Ideenheft zum Themenjahr 2013: "Reformation und Toleranz"

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Ideenheft des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in den Ämtern, Diensten und Werken sowie in den Kirchengemeinden des Westmünsterlandes. Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken Bohlenstiege 34 48565 Steinfurt Tel. 02551-144-17 [email protected] Ideenhef ft zum Themenj jahr 2013 ZUM GELEIT Liebe Schwestern und Brüder! Organisationen und Institutionen geben sich innerhalb eines Jahres immer öfter ein besonderes Thema. Wir kennen die UN-Themenjahre, die Jahreskampagnen des Diakonischen Werks oder zuletzt innerhalb der Reformationsdekade der EKD vor allem das »Jahr der Taufe« und das »Jahr der Kirchenmusik«. Themensetzungen für ein Jahr schaffen Aufmerksamkeit, bündeln Botschaften und helfen uns, uns auf wesentliche Themen zu konzentrie- ren und darüber miteinander und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Themenjahre bzw. Jahresthemen sind eine echte Chance. Das Jahr 2013 steht im Rahmen der Lutherdekade unter der Überschrift REFORMATION UND TOLERANZ. Ende August überlegten rund zwei Dutzend Mitarbeitende der kreis- kirchlichen Ebene auf Einladung des Kreissynodalvorstands, wie wir die- ses Thema möglichst vielen Men- schen im Kirchenkreis zugänglich machen und wie wir eigene Planun- gen darauf abstimmen könnten. Dabei kamen zahlreiche gute Ideen und Anregungen zusammen, die Daniel Cord in diesem Ideenheft für Sie gebündelt und lesefreundlich zusammengestellt hat. Wir möchten Sie damit anregen und auf Ideen bringen, eigene Vorhaben und Ver- anstaltungen in die Tat umzusetzen. Wir sind überzeugt: Es lohnt sich. Joachim Anicker, Superintendent Reformation … „Hier stehe ich, ich kann nicht anders...“ Dieser Luther zugeschriebene Satz fasst zusammen, was der Reformator für sich in Anspruch nahm: einen Standpunkt zu haben gegen alle Autoritäten und Prin- zipien seiner Zeit. Nicht immer hat er diese Freiheit auch an- deren zugestanden. Die Reformation hat den Glauben aus Vorschriften und Zwän- gen befreit und ihn streitbar gemacht – sie hat aber auch gegen den Glauben anderer gestritten, die diese neuen Freiheiten an- ders auslegten. Das Themenjahr 2013 der Lutherdekade lotet diese Errungenschaften und Schattenseiten aus unter der Über- schrift „Reformation und Toleranz”. … Toleranz Glaube und Gewissen sind grundsätz- lich frei, so die Auffassung der Reforma- toren. Luthers Forderung nach gewaltloser Auseinan- dersetzung wurde jedoch nicht immer befolgt. Und auch seine eigene Toleranz hatte Grenzen, die weit enger waren, als Menschenrechte oder Grundgesetz sie später zogen. Dennoch sind die modernen Konzepte von Gewissensfrei- heit und Toleranz wesentlich auch Ergebnis der Reforma- tion. Doch die Perspektive ist bewusst nicht (nur) historisch gewählt, sondern zielt auf un- sere Auseinandersetzung heu- te. Wie andere Religionen und Weltanschauungen ist auch der christliche Glaube aus sich heraus weder tolerant noch in- tolerant. Die Wurzel der Tole- ranz liegt für Christen in der Liebe und Barmherzigkeit Got- tes begründet. „Tolerant aus Glauben“ kön- nen wir sein in dem Maße, wie wir unseren Glauben als Geschenk Gottes (nicht als ei- gene Leistung) und zugleich als Herausfor- derung erfahren, die Unterschiedlichkeit von Menschen barmherzig zu „ertragen“ und dennoch als Reichtum zu erkennen. Reformation und Toleranz.......... 2 Ideen und Beispiele .................... 3 Ideenbörse ................................. 7 Die Lutherdekade ....................... 8 Mitmachen.................................. 9 Die Lerngeschichte der Reformation dauert in einer pluralistischen Gesellschaft bis heute an — und entwickelt sich auch in Zukunft fort. Daran können wir mitwirken! www.der- k kirchenk kreis.de

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Das Ideenheft des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken lädt kreiskirchliche Dienste, Ämter und Werke sowie Kirchengemeinden im Westmünsterland ein, sich 2013 vielfältig und kreativ unter der Überschrift "Reformation und Toleranz" an der Lutherdekade zu beteiligen.

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Ideenheft des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in den Ämtern, Diensten und Werken sowie in den Kirchengemeinden des Westmünsterlandes.

Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken Bohlenstiege 34 48565 Steinfurt Tel. 02551-144-17 [email protected]

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ZUM GELEIT

LLiieebbee SScchhwweesstteerrnn uunndd BBrrüüddeerr!!

Organisationen und Institutionen geben sich innerhalb eines Jahres immer öfter ein besonderes Thema. Wir kennen die UN-Themenjahre, die Jahreskampagnen des Diakonischen Werks oder zuletzt innerhalb der Reformationsdekade der EKD vor allem das »Jahr der Taufe« und das »Jahr der Kirchenmusik«.

Themensetzungen für ein Jahr schaffen Aufmerksamkeit, bündeln Botschaften und helfen uns, uns auf wesentliche Themen zu konzentrie-ren und darüber miteinander und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Themenjahre bzw. Jahresthemen sind eine echte Chance.

Das Jahr 2013 steht im Rahmen der Lutherdekade unter der Überschrift REFORMATION UND TOLERANZ. Ende August überlegten rund zwei Dutzend Mitarbeitende der kreis-kirchlichen Ebene auf Einladung des Kreissynodalvorstands, wie wir die-ses Thema möglichst vielen Men-schen im Kirchenkreis zugänglich machen und wie wir eigene Planun-gen darauf abstimmen könnten.

Dabei kamen zahlreiche gute Ideen und Anregungen zusammen, die Daniel Cord in diesem Ideenheft für Sie gebündelt und lesefreundlich zusammengestellt hat. Wir möchten Sie damit anregen und auf Ideen bringen, eigene Vorhaben und Ver-anstaltungen in die Tat umzusetzen. Wir sind überzeugt: Es lohnt sich.

Joachim Anicker, Superintendent

RReeffoorrmmaattiioonn …… „Hier stehe ich, ich kann nicht anders...“ Dieser Luther zugeschriebene Satz fasst zusammen, was der Reformator für sich in Anspruch nahm: einen Standpunkt zu haben gegen alle Autoritäten und Prin-zipien seiner Zeit.

Nicht immer hat er diese Freiheit auch an-deren zugestanden. Die Reformation hat den Glauben aus Vorschriften und Zwän-gen befreit und ihn streitbar gemacht – sie hat aber auch gegen den Glauben anderer gestritten, die diese neuen Freiheiten an-ders auslegten. Das Themenjahr 2013 der Lutherdekade lotet diese Errungenschaften und Schattenseiten aus unter der Über-schrift „Reformation und Toleranz”.

…… TToolleerraannzz Glaube und Gewissen sind grundsätz-lich frei, so die Auffassung der Reforma-toren. Luthers Forderung nach gewaltloser Auseinan-dersetzung wurde jedoch nicht immer befolgt. Und auch seine eigene Toleranz hatte Grenzen, die weit enger waren, als Menschenrechte oder Grundgesetz sie später zogen.

Dennoch sind die modernen Konzepte von Gewissensfrei-heit und Toleranz wesentlich auch Ergebnis der Reforma-tion. Doch die Perspektive ist bewusst nicht (nur) historisch gewählt, sondern zielt auf un-sere Auseinandersetzung heu-te. Wie andere Religionen und Weltanschauungen ist auch der christliche Glaube aus sich heraus weder tolerant noch in-tolerant. Die Wurzel der Tole-ranz liegt für Christen in der Liebe und Barmherzigkeit Got-

tes begründet. „Tolerant aus Glauben“ kön-nen wir sein in dem Maße, wie wir unseren Glauben als Geschenk Gottes (nicht als ei-gene Leistung) und zugleich als Herausfor-derung erfahren, die Unterschiedlichkeit von Menschen barmherzig zu „ertragen“ und dennoch als Reichtum zu erkennen.

Reformation und Toleranz.......... 2 Ideen und Beispiele.................... 3 Ideenbörse ................................. 7 Die Lutherdekade ....................... 8 Mitmachen.................................. 9

Die Lerngeschichte der Reformation dauert in einer pluralistischen Gesellschaft bis heute an — und entwickelt sich auch in Zukunft fort. Daran können wir mitwirken!

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Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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RR ee ff oo rr mm aa tt ii oo nn uu nn dd TT oo ll ee rr aa nn zz

AAuuff ddeenn WWeegg mmaacchheenn:: DDeerr JJaahhrreesstthheemmeennttaagg Im Vorfeld des Themenjahres „Refor-mation und Toleranz“ hatte der Kreis-synodalvorstand im August 2012 zum ersten Jahresthementag im Kirchen-kreis eingeladen.

Über einen Tag hinweg entwickelten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende aus dem Kirchenkreis denkbare Formate und Veranstaltungsideen, um das Jahr der Toleranz im Westmünsterland auch auf Ebene des Kirchenkreises mit Leben zu füllen.

Inhaltlich stimmte Dr. Hans-Martin Lüb-king, Leiter des Pädagogischen Instituts der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Teilnehmenden im Gemeindezentrum in Burgsteinfurt auf das weite Thema Tole-ranz ein. Unter der Überschrift „Reformati-

on und Toleranz. Als tolerante und profi-lierte Kirche in der Öffentlichkeit“ beleuch-tete der Theologe das Jahresthema aus unterschiedlichen Blickrichtungen.

Den Vortrag von Professor Lübking können Sie auch online lesen:

► http://bit.ly/Q1DuoX

Anschließend sammelten die Teilnehmen-den Ideen und Anregungen aus den Ar-beitsfeldern und Einrichtungen des Kir-chenkreises. Diese Ideen legten die Grundlage für dieses Ideenheft.

Zusammen bilden Sie eine Landkarte ab mit Veranstaltungen und Angeboten im Kirchenkreis. Zweitens verstehen sich die hier zusammengetragenen Vorschläge als Denkanstöße und Quelle der Inspiration.

Womöglich planen Sie in Ihrer Kir-chengemeinde eigenständige Veranstal-

tungen zum Themenjahr. Dann lohnt sich womöglich ein Blick in die Ideenbörse.

Im Team gelingt vieles leichter! Da-her soll dieses Themenheft anregen zum Vernetzen. Sprechen Sie Referentinnen und Referenten, Haupt- und Ehrenamtli-che an, um gemeinsame Aktionen, sei es in der Kirchengemeinde, in der Region oder auf Ebene des Kirchenkreises, um-zusetzen!

Eine Kontaktliste aller hauptamtlichen Re-ferentinnen und Referenten finden Sie un-ter

► http://bit.ly/T1b6Sa

WWiiee ttoolleerraanntt iisstt KKiirrcchhee?? ** Zehn Thesen aus der Kundgebung der 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, aufgeschrieben auf ih-rer 4. Tagung vom 6. bis 10. November 2005 in Berlin zum Schwerpunktthema „Tolerant aus Glauben“

-- 11 -- Als evangelische Christinnen und Chris-ten nehmen wir den Pluralismus in unse-rer Gesellschaft als Chance und Heraus-forderung an. Dabei wollen wir unseren Glauben offen bekennen, leben und für ihn werben. Glaubensgewissheit und To-leranz gehören für uns zusammen.

-- 22 -- Unsere Toleranz ist in der Toleranz des dreieinigen Gottes begründet, der alle Menschen zu seinem Bild geschaffen hat, sie liebt und sie zum Glauben an ihn ruft. Gott in seiner Gerechtigkeit verurteilt die Verletzung der Menschenwürde und den Missbrauch von Freiheit. Gottes Versöh-nung öffnet allen Menschen immer wieder neu den Weg zum Glauben.

-- 33 -- Toleranz zielt auf die wechselseitige An-

erkennung der Würde jedes Menschen und seines Verständnisses von Wahrheit, Leben und Glauben. Dabei hängt unsere Toleranz nicht davon ab, dass sie von an-deren im gleichen Maße geübt wird. Doch nur auf der Basis der wechselseitigen An-erkennung kommt es zu einer Streitkultur, die einen offenen Dialog über die unter-schiedlichen Denk-, Lebens- und Hand-lungsweisen ermöglicht.

-- 44 -- Es entspricht evangelischem Selbstver-ständnis, Toleranz gegenüber anderen Überzeugungen und Lebensweisen zu üben. Dieses Selbstverständnis wurde in schmerzhaften geschichtlichen Prozessen errungen. Heute sind für uns die auch in der Tradition des Christentums entwickel-ten Menschenrechte weltweite Grundlage allen gelingenden menschlichen Zusam-menlebens.

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Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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-- 55 -- Wir wissen um die Unverfügbarkeit der Wahrheit Jesu Christi, die unseren eige-nen Wahrheitsanspruch begrenzt. Letzte Autorität kommt nur dieser Wahrheit zu, nicht aber denen, die sie vertreten.

-- 66 -- Toleranz hat ihre Grenze dort, wo das Denken und das Handeln von Menschen das Leben und die Würde anderer gefähr-den und bedrohen. Als Kirche wollen wir eine verlässliche Anwältin sein für ein Le-ben aller Menschen in Würde und ein Ort des Widerstandes gegen jede Form von Intoleranz.

-- 77 -- Im Dialog um die zukünftige Gestalt unse-rer Gesellschaft treten wir ein für die Tole-ranz als Grundlage des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Kulturen

und Religionen. Wir tun dies auf der Grundlage unserer von jüdisch-christlichen und humanistischen Traditio-nen geprägten freiheitlichen Rechtsord-nung.

-- 88 -- Damit Menschen tolerant sein können, brauchen sie gelingende Beziehungen und Bildung, die ihnen hilft, die eigene Identität zu entwickeln und die sie zu ei-nem verantwortlichen Umgang mit dem Fremden ermutigt. Auch unser missionari-sches Handeln zielt darauf, Menschen im christlichen Glauben zu verwurzeln und sie so auch zur Toleranz zu befähigen.

-- 99 -- Unverzichtbar für die Entwicklung von To-leranz ist, dass Menschen die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe an unserer Gesell-schaft bekommen. Zukunftsängste beför-

dern Intoleranz.

-- 1100 -- In Bindung an das Wort Gottes sind wir bereit zum Dialog. Wir streben ein ver-söhntes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Weltanschau-ungen und Religionen an. Wir bitten Gott: „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ (Lukas 1,79). * Aus: EKD-Themenheft „Reformation und To-

leranz“. Im Internet unter ► http://bit.ly/UqLSiS

II dd ee ee nn uu nn dd BB ee ii ss pp ii ee ll ee

WWuurrzzeellnn eevvaannggeelliisscchheenn LLeebbeennss iimm MMüünnsstteerrllaanndd In Zusammenarbeit mit Interessierten Gemeindegliedern erstellen das Schul-referat, das Öffentlichkeitsreferat und Pfarrer Albrecht Philipps aus Ochtrup eine Ausstellung über die Migrations-geschichte evangelischer Christen im Münsterland.

In Archiven, Gemeindehäusern sowie im Gespräch mit Gemeindegliedern kommt das Projekt der Migrationsgeschichte evangelischer Christen nach dem Zweiten Weltkrieg auf die Spur. Auf diese Weise ermöglicht das Projekt eine Auseinander-setzung mit evangelischer Identität in der Region und kann Ansatzpunkte liefern, wie wir heute mit Zuwanderung und Integ-ration umgehen können.

Zielgruppe? Offen.

Wer kann sich beteiligen? Kirchengemeinden.

Was wird benötigt? Archivmaterialien, Fotos, Gesprächspart-ner sowie eine Ausstellung, welche durch die Kirchengemeinden wandert.

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Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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PPrreeddiiggttrreeiihhee Im Kirchenkreis oder in einzelnen Ge-meinden lädt eine Vortrags- oder Pre-digtreihe zur Auseinandersetzung mit dem Jahresthema ein.

Dabei ist ein Pool von Vortragenden denkbar, auf den Kirchengemeinden und Kirchenkreis zurückgreifen können. Ein

Beispiel kann die Predigtreihe der Evan-gelischen Kirchengemeinde Ochtrup-Metelen im Rahmen ihrer Jubiläumsfeier-lichkeiten 2012 sein.

Zielgruppe? Offen.

Wer kann sich beteiligen? Alle.

Was wird benötigt? Referentinnen und Referenten sowie inte-ressierte Veranstalter.

RRuunnddeerr TTiisscchh MMiiggrraattiioonn Ein runder Tisch lädt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in ein-zelnen Kirchengemeinden, in einer Re-gion oder im Kirchenkreis zum Aus-

tausch ein.

In dem Dialog können Erfahrungen und Sichtweisen ausgetauscht werden. Men-schen aus Kunst, Kultur, Politik und Wirt-schaft können eingeladen werden.

Zielgruppe? Kirchengemeinden, Eine-Welt-Gruppen

Wer kann sich beteiligen? Alle.

NNeeuujjaahhrrsseemmppffaanngg ddeess KKiirrcchheennkkrreeiisseess Unter der Überschrift „Reformation und Toleranz“ befasst sich der Neujahrs-empfang des Evangelischen Kirchen-kreises Steinfurt-Coesfeld-Borken am 20. Januar 2012 mit der Hauptvorlage

der Landeskirche zum Thema „Familien heute“.

Eingeladen nach Nordwalde in die Evan-gelische Jugendbildungsstätte sind alle Gemeindeglieder aus dem Kirchenkreis sowie interessierte Bürgerinnen und Bür-ger.

Zielgruppe?

Menschen im Kirchenkreis.

Wer kann sich beteiligen? Organisation durch Funktionale Dienste.

Was wird benötigt? Vorbereitung läuft.

TToolleerraannzz--LLaannddkkaarrttee WWeessttmmüünnsstteerrllaanndd Im Verlauf des Themenjahres können die unterschiedlichsten Aktionen, An-gebote und Veranstaltungen in den Kir-chengemeinden zu einer Landkarte der

Toleranz zusammengetragen werden.

Dabei sollten auch bereits bestehende Angebote wie Tafel-Projekte, Hausaufga-benprojekte und ähnliches Eingang finden. Schließlich zeichnet sich das Jahresthema schon heute an vielen Orten ab.

Zielgruppe? Menschen im Kirchenkreis.

Wer kann sich beteiligen? Kirchengemeinden, kreiskirchliche Dienste und Werke.

Was wird benötigt? Recherche-Aufwand.

IInntteerrrreelliiggiiöösseess TTrraaiinniinngg ffüürr LLeehhrreerr uunndd SScchhüülleerr Unter der Überschrift „Diversity Mana-gement“ können ein Fortbildungsmo-dul oder Unterrichtsinhalte erstellt wer-den für ein interreligiöses Training.

Ziel ist es, Toleranz im Umgang mit und Wissen über andere Religionen zu vermit-teln.

Zielgruppe? Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler im Kirchenkreis.

Wer kann sich beteiligen?

Schulreferat, Pfarrerinnen und Pfarrer, Eh-renamtliche im KU.

Was wird benötigt? Die Aktion befindet sich in Planung durch das Schulreferat des Kirchenkreises und ist angedacht für die zweite Juni-Hälfte 2013.

PPrroojjeekktt ddeess MMoonnaattss iimm KKiirrcchheennkkrreeiiss Im Kirchenkreis wird jeden Monat ein anderes »Toleranz-Projekt« präsentiert, das im Laufe der Jahres die Vielfalt und das ganze Spektrum des Jahresthemas

zeigt.

Beispiele sind die öffentliche Podiumsdis-kussion zur Segnung gleichgeschlechtli-cher Paare in Gronau, das Stadtteilzent-rum GroW des Diakonischen Werks in Gronau, ein Inklusions-Projekt des Tv-KiTa, Inklusion in der Konfirmandenarbeit,

ein besonderer Gottesdienst zum Thema, ein Schüler-Konfi-Video-Erkundungs-Projekt: Wie nehmen wir unsere Kirchen-gemeinde wahr?, …

Zielgruppe? Kirchengemeinden und kreiskirchliche Dienste.

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Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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TToolleerraannzz iimm KKoonnffiirrmmaann--ddeennuunntteerrrriicchhtt // SScchhuullee // GGeesspprrääcchhsskkrreeiiss Im EKD-Themenheft »Schatten der Re-formation« befinden sich sechs Seiten mit Alltagsgeschichten, mit denen sich ganz hervorragend mit Jugendlichen oder auch Erwachsenen ein Themen-gespräch, ein Rollenspiel oder eine Diskussion eröffnen und jeweils eine ganze Stunde gestalten lassen:

S. 7: Null Toleranz? – Mobbing per Internet

S. 21: Schweinefleisch – Religiöse Toleranz bei Speisevorschriften

S. 37: Burkafrau – Verschleierung bzw. Verhüllung als Provokation?

S. 53: Bräunungscreme – Hautfarbe / Rassismus

S. 65: Rauchverbot – Toleranz gegenüber Rauchern, rauchfreie Zonen

S. 75: Heiligabend – Christliche (religiöse) Feiertage: Party an Weihnachten?

Zielgruppe? Alle Gemeinden und Pfarrerinnen und Pfarrer in Schule und Konfirmandenarbeit.

Wer kann sich beteiligen? Schulreferat, Pfarrerinnen und Pfarrer, Ehrenamtliche im KU

Auf Seite 8 finden Sie Bilder und Motive zum Thema „Toleranz im Alltag“.

„„DDaass WWuunnddeerr bblleeiibbtt aauuss““ Mit der Aktion kann aufgezeigt werden, mit welchen jugendlichen Personen-gruppen, fernab von der „üblichen Klientel“ aus Jugendfreizeiten und Konfirmandengruppen, sich die Evan-gelische Kirche oder die Diakonie be-fassen. In diesem Rahmen kann eine kleine Ausstellung angestrebt werden nach einem ähnlichen Prinzip wie das Projekt „Team Zukunft“ einer Dinslake-ner Hauptschule:

► http://on.fb.me/ZdHJ0K

Gedacht ist an die Klienten der Ambulan-ten Erziehungshilfen des Diakonischen Werks (Erziehungsbeistandschaften und Betreuungsweisungen für straffällige Ju-

gendliche). Speziell soll es um das alltäg-liche Erleben der jugendlichen KlientInnen und ihre alltägliche Lebensführung in pre-kären Umständen gehen. Ohne „Gefühls-duselei“ oder das übermäßige Erwecken von Mitleid soll eine kritische Auseinan-dersetzung angestoßen werden. Wie posi-tioniert sich die Kirche, die einzelne Ge-meinde, zu dieser Gruppe von Außensei-tern?

Zielgruppe? Sämtliche Mitarbeitende des Kirchenkrei-ses, möglicherweise auch VertreterInnen weiterer freier Träger.

Wer kann sich beteiligen? Erst-Gespräche mit zwei Klientinnen der Ambulanten Erziehungshilfen in der Regi-

on Steinfurt, Vorab-Gespräche mit Mitar-beitenden des Diakonischen Werks und der Evangelischen Jugend.

Was wird benötigt? Aktive Mitwirkung der Klientinnen des Dia-konischen Werks. Abstimmung im Diako-nischen Werk. Räumlichkeiten für eine kleine Ausstellung, Geld für professionelle Fotos und Druck, Aufstellwände etc.

FFaammiilliieenn hheeuuttee!!?? Auf der Landessynode der EKvW Mitte November 2012 ist die Hauptvorlage "Familien heute" der Öffentlichkeit übergeben worden. "Das Anliegen der Hauptvorlage und des damit verbunde-nen Prozesses ist es, Familien zu stär-ken", betonte Superintendentin Annette Muhr-Nelson in ihrer Einbringungsrede vor der Synode der Evangelischen Kir-che von Westfalen.

Denn bei allem gesellschaftlich bedingten Wandel und unabhängig von ihrer Form bleibe die Familie der primäre Sorge-, Schutz- und Entwicklungsraum für ein Kind. Liebe und Geborgenheit, Vertrauen und Glück würden zuallererst in der Fami-

lie erfahren. In ihr werde Wissen weiter-gegeben, würden Traditionen gelebt und gebildet, kulturelle Erfahrungen gemacht, Werte vermittelt.

Die Hauptvorlage ist ein Impulspapier, das im kommenden Jahr in der EKvW disku-tiert werden soll. Im Kern gehe es um drei Fragen, die immer auch Berührungspunk-te mit Toleranz gegenüber Lebensentwür-fen und Wertvorstellungen berühren:

Was verstehen wir – in der EKvW – unter „Familie“?

Welche Leitbilder zum Thema „Fami-lie“ gibt es in der Bibel und in unserer theologischen Tradition und was heißt das für unsere sozialethische Positionierung in Fragen der Familie?

Wie können wir in unserem kirchli-chen und gesellschaftlichen Handeln kon-kret Familien stärken?

Im Verlauf des Themenjahres „Reformati-on und Toleranz“ widmen sich zahlreiche Veranstaltungen und Angebote der Dis-kussion der Hauptvorlage. Auch in Kir-chengemeinden oder kreiskirchlichen Di-ensten findet die Auseinandersetzung mit dem Thema statt.

Zielgruppe? Breite gesellschaftliche Öffentlichkeit.

Was wird benötigt? –

Zeitlicher Horizont? Das gesamte Jahr 2013; Landessynode 2013.

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Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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SSppiieellee--FFeessttiivvaall Ein multikulturelles Spiele-Festival be-deutet ein vielfältiges und weiträumi-ges Angebot an Spiel-Möglichkeiten für Jung und Alt. Spiele unterschiedlichs-ter Provenienz können ergänzt werden durch Speisen und Getränke aus un-terschiedlichen Kulturkreisen. Auf die-se Weise wird eine über Herkunft, Bil-dung, sozialer Status hinausreichende

Kommunikation ermöglicht.

Zielgruppe? Offen.

Wer kann sich beteiligen? Kirchengemeinden, Sozialverbände, Sportvereine und lokale Gruppen.

Was wird benötigt? Viele helfende Hände.

Zeitlicher Horizont?

Aufgrund der Witterungsverhältnisse sind Frühjahr und Sommer vorzuziehen.

Linktipps:

► http://bit.ly/RJwPxW

► www.city-initiative-trier.de/trier-spielt

► http://bit.ly/Ur6EPs

„„HHeeaalliinngg ooff MMeemmoorriieess““ II Die Evangelische Kirchengemeinde lädt in der Reihe „GanzSein mit Leib und Seele“ am Reformationstag 2013 zu einem Gottesdienst mit anschlie-ßendem Vortrag von Pfarrer Dieter Brandes ein.

Der Pfarrer und Ökonom aus Villigen-Schwenningen ist „Senior Advisor“ des

Ökumenischen Rates der Kirchen, ehema-liger Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks und des Diasporawerks der Evan-gelischen Kirche in Deutschland. Er koor-diniert das in Rumänien angesiedelte Pro-jekt „Healing of Memories“, das sich nach seinen Anfängen zu einem Versöhnungs-werk in Südosteuropa ausgeweitet hat.

Dieter Brandes wird anschließend in ei-nem Vortrag über seine Arbeit in Südost-

europa und dem Kongo mit der in Südafri-ka entwickelten Methode „Healing of Me-mories“ berichten.

Zielgruppe? Offen.

Wer kann sich beteiligen? Offen für alle.

Zeitlicher Horizont? 31. Oktober 2013, 19 Uhr

„„HHeeaalliinngg ooff MMeemmoorriieess““ IIII Im Rahmen der Reihe „GanzSein mit Leib und Seele“ führt Pfarrer Dieter Brandes in der Zeit vom 1. bis 3. No-vember 2013 in die Methode „Healing of Memories“ein.

Der Pfarrer und Ökonom aus Villigen-Schwenningen ist „Senior Advisor“ des Ökumenischen Rates der Kirchen, ehema-liger Generalsekretär des Gustav-Adolf-

Werks und des Diasporawerks der Evan-gelischen Kirche in Deutschland. Er koor-diniert das in Rumänien angesiedelte Pro-jekt „Healing of Memories“, das sich nach seinen Anfängen zu einem Versöhnungs-werk in Südosteuropa ausgeweitet hat.

Das Wochenendseminar findet statt im Gertrudenstift in Rheine.

Zielgruppe? Gedacht für Interessierte im Kirchenkreis,

besonders für Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter in Beratungsstellen, Diakonie und für alle, die mit Migrantinnen und Migran-ten arbeiten.

Zeitlicher Horizont? 1. bis 3. November 2013

IInnttoolleerraannttee CChhrriisstteenn?? Zahlreiche Aktivitäten und Angebote im Themenjahr „Reformation und Tole-ranz“ nehmen eine Außenperspektive ein: Wie tolerant geht Kirche mit Min-derheiten, mit Andersdenkenden oder fremden Religionen um? Dabei droht der Blick in die eigene Kirche zu kurz

zu geraten.

Aus diesem Grund können Diskussionen, Vorträge, Streitgespräche oder Predigten zur innerkirchlichen Auseinandersetzung mit Toleranz gegenüber Anderen beitra-gen. Das kann reichen über Formen der Gottesdienstgestaltung (konserva-tiv/progressiv) bis zur Auswahl von Lied-gut (klassisch, modern/englischsprachig).

Zielgruppe? Evangelische Christen im Münsterland.

Was wird benötigt? –

Zeitlicher Horizont? –

SSttuuddiieennttaagg ddeess TTvv--KKiiTTaa Am 18. Februar 2013 lädt der Träger-verbund der Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Stein-furt-Coesfeld-Borken Interessierte aus der Kita-Arbeit zu einem Studientag ein.

Der Studientag widmet sich dem Zusam-menleben von Christen und Muslimen. Der Thementag zielt dabei auf Kita-Leitungen und Kita-Beauftragte im Kir-chenkreis, auf Mitarbeietnde in der Ju-gendhilfe und Jugendarbeit sowie auf Menschen im Offenen Ganztagsbetrieb in

Schulen.

Zielgruppe? Menschen in der Kita-Arbeit.

Page 7: Ideenheft zum Themenjahr 2013: "Reformation und Toleranz"

Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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Sie haben weitere Ideen? Mailen Sie uns Ihre Vorschläge und Anregungen an [email protected]!

II dd ee ee nn bb öö rr ss ee

AA Adventskalender

Aktionen gegen Rechts

Alternative Gottesdienste

Andachten an besonderen Orten

Ausstellungen

BB Befragungen

Begriffsklärung „Toleranz“

Besuch anderer Religionen/Bethäuser

Bibliodrama zum Thema

Bibliolog zum Thema

CC Charity-Aktion

DD Diskussionsabende

EE …

FF Facebook-Aktionen

Ferienaktionen

Filmabende

Fotoaktionen

Flyer

Frauentag 2013 (Gronau)

Friedens- oder Nachtgebete

Fußballturnier

GG Gemeindebrief

Glaubensquiz

HH Hauptvorlage der Landessynode

II Improvisationstheater

Inklusion

Interkulturelles Fest

Interkulturelle Hausaufgabenhilfe

Interkultureller Kalender

Interkulturelles Mädchen- und Mütter-projekt in Emsdetten

Interreligiöses Training

Interreligiöse Woche

JJ Jugendaustausch

KK Kinderbibelwoche

Kindergottesdienste

KK-NEWS-Rubrik „Toleranz“

Konferenzen

Konfi-Projekte

Konzerte

Kreativwettbewerb

LL Lesungen

MM Marathon für Toleranz

Mehrgenerationen-Projekte

Musikalische Projekte

NN Nachbarschaftsfeste

Newsletter

OO Offene Kirche

Ökumene

PP Pilgern

Plakate

Podiumsdiskussion

Predigtreihen

QQ …

RR Radiobeiträge produzieren (Bürgerfunk)

Reformationsgeschichte vor der Haus-tür erkunden

SS Schaukasten

Stände

Sternenlauf

Stolpersteine erkunden

Straßenbilder

Straßentheater

TT Tagungen

Tausend Freunde reisen durch Gronau

Toleranz-Projekte in den Kirchenge-meinden dokumentieren /

Toleranzatlas

Twitter

UU Unterrichtsbausteine

VV Video-Clips

Vorträge

WW Weblog

XX ...

YY …

ZZ Zusammenarbeit mit dem Exzellenzc-luster „Politik und Religion“ der WW-Universität Münster

Zwiegespräche

Page 8: Ideenheft zum Themenjahr 2013: "Reformation und Toleranz"

Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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DD ii ee LL uu tt hh ee rr dd ee kk aa dd ee

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses. Der berühm-te Thesenanschlag Luthers an die Tür der Wittenberger Schlosskirche gilt als Beginn der Reformation. Diese Tat lös-te eine weltweite Bewegung aus, wel-che die Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Amerika nachhaltig beeinflusste und die weltweit Spuren hinterließ.

Die Reformation prägt neben Kirche und Theologie auch Musik und Kunst, Wirt-schaft und Soziales, Sprache und Recht. Kaum ein Lebensbereich bleibt von der Reformation unberührt. Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Thesenanschlag zum 500. Mal. Bereits für Martin Luther war der Beginn der Reformation ein Grund zu fei-ern. Zehn Jahre danach, am 1. November 1527, erinnerte er sich in geselliger Run-de an die "Vernichtung der Ablässe vor zehn Jahren". Seither wurde des Thesen-anschlags am Jahrestag mit Festakten gedacht und bis heute wird er als Refor-mationstag gefeiert.

OOffffeennhheeiitt,, FFrreeiihheeiitt,, ÖÖkkuummeennee

In früheren Jahrhunderten waren Refor-mationsjubiläen national und konfessionell gebunden begangen. Martin Luther wurde als deutscher Volksheld präsentiert und die Feierlichkeiten zur Abgrenzung der Protestanten gegenüber den Katholiken genutzt. Im Gegensatz dazu soll das Re-formationsjubiläum 2017 von Offenheit, Freiheit und Ökumene geprägt sein.

Was von Wittenberg im 16. Jahrhundert ausging, veränderte Deutschland, Europa und die Welt. Das Reformationsjubiläum 2017 wird daher – anders als alle Luther- und Reformationsjubiläen bisher – in glo-baler Gemeinschaft von Feuerland bis Finnland, von Südkorea bis Nordamerika gefeiert. Internationale Projekte, wie Wanderausstellungen und Chorreisen, die Zusammenarbeit von Goetheinstituten und Auslandspfarrstellen, internationale Kongresse und spiritueller Tourismus und vieles mehr zeugen von der weltweiten Dimension des Jubiläums. Ein Jubiläum, das thematisch und strukturell so komplex ist, wie das Reformationsjubiläum bedarf eines Vorlaufs. Eine Zeit, in welcher die

Inhalte herausgearbeitet werden, in der aber auch die nationale und internationale Öffentlichkeit durch Werbung und touristi-sches Marketing auf das Jubiläum vorbe-reitet wird. Statt willkürlich einen Zeitraum festzulegen, wurde der Beginn an ein his-torisches Datum geknüpft: die Ankunft Martin Luthers in Wittenberg zu Beginn des Wintersemesters 1508/09. Genau 500 Jahre später, im September 2008, startete die Vorbereitung des Reformati-onsjubiläums. In der Zählweise des 16. Jahrhunderts, die das Ausgangsjahr im-mer mitzählt, umfasst der Zeitraum 2008 bis 2017 zehn Jahre. Eine Dekade zur Hinführung auf das große Jubiläum. Am 21. September 2008 wurde die Lutherde-kade in der Schlosskirche zu Wittenberg feierlich eröffnet.

„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann unter-tan.“ Das ist der vielleicht berühmteste Satz Martin Luthers. Er skizziert sein theologisches Denken ebenso wie die Re-form der Kirche. Danach stehen wir als Menschen frei vor Gott und sind aufgeru-fen, den aufrechten Gang zu üben und dem eigenen Gewissen zu folgen. Gleich-zeitig sind wird als solche Freigelassenen der Schöpfung aufgefordert, dem Nächs-ten zu dienen und Solidarität zu üben.

Die „Freiheit eines Christenmenschen“, ist der Aufruf für eine geistliche und geistige Revolution. Sie wurzelt im neuen Glauben an Gott und wird weit über den kirchlichen Raum hinaus auch Sprache und Bildung, Kultur und Wirtschaft, Soziales und Justiz etc. revolutionieren. Seit den Tagen der Reformatoren sehen wir die Welt anders. Es gibt heute kaum einen Bereich in un-serem Leben, der durch die Reformation nicht mit- und umgestaltet wurde.

Die deutsche Sprache, wie wir sie heute kennen, entstand durch Luthers Bibel-übersetzung, das Schulwesen wurde de-mokratisiert, weil Jungen und Mädchen in Stadt und Land gebildete, mündige Chris-ten werden sollten, die die Bibel lesen und die Welt verstehen können. Das Wirt-schaftsleben wurde dynamisiert und die Weltauffassung – nicht zuletzt in Konfes-

sionen - pluralisiert. Dass Staat und Kir-che unterschieden sind und dass es Bür-gerechte gibt, die unabhängig von Rasse und Glauben, von Geschlecht und Volks-zugehörigkeit jedem Menschen eigen sind, sind ebenfalls Nachfolgen der Re-formation.

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Offenkundig sind die umfangreichen Baumaßnahmen, welche den Erhalt von Gebäuden und Gedenkstätten der Refor-mation für künftige Generationen garan-tieren sollen. Luthers Studentenburse in Erfurt, Luthers Elternhaus in Mansfeld oder die berühmte Wittenberger Schloss-kirche sind nur einige der Bauwerke, wel-che in den nächsten Jahren saniert wer-den. Die Dekade ist auch Chance, die Ideen der Reformation neu zu vermitteln. Schulprojekte, Geschichtswettbewerbe und neue Unterrichtsmaterialien werden Kinder und Jugendliche in Schule und Kirche an Martin Luther, sein Leben, sein Werk und seine Bedeutung heranführen.

Ausstellungen, Konzerte und andere kul-turelle Veranstaltungen widmen sich in den nächsten Jahren den verschiedenen Aspekten der Reformation. Der Einfluss der Reformation auf Bildung, Musik und Kunst werden dabei ebenso aufgegriffen und behandelt, wie Politik, Toleranz und das Freiheitsverständnis. Auf dem Weg bieten weitere Jubiläen die Möglichkeit, im Rahmen der Lutherdekade an andere wichtige Persönlichkeiten der Reformation zu erinnern, so 2009 an Jean Calvin (500. Geburtstag), 2010 an Philipp Melanchthon (450. Todestag) oder 2015 an Lucas Cra-nach d.J. (500. Geburtstag).

Historische Stadtfeste, Sommertheater und Festivals wollen zeigen, dass die Lu-therdekade – neben der Reflexion des Christseins – auch ein Grund zum Feiern ist. Veröffentlichungen und wissenschaft-liche Studien werden Martin Luther, sei-nen Glauben und seine Ideen weiter er-forschen. Konferenzen und Tagungen be-fassen sich mit der Bedeutung der Refor-mation in Gegenwart und Zukunft und wollen Impulse für den Weg der Kirche und der Christen geben.

Quelle: www.luther2017.de

Page 9: Ideenheft zum Themenjahr 2013: "Reformation und Toleranz"

Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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Pressetexte und Textbausteine Logos Frei verwendbare Fotos Banner für Ihre Website Literatur Link-Tipps

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BBaauukkaasstteenn ffüürr IIhhrree IIddeeeenn Als Praktiker aus Gemeinde- und Öf-fentlichkeitsarbeit können Sie Logos, Textbausteine und Fotos der Evangeli-schen Kirche von Deutschland, der westfälischen Landeskirche und des Kirchenkreises frei nutzen.

Für eine gelingende Öffentlichkeitsarbeit unterstützen wir Sie mit Materialien und Hintergrundinformationen, die Ihnen bei

der Umsetzung von Gemeindebriefen, Handzetteln oder Gemeindebrief helfen sollen.

Ende Dezember 2012 finden Sie auf den Internetseiten des Kirchenkreises dazu ei-nen Praxis-Baukasten mit Materialien zum freien Download.

Verwenden Sie die Materialien beispiels-weise für eigene Flyer, Postkarten oder Pressetexte. Nutzen Sie die Motive für Ih-ren Schaukasten oder für die Erstellung Ihres nächsten Gemeindebriefs.

LLooggooss Nutzen Sie im Themenjahr die Logos der Marke „Gottesfarben“. Sie haben dabei die Wahl zwischen einem allge-meinen Logo und einem auf das Müns-terland zugeschnittene Logo:

Download unter www.der-kirchenkreis.de.

BBiillddmmaatteerriiaalliieenn Im Rahmen des Themenjahres „Refor-mation und Toleranz“ stellt die EKD bundesweit an Auswahl an Bildern in

druckfähiger Auflösung zur nicht-kommerziellen Nutzung zur Verfügung.

Beim Einsatz des Bildmaterials sind ledig-lich der Name des Urhebers und als Quel-le „ekd.de“ anzugeben. Anderweitige Nut-

zungen und Bearbeitungen sollten indes mit der EKD abgestimmt werden.

Bildsequenz „Alltag“

Quelle: (Basti Arlt; www.ekd.de)

Download: http://bit.ly/LE1pa3

Page 10: Ideenheft zum Themenjahr 2013: "Reformation und Toleranz"

Ideenheft zum Themenjahr „Reformation und Toleranz“ 2013

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Bildsequenz „Alltag“

Quelle: (Katrin Binner; www.ekd.de)

Download: http://bit.ly/LE1pa3

TTeexxttbbaauusstteeiinnee Für Ihren Gemeindebrief oder für eige-ne Pressemitteilungen finden Sie auf den Internetseiten des Kirchenkreises

vorgefertigte Textbausteine.

Die Texte informieren die Leser über Idee und Hintergründe des Themenjahres und können frei verwendet oder Ihren Wün-schen angepasst werden.

Zum Download stehen ab Ende Dezem-ber 2012 bereit

ein Pressetext

eine Terminankündigung

LLiitteerraattuurr Zum Ein-, Weiter- und Nachlesen finden Sie auf den Internetseiten des Kirchen-kreises einige Literaturhinweise.

Die Literaturtipps werden über das ganze Jahr hinweg aktualisiert und bilden Ange-bote des Kirchenkreises, der Landeskirche und der EKD und ihrer Einrichtungen wi-der.

EKD-Themenheft: „Reformation und Toleranz“ (2012)

► http://bit.ly/T1dCYI

Reformation und Toleranz. Als to-lerante und profilierte Kirche in der Öf-fentlichkeit.

Vortrag von Dr. Hans-Martin Lübking anlässlich des Jahresthementages (2012)

► http://bit.ly/Q1DuoX

Hauptvorlage „Familien heute“ der Landessynode der EKvW

► http://bit.ly/RYuEXo

LLiinnkkss Evangelische Kirche in Deutschland

► www.ekd.de

Lutherdekade 2017

► www.luther2017.de

Evangelische Kirche in Westfalen

► www.evangelisch-in-westfalen.de

Pädagogisches Institut der EKvW

► www.pi-villigst.de

Portal evangelisch.de

► www.evangelisch.de

Portal geistreich.de

► www.geistreich.de

Portal e-wie-evangelisch.de

► www.e-toleranz.de

Zeitschrift Chrismon

► www.chrismon.evangelisch.de

Bildnachweise: Evangelische Kirche in Deutschland, Katrin Binner und Basti Arlt: www.ekd.de/themen/luther2017/themenjahr_2013_reformation_und_toleranz.html