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Hydrostatischer Hochdruck – Betrachtung der Funktionalität und
Produktsicherheit von mariniertem Putenfleisch
vorgelegt von Diplom-Ingenieurin
Johanna Schmidgall
von der Fakultät III – Prozesswissenschaften der Technischen Universität Berlin
zur Erlangung des akademischen Grades
Doktor der Ingenieurwissenschaften - Dr.-Ing. –
genehmigte Dissertation
Promotionsausschuss: Vorsitzender: Prof. Dr. Dipl.-Ing. Bernhard Senge 1. Gutachter: Prof. Dr. Dipl.-Ing. Dietrich Knorr 2. Gutachter: Prof. Dr. Dipl.-Ing Stefan Töpfl Tag der wissenschaftlichen Aussprache: 9.April.2013
Berlin 2013
D 83
Danksagung
Diese Arbeit beendet einen Lebensabschnitt, den ich ohne die Unterstützung vieler
Menschen nicht so erfolgreich hätte bewältigen können. An dieser Stelle möchte ich
all diesen Menschen meinen Dank mitteilen.
Ich danke meinem Doktorvater Herrn Professor Dr. Dietrich Knorr, dessen
Unterstützung ich mir stets sicher sein konnte.
Ich danke meinem Betreuer Prof. Dr. Stefan Töpfl, der mir die Möglichkeit gab meine
Arbeit in seiner Abteilung zu schreiben und mir nicht zuletzt auch durch private
Gespräche zu einem freundschaftlichen Wegbegleiter wurde.
Ich danke allen Mitarbeitern des DIL, die mir stets Ansprechpartner waren und meine
Arbeit durch ihre Ideen, ihre Anregungen und ihre konstruktive Kritik bereicherten,
mir aber auch viele Aufgaben abnahmen und mich in angespannter und gestresster
Laune ertrugen. Und nicht zu vergessen die, durch ihre privaten Gespräche und
Treffen, zu wesentlichen Begleitern und Freunden meines Lebens wurden.
Ich danke vor allem meinem Ehemann, sowie meinen engen Freunden, meinen
Geschwistern und meinen Mitbewohnerinnen, die mir stets Mut zugesprochen und
mich in meiner Arbeit bestärkt haben. Wären sie nicht für mich da gewesen, hätte ich
meine Arbeit in dieser Form nicht durchführen können.
Und nicht zuletzt danke ich meinen Eltern, die mit ihrer Lebensart und
Lebenseinstellung die Grundsteine für meinen Weg gelegt haben.
“Im normalen Leben wird es einem oft gar nicht bewusst, dass der Mensch überhaupt
unheimlich viel mehr empfängt, als er gibt, und dass Dankbarkeit das Leben erst
reich macht.“
(Dietrich Bonhoeffer)
Inhaltsverzeichnis I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................ I Abkürzungs- und Symbolsverzeichnis ....................................................................... III Abbildungsverzeichnis ................................................................................................ V
Tabellenverzeichnis ................................................................................................... IX Einleitung .................................................................................................................... 1 1. Theorie ........................................................................................................... 3
1.1. Tierische Lebensmittel ................................................................................... 3 1.2. Fleisch ........................................................................................................... 4
1.2.1. Aufbau und Zusammensetzung des Skelettmuskels ................................. 4
1.3. Geflügelfleisch ............................................................................................... 9 1.4. Milch und Milchprodukte (Weichkäse) ......................................................... 11
1.5. Weichkäse ................................................................................................... 12 1.5.1. Käseherstellung ....................................................................................... 13 1.5.2. Milchproteine ........................................................................................... 17
1.6. Pathogene und verderbniserregende Mikroorganismen auf Geflügelfleisch und Milchprodukten ...................................................................................... 19
1.6.1. Salmonella ............................................................................................... 21
1.6.2. Listerien ................................................................................................... 22 1.7. Marinaden .................................................................................................... 24
1.8. Hydrostatischer Hochdruck (thermodynamische Grundlagen) ..................... 27 1.9. Biochemische Veränderungen unter Hochdruck .......................................... 30
1.9.1. Druckeffekte auf Wasser ......................................................................... 31 1.9.2. Druckeffekte auf Proteine ........................................................................ 31
1.9.3. Druckeffekte auf Kohlenhydrate und Hydrokolloide ................................. 33 1.9.4. Druckeffekte auf Lipide und Biomembranen ............................................ 35 1.9.5. Druckeffekte auf Nukleinsäuren ............................................................... 35
1.9.6. Druckeffekte auf Lebendesysteme (Zellen) ............................................. 36 1.9.7. Druckeffekte auf komplexe Lebensmittelsysteme: Fleisch- und
Käseprodukte ........................................................................................... 44 1.10. Hochdruckbehandlung in Lebensmitteln: Wirtschaftlichkeit und Anwendungen
54 1.11. Verbraucherakzeptanz ................................................................................. 55
1.12. Gesetzlicher Status für hochdruckbehandelte Lebensmittel ........................ 56
1.13. Bauarten von Hochdruckanlagen ................................................................. 57
2. Material und Methoden ................................................................................ 58 2.1. Vorbereitung der Geflügelproben ................................................................. 60
2.1.1. Marinieren ................................................................................................ 60 2.2. Käseherstellung ........................................................................................... 62 2.3. Mikrobiologische Untersuchungen ............................................................... 64
2.3.1. Rezepte für Nährmedien und Agar .......................................................... 66 2.3.2. Inaktivierung von Leitkeimen in Geflügelfleisch ....................................... 70 2.3.3. Erstellen von p/T-Diagrammen ................................................................ 71 2.3.4. Nachweis von sublethalgeschädigten Salmonella ssp. ............................ 72 2.3.5. Mikrobiologische Untersuchung des Käses ............................................. 74
2.4. Chemische und physikalische Untersuchungen........................................... 76
2.4.1. Untersuchungsmethoden ......................................................................... 77
2.5. Sensorik ....................................................................................................... 85 3. Ergebnisse und Diskussion .......................................................................... 86
Inhaltsverzeichnis II
3.1. Mikrobiologische Ergebnisse im Lebensmittel Putenfleisch ......................... 86 3.1.1.Screening auf Druckresistenz und Bestimmung eines „Leitkeims“ in
Putenfleisch ............................................................................................. 86 3.1.2.Einfluss von Prozessparametern auf die Inaktivierung von L. gelidum in
Putenfleisch ............................................................................................. 90
3.1.3.Lagerung und Haltbarkeit von hochdruckbehandeltem Putenfleisch bei unterschiedlichen Lagerbedingungen ...................................................... 93
3.2. Mikrobiologische Ergebnisse im Lebensmittel Käse .................................. 103 3.3. Sublethale Schädigungen am Beispiel Keim Salmonella enterica ssp.
Thyphimurium ............................................................................................ 108
3.4. Einfluss des Zusatzes von Marinadenbestandteilen auf die funktionelle Beschaffenheit von hochdruckbehandeltem Putenfleisch .......................... 120
3.5. Einfluss verschiedenere Prozessparameter auf die Funktionalität von mariniertem Putenfleisch ........................................................................... 137
3.6. Einfluss einer Hochdruckbehandlung auf die Funktionalität von Rohmilchkäse 178
3.7. Sensorik von hochdruckbehandeltem Putenfleisch .................................... 180 3.8. Sensorik des Camemberts ......................................................................... 184
4. Zusammenfassung .................................................................................... 186
5. Ausblick ..................................................................................................... 189 6. Summary ................................................................................................... 193 7. Anhang ...................................................................................................... 195
Werdegang und Liste der Publikationen ................................................................. 248
Eidesstattliche Erklärung ........................................................................................ 252 Literatur .................................................................................................................. 253
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis III
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
A. butzleri Arcobacter butzleri
A. cryaerophilus Arcobacter cryaerophilus
Asco Ascorbinsäure
B. cereus Bacillus cereus
B. thermosphacta Bacillus thermosphacta
C Camembert
C. maltaromaticum Carnobacterium maltaromaticum
Carbo Carbonat
CCP Colloidal calcium phosphate
CHP Hochdruckbehandelter Camembert
cp Wärmekapazität [
DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft
DNA Desoxyribonukleinsäure
DSC Differential Scanning Calorimetry
GPC Gel-Permeations-Chromatographie
gram (-) Gram negativ
gram (+) Gram positiv
H+ Wasserstoffkation
HP High pressure
J Joule
K Reaktionskonstante
K Kelvin
KbE Koloniebildende Einheit
kg Kilogramm
L. curvatus Lactobacillus curvatus
L. sakei ssp. Sakei Lactobacillus sakei ssp. Sakei
LM Lebensmittel
m³ Kubikmeter
min Minuten
MO Mikroorganismen
mol Mol
MPa Megapascal
N Anzahl
N0 Anfangkeimgehalt [
]
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis IV NaCl Natriumchlorid (Kochsalz)
NCASO Keimzahl ermittelt auf CASO Agar [
NPN Nicht Protein Stickstoff
NPS Nitritpökelsalz
NXLD Keimzahl ermittelt auf XLD [
]
OD Optische Dichte
OH- Hydroxidion
p Druck [Pa]
Pa Pascal
P-COOH Carbonsäure
POZ Peroxidzahl
R Allgemeine Gaskonstante
RNA Ribonukleinsäure
S. Typhimurium Salmonella Typhimurium
SASPS Sauer lösliche Sporenproteine
SDS sodium dodecyl sulfate
polyacrylamide gel electrophoresis
T Temperatur [°C]
TBARS Thiobarbituric acid reactive
substances
Temp. Temperatur [°C]
WHC Water holding capacity [%]
WW Wechselwirkung
ZDG Zentraler Verband der Deutschen
Geflügelwirtschaft
∆G Gibb´sche Energie [
]
∆H Enthalpiedifferenz [
]
∆S Entropiedifferenz [
]
∆V Volumendifferenz [m³]
Abbildungsverzeichnis V
Abbildungsverzeichnis
1) Abbildung 1: Aufbau des Muskels. ............................................................................. 6
2) Abbildung 2: Strukturaufbau von Penicillium candidum. ............................................13
3) Abbildung 3: Druck-Temperatur Phasendiagramm verschiedener Stärkearten nach
einer 15-minütigen isothermalen Druckbehandlung (barley malt (Heinz et al. 2005),
maize (Buckow et al. 2009), rice (Rubens and Heremans 2000), potato (Rumpold
2005), wheat (Bauer and Knorr 2005), tapioca (Rumpold 2005)). .............................34
4) Abbildung 4: Hochdruckanlage der Firma Hiperbaric (ehem. NC- Hyperbaric), Model
Wave 6000/55 und schematische Darstellung des indirekten Druckaufbaus. ............58
5) Abbildung 5: Schema des Nachweissublethal geschädigter Salmonella ssp. In
Geflügelfleisch. Die Differenz der Lebendkeimzahlen zwischen XLD und CASO-Agar
wurde als sublethal geschädigte Zellen definiert. Peptonwasser und CASO erlauben
eine Recoveryphase der Zellen, wohingegen XLD dies unterbindet und direkt nur
überlebende Keime dedektiert. .................................................................................74
6) Abbildung 6: Bestimmung der k0 durch lineare Regression der Inaktivierungen bei p =
400 MPa und T = 1; 4; 10; 20 und 30 °C. ..................................................................92
7) Abbildung 7: Darstellung der ln(k) Werte über 1/T für die Druckstufe 400 MPa. ........93
8) Abbildung 8: POZ von vakuumverpackten (A) und schutzgasverpackten (B),
hochdruckbehandelten (500 MPa, 3 min) Putenproben. ......................................... 100
9) Abbildung 9: pH-Wert von vakuumverpackten (A) und schutzgasverpackten (B),
hochdruckbehandelten (500 MPa, 3 min) Putenproben. ......................................... 100
10) Abbildung 10: Putenfleisch mariniert mit Wasse und von Paprikaoleorosin vor einer
Hochdruckbehandlung und nach 500 MPa, 3 min. .................................................. 101
11) Abbildung 11: Hochdruckbehandelte und unbehandelte Käse in der Reifungskammer
nach einer Woche Reifung. Die Käse 1, 2 und 3 wurden vor dem Salzbad einer
Hochdruckbehandlung unterzogen. 4, 5 und 6 wurden nach dem Salzbad
hochdruckbehandelt und die Käse unter 7 wurden keiner Hochdruckbehandlung
unterworfen. ............................................................................................................ 107
12) Abbildung 12: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 23 in phy.
Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung
von 400 MPa, 3 min, 20 °C (N1) und nach Revitalisierungsphase von 24 h............. 117
13) Abbildung 13: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 23 in phy.
Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung
von 400 MPa, 3 min, 4 °C (N1) und nach Revitalisierungsphase von 24 h............... 117
14) Abbildung 14: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 3395 in phy.
Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung
von 400 MPa, 3 min, 4 °C (N1) und nach Revitalisierungphase von 24 h. ............... 118
15) Abbildung 15: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 3395 in phy.
Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung
von 400 MPa, 3 min, 4 °C (N1) und nach Revitalisierungphase von 24 h. ............... 118
16) Abbildung 16: Anteil sublethal geschädigter Mikroorganismen von S. Thyphimurium
DIL 23 nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min. ........................................ 119
17) Abbildung 17: Anteil sublethal geschädigter Mikroorganismen von S. Thyphimurium
DIL 3395 nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min. .................................... 119
18) Abbildung 18: Farbemessungen für Putensteak mit verschiedenen Zusätzen vor (0,1
MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (Prozesswasser 16 ± 3 °C, Haltezeit 3
min). ....................................................................................................................... 122
Abbildungsverzeichnis VI
19) Abbildung 19: L*-Wert (A) und a*-Wert (B) von Putensteak mit verschiedenen
Zusätzen vor (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (Prozesswasser 16 ±
3 °C, Haltezeit 3 min). ............................................................................................. 124
20) Abbildung 20: Schneiddruck für Putenfsteak mit Zusatz von Zitronensäure und NaOH
bei verschiedenen Druckstufen. .............................................................................. 126
21) Abbildung 21: SDS-PAGE und GPC-Messungen von Putenfsteak mit Zusatz von
Zitronensäure (pH 2,3) und NaOH (pH 10,3)........................................................... 127
22) Abbildung 22: DSC-Messung von Putensteak mariniert mit NaOH (A) (pH 10,3) und
Zitronensäure (B) (pH 2,3) vor (0,1 MPa) (schwarz) und nach einer
Hochdruckbehandlung (500 MPa) (rot). .................................................................. 128
23) Abbildung 23: Schneiddruck für Putenfleisch mit Zusatz von Ascorbinsäure und
Natriumcarbonat bei verschiedenen Druckstufen. ................................................... 129
24) Abbildung 24: SDS-PAGE von Putensteack mariniert mit Ascorbinsäure oder
Natriumcarbonat ohne Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) und nach einer
Hochdruckbehandlung (500 MPa). .......................................................................... 131
25) Abbildung 25: DSC-Messung von Putensteak mariniert mit Ascorbinsäure (A),
Natriumcarbonat (B)und Wasser (C) vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa)
(schwarz) und nach einer Behandlung (500 MPa) (rot). .......................................... 132
26) Abbildung 26: GPC-Messung von Putensteak nur mit Wasser, ohne
Hochdruckbehandlung bei 0,1 MPa (blau) und bei 500 MPa (Magenda)
druckbehandelt. ...................................................................................................... 132
27) Abbildung 27: GPC-Messung von Putensteak mariniert mit Ascorbinsäure, ohne
Hochdruckbehandlung bei 0,1 MPa (rot), und bei 500 MPa (blau)
hochdruckbehandelt. ............................................................................................... 133
28) Abbildung 28: GPC-Messung von Putensteak mariniert mit Natriumcarbonat, ohne
Hochdruckbehandlung bei 0,1 MPa (rot) und bei 500 MPa (grün) druckbehandelt. . 133
29) Abbildung 29: L*-Wert von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen vor (0,1 MPa)
und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa). ................................................. 134
30) Abbildung 30: Schneiddruck von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen vor (0,1
MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa). ........................................ 135
31) Abbildung 31: Temperaturverlauf (grün und gelb) von Putenbrust während einer
Hochdruckbehandlung mit 600 MPa. Temperaturverlauf von reinem Wasser (orange
und blau). ................................................................................................................ 137
32) Abbildung 32: Farbwerte für Putensteak mit 10 % Wasser bei verschiedenen Drücken
und Temperaturen (L*-Wert oberste Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert
untere Datenreihe). ................................................................................................. 141
33) Abbildung 33: a*-Werte für Putensteak mit 10 % Wasser bei verschiedenen Drücken
und Temperaturen. ................................................................................................. 142
34) Abbildung 34: Schneiddruck für Putensteak mit 10 % Wasser bei verschiedenen
Drücken und Temperaturen. ................................................................................... 143
35) Abbildung 35: GPC-Messung von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe, bei 0,1 MPa
mit Starttemperaturen 4 (schwarz), 20 (hell grün) und 40 °C. .................................. 145
36) Abbildung 36: GPC-Messung von Putensteak mit Wasserzugabe nach einer
Hochdruckbehandlung von 500 MPa, mit Starttemperaturen 4 (schwarz), 20
(hellgrün) und 40 °C (dunkelgrün). .......................................................................... 145
37) Abbildung 37: SDS-PAGE von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe bei 4, 20 und 40
°C und Umgebungsdruck (0,1 MPa) und nach einer Druckbehandlung (500 MPa). 146
Abbildungsverzeichnis VII
38) Abbildung 38: REM Aufnahmen von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe, vor (0,1
MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (400 MPa und 600 MPa). .................. 147
39) Abbildung 39: DSC-Messung von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe bei
verschiedenen Drücken und Temperaturen. ........................................................... 147
40) Abbildung 40: Drip loss von Putensteak mariniert mit 10 % Wasserzugabe bei
verschiedenen Druckstufen und Temperaturen. ...................................................... 148
41) Abbildung 41: Farbmessung für Putensteak mariniert mit NaCl (L*-Wert obere
Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe). .................... 150
42) Abbildung 42: Farbmessung für Putensteak mariniert mit Ascorbinsäure (L*-Wert
obere Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe). .......... 150
43) Abbildung 43: Farbmessung für Putensteak mariniert mit Natriumcarbonat (L*-Wert
obere Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe). .......... 151
44) Abbildung 44: Schneiddruck von Putensteak mariniert mit NaCl (A), Ascorbinsäure
(B) und Natriumcarbonat (C). .................................................................................. 152
45) Abbildung 45: SDS-PAGE von Putensteak mit NaCl-, Ascorbinsäure- oder
Natriumcarbonatzugabe vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) und nach einer
Druckbehandlung von 500 MPa. ............................................................................. 154
46) Abbildung 46: Drip loss von Putensteak mit Wasserzugabe und NaCl oder
Natriumcarbonat bei verschiedenen Druckstufen und Temperaturen. ..................... 155
47) Abbildung 47: Farbmessung von Putenkeulen mariniert mit reinem Wasser (L*-Wert
obere Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe). .......... 159
48) Abbildung 48: Farbveränderungen von Putenkeulen mariniert mit NaCl. ............... 160
49) Abbildung 49: Farbmessungen von Putenkeulen mariniert mit Ascorbinsäure. ....... 160
50) Abbildung 50: Farbmessungen von Putenkeulen mariniert mit Natriumcarbonat. .... 161
51) Abbildung 51: Bild von hochdruckbehandelten (500 MPa, 3 min) Putenkeulen mit
Natriumcarbonat und reiner Wassermarinade. ........................................................ 161
52) Abbildung 52: Schneiddruck von Putenkeulen mit 10 % Wasserzugabe (A) und NaCl
Zugabe (B). ............................................................................................................. 162
53) Abbildung 53: Schneiddruck von Putenkeulen mit Ascorbinsäurezugabe (A) und
Natriumcarbonatzugabe (B). ................................................................................... 163
54) Abbildung 54: GPC-Messung von Keulen mit Wasserzusatz ohne Druckbehandlung
für 4 (schwarz), 20 (blau) und 40 °C (grün). ............................................................ 163
55) Abbildung 55: GPC von Keulen mit Wasserzusatz bei 4 °C und den Drücken 0,1 MPa
(schwarz) und 500 MPa (rot). .................................................................................. 164
56) Abbildung 56: GPC von Keulen mit Wasserzugabe bei 20 °C Starttemperatur und den
Drücken 0,1 (schwarz) und 500 MPa (rot). .............................................................. 164
57) Abbildung 57: GPC von Keulen mit Wasserzugabe bei 40 °C Starttemperatur und den
Drücken 0,1 (schwarz) und 500 MPa (blau). ........................................................... 165
58) Abbildung 58: GPC von Keulen mit Wasserzusatz bei 500 MPa mit den
Starttemperaturen 4 (rot), 20 (schwarz), 40 °C (blau) . ............................................ 166
59) Abbildung 59: DSC-Messung von Keulen mit Wasserzugabe bei 4 °C (A) und 20 °C
(B) Behandlungstemperatur vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) (schwarz) und
nach einer Behandlung (500 MPa) (rot). ................................................................. 167
60) Abbildung 60: DSC-Messung von Keulen bei 40 °C Behandlungstemperatur vor einer
Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) (schwarz) und nach einer Behandlung (500 MPa)
(rot). ........................................................................................................................ 168
61) Abbildung 61: SDS-PAGE für Putenkeulen mit Wasserzugabe bei verschiedenen
Temperaturen sowie vor einer Hochdruckbehandlung und nach 500 MPa. ............. 169
Abbildungsverzeichnis VIII
62) Abbildung 62: Drip loss von Putensteak mit Emulsionsmarinade und dem Zusatz von
NaCl (A), Natriumcarbonat (B) und Ascorbinsäure (C) bei verschiedenen Druckstufen
und Behandlungstemperaturen. .............................................................................. 171
63) Abbildung 63: L*-Werte für Putenfleisch mariniert mit Emulsionen und dem Zusatz
von NaCl (A), Natriumcarbonat (B) und Ascorbinsäure (C) bei verschiedenen
Druckstufen und Behandlungstemperaturen. .......................................................... 172
64) Abbildung 64: Schneiddruck für Putensteak mariniert mit Emulsionen und dem Zusatz
von NaCl (A) und Natriumcarbonat (B) bei verschiedenen Druckstufen und
Behandlungstemperaturen. ..................................................................................... 173
65) Abbildung 65: REM Aufnahmen von Putenfleisch mit Emulsionsmarinade ohne
Hochdruckbehandlung und nach einer Hochdruckbehandlung (200 und 500 MPa).
............................................................................................................................... 174
66) Abbildung 66: Drip loss von Putenkeulen mit Emulsionsmarinade und dem Zusatz
von NaCl (A), Natriumcarbonat (B), Ascorbinsäure (C)bei verschiedenen Druckstufen
und Behandlungstemperaturen. .............................................................................. 175
67) Abbildung 67: L*-Werte für Putenkeulen mariniert mit Emulsionen und dem Zusatz
von NaCl (A), Ascorbinsäure (B) und Natriumcarbonat (C) bei verschiedenen
Druckstufen und Behandlungstemperaturen. .......................................................... 176
68) Abbildung 68: Schneiddruck für Putenkeulen mariniert mit Emulsionen und dem
Zusatz von NaCl (A) und Natriumcarbonat (B) bei verschiedenen Druckstufen und
Behandlungstemperaturen. ..................................................................................... 177
69) Abbildung 69: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem
mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche
Probe ist heller ?“. ................................................................................................... 181
70) Abbildung 70: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem
mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche
Probe ist saftiger ?“. ................................................................................................ 181
71) Abbildung 71: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem
mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche
Probe ist härter ?“. .................................................................................................. 182
72) Abbildung 72: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem
mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche
Probe weist einen Fremdgeschmack auf ?“. ........................................................... 182
73) Abbildung 73: Putenfleisch nach oder
vor einer Hochdruckbehandlung mit anschließendem Grillen bei 230 °C für 2 min . 183
74) Abbildung 74: Inaktivierung für 600 MPa für verschiedene Haltezeiten und
Temperaturen (4, 10, 20, 30 °C). ............................................................................ 207
75) Abbildung 75: Wachstumskurve für Salmonella enterica ssp. Thyphimurium. ......... 208
76) Abbildung 76: Ergebnisse des Oszillationstestes von Camembert ohne
Hochdruckbehandlung ............................................................................................ 246
77) Abbildung 77: Ergebnisse des Oszillationstestes von Camembert mit
Hochdruckbehandlung (500 MPa, 5min, 20°C) ....................................................... 247
Tabellenverzeichnis IX
Tabellenverzeichnis
1) Tabelle 1: Grenzwerte von pathogenen Erregern in Rohmilcherzeugnissen
(Milchverordnung 2000) ............................................................................................11
2) Tabelle 2: Obligatorische Kriterien: Pathogene Keime ..............................................11
3) Tabelle 3: Verschiedene Labpräparate und Labenzyme (Krüger und Krenkel 1968;
Schalinatus und Behnke 1974) .................................................................................14
4) Tabelle 4: Kaussmann-White-Schema (nach Neidhardt et al. 1987) .........................22
5) Tabelle 5: Reaktionen und ihr Reaktionsvolumen (mod. nach Jaenicke 1983) ..........31
6) Tabelle 6: Inaktivierungen in Lebensmitteln mittels Hochdruck von verschiedenen
Mikroorganismen bei unterschiedlichen Behandlungsbedingungen ..........................47
7) Tabelle 7: Behandlungsparameter zu den durchgeführten Versuchsreihen ..............59
8) Tabelle 8: Bestandteile der Modellmarinaden auf Wasserbasis ................................61
9) Tabelle 9: Leitkeime zur Untersuchung der möglichen Inaktivierung bei 450 MPa, 3
min, 4 °C sowie reinem und mariniertem Putenfleisch ..............................................71
10) Tabelle 10: Lebendkeimzahlbestimmung verschiedener Spezies bei
unterschiedlichen Kulturbedingungen (Temperatur, Agar, Inkubationszeit) ...............71
11) Tabelle 11: Eingesetzte Salmonellen mit Besonderheiten .........................................73
12) Tabelle 12: Laufbedinungen der SDS-Page ..............................................................79
13) Tabelle 13: Inaktivierung von verschiedenen Mikroorganismen in phys.
Kochsalzlösung während einer Hochdruckbehandlung (n = 2 – 3) ............................88
14) Tabelle 14: Untersuchte Mikroorganismen und deren erzielte Inaktivierung in
Putenfleisch bei 450 MPa und 3 min Haltezeit (n = 2 – 3) ........................................89
15) Tabelle 15: Parameter für die Modellierung bei 400MPa ...........................................92
16) Tabelle 16: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von reinem Putenfleisch,
gelagert bei verschiedenen Atmosphären .................................................................95
17) Tabelle 17: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von
reinem Putenfleisch, gelagert bei verschiedenen Atmosphären ................................95
18) Tabelle 18: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von Putenfleisch mariniert mit
grüner Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen Atmosphären .......................99
19) Tabelle 19: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von
Putenfleisch mariniert mit einer grünen Modellmarinade, gelagert unter
verschiedenen Atmosphären ....................................................................................99
20) Tabelle 20: Farb- und Wasserhaltekapazität Messung in Putenfleisch unmariniert vor
einer HP (Tag 0) und nach 500 MPa/3 min (Tag 1) über eine Lagerzeit von 14 Tagen
............................................................................................................................... 102
21) Tabelle 21: Farb- und Wasserhaltekapazität Messung in Putenfleisch mariniert vor
einer HP (Tag 0) und nach 500 MPa/3 min (Tag 1) über eine Lagerzeit von 21 Tagen
unter Schutzgas ...................................................................................................... 102
22) Tabelle 22: Farb- und Wasserhaltekapazität Messung in Putenfleisch mariniert vor
einer HP (Tag 0) und nach 500 MPa/3 min (Tag 1) über eine Lagerzeit von 21 Tagen
unter Vakuum ......................................................................................................... 102
23) Tabelle 23: L. innocua Keimzahlen von Camembert unbehandelt und
hochdruckbehandelt an verschiedenen Stellen des Käseherstellungsprozesses .... 104
24) Tabelle 24: Lebendkeimzahlen der L. innocua von Camembert direkt nach einer HP-
Behandlung und nach einer Lagerung des fertigen Käses von zwei Wochen ......... 104
25) Tabelle 25: L. innocua Keimzahlen im Camenbert nach der Trocknung und in Puffer
(Peptonwasser) mit HP und ohne ........................................................................... 105
Tabellenverzeichnis X
26) Tabelle 26: Milchsäurebakterien in der Milch bis zum getrockneten Käse und nach
einer HP Behandlung (600 MPa, 5 min) .................................................................. 106
27) Tabelle 27: Inaktivierung von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL 3395 in Salinen bei 20
°C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min, ermittelt auf CASO und XLD
............................................................................................................................... 115
28) Tabelle 28: Lebendkeimzahlen [log KbE/g] von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL
3395 in Putenfleisch mit 0,2 % NaCarbonat-Zugabe (Na2CO3) bei 20 °C und 4 °C
Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min, ermittelt auf CASO und XLD ................. 115
29) Tabelle 29: Lebendkeimzahlen [log KbE/g] von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL
3395 in Putenfleisch und Putenfleisch mit 1 % NaCl-Zugabe bei 20 °C und 4 °C
Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min, ermittelt auf CASO und XLD ................. 116
30) Tabelle 30: Lebendkeimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL
23 in Käse bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ............... 116
31) Tabelle 31: Enthalpiemessungen der DSC von Putensteak mit Zusatz von
Natriumcarbonat, Ascorbinsäure und reinem Wasser vor einer Hochdruckbehandlung
(0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa) .................................. 131
32) Tabelle 32: pH-Wert von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen nach
unterschiedlichen Druckbehandlungen ................................................................... 139
33) Tabelle 33: Differenz der pH-Werte von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen in
Bezug zu den pH-Werten bei Umgebungsdruck (0,1 MPa) ..................................... 140
34) Tabelle 34: Enthalpie Messung der DSC von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe,
behandelt bei unterschiedlichen Temperaturen und Drücken .................................. 149
35) Tabelle 35: pH-Wert für Putenkeulen mit unterschiedlichen Zusätzen bei
verschiedenem Druck ............................................................................................. 157
36) Tabelle 36: Differenz der pH-Werte von Putenkeulen mit unterschiedlichen Zusätzen
in Bezug auf den pH-Wert bei 0,1 MPa ................................................................... 158
37) Tabelle 37: Enthalpie Messung der DSC von Putenkeulen mit Zusatz von 10 %
Wasser bei unterschiedlichen Drücken und Behandlungstemperaturen .................. 166
38) Tabelle 38: Ergebnisse der Farbbestimmung des Käses mit und ohne HPP ........... 179
39) Tabelle 39: Bratverlust von Putenfleisch mit und ohne Hochdruckbehandlung beim
Grillen bei 230 °C, 2 min ........................................................................................ 180
40) Tabelle 40: Prüfschema für sensroische Beurteilung von gegartem Putenfleisch .... 195
41) Tabelle 41: Prüfschema für sensorische Beurteilung von Camembert .................... 196
42) Tabelle 42: Inaktivierung von S. Thyphimurium nach einer Hochdruckbehandlung in
phys. Kochsalzlösung (450 MPa, 3 min) und nach einer Lagerung/Revitalisierung in
Peptonwasser (MPN) .............................................................................................. 197
43) Tabelle 43: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23und
DIL 3395 in Putenfleisch bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
............................................................................................................................... 197
44) Tabelle 44: Inaktivierung von S. Thyphimurium nach einer Hochdruckbehandlung in
Putenfleisch (450 MPa, 3 min) und nach einer Lagerung/Revitalisierung in
Peptonwasser (MPN) .............................................................................................. 199
45) Tabelle 45: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23
und DIL 3395 in Putenfleisch mit NaCl bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur,
400 MPa, 3 min ....................................................................................................... 199
46) Tabelle 46: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23
und DIL 3395 in Putenfleisch mit Na2CO3 bei 20 °C und 4 °C
Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ............................................................... 200
Tabellenverzeichnis XI
47) Tabelle 47: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23
und DIL 3395 in Käse bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
............................................................................................................................... 201
48) Tabelle 48: Inaktivierung von L.gelidum bei verschiedenen Prozessparametern (p, T)
(n = 3 -2) ................................................................................................................. 202
49) Tabelle 49: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in
Saline bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ..................................... 203
50) Tabelle 50: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395
in Saline bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ................................. 204
51) Tabelle 51: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in
Saline bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ....................................... 204
52) Tabelle 52: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395
in Saline bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ................................... 204
53) Tabelle 53: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in
Putenfleisch bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ........................... 205
54) Tabelle 54: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395
in Putenfleisch bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ........................ 205
55) Tabelle 55: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in
Putenfleisch bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ............................. 205
56) Tabelle 56: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395
in Putenfleisch bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min.......................... 206
57) Tabelle 57: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in
Putenfleisch+NaCl bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ................. 206
58) Tabelle 58: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395
in Putenfleisch+NaCl bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min .............. 206
59) Tabelle 59: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in
Putenfleisch+NaCl bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ................... 206
60) Tabelle 60: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395
in Putenfleisch+NaCl bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min ................ 207
61) Tabelle 61: Optische Dichte (OD) und Lebendkeimzahlen der verschiedenen S.
Thyphimurium Spezies ........................................................................................... 209
62) Tabelle 62: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasserzusatz nach
verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen ................................... 210
63) Tabelle 63: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasserzusatz nach
verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen ................................... 211
64) Tabelle 64: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasser- und
Ascorbinsäurezusatz nach verschiedenen Druckstufen und
Behandlungstemperaturen ...................................................................................... 213
65) Tabelle 65: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasser- und
Ascorbinsäurezusatz nach verschiedenen Druckstufen und
Behandlungstemperaturen ...................................................................................... 214
66) Tabelle 66: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasser- und
Natriumcarbonatzusatz nach verschiedenen Druckstufen und
Behandlungstemperaturen ...................................................................................... 216
67) Tabelle 67: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasser- und
Natriumcarbonatzusatz nach verschiedenen Druckstufen und
Behandlungstemperaturen ...................................................................................... 217
Tabellenverzeichnis XII
68) Tabelle 68: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasser- und NaCl-
Zusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen ............... 219
69) Tabelle 69: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasser- und NaCl-
Zusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen ............... 220
70) Tabelle 70: Schneiddruck und pH-Werte von Putenkeulen mit verschiedenen
Marinaden auf Wasserbasis nach verschiedenen Druckstufen und
Behandlungstemperaturen ...................................................................................... 222
71) Tabelle 71: Drip loss und Farbwerte von Putenkeulen mit verschiedenen Marinaden
auf Wasserbasis nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen 229
72) Tabelle 72: Physikalische und chemische Analysen von Putensteaks mit
Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach verschiedenen
Hochdruckbehandlungen ........................................................................................ 232
73) Tabelle 73: Physikalische und chemische Analysen (pH-Wert und Schneiddruck) von
Putenkeulen mit Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach
verschiedenen Hochdruckbehandlungen ................................................................ 235
74) Tabelle 74: Physikalische und chemische Analysen (Drip loss und Farbwerte) von
Putensteak mit Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach
verschiedenen Hochdruckbehandlungen ................................................................ 238
75) Tabelle 75: Physikalische und chemische Analysen (Drip loss und Farbwerte) von
Putenkeulen mit Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach
verschiedenen Hochdruckbehandlungen ................................................................ 241
76) Tabelle 76: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von Putenfleisch mariniert mit
gelber Modellmarinade, gelagert unter Schutzgas .................................................. 244
77) Tabelle 77: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von
Putenfleisch mariniert mit einer gelben Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen
Atmosphären .......................................................................................................... 244
78) Tabelle 78: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von Putenfleisch mariniert mit
roter Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen Atmosphären ........................ 245
79) Tabelle 79: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von
Putenfleisch mariniert mit einer roten Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen
Atmosphären .......................................................................................................... 245
Einleitung 1
Einleitung
Der Geflügelfleischverbrauch hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland stetig
erhöht. Die MEG (Marktinfo Eier & Geflügel) hat die Pro-Kopf-Verbräuche von
Geflügelfleisch für die EU sowie einzelne Mitgliedsstaaten erstellt. 2009 wurde für die EU ein
Pro-Kopf-Verbrauch von 23,1 kg, das waren 100 g mehr als im Jahr zuvor, berechnet. In
Deutschland lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch 2009 bei 18,6 kg, 20 % unter
dem EU-Durchschnitt (ZDG). Überwiegend wird Geflügelfleisch in Form von zubereiteten
Convenience- oder Grillprodukten in frischer und gefrorener Form gekauft. Nach Änderung
der EG-Verordnung Nr. 1234/2007 über eine gemeinsame Organisation der Agrarmärkte
hinsichtlich der Vermarktungsnormen für Geflügelfleisch ist es nicht mehr erlaubt, frisches
Fleisch als frisch zu verkaufen, wenn es im Laufe des Herstellungsprozesses eingefroren
wurde ((BfR); EG 2009). Vorgefertigte und gewürzte Produkte weisen eine artenreiche
Mikroflora auf. Die Mikroorgansimen stammen zum einen aus den Zutaten (Gewürze,
Fleisch, Marinaden …) und zum anderen aus Verarbeitungs- und Prozessschritten. Für die
Industrie stellen kurze Distributionszeiten besonders bei saisonalen und meteorologischen
Schwankungen Probleme hinsichtlich der Planbarkeit des Absatzes dar. Eine thermische
Behandlung kommt bei frischen Produkten nicht in Frage und chemische
Haltbarkeitsverfahren stoßen beim Verbraucher auf keine große Akzeptanz. Als nicht-
thermisches Pasteurisationsverfahren bewährt sich das Hochdruckverfahren in der
Lebensmittelindustrie. Die Kinetik erwünschter (z. B. Inaktivierungsprozesse) und
unerwünschter (z. B. Denaturierung von Proteinen) Reaktionen innerhalb von Produkten
hängt von den Prozessbedingungen (Druckprofil, Behandlungszeit, Behandlungstemperatur)
sowie Produkteigenschaften (Tierart, pH-Wert, Zusatzstoffe wie Pökelsalz etc.) ab. Ziel
dieser Arbeit war es daher, mögliche unerwünschte Reaktionen im Produkt während einer
Hochdruckbehandlung zu unterbinden und im Gegenzug unter Bewahrung des
Frischecharakters ein mikrobiologisch sicheres und lagerstabiles Lebensmittel zu
produzieren. Aus mikrobiologischer Sicht lag der Fokus dieser Arbeit auf dem Einfluss und
der Steuerung von sublethal geschädigten Mikroorganismen, da diese gerade bei
Lagerungen von Lebensmitteln ein Risiko darstellen. Es wurden Reaktionen, vor allem
Denaturierungsprozesse und chemische Reaktionen, aber auch Schädigungsmechanismen
von MO während einer Hochdruckbehandlung und deren Beeinflussung durch gezielte
Marinadenrezepturen untersucht.
Neben dem Fleisch stellt auch Käse ein weiteres proteinreiches Lebensmittel dar. Gerade
Rohmilchkäse wird vielerorts von Konsumenten aufgrund des vollmundigen Aromas und
Einleitung 2
Geschmacks verzehrt. Bei der Herstellung von Rohmilchkäse wird auf eine thermische
Pasteurisierung der Kuhmilch, die bei der industriellen Käseproduktion Standard ist,
verzichtet. Ohne dieses Konservierungsverfahren verbleiben die originären
Milchsäurebakterien in der Milch und sorgen für den typischen Rohmilchcharakter. Ein
Nachteil kann jedoch der Verbleib von verderbniserregenden und pathogenen
Mikroorganismen in der nicht erhitzten Milch sein. Somit kann nach der Herstellung von einer
unzureichenden Abtötung dieser Bakterien ausgegangen werden. Basierend auf einer
grundlegenden Aufklärung der produktabhängigen Reaktionen (Proteindenaturierung,
Fettoxidation etc.) sowie der Untersuchung der Inaktivierungen von relevanten pathogenen
Mikroorganismen und Verderbniserregern sollen effiziente Behandlungsbedingungen für eine
Hochdruckbehandlung für Rohmilchkäse entwickelt werden. Dabei stehen die Auswahl des
Zeitpunktes einer Hochdruckbehandlung im Prozess selbst sowie geeigneter
Prozessbedingungen (p, t, T) und die Sicherung von qualitätsentscheidenden
Kontrollpunkten (mikrobiologische Sicherheit und sensorische Funktionalität) im
Vordergrund.
Theorie 3
1. Theorie
1.1. Tierische Lebensmittel
Nach der EU-Verordnung sind Lebensmittel wie folgt rechtlich definiert: „Lebensmittel sind
alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind oder von denen nach vernünftigem
Ermessen erwartet werden kann, dass sie in verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder
unverarbeitetem Zustand von Menschen aufgenommen werden (Artikel 2) […]“ (EU-
Verordnung VO EG 178/2002). Häufig werden Lebensmittel nach dem Ursprung der
Rohwaren in tierische und pflanzliche sowie sonstige Produkte gegliedert. Zu den tierischen
Lebensmitteln zählen neben Fleisch, Wurstwaren und Eiern, Fisch und Fischprodukte auch
Milchprodukte wie Butter, Joghurt, Käse, Quark und Sahne. In Bezug auf die vorliegende
Arbeit wird in den folgenden Kapiteln näher auf Fleisch bzw. Geflügelfleisch und Käse, vor
allem Rohmilchkäse, als Milchprodukt eingegangen.
Theorie 4
1.2. Fleisch
Der Begriff Fleisch wird allgemein als Synonym für Teile der Skelettmuskulatur warmblütiger
Schlacht- und Wildtiere verwendet. Zu den Fleischbeschaffenheitsmerkmalen zählen
Wasserbindungsvermögen und pH-Wert. Der pH-Wert ist der negativ dekadische
Logarithmus der H3O+-Konzentration. Der normale pH-Wert-Verlauf von Fleisch nach der
Schlachtung verläuft über mehrere charakteristische Phasen. Ein End-pH-Wert kleiner 5,7
charakterisiert eine überstürzte Glykolyse im post-mortalen Zustand, womit oft eine
verschlechterte Fleischbeschaffenheit und Qualität einhergeht (PSE, pale, soft, exudativ)
(Niewiarowicz et al. 1979). Ein pH-Wert im Bereich von 5,8 - 6,3 zeichnet eine normale
Fleischqualität aus, liegt der pH-Wert höher, handelt es sich um DFD-Fleisch (dark, firm,
dry). Bei Geflügelfleisch liegt 24 h nach der Schlachtung ein normaler pH-Wert im Bereich
von 5,51 - 5,86 vor (Lee et al. 1979). Neben dem pH-Wert sind zur Charakteristik von Fleisch
weitere Parameter zu zählen: Das Wasserhaltungsvermögen beispielsweise beschreibt die
Eigenschaft, fleischeigenes oder zugesetztes Wasser festzuhalten (Hamm 1972). Bei der
industriellen Herstellung von Geflügelfleisch kommt es durch den Prozessschritt Brühen zu
einer Wasserzugabe. Das Fremdwasser, das hierdurch oder durch Reinigungsschritte oder
Kühlverfahren aufgenommen wird, wird in der Haut und in geringem Anteil in der Muskulatur
gespeichert. Um aber wirtschaftliche Vorteile durch die damit einhergehende
Gewichtszunahme bei zu viel Fremdwasserzuführung zu unterbinden, ist die Bestimmung
des Wasser-Eiweiß-Verhältnisses ein weiterer Parameter für die Beschaffenheit und Qualität
von Fleisch.
1.2.1. Aufbau und Zusammensetzung des Skelettmuskels
Unter Fleisch versteht man zumeist Teile der Skelettmuskulatur, dies kann bis zu 50 % des
Körpergewichts ausmachen (Prändl et al. 1988). Der Muskel ist mit dem Bindegewebe
Epimysium umgeben und läuft zur Sehne aus. Er setzt sich aus einzelnen
Muskelfaserbündeln zusammen. Diese sind im Durchschnitt 2 mm dick und werden vom
Perimysium umgeben. Zwischen den einzelnen Bündeln kann Fett eingelagert sein. Die
Muskelbündel bestehen aus Muskelzellen, die eine Länge von bis zu 2 cm und einen
Durchmesser von 10 - 100 µm aufweisen. Die Muskelbündel sind mit dem Perimysium
umgeben (Szentkuti 2000). Die Zellen sind ebenfalls von einem Bindegewebe umgeben,
dem sogenannten Endomysium. Die Zellmembran der Muskelzellen heißt Sarkolemm und
Theorie 5
umschließt unter anderem das Sarkoplasma. Über diese Membran erfolgt die Übertragung
von Signalen oder der Stoffaustausch in den Zellen. Eine Muskelfaser enthält hunderte von
Muskelzellen, die in Sarkomere unterteilt sind, es handelt sich dabei um eine mehrkernige
Zelle. Die Zellkerne sind in das sarkoplasmatische Reticulum eingebettet. Des Weiteren
enthält die Muskelzelle Mitochondrien, die anaerob ATP erzeugen.
Die Myofibrillen sind aus dem Sarkomer aufgebaut, wobei jedes Sakomer aus der Hälfte
zweier I-Banden und einem zentralen A-Band besteht. Die I-Bande ist mit dünnen Z-
Scheiben durchzogen. Dünne Filamente gehen von beiden Seiten von der Z-Linie weg bis
hin zu den unter dem Elektronenmikroskop dunkel erscheinenden A-Banden. Die Z-Linie
enthält das α-Aktin.
Durch die dünnen und dicken Filamente findet die Muskelkontraktion statt. Dabei kommt es
zur Verkürzung zwischen den Z-Linien. Dicke und dünne Filamente machen ca. 70 - 75 %
des myofibrillären Eiweißes aus. Besonders Myosin und Aktin sind, indem sie miteinander in
Kontakt treten können, für die Kontraktion des Muskels verantwortlich.
Aktin ist der Hauptbestandteil der dünnen Filamente. Bei physiologischer Ionenstärke
polymerisiert das kugelförmige Aktin zu F-Aktin in Filamentenform aus. Diese Filamente
stellen eine Art Kette dar, wobei das Nuplin parallel verlaufende Proteine des Aktin-Polymers
umschließt und stabilisierend wirkt. In der A-Bande befindet sich die H-Zone, welche durch
die M-Linien geteilt wird (Schwägele 2003). Weitere wichtige Proteine, die bei der Regulation
der Muskelkontraktion eine wichtige Rolle spielen, sind: Tropomyosin und Troponin. Das
fadenförmige Tropomyosin windet sich um die Aktinfilamente und ist zu beiden Seiten in die
Rille der Filamente eingelagert. Zwischen den Fäden des Tropomyosins liegt das Troponin.
Es besteht aus globulären Proteinen, dem Troponin C, welches in der Lage ist, Calcium zu
bilden. Troponin besitzt zwei Domäne, die Ca2+-Ionen binden können. Das Troponin T lagert
sich an das Tropomyosin, sodass sich das Troponin I an das Aktin binden kann. Dadurch ist
die Bindungsstelle für das Myosin blockiert, gleichzeitig bewirkt dieser Vorgang eine
Hemmung der ATPase-Aktivität.
Myosin ist der Hauptbestandteil der dicken Filamente und in Wasser sowie physiologischer
Kochsalzlösung unlöslich. Die Myosin-Einheit ist aus einem Stab aufgebaut, der aus zwei
umeinander geschwungene Helices und einem doppelköpfigen globulären Teil (S1-
Köpfchen) besteht. Myosin weist enzymatische Aktivitäten auf. Darüber hinaus lagert sich
Myosin bei der Muskelkontraktion an Aktin, Hauptbestandteil der dünnen Filamente, an. Der
Muskel wird durch elektrische Impulse über Nerven stimuliert. Eine Calcium-Ausschüttung
Theorie 6
leitet die Kontraktion ein und es kommt zur reversiblen Bindung des Myosin an das Aktin
(Schwägele 2003).
Abbildung 1: Aufbau des Muskels.
Theorie 7
Chemische Zusammensetzung des Fleisches
Fleisch setzt sich im Durchschnitt wie folgt zusammen: 76 % Wasser, 22 %
Stickstoffsubstanzen, 1 % Mineralstoffe und 0,5 % Kohlenhydrate. Bei Geflügel liegt der
Fettgehalt zwischen 1 - 1,5 % (Eisenbrand und Schreier 1995).
Proteine werden in drei Gruppen eingeteilt:
1. Skleroproteine. Diese sind wasserunlöslich und dienen der Stützfunktion, z. B.
Kreatin, Kollagen.
2. Globuläre Proteine. Sind in Wasser oder verdünnter Salzlösung löslich, z. B.
Albumine, Globuline.
3. Protein-Komplexe. Diese setzen sich aus Proteinen und anderen Bausteinen
zusammen, z. B. Glykoproteine (Karlson 1988).
Ernährungsphysiologische Bedeutung von Fleisch
Fleisch dient als Quelle wertvoller Eiweiße, daneben liefert es Fette, Mineralstoffe und
Vitamine.
Dem Fleischeiweiß wird ein höheres ernährungsphysiologisches Potential als pflanzlichem
Eiweiß zugesprochen. Im menschlichen Körper können körpereigene Proteine nur aus einem
bestimmten Anteil von Aminosäuren selbst aufgebaut werden. Die sogenannten essentiellen
Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Der Nährwert von Eiweiß
kann unter anderem durch den Chemical Score nach Mitchell und Block und dem EAA-Index
(essential Amino-Acid Index) bestimmt werden, bei dem das Vollei als Bezugsgröße dient.
Fleisch kann grob in Muskeleiweiß und Kollagen eingeteilt werden. Das Fettgewebe wird
dem Bindegewebesystem zugeordnet. Die Tierart, Rasse sowie das Alter, das Geschlecht
und die Fütterung bestimmen den Fettgehalt und die Fettzusammensetzung. Wie bei den AS
enthält tierisches Fett essentielle Fettsäuren wie Linolsäure, Linolensäure und
Arachidonsäure, das auch als Vitamin F bezeichnet wird. Diese FS kommt vorwiegend in
Landtieren, in deren Leber und im Gehirn vor. Die Gesamtgehalte an essentiellen Fetten
sind abhängig von der Tierart. Neben dem Fettgewebe liegen Fette auch als Strukturlipide im
Fleisch vor. Strukturlipide sind reich an ungesättigten Fettsäuren mit 20 - 22 C-Atomen.
Diesen FS wird ein hoher ernährungsphysiologischer Wert beim Aufbau körpereigener
Theorie 8
Substanzen zugesprochen. Überwiegend dienen Fette allerdings aufgrund ihres
Brennwertes als Energiequelle (Schwägele 2003).
Fleisch ist ebenfalls ein Lieferant von wichtigen Vitaminen. Die in Fleisch enthaltenen
Vitamine der B-Gruppe sind zwar hitzelabil, dennoch sind sie reichlich enthalten und
ernährungsphysiologisch betrachtet ein wichtiger Bestandteil im Lebensmittel Fleisch.
Organische Verbindungen im Fleisch liegen meist gebunden vor, wohingegen anorganische
Substanzen oft zur Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks dienen. Daher ist Fleisch
zudem ein wichtiger Lieferant für Mineralstoffe (Schwägele 2003).
Theorie 9
1.3. Geflügelfleisch
Der Geflügelfleischverbrauch in Europa lag 2008 bei 23,1 kg pro Kopf (Krauter 2009). Die
deutsche Geflügelfleischerzeugung ist 2008 auf 1,21 Mio. t deutlich um 8 % zum Vorjahr
gestiegen, Tendenz weiter steigend (Krauter 2009). Bei Putenfleischerzeugnissen macht das
eine Erhöhung um 6,7 % und bei Hähnchenfleischerzeugnissen um 8,4 % aus (Krauter
2009). Dabei erfreuen sich vor allem küchenfertige Produkte, sogenannte
Convenienceprodukte, immer größerer Beliebtheit. Geflügelfleisch zeigt im Vergleich zu
anderen Fleischsorten ein wenig stark ausgeprägtes Fleischaroma (Nagengast 2006).
Bei der Muskulatur zeichnet sich das Geflügelfleisch durch eine große Faserdichte, feste
Fügung und feine Faserung aus. Ein Grund für die Zartzheit von Geflügel ist der geringe
Anteil an intramuskulärem Bindegewebe. Ein Hähnchenbroiler weist im Brustgewebe 1,46 %
und im Schenkel 3,38 % Bindegewebseiweiß vom Gesamteiweiß auf (Richter et al. 1989).
Die Zuordnung zum hellen oder dunklen Fleisch hängt mit dem Anteil an roten und weißen
Muskelfasern sowie dem Gehalt an Myoglobin (Muskelfarbstoff) zusammen. So enthält der
Brustmuskel eines Broilers nur 5 - 10 % rote und 90 - 95 % weiße Muskelfasern. Im
Oberschenkel verschiebt sich das Verhältnis von weißen 70 - 80 % zu den roten 20 - 30 %
Muskelfasern(Richter et al. 1989). Je rötlicher, dunkler das Fleisch, desto mehr rote
Muskelfasern sind im jeweiligen Muskelstück enthalten. Die wichtigsten Merkmale der
Geflügelfleischqualität sind Aussehen, Zartheit, Saftigkeit, Aroma und Verarbeitungseignung
(funktionelle Merkmale wie Emulgierfähigkeit und Wasserbindevermögen). Für die
Kaufentscheidung des Verbrauchers ist vor allem das Aussehen des Produkts entscheidend.
So sind Farbe und Beschaffenheit ein wichtiges Bewertungskriterium bei ganzen
Tierkörpern. Ausschlaggebend für die endgültige Zufriedenheit des Verbrauchers sind
Zartheit, Saftigkeit, angenehmer Geruch und arttypischer Geschmack des zubereiteten
Produkts. Substanzverlust (Kochverlust) beim Garen (Grillen, Kochen) darf nicht übermäßig
auftreten, da das Fleisch sonst an Genusswert verliert. Das Aroma und damit der
Geschmack hängen vom Fettgehalt und seiner Zusammensetzung ab. Geflügelfleisch, das
für die Weiterverarbeitung verwendete wird, muss emulgierfähig sein und ein gutes
Wasserbindungsvermögen aufweisen. Die Emulgierfähigkeit, das Wasserbindungsvermögen
sowie der pH-Wert sind nach Geflügelart und -muskel unterschiedlich. So hat das
Brustfleisch ein schlechteres Wasserbindungsvermögen und Emulgierfähigkeit als das
Schenkelfleisch (Branscheid 2007). Der Nährstoffgehalt des essbaren Broilerteils beträgt
33,6 % Trockenmasse, 17,4 % Rohprotein, 13,3 % Rohfett und 0,95 % Rohasche (Richter et
al. 1989). Diese Zusammensetzung bezieht sich auf den ganzen Schlachtkörper und weicht
Theorie 10
je nach Körperteil davon ab. Neben dem Nährstoffgehalt sind noch weitere wichtige
Qualitätsmerkmale für den Verbraucher wichtig wie z. B. Farbe, Schlachtkörpergewicht,
Abdominalfett, Sensorik und Keimbelastung.
Der Schlachtkörper muss nach der Schlachtung von rund 30 °C auf 4 °C innerhalb einer
Stunde abgekühlt werden. Nach der Totenstarre (Rigor Mortis) folgt die postmortale Reifung
des Geflügelfleisches, die zur Lösung der Totenstarre führt. Während der Reifung tragen
fleischeigene glykolytische und proteolytische Enzyme zur Absenkung des pH-Wertes bei.
Die Kühllagerung erfolgt bei -2 °C bis +4 °C und darf maximal sieben Tage ab Schlachtung
bis zum Verkauf an den Verbraucher betragen.
Theorie 11
1.4. Milch und Milchprodukte (Weichkäse)
Kuhmilch besteht aus 87,3 % Wasser, 3,7 % Fett und 2,3 % Gesamtprotein. Bei der
industriellen Herstellung von Käse wird meist pasteurisierte Kuhmilch eingesetzt, während
beim Rohmilchkäse auf diese Erhitzung verzichtet wird. Die dadurch erhaltenen originären
Milchsäurebakterien der Milch sorgen für den typischen Rohmilchcharakter, dessen
einzigartiger Geschmack von vielen Verbrauchern bevorzugt wird. Nachteilig dabei ist jedoch
der Verbleib von verderbniserregenden und pathogenen Mikroorganismen in der nicht
erhitzten Milch.
Um eine gesundheitliche Gefährdung des Verbrauchers auszuschließen, erfolgt die
Rohmilchkäseherstellung nach strengen hygienischen und mikrobiologischen Auflagen
(sieheTabelle 1).Für die vorliegende Arbeit wurde Camembert als Modellmatrix gewählt,
daher soll im theoretischen Teil auf dieses Produkt näher eingegangen werden.
Tabelle 1: Grenzwerte von pathogenen Erregern in Rohmilcherzeugnissen (Milchverordnung 2000) Kriterium Grenzwert [KbE/ml]
Keimzahl bei +30 °C (pro ml) ≤ 100.000 Gehalt an somatischen Zellen (pro ml) ≤ 400.000 Staphylococcus aureus (pro ml) 2.000 Listeria monocytogenes außer Hartkäse (25 g)
n.n.
Salmonellen (in 25 g) n.n. Sonstige Krankheitserreger (insbesondere Listeria monocytogenes und verotoxinbildende Escherichia coli) und deren Toxine
Dürfen nicht in Mengen vorhanden sein, welche die Gesundheit der Verbraucher gefährden können
Tabelle 2: Obligatorische Kriterien: Pathogene Keime
Art der Keime Erzeugnisse Anforderungen (ml oder g)1
Listeria monocytogenes Käse außer Hartkäse Sonstige Erzeugnisse
keine in 25 g keine in 1 g
Salmonella spp. Sämtliche, keine in 25 g Ferner dürfen Krankheitserreger (insbesondere verotoxinbildende Escherichia coli) und deren Toxine nicht in Mengen vorhanden sein, die die Gesundheit der Verbraucher beeinträchtigen können
Theorie 12
1.5. Weichkäse
Weichkäsesorten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von anderen Käsearten wie Hart-
oder Schnittkäse. Sie besitzen nicht nur einen höheren Wassergehalt und eine weichere
Konsistenz, sondern reifen von außen nach innen. Die Reifung (proteolytische und
lipolysische Aktivitäten) im Weichkäse wird im Wesentlichen durch die Mikroorganismen,
welche an der Oberfläche wachsen, verursacht. Dabei unterscheidet man zwei Arten von
Schimmelpilzen, den Schmier- und Oberflächenschimmel.
Reifungskulturen wie Rot- und Gelbschmiere finden ihre Anwendung bei Weichkäsen mit
Schmierenbildung und werden per Hand auf die Oberflächen der Käse aufgetragen. Bei
diesen Kulturen handelt es sich um eine Mischflora bestehend aus Bacterium
linens,Mikrokokkensowie Hefen. Verbreitete Sorten von Weichkäse mit Schmierkulturen sind
Limburger, Romadur, Münster- (frz. Munster-) und Weinkäse.
Typische Vertreter für Außenschimmel sind Camembert und Brie (Kielwein 1994). Bei dem
Außenschimmel handelt es sich vorzugsweise um Pilze der Gattung Penicillium mit Mycel
und septierten Konidien. Bestandteile der Konidienträger wie Metula, Sterigma und
Verzweigungen sowie deren Anordnung sind strukturell verschieden. Die Verzweigungen der
Konidienträger können einfach oder mehrfach sowie symmetrisch und asymmetrisch sein.
Unverzweigte, meist sehr langkettige Konidien werden häufig an den Enden der Sterigmen
gebildet. Ihre Farbe reicht von weiß bis häufiger gelb, blau oder grau-grün mit runder bis
ovaler Form. Da die verzweigten Konidienträger und Konidienketten ein pinselartiges
Gebilde haben, bekam diese Gattung ihren speziellen Namen Penicillium (Pinselschimmel)
(Riemelt et al. 2003).
Bisher sind über 100.000 Pilzarten bekannt, zu den in der Käsereitechnologie verwendeten
gehören jedoch lediglich die folgenden:
der weiße Camembertschimmel Penicillium candidum, welcher häufig auch als
Penicillium caseicolum bezeichnet wird
der blaue Roquefortschimmel Penicillium roqueforti
der blaue Camembertschimmel, der Penicillium camemberti
Die Vertreter des weißen Camembertschimmels (Penicillium candidum, Penicillium
caseicolum) unterscheiden sich nur in der Farbe ihrer Konidien sowie des Mycels. Daher
werden sie in der Literatur häufig als eine Art zusammengefasst (Riemelt et al. 2003). Das
Theorie 13
Wachstumsoptimum von Penicillium candidum liegt bei 22 °C, die Lebensfähigkeit erstreckt
sich von 4 - 30 °C. Er wächst streng aerob und bildet ein hohes Luftmycel aus. Am 7. Tag
des Wachstums werden die Konidien abgeschnürt. Diese sind rund und besitzen einen
Durchmesser zwischen 2 - 4,5 µm (Abbildung 2). Eine neutrale und eine saure Proteinase
sowie unterschiedliche Peptidasen sorgen für den Eiweißabbau. Ein vollständig ausgereifter
Camembert enthält Penicilliumkolonien von ca. 3 x 107/cm² Käseoberfläche (Riemelt et al.
2003). Bei nicht vollständiger Ausreifung des Schimmels können sich Fremdschimmel wie
beispielsweise Mucor ausbilden. Von besonderer Bedeutung bei der Herstellung des
Camemberts ist, dass die Konidien vor dem Salzbad auskeimen, da sie durch NaCl
gehemmt werden (Riemelt 2003).
Abbildung 2: Strukturaufbau von Penicillium candidum.
1.5.1. Käseherstellung
Schematisch wird Käse in folgenden Schritten hergestellt: Milch wird Koagulantien
(Lab/Säure) zugesetzt, es entsteht eine Gallerte (Koagulum), diese wird mechanisch in
Bruch und Molke geteilt.
Die Käsefertiger, auch Käsekessel oder Koagulatoren genannt, dienen der Bruchbereitung,
Dicklegung sowie der anschließenden Bruchbearbeitung der Gallerte bei entsprechenden
Temperaturen. Die Temperierung erfolgt in der Regel über einen Doppelmantel, die
Prozesstemperatur liegt im Wachstumsoptimum der Starterkulturen. Heute erfolgt die
Theorie 14
Bruchbearbeitung im Industriebetrieb meist über eine mechanische Einrichtung mit
veränderbaren Schneid- und Rührwerkzeugen. Die Starterkulturen ermöglichen ein schnelles
Vorreifen und einen Abfall des pH-Wertes um 0,1 - 0,2 (Kessler 1988). Dies ermöglicht dem
Lab ein schnelleres Dicklegen. Zudem dienen die Starterkulturen später der Reifung im Käse
und beeinflussen wesentlich die Proteo- und Lipolyse. Zusätzlich zur Kulturzugabe wird
Calciumchlorid beigemengt. Durch das zusätzliche Einbringen von Calcium wird das
Caseingerüst, welches maßgeblich für die Struktur des Käses verantwortlich ist, verstärkt.
Zudem kann eine leichte Geschmacksverbesserung erzielt werden. Die para-k-Casein- bzw.
Casein-Komplexe gerinnen unter Labwirkung bei Vorhandensein von ionisierten Ca-Ionen zu
einer gallertartigen Masse. Ist die Zugabemenge von Calciumchlorid zu hoch, kann der
Geschmack in Richtung bitter tendieren. Die Zugabe von Natriumnitrat hemmt das
Wachstum von Verderbniskeimen wie dem Sporenbildner Clostridium Botulinum. Dieser ist
unerwünscht und kann in Milchprodukten zu Fehlgärungen führen. Die Lab-Gerinnungszeit
beträgt in der Regel 15 - 45 min und hängt von der „Labstärke“ ab (Kessler 1988) (Tabelle
3).
Tabelle 3: Verschiedene Labpräparate und Labenzyme (Krüger und Krenkel 1968; Schalinatus und Behnke 1974)
Echtes Lab (Chymosin)
Naturmagenlab/Kälberlab Aus getrocknete Kälbermägen, mit Wasser oder Molke angesetzt
Labextrakt/-pulver Konserviertes, industriell aufkonzentriertes Flüssiglab bzw. trockene Präparate aus Kälbermägen (75 % Chymosinanteil)
Labpasten von kleinen Wiederkäuern Konzentrierte Enzyme aus Mägen von Ziegen oder Lämmern,
Labersatzenzyme
Pepsine Gewonnen aus Rind, Geflügel, Schwein etc. Mikrobielles Lab („Pilzlab“) Proteasen aus Mucor- oder Endothia-
Stämmen Klonlab („Genlab“) gentechnisch gewonnenes „tierisches“
Chymosin B wird mikrobiell hergestellt mithilfe von E. coli, Schimmelpilzen oder auch Hefen
Nachdem sich die Gallerte ausgebildet hat, kommt das Bruchschneiden. Es gilt, je kleiner die
Bruchstücke, desto stärker ist der Molkeablauf, da sich die verfügbare Oberfläche vergrößert
und die Wegstrecke für das ablaufende Wasser zunehmend verkürzt wird.
Durch das Zerteilen des Bruches in definierte Bruchkörner wird der Molkeaustritt gefördert.
Dadurch entsteht das sogenannte Bruch-Molke-Gemisch. Die Bruchkorngröße hängt von der
Theorie 15
jeweiligen Käsesorte ab. Je niedriger der Wassergehalt der entsprechenden Käsesorte,
umso kleiner ist das Bruchkorn. Je kleiner die Teilchen, desto größer ist auch deren
spezifische Oberfläche, wodurch vermehrt Molke austreten kann. In Weichkäse, wie
beispielsweise Camembert, sind die Bruchkörner in der Regel 20 x 20 mm groß.
Das anschließende Verziehen dient ebenso wie das Schneiden der Zerkleinerung der
Bruchkörner und soll zusätzlich einen gleichmäßigen Temperaturausgleich im Bruch-Molke-
Gemisch bewirken. Außerdem soll ein Zusammenwachsen des Bruches verhindert werden.
Durch das kontinuierliche Rühren des Bruches wird dieser in Schwebe gehalten, der
Molkeaustritt gefördert und somit ein Verklumpen des Bruches verhindert. Das Kontrahieren
der Bruchkörner wird verlangsamt. Ziel des Rührens ist aber nicht nur, die Molke vom
Bruchkorn zu trennen, sondern auch die Zerkleinerung des Bruches zu unterstützen und die
Synärese weiterzuführen. Auch hier soll, wie schon beim Verziehen, das Zusammenkleben
der Bruchstücke unterbunden werden, um den Molkenabfluss nicht zu verhindern.
Um einem zu starken Abfall des pH-Wertes entgegenzuwirken, wird die Molke abgezogen,
wodurch ein wesentlicher Anteil der durch die Starterkulturen produzierten Milchsäure
entfernt wird. Zudem wird so der Waschvorgang vorbereitet.
Der Austausch von Molke durch Wasser soll die Säuerung stoppen und die Hautbildung auf
dem Bruchkorn unterstützen. Zudem wird durch die Wasserzugabe weiterhin Molke aus den
Bruchkörnern gespült. Nach dem Waschen erfolgen die Ausformung und das Wenden. Die
Zeit zwischen der Formung und dem Einbringen des Käses in das Salzbad wird als
Thermalzeit bezeichnet. Diese Zeit wird benötigt, um die gewünschte Säuerung sowie die
Lochbildung, Konsistenz und Entwicklung des Edelschimmels beim Weichkäse zu
beeinflussen. Der während der Thermalzeit erreichte pH-Wert hat zusätzlich eine
konservierende Bedeutung hinsichtlich des Gehalts an coliformen Keimen. Somit kann einer
Frühblähung entgegengewirkt werden. Ziel-pH-Werte von 5,3 bis 5,4 sollten in möglichst
kurzer Zeit erreicht werden.
Das Einbringen von Natriumchlorid durch Einlegen des Käses in Salzbäder dient nicht nur
der Geschmacksbildung, sondern hat auch die Aufgabe, den Käse zu konservieren und
resistenter gegen Verderbniskeime zu machen. Zudem wird die Rindenbildung unterstützt
und weiterhin Molke aus dem Käse entfernt. Ebenfalls werden nicht erwünschte Keime auf
der Oberfläche gehemmt, damit später ein gleichmäßiges Wachstum des Schimmelpilzes
vorausgesetzt werden kann (Kessler 1988).
Zu den wichtigsten Vorgängen während des Salzbades gehören die Diffusion von
Natriumchlorid und Wasser. Der osmotische Druck ist durch den hohen Salzgehalt der Lake
Theorie 16
gegenüber der wässrigen Phase des Käses sehr hoch. Durch dieses Konzentrations- und
Druckgefälle diffundiert das Salz aus der Lake in den Käse und Wasser aus dem Käse in die
Lake. Die Ionen des Kochsalzes des Wassers diffundieren dabei langsamer als die kleinen
Wassermoleküle.
Diese Diffusionsvorgänge haben folgende Auswirkungen auf den Käse (Kessler 1988):
Festigkeit der Rinde steigt
Kochsalz lagert sich verstärkt in der Rindenzone des Käses an
Rindenzone der Käsematrix entwässert und verdichtet sich (Schrumpfung der Poren)
Durch die verdichtete Rinde sinken die Durchlässigkeit für Wasser sowie die darin
gelösten Stoffe und Gase
Die Konzentration des Salzes wirkt sich auf die nachstehenden Größen aus:
Aufnahme des Salzes in den Käse
Mikroorganismen im Salzbad
Wasserverlust des Käses
Narbenbeschaffenheit
Caseinquellung in der Rindenzone
Durch den oben beschriebenen Diffusionsprozess werden Natriumionen gegen Calcium in
dem Caseingerüst ausgetauscht. Dieser Prozessschritt wird auch bei der
Schmelzkäseherstellung mittels Schmelzsalzen angewendet. Die Wasserbindung und die
damit einhergehende Quellung des para-Caseins in der Rinde nehmen zu. Besonders gut ist
dies bei niedrig konzentrierten Salzbädern zu beobachten, in denen die Salzkonzentration
weniger als 10 % beträgt. Dadurch wird die Käserinde weich und glitschig und kann teilweise
Auflösungserscheinungen zeigen. Je höher die Temperatur der Salzlake, desto schneller
verläuft die Aufnahme des NaCl in den Käse. Unterhalb von 10 °C ist dieser Vorgang
deutlich verlangsamt. Ebenfalls nimmt die Quellung des Caseins mit steigender Temperatur
zu. Je tiefer die Temperatur, desto stärker wird die Fettkristallisation gefördert und dadurch
auch die Verfestigung der Käselaibe. Das Wachstum von Mikroorganismen wird durch
höhere Temperaturen begünstigt. In der Regel heißt es: Je tiefer die Salzbadtemperatur,
desto höher die Trockenmasse im Käse. Durch die Ansäuerung der Lake bekommt das
Salzbad einen konservierenden Effekt und schränkt so das Wachstum nicht erwünschter
Theorie 17
Mikroorganismen ein. Zudem beeinflusst er das Austreten des Calciums aus den
Käsenarben und damit die Salzaufnahme sowie die Oberflächenbeschaffenheit des Käses.
Als Richtwert gilt, dass der pH-Wert des Salzbades ungefähr dem des ungesalzenen Käses
entsprechen sollte. Ein zu niedriger pH-Wert führt zu denaturierten Proteinen sowie einem
verstärkten Wasserverlust der Oberfläche, wodurch weniger Salz im Käse aufgenommen
wird. Zusätzlich verliert der Käse Calcium aus dem Caseingerüst, wodurch der Narben nicht
mehr optimal trocknen kann. Dies kann jedoch bei geschmierten Käsen gewünscht sein. Ist
der pH-Wert zu hoch, wird der Narben trocken, hornig und neigt zum Fettschwitzen. Listerien
sind gegenüber erhöhten Salzkonzentrationen relativ resistent und können somit einige Tage
in der Lake überleben. Liegt die Salzkonzentration bei gleichzeitig niedriger
Milchsäurekonzentration zwischen 15 und 25 % NaCl, sind die Chancen der Listerien, den
Salzvorgang zu überleben, umso höher. Das Salzbad bietet demnach optimale Bedingungen
für pathogene Keime wie Listeria monocytogenes, in den Käse und somit in den Menschen
zu gelangen und dessen Gesundheit zu gefährden.
Als letzter Prozessschritt steht die Reifung und anschließende Verpackung der Käselaibe.
1.5.2. Milchproteine
Milcheiweiß ist ein heterogenes Gemisch verschiedener Komponenten und besteht aus 95 %
Eiweiß (Reineiweiß) und 5 % Nicht-Protein-Stickstoffkomponenten (NPN-Gehalt). Der
Reineiweißgehalt ist in Casein und Molkeneiweiß unterteilt. Bei Kuhmilch beträgt der
Rohproteingehalt 3,3 % davon sind 0,15 % NPN. Obwohl der Rohproteingehalt bezogen auf
die Milchtrockenmasse nur gerade einmal 25 % ausmacht, hat diese Inhaltstoffkategorie
dennoch eine überragende technologische Bedeutung. Analytisch kann man den
Reinproteingehalt bei einem eingestellten pH-Wert von 4,6 und einer anschließenden
Filtration in Casein (Präzipitat) und dem Filtrat der Molke trennen und unterscheiden. Die
Molkeneiweiße machen dabei ca. 20 % des Reineiweißgehalts aus (Töpel 2004). Die Milch
der Wiederkäuer wird den Caseinmilcharten zugeordnet, im Gegensatz dazu zählt
beispielsweise die Frauenmilch zu den Albuminmilcharten, wobei diese Unterteilung vom
Milcheiweiß-Verhältnis (Casein:Albumin) abhängig ist. Der Prozentsatz des Caseins bei
Kuhmilch beträgt somit 80 % und wird als „Caseinzahl“ bezeichnet.
An der Membran der Fettkügelchen sind Eiweißkörper angelagert. Diese bestehen
überwiegend aus Glykoproteinen und Lipoproteinen. Auch zwischen Kern und Membran der
Theorie 18
Fettkügelchen sind Proteine bspw. Das Enzym Xanthinoxidase eingelagert. Mengenmäßig
sind die Proteine der Fettkügelchenmembran unbedeutend mit weniger als 1 % des
Gesamtmilcheiweißgehalts, allerdings besitzen sie eine hohe technologische Bedeutung
z. B. als Emulsionsstabilisierung oder Schutz vor vorzeitiger Hydrolyse der Milch (Töpel
2004).
Casein ist in vier Eiweiß-Untereinheiten und ein partikulär suspendiertes Proteid mit einem
Mineralstoffgehalt von ca. 10 % aufgeteilt. Der isoelektrische Punkt liegt bei 4,6. Die
Caseinmonomere sind das alpha s1 und s2, das ß- und das k-Casein. Mengenmäßig sind
das alpha s1 sowie das ß-Casein im Verhältnis 3:1 zum alpha s2 und k-Casein vorhanden.
Die Monomerproteine liegen aggregiert in gelösten Micellen vor, wobei diese durch
hydrophobe (apolare) und hydrophile (polare) Bindungen sowie über H-Brücken und
Calcium-Phosphat-Brücken stabilisiert werden (Töpel 2004). Eine Aggregation der einzelnen
Micellen wird durch Abstoßung von negativen Nettoladungen bei einem pH-Wert von 6,7 und
durch Schutzkolloide aus KH-haltigen Monomerproteinen verhindert. Die kugelförmigen
Caseinmicellen setzen sich aus Untereinheiten zusammen, entweder kompakt-globulär oder
diffus-faserig. Die alpha und ß-Caseinate besitzen ein hydrophobes Zentrum, das k-Casein
hingegen besitzt eine hydrophobe Oberfläche.
Der technologisch relevante Aspekt ist die Gerinnungsfähigkeit des Caseins. So dissoziiert
sich CCP und Calcium bei einem pH-Abfall unter 6,7 von den Serinphosphatbindungen ab.
Bei einem pH-Wert von 4,6, also am isoelektrischen Punkt von Casein, überwiegen die
hydrophoben Bindungen und es kommt zu einer momentanen Destabilisierung, sodass
Säurecasein gerinnen und ausflocken kann. Beim Abtrennen dieses Säurekoagulates wird
das Milchserum, die Molke gewonnen. Eine weitere Zerlegung des k-Caseins kann durch
eine proteolytische Reaktion hervorgerufen werden. Dabei wird durch das Enzym Lab das
Micellen-stabilisierende k-Casein in zwei Teile zerlegt. Dabei entsteht ein hydrophober N-
terminaler Rest, das Para-k-Casein und ein hydrophiler C-terminaler Rest, das
Glykomakropeptid. Die Schutzkolloidfunktion wird gestört, wodurch im nächsten Schritt die
hydrophoben Bindungen überwiegen und das Labcasin zum Ausflocken bringen.
Theorie 19
1.6. Pathogene und verderbniserregende Mikroorganismen auf
Geflügelfleisch und Milchprodukten
Zu den häufigsten krankheitserregenden Mikroorganismen im Bereich Geflügelfleisch zählen
die Zoonoseerreger Salmonella und Campylobacter. Für Deutschland konnte im Jahr 2010
das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL 2011) eine
Belastung in Putenfleisch von 17,3 % Campylobacter und 5,5 % Salmonellen feststellen. Das
ist ein vergleichbares Niveau zum Vorjahr. Unter den Serovaren sind insbesondere
S. Enteritidis und S. Typhimurium von Bedeutung. Die Nachweisrate für Salmonellen in
Planproben von Geflügelfleisch betrug im Jahre 2008, 10,2 % (Hartungund Käsbohrer 2010).
Wie bei Hähnchenfleisch zeigte sich auch bei Fleisch von Gänsen sowie Fleischvon Puten
ein Anstieg der Salmonellenbelastungen 2008. Bei der amtlichen Lebensmittelüberwachung
zeigt sich in 2009 eine leicht fallende Tendenz des Salmonellen-Vorkommens bei Fleisch.
Bei Geflügelfleisch, insbesondere fiel der Wert in 2009 deutlich im Vergleich zum Vorjahr auf
6,8 % ab (Hartung und Käsbohrer 2011). Hinsichtlich Campylobacteriosen zeigen
Risikoschätzungen, dass etwa 47 % der in Deutschland aufgetretenen Fälle auf
Hähnchenfleisch zurückgeführt werden können. Aus den Daten für 2006 geht hervor, dass
Campylobacter hauptsächlich bei Geflügelfleisch als am häufigsten untersuchte
Lebensmittelgruppe mit 31,89 % positiven Planproben (2005: 34,01 %) nachgewiesen wurde
(Hartung und Käsbohrer2007). Bei Fleisch von Masthähnchen ergab sich die höchste, wenn
auch rückläufige Campylobacter-Rate mit 38,98 % (2005: 42,13 %). Aus den
Campylobacter-positiven Proben für Geflügelfleisch wurden insbesondere C. jejuni isoliert,
wobei C. jejuni in zwei Drittel der Fälle vorkam.
Außerdem treten weitere Zoonoseerger wie beispielsweise der Arcobacter spec.oder
Listeriamonocytogenes auf. Insbesondere die Spezies A. butzleri und A. cryaerophilus sind
auf Geflügelfleisch vertreten (Mac et al. 2006). Für marinierte Geflügelfleischprodukte sind
bisher keine statistischen und kaum Literaturdaten verfügbar. Es konnte für C. jejuni gezeigt
werden, dass das Überleben in marinierten und nicht marinierten Hähnchenschlegeln
vergleichbar ist (Perko-Mäkelä et al. 2000). Daher kann davon ausgegangen werden, dass
die Grundbelastung in mariniertem Geflügelfleisch vergleichbar zu nicht mariniertem Fleisch
ist. Hinzu kommen pathogene Mikroorganismen, welche durch Zutaten oder Prozessschritte
wie das Marinieren eingebracht werden. Hierbei sind insbesondere die Sporenbildner
Clostridiumperfringens und Bacilluscereus, welche überwiegend aus Gewürzen stammen, zu
nennen. Beide Erreger wurden sowohl in kommerziellen Marinaden als auch bei Lagertests
in den marinierten Produkten nachgewiesen (Mahler et al. 2004). Das Auskeimen der
Theorie 20
Sporen wird durch Absenken des pH-Wertes sowie das Einstellen des aW-Wertes oder des
Salzgehalts unterbunden. Für Marinaden und marinierte Fleischzubereitungen existieren in
Deutschland keine rechtlichen Regelungen bzw. Richt- und Warnwerte. In der Verordnung
(EG) Nr. 2073/2005 der Kommission über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel werden
zwar für die Fleischzubereitungen Prozesshygienekriterien genannt, aber keine
Lebensmittelsicherheitskriterien für das Inverkehrbringen von marinierten Fleischprodukten.
Die Haltbarkeit von Produkten und somit auch die Zusammensetzung der Verderbnisflora
wird durch die Lagerbedingungen sowie die Be- und Verarbeitung der Produkte selbst
beeinflusst. Frisches Geflügelfleisch wird im Handel üblicherweise bei einer Temperatur von
2 – 7 °C angeboten. Somit verschiebt sich die Flora in Richtung psychrotropher und
mesophiler Bakterien, deren Wachstumstemperatur bis 4 °C herabreicht. In Abhängigkeit
von den Lagerbedingungen, ob Schutzgas oder Vakuum, kann die Mikroorganismenflora
selektiv verändert werden. Unter aeroben Bedingungen dominieren Spezies der Gattungen
Aeromonas, Brochotrix, Pseudomonas, Shewanella und der Familie Enterobacteriacea.
Unter Schutzgas oder Vakuum verschiebt sich die Flora in Richtung fakultativ anaerob und
anaerobe Bakterien. Durch den Prozessschritt des Marinierens werden ebenfalls die
ökologischen Bedingungen für die Bakterien verändert. Der pH-Wert wird gesenkt und
zusätzliche Nährstoffe wie Fett und Kohlenhydrate werden in das Lebensmittel eingebracht.
Außerdem werden über die Zutaten der Marinade (insbesondere Gewürze) weitere
Mikroorganismen hinzugefügt. Für marinierte Geflügelfleischprodukte ergibt sich dadurch
eine Verderbnisflora, in welcher Milchsäurebakterien der Gattungen Carnobacterium,
Enterococcus, Leuconostoc und Lactobacillus vorkommen können (Björkroth 2005).
Rohmilchkäse wird als ein hochriskantes Lebensmittel eingeschätzt. Auf ihn können
verschiedene Lebensmittelvergiftungen, die durch Salmonellen, Escherichia coli,
Staphylococcus aureus und Listeria monocytogenes ausgelöst wurden, zurückgeführt
werden. Diese Mikroorganismen vermehren sich auch noch bei den in der Kühlung
herrschenden Temperaturen. Trotz allem wird Rohmilchkäse weltweit verkauft und ist bei
einigen Konsumenten wegen seines ausgeprägten und einzigartigen Aromas sehr beliebt.
Das Aroma von Käse aus nicht pasteurisierter Milch ist dagegen weniger ausgeprägt (Voigt
2010). Listerien werden überwiegend oder ausschließlich auf der Käserinde gefunden, was
durch das aerobe bis fakultativ anaerobe Wachstumsverhalten der Listerien zu erklären ist
(Loessner 2000). Aus dem Bericht für Lebensmittelsicherheit 2007 vom BVL geht hervor,
dass bei der Untersuchung von Rohmilchkäse verschiedenster Sorten aus Hofkäsereien von
insgesamt 271 Proben vier Listeria monocytogenes positive Proben festgestellt wurden.
Theorie 21
E. coli und Campylobacter ssp. Konnten nicht nachgewiesen werden. Der Grenzwert für
Listerien in Rohmilchkäse liegt bei Weichkäse bei 1,0 x 10 KbE/g (VO (EG) Nr. 2073/2005).
1.6.1. Salmonella
Salmonella gehört zu den obligat pathogenen Enterobacteriaceae. Diese Familie umfasst
gram (-), nicht sporenbildende, fakultativ anaerobe Stäbchen, die vorzugsweise im Magen-
Darm-Trakt des Menschen und der Tiere vorkommen. Salmonella können aerob und
anaerob wachsen und sind peritrich begeißelt. Sie zählen zu den Laktose negativen
Enterobacteriaceae und werden in zwei Spezies eingeteilt, zum einen in die Spezies der
Salmonella enterica mit den Subspezien enterica, salmae, arizonae, houtenae, bongori und
indica. Zur Subspezie enterica zählen 2.500 Serovatypen, welche sich in der
Polysaccharidzusammensetzung der Zellwand, auch O-Antigen genannt, und/oder in der
Proteinzusammensetzung der Geißel (H-Antigen) unterscheiden (Neidhard et al. 1987).
S. Enteridis können eine Entzündung der Darmschleimhaut mit Brechdurchfall
(Gastroenteritis) verursachen. Hauptreservoir der krankheitserregenden Salmonellen ist der
Darmtrakt von Tieren. Häufig werden Salmonellen in Geflügelbeständen nachgewiesen. Die
Kontaminationskette bei Tieren kann bereits bei den Eintagsküken beginnen, da bestimmte
Salmonellen den Eidotter kontaminieren können. Zusätzlich kommen Infektionsquellen wie
verunreinigtes Futter, Kot und Nagetiere hinzu. Während des Schlachtprozesses stellt vor
allem die Verunreinigung durch Kot ein Problem dar, sodass es zu Kreuzkontamination
während des Brühens oder des Rupfens kommen kann. Nach der deutschen Hackfleisch-
Verordnung darf aufgrund des erhöhten Risikos bei diesem Fleisch kein Hackfleisch aus
Geflügel frisch auf den Markt gebracht werden.
Das oben erwähnte O-Antigen ist ein Bestandteil der Lipopolysacharidschicht und führt zu
einer hitzeresistenteren Oberfläche der Organismus. Die einzelnen Lipopolysaccharide sind
in eine Kernzone und eine Seitenkette unterteilt. Gerade in der Zusammensetzung der
Seitenketten unterscheiden sich die verschiedenen Serovatypen. Neben dem O-Antigen
differenzieren sie sich des Weiteren in der Zusammensetzung des H-Antigens. Die
unterschiedlichen O-Antigene werden mit Zahlen bezeichnet und die H-Antigene mit
Nummern (Neidhardt et al. 1987). Mithilfe der diagnostischen Antigen-Tabelle des
Kauffmann-White-Schemas können die Serovatypen eingeteilt werden (siehe Tabelle 4).
Theorie 22
Tabelle 4: Kaussmann-White-Schema (nach Neidhardt et al. 1987)
Gruppe Serovar O-Antigene H-Antigene Phase 1 Phase 2
B S. Paratyphi B S. Thypimurium
1, 4, 5, 12 1, 4, 5, 12
b i
1, 2 1, 2
D S. Typhimurium S. Enteritidis S. Panama
1, 9, 12, Vi 1, 9, 12 1, 9, 12
d g, m e, v
- - 1, 5
Salmonellen können Wochen bis hin zu Jahren in der Umwelt lebensfähig bleiben.
Gegenüber dem Einfrieren sind sie jedoch relativ sensitiv, werden aber zum Großteil nur
sublethal bei einem Einfrierprozess geschädigt. Der D-Wert beträgt bei 65 °C
stammspezifisch zwischen 0,02 und 0,25 Minuten. Die Wachstumstemperaturen weisen
Werte um die 37 °C (Optimum) mit einem Minimum von -7 °C bis zu Maximalwerten von
48 °C auf. Stammspezifische pH-Minimumwerte liegen bei 4,0 – 4,5, die Maximalwerte um
7,0 (Neidhardt et al. 1987).
1.6.2. Listerien
Listerien sind gram (+), frei bewegliche, fakultativ anaerobe Stäbchen (Hain et al. 2006). Zur
Gattung Listeria zählen die Arten Listeria monocytogenes, L. innocua, L. ivanovii,
L. seeligeri, L. welhimeri, L. grayi. Von diesen Listerienarten sind nur L. monoctogenes und
L. ivanovii pathogen. Während L. ivanovii überwiegend ein Tierpathogen ist, ist
L. monocytogenes dagegen sowohl ein Tier- als auch ein Humanpathogen (Hain et al. 2006).
Listerien weisen ein psychotrophes, oligotrophes Verhalten mit einer Resistenz gegen
chemische und physikalische Einflüsse auf. Die Bildung von Biofilmen verstärkt diese
Resistenzen. Des Weiteren kommen Listerien im Darm von Menschen und Tieren vor
(Hetzer 1994).
Das Bakterium Listeria monocytogenes ist ein ubiquitäres intrazelluläres Pathogen, welches
für mehrere Ausbrüche von lebensmittelbezogenen Krankheiten verantwortlich gemacht
wird. Die ausgelöste Erkrankung wird Listeriose genannt und kann in bis zu 24 % der Fälle
tödlich verlaufen. Besonders gefährdet sind Schwangere, deren ungeborene Kinder (Farber
and Peterkin 1991), kleine Kinder, alte Menschen (Loessner 2000) und immungeschwächte
Menschen (Farber and Peterkin 1991). Listerien werden dabei über kontaminierte,
verzehrfertige Lebensmittel übertragen. Besonders häufig findet die Übertragung durch
kontaminierten Käse statt (Madigan and Martinko 2009). L. monocytogenes ist bei extremen
Theorie 23
Bedingungen, wie sie auch oft in Lebensmitteln auftreten, lebensfähig. Solche extremen
Bedingungen sind hohe Salzkonzentrationen sowie Temperatur- und pH-Wert-Extreme
(Glaser et al. 2006). L. monocytogenes kann bei +4 °C (der üblichen Kühlschranktemperatur)
noch gut wachsen (Loessner 2000), was erklärt, warum auch hohe Konzentrationen an
Listerien in gekühlten Produkten wie Käse gefunden werden. Der Keim ist in einem
Temperaturspektrum von 1 – 45 °C vermehrungsfähig (Loessner 2000).
Listeria innocua ist ein nicht pathogener Listerienstamm, welcher sowohl in der Umwelt als
auch in Lebensmitteln oft zusammen mit L. monocytogenes vergesellschaftet ist (Glaser et
al. 2006).
Listerien können durch Dauerausscheider, Verschleppung oder schlechte Hygiene im
Lebensmittelbetreib in die Lebensmittel gelangen. In letzterem Fall ist die
Produktkontamination zumeist entweder auf fehlerhaft konstruierte und schlecht zu
reinigende Anlagenteile oder falsche Prozessführung zurückzuführen (Loessner 2000). Es ist
jedoch oft nicht mehr möglich, eine Listereininfektion auf das auslösende Lebensmittel
zurückzuführen, da bei dieser Erkrankung mit sieben bis zehn Tagen eine lange
Inkubationszeit vorliegt (Hetzer 1994).
Theorie 24
1.7. Marinaden
Nach Frey (1999) ist der Begriff Marinade gerade in der Fleischtechnologie noch nicht
rechtlich definiert, dennoch lassen sich im Zusammenhang mit Fisch einige Definitionen in
der Literatur finden. Nach den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches handelt es sich
bei Marinadenerzeugnissen um Fisch, der mittels Essig, Genusssäuren und Salzen auch
unter Zugabe von Würzen ohne Wärmeeinwirkung gar gemacht wird. Nach Artikel 5 der
EWG-Verordnung Nr. 2136/89 des Rates vom 21. Juni 1989 über gemeinsame
Vermarktungsnormen für Sardinenkonserven sind Aufgussarten für Sardinen ebenfalls zu
den Marinaden zu zählen.
Im Lebensmittelrecht ist allerdings der Begriff Marinade nicht im Zusammenhang mit einer
Fleischveredlung bekannt und definiert (EWG 1989a). Nach Artikel 2 der Richtlinie
77/99/EWG des Rates vom 21. Dezember 1976 zur Regelung gesundheitlicher Fragen bei
der Herstellung und dem Inverkehrbringen von Fleischerzeugnissen und einigen anderen
Erzeugnissen tierischen Ursprungs (Gesundheitsrechtlinie) dienen Marinaden von Fleisch
und Fleischerzeugnissen der Haltbarmachung (EWG 1989b). In der Industrie unterscheidet
man Marinaden für Fleischerzeugnisse aufgrund unterschiedlicher Zusammensetzung. Es
gibt zum einen sogenannte Fettmarinaden oder Würzöle, zum anderen die
Emulsionsmarinaden mit oder ohne Gemüseeinlagerung. Frey (1999) unterscheidet
zusätzlich Marinaden aus Wasser mit Quellstoffen und Würzzubereitungen auf Zuckersirup-
Basis.
Würzöle basieren zumeist auf Sonnenblumen- oder Sojaöl, die mit öllöslichen
Aromakomponenten gewürzt werden. Diese sind aufgrund ihrer Konsistenz in der Lage,
Schwebebestandteile zu verteilen und dadurch das Fleisch und die Fleischstruktur optisch
ansehnlicher erscheinen zu lassen.
Die emulgierten Marinaden sind echte Emulsionen aus Öl und Wasser, zum Teil mit
Emulgatoren, Verdickungsmitteln und eventuell Stabilisatoren. Sie sind aufgrund ihrer
mayonaiseartigen Struktur gut deckend und lassen wenig vom Fleischgewebe und dessen
Struktur erkennen. Emulgatoren werden dabei in natürlich (Phospholipide), synthetisch
(Spans, Sorbitanester gesättigter FS oder ungesättigter FS) und anionenaktiv (Ester der
Genusssäuren) gegliedert.
Bei Marinaden auf Wasserbasis kann der Einsatz von Quellstoffen bewirken, dass Kräuter
und andere Bestandteile in der Schwebe gehalten werden und dadurch ein optisch
ansehnliches Bild für den Verbraucher entsteht.
Theorie 25
Laut den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches zählen zu den Gewürzen und
Kräutern Pflanzenbestandteile, die aufgrund ihres Gehalts an natürlichen Stoffen als
geschmacks- und oder geruchsgebende Zutat zum Lebensmittel dazugegeben werden.
Alle verwendeten Zusatzstoffe müssen natürlich nach der Zulassungsverordnung zugelassen
sein. Im Falle von mariniertem Grillfleisch dürfen nur Stoffe eingesetzt werden, welche für
Fleisch zugelassen sind.
Mariniertes Grillfleisch stellt ein Fleischerzeugnis, definiert nach § 2 der Fleischverordnung,
dar: „Erzeugnis, dem Würzstoffe, Zusatzstoffe oder Lebensmittel zugefügt worden sind oder
das einem Verfahren zur Haltbarmachung unterzogen worden ist, aber weder“ frischem
Fleisch noch Fleischerzeugnis entspricht. Allerdings wurde dieser Paragraph im Jahre 1999
aufgehoben.
Weitere Bestandteile von Marinaden können zum Beispiel die Zugabe von Nitriten oder Nitrat
sein. In den meisten Ländern erfolgt diese in Form von Kali- oder Natriumsalzen. Dabei ist
die Menge oder die Restmenge gesetzlich limitiert. In erster Linie werden diese Substanzen
beigefügt, um eine höhere mikrobiologische Stabilität zu erreichen und das Myoglobin zu
einem hitzebeständigen Nitrosomyoglobin zu oxidieren (Branscheid 2007). Gerade im
Hinblick auf die mirkobiologische Stabilität rücken zunehmend antimikrobiologische
Substanzen aus Gewürzextrakten in den Mittelpunkt der Diskussion. Karabagias et al. (2011)
untersuchten die Auswirkungen verschiedener ätherischer Öle aus Pflanzenextrakten auf
Lammfleisch und stellten fest, dass Thymian- und Oreganoextrakte in Lammfleisch unter
MAP-Verpackung zu einer verlängerten Haltbarkeit führen. Er untersuchte Konzentrationen
von 0,1 bis 0,3 % v/w. Bei höheren Konzentrationen konnte er sensorische Abweichungen
feststellen. Beim Einsatz dieser Extrakte hingegen konnte Karabagais hinsichtlich des
Gehalts von TBARS relativ geringe Werte über eine verlängerte Lagerung um 25 Tage
nachweisen. Allerdings zeigt sich beim Einsatz von ätherischen Ölen zunehmend ein
Zusammenhang zwischen Sensorik und Qualität im Hinblick auf die Art der Verpackung
(d. h. Luftzusammensetzung in der Endverpackung). Auch Mielnik et al. (2008) konnten beim
Einsatz von Kräutersud aus Rosmarin eine Reduzierung der TBARS- Werte feststellen. Dies
führten sie allein auf die antioxidative Wirkung der Substanzen im Sud zurück. Beim Einsatz
von Thymian oder Salbeiextrakten auf mariniertem Fleisch konnte er hingegen eine höhere
Fettoxidation als bei Rosmarin herausstellen.
Theorie 26
Herstellung
Fettmarinaden bestehen zum Großteil aus Fett, in das Gewürze und weitere Bestandteile
kalt eingerührt werden. Bei Emulsionsmarinaden wird eine Emulsion aus Fett, zumeist
Speiseöl und Wasser, hergestellt, in die ebenfalls Gewürze und teilweise weitere stückige
Gemüse eingearbeitet werden können. Zunächst werden die Gewürze sowie die weiteren
Bestandteile im Fett dispergiert und stabilisiert. Diese Masse wird über Wärmetauscher für
wenige Minuten auf über 90 °C erhitzt und anschließend wieder heruntergekühlt. Im
nächsten Schritt werden Wasser und Öl vorgemischt, im Anschluss daran erfolgt die Zugabe
von Emulgatoren und Stabilisatoren. Dem Emulgieren schließt sich ein Erhitzen auf 90 –
95 °C für 2 min an.
Theorie 27
1.8. Hydrostatischer Hochdruck (thermodynamische Grundlagen)
Die erste Behandlung von einem Lebensmittel, Milch, erfolgte bereits 1899 durch Hite. Er
konnte zeigen, dass mithilfe einer Hochdruckbehandlung eine verlängerte Haltbarkeit durch
Inaktivierung von Mikroorganismen erzielbar war. Erste systematische und wissenschaftlich
fundierte Untersuchungen erfolgten von Bridgman (1914). Die Anwendung von
hydrostatischem Hochdruck zählt zu den nicht-thermischen Verfahren. Eine uniaxiale Kraft
wird über ein übertragendes Medium, zumeist Wasser, uniaxial, isostatisch auf ein
Lebensmittel übertragen. Dabei befinden sich keine Scherkräfte im Lebensmittel und es
erfolgen die Inaktivierung von Mikroorganismen sowie chemische Änderungen unabhängig
von Geometrie und Größe des zu behandelnden Systems (Torres and Velazquez 2005).
Heutzutage werden in der industriellen Anwendung Drücke im Bereich von 400 – 700 MPa
angewendet (San Martín et al. 2002). Die homogene Wirkung und der Erhalt der
geometrischen Beschaffenheit der Lebensmittel kann nur bei Lebensmitteln ohne Hohlräume
sichergestellt werden. Außerdem muss das Lebensmittel eine Mindestmenge an frei
verfügbarem Wasser enthalten, da die Druckempfindlichkeit von bestimmten
Makromolekülen nur in Lösung gegeben ist (Ternes et al. 2005).
Die Erzeugung des Drucks kann durch einen Kolben geschehen, der direkt auf ein
hydraulisches Medium wirkt (Barbosa-Cànovas et al. 1998), oder indirekt durch einen
Druckverstärker erfolgen. Der Druckverstärker pumpt Wasser bis zum gewünschten
Betriebsdruck in den Druckraum. Nach Ablauf der gewählten Behandlungszeit wird der
Druck schlagartig auf Umgebungsdruck abgesenkt, was zu einer Volumenveränderung des
Lebensmittels auf Ausgangsvolumen führt (Bleier et al. 2005). Da bei stückigen
Lebensmitteln der Druck über ein flüssiges Medium übertragen wird, müssen diese
dementsprechend vakuumiert verpackt sein, um den Eintritt des druckübertragenden
Mediums zu verhindern. Aus diesem Grund kommt aktuell eine Hochdruckbehandlung in der
Lebensmittelindustrie im Batchsystem vor. Allerdings birgt die Verpackung auch den
positiven Effekt einer rekontaminationsfreien Lebensmittelpasteurisation.
Nach Le Chatelier resultiert aus einer Druckveränderung, dass sich alle chemischen
Reaktionen in Richtung des kleinsten Ausgangsvolumens verändern (Earnshaw 1996).
Anders gesagt, Druck bevorzugt Prozesse mit einer negativen Volumenänderung. Für eine
grundlegende Gleichgewichtsreaktion BA ist die Änderung der freien Energie ,
Gipp´sche Energie, eine Funktion aus der thermischen Energie E , der Volumenänderung
V und der Entropieänderung S abhängig von der Temperatur T und dem Druck p:
G
Theorie 28
STVpEG (1)
Die Volumenänderung ist der Unterschied zwischen dem Endvolumen und dem
Initialvolumen in cm³/mol. Ist die Temperatur konstant, kann die Gleichung (1)
folgendermaßen ausgedrückt werden:
TTinitialfinal dpKdRTdpGdVVV )/ln()/( (2)
Wobei R die allgemeine Gaskonstante ist und K die Gleichgewichtskonstante von
chemischen Reaktionen.
Unter adiabaten Bedingungen gibt die folgende Gleichung die adiabate Erwärmung der
Temperatur unter Druckanstieg wieder:
pppSc
T
T
V
c
T
P
T
)(
)(
(3)
Die adiabate Erwärmung ist abhängig von der Kompressibilität, den chemisch-physikalischen
Eigenschaften des Stoffes, der Druckhöhe und der Temperatur während der
Druckeinwirkung. Patazca et al. (2007) ermittelten die adiabatische Erwärmung von Wasser
und kamen auf Durchschnittswerte von 3 °C pro 100 MPa. Für Hühnerfleisch (Brustgewebe)
ermittelten die Autoren bei einer Starttemperatur von 25 °C vergleichbare Werte von 3,0 –
3,1 °C/100 MPa.
Der Effekt des Drucks auf den Schmelzpunkt wird durch die Clausius-Clapeyron-Gleichung
beschrieben:
H
VT
dP
dT m
(4)
Aufgrund der Enthalpie- und der Volumenänderung steigt die Schmelztemperatur mit
Druckanstieg. Dies trifft nicht für Wasser zu. Selbst bei Raumtemperatur liegt Wasser bei
1.000 MPa noch als Eis (IV) vor, das sich aufgrund der höheren Dichte von „normalem“ Eis
unterscheidet. Die Clausius-Clapeyron-Gleichung beschreibt sehr gut den Effekt auf
Phospholipide. Hoher Druckbevorzugt eine kristalline Struktur in Fetten in Abhängigkeit von
der Länge und der Anzahl an ungesättigten Bindungen der Kohlenwasserstoffkette (geht auf
das Prinzip von Le Chatelie zurück). Dieser Sachverhalt spielt gerade bei Biomembranen
eine große Rolle, wenn es um die Inaktivierung von Mikroorganismen geht. Noch komplexer
Theorie 29
wird es, wenn in die Membranen Proteine integriert sind, die ebenfalls eine
Phasenumwandlung unter hohem Druck durchlaufen. Übergänge und Reaktionen, die einen
Unterschied in freier Energie zwischen dem Edukt und dem Produkt vorweisen, sind durch
Veränderung ihres Volumens und der Entropie gekennzeichnet. Phasenübergänge und
molekulare Umorientierung sind dabei sowohl von der Temperatur als auch von dem Druck
abhängig und müssen daher immer in Bezug auf Temperatur und Druck beschrieben werden
(Heinz and Knorr 2002).
Theorie 30
1.9. Biochemische Veränderungen unter Hochdruck
Makromoleküle wie Proteine oder Polysaccharide werden in ihrer Struktur durch nicht
kovalente Bindungen gefestigt. Effekte auf derartige Bindungen werden entsprechend ihrem
Reaktionsvolumen gefördert oder destabilisiert. Die Coulombsche Kraft sowie
Dehydratationsreaktionen und hydrophobe Interaktionen besitzen ein positives
Reaktionsvolumen und werden unter Druck daher destabilisiert. Wasserstoffbrücken haben
annähernd eine Volumenänderung um die Null cm3mol-1, daher werden sie unter Druck kaum
verändert.
Niedermolekulare Moleküle wie beispielsweise Monosaccharide oder die Primärstruktur von
Proteinen werden durch kovalente Bindungen gefestigt. Der Energieeintrag beim
hydrostatischen Hochdruckverfahren ist zu gering, um diese Bindungen zu verändern. Die
Bildung kovalenter Bindungen ist mit einer negativen Volumenänderung verbunden, daher
werden diese bis zu Drücken von 200 MPa kaum verändert (Gross and Jaenicke 1994).
Einzelne Reaktionen wie die Menschutkin-Reaktion oder die Diels-Alder-Reaktion sowie
polare Cycloaddition werden unter Hochdruck begünstigt (Tauscher 1996).
Wie bereits erwähnt, bewirkt eine Druckerhöhung eine Verschiebung des chemischen
Gleichgewichts in Richtung des kleinsten Ausgangvolumens. In Tabelle 5 sind einzelne
Reaktionen und deren V aufgetragen, dabei handelt es sich um reine Reaktionen, d. h.
Löslichkeitsparameter und Milleubedingungen, welche zu Interaktionen führen können, sind
dabei nicht berücksichtigt. Der Tabelle kann man entnehmen, dass beispielsweise eine
Ionisierung unter Druck gefördert wird. Dies führt in biologischen Systemen dazu, dass pH-
Schwankungen intrazellulär nicht mehr so gut abgepuffert werden können (Jaenicke 1983).
Im Lebensmittel, abgesehen von Einstoffsystemen wie bspw. Wasser, liegen alle
Bestandteile in Lösung vor. Deshalb sind die Angaben zu Reaktionen, wie sie in Tabelle 5
dargestellt sind, nur Richtwerte.
Theorie 31
Tabelle 5: Reaktionen und ihr Reaktionsvolumen (mod. nach Jaenicke 1983)
Reaktion Beispiele Delta V [cm3mol-1]
Protonenformation Wasserdissoziation H+ + OH-
H2O Carbonsäure P-COO- + H+
P-COOH Aminogruppe P-NH3+
P-NH2 + H2O
+21,3
+10
+20
Hydrophobe Hydratation CH4 Hexan CH4 Wasser -22,7 Hydratation von polaren Bindungen
n-Propanol n-Propan und Wasser
-4,5
Proteine Mikrotobule Formation +90 Proteindenaturierung Myoglobin pH 5, 20 °C -98
1.9.1. Druckeffekte auf Wasser
Unter Hochdruck wird der Schmelzpunkt von Wasser gesenkt (Rastogi et al. 2007), so ist
Wasser noch bei -20 °C unter hohen Drücken flüssig, nach einem Druckabfall kommt es zur
schlagartigen Kristallbildung und eine mikrokristalline Struktur bildet sich aus. Die Bildung
kompakter Wasserstrukturen wird gefördert, die Ice 1 Struktur wird gehemmt, da diese mit
einer Volumenzunahme verbunden ist (Cheftel and Culioli 1997). Eine
Hochdruckbehandlung führt zudem zu einer adiabatischen Erwärmung in Wasser oder
wasserhaltigen Lebensmitteln um etwa 3 °C pro 100 MPa(Rastogi et al. 2007). Diese
Erwärmung ist reversibel. Anders als andere Stoffsysteme scheint Wasser relativ
inkompressibel, so verringert sich das Volumen von Wasser bei einem Druck von 500 MPa
auf 87 % (Bleier et al. 2005). Weiter wird unter hohem Druck das Dissoziationsgleichgewicht
von reinem Wasser verschoben. Es kommt vermehrt zur Ionenbildung OH- und H+-Bildung.
1.9.2. Druckeffekte auf Proteine
Es gibt drei Haupteinflussgrößen, die zu einer Proteindenaturierung führen: 1) Hitze, 2)
Chemikalien, 3) Druck. Der Einfluss von Temperatur und Chemikalien führt zumeist zu einer
irreversiblen Umfaltung/Denaturierung der Proteine, bedingt durch den Verlust von
kovalenten Bindungen und Aggregationsreaktionen. Somit werden bei Chemikalien direkt die
Bindungen verändert. Die Proteinveränderungen unter hohem Druck sind mit einer
Veränderung der Balance zwischen destabilisiertem und stabilisiertem Protein verbunden.
Proteine sind dreimal weniger kompressibel als beispielsweise Alkane. Das liegt daran, dass
Theorie 32
bei Abnahme des Volumens viele unpolare Bindungen in Lösung gehen, was eine
Destabilisierung der inneren Proteinstruktur zur Folge hat (Jaenicke 1983). Im Gegensatz zu
Denaturierungsprozessen, ausgelöst durch thermische Energie oder Chemikalien, werden
bei hohem Druck keine kovalenten Bindungen gebrochen (das betrifft vor allem die
Primärstruktur). Es kommt vielmehr zu einem veränderten Löslichkeitsverhalten von
Proteinen anhand einer Strukturveränderung. Trockene Proteine unterliegen keiner
Denaturierung, denn die Ausbildung von tertiären Strukturen ist neben der Innerenstruktur
vor allem von dem Solvatationsanteil der Struktur abhängig (Heremans 1982; Van Edlik and
Hubbard 1996).
Zhang et al. (1995) konnten anhand des Enzyms RNAse A den Beweis erbringen, dass eine
druckinduzierte Denaturierung im Gegensatz zur Denaturierung unter hohen Temperaturen
nur eine partielle Umfaltung oder Auffaltung beinhaltet (wurde durch Spektralmessungen
ermittelt). Daraufhin stellte er die These auf, dass vor allem Wasserstoffbrückenbindungen
im Rückgrat des Enzymproteins für eine Stabilisierung der Struktur unter Hochdruck
verantwortlich waren und diese unter Druck kaum beeinflusst wurden.
Jede chemische Reaktion, so auch Denaturierungsprozesse, können durch die Freie
Gibbs’sche Energie und die damit verbundene chemische Gleichgewichtskonstante
beschrieben werden (siehe Gleichung (1)). Das Volumen von Molekülen, gerade von
Makromolekülen, wird zum einen durch die innere Struktur und das Löslichkeitsverhalten
(Kontakt mit Lösungsmittel) bestimmt (Van Edlik and Hubbard 1996). Schwache Bindungen
stabilisieren dabei die Tertiärstruktur von Proteinen. Dazu zählen H-Brücken, ionische
Bindungen, hydrophobe Wechselwirkungen und mit Ausnahme die kovalenten
Disulfidbrücken. Betrachtet man die Reaktionsvolumina bei einer Dissoziation dieser
Bindungen in Tabelle 5, ist ersichtlich, dass unter Druck kovalente Bindungen stabilisiert,
ionische Bindungen wie hydrophobe Wechselwirkungen destabilisiert und H-Brücken
stabilisiert oder leicht destabilisiert werden. Je nachdem, welche Bindungen für die
Tertiärstruktur von Proteinen verantwortlich sind, werden diese verändert, was zum Verlust
der nativen Struktur führt, es kommt zum Auffalten der Struktur. Veränderungen der
Strukturen von Proteinen unter Druck sind vor allem an der Oberfläche und der hydrierten
Sphäre zu beobachten, die Reste von AS bleiben annähernd unbeeinträchtigt im Inneren des
Proteins.
Die Veränderung der Proteinstrukturen unter Druck ist zunächst reversibel (2-Phasen-
Modell) und lässt sich thermodynamisch durch die freie Energiedifferenz
beschreiben. In dem Fall, dass diese Energiedifferenz einen bestimmten Wert überschreitet,
handelt es sich um eine irreversible Veränderung der nativen Struktur. Deren Darstellung in
G
Theorie 33
einem p/T-Diagramm führt zu einem elliptischen Phasenverlauf. Bei der Integration der
Gibbs’schen Gleichung ergeben sich verschiedene Stoffkonstanten, die eine Denaturierung
in Abhängigkeit vom jeweiligen Protein beschreiben, wie unter anderem der
Kompressibilitätsfaktor und die Wärmekapazität. Diese Konstanten sind ebenfalls druck- und
temperaturabhängig (Smeller 2002). Neben dem Druck und den Stoffkonstanten des
Proteins sind noch weitere SysteMParameter wie Temperatur, Zeit, pH-Wert und Ionen für
die Veränderungen der Proteinstruktur unter Druck verantwortlich.
Die Veränderung im Protein selbst vollzieht sich nicht homogen verteilt. Anhand der NMR-
Spektroskopie lässt sich erkennen, dass Proteine unterschiedliche Regionen an
Kompresibilitäten besitzen, so werden bestimmte Regionen unter Druck stärker beeinflusst
als andere.Eine Auffaltung des Proteins kann mit einer Dissoziation von Proteinkomplexen in
Subunits einhergehen.
Neben der Veränderung der Proteinstruktur an sich ist die umgebende Lösung ebenfalls
Änderungen unter Druck ausgesetzt. Wassermoleküle besitzen beispielsweise eine erhöhte
Fluidität und können besser in das Protein eindringen, das Löslichkeitsverhalten verändert
sich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, eine Denaturierung erfolgt in zwei Hauptschritten: Zum
einen kommt es durch die Zerstörung von Bindungen zur Desaggregation und Auffalten von
Proteinen, zum anderen wird die Oberfläche für Interaktionen mit dem Lösungsmittel (und
anderen gelösten Bestandteilen) vergrößert (Heremans and Smeller 1998). Die strukturellen
Veränderungen von Proteinen sind somit neben Druck und Zeit auch abhängig vom
umgebenden Lösungsmittel und dem Protein selbst (Balny et al. 1997).
Aus einer veränderten Proteinstruktur können anschließende Reaktionen modifiziert werden.
So kann eine partielle Auffaltung eine vermehrte proteolytische Aktivität zur Folge haben.
1.9.3. Druckeffekte auf Kohlenhydrate und Hydrokolloide
Monomere oder Disaccharide werden unter Hochdruck kaum beeinflusst. Bei polymeren
Sacchariden wie auch bei Proteinen kann es aufgrund von Phasenwechselreaktionen zu
strukturellen und damit funktionellen Veränderungen kommen. Der Sol-Gel-Übergang bei
Polysacchariden kann sowohl mit einem positiven als auch mit einem negativen
einhergehen. Bei ι- und κ-Carrageen ist dies beispielsweise bei einer positiven V
Theorie 34
Volumenveränderung der Fall. Bei Agarose und Gelatine zeigt sich ein anderes Bild. Der
Übergang zur Gelphase ist dabei mit einer negativen Volumenänderung verbunden und wird
unter Hochdruck begünstigt (Mozhaev et al. 1994).
Stärke kann ebenfalls druckinduzierte Gele bilden, abhängig von der umgebenden Matrix
und dem Druck sowie der Temperstur. Stärke mit einem höheren Gehalt an Amylose ist
druckresistenter als Stärke mit einem geringeren Gehalt. Bis zu einem Druck von 900 MPa
wurden für Stärke mit hohem Amylosegehalt keine Quellen der Stärkekörner gefunden. Das
bedeutet, die B-Stärke ist druckresistenter als die sogenannte A-Stärke (Ezaki and Hayashi
1992). Stute et al. (1996) beschrieben die Gelatinisierung von Wachsstärke bei 600 MPa und
20 °C nach 15 min Haltezeit. Die Gelbildung hängt stark von der Stärkeart selbst ab, wie in
Abbildung 3 zu sehen ist. Gerstestärke im Vergleich zur Kornstärke ist drucksensitiver als
beispielsweise die Kartoffelstärke, diese zeigt eine starke Quellung unter hohem Druck (Stolt
et al. 2000). Die druckinduzierten Veränderungen führt zu einem Verlust der kristallinen
Struktur von Stärkekörnern, einhergehend mit einem Anstieg der Viskosität. Mit steigendem
Wassergehalt sinkt die Gelbildungstemperatur unter Druck (Gekko 1992) .
Der Effekt von Druck auf Hydrokolloide ist nicht so weit geklärt. Lösungen von
Hydrokolloiden werden kaum verändert unter Druck. Für Pektin zeigt sich ein Anstieg der
Viskosität in Abhängigkeit vom pH-Wert und dem Gehalt an Metyhlveresterungen. Der
Mechanismus ist dabei nicht vollständig geklärt, es kommt wohl zu veränderten Interaktionen
zwischen den Molekülen (Gustin et al. 1997).
Abbildung 3: Druck-Temperatur Phasendiagramm verschiedener Stärkearten nach einer 15-minütigen isothermalen Druckbehandlung (barley malt (Heinz et al. 2005), maize (Buckow et al. 2009), rice (Rubens and Heremans 2000), potato (Rumpold 2005), wheat (Bauer and Knorr 2005), tapioca (Rumpold 2005)).
Theorie 35
1.9.4. Druckeffekte auf Lipide und Biomembranen
Fette sind relativ drucksensitiv. Cheftel and Culilio 1997 beschreiben, dass der
Schmelzpunkt von Fetten unter Druck steigt. Die kristalline Struktur wird gefördert, schon bei
Raumtemperatur liegen viele Fette in fester Form vor, was von der Länge der
Kohlenstoffkette und der Anzahl an Doppelbindungen abhängt.
Gerade Lipidschichten besitzen aufgrund ihres amphiphilen Charakters eine geordnete
Struktur. Die Strukturformen sind dabei stark von Druck, Temperatur, Wassergehalt und
Ionenstärke abhängig. Zumeist ordnen sich Phospholipide, wie sie in Zellmembranen von
Mikroorganismen vorkommen, in Bilayerstrukturen an. Dabei zeigt sich bei gesättigten
Phospholipiden verstärkt, aber auch bei ungesättigten Phospholipiden ein Phasenübergang
unter Druck. Bei der Erhöhung des Drucks richten sich die Alcyl-Reste aus. Durch eine
Verlängerung der Gesamtlänge des Moleküls kommt es zu einem Verlust an Seitenketten
oder Verzweigungen und Knicke, die Bilayerstruktur verdünnt sich. Dieser Effekt ist
kombiniert mit einem Phasenübergang von Fetten von flüssig zu Gelformen.
Bei barophilen Mikroorganismen wurde ein höherer Anteil ungesättigter FS in den
Membranen gefunden oder die Fähigkeit, die Membranzusammensetzung von gesättigten
hin zu ungesättigten FS-Resten zu verändern. Dadurch erreicht die Membran eine höhere
Fluidität und unterliegt weniger stark einer Veränderung unter Druck.
1.9.5. Druckeffekte auf Nukleinsäuren
Nukleinsäuren selbst, wie sie in der DNA und RNA vorkommen, werden durch H-Brücken
stabilisiert und sind daher relativ resistent gegenüber einer Veränderung bei hohen Drücken.
Verändeurngen resultieren vielmehr aus veränderten Interaktionen mit Wasser und Ionene
die unter Hochdruck verändert freigesetzt werden (Mentrè and Hui Bon Hoa 2001).
Theorie 36
1.9.6. Druckeffekte auf Lebendesysteme (Zellen)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wirkung einer Hochdruckbehandlung auf
Zellen von Säugetieren und höheren Mikroorganismen wie Hefen (Eukaryoten) bis 200
MPaeinen programmierten Zelltod hervorruft. Eine Druckbehandlung über 300 MPa führt zu
veränderten Stoffwechselwegen in den Zellen.
Prokaryoten oder Bakterien weisen eine höhere Druckresistenz auf als die höheren Zellen
(Eukaryoten). Die Inaktivierung von Bakterien, Hefen, Schimmelpilzen und sogar von Viren
unter Hochdruck ergibt sich aus Veränderungen der Zellmembranintegrität sowie der
Modifizierung der metabolischen Vorgänge. Dem zugrunde liegen die Inaktivierung von
Enzymen (Barbosa et al. 1998), die Agglomeration oder Denaturierung von Zellproteinen
(Farr 1990), aber auch Veränderungen der Permeabilität von Zellmembranen (Cheftel and
Culioli 1997). Einflussfaktoren sind dabei verschiedene Stämme und Spezies (Patterson
2005), Wachstumsphasen (Casadei et al. 2002) und Milieubedingungen
(Ionenkonzentrationen, protektive Wirkung einzelner Bestandteile). Vor allem der aw-Wert,
aber auch die Prozessparameter (Temperatur, Druck und Haltezeit) spielen eine
entscheidende Rolle. Wachstumsphasen von Mikroorgansimen und Wachstumsparameter
wie z. B. Wachstumstemperatur beeinflussen die Beschaffenheit der Zellmembran, sodass
es zur Beeinflussung und Schädigung unter Druck kommt (Smelt 1998). Des Weiteren
konnte Aertsen et al. (2005) in Abhängigkeit der Wachstumsphasen unterschiedlichen
endogenen intrazellülären oxidativen Streß bei E. coli feststellen. Somit führen eine Vielzahl
von Inaktivierungsmechanismen unter Hochdruck zu einer Inaktivierung von MO, dabei
bestehen verschiedene Wechselwirkungen mit weiteren Faktoren wie z.B.
Wachstumsphasen oder Inhaltstoffe des behandelten Mediums.
Smelt (1998) beschreibt eine protektive Wirkung von Kohlenhydraten. Dabei ordnet er die
Zunahme einer schützenden Wirkung von verschiedenen Zuckern in der Reihenfolge von
Trehalose > Saccharose > Glucose > Fruktose > Glycerol an.
Nicht jede Hochdruckbehandlung führt zum Zelltod, sondern zum Beispiel durch die De novo
Protein Biosynthesen können einige Schädigungen reversibel verlaufen. Um den
Zusammenhang zwischen Zelltod und reversiblen Schädigungen besser zu verstehen, soll in
Kürze auf die einzelnen Schädigungsmechanismen in Mikroorgansimen unter Hochdruck
eingegangen werden.
Theorie 37
In der Literatur wird zumeist eine Permeabilisierung der Membranen als Ursache der
Inaktivierung von MO beschrieben (Pagàn and Mackey 2000). Diese Permeabilisierung, die
sich zum Teil reversibel zeigt, kann zu einem Leck für Ionen und andere extrazellulare
Komponenten führen (Shimada et al. 1992), wodurch die Ionenstärke im Zellsystem
verändert wird. Viele Enzyme benötigen für ihre Strukturen Ionen als Nebenbestandteil.
Durch ein Eindringen von Ionen kann es zu Veränderungen der Struktur bis hin zum Erliegen
der Enzymaktivität kommen. Der Hauptbestandteil von Membranen sind Phospholipide,
daneben finden sich Proteine und Transportsysteme sowie Cholesterin etc. Die Membran ist
in einer Bilayer-Struktur formatiert, während einer Hochdruckbehandlung kommt es zu einem
Phasenwechsel der enthaltenen Fetten. Im Rahmen der Dekompression geht die
ursprüngliche Struktur verloren, es kommt zur Porenbildung, das Cytoplasmamaterial kann
entweichen. Mikroorganismen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Membran, wie
z. B. bei Tiefsehbakterien, zeigen eine erhöhte Resistenz gegenüber Veränderungen der
Membran unter Druck (Heremans 1992). Wie bereits erwähnt, besitzen MO in den
unterschiedlichen Wachstumsphasen verschiedene Drucktoleranzen (Casadei et al. 2002).
Dies kann mit der veränderten Zusammensetzung und erhöhten Fluidität der
Bilayermembran in der logerithmischen Wachstumsphase im Vergleich zur stationären
Wachstumsphase zusammenhängen. Aus der unterschiedlichen
Membranzusammensetzung von gram (+) und gram (-) Mirkoorganismen resultiert ebenfalls
eine verschieden starke Hochdruckresistenz, gram (+) MO weisen tendenziell eine höhere
Drucktoleranz auf (Shigehisa et al. 1990). Auch die Prozessparameter, vor allem die
Temperaturen während einer Hochdruckbehandlung besitzen ebenfalls einen Einfluss auf
die Inaktivierung von MO. Dabei wird angenommen, dass Temperaturen außerhalb des
optimalen Wachstumsbereiches des jeweils untersuchten MO zu einer erhöhten
Inaktivierung führen können und eine Druckbehandlung im optimalen Wachstumsbereich
hingegen durch Beeinflussung der Membranen und Zellwände der MO zu einer höheren
Drucktoleranz beiträgt (Winter et al. 2002). Bei anderen Wirkprinzipien zur Inaktivierung von
MO wie z. B. eine Hitzebehandlung wird ebenfalls oft eine Resistenz mit dem Aufbau und der
Zusammensetzung der Membranen in Korrelation gebracht. So konnten Ng et al. 1969
anhand eines hitzeresistenten Stammes von Salmonella Senftenberg einen Zusammenhand
zwischen Aufbau der Membran und Hitzeresistenz feststellen. Über die oben beschriebene
Permeabilisation hinaus beschreiben Ritz et al. (2000) und (2001), dass es bis hin zu einer
kompletten Ablösung der Membran von der Zellwand kommen kann.
Neben der Veränderung von Membranen und Zellwänden ist unter Hochdruck ein Ablösen
mambrangebundener Enzyme möglich. Dabei ist die Membranzusammensetzung
entscheidend und wie die Proteine in der Membran gebunden sind. Enzyme werden unter
Theorie 38
hohem Druck denaturiert und können sich durch die Veränderungen von der Membran
ablösen. Hoover et al. (1989) schreiben über Effekte auf die ATPase in der Zellmembran,
durch deren Desintegration unter Druck es zu einem veränderten Säure-Basen-Haushalt in
den Mikroorganismen kam.
Doch nicht nur membrangebundene Enzyme verändern sich unter Druck. Es kommt zu einer
reversiblen oder irreversiblen Denaturierung sämtlicher Proteine und Enzyme. Im Bereich um
300 MPa zeigten sich irreversible Denaturierungungen der Proteine/Enzyme (Hoover et al.
1989). Für membrangebundene Enzyme wie beispielsweise die ATPase konnten Smelt et al.
1994 eine reversible Denaturierung in Korrelation mit der Zusammensetzung der Membran
feststellen. Diese Denturierungsreaktionen beeinflussen zunehmend den Stoffwechsel der
Zellen. Der Verlust der nativen Struktur der membrangebundenen und intrazellularen
Enzyme konnte mithilfe von SDS-Untersuchungen von hochdruckbehandelter S.
Thyphimurium durch Ritz et al. 2000 bewiesen werden. Diese Arbeitsgruppe konnte
unterschiedliche Druckresistenzen von vereinzelten Enzymen feststellen. Im Zusammenhang
mit einer Enzyminaktivierung konnte Smelt (1998) eine Korrelation zwischen Hitzetoleranz
und Drucktoleranz von Mikroorganismen nachweisen. Ein niedriger pH-Werte kann eine
Proteindenaturierung steigern. Den Zusammenhang zwischen dem pH-Wert des
umgebenden Mediums und der druckinduzierten Denaturierung membrangebundener
Enzyme beschreiben Alpas et al. (2000). Dabei lassen die Ergebnisse darauf schließen,
dass bei Lebensmitteln mit annähernd neutralem pH-Wert eine schlechtere Haltbarkeit nach
einer Hochdruckbehandlung zu befürchten ist im Vergleich zu sauren Lebensmitteln.
Alle Veränderungen an MO, sei es die Denaturierung von Proteinen oder die Veränderung
der Membranen, beruhen auf einfachen chemischen Gesetzen und sind daher nicht nimmer
irreversibel, sie können zum Teil auch reversibel sein und der MO kann sich nach einer
Revitalisierungsphase wieder erholen. Die Arbeitsgruppe Ulmer et al. (2009) bewies, dass
die Anzahl sublethal geschädigter MO (also MO, die sich nach einer Hochdruckbehandlung
erholen können) mit Druckanstieg sinkt und dass der Zelltod mit der irreversiblen
Schädigung von Enzymen direkt einhergeht. Molina-Höppner et al. (2004) untersuchten den
Einfluss verschiedener Zusatzstoffe wie NaCl und Saccharose im Zusammenhang mit
Inaktivierungsmechanismen während einer Hochdruckbehandlung bei Lactococcus lactis.
Dabei konnten sie feststellen, dass membrangebundene Enzyme stärker durch Saccharose
als durch NaCl geschützt werden. NaCl scheint vor allem bei höheren Prozesstemperaturen
die Phospholipidschicht vor Phasenübergängen während einer Hochdruckbehandlung zu
schützen. Saccharose hingegen scheint eher eine Schutzfunktion für Proteine zu
übernehmen. Es besteht somit die Möglichkeit, die reversible oder irreversible Denaturierung
Theorie 39
von membrangebundenen Proteinen durch Zugabe von Inhaltsstoffen gezielt zu
beeinflussen, hierzu liegen allerdings noch keine genaueren Experimente vor.
Neben dem Grad der Schädigung durch die Anwendung von hydrostischem Druck sind aber
auch Wachstumsbedingungen nach einer Behandlung (während der Revitalisierungsphasen)
für das Ausmaß an erzielbarer Inaktivierung entscheidend. Fujii et al. (1996) zeigten für
E. coli, V. parahaemolyticus und L. monocytogenes, dass das Ausplattierungsmedium auf
die Inaktivierungszahlen sowie die Recoveryphasen erheblichen Einfluss besitzt. Selektive
Medien und Agar lassen meist eine geringere Anzahl an lebenden Keimen feststellen als
unselektive Medien. Dies ist wohl auf einen zusätzlichen Stress wie z. B. Antibiotikazusätze
zurückzuführen, die ein Erholen und Reparaturmechanismen während der Inkubation von
sublethal geschädigten MO hemmen. Auch die Wachstumsphasen und das Medium, in dem
die MO mit Druck behandelt werden, besitzen einen Einfluss auf die Inaktivierung oder
sublethale Schädigung von MO (Satomi et al. 1995a). Satomi et al. (1995b) suchten für
E. coli und V.parahaemolyticus nach Medien und Behandlungsbedingungen, die eine
Erholung (Revitalisierung) nach einer Hochdruckbehandlung unterstützen oder hemmen.Sie
fandenfürE. Coli heraus, dass Nutrient-Medium in geringer Konzentration von < 1 % NaCl,
einem neutralem pH-Wert sowie Inkubationstemperaturen zwischen 30 und 37 °C eine
optimale Recoveryphase ermöglicht. Für V. parahaemolyticus konnte bei einer areoben
Inkubation ebenfalls auf dem Vollmedium Nutrient ein gutes Wachstum nachgewiesen
werden. Dabei zeigte sich aber, das dieses MO variablere NaCl-Konzentrationen (0,5 – 3 %)
bei gleich bleibender Recoveryphase duldete. Ein weiteres Resümee dieser Arbeit war, dass
ein neutraler pH-Wert förderlich für die Erholungsphase ist. Die Temperatur spielt bei der
sogenannten Recoveryphase oder Erholungsphase, aber auch bei der Anzuchtsphase eine
bedeutende Rolle. Shearer et al. (2010) untersuchten den Effekt von Wachstums- und
Recoverytemperaturen an L. monocytogenes. Sie konnten zeigen, dass es keinen
signifikanten Unterschied bei den Druckresistenzen dieses Stammes gab, wenn die
Wachstumstemperaturen einer Hochdruckbehandlung zwischen 10 und 25 °C lagen. Bei
einer Inkubationstemperatur über 25 °C stieg auch die Druckresistenz innnerhalb der
einzelnen Stämme an. Nach einer Hochdruckbehandlung zeigten sich bei
Wachstumstemperaturen von 4 bis 20 °C deutlich höhere Recovery-, Erholungsphasen als
bei Temperaturen über 20 °C. Mackey et al. (1994) untersuchten den Einfluss von
Temperaturen während einer Revitalisierungsphase von Salmonellen und fanden heraus,
dass sie sich bei höheren Temperaturen (über 30 °C) besser erholen als bei niedrigeren
Temperaturen (7 – 22 °C). Doch nicht nur die Temperatur, auch weitere Bedingungen wie
die Sauerstoffversorgung nach einer Hochdruckbehandlung spielen eine Rolle bei der
Revitalisierung. Für einen E. coli Stamm konnten Aertsen et al. (2005) eine besseres
Theorie 40
Wachstum nach einer Druckbehandlung unter anaeroben Bedingungen feststellen als unter
aeroben Bedingungen.
In weiteren Arbeiten wird über die sublethale Schädigung von MO berichtet (Garriga et al.
2004). Welche Schädigungen und Reparaturmechanismen für eine Recoveryphase im
Lebensmittel entscheidend sind, wurde noch nicht vollständig geklärt. Auch der Einfluss der
Inkubationsbedingungen und der Lagerbedingungen nach einer Druckbehandlung im
Lebensmittel ist noch nicht vollständig entschieden.
Weitere Zellfunktionen oder Zellkomponenten, die neben Enzymdenaturierungen und
Permeabilisation der Membranen sensitiv gegenüber einer Hochdruckbehandlung reagieren,
sind z. B. die Riposome. Durch eine Inhibierung der Ribosomfunktion kann es zum Erliegen
der Vermehrungsfähigkeit kommen (Lee andKaletunc 2010). Des Weiteren wird die
Proteinbiosynthese geschädigt (Simpson and Gilmann 1997). Vakuolen werden komprimiert,
wobei durch unterschiedliche Kompressibilitätsfaktoren je nach chemischer
Zusammensetzung ein Druck- und Spannungsgradient innerhalb lebendiger Zellen zu einer
Zellzerstörung führt (Patterson 2005). Eine direkte Schädigung des Erbmaterials, DNA, und
die damit verbundene Inhibierung der Translation und Transkription wird in der Arbeit von
Chilton et al. (2001) beschrieben. Es soll zu einer Zusammenlagerung der DNA kommen.
Das dadurch bedingte „Verkleben“ ist zwar reversibel, führt aber zu einem verzögerten
Wachstum der Mikroorganismen. Ebenfalls kommt es unter hohem Druck zur chomosomalen
DNA Kondensation (Sato et al. 2001).
Aus der Literatur ist bekannt, dass es durch Anwendung von Hitze oder anderem Stress zu
einer sogenannten Stresskonditionierung bei MO kommen kann. Stress führt zu einer
Änderung der Genregulierung und zu einer Schutzantwort auf weiteren Stress
(Stressantworten sind z. B. Phospatransferaseproduktion oder Expression von Genen an der
Zellelangation etc.) (Thakur and Nelson 1998). Bei Stress auf die Membran, wie es z. B. bei
einer Druckbehandlung der Fall ist, ist der Genfaktor rpoS aktiv, was zur veränderten
Transkription unter Stressbedingungen führt (Kilimann et al. 2006). Bei ausreichendem
Wissen über Homeostasegene und Revitalisierungsprozesse könnte man im Lebensmittel
gezielte Stresssituationen während einer Lagerung hervorrufen und entsprechend dem
Hürdenprinzip eine hohe mikrobiologische Sicherheit erzielen. So konnte Jaenicke (1983)
feststellen, dass MO nach einer Druckbehandlung anfälliger für oxidativen Stress bei einer
aeroben Lagerung sind.
Theorie 41
Wie bereits schon öfters angerissen, besitzt auch das behandelte Medium einen Einfluss auf
die Inaktivierung von MO. Patterson (1995) untersuchte eine Vielzahl von Mikroorganismen
in verschiedenen hochdruckbehandelten Medien. Es konnte eine erhöhte Resistenz in UHT-
Milch im Vergleich zu Phosphat-Saline-Puffern für Salmonella Typhimurium und Salmonella
Enteritidis nachgewiesen werden. Bei Gervillaet al. (1997a) wurden E. coli und
Pseudomonasfluorescens ebenfalls in Puffersystemen im Vergleich zu Milch untersucht.
Gerade die E. coli Stämme zeigten hierbei eine erhöhte Druckresistenz im realen
Lebensmittelsystem. Gervilla et al. (1997b) fanden für Listeria innocua 910 CECT heraus,
dass eine Druckbehandlung bei 2 °C in Milch eine höhere Inaktivierung erzielt als bei 25 °C.
Der Autor selbst führt dies auf den hohen Fettanteil der Milch zurück, indem er bei höheren
Temperaturen von einer verstärkten protektiven Wirkung des Fettes in der Milch ausgeht.
Der Einfluss der Prozessparameter T und t wurde in zahlreichen Schriften über
Modellierungen zur Inaktivierungskinetik untersucht. Es zeichnet sich stets keine lineare
Kinetik ab, es kommt zum sogenannte Tailling und einer Schulterform in Abhängigkeit von
untersuchten Anfangstemperaturen (Kalchayanand et al. 1998). Patterson and Kilpatrick
(1998) untersuchten ebenfalls Effekte zwischen Temperatur und Druck. Sie zeigten, dass bei
höheren Temperaturen > 50 °C synergistische Effekte von Druck und Temperaturen
existieren, und konnten für Geflügelfleisch und UHT-Milch dadurch eine gute Inaktivierung
(mehr als 5 log, bei 50 °C, 500 MPa, 15 min) von beispielsweise E. coli O157:H7 NCTC
12079 und S. aureus nachweisen. Bei diesen Untersuchungen wurde der Zusammenhang
zwischen Temperatur und Druck mathematisch mit der Gompertz-Gleichung beschrieben. Im
unteren Druckbereich (200 – 350 MPa) steigt die Inaktivierung mit zunehmender
Temperatur. Erkmen (2009) modellierte für S. Thyphimurium im Trypton-Soja-Medium
Inaktivierungskinetiken. Die dabei untersuchten Temperaturen reichten von 15 bis 45 °C. Er
änderte das Gompertz-Modell ab und beschrieb den Einfluss der Temperatur auf der
Grundlage der Arrhenius- und Square-Rott-Modelle. Nach dieser Modellierung steigt die
totale Inaktivierung mit Druckanstieg und verlängerter Haltezeit. Inaktivierungsmodelle von
S. Thyphimurium in UHT-Milch wurden von Guan et al. (2005) beschrieben. Dabei wurde
eine S-förmige Überlebenskurve bei hohen Drücken (500 – 600 MPa) festgestellt.
Der Zusatz bestimmter Stoffe zum Medium, in dem die MO druckbehandelt werden, oder die
Zugabe nach einer Hochdruckbehandlung kann den Anteil an geschädigten MO beeinflussen
(Kilimann et al. 2006). Moline-Gutierrez untersuchte zum Beispiel den Einfluss verschiedener
pH-Werte und konnte durch Messungen feststellen, dass die Schädigung der
Cytoplasmamembran vom pH-Wert abhängt und direkten Einfluss auf die pH-Homeostase
besitzt. In der Arbeit von García-Graellis et al. (1999) wurde gezeigt, dass sich durch eine
Druckbehandlung die Sensitivität von E. coli gegenüber Nisin und Lysozym erhöht.
Theorie 42
Doch neben dem Einfluss der Prozess-, Produkt- oder Lagerparameter sind auch innerhalb
der MO Unterschiede zu finden. So wurde beispielsweise für drei Stämme von
L. monocytogenes aus unterschiedlichen Isolationsmedien eine hohe Streubreite betreffend
ihrer Resistenz gegenüber einer Hochdruckbehandlung gefunden (Simpson and Gilmour
1997).
Die Druckwirkung auf Sporen soll hier nur kurz behandelt werden, da es nicht zum
Haupthema der hier vorliegenden Arbeit zählt. Hochdruck kann eine alternative Möglichkeit
zur thermischen Sterilisation darstellen (Mathys et al. 2009). Bakterielle Endosporen sind
sehr resistent, nicht nur gegenüber antimikrobiologischen Stoffenoder einer thermischen
Behandlung auch gegenüber einer Hochdruckbehandlung. Daher können diese allein durch
Drücke bis 600 MPa nicht inaktiviert werden (Wuytack et al. 1998). Aus der Literatur ist aber
bekannt, dass durch Kombinationen mit anderen thermischen oder nicht thermischen
Verfahren in Lebensmitteln durchaus eine Sterilisation mittels Hochdruck erzielt werden kann
(Bull et al. 2009). Dabei spielen pH, Ionenzusammensetzung und andere Inhaltsstoffe eine
Rolle sowohl bei der für Hochdruck beschriebene Keimung von Sporen als auch bei der
anschließenden Inaktivierung dieser gekeimten Sporen (Wuytack and Michiels 2001). Neben
der Kombination mit anderen Technologien (zumeist thermisch) wird zur Sterilisation bspw.
Das sogenannte Hürdenprinzip mit dem antimikrobiologischen Zusatzstoffen Nisin kombiniert
(Gao and Ju 2008). Gao and Ju (2008) konnten mit einem kombinierten Verfahren aus
Hochdruck und Nisin als antimikrobiologischer Wirkstoff bei Cl. Botulinum eine maximale
Inaktivierung von 6 log Zyklen bei moderaten 545 MPa und 51 °C (Haltezeit von 13,3 min)
und einer Konzentration von 128 lU/ml Nisin modellieren. Bereits in dieser Arbeit konnte
allerdings gezeigt werden, dass das umgebende Medium entscheidend für die
Inaktivierungsvorgänge von MO ist, im realen Lebensmittelsystem Milch konnte bereits für
niedrige Drücke und Temperaturen die gleiche Inaktivierung erzielt werden.
Lebensmittelbezogene Angaben über Inaktivierung oder das Keimungsverhalten von Sporen
vor allem für Cl. botulinum sind nur sehr wenig bekannt. Ananta et al. (2001) untersuchten
Bacillus-Sporen daher in der Lebensmittelmatrix wie Broccoli- und Kokosnussmus. Daraus
ergaben sich intressante Schlussfolgerungen. Zunächst einmal konnte gezeigt werden, dass
Lebensmittel im Vergleich zu Puffersystemen eine schützende Wirkung auf die erzielbare
Inaktivierung von Sporenbildnern ausüben. Dabei ist gerade der Wassergehalt, in dieser
Arbeit am Beispiel von Kokosnussmus mit 10 – 30 % Feuchte, entscheidend. Mit Anstieg des
Wassergehalts kann die Inaktivierung gesteigert werden. Neben dem Einfluss der
Lebensmittel und deren Zusammensetzung unterscheiden sich Inaktivierungskinetiken auch
innerhalb einer Spezies (Reddy et al. 2006). Auch hier soll kurz auf die einzelnen Reaktionen
Theorie 43
während einer Hochdruckbehandlung, die zu einer Inaktivierung oder zu einem Auskeimen
führt, eingegangen werden: Die Rezeptoren in der Spore Cortex, die ein Auskeimen
einleiten, werden durch Cortex-lytische Enzyme nach einer HP-Behandlung hydrolysiert. Das
Auskeimen wird über einen Anstieg an extern liegender Dipicolinsäure durch ein Leak der
Membran und andere kleine säurelösliche Sporenproteine (SASPs) eingeleitet und messbar
(Paidhungat et al. 2000). Auch bei Sporen zeigen sich Varianzen verschiedener
Druckresistenzen in Abhängigkeit von Art und Genus der Mikroorganismen (San Martín et al.
2002). Als sehr druckresistent wurde von Margosch et al. (2004) der Bacilus
amyloliquefacies befunden, der in zukünftigen Arbeiten als Leitkeim definiert werden könnte,
um eine Gleichheit der Sterilisation zu thermischen Behandlungen zu zeigen. Ebenfalls eine
starke Druckresistenz in Abhängigkeit des Typus zeigt der gefährliche Toxinbildner
Cl. Botulinum in Untersuchungen ebenfalls von Margosch et al. (2006). Aber neben der
Druckresistenz spielt der gekoppelte Einfluss von Druck und Temperatur gerade auf
Auskeimungs- und Inaktiviierungskinetiken eine große Rolle. In mehreren Arbeiten wird
beschrieben, dass je nach untersuchtem Sporenbildner ein Temperaturfenster existiert, in
dem schon kleine Temperaturerhöhungen zu einer großen Steigerung der Inaktivierung bei
gleichem Druck führen. Bei B. anthracis in der Arbeit von Cléry-Barraud et al. (2004) führt ein
Temperaturanstieg zwischen 70 und 75 °C im Druckbereich von 500 MPa zu einer
signifikanten Steigerung der Inaktivierung. Ebenfalls eine höhere Inaktivierungsrate für Cl.
Botulinum wurde bei Temperaturen zwischen 90 – 100 °C und Drücken von 600 – 900 MPa
gefunden (Margosch et al. 2006). Eine Minimierung der Prozesszeiten in diesen
Temperaturbereichen kann im Hinblick auf die Produktsicherheit von großer Bedeutung sein.
Die These für die Veränderung der Inaktivierungsraten in bestimmten Temperaturfenstern
könnte sein, dass unterhalb einer kritischen Temperatur kein Effekt auf das Auskeimen von
Sporen zu finden ist und somit nur sensible Sporen während einer Hochdruckbehandlung
getötet werden können. Über dieser unteren kritischen Temperatur bis zu einer weiteren
höheren kritischen Temperatur kommt es zu einer Keimung, dadurch wird der Sporenbildner
sensitiv gegenüber einer Hochdurckbehandlung. Oberhalb von einer oberen kritischen
Temperatur wird der Keimungsweg zerstört, d. h. bei Anwendung von Drücken unter 100
MPa werden die Sporen nicht inaktiv, bei Drücken über 100 MPa besteht die Möglichkeit,
durch Umgehen der Keimungswege sensitive Sporen zu töten. Diese Temperaturen zeigen
neben ihrer Stammabhängigkeit auch eine Abhängigkeit von der umgebenden Matrix, z. B.
reichhaltige Lebensmittel und deren aw-Wert (Ananta et al. 2001).
Äußere Faktoren, damit sind vor allem Lebensmittelsysteme gemeint, und innere Faktoren
tragen zu einer unterschiedlichen Druckresistenz von Mikroorganismen bei. So könnenneben
Theorie 44
Wachstumsphase, Art und Spezies der Mikrobiota sowie Membranzusammensetzung auch
umgebende Faktoren wie Art und Stärke der Ionen, aw-Wert,alsoauch
Lebensmittelbestandteile wie Fette und Kohlenhydrate eine protektive Wirkung auf
Mikroorganismen während einer Hochdruckbehandlung haben (Seyderhelm et al. 1996),
zum anderen zeigen sich Revitalisierungsprozesse im Lebensmittel in Abhängigkeit der
Nährstoffzusammensetzung ect. Daher ist es unerlässlich, Untersuchungen direkt im
Lebensmittel durchzuführen und dabei auch die Lagerung des Produktes zu beachten.
1.9.7. Druckeffekte auf komplexe Lebensmittelsysteme: Fleisch- und
Käseprodukte
Die im vorangegangen Kapitel beschriebenen chemischen Reaktionen eröffnen
verschiedene Anwendungsfelder einer Hochdruckbehandlung im Lebensmittelbereich. Zum
einen kann eine Hochdruckbehandlung als Pasteurisation oder Sterilisationsverfahren
eingesetzt werden, zum anderen kann sie durch Protein Modifikation und gezielte
Phasenübergänge zur Strukturierung in Lebensmitteln dienen. Nach Le Chatelie werden
unter Druck Reaktionen gefördert, deren Endvolumen sich gegenüber dem
Ausgangsvolumen verringern. Das Phasengleichgewicht zwischen nativer, aktiver und
inaktiver bzw. denaturierter Konfirmation wird durch die Gibbs´sche Freie Energie
ausgedrückt. Tiefere Temperaturen fördern exothermal Reaktionen, hoher Druck fördern
hierbei Reaktionen mit einer positiven Volumenänderung. Dabei ist das Volumen von
Systemen zum einen durch das innere Volumen der Moleküle selbst bestimmt, aber auch
durch die Wechselwirkungen mit der Umgebung, dem Lösungsmittel. Somit sind
Veränderungen unter Hochdruck in komplexen Lebensmitteln schwer zu interpretieren und
vorherzusagen.
Hierbei soll dieses Kapitel eine kleine Zusammenfassung von Effekten in
Lebensmittelsystemen explizit für Fleischprodukte und Käseprodukte darstellen. Die
Grundlage sämtlicher Reaktionen in Lebensmittelsystemen unter Hochdruck bildet dabei
immer, dass bei druckinduzierten Veränderungen die zu überwindende Aktivierungsenergie
durch das Aktivierungsvolumen ausgedrückt wird. Das Volumen der einzelnen reagierenden
Stoffe wird durch einen Strukturanteil und einen Solvatationsanteil bestimmt. Die Struktur
umfasst die Beweglichkeit, Bindungslängen und Bindungswinkel etc. der Moleküle
zueinander. Die Bildung neuer kovalenter Bindungen bspw. verringert den Strukturanteil,
wohingegen eine Spaltung von kovalenten Bindungen eine Erhöhung des
Theorie 45
Aktivierungsvolumens bewirken würde. Andere Reaktionen, welche eine Verringerung des
Volumens auslösen, sind z. B. die Bildung von Wasserstoffbrücken oder die Dissoziation von
Ionenbindungen. Der Solvatationsanteil kann durch Polarität sowie Dipolinteraktionen etc.
verändert werden und wird daher durch die Milieubedingungen wie Ionenkonzentrationen
des Lebensmittelsystems beeinflusst.
Hochdruck, wie bereits beschrieben, bewirkt bei Wasser beispielsweise eine verstärkte
Dissoziation der H2O-Moleküle, das Ionenprodukt wird verändert. Dies hat wiederum einen
Einfluss auf andere Bestandteile wie beispielsweise Proteine und deren
Löslichkeitsverhalten. Wasser unter hydrostatischem Druck verhält sich annähernd
inkompressibel, wohingegen bei Polymeren wie Proteinen oder Kohlenhydraten eine starke
Volumenänderung eintritt. Gleichzeitig erfolgt bei einer Druckbehandlung eine adiabate
Erwärmung, wodurch Proteine thermisch verändert werden. In wässrigen Systemen liegt die
Erwärmung bei ca. 3 °C/100 MPa. Proteine verändern ihre Sekundär- und Tertiärstruktur, die
Primärstruktur wird nicht beeinflusst. Ionenbindungen in der Tertiärstruktur beispielsweise
werden begünstigt und unter Hochdruck verstärkt, auch Wasserstoffbrückenbindungen
können gefördert werden, wenn sie zu einer Volumenabnahme des Systems beitragen.
Hydrophobe Bindungen werden durch Solvatisierung der apolaren Oberflächen aufgrund
einer sinkenden Dielektrizitätskonstante von Wasser unter Hochdruck verstärkt.
Hochdruckinduzierte Proteinveränderungen können somit im Fleisch wesentliche funktionelle
und qualitative Eigenschaften verändern, unter anderem sind hier die
Festigkeit/Textureigenschaften zu erwähnen (Cheftel and Dumay 1996; Cheftel and Culioli
1997). Die Muskelproteine (vor allem die myofibrillären Proteine) unterliegen im unteren
Druckbereich (bis ca. 300 MPa) einer partiellen Auffaltung, was zu einer erhöhten Löslichkeit
führt, in höheren Druckbereichen kommt es zur Gelbildung und irreversibler Denaturierung
der Proteine (Suzuki et al. 1992). Zum anderen ist in der Literatur beschrieben, dass die
Veränderung des roten Muskelfarbstoffes, Myoglobin, zu einer Farbaufhellung in Fleisch
nach einer Hochdruckbehandlung führt (Cheftel 1997; Suszuki et al. 2006). Gerade die
Aufhellung von Fleisch durch eine druckinduzierte Denaturierung des globulären Anteiles
des Myoglobin stellt einen Anspruch an die Optimierung von Prozessparametern für die
Industrie dar. Zumeist soll das nicht thermische Verfahren als Pasteurisationsschritt
eingesetzt werden. Vor allem die Tertiärstrukturen des aus 153 AS bestehenden Proteins
Myoglobin werden unter Hochdruck verändert. Das aktive Zentrum besteht aus einem Eisen-
kern, diese Stelle ist verantwortlich für die Sauerstoffversorgung des Muskels. Die
Veränderung des Proteins Myoglobin unter Hochdruck lässt sich in zwei Hauptreaktionen
unterteilen. Zum einen kommt es zur Ablösung der aktiven Gruppe einhergehend mit einer
Oxidation und zum anderen zur Denaturierung der globulären Struktur. Durch den Verlust
Theorie 46
der Struktur und der Oxidation des Eisenkerns verliert das Eiweiß seine im Muskel
farbgebende Eigenschaft und das Fleisch erscheint weiß und bleich wie nach einem
thermischen Erhitzungsschritt. Jaenicke (1983) schrieb, dass das Myoglobin in saurem
Milieu eine gesteigerte Denaturierung aufweist als unter basischen Bedingungen. Dem
entgegen beschreibt die Arbeitsgruppe von Wackerbarth et al. (2009), dass die Veränderung
des Myoglobin nicht auf eine Oxidation des Eisenkerns zurückzuführen ist, sondern durch
Resonanz-Raman-Messungen verdeutlichte diese Arbeitsgruppe, dass sich die Koordination
des Hämanteil im Kern des Myoglobins ändert. Der Einsatz des Hochdrucksverfahrens wird
daher vor allem bei frischem und vorverarbeitetem, prozessiertem Fleisch mit seiner
artenreichen Flora angewandt. Eine erfolgreiche Haltbarkeitsverlängerung über mindestens
eine Woche von rohem Rindfleisch bei den Behandlungsparametern von 520 MPa, 260
Sekunden Haltezeit zeigten Jung et al. (2003). Auch Hugas et al. (2002) bewiesen, dass die
Hochdrucktechnologie einen hohen Schutz vor pathogegen Fleischmikroorganismen wie
Salmonellen und Listerien in rohem und mariniertem Schweinefleisch bieten kann. Smelt
(1998) befasst sich in seinem Review in der Zeitung Trends in Food Science vorzugsweise
mit der Anwendung des Hochdrucks als Pasteurisationsverfahren. Dabei wird darauf
hingewiesen, dass sowohl Inaktivierungsmechanismen als auch Lagerbedingungen zu
Abweichungen der im Labor in Pufferssystemen gemessenen Ergebnisse beitragen! In
Tabelle 6 sind Beispiele für Inaktivierungen in Geflügelfleisch und anderen Fleischsorten
aufgelistet. Andrès et al. (2004) behandelten Schinken bei 400MPa und konnten über eine
Lagerung keine Farbveränderung nachweisen. Es zeigte sich sogar, dass bei einer Lagerung
mit 5 % Restsauerstoff das Nitrosomyoglobin noch stabiler war als bei einer Lagerung ganz
ohne Sauerstoff. Allerdings konnte diese Arbeitsgruppe einen hohen Gehalt an TBARS und
einen Abbau von Vitamin E über die Lagerung von hochdruckbehandeltem Schinken
nachweisen. Diese Arbeitsgruppe stellte in Bezug der Fettoxidation fest, dass eine
Zerkleinrung des Schinken zu einem Anstieg an Bildung von Radikalen und verstärkte
Oxidation führt.
Theorie 47
Tabelle 6: Inaktivierungen in Lebensmitteln mittels Hochdruck von verschiedenen Mikroorganismen bei unterschiedlichen Behandlungsbedingungen
Mikroorganismus Substrat Druck [MPa]
Haltezeit [min]
Temp. [°C]
Inaktivierung [log KbE]
Referenz
Campylobacter jejuni
Schweine-fleisch
300 10 25 6 Shigehisa et al. 1991
Escherichia coli O157:H7
Geflügel-fleisch
600 15 20 3 Patterson et al. 1995
Staphylococcus aureus
Geflügel-fleisch
600 15 20 3 Patterson et al. 1995
Listeria monocytogenes CA
Geflügel-fleisch
375 15 20 2 Patterson et al. 1995
Listeria monozytogenes
Geflügel-fleisch
500 1 40 3.8 Chen et al. 2007
Neben diesen Pasteurisationsverfahren nimmt die Hochdrucktechnologie zusätzlich eine
Stellung als Prozessschritt ein. Dabei ist gerade im Fleischbereich das „kalte Kochen“ zu
nennen. Hochdruck führt durch seine Modifikationen von Tertiärstrukturen der Proteine zur
Veränderung von Funktionalität und Rheologie von Fleischmatrizen. Sikes et al. (2009)
untersuchten den Kochverlust und Anteile der Proteine von niedergesalzenem Rinderbrät
nach einer Hochdruckbehandlung. Dabei zeigte die Arbeitsgruppe, dass bei
gleichbleibendem Kochverlust die Salzkonzentration bei Würsten mit Hochdruck vermindert
werden kann im Vergleich zum normalen Herstellungsverfahren. Die Ergebnisse der SDS-
Page zeigten einen erhöhten Anteil an löslichen Myofibrillareproteinen nach einer
Hochdruckbehandlung im Vergleich zu thermischen Prozessen. Angsupanich and Ledward
(1998) beschreiben den Verlust von Säureresten von AS an der Oberfläche nach einer
Hochdruckbehandlung von Proteinen, einhergehend mit einem Anstieg des pH-Wertes. Dies
führt zu einem Entfalten der Proteine und somit zu einer verbesserten WHC. Kruk et al.
(2011) untersuchten Effekte einer Hochdruckbehandlung auf Hühnerfleisch. Sie stellten eine
gute Inaktivierung von für S. Thyphimurium und L. monocytogenes sowie E. coli fest.
Darüber hinaus zeigten sie, dass auch über eine Lagerung von 14 Tagen bei 4 °C kein
weiteres signifikantes Wachstum dieser Mikroorganismen messbar war. Rheologische
Untersuchungen von Kruk et al. (2011) verdeutlichten, dass es vor allem bei Drücken über
300 MPa zu einer Verfestigung und Aufhellung des Hühnerfleisches kam. Auch der Gehalt
an TBARS und Stoffen stellvertretend für eine Fettoxidation stiegen nach einer
Hochdruckbehandlung und Lagerzeit an. Iwasaki et al. (2006) zeigten für Hühnerfleisch unter
Zugabe von 0,2 % NaCl, dass das unter Druck ausgebildete Netzwerk eine feine und
Theorie 48
dreidimensionale Struktur aufweist. Eine Druckbehandlung bis 200 MPa und eine
anschließende thermische Bearbeitung führten zu einem Elastizitätsanstieg der Proteingele,
wohingegen eine weitere Steigerung des Drucks zu einer Abnahme der
Elastizitätseigenschaften führt (Iwasaki et al. 2006). Eine Verfestigung des Fleischgewebes
mit steigendem Druck wurde auch von den Autoren Ma and Ledward (2004) beschrieben.
Beim Rindermuskel longissimus dorsi zeigten diese Autoren, dass bei höheren
Temperaturen zwischen 60 und 70 °C eine Druckbehandlung wieder zu einem
weichmachenden Effekt beiträgt. Dieser Effekt geht wohl auf eine Veränderung des
Kollagenanteils bzw. Eiweißabbaus zurück, wie die DSC-Analyse zeigte. Nach Ma and
Ledward (2004) sind vor allem H-Brücken für die Konfirmation von Kollagen verantwortlich.
Daher führt erst eine Temperaturerhöhung dazu, dass diese Proteinbestandteile aufgelöst
bzw. unter Druck verändert werden. Bei niedrigeren Temperaturen führt eine
Druckbehandlung vom Muskel longissimus dorsi zu einem starken Verlust der Farbe und
einer Abnahme der Wasserbindefähigkeit (Druck größer als 200 MPa) (Marcos et al. 2010).
Auch Zamri et al. (2006) konnte ab einer Temperatur von 50 °C in Kombination mit Druck
wieder eine Abnahme der Verfestigung in Hühnerfleisch nachweisen. Marcos et al. (2010)
wies einer veränderte Zusammensetzung der sarkoplasmatischen Proteine nach. Die
Veränderung der Löslichkeit und Zusammensetzung von Proteinen wirkt sich auf die
Quelleigenschaften von Muskelfleisch aus, was zu einer Abnahme der WHC führt. Auf der
Grundlage solcher Untersuchungen wird zunehmend versucht, durch Zugabe von
Substanzen mit hohem Faseranteil und der Wahl eines geeigneten Druckregimes die
Funktionalität von Fleischmassen zu beeinflussen. Bei einer Untersuchung der Karottenfaser
in Schweinewurst konnte Mᴓller (2011) eine Zunahme und verbesserte Immobilisierung von
Wasser bei einem thermisch, hochdruckkombinierten Verfahren feststellen. Carballo et al.
(2001) untersuchten den Zusatz verschiedener Bestandteile wie NaCl und Harnstoff zu
Putenfleischbrät. Dabei stellten sie fest, dass Urea ähnliche Wirkungen wie eine reine
Hochdruckbehandlung auf die Fleischproteine besitzt, es kommt zur Destabilisierung von
hydrophoben Wechselwirkungen, was im Resultat ein weicheres Gel als ein thermisch
induziertes besitzt. NaCl hingegen zerstört Wasserstoffbrücken sowie elektrostatische
Bindungen und erhöht dadurch die Bereitschaft der Proteine für hydrophobe WW. Eine
Behandlung der Proteine mit Urea und eine anschließende Hochdruckbehandlung führen zu
einem Anstieg der Festigkeit von gebildeten Gelen, es kann also von einem synergistischen
Effekt ausgegangen werden. Eine Hochdruckbehandlung führt zu einem Anstieg der
Hydrophobizität und sulfhaydryl Komponenten im Putenbrät (Carballo et al. 2001).
Bei sensorischen Untersuchungen von Fleisch nach einer Hochdruckbehandlung lässt sich
kaum eine Veränderung feststellen. Rivas-Cañedo et al. (2009) untersuchten das Profil leicht
Theorie 49
flüchtiger Komponenten in zerhacktem Rind- und Hühnerbrustfleisch. Dabei zeigte sich, dass
sich einige flüchtige Komponenten verändern bzw. deren Zusammensetzung nach einer
Hochdruckbehandlung variiert. Rivas-Canedo et al. (2009) führten dies auf eine veränderte
Aktivität bestimmter Enzyme zurück. Sie zeigten, dass 2,3 Butanedione und 2 Butanone
vermehrt gebildet werden, wohingegen der Gehalt an Alkanen und Benzolen tendenziell
nach einer Hochdruckbehandlung abnimmt. Kruk et al. (2011) wiesen einen Abbau von
Alkohol und Aldehydanteilen nach einem Druck von 450 MPa im Fleisch nach. Eine
umfangreiche Zusammenstellung von Veränderungen im Fleisch nach einer
Hochdruckbehandlug ist bei Cheftel and Culioli (1997) zu finden. Sie beschreiben, dass es
nach einer Hochdruckbehandlung direkt preRigor zu einem schnellen pH-Abfall durch einen
Abbau von Glycogen durch das Schlüsselenzym Phosphatase kommt. Die ATPase wird bei
Hasenfleisch mehr und bei rotem Fleisch weniger stark inaktiviert. Das bedeutet, die
Phosphorylase Kinase ist so lange aktiv, bis sie durch die Calciumkonzentration im Cytosol
gehemmt wird. Der hydrolytische Abbau von extrazellulärer Matrix wird durch die
Inaktivierung von hydrolytischen Enzymen unterbunden, d. h. zum Beispiel der
Kollagenabbau durch Cathepsin B sinkt signifikant. Dem entgegen wird aber die Autolyse bei
einer Druckbehandlung zwischen 300 – 500 MPa gesteigert. Weiter beschrieben Cheftel and
Culioli (1997), dass es zur Desintegration des Actomyosins ab 150 MPa kommt, Aktin
denaturiert bereits bei 100 MPa und Myosin bei 200 MPa. ATP soll demnach eine protektive
Wirkung auf die Veränderung von F-Aktin und G-Aktin besitzen. Dabei hängen alle
Veränderungen stark von der Ionenstärke des Systems ab. Niedrigere Salzkonzentrationen
erhöhen die Löslichkeit von Muskelproteinen bei geringerem Druck. Neben den
Veränderungen der Proteine beschreibt diese Gruppe auch, dass es bei einer HP-
Behandlung über 200 MPa zu einer vermehrten Ranzigkeit und einem höheren Gehalt an
freien Fettsäuren kommen kann. Auch Hayakawa et al. 1996 beschreiben die Gelbildung von
Proteinen. Sie dokumentieren eine Zerstörung von hydrophoben und Ionenbindungen vor
allem zwischen Drücken von 100 – 400 MPa, einhergehend mit einer veränderten
Dissoziationskonstante von Wasser, die zu einer veränderten H-Brückenbildung an der
Oberfläche von Proteinen führt. Ebenfalls wird eine Gelbildung mit veränderter Löslichkeit
der Proteine in Huhn und Schweinefleisch durch eine Druckbehandlung induziert,
beschrieben von Jimènez-Colmenero et al. (1998a und b). Diese Autoren stellen bei 400
MPa einen höheren Drip loss fest als bei Gelen bei 200 MPa gebildet werden. Sie
beschreiben, dass es neben dem Verlust an Disulfidbrücken und Umorientierung von H-
Brücken vor allem zu einem Abbau von myofibrillaren Proteinen (vor allem havy-chain)
kommt. Optisch werden hochdruckinduzierte Gele von Muskelproteinen, egal ob vom Fisch
oder vom Huhn, als mehr glänzend beschrieben im Vergleich zu thermisch induzierten Gelen
(Trespalacios and Pla 2007). Weiter zeigte diese Arbeitsgruppe auf, dass allein durch eine
Theorie 50
Druckbehanldung bei 250/300 MPa ohne Temperatur keine vollständige Gelbildung im
Putenfleisch erzielbar war. Eine Hochdruckbehandlung über 150 MPa post rigor nach Cheftel
and Culioli (1997) führt zu einer veränderten Zartheit, ein Verschwinden von Nuplin
(stabilisiert die Aktinfilamente) ist zu finden.Diesereine Druckbehandlung führt ebenfalls zu
einer Denaturierung der Molkenproteine (Lòpez-Fandino 1996; Scollard et al. 2000; O‘Reilly
et al. 2001). Es ist ein Anstieg der Viskosität mit steigendem Drucklevel in
hochdruckbehandelter Milch zu erkennen, was durch eine Desintegration der Milch-Micellen
erklärt wird. Dabei sind beispielsweise im unteren Druckbereich (200 MPa) Auffaltungen von
globulären Proteinen wie ß-Lactoglobulin entscheidend (Lòpez-Fandino 1996). ß-
Lactoglobulin ist anfälliger für eine druckinduzierte Denaturierung als Albumin oder α-
Lactoalbumin (Felipe et al. 1997). In einem Druckbereich von ca. 200 MPa faltet sich β-
Lactoglobulin auf und verlässt so seine globuläre Struktur. Die freien hydrophoben Gruppen
bewirken eine Assoziation mit dem κ-Casein, wodurch man bei der Käseherstellung
beispielsweise eine höhere Ausbeute durch den Einbau von Molkenproteinen in die
Käsematrix erzielen kann. Zusätzlich besitzen Molkenproteine ein gutes
Wasserbindevermögen, was noch einmal zu einer erhöhten Käseausbeute führt. Jedoch
muss man gleichzeitig mit einer Abnahme der Qualität der jeweiligen Käsesorte rechnen
(O'Reilly et al. 2001). Die Wasserbindung kann auf die Hydratation der Proteinoberfläche
(Gaucheron et al. 1997) oder auf Wasser, das im feineren Gelnetzwerk gehalten wird,
zurückgeführt werden. Bei Produkten mit hohen Wassergehalten wie beispielsweise
Frischkäse kann dies erwünscht sein. Bei Produkten mit höheren Trockenmassen wie
Cheddar kann jedoch eine Veränderung der Textur und Qualität zu einem neuen
Produktcharakter führen (Kheadr et al. 2002). Die Gelbildung von Milch-Molkeproteinen und
die Stärke der gebildeten Gele hängen nicht nur von der Art der Proteine ab, sondern auch
von deren Konzentration (Van Camp and Huyghebaert et al. 1995). Mit Zunahme der
Proteinkonzentration wächst die Porengröße des druckinduzierten Gelnetzwerks (Cheftel
and Dumay 1996). Mit Zunahme des Drucks steigt die Stärke der gebildeten Gele, die
Haltezeit des Drucks hat dabei keinen nennenswerten Einfluss auf die Porosität von Gelen
aus ß-lactoglobulin, gebildet durch Druck. Die Temperatur hingegen besitzt einen größeren
Einfluss, so ist bei Raumtemperatur für Milchproteine keine vollständige Denaturierung unter
Druck beobachtet worden (Tedford et al. 1998). En weiterer Einflussfaktor ist der pH-Wert.
Die gebildeten Gele sind umso härter, je höher der alkalische oder neutraler der pH-Wert ist.
Durch eine Denaturierung dieser Proteine kann in einem bestimmten Druckbereich eine
verbesserte Interaktion mit k-Casein erzielt werden. Das ist mit einer größeren
Käseausbeute durch höheren Proteingehalt und verbessertes Wasserbindevermögen
verbunden (Gaucheron 1997). In höheren Druckbereichen (> 400 MPa) konnte eine
stabilisierende Wirkung während der Dicklegung beobachtet werden, was auf eine
Theorie 51
Veränderung in der Gelbildung, d. h. Entstehung eines dichteren Netzwerks, zurückzuführen
ist. Die Lab-Gerinnungszeit und die anschließende Reifung werden ebenfalls durch die
Hochdruckbehandlung von Milch beeinflusst (Lòpez-Fandino et al. 1996; Messens et al.
1998; Scollard 2000). Sensorische Parameter eines Cheddar-Käses zeigten, dass eine
Verkürzung der Reifung durch Anwendung des hydrostatischen Hochdrucks möglich ist
(Malone et al. 2003). Unterhalb von 200 MPa ist die Labgerinnungszeit verkürzt, steigt aber
mit einer Zunahme des Drucks wie auch die β-Lactoglobulindenaturierung (Lopez-Fandiño et
al. 1996). Dies ist wahrscheinlich auf die Bildung intermolkeularer Disulfidbrücken
zurückzuführen (Skovgaard 2003). Eine gezielte Inaktivierung mit Hochdruckbehandlung von
z. B. Listerien, E. coli undSalmonellen aus der originären Milchflora wurde ebenfalls
beschrieben (Mussa et al. 1998; López-Pedemonte et al. 2007; Linton et al. 2008). Sublethal
geschädigte Mikroorganismen, die sich während einer Reifung bzw. Lagerung nicht erholen,
sondern weiter absterben, beschreiben Trujillo et al. (2000). Untersuchungen zur
Inaktivierung von Listerien, E. coli und Salmonellen aus der originären Milchflora wurden
bereits beschrieben, dabei konnten in hochdruckbehandelter Milch sowie Käsen positive
Ergebnisse mit teilweise kompletter Inaktivierung des jeweiligen Keims erzielt werden
(Mussa et al. 1998; López-Pedemonte et al. 2007; Linton et al. 2008). Der Verderbniskeim E.
coli konnte mittels Hochdruck abgetötet werden und auch während der Lagerung und
Reifung wurde kein erneutes Wachstum festgestellt (Trujillo et al. 2000). Veränderungen
bezgl. Der Zusammensetzung von Käse im Vergleich zu standardmäßig hergestelltem Käse
konnten dabei nicht gefunden werden (Linton et al. 2008). In Kombination mit Bakteriozinen
(Nisin) konnten (Arqués et al. 2005) mit moderaten Drücken und Druckhaltezeiten positive
Inaktivierungen und eine verbesserte Haltbarkeit erzielen. Positiv ist dabei im Hinblick auf
den Erhalt des Rohmilchcharakters zu erwähnen, dass die originären Milchsäurebakterien
druckresistenter sind als Rekontaminationskeime wie L. monocytogenes (Mussa et al. 1998;
O´Reilly 2001). Eine Optimierung der Prozessparameter einer Rohmilchbehandlung bzw. die
Hochdruckbehandlung während der Käseherstellung sowie die Erfüllung der geforderten
mikrobiologischen Sicherheit bedürfen nach wie vor eines erhöhten und differenzierten
Forschungsaufwandes.
Hochdruckbehandelter in Salzlake verpackter Gouda wurden bei 300 MPa Behandelt
(Messens et al. 1998). Dabei konnte im Laufe der Reifung ein verstärkter Abbau von β-
Casein und damit einhergehend ein höherer Anteil an γ-Casein in der Serumphase
beobachtet werden. Dies wurde auf die gesteigerte Aktivität des Plasmins zurückgeführt,
dessen Wirkung durch den Zusammenbruch des Gelnetzwerks verstärkt wurde. Eine
Hochdruckbehandlung des Käses könnte somit die Proteolyse steigern und somit die
Reifungszeit verkürzen (Messens et. al., 1998). Käse aus hochdruckbehandelter Milch
Theorie 52
besitzen eine gesteigerte proteolytische Aktivität, infolge des höheren pH-Wertes durch den
erhöhten Wassergehalt im Käse. Jedoch muss man gleichzeitig mit einer Abnahme der
Qualität der jeweiligen Käsesorte rechnen. Der Proteolyseanstieg verläuft proportional zum
Druck und Reifegrad des Käses. Diese Käse werden jedoch meist einer
Hochdruckbehandlung von mehreren Stunden oder auch Tagen ausgesetzt. Vorgereifte
Käse benötigen einen geringeren Energieeintrag um die Reifung zu beschleunigen. Somit
kann man die gleichen Ergebnissen bei niedrigeren Drücken erhalten, ähnlich denen von
Käse, die direkt nach der Herstellung hochdruckbehandelt wurden. Somit kann man die
Kosten, die durch die Hochdruckbehandlung zusätzlich entstehen, senken.
Durch die Hochdruckbehandlung eines Cheddar-Käses konnte dessen Reifung um mehrere
Monate verkürzt werden, gemessen an dem Anteil an freien Aminosäuren sowie
sensorischen Parametern. Dieser als auch ein Parmesankäse wurden nach einer
Verkostung mit dem jeweiligen Standard als gleichwertig beurteilt (Rynne et. al., 2008). Das
Labenzym Chymosin zeigte bei Drücken bis zu 800 MPa noch eine relative hohe
Restaktivität. Zudem konnte ein verstärkter Abbau des -S1-Caseins beobachtet werden
(Malone et. al., 2003). Die Wirkung von Chymosin bei der Glykomakropeptidspaltung kann
negativ beeinflusst werden durch ein denaturiertes β-Lactoglobulin in hochdruckbehandelter
Milch, das sich dieses mit den Caseinen interagiert (Lopez-Fandino et al. 1997).
Das milchoriginäre Enzym Plasmin ist bei Drücken bis 600 MPa relativ druckresistent, wird
darüber aber wesentlich inaktiviert. Die Ausprägung der Inaktivierung ist aber auch von der
Anwesenheit und dem Gehalt an β-Lactoglobulin abhängig. Casein hingegen stabilisiert
Plasmin, was es unanfälliger gegen eine Inaktivierung macht. Plasmin ist wesentlich an der
Bildung von γ-Caseinen und Proteosepeptonen aus β-Casein beteiligt. Die
Hochdruckbehandlung kann somit Reifungsmechanismen im Käse oder Jogurt beeinflussen.
In Gouda konnte z. B. eine beschleunigte Reifung durch eine Behandlung des Käses bei 300
MPa erzielt werden (Scollard et al. 2000). Bitterfehler im Käse sind häufig auf die Abspaltung
des Carboxyl-terminalen Fragments von β-Casein zurückzuführen. Eine Möglichkeit, dem
entgegenzuwirken, ist beispielsweise die gesteigerte Enzymfreisetzung von
hochdruckbehandelten Starterkulturen, die zwar geschädigt werden, aber im Laufe der
Reifung wieder vermehrungsfähig sind. Daher könnte man diese Kulturen vorab separat
hochdruckbehandeln, um eine bewusste Schädigung der Zellwände herbeizuführen und das
Freisetzen der Enzyme zu fördern. Die Mikroorganismen werden nun der Kesselmilch vor
der Käseherstellung zugegeben, um der Bitterkeit somit entgegenzuwirken (O'Reilly et al.
2001).
Theorie 53
In Fisch und Fischprodukten ist vergleichbar zum Fleisch bei einer Druckbehandlung eine
Gelbildungen gezeigt worden. So konnte bei Fischpasten ab 300 MPa eine Gelformation
festgestellt werden (Fellow 2005). Fischgele, hergestellt mittels Hochdruck, werden als glasig
und weich beschrieben, mit einer uniformeren Textur als thermisch induzierte Gele. Die
native Farbe und der native Geschmack bleiben hierbei erhalten (Ohshima et al. 1993). Auch
Eiproteine unterliegen ebenfalls einer Gelbildung unter hohen Drücken (> 400 MPa). Dabei
wird allerdings das Riboflavin beispielsweise nicht zerstört wie bei einer thermischen
Behandlung. Die hochdruckinduzierten Eigele sind ebenfalls weniger hart als thermische
induzierte Gele und weisen eine gummiartige Struktur auf (Dumoulin et al. 1998).
Bei Drücken über 300 MPa vermutete man lange Zeit kaum eine Änderung in pflanzlichen
Systemen wie Gemüse oder Obst (Knorr et al. 1998). Mittlerweile gibt es verschiedene
Literaturquellen, die eine Texturverfestigung abhängig von Druck und Behandlungszeit
beschreiben (Basak and Ramaswamy 1998).
Theorie 54
1.10. Hochdruckbehandlung in Lebensmitteln: Wirtschaftlichkeit
und Anwendungen
Die ersten Untersuchungen zur Verlängerung einer Haltbarkeit fanden bereits 1899 durch
Hite bei Milch statt. Erste industrielle Anwendungen folgten beinahe ein Jahrhundert später
1990 in Japan. Mittlerweile sind ca. 130 Produkte auf dem Markt, bei denen die
Hochdrucktechnologie angewandt wird. Der isostatische Druck in Industrieanlagen wird
zumeist durch ein indirektes Verfahren erzeugt. Dabei wird der Druck über Pumpsysteme
erzeugt. Das druckübertragende Medium ist in den meisten Anwendungsgebieten in der LM-
Industrie Wasser und wirkt nach den Gesetzmäßigkeiten von Pascal.
Hochdruckverfahren: Nutzen und Wirtschaftlichkeit
Neben der Temperatur bietet somit die Anwendung des hydrostatischen Hochdrucks die
Möglichkeit, Strukturierungs- und Inaktivierungsprozesse im Lebensmittel zu erzielen.
Vorteile der Nutzung dieser Technologie im Vergleich zu thermischen Verfahren sind vor
allem in der geringen Energiemenge und der gleichmäßigen Wirkung des Drucks in jedem
Volumenelement des Lebensmittels zu sehen. Nachteilig wirken sich die hohen
Investitionskosten aus. Eine produktspezifische Kosten-Nutzen-Analyse ist immer
erforderlich. Oftmals kann durch kurze Prozesszeiten und höhere Drücke die Effizienz der
Anlage gesteigert werden. Diesen Änderungen sind allerdings technische Grenzen gesetzt,
sodass andere Einflussfaktoren, vor allem synergetische Effekte wie die Temperatur
berücksichtigt werden müssen. Somit ist es unerlässlich, Kenntnisse über die Druck- und
Temperaturbedingungen im Lebensmittel während einer Behandlung zu erhalten, um
möglichst schnell und exakt die richtigen Prozessparameter zu wählen.
Automatisierungstechniken und Behältervolumina richten sich nach der Prozessgröße,
Geometrie der Behälter und den Druckzyklen. Es gilt in weiteren Entwicklungen das
Nutzvolumen in Hochdrucksystemen (Volumen für das Produkt) zu vergrößern.
Neben den Investitionskosten fallen weitere Kosten für Arbeit oder Wartung an. Eine
Preiskalkulation ist schwierig, da eine Optimierung des Hochdruckverfahrens auf das
Produkt für den wirtschaftlichen Einsatz unerlässlich ist. Günstige Betriebseinstellungen
müssen demnach neben hoher Inaktivierung von Mikroorgansimen simultan auftretende
Produktschädigungen vermeiden und Zielgrößen der Anlagenparameter beinhalten.
Theorie 55
1.11. Verbraucherakzeptanz
Bei Verbraucherstudien zeigte sich, dass Rindfleisch betreffend der Zartheit und der
Saftigkeit bis zu einer HP von 200 MPa beim Verbraucher auf große Akzeptanz stößt
(Sorensonet al. 2011). Erhebliche Hindernisse für die Verbraucherakzeptanz von
hochruckbehandelten Lebensmitteln zeigen sich zunehmend in dem Mangel an
Informationen über neuartige Technologien (Sorenson et al. 2011). Dabei sieht der
Verbraucher vor allem den Mangel an Informationen bzw. mangelnde Versuche in Bezug auf
die Lebensmittelqualität und Veränderungen in komplexen Lebensmittelsystemen. Sorencon
et al. (2011) untersuchten die Akzeptanz von gekühlten Fertigprodukten und
hochdruckbehandelten Produkten. 300 Verbraucher wurden befragt und es zeichnete sich
ab, dass gerade niedrigere Druckbehandlungen von den meisten akzeptiert wurden.
Theorie 56
1.12. Gesetzlicher Status für hochdruckbehandelte Lebensmittel
Es gibt zwei Standpunkte die gesetzliche Regulation von hochdruckbehandelten
Lebensmitteln betreffend, einen innerhalb der EU und einen außerhalb der EU. Außerhalb
der EU gibt es keine Legislation für Hochdruckprozesse. Dennoch sind in beiden Märkten,
auch innerhalb der EU, hochdruckbehandelte Lebensmittel erhältlich. Innerhalb der EU sind
die nationalen Regulierungen für die Lebensmittelsicherheit durch europäische Direktiven in
den meisten Fällen ersetzt worden.
Die „Novel food“ Verordnung kann auf hochdruckbehandelte Lebensmittel angewandt
werden. Nach der Novel-Food-Verordnung (EG Nr. 258/97) sind Lebensmittel, die einem
Druck von über 150 MPa unterzogen werden, als neuartig anzusehen (DFG 2004). Nach
dieser Verordnung zählen alle Techniken als neuartige Zubereitungs- und Verarbeitungsform
wenn Folgendes zutrifft: „Lebensmittel und Lebensmittelzutaten, bei deren Herstellung ein
nicht übliches Verfahren angewandt worden ist und bei denen dieses Verfahren eine
bedeutende Veränderung ihrer Zusammensetzung oder der Struktur der Lebensmittel oder
der Lebensmittelzutaten bewirkt hat, was sich auf ihren Nährwert, ihren Stoffwechsel oder
auf die Menge unerwünschter Stoffe im Lebensmittel auswirkt“ (ebd.). Allerdings sind bereits
gleiche Produkte auf dem europäischen Markt erhältlich oder es kann eine Gleichheit mit
Lebensmitteln mit thermischem Verfahren gezeigt werden, die die Novel-Food-Verordnung
umgehen, und es greifen nationale Regulierungsbedingungen. Für eine Vielzahl von HP-
Produkten konnte die Bewahrung der Qualität (z. B. Nährwert) bereits gezeigt werden,
sodass sie nicht der Novel-Food-Verordnung unterlagen (DFG 2004). Am 06. Dezember
2004 wurde das Hochdruckverfahren daher von der DFG auf seine Unbedenklichkeit neu
bewertet. So lieferten hochdruckbehandelte Lebensmittel keinen Hinweis auf mikrobielle,
toxikologische oder allergene Risiken als Folge dieser Behandlung. Von einer generellen
Bewertung, die aufgrund von Erkenntnissen der bereits auf dem Markt befindlichen Produkte
vorliegen, wird derzeit abgeraten. Daher ist bei Einbezug neuer Produktkategorien immer
eine Einzelprüfung der hochdruckbehandelten Lebensmittel erforderlich (ebd.).
Generell bleibt allerdings festzuhalten, das jedes Produkt, das hochdruckbehandelte Zutaten
enthält oder an sich ein solches ist, ist mit dem Zusatz „hochdruckpasteurisiert“ zu
kennzeichnen (Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft, Aktenzeichen K(2001)1462).
Theorie 57
1.13. Bauarten von Hochdruckanlagen
Er gibt verschiedene Anlagenbauer für industriell einsetzbare Hochdrucksysteme. Unter
anderem sind die Firma NC-Hiperbaric aus Spanien, UHDE aus Deutschland und ACB aus
Frankreich zu nennen. Die erhöhten Kosten von ca 15 Cent pro kg behandeltes Produkt sind
hierbei auf die hohen Investitionskosten sowie Wartungen und Batchverfahren
zurückzuführen. Die Sicherheit solcher Anlagen wird in Amerika von der ASME (American
society of mechanical engeneering) geprüft. Dabei ist vor allem die Tauglichkeit des
Druckbehälters zu überprüfen. Das Material dieser Behälter ist zumeist legierter Stahl. Bei
der Ausführung als Monoblock sind die Behälter auf einen Betriebsdruck von 400 – 600 MPa
limitiert. Daher wird oft die Anfertigung über Spulenwickelmodule oder Drahtwickelmodule
eingesetzt. Der Gewinn oder die Nutzung des Hochdruckverfahrens für die Industrie ist in der
unabhängigen Behandlung von Größe oder Geometrie des Lebensmittels zu sehen. Bei
diesem Prozess treten somit keine Randzonen auf. Weiter zeichnet sich das Verfahren durch
seinen geringen Energieaufwand und dadurch, dass kein Abfall anfällt, aus.
Material und Methoden 58
2. Material und Methoden
Die Hochdruckbehandlung erfolgte in einer kleinindustriellen Anlage der Firma Hiperbaric,
Model Wave 6000/55 (Burgos, Spanien) am Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e.V.
(Quakenbrück, Deutschland). Die Anlage arbeitet bei Raumtemperatur mit Maximaldrücken
bis zu 600 MPa, bei einem Füllvolumen von 55 l und einem Druckgradient von 100 MPa/min.
Dabei wird das Prinzip der indirekten Kompression verwendet. Die Anlage wird horizontal
befüllt und der Produktraum mit Wasser geflutet. Anschließend erfolgt der Druckaufbau,
indem druckverstärkende Pumpen aus einem Tank Wasser in den Produktraum pumpen
(Abbildung 4).
Abbildung 4: Hochdruckanlage der Firma Hiperbaric (ehem. NC- Hyperbaric), Model Wave 6000/55 und schematische Darstellung des indirekten Druckaufbaus.
Eine Temperierung der Proben wurde erreicht, indem diese selbst vortemperiert wurden und
die anschließende Hochdruckbehandlung in einem Rohr aus PVC-Hartplastik (Abbildung 5),
welches mit Wasser temperierbarierbar war, durchgeführt wurde. Zusätzlich wurde das
Prozesswasser der Anlage im Tank mithilfe von Eisblöcken auf die Temperaturen 4 und
10 °C heruntergekühlt. Bei Temperaturen über 20 °C wurden um die vortemperierte Probe
Wasserbeutel mit den gewünschten höheren Temperaturen gelegt, sodasss beinahe der
gesamte Probenraum der Anlage mit Wasserbeuteln mit der gewünschten
Behandlungstemperatur ausgefüllt war. Vor und nach einer Hochdruckbehandlung wurde die
Temperatur der Proben gemessen. Diese lagen mit einer Schwankung von ±2 °C bei den
gewünschten Prozesstemperaturen.
Material und Methoden 59
Die Proben selbst, sowohl der Käse als auch das Fleisch, wurden je nach Versuchsansatz
vorbereitet und in Polyethylenbeutel (Siegelrandbeutel der Firma Schulte und Co, Llohne,
Deutschland) in der Multivac Typ C200 (Wolfertschwenden, Deutschland) unter Vakuum
verpackt.
Abbildung 5: Temperierbarer Probenbehälter.
Die Parameter für eine Hochdruckbehandlung von Geflügelfleisch und Käse richteten sich
nach dem Versuchsansatz und umfassten den gesamten Druckbereich von 300 bis 600
MPa, zumeist bei einer Haltezeit von 3 min, die Temperaturen variierten vornehmlich im
Bereich 4 – 30 °C. Ein Einblick in die verschiedenen Versuchsreihen sollTabelle 7 geben. Sie
erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, so wurden einzelne Versuche durchgeführt,
denen keine weitere Bedeutung beigemessen werden soll.
Tabelle 7: Behandlungsparameter zu den durchgeführten Versuchsreihen
Untersuchungen Behandlungsparameter
Druck [MPa] Temperatur [°C] Zeit [min]
Einfluss von Marinadenbestandteilen bei Putenfleisch
300 – 600 4 – 30 3
Inaktivierungskinetiken in Putenfleisch 300 – 600 4 – 50 1 – 7 Sublethale Schädigungen von Salmonella Thyphimurium
450 4 und 20 3
Mikrobiologische Untersuchung im Käse 300 – 600 4 und 20 5 Physikalische Untersuchungen im Käse 300 – 600 4 und 20 5
Material und Methoden 60
2.1. Vorbereitung der Geflügelproben
Je nach Versuchsreihe wurden die Proben vorbereitet. Das Putenfleisch wurde am selben
Tag des Versuchsansatzes von der Firma Geestland (Wildeshausen, Deutschland) bezogen.
Um den Einfluss verschiedener Marinaden zu untersuchen, wurden Putensteaks mit einem
Gewicht zwischen 120 – 160 g, oder Stücke (3cm lang, breit und hoch) von Putenkeulen,in
einem Vakona Tumpler MGHJ 20 (Vakona, Lienen) mit Modellmarinaden bei -1,0 bar für 60
min mariniert. Nach einer Temperierung und der anschließenden Hochdruckbehandlung
erfolgten verschiedene physikalische und chemische Analysen.
Das Fleisch für mikrobiologische Untersuchungen wurde ebenfalls von der Firma Geestland
bezogen, wobei der Tag der Schlachtung auch dem Versuchstag entsprach, um eine
möglichst geringe mikrobiologische Vorbelastung zu erhalten. Für die Untersuchungen auf
sublethale Schädigungen wurde das Fleisch vor den Versuchen vakuumverschlossen und
bei 200 MPa dreimal für 3 min „vorpasteurisiert“, um die native Flora möglichst gering zu
halten.
2.1.1. Marinieren
Es wurde der Einfluss verschiedener pH-Werte und Salzkonzentrationen auf die
Produkteigenschaften untersucht. Im ersten Schritt wurden zunächst Marinaden auf
Wasserbasis analysiert, da diese besonders gut in das Fleisch eindringen. Die einzelnen
Bestandteile der Marinade und deren Zusammensetzung sind Tabelle 8 zu entnehmen. Um
die natürlich bedingten Schwankungen der Rohware Putenfleisch möglichst gering zu halten,
wurde Fleisch innerhalb der ersten 24 h nach Schlachtung und Zerlegung verwendet. Das
Fleisch wurde bei -1,0 mbar Vakuum für 60 min im Tumbler (Vakona, Lienen) mit 10 %
Marinadenzugabe mariniert. Im Anschluss an eine Vakuumverpackung in Pothyethylenbeutel
(Schulte, Lohne, Deutschland) wurden die Proben hochdruckbehandelt.
Weiterführende Versuche umfassten den Einfluss von Marinaden auf Emulsionsbasis. Die
Grundemulsion bestand aus 30 % Rabsöl (Rabso, Deutschland) und 70 % Leitungswasser.
Als Stabilisator wurde 1 % des Compound M12310 von der Firma AVO (Belm, Deutschland)
dazugegeben. Nach Angaben des Hersteller enthäkt dieser Compound Molkenproteine als
Emulgatoren und Stabilisatoren. Die Grundemulsion wurde im Dispermat LC 30 der Firma
Material und Methoden 61
VMA Getzmann (Reichdorf, Deutschland) homogen vermischt. Die Wasserphase wurde
vorgelegt, der Compound sowie anschließend das Öl wurden bei 4.000 U/min für 180 sec
untergemischt.
Tabelle 8: Bestandteile der Modellmarinaden auf Wasserbasis
pH-Wert der Marinade
Zusatzstoffe der Marinade
Hersteller
Eingesetzte Menge [% pro kg Marinadenlöung]
1,9 – 2,1 Ascorbinsäure (E300)
AVO Werke August Beisse GmbH (Belm, Deutschland)
10
Meersalz (Aquasale mit Jod) Nord-Süd Salzhandelgesellschaft mbH (Heilbronn, Deutschland)
10
NaCl Superasel (Amersfoort, Niederlande)
10 10
Tetranatriumdiphosphat (E450)
Frutarom Savory Solution GmbH (Korntal-Münchingen, Deutschland)
10
7,0 – 7,2 Tri-Natriumcitrat (E331) AVO Werke August Beisse GmbH (Belm, Deutschland)
10
Natriumcarbonat (E500) AVO Werke August Beisse GmbH (Belm, Deutschland)
2
Chlorophyll (E 140) AVO Werke August Beisse
GmbH
(Belm, Deutschland)
1
Kurkuma AVO Werke August Beisse
GmbH
(Belm, Deutschland)
1
10,1 – 10,3 Natronlauge NaOH Merck (Darmstadt, Deutschland)
10
Paprikaoleorosin (E 160c) AVO Werke August Beisse GmbH (Belm, Deutschland)
1
2,3 – 2,5 Zitronensäure Merck (Darmstadt, Deutschland)
10
Material und Methoden 62
2.2. Käseherstellung
In den folgenden Abschnitten wird die Herstellung des Rohmilchcamemberts beschrieben.
Die Herstellung des Rohmilchkäses erfolgte in Kooperation des Deutschen Instituts für
Lebensmitteltechnik e.V. und der Hochschule Osnabrück (University of Applied Sciences).
Der Camembert wurde in der Käserei (Wabezentrum, Wallenhorst) der Hochschule
produziert.
Die Rohmilch wurde nach Ankunft in der Käserei in den Käsefertiger (ASTA Eismann GmbH,
Food Technology, Deutschland) gegeben und über den Doppelmantel erwärmt. Die Kontrolle
der Temperatur erfolgte über einen im Käsefertiger integrierten Temperaturfühler (pt-100,
Negele Industrieelektronik AG, Deutschland). Für das optimale Wachstum der
Starterkulturen wurde eine Temperatur von 38 °C eingestellt. Nachdem die Zieltemperatur
erreicht war, wurden die Starter- und Schimmelpilzkulturen sowie das Calciumchlorid unter
ständigem Rühren zugegeben. Für die Herstellung des Camemberts wurden mesophile und
thermophile Milchsäurebakterien F-DVS ST-120 und F-DVS CHN-13 der Christian Hansen
GmbH (Nienburg, Deutschland) sowie ein Edelschimmel der Gattung Penicillium (SWING FD
PCA-1) eingesetzt. Zusätzlich zu den Kulturen wurde 0,15 g/l Calciumchlorid zugemengt.
Nach Erreichen eines pH-Wertes von ca. 6,50 konnte das mit sterilem Wasser verdünnte
Lab (Verhältnis 1:5) zugegeben werden. Als Gerinnungsenzym wurde Chymosin der Firma
Christian Hansen mit der Produktbezeichnung „Chymax Plus“ verwendet. Die
durchschnittliche „Labstärke“ liegt bei ca. 200 IMCU/ml. Die vom Hersteller empfohlene
Dosierung betrug 30 – 60 IMCU/l Milch. Daraufhin erfolgte die Dicklegungfür ca. 20 – 30 min.
Im Anschluss an das Dicklegen erfolgte das Schneiden der Gallerte. Nach dem Entzug der
Molke wurde der Bruch anschließend in die gelochten Camembert-Formen gegeben. Die
Formen wurden 2 x nach jeweils 30 min und daraufhin alle 60 min gewendet. Anschließend
wurde der Käse für ca. 1 h ins Salzbad (pH = 4,8, Baumé-Wert = 20) gelegt. Die Temperatur
des Salzbades entsprach der des Reifungsraumes.
Nach dem Salzvorgang kam der Käse zunächst auf Horden, um abtrocknen zu können. Das
Trocknen der Käse wurde im Reifungsraum durchgeführt. Um den abgetrockneten Käse
nach dem Salzbad mit P. candidum zu besprühen, wurde der Schimmelpilz abermals in
sterilem Wasser unter der Zugabe von 1 % NaCl gelöst.
Material und Methoden 63
Die Käseleiber wurden unter Vakuum in Polyethylenbeutel verpackt (vergl. Vorbereitung der
Geflügelproben). Nach einer Temperierung und der anschließenden Hochdruckbehandlung
erfolgten verschiedene physikalische und chemische Analysen.
Material und Methoden 64
2.3. Mikrobiologische Untersuchungen
Chemikalien und Geräte
0,01M MnCl2 Roth (Karlsruhe, Deutschland)
1M Ca(NO3)2 Sigma Aldrich(Hamburg,Deutschland)
1mM FeSO4 Roth (Karlsruhe, Deutschland)
Agar-Agar BD (Franklin Lakes, NJ, USA)
Anaerogen Oxoid (Wesel, Deutschland)
Ascorbinsäure AVO (Belm, Deutschland)
Autoklav Systec VX95 Systec (Wettenberg, Deutschland)
Bakteriologisches Pepton BD (Franklin Lakes, NJ, USA)
BaltonBroth CM0983 Oxoid (Wesel, Deutschland)
BHI-D Biomèrieux, (Frankfurt, Deutschland)
Broth-Listeria Base Bouillon CM 1066 Oxoid (Wesel, Deutschland)
Campygen Oxoid (Wesel, Deutschland)
Campylobacter Blood Free Selective Agar CMA0739
Oxoid (Wesel, Deutschland)
CASO-Agar Roth (Karlsruhe, Deutschland)
CASO-Bouillon Roth (Karlsruhe, Deutschland)
DWS Spirallplater Meintrup DWS (Lähde-Holte, Deutschland)
Ethanol (100 %iger) Roth (Karlsruhe, Deutschland)
Fleischextrakt BD (Franklin Lakes, NJ, USA)
Glukose Fluka (Buchs, Schweiz)
Interscience Stomacher Interscience (Saint Nom, Frankreich)
K2HPO4 * 3 H2O Roth (Karlsruhe, Deutschland)
LA Moulinette 1000 Tefal (Offenbach/Main, Deutshcland)
Laborschüttler Vortex Scientific industries (New York, USA)
Material und Methoden 65
Lactose Neolab (Heidelberg, Deutschland)
Memmert Brutschrank INE 600 Memmert (Schwabach, Deutschland)
MgSO4 * 7 H2O Merk (Darmstadt, Deutschland)
MgSO4 * 7 H2O Merck (Darmstadt, Deutschland)
MnSO4 Merk (Darmstadt, Deutschland)
MnSO4 * H2O Merk (Darmstadt, Deutschland)
MRS Broth CM0359 Oxoid (Wesel, Deutschland)
Na2-ß-glycerophosphat (BGP) Sigma Aldrich (Hamburg, Deutschland)
Natriumchlorid Roth (Karlsruhe, Deutschland)
Palcam Agar CM0877 Oxoid (Wesel, Deutschland)
Pepton BD (Franklin Lakes, NJ, USA)
Pepton von Casein Oxoid (Wesel, Deutschland)
Peptonwasser, gepuffert Roth (Karlsruhe, Deutschland)
Pseudomonas Agar CM0559 Oxoid (Wesel, Deutschland)
Pseudomonas Supplement C-F-C Oxoid (Wesel, Deutschland)
Soja Pepton Oxoid (Wesel, Deutschland)
Trypticase soy broth Oxoid (Wesel, Deutschland)
Trypton BD (Franklin Lakes, NJ, USA)
TryptonSoya Agar CM0131 Oxoid (Wesel, Deutschland)
Tween 80 Roth (Karlsruhe, Deutschland)
XLD Roth (Karlsruhe, Deutschland)
Material und Methoden 66
2.3.1. Rezepte für Nährmedien und Agar
Physiologische Kochsalzlösung
NaCl 8,5 g
Aquadeion. Ad. 1l
pH 5,9 ±0,1
Sterilisation: 20 min bei 121 °C
Saline-Pepton
NaCl 8,5 g
Aquadeion. Ad. 1l
Trypton 1 g
pH 5,9 ±0,1
Sterilisation: 20 min bei 121 °C
Nährmedium (Nutrient Agar/Broth)
DSMZ Medium Nr. 1
Pepton* 5,0 g/l
Fleischextrakt* 3,0 g/l
Agar-Agar 17,0 g/l
MnSO4H2O 20,0 mg/l (2 ml Stammlösung 10 g/l)
* Anstelle von 5,0 g Pepton und 3,0 g Fleischextrakt 8,0 g einsetzen.
pH 7,0 ± 0,1
Sterilisation: 15 min bei 121°C
Material und Methoden 67
DifcoSporulation Medium (DSM, Schaeffer’sSporulation Medium)
Ref. Harwood und Cutting (Hrsg.) Molecular Biological Methods for Bacillus.
Pepton* 5,0 g/l
Fleischextrakt* 3,0 g/l
Agar-Agar 20,0 g/l
KCl 1,0 g/l
MgSO4x 7H2O 0,12 g/l
* Anstelle von 5,0 g Pepton und 3,0 g Fleischextrakt 8,0 g einsetzen.
pH auf 7,0 bis 7,2 einstellen und 15 min bei 121°C autoklavieren. Folgende Lösungen
(sterilfiltriert) bei 50 °C zugeben:
1M Ca(NO3)2 1 ml/l
0,01M MnCl2 1 ml/l
1mM FeSO4 1 ml/l
Tryptocase Soy Yeast Extract Medium
Trypticase soybroth 30,0 g/l
Hefeextrakt 3,0 g/l
Agar-Agar 15,0 g/l
Einstellen des pH-Wertes auf 7,0 – 7,2
Sterilisation: 20 min bei 121 °C
Nutrient Agar
Pepton 5,0 g/l
Fleischextract 3,0 g/l
Material und Methoden 68
Agar-Agar 15,0 g/l
pH 7,0
Für Bacillus Stämme Zugabe von 10,0 mg MnSO4x H2O für Nährmedium
Sterilisation: 20 min bei 121°C
mMRS-Medium
Medium zur Kultivierung von Laktobazillen
(DE MAN et al. 1960; STOLZ 1995, modifiziert)
Pepton 10 g
Fleischextrakt 8 g
Hefextrakt 4 g
Glucose 22 g
K2HPO4 x 3 H2O 2,6 g
MgSO4 x 7 H2O 0,2 g
MnSO4 0,05 g
Tween 80® 1 g
Aquadeion. Ad 1 l
pH 6,2 ± 0,2
Sterilisation: 20 min bei 121 °C
M17-Medium für Lactococcus (DSMZ Medium Nr. 449)
Pepton von Casein 5 g/l
Soya Pepton 5 g/l
Bakteriologisches Pepton 5 g/l
Material und Methoden 69
Hefeextrakt 2,5 g/l
Ascorbinsäure 0,5 g/l
MgSO4 *7 H2O 0,25 g/l
Na2-β-glycerophosphat 19 g/l
Lactose 5 g/l
pH= 6,9 – 7,1
Sterilisation: 15 min bei 121 °C
Sterilfiltration der Lactose
SG Agar
Ref. Harwood und Cutting (Hrsg.) Molecular Biological Methods for Bacillus
Pepton 10,0 g/l
Fleischextrakt 6,0 g/l
Agar-Agar 20,0 g/l
KCl 2,0 g/l
MgSO4 x 7H2O 0,5 g/l
pH auf 7,0 bis 7,2 einstellen
Sterilisation: 15 min bei 121 °C
Folgende Lösungen bei 50 °C sterilfiltriert zugeben:
1M Ca(NO3)2 1 ml/l
0,01M MnCl2 1 ml/l
1mM FeSO4 1 ml/l
50 % (w/v) Glucose 2 ml/l
Material und Methoden 70
2.3.2. Inaktivierung von Leitkeimen in Geflügelfleisch
Zu Beginn der Doktorarbeit wurde die Inaktivierung verschiedener Bakterienstämme und
Spezies bei 450 MPa, 3 min und 4 °C bestimmt. Dabei sollte eine Auswahl geeigneter
„Leitkeime“ für mariniertes Putenfleisch mit hoher Druckresistenz getroffen werden. Die
Auswahl an Keimen für diese Voruntersuchung orientierte sich an nativen Verderbniskeimen
von mariniertem Putenfleisch. Die gewählten Stämme und Spezies sind der Tabelle 9 zu
entnehmen. Die Mikroorganismen wurden in einer Übernachtkultur im Flüssigmedium auf ca.
107 – 109 KbE/g herangezogen. Die Bakteriensuspension wurde doppelt mit physikalischer
Kochsalzlösung gewaschen, abzentrifugiert (2.000 g, 10 min, 4 °C) (Multifuge X3R, Heraeus,
Osterode, Deutschland) und in 10 ml sterilem Wasser aufgelöst. 81 g Putenfleisch wurde auf
0,1 g genau mit der Kernwaage EG 4200-2NM (Balingen, Deutschland) eingewogen. Für die
Versuche wurde hygienisch hochwertiges Rohmaterial (Schlachttag = Versuchstag) in
kleinen gleich großen Stücken (ca. 2 auf 2 cm, 1 – 1,5 cm Höhe) verwendet. Messer und
Pinzetten zur Einwaage wurden mit 70 %igem Ethanol (Firma Roth, Karlsruhe, Deutschland)
abgeflammt.
Der Gesamtkeimgehalt wurde parallel mittels Oberflächen-Spatel-Verfahren auf Plate Count
bestimmt. Das Putenfleisch wurde mit 9 ml der jeweiligen Mikroorganismussuspension
beimpft und für 4 min im Stomacher homogenisiert. Für die anschließende
Hochdruckbehandlung wurden die Proben unter Luftabschluss verpackt. Parallel wurden 10
ml der Mikroorganismensuspension (als Vergleichsprobe) vakuumverpackt und ebenfalls
hochdruckbehandelt. Aufgrund der hohen gesundheitlichen Gefährdung der
humanpathogenen Mikroorganismen wurden die Proben mit pathogenen Keimen doppelt in
Polyethylenbeutel verpackt. Vor und nach der Hochdruckbehandlung sowie von der
Referenzprobe (natives Putenfleisch ohne zugesetzte Mikroorganismen) wurde die
Lebendkeimzahlen auf Selektiv- oder Vollagar (Tabelle 10) mittels Spiralplater bestimmt.
Inaktivierung wurde berechnet durch:
(
) (5)
N Lebensdkeimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung [KbE/g]
N0Lebendkeimzahlen vor einer Hochdruckbehandlung [KbE/g]
Material und Methoden 71
Tabelle 9: Leitkeime zur Untersuchung der möglichen Inaktivierung bei 450 MPa, 3 min, 4 °C sowie reinem und mariniertem Putenfleisch
Projektstämme: Risikogruppe Anzahl der Spezies
DSM-Nr.
Arcobacterbutzleri 2 3 8739T Arcobactercryaerophilus 2 3 7289T Arcobacterskirrowii 1 1 7302T Bacillus cereus 2 4 31T Brochothrixthermosphacta 1+ 1 20171T Campylobacter coli 2 3 4689T Campylobacterjejunisubsp. jejuni 2 3 4688T Campylobacter lari ssp. lari 2 3 11375T Carnobacteriumpiscicola (maltaromaticum)
2 1
Lactobacillus curvatusssp. curvatus 1 1 20019T Lactobacillusoligofermentans 2 1 Lactobacillussakissp. sakei 1 3 20017T
Leuconostocgelidum 1 1 5578T Listeria monozytogenes 2 1 20600T Salmonella Thyphimerium 2 1
Tabelle 10: Lebendkeimzahlbestimmung verschiedener Spezies bei unterschiedlichen Kulturbedingungen (Temperatur, Agar, Inkubationszeit)
Mikroorganismen Agar Inkubationsbedingungen
Milchsäurebakterien mMRS, MRS 48 h, 30 °C Arcobacter, Listerien BHI 48 h, 30 °C Carnobacterien, Brochotrix, Bacillus
PC 48 h, 30 °C
2.3.3. Erstellen von p/T-Diagrammen
Zur Ermittlung des Einflusses verschiedener Drücke, Haltezeiten und Temperaturen wurden
p/T-Kinetiken erarbeitet. Zu unterschiedlichen Prozessparametern und verschiedenen
Lebendmitteln (reines Putenfleisch, mariniertes Putenfleisch etc.) wurde die Inaktivierung
von Leuconostocgelidum (DSM 55781T) bestimmt.
In einer Moulinette wurde das Lebensmittel zerkleinert. 10 g Fleisch auf 0,1 g genau wurden
steril mit abgeflammten Spateln an der Kernwaage EG 4200-2NM (Balingen, Deutschland) in
sterile Stomacherbeutel eingewogen. Der Keim Leuconostoc gelidum (DSM 55781T) wurde
in einer Übernachtkultur im Flüssigmedium auf ca. 107– 109 KbE/g herangezogen. Die
Bakteriensuspension wurde doppelt mit physikalischer Kochsalzlösung gewaschen,
abzentrifugiert (2.000 g, 10 min, 4 °C) (Multifuge X3R, Heraeus, Osterode, Deutschland) und
in 10 ml sterilem Wasser aufgelöst. Mit je 1 ml Keimsuspension wurden die 10 g
Material und Methoden 72
Fleischproben beimpft und 60 s im Stomacher homogenisiert, anschließend
vakuumverschlossen und für 30 min auf die entsprechende Temperatur temperiert.
Nach der Hochdruckbehandlung wurde zur Bestimmung der Lebendkeimzahl auf MRS-Agar
die Probe dekadisch verdünnt und mittels Spiralplater ausplatiert. Zur Kontrolle wurde jeweils
eine Gesamtkeimzahl auf Plate-Count-Agar bestimmt.
Die Platten wurden für 48 h inkubiert. Wobei die MRS-Platten bei 25 °C, die Plate-Count-
Platten bei 30 °C bebrütet wurden.
2.3.4. Nachweis von sublethalgeschädigten Salmonella ssp.
In Abbildung 5 ist schematisch dargestellt, mit welchem Versuchsaufbau der Nachweis von
sublethal geschädigten Mikroorganismen erfolgte. Zunächst wurden die Versuche in
physiologischer Kochsalzlösung (9 ml Kochsalzlösung + 1 ml Keimsuspension) durchgeführt.
Die sterilisierte Kochsalzlösung wurde mit Salmonellen beimpft und einer
Hochdruckbehandlung unterzogen. Der weitere Verlauf entspricht dem wie bei beimpftem
Fleisch. Um eine Grundbelastung des Fleisches möglichst gering zu halten und kaum
Veränderungen des nativen Fleisch-Charakters gewährleisten zu können, wurden
Putenbrüste direkt nach der Schlachtung und Zerlegung bei 200 MPa für 3 min jeweils
dreimal hochdruckbehandelt (vergl. Vorbereitung von Geflügelproben). Dadurch konnte
sichergestellt werden, dass der Anfangskeimgehalt immer unter 100 KbE/g lag. Durch die
Erfassung der Lebendkeimzahlen vor einer Beimpfung mit Salmonella Thyphimurium und vor
einer Hochdruckbehandlung wurde überprüft, ob das unbehandelte Fleisch Salmonellen
enthielt. Konnten Salmonellen auf dem unbehandelten Fleisch nachgewiesen werden, wurde
der Versuch verworfen.
Vor jedem Versuchstag wurde S. Thyphimurium auf CASO-Agar ausgestrichen und über
Nacht bei 37 °C inkubiert. Aus der Agar-Platte wurden mit Einwegimpfösen unter der
Cleanbench Einzelkolonien entnommen und in 10 ml CASO-Bouillon in Glasröhrchen
aufgefangen, nach kurzem Vortexen erfolgte die Inkubation bei 37 °C für 24 h, die Röhrchen
wurden dabei bei 200 upm im Vortexer geschüttelt.
Aus dem Putenfleisch wurden aus der Mitte des Fleischstückes Proben entnommen und in
einer mit 70 %igen Ethanol sterilisierten Mulinette zerkleinert.
Material und Methoden 73
Es wurden 10 g des Fleisches eingewogen und mit ca. 108 KbE/g Salmonella Thyphimurium
versetzt. Dabei wurde über die Messung der optischen Dichte darauf geachtet, dass sich die
Zellen jeweils in der stationären Wachstumsphase befanden. Nach einer 4-minütigen
Homogenisierung im Stomacher wurde das Fleisch vakuumverpackt und auf die
gewünschten Prozesstemperaturen temperiert. Das Temperieren dauerte 10 min. Danach
erfolgte einer Hochdruckbehandlung der Proben bei 400 MPa für 3 min. Direkt nach der
Hochdruckbehandlung wurden die Lebendkeimzahlen auf XLD und Caso bestimmt sowie
eine MPN Verdünnungsreihe in Peptonwasser angesetzt. Die Inkubation der Platten und der
MPN-Ansätze (Peptonwasser) wurden ohne Schütteln bei 37 °C für einen Tag inkubiert.
Nach 8 und 24 h erfolgte nochmals die Bestimmung der Lebendkeimzahlen aus der MPN
Anreicherung in Peptonwasser auf XLD und CASO-Agar, Inkubation ebenfalls wieder bei
37°C.
Sollte der Einfluss verschiedener Zusätze auf den Gehalt an sublethal geschädigtem MO
untersucht werden, wurden zu dem Fleisch in die Mulinette die Bestandteile wie NaCl oder
NaOH in Form steriler wässriger Lösung zugesetzt und mit vermengt.
Der prozentuale Anteil an sublethal geschädigten MO wurde berechnet durch:
(
) (
) (6)
NCasoKeimzahl auf CASO-Agar
NXLDKeimzahl auf XLD-Agar
N0Keimzahl auf XLD-Agar oder CASO-Agar zum vor HP
Tabelle 11: Eingesetzte Salmonellen mit Besonderheiten
Salmonella DIL-Nr. Besonderheit
S. enterica ssp. Thyphimurium
23 druckresistent
S. enterica ssp. Thyphimurium
3395 gen. Modifiziert
Material und Methoden 74
Abbildung 5: Schema des Nachweissublethal geschädigter Salmonella ssp. In Geflügelfleisch. Die Differenz der Lebendkeimzahlen zwischen XLD und CASO-Agar wurde als sublethal geschädigte Zellen definiert. Peptonwasser und CASO erlauben eine Recoveryphase der Zellen, wohingegen XLD dies unterbindet und direkt nur überlebende Keime dedektiert.
2.3.5. Mikrobiologische Untersuchung des Käses
Es wurden 10 g der Milch bzw. des Käses oder Käsezwischenproduktes vor und nach einer
Hochdruckbehandlung entnommen. Anschließend wurden 90 ml der Verdünnungsflüssigkeit
(Salz-Pepton-Lösung) zugegeben und das Gemisch für 30 – 60 Sekunden homogenisiert.
Die untersuchten Käse- bzw. Milchproben wurden mit der Verdünnungsflüssigkeit im
Stomacher durchmischt. Es wurde eine dezimale Verdünnungsreihe (0,1 ml Erstverdünnung
auf 0,9 ml Verdünnungsflüssigkeit usw.) angelegt. Dies wurde für alle quantitativen
Nachweismethoden durchgeführt. Mittels Oberflächenausstrichverfahren wurden die
Keimzahlen im Doppelansatz ermittelt.
Im Käse wurde eine erzielbare Inaktivierung an verschiedenen Prozessschritten während der
Käseherstellung untersucht. Dabei diente als Leitkeim L. innocua. Es wurde eine
Hochdruckbehandlung nach dem Abzug der Molke vom geformten Bruch vor dem Salzbad
sowie nach dem Salzbad als auch vom fertigen Käse durchgeführt. Neben der Bestimmung
der Inaktivierung wurden auch physikalische und chemische Analysen durchgeführt.
HP (400
MPa, 4
u. 20°C)
Material und Methoden 75
Quantitativer Nachweis von Listeria ssp.
Der Nachweis von Listerien erfolgte auf einem Palcam-Nährboden mittels
Oberflächenspatelverfahren. Die Proben wurden bei 37 ± 1 °C für 48 ± 2 h im Brutschrank
inkubiert.
Nachweis von originären Milchsäurebakterien
Der Nachweis erfolgte auf MRS-Nährboden mittels Oberflächenspatelverfahren. Die
Inkubation erfolgt im Brutschrank bei 30 ± 1 °C für 48 ± 2 h.
Nachweis von meso- und thermophilen Starterkulturen
Die eingesetzten Starterkulturen wurden quantitativ zusammen auf einem Nährmedium
bestimmt, da es analytisch kaum möglich war, diese gesondert voneinander auszuwerten.
Die Probe wurde pro Verdünnungsstufe auf einen M17-Nährboden überführt und mit einem
Spatel ausgestrichen. Die Inkubation erfolgt im Brutschrank bei 30 ± 1 °C für 48 ± 2 h. Die
Bebrütungstemperatur liegt im optimalen Bereich der mesophilen Kulturen.
Anreicherung von Listeria innocua
Listeria innocua (DSM 20649) wurde zunächst bei 25 °C mit der ONE Broth-Listeria Base
Bouillon angereichert. Die Dauer der Anzucht belief sich auf 24 Stunden. Die Keimzahl lag
bei etwa 109 KbE/g.
Nachweis von Listeria innocua
Für den Nachweis von Listeria innocua wurde der Palcam Agar Base verwendet. Die
Inkubation erfolgte bei 37 °C für 48 Stunden.
Die Probe wurde pro Verdünnungsstufe auf einen M17-Nährboden überführt und mit einem
Spatel ausgestrichen. Die Inkubation erfolgte im Brutschrank bei 30 ± 1 °C für 48 ± 2 h. Die
Bebrütungstemperatur liegt im optimalen Bereich der mesophilen Kulturen.
Material und Methoden 76
2.4. Chemische und physikalische Untersuchungen
Um Einflüsse einer Hochdruckbehandlung auf die proteinreichen Matrizen Putenfleisch und
Rohmilchkäse zu untersuchen, wurden verschiedene chemische und physikalische
Methoden gewählt, die in diesem Kapitel kurz vorgestellt werden.
Der Einfluss verschiedener Marinaden wurde bei den Putenproben untersucht.
Bei den Käseprodukten wurde der Einfluss unterschiedlicher Prozessschritten analysiert.4
Chemikalien und Geräte
1-Dekanol, p.a. (Nr. 8.03463) Merck (Darmstadt, Deutschland)
Borsäure 2 % in Milli-Q Sigma Aldrich (Hamburg, Deutschland)
Carrez I (Kaliumhexacyanoferrat (II) in Wasser)
Merck (Darmstadt, Deutschland)
Carrez II (Zinkacetat in Eisessig /Wasser) Merck (Darmstadt, Deutschland)
Cuterio Pre Cast 4 – 20 % TrisHCl, Sigma Marker Wide Range 6.500 – 205.000 kDa
Sigma Aldrich (Hamburg, Deutschland)
Digital Ultraturrax T25 IKA (Staufen, Deutschland)
DSC 2920 CE TA Instrument (Alzenau, Deutschland)
Einstechelektrode AT 206 Ebro (Ingoldstadt, Deutschland)
Eisessig, p.a. Sigma Aldrich (Hamburg, Deutschland)
Extraktionseinheit Unit B-815 Büchi (Essen, Deutschland)
FaltenfilterTyp 595 Schleicher & Schüll (Düren, Deutschland)
GaschsomatographFat Determination B-820 Büchi (Essen, Deutschland)
Hexan, p. a. 95 % (Nr. A16C11X) Firma LabScan
HPLC-Alliance System, Waters 2695 Separations Module
Waters (Milford MA, USA)
Jod Roth (Karlsruhe, Deutschland)
KatalysatorTyp Kjeltabs CT Gerhardt (Königswinter, Deutschland)
Material und Methoden 77
Laemmli-puffer Sigma Aldrich (Hamburg, Deutschland)
Minolta Chroma-Meter CR-200 Minolta (München, Deutschland)
Mixer Modul ES3 HP3A Blendtec (Utah, USA)
Natriumthiosulfat-Maßlösung, c = 0,005 mol/L
Fulka (Buchs, Schweiz)
Natronlauge Riedel-deHaen (Seelze, Deutschland)
Platin-Elektrode 6.0431.100 Metrohm (Filderstadt, Deutschland)
Rheometer AR 2000 TA Instrument (Alzenau, Deutschland)
Rotationsverdampfer Büchi (Essen, Deutschland)
Salpetersäure 65 % Merck (Darmstadt, Deutschland)
Salpetersäure 65 % Merck (Darmstadt, Deutschland)
Salzsäure (0,5 N) Riedel-de-Haen (Seelze, Deutschland)
Silbernitrat (0,1 N) Merck (Darmstadt, Deutschland)
Superdex 200 10/300 GE Healthcare (München, Deutschland)
Titrationsautomat Titrino 716 Metrohm (Filderstadt, Deutschland)
Titrino DMS 716 Metrohm (Filderstadt, Deutschland)
Trockenschrank INE600 Memmert (Schwabach, Deutschland)
Waters 2695 Alliance Seperation Module Waters (Milford MA, USA)
Zentrifuge Univeral 320R Hettich (Mühlheim an der Ruhr, Deutschland)
2.4.1. Untersuchungsmethoden
pH-Wertmessung
Die Messung des pH-Wertes erfolgte mithilfe einer Einstechelektrode der Firma Ebro mit der
Bezeichnung AT 206. Die Kalibrierung wurde mittels einer basischen (pH 7,01 ± 0,02) und
einer sauren Pufferlösung (pH 4,01 ± 0,02) durchgeführt. Für die Reinigung von
eiweißhaltigen Pufferlösungen wurde ein Elektrodenreiniger (Pepsin-HCl-Gemisch)
verwendet. Die Elektrode wurde in einer Kaliumchloridlösung mit einer Konzentration von 3
mol/l aufbewahrt. Das pH-Meter wurde stets am Tag der Nutzung neu kalibriert.
Material und Methoden 78
Farbmessung
Zur Erfassung der Farbveränderungen wurde die Farbe anhand einer Fünffachbestimmung
mit dem Minolta Chroma-Meter CR-200 (München, Deutschland) bestimmt. Zur Messung
wird das L*a*b*-System angewandt (Loos et al. 1989). Jede Farbe wird dabei im
dreidimensionalen Farbraum durch den Farbort mit den Koordinaten L*a*b* dargestellt. Die
L-Werte bilden die Helligkeitsachse und stehen auf den a* und b* Achsen senkrecht. Dabei
wird die Rot-Grün-Achse durch die a*-Werte und Gelb-Blau-Achse durch die b*-Werte
dargestellt. Aus den ermittelten L*a*b*-Farbwerten kann mit folgender Formel die
Gesamtfarbdifferenz berechnet werden.
√ (7)
Gesamtstickstoff (Gesamtproteinbestimmung)
Nach § 64 LFGB L06.00-7 wurde der Rohproteingehalt in g/100g nach Kjeldhal bestimmt.
Proteingehalt der löslichen Proteine
Um eine Veränderung des Anteils an löslichen Proteinen quantitativ zu bestimmen, wurde 1
g Fleisch klein geschnitten und mit der 20-fachen Menge an einer 1 %igen NaCl-Lösung
versetzt. Bei 20.000 U min-1 wurde für 1 min mit dem Ultraturrax (IKA T25 Digital Ultraturrax,
Staufen, Deutschland) homogenisiert. Anschließend wurde der Überstand abzentrifugiert
(15.000 U min-1) mit der Zentrifuge HettichUniveral 320R (Mühlheim an der Ruhr,
Deutschland) und nach Kjeldhal (siehe Gesamtproteingehalt) der Anteil des Proteingehalts
im Überstand bestimmt.
Porteinzusammensetzung qualitativ (SDS-Page)
Die Auftrennung der Zusammensetzung löslicher Proteinanteile erfolgte mit der SDS-PAGE
(Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese). Die Proteine werden hierbei im
elektrischen Feld nach Größe getrennt. Große Proteine haben eine kürzere Laufstrecke als
kleine Proteine. Die Probenaufarbeitung erfolgte bei Raumtemperatur. Es wurde 1 g klein
geschnittenes Fleisch mit der 20-fachen Menge NaCl-Lösung (1 %ig) versetzt. Bei 20.000 U
min-1 wurde für 1 min mit dem Ultraturrax (IKA T25 Digital Ultraturrax, Staufen, Deutschland)
homogenisiert. Anschließend wurden 10 µl des Überstandes nach dem Zentrifugieren in der
Material und Methoden 79
Zentrifuge Universal 320R (Hettich, Mühllheim an der Ruhr) (15.000 U min-1) in 250 µl
Laemmlipuffer in E-Cups aufgefangen und bei 95 °C für 5 min im Wasserbad erhitzt. Das
Laufmittel der Elektrophorese besteht aus 12,1 g Tris/7,5 g Glycin/1,0 g SDS auf 1 Liter mit
bidest. H2O gelöst. Es werden folgende Gele und Molekularmarker verwendet: CuterioPre
Cast 4 – 20 % TrisHCl, Sigma Marker Wide Range 6.500 – 205.000 kDa (Sigma Aldrich).
Laufbedingungen siehe Tabelle 12.
Tabelle 12: Laufbedinungen der SDS-Page
Zeit [min]
Spannung [V]
Stromstärke [mA]
Leistung [Watt]
10 200 100 150 50 200 60 150
GPC-Bestimmung
Die GPC-Analyse erfolgte mittels einer Waters 2695 Alliance SeperationModule (Waterd,
Milford MA, USA). Als Puffer wurde ein wasserlöslicher Phosphatpuffer (0,15 M) verwendet.
Proben wurden bei Raumtemperatur vorbereitet und bei einer Flussrate von 0,5 ml min-1n
einer Superdex 200 10/300 aufgetrennt (10 * 300 mm, 13µ, GE Healthcare, München,
Deutschland). Peakdetektion erfolgte bei 214 nm.
DSC-Messungen
Die Differential-Scanning-Calometrie Methode ist eine Methode, um Strukturveränderungen
von Polymeren wie z. B. Proteinen nachzuvollziehen. Dabei wurd der Enthalpiestrom von
mariniertem Fleisch im Vergleich zu einer Referenzprobe gemessen und dadurch ein auf den
Denaturierungsgrad rückgeschlossen. Hierzu wurde 0,20 0,01 mg Fleisch in einen
Aluminiumtiegel eingewogen und verschlossen. Zunächst wurde die Probe auf 5 °C
heruntergekühlt und 5 min temperiert. Im Anschluss erfolgte die Erhitzung im
Temperaturbereich zwischen 5 und 95 °C mit einer Heizrate von 5 K min-1n in der DSC 2920
CE der Firma TA Instrument (Alzenau, Deutschland).
Material und Methoden 80
Texturanalyse
Mit dem Textur-Analyser Expert TA-XT2 (Texas Instruments, Hannover, Deutschland) wurde
die Festigkeit der Probe nach und vor der HP-Behandlung bestimmt. Diese Texturanalyse
dient zur Bestimmung der Druck-Zug-Belastung im Messbereich bis 50 N. Das Messer
(Prüfkörper) fährt dabei mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 2 mm s-1 nach unten
(Kompression). Die Maximalkraft zur angegebenen Messtrecke wird bestimmt. Somit ist die
Maximalkraft abhängig vom Prüfweg und dem Widerstand der Probe selbst. Gemessen wird
somit der Widerstand, den das Probestück entgegensetzt. Beim Fleisch erfolgte die
Materialprüfung durch ein Messer, das quer zur Faserung mit einer Geschwindigkeit v = 1
mm s-1 in einer Halbschale geführt wird. Darstellung der Ergebnisse erfolgt in einem Kraft-
Weg-Diagramm und unter Angabe der Maximalkraft pro Fläche. Die Proben wurden in
Stücke der Kantenlänge 3 auf 3 cm und einer Höhe von 1,5 ± 0,2 cm (abh. Vom Putensteak)
vorgeschnitten. Es wurde darauf verzichtet, eine einheitliche Höhe zurechtzuschneiden, da
dadurch bereits eine Veränderung der nativen Struktur bewirkt würde. Die Untersuchungen
erfolgte im Dreifachansatz von verschiedenen Putenstücken.
Oszillation
Der Oszillationsversuch erfolgte mit einem Rheometer der Firma TA Instruments (AR 2000).
Dabei werden Strukturelemente gedehnt, jedoch nicht zerstört. Sobald die Kraft nicht mehr
auf die Matrix einwirkt, wird die ursprüngliche Struktur soweit wie möglich wiederhergestellt.
Mithilfe des Speichermoduls G‘ und des Verlustmoduls G‘‘ lassen sich Rückschlüsse auf die
elastischen und viskosen Eigenschaften im Käse ziehen. Dadurch ist man in der Lage, die
Struktur sowie das Proteinnetzwerk des hochdruckbehandelten und unbehandelten
Camemberts näher zu beschreiben.
Das Speichermodul G‘ kennzeichnet die Spannung, die aufgewendet werden muss, um eine
reversible Deformation zu erzeugen. Bei dem Verlustmodul G‘‘ hingegen geht es um die
Spannung, die aufgewendet werden muss, um Energie in eine andere Energieform (z. B.
thermische Energie) umzuwandeln.
Aus diesen Modulen beiden lässt sich der Verlustfaktor mit der nachstehenden Formel
berechnen
(8)
Material und Methoden 81
Drip loss
WHC definiert die Fähigkeit von Fleisch verstanden, eigens Wasser, bei Anwendung einer
Bestimmten Kraft festzuhalten. Drip loss entspricht dabei dem Tropfsaftverlust. Die
ausgepresste Flüssigkeitsmenge ist eine Funktion des angewandten Drucks, mathematisch
ausgedrückt V = f(p). Die WHC wurde mit einer modifizierten Pressmethode nach
Grau/Hamm (1952) (Hamm 1972) bestimmt. Hierzu wurden 1 ± 0,19 g Fleischstücke
(quadratisch 1 cm auf 1 cm und ca. 2 mm hoch) zwischen zwei Filterpapierstücken für 5 min
mit einem Gewicht von 5 kg belastet. Der Verlust an Fleischsaft wurde gravimetrisch
bestimmt und bezieht sich auf das Gesamtgewicht. Die Bestimmung erfolgte ebenfalls an
drei verschiedenen Versuchstagen in je einem Doppelansatz, um eine möglichst weite
Streuung gewährleisten zu können.
(8)
Bestimmung des Gesamtfettgehalts
Die Untersuchung zur Bestimmung des Gesamtfettgehalts wurde mithilfe der Methode nach
Caviezel durchgeführt. Diese ermöglicht es, den Gesamtfettgehalt und auch das
Fettsäureprofil in kurzer Zeit zu erfassen. Das Fett wird dabei unter Zugabe eines internen
Standards (Tridekansäure) und eines hochsiedenden, relativ polaren Lösungsmittels
extrahiert und anschließend mit Kaliumhydroxid alkalisch aufgeschlossen. Die Verseifung
erfolgt in der BÜCHI Extraktion Unit B-815. Die entstehenden Kaliumsalze werden unter
Zugabe von Natriumhydrogenphosphat in die entsprechenden Fettsäuren überführt,
anschließend gaschromatographisch in der BÜCHI Fat Determination B-820 getrennt und
daraufhin mittels Flammenionisationsdetektor gemessen. Der Gesamtfettgehalt kann
gleichzeitig in den Triglyceridanteil umgerechnet werden.
Bestimmung des Kochsalzgehalts
Die Bestimmung des Kochsalzgehalts erfolgte über den Nachweis des Chloridanteils nach
Volhard (Anonym 2005c). Das Chlorid in der Probe wurde mit einem Überschuss an
Silbernitrat-Lösung zunächst ausgefällt und abfiltriert. Anschließend erfolgte die Rücktitration
mit einer Ammoniumthiocyanat-Lösung. Dadurch wurde der Überschuss der Silber-Ionen in
Anwesenheit von Eisen(III)-Ionen unter Bildung von rotem Eisen(III)-thiocyanat zur Indikation
des Äquivalenzpunktes ermittelt (§ 64 LFGB L 06.00-5).
Material und Methoden 82
Anteil an extrahierbarem Fett
Für die Ermittlung des extrahierbaren Fettanteils muss die spezifische Oberfläche des Käses
zunächst vergrößert werden. Um durch einen erhöhten Energieeintrag eine Schädigung der
Struktur und somit ein zusätzliches Austreten an extrahierbarem Fett zu verhindern, wurden
die Käse in gefrorenem Zustand zerkleinert. Dazu wurde zunächst Trockeneis in einem
Mixer (Blendtec, Modul ES3 HP3A) in den Pulverzustand überführt. Anschließend wurde der
Käse, welcher zuvor in Scheiben vorzerkleinert wurde, in den Mixer mit dem
Trockeneispulver gegeben, schockgefroren und gleichzeitig bis auf eine Pulvergröße von
wenigen Millimetern Durchmesser zerkleinert. Nach der Zerkleinerung wurden die Proben bis
zur Analyse des extrahierbaren Fettanteils bei 4 °C gelagert.
Die Untersuchung erfolgte anschließend nach folgendem Prinzip.
Der extrahierbare Fettanteil wird mittels Petroleumbenzin aus der Käsematrix gelöst.
Daraufhin wird das Lösungsmittel über einen Rotationsverdampfer entfernt. Über die
Rückwaage der verwendeten Kolben kann der Anteil des Fettes bestimmt werden. Das
Verfahren ist an die Methoden zur Bestimmung des extrahierbaren Fettanteils nach
Kielmeyer und Schuster (1986) angelehnt.
Die Berechnung des Anteils an extrahierbarem Fett wird in der folgenden Formel
beschrieben.
[
[
[ [ (9)
Bestimmung der Trockenmasse und des Wassergehalts
Bei der Bestimmung der Trockenmasse (Anonym 2005b) wird zunächst das Leergewicht
einer Nickel- oder Aluminiumschale eingewogen. Anschließend werden 3 g der
vorzerkleinerten Probe in die Schale gegeben und erneut gewogen. Die Probe wird nun
mithilfe eines Glasstabes sorgfältig verrieben und daraufhin bei 105 °C für 4 h im
Trockenschrank getrocknet. Im nächsten Schritt werden die Proben im Exsikkator gekühlt
und die Schale erneut gewogen. Die Trocknung wird so lange fortgesetzt, bis die
Gewichtskonstanz erreicht wurde. Die Trocknung erfolgt dabei für 30 min (§ 64 LFGB L
06.00-3).
Material und Methoden 83
Der Wassergehalt ergab sich aus der Differenz der eingewogenen Probe und der ermittelten
Trockenmasse.
Laktosebestimmung
Der Gehalt an Laktose wurde anhand einer HPLC-Hausmethode bestimmt. Dabei wurde ein
Teil der Rohmilchprobe mit Milli-Q-Wasser (Millipore Corporation, USA) versetzt und unter
Wärmeeinfluss für einige Zeit gerührt. Anschließend wurden die in der Probe enthaltenen
Proteine mit Carrez I (1,5 g/l Kaliumhexacyanoferrat-Lösung) und II (3,0 g/l Zinkacetat-
Dihydrat) gefällt. Mit Milli-Q-Wasser wurde dann auf ein definiertes Volumen aufgefüllt und
daraufhin filtriert. Aus dem Filtrat wurde ein Aliquot entnommen, in ein Vial gegeben und mit
Acetonitril (ACN) auf 1 ml aufgefüllt. Ein ACN-Wasser-Gemisch dient als Eluent, in dem die
Probe isokratisch über eine amino-modifizierte Kieselgelphase (-NH2) gefahren wurde. Die
Detektion erfolgte schließlich mithilfe eines Brechungsindex-Detektors (Waters 2996
Photodiode Array Detector). Die Trennung wurde auf dem HPLC-Alliance System (Waters
2695 Separations Module) der Firma Waters Corporation durchgeführt.
Bestimmung der POZ (Peroxidzahlen)
Zunächst wurde das Fett aus dem Probematerial per Kaltextraktion gewonnen. Dazu wurde
am Tag der Analyse die Probe zerkleinert. Ca. 100 – 500 g Probenmaterial wurden in eine
Braunglasflasche gefüllt und mit ca. 200 – 300 ml Hexan aufgefüllt, zwei Stunden auf einen
Schüttler gestellt und rühren gelassen. Das Lösungsmittelextrakt wurde mittels Faltenfilter in
einen Rundkolben abgefiltert. Das Filtrat wurde trocken einrotiert (Bad 40 °C). Der
Rückstand wurde min. 10 Minuten abgekühlt.
Vom Rückstand wurden 0,9 g bis 1,1 g Fett in ein Becherglas (100 ml) eingewogen. Es
wurden 10 ml Lösungsmittelgemisch (Eisessig/Dekanol 3:2) sowie 200 SlKaliumjodidlösung
dazugegeben und gemischt. Das Becherglas wurde für 1 min ins Dunkle gestellt. Im
Anschluss erfolgte die Zugabe von 50 ml entmin. Wasser. Das gebildete Jod im Gemisch
wurde mit 0,005 M Natiumthiosulfatlösung titriert. In gleicher Weise wurde (ohne
Fetteinwaage) der Blindwert erstellt. Die Titration erfolgte im Titrino, die Auswertung über die
Berechnung (über Titrino):
Material und Methoden 84
[
]
(10)
C00– Probeneinwaage in Gramm
C01– 5 bei Verwendung einer 0,005 M Natriumthiosulfatlösung
C22– Verbrauch in ml Natriumthiosulfatlösung für den Blindwert
C23– Titer der verwendeten Thiosulfatlösung
EP1– Verbrauch in ml Natriumthiosulfatlösung die Probe
Das Verfahren erfolgte in Anlehnung an § 64 LFGB: L13.00-6.
Material und Methoden 85
2.5. Sensorik
Um festzustellen, ob Veränderungen der Sensorik, durch Hochdruck induziert, auch noch
nach einer Zubereitung im Fleisch von Prüfpersonen wahrnehmbar sind und das über eine
Lagerdauer von 21 Tagen, wurden sensorische Untersuchungen mit einem Expertenpanel
durchgeführt. Für die sensorische Verkostung wurden Putensteaks mit 10 % einer
Emulsionsmarinade mit Zusatz von 0,2% Natriumcarbonat und 1 % NaCl (auf das kg
Fleisch) mariniert (siehe Kap. 2.1.1.). Im Anschluss daran werden diese Proben unter
Vakuum verpackt und die Hälfte des Probenmaterials wird bei 500 MPa für 3 min
hochdruckbehandelt. Die Proben wurden bei 4 °C gelagert. Vor jeder Verkostung wurde eine
mikrobiologische Untersuchung auf den Gesamtkeimzahlgehalt durchgeführt.
Für die sensorische Verkostung wurde an jedem Prüftag vor Beginn der Prüfung frisches
Putenfleisch als Referenz mariniert. Sowohl die hochdruckbehandelten Proben als auch die
frischen Proben wurden in einem Kontaktgrill bei 200 °C auf Kerntemperatur von 70 °C bei
ca. 2 min gebraten. Die Proben wurden zu 3 auf 3 cm große Vierecke zugeschnitten und
noch warm den Probanden zur Verkostung gereicht. Das Panel umfasste eine Anzahl von 12
Teilnehmern. Der Prüfbogen ist im Anhang zu sehen.
Um festzustellen, inwiefern sich der hochdruckbehandelte Camembert von dem
konventionell hergestellten Camembert im Hinblick auf die Sensorik unterscheidet, wurde mit
12 Testpersonen eine sensorische bzw. optische Beurteilung des Käses durchgeführt.
Camembert hochdruckbehandelt und unbehandelt wurden hinsichtlich der Optik, dem
Geruch und durch Tasten mit den Fingern miteinander verglichen. Der Prüfbogen ist im
Anhang zu sehen. Dabei bezog sich Frage 1 auf die ganzen Camembertlaibe. Frage 2 und 3
waren anhand von Camembertzuschnitten (ca. 3 auf 3 cm) auf einem separaten Teller zu
beurteilen.
Ergebnisse und Diskussion 86
3. Ergebnisse und Diskussion
3.1. Mikrobiologische Ergebnisse im Lebensmittel Putenfleisch
In den folgenden Unterkapiteln sollen die mikrobiologische Ergebnisse und Ergebnisse zur
Lagerstabilität einer Hochdruckbehandlung von Putenfleisch, Brustfleisch (Steak) und unter
Kap. 3.2, dem Rohmilchcamembert, dargestellt werden. Hierbei wird zunächst auf die
mikrobiologischen Untersuchungen eingegangen, im Anschluss erfolgt die Darstellung der
physikalischen und chemischen Messungen.
3.1.1.Screening auf Druckresistenz und Bestimmung eines
„Leitkeims“ in Putenfleisch
Wie im Theorieteil beschrieben, besitzt rohes vorverarbeitetes Putenfleisch eine artenreiche
native Mikroorganismenflora. Zunächst wurde auf der Grundlage des Standes des Wissens
in Bezug auf Mikroorganismen typische Vertreter der Verderbnis- und pathogenen Flora auf
Geflügelfleisch ausgewählt. Je nach vorhandenen Mikroorganismen in der Stammsammlung
des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e.V. (Quakenbrück, Deutschland) wurde eine
Auswahl an insgesamt 20 verschiedenen Stämmen getroffen. Dabei wurde darauf geachtet,
falls vorhanden, dass verschiedene Spezies und Isolationsmedien bei den Mikroorganismen
gewählt wurden.
Um für weitere Versuche eine Auswahl an Mikroorganismen treffen zu können, wurden die
verschiedenen Stämme bzw. Spezies auf ihre Drucktoleranz bei 450 MPa, 3 min und 18 ±
2 °C (Wassertemperatur der Anlage), Probentemperatur 4 °C untersucht. Auf dieser
Vorauswahl beruhend, sollten weitere Versuche z. B. Kinetiken erarbeitet werden.
Die Mikroorgansimen wurden über Nacht in Flüssigmedium angezogen, das Fleisch beimpft
und die Probe vakuumiert, direkt am Anschluss erfolgte die Hochdruckbehandlung. Die
Lebendkeimzahlbestimmung erfolgte mittels Oberflächenspatelverfahren, die
Inkubationsmedien und Bedingungen sind dem Material und Methodenteil zu entnehmen.
Um eine Überprüfung der Ergebnisse und eine Wiederholbarkeit festzustellen, wurden diese
Untersuchungen im Doppel- oder Dreifachansatz durchgeführt. Die Inaktivierung wurde
berechnet nach:
Ergebnisse und Diskussion 87
(
) (5)
N Lebensdkeimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung [KbE/g]
N0 Lebendkeimzahlen vor einer Hochdruckbehandlung [KbE/g]
Im Fall, dass nach einer Hochdruckbehandlung die Keimzahlen der Lebendbestimmung
unter der analytischen Nachweisgrenze lagen, wurde für N der Wert der Nachweisgrenze
eingegeben. Die Nachweisgrenze in diesem Vorversuch lag bei 100 KbE/g, da die
umfangreiche Analytik unter Zuhilfenahme des Spiralplaters erfolgte. Die untersuchten
Mikroorganismen zeigten im Mittel eine Inaktivierung von 0,5 bis 4 log Zyklen bei den
gewählten Behandlungsparametern von 450 MPa, 4 °C (Starttemperatur) und einer Haltezeit
von 3 min (Tabelle 13 und Tabelle 14). Bei dem sogenannten Vorversuch wurde auf eine
Temperierung des Prozesswassers verzichtet, die Temperaturen des Anlagenwassers lagen
bei 18 ± 2 °C.
In diesem Versuchsansatz wurde die höchste Drucktoleranz im Putenfleisch für
Leuconostoc gelidum mit einer Inaktivierung < 1 log festgestellt. Interessanterweise zeigte
derselbe Keim in phys. Kochsalzlösung eine gute Inaktivierung > 4 log Zyklen. Allerdings
stellt in dieser Arbeit Putenfleisch bzw. Geflügelfleisch das Bezugssystem dar, sodass sich
die Auswahl an Keimen für weiterführende Untersuchungen danach richtet. Generell wurde
in Putenfleisch eine schlechtere Inaktivierung als in phys. Kochsalzlösung gemessen. Eine
protektive Wirkung von realen Lebensmittelsystemen auf die Inaktivierung von
Mikroorganismen ist schon länger bekannt (Patterson 1995).
C. maltamaricum DIL 973 als auch eine weitere Milchsäurebakterie L. sakei ssp. sakei
DIL 667 sowie der DSM Typstamm L. sakei zeigen ebenfalls eine gute Resistenz gegenüber
Hochdruck.
Ergebnisse und Diskussion 88
Tabelle 13: Inaktivierung von verschiedenen Mikroorganismen in phys. Kochsalzlösung während einer Hochdruckbehandlung (n = 2 – 3)
Mikroorganismen DIL Nr. Inaktivierung [log (N/N0)]
A. butzleri 746 -6,35
A. butzleri DSM 8739T -6,20
A. butzleri 747 -4,00
A. cryaerophilus 748 -4,45
A. cryaerophilus 752 -6,42
A. skirrowii 750 -6,46
B. thermophacta DSM 20171T -4,37
B. thermosphacta 841 -6,7
C. maltaromaticum 973 -2,7
C. maltaromaticum 974 -4,0
C. maltaromaticum 975 -2,9
C. maltaromaticum 976 -3,1
L. curvatus DSM 20019T -5,52
Listeria monocytogenes DSM 20600T -4,85
L. sakeissp. sakei 667 -2,76
L. sakeissp. sakei 668 -5,56
L. sakeissp. sakei DSM 20017T -4,05
Leuconostoc gelidum DSM 5578T -4,32
S. Typhimurium 23 -4,60
S. Typhimurium 3395 -5,53
Die erhöhte Toleranz/Resistenz gegenüber hydrostatischem Hochdruck des Leuconostoc,
der zur Familie der Milchsäurebakterien zählt, könnte auf das Gram-Verhalten
zurückzuführen sein, es handelt sich um gram (+) Mikroorganismen. Bei Untersuchungen
anderer Geflügelfleischsorten wie z. B. Hühnerfleisch wurde eine Verschiebung der nativen
Begleitflora nach einer Hochdruckbehandlung in Richtung gram (+) Bakterien festgestellt
(Linton et al. 2004). Die Inaktivierung von Mikroorganismen durch eine
Hochdruckbehandlung ist auf eine veränderte Permeabilität der Zellmembran
zurückzuführen, hierbei ist neben Proteindenaturierungen eine Veränderung in der
Phospholipiddoppelschicht entscheidend (Kato and Hayashi 1999). Während des
Druckaufbaus sinkt die Fluidität der Membran, MO mit weniger fluiden Membranen sind
sensitiver gegenüber einer Hochdruckbehandlung. Hieraus ist die höhere Sensibilität
gram (-) Mikroorganismen gegenüber hydrostatischem Hochdruck abzuleiten (Yaldagard et
al. 2002).
Ergebnisse und Diskussion 89
Tabelle 14: Untersuchte Mikroorganismen und deren erzielte Inaktivierung in Putenfleisch bei 450 MPa und 3 min Haltezeit (n = 2 – 3)
Mikroorganismus DIL-Nr. Inaktivierung
[log N/N0]
A. cryaerophilus 748 -2,75 ± 0,01
A. cryaerophilus 752 -2,88 ± 0,03
A. butzleri 746 -5,11 ± 0,16
A. butzleri 747 -4,38 ± 0,29
A. butzleri 751 -4,32 ± 0,81
C. maltaromaticum 973 -1,56 ± 0,95
C. maltaromaticum 974 -3,82 ± 0,17
C. maltaromaticum 975 -2,56 ± 0,42
C. maltaromaticum 976 -2,62 ± 0,04
B. cereus 744 -3,59 ± 0,19
B. cereus 745 -2,56 ± 0,73
B. cereus 742 -4,05 ± 0,21
B. cereus 743 -3,98 ± 0,03
B. thermosphacta 841 -4,37 ± 0,17
L. sakei ssp. sakei 667 -5,70 ± 0,01
L. sakei ssp. sakei 668 -1,18 ± 0,45
L. sakei ssp. sakei DSM 20019T -6,10 ± 0,60
L. curvatus DSM 20019T -6,10 ± 0,60
Leuconostoc gelidum DSM 5578T -0,25 ± 0,16
S. Typhimurium 23 -2,49 ± 0,24
S. Typhimurium 3395 -3,78 ± 0,05
Allerdings zeigen die ersten beiden Stämme der gram (-) Arcobacter im Vergleich zum
gram (+) L. curvatus ebenfalls eine hohe Druckresistenz (Tabelle 13 und Tabelle 14). Die
oftmals verallgemeinerte Annahme, dass gram (+) MO druckresistenter sind als gram (-)
(Van Opstal et al. 2005), kann hierbei nicht bestätigt werden.
Unterschiede in den Inaktivierungen innerhalb einer Spezies sind sowohl für thermische als
auch auf Hochdruck basierende Verfahren aus der Literatur bekannt (Smelt et al. 1998).
Haiqiang et al. (2009) untersuchten die Inaktivierung von L. monocytogenes-Stämmen und
beschrieben Unterschiede in der Toleranz gegenüber einer Hochdruckbehandlung, konnten
allerdings die Ursachen dafür nicht vollständig klären. Die Ergebnisse der ersten Versuche
der vorliegenden Arbeit zeigten ebenfalls deutliche Unterschiede der erzielbaren
Inaktivierung unterschiedlicher L. sakei ssp. sakei-Stämme (Tabelle 14). Für die Gattung der
Acrobacter und Carnobacter konnte keine solch ausgeprägte Stammspezifität festgestellt
werden. Die Arbeitsgruppe Liu et al. (2012) beschreiben ebenfalls eine hohe Diversität
innerhalb eines MO-Stammes z.B. C. jejuli (Untersuchungen wurden dabei in Geflügelfleisch
durchgeführt).
Ergebnisse und Diskussion 90
Nach diesen ersten Vorversuchen wurde L. gelidum als Leitkeim für weitere kinetische
Untersuchungen in Putenfleisch gewählt, er repräsentiert dabei gerade die Verderbnisflora.
Als pathogene Keime für weiterführende Untersuchungen wurden aufgrund aktueller
Berichte in der Fleisch- und Käseindustrie Salmonella und Listeria gewählt.
3.1.2.Einfluss von Prozessparametern auf die Inaktivierung von
L. gelidum in Putenfleisch
In den anschließenden Versuchen wurden verschiedene Prozesseinstellungen (Temperatur,
Druck, Haltezeit) auf die erzielbare Inaktivierung von L. gelidum in Putenfleisch untersucht.
Analysiert wurden dabei die Temperaturen 1, 4, 10, 20, 30 und 50 °C. Die Haltezeit variierte
zwischen 1, 3, 5 und 7 Minuten. Es wurden die Druckstufen 400, 450, 525 und 600 MPa
gewählt.
Die Ergebnisse der Inaktivierungsstudie für L. gelidum in Putenfleisch sind im Anhang
dargestellt. Zum Teil sind die Standardabweichungen sehr groß, was damit zu erklären ist,
dass die Versuche aufgrund des Umfangs nur in dreifacher Bestimmung durchgeführt
werden konnten und bereits bei der Probenvorbereitung sowie der Versuchsvorbereitung
(Temperieren etc.) große Fehler entstehen können.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei den höheren Druckstufen 525 MPa und 600 MPa kein
linearer Verlauf der Inaktivierung zu finden ist (Abbildung 74 im Anhang).Für 400 MPa kann
die Annahme, dass die Inaktvierung steigt mit verlängerter Haltezeit bestätigt werden
(Erkmen 2009). Die Inaktivierungen bei 525 und 600 MPaliegen sehr nahe an der
Nachweisgrenze, unabhängig von der Haltezeit. Es ist keine Regression durch den Nullpunkt
möglich. Die Versuche wurden in einer kleinindustriellen Anlage durchgeführt, die einen
Druckaufbau von 100 MPa/min besitzt. So kann davon ausgegangen werden, dass der
Effekt der Druckaufbauzeit und der Effekt, der nur von der Haltezeit bei 500 MPa wirkt, nicht
separiert werden kann. Die meiste Inaktivierung der MO wird bereits vor Erreichen des
Enddrucks stattgefunden haben. Bei so langen Druckaufbauzeiten erwies sich auch eine
angemessene Temperierung als schwierig. Gerade bei Temperaturen über 20 °C war ein
deutlicher Wärmeabtransport an das Prozesswasser und den Behandlungsraum nicht
auszuschließen. Bei dem untersuchten Produkt von rohen Proteinen sollte aber auch ein
thermisches Denaturieren der Proteine vermieden werden. Kalkuliert man die adiabatische
Erwärmung von überschlagenen 3 °C/100 MPa mit ein, so stellen Temperaturen von 4 bis
Ergebnisse und Diskussion 91
20 °C den Hauptfokus in dieser Arbeit dar. Vergleicht man die Ergebnisse der Mikrobiologie
mit den Ergebnissen der Funktionalität, so besitzt der Druck den größten Einfluss auf
Veränderungen der nativen Matrix. Deshalb wurde auch der Schwerpunkt auf moderate
Drücke bis max. 500 MPa gelegt. Wie die Ergebnisse (siehe Anhang) hier zeigen, kann bei
450 – 500 MPa auch von einer ausreichenden Inaktivierung ausgegangen werden.
Daher erfolgt der Ansatz einer Modellierung ausschließlich und symbolisch an der
Druckstufe für 400 MPa (Abbildung 6, die graphische Darstellung der Modellierungsansätze
für die Druckstufe 600 MPa sind dem Anhang beigefügt).
Im ersten Schritt wurde die Zeitabhängigkeit der Abtötung bestimmt durch:
(11)
für T und p konstant.
Im zweiten Schritt wird die Abhängigkeit von k(T,p) von p bestimmt bei T = konstant durch
(Tabelle 15):
( )
(12)
In Abbildung 7 sind die ln(k) Werte über 1/T für die Druckstufe 400 MPa dargestellt und
zeigen die Schwierigkeit einer Modellierung für diesen Versuchsaufbau.
Ergebnisse und Diskussion 92
400 MPa
Zeit h
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
Ina
ktiviie
run
g lo
g (
N/N
0)
-3,0
-2,5
-2,0
-1,5
-1,0
-0,5
0,0
1 °C
Plot 1 Regr
4 °C
Plot 2 Regr
10 °C
Plot 3 Regr
20 °C
Plot 4 Regr
30 °C
Plot 5 Regr
Abbildung 6: Bestimmung der k0 durch lineare Regression der Inaktivierungen bei p = 400 MPa und T = 1; 4; 10; 20 und 30 °C.
Tabelle 15: Parameter für die Modellierung bei 400MPa
T [°C] T [k] 1/T [1/K] -k(T) [1/h] ln(k(T)) R²
1 274 0,0036 0,7124 -0,3392 0,9752
4 277 0,0036 1,1264 0,1190 0,8737
10 283 0,0035 1,5603 0,4449 0,9996
20 293 0,0034 0,9930 -0,0070 0,9930
30 303 0,0033 2,1887 0,7833 0,9944
0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30
Ergebnisse und Diskussion 93
1/T
0,0032 0,0033 0,0034 0,0035 0,0036 0,0037
ln (
k(T
))
-0,4
-0,2
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Col 4 vs Col 6
Plot 1 Regr
Abbildung 7: Darstellung der ln(k) Werte über 1/T für die Druckstufe 400 MPa.
3.1.3.Lagerung und Haltbarkeit von hochdruckbehandeltem
Putenfleisch bei unterschiedlichen Lagerbedingungen
In einem Lagertest unter verschiedenen Atmosphären bei 4 °C wurde die Entwicklung der
Keimzahlen von unmariniertem und mariniertem Putenfleisch (Steak) untersucht. Dabei
wurden Proben je unter Vakuum und unter Schutzgas sowie normaler Atmosphäre verpackt.
Es sollte geklärt werden, ob MO, die nicht vollständig inaktiviert wurden, unter verschiedenen
Lagerbedingungen weiter anwachsen können und ob eine synergistische Beziehung
zwischen Behandlung und Lagerbedingung besteht.
Marinaden wurden, in dem Fall eine Modellmarinade, in Anlehnung an industrierelevante
Rezepte verwendet. Es wurde jeweils eine Emulsion aus 70 % Rapsöl und 30 % Wasser mit
10 % NaCl, 2 % Natriumcarbonat und 1 % eines Emulgiercompound (AVO, Belm)
angefertigt. Hinzu kam einmal ein grünfärbendes Mittel Chlorophyl (flüssig) (AVO, Belm), ein
rotfärbendes Paprikaoleorosin (flüssig) (AVO, Belm) und ein gelbfärbendes Mittel, Kurkuma
(Pulver) (AVO, Belm). Dies geschah, um zum einen den Probenumfang zu vergrößern und
Ergebnisse und Diskussion 94
zu schauen, ob bereits kleine Änderungen sowie der Zusatz von Öl in der Marinade zu
veränderten Lagereigenschaften führen.
Bei den mikrobiologischen Analysen wurde der Test nach dem Erreichen einer
Gesamtkeimzahl von 107 KbE/g abgebrochen. Bereits nach sieben Tagen Lagerung wurden
bei allen Fleischproben ohne HP (high pressure, Hochdruck) unter normaler Atmosphäre
diese Grenze überschritten. Aber auch bei den Proben unter Schutzgas und Vakuum lag die
Keimzahl bei unbehandeltem Fleisch bereits nach sieben Tage über 106 KbE/g (Tabelle 16).
Bei Putenfleisch, das bei 500 MPa behandelt wurde, zeigte sich, dass eine Lagerung unter
Vakuum zur schlechtesten Haltbarkeit im Vergleich zu Proben, gelagert unter normaler
Atmosphäre und Schutzgas, führt (Tabelle 17). Nach 21 Tage wurde in Proben, die unter
Vakuum verpackt wurden, eine Keimzahl von 107 KbE/g überschritten. Betrachtet man die
differenzierten Keimzahlen, so zeigt sich gerade bei diesen Proben ein gutes Wachstum der
zumeist fakultativ anaeroben Milchsäurebakterien. Dies würde auch die Ergebnisse aus dem
ersten Screeningversuch auf Drucktoleranz ergänzen, bei dem Milchsäurebakterien relativ
resistent gegenüber HP sind und während einer geeigneten Lagerung daher, aus
Ermangelung weiterer Begleitflora, stärker heranwachsen konnten. Das MO der Gattung
Milchsäurebakterien relativ resistent sind ist aus der Litertur bereits bekannt (O´Reilly et al.
2001; Molina-Höppner et al. 2004).
Auch bei den Proben unter normaler Atmosphäre konnte für Milchsäurebakterien ein gutes
Wachstum festgestellt werden. Lediglich die Lagerung unter Schutzgas ergab selbst nach 21
Tagen Lagerung eine Keimzahl nahe der Nachweisgrenze von 100 KbE/g für
Milchsäurebakterien.
Festzuhalten bleibt, dass eine Hochdruckbehandlung zu einer Verlängerung der Haltbarkeit
führt. Durch die Wahl von bestimmten Lagerbedingungen wie z. B. Schutzgas kann die
Haltbarkeit noch weiter gesteigert werden.
Ergebnisse und Diskussion 95
Tabelle 16: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von reinem Putenfleisch, gelagert bei verschiedenen Atmosphären
Tabelle 17: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von reinem Putenfleisch, gelagert bei verschiedenen Atmosphären
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
normale Atmosphäre
1 1,60E+05 2,00E+03 3,00E+03 1,00E+02 1,60E+05
7 1,30E+08 1,00E+06 1,20E+08 1,40E+03 8,40E+08
Vakuum- verpackung
1 1,00E+02 1,00E+02 4,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
7 3,10E+06 1,20E+06 1,80E+06 2,70E+03 1,60E+05
Schutzgas- verpackung
1 8,40E+05 3,00E+03 3,20E+04 1,00E+02 7,60E+05
7 5,00E+06 1,30E+06 2,80E+06 1,00E+02 1,30E+06
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
normale Atmosphäre
1 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
7 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
14 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
21 5,50E+04 1,00E+02 4,00E+04 1,00E+02 9,00E+04
Vakuum-verpackung
1 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
7 4,50E+04 6,00E+02 2,00E+03 1,00E+02 3,00E+04
14 2,00E+05 1,00E+02 1,50E+03 1,00E+02 2,00E+05
21 6,50E+07 3,00E+04 5,30E+07 3,50E+03 2,90E+07
Schutzgas-verpackung
1 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
7 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
14 3,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
21 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
Ergebnisse und Diskussion 96
Wie erwartet, wurde bei dem Putenfleisch mariniert mit Modellmarinade ohne
Hochdruckbehandlung bereits nach sieben Tage eine Keimzahl gleich oder größer 107 KbE/g
erreicht (Tabelle 18 und Anhang). Dabei lag der Anfangskeimgehalt, durch Rekontamination
des Marinierungsschrittes, leicht über dem von reinem Fleisch. Bei hochdruckbehandelten
Proben wurde bei Putenfleisch, das unter Schutzgas gelagert wurde, eine Verlängerung der
Haltbarkeit bis auf 26 Tage festgestellt. Der Verlauf oder die Entwicklung der Keimzahlen
sind relativ unabhängig von der Modellmarinade daher sind hier nur die Ergebnisse für die
grüne Modellmarinade dargestellt die restlichen Ergebnisse sind dem Anhang zu
entnehmen. Die grüne Marinade weist eine leicht verringerteAnfangskeimzahl auf, wobei
dies auch auf die heterogene Anfangsbelastung des Rohmaterials zurückzuführen sein kann.
Die Endkeimzahlen der aeroben Gesamtkeimzahl sind nach 26 Tage Lagerung unter
Schutzgas mit Hochdruckbehandlung bei mariniertem Fleisch 2,4×106 KbE/g für grüne
Marinade (Tabelle 18), 1,0×108 KbE/g für gelbe Marinade (Anhang) und mit 1,4×107 KbE/g
bei roter Marinade (Anhang) deutlich höher als bei unmariniertem nativen Fleisch mit
1,0×102 KbE/g (Tabelle 17). Die Marinadenbestandteile haben somit keinen positiven Effekt
auf eine Lagerung. Hierbei sei erwähnt das abgesehen von Natriumcarbonat und 1 % NaCl
aufs Kilogramm Fleisch kaum Wirkstoffe enthalten sind die eine Verbesserte Lagerung
unterstützen könnten. Es konnte allerdings auch keine Verbesserte Inaktivierung bei Zugabe
dieser Salze festgestellt werden. Das marinierte Fleisch hingegen, welches unter Vakuum
gelagert wurde, wies bereits nach 16 Tagen eine aerobe Gesamtkeimzahl von 2,23 –
4,45×108 KbE/g (unabhängig von der Marinade) auf. Wohingegen bei unmariniertem
Putenfleisch die Keimzahl nach 21 Tagen gerade einmal eine vergleichbare Ausprägung mit
6,5×107 KbE/g erreichte (Tabelle 17).
Abschließend kann man also davon ausgehen, dass unabhängig von dem Fleischprodukt
selbst eine weitere Lagerungsstabilität durch Auswahl der richtigen Lagerbedingung (z. B.
unter Schutzgas) zusätzlich zu einer Hochdruckbehandlung erzielt werden kann, dass aber
eine zusätzliche Haltbarkeitsverlängerung in diesem Fall nicht durch den Zusatz von
weiteren Salzen und Inhaltstoffen in der vorliegenden Arbeit erzielt werden konnte.
Vergleichend konnten Rodríguez-Calleja et al. (2012) in Hühnerbrustfilet ebenfalls eine
verlängerte Haltbarkeit durch Kombination von Schutzgasverpackung und
Hochdruckbehandlung (300 MPa) und Zusätzen von antimikrobiologischen Substanzen,
dabei konnten sie eine Lagerungszeit von 26 Tagen ermitteln. Durch den Zusatz von Salzen
wie z.B. Lactate konnte bei Patterson et al. (2011) eine verbesserte Reduktion des Keimes L.
monocytogenes in Hühnerbrust gezeigt werden. Diese Wirkung konnte die hier zugefügten
Salze NaCl, Carbonat nicht bewirken.Im Gegenteil, eine Erklärung könnten schützende
Wirkungen auf die MO, ausgehend von einzelnen Salzen, während einer
Ergebnisse und Diskussion 97
Hochdruckbehandlung geben. Die Wirkung von Salzen auf die Schädigung und auf den
Gehalt an geschädigten (sublethalen) MO sollte in weiteren Versuchen am Modellkeim S.
Thyphimurium untersucht werden.
Um zu sehen, ob gefärbte Marinaden einen Einfluss auf die Farbentwicklung, den Drip loss
(Wasserhaltekapazität) sowie weitere chemische Parameter über eine Lagerung hinweg
besitzen, wurden von marinierten Proben zusätzlich zu den mikrobiologischen Analysen
weitere Parameter bestimmt.
Bei der Bestimmung der POZ, die eine Fettoxidation nachweisen sollte, zeigte sich ein
erhebliches Problem bezüglich des geringen Fettanteils der Probe. Weiterhin verdeutlichten
die Versuche, dass die Farbstoffe durchaus einen Einfluss auf die Fettextraktion besitzen.
Paprikaoleorosin und Kurkuma könnten aufgrund ihres chemischen Aufbaus als Emulgator
fungieren, bei diesen Proben konnte für eine richtige POZ-Bestimmung zu wenig Fett
extrahiert werden. Die Fettextraktion lag bei gelbmariniertem Fleisch gerade mal bei 0,41 ±
1,6 g/100 g. Daher sind die Ergebnisse für diese Marinaden zu vernachlässigen. Bei den
grünmarinierten Proben lag die Fettextaktion bei 0,88 ± 0,16 g/100 g nicht bedeutend höher.
Bei diesen grünmarinierte Proben, unter Vakuum verpackt, zeigte sich ein Anstieg der
Peroxidzahlen vor allem innerhalb der ersten sieben Tage Lagerung, danach flacht der
Kurvenverlauf etwas ab (Abbildung 8). Die POZ bei Proben ohne Hochdruck am Lagertag 0
und die Proben direkt nach einer Hochdruckbehandlung (Lagertagag 1) sind deutlich
geringer als nach einer Lagerung von sieben Tagen. Cheah and Ledward (1997)
untersuchten den Einfluss von antioxdiativen Substanzen z.B. Ascorbinsäure oder NaEDTA
auf eine Fettoxidation von hochdruckbehandeltem Fleisch, dabei stellten sie die Hypothese
auf das eine Fettoxidation durch während der Hochdruckbehandlung freigesetze Ionen
begünstigen wird. Eine stärkere Oxidation von Fett konnte in dieser Arbeit bestätigt werden
darüber hinaus scheint die Lagerung einen Einfluss auf die POZ-Entwicklung zu besitzen,
was nicht verwunderlich ist da auch bei unbehandelten Fleischproben ein Verderb durch
Fettoxidation bekannt ist, dennoch scheint der Hochdruck diesen Prozess zu beschleunigen.
Parallel wurde der pH-Wert der Proben bestimmt (Abbildung 9). Der Verlauf des pH-Wertes
stimmt gut mit dem Verlauf der POZ überein (bei grünen Marinaden). Es ist auch zunächst
ein steiler Anstieg zu erkennen, der gegen Ende der Lagerung gegen ein Maximum tendiert.
Vergleicht man die POZ von Proben unter Vakuum mit Proben, die unter Schutzgas verpackt
worden sind, so liegt die POZ bei Schutzgas bei 258 mval/kg nach einer Lagerung von 14
Tagen deutlich über dem gemessenen Wert von vakuumverpackten Proben mit 46,4 mval/kg
Fett (Abbildung 8). Die Schutzgasverpackung scheint nach mikrobiologischen Erkenntnissen
zwar eine deutlich bessere mikrobiologische Stabilität zu erzielen, bei Betrachtungen des
Fettverderbs kann dies nicht bestätigt werden. Für eine genauere Aussage sollte in weiteren
Ergebnisse und Diskussion 98
Versuchen allerdings reines Putenfett untersucht werden, da bei den geringen
Fettextraktionswerten eine Interpretation der Ergebnisse kaum möglich ist. Der pH-Wert
unter Schutzgas verpackten Proben steigt bei einer Lagerung auf Werte um die 6,1 und
damit vergleichbar wie Proben, die unter Vakuum verpackt wurden, allerdings scheint ein
pH-Anstieg hier schneller zu geschehen (was mit der POZ-Messung korreliert) (Abbildung 9).
Ergebnisse und Diskussion 99
Tabelle 18: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von Putenfleisch mariniert mit grüner Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen Atmosphären
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
Schutzgas- verpackung
1 3,00E+04 4,00E+04 2,00E+02 6,50E+02 4,15E+03
7 2,15E+07 2,75E+07 6,75E+04 7,75E+05 1,95E+05
Vakuum- verpackung
1 2,50E+04 2,90E+04 3,50E+03 6,50E+03 7,45E+03
7 2,75E+06 2,35E+06 1,95E+03 8,25E+05 8,75E+04
Tabelle 19: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von Putenfleisch mariniert mit einer grünen Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen Atmosphären
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
Schutzgas-verpackung
1 2,10E+03 2,40E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
5 1,50E+03 2,90E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
12 3,00E+03 2,00E+03 3,50E+02 1,00E+02 1,00E+02
15 8,75E+03 1,10E+04 5,00E+03 1,00E+02 1,00E+02
20 3,80E+05 1,20E+06 2,68E+05 1,00E+02 1,00E+02
26 2,40E+06 2,00E+04 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
Vakuum-verpackung
1 1,00E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
5 8,50E+02 2,00E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
12 2,16E+07 5,45E+06 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
16 2,23E+08 2,05E+08 1,00E+07 4,20E+06 8,05E+04
Ergebnisse und Diskussion 100
Lagertage
0 2 4 6 8 10 12 14 16
PO
Z (
mval/kg F
ett
)
0
10
20
30
40
50
60
70
Grüne Marinade
Gelbe Marinade
Rote Marinade
Lagertage
0 5 10 15 20 25 30 35
PO
Z (
mval/kg F
ett
)
0
100
200
300
400
500
600
Grüne Marinade
Gelbe Marinade
Rote Marinade
Abbildung 8: POZ von vakuumverpackten (A) und schutzgasverpackten (B), hochdruckbehandelten (500 MPa, 3 min) Putenproben.
Lagertage
0 2 4 6 8 10 12 14 16
pH
-Wert
5,8
5,9
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Grüne Marinade
Gelbe Marinade
Rote Marinade
Lagertage
0 5 10 15 20 25 30 35
pH
-Wert
5,7
5,8
5,9
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
Grüne Marinade
Gelbe Marinade
Rote Marinade
Abbildung 9: pH-Wert von vakuumverpackten (A) und schutzgasverpackten (B), hochdruckbehandelten (500 MPa, 3 min) Putenproben.
Der L*-Wert für natives Putenfleisch steigt bedingt durch die Hochdruckbehandlung direkt
nach dem Verfahren (Ergebnisse zwischen Tag 0 vor HP und Ergebnis von Tag 1 nach HP)
am stärksten an. Über eine Lagerungszeit hinweg sind dann kaum Veränderungen messbar
(Tabelle 20). Der a*-Wert (Rotwert) steigt leicht zu Beginn des Versuches an, bleibt aber
gerade bei vakuumverpacktem Fleisch annähernd konstant. Bei Schutzgasverpackungen ist
der Farberhalt nicht so stark ausgeprägt, nach 14 Tagen ist das hellste Produkt messbar mit
A B
A B
Ergebnisse und Diskussion 101
einem L*-Wert > 80. Der Tropfsaftverlust, oder auch Drip loss genannt, zeigt bei unter
Schutzgas verpacktem Material gegen Ende der Lagerung die höchsten Werte mit 35,48 ±
0,98 %.
Abbildung 10: Putenfleisch mariniert mit Wasse und von Paprikaoleorosin vor einer Hochdruckbehandlung und nach 500 MPa, 3 min.
Bei Fleisch, das mit einer farbgebendem Marinade mariniert wurde, ist kein totaler Erhalt der
Farbe feststellbar. Auch optisch waren die Veränderungen des nativen Fleischgewebes noch
durch die Marinade hindurch erkennbar (Abbildung 10). Dennoch sind bei einer dunklen
Marinierung mit Chlorophyll (grün) die dunkelsten Fleischproben mit den niedrigsten L*-
Werten nach der Lagerung messbar. Dabei zeigt sich die Verpackung unter Schutzgas, im
Vergleich zu einer Vakuumverpackung, mit synergistischen Effekten betreffend des
Farberhaltes (Tabelle 20 und Tabelle 21). Bak et al. (2012) zeigten,dass es in den ersten 5
Lagertagen von hochdruckbehandeltem Fleisch zu einem Verlust des Rotwertes und einem
Anstieg des Gelbwertes kommt. Dies kann in der vorliegenden Arbeit nur zum Teil bestätigt
werden, unter Vakuum verpackte marinierte Proben und unter Schutzgas verpackte Proben
ohne Marinade zeigen einen Verlust des a*-Wertes. Bei Proben mit roter Marinade, unter
Schutzgas verpackt zeigen nach einer Hochdruckbehanldung ein Anstieg des a*-Wertes,
was in diesem Fall durch die Freisetzung von Farbpikmenten aus dem Paprikaoleorosin
erklärt werden könnte. Die ansonst relativ über die Lagerung relativ konstanten leicht
Reduzierten a*-Werte mit dem geringen Myoklobingehalt des Rohmaterials zusammen
hängen. Bak et al. (2012) führen Ergebnisse auf die Veränderung des Eisenkerns während
der Lagerung nach einer Hochdruckbehandlung zurück.
Ohne HP 500 MPa
Ergebnisse und Diskussion 102
Tabelle 20: Farb- und Wasserhaltekapazität Messung in Putenfleisch unmariniert vor einer HP (Tag 0) und nach 500 MPa/3 min (Tag 1) über eine Lagerzeit von 14 Tagen
Verpackung Tag L*-Wert a*-Wert b*-Wert Drip loss [%]
Vakuum- verpackung
0 46,77 ± 0,64 -1,20 ± 0,19 6,22 ± 0,65 33,79 ± 1,56
1 77,89 ± 0,34 1,46 ± 0,29 11,23 ± 0,28 29,12 ± 0,51
7 77,89 ± 0,34 1,46 ± 0,29 11,23 ± 0,28 34,71 ± 2,84
14 76,67 ± 0,49 1,23 ± 0,39 11,20 ± 0,77 32,96 ± 2,06
Schutzgas-verpackung
0 46,00 ± 0,51 -0,10 ± 0,32 6,68 ± 0,60 28,57 ± 1,07
1 79,86 ±0,56 1,13 ± 0,19 10,42 ± 0,22 27,79 ± 0,93
7 77,78 ± 0,80 1,55 ± 0,26 11,63 ± 0,24 31,95 ± 1,60
14 80,01 ± 0,53 -0,77 ± 0,27 13,77 ± 0,52 35,48 ± 0,98
Tabelle 21: Farb- und Wasserhaltekapazität Messung in Putenfleisch mariniert vor einer HP (Tag 0) und nach 500 MPa/3 min (Tag 1) über eine Lagerzeit von 21 Tagen unter Schutzgas
Marinade Tag L*-Wert a*-Wert b*-Wert Drip loss [%]
Grün
0 39,88±1,83 0,50 ± 1,22 11,80 ± 1,52 26,69 ± 1,88
1 58,50 ± 3,50 -0,70 ± 0,64 20,79 ± 2,59 31,00 ± 1,82
14 57,92 ± 1,55 -1,17 ± 1,04 18,31 ± 1,48 29,13 ± 1,91
21 58,62 ± 0,02 0,02 ± 1,16 19,51 ± 1,75 30,13 ± 1,25
Gelb
0 46,47 ± 1,22 1,34 ± 1,34 17,87 ± 4,60 28,61 ± 3,14
1 69,82 ± 0,64 -3,67 ± 0,75 29,18 ± 2,00 24,51 ± 2,39
14 70,88 ± 1,04 -2,86 ± 0,99 29,12 ± 2,07 32,67 ± 1,14
21 71,15 ± 0,54 -3,54 ± 0,87 25,91 ± 1,13 28,75 ± 1,24
Rot
0 46,47 ± 1,45 13,81 ± 1,45 20,35 ± 2,02 25,97 ± 0,81
1 69,82 ± 2,45 21,86 ± 2,69 28,34 ± 3,01 33,53 ± 1,45
14 70,88 ± 1,92 18,64 ± 2,85 28,81 ± 3,44 32,25 ± 3,70
21 71,15 ± 2,12 21,46 ± 2,87 33,67 ± 4,80 25,30 ± 0,62
Tabelle 22: Farb- und Wasserhaltekapazität Messung in Putenfleisch mariniert vor einer HP (Tag 0) und nach 500 MPa/3 min (Tag 1) über eine Lagerzeit von 21 Tagen unter Vakuum
Marinade Tag L*-Wert a*-Wert b*-Wert Drip loss [%]
Grün
0 36,37 ± 1,83 0,27 ± 0,38 13,70 ± 1,66 29,96 ± 1,19
1 60,41 ± 1,57 -3,49 ± 0,61 14,96 ± 1,80 23,29 ± 1,16
14 62,59 ± 1,66 -1,91 ± 0,66 14,03 ± 1,72 29,75 ± 1,11
21 62,28 ± 1,73 -2,76 ± 0,82 13,40 ± 1,19 34,46 ± 0,76
Gelb
0 37,13 ± 1,42 12,92 ± 2,96 20,85 ± 2,18 28,66 ± 1,84
1 72,73 ± 0,73 -1,89 ± 0,35 22,03 ± 1,29 31,47 ± 1,15
14 72,95 ± 0,60 -1,45 ± 0,19 16,43 ± 1,70 32,03 ± 1,17
21 72,90 ± 0,70 -1,30 ± 0,29 14,82 ± 1,69 30,18 ± 0,53
Rot
0 47,81 ± 1,85 -1,26 ± 1,09 13,91 ± 2,90 27,91 ± 1,47
1 60,14 ± 1,43 24,10 ± 2,49 29,38 ± 3,53 31,89 ± 1,02
14 63,57 ± 1,51 17,98 ± 1,56 23,62 ± 1,90 27,21 ± 1,67
21 61,67 ± 1,56 19,65 ± 2,85 25,03 ± 2,42 30,31 ± 0,50
Ergebnisse und Diskussion 103
3.2. Mikrobiologische Ergebnisse im Lebensmittel Käse
Der Rohmilchkäse wurde mit L. innocua als stellvertretender Leitkeim beeimpft. Dabei
richtete sich die Wahl des Leitkeims hierbei nach aktuellen Ereignissen in der
Lebensmittelindustrie, bei der im Jahre 2010 L. monocytogenes als toxischer Keim auf
Rohmilchkäse erheblichen Schaden gesundheitlich und wirtschaftlich verursachte. Bei
diesem Versuchsdesign galt es, den Zeitpunkt einer Hochdruckbehandlung in den
Produktionsablauf von Camembert so zu integrieren, dass neben einer hohen Inaktivierung
auch eine gute Funktionalität des Endproduktes erzielt werden kann. Bei den
Hochdruckbehandlungen am Ende der Reifezeit konnte kein positiver Abtötungserfolg
festgestellt werden. Im Gegensatz dazu konnte bei Hochdruckzeitpunkten vor und nach dem
Salzbad eine deutliche Reduktion der Keimzahl beobachtet werden (Tabelle 23). Dies könnte
auf den reduzierten aw-Wert nach der Reifung zurückzuführen sein. Der aw-Wert betrug bei
dem geformten Käse 0,97 und nach dem Trocknen 0,96. Nach zwei Wochen Reifung war
der aw-Wert des Käses auf 0,94 gesunken. In der Fachliteratur bekräftigt beispielsweise
Gould (2001), dass eine niedrige Wasseraktivität zu einer schlechteren Inaktivierung führen
kann. Unterstützend zu dieser Theorie kommen die gemessenen Lebendkeimzahlen für
verschiedene Druckstufen hinzu. So scheinen bei geformtem Käse ein Druck von 450 MPa
und eine Haltezeit von 5 min eine gute Keimreduktion von 106 KbE/g auf kleiner der
Nachweisgrenze von 10 KbE/g zu bewirken (Tabelle 23). Bei dem getrockneten Käse
hingegen konnte keine so starke Reduktion gemessen werden, die Keimgehalte lagen um
die 104 KbE/g. Dass die Druckhöhe selbst eine Aufwirkung auf die Inaktivierung besitzt, ist
aus der Literatur bereits bekannt, z. B. Smelt (1998). Aber auch der Einfluss des
behandleten Mediums ist nicht zu vernachlässigen, wie diese Ergebnisse zeigen. Direkt für
Käse konnten O´Reilly et al. (2001) zeigen, dass der Reifegrad des Käses und die Käsesorte
selbst die Inaktivierung der Mikroorganismen unter Hochdruck beeinflussen.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass alle Hochdruckbehandlungen am geformten
Käse, der noch keiner Reifung und keinem Salzbad unterlag, alle getesteten Druckstufen
erfolgreich waren und dass im getrockneten Käse ein höherer Behandlungsdruck eingesetzt
werden muss, um die gleiche Inaktivierung wie im geformten Käse bei niedrigerem Druck zu
erzielen.
Ergebnisse und Diskussion 104
Tabelle 23: L. innocua Keimzahlen von Camembert unbehandelt und hochdruckbehandelt an verschiedenen Stellen des Käseherstellungsprozesses
unbehandelter Käse 600 [MPa] 500 [MPa] 450 [MPa]
geformter Käse 1,00E+06 2,00E+01 <10 <10
1,00E+06 <10 <10 <10
getrockneter Käse 1,00E+06 <10 4,00E+01 3,70E+04
1,00E+06 <10 <10 2,00E+04
nach zwei Wochen Reifung 1,75E+07 1,20E+07 1,40E+07 1,80E+07
1,75E+07 1,50E+07 1,40E+07 1,60E+07
Obwohl bei 500 MPa und 600 MPa vor und nach dem Salzbad (geformter Käse und
getrockneter Käse) die Keimzahlen durchschnittlich auf unter die Nachweisgrenze reduziert
wurden, was eine Inaktivierung von in etwa 5 log entsprechen würde, ist bei allen Chargen
nach einer Lagerung ein Nachweis nach Listeria positiv (Tabelle 24). Dies zeigt, dass keine
vollständige Inaktivierung bei keiner Charge (außer der zweiten Versuchsreihe mit 500 MPa)
garantiert werden kann, da entweder ein Teil der MO nur sublethal geschädigt war oder
vereinzelt noch resistente Keime vorhanden waren. Daher wurde in anschließenden
Versuchen der fokus stärker auf Erholung sublethal geschädigter MO gelegt.
Tabelle 24: Lebendkeimzahlen der L. innocua von Camembert direkt nach einer HP-Behandlung und nach einer Lagerung des fertigen Käses von zwei Wochen
direkt nach HP
nach zwei Wochen Lagerung
600 [MPa] 500 [MPa]
600 [MPa] 500 [MPa]
geformter Käse 2,00E+01 <10
1,90E+02 7,00E+01
<10 <10
7,00E+01 <10
getrockneter Käse <10 4,00E+01
5,40E+02 1,20E+02
<10 <10
2,09E+02 1,40E+03
Um den Effekt der Lagerung genauer zu betrachten, wurden eine Käse und Pufferlösung
direkt nach dem Trocknen hochdruckbehandelt (600 MPa, 5 min) und während einer
zweiwöchigen Reifung untersucht. Dabei wurde ein Doppelansatz gewählt. Durch die
extremen Inhomogenitäten des Käses selbst ist nur eine Tendenz ersichtlich, endgültige
Aussagen können nicht getroffen werden. Es zeigte sich, dass direkt nach einer
Hochdruckbehandlung eine Inaktivierung stattgefunden hatte, wobei eine der Käsechargen
keine totale Inaktivierung, sondern nur Endkeimzahlen nahe der Nachweisgrenze zeigte.
Nach der Lagerung zeigt sich für den Käse folgender Verlauf: Bei der nicht vollkommen
inaktivierten Charge wachsen die Listerien zunächst etwas an, aber nach zwei Wochen
Ergebnisse und Diskussion 105
Reifung sind in beiden Chargen keine Keime mehr nachweisbar. Beim Puffersystem
(Peptonwasser) sind über die gesamte Lagerung hinweg Listerien nachweisbar mit einem
relativ großen Gehalt, obwohl zunächst eine totale Inaktivierung gemessen wurde. Es bleibt
somit festzuhalten, dass der Käse im Vergleich zum Puffersystem kein unselektives Medium
darstellt. Die nur geschädigten MO werden an ihrem Wachstum zwar nicht gehindert, aber
es ist ein verzögertes Anwachsen im Vergleich zum Puffer zu erkennen (Tabelle 25).
Tabelle 25: L. innocua Keimzahlen im Camenbert nach der Trocknung und in Puffer (Peptonwasser) mit HP und ohne
direkt nach HP
nach zwei Wochen Lagerung
600 [MPa] ohne HP
600 [MPa] ohne HP
getrockneter Käse <10 7,40E+04
<10 1,90E+06
2,20E+02 8,00E+04
<10 2,90E+06
Puffer <10 1,20E+07
2,50E+05 9,20E+06
<10 1,20E+07
1,40E+05 8,20E+06
Wichtige Aspekte, die bereits aus der Literatur bekannt sind, zeigen, dass die Abtötung von
Mikroorganismen neben Faktoren wie der Druckhöhe, der Prozesstemperatur und der Zeit
von der Beschaffenheit des umgebenden Mediums abhängt (Molina-Höppner et al. 2004). In
O´Reilly et al. (2001) ist zu lesen, dass Milch ein Medium ist, welches L. monocytogenes bei
einer Inaktivierung durch Hochdruck schützt (O´Reilly et al. 2001). Zusätzlich ist bekannt,
dass Milchfett eine schützende Wirkung auf enteropathogene Bakterien unter Hochdruck
haben kann (Knorr und Mathys 2002). Der verwendete Camembert wies einen Fettgehalt
von 30 % auf. Es wäre möglich, dass dieser eine baroprotektive Wirkung auf die Listerien im
Käse hatte. Jedoch konnten bei einer Versuchsreihe, bei der der Fettgehalt eines Produktes
variiert wurde, keine Unterschiede in der Abtötung der Mikroorganismen bei den
unterschiedlich fetthaltigen Produkten festgestellt werden (O´Reilly et al. 2001). Des
Weiteren wurde sogar in einer Milch mit 0 % Fett der schützende Effekt auf die
Mikroorganismen in der Milch im Vergleich zu dem Abtötungseffekt in einem Puffer gefunden
(O´Reilly et al. 2001). Dies spricht dafür, dass die umgebende Matrix das Produkt schützen
kann. Auch bei anderen Versuchsreihen wurden schützende Matrixeigenschaften auf die
Abtötung von Listeria innocua festgestellt. Dazu wurde bei einer Versuchsreihe zum einen
Hackfleisch und zum anderen eine Nährlösung mit Listerien versetzt und
hochdruckbehandelt (Herdegen 1998). Dabei zeigte sich, dass bei den verwendeten Druck-
Zeit-Kombinationen die Listerien in der Pufferlösung immer besser inaktiviert wurden als in
Ergebnisse und Diskussion 106
der Hackfleischmatrix (Herdegen 1998), und bestätigen daher die hier gefundenen
Ergebnisse für die Messungen der Listerien direkt nach einer HP-Behandlung.
Die Milchsäurebakterien im Käse wurden bei den Hochdruckbehandlungen nicht vollständig
inaktiviert (Tabelle 26). Auch aus der Literatur ist bekannt, dass das Milchsäurebakterium
gegenüber Hochdruckbehandlungen bis 600 MPa relativ resistent ist (Molina-Höppner 2002).
Zusätzlich ist bekannt, dass L. monocytogenes im Käse druckempfindlicher ist als die
ursprüngliche Milchsäurebakterienflora (O´Reilly et al. 2001). Dies könnte ein wichtiger
Aspekt sein, der zur Erhaltung des Rohmilchcharakters des hochdruckbehandelten Käses
beiträgt.
Tabelle 26: Milchsäurebakterien in der Milch bis zum getrockneten Käse und nach einer HP Behandlung (600 MPa, 5 min)
ohne HP StabW 600 [MPa] StabW
Milch 1,50E+02 ±7,07E+01 1,50E+02 ±5,77E+01
angesäuerte Milch 4,00E+02 ±0,00E+00 4,00E+02 ±0,00E+00
geformter Käse 1,30E+06 ±2,83E+05 9,15E+06 ±9,06E+06
getrockneter Käse 2,10E+06 ±1,27E+06 2,10E+06 ±1,04E+06
nach HPP 2,10E+06 ±1,27E+06 1,50E+03 ±4,24E+02
nach zwei Wochen 9,25E+07 ±3,89E+07 1,50E+07 ±1,41E+06
Ein deutlicher Unterschied im Wachstum von P. candidum war bei den Camembertlaiben zu
erkennen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Produktion mit Hochdruck behandelt
wurden. Dabei wurden nur sensorische, optische Analysen durchgeführt (Abbildung 11). Der
Schimmelpilzrasen wuchs auf dem Käse, der nach dem Salzbad bzw. nach dem Trocknen
hochruckbehandelt wurde, deutlich besser als auf den Käselaiben, die vor dem Salzbad
hochdruckbehandelt wurden. Diese Beobachtung legt nahe, dass das unterschiedliche
Wachstumsverhalten in einem Zusammenhang mit dem gestiegenen Salzgehalt an der
Oberfläche des Käses während der Hochdruckbehandlung stehen könnte. Je nach
angewandter Druckhöhe werden die Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur der Proteine
unterschiedlich stark denaturiert (Boonyaratanakornkit et al. 2002). Das schlechtere
Wachstum des P. candidum auf dem Camembert, der vor dem Salzbad hochdruckbehandelt
wurde, könnte dadurch erklärt werden, dass der Schimmelpilz die denaturierten Proteine
schwieriger oder gar nicht abbauen kann. Durch den erschwerten Stoffwechselvorgang
wächst der Schimmelpilz langsamer als auf den nach dem Salzbad behandelten und den
unbehandelten Käselaiben. Der Schimmelrasen derjenigen Camembertlaibe, die nach der
Reifung hochdruckbehandelt wurden, wurde bei der Hochdruckbehandlung vollständig
Ergebnisse und Diskussion 107
zerstört. Dies lässt den Schluss zu, dass der Schimmelpilz P. candidum sehr
druckempfindlich ist. Es wurde bereits gezeigt, dass Schimmelpilze auf der Oberfläche von
10 Tage alten Camemberts bereits mit einem Druck von 400 MPa vollständig inaktiviert
werden (O´Reilly et al. 2001).
Abbildung 11: Hochdruckbehandelte und unbehandelte Käse in der Reifungskammer nach einer Woche Reifung. Die Käse 1, 2 und 3 wurden vor dem Salzbad einer Hochdruckbehandlung unterzogen. 4, 5 und 6 wurden nach dem Salzbad hochdruckbehandelt und die Käse unter 7 wurden keiner Hochdruckbehandlung unterworfen.
Ergebnisse und Diskussion 108
3.3. Sublethale Schädigungen am Beispiel Keim Salmonella
enterica ssp. Thyphimurium
Zu Beginn der Messung der sublethal geschädigten Mikroorganismen wurde von den zu
untersuchenden Salmonellen die Wachstumskurve mittels optischer Dichte bestimmt. Die
Salmonellen wurden für alle laufenden Versuche aus der stationären Phase entnommen.Die
Wachstumskurven mit optischer Dichte sind im Anhang zu sehen.
Neben der totalen Inaktivierung von Mikroorganismen kann eine Hochdruckbehandlung zur
sublethalen Schädigung von Mikroorganismen führen. Die geschädigten Mikroorganismen
können direkt nach der Behandlung nicht mehr nachgewiesen werden, sie verbleiben
allerdings im Produkt und können sich nach einer gewissen Revitalisierungsphase im
Produkt erholen und weiter vermehren. Dies kann eine potentielle hygienische Gefahr
darstellen, gerade bei nutritivreichen Produkten wie Geflügelfleisch. Gerade Salmonellen
sind an den Lebensraum Fleisch gut angepasst und können sich daher in diesen Produkten
erholen. Darüber hinaus sind gerade Zoonose-Erreger eine der Hauptbelastungen in der
Geflügelfleischindustrie. Am Keim Salmonella Thyphimurium wurden die sublethale
Schädigung und der Einfluss von Marinadenbestandteilen und Behandlungstemperaturen
auf die Revitalisierungsphase im Geflügelfleisch untersucht. Salmonella Thyphimurium
DIL 23 wurde bei einem Screening- versuch in Rohschinken am DIL als druckresistenter
Stamm gefunden, daher wurden die anschließenden Versuche mit diesem Stamm
durchgeführt. Bei dem Stamm DIL 3395 handelt sich um eine gentechnisch modifizierte
Salmonelle. Für die gezielte Herstellung der Mutantenstämme wurden die Gene sseD und
sseC isoliert und mithilfe der Vektoren pUC18 bzw. pKS+ in Escherichia coli K12 kloniert. Die
Kanamycin-Resistenz-Kassette aphT wurde in das jeweilige Gen inseriert, wodurch im Gen
sseD zusätzlich eine Deletion von ca. 40 bp entstand. Nach Subklonierung der mutierten
Gene wurden die resultierenden Konstrukte in E. coli S17-1 transferiert und anschließend
durch Konjugation auf den Wildstamm S. Typhimurium NCTC12023 (ATCC 14028s)
übertragen. Durch Selektion auf Kanamycin-Resistenz entstanden Klone, die durch
homologe Rekombination das intakte Gen gegen das mutierte Gen ausgetauscht hatten. Der
S. Typhimurium Stamm trägt die Mutationen in den Genen sseC oder sseD, er wird aufgrund
der stabilen Attenuierung in die Risikogruppe 1 eingeordnet. Anhand dieses Keims sollen in
anschließenden Arbeiten gezielt Mutanten mit verschiedenen Mutationen eingesetzt werden,
um genauere Ergebnisse über Schädigungsmechanismen zu erhalten. Selektive Medien
weisen oft eine höhere Inaktivierung als nicht selektive Medien nach, da sie auch
Ergebnisse und Diskussion 109
geschädigte aber nicht total Inaktivierte MO als Inaktiviert nachweisen (Bullet al. 2005;
Sherry et al. 2004).
Die Druckbehandlung wurde bei 400 MPa gewählt, da sich aus den Versuchen der
Funktionalität ab diesem Druck die größten sensorischen und funktionellen Veränderungen
oftmals zeigten. Hatmann and Delgado (2004) führten Inaktivierungsveruche mit
Saccharomyces cerevisiae durch und beschreiben 400 MPa als kritischen Punkt ab dem es
zu einer Membran- und Zellzerstörung kommt, daher kann aus mikrobiologischer Sicherheit
ein Druck unter 400 MPa nur nach Überprüfung angewandt werden.
Die Inaktivierung bzw. das Wachsen wurde über log N(nach Behandlungs bzw. 8h/24h)/N0(vor HP) ermittelt.
Der prozentuale Anteil an potentiell sublethal geschädigten Mikroorganismen wurde
berechnet durch:
(
) (
) (6)
In den weiteren Versuchen wurde der Einfluss verschiedener Starttemperaturen des
Betriebswassers der Hochdruckanlage (4 und 20 °C) untersucht. Dabei wurde nicht nur, wie
in Tabelle 27 dargestellt, das Medium phys. Kochsalzlösung untersucht, daneben erfolgten
auch Versuche in Geflügelfleisch. Der gleiche Versuch wurde ebenfalls in Geflügelfleisch mit
Zugabe von jeweils 1 % NaCl und 0,2 % Natriumcarbonat durchgeführt. Die
Einzelergebnisse sind dem Anhang zu entnehmen, dargestellt werden nur einzelne
Versuche und die Zusammenfassung der gesamten Ergebnisse.
Die Inaktivierungen in physiologischer Kochsalzlösung für beide Salmenella für die
Behandlungstemperaturen 4 und 20 °C sind in Tabelle 27 dargestellt. Die Ergebnisse zeigen,
dass es bei der ermittelten Inaktivierung zwischen Selektivmedium XLD und Vollmedium
CASO einen Unterschied gibt. Ponce et al. (1999) untersuchte eine Inaktivierung mittels
Hochdruck in Vollei am Keim S. enteritidisunt führte die Unterschiede der Lebenskeimzahlen
zwischen selektivem und nichtselektivem Medium ebenfalls auf den Gehalt an geschädigte
Mikroorganismen zurück, dabei wurde aber ein Verlauf der Lebenskeimzahlen über eine
Lagerung in einem Recoverymedium nicht weiter untersucht. Gerade nach der ersten
Bestimmung direkt nach der Hochdruckbehandlung sind die Lebendkeimzahlen deutlich
geringer auf selektivem Agar (XLD) im Vergleich zu unselektivem Agar (CASO). Damit kann
für XLD-Agar eine deutlich höhere Inaktivierung berechnet werden. Für die druckresistente
Salmonella DIL Nr. 23 bei 20 °C wurde auf CASO eine Inaktivierung von 4,55 ± 0,68 log
bestimmt, auf XLD eine Inaktivierung von 6,0 ± 0,98. Patterson (1995) erzielte eine
vergleichbare Inaktivierung (5 log Zyklen) von S. Thyphimurium in Phosphatpuffer bei 350
Ergebnisse und Diskussion 110
MPa für 15 min Behandlungszeit und bei 450 MPa für 15 min für S. enteridis. Bei den
Versuchen mit einer Behandlungstemperatur von 4 °C liegen je nach Mikroorganismus die
Inaktivierungen zwischen 2 und 3 log geringer im Vergleich zu der berechneten Inaktivierung
bei 20 °C Behandlungstemperatur. Bei S. Thyphimurium DIL Nr. 3395 scheint der Einfluss
der Temperatur nicht so stark ausgeprägt zu sein. Aus der Literatur ist bekannt, dass die
Temperatur einen Einfluss auf die Inaktivierung besitzt, vor allem was eine Schädigung der
Membran angeht. Somit könnte der Anteil an geschädigten MO und inaktivierten MO mit
einer Schädigung der Membran korrelieren. In den Abbildung 12 und Abbildung 13ist der
Verlauf der überlebenden Keimzahlen in log KbE/g für S. Thyphimurium DIL Nr. 23
behandelt in phys. Kochsalzlösung bei 4 und 20 °C dargestellt. Die Differenz zwischen den
beiden Medien verringert sich über eine Revitalisierungsphase von 24 h hinweg. Dazu
wurden die Mikroorganismen in Peptonwasser inkubiert, was einer Revitalisierungsphase
entsprach. Nach 24 h ist zwischen den beiden verschiedenen Ausplatierungsmedien kein
signifikanter Unterschied der Lebendkeimzahlen und der ermittelbaren Inaktivierung
feststellbar, die Endkeimzahlen liegen bei 9,7 ± 0,2 log KbE/g auf CASO und 9,7 ± 0,3 log
KbE/g auf XLD.
Bei der genmodifizierten S. Thyphimurium DIL Nr. 3395 ist tendenziell eine höhere
Inaktivierung möglich, ausgeprägt ist das im Medium phys. Kochsalzlösung. Die
Inaktivierung liegt hier über 6 log und damit nahe der Nachweisgrenze, die berechnete
Inaktivierung bei einer Behandlungstemperatur von 20 °C für CASO (6,15 ± 0,90) und XLD
(6,26 ± 0,86) zeigt kaum Unterschiede (Tabelle 27). Der S. Typhimurium-Stamm trägt
Mutationen in den Genen sseC oder sseD, er wird aufgrund der stabilen Attenuierung in die
Risikogruppe 1 eingeordnet. Diese Mutation in der Zellwand und Zellmembran des
Mikroorganismus könnte mit Druckresistenz und somit auch mit dem Anteil sublethaler
Schädigungen im Zusammenhang stehen. Es ist deutlich erkennbar, dass bei einer
Behandlungstemperatur von 20 °C kaum ein Unterschied bei der Keimzahlbestimmung auf
CASO und XLD besteht, wohingegen bei 4 °C Behandlungstemperatur direkt nach einer
Hochdruckbehandlung (N1) signifikante Unterschiede der log KbE/g ermittelt auf CASO und
XLD gemessen werden konnten (Abbildung 14 und Abbildung 15). Die
Behandlungstemperatur scheint einen großen Einfluss auf die Schädigungsmechanismen
und explizit auf den Anteil von sublethalen Schädigungen von MO unter Hochdruck zu
besitzen.
Die Ergebnisse der Lebendkeimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung im Putenfleisch
und im Putenfleisch mit Zugabe von 1 % NaCl/kg Fleisch lassen auf eine protektive Wirkung
des Lebensmittels schließen (Tabelle 29). Park et al. (2001) sprechen Medien in Feststoff-
oder Schmelzform eine protektive Wirkung im Vergleich zu flüßigen Medien zu und
Ergebnisse und Diskussion 111
bestätigen damit die hier vorgestellten Ergebnisse. Für S. Thyphimurium DIL Nr. 23 wird eine
Inaktivierung im Putenfleisch bei 20 °C Behandlungstemperatur von 0,85 ± 0,16 auf CASO
berechnet und für XLD-Agar von 1,62 ± 0,62. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit denen
der Arbeitsgruppe Kruk et al. (2011), welche bei einer Behandlungstemperatur von 15 ± 3°C
und einem Druck von 450 MPa für S. Thyphimurium (ohne ausgezeichnete Druckresistenz)
eine Inaktivierung in Hühnerbrust von 2,82 log feststellen. Von den drei untersuchten Medien
wurde der pH-Wert bestimmt. Der pH-Wert von Putenfleisch lag bei 5,86 ± 0,01. Bei
Putenfleisch mit Zusatz von NaCl lag der pH-Wert bei 5,85 ± 0,08. Der pH-Wert der phys.
Kochsalzlösung lag bei 5,9 ± 0,10. Daher kann ein Unterschied der Inaktivierungen nicht auf
unterschiedliche pH-Werte zurückzuführen sein. Ein Unterschied der Inaktivierung in
Puffersystemen mit unterschiedlichen pH-Werten zeigten Alpas et al. (2000) fürCronobacter
sakazakii. Die gleiche Arbeitsgruppe stellte auch eine höhere Recoveryrate für unselektive
Nährmedien im Vergleich zum selektiven Nährmedium fest, dabei wird die Schädigung der
Cytoplasmamembran und äußeren Membran diskutiert. Casadei et al. (2002) beschreiben
eine erhöhte Druckresistenz bei MO in der stationären Phase im Vergleich zu exponentiellen
Wachstumsphasen. Unterschiede in der Druckresistenz, die auf unterschiedliche
Wachstumsphasen zurückzuführen sind, können in dieser Arbeit ausgeschlossen werden, da
über die Messung der optischen Dichte die Keime in der stationären Phase entnommen
wurden. Der einzige ersichtliche Unterschied ist das Medium und dessen
Zusammensetzung. Der aw-Wert besitzt einen großen Einfluss auf die Inktivierung, aber auch
einzelne Bestandteile können unterschiedliche protektive Wirkungen unter Hochdruck
aufweisen (Mentré 2001). Molina-Höppner et al. (2004) konnten zeigen, dass
membrangebundene Enzyme stärker durch Saccharose als durch NaCl geschützt werden.
NaCl scheint vor allem bei höheren Prozesstemperaturen die Phospholipidschicht vor
Phasenübergängen während einer Hochdruckbehandlung zu schützen. Auch die Ergebnisse
der hier vorgestellten Arbeit könnten die Aussage bestätigen, dass eine Zugabe von NaCl
eine protektive Wirkung sowohl auf die gesamte Inaktivierung als auch auf die Schädigung
hat. Bei den hier durchgeführten Behandlungstemperaturen 4 und 20 °C kann im
Zusammenhang mit dem Einfluss von Putenfleisch und Putenfleisch mit NaCl kein
signifikanter Einfluss der Temperatur beobachtet werden.
In Fleischproben mit einem Zusatz von 0,2 % Natriumcarbonat, was zu einem minimalen pH-
Wert-Anstieg von 5,86 ± 0,01 auf 5,92 ± 0,06 führt, nach einer Hochdruckbehandlung lag der
pH-Wert bei 6,06 ± 0,05 (400 MPa), konnte kaum eine Inaktivierung gemessen werden
(Tabelle 28). Vergleicht man diese pH-Werte mit den pH-Werten für die anderen Medien,
kann die Veränderung des pH-Wertes hierbei keine eindeutige Erklärung für die stark
minimierte Inaktivierung in Fleisch mit Natriumcarbonat im Vergleich zu reinem Putenfleisch
Ergebnisse und Diskussion 112
oder Putenfleisch mit NaCl bieten. In verschiedenen Arbeiten wird über synergistische
Effekte von bestimmten Bestandteilen und einer Hochdruckbehandlung berichtet (Diez et al.
2008; Garriga et al. 2004). Dabei zeigte sich z. B. auch bei Ogihara et al. (2009), dass eine
pH-Wert-Senkung generell zu einer verbesserten Inaktivierung führt. Da Fleisch generell kein
sehr stark saures Lebensmittel darstellt und der Zusatz von Natriumcarbonat und NaCl
zusätzlich basische Effekte bewirkt, ist eine antagonistische Wirkung während einer
Hochdruckbehandlung eine mögliche Wirkung, hinzu kommt die Veränderung des aw-Wertes
durch Zugabe von Salzen. Carbonate sind Salze und Ester der Kohlensäure, so auch
Natriumcarbonat. Für weitere Salze von beispielsweise Milchsäure, das Sodiumlactat oder
das Salz Calciumpropionat, zeigten bereits in der Arbeit von Oghiara et al. (2009) einen
protektiven Effekt. In derselben Arbeitsgruppe wurde festgestellt, dass ein pH-Wert unter 5
zu einem synergetischen Effekt der Inaktivierung beiträgt. Das Resümee ihrer Arbeit ist, dass
bei einem höheren pH-Wert die Konzentration von Zusatzstoffen entscheidend ist, welche
Effekte auftreten (synergetisch oder antagonistisch). Zum Teil wurde ein Anwachsen in
einzelnen Proben direkt nach einer Hochdruckbehandlung gemessen. Für die
ÜberlebendÜberlebendkeimzahlzahlen, dargestellt in Tabelle 28, sind vor (0 h) und direkt
nach einer Hochdruckbehandlung (1 h) kaum Unterschiede für beide S. Thyphimurium Arten
und beide Temperaturen feststellbar. Bei einzelnen Versuchsansätzen wurde sogar ein
Anwachsen nach 1 h über den Inkubationsgehalt (0 h) gemessen, daher ist eine Ermittlung
des Anteils an sublethal geschädigten MO hier nicht möglich. Generell allerdings scheint die
Zugabe des basischen Salzes Natriumcarbonat eine starke protektive Wirkung auf die MO
während einer Hochdruckbehandlung zu besitzen. Vergleicht man diese Ergebnisse mit den
Ergebnissen aus dem vorangegangenen Kapitel zur Lagerstabilität so scheint
Natriumcarbonat weniger protektiv für Milchsäurebakterien, eher für Salmonellen zu wirken.
Signifikante Aussagen über den Anteil sublethal geschädigter MO in Prozent, bezogen auf
die gesamte Inaktivierung ermittelt über CASO-Agar ist nur bei physikalischer
Kochsalzlösung sinnig (Abbildung 16 und Abbildung 17), für die anderen Medien sind die
Standartabweichung zu stark ausgeprägt, aufgrund der heterogenen Grundbelastung der
Medien. Es zeigt sich bei der DIL 23, dass bei phy. Kochsalzlösung eine Erhöhung der
Behandlungstemperatur von 4 auf 20 °C zu einem Anstieg der sublethal geschädigten MO
führt. Tendenziell kann dies auch für Putenfleischund Putenfleisch mit NaCl beobachtet
werden, hierbei ist allerdings keine Signifikanz festzustellen. Generell kann aber, auch wenn
die bestimmte gesamte Inaktivierung in der Reihenfolge phy. Kochsalzlösung > Putenfleisch
> Putenfleisch + NaCl sinkt, dies für den Anteil sublethal geschädigter Mo nicht bestätigt
werden. Auch bei der genetisch modifizierten DIL 3395 konnte in phys. Kochsalzlösung eine
signikante Steigerung des prozentualen Anteils an sublethal geschädigten MO bei einer
Ergebnisse und Diskussion 113
Erhöhung der Behandlungstemperatur von 4 auf 20 °C festgestellt werden. Bei den Medien
Putenfleisch und Putenfleisch mit NaCl hingegen zeigt sich bei 4 °C ein höherer Anteil
sublethal geschädigter MO im Vergleich zu einer Behandlungstemperatur von 20 °C. Des
Weiteren ist die Tendenz ersichtlich, dass durch die Zugabe von Nährstoffen, d. h. dass in
der Reihenfolge phy. Kochsalzlösung < Putenfleisch < Putenfleisch + NaCl, der Anteil an
sublethal geschädigten MO steigt.
Die Ergebnisse lassen somit darauf schließen, dass der Anteil der sublethal geschädigten
und inaktivierten Mikroorganismen durch die Wahl an Prozessparametern und
Produktparametern beeinflussbar ist. Die Ermittlung der Inaktivierung auf selektivem XLD-
Agar lässt eine bessere Inaktivierung errechnen und weist somit den Gehalt an inaktivierten
inklusive geschädigten Mikroorganismen als Inaktivierungsrate nach. In physiologischer
Kochsalzlösung ist der Anteil an inaktivierten Mikroorganismen höher. In der Reihenfolge
Kochsalzlösung, Putenfleisch, Putenfleisch mit NaCl ist eine Abnahme der totalen
Inaktivierung messbar, wohingegen diese Aussage nicht auf den prozentualen Anteil an
geschädigten revitalisierungsfähigen Mikroorganismen übertragbar ist.
Wichtig ist, dass, wie festzustellen, bereits kleinste Veränderungen an Zusatzstoffen zu einer
schlechteren Inaktivierung führen. In weiteren Studien sollten daher synergetiche und
protektive Wirkungen von einzelnen Bestandteilen untersucht werden, um die Wahl der
geeigneten Prozessparameter (p, T etc.) zu ermöglichen. Eine Wahl der richtigen
Prozessparameter mit einer hohen mikrobiologischen Sicherheit und einer möglichst
schonenden Behandlung für das Lebensmittel ist gerade bei heiklen Lebensmitteln wie
Fleisch, was einen relativ hohen pH-Wert aufweist und auch eine gute Grundlage für MO
bietet, unerlässlich.
Die Art und Spezies des MO spielt im Hinblick auf eine Inaktivierung und Schädigung eine
erhebliche Rolle. Bereits kleinste genetische Modifizierungen der Mikroorganismen ändern
eine druckinduzierte Stressantwort des Mikroorganismus und resultieren in unterschiedlichen
Druckresistenzen. Des Weiteren hat die Behandlungstemperatur ebenfalls einen Einfluss auf
den Gehalt der Inaktivierung. Die Starttemperatur von 4 °C verringert eine totale
Inaktivierung in phys. Kochsalzlösung, wobei sich der Anteil an geschädigten MO erhöht.
Um endgültige Aussagen über den Zusammenhang zwischen Schädigungs- und
Revitalisierungsmechanismen während und nach einer HP-Behandlung treffen zu können,
müssen weitere Mutanten eingesetzt werden. Darüber hinaus soll der Einfluss weiterer
Lebensmittelbestandteile auf die Schädigung von MO unter HP untersucht werden. Daneben
ist bekannt, dass auch verschiedene Temperaturen während der Anzucht zu einer
Ergebnisse und Diskussion 114
Stresskonditionierung von MO führen können (Ye et al. 2011). Daher sollte in weiteren
Versuchen der Einfluss verschiedener Temperaturen vor der Hochdruckbehandlung
untersucht werden. Die Ergebnisse aus weiterführenden Versuchen sollen dazu beitragen,
Mechanismen der Schädigung zu verstehen und gezieltere Inaktivierungen durch die
Auswahl von Temperaturregimen und/oder Zusatzstoffen für Lebensmittel zu erarbeiten.
Bei den Untersuchungen im Camembert wurde eine sehr schlechte Inaktivierung festgestellt.
Wieder wurde eine bessere Inaktivierung bei der Salmonelle DIL 3395 und für Temperaturen
um die 20 °C ermittelt. Im Gegensatz zu den Ergebnissen in phys. Kochsalzlösung oder
Putenfleisch konnten hier keine so eindeutigen Unterschiede zwischen XLD und CASO-Agar
gefunden werden (Tabelle 30). Es scheint, als ob die umgebende Matrix einen Einfluss auf
die Schädigung bzw. Inaktivierung von MO und somit auch auf den Gehalt an sublethal
geschädigten MO besitzt. Was die Ergebnisse der unterschiedlichen Zusätze zum Fleisch
unterstützt.
Ergebnisse und Diskussion 115
Tabelle 27: Inaktivierung von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL 3395 in Salinen bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min, ermittelt auf CASO und XLD
S. Thyphimurium Temperatur Inaktivierung [-log (N/N0)]
Stamm [°C] 1 h
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
DIL 23
20 4,55 ± 0,68 6,0 ± 0,98
2,26 ± 0,58 2,49 ± 0,55
-1,90 ± 0,22 -2,5 ± 0,95
4 1,64 ± 0,86 3,41 ± 2,56
-0,33 ± 0,38 -0,05 ± 0,74
-3,11 ± 1,12 -2,5 ± 0,95
DIL 3395
20 6,15 ± 0,90 6,26 ± 0,86
4,47 ± 0,98 4,47 ± 0,95
-2,48 ± 0,97 -2,5 ± 0,95
4 4,25 ± 1,10 5,25 ± 1,22
1,44 ± 1,00 1,97 ± 0,55
-3,10 ± 1,16 -3,1 ± 0,14
Tabelle 28: Lebendkeimzahlen [log KbE/g] von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL 3395 in Putenfleisch mit 0,2 % NaCarbonat-Zugabe (Na2CO3) bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min, ermittelt auf CASO und XLD
S. Thyphi-murium Stamm
Tem- peratur [°C]
Überlebendkeimzahl [log KbE/g]
0 h
1 h (nach HP)
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
DIL 23 20 7,64 ± 0,15 7,54 ± 0,15
7,41 ± 0,40 7,10 ± 0,48
10,00 ± 0,05 9,85 ± 0,05
10,39 ±0,10 10,30 ±0,04
DIL 3395 20 7,91 ± 0,15 7,83 ± 0,17
7,88 ± 0,28 7,40 ± 0,08
9,95 ± 0,03 9,81 ± 0,04
10,57 ±0,14 10,50 ±0,12
DIL 23 4 7,47 ± 0,31 7,36 ± 0,33
7,45 ± 0,28 7,07 ± 0,24
7,51 ± 0,44 7,36 ± 0,46
9,09 ±1,38 8,87 ±1,61
DIL 3395 4 7,68 ± 0,38 7,66 ± 0,40
7,51 ± 0,46 7,13 ± 0,57
7,60 ± 0,48 7,49 ± 0,51
8,96 ±1,70 8,76 ±2,01
Ergebnisse und Diskussion 116
Tabelle 29: Lebendkeimzahlen [log KbE/g] von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL 3395 in Putenfleisch und Putenfleisch mit 1 % NaCl-Zugabe bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min, ermittelt auf CASO und XLD
S. Thyphi-murium Stamm
Medium Temp. [°C]
Überlebendkeimzahlen [log KbE/g]
0 h
1 h (nach HP)
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
DIL 23 Putenfleisch 20 7,56 ± 0,31
7,44 ± 0,40
6,94 ± 0,28
6,30 ± 0,68
8,86 ± 1,14
8,53 ± 1,23
10,11 ± 0,16
10,05 ±0,16
DIL 3395 7,82 ± 0,27
7,78 ± 0,22
6,51 ± 1,11
5,96 ± 1,48
8,71 ± 1,12
8,22 ± 1,18
10,12 ± 0,72
10,04 ±0,80
DIL 23 Putenfleisch 4 7,35 ± 0,20
7,23 ± 0,26
6,71 ± 0,54
5,86 ± 1,04
8,91 ± 0,73
8,60 ± 0,83
10,16 ± 0,10
10,10 ±0,18
DIL 3395 7,34 ± 0,51
7,43 ± 0,59
6,30 ± 1,03
5,33 ± 1,44
9,15 ± 0,67
8,67 ± 0,72
10,34 ± 0,06
10,26 ±0,18
DIL 23 Putenfleisch + NaCl 20 7,49 ± 0,29
7,37 ± 0,29
6,98 ± 0,24
5,99 ± 0,33
9,36 ± 0,12
9,07 ± 0,16
10,13 ± 0,10
10,03 ±0,09
DIL 3395 7,30 ± 0,82
7,24 ± 0,79
5,01 ± 0,50
2,81 ± 0,71
8,07 ± 0,12
7,64 ± 0,07
10,23 ± 0,03
10,16 ±0,04
DIL 23 Putenfleisch + NaCl 4 7,40 ± 0,54
7,33 ± 0,52
7,02 ± 0,29
5,65 ± 0,35
9,11 ± 0,53
8,51 ± 0,06
10,01 ± 0,02
9,94 ±0,05
DIL 3395
7,61 ± 0,49
7,55 ± 0,56
5,04 ± 1,00
3,46 ± 1,22
9,00 ± 0,55
8,55 ± 0,36
10,20 ± 0,07
10,13 ±0,04
Tabelle 30: Lebendkeimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in Käse bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
S. Thyphi-murium Stamm
Temp. [°C]
Überlebendkeimzahl [log KbE/g]
0 h
1 h (nach HP)
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
DIL 23 20 6,70 ± 1,14 6,67 ± 1,11
6,66 ± 0,45 6,10 ± 0,59
10,09 ± 0,11 10,08 ± 0,05
10,09 ± 0,08 10,03 ± 0,07
DIL 3395 20 7,84 ± 0,14 7,82 ± 0,13
6,71 ± 0,58 6,15 ± 0,61
9,83 ± 0,08 9,70 ± 0,13
10,20 ± 0,04 10,12 ± 0,12
DIL 23 4 7,00 ± 0,62 6,96 ± 0,61
6,89 ± 0,48 6,21 ± 0,69
9,62 ± 0,11 9,55 ± 0,23
10,09 ± 0,08 10,03 ± 0,07
DIL 3395 4 7,62 ± 0,63 7,52 ± 0,56
6,92 ± 0,86 6,09 ± 0,68
9,54 ± 0,42 9,21 ± 0,60
10,17 ± 0,07 10,12 ± 0,15
Ergebnisse und Diskussion 117
Zeit [h]
0 5 10 15 20 25 30
Üb
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be
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imza
hle
n [lo
g K
bE
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0
2
4
6
8
10
CASO
XLD
N0
N1
20 °C
Abbildung 12: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 23 in phy. Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min, 20 °C (N1) und nach Revitalisierungsphase von 24 h.
Zeit [h]
0 5 10 15 20 25 30
Üb
erle
be
nske
imza
hle
n [lo
g K
bE
/g]
0
2
4
6
8
10
CASO
XLD
N0
N1
4 °C
Abbildung 13: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 23 in phy. Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min, 4 °C (N1) und nach Revitalisierungsphase von 24 h.
Üb
erl
ebe
ndke
imza
hl [lo
g K
bE
/g]
Übe
rle
be
ndke
imza
hl [lo
g K
bE
/g]
Ergebnisse und Diskussion 118
Zeit [h]
0 5 10 15 20 25 30
Üb
erle
be
nske
imza
hle
n [lo
g K
bE
/g]
0
2
4
6
8
10
CASO
XLD
N0
N1
20 °C
Abbildung 14: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 3395 in phy. Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min, 4 °C (N1) und nach Revitalisierungphase von 24 h.
Zeit [h]
0 5 10 15 20 25 30
Üb
erle
be
nske
imza
hle
n [K
bE
cfu
/g]
0
2
4
6
8
10
CASO
XLD
N0
N1
4 °C
Abbildung 15: Lebendkeimzahlen von S. Thyphimurium DIL 3395 in phy. Kochsalzlösung vor einer Hochdruckbehandlung (N0) und nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min, 4 °C (N1) und nach Revitalisierungphase von 24 h.
Üb
erl
ebe
ndke
imza
hl [lo
g K
bE
/g]
Üb
erl
ebe
ndke
imza
hl [lo
g K
bE
/g]
Üb
erl
ebe
ndke
imza
hl [lo
g K
bE
/g]
Übe
rle
be
ndke
imza
hl [lo
g K
bE
/g]
Ergebnisse und Diskussion 119
Abbildung 16: Anteil sublethal geschädigter Mikroorganismen von S. Thyphimurium DIL 23 nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min.
Abbildung 17: Anteil sublethal geschädigter Mikroorganismen von S. Thyphimurium DIL 3395 nach einer HP-Behandlung von 400 MPa, 3 min.
0
10
20
30
40
50
60
70
80su
ble
thal
ge
sch
ädig
te M
O [
%]
phy. Kochsalzlösung Putenfleisch Putenfleisch + NaCl
20 °C
4 °C
DIL 23
-10
0
10
20
30
40
50
60
70
sub
leth
al g
esc
häd
igte
MO
[%
]
phy. Kochsalzlösung Putenfleisch Putenfleisch + NaCl
20 °C
4 °C
DIL 3395
Ergebnisse und Diskussion 120
3.4. Einfluss des Zusatzes von Marinadenbestandteilen auf die
funktionelle Beschaffenheit von hochdruckbehandeltem
Putenfleisch
Neben der erwünschten Abtötung von Mikroorganismen treten in rohem Fleisch auch
Änderungen der Funktionalität, einhergehend mit sensorischen Veränderungen wie
Farbverlust und Verfestigungen auf (Carlez et al. 1995). Diese Veränderungen sind direkt
vom Konsumenten wahrnehmbar. Daher sind physikalische Untersuchungen wie die
Bestimmung der Schnittfestigkeit, die stellvertretend als Messgröße für den Kaueindruck
beim Verzehr steht, sowie Farbmessungen unerlässlich. Die Untersuchungen sollen dazu
dienen, den Einfluss von bestimmten Zusätzen auf den Erhalt der nativen Beschaffenheit
von Putenfleisch nach einer Hochdruckbehandlung zu untersuchen. Des Weiteren soll durch
Variation der Prozessparameter (p,T) unter Wahrung der nötigen mikrobiologischen Stabilität
ein minimal prozessiertes Produkt erarbeitet werden.
Das natürliche Muskelfleisch unterliegt sehr stark meteorologischen,
geschlechterspezifischen Faktoren und ist von Alter und Schlachtzeitpunkt der Tiere
abhängig. Im Vorfeld wurde daher versucht, Einflussfaktoren durch eine entsprechende
Auswahl zu minimieren. Bei Druckversuchen (300 – 600 MPa) mit weiblichem und
männlichem Muskelfleisch konnten nach der Bestimmung des Tropfverlustes (Drip loss), der
Schnittfestigkeit und der Messung der Farbe keine signifikanten Unterschiede festgestellt
werden (Daten nicht gezeigt). Somit wurde in den weiteren Versuchen der Einfluss des
Geschlechts der Tiere vernachlässigt. Größere Unterschiede wurden jedoch bei
unterschiedlichen Schlachtzeitpunkten festgestellt, was die Arbeiten von Cheftel and Culioli
(1997) bestätigen. Es wurden daher in Bezug zum Zeitpunkt der Schlachtung und Zerlegung
gleiche Zeitabstände gewählt.
In den ersten Versuchsansätzen galt es, den Einfluss von verschiedenen pH-Werten zu
erfassen. Hierzu wurde der pH-Wert im Fleisch durch den Zusatz von 10 % Wassermarinade
mit pH-Werten von 2,3 – 10,7 (eingestellt durch NaOH, Natriumcarbonat, Zitronensäure und
Ascorbinsäure) variiert. Als Referenz oder Vergleichswert wurde Putenfleisch mit der
gleichen Menge Wasser ohne Zusätze verwendet. Bei dem ersten Versuchsansatz mit
Zugabe von Zitronensäure und NaOH zeigte sich bei Fleisch nach einer Druckbehandlung
von 400 MPa ein starkes Aufhellen. Der L*-Wert (Helligkeit) steigt steil bis zu 300/400 MPa
Druck an, danach ist ein abflachender Kurvenverlauf zu finden (Abbildung 18). Diese
Ergebnisse und Diskussion 121
Ergebnisse bestätigen die Arbeit von Kruk et al., (2011) welche ebenfalls bei einem Druck
von 450 MPa den größten Anstieg an Helligkeit in Hühnerbrust beschreiben. Dieser Effekt
geht auf die Denaturierung des Muskelfarbstoffs Myoglobin und der anderen Fleischproteine
zurück und ist einer thermischen Denaturierung im Erscheinungsbild ähnlich (Carlez et al.
1995). Das Marinieren mit unterschiedlichen pH-Werten konnte zwar eine Aufhellung nicht
vollständig verhindern (der L*-Wert von mariniertem Fleisch stieg nach einer Behandlung bei
600 MPa von 43 auf über 67 an), im Vergleich zu nicht mariniertem Fleisch (L*-Wert nach
einer Hochdruckbehandlung bei 70) oder Fleisch mit Wasserzugabe (besitzt bereits bei 600
MPa den höchsten L*-Wert) wurde jedoch eine Verminderung des Anstiegs der Helligkeit
beobachtet. Bei der Betrachtung des Einflusses des pH-Wertes muss darauf hingewiesen
werden, dass sich im Verlauf der vorgestellten Arbeit eine hohe Pufferwirkung des
Putenfleisches zeigte. Im Vergleich zu nicht mariniertem Fleisch bewirkte die Zugabe von
Marinaden beim Endprodukt im Mittel nur minimale pH-Unterschiede. Bei sauren Marinaden
stellte sich der pH-Wert im Fleisch vor einer Hochdruckbehandlung bei 5,87 ± 0,1 und bei
basischen Marinaden bei 6,07 ± 0,08 ein (eingestellt durch NaOH- oder
Zitronensäurelösung). Nach einer Hochdruckbehandlung wurden diese Unterschiede
minimiert wobei die Werte dichter zusammen lagen. Die Autoren Cheftel und Couili (1997)
beschreiben in ihrem Review die Abnahme des a*-Wertes (Rotwert) in Druckbereichen
größer 400 MPa. Die Abnahme des Rotwertes ist auf eine Oxidation des Eisens im
Myoglobin und die Denaturierung des globuären Proteins selbst zurückzuführen. Olmo et al.
(2010) konnten ebenfalls eine Abnahme des a*-Wertes in anderen Geflügelfleischsorten
feststellen. In der hier vorliegenden Arbeit konnten diese Ergebnisse für mariniertes
Putenfleisch bestätigt werden, wenn auch nur eine sehr schwache Abnahme des Rotwertes
zu verzeichnen war. Dies kann einerseits mit dem geringen Myoglobingehalt von
Putenfleisch im Vergleich zu anderen Tierarten begründet werden, andererseits wurde die
Hochdruckbehandlung unter Vakuum in Polyethylenbeuteln durchgeführt, wodurch eine
Verminderung der sauerstoffbedingten Oxidation des Myoglobins verhindert werden konnte.
Die Farbmessung für sauer- und basisch-mariniertes Putenfleisch im Druckbereich von 400
bis 600 MPa konnte sowohl einen Erhalt des Rotwertes und damit ein Erhalt des nativen
Myoglobins aufzeigen, wobei die Farbuntersuchungen innerhalb der ersten Stunde nach
einer Hochdruckbehandlung durchgeführt wurden. Die Daten des Rotwertes von mariniertem
und hochruckbehandeltem Putenfleisch bleiben annähernd über den gesamten Druckbereich
konstant, die Ergebnisse unterliegen jedoch natürlichen Schwankungen. Zusammenfassend
zeigte sich, dass basisch mariniertes Fleisch im Vergleich zu unbehandeltem Fleisch den
besten Farberhalt nach einer Hochdruckbehandlung aufwies, wobei der Einfluss sich mehr
auf den L*-Wert bezieht.
Ergebnisse und Diskussion 122
b*-valoue
a*-valoue
L*-valoue
Druck [MPa]
0 100 300 400 500 600
0
20
40
60
80
reines Putenfleisch
Putenfleisch mit Zitronensäure
Putenfleisch mit NaOH
L*- Gehalt
a*-Gehalt
b*-Gehalt
Abbildung 18: Farbemessungen für Putensteak mit verschiedenen Zusätzen vor (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (Prozesswasser 16 ± 3 °C, Haltezeit 3 min).
Bei der nächsten Versuchsreihe wurde der Einsatz von Natriumcarbonat und Ascorbinsäure
untersucht. Im Vergleich zu dem ersten Versuchsansatz, bei dem lediglich untersucht
werden sollte, ob der pH-Wert generell einen Einfluss auf die Farbe nach einer
Hochdruckbehandlung besitzt, richtete sich die Auswahl bei der anschließenden
Versuchsreihe nach Gesetzen zur Zulassung in Fleischwaren. Wasser wurde mit 10 %
Ascorbinsäure bzw. 2 % Natriumcarbonat versetzt. Das Fleisch wurde nach Anweisung mit
10 % dieser Lösung mariniert, als Referenzprobe diente Fleisch mit einem Wasserzusatz
von ebenfalls 10 %. Der pH-Wert der Ascorbinsäure-Wasserlösung lag bei 2,4 ± 0,07. Im
Fleisch stellte sich nach dem Marinieren ein pH-Wert von 5,89 ± 0,08 ein. Der pH-Wert der
Natriumcarbonat-Wasserlösung lag bei 10,83 ± 0,12, im Fleisch stellte sich nach dem
Marinieren ein pH-Wert von 6,15 ± 0,53 ein. Für Fleisch mariniert mit reinem Wasser wurden
pH-Werte von 5,86 ± 0,01 gemessen. Auch hier zeigt sich, wie stark das Fleisch
Veränderungen des pH-Wertes abpuffern kann. Es zeigt sich eine Aufhellung mit steigendem
Druck. Gerade im Druckbereich zwischen 200 MPa und 400 MPa ist ein starker Anstieg des
L*-Wertes zu messen, danach ist ein Abflachen des Anstiegs zu erkennen (Abbildung 19).
Ergebnisse und Diskussion 123
Erstaunlicherweise zeigt sich trotz höherem Anfangs-L*-Wert bei sauer mariniertem Fleisch
ab einem Druck von 400 MPa, dass auch ein saurer pH-Wert einen weniger starken Anstieg
des L*-Wertes, bedingt durch die Druckbehandlung, bewirkt als Fleisch mit reinem Wasser.
Kontinuierlich die tiefsten L*-Werte und damit vom Erscheinungsbild das dunkelste Fleisch
lieferte die Zugabe von Natriumcarbonat. Bei den a*-Werten zeigt sich selten ein signifikanter
Unterschied. Erst im oberen Druckbereich sind Unterschiede zwischen saurem und
basischem pH-Wert erkennbar. Die Zugabe von Natriumcarbonat scheint den Rotwert zu
stabilisieren bzw. anzuheben, besser als ein saurer pH-Wert. Aber auch bei der Messung
dieser Versuchsreihe kann eine Abnahme des a*-Wertes, wie von den Autoren Cheftel und
Couili (1997) oder Mariutti et al. (2008) beschrieben, nicht bestätigt werden.
Ergebnisse und Diskussion 124
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500
40
50
60
70
80
Putenfleisch mit Natriumcarbonat
Putenfleisch mit Ascorbinsäure
Putenfleisch mit Wasser
L*-
Wert
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-2
-1
0
1
2
3
4
Putenfleisch mit Natriumcarbonat
Putenfleisch mit Ascorbinsäure
Putenfleisch mit Wasser
a*-
We
rt
Abbildung 19: L*-Wert (A) und a*-Wert (B) von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen vor (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (Prozesswasser 16 ± 3 °C, Haltezeit 3 min).
Mit steigendem Druck konnte für Putenfleisch, mariniert mit Zitronensäure und NaOH, sowie
für die Referenz eine Verfestigung festgestellt werden. Die Schneiddruck steigt vor allem im
Druckbereich zwischen 400 und 500 MPa stark an, danach lassen die untersuchten Proben
A
B
Ergebnisse und Diskussion 125
auf eine abflachende Kurve deuten (um den nicht linearen Kurvenverlauf in einem
Druckbereich über 500 MPa endgültig zu bestätigen, müsste allerdings der Probenumfang
deutlich vergrößert werden) (Abbildung 20). Villacís et al. (2008) stellten ebenfalls eine
Verfestigung von Putenfleisch nach einer Hochdruckbehandlung über 150 MPa fest. In
einigen wissenschaftlichen Untersuchungen von Wurstbrät verschiedenster Tierarten wurde
beschrieben, dass es bei einer Druckbehandlung mit Drücken bis 200 MPa zu einem
Elastizitätsanstieg der dabei induzierten Gele kommt, aber eine Druckbehandlung über 300
MPa zu einem Anstieg der Festigkeit und verstärkter Agglomeration einzelner
Proteinbestandteile führen (Jiménez-Colmenero 1998a; Iwasaki et al. 2006). Die Vorgänge,
die zu einer Texturveränderung der Proteine führen, sind chemische Reaktionen wie erhöhte
Löslichkeit, ein erhöhter Anteil hydrophober Wechselwirkungen, bessere Wassereinlagerung
bis hin zu Agglomeration und Denaturierung. Diese Reaktionen sind stark vom Druckniveau
selbst abhängig, aber auch von der Ionenstärke und den Behandlungstemperaturen (Cheftel
and Couili 1997). Sowohl die Zugabe von saurer als auch von basischer Marinade minimiert
im Vergleich zur reinen Wasserzugabe die Verfestigung nach einer Hochdruckbehandlung.
Dabei ist zwischen den beiden marinierten Proben kein signifikanter Unterschied messbar.
Ergebnisse und Diskussion 126
Druck [MPa]
0 100 300 400 500 600 700
Sch
ne
idkra
ft [P
a]
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
Putenfleisch mariniert mit Zitronensäure
Putenfnelisch mariniert mit NaOH
Putenfleisch mit Wasser
Abbildung 20: Schneiddruck für Putenfsteak mit Zusatz von Zitronensäure und NaOH bei verschiedenen Druckstufen.
Die Veränderungen der Fleischmatrix sind auf Denaturierungsprozesse der Fleischproteine
zurückzuführen, im unteren Druckbereich bis ca. 200 MPa zur vermehrten
Wassereinlagerung, bei höherem Drücken überwiegen Denaturierungs- und
Agglomerationsprozesse (Balny et al. 1997). Die Bestimmung des Stickstoffgehalts
(stellvertretend für den Proteingehalt) ergab für alle Proben, unabhängig von der Marinierung
oder Druckbehandlung, Werte von 23,1 0,7 g/100 g Fleisch. Der Anteil löslicher Proteine
steigt bis zu Drücken von 300 – 400 MPa an, bei einer weiteren Steigerung des
Druckniveaus kommt es zu einem Verlust des löslichen Anteils von myofibrillären Proteinen
bei Rind- und Schweinefleisch (Goutefongea et al. 1995). Auch in dieser Arbeit wurde ein
Verlust an löslichen Proteinen gemessen so konnte bspw. für Putenfleisch mit Carbonat
mariniert, eine Abnahme der löslichen Proteine von 0,46 auf 0,33 g/100g Protein gemessen
werden. Nach Galazka et al. (2000) ist die Abnahme an löslichen Proteinen durch eine
Zunahme unlöslicher Proteinagglomerate erklärbar. Bereits 1984 beschrieb Macfarlane den
allgemeinen Effekt der Hochdruckbehandlung auf die Muskelproteine Myosin und Aktin.
Diese Arbeitsgruppe beschreibt dabei eine Fragmentierung des Myosins unter Hochdruck bis
zu einer Behandlung von 200 – 300 MPa in die Untereinheiten S1 und S2. Die Ergebnisse
der hier vorgestellten Untersuchungen zeigen ebenfalls einen Verlust an Myosin heavy
Sch
ne
idd
ruck
[P
a]
Ergebnisse und Diskussion 127
chain. Im SDS-PAGE und der GPC-Messung konnte ab 300 MPa keine eindeutige Bande für
Myosin identifiziert werden (Abbildung 21). Diese bauten sich allerdings bei einer weiteren
Druckerhöhung wieder ab. Ebenfalls von Macfarlane (1984) stammt die Theorie, dass
Tropomysin und Troponin (weitere Bestandteile der Myofibrillen) sehr druckresistent seien,
wohingegen sich Aktin in Druckbereichen > 300 MPa sensitiver gegenüber einer
Druckbehandlung verhält. Ähnliche Ergebnisse wurden in der hier vorgestellten Arbeit
gefunden. In der SDS-PAGE sind noch Banden und Peaks für die löslichen
Proteinbestandteile Aktin und Troponin sowie Tropomycin bei basischen Marinaden noch bis
450 MPa zu erkennen (Abbildung 20). Beim sauer marinierten Fleisch konnten schon bei
niedrigem Druck < 450 MPa keine eindeutigen Banden dieser Proteinbestandteile gefunden
werden und die Peaks in der GPC sind bereits bei 450 MPa drastisch reduziert. Somit
scheint die basische Marinade eine leicht protektive Wirkung auf den Abbau von Aktin und
Troponin zu besitzen, während eine Hochdruckbehandlung bei sauer mariniertem Fleisch zu
einem schnelleren Abbau führt.
Abbildung 21: SDS-PAGE und GPC-Messungen von Putenfsteak mit Zusatz von Zitronensäure (pH 2,3) und NaOH (pH 10,3).
pH 2,3
pH10,3
0,1 300 350 400 450 500 550 600 MPa
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
pH 2,3
pH 10,3300 MPa
500 MPa
300 MPa
450 MPa
500 MPa
Myosin heavy chain)
ActinTropomysinTroponinT
pH 2,3
pH10,3
0,1 300 350 400 450 500 550 600 MPa
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
pH 2,3
pH 10,3300 MPa
450 MPa
500 MPa
300 MPa
450 MPa
500 MPa
Myosinheavy chain
ActinTropomysinTroponin T
pH 2,3
pH10,3
0,1 300 350 400 450 500 550 600 MPa
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
pH 2,3
pH 10,3300 MPa
500 MPa
300 MPa
450 MPa
500 MPa
Myosin heavy chain)
ActinTropomysinTroponinT
pH 2,3
pH10,3
0,1 300 350 400 450 500 550 600 MPa
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Minutes
10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00 16,00 17,00 18,00 19,00 20,00 21,00 22,00 23,00 24,00 25,00 26,00 27,00 28,00 29,00 30,00 31,00 32,00
pH 2,3
pH 10,3300 MPa
450 MPa
500 MPa
300 MPa
450 MPa
500 MPa
Myosinheavy chain
ActinTropomysinTroponin T
Ergebnisse und Diskussion 128
Temperatur [°C]
20 40 60 80 100
He
at flo
w [W
/g]
0,20
0,22
0,24
0,26
0,28
0,1 MPa
500 MPa
Temperatur [°C]
20 40 60 80 100
He
at flo
w [W
/g]
0,16
0,18
0,20
0,22
0,24
0,26
0,28
0,1 MPa
500 MPa
Abbildung 22: DSC-Messung von Putensteak mariniert mit NaOH (A) (pH 10,3) und Zitronensäure (B) (pH 2,3) vor (0,1 MPa) (schwarz) und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa) (rot).
Die Ergebnisse der DSC-Messungen bestätigen diese Annahme (Abbildung 22). Wie bereits
Hayakawa et al. (1996) feststellten, nimmt die Denaturierungsenthalpie mit steigendem
Druck ab. Bei der Betrachtung der einzelnen Wärmestromkurven sind vereinzelt Peaks zu
erkennen, welche die Bestandteile Myosin bei Temperaturen zwischen 55 und 60 °C und
Aktin im Bereich zwischen 78 – 80 °C repräsentieren. Diese Peaks verschwinden mit einer
zunehmenden Druckbehandlung. Die einzelnen Denaturierungstemperaturen verschieben
sich in den unteren Temperaturbereich. Der Vergleich der Kurven lässt den Schluss zu, dass
sauer mariniertes Fleisch stärkeren Denaturierungen (bereits vor HP-Behandlung) unterliegt
als basisch marinierte Fleischproteine (ohne HP). Diesen Sachverhalt kennt man auch aus
der konventionellen Fleischtechnologie. Ein Absäuern bei Rohwürsten führt hierbei zu einer
Denaturierung und dadurch zur Schnittfestigkeit von Würsten, wohingegen bei den basisch-
neutralen Brühwürsten eine Denaturierung durch einen thermischen Prozess erfolgt.
Bei dem Versuchsansatz mit Natriumcarbonat und Ascorbinsäure zeigten die Ergebnisse der
Schneiddruckmessung keine deutlichen Unterschiede bezüglich der verschiedenen Zusätze
(Abbildung 23). Mit Ausnahme der Messungen bei Proben, die mit 300 MPa behandelt
wurden, liegen keine signifikanten Unterschiede vor. Dies könnte darauf zurückzuführen
sein, dass der Probenumfang bei n = 4 lag und der Einfluss des Fleisches überragte.
Festzuhalten bleibt aber, dass der Einfluss einer Druckerhöhung mit dem Anstieg des
gemessenen Schneiddruck einhergeht, d.h. es kommt zu einer Verfestigung wie bereits bei
A B
Aktin
Myosin
Ergebnisse und Diskussion 129
Villacís et al. (2008) beschrieben. Die SDS-PAGE Untersuchungen zeigten ebenfalls einen
Verlust an löslichen Proteineinheiten (Aktin, Tropomycin und Troponin), dabei zeigte sich,
dass bei Natriumcarbonat-Proben deutlichere Banden für die Proteine nach 500 MPa als für
Ascorbinsäure-Proben zu sehen sind (Abbildung 24). Die aus dem ersten Versuchsansatz
erhaltenen Ergebnisse, dass ein basischer pH-Wert einen Abbau an einzelnen löslichen
Proteinfraktionen des Muskelproteins vermindert, kann daher bestätigt werden.
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Schn
eid
kra
ft [P
a]
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
Putenfleisch mit Ascorbinsäure
Putenfleisch mit Natriumcarbonat
Putenfleisch mit Wasser
Abbildung 23: Schneiddruck für Putenfleisch mit Zusatz von Ascorbinsäure und Natriumcarbonat bei verschiedenen Druckstufen.
Die DSC Messungen ergaben, dass bei Umgebungsdruck (0,1 MPa) die gemessene
Enthalpie bei Putenfleisch, mariniert mit Natriumcarbonat, höher war als bei Ascorbinsäure-
Proben. Erstaunlicherweise sind die Enthalpien mit reiner Wassermarinade und ohne
Druckbehandlung geringer als bei Fleisch mit Natriumcarbonat ohne Druck (Tabelle 31). Die
alleinige Zugabe von Wasser, das mechanische Antumbeln und der damit verbundene
Energieeintrag reichen demnach aus, die native Proteinmatrix zu verändern (veränderte
Wassereinlagerung etc.). Nach einer Hochdruckbehandlung von 500 MPa zeigt sich, dass
die Enthalpie drastisch abnimmt, es kommt zu einer Proteindenaturierung. Bei Betrachtung
des Absolutwertes nach einer Hochdruckbehandlung scheint das Fleisch mariniert mit
Natriumcarbonat noch den höchsten Restenthalpiewert zu besitzen, die Proteine scheinen
Sch
nei
dd
ruck
[P
a]
Ergebnisse und Diskussion 130
eine nativere Struktur aufzuweisen. Der Kurvenverlauf der DSC-Messung zeigt, dass die
einzelnen Peaks für Aktin und andere Proteinfragmente abnehmen und sich die
Übergangstemperaturen in den vorderen Temperaturbereich verschieben (Abbildung 25).
Dabei ist in der Abbildung 25 ersichtlich das bei einer Marinierung mit Natriumcarbonat und
einer Hochdruckbehandlung von 500 MPa deutlichere Peaks für Aktin und Myosin
nachweisbar sind als bei reiner Wasserzugabe oder der Zugabe von Ascorbinsäure. Nach
den Messwerten der reinen Proteinanalytik ist das nicht durch einen Verlust an dem Gehalt
an Protein zu sehen, sondern eher aufgrund von Verschiebungen zwischen löslichem und
nichtlöslichem Proteinanteil zu erklären. Die GPC Werte zeigen ebenfalls einen Abbau von
Mysoin (heavy chain) nach einem Druck von 500 MPa, unabhängig von der Zugabe einer
Marinade (Abbildung 27, Abbildung 28 und Abbildung 26). Für Natriumcarbonat-Proben ist
deutlich zu erkennen, dass die einzelnen Peaks schon bei Proben ohne
Hochdruckbehandlung, aber auch nach 500 MPa deutlich erkennbar sind, wie es bei reiner
Wasserzugabe auch der Fall ist, wohingegen das Säuern bereits zu einem Abbau der
einzelnen löslichen Proteinfragmente durch Denaturierungsprozesse führt. Vergleicht man
das Putenfleisch, mit Wassermarinade, mit Marinade mit Zusatz von Natriumcarbonat nach
einer Hochdruckbehandlung von 500 MPa (Skalierung beachten), so ist zu erkennen, dass
die Natriumcarbonat-Proben höhere und ausgeprägtere Peaks aufweisen. Das basische
Marinieren scheint sich auf den Verlust der einzelnen löslichen Fragmente positiv
auszuwirken. Dies zeigen auch die SDS-PAGE (Abbildung 24). Chapleau et al. (2003)
beschreiben bei einem Druck über 300 MPa einen Anstieg der hydrophoben Bindungen, die
eine Aggregation von Myofibrillen Proteinen fördert.
Ergebnisse und Diskussion 131
Abbildung 24: SDS-PAGE von Putensteack mariniert mit Ascorbinsäure oder Natriumcarbonat ohne Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa).
Tabelle 31: Enthalpiemessungen der DSC von Putensteak mit Zusatz von Natriumcarbonat, Ascorbinsäure und reinem Wasser vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa)
Zugabe Druck [MPa]
Enthalpie [J/g]
Wasser 0,1 3,44± 0,17
Wasser 500 1,32± 0,16
Natriumcarbonat 0,1 4,41± 0,07
Natriumcarbonat 500 2,32± 0,02
Ascorbinsäure 0,1 1,69± 0,19
Ascorbinsäure 500 0,90± 0,04
Nur Fleisch 0,1 3,93± 0,16
Nur Fleisch 500 0,53± 0,02
500 0,1 500 0,1 [MPa]
Asco. NaCarbonat
Ergebnisse und Diskussion 132
Temperatur [°C]
20 40 60 80 100
He
at F
low
[W
/g]
0,20
0,21
0,22
0,23
0,24
0,25
0,26
0,1 MPa
500 MPa
Temperatur [°C]
20 40 60 80 100
He
at F
low
[W
/g]
0,20
0,22
0,24
0,26
0,28
0,1 MPa
500 MPa
Temperatur [°C]
20 40 60 80 100
He
at F
low
[W
/g]
0,20
0,21
0,22
0,23
0,24
0,25
0,26
0,1 MPa
500 MPa
Abbildung 25: DSC-Messung von Putensteak mariniert mit Ascorbinsäure (A), Natriumcarbonat (B)und Wasser (C) vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) (schwarz) und nach einer Behandlung (500 MPa) (rot).
Abbildung 26: GPC-Messung von Putensteak nur mit Wasser, ohne Hochdruckbehandlung bei 0,1 MPa (blau) und bei 500 MPa (Magenda) druckbehandelt.
A B
C
Aktin
Myosin
Ergebnisse und Diskussion 133
Abbildung 27: GPC-Messung von Putensteak mariniert mit Ascorbinsäure, ohne Hochdruckbehandlung bei 0,1 MPa (rot), und bei 500 MPa (blau) hochdruckbehandelt.
Abbildung 28: GPC-Messung von Putensteak mariniert mit Natriumcarbonat, ohne Hochdruckbehandlung bei 0,1 MPa (rot) und bei 500 MPa (grün) druckbehandelt.
Einfluss weiterer Zusätze:
Neben dem pH-Wert können auch andere Zusätze wie z. B. Salze das Ionenprodukt im
Lebensmittel verändern und dadurch Proteinveränderungen unter Hochdruck beeinflussen.
Aus diesem Grund wurden parallel zu den detaillierteren Untersuchungen zum pH-Wert
verschiedene Salze und Zusatzstoffe im Putenfleisch getestet, bei denen man sich einen
Ergebnisse und Diskussion 134
Einfluss auf die rheologische und funktionelle Beschaffenheit von hochdruckbehandeltem
Fleisch erhoffte. Das Screening wurde dabei auf eine Druckbehandlung bei 500 MPa
reduziert, die Haltezeit lag bei 3 min, eine Temperierung wurde vorerst nicht vorgenommen.
Da sich der a*-Wert und der b*-Wert nicht signifikant veränderten und damit die Ergebnisse
zu den Untersuchungen zu verschiedenen pH-Werten bestätigten, sind hier die Ergebnisse
betreffend der Aufhellung des L*-Wertes aufgezeigt (Abbildung 29).
ohne MarinadeWasser
Meersalz
Natriumlactat
Natriumchlorid NPS
Phosphat
Natriumcitra
t
L-W
ert
0
20
40
60
80
100
0,1 MPa
500 MPa
Abbildung 29: L*-Wert von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen vor (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa).
Die Zugabe von NPS, Natriumlactat, NaCl und Meersalz zeigt einen weniger hohen End-L*-
Wert als andere Zusätze (Abbildung 29). Bei diesen Substanzen wurde der pH-Wert
entweder leicht angehoben oder unverändert gelassen. Bei Zusätzen wie Natriumcitrat, die
den pH-Wert von Fleisch herabsetzen, wurde vergleichend zu den Ergebnissen von
verschiedenen pH-Werten wieder eine starke Aufhellung festgestellt. Aber dennoch sind
deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bestandteilen ersichtlich. Omana et al.
(2011) untersuchten den Einfluss verschiedener Salze z. B. NaCl, ß-Glucan und Triphosphat
auf oxidative Reaktionen und die Farbe von hochdruckbehandeltem Fleisch. Auch diese
Arbeitsgruppe stellte keinen wirklich großen und signifikanten Einfluss verschiedener
Bestandteile auf den L*-Wert fest.
Ergebnisse und Diskussion 135
Neben den farblichen Veränderungen sind aber auch Textureigenschaften für den
Konsumenten entscheidend. Dabei zeigte Phosphat eine deutlich stärkere Verfestigung als
andere Salze. Meersalz hingegen scheint eine weichmachende Funktion unter Hochdruck
auf das Fleisch zu haben (Abbildung 30). Villacís et al. (2008) konnten bei einem Druck von
150 MPa neben dem Anstieg der Diffusionsrate von NaCl auch ein Minimum des
Schneiddruck bei Putenbrustfleisch unter Zugabe von Salz feststellen, die myofibrillären
Proteine zeigten unter dem Mikroskop ein geschwollenes Erscheinungsbild (siehe Kap. 3.5.).
keine MarinadeWasser
Meersalz
Natriumlactat
Natriumchlorid NPS
Phosphat
Natriumcitra
t
Schnie
dkra
ft [P
a]
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
0,1 MPa
500 MPa
Abbildung 30: Schneiddruck von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen vor (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa).
Zusammenfassend ließ sich aus diesem Screeningversuch festhalten, dass Meersalz und
Natriumlactat positive Eigenschaften in Bezug auf den Erhalt nativer Fleischeigenschaften
nach einer Hochdruckbehandlung aufweisen. Nitritpökelsalz erfüllte nicht den gehofften
Effekt des Farberhalts und ist im Vergleich zu Natriumchlorid nicht signifikant besser was den
L*-Wert betrifft. Natriumchlorid zeigt bei der Messung der Schnittfestigkeit, vergleichbar zu
unmariniertem Fleisch, relativ hohe Schnittfestigkeitswerte, ist aber für Fleischzubereitungen
unumgänglich und soll daher bei weiteren Versuchen weiter untersucht werden.
Fasst man alle Ergebnisse, auch die der pH-Werte zusammen, so sind entscheidend für die
Farbe eher die pH-Werte und für die Textur der Zusatz bestimmter Salze.
Sch
neid
dru
ck [
Pa
]
Ergebnisse und Diskussion 136
In weiteren Untersuchungen sollen nun unterschiedliche Prozessparameter (Druck und
Starttemperatur) untersucht werden. Um den Probenumfang zu minimieren, wurde der
Zusatz von Natriumcarbonat, Ascorbinsäure und NaCl gewählt.
Ergebnisse und Diskussion 137
3.5. Einfluss verschiedenere Prozessparameter auf die
Funktionalität von mariniertem Putenfleisch
Um eine thermische Denaturierung unter Hochdruck zu vermeiden, wurde vor Festlegung
der zu untersuchenden Prozesstemperaturen die adiabatische Erwärmung direkt im
Putenfleisch ermittelt. Hierzu wurde von der Firma UHDE eine Messapparatur (Prototyp)
bereitgestellt. Die Ergebnisse des Temperaturverlaufs im Putenfleisch, behandelt bei 600
MPa, sind in Abbildung 31 zu sehen. Der Temperaturanstieg liegt zwischen 18 – 19 °C,
somit ist er vergleichbar mit Literaturwerten zu reinem Wasser mit 3 °C/100 MPa. Um unter
60 °C während der anschließenden Versuche zu bleiben, wurden maximale
Behandlungstemperaturen von 40 °C gewählt.
Abbildung 31: Temperaturverlauf (grün und gelb) von Putenbrust während einer Hochdruckbehandlung mit 600 MPa. Temperaturverlauf von reinem Wasser (orange und blau).
CH1, CH2: Putenfleisch; CH3, CH4:
Ergebnisse und Diskussion 138
1. Marinaden auf Wasserbasis
In einem ersten Teil sollen Marinaden auf Wasserbasis beschrieben und diskutiert werden,
danach wird ein kurzer Überblick über Versuche mit Marinade auf Emulsionsbasis gegeben.
Zunächst sollen die Ergebnisse und Untersuchungen zu Putenfleisch aus dem Bereich Brust
(Steaks) diskutiert werden. Im Anschluß daran werden die Ergebnisse aus Putenkeulen
diskutiert, die einen deutlich höheren Anteil an Myoglobin und Fett besitzen.
a) Steaks
In den anschließenden Untersuchungen wurde der Einfluss von verschiedenen
Prozessparametern untersucht (p = 200 – 600 MPa; T = 4 – 40 °C). Als Referenz wurde das
Fleisch bei 0,1 MPa untersucht. Die Haltezeit wurde konstant bei 3 min gehalten, um den
Probenaufwand zu minimieren. Die drei Minuten sind im Hinblick auf die mikrobiologische
Sicherheit und die ökonomische Anwendbarkeit des Verfahrens gewählt worden.
Als Zusätze wurden Ascorbinsäure und NaCl mit 1 % bezogen auf das Fleisch und
Natriumcarbonat mit 0,2 % gewählt. Die Auswahl der Zusätze richtet sich nach den
vorangegangenen Versuchen, in denen festgestellt wurde, dass bestimmte Salze, aber vor
allem der pH-Wert einen Einfluss auf die Beschaffenheit von hochdruckbehandeltem Fleisch
besitzen. Um funktionelle und sensorische Veränderungen feststellen zu können, wurden
Analysen in Bezug auf den Schneiddruck, Farbe, Drip loss und pH-Werte durchgeführt und
aufgenommen.
Die Putensteaks wurden mit 10 % Wassermarinade für 60 min im Tumbler mariniert und
anschließend, wie im Materialteil beschrieben, hochdruckbehandelt. Der pH-Wert, der sich
nach einer Hochdruckbehandlung im Fleisch einstellt, ist in Tabelle 32 dargestellt. Dabei
wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Temperaturstufen 4, 20, 30 und 40 °C
festgestellt, so dass sich der in der Tabelle angegebene Mittelwert auf den gesamten
Probenumfang bezieht. Es zeigt sich, dass das Marinieren den pH-Wert des Fleisches im
Kern nicht stark verändert. Dennoch stellt sich bei der Verwendung von Ascorbinsäure ein
tendenziell niedrigerer pH-Wert ein als bei Carbonat. Bei Wasserzugabe und Zugabe von
NaCl sind vergleichbare pH-Werte im Fleisch zur jeweiligen Druckstufe zu finden. Für alle
Proben ist ein pH-Anstieg von ca. 0,2 von einem Druck von 0,1 MPa zu 500 MPa zu finden.
Wenn man sich die Differenz von Proben ohne Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) und Proben
nach den verschiedenen Druckbehandlungen anschaut, so ist ersichtlich, dass bei
Ascorbinsäure-Proben eine Hochdruckbehandlung zu einem stärkeren pH-Anstieg führt als
bei Natriumcarbonat-Proben (Tabelle 32). Auch Marcfarnale et al. (1984) beschreibt einen
Ergebnisse und Diskussion 139
pH-Anstieg in hochdruckbehandelten Fleischpasteten. Dies könnte auf eine Auf- bzw.
Umfaltung der Proteine zurückzuführen sein, wodurch verstärkt basisch wirkende Reste
freigesetzt werden. Des Weiteren kommt es innerhalb des Lebendmittelsystems zu einer
vermehrten Dissoziation der Ionen, was einen Einfluss auf den pH-Wert mit sich bringt.
Tabelle 32: pH-Wert von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen nach unterschiedlichen Druckbehandlungen
Zugabe Druck [MPa] pH-Wert
Wasser 0,1 5,86 ±0,01
200 5,89 ±0,06
300 5,95 ±0,06
400 5,98 ±0,04
500 6,06 ±0,05 Natrium-carbonat
0,1 5,92 ±0,06
200 5,90 ±0,04
300 5,95 ±0,06
400 6,06 ±0,05
500 6,07 ±0,09 Ascorbinsäure-säure
0,1 5,59 ±0,09
200 5,79 ±0,19
300 5,72 ±0,34
400 5,89 ±0,20
500 5,92 ±0,19 NaCl 0,1 5,85 ±0,08
200 5,87 ±0,09
300 5,94 ±0,06
400 6,01 ±0,04
500 6,03 ±0,09
Um die relativ umfangreichen Ergebnisse zu verstehen, sollen hier zunächst die
Veränderungen im Putenfleisch ohne Zusätze, d. h. nur mit 10 % reiner Wasserzugabe
diskutiert werden. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die gesamte Versuchsreihe, d. h. die
Druckbehandlungen 0,1, 200, 300, 400 und 500 MPa, mit den Temperaturen 4, 20 und 40 °C
aufgrund der Reproduzierbarkeit im Doppelansatz untersucht wurden. Die
Standardabweichungen, die sich aus den (chemischen und physikalischen) Analysen selbst
ergeben, werden nicht dargestellt. Diese sind im Vergleich zum Fehler, der aus dem
Naturprodukt Putenfleisch und der Probenbehandlung (Temperierung etc.) resultiert, klein.
Die angegebenen Werte setzen sich somit aus den zwei Versuchsreihen und den jeweiligen
unabhängigen Analysenwerten, die im 2- bis 4-fachen Ansatz durchgeführt wurden, um eine
Ergebnisse und Diskussion 140
Messungenauigkeit zu vermeiden, zusammen. Es konnte keine dritte oder vierte
Versuchsreihe aus zeitlichen und finanziellen Gründen durchgeführt werden, daher sind die
hier vorgestellten Ergebnisse nicht vollständig statistisch abgesichert. Es zeigten sich
allerdings in allen Versuchsreihen annähernd gleiche oder vergleichbare Werte der
einzelnen Analysen (Schneiddruck, Farbe, Drip loss etc.), daher wurden die Ergebnisse der
einzelnen Versuchsreihen zusammengefasst.
Tabelle 33: Differenz der pH-Werte von Putensteak mit verschiedenen Zusätzen in Bezug zu den pH-Werten bei Umgebungsdruck (0,1 MPa)
Zugabe Druck [MPa]
pH
vorHP-pHnachHP
Wasser 200 -0,03
300 -0,09
400 -0,12
500 -0,20 Natrium-carbonat
200 0,02
300 -0,03
400 -0,14
500 -0,15 Ascorbinsäure-säure
200 -0,28
300 -0,21
400 -0,38
500 -0,41 NaCl 200 -0,03
300 -0,10
400 -0,17
500 -0,19
Ergebnisse und Diskussion 141
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
0
2040
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 32: Farbwerte für Putensteak mit 10 % Wasser bei verschiedenen Drücken und Temperaturen (L*-Wert oberste Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe).
Der L*-Wert zeigt den schon öfter festgestellten typischen Verlauf (Abbildung 32). Es ist ein
Anstieg mit steigendem Druck zu finden, wobei der steilste Anstieg zwischen 200 und 400
MPa zu finden ist, dieser ist unabhängig von dem hier untersuchten Temperaturbereich (4 –
40 °C). Bei der differenzierten Betrachtung des a*-Wertes (Abbildung 33) zeigt sich
tendenziell ein Anstieg mit Druckanstieg, aber signifikante Unterschiede zwischen den
unterschiedlichen Temperaturen sind nicht festzustellen. Ein vergleichbares Bild ergibt sich
auch für den b*-Wert. Holmgaard Bak et al. (2012) beschreiben im Muskel Longissimus dorsi
nach einer Hochdruckbehandlung bei 20 °C den Muskel als heller und weniger Rot als bei
einer Behandlungstemperatur von 5 °C. McArdle et al. (2010) konnte bei Untersuchungen
von Rindfleisch keinen signifikanten Einfluss verschiedener Behandlungstemperaturen auf
die Farbwerte nachweisen. Die Veränderungen des Myoglobin ist sehr komplex und nicht
vollständig geklärt. Es spielen mehrere Reaktionen eine Rolle, zum einen kommt es zur
Denaturierung des Proteins, sowie zu einer Zerstörung des Porphyrin Ringes. Zudem spielen
Redoxreaktionen ebenfalls eine Rolle. Festzuhalten bleibt, wie die Ergebnisse der
vorliegenden Arbeit sowie Arbeiten von weiteren Autoren demonstrieren, dass über einem
Druck von ca. 300 MPa ein kritischer Punkt der Farbveränderung in Richtung Aufhellung und
Ergebnisse und Diskussion 142
Verlust vom Rotwert liegt (Tintchev et al. 2010; Marcos et al. 2010). Einen großen Einfluss
auf die Veränderung des a*-Wertes besitzt dabei die Redoxchemie des Myoglobin, es gibt in
der Literatur die Hypothese, dass es durch eine Aktivierung der Metmyoglobin reduzierenden
Enzyme bei moderatem Druck bis 300 MPa zu einer Anreicherung von Oxymyoglobin und
damit zu einem Anstieg des a*-Wertes kommt (Jung et al. 2003). Über einem Druck von 300
MPa werden diese Enzyme wieder deaktiviert so, dass es zu einer Reduktion des a*-Wertes
kommt. Dies könnte durch die hier gemessenen a*-Werte erklärt werden (Abbildung 32).
Vernachlässigt man die Standardabweichungen, ist die Tendenz ersichtlich, dass es bis 300
MPa unabh. von der Behandlungstemperatur zu einem Anstieg des a*-Wertes kommt, ab
400 MPa ist eine schwache Abnahme zu beobachten.
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
a*-
We
rt
-2
-1
0
1
2
3
4 °C
20 °C
40 °C
Abbildung 33: a*-Werte für Putensteak mit 10 % Wasser bei verschiedenen Drücken und Temperaturen.
Fasst man die Ergebnisse der Farbmessungen zusammen, so besitzt der Druck den größten
Einfluss auf die Fleischfarbe, gefolgt von der Matrixzusammensetzung, d. h. unterschiedliche
Ionen- und pH-Werte. Die Temperatur in dem hier relevanten Bereich zwischen 4 und 40 °C
besitzt einen verminderten Einfluss.
Ergebnisse und Diskussion 143
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Sch
ne
idkra
ft [P
a]
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
4 °C
20 °C
40 °C
Abbildung 34: Schneiddruck für Putensteak mit 10 % Wasser bei verschiedenen Drücken und Temperaturen.
Bei der Zugabe von reinem Wasser zum Putenfleisch kommt es mit steigendem Druck zu
einer Verfestigung des Fleischgewebes. Gerade zwischen 400 und 500 MPa zeigte der
Verlauf der Schneiddruckmessung über den Druck nochmals einen steilen Anstieg
(Abbildung 34). In der Literatur sind Angaben zu finden, dass eine Hochdruckbehandlung bei
200 MPa zu einem weichmachenden Effekt führt. Dies soll durch die Zerstörung der
Lysosomen und die damit verbundene Freisetzung an autolytischen Enzymen geschehen
(Lamballerie-Anton et al. 2002). Das kann in dieser Arbeit nicht bestätigt werden, im unteren
Druckbereich kann allerdings auch kein signifikanter Anstieg der Festigkeit gezeigt werden.
Im Druckbereich zwischen 100 und 300 MPa beschreiben Rastogi et al. (2007), dass es sich
zunehmend um reversible Proteindenaturierungen unter Hochdruck bei Fleisch handelt, dies
könnte den leichten, aber nicht wirklich signifikanten Anstieg in diesem Druckbereich für den
Schneiddruck im Putenfleisch mit 10 % Wasser erklären. Der steilere Anstieg hinsichtlich der
Verfestigung im Druckbereich ab 400 MPa wird auch für verschiedene Tiersorten (vor allem
Fische und Seetiere) von Ashieand Simpson (1996) oder Angsupanich and Ledward (1998)
gezeigt. Zusammenfassend scheint also eine relevante Verfestigung ab einem Druckbereich
von größer 300 MPa stattzufinden. Ma and Ledward (2004) untersuchten die Kombination
Hitze und Hochdruck auf die Textur von Hühnerbrustfleisch und konnten ebenfalls bis zu
Sch
ne
idd
ruck
[P
a]
Ergebnisse und Diskussion 144
einer Temperatur von 40 °C einen synergitischen Effekt feststellen, die Festigkeit nimmt mit
steigendem Druck und Temperatur zu. Erst ab Temperaturen über 60 °C in Kombination mit
200 MPa konnten sie einen weichmachenden Effekt feststellen. Diese Temperatur kam aber
in der hier vorliegenden Arbeit nicht zum Einsatz, da der thermische Einfluss minimiert
werden soll, um ein frisches Fleischprodukt zu erhalten, dies kann bei Starttemperaturen von
60 °C plus die adiabatische Erhitzung nicht mehr garantiert werden kann. Des Weiteren
beschreibt die Arbeitsgruppe von Ma and Ledward et al. (2004) über die DSC-Messungen,
dass das Aktin sehr hitzelabil ist, sowohl Aktin als auch Myosin bei 20 °C und einem Druck >
200 MPa nicht abgebaut wurden und es verstärkt zu Disulfidbrücken zwischen
Myosinbestandteilen kam. Dies ist auch mit den in dieser Arbeit festgestellten Ergebnissen
vergleichbar, bei 4 und 20 °C und einer Druckbehandlung sind die Peaks für Myosin (55 - 60
°C) und Aktin (78 - 80 °C) noch zu erkennen (Abbildung 39). Signifikante Unterschiede für
den hier untersuchten Temperaturbereich können ebenso wie bei der Farbe nicht festgestellt
werden. Es zeichnet sich ab, dass sich in einem hohen Druckbereich ab 500 MPa eventuell
synergistische Effekte von Temperatur und Druck überlagern und eine niedrigere
Starttemperatur zu einer stärkeren Verfestigung führt, dies müsste in weiteren
Untersuchungen überprüft werden. Einen synergitischer Effekt von Temperatur (20 - 60 °C)
mit Druck stellten Ma and Ledward (2004) fest. Sie zeigten, dass es im Rindfleisch bei 20 °C
zu einer Verfestigung mit steigendem Druck kommt (dabei war auch hier im Druckbereich um
die 400 MPa der steilste Anstieg zu finden) und das ab sehr hohen Starttemperaturen über
60 °C eine Kombination mit niedrigerem Druck (200 MPa) zu einem Abfall der Verfestigung
kommt, was durch einen Abbau von Kollagenbestandteilen erklärt werden kann. Solche
Temperaturen kommen aber in der Zubereitung von Frischfleischprodukten, wie bereits
erwähnt, nicht in Frage.
Die GPC-Messungen ergaben, dass die unterschiedlichen Temperaturen keinen Einfluss auf
die Verteilung der Proteinfragmente bei 0,1 MPa besitzen (Abbildung 35). Nach einer
Hochdruckbehandlung von 500 MPa sind leichte Unterschiede erkennbar, die allerdings
nicht wirklich ausgeprägt sind (Abbildung 36). Man erkennt aber gut den Verlust der Peaks
für Myosin heavy chain und Aktin, was einem Verlust an löslichen Proteinen entspricht.
Ergebnisse und Diskussion 145
Abbildung 35: GPC-Messung von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe, bei 0,1 MPa mit Starttemperaturen 4 (schwarz), 20 (hell grün) und 40 °C.
Abbildung 36: GPC-Messung von Putensteak mit Wasserzugabe nach einer Hochdruckbehandlung von 500 MPa, mit Starttemperaturen 4 (schwarz), 20 (hellgrün) und 40 °C (dunkelgrün).
Die SDS-PAGE Untersuchungen zeigen bei 4 und 40 °C einen besseren Erhalt der
Tropomycinbande. Aktin wird bei allen untersuchten Temperaturen und einer
Hochdruckbehandlung von 500 MPa abgebaut (Abbildung 37).
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
Minutes
0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00
AU
0,00
0,05
0,10
Minutes
0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00
Myosin heavy
chain Actin
Myosin heavy
chain Actin
Ergebnisse und Diskussion 146
Abbildung 37: SDS-PAGE von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe bei 4, 20 und 40 °C und Umgebungsdruck (0,1 MPa) und nach einer Druckbehandlung (500 MPa).
Die Aufnahmen des Rasterelektronenmikroskops von Putenfleisch mit Wassermarinade sind
der Abbildung 38 zu entnehmen. Die Aufnahmen zeigen mit steigendem Druck eine
Zunahme an zerstörter Zellstruktur. Bei einem Druck von 600 MPa ist zwischen den
Myofibrillen zunehmend eine Vernetzung ersichtlich, auch bei näherer Betrachtung der
Struktur der Fibrillen lässt sich ein homogeneres Netzwerk mit feinen Poren erkennen, es
kommt demnach zu einer Gelbildung und Denaturierung. Dies bestätigen die Ergebnisse der
Schneiddruck und der DSC.
Aktin
Tropomycin
4 4 20 20 40 40 [°C]
0,1 500 0,1 500 500 500 [MPa]
Ergebnisse und Diskussion 147
Abbildung 38: REM Aufnahmen von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe, vor (0,1 MPa) und nach einer Hochdruckbehandlung (400 MPa und 600 MPa).
Temperatur [°C]
20 40 60 80 100
He
at
flo
w [
W/g
]
0,20
0,22
0,24
0,26
0,28
4 °C / 500 MPa
4 °C / 0,1 MPa
20 °C / 0,1 MPa
20 °C / 500 MPa
40 °C / 0,1 MPa
40 °C / 500 MPa
Abbildung 39: DSC-Messung von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe bei verschiedenen Drücken und Temperaturen.
X10.000 1µm X5.000 5µm X1.000 10µm
Ergebnisse und Diskussion 148
Bei den DSC-Messungen sind kaum Unterschiede bzgl. der unterschiedlichen
Starttemperaturen feststellbar (Abbildung 39). Es kommt, wie bereits im vorangegangenen
Abschnitt erläutert, zu einer Abnahme der einzelnen Fragmente durch Denaturierung. Auch
die Enthalpie-Abnahme ist zwischen den einzelnen Temperaturen nicht signifikant
unterschiedlich, es lässt sich eine etwas stärkere Abnahme der Enthalpie bei Proben, die bei
4 °C behandelt wurden, ablesen, wobei hierfür aus statistischer Relevanz weitere
Untersuchungen von Nöten wären (Tabelle 34). Die Ergebnisse der DSC könnten somit eine
verstärkte Denaturierung bei niederen Temperaturen bedeuten.
Bei der Untersuchung des Tropfsaftverlustes (Drip loss) sind die Standardabweichungen
sehr groß, was an der Analyse selbst, aber auch am heterogenen Probenmaterial liegt.
Betrachtet man die Tendenzen, so lassen sich diese Ergebnisse ohne
Standardabweichungen (sind im Anhang enthalten) gut in einem dreidimensionalen Graphen
aufzeigen (Abbildung 40). Der Drip loss steigt vorallem im Druckbereich bis 200/300 MPa
stark. Höhere Temperaturen bei Proben mit reiner Wasserzugabe zeigten vorallem im
höheren Druckbereich ein synergistischen Effekt, es kommt verstärkt zu einer schlechteren
Wasserhaltekapazität, der Drip loss steigt.
25
30
35
40
5
10
15
20
25
30
3540
100200
300400
500
Dri
p loss [%
]
Tem
pera
tur [°C
]
Druck [MPa]
Abbildung 40: Drip loss von Putensteak mariniert mit 10 % Wasserzugabe bei verschiedenen Druckstufen und Temperaturen.
Ergebnisse und Diskussion 149
Tabelle 34: Enthalpie Messung der DSC von Putensteak mit 10 % Wasserzugabe, behandelt bei unterschiedlichen Temperaturen und Drücken
Marinierung Temperatur [°C]
Druck [MPa] Enthalpie [W/g]
Wasser 4 0,1 3,9225 ± 0,1957
500 0,9002 ± 0,1756
20 0,1 3,1378 ± 0,6121
500 1,3210 ± 0,1556
40 0,1 3,5700 ± 0,5037
500 1,0469 ± 0,3362
Nun sollen die Ergebnisse dargestellt werden, die bei dem Einsatz von NaCl, Ascorbinsäure
und Natriumcarbonat-Zusatz in Verbindung mit den Temperaturen 4, 20 und 40 °C sowie
den Drücken zwischen 0,1 und 500 MPa erarbeitet wurden.
Die Ergebnisse der Farbe von Putensteaks mariniert mit NaCl zeigen den typischen Verlauf.
Es kommt zu einer Aufhellung, also einem Anstieg des L*-Wertes, einhergehend mit einem
leichten nicht signifikanten Anstieg des a*-Wertes mit steigendem Druck (Abbildung 41).
Hierbei ist im Vergleich zu reiner Wassermarinade im Druckbereich zwischen 200 und 400
MPa der Anstieg des L*-Wertes nicht so steil und erreicht auch im Enddruck bei 500 MPa
einen niedrigeren Endwert. Die unterschiedlichen Temperaturen zeigen weder für die
Messung der a*-Werte noch L*-Werte signifikante Unterschiede. Es lässt sich bei 300 MPa
eine etwas höhere Aufhellung bei 4 °C im Vergleich zu den anderen Temperaturen messen.
Inwieweit das statistisch abgesichert ist, muss noch einmal überprüft werden. Demnach
besitzt, unabhängig der Zugabe von Natriumchlorid, der Druck den höchsten Einfluss auf die
Farbe, gefolgt von Marinaden-Rezepturen. Die Temperaturen zwischen 4 und 40 °C spielen
eine vermindert relevante Rolle.
Ergebnisse und Diskussion 150
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-20
0
20
40
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 41: Farbmessung für Putensteak mariniert mit NaCl (L*-Wert obere Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe).
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-20
0
20
40
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 42: Farbmessung für Putensteak mariniert mit Ascorbinsäure (L*-Wert obere Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe).
Ergebnisse und Diskussion 151
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-20
0
20
40
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 43: Farbmessung für Putensteak mariniert mit Natriumcarbonat (L*-Wert obere Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe).
Die Farbmessungen von Putenfleisch mit einem sauren pH-Wert, das mit Ascorbinsäure
mariniert wurde, zeigen hingegen Unterschiede hinsichtlich der untersuchten Temperaturen
(Abbildung 42). Die L*-Werte sind beim niedrigeren Druck, wenn also der Einfluss des
Drucks scheinbar noch nicht überragt, bei höheren Temperaturen (40 °C) höher als bei den
Temperaturen 4 und 20 °C. Die nähere Betrachtung des gemessenen a*-Wertes zeigt, dass
bei einer Behandlungstemperatur von 40 °C und einer Marinierung mit Ascorbinsäure
niedrigere Absolutwerte gemessen werden als bei den Temperaturen 4 und 20 °C. Dies
könnte auf einen temperaturbedingten Abbau oder eine beschleunigte Oxidation
(temperaturabhängig) des Myoglobins zurückzuführen sein.
Bei den Farbmessungen für Natriumcarbonat zeigt sich ein Anstieg des L*-Wertes mit
steigendem Druck, aber kein Unterschied bezüglich der Temperaturen 4, 20 oder 40 °C
(Abbildung 43). Der a*-Wert verändert sich kaum, jedoch ist ein tendenziell leichter Anstieg
ab einem Druck von 300 MPa zu erkennen. Bis zum Druck von 400 MPa liegen die L*-Werte
im Putenfleisch, mariniert mit Natriumcarbonat, unter denen von Putenfleisch mit
Ascorbinsäure, unabhängig von den Starttemperaturen. Der End-L*-Wert liegt bei basisch
mariniertem Fleisch wieder tiefer als bei Fleisch nur mit Wasser, auch unabhängig von der
Temperatur. Zusammenfassend ist festzustellen, dass im Druckbereich von 200-400 MPa
die Zusatzstoffe NaCl und Natriumcarbonat einen Einfluss auf die Steigung des
hochdruckinduzierten L*-Wert besitzen.
Ergebnisse und Diskussion 152
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Sch
neid
kraft [P
a]
10000
20000
30000
40000
4 °C
20 °C
40 °C
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Sch
neid
kraft [P
a]
10000
20000
30000
40000
4 °C
20 °C
40 °C
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Sch
neid
kraft [P
a]
10000
20000
30000
40000
4 °C
20 °C
40 °C
Abbildung 44: Schneiddruck von Putensteak mariniert mit NaCl (A), Ascorbinsäure (B) und
Natriumcarbonat (C).
A
B
C
Schneid
dru
ck [P
a]
Schneid
dru
ck [P
a]
Schneid
dru
ck [P
a]
Ergebnisse und Diskussion 153
Bei den Ergebnissen zum Schneiddruck sind die Mittelwerte von fünf Messungen von je zwei
unterschiedlichen Versuchstagen zusammengefasst. Es ist an der relativ großen
Standardabweichung erkennbar, dass der Einfluss des Fleisches und die
Probenvorbereitung eine große Streuung verursachen. So ist es bei dem Probenumfang
schwierig, endgültige Aussagen zu treffen. Tendenziell erkennbar ist, dass die Zugabe von
Ascorbinsäure eine stärkere Verfestigung bewirkte als die reine Wasserzugabe oder die
Zugabe von Natriumcarbonat (Abbildung 44). Der Druck besitzt eine dominierende Wirkung
auf die Verfestigung von mariniertem Putenfleisch und bewirkt vor allem ab einem Druck von
400 MPa einen Anstieg. Was den Einfluss der Temperatur angeht, ist es schwierig, eine
Tendenz zu erkennen. Bei basisch mariniertem Fleisch kann man bis 400 MPa einen
antagonistischen Effekt von Temperatur und Druck erahnen, so dass höhere Temperaturen
weniger stark zu einer Verfestigung führen.
Die SDS-Page zeigt, dass bei einer Zugabe von NaCl und Natriumcarbonat im Vergleich zur
Ascorbinsäurezugabe nach einer Hochdruckbehandlung noch mehr leichtere
Proteinfraktionen im oberen Teil der SDS-Page enthalten sind (
Abbildung 45).
Auch im Vergleich zur reinen Wasserzugabe sind die Banden der einzelnen Fraktionen bei
Zugabe von Natriumcarbonat und NaCl deutlicher zu erkennen, was den Schluss zulässt,
dass die Zugabe dieser Salze ein protektive Wirkung auf die Denaturierung einzelner kleiner
Proteinfraktionen besitzt, wenn die Salze eine basische Wirkung aufweisen.
Ergebnisse und Diskussion 154
Abbildung 45: SDS-PAGE von Putensteak mit NaCl-, Ascorbinsäure- oder Natriumcarbonatzugabe vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) und nach einer Druckbehandlung von 500 MPa.
Der Drip loss ist hier dargestellt für Marinaden mit Zusatz von NaCl oder Natriumcarbonat
(Abbildung 62). Bei den Ergebnissen für Ascorbinsäurezusatz sind keine deutlichen
Tendenzen erkennbar. Dabei muss erwähnt werden, dass die Analyse selbst sowie das
heterogene Probenmaterial eine große Streuung verursachten. Zunächst ist festzustellen,
dass der Zusatz von Salzen (NaCl oder Natriumcarbonat) zu einer verbesserten
Wasserhaltekapazität führt, im Vergleich zu einer reinen Wasserzugabe (Abbildung 40).
Auch bei der konventionellen Fleischverarbeitung ist die Salzzugabe mit einer verbesserten
Wassereinlagerung verbunden, und ein Anstieg des pH-Wert durch Zugabe basischer
Bestandteile führt ebenfalls zu einer verbesserten Wasserhaltekapazität (Schwägele 2003).
Dennoch steigt mit steigendem Druck der Tropfsaftvelust, was die Ergebnisse aus der DSC,
GPC und SDS-Page unterstützt, es kommt zu einem vermehrten Verlust löslicher und damit
wasserbindender Proteine. Des Weiteren sind Zusammenhänge zwischen Temperatur und
Druck zu erkennen (Abbildung 46). Hoher Druck und hohe Temperaturen besitzen, im
Zusammenhang mit basischen Bestandteilen, synergistische Effekte und die
Wasserhaltekapazität wird erhöht sowie der Drip loss vermindert. Bei einer
Aktin
Tropomycin
500 0,1 500 0,1 500 0,1 [MPa]
NaCl Ascorbinsäure Natriumcarbonat
Ergebnisse und Diskussion 155
Behandlungstemperatur zeichnet sich für beide Zusätze ein lokales Maximum an
Tropfsaftverlust ab.
25
30
35
40
5
10
15
20
25
30
3540
100200
300400
500
Dri
p loss [%
]
Tem
pera
tur [°C
]
Druck [MPa]
Abbildung 46: Drip loss von Putensteak mit Wasserzugabe und NaCl oder Natriumcarbonat bei verschiedenen Druckstufen und Temperaturen.
NaCl
Natriumcarbonat
Ergebnisse und Diskussion 156
b) Putenkeule
Da sich aus den Versuchen mit Putensteak ergab, dass die Matrix selbst einen sehr
bedeutenden Einfluss besitzt, wurden in weiteren Versuchsreihen die Auswirkungen der
selben Zusatzstoffe (Ascorbinsäure, Natriumchlorid und Natriumcarbonat) auf Putenkeulen
während einer Hochdruckbehandlung untersucht.
Einhergehend mit dem Druck stieg der pH-Wert für Putenkeulen über ca. 0,1 bis 0,3 an.
Dabei liegen die pH-Werte nach einer Druckbehandlung unabhängig von der eingesetzten
Marinade relativ nahe beieinander. Da sich wiederum kein signifikanter Unterschied
zwischen den Temperaturen ergab, wurden hier alle pH-Werte der Temperaturen 4, 20 und
40 °C in Abhängigkeit vom Druck zusammengefasst (Tabelle 35). Der Anstieg der pH-Werte
(pH nach dem Marinieren, aber ohne Druckbehandlung minus pH-Werte nach der
Druckbehandlung) zeigt die selben Tendenzen wie bei Steaks. Bei den sauer marinierten
Proben steigt der pH-Wert mehr an als bei der Zugabe von basischen Marinaden mit
Natriumcarbonat (Tabelle 36). Im Vergleich zu den pH-Werten der Steaks liegen hier bereits
alle Anfangs-pH-Werte höher, was im Hinblick auf den Farberhalt nach einer
Hochdruckbehandlung positiv sein sollte.
Ergebnisse und Diskussion 157
Tabelle 35: pH-Wert für Putenkeulen mit unterschiedlichen Zusätzen bei verschiedenem Druck
Marinade Druck [MPa] pH-Wert
NaCl
0,1 6,17± 0,08
200 6,19± 0,08
300 6,35± 0,23
400 6,39± 0,13
500 6,42± 0,08
Ascorbinsäuresäure
0,1 6,11± 0,06
200 6,25± 0,06
300 6,35± 0,04
400 6,36± 0,05
500 6,42± 0,09
Natriumcarbonat
0,1 6,33± 0,09
200 6,32± 0,06
300 6,34± 0,06
400 6,37± 0,09
500 6,43± 0,03
Wasser
0,1 6,16± 0,02
200 6,24± 0,04
300 6,30± 0,05
400 6,35± 0,04
500 6,34± 0,04
Ergebnisse und Diskussion 158
Tabelle 36: Differenz der pH-Werte von Putenkeulen mit unterschiedlichen Zusätzen in Bezug auf den pH-Wert bei 0,1 MPa
Zugabe Druck [MPa] pHvorHP-pHnachHP
NaCl
200 -0,01
300 -0,18
400 -0,22
500 -0,25
Ascorbinsäure
200 -0,14
300 -0,24
400 -0,25
500 -0,31
Natriumcarbonat
200 0,01
300 -0,01
400 -0,04
500 -0,10
Wasser
200 -0,08
300 -0,14
400 -0,19
500 -0,18
Bei den Farbmessungen von Keulen wurde wie bei den Steaks ein Anstieg des L*-Wertes
und damit ein Aufhellen der Fleischmatrix gerade im Druckbereich zwischen 300 und 400
MPa gemessen (Abbildung 47). Zwischen 0,1 MPa und einer Druckbehandlung von 200
MPa ist der Anstieg nur minimal und nicht signifikant. Wie erwartet, ist der totale Anstieg in
Keulen nicht so hoch wie in Steaks, die L*-Werte bei 500 MPa liegen unterhalb denen, die
für Putenkeulen gemessen wurden. Aber auch ab einem Druck von 500 MPa scheint die
Kurve eine Art Sättigung zu durchlaufen, sie flacht gegen Ende hin ab und scheint ab 500
MPa gegen einen Maximalwert zu laufen. Der a*-Wert zeigt keine signifikanten Unterschiede
bzgl. Der Behandlungstemperaturen.
Betrachtet man den L*-Wert etwas genauer, so ist eine Tendenz zu erwarten, welche bei
höheren Temperaturen und höherem Druck ab 300 MPa einen synergistischen Effekt auf die
Farbveränderung darstellt, d. h. die Aufhellung durch höhere Temperaturen verstärkt wird.
Ergebnisse und Diskussion 159
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-20
0
20
40
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 47: Farbmessung von Putenkeulen mariniert mit reinem Wasser (L*-Wert obere Datenreihe, b*-Wert mittlere Datenreihe, a*-Wert untere Datenreihe).
Bei den Versuchen, in denen verschiedene Zusätze über die Marinade in das Keulenfleisch
eingebracht wurden, zeigt sich, dass bei Zugabe von NaCl, Ascorbinsäure und
Natriumcarbonat ebenfalls ein Anstieg des L*-Wertes gemessen werden konnte. Im höheren
Druckbereich zeigt sich, wenn auch nicht signifikant, ein synergetischer Effekt von
Temperatur und Druck bei Proben mit NaCl. Die Zugabe von NaCl führt im Vergleich zu
Proben mit reiner Wasserzugabe zu einem deutlich niedrigeren L*-Wert für alle Drücke und
alle untersuchten Behandlungstemperaturen (Abbildung 48).
Sowohl für NaCl-Proben als auch für Ascorbinsäure-Proben ist ein schwacher, typischer
sigmoidaler Kurvenverlauf des L*-Wertes zu finden.
Ergebnisse und Diskussion 160
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-20
0
20
40
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 48: Farbveränderungen von Putenkeulen mariniert mit NaCl.
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-20
0
20
40
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 49: Farbmessungen von Putenkeulen mariniert mit Ascorbinsäure.
Ergebnisse und Diskussion 161
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
-20
0
20
40
60
80
4 °C
20 °C
40 °C
L*-Wert
a*-Wert
b*-Wert
Abbildung 50: Farbmessungen von Putenkeulen mariniert mit Natriumcarbonat.
Die Zugabe von Ascorbinsäure bewirkt, dass der Kurvenverlauf des L*-Wertes über dem
Druck deutlich flacher verläuft als bei den L*-Werten mit reiner Wasserzugabe (Abbildung
49). Der L*-Wert bei 500 MPa ist dabei niedriger als bei Putenkeulen, die mit reinem Wasser
mariniert sind. Dabei sind die Farbmessungen bzgl. der Behandlungstemperaturen sehr
unterschiedlich und deshalb genauere Tendenzen eher willkürlich. Die Ergebnisse
hinsichtlich der Farbmessungen zu sauer marinierten Steaks unterscheiden sich daher.
Welche Ursache es dafür gibt, ist noch nicht geklärt.
Abbildung 51: Bild von hochdruckbehandelten (500 MPa, 3 min) Putenkeulen mit Natriumcarbonat und reiner Wassermarinade.
Ergebnisse und Diskussion 162
Die Zugabe einer basischen Natriumcarbonat-Marinade führt zu einem wenig starken
Aufhellen im Fleisch im Vergleich zu reinem Wasserzusatz (Abbildung 50). Damit bestätigt
sich auch für Keulen die schon bei den Steaks getroffene Annahme, dass ein Anheben des
pH-Wertes zu einem verbesserten Farberhalt im Fleisch nach einer Hochdruckbehandlung
führt. Höhere Temperaturen (40 °C) zeigen, wie bereits bei den NaCl-Proben, einen
schwachen synergitischen Effekt zum Druck mit leicht erhöhten L*-Werten. Die Unterschiede
waren auch deutlich sensorisch sichtbar, wie man in Abbildung 51 erkennen kann.
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Sch
ne
idkr
aft
[P
a]
10000
15000
20000
25000
30000
4 °C
20 °C
40 °C
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Sch
ne
idkr
aft
[P
a]
15000
20000
25000
30000
4 °C
20 °C
40 °C
Abbildung 52: Schneiddruck von Putenkeulen mit 10 % Wasserzugabe (A) und NaCl Zugabe
(B).
A
B
Schneid
dru
ck [P
a]
Schneid
dru
ck [P
a]
Ergebnisse und Diskussion 163
Abbildung 53: Schneiddruck von Putenkeulen mit Ascorbinsäurezugabe (A) und Natriumcarbonatzugabe (B).
Bei der Schneiddruckmessung ist es schwierig, Tendenzen oder Aussagen zu treffen, da die
Standardabweichung schon aufgrund des Rohmaterials Keule, äußerst groß ist. Generell
scheint der Zusatz von NaCl und Natriumcarbonat eine weichmachende Funktion zu
besitzen (Abbildung 52 und Abbildung 53). Die Werte des Schneiddrucks liegen tiefer als bei
reiner Wasserzugabe oder der Zugabe von Ascorbinsäure. Bezüglich der Temperaturen
lassen die Ergebnisse keine eindeutige Interpretation zu. Auch ist kein signifikanter Anstieg
mit Drucksteigerung erkennbar.
Abbildung 54: GPC-Messung von Keulen mit Wasserzusatz ohne Druckbehandlung für 4 (schwarz), 20 (blau) und 40 °C (grün).
AU
0,000
0,010
0,020
0,030
0,040
Minutes
0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00
Aktin Myosin heavy chain
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Sch
ne
idkra
ft [P
a]
15000
20000
25000
30000
4 °C
20 °C
40 °C
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Schn
eid
kra
ft [P
a]
15000
20000
25000
30000
4 °C
20 °C
40 °C
A B
Sch
nei
dd
ruck
[P
a]
Ergebnisse und Diskussion 164
Abbildung 55: GPC von Keulen mit Wasserzusatz bei 4 °C und den Drücken 0,1 MPa (schwarz) und 500 MPa (rot).
Der Einfluss der unterschiedlichen Temperaturen auf die Proteinzusammensetzung von
Putenkeulen sollen hier zunächst anhand der Referenz-Keulen nur mit Wasserzugabe
diskutiert werden. In der Abbildung 54 ist zu sehen, dass eine Temperaturerhöhung ohne
Druck schon zu einer leichten Abnahme der einzelnen Fragmente führt. Vor allem das Aktin
scheint in Putenkeulen relativ temperatursensibel zu sein.
Abbildung 56: GPC von Keulen mit Wasserzugabe bei 20 °C Starttemperatur und den Drücken 0,1 (schwarz) und 500 MPa (rot).
AU
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
Minutes
0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00 35,00 40,00 45,00 50,00 55,00 60,00 65,00 70,00 75,00 80,00
AU
0,000
0,010
0,020
0,030
0,040
Minutes
0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00
Aktin
Myosin heavy chain
Aktin
Myosin heavy chain
Ergebnisse und Diskussion 165
Abbildung 57: GPC von Keulen mit Wasserzugabe bei 40 °C Starttemperatur und den Drücken 0,1 (schwarz) und 500 MPa (blau).
Eine Druckbehandlung führt bei allen Starttemperaturen zu einem Verlust an einzelnen
Proteinfragmenten, weit aus stärker wird das myosin heavy chain hingegen vom Druck
abgebaut, was mit steigender Temperatur noch verstärkt wird, wohingegen das Aktin bei
höheren Temperaturen etwas resistenter gegenüber einem druckinduzierten Abbau zu sein
scheint (Abbildung 55 und Abbildung 56 und Abbildung 57). Vergleicht man aber die
Ergebnisse mit den Ergebnissen der Putensteaks, sieht man, dass die druckinduzierte
Denaturierung (der Verlust einzelner Fragmente) nicht so stark ausgeprägt zu sein scheint.
Dies könnte die Erklärung für die niedrigeren Schneiddruckmessungen liefern.
AU
0,000
0,010
0,020
0,030
0,040
Minutes
0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00
AU
0,000
0,010
0,020
0,030
0,040
Minutes
0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00
Aktin
Myosin heavy chain
Aktin
Myosin heavy chain
Ergebnisse und Diskussion 166
Abbildung 58: GPC von Keulen mit Wasserzusatz bei 500 MPa mit den Starttemperaturen 4 (rot), 20 (schwarz), 40 °C (blau) .
Bei der Gegenüberstellung der GPC-Profile zu unterschiedlichen Temperaturen bei 500 MPa
ist eine Abnahme der Fragmente mit steigender Temperatur zu erkennen, wobei Myosin
heavy chain nicht mehr nachweisbar ist bei diesem Druck (Abbildung 58). Die Temperatur
besitzt bzgl. der Veränderung von löslichen Proteinfraktionen einen synergitischen Effekt d.h.
mit steigendem Druck, steigt der Verlust an Aktin, was durch höhere Temperaturen verstärkt
wird.
Tabelle 37: Enthalpie Messung der DSC von Putenkeulen mit Zusatz von 10 % Wasser bei unterschiedlichen Drücken und Behandlungstemperaturen
Temperatur [°C] Druck [MPa] Enthalpie [J/g]
4
0,1 3,48 ± 0,20
500 1,84 ± 0,08
20
0,1 2,81 ± 0,68
500 1,43 ± 0,10
40
0,1 3,71 ± 0,30
500 1,40 ± 0,12
Ergebnisse und Diskussion 167
Temperatur [°C]
50 60 70 80
Hea
t flow
[W
/g]
0,20
0,22
0,24
0,26
0,28
0,30
0,32
0,34
0,1 MPa
500 MPa
Temperatur [°C]
50 60 70 80
Hea
t flow
[W
/g]
0,20
0,22
0,24
0,26
0,28
0,30
0,32
0,34
0,1 MPa
500 MPa
Abbildung 59: DSC-Messung von Keulen mit Wasserzugabe bei 4 °C (A) und 20 °C (B) Behandlungstemperatur vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) (schwarz) und nach einer Behandlung (500 MPa) (rot).
Die Graphen der DSC Messungen (Abbildung 60) zeigen, wie auch die Enthalpien in Tabelle
37 bestätigen, dass bei 40 °C und ohne Druck (0,1 MPa) in Putenkeulen mit Wasserzugabe
schon weitaus mehr protoplastisches Protein abgebaut wurde als bei 20 °C. Dies bedeutet,
dass in diesem Fall die Temperatur bei hohem Druck (500 MPa) eine unterstützende
Wirkung auf die Abnahme bzw. die Denaturierung der Proteine bewirkt.
A
B
Aktin Myosin
Ergebnisse und Diskussion 168
Temperatur [°C]
50 60 70 80
Hea
t flow
[W
/g]
0,20
0,22
0,24
0,26
0,28
0,30
0,32
0,34
0,1 MPa
500 MPa
Abbildung 60: DSC-Messung von Keulen bei 40 °C Behandlungstemperatur vor einer Hochdruckbehandlung (0,1 MPa) (schwarz) und nach einer Behandlung (500 MPa) (rot).
Aus zeitlichen und finanziellen Gründen konnten keine DSC-Messungen für Keulen mariniert
mit den Zusätzen NaCl, Natriumcarbonat und Ascorbinsäure mehr durchgeführt werden. Es
ist aber davon auszugehen, dass auch im Hinblick auf die Ergebnisse von Putensteaks ein
vergleichbares Ergebnis wie bei Keulen mit Wasserzugabe zu erwarten sind. Der Druck
besitzt demnach den größten Einfluss auf die rheologische und funktionelle Beschaffenheit
von hochdruckbehandeltem Fleisch. Der Einfluss von Marinadenbestandteilen zeigt sich
sowohl in der Farbe als auch in der Textur, wobei basische Zusätze wie Natriumcarbonat
einen positiven Erhalt nativer Fleischstruktur und Farbe bewirken. Der Einfluss der
Temperatur im Bereich 4 – 40 °C ist minimal und äußert sich erst bei detaillierter
Untersuchung der einzelnen Proteinbestandteile. Hierbei kann in diesem Proteinbereich von
synergitischen Effekten ausgegangen werden, sodass es vermehrt zu
Denaturierungsprozessen bei höheren Temperaturen kommt. Dabei zeigen die SDS-
Aufnahmen zunehmend, dass die Temperatur keinen Einfluss auf die Zusammensetzung
löslicher Proteine besitzt (es ist ein Abbau von Aktin, Tropomycin und Troponin zu erkennen)
(Abbildung 61). Der Unterschied bei verschiedenen Temperaturen ist also auf die gesamte
Proteinmatrix zu beziehen.
Ergebnisse und Diskussion 169
Abbildung 61: SDS-PAGE für Putenkeulen mit Wasserzugabe bei verschiedenen Temperaturen sowie vor einer Hochdruckbehandlung und nach 500 MPa.
Auf eine Darstellung des Drip loss wird an für Putenkeulen verzichtet, durch das stark
heterogene Fleischgewebe (Einlagerung von Fett und Sehnen) ist aus den Messwerten und
den damit verbundenen Standardabweichungen keine Tendenz bzgl. verschiedenen
Temperaturen im Kombination mit Zusatzstoffen erkennbar. Die Ergebnisse werden
allerdings im Anhang aufgeführt.
Aktin
Trobomycin
4 4 20 20 40 40 [°C]
0,1 500 0,1 500 500 500 [MPa]
Ergebnisse und Diskussion 170
2. Marinaden auf Emulsionsbasis
In diesem Abschnitt sind die Ergebnisse zu den Untersuchungen des Einfluss von
Emulsionsmarinade und Zusatzstoffen (NaCl, Natriumcarbonat und Ascorbinsäure)
dargestellt und diskutiert, sie sollen dabei nur einen Einblick vermitteln und wurden nicht
differenziert weitergeführt. Dabei wurden die Proben im Doppelansatz untersucht und
werden ohne Standardabweichung angegeben. Im Anhang sind die ausführlichen
Ergebnisse enthalten. Des Weiteren wurde auf die Messungen der DSC und GPC, sowie
SDS-Page verzichtet, um einen Analyseaufwand zu minimieren, die Veränderungen der
löslichen Proteine im Fleisch sollten hierbei durch die Messung des Drip loss abgeschätzt
werden.
a) Steak
In weiteren Versuchsreihen wurde überprüft, ob die gleichen Inhaltstoffe, d. h. NaCl,
Ascorbinsäure und Natriumcarbonat, vergleichbare Ergebnisse auch in Emulsionen liefern.
Hierzu wurden im gleichen prozentualen Anteil wie bei reiner Wassermarinade die
Inhaltsstoffe zu einer Emulsion aus 70 % Wasser und 30 % Rapsöl mit Zugabe von
Basiscompound der Firma AVO untergemengt. Die Einzelergebnisse sind dem Anhang zu
entnehmen.
Der pH-Wert im Fleisch bei NaCl-Emulsionen lag bei 5,71 ± 0,05 und stieg während einer
Hochdruckbehandlung bei allen Temperaturen (4, 20, 40 °C) auf maximale Werte bei 500
MPa von 5,89 ± 0,04 an. Bei Zugabe von Ascorbinsäure stieg der durchschnittliche Anfangs-
pH-Wert (aller Temperaturen) von 5,53 ± 0,15 auf 5,79 ± 0,15 an, damit ist ein deutlicherer
Anstieg des pH-Wertes zu erkennen als bei NaCl-Zugabe. Bei Natriumcarbonat-Emulsionen
stieg der Anfangs- pH-Wert von 6,08 ± 0,14 bei 500 MPa auf 6,67 ± 0,51 noch deutlicher an.
Für den Drip loss, das bedeutet für die Wasserhaltekapazität, ist kein genauer
Zusammenhang zwischen Behandlungstemperatur und Zusatzstoff zu finden. Diese Analyse
sollte stellvertretend für die aufwendigen GPC und DSC Messungen das Verhalten von
denaturierten löslichen Proteinen wiedergeben. Für Natriumcarbonat- und Ascorbinsäure-
Proben scheint eine wärmere Behandlungstemperatur für den gesamten Druckbereich zu
einem verbesserten Drip loss zu führen (Abbildung 62).
Ergebnisse und Diskussion 171
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Dri
p loss [%
]
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
4 °C
20 °C
40 °C
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Dri
p lo
ss [
%]
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
4 °C
20 °C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
Drip loss (
%)
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
4 °C
20°C
40°C
Abbildung 62: Drip loss von Putensteak mit Emulsionsmarinade und dem Zusatz von NaCl (A), Natriumcarbonat (B) und Ascorbinsäure (C) bei verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen.
Bei den Ergebnissen der Farbmessung zeigten sich folgende Zusammenhänge. Beim
Einsatz von Natriumcarbonat-Emulsionen ist eine Temperatur von 4 °C mit einem höheren
L*-Wert und somit mit einem stärkeren Aufhellen verbunden als bei Proben, behandelt bei 20
oder 40 °C. Dies bestätigt die Ergebnisse für Wasseremulsionen, bei basischen Zusätzen
sind höhere Temperaturen vorteilhaft für einen Farberhalt. Für Ascorbinsäure-Emulsionen
sind bereits deutlich höhere Ausgangs-L*-Werte generell zu finden. Diese steigen weiter mit
zunehmendem Druck. Wobei eine Behanldungstemperatur im Bereich von 4 °C hierbei eher
positive Effekte auf den Farberhalt ausübt im Vergleich zu 40 °C. Mit Natriumcarbonat in den
Emulsionen, wie auch schon bei den Wassermarinaden, sind die niedrigsten L*-Werte zu
finden. Gerade der Anstieg zwischen 200 und 400 MPa ist hier flacher im Verlauf als bei den
A B
C
Ergebnisse und Diskussion 172
anderen Zusätzen. Bei dem Rotwert (a*-Wert) sowie bei dem Gelbwert (b*-Wert) konnte
keine Korrelation oder Zusammenhang bzgl. Temperatur, Druck und Zusätze gezeigt werden
(Daten im Anhang).
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
L*-
We
rt
50
60
70
80
4 °C
20 °C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
L-W
ert
45
50
55
60
65
70
75
80
4 °C
20°C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
L-W
ert
45
50
55
60
65
70
75
80
4 °C
20°C
40 °C
Abbildung 63: L*-Werte für Putenfleisch mariniert mit Emulsionen und dem Zusatz von NaCl (A), Natriumcarbonat (B) und Ascorbinsäure (C) bei verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen.
A B
C
Ergebnisse und Diskussion 173
Die Messungen des Schneiddrucks ergaben, dass bei Zusatz von Emulsionen mit NaCl kein
Anstieg, sondern entweder eine Abfall der Schneiddruck oder konstante Werte über eine
Druckerhöhung gemessen wurden (Abbildung 64). Das bedeutet, der Zusatz von
Emulsionen im Vergleich zu Wassermarinaden führt zu weicheren Endproben nach einer
Hochdruckbehandlung. Bei Ascorbinsäure-Emulsionen und Natriumcarbonatzugabe sind
keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen Druck und Temperatur erkennbar, der
Schneiddruck liegt aber über der von Putenfleisch, das mit NaCl-Emulsionen mariniert
wurde. Leichte Tendenzen bzgl. der Temperatur sind bei höheren Temperaturen von 40 °C
zu erahnen, dabei scheint der totale Einfluss des Drucks minimiert zu sein, die Werte liegen
ähnlich nahe beieinander.
Abbildung 64: Schneiddruck für Putensteak mariniert mit Emulsionen und dem Zusatz von NaCl (A) und Natriumcarbonat (B) bei verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen.
Die REM-Aufnahmen in Abbildung 65 sind von Putenfleisch mariniert mit reiner Emulsion
aufgenommen worden, es wurde kein Salz dazugegeben, um zu schauen, ob nur der höhere
Fettanteil die Struktur alleine schon verändert. Im Vergleich zur Wasserzugabe (Abbildung
38) zeigt sich weniger stark eine Zerstörung der Myofibrillen und bei höheren Druckstufen
von 500 MPa zeichnet sich ein homogenes Netzwerk ab. Die Zwischenräume zwischen den
Fibrillen sind ebenfalls vernetzt und die Fibrillen selbst zeigen nach 500 MPa ein enges
homogeneres Bild als bei 0,1 MPa. Demnach führt eine Zugabe von Fett in Form von
Emulsionen zu einer veränderten Strukturbildung. Die Wechselwirkungen zwischen den
Proteinen werden verändert, aber nicht verhindert.
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
Sch
neid
kra
ft (
Pa
)
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
4 °C
20°C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
Sch
neid
kra
ft (
Pa
)
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
4 °C
20°C
40 °C
A B
Sch
nei
dd
ruck
[P
a]
Ergebnisse und Diskussion 174
Abbildung 65: REM Aufnahmen von Putenfleisch mit Emulsionsmarinade ohne Hochdruckbehandlung und nach einer Hochdruckbehandlung (200 und 500 MPa).
b) Keulen
Eine Zugabe von Ascorbinsäure-Emulsion ergibt den Anfangs-pH-Wert von 5,53 ± 0,14,
dieser steigt bei einer HP-Behandlung auf gerade einmal 5,73 ± 0,15 an. Bei NaCl-
Emulsionen liegt bereits der pH-Wert bei Proben ohne Hochdruckbehandlung höher bei 5,73
± 0,05 und der pH-Anstieg ist deutlicher auf 5,90 ± 0,03 messbar, dies kommt einem
Farberhalt und einem geringen Tropfsaftverlust entgegen. Die Zugabe von Natriumcarbonat
ergibt Anfangs-pH-Werte von 6,08 ± 0,13, nach einer Hochdruckbehandlung von 500 MPa
stellt sich ein pH-Wert von 6,46 ± 0,51 ein.
Die Tropfsaftverlust (Drip loss) steigt mit zunehmendem Druck bei Putenkeulen, die mit
NaCl-emulsionen mariniert sind nicht an, hier sind die höchsten Werte bei Proben zu finden,
die bei einer Temperatur von 40 °C und den unteren Drücken von 200 und 300 MPa
behandelt wurden (Abbildung 66). Höhere Tropfsaftverluste sind für die sauren
Ascorbinsäure-Proben zu finden, die Proteine können in diesem pH-Bereich in Kombination
mit Druck nur schlecht das Wasser halten. Die Proben mit Natriumcarbonat-Zusatz zeigen
vor allem im Druckbereich unter 400 MPa im Vergleich zur Referenz (0,1 MPa) und der
Temperatur von 40 °C kaum Unterschiede. Eine basische Marinierung in Kombination mit
höheren Temperaturen ist daher in Bezug auf die Wasserbindung bei Anwendung von
X10.000 1µm X5.000 5µm X1.000 10µm
Ergebnisse und Diskussion 175
Hochdruck von Vorteil. Vergleicht man alle Werte, so scheint der Zusatz von Natriumsalzen
jeglicher Art von Vorteil bzgl. der Wasserhaltekapazität zu sein.
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
Drip loss (
%)
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
4 °C
20°C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600D
rip loss (
%)
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
4 °C
20°C
40 °C
Druck [MPa]
0 100 200 300 400 500 600
Dri
p lo
ss [
%]
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
4 °C
20 °C
40 °C
Abbildung 66: Drip loss von Putenkeulen mit Emulsionsmarinade und dem Zusatz von NaCl (A), Natriumcarbonat (B), Ascorbinsäure (C)bei verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen.
Die Farbe verändert sich in Keulen unabhängig von den Marinaden nicht so stark wie bei
Steaks. Dabei ist zu erkennen, dass warme Behandlungstemperaturen wie hier die 40 °C zu
einem stärkeren Aufhellen führen. Unterschiede zwischen Wasser- und Emulsionsmarinade
sind dabei nicht zu erkennen. Natriumchlorid und Natriumcarbonat-Emulsionen halten
gegenüber saurer Emulsion mit Ascorbinsäure besser die Farbe (Abbildung 67).
A B
C
Ergebnisse und Diskussion 176
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
L-W
ert
30
40
50
60
70
80
4 °C
20°C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
L-W
ert
30
40
50
60
70
80
4 °C
20°C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
L-W
ert
30
40
50
60
70
80
4 °C
20°C
40 °C
Abbildung 67: L*-Werte für Putenkeulen mariniert mit Emulsionen und dem Zusatz von NaCl (A), Ascorbinsäure (B) und Natriumcarbonat (C) bei verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen.
A B
C
Ergebnisse und Diskussion 177
Abbildung 68: Schneiddruck für Putenkeulen mariniert mit Emulsionen und dem Zusatz von NaCl (A) und Natriumcarbonat (B) bei verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen.
Eine weniger starke Verfestigung, d. h. ein nicht so starker Anstieg der Schnittfestigkeit ist
bei der Zugabe von NaCl im Vergleich zu Ascorbinsäure-Proben zu finden, im Gegenteil, es
ist mit Druckanstieg eine weichmachende Funktion zu erkennen, die Schnittfestigkeit sinkt
tendenziell (Abbildung 68). Die Emulsion selbst, unabhängig vom eingesetzten Zusatzstoff,
vermindert schon die durch Proteindenaturierung induzierte Verfestigung im Vergleich zu
reinen Wassermarinaden. Höhere Temperaturen, 40 °C, scheinen wie schon bei der
Farbmessung synergitische Effekte zu besitzen bei Zugabe von Emulsionen mit
Natriumcarbonat. Bei 4 °C Behandlungstemperatur kommt es zu einem stärkeren Anstieg
der Schnittfestigkeit. Die weichmachende Funktion könnte ein Effekt aus der Kombination
Base und Temperatur sein, die sich auf das kollagenhaltige Gewebe auswirkt.
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
Sch
neid
kra
ft (
Pa
)
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
4 °C
20°C
40 °C
Druck (MPa)
0 100 200 300 400 500 600
Sch
neid
kra
ft (
Pa
)
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
4 °C
20°C
40 °C
A B
Sch
nei
dd
ruck
[P
a]
Ergebnisse und Diskussion 178
3.6. Einfluss einer Hochdruckbehandlung auf die Funktionalität
von Rohmilchkäse
Als Einblick in die funktionelle Veränderung von hochdruckbehandeltem Camembert wurden
physikalische Analysen am Käse vor und nach einer Hochdruckbehandlung durchgeführt.
Die Hochdruckbehandlung wurde dabei in Anlehnung an die Erkenntnisse bzgl. der
Mikrobiologie vor der Reifung durchgeführt.
Die Dichte von hochdruckbehandelten Camembertlaiben (600 MPa, 5 min) zeigt eine leichte
nicht signifikante Reduktion auf 1,096 g/cm³ ± 0,059, die Dichte des unbehandelten Käse
liegt bei 0,992 g/cm3 ± 0,037. Die Käse wurden in Plastikbeuteln hochdruckbehandelt. Die
Dichte könnte mit der Verringerung des Volumens zusammenhängen. So nennt z. B.
Krzikalla (2007) die Verringerung des Volumens eines hochdruckbehandelten Lebensmittels
als eine Folge der Hochdruckbehandlung. Er macht für diesen Effekt Strukturveränderungen
und die Ausbildung neuer Wasserstoffbrückenbindungen verantwortlich. Juan et al. (2007)
hat beschreiben, dass sich unter Hochdruck ein neues Proteinnetzwerk ausbildet und so
eine komprimiertere Käsestruktur entsteht. Um endgültige Aussagen treffen zu können,
müsste der Probenumfang deutlich erhöht werden, was im Rahmen dieser Arbeit jedoch
nicht möglich war, daher sollen die Messwerte erste Anhaltspunkte für weitere Versuche
liefern. Zusätzlich veränderten sich die viskoelastischen Eigenschaften des Camemberts, der
hochdruckbehandelte Camembert war elatsischer als der unbehandelte. Die Messung
konnte nicht korrekt ausgewertet werden, da die Schichtdicke zu einer zu starken
Messungenauigkeit führte. Aber es konnten Tendenzen gezeigt werden, dass bei einer
Hochdruckbehandlung die Werte des G`-Modul höher liegen als im Vergleich zu
unbehandeltem Camembert (siehe Anhang). Von veränderten rheologischen Eigenschaften
wurde auch bei hochdruckbehandeltem Gouda berichtet, dabei hatten sich u. a. die
viskoelastischen Eigenschaften des behandelten Käses verändert (Messens et al. 1998).
Bei der Messung der Schneidfestigkeit mittels Texturanalyse ergaben sich folgende
Ergebnisse. Die Schnittfestigkeit des Camemberts wird durch die Hochdruckbehandlung
deutlich erhöht. Bei dem Camembert ohne HP konnte aus den fünf Messungen der
Schnittfestigkeit im Mittel eine Kraft von 6,60 ± 0,86 N bestimmt werden. Bei dem
Camembert mit HP wurde bei fünf Messungen eine mittlere Kraft von 10,88 ± 0,42 N
berechnet. Des Öfteren wurde bereits bestätigt, dass durch eine Hochdruckbehandlung die
Festigkeit eines Käses erhöht wird (Evert-Arriagada et al. 2012). Juan et al. (2007)
Ergebnisse und Diskussion 179
vermuteten, dass durch die Hochdruckbehandlung das Proteinnetzwerk im Käse verändert
wird und eine neue kompaktere Käsestruktur entsteht.
Bei der Farbmessung konnten kaum Unterschiede zwischen hochdruckbehandelten und
Käse ohne HP festgestellt werden (Tabelle 38). Optisch wahrnehmbar war, dass die frisch
hochdruckbehandelten Camembertlaibe vor dem Bewachsen mit Edelschimmel an der
Oberfläche leicht gelblicher waren als die Käselaibe, die keiner Hochdruckbehandlung
unterzogen wurden. Evert-Arrigada (2012) konnte den gleichen Effekt der Gelbfärbung bei
einer Druckhöhe von 400 MPa beobachten. Dabei stellte er keine signifikante Veränderung
der Helligkeit fest. Diese leichte Gelbfärbung könnte durch die Denaturierung der
Käseproteine während der Hochdruckbehandlung entstanden sein. Am Ende der Reifezeit
konnte kein signifikanter Unterschied in der Farbe der Käseteige festgestellt werden.
Tabelle 38: Ergebnisse der Farbbestimmung des Käses mit und ohne HPP
Käse L*(D65) a*(D65) b*(D65)
C außen 90,88 ± 0,51 -0,42 ± 0,05 6,19 ± 0,30
CHPPaußen 90,72 ± 0,39 -0,28 ± 0,19 6,01 ± 0,79
C innen 84,43 ± 1,85 1,85 ± 0,24 20,79 ± 0,62
CHPPinnen 86,07 ± 1,27 2,3 ±0,27 21,65 ± 0,61
Ergebnisse und Diskussion 180
3.7. Sensorik von hochdruckbehandeltem Putenfleisch
Bei den Ergebnissen zu dem sensorischen Test ergaben sich kaum signifikante
Unterschiede bzgl. Putenfleisch mit und ohne Hochdruckbehandlung. Nach einem
Bratvorgang sind somit kaum Unterschiede zwischen frischen Produkten und Produkten mit
HP nachzuweisen. Interessanterweise ist der einzige signifikante Unterschied bei der Frage
„Welche Probe ist heller ?“ aufgetreten, dabei wurde die Probe ohne HP von den
Panelteilnehmern am ersten Versuchstag als heller empfunden. Dies könnte darauf
zurückzuführen sein, dass durch eine Denaturierung unter HP bereits eine Art Garung der
Fleischprobe stattgefunden hat, was beim anschließenden Grillvorgang zu einer Bräunung
führte (Abbildung 69). Bei der Frage, welche Probe saftiger erscheint, wurde von den
Panelisten für die ersten zehn Tage während der Lagerung tendenziell das Fleisch mit HP
ausgewählt (Abbildung 70).
Erwähnenswert ist noch, dass bei der Frage nach einem Fremdgeschmack die Antworten
meist geraten waren, da die Panelisten eine Antwort geben mussten, somit ist auch über
eine Lagerung kein erkennbarer Fremdgeschmack für Proben mit HP nachzuweisen.
Die Ergebnisse des „Bratverlustes“ bestätigen die Ergebnisse der sensorischen Tests. Es
wurde der Verlust von Wasser während des Bratvorgangs bei 230 °C bestimmt, damit kann
der Rückschluss auf die Saftigkeit des Produktes gezogen werden. Der Test kam zu dem
Ergebnis, dass weder eine Hochdruckbehandlung von 300 noch von 600 MPa den
Massenverlust während des Bratens signifikant erhöht (Tabelle 39).
Die Bilder zeigen auch keinen wirklichen optischen Unterschied zwischen den verschiedenen
Putenproben nach einem Grillversuch (Abbildung 73).
Tabelle 39: Bratverlust von Putenfleisch mit und ohne Hochdruckbehandlung beim Grillen bei 230 °C, 2 min
Massenverlust (%)
Putenfleisch ohne Druckbehandlung 44,26 ± 3,10 Putenfleisch mit 600 MPa druckbehandelt 42,10 ± 2,19 Putenfleisch mit 300 MPa druckbehandelt 40,28 ± 3,31
Ergebnisse und Diskussion 181
Welche der beiden Proben ist heller ?
Prüftag
0 5 10 15 20 25 30
An
two
rte
n
0
2
4
6
8
10
ohne HP
mit HP
Abbildung 69: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche Probe ist heller ?“.
Welche der beiden Proben ist saftiger ?
Prüftag
0 5 10 15 20 25 30
An
two
rte
n
0
2
4
6
8
ohne HP
mit HP
Abbildung 70: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche Probe ist saftiger ?“.
Ergebnisse und Diskussion 182
Welche der beiden Proben ist härter ?
Prüftag
0 5 10 15 20 25 30
An
two
rte
n
0
2
4
6
8
ohne HP
mit HP
Abbildung 71: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche Probe ist härter ?“.
Welche der beiden Proben weist einen Fremdgeschmack auf ?
Prüftag
0 5 10 15 20 25 30
An
two
rte
n
0
2
4
6
8
ohne HP
mit HP
Abbildung 72: Dualer Vergleichstest von hochdruckbehandeltem und unbehandeltem mariniertem Putenfleisch über eine Lagerung von 25 Tagen mit der Frage: „Welche Probe weist einen Fremdgeschmack auf ?“.
Ergebnisse und Diskussion 183
Abbildung 73: Putenfleisch nach oder vor einer Hochdruckbehandlung mit anschließendem Grillen bei 230 °C für 2 min
Ergebnisse und Diskussion 184
3.8. Sensorik des Camemberts
Der selbst hergestellte Camembert wies nach einer Stichprobenartigen mikrobiologischen
Untersuchung einen hohen Gehalt an Enterobakterien auf und konnte daher aus
Sicherheitsgründen nicht geschmacklich beurteilt werden.
O`Reilly et al. (2001) konnten auch kaum Unterschiede in Geschmack und Geruch zwischen
Käse behandelt und nicht behandelt mit HP feststellen. Die sensorische Untersuchung
erfolgte in einem Panel von 12 Testpersonen. Die Mehrheit der Prüfer, 10 Personen, hatte
den Eindruck, dass der unbehandelte Camembert einen intensiveren Geruch besaß. Sieben
Personen beschrieben den Geruch des hochdruckbehandelten Camemberts als fast nicht
wahrnehmbar, drei Personen davon beschrieben den Geruch des Weiteren als muffig/alt.
Diese Ergebnisse sowie die Ergebnisse der Mikrobiologie sprechen dafür, dass durch die
Verringerung aktiver Reifebakterien ein hochdruckbehandelter Camembert zum Erlangen
eines vollmundigen Geschmacks eine längere Reifezeit benötigt. Dahingegen wurde der
Geruch des unbehandelten Camemberts von vier Prüfern als intensiv beschrieben, fünf
Personen fanden den Geruch säuerlich und viermal wurde das Merkmal typisch genannt.
Lediglich eine Testperson sah in dem säuerlichen Geruch des unbehandelten Käses ein
Fehlaroma. Drei weitere Panelisten kreuzten bei Fehlaroma den hochdruckbehandelten
Camembert an, wobei nur einer das Fehlaroma mit alt, muffig und ranzig benannte.
Die Textur der Camemberts wurde anhand eines kleinen Käsewürfels, der mit den Fingern
gedrückt wurde, bestimmt. Alle Prüfer bezeichneten die Textur des hochdruckbehandelten
Camemberts als hart, fest oder sogar sehr hart. Dagegen wurde der unbehandelte Käse
siebenmal als weich, viermal als elastisch und zweimal als fest, hart beschrieben.
Unterschiede in der Textur und dem Aussehen von Hartkäsesorten konnte auch bei der
Arbeitsgruppe O`Reilly et al. (2001) festgestellt werden. Darke et al. (1997) ließen Cheddar
Käse, hergestellt aus hochdruckbehandelter Milch, sensorisch untersuchen und stellten
dabei lediglich in der Textur Unterschiede zu nichtbehandelter Milch fest, sie beschrieben
einen Austritt von Feuchtigkeit bei Käse der mittels HP-Milch hergestellt wurde. Daher muss
abgewegt werden, zwischen welchem Prozessschritt der Käseherstellung eine
Hochdruckbehandlung sinnvoll ist.
Um einschätzen zu können, inwieweit der mithilfe des Hochdruckverfahrens hergestellte
Camembert den allgemeinen Erwartungen, die an einen Camembert gestellt werden,
entspricht, wurde abschließend gefragt, ob einer oder keiner oder beide Käse dieser
Erwartung entsprechen. Fünf der Testpersonen hatten den Eindruck, dass keiner der beiden
Ergebnisse und Diskussion 185
Käse diesem Bild entspricht. Davon waren drei der Meinung, dass der hochdruckbehandelte
Käse dieser Vorstellung am nächsten kommt. Für drei der Tester entsprachen beide
Käseproben den Erwartungen und vier favorisierten den unbehandelten Camembert.
Zusammenfassung 186
4. Zusammenfassung
Der Geflügelkonsum in Deutschland und in anderen europäischen Ländern nimmt stetig zu.
Dabei wird Geflügel überwiegend in Form zubereiteter Convinience- oder Grillprodukte in
frischer und gefrorener Form konsumiert. Diese Produkte weisen das gesamte Spektrum der
über die unterschiedlichen Rohwaren sowie die verschiedenen Verarbeitungsschritte
eingebrachten Mikroflora auf. Die Haltbarkeit der Produkte ist auf kurze Distributionszeiten
begrenzt. Daneben zeigten sich gerade in den Jahren 2010 und 2011 vermehrte
mikrobiologische Risiken bei anderen proteinreichen Produkten wie Käse und Streichwürste,
wie einige Rückholaktionen belegen. Die Anwendung hydrostatischen Hochdrucks bietet
eine Möglichkeit zur Haltbarmachung in der Endverpackung bei geringem Energiebedarf. Die
Kinetik erwünschter und unerwünschter Reaktionen innerhalb von proteinreichen Fleisch und
Käseprodukten ist von den Prozessbedingungen (Druckprofil, Behandlungszeit,
Behandlungstemperatur) sowie von den Produkteigenschaften (Tierart, pH Wert,
Zusatzstoffe wie Pökelsalz etc.) abhängig. Ziel dieser Arbeit war es daher, neben einer
hohen mikrobiologischen Sicherheit strukturelle Veränderungen, basierend auf
Proteindenaturierungen, zu untersuchen. Dabei galt es herauszufinden, welchen Einfluss
verschiedene Prozess- und Produktparameter sowie die Wahl des richtigen Zeitpunktes
einer Hochdruckpasteurisation in der Produktionslinie besitzt. Als Modellsysteme wurden
hierbei mariniertes Putenfleisch sowie aus Rohmilch hergestellter Camembert gewählt.
Bei einem Screening von 21 fleischrelevanten Mikroorganismen wurde als einer der
druckresistentesten Keime in Putenfleisch L. gelidum gefunden. Anhand dieses
Verderbniskeims wurden verschiedene Druck- und Temperaturstufen untersucht. Die
Ergebnisse zeigten, dass bei unteren Druckstufen bis 400 MPa ein linearer Anstieg der
Inaktivierung mit steigender Haltezeit (1 – 7 min) einhergeht. In diesem Druckbereich ist
ebenfalls ein linearer Anstieg der Inaktivierung mit Temperaturanstieg zwischen 4 und 30 °C
gefunden worden. Da der thermische Einfluss bei frischem Putenfleisch minimiert werden
sollte und die Messungen der adiabatischen Erhitzung in Putenfleisch einen kalkulierbaren
Anstieg um ca. 3 °C/100MPa ergaben, muss für eine ausreichende Inaktivierung von
druckresistenten Keimen mind. ein Behandlungsdruck von > 400 MPa angewandt werden.
Lagertests zeigten, dass eine Hochdruckbehandlung von 500 MPa und 3 min Haltezeit die
Haltbarkeit von sieben auf 21 Tage verlängern kann. Dabei konnte gezeigt werden, dass
verschiedene Lagerbedingungen und Marinadenzusammensetzungen einen Einfluss sowohl
auf die mikrobiologischen Parameter als auch auf die chemisch-physikalischen Parameter
wie beispielsweise POZ besitzen. So war es möglich eine Steigerung der Haltbarkeit, aus
Zusammenfassung 187
mikrobiologischer Sicht, der Produkte durch eine zusätzliche Schutzasverpackung zu
erzielen. Wohingegen ein Zusatz in den in dieser Arbeit zugeführten Mengen an NaCl und
Natriumcarbonat zu keiner verbesserten Inaktivierung oder Haltbarkeit im Putenfleisch
führte.
Auch der Zeitpunkt einer Hochdruckbehandlung im Herstellungsprozess ergab Unterschiede.
Bei Camembert zeigte sich, dass eine Hochdruckbehandlung des fertigen Endproduktes zu
einer starken Veränderung des Lebensmittels führt (Verfestigung, Abtötung des
Schimmelrasen auf dem Käse etc.). Es konnte gezeigt werden, dass bei einer richtigen
Auswahl des Zeitpunktes einer HP-Behandlung der Druck minimiert werden kann, bei
gleichbleibender Inaktivierung des Leitkeim L. innocua, um den Einfluss auf die Stuktur des
Käse besser zu erhalten. Die sensorischen Ergebnisse ergaben, wie auch die physikalischen
Untersuchungen, dass eine Hochdruckbehandlung des Käses nach einer Reifung zu
negativer Textur und Geschmacksveränderung führt.
Am Modellkeim S. Thyphimurium wurden sublethale Schädigungen untersucht bei 450 MPa
und 4 bzw. 20 °C Behandlungstemperatur. Bei beiden Produkten (Camembert und
mariniertes Putenfleisch) zeigte sich ein schnelles Erholen der Mikroorganismen während
der Lagerung bzw. Reifung. Die ermittelte Inaktivierung auf selektivem Medium entspricht
nicht der tatsächlich inaktivierten Anzahl an Mikroorganismen. Daher wurde durch ein neues
Versuchsdesign der Anteil von geschädigten, nicht inaktivierten MO am Leitkeim Salmonella
Thyphimurium untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass neben der gemessenen
Inaktivierung auch der prozentuale Anteil von geschädigten MO stark von Temperatur und
Medium beeinflusst wird. Die Zugabe von Salzen (z. B. NaCl) besitzt dabei eine protektive
Wirkung auf die Inaktivierung und erhöht den Anteil geschädigter MO. Bei Untersuchungen
im Camembert konnte aufgrund des hohen Fettgehaltes kaum eine Inaktivierung festgestellt
werden, wodurch der Einfluss des zu behandelnden Mediums deutlich wurde.
Bei den Untersuchungen der physikalischen und chemischen Änderungen von mariniertem
Putenfleisch konnte gezeigt werden, dass ein Aufhellen, messbar durch den Anstieg des L*-
Wertes, mit einer Druckerhöhung einhergeht. Die Aufhellung kann durch Zusatz basischer
Zusätze wie Natriumcarbonat und NaOH vermindert werden. Anhand verschiedener
Analysen wie SDS-PAGE, GPC, DSC konnte festgestellt werden, dass es bei Zusatz von
sauren Bestandteilen wie Ascorbinsäure oder Zitronensäure zusätzlich zu einer
Denaturierung der nativen Fleischproteine kommt, wobei die Veränderung durch den Druck
dabei nicht mehr so stark ist. Marinaden auf Emulsionsbasis (mit 70 % Fettanteil) und der
Zusatz von basischen Bestandteilen vermindern die Verfestigungen des Fleischgewebes,
induziert durch Proteindenaturierung unter Hochdruck. Ein totaler Erhalt des nativen
Zusammenfassung 188
Fleischcharakters durch Zusatz der hier untersuchten Marinadenbestandteile konnte in
dieser Arbeit nicht ermöglicht werden, aber ein Einfluss der HP-induzierten Denaturierung
von Proteinen durch die Wahl der Milieubedingungen ist wahrscheinlich. Auch die in dieser
Arbeit untersuchten Temperaturen 4 – 40 °C zeigten kaum einen signifikanten Einfluss auf
den Erhalt der Fleischfarbe oder Fleischbeschaffenheit. Es zeichnete sich eine Korellation
zwischen dem Zusatz von sauren Stoffen und hohen Temperaturen (40 °C) ab, in dieser
Kombination kam es zu stärkeren Verfestigungen. Bei basischen Marinaden konnte eine
stärkere Verfestigung bei niederen Temperaturen, vor allem in Emulsionsmarinaden gezeigt
werden.
Ausblick 189
5. Ausblick
Die hier vorgestellte Arbeit gibt einen Überblick über die Anwendung des hydrostatischen
Hochdruckverfahrens und damit verbundenen funktionellen und mikrobiologischen
Veränderungen in den Lebensmittelsystemen Putenfleisch, Putenfleisch mariniert und
Camembert.
Es wurde zunächst damit begonnen ein Leitkeim für die Inaktivierung in Putenfleisch zu
ermitteln, gefolgt von spezifischen mikrobiologischen Untersuchungen über sublethale
Schädigungen am Keim S. Thyphimurium. Diese Ergebnisse ermöglichen eine Einschätzung
der erzielbaren Inaktivierung speziell für bestimmte Medien (Lebensmitteln). In der Litertur ist
eine Vielzahl von Inaktivierungen bestimmter Keime und Medien zu finden, vorzugsweise
jedoch eher in Modellsystemen (Puffer). Der in dieser Arbeit ermittelte Leitkeim ist
L. gelidum. Dieser Leitkeim bestätigt die bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen, bei
denen Milchsäurebakterien mit einer erhöhten Druckresistenz gefunden wurden. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass die Auswahl der hierbei untersuchten MO sich speziell an
Literaturangaben für das zu betrachtende Lebensmittelsystem (mariniertes Putenfleisch)
richtete und das nur vegetative Keime untersucht wurden. Sporen mit einer sehr hohen
Druckresistenz wurden dabei nur am Rande in ausgekeimtem Stadium betrachtet. Wird das
Hochdruckverfahren wie in diesem speziellen Fall als Pasteurisations- und nicht
Sterilisationsverfahren eingesetzt, sind diese Überlegungen ausreichend. Bei
sporenbelasteten Lebensmitteln oder einer Sterilisation sollten in die Definition eines
Leitkeims natürlich Sporenbildner mit integriert werden. Die Ergebnisse des ersten
Screenings auf Druckresistenz von verschiedenen Spezien und Stämmen in Putenfleisch
zeigten eine hohe Diversität der MO innerhalb der Stämme. Das Isolationsmedium der MO
und die Vorkonditionierung von MO sind bei der Auswahl und Definition eines Leitkeimes
daher unerlässlich. Es sollten wie bereits bei der thermischen Sterilisation, für die Wahl an
Prozessparametern (p, T, t), Leitkeime für verschiedene Lebensmittelkategorien definiert
werden, die eine mikrobiologische Sicherheit von hochdruckbehandelten Lebensmitteln
garantieren.
Nach Ermittlung des Leitkeims wurden am Beispiel von L. gelidum verschiedene
Prozessparameter untersucht. Die Anwendung im Bereich von Frischfleisch limitierte die
Prozessparameter. Dabei kamen Temperaturen bis max. 50 °C in Betracht, um eine
thermische Denaturierung der Proteine zu umgehen. Dabei musste die adiabatische
Erwärmung während einer Hochdruckbehandlung, die nach den vorliegenden Ergebnissen
Ausblick 190
auf 3 °C/MPa überschlagen werden kann, berücksichtigt werden. Um Limitierungsfaktoren
für die Druckhöhe festzulegen, wurden parallel Untersuchungen zur
Lebensmittelbeschaffenheit wie Farbveränderung, Festigkeit etc. durchgeführt. Bei der
Modellierung der Inaktivierungskinetik von L. gelidum zeigte sich für die kleinindustrielle
Hochdruckanlage, dass die Zeit zum Druckaufbau einen hohen Einfluss ausübt, wodurch
eine Modellierung im höheren Druckbereich nicht möglich oder sinnvoll war. Es kann auch
davon ausgegangen werden, dass eine richtige Temperierung in dieser Anlage schwierig ist,
solange wie in der hier durchgeführten Arbeit das Prozesswasser nur durch Behilfsmittel
temperiert werden konnte. Das Prozesswasser konnte aufgrund der Leistung des
Kühlaggregats und des Wärmetauschers nur zwischen 4 und 20 °C optimal temperiert
werden. Außerdem stand nicht ausreichend Prozesswasser zur Verfügung, um den
Behandlungsraum damit vorzutemperieren. Daher sind die Ergebnisse von
Behandlungtemperaturen bei über 30 °C nur unzureichend genau. Betrachtet man jedoch die
Ergebnisse der Inaktivierung bei 400 MPa, so zeigt sich entgegen der allgemeinen Aussage
der Literatur im Bereich zwischen 20 und 30 °C ein synergistischer Effekt, so dass es zu
einer linearen Inaktivierungskinetik kam. Das bedeutet, es kommt hier im Vergleich zu 4 °C
zu einer Steigerung der Inaktivierung. Inaktivierungmodelle sind stark abhängig von dem zu
betrachtenden MO, daher sollten für Leitkeime spezielle Kinetiken entworfen werden. Am
sinnigsten scheint nach den Erkentnissen dieser Arbeit dabei die Inaktivierungskinetiken
direkt im Lebensmittel zu ermitteln. Puffersysteme wie physiologische Kochsalzlösungen
scheinen dabei keine ausreichenden Angaben zu liefern.
Die Ermittlung der Prozessparameter für eine ausreichende mikrobiologische Sicherheit ist
bei der Herstellung von Lebensmitteln aber nur ein Aspekt. Daneben sind Veränderungen im
Lebensmittel, die für einen Verbraucher wahrnehmbar sind zu betrachten. Es kann daher
sinnvoll sein die Intensität einer Hochdruckbehandlung zu minimieren. Von Vorteil können
dabei synergistische Lagerbedingungen oder Zusätze im Produkt selbst sein. Eine zusätzlich
verlängerte Haltbarkeit (mikrobiologisch) konnte in dieser Arbeit z.B. durch eine
Schutzgasverpackung gezeigt werden. Ein synergistischer Effekt zwischen
Marinadenbestandteilen wie Natriumcarbonat konnte dabei nicht eruiert werden. In weiteren
Versuchen sollte der Zusatz anderer Substanzen in betracht gezogen werden z.B. Extrakte
aus sekundären Pflanzeninhaltstoffen, so dass in einer Art Hürdenprinzip die Druckhöhe,
welche entscheidend für die funktionellen Veränderungen im Fleisch ist, minimiert werden
kann. Positiv für eine Pasteurisation mittels HP ist der Sensoriktest, dabei konnte kein
Fehlaroma gefunden werden und die Akzeptanz der Panelisten war positiv.
Weiteren Einfluss sowohl auf die Inaktivierung als auch auf die Beschaffenheit von
Lebensmitteln besitzen Zusatzstoffe im Produkt. Zusammenfassend lassen die Ergebnisse
Ausblick 191
dieser Arbeit den Schluss zu, dass bei proteinreichen Fleischprodukten basische Salze je
nach Art und Konzentration einen positiven Effekt auf die Fleischfarbe bei einer
Hochdruckbehandlung des Produktes besitzen. Um gezielter den Effekt der Salze im
Lebensmittel zu eruieren, sollten Untersuchungen in Modellsystemen durchgeführt werden.
Auf Grundlage dessen können Kinetiken ermittelt werden, welche auf komplexe
Lebensmittelsysteme übertragbar sind. Es sollte definierter Untersucht werden, ob die
basischen Zusätze die Denaturierungkurven von Proteinen unter HP beeinflussen oder
oxidative Reaktionen hemmen. Aufgrund der vorliegenden Arbeit ist es wahrscheinlich, dass
im Putenfleisch beides durch NaCl und Natriumcarbonat beeinflusst wird. Auch hierbei, wie
bereits zu den Ergebnissen der Haltbarkeit, ist es sinnvoll im Bereich basischer Zusatzstoffe
weitere Untersuchungen bzw. Kinetiken zu erarbeiten. Dabei sollten bei einem Einsatz in
höheren Konzentrationen auch Effekte der Temperatur und Zusammenspiel mehrerer
Zusatzstoffe nicht vernachlässigt werden. Bei Emulsionsmarinaden konnten Unterschiede
der Verfestigung in Zusammenhang mit Temperatur und basischem Natriumcarbonat
gefunden werden.
Die Denaturierung der Proteine zeigt sich nicht nur im Farbverlust, ausgelöst durch den
Verlust der nativen Form des Myoglobins, sondern auch durch die Texturverfestigung.
Ermittelt durch die Schneidfestigkeit und weiterer Untersuchungen wie SDS-PAGE, DSC
wurde versucht die Denaturierung durch Zugabe von unterschiedlichen Inhaltstoffen zu
beeinflussen. Die ermittelten Ergebnisse zeigen auch hierbei Tendenzen auf, die es lohnt in
weiteren Versuchen z.B. im Zusammenhang mit vorprozessierten, nicht ganz frischen
Produkten zu untersuchen. Alleine eine Zugabe von 1 % NaCl oder Meersalz bewirken
bereits messbare Unterschiede in der Verfestigung der Fleischmatrix. Basische Bestandteile
zeigen eine verminderte Denaturierung der Proteine nach den Ergebnissen der DSC. Auch
die Zugabe von Fett über die Marinade wirkt einer Verfestigung entgegen. Festzuhalten
bleibt allerdings, dass der Prozessparameter Druck auf die Funktionalität von Putenfleisch
den größten Einfluss besitzt. Ab einem Druck von ca. 400 MPa sind die
hochdruckinduzierten Veränderungen im Produkt kaum noch durch Temperaturen (hier im
Bereich von 4 bis 40 °C) und mengenmäßig geringen Zusatzsoffen beeinflussbar. Um einen
Katalog über Zusatzstoffe und deren Wirkung auf hochdruckbehandelte proteinreiche
Produkte zu erstellen und dabei auch Modellierungen über verschiedene Drücke und
Temperaturen zu erfassen, benötigt es noch weitere Untersuchungen. Gerade die Farbe und
die Schneidfestigkeit stellen dabei eine gute Basis dar, wobei ein großer Probenumfang der
Heterogenität des Probematerials Fleisch entsprechen muss.
Es zeigte sich bei der Ermittlung der Inaktivierungskinetik am Leitkeim L. gelidum der
extreme Einfluss der Druckaufbauzeit. Die Inaktivierung von MO korreliert mit einer
Ausblick 192
Proteindenaturierung. Daher sollte dieser Aspekt bei den Untersuchungen zur Funktionalität
des Lebensmittels mit berücksichtigt werden.
Durch die Gegenüberstellung der Kinetiken zur Inaktivierung, Funktionalität und
Beschaffenheit des Lebensmittels ergibt sich die Möglichkeit einer Prozessopitimierung für
bestimmte Lebensmittelkategorien. Es ist möglich, anhand von Modelllebensmitteln solche
Kinetiken zu erstellen. Diese ermöglichen für reale Lebensmittelsysteme die Auswahl eines
geeigneten Prozessfensters mit möglichst hoher mikrobiologischer Sicherheit und höchster
Lebensmittelqualität.
Im Verlauf dieser Arbeit hat sich herausgestellt, dass die reine Betrachtung der Inaktivierung
auf selektivem Nährboden nach der Hochdruckbehandlung ohne Definition eines Leitkeimes
keine ausreichende Sicherheit in Bezug auf die mikrobiologische Haltbarkeit gibt. Anhand
der hier gewonnenen Ergebnisse im Versuchsdesign zur sublethalen Schädigung von MO
hat sich gezeigt, dass die Betrachtung dieser Schädigungen nach der Hochdruckbehandlung
ein wesentlich besseres Maß zur Bestimmung des mikrobiologischen Risikos in Bezug auf
die Lagerung gibt. Es bietet sich die Möglichkeit durch gezielte Untersuchungen sublethaler
Schädigungen in Abhängigkeit von Behandlungs- und Produktparametern sowie
anschließenden Lagerbedignungen die tatsächliche Lagerzeit abzuschätzen und die
Haltbarkeit zu steuern. Durch den Einsatz von genmodifizierten Mikroorganismen können die
wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet werden. Diese Grundlagen sind
Inaktivierungsmechanismen zu erkennen und wie diese beeinflussbar sind. Der Nachweis
von Mikroorganismen auf unselektivem Agar und die Festlegung von Leitkeimen ist bei einer
Hochdruckbehandlung mit einer ausreichenden mikrobiologischen Sicherheit verbunden.
Summary 193
6. Summary
In Germany and other European countries a lot of poultry meat is consumed. It can be
assumed that the major part was marketed in the form of prepared, convenience or barbecue
products and was distributed chilled or frozen. Barbecue products – due to different raw
materials used and possible contamination during deboning, cutting, processing and
packaging – show a broad range of microbial strains present. Therefore the shelf life –
around ten days – is short. Other protein rich food, e.g. cheese has shown a high microbial
risk in 2010 and 2011. For example Salmonella or Listeria are found in these products.
Application of high pressure provides a unique potential for decontamination of fresh, heat-
sensitive products. The applicability in the final pack as well as the low energy requirements
are major advantages in comparison to conventional, thermal processing. The extent and
kinetics of desired and undesired reactions during processing of meat products are
dependent on treatment (pressure level, holding time, initial temperature) and product (pH,
added agents such as nitrite, etc.) parameters. The aim of this Dissertation was to identify
the influence of process- and product parameters (e.g. salt) on the HP-induced Denaturation.
Furthermore, to ascertain the most suitable step for the HP-treatment within the production
process, Camembert and marinated poultry were chosen as model-systems.
To represent the typical microbial flora in marinated turkey meat products, a pressure
resistant strain was identified by a screening. A two to four log cycle inactivation was
observed for a selection of 21 different microbial strains (Listeria, Salmonella,
Lactobacillaceae, etc.). L. gelidum was identified as the most pressure resistant strain. At
400 MPa L.gelidum shows a linear increase of inactivation with increasing holding time (1-7
min) and increasing temperature in a range of 4 to 30 °C. The measurement of the adiabatic
heating in poultry has shown a temperature increase of approximately 3 °C/100 MPa. To
avoid thermal effects on ready to cook meat products a temperature range of 4 – 30 °C has
been selected.
The results of a storage test of untreated and treated (500 MPa) marinated meat products
have shown the possibility of extending the shelf life from 7 to 21 days. A synergistic effect of
modified atmosphere packaging was observed.
The model-system Camembert showed that the time of a PH treatment within the processing
is important for the inactivation and also for the sensorical change.The best time for pressure
process of camembert was evaluated before the salt bath.
Summary 194
The analyses of storage time and sublethally damaged cells of S. Thyphimurium show a high
revitalization of microorganisms during storage time. In a separate experiment the influence
of product and process parameters on the count of sublethally damaged cells was evaluated.
In general a lower level of inactivation was observed in product- than in model-matrices,
while the ratio of sublethally damaged cells increased. In Addition the matrix, temperature
shows a significant influence on the count of sublethally damaged cells.
The analysis of the changes in functional and technological properties of meat showed a
significant interrelation between the marinade pH and product discoloration as a result. The
product changes observed are a result of protein denaturation. SDS-PAGE and GPC have
shown that marinades with lower pH-value result in a more pronounced protein denaturation
or agglomeration under pressure. In a pressure range of 300 to 450 MPa, marinades with
lower pH-value induce a more severe loss of soluble proteins than alkaline marinades.
Sensorial tests have shown no significant differences between pressure treated (500 MPa)
and non-treated marinated meat products after cooking on a grill. Although no combination of
ingredients and processing conditions was found that managed to completely retain the
native meat protein structure, the shelf life increase from 7 to 21 days allows a significant
improvement of the competitiveness of enterprises providing convenience products.
Anhang 195
195
7. Anhang
Tabelle 40: Prüfschema für sensroische Beurteilung von gegartem Putenfleisch
PRÜFFRAGE 1: Welche der beiden Proben ist heller?
Prüfgut Probenpaar Antwort Probe Auswertung
richtig falsch Begründung
1
PRÜFFRAGE 2: Welche der beiden Proben ist härter?
Prüfgut Probenpaar Antwort Probe Auswertung
richtig falsch Begründung
1
PRÜFFRAGE 3: Welche der beiden Proben schmeckt ist Saftiger?
Prüfgut Probenpaar Antwort Probe Auswertung
richtig falsch Begründung
1
PRÜFFRAGE 4: Welche der beiden Proben weist einen Fremdgeschmack auf?
Prüfgut Probenpaar Antwort Probe Auswertung
richtig falsch Begründung
1
Anhang 196
196
Tabelle 41: Prüfschema für sensorische Beurteilung von Camembert
Datum:
Prüfer:
Camembert Prüfung
Paarweisevergleichsprüfung
1. Aussehn/Farbe
Gibt es bei einem der beiden Camembert optische Auffälligkeiten? Ja Nein Wenn ja welche:
2. Geruch
a. Bei welchem der beiden Camembert ist das Aroma ausgeprägter/intensiver?
A B b. Beschreibung des Geruchs/Aromas beider Camemberts
A:
B:
c. Weißt einer der beiden Camembert ein Fehlaroma auf? Wen ja welcher und welches?
A B keiner Fehlaroma:
3. Textur
Beschreibung der Textur mechanisch (mit der Hand) A: B:
4. Gesamturteil
Entspricht einer beide oder keiner der Käse der Typischen Camembert Vorstellung?
A B A&B keiner
bzw. welcher der beiden Käse kommt dem am nächsten?
A B
Anhang 197
197
Tabelle 42: Inaktivierung von S. Thyphimurium nach einer Hochdruckbehandlung in phys. Kochsalzlösung (450 MPa, 3 min) und nach einer Lagerung/Revitalisierung in Peptonwasser (MPN)
Stamm Temperatur Inaktivierung [-log (N/N0)]
[°C] 0 h
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
DIL 23
20 4,55 ±0,68 6,0 ±0,98
2,26 ±0,58 2,49 ±0,55
-1,90 ±0,22 -2,5 ±0,95
4 1,64 ±0,86 3,41 ±2,56
-0,33 ±0,38 -0,05 ±0,74
-3,11 ±1,12 -2,5 ±0,95
DIL 3395
20 6,15 ±0,90 6,26 ±0,86
4,47 ±0,98 4,47 ±0,95
-2,48 ±0,97 -2,5 ±0,95
4 4,25 ±1,10 5,25 ±1,22
1,44 ±1,00 1,97 ±0,55
-3,10 ±1,16 -3,1 ±0,14
Tabelle 43: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23und DIL 3395 in Putenfleisch bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Mikroorganismus Probeninhalt Temperatur Keimzahl [KbE/g]
[°C] 0 h
1 h (nach HP)
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
S. Typhimurium DIL23
Fleisch 20 7,9E+07 6,4E+07
1,5E+07 5,3E+06
1,20E+09 5,50E+08
8,8E+09 7,3E+09
1,1E+08 1,0E+08
1,9E+07 8,3E+06
1,00E+09 5,90E+08
7,6E+09 6,6E+09
1,7E+07 5,7E+06
5,7E+06 1,5E+06
7,10E+09 4,80E+09
1,9E+10 1,3E+10
3,2E+07 2,7E+07
4,7E+06 1,7E+06
6,50E+09 4,20E+09
1,0E+10 8,2E+09
1,1E+07 8,8E+06
1,4E+07 7,3E+06
6,90E+09 2,70E+09
1,0E+10 1,0E+10
2,9E+07 2,3E+07
4,4E+06 1,7E+05
4,20E+07 1,10E+07
2,0E+10 1,4E+10
5,3E+07 5,5E+07
3,6E+06 1,4E+05
2,80E+06 1,00E+06
1,4E+10 1,4E+10
3,5E+07 2,9E+07
1,3E+07 5,0E+06
1,60E+09 5,20E+08
1,5E+10 2,0E+10
3,7E+07 3,0E+07
1,3E+07 5,2E+06
7,00E+08 6,40E+08
1,8E+10 1,3E+10
Anhang 198
198
S. Tphimurium DIL3395
Fleisch 20 8,2E+07 8,1E+07
6,0E+06 5,1E+05
2,2E+08 4,4E+07
1,6E+10 1,5E+10
1,1E+08 9,4E+07
1,5E+07 2,1E+07
5,1E+08 7,3E+07
1,7E+08 8,5E+07
3,7E+07 3,5E+07
8,8E+06 1,6E+06
3,8E+09 6,8E+08
1,9E+10 1,8E+10
4,9E+07 5,9E+07
2,3E+07 1,4E+07
6,5E+09 4,2E+09
2,8E+10 2,3E+10
2,2E+08 9,8E+07
2,3E+07 1,4E+07
6,9E+09 2,7E+09
1,7E+10 1,6E+10
4,2E+07 4,8E+07
2,1E+05 1,4E+04
4,2E+07 1,1E+07
1,9E+10 1,9E+10
7,8E+07 8,4E+07
1,1E+04 1,0E+03
2,8E+06 1,0E+06
4,3E+10 2,6E+10
6,8E+07 7,1E+07
6,7E+06 3,8E+06
1,6E+09 5,2E+08
3,0E+10 3,0E+10
2,8E+07 2,2E+07
5,7E+06 2,6E+06
7,0E+08 6,4E+08
2,0E+10 1,8E+10
S. Typhimurium DIL23
Fleisch 4 1,4E+07 9,1E+06
7,9E+05 2,2E+04
1,1E+08 4,3E+07
1,3E+10 7,1E+09
1,8E+07 8,7E+06
1,7E+06 6,9E+04
8,6E+07 4,1E+07
1,6E+10 8,6E+09
1,7E+07 1,5E+07
1,6E+07 1,3E+06
3,0E+09 2,1E+09
1,6E+10 2,8E+10
1,1E+07 1,0E+07
1,9E+07 1,6E+07
4,30E+09 2,70E+09
1,20E+10 1,10E+10
2,2E+07 1,2E+07
1,0E+07 4,2E+06
3,50E+09 3,10E+09
9,30E+09 8,90E+09
3,70E+07 3,50E+07
2,30E+06 7,60E+04
9,50E+07 3,10E+07
1,30E+10 1,50E+10
4,20E+07 4,20E+07
1,40E+06 2,00E+05
8,70E+08 3,10E+08
1,70E+10 1,50E+10
2,60E+07 2,00E+07
1,30E+07 4,40E+06
3,30E+09 1,10E+09
1,90E+10 1,50E+10
3,10E+07 2,80E+07
1,30E+07 6,80E+06
1,40E+09 8,10E+08
1,90E+10 1,40E+10
S. Typhimurium DIL3395
Fleisch 4 1,3E+07 1,3E+07
1,3E+06 4,8E+04
1,5E+09 3,2E+08
2,4E+10 1,5E+10
1,9E+06 1,5E+06
6,3E+06 1,2E+05
1,9E+09 5,0E+08
2,4E+10 1,8E+10
1,9E+07 1,8E+07
1,7E+05 2,8E+03
4,0E+09 1,0E+09
1,6E+10 1,0E+10
1,5E+07 1,2E+07
4,6E+07 1,7E+07
6,60E+09 3,90E+09
2,30E+10 1,40E+10
1,1E+07 8,9E+07
2,0E+07 7,1E+06
8,50E+09 5,40E+09
2,10E+10 1,40E+10
5,50E+07 5,90E+07
1,10E+05 9,00E+03
7,30E+08 1,60E+08
2,10E+10 4,40E+10
4,40E+07 3,90E+07
7,90E+04 7,00E+03
1,70E+08 2,30E+07
2,40E+10 2,30E+10
7,10E+07 8,70E+07
9,10E+06 4,90E+06
2,80E+09 3,40E+08
2,60E+10 2,20E+10
7,80E+07 9,70E+07
5,00E+06 1,50E+06
1,00E+08 2,60E+08
2,00E+10 1,80E+10
Anhang 199
199
Tabelle 44: Inaktivierung von S. Thyphimurium nach einer Hochdruckbehandlung in Putenfleisch (450 MPa, 3 min) und nach einer Lagerung/Revitalisierung in Peptonwasser (MPN)
Stamm Temperatur Inaktivierung [-log (N/N0)]
[°C] 0 h
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
DIL 23
20 0,85 ±0,16 1,62 ±0,62
-1,55 ±0,62 -1,15 ±0,58
-2,55 ±0,50 -2,66 ±0,73
4 0,85 ±0,50 1,56 ±0,95
-1,71 ±0,69 -1,55 ±0,75
-2,72 ±0,28 -2,84 ±0,17
DIL 3395
20 0,79 ±0,25 1,12 ±0,59
-1,50±0,79 -0,86 ±1,19
-2,83 ±0,46 -2,88 ±0,77
4 0,30 ±0,81 1,91 ±1,04
-2,03 ±0,86 -1,42 ±0,87
-2,72 ±0,53 -3,08 ±0,91
Tabelle 45: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL 3395 in Putenfleisch mit NaCl bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Mikroorganismus Probeninhalt Temperatur Keimzahl [KbE/g]
[°C] 0 h
1 h (nach HP)
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
S. Typhimurium DIL23
Fleisch +NaCl 20 6,6E+07 5,0E+07
1,0E+07 1,2E+06
3,1E+09 1,8E+09
1,7E+10 1,3E+10
2,2E+07 1,8E+07
1,6E+07 1,8E+06
2,1E+09 1,0E+09
1,3E+10 1,1E+10
2,0E+07 1,4E+07
5,4E+06 4,2E+05
1,8E+09 9,3E+08
1,1E+10 8,5E+09
S. Typhimurium DIL3395
Fleisch +NaCl 20 1,4E+08 1,1E+08
2,7E+04 1,0E+02
1,1E+08 4,2E+07
1,8E+10 1,5E+10
1,7E+07 1,6E+07
2,3E+05 2,1E+03
1,6E+08 3,8E+07
1,6E+10 1,3E+10
3,3E+06 2,9E+06
1,7E+05 1,3E+03
9,3E+07 5,2E+07
1,7E+10 1,5E+10
S. Typhimurium DIL23
Fleisch +NaCl 4 5,9E+06 5,4E+06
1,3E+07 3,5E+05
3,8E+09 3,0E+08
1,0E+10 8,3E+09
5,3E+07 3,8E+07
1,8E+07 1,1E+06
1,6E+09 3,8E+08
1,1E+10 8,1E+09
5,0E+07 4,8E+07
5,0E+06 2,3E+05
3,4E+08 3,0E+08
1,0E+10 1,0E+10
S. Typhimurium DIL3395
Fleisch +NaCl 4 8,6E+07 8,9E+07
7,1E+04 2,2E+03
3,6E+09 7,1E+08
1,4E+10 1,3E+10
1,1E+07 8,2E+06
1,3E+06 5,3E+04
9,8E+08 4,5E+08
1,9E+10 1,5E+10
7,2E+07 6,3E+07
1,4E+04 2,0E+02
2,8E+08 1,4E+08
1,5E+10 1,3E+10
Anhang 200
200
Tabelle 46: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL 3395 in Putenfleisch mit Na2CO3 bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Mikroorganismus Probeninhalt Temperatur Keimzahl [KbE/g]
[°C] 0 h
1 h (nach HP)
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
S. Typhimurium DIL23
Fleisch+Na2CO3 20 4,6E+07 3,1E+07
1,9E+07 8,9E+06
n.a. n.a.
2,1E+10 2,1E+10
7,7E+07 6,2E+07
1,2E+08 8,3E+07
n.a. n.a.
3,2E+10 2,3E+10
3,2E+07 2,4E+07
1,7E+07 6,3E+06
1,1E+10 8,0E+09
1,8E+10 1,9E+10
3,3E+07 3,0E+07
1,1E+07 5,4E+06
8,9E+09 6,4E+09
2,9E+10 1,8E+10
S. Typhimurium DIL3395
Fleisch+Na2CO3 20 9,5E+07 8,3E+07
1,6E+08 2,5E+07
n.a. n.a.
3,8E+10 3,3E+10
4,4E+07 3,4E+07
1,3E+08 3,0E+07
n.a. n.a.
4,9E+10 3,2E+10
1,0E+08 8,5E+07
3,4E+07 1,9E+07
9,5E+09 7,1E+09
4,8E+10 4,6E+10
1,0E+08 8,5E+07
4,7E+07 2,9E+07
8,3E+09 5,8E+09
2,2E+10 2,1E+10
S. Typhimurium DIL23
Fleisch+Na2CO3 4 1,2E+07 8,0E+06
4,8E+07 1,3E+07
n.a. n.a.
4,6E+10 4,5E+10
8,9E+07 6,7E+07
5,7E+07 2,7E+07
n.a. n.a.
1,9E+10 2,0E+10
2,3E+07 2,0E+07
1,2E+07 5,9E+06
9,3E+09 3,6E+09
2,2E+10 1,8E+10
3,0E+07 2,6E+07
2,0E+07 9,5E+06
8,7E+09 4,9E+09
2,5E+10 2,0E+10
S. Typhimurium DIL3395
Fleisch+Na2CO3 4 1,3E+07 9,5E+06
7,3E+07 3,0E+07
n.a. n.a.
5,6E+10 5,5E+10
1,2E+08 1,0E+08
5,8E+06 1,4E+06
n.a. n.a.
3,0E+10 4,8E+10
3,6E+07 5,5E+07
3,0E+07 2,2E+07
2,0E+09 2,7E+09
2,9E+10 2,3E+10
9,7E+07 8,3E+07
8,3E+07 3,6E+07
8,7E+09 3,5E+09
3,0E+10 2,7E+10
Anhang 201
201
Tabelle 47: Keimzahlen ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 und DIL 3395 in Käse bei 20 °C und 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Mikroorganismus Probeninhalt Temper-atur Keimzahl [KbE/g]
[°C] 0 h
1 h (nach HP)
8 h
24 h
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
CASO XLD
S. Typhimurium DIL23
Käse 4 2,7E+07 2,2E+07
5,1E+06 1,1E+06
9,3E+09 1,1E+10
1,1E+10 1,0E+10
1,0E+05 1,0E+05
2,3E+06 2,5E+05
1,2E+10 1,1E+10
1,2E+10 1,1E+10
1,5E+07 1,4E+07
1,9E+07 7,0E+06
1,2E+10 1,2E+10
1,1E+10 9,0E+09
1,6E+07 1,5E+07
2,0E+06 1,3E+06
1,7E+10 1,4E+10
1,6E+10 1,3E+10
S. Typhimurium DIL3395
Käse 4 6,2E+07 5,8E+07
1,3E+06 2,5E+05
5,8E+09 3,2E+09
1,6E+10 1,8E+10
5,4E+07 4,9E+07
2,1E+06 8,0E+05
6,2E+09 5,5E+09
1,8E+10 1,5E+10
1,1E+08 9,8E+07
1,8E+07 4,9E+06
8,9E+09 6,3E+09
1,5E+10 1,0E+10
6,5E+07 6,7E+07
1,4E+07 4,0E+06
6,6E+09 5,6E+09
1,5E+10 1,1E+10
S. Typhimurium DIL23
Käse 20 9,0E+06 8,0E+06
1,9E+06 2,0E+05
5,4E+09 6,2E+09
1,1E+10 1,0E+10
6,3E+07 5,9E+07
2,0E+07 4,0E+06
4,9E+09 4,8E+09
1,2E+10 1,1E+10
1,9E+06 2,0E+06
1,8E+07 7,2E+06
3,8E+09 2,6E+09
1,1E+10 9,0E+09
9,1E+06 7,3E+06
5,4E+06 1,2E+06
3,0E+09 2,0E+09
1,6E+10 1,3E+10
S. Typhimurium DIL3395
Käse 20 2,1E+07 1,8E+07
5,5E+05 1,5E+05
8,6E+08 2,4E+08
1,8E+10 1,6E+10
9,5E+06 8,4E+06
7,5E+06 1,5E+06
5,5E+09 2,0E+09
1,3E+10 1,5E+10
5,6E+07 5,2E+07
2,0E+07 6,4E+06
7,2E+09 2,4E+09
1,3E+10 7,9E+09
2,7E+08 1,6E+08
5,6E+07 1,6E+06
4,4E+09 6,2E+09
1,6E+10 1,6E+10
Anhang 202
202
Tabelle 48: Inaktivierung von L.gelidum bei verschiedenen Prozessparametern (p, T) (n = 3 -2)
Druck [MPa]
Temperatur [°C] Zeit [s] Zeit [h]
Inaktivierung [log N/N0]
400 1 60 0,17 -0,44 ± 0,09
400 1 900 2,50 -1,92 ± 0,01
400 4 180 0,50 -1,03 ± 0,56
400 4 300 0,83 -1,15 ± 0,70
400 4 420 1,17 -1,34 ± 0,42
400 10 180 0,50 -0,81 ± 0,24
400 10 300 0,83 -1,30 ± 0,95
400 10 420 1,17 -1,83 ± 0,21
400 20 180 0,50 -1,03 ± 0,49
400 20 300 0,83 -1,45 ± 0,66
400 20 420 1,17 -2,07 ± 0,55
400 30 180 0,50 -1,20 ± 0,20
400 30 300 0,83 -1,96 ± 0,61
400 30 420 1,17 -2,52 ± 0,04
400 50 60 0,17 -0,33 ± 0,14
400 50 420 1,17 -1,48 ± 0,04
400 50 900 2,50 -3,11 ± 0,10
450 4 180 0,50 -1,21 ± 0,50
450 4 300 0,83 -1,15 ± 0,03
450 4 420 1,17 -0,90 ± 0,04
450 10 180 0,50 -1,50 ± 0,49
450 10 300 0,83 -1,52 ± 0,55
450 10 420 1,17 -1,28 ± 0,03
450 20 180 0,50 -1,24 ± 0,06
450 20 300 0,83 -1,37 ± 0,06
450 20 420 1,17 -1,90 ± 0,05
525 1 60 0,17 -1,41 ± 0,02
525 1 900 2,50 -3,78 ± 0,12
525 4 180 0,50 -2,69 ± 0,20
525 4 300 0,83 -3,41 ± 0,61
525 4 420 1,17 -3,20 ± 0,14
525 10 180 0,50 -3,23 ± 0,56
525 10 300 0,83 -2,97 ± 0,97
525 10 420 1,17 -3,11 ± 0,14
525 20 180 0,50 -3,82 ± 0,72
525 20 300 0,83 -4,05 ± 0,39
525 20 420 1,17 -3,83 ± 0,03
525 30 180 0,50 -3,91 ± 0,59
525 30 300 0,83 -4,01 ± 0,44
525 30 420 1,17 -4,09 ± 0,01
525 50 60 0,17 -3,38 ± 0,01
525 50 420 1,17 -3,69 ± 0,04
525 50 900 2,50 -4,36 ± 0,02
Anhang 203
203
600 1 60 0,17 -1,39 ± 0,02
600 1 900 2,50 -3,77 ± 0,38
600 4 180 0,50 -3,27 ± 0,37
600 4 300 0,83 -3,35 ± 0,86
600 4 420 1,17 -3,49 ± 0,65
600 10 180 0,50 -3,68 ± 0,58
600 10 300 0,83 -3,74 ± 0,66
600 10 420 1,17 -3,69 ± 0,65
600 20 180 0,50 -4,28 ± 0,65
600 20 300 0,83 -4,28 ± 0,05
600 20 420 1,17 -4,42 ± 0,38
600 30 180 0,50 -3,88 ± 0,13
600 30 300 0,83 -4,10 ± 0,66
600 30 420 1,17 -4,50 ± 0,01
600 50 60 0,17 -3,36 ± 0,15
600 50 420 1,17 -4,24 ± 0,09
600 50 900 2,50 -4,21 ± 0,01
Tabelle 49: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in Saline bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
3,79 4,86 2,12 2,31 -2,21 -2,18
4,50 4,62 3,43 3,62 -1,86 -2,20
5,98 6,64 5,24 5,64 -1,68 -1,66
5,57 6,57 5,01 5,57 -2,08 -2,03
4,10 6,59 1,97 2,25 -1,65 -1,78
4,77 6,72 2,04 2,25 -1,94 -1,89
1,35 2,91 1,97 2,25 -4,15 -4,18
1,37 3,08 2,04 2,25 -4,08 -4,05
Anhang 204
204
Tabelle 50: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395 in Saline bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
5,23 5,08 3,49 3,68 -1,77 -2,00
5,05 5,23 5,23 5,23 -1,95 -1,88
5,84 6,81 5,24 5,33 -1,97 -1,85
6,80 6,78 3,69 3,52 -2,06 -2,15
6,95 6,86 5,95 5,86 -1,82 -1,88
7,04 6,82 6,04 5,82 -0,56 0,89
3,83 4,88 3,83 3,88 -3,92 -3,86
3,84 4,83 3,84 3,83 -3,86 -3,76
Tabelle 51: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in Saline bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
2,37 5,54 0,10 0,80 -2,10 -2,02
2,41 5,70 1,59 2,02 -2,19 -2,07
0,92 1,33 -0,52 -0,54 -4,08 -4,25
0,87 1,05 -0,58 -0,41 -4,08 -4,29
Tabelle 52: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395 in Saline bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
2,99 3,40 2,34 2,54 -4,12 -4,08
2,53 3,89 1,61 1,81 -4,07 -4,10
4,72 6,00 -0,10 0,82 -2,03 -2,04
5,04 5,99 0,36 1,47 -2,16 -2,19
Anhang 205
205
Tabelle 53: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in Putenfleisch bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
0,72 1,08 -1,18 -0,93 -2,05 -2,06
0,76 1,08 -0,96 -0,77 -1,84 -1,82
0,82 1,62 -1,67 -1,56 -3,23 -4,03
3,71 6,04 0,10 0,42 -5,82 -8,18
0,83 1,20 -2,12 -2,14 -2,49 -2,48
-0,10 0,08 -2,63 -2,56 -2,96 -3,06
0,82 2,13 -1,19 -0,68 -2,84 -2,78
0,72 1,08 -1,18 -0,93 -2,05 -2,06
Tabelle 54: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395 in Putenfleisch bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
1,14 2,20 -0,43 0,27 -2,29 -2,27
0,87 0,65 -0,67 0,11 -0,19 0,04
0,80 1,05 -2,29 -2,45 -3,52 -3,94
0,62 1,34 -2,01 -1,29 -3,33 -4,05
0,33 0,62 -2,12 -1,85 -2,76 -2,59
0,98 0,85 -1,50 -1,44 -1,89 -2,21
2,30 3,54 0,00 0,64 -2,66 -2,60
3,85 4,92 1,44 1,92 -2,74 -2,49
Tabelle 55: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in Putenfleisch bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
1,25 2,62 -0,90 -0,67 -2,97 -2,89
1,02 2,10 -0,68 -0,67 -2,95 -2,99
0,03 1,06 -2,25 -2,15 -2,15 -3,00
-0,24 -0,20 -2,59 -2,43 -3,04 -3,04
0,34 0,46 -2,20 -2,41 -2,63 -2,87
1,21 2,66 -0,41 0,05 -2,55 -2,63
1,48 2,32 -1,32 -0,87 -2,61 -2,55
0,30 0,66 -2,10 -1,74 -2,86 -2,88
Anhang 206
206
Tabelle 56: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395 in Putenfleisch bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
1,00 2,43 -2,06 -1,39 -3,27 -3,06
-0,52 1,10 -3,00 -2,52 -4,10 -4,08
2,05 3,81 -2,32 -1,74 -1,74 -4,97
-0,49 -0,15 -2,64 -2,51 -3,19 -3,07
-0,26 1,10 -2,89 -1,78 -3,28 -2,20
2,70 3,82 -1,12 -0,43 -2,58 -2,87
2,75 3,75 -0,59 0,23 -2,74 -2,77
0,89 1,25 -1,60 -0,59 -2,56 -2,40
Tabelle 57: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in Putenfleisch+NaCl bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
0,82 1,62 -1,67 -1,56 -2,41 -2,41
3,71 6,04 0,10 0,42 -2,11 -2,13
0,14 1,00 -1,98 -1,74 -2,91 -3,79
0,57 1,52 -1,95 -1,82 -3,31 -4,31
Tabelle 58: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395 in Putenfleisch+NaCl bei 20 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
0,80 1,05 -2,29 -2,45 -2,72 -2,88
0,62 1,34 -2,01 -1,29 -2,71 -2,71
1,87 3,88 -0,97 -0,38 -4,84 -6,79
1,29 3,35 -1,45 -1,25 -5,00 -7,06
Tabelle 59: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 23 in Putenfleisch+NaCl bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
-0,34 1,19 -2,81 -1,74 -3,23 -3,19
0,47 1,54 -1,48 -1,00 -2,32 -2,33
1,00 2,32 -0,83 -0,80 -2,30 -2,32
Anhang 207
207
Tabelle 60: Inaktivierung ermittelt auf CASO und XLD von S. Thyphimurium DIL 3395 in Putenfleisch+NaCl bei 4 °C Behandlungstemperatur, 400 MPa, 3 min
Inaktivierung [-log (N/N0)]
0 h 8 h 24 h
CASO XLD CASO XLD CASO XLD
3,08 4,61 -1,62 -0,90 -2,21 -2,16
0,93 2,19 -1,95 -1,74 -3,24 -3,26
3,71 5,50 -0,59 -0,35 -2,32 -2,31
600 MPa
Zeit h
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
Ina
ktiviie
run
g lo
g (
N/N
0)
-6
-5
-4
-3
-2
-1
0
1 °C
Plot 1 Regr
4 °C
Plot 2 Regr
10 °C
Plot 3 Regr
20 °C
Plot 4 Regr
30 °C
Plot 5 Regr
Abbildung 74: Inaktivierung für 600 MPa für verschiedene Haltezeiten und Temperaturen (4, 10, 20, 30 °C).
0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30
Anhang 208
208
Zeit [h]
0 2 4 6 8 10
Le
be
nd
ke
imza
hle
n [K
bE
/g]
1e+7
1e+8
1e+9
1e+10
1e+11
DIL 23
DIL 24
DIL 3395
DIL 3361
Abbildung 75: Wachstumskurve für Salmonella enterica ssp. Thyphimurium.
Anhang 209
209
Tabelle 61: Optische Dichte (OD) und Lebendkeimzahlen der verschiedenen S. Thyphimurium Spezies
Keim Zeit [h] OD
Lebendkeimzahl [KbE/ml]
DIL 23
0 0,11 2,1E+08
1 0,24 1,8E+08
2 0,86 4,3E+08
3 2,5 1,5E+09
4 4,3 7,6E+09
5 5,3 1,1E+10
6 5,9 2,0E+10
7 6,2 1,8E+10
8 6,6 9,0E+09
9 6,6 1,2E+11
DIL 24
0 0,09 1,0E+08
1 0,21 7,9E+07
2 0,84 4,3E+08
3 2,4 1,4E+09
4 4,8 5,1E+09
5 6,2 1,7E+10
6 6,5 2,7E+10
7 7,2 2,9E+10
8 7,5 3,3E+10
9 7,4 3,9E+11
DIL 3395
0 0,1 1,9E+08
1 0,27 1,6E+08
2 0,92 6,8E+08
3 3,2 2,6E+09
4 5,7 8,0E+09
5 6,6 1,3E+10
6 7,2 2,7E+10
7 7,5 2,6E+10
8 7,3 2,1E+10
9 7,4 1,6E+10
DIL 3361
0 0,1 1,3E+08
1 0,23 2,3E+08
2 0,84 6,9E+08
3 2,7 2,1E+09
4 5,5 6,2E+09
5 6,3 1,1E+10
6 6,6 1,9E+10
7 6,3 1,5E+10
8 6,7 1,5E+10
9 6,3 1,4E+10
Anhang 210
210
Tabelle 62: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasserzusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Temperatur
[°C] Druck [Mpa]
pH-Fleisch
(frisch)
pH-
Marinade
pH nach
Tumbeln
pH nach
HPP
Schneidkraf
t [N] 1
Schneitkraft
kraft [N] 2
Schneidkraf
t [N] 3
Schneikraft
[N] 4 Mittelwert STABW
Schneidkraft
[Pa] Mittelwert Stabw
4°C 0,1 5,91 7,86 5,85 5,85 8,63 7,91 8,85 8,46 0,49 23509,26 16365,74 10102,46
4°C 0,1 5,89 7,86 5,87 5,87 2,92 3,20 3,84 3,32 0,47 9222,22
4°C 200 5,91 7,86 5,85 6,00 5,98 6,85 6,59 6,47 0,45 17981,48 14550,93 4851,54
4°C 200 5,89 7,86 5,87 5,86 3,63 3,56 4,82 [6,21] 4,00 0,71 11120,37
4°C 300 5,91 7,86 5,85 6,05 5,28 4,70 4,68 5,10 4,94 0,30 13722,22 14694,44 1374,93
4°C 300 5,89 7,86 5,87 6,26 6,13 5,13 5,34 5,96 5,64 0,48 15666,67
4°C 400 5,91 7,86 5,85 5,91 5,13 5,54 5,59 5,42 0,25 15055,56 15555,56 707,11
4°C 400 5,89 7,86 5,87 6,01 6,51 5,71 5,12 [4,81] 5,78 0,70 16055,56
4°C 500 5,91 7,86 5,85 6,10 11,02 10,63 10,39 10,68 0,32 29666,67 25958,33 5244,38
4°C 500 5,89 7,86 5,87 6,31 7,83 7,83 8,37 8,01 0,31 22250,00
40°C 0,1 5,91 7,86 5,85 5,85 3,90 3,74 4,02 3,89 0,14 10796,30 12116,90 1867,61
40°C 0,1 5,89 7,86 5,87 5,87 5,30 4,95 4,78 4,32 4,84 0,41 13437,50
40°C 200 5,91 7,86 5,85 5,89 5,44 4,76 5,08 5,09 0,34 14148,15 14150,46 3,27
40°C 200 5,89 7,86 5,87 5,87 5,60 5,31 4,77 4,70 5,10 0,43 14152,78
40°C 300 5,91 7,86 5,85 5,93 4,63 4,99 5,08 5,68 5,10 0,44 14152,78 15076,39 1306,18
40°C 300 5,89 7,86 5,87 5,90 6,08 5,65 5,36 5,95 5,76 0,32 16000,00
40°C 400 5,91 7,86 5,85 6,02 5,50 5,40 5,81 5,69 5,60 0,18 15555,56 14496,53 1497,69
40°C 400 5,89 7,86 5,87 5,97 4,70 5,00 4,74 4,91 4,84 0,14 13437,50
40°C 500 5,91 7,86 5,85 6,12 8,77 [9,03] 6,46 6,37 7,20 1,36 20000,00 19967,59 45,83
40°C 500 5,89 7,86 5,87 6,06 7,47 7,26 6,80 7,18 0,34 19935,19
20°C 0,1 5,91 7,86 5,85 5,85 5,20 [7,56] 6,34 5,41 5,65 0,61 15694,44 13041,67 3751,59
20°C 0,1 5,89 7,86 5,87 5,87 3,71 3,58 3,93 3,74 0,18 10388,89
20°C 200 5,91 7,86 5,85 5,84 6,94 8,36 [10,04] [11,41] 7,65 1,00 21250,00 16685,19 6455,62
20°C 200 5,89 7,86 5,87 5,89 4,56 4,85 3,68 [6,59] 4,36 0,61 12120,37
20°C 300 5,91 7,86 5,85 5,97 4,45 4,05 3,77 4,19 4,12 0,28 11430,56 14277,78 4026,58
20°C 300 5,89 7,86 5,87 5,92 6,35 5,93 6,17 6,21 6,17 0,17 17125,00
20°C 400 5,91 7,86 5,85 5,98 5,45 5,50 5,01 5,71 5,42 0,29 15048,61 16001,16 1347,10
20°C 400 5,89 7,86 5,87 5,97 6,10 6,28 5,93 6,10 0,18 16953,70
20°C 500 5,91 7,86 5,85 6,01 6,63 6,70 6,18 5,90 6,35 0,38 17645,83 18600,69 1350,38
20°C 500 5,89 7,86 5,87 6,02 7,22 6,85 7,05 7,04 0,19 19555,56
Anhang 211
211
Tabelle 63: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasserzusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Temperatur [°C]
Druck [MPa] Drip loss STABW L*-Wert STABW a*-Wert STABW b*-Wert STABW
4 0,1 28,53 0,86 50,45 1,02 -1,32 0,64 8 0,74
4 0,1 30,82 0,48 50,13 1,52 1,56 0,53 8,91 0,61
4 200 37,47 0,57 56,68 0,76 0,44 1,87 10,93 1,91
4 200 35,66 1,75 58,66 0,88 -0,44 0,79 10,84 0,72
4 300 38,79 0,03 69,51 0,8 0,62 0,69 10,76 1,09
4 300 35,61 0,45 69,13 0,47 0,55 0,75 10,8 0,93
4 400 34,14 1,18 74,83 0,6 2,1 0,33 12,59 0,42
4 400 39,89 0,68 75,14 0,51 1,34 0,27 11,44 0,57
4 500 34,78 0,07 76,45 0,79 1,54 0,43 11,03 0,64
4 500 36,51 1,30 77,75 0,64 1,37 0,25 11,43 0,43
20 0,1 30,63 0,87 50,67 0,97 -0,55 0,26 8,89 0,32
20 0,1 35,42 0,04 47,93 0,95 -1,22 0,51 7,67 0,46
20 200 33,29 0,78 58,98 0,76 -0,33 0,25 8,67 1,49
20 200 36,98 0,57 59,29 0,81 0,72 0,44 11,29 0,74
20 300 35,74 0,39 69,32 0,83 1,59 0,49 10,71 0,32
20 300 34,07 1,29 67,83 0,97 2,17 0,69 12,04 0,65
20 400 32,65 0,69 76,5 0,88 1,19 0,44 10,79 0,51
20 400 37,87 0,04 75,98 0,91 1,44 0,59 11,13 0,65
20 500 36,06 0,90 78,18 1,06 1,27 0,23 10,14 0,87
20 500 35,55 0,57 78,64 1,41 1,52 0,74 10,87 0,72
40 0,1 30,03 1,17 52,36 0,79 -0,01 1,08 8,96 0,82
40 0,1 33,12 0,26 49,91 0,74 -0,7 0,46 7,69 0,48
40 200 36,24 1,73 58,28 0,67 -0,46 0,34 8,85 0,89
40 200 37,05 1,51 56,21 0,78 -0,26 0,77 9,51 0,64
Anhang 212
212
40 300 38,85 0,25 70,02 0,64 1,42 0,65 11,49 0,43
40 300 34,34 0,71 69,06 0,94 1,22 0,89 11,27 0,5
40 400 33,37 0,14 75,1 0,71 1,4 0,43 10,11 0,65
40 400 32,11 1,32 75,34 0,65 2,03 0,37 11,02 0,56
40 500 42,70 1,19 78,69 0,81 1,19 0,6 10,36 1,14
40 500 40,21 1,13 78,22 0,98 1,49 0,63 11,56 0,75
Anhang 213
213
Tabelle 64: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasser- und Ascorbinsäurezusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Temperatur
in °C
Druck in
MPa
pH-Fleisch
(frisch)
pH-
Marinade
pH nach
Tumbeln
pH nach
HPP
Schneid-
kraft [N] 1
Schneid-
kraft [N] 2
Schneid-
kraft [N] 3
Schneid-
kraft [N] 4 Mittelwert STABW
Schneid-
kraft [Pa] Mittelwert Stabw
4 0,1 5,81 2,49 5,62 5,62 5,68 5,94 6,32 5,39 5,83 0,40 16201,39 18392,36 3098,50
4 0,1 5,75 2,31 5,41 5,41 6,50 7,74 8,76 6,64 7,41 1,06 20583,33
4 200 5,81 2,49 5,62 5,99 4,39 4,20 4,51 5,23 4,58 0,45 12729,17 21899,31 12968,53
4 200 5,75 2,31 5,41 5,72 10,21 9,94 11,62 12,97 11,19 1,40 31069,44
4 300 5,81 2,49 5,62 6,02 5,04 6,00 6,01 5,86 5,73 0,46 15909,72 16784,72 1237,44
4 300 5,75 2,31 5,41 5,27 6,73 6,27 6,99 5,44 6,36 0,68 17659,72
4 400 5,81 2,49 5,62 6,05 5,87 5,83 5,82 5,92 5,86 0,05 16277,78 17253,47 1379,84
4 400 5,75 2,31 5,41 5,59 5,93 6,06 6,87 7,39 6,56 0,69 18229,17
4 500 5,81 2,49 5,62 5,98 6,00 6,06 5,69 5,92 0,20 16435,19 24004,63 10704,81
4 500 5,75 2,31 5,41 5,58 10,96 11,96 11,18 11,37 0,53 31574,07
0,00
20 0,1 5,81 2,49 5,62 5,62 5,52 5,47 5,46 5,68 5,53 0,10 15368,06 25284,72 14024,28
20 0,1 5,56 2,42 5,63 5,63 10,10 12,30 15,81 12,48 12,67 2,35 35201,39
20 200 5,81 2,49 5,62 5,94 4,18 4,78 4,62 4,63 4,55 0,26 12645,83 26243,06 19229,38
20 200 5,56 2,42 5,63 5,54 11,25 16,11 15,66 14,35 14,34 2,19 39840,28
20 300 5,81 2,49 5,62 6,01 5,85 6,07 6,40 [7,34] 6,11 0,28 16962,96 27634,26 15091,49
20 300 5,56 2,42 5,63 5,31 13,38 14,75 12,42 14,61 13,79 1,10 38305,56
20 400 5,81 2,49 5,62 6,03 5,98 6,75 [7,26] 6,86 6,53 0,48 18138,89 27062,50 12619,89
20 400 5,56 2,42 5,63 5,71 14,12 12,15 12,05 13,50 12,96 1,02 35986,11
20 500 5,81 2,49 5,62 6,11 7,59 7,78 [9,24] 7,24 7,54 0,27 20935,19 27307,87 9012,34
20 500 5,56 2,42 5,63 5,86 13,19 13,14 11,62 10,55 12,13 1,28 33680,56
0,00
40 0,1 5,98 2,45 5,62 5,62 12,47 14,66 15,40 13,68 14,05 1,27 39034,72 27202,55 16733,22
40 0,1 5,81 2,49 5,62 5,62 5,31 5,33 5,96 5,53 0,37 15370,37
40 200 5,98 2,45 5,62 5,63 5,67 5,91 6,26 [8,98] 5,95 0,30 16518,52 16359,95 224,24
40 200 5,81 2,49 5,62 5,92 5,52 5,97 6,31 5,53 5,83 0,38 16201,39
40 300 5,98 2,45 5,62 5,76 8,43 8,85 12,57 13,78 10,91 2,67 30298,61 22611,11 10871,77
40 300 5,81 2,49 5,62 5,93 5,69 5,11 5,15 5,54 5,37 0,29 14923,61
40 400 5,98 2,45 5,62 5,89 8,45 8,53 8,71 9,84 8,88 0,65 24673,61 19729,17 6992,50
40 400 5,81 2,49 5,62 6,09 5,55 5,15 5,18 5,41 5,32 0,19 14784,72
40 500 5,98 2,45 5,62 5,92 7,13 7,58 8,41 7,90 7,76 0,54 21541,67 19857,64 2381,57
40 500 5,81 2,49 5,62 6,04 6,85 6,83 6,19 6,30 6,54 0,35 18173,61
Anhang 214
214
Tabelle 65: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasser- und Ascorbinsäurezusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Temperatur[°C] Druck [MPa] Drip loss STABW L*-Wert STABW a*-Wert STABW b*-Wert STABW
4 0,1 31,06 0,74 60,24 2,90 -0,30 0,33 9,06 1,68
4 0,1 27,69 1,92 61,33 0,85 -0,76 0,51 8,72 0,64
4 200 29,91 0,65 64,96 1,31 1,03 0,69 13,32 0,27
4 200 29,92 1,48 65,15 0,71 -0,66 0,60 11,47 0,75
4 300 38,46 0,43 70,49 2,32 1,54 0,22 13,98 0,68
4 300 34,69 2,44 71,68 1,05 0,78 0,48 13,02 0,42
4 400 36,35 0,20 76,11 1,73 1,51 0,43 14,08 0,30
4 400 36,08 0,51 71,73 1,21 0,99 0,19 13,59 0,88
4 500 39,17 1,16 74,64 1,23 0,52 0,28 13,84 0,73
4 500 35,06 0,32 72,72 0,66 1,21 0,45 13,21 0,61
20 0,1 34,82 1,01 67,41 1,63 -0,57 0,32 10,55 1,38
20 0,1 29,36 1,62 59,17 0,88 -0,37 0,37 9,78 1,18
20 200 32,38 0,34 67,35 0,56 -0,04 0,47 12,51 0,71
20 200 33,09 2,19 62,45 0,77 0,43 0,66 11,96 1,23
20 300 36,57 0,56 72,79 1,10 0,73 0,42 14,21 0,63
20 300 35,57 2,16 70,05 1,10 -0,38 0,55 14,26 0,98
20 400 36,40 1,58 73,34 0,95 0,09 0,48 14,17 0,85
20 400 34,78 1,25 70,99 1,87 0,15 0,49 13,70 0,50
20 500 36,63 1,77 75,76 1,03 -0,10 0,31 13,60 0,59
20 500 34,26 0,62 71,98 1,44 0,30 0,32 13,85 0,52
40 0,1 27,47 0,19 66,44 0,73 -0,44 0,56 12,57 0,83
40 0,1 30,21 1,06 70,30 1,17 -0,96 0,36 7,99 0,73
40 200 30,95 1,33 67,75 1,30 -1,21 0,79 13,73 0,76
Anhang 215
215
40 200 34,11 0,28 72,34 1,06 -1,13 0,48 12,89 1,17
40 300 30,79 0,23 70,20 0,81 -0,86 0,43 13,74 0,81
40 300 33,12 0,39 71,41 0,77 0,04 0,39 12,70 1,75
40 400 34,19 0,32 72,43 1,03 -1,09 0,40 14,72 0,52
40 400 30,08 0,62 78,70 1,74 -0,89 0,59 11,68 1,69
40 500 33,93 1,88 70,46 1,37 0,77 0,81 15,81 0,43
40 500 35,75 0,82 76,69 0,90 -1,33 0,39 14,14 1,04
Anhang 216
216
Tabelle 66: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasser- und Natriumcarbonatzusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Anhang 217
217
Tabelle 67: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasser- und Natriumcarbonatzusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Temperatur [°C]
Druck [MPa] Drip loss STABW L*-Wert STABW a*-Wert STABW b*-Wert STABW
4 0,1 30,62 1,33 46,34 0,88 1,03 0,64 10,50 1,06
4 0,1 28,35 0,72 42,86 0,72 1,40 1,04 6,75 0,58
4 200 30,94 2,11 50,92 0,76 -0,06 0,39 10,48 0,48
4 200 30,60 2,61 49,94 1,53 0,18 0,25 5,31 0,33
4 300 34,99 0,41 62,62 0,84 1,17 0,44 12,28 0,52
4 300 32,62 2,33 61,79 1,07 0,01 0,57 7,43 0,70
4 400 31,58 0,99 71,23 0,84 1,32 0,27 11,37 0,26
4 400 34,36 0,31 68,07 0,49 0,72 0,36 7,47 0,36
4 500 29,05 0,90 73,49 0,90 2,49 0,41 11,33 0,69
4 500 35,05 1,43 72,01 0,47 0,31 0,51 7,02 0,41
20 0,1 30,73 1,29 45,44 1,01 0,21 0,91 8,65 0,83
20 0,1 30,81 1,58 45,64 1,11 -0,34 0,49 6,24 0,57
20 200 29,49 0,81 51,40 0,43 0,75 0,40 10,34 0,57
20 200 36,74 0,29 49,67 1,39 0,29 0,56 8,54 0,59
20 300 34,83 0,15 60,16 1,42 1,22 0,48 10,61 0,68
20 300 36,61 0,51 62,02 1,03 0,97 0,64 10,62 0,91
20 400 32,35 0,80 71,13 0,97 1,83 0,38 9,84 0,80
20 400 38,88 1,81 69,39 0,66 2,12 0,95 9,02 0,60
20 500 31,10 0,55 75,08 1,66 1,57 0,84 8,64 1,27
20 500
71,78 0,69 2,95 0,54 9,50 0,62
40 0,1 29,42 1,61 46,36 1,16 0,45 0,51 5,97 0,94
40 0,1 28,10 0,80 47,20 1,23 0,59 0,46 7,85 1,06
40 200 29,14 0,52 50,26 1,80 1,99 0,60 7,28 0,39
Anhang 218
218
40 200 31,16 0,74 53,46 1,10 -0,01 0,58 9,66 1,44
40 300 27,55 0,97 60,71 0,62 1,08 0,67 8,74 0,85
40 300 31,92 0,65 62,91 0,76 0,61 0,30 10,74 0,43
40 400 28,41 1,13 67,69 1,14 1,66 0,71 7,68 0,81
40 400 30,48 1,31 72,50 0,77 0,33 0,37 8,45 0,80
40 500 27,11 1,24 73,90 1,32 2,32 0,50 8,29 0,84
40 500 35,23 1,24 74,30 0,73 1,70 0,55 8,80 0,47
Anhang 219
219
Tabelle 68: pH-Werte und Schneiddruck von Putensteaks mit Wasser- und NaCl- Zusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Anhang 220
220
Tabelle 69: Drip loss und Farbmessung von Putensteaks mit Wasser- und NaCl- Zusatz nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Marinade Temperatur Druck Dripp loss Stabw Stabw
[°C] [MPa] [%] L*(D65) a*(D65) b*(D65) L*(D65) a*(D65) b*(D65)
Wasser-NaCl 4 0,1 36,98 0,48 46,23 0,21 7,24 1,14 0,28 1,01 Wasser-NaCl 4 0,1 25,61 1,26 46,59 -0,90 6,10 0,57 0,51 0,39 Wasser-NaCl 4 200 27,88 1,45 54,63 -0,01 7,55 2,47 0,69 1,27 Wasser-NaCl 4 200 29,28 0,56 50,70 -0,49 5,59 1,07 0,39 0,72 Wasser-NaCl 4 300 28,17 1,41 63,72 0,80 8,12 1,02 0,39 1,19 Wasser-NaCl 4 300 32,98 1,82 62,86 0,53 6,39 0,80 0,42 0,71 Wasser-NaCl 4 400 31,12 1,99 69,33 0,75 7,82 1,21 0,55 0,62 Wasser-NaCl 4 400 34,08 4,87 68,04 0,92 7,65 0,47 0,77 0,44 Wasser-NaCl 4 500 27,51 1,96 72,84 0,88 7,96 0,86 0,47 0,64 Wasser-NaCl 4 500 38,17 2,31 71,27 0,95 7,12 0,64 0,42 0,54
Wasser-NaCl 20 0,1 28,11 3,20 43,92 0,21 6,17 1,17 0,82 0,56 Wasser-NaCl 20 0,1 25,91 1,77 44,02 0,66 9,12 1,04 0,26 0,62 Wasser-NaCl 20 200 35,41 1,64 48,29 0,50 6,76 1,37 0,66 0,61
Wasser- 20 200 27,93 0,80 51,57 0,05 7,60 1,91 0,44 1,11
Anhang 221
221
NaCl
Wasser-NaCl 20 300 33,49 1,91 61,16 -0,32 6,43 0,88 0,46 0,64 Wasser-NaCl 20 300 32,37 1,71 60,66 0,44 7,00 1,21 0,43 0,97 Wasser-NaCl 20 400 33,35 1,14 68,20 1,16 8,06 0,83 0,60 0,48 Wasser-NaCl 20 400 34,80 1,29 67,32 1,90 9,48 0,68 0,22 0,39 Wasser-NaCl 20 500 37,92 0,54 69,83 1,20 7,54 0,97 0,54 0,91 Wasser-NaCl 20 500 24,76 0,94 72,09 0,62 7,96 0,69 0,45 0,67
Wasser-NaCl 40 0,1 27,33 1,42 45,41 -0,28 5,91 1,14 0,34 0,71 Wasser-NaCl 40 0,1 34,45 1,08 43,57 1,22 9,23 1,08 0,77 0,70 Wasser-NaCl 40 200 27,26 1,23 53,97 0,70 6,07 2,01 0,62 1,89 Wasser-NaCl 40 200 26,41 0,15 50,52 -0,55 7,72 1,70 0,76 1,49 Wasser-NaCl 40 300 29,50 1,93 62,39 0,36 5,82 1,29 0,42 0,72 Wasser-NaCl 40 300 28,30 0,97 59,80 0,69 7,46 0,78 0,41 0,59 Wasser-NaCl 40 400 32,46 0,90 69,30 0,83 7,01 0,65 0,36 0,61 Wasser-NaCl 40 400 31,56 2,11 68,39 1,44 7,70 0,71 0,37 0,71 Wasser-NaCl 40 500 30,66 0,78 71,97 0,66 7,42 1,30 0,38 0,88 Wasser-NaCl 40 500 35,33 1,05 73,20 1,04 8,02 1,11 0,46 1,02
Anhang 222
222
Tabelle 70: Schneiddruck und pH-Werte von Putenkeulen mit verschiedenen Marinaden auf Wasserbasis nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Marinade Temp. [°C]
Druck [MPa]
pH-Fleisch
pH-Mari-nade
pH nach Tumbeln
pH nach HPP
Schneidkraft [N] 1
Schneidkraft[N] 2
Schneidkraft [N] 3
Schneidkraft [N] 4
Mitte-lwert
Schneid-kraft [Pa] STABW
Wasser-Carbo 4 0,1 6,46 10,99 6,72 [6,72] 4,74 4,84 5,43
5,00 18205,56 2560,28
Wasser-Carbo 4 0,1 6,26 10,91 6,31 6,31 5,67 7,17 7,20 7,30 7,22
Wasser-Carbo 4 200 6,46 10,99 6,72 6,39 7,54 8,44 7,20 7,93 7,78 21311,11 842,40 Wasser-Carbo 4 200 6,26 10,91 6,31 6,26
7,87 7,82 7,16 7,62
Wasser-Carbo 4 300 6,46 10,99 6,72 [6,78] 11,37 10,08 10,77
10,74 27659,72 4587,14
Wasser-Carbo 4 300 6,26 10,91 6,31 6,29 7,61
6,80 7,40 7,27
Wasser-Carbo 4 400 6,46 10,99 6,72 [6,76] 5,88 6,76 5,74
6,13 18509,26 1270,47
Wasser-Carbo 4 400 6,26 10,91 6,31 6,36 6,41 7,09 6,77 7,07 6,84
Wasser-Carbo 4 500 6,46 10,99 6,72 6,47 4,63 5,30 5,77 5,79 5,37 17319,44 1935,44 Wasser-Carbo 4 500 6,26 10,91 6,31 6,41 6,89 6,80 7,79 6,86 7,09
Wasser-Carbo 20 0,1 6,53 10,87 6,23 6,23 11,77 12,80 12,21
12,26 21937,50 2494,27
Wasser-Carbo 20 0,1 6,26 10,91 6,31 6,31 8,82 6,99 7,28 8,50 7,90
Wasser-Carbo 20 200 6,53 10,87 6,23 6,35
9,38 8,67 10,48 9,51 23842,59 1472,45
Wasser-Carbo 20 200 6,26 10,91 6,31 6,28 7,78 8,46 8,38 8,83 8,36
Anhang 223
223
Wasser-Carbo 20 300 6,53 10,87 6,23 6,35 5,75 7,30 6,29
6,45 19300,93 1241,69
Wasser-Carbo 20 300 6,26 10,91 6,31 6,31 6,59 7,43 6,86 7,22 7,03
Wasser-Carbo 20 400 6,53 10,87 6,23 6,54 9,81 8,95 9,57 8,90 9,31 22744,44 2154,29 Wasser-Carbo 20 400 6,26 10,91 6,31 6,34
7,07 8,06 7,96 7,70
Wasser-Carbo 20 500 6,53 10,87 6,23 6,43 6,78 6,38 7,48 7,43 7,02 22175,93 1537,16 Wasser-Carbo 20 500 6,26 10,91 6,31 6,40 8,65 8,63 8,05 7,66 8,25
Wasser-Carbo 40 0,1 6,29 10,83 6,47 6,47 10,63 13,69 13,30 11,08 12,18 22875,00 4482,16 Wasser-Carbo 40 0,1 6,26 10,91 6,31 6,31 7,22 7,76 7,33 [5,89] 7,44
Wasser-Carbo 40 200 6,29 10,83 6,47 6,36 7,14 6,62 7,07 8,65 7,37 20217,59 1269,83 Wasser-Carbo 40 200 6,26 10,91 6,31 6,25 7,84 7,24 7,76 8,00 7,71
Wasser-Carbo 40 300 6,29 10,83 6,47 6,43 5,19 5,41 4,60 6,02 5,31 22479,17 1320,03 Wasser-Carbo 40 300 6,26 10,91 6,31 6,31 7,46 8,00 8,40 8,51 8,09
Wasser-Carbo 40 400 6,29 10,83 6,47 6,32 6,60 7,14 7,34 6,33 6,85 17936,51 1030,37 Wasser-Carbo 40 400 6,26 10,91 6,31 6,31 6,65 6,25 6,18 6,05 6,28
Wasser-Carbo 40 500 6,29 10,83 6,47 6,45 6,79 6,51 6,68 6,52 6,63 19666,67 1627,00 Wasser-Carbo 40 500 6,26 10,91 6,31 6,43 7,82 7,77 7,47 8,47 7,88
Anhang 224
224
nur Wasser 20 0,1 6,36 7,83 6,18 6,18
4,75 4,55 4,88 4,73 13925,93 1047,43
nur Wasser 20 0,1 6,28 7,81 6,14 6,14
5,31 5,58 5,01 5,30 nur Wasser 20 200 6,36 7,83 6,18 6,28 6,42 6,16 5,90 6,16 6,16 16704,86 750,51
nur Wasser 20 200 6,28 7,81 6,14 6,23 5,54 5,81 5,96 6,16 5,87 nur Wasser 20 300 6,36 7,83 6,18 6,27 6,00 5,95 5,37 5,36 5,67 17518,52 927,74
nur Wasser 20 300 6,28 7,81 6,14 6,28 6,81 6,32 6,57 6,19 6,47 nur Wasser 20 400 6,36 7,83 6,18 6,29 6,47 5,98
5,82 6,09 18115,74 1625,55
nur Wasser 20 400 6,28 7,81 6,14 6,33 6,48
7,07 7,31 6,95 nur Wasser 20 500 6,36 7,83 6,18 6,27 6,21
6,64 6,45 6,43 20194,44 2297,79
nur Wasser 20 500 6,28 7,81 6,14 6,35 8,18 7,81 8,14 7,46 7,90
nur Wasser 4 0,1 6,36 7,83 6,18 6,18 7,66 7,74 7,41
7,60 20337,96 1466,02
nur Wasser 4 0,1 6,28 7,81 6,14 6,14 5,51 6,33 7,62 7,17 6,66 nur Wasser 4 200 6,36 7,83 6,18 6,25 6,04 5,77 5,54 6,18 5,88 16773,15 1041,49
nur Wasser 4 200 6,28 7,81 6,14 6,21 6,06 6,64 8,67 8,25 7,85 nur Wasser 4 300 6,36 7,83 6,18 6,26 5,93 6,02 6,58 6,18 6,18 18439,81 987,95
nur Wasser 4 300 6,28 7,81 6,14 6,29 6,26 6,86 6,97 6,98 6,77 nur Wasser 4 400 6,36 7,83 6,18 6,39 4,78 5,51 5,30 4,73 5,08 25312,50 730,50
nur Wasser 4 400 6,28 7,81 6,14 6,33 9,22 8,72 9,28 9,23 9,11 nur Wasser 4 500 6,36 7,83 6,18 6,36 6,70
6,98 6,96 6,88 20214,29 1798,54
nur Wasser 4 500 6,28 7,81 6,14 6,38 6,67 7,31 8,34 7,98 7,58
nur Wasser 40 0,1 6,36 7,83 6,18 6,18
5,41 5,16 5,35 5,31 14477,78 720,99
nur Wasser 40 0,1 6,28 7,81 6,14 6,14 6,56 5,36 [7,01] 4,78 5,57 nur Wasser 40 200 6,36 7,83 6,18 6,30 6,02
5,91 5,75 5,89 15097,22 1456,23
nur Wasser 40 200 6,28 7,81 6,14 6,18 4,77 5,00 5,16
4,98 nur Wasser 40 300 6,36 7,83 6,18 6,38 5,47 5,25 5,12 5,32 5,29 20851,85 562,69
nur Wasser 40 300 6,28 7,81 6,14 6,33 7,57 7,28
7,67 7,51 nur Wasser 40 400 6,36 7,83 6,18 6,40 6,15 6,61 6,22
6,33 19472,22 3837,69
Anhang 225
225
nur Wasser 40 400 6,28 7,81 6,14 6,37 9,87 9,06 10,06
9,66 nur Wasser 40 500 6,36 7,83 6,18 6,33 6,78 6,77 6,96 6,76 6,82 19003,47 571,87
nur Wasser 40 500 6,28 7,81 6,14 6,35 6,88 6,47 7,19 6,92 6,87
Wasser-Asco 4 0,1 6,46 2,50 6,02 6,02 7,07 7,80 6,69
7,19 19962,96 1567,00
Wasser-Asco 4 0,1 6,21 2,39 6,15 6,15 9,53 11,33 11,75 12,68 11,92
Wasser-Asco 4 200 6,46 2,50 6,02 6,15 6,28 7,19 6,66
6,71 20583,33 1670,83
Wasser-Asco 4 200 6,21 2,39 6,15 6,26 7,94 7,85 9,68 9,08 8,64
Wasser-Asco 4 300 6,46 2,50 6,02 [6,59] 5,90 6,57 9,36 11,30 8,28 28125,00 1907,52 Wasser-Asco 4 300 6,21 2,39 6,15 6,30 8,13 9,74 10,60 10,80 10,38
Wasser-Asco 4 400 6,46 2,50 6,02 [6,13] 9,51 9,87 9,30
9,56 27933,33 1350,67
Wasser-Asco 4 400 6,21 2,39 6,15 6,29 10,98 10,44 10,68 9,78 10,70
Wasser-Asco 4 500 6,46 2,50 6,02 6,57 12,50 14,39 15,34 12,15 13,60 33833,33 968,45 Wasser-Asco 4 500 6,21 2,39 6,15 6,32 10,86 12,54 11,71 12,00 11,78
Wasser-Asco 20 0,1 6,53 2,51 5,13 [5,13] 10,51 9,97
9,90 10,13 27604,17 1295,25
Wasser-Asco 20 0,1 6,21 2,39 6,15 6,15 7,99 7,54 7,94 9,37 7,82
Wasser-Asco 20 200 6,53 2,51 5,13 [6,06] 12,90 13,08 12,04
12,67 26750,00 1263,41
Wasser-Asco 20 200 6,21 2,39 6,15 6,29 10,17 9,08 9,75 9,52 9,63
Anhang 226
226
Wasser-Asco 20 300 6,53 2,51 5,13 6,34 10,68 10,62 10,89 11,33 10,88 29893,52 960,87 Wasser-Asco 20 300 6,21 2,39 6,15 6,40 10,77 10,28 8,54 9,54 10,20
Wasser-Asco 20 400 6,53 2,51 5,13 6,41 9,07 9,15 9,11
9,11 25023,15 1416,66
Wasser-Asco 20 400 6,21 2,39 6,15 6,38 10,77 8,10 8,95 9,67 9,80
Wasser-Asco 20 500 6,53 2,51 5,13 6,42 7,73 9,38 9,60 11,14 9,46 26215,28 923,62 Wasser-Asco 20 500 6,21 2,39 6,15 6,40 10,96 9,77 9,00 7,87 9,91
Wasser-Asco 40 0,1 6,29 2,50 6,06 6,06 8,18 9,83 9,91 11,90 9,96 24101,85 3279,64 Wasser-Asco 40 0,1 6,21 2,39 6,15 6,15 6,56 7,22 7,55 9,37 7,11
Wasser-Asco 40 200 6,29 2,50 6,06 [5,89] 11,10 12,59 9,09 11,64 11,11 28083,33 2466,05 Wasser-Asco 40 200 6,21 2,39 6,15 6,28 9,85 9,54 11,21 10,97 10,39
Wasser-Asco 40 300 6,29 2,50 6,06 [5,94] 9,51 9,76 9,11 10,07 9,61 26342,59 1038,11 Wasser-Asco 40 300 6,21 2,39 6,15 6,36 9,27 8,70 9,18 11,89 9,05
Wasser-Asco 40 400 6,29 2,50 6,06 [6,03] 8,52 7,97 8,47
8,32 30305,56 1746,25
Wasser-Asco 40 400 6,21 2,39 6,15 6,36 10,23 11,47 11,03 13,66 10,91
Wasser-Asco 40 500 6,29 2,50 6,06 [6,19] 7,71 8,58 8,36 9,13 8,45 27533,33 2612,32 Wasser-Asco 40 500 6,21 2,39 6,15 6,39 9,05 9,61 10,57 11,20 10,11
Anhang 227
227
Wasser-NaCl 4 0,1 6,46 7,66 6,57 [6,57] 8,78 8,88 9,33 9,25 9,06 10530,08
12156,34
Wasser-NaCl 4 0,1 6,16 7,39 6,19 6,19
7,45 7,47 7,69 7,54
Wasser-NaCl 4 200 6,46 7,66 6,57 6,06
10,56 9,83 9,98 10,12 10926,17
12627,10
Wasser-NaCl 4 200 6,16 7,39 6,19 6,21 6,89 7,86 7,58 8,15 7,62
Wasser-NaCl 4 300 6,46 7,66 6,57 6,66 7,92 6,69 7,40 6,50 7,13 13242,00
10305,34
Wasser-NaCl 4 300 6,16 7,39 6,19 6,24
7,50 7,59 7,11 7,40
Wasser-NaCl 4 400 6,46 7,66 6,57 6,58 10,09 10,42 9,01 8,12 9,41 13640,80
12451,22
Wasser-NaCl 4 400 6,16 7,39 6,19 6,31 8,02 7,96 8,08 8,35 8,10
Wasser-NaCl 4 500 6,46 7,66 6,57 6,52 6,70 7,73 7,67 7,21 7,33 10335,22
11941,12
Wasser-NaCl 4 500 6,16 7,39 6,19 6,38 6,00 5,75 6,13 6,17 6,01
Wasser-NaCl 20 0,1 6,53 7,61 6,25 6,25 7,18 8,31 9,87 9,31 8,67 6947,70
12025,31
Wasser-NaCl 20 0,1 6,16 7,39 6,19 6,19 6,67 9,74 7,50 9,63 8,39
Wasser-NaCl 20 200 6,53 7,61 6,25 [6,53]
7,83 8,39 8,20 8,14 11522,89
13302,48
Wasser-NaCl 20 200 6,16 7,39 6,19 6,24
5,42 5,49 5,94 5,62
Wasser-NaCl 20 300 6,53 7,61 6,25 6,63 6,61 8,06 10,71 9,06 8,61 7892,11
13661,16
Wasser-NaCl 20 300 6,16 7,39 6,19 6,21 7,23 7,56 8,52 [11,04] 7,77
Wasser- 20 400 6,53 7,61 6,25 [6,79] 8,01 6,84 7,15
7,33 12051,50 11048,0
Anhang 228
228
NaCl 4
Wasser-NaCl 20 400 6,16 7,39 6,19 6,30 6,42 7,03 6,74 7,80 7,00
Wasser-NaCl 20 500 6,53 7,61 6,25 6,49 5,30 5,99 9,95 9,88 7,78 11557,96
13347,39
Wasser-NaCl 20 500 6,16 7,39 6,19 6,37 8,57 8,34 8,13 8,51 8,39
Wasser-NaCl 40 0,1 6,29 7,65 6,03 6,03 6,66 6,70 7,06 6,51 6,73 9425,51
10897,12
Wasser-NaCl 40 0,1 6,16 7,39 6,19 6,19 7,59 6,64 7,94 7,61 7,45
Wasser-NaCl 40 200 6,29 7,65 6,03 [5,96]
9,33 8,58 8,05 8,65 12885,09
11937,01
Wasser-NaCl 40 200 6,16 7,39 6,19 6,23 6,53 5,99 6,56 5,89 6,24
Wasser-NaCl 40 300 6,29 7,65 6,03 6,17
10,06 9,79 9,86 9,90 11516,39
13292,38
Wasser-NaCl 40 300 6,16 7,39 6,19 6,19 7,50 7,68 8,32 8,26 7,94
Wasser-NaCl 40 400 6,29 7,65 6,03 [6,21] 5,88 6,74 7,21 7,01 6,71 12323,84
11289,32
Wasser-NaCl 40 400 6,16 7,39 6,19 6,35 7,31 7,47 8,63 7,96 7,84
Wasser-NaCl 40 500 6,29 7,65 6,03 6,41 4,25 4,78 4,85 4,28 4,54 9828,22
11348,55
Wasser-NaCl 40 500 6,16 7,39 6,19 6,32 7,98 7,40 6,94 7,21 7,38
Anhang 229
229
Tabelle 71: Drip loss und Farbwerte von Putenkeulen mit verschiedenen Marinaden auf Wasserbasis nach verschiedenen Druckstufen und Behandlungstemperaturen
Marinade Temperatur Druck Dripp loss Stabw Stabw
[°C] [MPa] [%] L*(D65) a*(D65) b*(D65) L*(D65) a*(D65) b*(D65)
Wasser-NaCl 4 0,1 25,41 1,16 38,69 3,50 8,85 1,36 1,47 0,88 Wasser-NaCl 4 200 24,60 1,25 40,39 3,65 8,36 1,53 0,89 0,66 Wasser-NaCl 4 300 27,58 0,67 45,12 3,40 7,03 1,15 0,84 1,27 Wasser-NaCl 4 400 24,19 0,50 52,67 4,24 9,36 1,61 0,66 0,85 Wasser-NaCl 4 500 26,50 0,97 59,59 4,11 8,16 1,38 0,76 1,09
Wasser-NaCl 20 0,1 25,82 2,75 40,02 5,76 9,84 0,97 1,04 0,96 Wasser-NaCl 20 200 19,72 2,85 40,79 2,64 8,70 1,10 0,63 0,44 Wasser-NaCl 20 300 31,75 3,13 46,37 2,38 6,97 2,16 1,19 0,54 Wasser-NaCl 20 400 26,44 2,39 55,35 3,28 7,53 1,59 0,86 0,74 Wasser-NaCl 20 500 31,75 0,93 64,03 3,10 6,61 1,30 0,22 0,54
Wasser-NaCl 40 0,1 27,57 0,31 44,86 2,36 7,55 2,00 1,24 1,30 Wasser-NaCl 40 200 25,91 1,09 44,45 2,50 5,84 1,62 0,71 1,43 Wasser-NaCl 40 300 25,30 1,70 48,74 3,21 7,13 1,42 1,67 1,17
Anhang 230
230
Wasser-NaCl 40 400 26,87 1,52 61,61 2,68 7,25 1,85 0,45 1,07 Wasser-NaCl 40 500 26,40 0,57 62,07 2,82 5,91 1,43 0,84 1,14
Wasser-Asco 4 0,1 33,52 0,19 52,31 2,44 7,93 1,60 0,51 1,81 Wasser-Asco 4 200 35,45 0,12 54,16 4,54 13,02 2,20 0,91 0,84 Wasser-Asco 4 300 32,34 0,39 59,08 3,39 13,03 1,59 1,47 0,87 Wasser-Asco 4 400 34,79 0,74 58,56 5,39 14,72 2,76 0,65 0,59 Wasser-Asco 4 500 31,17 0,67 61,21 4,38 14,50 2,38 0,52 0,82 Wasser-Asco 20 0,1 31,15 1,29 53,79 1,49 7,84 1,73 1,16 1,38 Wasser-Asco 20 200 31,79 1,81 54,81 2,40 8,38 1,49 1,64 2,97 Wasser-Asco 20 300 30,66 0,78 61,46 1,71 11,02 2,14 1,01 2,18 Wasser-Asco 20 400 34,92 2,55 63,02 3,33 14,32 2,59 0,58 0,86 Wasser-Asco 20 500 31,83 0,49 65,30 3,29 14,57 1,00 0,40 0,79 Wasser-Asco 40 0,1 31,37 1,09 58,44 1,16 9,73 2,12 1,27 3,03 Wasser-Asco 40 200 33,18 0,71 61,47 1,30 12,21 1,57 0,95 0,90 Wasser-Asco 40 300 40,45 1,32 63,20 1,78 10,44 2,01 0,59 1,19 Wasser-Asco 40 400 30,59 1,25 63,11 3,82 12,97 2,73 1,06 1,04
Wasser- 40 500 32,34 1,30 62,49 3,41 12,48 1,25 0,60 1,73
Anhang 231
231
Asco
Wasser-Carbo 4 0,1 34,34 0,56 37,48 3,55 8,06 2,05 0,91 0,60 Wasser-Carbo 4 200 23,91 0,27 40,52 3,43 7,20 3,22 0,77 0,78 Wasser-Carbo 4 300 21,93 0,75 45,15 6,78 8,79 1,13 1,13 0,92 Wasser-Carbo 4 400 28,05 0,47 46,58 4,88 9,64 2,25 1,00 0,66 Wasser-Carbo 4 500 31,45 0,84 60,63 4,23 9,12 2,01 0,85 0,78 Wasser-Carbo 20 0,1 25,57 2,00 42,47 3,44 8,03 2,16 0,79 1,53 Wasser-Carbo 20 200 24,77 0,75 40,97 2,64 8,91 1,52 1,07 0,70 Wasser-Carbo 20 300 26,66 0,63 44,70 3,68 9,62 2,84 0,85 0,51 Wasser-Carbo 20 400 30,45 0,64 58,06 2,47 8,27 2,02 0,85 1,09 Wasser-Carbo 20 500 37,29 0,71 60,32 4,06 9,74 1,24 0,60 1,12 Wasser-Carbo 40 0,1 32,82 1,60 42,42 3,23 8,60 1,80 0,80 0,87 Wasser-Carbo 40 200 29,35 1,82 46,79 2,20 6,01 1,68 1,40 1,53 Wasser-Carbo 40 300 36,87 2,38 50,73 2,81 7,55 3,80 1,51 0,84 Wasser-Carbo 40 400 30,51 1,90 58,99 3,70 8,26 2,13 1,27 1,54 Wasser-Carbo 40 500 32,73 0,60 65,22 4,13 8,96 2,29 0,68 0,98
Anhang 232
232
Tabelle 72: Physikalische und chemische Analysen von Putensteaks mit Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach verschiedenen Hochdruckbehandlungen
Marinade Fleischteil Temp.[°C]
Druck pH-Fleisch (frisch)
pH-Marinade
pH nach Tumbeln
pH nach HPP
Schneidkraft [N] STABW
Schneiddruck [Pa] [MPa]
Emulsion-NaCl P-Steak 4 0,1 5,78 6,77 5,77 5,77 12,11 0,87 26911,1111 Emulsion-NaCl P-Steak 4 200 5,78 6,77 5,77 6,78 5,61 0,57 12466,6667 Emulsion-NaCl P-Steak 4 300 5,78 6,77 5,77 5,96 6,02 0,59 13377,7778 Emulsion-NaCl P-Steak 4 400 5,78 6,77 5,77 5,88 6,55 1,09 14555,5556 Emulsion-NaCl P-Steak 4 500 5,78 6,77 5,77 5,92 7,72 0,75 17155,5556 Emulsion-NaCl P-Steak 20 0,1 5,71 6,68 5,69 5,69 10,08 0,74 22400 Emulsion-NaCl P-Steak 20 200 5,71 6,68 5,69 5,05 7,98 0,76 17733,3333 Emulsion-NaCl P-Steak 20 300 5,71 6,68 5,69 5,62 5,74 0,41 12755,5556 Emulsion-NaCl P-Steak 20 400 5,71 6,68 5,69 5,7 6,08 0,79 13511,1111 Emulsion-NaCl P-Steak 20 500 5,71 6,68 5,69 5,08 8,15 0,38 18111,1111 Emulsion-NaCl P-Steak 40 0,1 5,78 6,74 5,69 5,69 6,42 1,16 14266,6667 Emulsion-NaCl P-Steak 40 200 5,78 6,74 5,69 5,73 6,64 0,38 14755,5556 Emulsion-NaCl P-Steak 40 300 5,78 6,74 5,69 5,84 6,87 0,32 15266,6667 Emulsion-NaCl P-Steak 40 400 5,78 6,74 5,69 5,92 6,49 1 14422,2222
Emulsion- P-Steak 40 500 5,78 6,74 5,69 5,87 6,09 0,61 13533,3333
Anhang 233
233
NaCl
Emulsion-Asco P-Steak 4 0,1 5,78 2,63 5,37 5,37 7,82 0,81 17377,7778 Emulsion-Asco P-Steak 4 200 5,78 2,63 5,37 5,23
Emulsion-Asco P-Steak 4 300 5,78 2,63 5,37 5,49 12,6 1,37 28000 Emulsion-Asco P-Steak 4 400 5,78 2,63 5,37 5,13 10,55 1,04 23444,4444 Emulsion-Asco P-Steak 4 500 5,78 2,63 5,37 5,76 8,31 2,29 18466,6667 Emulsion-Asco P-Steak 20 0,1 5,71 2,67 5,65 5,65 5,68 1,52 12622,2222 Emulsion-Asco P-Steak 20 200 5,71 2,67 5,65 5,82 6,77 1,3 15044,4444 Emulsion-Asco P-Steak 20 300 5,71 2,67 5,65 5,96 5,19 0,38 11533,3333 Emulsion-Asco P-Steak 20 400 5,71 2,67 5,65 5,81 7,84 0,94 17422,2222 Emulsion-Asco P-Steak 20 500 5,71 2,67 5,65 5,96 6,52 0,69 14488,8889 Emulsion-Asco P-Steak 40 0,1 5,78 2,52 5,58 5,58 8,31 0,86 18466,6667 Emulsion-Asco P-Steak 40 200 5,78 2,52 5,58 5,69 7,7 1,15 17111,1111 Emulsion-Asco P-Steak 40 300 5,78 2,52 5,58 5,76 8,29 0,69 18422,2222 Emulsion-Asco P-Steak 40 400 5,78 2,52 5,58 5,85 10,75 0,58 23888,8889 Emulsion-Asco P-Steak 40 500 5,78 2,52 5,58 5,66 9,8 0,66 21777,7778 Emulsion-Carbo P-Steak 4 0,1 5,78 10,81 5,93 5,93 9,2 1,3 20444,4444
Emulsion- P-Steak 4 200 5,78 10,81 5,93 6,21 7,99 0,09 17755,5556
Anhang 234
234
Carbo
Emulsion-Carbo P-Steak 4 300 5,78 10,81 5,93 6,12 7,33 2,12 16288,8889 Emulsion-Carbo P-Steak 4 400 5,78 10,81 5,93 6,16 9,67 1,16 21488,8889 Emulsion-Carbo P-Steak 4 500 5,78 10,81 5,93 6,04 11,56 0,77 25688,8889 Emulsion-Carbo P-Steak 20 0,1 5,71 10,7 6,2 6,2 6,16 0,66 13688,8889 Emulsion-Carbo P-Steak 20 200 5,71 10,7 6,2 5,84 8,25 2,18 18333,3333 Emulsion-Carbo P-Steak 20 300 5,71 10,7 6,2 6,01 6,17 0,23 13711,1111 Emulsion-Carbo P-Steak 20 400 5,71 10,7 6,2 6,05
Emulsion-Carbo P-Steak 20 500 5,71 10,7 6,2 7,03 11,48 1,58 25511,1111 Emulsion-Carbo P-Steak 40 0,1 5,78 10,81 6,1 6,1 6,46 0,38 14355,5556 Emulsion-Carbo P-Steak 40 200 5,78 10,81 6,1 6,32 6 0,16 13333,3333 Emulsion-Carbo P-Steak 40 300 5,78 10,81 6,1 6,41 8,47 0,68 18822,2222 Emulsion-Carbo P-Steak 40 400 5,78 10,81 6,1 6,29 7,2 0,62 16000 Emulsion-Carbo P-Steak 40 500 5,78 10,81 6,1 6,31 6,16 0,06 13688,8889
Anhang 235
235
Tabelle 73: Physikalische und chemische Analysen (pH-Wert und Schneiddruck) von Putenkeulen mit Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach verschiedenen Hochdruckbehandlungen
Marinade Fleischteil
Temperatur Druck pH-Fleisch (frisch)
pH-Marinade
pH nach Tumbeln
pH nach HPP
Schneikraft [N] StabW
Schneiddruck [Pa] [°C] [MPa]
Emulsion-NaCl P-Keule 4 0,1 5,88 6,63 6,25 6,25 9,56 0,36 21244,4444 Emulsion-NaCl P-Keule 4 200 5,88 6,63 6,25 6,08 9,61 0,62 21355,5556 Emulsion-NaCl P-Keule 4 300 5,88 6,63 6,25 6,28 8,27 0,96 18377,7778 Emulsion-NaCl P-Keule 4 400 5,88 6,63 6,25 6,68 7 1,03 15555,5556 Emulsion-NaCl P-Keule 4 500 5,88 6,63 6,25 6,51 7,79 1,44 17311,1111 Emulsion-NaCl P-Keule 20 0,1 6,19 6,74 6,34 6,34 9,9 0,82 22000 Emulsion-NaCl P-Keule 20 200 6,19 6,74 6,34 6,59 6,17 0,43 13711,1111 Emulsion-NaCl P-Keule 20 300 6,19 6,74 6,34 6,73 8,68 0,64 19288,8889 Emulsion-NaCl P-Keule 20 400 6,19 6,74 6,34 6,43 6,01 0,24 13355,5556 Emulsion-NaCl P-Keule 20 500 6,19 6,74 6,34 6,51 6,6 0,96 14666,6667 Emulsion-NaCl P-Keule 40 0,1 6,38 6,98 5,95 5,95 9,07 0,44 20155,5556 Emulsion-NaCl P-Keule 40 200 6,38 6,98 5,95 6,06 7,6 0,38 16888,8889 Emulsion-NaCl P-Keule 40 300 6,38 6,98 5,95 6,01 8,01 0,37 17800 Emulsion-NaCl P-Keule 40 400 6,38 6,98 5,95 6,23 6,9 0,32 15333,3333
Emulsion- P-Keule 40 500 6,38 6,98 5,95 6,09 6,43 0,26 14288,8889
Anhang 236
236
NaCl
Emulsion-Asco P-Keule 4 0,1 5,88 2,64 5,97 5,97 8,09 0,95 17977,7778 Emulsion-Asco P-Keule 4 200 5,88 2,64 5,97 6,36 6,4 0,25 14222,2222 Emulsion-Asco P-Keule 4 300 5,88 2,64 5,97 5,98 8,6 0,96 19111,1111 Emulsion-Asco P-Keule 4 400 5,88 2,64 5,97 6,41 6,6 0,15 14666,6667 Emulsion-Asco P-Keule 4 500 5,88 2,64 5,97 6,33 9,13 0,11 20288,8889 Emulsion-Asco P-Keule 20 0,1 6,19 2,65 6,42 6,42 6,87 0,41 15266,6667 Emulsion-Asco P-Keule 20 200 6,19 2,65 6,42 5,79 7,24 0,61 16088,8889 Emulsion-Asco P-Keule 20 300 6,19 2,65 6,42 6,03 6,6 0,24 14666,6667 Emulsion-Asco P-Keule 20 400 6,19 2,65 6,42 6,47 9,33 0,84 20733,3333 Emulsion-Asco P-Keule 20 500 6,19 2,65 6,42 6,28 10,37 0,51 23044,4444 Emulsion-Asco P-Keule 40 0,1 6,38 2,52 5,92 5,92 8,47 0,41 18822,2222 Emulsion-Asco P-Keule 40 200 6,38 2,52 5,92 5,91 9,3 0,77 20666,6667 Emulsion-Asco P-Keule 40 300 6,38 2,52 5,92 6,34 9,34 0,37 20755,5556 Emulsion-Asco P-Keule 40 400 6,38 2,52 5,92 6,6 8,96 0,34 19911,1111 Emulsion-Asco P-Keule 40 500 6,38 2,52 5,92 6,12 6,99 0,24 15533,3333 Emulsion-Carbo P-Keule 4 0,1 5,88 10,68 6,17 6,17 11,9 1,6 26444,4444
Emulsion- P-Keule 4 200 5,88 10,68 6,17 6,36 8,8 0,63 19555,5556
Anhang 237
237
Carbo
Emulsion-Carbo P-Keule 4 300 5,88 10,68 6,17 6,11 13,22 0,48 29377,7778 Emulsion-Carbo P-Keule 4 400 5,88 10,68 6,17 6,08 9,59 1,05 21311,1111 Emulsion-Carbo P-Keule 4 500 5,88 10,68 6,17 6,06 8,24 0,8 18311,1111 Emulsion-Carbo P-Keule 20 0,1 6,19 10,72 6,16 6,16 5,7 0,34 12666,6667 Emulsion-Carbo P-Keule 20 200 6,19 10,72 6,16 6,18 8,16 1,26 18133,3333 Emulsion-Carbo P-Keule 20 300 6,19 10,72 6,16 6,48 7,4 1,58 16444,4444 Emulsion-Carbo P-Keule 20 400 6,19 10,72 6,16 6,28 5,6 0,4 12444,4444 Emulsion-Carbo P-Keule 20 500 6,19 10,72 6,16 6,42 6,81 0,18 15133,3333 Emulsion-Carbo P-Keule 40 0,1 6,38 10,62 6,06 6,06 5,83 0,29 12955,5556 Emulsion-Carbo P-Keule 40 200 6,38 10,62 6,06 6,49 7,23 0,89 16066,6667 Emulsion-Carbo P-Keule 40 300 6,38 10,62 6,06 6,54 6,54 0,38 14533,3333 Emulsion-Carbo P-Keule 40 400 6,38 10,62 6,06 6,49 5,61 0,88 12466,6667 Emulsion-Carbo P-Keule 40 500 6,38 10,62 6,06 6,38 5,44 0,31 12088,8889
Anhang 238
238
Tabelle 74: Physikalische und chemische Analysen (Drip loss und Farbwerte) von Putensteak mit Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach verschiedenen Hochdruckbehandlungen
Marinade Fleischteil Temperatur Druck Dripp loss Stabw Stabw
[°C] [MPa] [%] L*(D65) a*(D65) b*(D65) L*(D65) a*(D65) b*(D65)
Emulsion-NaCl P-Steak 4 0,1 30,43 1,73 49,86 0,75 7,07 1,81 0,29 0,58
Emulsion-NaCl P-Steak 4 200 32,46 0,44 59,07 0,49 7,49 1,22 0,47 0,94
Emulsion-NaCl P-Steak 4 300 30,44 0,24 66,57 1,02 8,65 1,69 0,67 0,54
Emulsion-NaCl P-Steak 4 400 29,3 1,72 70,53 1,66 9,07 0,98 0,86 0,98
Emulsion-NaCl P-Steak 4 500 34,76 0,84 74,84 0,63 8,81 1,09 0,25 0,49
Emulsion-NaCl P-Steak 20 0,1 33,77 2,53 63,16 -0,15 8,21 1,1 0,29 0,77
Emulsion-NaCl P-Steak 20 200 37,52 0,37 75,03 1,03 13,05 1,06 0,3 0,41
Emulsion-NaCl P-Steak 20 300 31,99 0,29 75,65 0,77 10,55 0,94 0,47 1,26
Emulsion-NaCl P-Steak 20 400 35,56 1,21 75,91 0,63 11,65 0,86 0,47 0,59
Emulsion-NaCl P-Steak 20 500 29,32 1,08 68,42 -0,23 10,68 0,9 0,38 0,64
Emulsion-NaCl P-Steak 40 0,1 25,26 1,43 49,78 0,44 6,48 1,23 1,09 0,76
Emulsion-NaCl P-Steak 40 200 23,12 0,53 53,29 0,56 6,13 0,87 0,87 0,53
Emulsion-NaCl P-Steak 40 300 31,15 0,05 65,43 1,04 7,1 1,54 0,6 0,9
Emulsion- P-Steak 40 400 24,71 1,85 69,01 1,58 7,51 0,73 0,53 0,59
Anhang 239
239
NaCl
Emulsion-NaCl P-Steak 40 500 30,36 0,25 75,16 1,34 7,79 1,32 0,45 0,79
Emulsion-Asco P-Steak 4 0,1 33,71 0,67 64,39 -0,33 8,33 0,88 0,44 0,5
Emulsion-Asco P-Steak 4 200 33,44 0,67 70,56 0,09 11,53 0,87 0,28 0,79
Emulsion-Asco P-Steak 4 300 33,94 0,94 69,15 1,74 11,91 1,59 0,37 0,73
Emulsion-Asco P-Steak 4 400 36,01 1,56 78,55 0,75 12,09 1,2 0,12 0,54
Emulsion-Asco P-Steak 4 500 33,88 0,93 78,1 0,81 12,03 1,05 0,22 0,49
Emulsion-Asco P-Steak 20 0,1 33,34 1,47 48,97 1,49 7,37 1,49 0,58 0,96
Emulsion-Asco P-Steak 20 200 33,59 0,59 58,34 -0,38 7,88 1,07 0,4 0,64
Emulsion-Asco P-Steak 20 300 28,04 0,42 63,53 -0,15 6,84 0,8 0,49 0,35
Emulsion-Asco P-Steak 20 400 34,87 0,75 71,14 1,64 8,18 1,21 0,3 1,06
Emulsion-Asco P-Steak 20 500 28,95 0,35 72,46 1,03 7,82 0,77 0,3 0,31
Emulsion-Asco P-Steak 40 0,1 30,52 0,38 71,97 -0,68 10,04 1,05 0,26 0,89
Emulsion-Asco P-Steak 40 200 32,76 0,83 72,75 0,2 10,43 0,73 0,42 0,85
Emulsion-Asco P-Steak 40 300 33,15 1,23 74,33 0,38 11,65 1,03 0,27 0,38
Emulsion-Asco P-Steak 40 400 31,26 1,4 74,8 -0,01 11,57 1,25 0,41 0,7
Emulsion-Asco P-Steak 40 500 27,55 0,5 76,13 -0,02 12,39 1,47 0,66 0,47
Anhang 240
240
Emulsion-Carbo P-Steak 4 0,1 34,55 0,35 52,97 0,79 7,63 1,42 0,39 1
Emulsion-Carbo P-Steak 4 200 31,62 1,1 57,43 0,18 8,83 2,03 0,34 0,98
Emulsion-Carbo P-Steak 4 300 29,73 0,57 67,29 0,42 9,54 1,36 0,19 0,91
Emulsion-Carbo P-Steak 4 400 34,74 0,34 75,63 1,32 10,34 0,69 0,35 0,18
Emulsion-Carbo P-Steak 4 500 35,1 1,27 77,17 2,08 9,91 1,07 0,29 0,47
Emulsion-Carbo P-Steak 20 0,1 30,68 0,1 50,24 0,18 7,4 0,67 0,39 0,61
Emulsion-Carbo P-Steak 20 200 25,97 0,52 52,51 0,1 7 1,24 0,28 1,13
Emulsion-Carbo P-Steak 20 300 29,76 0,16 61,49 0,39 8,35 1,19 0,28 1,02
Emulsion-Carbo P-Steak 20 400 28,05 0,47 71,1 1,03 7,86 1,12 0,32 0,94
Emulsion-Carbo P-Steak 20 500 33,88 0,16 73,18 1,08 8,1 0,59 0,39 0,41
Emulsion-Carbo P-Steak 40 0,1 29,99 0,45 50,97 1,13 7,38 1,22 0,79 1,05
Emulsion-Carbo P-Steak 40 200 24,09 1,9 56,63 2,55 8,9 1,18 0,65 0,59
Emulsion-Carbo P-Steak 40 300 29,42 0,77 65,13 1,01 8,09 0,93 0,33 0,51
Emulsion-Carbo P-Steak 40 400 29,19 0,11 71 2,31 9,09 0,83 0,25 0,3
Emulsion-Carbo P-Steak 40 500 28,85 1,32 73,33 2,1 8,15 2,19 0,41 0,51
Anhang 241
241
Tabelle 75: Physikalische und chemische Analysen (Drip loss und Farbwerte) von Putenkeulen mit Emulsionsmarinade und verschiedenen Zusätzen nach verschiedenen Hochdruckbehandlungen
Marinade Fleischteil Temperatur Druck Drip loss Stabw L*(D65) a*(D65) b*(D65) Stabw
[°C] [MPa] [%] L*(D65) a*(D65) b*(D65)
Emulsion-NaCl P-Keule 4 0,1 19,79 0,62 44,73 4,2 6,2 5,9 0,49 1,17
Emulsion-NaCl P-Keule 4 200 19,64 0,63 43,69 2,75 6 1,55 0,78 1,46
Emulsion-NaCl P-Keule 4 300 23,49 1,12 49,99 2,58 6,15 2,84 0,83 1,45
Emulsion-NaCl P-Keule 4 400 22,25 0,35 53,76 3,65 8,94 2,05 1,39 1,1
Emulsion-NaCl P-Keule 4 500 26,62 0,19 54,19 5,07 8,27 1,12 0,77 0,76
Emulsion-NaCl P-Keule 20 0,1 26,04 2,09 42,43 5,16 7,21 1,09 0,54 1,16
Emulsion-NaCl P-Keule 20 200 22,5 2,83 38,37 6,4 8 1,93 1,38 0,95
Emulsion-NaCl P-Keule 20 300 24,47 1,12 47,67 6,23 8,13 1,96 1,47 1,3
Emulsion-NaCl P-Keule 20 400 26,68 2,66 57,87 3,68 6,76 0,9 0,6 0,64
Emulsion-NaCl P-Keule 20 500 27,83 1,34 60,12 3,43 7,97 1,35 0,65 1,14
Emulsion-NaCl P-Keule 40 0,1 26,18 1,78 50,21 2,2 4,97 1,79 2,14 2,33
Emulsion-NaCl P-Keule 40 200 28,03 0,91 51,69 1,58 5,57 2,53 1,1 2,35
Emulsion-NaCl P-Keule 40 300 31,5 0,45 55,97 3,4 8,05 2,82 0,89 0,73
Emulsion-NaCl P-Keule 40 400 24,49 1,67 56,08 3,95 8,73 1,35 0,75 1,11
Anhang 242
242
Emulsion-NaCl P-Keule 40 500 25,88 1,87 65,97 3,07 7,94 1,73 0,45 1,2
Emulsion-Asco P-Keule 4 0,1 25,68 0,77 58,68 2,05 11,16 1,55 0,38 0,59
Emulsion-Asco P-Keule 4 200 30,33 0,91 55,21 3,71 12,23 1,68 0,64 1,07
Emulsion-Asco P-Keule 4 300 38,85 0,17 56,42 4,75 12,2 1,25 0,34 1,3
Emulsion-Asco P-Keule 4 400 38,63 1,28 58,03 4,06 13,15 2,36 0,56 0,62
Emulsion-Asco P-Keule 4 500 34,68 1,05 59,44 3,52 12,49 2,52 0,55 1,56
Emulsion-Asco P-Keule 20 0,1 25,57 2,05 54,07 1,77 9,94 2,93 0,68 1,06
Emulsion-Asco P-Keule 20 200 23,01 1,2 57,1 2,27 9,79 0,92 1,34 1,59
Emulsion-Asco P-Keule 20 300 27,75 0,77 63,55 2,14 8,54 1,2 0,84 1,56
Emulsion-Asco P-Keule 20 400 29,98 1,47 62,31 3,9 11,43 3,06 0,77 0,94
Emulsion-Asco P-Keule 20 500 30,17 1,29 56,56 3,96 12,96 1,75 0,5 0,47
Emulsion-Asco P-Keule 40 0,1 30,43 4,97 64,87 1,17 11,6 1,82 0,68 1,42
Emulsion-Asco P-Keule 40 200 35,55 1,42 65,24 0,55 12,26 2,02 0,61 0,88
Emulsion-Asco P-Keule 40 300 31,74 0,67 65,21 0,84 11,72 4,34 0,81 1,31
Emulsion-Asco P-Keule 40 400 31,38 1,65 67,45 2,14 12,63 3,3 0,66 0,83
Emulsion-Asco P-Keule 40 500 37,34 1,51 71,86 1,07 12,26 2,06 0,43 1,18
Anhang 243
243
Emulsion-Carbo P-Keule 4 0,1 24,89 1,39 42,56 4,88 8,13 2,04 1,05 0,77
Emulsion-Carbo P-Keule 4 200 24,42 0,98 49,22 6,32 10,59 1,78 1,09 1,03
Emulsion-Carbo P-Keule 4 300 28,19 0,71 47,82 6,97 10,32 2,27 0,69 0,98
Emulsion-Carbo P-Keule 4 400 28,34 1,67 49,82 6,39 10,46 1,22 1 0,97
Emulsion-Carbo P-Keule 4 500 31,49 1,31 55,26 6,61 11,98 2,18 0,89 0,64
Emulsion-Carbo P-Keule 20 0,1 23,39 1,27 46,8 5,99 8,88 3,32 0,97 1,73
Emulsion-Carbo P-Keule 20 200 26,46 1,56 48,79 3,45 8,16 5,17 1,21 1,18
Emulsion-Carbo P-Keule 20 300 27,05 1,45 48,06 3,6 7,82 1,76 0,9 1,42
Emulsion-Carbo P-Keule 20 400 25,13 0,39 52,9 6,03 8,7 2,57 1,14 1,83
Emulsion-Carbo P-Keule 20 500 34,14 1,94 59,39 4,65 6,89 1,38 0,52 1,01
Emulsion-Carbo P-Keule 40 0,1 25,76 0,93 44,99 2,3 3,8 1,76 0,64 2,2
Emulsion-Carbo P-Keule 40 200 24,39 1,78 50,78 2,02 6,8 2,06 1,4 2,33
Emulsion-Carbo P-Keule 40 300 25,45 1,37 55,44 2,89 7,68 4,05 1,45 2,17
Emulsion-Carbo P-Keule 40 400 29,95 1,1 60,69 4,88 8,67 3,68 1,48 1,91
Emulsion-Carbo P-Keule 40 500 23,99 0,84 66,79 3,57 9,97 4,77 0,86 1,08
Anhang 244
244
Tabelle 76: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von Putenfleisch mariniert mit gelber Modellmarinade, gelagert unter Schutzgas
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
Schutzgas- verpackung
1 1,15E+05 1,00E+04 1,00E+02 3,00E+02 1,45E+03
7 9,60E+07 8,20E+07 6,75E+05 1,60E+06 5,90E+05
Vakuum- verpackung
1 9,50E+04 4,50E+04 6,50E+02 2,50E+03 9,75E+03
7 2,15E+07 2,25E+07 5,50E+03 6,50E+05 1,90E+05
Tabelle 77: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von Putenfleisch mariniert mit einer gelben Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen Atmosphären
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
Schutzgas-verpackung
1 6,00E+04 3,15E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
5 7,25E+04 6,75E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
12 1,00E+05 7,50E+03 3,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
15 2,75E+04 1,28E+04 2,50E+02 1,00E+02 1,00E+02
20 9,25E+06 1,04E+07 2,01E+04 1,00E+02 1,00E+02
26 1,00E+08 1,00E+08 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
Vakuum-verpackung
1 1,50E+05 7,50E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
5 8,50E+04 4,50E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
12 2,44E+07 2,18E+07 1,00E+02 1,00E+02 3,00E+02
16 4,45E+08 4,10E+08 1,00E+07 3,01E+05 7,70E+03
Anhang 245
245
Tabelle 78: Keimzahlen ohne Hochdruckbehandlung von Putenfleisch mariniert mit roter Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen Atmosphären
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
Schutzgas- verpackung
1 3,00E+03 4,50E+03 1,00E+02 3,00E+02 2,00E+02
7 2,80E+07 3,60E+07 1,35E+05 1,95E+05 1,10E+05
Vakuum- verpackung
1 2,60E+04 2,00E+04 1,20E+03 8,00E+03 2,00E+03
7 3,80E+07 5,40E+07 4,00E+04 1,20E+06 6,10E+05
Tabelle 79: Keimzahlen nach einer Hochdruckbehandlung (500 MPa, 3 min) von Putenfleisch mariniert mit einer roten Modellmarinade, gelagert unter verschiedenen Atmosphären
Keimzahl [KbE/g] von
Verpackung Tage aerobe Gesamtkeimzahl
anaerobe Gesamtkeimzahl Milchsäurebakterien Pseudomonaden Enterobacteriaceae
Schutzgas-verpackung
1 1,75E+03 1,30E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
5 1,20E+03 7,50E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
12 2,00E+03 2,50E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
15 3,25E+03 4,25E+03 4,50E+02 1,00E+02 1,00E+02
20 1,21E+04 5,20E+03 3,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
26 1,40E+07 1,19E+07 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
Vakuum-verpackung
1 7,00E+02 2,50E+02 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
5 1,25E+03 1,10E+03 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
12 3,30E+07 2,05E+07 1,00E+02 1,00E+02 1,00E+02
16 2,50E+08 1,48E+08 1,00E+07 2,35E+05 6,85E+04
Anhang 246
246
Abbildung 76: Ergebnisse des Oszillationstestes von Camembert ohne Hochdruckbehandlung
Winkelfrequenz Temperatur Zeit Osz.-Spannung Deformation Delta n' G' G'' Verschiebung Winkelfrequenz Normalkraft Spalt Normalspannung Frequenz Rohphase Gesamtzeit Osz.-Drehmoment Deformation
[rad/s] [°C] [s] [Pa] Grad [Pa.s] [Pa] [Pa] [rad] [rad/s] [N] [µm] [Pa] [Hz] [rad] [s] [µN.m] [%]
0,6284 20 21,719 636,6 1,76E-03 25,11 2,46E+05 3,30E+05 1,54E+05 3,79E-04 0,6284 10,16 2155 64690 0,1 0,4362 32,719 1000 0,17571
0,7326 20 42,344 636,6 1,51E-03 22,33 2,21E+05 3,93E+05 1,62E+05 3,25E-04 0,7326 10,78 2159 68610 0,1166 0,3876 53,344 1000 0,15051
0,8541 20 60,187 636,6 1,38E-03 20,7 1,92E+05 4,34E+05 1,64E+05 2,98E-04 0,8541 11,28 2160 71840 0,1359 0,3591 71,187 1000 0,13803
0,9961 20 76,078 636,6 1,31E-03 19,89 1,67E+05 4,61E+05 1,67E+05 2,82E-04 0,9961 11,22 2161 71430 0,1585 0,3451 87,078 1000 0,13071
1,161 20 89,875 636,6 1,25E-03 19,27 1,46E+05 4,84E+05 1,69E+05 2,70E-04 1,161 11,1 2162 70690 0,1848 0,3341 100,875 1000 0,12484
1,354 20 102,39 636,6 1,20E-03 18,76 1,27E+05 5,06E+05 1,72E+05 2,59E-04 1,354 10,95 2163 69710 0,2155 0,3252 113,39 1000 0,1199
1,578 20 113,44 636,6 1,15E-03 18,14 1,10E+05 5,29E+05 1,74E+05 2,49E-04 1,578 11,05 2163 70310 0,2512 0,3144 124,437 1000 0,11506
1,84 20 123,55 636,6 1,12E-03 17,9 96030 5,47E+05 1,77E+05 2,41E-04 1,84 10,87 2164 69190 0,2929 0,3102 134,547 1000 0,11151
2,145 20 132,66 636,6 1,08E-03 17,39 83100 5,69E+05 1,78E+05 2,33E-04 2,145 10,95 2164 69720 0,3415 0,3013 143,656 1000 0,10754
2,501 20 140,76 636,6 1,04E-03 17,05 72260 5,89E+05 1,81E+05 2,25E-04 2,501 10,98 2164 69890 0,3981 0,2953 151,765 1000 0,10407
2,916 20 148 636,6 1,01E-03 16,75 62890 6,09E+05 1,83E+05 2,18E-04 2,916 10,99 2164 69970 0,4641 0,29 159 1000 0,10084
3,401 20 158,13 636,6 9,79E-04 16,47 54660 6,29E+05 1,86E+05 2,12E-04 3,401 10,97 2164 69850 0,5413 0,2851 169,125 1000 0,097876
3,965 20 167,63 636,6 9,49E-04 16,18 47530 6,50E+05 1,88E+05 2,05E-04 3,965 10,98 2164 69920 0,6311 0,2799 178,625 1000 0,094914
4,622 20 175,92 636,6 9,21E-04 15,94 41450 6,71E+05 1,92E+05 1,99E-04 4,622 10,98 2164 69910 0,7356 0,2758 186,922 1000 0,092077
5,389 20 185,91 636,6 8,94E-04 15,75 36170 6,91E+05 1,95E+05 1,94E-04 5,389 10,97 2164 69820 0,8578 0,2723 196,906 1000 0,089428
6,284 20 195,05 636,6 8,68E-04 15,56 31580 7,13E+05 1,98E+05 1,88E-04 6,284 10,95 2164 69740 1 0,269 206,047 1000 0,086845
7,326 20 203,16 636,6 8,44E-04 15,39 27600 7,34E+05 2,02E+05 1,83E-04 7,326 10,97 2164 69810 1,166 0,2661 214,156 1000 0,084397
8,54 20 211,83 636,6 8,21E-04 15,27 24140 7,55E+05 2,06E+05 1,78E-04 8,54 10,94 2164 69620 1,359 0,2639 222,828 1000 0,082126
9,961 20 222,44 636,6 7,99E-04 15,14 21130 7,78E+05 2,10E+05 1,73E-04 9,961 10,91 2164 69470 1,585 0,2617 233,437 1000 0,079854
11,61 20 232,91 636,6 7,76E-04 15,03 18520 8,01E+05 2,15E+05 1,68E-04 11,61 10,88 2164 69280 1,848 0,2596 243,906 1000 0,077616
13,54 20 241,14 636,6 7,55E-04 14,92 16230 8,24E+05 2,20E+05 1,63E-04 13,54 10,86 2164 69160 2,155 0,2578 252,14 1000 0,075456
15,78 20 249,26 636,6 7,35E-04 14,84 14230 8,48E+05 2,25E+05 1,59E-04 15,78 10,84 2164 69020 2,512 0,2563 260,265 1000 0,073451
18,4 20 257,42 636,6 7,15E-04 14,77 12490 8,72E+05 2,30E+05 1,55E-04 18,4 10,82 2164 68880 2,928 0,255 268,422 1000 0,071498
21,45 20 267,08 636,6 6,96E-04 14,7 10950 8,96E+05 2,35E+05 1,51E-04 21,45 10,83 2164 68940 3,415 0,2539 278,078 1000 0,069623
25,02 20 275,64 636,6 6,78E-04 14,65 9616 9,21E+05 2,41E+05 1,47E-04 25,02 10,79 2164 68710 3,982 0,253 286,64 1000 0,067825
29,17 20 283,83 636,6 6,61E-04 14,6 8447 9,46E+05 2,46E+05 1,43E-04 29,17 10,77 2164 68540 4,642 0,2522 294,828 1000 0,066084
33,99 20 292 636,6 6,44E-04 14,56 7428 9,72E+05 2,53E+05 1,39E-04 33,99 10,73 2164 68340 5,41 0,2517 303 1000 0,064389
39,65 20 301,67 636,6 6,28E-04 14,53 6528 9,99E+05 2,59E+05 1,36E-04 39,65 10,71 2164 68160 6,311 0,2513 312,672 1000 0,062759
46,22 20 311,19 636,6 6,12E-04 14,51 5746 1,03E+06 2,66E+05 1,32E-04 46,22 10,68 2164 67970 7,356 0,2511 322,187 1000 0,061169
53,88 20 319,42 636,6 5,97E-04 14,49 5057 1,06E+06 2,73E+05 1,29E-04 53,88 10,65 2164 67790 8,576 0,2511 330,422 1000 0,05966
62,81 20 327,47 636,6 5,82E-04 14,48 4454 1,08E+06 2,80E+05 1,26E-04 62,81 10,63 2164 67660 9,997 0,2516 338,469 1000 0,058244
Anhang 247
247
Abbildung 77: Ergebnisse des Oszillationstestes von Camembert mit Hochdruckbehandlung (500 MPa, 5min, 20°C)
Winkelfrequenz Temperatur Zeit Osz.-Spannung Deformation Delta n' G' G'' Verschiebung Winkelfrequenz Normalkraft Spalt NormalspannungFrequenz Rohphase Gesamtzeit Osz.-Drehmoment Deformation
[rad/s] [°C] [s] [Pa] Grad [Pa.s] [Pa] [Pa] [rad] [rad/s] [N] [µm] [Pa] [Hz] [rad] [s] [µN.m] [%]
0,6284 20 21,203 636,6 8,11E-04 19,98 4,31E+05 7,45E+05 2,71E+05 1,70E-04 0,6284 13,5 2102 85920 0,1 0,3451 31,203 1000 0,081102
0,7326 20 41,359 636,6 7,73E-04 19,25 3,75E+05 7,86E+05 2,75E+05 1,63E-04 0,7326 12,33 2105 78470 0,1166 0,3323 51,359 1000 0,077263
0,8541 20 59,141 636,6 7,39E-04 18,62 3,26E+05 8,26E+05 2,78E+05 1,56E-04 0,8541 11,74 2108 74730 0,1359 0,3212 69,141 1000 0,073891
0,9961 20 75,016 636,6 7,08E-04 17,85 2,80E+05 8,66E+05 2,79E+05 1,49E-04 0,9961 11,6 2109 73850 0,1585 0,3078 85,016 1000 0,070756
1,161 20 88,891 636,6 6,89E-04 17,77 2,46E+05 8,91E+05 2,85E+05 1,45E-04 1,161 10,93 2109 69570 0,1848 0,3063 98,891 1000 0,068879
1,354 20 101,33 636,6 6,60E-04 16,86 2,09E+05 9,34E+05 2,83E+05 1,39E-04 1,354 11,28 2110 71800 0,2155 0,2905 111,328 1000 0,066028
1,578 20 112,53 636,6 6,44E-04 16,86 1,84E+05 9,57E+05 2,90E+05 1,36E-04 1,578 10,81 2110 68820 0,2512 0,2905 122,531 1000 0,064445
1,84 20 122,63 636,6 6,22E-04 16,2 1,57E+05 9,96E+05 2,89E+05 1,31E-04 1,84 11,08 2110 70560 0,2929 0,2789 132,625 1000 0,062181
2,145 20 131,63 636,6 6,10E-04 16,47 1,40E+05 1,01E+06 3,00E+05 1,29E-04 2,145 10,4 2111 66230 0,3415 0,2835 141,625 1000 0,061048
2,501 20 139,78 636,6 5,91E-04 15,88 1,20E+05 1,05E+06 2,99E+05 1,25E-04 2,501 10,63 2111 67700 0,3981 0,2732 149,781 1000 0,059054
2,916 20 147,02 636,6 5,73E-04 15,58 1,04E+05 1,09E+06 3,03E+05 1,21E-04 2,916 10,7 2111 68110 0,4641 0,2679 157,016 1000 0,057316
3,401 20 157,16 636,6 5,57E-04 15,3 89990 1,12E+06 3,06E+05 1,18E-04 3,401 10,87 2111 69210 0,5413 0,263 167,156 1000 0,05571
3,965 20 166,69 636,6 5,42E-04 15,04 78110 1,15E+06 3,10E+05 1,14E-04 3,965 10,99 2111 69960 0,6311 0,2585 176,687 1000 0,054166
4,622 20 175,31 636,6 5,32E-04 15,29 69360 1,17E+06 3,21E+05 1,12E-04 4,622 10,34 2112 65810 0,7356 0,2626 185,312 1000 0,053173
5,389 20 185,36 636,6 5,16E-04 14,94 59940 1,21E+06 3,23E+05 1,09E-04 5,389 10,5 2112 66810 0,8578 0,2565 195,359 1000 0,051617
6,284 20 194,56 636,6 5,02E-04 14,71 52080 1,25E+06 3,27E+05 1,06E-04 6,284 10,65 2112 67790 1 0,2525 204,562 1000 0,050219
7,326 20 202,73 636,6 4,89E-04 14,57 45420 1,28E+06 3,33E+05 1,03E-04 7,326 10,73 2112 68290 1,166 0,2499 212,734 1000 0,048938
8,54 20 211,3 636,6 4,77E-04 14,48 39750 1,32E+06 3,40E+05 1,01E-04 8,54 10,74 2112 68390 1,359 0,2483 221,297 1000 0,047711
9,961 20 221,84 636,6 4,66E-04 14,38 34720 1,35E+06 3,46E+05 9,83E-05 9,961 10,84 2112 69040 1,585 0,2466 231,844 1000 0,046555
11,61 20 231,98 636,6 4,54E-04 14,3 30370 1,38E+06 3,53E+05 9,60E-05 11,61 10,92 2112 69500 1,848 0,2451 241,984 1000 0,045438
13,54 20 240,19 636,6 4,44E-04 14,23 26560 1,42E+06 3,60E+05 9,37E-05 13,54 10,95 2112 69710 2,155 0,2438 250,187 1000 0,044362
15,78 20 248,36 636,6 4,33E-04 14,19 23280 1,45E+06 3,67E+05 9,15E-05 15,78 10,94 2112 69630 2,512 0,2429 258,359 1000 0,043307
18,4 20 256,5 636,6 4,23E-04 14,12 20380 1,49E+06 3,75E+05 8,93E-05 18,4 10,98 2112 69900 2,928 0,2418 266,5 1000 0,042282
21,45 20 266 636,6 4,13E-04 14,08 17860 1,53E+06 3,83E+05 8,72E-05 21,45 10,99 2112 69950 3,415 0,2409 276 1000 0,041274
25,02 20 274,73 636,6 4,03E-04 14,05 15660 1,57E+06 3,92E+05 8,52E-05 25,02 10,96 2112 69760 3,982 0,2404 284,734 1000 0,040321
29,17 20 282,84 636,6 3,94E-04 14,04 13760 1,61E+06 4,01E+05 8,31E-05 29,17 10,91 2112 69440 4,642 0,2401 292,844 1000 0,039357
33,99 20 290,59 636,6 3,84E-04 14,01 12080 1,65E+06 4,11E+05 8,12E-05 33,99 10,95 2112 69720 5,41 0,2397 300,594 1000 0,038423
39,65 20 300,61 636,6 3,75E-04 14 10600 1,69E+06 4,20E+05 7,93E-05 39,65 10,99 2112 69990 6,311 0,2394 310,609 1000 0,037531
46,22 20 310,16 636,6 3,67E-04 14,06 9350 1,73E+06 4,32E+05 7,76E-05 46,22 10,68 2113 67980 7,356 0,2405 320,156 1000 0,036716
53,88 20 318,45 636,6 3,58E-04 14,04 8223 1,77E+06 4,43E+05 7,57E-05 53,88 10,67 2113 67910 8,576 0,2403 328,453 1000 0,035835
62,81 20 326,5 636,6 3,50E-04 14,04 7232 1,82E+06 4,54E+05 7,40E-05 62,81 10,72 2113 68260 9,997 0,2405 336,5 1000 0,035008
Werdegang und Liste der Publikationen 248
248
Werdegang und Liste der Publikationen
Johanna Schmidgall
Phd Student, Dipl. Ing. Lebensmitteltechnologie
Biographie
04/12 – dato Lehrbeauftragte für besondere Aufgaben (Lebensmitteltechnik,
Lebensmittelphysik, Lebensmittelverfahrenstechnik) im Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen
Lebensmittelproduktion an der Hochschule Osnabrück
(University of Appliances Sciences)
07/09-02/12 Promotionsstudent und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen
Institut für Lebensmitteltechnik e.V., Quakenbrück in der Abteilung
Verfahrenstechnik
10/03-07/09 Studium der Lebensmitteltechnologie, TU-Berlin.
Vertiefungsrichtung: Verfahrenstechnik
Diplomarbeit: Einfluss von Hefen und der Zugabe von Nebenströmen
auf das Aroma von fermentierten Weizenteigen.
Interessensgebiete
Hydrostatisches Hochdruck Verfahren
Ianktivierung von Mikroorganismen
Strukturelle Veränderungen von Polymeren
Dynamisches Hochdruckverfahren
Fermentation von Lebensmitteln
Publikationen
Artikel:
Hochdruckbehandlung marinierter Geflügelfleischprodukte Verbesserung der
Produktsicherheit und Produktionsplanung. Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl und Volker
Heinz. ZDG-direkt Februar 2010.
Werdegang und Liste der Publikationen 249
249
Hochdruckbehandlung von Rohmolchcamembert. Inaktivierung von Listeria innocua und
Einfluss auf funktionelle Eigenschaften. Oliver Hein, Johanna Schmidgall, Sonja Bolte,
Stefan Töpfl. RFL Rundschau für Fleischhygiene und Lebensmittelüberwachung (2010) 10:
350-352.
High pressure inactivation of relevant target microorganisms in poultry meat products and the
evaluation of pressure-induced protein denaturation of marinated poultry under different high
pressure treatments. Johanna Schmidgall, Christian Hertel, Ute Bindrich, Volker Heinz,
Stefan Töpfl. High pressure research: an international journal.-New York, Gordon and
Breach, ISSN 0895-7959 1: 253-265.
Hochdruckbehandlung marinierter Geflügelfleischprodukte – Inaktivierung von
Mikroorganismen (Teil A) Verbesserung der Produktsicherheit und Produktionsplanung.
Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, Christian Hertel, Ute Bindrich und Volker Heinz.
Fleischwirtschaft (2011) 5: 109-112.
Hochdruckbehandlung marinierter Geflügelfleischprodukte – Sensorische und Rheologische
Veränderungen (Teil B) Verbesserung der Produktsicherheit und Produktionsplanung.
Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, Christian Hertel, Ute Bindrich und Volker Heinz.
Fleischwirtschaft (2011) 6: 109-.
Vorträge:
High pressure treatment of marinated poultry meat products – potential to minimize pressure-
induced protein denaturation. Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, German Institute of Food
Technologies, Germany. 5th International Food Factory Conference 2010, Götheburg
(Schweden).
New technologies: Use of innovation process for targeted modification of structure of meat
raw materials and their preservation. Waldemar Buxmann, Johanna Schmidgall, German
Institute of Food Technologies, Germany. International scientific-partical conference, All-
Russian meat research institute of Rosselkhozacademia, Dezember 2010.
New technologies – use of innovative processes in foodindustry. Johanna Schmidgall, Stefan
Toepfl, Volker Heinz, German Institute of Food Technologies, Germany. 8th International
Conference „Students for Students“ 2011, Cluj-Napoca, Romania.
Werdegang und Liste der Publikationen 250
250
Einfluss verschiedener Salze auf die Veränderung von mittels Hochdruck pasteurisiertem
Putenfleisch. Johanna Schmidgall, Christian Hertel, Ute Bindrich Stefan Töpfl und Volker
Heinz, German Institute of Food Technologies, Germany. Jahrestreffen der ProcessNet-
Fachausschüsse Hochdruckverfahrenstechnik 2011, Slowenien.
High pressure inactivation and sublethal damage of Salmonella Thyphimurium in poultry,
Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, Volker Heinz, German Institute of Food Technologies,
Germany. Ifood, 2011, Osnabrück.
Hochdruckbehandlung von Putenfleisch – Inaktivierung und sublethale Schädigung von
Salmonella Thyphimurium. Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, German Institute of Food
Technologies, Germany. GDL Tagung 2012, Dresden.
Poster:
Hochdruckbehandlung marinierter Geflügelfleischprodukte zur Verbesserung der Haltbarkeit
sowie der Produkt- und Absatzsicherheit Johanna Schmidgall, Filip Tintchev, Stefan Töpfl,
Ute Bindrich und Volker Heinz. GDL Kongress Lebensmitteltechnologie 2009, Lemgo.
Inaktivierung mittels Hochdruckbehandlung von Leitkeimen in Modellmarinaden und
Putenfleischprodukten. Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, Christian Hertel und Volker Heinz.
Jahrestreffen der ProccessNet-Fachausschüsse Lebensmittelverfahrenstechnik und
Mehrphasenströmungen 2010, Frankfurt.
Auswirkung einer Hochdruckbehandlung auf die funktionelle Beschaffenheit von mariniertem
und unmariniertem Putenfleisch. Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, Ute Bindrich und Volker.
Jahrestreffender ProcessNet-Fachausschüsse Hochdruckverfahrenstechnik und
Fluidverfahrenstechnik 2010, Fulda.
High pressure inactivation of relevant target microorganisms in marinated poultry meat
products.Johanna Schmidgall, StefanTöpfl, Christian Hertel und Volker Heinz. 5th
International Food Factory Conference 2010, Götheburg (Schweden).
Inactivation of Listeria innocua in Camembert Cheese using High Pressure. Oliver Hein,
Stefan Toepfl, Johanna Schmidgall, Sonja Bolte, Verena Hartke, Ute Bindrich, Britta
Rademacher, Volker Heinz.. 6th International Conference on High Pressure
Bioscience and Biotechnology 2010, Freisingen.
Werdegang und Liste der Publikationen 251
251
High pressure inactivation of relevant target microorganisms in poultry meat products and the
evaluation of pressure-induced protein denaturation of marinated poultry under different high
pressure treatments.Johanna Schmidgall, Stefan Töpfl, Christian Hertel, Ute Bindrich and
Volker Heinz. 6th International Conference on High Pressure Bioscience and Biotechnology
2010, Freisingen.
High pressure treatment of marinated poultry meat products – potential to minimize pressure-
induced protein denaturation and inactivation of relevant target microorganisms. Johanna
Schmidgall, Ulf Strijowski, Ute Bindrich, Volker Heinz, Christian Hertel and Stefan Toepfl.
European PhD Conference in Food Science and Technology 2010.Berlin.
Eidesstattliche Erklärung 252
252
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre an Eides Statt, dass die vorliegende Dissertation in allen Teilen von mir
selbständig angefertigt wurde und die benutzten Hilfmittel vollständig angegeben worden
sind.
Weiter erkläre ich, dass ich nicht schon anderweitig einmal die Promotionsabsicht
angemeldet oder ein Promotionseröffnungsverfahren beantragt habe.
Veröffentlichungen von irgendwelchen Teilen der vorliegenden Dissertation sind von mir wie
folgt vorgenommen worden.
Berlin, 28.01.2012
Johanna Schmidgall
Literatur 253
253
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