«Ich wohne ja im Facebook» - Text und Wort....

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Murten | Region 12 Der Murtenbieter Nr. 33 | Dienstag, 26. April 2016 21 Medaillen für Murtner Judokas JUDO | Am vergangenen Sonntag fand die Freiburger Einzelmeisterschaft im Judo statt. Der Judoclub Romont hat die Meisterschaft in Villaz-St-Pierre organi- siert. Die 19 teilnehmenden Judokas aus Murten haben 21 Medaillen erkämpft. Speziell hervorzuheben sind dabei die Leistungen von zwei Judokas: Noam Des- sibourg hat zwei Gold- und eine Bronze- medaille gewonnen. Die Jugend- und Ju- niorenkategorie hat er klar gewonnen und bei der Elite konnte er sich zusätzlich einen dritten Platz sichern. Cédric Guil- lod, der älteste Teilnehmer an der diesjäh- rigen Meisterschaft, hat zwei Goldmedail- len erkämpft: in der Elite-Kategorie bis 90 kg und in der Königskategorie Open, wel- che jeweils zum Schluss des Turniers in einem Spezialmodus ausgetragen wird. Im Gesamten hat der Hara Sport Murten an den diesjährigen FEM neun Freibur- germeister-Titel erkämpft. Eing. 1. Rang Cilian Fallah, Schüler C –22 kg Victor Liniger, Schüler C –26 kg Fabian Liniger, Schüler C –33 kg Lara Merz, Mädchen –36 kg Nils Widmann, Schüler B –40 kg Noam Dessibourg, Jugend +66 kg und Junioren –73 kg Cédric Guillod, Elite –90 kg und Elite Open 2. Rang Fionn Fallah, Schüler C –30 kg Raul Rohrbach, Schüler C –36 kg Lena Krähenbühl, Mädchen –36 kg Aline Werro, Mädchen –40 kg Louis Forestier, Junioren –73 kg Jan Waeber, Elite –66 kg 3. Rang Jarno Radelnger, Schüler C –26 kg Rory Börlin, Schüler C –26 kg Loan Freiburghaus, Schüler B –40 kg Noam Dessibourg, Elite –73 kg Matthias Hertach, Elite –73 kg Hans Reutegger, Elite –81 kg 5. Rang Louis Forestier, Elite –73 kg 8. Rang Hans Reutegger, Elite Open Sport KERZERS  «Kleines Pferd, grosse Schnauze»: Pony M., eine der erfolgreichsten Schweizer Bloggerinnen, brachte am Samstag die Kerzerser zum Lachen und Nachdenken. Dicht an dicht standen am Samstagabend die Besucher im Foyer des Kulturkellers Gerbestock Kerzers, hielten ein Cüpli in der Hand, sprachen angeregt miteinan- der. Oder besser gesagt: die Besucherin- nen. Denn das Publikum bestand fast nur aus Frauen, alle etwa zwischen 20 und Anfang 30. Sie alle waren gekommen, um Bloggerin Pony M. zu sehen. «Sogar aus Luzern und dem aargauischen Rheinfel- den ist das Publikum angereist», sagte Organisatorin Christiane Arnold später im ausverkauften Saal. «Mit dem Hogwarts-Zügli nach Kerzers» Energiebündel Yonni Meyer alias Pony M. stellte sich mit viel Humor gleich selbst vor. «Das war mal eine Frisur, dann kam der Regen», witzelte sie, die Anreise im «kleinen Zügli» habe sie an die Hog- warts-Eisenbahn aus dem Harry-Potter- Universum erinnert. Quasi von null auf hundert avancierte Meyer vor drei Jah- ren mit ihrem Blog «Pony M.» zu einer der meistgelesenen Bloggerinnen der Schweiz. Innert zwei Monaten hatte die Psychologin, die in Freiburg studiert hat, bereits 10 000 Follower mittlerweile sind es mehr als fünfmal so viele. Dass der Facebook-Star mit Jahrgang 1982 nicht nur unterhaltsam schreibt, son- dern auch Showtalent als Stand-up-Co- median besitzt, bewies er mit seiner so unterhaltsamen wie (irr)-witzigen Rei- se durch seinen Zweitling, der Kolum- nen-Sammlung «Meh Liebi». Etwa nahm Pony die Zuschauer mit in ihre Teena- ger-Zeit in den 90ern, samt «Nuggi»-Ket- ten um den Hals, der «Pop Swatch» am Handgelenk, Plateauschuhen an den Füssen und das alles zur Musik von Nirvana und DJ Bobo. Dass sie das Absur- de auf die Spitze treiben kann, zeigte sie mit einem Text, in dem sie beschreibt, wie es wohl wäre, wenn Facebook ein Land wäre. Bekannt sei ja der Spruch: «Gäll, du weisch dänn, Facebook isch nid ds wahre Läbe?» Für Pony Anlass, den Spiess umzudrehen. Expertin ist sie ja: «Ich wohne ja im Facebook», sag- te sie lachend. Wenn dann mit dem Po- ny die Fantasie durchgaloppiert, stehen im «Facebookland» plötzlich unzählige, glotzende Fremde im Wohnzimmer und sagen pausenlos «Hey», währenddem Samanthas Thailand-Ferienbilder an die Wand projiziert werden. Doch auch leise Töne fanden Eingang ins Programm: et- wa berührende Worte über ihre Eltern oder an ihr zukünftiges Kind. ea «Ich wohne ja im Facebook» Sieht die Welt mit einem Augenzwinkern und «vill Liebi»: Die Zürcher Bloggerin Yonni Meyer alias Pony M.

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Murten | Region12 Der MurtenbieterNr. 33 | Dienstag, 26. April 2016

New Orleans Jazz Night nicht mehr in MurtenMURTEN | Die 23. New Orleans Jazz Night vom Samstag 29. Oktober wird erstmals im Biberenbad stattfinden. Das Hotel Murten verlangte von Orga-nisator Köbi Etter eine Saalmiete von 500 Franken. Zudem sollten sämtliche Konsumationen wie das Nachtessen und alle Getränke für die Musiker und die Helferinnen übernommen wer-den. «Das kann ich mir nicht leisten», erklärte der Murtner. ef

BevölkerungsabnahmeKANTON | Laut provisorischen Ergeb-nissen des Bundesamts für Statistik hat das Bevölkerungswachstum im Kanton Freiburg im Jahr 2015 deutlich abgenommen. Von 2,1 % im Jahr 2013 und 1,9 % im Jahr 2014 ist das Wachs-tum der ständigen Wohnbevölkerung im Jahr 2015 auf bloss 1,3 % gesunken. Dieser Wert liegt zwar nach wie vor über dem Landesdurchschnitt, doch der Wachstumsrückgang ist in Frei-burg stärker ausgefallen als auf Lan-desebene. Insgesamt hat das Wachs-tum in der Schweiz nur um 0,1 Punkte von 1,2 % auf 1,1 % abgenommen. Lag Freiburg seit 2001 stets an der Spitze der Kantone, so ist der Kanton auf den sechsten Platz hinter Zug (1,7 %), Waadtland, Genf (1,5 %), Thurgau und Zürich (1,4 %) zurückgefallen. Eing.

Erstes Kinder- und JugendfestivalFREIBURG | Das erste Kinder- und Jugendfestival des Kantons Freiburg findet am Samstag, 21. Mai, von 10 bis

18 Uhr auf dem Georges-Python-Platz in Freiburg statt. Juvenalia stellt die Kindheit und Jugend in den Mittel-punkt, indem es etwa 40 Organisatio-nen vereinigt, die im Bereich der Kin-der- und Jugendförderung im Kanton Freiburg aktiv sind. Die erste Ausgabe dieses Festivals bietet den verschiede-nen Kinder- und Jugendorganisatio-nen eine Gelegenheit des Austauschs sowie der Förderung ihrer vielfältigen Aktivitäten im Kanton Freiburg. Dieser spielerische, interaktive und gesellige Anlass richtet sich an die ganze Frei-burger Bevölkerung und insbesondere an die 0- bis 25-Jährigen. chwww.juvenalia.ch

Verkehrspräventions- kampagne KANTON | 2015 stieg die Anzahl der Unfälle mit Fussgängern markant an (+ 12 % gegenüber dem Vorjahr). Die Velo- und E-Bike-Fahrer sind ebenfalls mehr davon betroffen: Der Anteil der Unfälle und Verletzten stieg um 14 %. Die im letzten Jahr lancierte Verkehrspräven-tionskampagne «Bleib cool und teile die Strasse» erlebt aus diesem Grund eine Neuauflage. Bis Mitte Mai wird beson-ders auf das Einhalten der grundlegen-den Verkehrsregeln geachtet. chwww.vorsicht-vortritt.ch

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21 Medaillen für Murtner JudokasJUDO | Am vergangenen Sonntag fand die Freiburger Einzelmeisterschaft im Judo statt. Der Judoclub Romont hat die Meisterschaft in Villaz-St-Pierre organi-siert. Die 19 teilnehmenden Judokas aus Murten haben 21 Medaillen erkämpft. Speziell hervorzuheben sind dabei die Leistungen von zwei Judokas: Noam Des-sibourg hat zwei Gold- und eine Bronze-medaille gewonnen. Die Jugend- und Ju-niorenkategorie hat er klar gewonnen und bei der Elite konnte er sich zusätzlich einen dritten Platz sichern. Cédric Guil-lod, der älteste Teilnehmer an der diesjäh-rigen Meisterschaft, hat zwei Goldmedail-len erkämpft: in der Elite-Kategorie bis 90 kg und in der Königskategorie Open, wel-che jeweils zum Schluss des Turniers in einem Spezialmodus ausgetragen wird. Im Gesamten hat der Hara Sport Murten an den diesjährigen FEM neun Freibur-germeister-Titel erkämpft. Eing.

1. RangCilian Fallah, Schüler C –22 kgVictor Liniger, Schüler C –26 kgFabian Liniger, Schüler C –33 kgLara Merz, Mädchen –36 kgNils Widmann, Schüler B –40 kgNoam Dessibourg, Jugend +66 kg und Junioren –73 kgCédric Guillod, Elite –90 kg und Elite Open2. RangFionn Fallah, Schüler C –30 kgRaul Rohrbach, Schüler C –36 kgLena Krähenbühl, Mädchen –36 kgAline Werro, Mädchen –40 kgLouis Forestier, Junioren –73 kgJan Waeber, Elite –66 kg3. RangJarno Radelfinger, Schüler C –26 kgRory Börlin, Schüler C –26 kgLoan Freiburghaus, Schüler B –40 kgNoam Dessibourg, Elite –73 kgMatthias Hertach, Elite –73 kgHans Reutegger, Elite –81 kg5. RangLouis Forestier, Elite –73 kg8. RangHans Reutegger, Elite Open

Sport

KERZERS  

«Kleines Pferd, grosse Schnauze»: Pony M., eine der erfolgreichsten Schweizer Bloggerinnen, brachte am Samstag die Kerzerser zum Lachen und Nachdenken.

Dicht an dicht standen am Samstagabend die Besucher im Foyer des Kulturkellers Gerbestock Kerzers, hielten ein Cüpli in der Hand, sprachen angeregt miteinan-der. Oder besser gesagt: die Besucherin-nen. Denn das Publikum bestand fast nur aus Frauen, alle etwa zwischen 20 und Anfang 30. Sie alle waren gekommen, um Bloggerin Pony M. zu sehen. «Sogar aus

Luzern und dem aargauischen Rheinfel-den ist das Publikum angereist», sagte Organisatorin Christiane Arnold später im ausverkauften Saal.

«Mit dem Hogwarts-Zügli nach Kerzers»Energiebündel Yonni Meyer alias Pony M. stellte sich mit viel Humor gleich selbst vor. «Das war mal eine Frisur, dann kam der Regen», witzelte sie, die Anreise im «kleinen Zügli» habe sie an die Hog-warts-Eisenbahn aus dem Harry-Potter- Universum erinnert. Quasi von null auf hundert avancierte Meyer vor drei Jah-ren mit ihrem Blog «Pony M.» zu einer der meistgelesenen Bloggerinnen der Schweiz. Innert zwei Monaten hatte die

Psychologin, die in Freiburg studiert hat, bereits 10 000 Follower – mittlerweile sind es mehr als fünfmal so viele. Dass der Facebook-Star mit Jahrgang 1982 nicht nur unterhaltsam schreibt, son-dern auch Showtalent als Stand-up-Co-median besitzt, bewies er mit seiner so unterhaltsamen wie (irr)-witzigen Rei-se durch seinen Zweitling, der Kolum-nen-Sammlung «Meh Liebi». Etwa nahm Pony die Zuschauer mit in ihre Teena-ger-Zeit in den 90ern, samt «Nuggi»-Ket-ten um den Hals, der «Pop Swatch» am Handgelenk, Plateauschuhen an den Füssen – und das alles zur Musik von Nirvana und DJ Bobo. Dass sie das Absur-de auf die Spitze treiben kann, zeigte sie

mit einem Text, in dem sie beschreibt, wie es wohl wäre, wenn Facebook ein Land wäre. Bekannt sei ja der Spruch: «Gäll, du weisch dänn, Facebook isch nid ds wahre Läbe?» Für Pony Anlass, den Spiess umzudrehen. Expertin ist sie ja: «Ich wohne ja im Facebook», sag-te sie lachend. Wenn dann mit dem Po-ny die Fantasie durchgaloppiert, stehen im «Facebookland» plötzlich unzählige, glotzende Fremde im Wohnzimmer und sagen pausenlos «Hey», währenddem Samanthas Thailand-Ferienbilder an die Wand projiziert werden. Doch auch leise Töne fanden Eingang ins Programm: et-wa berührende Worte über ihre Eltern oder an ihr zukünftiges Kind. ea

«Ich wohne ja im Facebook»Sieht die Welt mit einem Augenzwinkern und «vill Liebi»: Die Zürcher Bloggerin Yonni Meyer alias Pony M.

Samstag, den 8. April

Das erste Gewitter. Letzten Montag-nachmittag zog ein ziemlich heftiges Gewitter über den oberen Teil unse-res Bezirkes und des Kantons, das sich in einem starken Platzregen und leich-tem Hagel entleerte. Wenn’s nach der alten Wetterregel geht «vom Donnern über das blutte Holz», dann dürfte noch eine «Rüche» eintreten.

Fleissiger Schulbesuch. Dieses Früh-jahr wird an der hiesigen Sekundar-schule eine Schülerin aus-treten, die während ihrer 9-jährigen Schulzeit die Schule nie versäumt hat, weder entschuldigt noch unentschuldigt oder we-gen Krankheit. Das ist ein selten eintretender Fall. Dass die gute Gesundheit, die der Schülerin beschie-den war – Ida Blaser heisst sie und ist verwandtes Pflegekind des Herrn Bu-la, Stadtsergeant – das bes-te hiezu beigetragen hat, so muss doch hervorgeho-ben werden, dass es gros-ser Gewissenhaftigkeit und eifrigen Schulf leis-ses bedarf, um einen so vollkommenen Grad des Schulbesuches zu erreichen. Es ge-reicht dies den Eltern wie der Schü-lerin zur Anerkennung, und verdient das Beispiel der Erwähnung und der Nacheiferung.

Mittwoch, den 12. April

Kriegsgefangene in der Schweiz. Wie es heisst, werden im Mai etwa 10 000 kranke Kriegsgefangene in der Schweiz eintreffen, darunter etwa 5000 Franzosen aus Deutschland.

Frauenwählbarkeit in Norwegen. Der Pa-riser «Matin» erfährt aus Christiania: Das Storting habe mit grosser Mehr-heit das Amendement zur Verfassung angenommen, nach dem Frauen in die Regierung wählbar sind.

Samstag, den 22. April

In die Welt hinaus! Mit Ostern ist der Zeitpunkt herangerückt, da eine neue Schar junger Menschen in die

Welt hinaustritt. Es ist ein Moment von höchster Wichtigkeit in ihrem Leben. Obwohl schon lange herbei-gesehnt, überrascht er doch die meis-ten und erfüllt sie mit einer gewissen Unruhe und Bangigkeit. Allein die Grosszahl tut den bedeutungsvollen Schritt doch ohne langes Bedenken. Weshalb denn auch zögern? Die Welt ist ja weit und mannigfaltig; wer soll-te darin nicht sein Glück machen? So stürzt die Jugend mutvoll und ent-schlossen hinaus in die Weite, in die Ferne. Und es ist recht so. Nicht mit

Zittern und Zagen wird die Welt erobert, sondern mit Mut und Entschlos-senheit. Heisst es doch: Greift nur hinein in’s volle Menschenleben! Ein jeder lebt’s, nicht vielen ist’s be-kannt, und wo ihr’s packt, da ist’s interessant. Wer mit unüberwindlichem Mut fischt und den un-verwüstlichsten Humor bewahrt, der besiegt die grössten Schwierigkeiten, der schlägt sich am besten durch. Betätigung ist das Element der Jugend. Wer sie zu beschäftigen weiss, der hat sie in ihrer Hand, der führt sie zum Erfolg. Möge der neue Flug junger

Leute, die dieses Jahr hinausziehen, sich im Leben bewähren! Mehr als je bedarf die Welt einer tüchtigen Ver-besserung und Verjüngung durch die heranwachsende Generation.

schrieb anno 1916 Meldungen