Von Horst Lietzberg

M ehr a ls sechs M illionenZuschauer sahen dasvon Patric ia Riekel und

Philipp Welte inszenierte Mediener-eignis des Jahres und beschertender ARD damit den Tagessieg.Aber man soll mit Superlativen vor-sichtig sein. Dennoch: D ie 57.Bambi-Verleihung, die nach langerZeit wieder aus München kam, warzweifellos eine der eindrucksvoll-sten. Ein absoluter emotiona lerVolltreffer. Es gab keinen monoto-nen Verleihungsrhythmus, keinenAblauf der üblichen Art. Sonderndie Sendung war spannend, kurz-weilig, temporeich, locker undhumorvoll. Und dazu live produziertvon Werner Kimmig und seinemhervorragenden Team.

Ein Sendung, die vollbepackt war mitvielen neuen Ideen (verantwortlicherProducer Dr. Philipp Pröttel, redaktionelleLeitung Udo Foht) und mit hervorragen-

den, emotional ansprechenden Zuspielfil-men. Aber auch mit einem faszinierendenBühnenbild und ganz erstaunlichen Licht-effekten – inszeniert durch ein völlig

neues Kamera-Konzept vonRegisseur Utz Weber.

Natürlich fehlten auchnicht Glanz und Glamour,wenngleich k leine Verspre-cher und Unsicherheiten,zum Beispiel bei der Lauda-torin Yvonne Catterfeld undder Moderatorin BettinaZ immermann, der Ga la diecharmante menschlicheWürze gaben.

Prof. Dr. Hubert Burdaund seine Bambi-Crew hat-ten mit der Auswahl derdiesjährigen Preisträger einebesonders glückliche Hand.So mit Bill C linton, vieleJahre der mächtigste Mannder Welt, der aus der Handvon Maria Furtwängler denCharity-Bambi erhielt. Für

seinen Kampf gegen Armut und Aids undseinen Einsatz nach der verheerendenTsunami-Katastrophe. Ein Auftritt, der

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„Der medienreport-Informationsdienst“ erscheint als unabhängiger Informations-dienst regelmäßig in der Werner K immig GmbH & Co . K G , D-77704 Oberkirch, Tel. 07802-92345, Fax 07802-6661. Chefredaktion: Horst Lietzberg . Redaktion:Valeska Kalpers, Monika Korward , Bea ta S tehlin, Jutta Wemlinger. Korrespon-dent: Egede Adams . Bera tung des Herausgebers: Maikka Kost . Gezeichne teBeiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gestaltung undSatz: Context Publishing. Anzeigenverwaltung und Versand: Renate Goltz. Druck:Klaus Sturn, Oberkirch. Jahresabonnement: 100,- Euro zzgl. MwSt. Abdruck nurfür Abonnenten honorarfrei. Bankverbindung: Sparkasse O ffenburg/Ortenau (BLZ664 500 50), Konto-Nr. 6081 004. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.1/2000.

-InformationsdienstD e rreportmedien

Eine Publikation der Werner Kimmig GmbH Telefon 07802-92345 Fax 07802-6661 Nr. 11/12-2005 14. Dezember 2005

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Bambi bewegt1200 Gäste erlebten in München die Preisverleihung. An den Bildschirmenfreuten sich mehr als sechs Millionen Zuschauer mit den Siegern.

Bild: Burda

50 Jahre Backstage

In seinem neuen Buch schildertKonzertveranstalter Fritz Rauseine Erlebnisse mit inter-nationalen Topstars. Seite 15

Die drei Musketiere

Florian Silbereisen, Stefan Mrossund Maxi Arland werden im TVnoch viel erreichen, meint Hans R. Beierlein. Seite 17

Lob, wem Lob gebührt

So viel Anerkennung wie diesesJahr hat die Gala zum DeutschenFernsehpreis noch seltenbekommen. Seiten 20-24

Mit Musik gegen Krebs

Piano.Vocal, Fools Garden unddas Baden-Symphonie-Orche-ster treten zu Gunsten krebs-kranker Kinder auf. Seite 31

Bambi 2005: Prof. Dr. Hubert Burda und sein Ehrengast BillClinton, der mit seinem Freund Karlheinz Kögel kam.

Bambis internationa le Strahlkraft undüberragende Bedeutung ganz besondersreflektierte.

Doch es ging weiter – Schlag aufSchlag. Patric ia Riekel hielt die Laudatiofür den »belesenen, ge-bildeten und sehr inter-essanten« ModeschöpferKarl Lagerfeld, der nichtnur auf 1800 Quadratme-tern wohnt und 270.000Bücher sein eigen nennt,sondern gelegentlich inseinem Spiegelsaa l auchFoxtrott tanzt: Er kannsich nun über den Krea-tiv-Bambi freuen.

Ebenfa lls frisch ge-kürt: D ie Charakter-Dar-stellerin Veronica Ferres(Bambi Schauspiel Natio-na l), die diese Ehrung»still, demütig und dank-bar« machte, Til Schwei-ger (Bambi F ilm Interna-tiona l), Super-D iva Ma-riah Carey (Bambi PopInternational), sieben he-rausragende Persönlichkeiten des Sports,darunter die Biathletin Uschi Disl und dieBox-Brüder Klitschko, sowie Weltfußball-Chef Joseph Blatter (Bambi Kommunika-tion), der zum Besten gab, dass es nurzwei Weltsprachen gebe:Musik und Fußba ll. Be-sonders interessant undmit viel Applaus bedacht:Physiker Prof. Dr. Theo-dor W. Hänsch (BambiForschung), der für seineLasertechnik Weltruhmgeerntet hat. Sein Leit-spruch: »D ie Wissen-schaft von heutebestimmt das Leben vonmorgen.«

Aber auch namenlose Heldenkamen nicht zu kurz. Fünf Kata-strophen-Helfer vom Techni-schen Hilfswerk, dem BKA undder Bundeswehr wurden für ihrselbstloses Engagement mit einem Bambigeehrt. Der Publikums-Bambi indes gingan die ZDF-Sendung Wir wollen helfen.

Ein Herz für Kinder, die von Johannes B.Kerner und Steffen Seibert moderiertwurde. Und fürs Lebenswerk bekamendie Jahrtausendstars des Fußba lls, Peléund Franz Beckenbauer, das k leine

begehrte Reh. Doch der Bambi mitdem besonderen Human Touch gingan die große, unvergessene Caterina

Va lente. Paul Kuhn, der »Mann amKlavier«, war ihr Laudator. Und er

brannte dann auch ein Feuerwerk ihrergroßen Erfolge ab. Von Bonsoir Catrin bisGanz Paris träumt von der Liebe. Und wer

weiß denn heutenoch, dass sie einstmit den größtenShowstars dieserWelt, mit Bing Crosbyund Dean Martin, inLas Vegas aufgetre-ten ist oder in Hol-lywood gedreht hat?1500 Titel brachte siein 13 Sprachen aufden Markt. Ein Welt-star und eine Show-legende, ein Vorbildfür Generationen –wie die Moderatorensagten. Und jetzt imD ienst der »SOS-Kinderhilfe«. EinEhren-Bambi undStanding Ovations fürCaterina Valente.

Ganz besondersgut jedoch tat der Bambi-Verleihung dasdreiblättrige Moderatoren-Kleeblatt Bettina Z immermann, Sky du Mont undThomas Hermanns. Was sie herausspru-delten, war humorvoll und geistreich –

und lockerte die Sen-dung ungemein auf. Eingroßer Abend. Patric iaRiekel und PhilippWelte, die schon seitfünf Jahren die Ge-samtleitung haben,übertrafen sich wiedereinma l selbst – undhaben damit die Mess-latte für Stuttgart 2006ganz gewa ltig hochgelegt.

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Bambi bewegt

Bambi – Der Stab

Moderation: Bettina Zimmermann, Sky du Mont, Thomas Hermanns.Regie: Utz Weber. Buch: Klaus de Rottwinkel, Thilo Schmelzer, Martin Zeltner, George Deffner. Bühnenbild: Florian Wieder. Lichtde-sign: Jerry Appelt. Producer: Dr. Philipp Pröttel. Produktionsleitung:Beata Stehlin. Redaktion Werner Kimmig GmbH: Andrea Weigand, TanjaBühler, Katrin Jenner. Redaktion Burda: Grit Aßmuß, Georg Seitz.Verantwortlich für die Sendung: Udo Foht. Pressearbeit: Nikolaus von derDecken. Organisation: Sigrun Hauer. Marketing und Koordination: STAR-netONE GmbH. Herstellungsleitung: Norbert May. Eine Produktion derWerner Kimmig GmbH, Oberkirch, im Auftrag von Hubert Burda Mediafür den MDR. Gesamtleitung: Patricia Riekel und Philipp Welte.

»Ich bin zwar geschwätzig, habe aber nicht viel zu sagen«. Karl Lagerfeldbrachte nicht nur Patricia Riekel und Eva Padberg zum Lachen.

Bild: Burda

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Thomas Gottschalk überreichte Franz Beckenbauer den Millennium-Bambi Thomas Gottschalk überreichte Franz Beckenbauer den Millennium-Bambi

Der Bambi für Engagement ging an die Bundeswehr, das BKA und an das THWDer Bambi für Engagement ging an die Bundeswehr, das BKA und an das THWBambi Forschung: Prof. Dr. Theodor W. HänschBambi Forschung: Prof. Dr. Theodor W. Hänsch

Caterina Valente wurde mit dem Ehren-Bausgezeichnet. Die Laudatio hielt Paul KCaterina Valente wurde mit dem Ehren-Bausgezeichnet. Die Laudatio hielt Paul K

Je ein Bambi ging anMariah Carey (PopInternational) und KarlLagerfeld (Kreativität)

Je ein Bambi ging anMariah Carey (PopInternational) und KarlLagerfeld (Kreativität)

Joseph S. Blatter erhielt den Bambi für Kommunikation

Joseph S. Blatter erhielt den Bambi für Kommunikation

Dr. Maria Furtwängler übergab den Charity-Bambi an Bill ClintonDr. Maria Furtwängler übergab den Charity-Bambi an Bill Clinton

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Piano.Voca l, Fools Garden und dasBaden-Symphonie-Orchester gas-tieren am 17. Dezember ab 20 Uhr

zur Konzerteröffnung der »Baden-Arena«in Offenburg mit einem Benefizkonzert.Die in der regionalen Presse mehrfach sotitulierten »Senkrechtstarter« aus Ober-k irch gelten insbesondere durch ihrAlbum Suddenly nicht nur bei Insidern alsErnst zu nehmende Anwärter für größereAufgaben. Der Erlös des Konzerts kommtin vollem Umfang dem Freiburger Förder-verein für krebskranke Kinder zu.

Es ist nur wenige Wochen her, seitPiano.Voca l gemeinsam mit dem Baden-Symphonie-Orchester mehr a ls 2000Zuhörer in einer umgebauten OberkircherLagerhalle begeistern konnte. Ihre Spurensind für die Anhänger distinguierter Pop-Musik kaum mehr zu übersehen: Einfühl-same Pop-Ba lladen und groovige Funk-Songs in deutscher und englischer Spra-che führten die Gruppe bereits im Rah-men der Pfingstfestspiele ins Festspiel-haus nach Baden-Baden und ebnetenden Weg zu Radio und TV. AusverkaufteSäle, wochenlange Spitzenplatzierungenbei Hitradio Ohr und eine ausgezeichnetePresseresonanz zeigen, dass die Melo-dien den Nerv des Publikums treffen.

Zur Konzerteröffnung der neuenBaden-Arena auf dem Messegelände inOffenburg wird Piano.Voca l erneut dasaus 50 Musikerinnen bestehende Baden-Symphonie-Orchester präsentieren. M itdabei sind a ls »Spec ia l Guests« die M it-glieder von Fools Garden, deren TophitLemon Tree in einer neuen Orchesterver-sion Bestandteil der Show sein wird.

Werner Bock, Geschäftsführer derMesse Offenburg, wurde durch die Pres-

se und begeisterte M itarbeiter auf derSuche nach einem »Messe-Song« aufPiano.Vocal aufmerksam. Der von HannesSchmidt und Ralf Brandstetter anlässlichder Einweihung der Baden-Arena abge-fasste Song Come together, der die

Messe a ls Element desCorporate Design in denkommenden Jahren inder Außendarstellungvertreten wird, erhielt voneiner Fach-Jury promptden Zuschlag. Inspiriertvon der Idee, diesenSong im Gewand einessymphonischen Orche-sters zur offiziellen Kon-zerteröffnung darzubie-ten, gewann die ur-sprüngliche Idee derMesseleitung schnell anFahrt. Der zum Anlasspassende Benefizgedan-ke und der Kontakt a llerBeteiligten zum Vorstanddes Fördervereins für

krebskranke Kinder, um Werner Kimmigaus Oberk irch, wirkte a ls Motor für dieEntscheidung, gemeinsam ein stilvollesFest für eine gute Sache zu feiern.

Der Kontakt zwischen Piano.Voca lund Fools Garden findet in seiner Büh-nenpremiere in dreierlei Perspektiven einebesondere Qua lität: Piano.Voca l erhä ltnach der Münchener Freiheit erneut dieMöglichkeit, mit arrivierten Künstlern zuarbeiten. Fools Garden erhä lt die Mög-lichkeit, seine Tophits im neuen, orche-stralen Gewand zu performen. Schließlicherhalten die Fans eine neue Chance, dasvielversprechende Duo zu sehen. DasDirigat des Baden-Symphonie-Orchestersführt das hoch dekorierte Nachwuchsta-lent Stefan Halder aus Villingen-Schwen-ningen. Tickets sind über die Hotline0781–922691 oder über das Internet(www.piano-vocal.de) erhältlich.

Mit Musik gegen KrebsPiano.Vocal, Fools Garden und das Baden-Symphonie-Orchester treten zu Gunsten des Freiburger Fördervereins für krebskranke Kinder auf.

Zur Konzerteröffnung der Baden-Arena gastierenPiano.Vocal mit einem Benefizkonzert in Offenburg.

Bild:

H E L F E N H I L F T !

Spendenkonten »Kinderkrebshilfe«: Sparkasse Offenburg: BLZ: 664 500 50, Konto: 608 484 2.

Volksbank Freiburg:BLZ: 680 900 00, Konto: 286 030 9.

Jeder Euro ist willkommen. Danke.

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D er Deutsche Medienpreis 2005geht an den irischen RocksängerBono. Wie das Baden-Badener

Unternehmen Media Control bekanntgab, wird die undotierte Auszeichnungam 24. Januar 2006 an den Sänger derGruppe U2 verliehen. Der 45-Jährigeerhält die Auszeichnung für seinen uner-müdlichen Kampf gegen den Hunger unddie Armut in A frika. Seit Media-Control-Chef Karlheinz Kögel den DeutschenMedienpreis 1992 ins Leben rief, werdendamit alljährlich Persönlichkeiten geehrt,die die Gesellschaft oder die Politik prä-gend beeinflusst haben.

Bono, den nur die wenigsten unterseinem bürgerlichen Namen Paul DavidHewson kennen, ist zunächst durch seinemusikalischen Erfolge berühmt geworden.

Seine Rockband U2 istseit mehr als 20 Jahrenregelmäßig mit Num-mer-1-Hits in den in-ternationa len Chartsvertreten. In den 80erund 90er Jahren setztesie musikalische Trendsund bis heute sind ihreKonzerte innerha lbweniger Stunden aus-verkauft. Doch vonAnfang an hat Bonoseine Popularität a lsPopstar genutzt, umhumanitäre Projekte zuunterstützen. 1985 beteiligte sich dercharismatische Musiker am Wohltätig-keits-Projekt »Band A id« mit Bob Geldofzur Bekämpfung der Hungersnot in Afrikaund nahm mit U2 am Live Aid-Konzert imLondoner Wembley-Stadion teil. Im Som-mer 2005 stand die Band beim »Live-8-Konzert« zusammen mit Paul McCartney

auf der Bühne. An-schließend reiste Bononach Schottland, umsich beim G-8-Gipfel mitden Regierungschefsder wichtigsten Indu-striestaaten für einenSchuldenerlass für 14afrikanische Staateneinzusetzen. Wegendieses unermüdlichenEngagements hat dieMedienpreis-Jury ausdeutschen Chefredak-teuren den Sänger nunzum Träger des Deut-

schen Medienpreises gekürt. Wenn er diebegehrte Trophäe am 24. Januar inBaden-Baden aus der Hand von KarlheinzKögel empfängt, tritt er die direkte Nach-folge von US-Senatorin Hillary Clinton an,die 2004 damit geehrt wurde. Die Lauda-tio auf Bono wird der frühere deutscheAußenminister Joschka Fischer halten.

Irischer GutmenschBono, Sänger der Rockband U2, wird mit dem Deutschen Medienpreis 2005geehrt. Der charismatische Musiker engagiert sich bei humanitären Projekten.

2004: Karlheinz Kögel überreicht den Preis Hillary Clinton.

Engagierter Musiker: Bono

Hillary Clinton (2004)U N - Generalsekretär Kofi Annan (2003)Silvia Königin von Schweden & Rania Königin von Jordanien (2002)Rudolph W. Giuliani (2001)Gerhard Schröder (2000)Bill Clinton (1999)Nelson Mandela (1998)König Hussein von Jordanien (1997)Boris Jelzin (1996)Yassir Arafat und posthum Yitzhak Rabin (1995)François Mitterrand (1994)Dr. Helmut Kohl (1993)Dr. Helmut Thoma (1992)

P R E I S T R Ä G E R D E S D E U T S C H E N M E D I E N P R E I S E S

Nr. 11/12-2005 / Seite 15

medienreportmedienreport

Von Horst Lietzberg

F ritz Rau (75), »The Greatest« unterden deutschen Konzertveransta l-tern, hat zur Feder gegriffen. Unter

50 Jahre Backstage fasst er seine Begeg-nungen und Erlebnisse mit den Topstarsder internationalen Musikszene zu einemhochinteressanten Lesestoff zusammen.In diesem Buch sind sie dann auch fastalle versammelt, die im Jazz, Blues, Enter-ta inment, Rock und Pop Rang undNamen haben oder hatten – national undinternational: Von Duke Ellington bis JimiHendrix, von Marlene D ietrich bisMadonna und von Muddy Waters bisMiles Davis, Udo Lindenberg, den RollingStones und Peter Maffay.

Es ist die Crème de la Crème desMusikbusiness, die sich seit M itte der50er Jahre dem einstigen Gerichtsrefe-rendar Fritz Rau anvertraute. Und viel-leicht wäre er ja Justitia treu geblieben,wenn sie ihm bei der Justiz nicht nur 286Mark Unterha ltszuschuss im Monat ge-zahlt hätten. Das war für eine vierköpfigeFamilie verdammt wenig. Deshalb heuerteer nebenbei a ls Tourneeorganisator beiHorst Lippmann an – und schlug damitgleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Denn so hatte er einen schönenNebenverdienst, konnte seinem Musik-hobby frönen und lernte außerdem dengroßen amerikanischen Impressario Nor-man Granz kennen, der die US-Weltstarsnach Europa brachte. Der wiederumzögerte keine Sekunde, a ls er von FritzRaus Justizlaufbahn hörte, fasste in die

Tasche und lieh ihm ohne mit der Wimperzu zucken 10.000 Mark, damit er seinzweites juristisches Staatsexamenmachen und sich a ls Rechtsanwa lt nie-derlassen konnte.

Doch die Musik schien Fritz Rauletztlich reizvoller als Justitia. Und bereits1964 gründete er mit seinem Partner dieFirma Lippmann + Rau – seine berufliche,künstlerische und politische Heimat fürviele Jahrzehnte. Von da an ging’s berg-auf. Eine Karriere ohnegleichen schlosssich an. Fritz Rau: »Mein Motto war nieSex, Drugs and Rock’n Roll, sondernimmer Blood, Sweat and Tears. Also Herz-blut, Angstschweiß und Freudentränen.«

Was er mit den Topstars, von denenviele seine Freunde wurden, erlebt hat,schildert er in seiner ihm eigenen Diktion.So in dem Kapitel »Open-A ir-Konzerte inDeutschland« mit den Rolling Stones,

Santana, Bob Dylan, Joan Baez und TheWho. Ihnen schließen sich die Rocklegen-den an, darunter Frank Zappa, Jimi Hen-drix, Jethro Tull, Bruce Springsteen undSimon & Garfunkel, Rod Stewart undMiles Davis.

A ls Fritz Rau schließlich 1989 mitMarcel Avram (Mama Concerts) fusio-nierte, ging’s weiter auf der Ebene derweltweiten Tourneen – zum Beispiel mitEros Ramazzotti und M ichael Jackson.Zwei der ganz großen Veranstalter hattensich nun zusammen getan. Und als Avramwegen unterschiedlicher Auslegung derAusländer-Einkommenssteuer vorüberge-hend ins Gefängnis musste, wo man ihnmit einer Eisenfußfessel ans Bett kettete,besuchten ihn seine Künstler im Knast.

Darunter »King of Pop« M ichael Jackson,Joe Cocker und Peter Maffay.

Auch Pikantes gibt er zum Besten.Aus der Zeit, a ls er mit Enterta inern wieSammy Davis jr., Shirley MacLa ine, LizaMinnelli, Madonna und Diana Ross arbei-tete. Nach einem Konzert mit MarleneD ietrich zog er sich erkä ltet zurück undlegte sich ins Bett. Gegen Mitternacht öff-nete sich die Tür – und die große F ilm-schauspielerin stand »in einem wunder-baren Morgenmantel« vor ihm. Sie knöpf-te ihm die Pyjamajacke auf – und rieb ihmdie Brust mit Wick Vaporub ein.

Fritz Rau wurde einma l gefragt, waseinen guten Veranstalter ausmache. SeineAntwort: »Er wird eine Stunde früher mitder Arbeit beginnen und eine Stunde län-ger ma lochen a ls seine M itbewerber. Er

50 Jahre BackstageIn seinem neuen Buch schildert Konzertveranstalter Fritz Rau seine Begegnungenund Erlebnisse mit den Topstars der internationalen Musikszene.

Fortsetzung auf Seite 16

Die Crème de la Crème desMusikbusiness vertraut ihm

Wie ein Weltstar ihm die Brustmit Wick Vaporub einrieb