IFr-p F r u a - Pilot und Flugzeug Artikel · Der Flug MH370 der Malaysia Airlines von Kuala Lumpur...

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Titel: Rutan Voyager © Wikimedia, National Air and Space Museum / IFR-Wetter © flightsafetyaustralia.com EDITORIAL Nicht ganz einfach: Flugbetrieb während 4 der AERO in Friedrichshafen Sich über die Slot-Regelungen bei der AERO in Friedrichshafen zu beklagen gehört zum Messebesuch wie Schupfnudeln und Zeppelin. Die AERO ist die Messe für die GA in Europa, doch die Anreise mit dem eige- nen Flugzeug ist nicht immer möglich. Dabei würden Messeleitung und Flughafen Friedrichshafen liebend gerne mehr – deutlich mehr – fliegende Besucher be- grüßen. Doch die flugbetrieblichen Anforderungen und ein leider nicht hinreichend flexibles Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) stehen dem entgegen. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen haben Messegesellschaft und Flughafen nun eine Reihe von Änderungen im Slot-Vergabesystem implementiert. In den Randzeiten früh morgens und am Abend fallen die Slots komplett weg. Für die Slot-regulierten Zeiten gibt es finanzielle Anreize, die die Nutzung gebuchter Slots optimieren sollen. REPORTAGE Voyager – Nonstop um die Welt 12 Vor 30 Jahren begann in Kalifornien eines der größten Flugabenteuer des letzten Jahrhunderts: Im Dezember 1986 starteten Dick Rutan und Jeana Yeager mit der „Voyager“ zu einem Flug um die Welt. Nonstop. Ohne unterwegs aufzutanken. Wer damals den Flug in den Medien verfolgte, konnte kaum ahnen, welche Risiken die Crew auf sich nahm. Es grenzt an ein Wunder, dass sie nach neun Tagen Flug wieder sicher auf die Erde zurückkehrte. Dieser Bericht erinnert an ein unglaubli- ches Abenteuer ... ROUTING Besançon und die Franche-Comté 38 Eine häufig von Piloten übersehene oder zumindest etwas vernachlässigte Region Frankreichs ist die im Osten des Landes gelegene Franche-Comté mit ihrer Hauptstadt Besançon. Dabei hat sie fliegerisch und touristisch ei- ne Menge zu bieten. Außerdem ist sie insbesondere von den südlichen Teilen Deutschlands aus in nur ca. zwei Flugstunden zu erreichen, also sogar für Tagestrips gut geeignet. Philipp Tiemann war im Laufe des Sommers zwei Mal dort und hat die Region und ihre Flugplätze mit der Piper erkundet. FLUGBETRIEB Ab wann fliegen wir gewerblich? 86 Eine der häufigsten Fragen unserer Leser an die Redaktion ist, ob diese oder jene Betriebsart eines Flugzeugs als gewerbliche oder „Commercial Operation“ anzusehen ist. Wir wollen hier die luftrechtliche Seite dieser Frage einmal allgemein darlegen und einen Überblick über die verschiedenen Definitionen und Auslegungen geben. PILOT TRAINING Fünf Unsitten, die wir uns abgewöhnen 49 sollten Das Jahresende ist ja bekanntlich die Zeit der guten Vorsätze und bevor wir in der kommenden Ausgabe un- sere Wunschliste an die EASA formulieren möchten wir hier unsere eigenen guten Vorsätze für die Zukunft for- mulieren. Fünf kleine aber potenziell sicherheitsrelevan- te Fehler, die wir uns als Piloten angewöhnt haben und im nächsten Jahr vermeiden sollten. IFR-PRAXIS EASA-Vorschlag zum Basic Instrument 56 Rating (BIR) Mit dem NPA 2016-04 setzt die EASA ihre Arbeit für ei- ne Vereinfachung des IFR in Europa fort. Das Rating soll unterhalb des regulären IR angesiedelt sein und den Aufwand für einen Erwerb noch unter den kompetenz- basierten Weg zum regulären IR reduzieren. Neben einer weiteren Reduktion des Theorie-Stoffs hat die EASA mit der Aufteilung von Theorie und Praxis in drei getrennte Module einen interessanten Ansatz gewählt und insbe- sondere beim Theorie-Test, der in der ATO abgelegt wer- den kann, ein paar heilige Kühe geschlachtet. Der Entwurf kann bis zum 31. Januar 2017 kommentiert werden. FLUGSICHERHEIT Der mysteriöse Flug MH370 92 Der Flug MH370 der Malaysia Airlines von Kuala Lumpur nach Beijing vom 7. März 2014 gibt den Experten bis heute Rätsel auf. Insbesondere das Fehlen jeglicher Kommunikation nach dem letzten Funkkontakt und der seltsame Flugverlauf bleiben unerklärlich. Letzterer ließ sich nur mittels weniger Pingsignale der SDU annähernd rekonstruieren inklusive des mutmaßlichen Absturzgebiets im Indischen Ozean. Nachdem man etliche Wrackteile des Flugzeugs an der afrikanischen Ostküste bergen konnte, gilt der Absturz im Indischen Ozean als gesi- cherte Erkenntnis. Ein neuer Bericht der ATSB bringt weitere Fakten ans Licht. UNFALLANALYSE Wenn der selbstgestrickte Anflug 104 misslingt AKTUELLES AUS DER REDAKTION Cirrus Vision SF50 zertifiziert 78 RP Karlsruhe erschwert den IFR-Betrieb 80 in Mannheim Renn-Laster: Blackhawk macht mit 83 der King Air 350 Dampf Impressum 36 Leserpost 84 3 Pilot und Flugzeug 2016/12 In diesem Heft

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Titel: Rutan Voyager © Wikimedia, National Air and Space Museum / IFR-Wetter © flightsafetyaustralia.com

edItorIal

Nicht ganz einfach: Flugbetrieb während 4 der AERO in FriedrichshafenSich über die Slot-Regelungen bei der AERO in Friedrichshafen zu beklagen gehört zum Messebesuch wie Schupfnudeln und Zeppelin. Die AERO ist die Messe für die GA in Europa, doch die Anreise mit dem eige-nen Flugzeug ist nicht immer möglich. Dabei würden Messeleitung und Flughafen Friedrichshafen liebend gerne mehr – deutlich mehr – fliegende Besucher be-grüßen. Doch die flugbetrieblichen Anforderungen und ein leider nicht hinreichend flexibles Bundes aufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) stehen dem entgegen. Unter diesen schwierigen Rahmenbeding ungen haben Messe gesellschaft und Flughafen nun eine Reihe von Änderungen im Slot-Vergabesystem implementiert. In den Randzeiten früh morgens und am Abend fallen die Slots komplett weg. Für die Slot-regulierten Zeiten gibt es finanzielle Anreize, die die Nutzung gebuchter Slots optimieren sollen.

reportage

Voyager – Nonstop um die Welt 12Vor 30 Jahren begann in Kalifornien eines der größten Flugabenteuer des letzten Jahrhunderts: Im Dezember 1986 starteten Dick Rutan und Jeana Yeager mit der „Voyager“ zu einem Flug um die Welt. Nonstop. Ohne unterwegs aufzutanken. Wer damals den Flug in den Medien verfolgte, konnte kaum ahnen, welche Risiken die Crew auf sich nahm. Es grenzt an ein Wunder, dass sie nach neun Tagen Flug wieder sicher auf die Erde zurückkehrte. Dieser Bericht erinnert an ein unglaubli-ches Abenteuer ...

routIng

Besançon und die Franche-Comté 38Eine häufig von Piloten übersehene oder zumindest etwas vernachlässigte Region Frankreichs ist die im Osten des Landes gelegene Franche-Comté mit ihrer Hauptstadt Besançon. Dabei hat sie fliegerisch und touristisch ei-ne Menge zu bieten. Außerdem ist sie insbesondere von den südlichen Teilen Deutschlands aus in nur ca. zwei Flugstunden zu erreichen, also sogar für Tagestrips gut geeignet. Philipp Tiemann war im Laufe des Sommers zwei Mal dort und hat die Region und ihre Flugplätze mit der Piper erkundet.

FlugBetrIeB

Ab wann fliegen wir gewerblich? 86Eine der häufigsten Fragen unserer Leser an die Redaktion ist, ob diese oder jene Betriebs art eines Flugzeugs als gewerb liche oder „Commercial Operation“ anzusehen ist. Wir wollen hier die luftrechtliche Seite dieser Frage einmal allgemein darlegen und einen Überblick über die verschiedenen Definitionen und Auslegungen geben.

pIlot traInIng

Fünf Unsitten, die wir uns abgewöhnen 49 solltenDas Jahresende ist ja bekanntlich die Zeit der guten Vorsätze und bevor wir in der kommenden Ausgabe un-sere Wunschliste an die EASA formulieren möchten wir hier unsere eigenen guten Vorsätze für die Zukunft for-mulieren. Fünf kleine aber potenziell sicherheitsrelevan-te Fehler, die wir uns als Piloten angewöhnt haben und im nächsten Jahr vermeiden sollten.

IFr-praxIS

EASA-Vorschlag zum Basic Instrument 56 Rating (BIR)Mit dem NPA 2016-04 setzt die EASA ihre Arbeit für ei-ne Vereinfachung des IFR in Europa fort. Das Rating soll unterhalb des regulären IR angesiedelt sein und den Aufwand für einen Erwerb noch unter den kompetenz-basierten Weg zum regulären IR reduzieren. Neben einer weiteren Reduktion des Theorie-Stoffs hat die EASA mit der Aufteilung von Theorie und Praxis in drei getrennte Module einen interessanten Ansatz gewählt und insbe-sondere beim Theorie-Test, der in der ATO abgelegt wer-den kann, ein paar heilige Kühe geschlachtet. Der Entwurf kann bis zum 31. Januar 2017 kommentiert werden.

FlugSIcHerHeIt

Der mysteriöse Flug MH370 92Der Flug MH370 der Malaysia Airlines von Kuala Lumpur nach Beijing vom 7. März 2014 gibt den Experten bis heute Rätsel auf. Insbesondere das Fehlen jeglicher Kommunikation nach dem letzten Funkkontakt und der seltsame Flugverlauf bleiben unerklärlich. Letzterer ließ sich nur mittels weniger Pingsignale der SDU annähernd rekonstruieren inklusive des mutmaßlichen Absturzgebiets im Indischen Ozean. Nachdem man etliche Wrackteile des Flugzeugs an der afrikanischen Ostküste bergen konnte, gilt der Absturz im Indischen Ozean als gesi-cherte Erkenntnis. Ein neuer Bericht der ATSB bringt weitere Fakten ans Licht.

unFallanalySe

Wenn der selbstgestrickte Anflug 104 misslingt

aktuelleS auS der redaktIon

Cirrus Vision SF50 zertifiziert 78RP Karlsruhe erschwert den IFR-Betrieb 80 in MannheimRenn-Laster: Blackhawk macht mit 83 der King Air 350 DampfImpressum 36Leserpost 84

3Pilot und Flugzeug 2016/12

In diesem Heft

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Titel: Anflug auf ENSG Sogndal © Friederike Graf / GTN750 Flugplanübertragung

ediToriAl

Zwei Jahre danach 4Zwei Jahre ist es her, dass die EASA auf ihrer denkwürdi-gen Konferenz in Rom einen Kurswechsel in Bezug auf die General Aviation ankündigte. Seitdem wurde eine Reihe von Gesetzesinitiativen gestartet. Konkrete Ergebnisse sind allerdings nach wie vor dünn gesät.

luFTrechT

EASA-Opinion: Training außerhalb 6 der ATOAm 7. September veröffentlichte die EASA in ihrer Opinion 11/2016 die endgültige Fassung zur Regelung von Flug ausbildung außerhalb zugelassener Flugschulen (Approved Training Organisation, ATO). Gegenüber dem zuletzt in NPA 2015-20 veröffentlichten Entwurf gibt es ein paar Änderungen, und das nicht nur bei der Namensgebung.

rouTing

Fjord-Fliegen in Norwegen – In fünf 16 Tagen mit Lisa 3.500 km durch Skandinavien Seit Längerem schon steht mein Entschluss fest: Ich möchte ein Wochenende mit ihr verbringen. Mit Lisa! Am besten ein verlängertes. Ein Blick in den Kalender ver-rät, dass der 3. Oktober gut passt. Meine Arbeitskollegen rätseln, warum ich „Lisa gebucht“ im Kalender stehen habe, aber das ist mir egal. Die Vorfreude nimmt über-hand und der Wunsch, aus dem täglichen Einerlei raus-zukommen, tritt in den Vordergrund. Diese fünf Tage sind wir unterwegs! Dabei gilt ein ungeschriebenes Gesetz: Anstatt einer lan-ge vorher durchkalkulierten Route wird immer abends entschieden, wohin es morgens geht. Spontanität und Abenteuerlust liegen uns im Blut und werden dieses Wochenende ausgelebt! Freitagabend steht fest: nicht in den Süden dem Sommer hinterher, sondern ab in den Norden, dem farbenfrohen Herbst und frühen Winter in Skandinavien entgegen.

Technik

News zum Thema Elektroflug 76Navigation und Kommunikation im 82 Flugzeug

unFAllAnAlySe

DA 42-Unfall: Versagen der 106 Sicherheitsmechanismen Der Unfall einer DA 42 in Parchim/EDOP am 28. Mai 2012, bei dem zwei Insassen ums Leben kamen und zwei schwer verletzt wurden, zeigt deutlich, wie sich ein klei-ner technischer Defekt zu einem katastrophalen Unfall entwickeln kann, wenn verfügbare betriebliche und tech-nische Sicherheitsmechanismen nicht genutzt werden.

piloT TrAining

Fahrwerkswissen – Was man tun kann, 32 wenn die Räder nicht wollenEinziehfahrwerke bedürfen bei GA-Flugzeugen einer ziemlich komplexen Mechanik, die sich von Typ zu Typ nicht selten stark unterscheidet. Wenn das Fahrwerk dann nicht will, ist ausreichende Systemkenntnis von entscheidender Bedeutung. Bevor sie aber komplett versagen, zeigen Einziehfahrwerke häufig schon früh-zeitig Anzeichen für ein Problem, die man als Pilot oder Halter nur erkennen muss.

Lehrpläne entwickeln 40Die Fähigkeit, eigenständig Lehr pläne zu entwickeln, ist bei Flug lehrern in Europa weitgehend verkümmert. Dies war ja auch nie gefordert. Lehrpläne wurden von den bedauernswerten Kollegen erstellt, die auch für das Ausbildungshandbuch zuständig waren. Als einfa-cher Lehrer bekam man das Ergebnis fertig vorgesetzt und hatte es abzuarbeiten. Für US-CFIs sind Auswahl oder Erstellung eines Lehrplans hingegen Standard. Mit dem Gesetzentwurf zum Part DTO, den wir in die-ser Ausgabe vorgestellt haben, bekommen auch euro-päische Lehrberechtigte etwas mehr Möglichkeiten. Damit wird das Thema auch für FIs, CRIs und TRI(H)s wieder interessant.

iFr-prAxiS

Alles automatisch? Nie mehr 48 Flugpläne eintippenAm Schreibtisch in Ruhe einen IFR-Flugplan erstellen, ihn aufgeben und ihn dann von Laptop oder iPad direkt ins primäre Navigationssystem des Flugzeugs füttern. Ohne Zwischenschritt, ohne erneutes Abtippen, Eindrehen oder sonstige manuelle Arbeit mit dem Routing. Das wäre der Traum. In den USA ist das zumindest für ak-tuelle Garmin-Cockpits bereits Realität. In Europa sind wir – fast – am Ziel!

leSerreiSe

Los geht‘s! Die Leserreise 2017 98 führt in die Serengeti

AkTuelleS AuS der redAkTion

Avionik-Nachprüfung: BPvL 68 argumentierte mit Wunsch-StatistikTextron Aviation baut Personal ab 71Bundesrat möchte ZÜP abschaffen, 72 Bundesregierung mauert Roboter als Copilot 73Impressum 30Leserpost 74

3Pilot und Flugzeug 2016/11

In diesem Heft

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Garmin G600 @ Garmin / Teilnehmer am Reno Air Race

eDiToRiAl

ADS-B-Pflicht durch die Hintertür: Die 4 Niederlande machen es vorDas kam mit Ansage. Nachdem man halb GA-Europa zur Einrüstung von teuren und für die Besatz ungen weit-gehend nutzlosen Mode-S-Transpondern gezwungen hat, setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch: Die Amerikaner haben‘s mit der ADS-B-Pflicht richtig gemacht. Ohne geht es nicht. Mode-S ist eine teure Sackgasse! Also macht die erste Flight Information Region (EHAA FIR) in Europa ADS-B zur Pflicht, wenn auch nur für bestimmte Betriebsarten. Für betroffene Operator be-deutet das Umrüstungen weit jenseits der 10.000 Euro, da mit ADS-B out ja auch eine zugelassene GPS-Quelle an Bord sein muss.

RePoRTAGe

Flug zum Reno Air Race 6Für den ersten Flug mit unserer neuen Cheyenne „BigMax“ hatten wir einen Flug zum Reno Air Race vor-bereitet. Eine Crew flog über Victoria in British Columbia und Seattle hin, eine andere über die Azoren zurück. Und das Flugzeug, das seit 1992 kaum genutzt und geflogen wurde, musste den Übergang ins richtige Arbeitsleben verkraften. Eine ausgesprochen schöne Tour mit zwei erfahrenen und sehr netten Crews!

RouTinG

Sandbanks! 20Feine weiße Sandstände, hellblaues Meer, Dünen, grü-ne Wälder und Parks, ein Wassersportparadies, indivi-duelle Architektur und sehr gute Restaurants – nein, die Rede ist nicht von der Karibik. All dies gibt es in Europa an einem Ort, an dem man dies nicht unbedingt erwarten würde: England. Genauer gesagt, in dessen äußerstem Süden, der Grafschaft Dorset, westlich von Bournemouth. Philipp Tiemann war dort und möchte eine Empfehlung abgeben für eine künftige Reise mit dem GA-Flugzeug.

AVionik

Test: Garmin G500/600 Nachrüst- 91 GlascockpitDas Garmin G500/600 ist eines der am weitesten ver-breiteten Nachrüst-Glascockpits für GA-Flugzeuge. Nach dem Ausscheiden von Bendix-King (KFD-840) aus dem Markt teilen sich Aspen und Garmin das Segment der Glas-Nachrüstungen faktisch untereinander auf. In unse-rer neuen Cheyenne haben wir uns für ein Garmin G600 als Cockpit-Modernisierung entschieden. Gelegenheit, dieses System einmal etwas genauer vorzustellen. Dabei werden wir sicher nicht das letzte Mal über das G600 berichten. In diesem ersten Bericht wollen wir uns da-her auf die Möglichkeiten, Technik und Auslegung des G500/600 konzentrieren, und flugbetriebliche Aspekte zu einem späteren Zeitpunkt behandeln.

PiloT TRAininG

Die Notlandung 30Notlandungen sind gefürchtet und werden deshalb ger-ne verdrängt. Aber wie geht man damit um, wenn es ei-nen mal erwischt? Das soll in diesem Artikel tiefgehen-der analysiert werden. Behandelt werden psychologische und physikalische Aspekte sowie Anflugverfahren, mit denen man Notlandungen heil überstehen kann. Denn die Chancen sind eigentlich gut.

iFR-PRAxis

LPV-Anflüge 55LPV (Localizer Performance with Vertical Guidance) stellt mit Minima von bis zu 200 ft AGL die genaueste Klasse der GPS-Anflüge dar. Solche Anflugverfahren findet man in Europa zum Glück immer häufiger. Sie liefern eine de facto bessere Anfluggenauigkeit als ein ILS und kosten in der Einrichtung nur einen Bruchteil. Und sie sind ex-trem simpel zu fliegen.

Technik

Lithium-Akkupack als Starterbatterie 76Der ein oder andere Eigner von Luftfahrzeugen der General Aviation hat sich bei erforderlichem Austausch der Starterbatterie sicher schon einmal gefragt, inwie-weit man als Starterbatterie auch die wesentlich leichte-ren und leistungsstärkeren Lithium-Starterbatterien ver-wenden kann und darf. Wir geben einen kurzen Einblick zu Technik, Sicherheits- und Zulassungsfragen.

unFAllAnAlyse

Unfallanalyse EK 521 104Am 3. August 2016 kam es am Flughafen in Dubai fast zu einer Katastrophe. Die BOEING 777-300 mit der Registrierung A6-EMW aus Thiruvananthapuram (Indien) verunglückte während des Landeversuchs auf der Piste 12L. Niemand kam ums Leben. 13 Insassen erlitten leichte Verletzungen. Das hätte auch ganz an-ders ausgehen können. Fachleute sind sich darüber ei-nig, dass es die von der Kabinenbesatzung durchgeführ-te professionelle Evakuierung über die Notrutschen des Flugzeugs war, die Schlimmeres verhinderte – trotz wi-derspenstiger Passagiere. Was genau geschah, warum es überhaupt zu diesem Ereignis kommen konnte ana-lysiert Ralph Eckhardt in diesem Beitrag.

AkTuelles Aus DeR ReDAkTion

GA-Unfallzahlen in den USA rückläufig 72EPS Diesel Achtzylinder absolviert 73 Tests für die US Air ForceProduktions-Zulassung für 74 die Piper M600Impressum 28Leserpost 75

3Pilot und Flugzeug 2016/10

In diesem Heft

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Titel: Cockpit D-INFO / Hubschraubersteuerung © FAA

editorial

Hürdenlauf mit beweglichen Zielen 4Import und Verkehrszulassung eines Flug zeugs aus ei-nem Drittstaat stellen in Europa inzwischen ein logisti-sches und bürokratisches Großprojekt dar. Und das auch wenn – wie in unserem Fall – das LBA eigentlich flott und kompetent arbeitet. Die gesetzlichen Bestimmungen sind allerdings derart komplex und gleichzeitig unge-nau, dass vor allem die Einreichung und Anerkennung von Zulassungen und Nachweisen aus dem Ausland zu einem echten Glücksspiel wird.

reportage

Ferry-Flug durch Afrika 12Nach einem geradezu endlosen Kampf mit der südafri-kanischen Bürokratie sah alles danach aus, als könnten wir unseren Max-Nachfolger „Big Max“ Ende Juli endlich nach Hause holen. Vorausgegangen war eine umfang-reiche Avionik-Umrüstung noch unter südafrikanischer Registrierung. Die Vorstellung, mit dem Flugzeug nach ein paar Testflügen einfach so in Richtung Europa auf-brechen zu können, erwies sich als viel zu optimistisch.

technik

Hubschraubertechnik – eine kleine 78 EinführungIm dritten Beitrag zum Thema Hub schrauber geben wir ei-nen kleinen Überblick über dessen Technik. Erklärt werden die Steuerorgane, die im Flug wirkenden Kräfte sowie die komplizierte Funktionsweise der Rotorblattansteuerung.

behörden

EASA-Audit beim LBA 98Im Sommer 2014 führte die EASA eine Außenprüfung (Audit) zur Arbeit des Luftfahrtbundesamts (LBA) in den Bereichen Lizenzierung und Flugmedizin durch. Der Report vom Herbst 2014 ist nicht öffentlich und wird von der EU-Kommission zurückgehalten. Trotzdem si-ckerte er im Laufe dieses Frühjahrs an die englischspra-chige Wirtschaftspresse durch und sorgte internatio-nal für wenig schmeichelhafte Schlagzeilen, denn das LBA kommt mit großem Abstand als zweitschlechtes-te Behörde in Europa – mit zahlreichen sicherheitsrele-vanten Beanstandungen – aus der Kurve.Pilot und Flugzeug hat sich den nach wie vor nicht öf-fentlich gemachten Originalbericht der EASA besorgt und wir stellen in diesem Artikel die wichtigsten Kritikpunkte der übergeordneten Behörde am Luftfahrtbundesamt vor.

pilot training

Standard Operating Procedures 38Für Berufs- und Verkehrspiloten sind sie ein lebendi-ges Werkzeug, das man täglich benutzt und kontinuier-lich weiterentwickelt. Die SOP, die Standard Operating Procedures. Privatpiloten kennen sie zwar auch, doch eine Anwendung ist oft begleitet von Misstrauen. Viele denken, dass so was sowieso kaum Aussicht auf Erfolg hat beim Fliegen mit Einmots, kleinen Zweimots oder als Charterer. Also kann man sich die SOP in Verein, Haltergemeinschaft, Flugschule oder sonstwo eigentlich auch direkt sparen. Doch ist das wirklich so? Bringt ei-ne SOP nicht vielleicht Vorteile mit sich? Trägt sie nicht überall zur Flugsicherheit bei? Und wo liegen mögliche Grenzen von Standards?

iFr-praxis

Der Horizontal Situation Indicator 52Der Horizontal Situation Indicator (HSI) gehört zu den wenigen Instrumenten, die weitgehend unverändert den Sprung von der analogen Welt ins Glascockpit ge-schafft haben. Während sich Horizont, Höhenmesser, Vario und Airspeed-Indicator wesentlich verändert haben, sieht das HSI auch in modernen Primary-Flight-Displays noch weitgehend aus wie vor 50 Jahren. Wir nutzen die Gelegenheit, dieses bemerkenswerte Instrument etwas genauer zu betrachten.

routing

WELT WEIT WEG – Tasmanien: Wo 86 Hund & Wetter teuflisch sindLeserreise 2017: Löwe oder Grizzly? 94

unFallanalyse

Kontrollverlust beim Durchstarten 108Ein UL fliegt mit einem Piloten und Passagier beladen die Graspiste des UL-Landeplatzes Straßham an. Der Pilot setzt auf der kurzen Piste zu spät auf und startet durch. Kurz darauf verliert er die Kontrolle über die FK 9. Für die Ermittlung der Ursache nutzt die BFU unter an-derem Videoaufzeichnungen von Anflug und Landung.

aktuelles aus der redaktion

Pilot und Flugzeug-Seminare im 70 Herbst und WinterEU-Geld für 8,33 kHz Ausrüstung: 73 UK CAA setzt sich für Flugzeughalter einMotorfliegen ohne Medical: FAA Medical 74 Reform tritt in KraftPetition gegen das Kunstflugverbot in 75 DeutschlandImpressum 36Leserpost 76

3Pilot und Flugzeug 2016/09

In diesem Heft

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Titel: Anflug Piste 02 Skiathos © Philipp Tiemann / Extra 330 LE © Siemens/Extra

eDitorial

Noch lange nicht gelöst: Einfuhr 4 von US-STCsTrotz immer wieder von der EASA bekannt gegebe-ner Jubelmeldungen ist das Problem der gegenseiti-gen Anerkennung von Ergänzenden Musterzulassungen (STCs) zwischen den USA und Europa auch mit der TIP-Revision 5 noch lange nicht gelöst. Solche Zu las-sungen sind nach wie vor nicht ohne umfangreiche An-erkennungen übertragbar und stellen damit ein Haupt-Handelshemmnis zwischen Nordamerika und Europa dar.

rePortage

Piloten der EMPOA fliegen mit Kindern 7 mit Duchenne-Muskeldystrophie

Neues von FRED 66Viele erinnern sich noch an Fred. Ein gelangweilter US-amerikanischer 737-Kapitän, der in China lebt und ar-beitet. Und der sich als waschechter Kampfjet-Pilot aus-gab und unter Einsatz seines Lebens einige Flüge für die neue libysche Air Force in einer alten Mirage F-1 flog – ein einmaliges Abenteuer. Nun, dass dieses Abenteuer „einmalig“ sein würde, hatten wir damals gedacht. Heute wissen wir es besser. „Fred der Kampfpilot“ ist keine Eintagsfliege. Er kann offensichtlich nicht die Finger da-von lassen, knapp unterhalb der Schallmauer und dem gegnerischen Radar im einsitzigen Mirage-Cockpit zu fliegen. Ohne wirkliche Ausbildung und Expertise. Was genau ist seit letztem Herbst passiert?

flugbetrieb

Zulassungsklassen, Kategorien und 10 Betriebsklassen beim HubschrauberIm zweiten Beitrag zum Thema Flug leistung von Hub-schraubern geben wir einen kleinen Überblick über die gesetzlichen Vorschriften bei Zulassung und gewerbli-chem Betrieb von Hubschraubern.

technik

Erstflug Extra 330 LE 20Am 4. Juli um 10 Uhr morgens versammelten sich etli-che Vertreter der Luftfahrtpresse und anderer Medien, wie beispielsweise des WDR, in einer Flugzeughalle bei Extra am Flug platz Schwarze Heide in Dinslaken.

Die Vapor – ein viersitziges 24 BrennstoffzellenflugzeugIm Jahr 2014 schrieb die NASA einen Wettbewerb unter US-amerikanischen Studenten aus, bei dem es galt, ein Elektroflugzeug zu entwickeln, das die Performancedaten der Cirrus SR 22 haben und spätestens im Jahr 2020 zulassungs- und produktionsreif sein sollte. Im Großen und Ganzen hieß das: 800 NM maximale Reichweite, 175 KTAS maximale Reisegeschwindigkeit und vier Personen – ein ehrgeiziges Ziel.

Pilot training

Performance-Manöver 28Von den Bestandteilen der US-amerikanischen Piloten-ausbildung ist bei uns lediglich der Steep-Turn verbreitet. Das ist schade, denn Performance-Manöver üben und verdichten wichtige Fertigkeiten des Piloten.

ifr-Praxis

Schnelle Runde in der Schweiz 36Geeignete Rahmenbedingungen für IFR-Checks und -Training finden sich in Europa nicht überall. Einen be-sonders interessanten Übungsparcours hat der Autor im Berner Oberland kennengelernt. Zwischen den Flug-plätzen Grenchen/LSZG und Bern/LSZB gibt es jede Menge interessanter IFR-Verfahren, die man bei uns in dieser Form seltener sieht.

routing

Griechenland & Mazedonien 81Die letzte Maiwoche ist eine sehr gute Jahreszeit für einen Früh sommertrip in die griechische Ägäis. Die Tourismussaison beginnt gerade, die Temperaturen sind angenehm, das Meer noch erfrischend kühl. Paros hieß dieses Mal die Insel der Wahl, welche sich als goldrich-tig herausstellte. Dieser Trip war dann endlich auch die perfekte Gelegenheit, um auf dem Rückweg ein Ziel ken-nenzulernen, das den meisten Piloten völlig unbekannt ist: Mazedonien, und speziell die Gegend des Ohridsees.

unfallanalyse

DRF-Helikopter-Unfall: Crash bei Nacht 104 im WasserDer Unfall einer BK117C-1 der Deutschen Rettungs flug-wacht (DRF) am 28. Februar 2014 bei einem Übungs-flug über der Ostsee zeigt zahlreiche hochinteressante Aspekte im Bereich der Offshore-Fliegerei in Deutsch-land. Die umfangreiche Unter suchung der BFU offen-bart nicht nur Fehler bei der Flugdurchführung und in den Verfahren des Betreibers, die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung kritisiert auch scharf die unzurei-chende Aufsicht und das fehlende fachliche Verständnis der Aufsichtsbehörde LBA.

aktuelles aus Der reDaktion

Acht Jahre und zehn Monate! 58Solar Impulse umrundet erfolgreich die 59 ErdkugelOshkosh: Günstige Avionik auch für 60 zugelassene FlugzeugeCessna stellt PC-12 Konkurrent vor 62Tecnam P2012 Traveller fliegt 63Impressum 18Leserpost 64

3Pilot und Flugzeug 2016/08

In diesem Heft

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Titel: Prebuy-Inspection in Johannesburg / Leistungskurve Hubschrauber © KLSP

editorial

Gruppenstrafe für Deutschlands 4 KunstfliegerDie DFS hat im AIC VFR 04/16 um fangreiche zeitliche Ein schrän kungen für Kunst flugfreigaben in Deutschland erlassen. Sie tut dies nicht aus eigenem Antrieb, son-dern auf politische Weisung des Verkehrs ministeriums (BMVI) hin. Die Weisung stützt sich dabei auf ein Urteil des Ober verwaltungsgerichts Koblenz, das wiederum Teil der Kunstflug-Vendetta war, die das Luftamt Hahn gegen eine Mainzer Kunstflugschule führte. Die Konstruktion des BMVI ist gelinde gesagt gewagt, wird aber seit 23. Juni von der DFS durchgesetzt und sorgt vor allem am Wochenende für massive Behinderungen im Luftsport.

Wartung

Neue Wartungsregeln nach Part-ML 7Mit den kürzlich veröffentlichten Opinions No. 05/2016 und 06/2016 setzt die EASA den Umbau der Instand-haltungsvorschriften fort. Der jetzt vorgelegte Entwurf geht dabei in einigen Punkten noch über den NPA vom Juli 2015 hinaus. Die EASA bereinigt auch die Struktur der verschiedenen Verordnungen und zieht eine noch klarere Trennlinie zwischen dem alten Part-M und dem neuen Part-ML.

rePortage

Flugzeugkauf in Südafrika 12Als um die Jahreswende deutlich wurde, dass es sich bei unserer am 19. November verunglückten Cheyenne „Max“ wohl um einen wirtschaftlichen Totalschaden handelt, gin-gen wir noch von einer relativ zügigen Ersatzbeschaffung aus. Schließlich hatten wir zuletzt im Jahr 2009 eingekauft, als die USA noch tief in der Krise steckten und auch gute Flugzeuge ohne Wartungsstau zahlreich angeboten wur-den. Dass der Markt rund sechs Jahre später ganz anders bestückt war, sollten wir erst im Laufe der Zeit herausfin-den. Dass die Wahl dann auf eine Maschine in Südafrika fiel, war dieser Marktsituation geschuldet. Ansonsten hät-ten wir den geradezu fantastischen Bürokratieaufwand einer solchen Akquisition sicher nicht auf uns genommen.

tecHnik

Flugleistung von Hubschraubern 80Hubschrauber gehören eigentlich nicht zum zent-ralen Themenkreis dieses Magazins. Wir greifen die-ses Thema trotzdem einmal auf, da es auch für Piloten von „Flächenflugzeugen“ nicht uninteressant sein dürf-te. Im ersten Beitrag zum Thema Flugleistung von Hubschraubern leiten wir ein paar grundlegende Erkennt-nisse ab. Dabei lassen sich vielleicht bei dem einen oder anderen Leser falsche Vorstellungen korrigieren.

routing

Geheimtipp für den Sommer – 102 Radolfzell-Stahringen (EDSR)

Pilot training

Fluglärm – vermeiden oder damit leben? 36Lärmschutz: Ein Dauer brenner an allen Flug häfen. In jeder Flug zeug kategorie. In meinen letz ten beiden Artikeln „Knap pes Gut I und II“ ging es darum, wie Treib stoffverbrauch reduziert werden kann. Das geht einerseits dadurch, dass man kürzer in der Luft ist, al-so weniger Kerosin verbraucht, aber auch dadurch, dass man möglichst ökonomisch fliegt. Der Constant Descent Flightpath ist ein gutes Beispiel für wirtschaft-liches Fliegen. Möglichst ohne Level off vom Cruise bis zum Touchdown. Ein solches Manöver hat neben Einsparung von Kraftstoff den Vorteil, Lärm zu minimie-ren, weil Triebwerke möglichst lange im lärmreduzier-ten Bereich arbeiten. Schauen wir deshalb heute mal etwas genauer auf Flugökonomie und Fluglärm, denn oft geht direkt beides einher mit der Reduzierung der Gesamtkosten fürs Fliegen.

iFr-PraxiS

IFR-Anflug auf VFR-Pisten 51In Pilot und Flugzeug Ausgabe 2016/03 hatten wir uns mit der Frage befasst, wie man ohne Approach im un-kontrollierten Luftraum sicher nach IFR eine Piste anfliegt. In vielen Nachbarländern ist das nämlich legal möglich und tägliche Praxis. Besser ist es natürlich, man hat ein IFR-Verfahren. Davon gibt es bei uns aber leider viel zu wenige, da die Hürden selbst für die Einrichtung eines simplen GPS-Anflugs enorm hoch sind. Andere Länder in Europa haben IFR-Anflüge auf Non-Instrument-Runways schon lange ermöglicht.

iM teSt

Das ADL 140 von Golze Engineering 94Seit etwa drei Jahren ist mit dem ADL120 ein tragbares, kompaktes Gerät für die Bereitstellung von Wetterdaten in AL-Cockpits am Markt, das sich bei seinen Nutzern großer Wertschätzung erfreut. Seit diesem Frühjahr gibt es nun auch das ADL140, eine leichtere, kleinere und vor allem günstigere Version, mit der die Sache sogar für rei-ne VFR-Piloten attraktiv wird.

unFallanalySe

Startunfall 108

aktuelleS auS der redaktion

EASA-Audit: LBA ist zweitschlechteste 70 Behörde in Europa!Mooney Ovation Ultra fliegt 72What a difference: FAA unterstützt 73 ADS-B Umrüstung mit 500 Dollar!Ein neues Heim für die alte Tante Ju 74Impressum 34Leserpost 78

3Pilot und Flugzeug 2016/07

In diesem Heft

Page 7: IFr-p F r u a - Pilot und Flugzeug Artikel · Der Flug MH370 der Malaysia Airlines von Kuala Lumpur nach Beijing vom 7. März 2014 gibt den Experten bis heute Rätsel auf. Insbesondere

Titel: Château de la Bourdaisière mit Helis / Turbolader Querschnitt

eDitoriaL

Training Mission Impossible 4Am Freitag, den 20. Mai, hatten es Flugplaner, Lehrer und Prüfer in Deutschland mit einem ganz besonde-ren Problem zu tun. Die DFS gab bekannt, dass in ganz Westdeutschland keine Trainings-Anflüge möglich sei-en. Flüge mit dem X im Flugplanfeld „Art des Fluges“ wurden schlichtweg nicht mehr angenommen Grund: Personal mangel wegen Urlaub und Krankheit. Selbst wenn man hier von einem bedauerlichen Einzelfall aus-geht, wirft die Situation am 20. Mai doch ein Schlaglicht auf eine seit Langem zu beobachtende Entwicklung: IFR-Training und Checkflüge mit IFR-Anteil sind in vie-len Gegenden Deutschlands nur noch unter extremen Einschränkungen möglich.

routing

Leserflyout 2016 – 10 Frankreich für GenießerVom 21. bis zum 29. Mai drehten 15 Flächenflugzeuge und zwei Hubschrauber im Rahmen unseres Leserflyouts 2016 eine echte Genießerrunde durch Frankreich. Bei nicht ganz einfachem Wetter meisterten die Crews nicht nur die sechs Legs mit zusammen rund 1.600 NM Flugstrecke, sondern auch so manche logistische Herausforderung in dem vom Streik geplagten Land.

technik

(Ultra)-Leichtflugzeuge mit 102 600 kg MTOM?Seit Kurzem wird im Umfeld der Zu lassungs vorschriften diskutiert, inwieweit sich die unbefriedigende Situation un-terschiedlicher Zulassungsregelungen und MTOM-Werte für diverse Kategorien bei Light Sport Aircrafts und UL-Luftsportgeräten zum großen Vorteil der Hersteller bes-ser regeln ließe, nämlich, indem man das MTOM bei UL-Luftsportgeräten einheitlich auf 600 kg erhöht. Schauen wir uns die jetzige Situation etwas genauer an.

Turbo oder Sauger? 109Wenn es um das passende An triebskonzept für ein Kolben flugzeug geht, gilt es, für das eigene Flugzeug eine wichtige Frage zu beantworten Turbo- oder Sauger-Motor? Beide Auslegungen haben Vor- und Nachteile, die wir hier technisch und betrieblich erörtern wollen.

PiLot training

Knappes Gut – Teil II 34Kraftstoff ist wichtig. Wie wichtig? Nun, das kommt si-cher darauf an, wie viel man noch im Tank hat und wo man sich gerade mit seinem Flugzeug befindet. Neigt sich diese Ressource dem Ende zu und ist man noch nicht am Ziel, wird für einen Piloten Sprit wahrschein-lich das Allerwichtigste überhaupt werden. Wichtiger als alles andere. Jeder Gedanke dreht sich dann nur noch darum, mit laufenden Triebwerken wieder heil runterzu-kommen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sprich zu Minimum Fuel und Emergency Fuel, sollten wir uns bereits vor dem Start ausreichend Gedanken um das machen, was jedes motorbetriebene Fluggerät benötigt. Kraftstoff. Während wir im ersten Teil dieser Reihe auf die Ground Procedures, einige technische Hintergründe und notwendige Berücksichtigungen bei der Flugplanung ge-schaut haben, gehen wir heute direkt in die Luft.

ifr-Praxis

Gekonnt abweichen – Wetter-Deviations 50 sicher ausführen und kommunizierenBei der IFR-Flugplanung in Europa kann man aufgrund der Unzahl von Einschränkungen und Strecken vorgaben in CFMU kaum noch Rücksicht auf meteorologische, betriebliche oder geographische Aspekte nehmen. Den Airlines, die enroute fast immer über dem Wetter flie-gen, mag das egal sein, für die GA, die ein oder zwei Stockwerke tiefer unterwegs ist, stellt dieser Umstand ein großes Problem dar. Die Folge: Wenn es darum geht, Eis oder Konvektion zu vermeiden, muss eine Deviation fast immer taktisch und mit dem einzelnen Lotsen aus-gehandelt werden. Was hierbei die Pflichten des IFR-Piloten sind und was in der Praxis funktioniert, wollen wir hier kurz besprechen.

fLugbetrieb

Was ist der „Stall“? 76Der „Stall“ wird von Piloten gefürchtet. Aber was ist ei-gentlich genau ein Stall? Und was macht ihn so gefähr-lich? Irgendwie geht es dann runter. Aber warum? Diesen Fragen wird selten nachgegangen und deshalb gibt es kaum vertiefende Abhandlungen über den Stall. Dieser Aufsatz versucht, diese Lücke zu füllen.

aktueLLes aus Der reDaktion

Solar Impulse Weltumrundung – Phase 2 68TOTAL-Card: Änderungen bei der 70 AntragsprozedurUnverschämtheit aus Braunschweig 71ICON: Entlassungen und Reduzierung 74 der ProduktionImpressum 32Leserpost 75

3Pilot und Flugzeug 2016/06

In diesem Heft

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Titel: HondaJet auf der AERO 2016 © Messe Friedrichshafen / PI-1000 Professional ATD © flyelite.com

EdItORIAL

Das LBA im Nahkampf gegen die 4 deutschen FlugschulenAuf Seiten der EASA ist ein deutliches Bemühen erkenn-bar, die Ausbildung vor allem im Bereich von PPL und IR erschwinglicher, praxisgerechter und weniger bürokra-tisch zu machen. Für das IR hat man Anfang 2014 we-sentliche Erleichterungen implementiert, für Flugschulen ist mit dem NPA 2015-20, über den Pilot und Flugzeug ausführlich in Ausgabe 2016/02 berichtete, eine maßgeb-liche Erleichterung in Arbeit. Auf der Implementations-Seite jedoch stockt es gewaltig. Behörden wie das LBA werden nicht müde, mit teils haltlosen Interpretationen und Behauptungen neue Schwierigkeiten aufzubauen.

MESSE

Eindrücke von der AERO 2016 8Vom 20. bis 23. April war die AERO-Messe in Fried-richshafen wie jedes Jahr Dreh- und Angelpunkt der Allgemeinen Luftfahrt. Die Messepalette reicht traditio-nell vom Echoklasse-Viersitzer bis zum leichten Business Jet, vom Ultraleichtflugzeug und LSA zum Elektrosegler und vom Gyrokopter bis zum Helikopter. Ferner konnten sich die Besucher wie immer über aktuelle Entwicklungen bei Avionikprodukten und Flugplanungssoftware in-formieren. Mit den Sonderschauen „e-flight-expo“, „Engine Area“, der „Avionics Avenue“ und der „UAS-expo“ (Drohnen) setzte der Messeveranstalter be-kannte Ausstellungshighlights. In diesem Jahr kam die Sonderausstellung „Be a Pilot“ hinzu, die sich an den potenziellen Pilotennachwuchs wandte.

REPORtAgE

Mayo Airport in der Mitte des Yukon- 80 Territoriums

IM tESt

Marktübersicht VFR-Karten (Papier) 97 in EuropaDas Frühjahr ist klassischerweise Ein kaufszeit für Luft-fahrtkarten. Nun, zumindest war das einmal so. Elek-tronische Karten haben Papierkarten mittlerweile sowohl bei IFR als auch bei VFR weitgehend abgelöst. Doch im-mer noch haben Papierkarten ihren Platz im Flightbag – sei es als primäre Navigationshilfe oder nur als Backup. Philipp Tiemann gibt einen Überblick über das aktuel-le Angebot an Luftfahrtkarten auf Papier für das VFR-Fliegen in Europa.

PILOt tRAInIng

Knappes Gut 34Der richtige Umgang mit Kraftstoff ist für alle Flug-gesellschaften überlebenswichtig – sogar für die aus den Golfstaaten, die scheinbar auf dem Öl sitzen. Auch da geht so lang sam die Erkenntnis um, dass es sich lohnt, beim Sprit genauer hinzusehen. Nicht nur, dass Aviation Fuel starken Preisschwankungen unterliegt. Er ist auch nicht an jedem Ort zum selben Preis zu bekom-men. Als Autofahrer bemerken wir das spätestens an der Zapfsäule. Bei den Airlines schlägt sich die Sache mit dem Sprit spätestens im Jahresbericht nieder. Und dann können Fehler drastische Konsequenzen haben. Wie Airlines mit der Beschaffung, dem Verbrauch und der Bevorratung umgehen und was wir als Privatpiloten daraus für Lehren ziehen können, wollen wir in diesem Artikel besprechen.

Richtig kurz gelandet 47Nicht nur in Helgoland oder auf Baltrum ist eine kurze und zielgenaue Landung notwendig. Die Lande- und Rollstrecke zu minimieren ist an vielen Flugplätzen emp-fehlenswert, denn Energie, die man gar nicht erst mit an den Boden bringt, muss auch nicht von den Reifen und Bremsen des Flugzeugs unter Verschleiß umge-wandelt werden.

IFR-PRAxIS

IR-Erwerb: FAA oder EASA? 53Mit den Erleichterungen im europäischen IFR ist nicht nur der Erwerb des Instrumentenflug-Ratings in Europa einfacher und erschwinglicher geworden, auch die Um-schreibung eines US-IFR in ein EASA-IFR ist inzwischen machbar. Für interessierte Piloten stellt sich also wie schon vor dem März 2014 die Frage: Soll ich das IFR in den USA oder in Europa erwerben? Der Unterschied zu früher: Die Optionen sind sowohl hier wie drüben we-sentlich attraktiver.

unFALLAnALySE

Absturz ins Wasser 108Am 25. Oktober 2014 startet abends gegen 18:57 Uhr Ortszeit eine Socata TB 9 vom Flugplatz Herings dorf/EDAH. Wenige Minuten nach dem Start stürzt die TB 9 südlich des Flugplatzes ins Wasser. Der Pilot und einzi-ge Insasse kommt ums Leben. Für die Ermittler der BFU ergibt sich eine äußerst dürftige Datenlage.

AktuELLES AuS dER REdAktIOn

„Big Max“ – Die Einweihungstour 72 zum Reno Air-Race!Jedes Jahr der gleiche Ärger 76IFR-Kickstart – ein Erfahrungsbericht 78Impressum 32

3Pilot und Flugzeug 2016/05

In diesem Heft

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Hubschrauberlandung am Autohaus Schott in Magstadt / Dampfblasenversuche der SUST © SUST

editorial

Noch ein Jahr ... und dann? 4Wieder einmal ist kurzfristig die Frist für den Betrieb mit Third-Country-Lizenzen in Europa um ein Jahr verlängert worden. Und wieder einmal hat die Bundesrepublik er-freulicherweise gegenüber der deutschen AOPA angekün-digt, bei diesem Opt-out mitzuziehen. Für Piloten, die z. B. mit einer FAA-Lizenz in Europa fliegen, ist das erfreulich. Es stellt sich jedoch die Frage: Was dann? Denn wieder einmal haben EASA und EU-Kommission angekündigt, dies sei nun wirklich die allerletzte Verlängerung. An den Problemen, die sie erforderlich machten, wird sich in ei-nem Jahr aber nichts Maßgebliches geändert haben.

Flugbetrieb

Landung in der rechtlichen Kampfzone 8Am 16. März 2013 landete der Pilot eines gewerbli-chen Hubschrauber-Unternehmens im Rahmen eines Kundenauftrags auf dem Gelände eines Autohauses in dem beschaulichen schwäbischen Dorf Magstadt. Der Landeort nördlich von Sindelfingen führte den Berufspiloten in eine juristische Kampfzone.Der Verlauf des Strafverfahrens wirft zahlreiche Fragen nach den Verant wort lichkeiten im Flugbetrieb und den jeweils geltenden Regeln auf. Er zeigte zudem, dass selbst eine gründlich und sachkundig vorgehende Strafkammer mit erfahrenen Juristen nicht mehr in der Lage ist, das Dickicht europäischer, nationaler und regi-onaler Luftfahrtgesetzgebung zu überschauen. Darüber hinaus erbrach te die mündliche Verhandlung bemerkens-werte Darlegungen des LBA-Sach verständigen Henri Kaersten, die nicht weniger als die Grundlagen des ge-werblichen Hub schrauber-Betriebs in Deutschland sys-tematisch infrage stellen.

tecHniK

Elektroflug – Update Nr. 2 82Für mehr als hundert Jahre existierten zwei wesentliche Parameter bei der Konstruktion eines Motor flugzeugs: Verbrennungsmotoren und chemischer Treibstoff in Form von Avgas oder Kerosin an Bord hatten ihren festen Platz. Der Elektroflug befreit sich von diesen Voraussetzungen. Neue, früher im konventionellen Umfeld nicht realisierba-re Konstruktionsideen werden ausprobiert, im Einzelfall zur Produktreife weiterentwickelt oder auch verworfen. In unserem Update Nr. 2 schauen wir uns ein paar der neuesten Entwicklungen an.

luFtrecHt

Flugdienst- und Ruhezeiten nach 100 EASA ORO.FTLDas Thema Flugdienst- und Ruhe zeiten sorgt bei gewerb-lich tätigen Piloten regelmäßig für die sofortige Einleitung des Tiefschlafs. Spätestens in einem Jahr gelten aber auch bei uns die neuen Regeln nach ORO.FTL. Zeit also, sich mit dem in Zukunft geltenden Recht zu befassen.

Pilot training

Kritik üben ist schwer – Besonders 28 wenn etwas auf dem Spiel steht!Egelsbach: Die Kontrollzone ist tot, 41 es lebe die TMZ/RMZ/ATZ!Die Egelsbacher Kontrollzone, ein Spezial-Konstrukt deut-scher Ver fahrensplaner, ist ab 31. März 2016 Geschichte. Dafür kommt die kombinierte TMZ/RMZ/ATZ, die Pflicht-meldepunkte fallen weg, die Anflugstrecken bleiben aller-dings. Das bringt zwar nicht weniger Buchstabensuppe, passt die Verfahren am Flugplatz allerdings auf die gel-tenden SERA-Regeln an und schafft die bisherige Praxis des Sonder-VFR im Sektor Egelsbach ab.

iFr-Praxis

Intercept – wenn die Linie ins Leere läuft 46Wie man vom Intermediate-App roach auf den Endanflug kommt, entscheidet nicht selten darüber, ob der Rest des Instrumenten anflugverfahrens ruhig und ereignis-los oder eher hektisch und stressig wird. Denn ein ge-lungener Intercept ist wesentlich für das Gelingen des geflogenen Approachs. Verfahrensplaner und ATC bie-ten hier verschiedene Techniken an, die unterschiedli-che Maßnahmen des Piloten erfordern.

inFrastruKtur

Flugplatz Bremerhaven ist Geschichte (?) 72Een vör allemaal „ut“ vör den Floog haben 79 Luneort – Kommentar eines Wutpiloten

rePortage

Im Tiefflug über den ALCAN 90

unFallanalyse

Dampfblasen im Kraftstoffsystem 108Am 12. Juli 2013 startet eine CTLS vom Schweizer Flug platz La Côte/LSGP. Kurz nach dem Start fällt der Motor aus. Der Pilot kann allerdings sicher auf einem Feld landen und bleibt unverletzt. Auch das Flugzeug bleibt unbeschädigt. Die folgenden Unter suchungen der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (SUST) brin-gen interessante Erkenntnisse zu Dampf blasenbildung im Kraftstoffsystem und den Praktiken beim Einbau von Rotax-Motoren zum Vorschein.

aKtuelles aus der redaKtion

AERO 2016 64Uups – Garmins Worldwide Data base 66 ist geplatzt!Beide Lisas auf iPad-MFD umgerüstet 67Impressum 26Leserpost 70

3Pilot und Flugzeug 2016/04

In diesem Heft

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Mobile FliteDeck VFR @ Jeppesen / Kusnetsow NK-12 @ Jonas Laisch, wikimedia

editoRiAl

Drei Monate auf der Lernkurve 4Vor drei Monaten erlitt unsere Cheyen ne, N191MA, bei einem Werkstattflug einen kapitalen Lan deschaden. Das Flugzeug landete ohne Fahr werk. Am Steuer saß ein Pilot der Werft, die mit einer 100-Stunden-Kon trolle beauftragt war. Hinweise auf einen technischen Defekt gibt es kei-ne. Der Fehler lag augenscheinlich zwischen den Kopf-hörern. Das ist natürlich nicht der Zu stand, in dem man sein Flugzeug aus der Wartung zurückerwartet. Irgendwer muss irgendwann den Schaden ersetzen. Was folgte, war allerdings nicht nur eine Unmenge Arbeit, sondern auch eine ziemlich steile Lernkurve.

FliGht test

Jeppesens „Mobile FliteDeck VFR“ 12 gegen „SkyDemon“Stück für Stück hat sich Jeppesens iPad-App „Mobile FliteDeck VFR“ mittlerweile (endlich!) so weit entwickelt, dass man sie nunmehr weitgehend als „europäische“ und auch ausgereifte Lösung für das VFR-Fliegen be-zeichnen kann. Damit ist es nun Zeit für einen kleinen Vergleich mit dem derzeitigen Platzhirsch im Bereich der Tabletprogramme für die europäische VFR-Flugplanung und -durchführung, dem britischen SkyDemon. Was sind die fundamentalen Unterschiede? Wo liegen jeweils die Stärken und die Schwächen?

FluGbetRieb

Mentale Gesundheit der Piloten 26Im Sommer letzten Jahres brachte die EASA einen Arbeitsgruppenbericht zur Frage der mentalen Gesundheit von Piloten heraus. Der Bericht ist maßgeblich vom Germanwings-Unfall am 24. März 2015 motiviert und geprägt und dient in weiten Teilen erkennbar auch der Beruhigung der Öffentlichkeit. Die sechs darin ausge-sprochenen Empfehlungen werden jedoch für kommen-de Gesetz gebungsvorhaben im Bereich der Flug medizin richtungsweisend sein, weshalb eine Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppe knapp ein Jahr nach dem Unfall durchaus lohnt.

EBASCON – European Business 33 Aviation Safety ConferenceAm 23. und 24. Februar 2016 fand in Königstein bei Frank furt die sechste European Business Aviation Safety Con ference statt. Pilot und Flugzeug besuchte die Kon-ferenz und berichtet von den Vorträgen aus der Branche für die Branche.

histoRie

Landung auf Vulcan 90Nils Kramer begibt sich auf die Suche nach dem ultima-tiven Buschflugplatz in Kanada.

pilot tRAininG

Fly Safe 38

iFR-pRAxis

Selber, sicher runter 51Selbstgestrickte Anflüge, Cloud-Breaking-Procedures oder VIFR-Approach – IFR-Landungen ohne IFR-Ver-fahren haben unterschiedliche Bezeichnungen. Gemein ist ihnen, dass sie bei uns als Teufelszeug gelten, was zum einen daran liegt, dass dies in Deutschland lange Zeit verboten war, und zum anderen daran, dass diese Flugprofile tatsächlich ein größeres Risiko beinhalten, als die meisten IFR-Verfahren, die wir sonst so abarbeiten. Es gibt jedoch Regionen in Europa, da gehört diese Art der Fliegerei zur täglichen Praxis und das Beherrschen solcher Anflüge ist unverzichtbares Handwerkszeug.

teChnik

Kusnetsow NK-12 80Eine kurze Geschichte des stärksten Turboprop-Trieb-werks der Welt.

leseRFluGzeuG

Lisa-Jahresbericht 2015 – Zwei 98 Leserflugzeuge in Egelsbach

unFAllAnAlyse

Annäherung in der Kontrollzone 106Am 19. März 2014 nähern sich in der Kontrollzone Bern/LSZB eine DA20 und ein militärischer Hubschrauber an. Obwohl die Annäherung nicht so gefährlich ausfällt, wie ursprünglich durch den Hubschrauberpiloten be-richtet, zeigt der Untersuchungsbericht der Schweizer Unfalluntersuchung SUST doch eine ganze Anzahl in-teressanter und leider auch vertrauter Aspekte des Miteinanders im Luftraum Delta auf.

Aktuelles Aus deR RedAktion

Flughafen Zürich erlässt Briefing-Pflicht 70 für VFR-PilotenDiamond und Dornier tun sich in der 72 Produktion zusammenFlight Design insolvent 73Frist für Third-Country-Lizenzen 73 bis 2017 verlängertFrank Thielert im Strafprozess verurteilt 74 Dobrindt schwenkt um 75Impressum 24Leserpost 77

3Pilot und Flugzeug 2016/03

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Buschflugzeug am Eismeer © Ingo Brigman / GE Advanced Turboprop @ GE Aviation

ediTOriAl

Deutsche FCL-Lizenzen nicht mehr 4 ins Ausland verlegbarDie Möglichkeit, seine FCL-Lizenz problemlos in ei-nen anderen EASA-Staat zu verlegen, ist ein entschei-dender Baustein der ganzen Idee eines europäischen Lizenzwesens. Für viele Lizenzinhaber ist dies wün-schenswert, für andere beruflich unabdingbar. Da das LBA die medizinischen Akten deutscher Lizenzinhaber nicht nach den Vorgaben der EU VO 1178/2011 führt, sind deutsche Lizenzen zurzeit vom Transfer innerhalb Europas weitgehend ausgeschlossen. Und eine Lösung ist nicht in Sicht, denn die Behörde schaltet auf stur.

lufTrechT

EASA: Wiederbelebung der 10 Registered Facilities als BTOMit dem NPA 2015-20 erweckt die EASA de facto die Registered Facilities für nicht kommerzielle Lizenzen, wie PPL, SPL, BPL, und einige Berechtigungen wieder zum Leben. Der Ansatz ist begrüßenswert und holt in-nerhalb des Rahmens der Basic Regulation so ziemlich das Maximum für die einfachen Trainingsorganisationen heraus. Besonders belämmert stehen mal wieder die Deutschen da, denn nachdem der famose Bund-Länder-Fachausschuss die Fristverlängerung für die Registered Facilities bis 2018 nicht mitgemacht hatte (Begründung: Zwei parallele Regelwerke seien adminis-trativ zu aufwendig), wurden die deutschen RFs entwe-der mit viel Aufwand zu ATOs gemacht oder zur Aufgabe gezwungen. Für deutsche RFs kommt der Entwurf auf-grund der Faulheit der Verwaltung also zu spät. Eine Auseinandersetzung mit dem NPA, der bis 29. Februar kommentiert werden kann, lohnt aber trotzdem, denn er enthält für neue Trainings-Organisationen einige in-teressante Ansätze.

repOrTAge

Buschfliegen in Alaska und Kanada 18Bevor sich unser Redakteur, Nils Kramer, für sechs Mo-nate eine Auszeit in Kanada gönnte, recherchierte er die Möglichkeiten, im hohen Norden von Kanada oder Alaska dem Buschfliegen zu frönen. Dabei lernte er auch einen deutschen Piloten, Ingo Brigmann aus Berlin, ken-nen, der seit über 20 Jahren die ursprüngliche Art der Buschfliegerei in Alaska, im Yukon und im Nord-West-Territorium betreibt.

AusBildung

Upset, ein Begriff, der alle ins 88 Trudeln bringt – Teil 2Im ersten Teil dieses Aufsatzes ist unbeantwortet ge-blieben, was „Upset“ eigentlich meint und ob wir die-sen Begriff brauchen. Dieser Frage soll in diesem zwei-ten Teil nachgegangen werden.

pilOT TrAining

Aus- & Weiterbildung – Teil III 36Im dritten und letzten Teil unserer Serie zu den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Piloten behandelt Ralph Eckhardt die verschiedenen Lehrberechtigungen sowie nicht FCL-basierte Ausbildungen.

ifr-prAxis

Das richtige Cockpit-Layout 53Die richtige Gestaltung des Cock pits ist entscheidend für die Arbeits belastung beim IFR-Flie gen. Das gilt ganz besonders, wenn man entweder wenig Erfahrung auf einem Muster hat oder eher seltene Arbeits abläufe (z. B. Notverfahren) abarbeiten muss. Wir können – und sollten – zwar die Gestaltung unserer Cockpits nicht grundlegend verändern, aber gerade im Rahmen von Nachrüstungen und Upgrades hat man die Möglichkeit, mit etwas Überlegung die Benutzerfreundlichkeit des Panels deutlich zu verbessern.

Technik

SETP und Advanced Turboprop von GE 80Bereits mindestens seit 2010 kursiert die Information, Cessna arbeite an einer neuen Single Engine Turboprop (SETP), womit man in Wettbewerb zu PC-12, TBM 900 und Piper Meridian treten wolle. Wie der SETP aussehen wird, ist bis heute nicht öffentlich bekannt und hat über die Jahre zu einigen Spekulationen etlicher Journalisten ge-führt, sie werde von Cessnas Mustang oder vom Hawker 400 Jet abgeleitet werden.

Ausfall eines GE90 Airliner -Triebwerks 83

unfAllAnAlyse

Auf die Nase gefallen 110Probleme mit dem Bugfahrwerk hat es bei der CSA SportCruiser in den letzten Jahren häufig gegeben. Obwohl offensichtlich Konstruktionsmängel vorlagen, zeigt sich, dass auch betriebliche Aspekte eine erhebli-che Auswirkung auf die Unfallwahrscheinlichkeit haben und dass die Herstellervorgaben im LSA-Bereich nicht immer ausreichend sind.

AkTuelles Aus der redAkTiOn

Ehang 184 – ein Quadrocopter 72 als Einmann-TaxiLBA: Komplett unter Wasser 74Erweiterung unserer ATO auf 76 Piaggio P180 AvantiFAA-STCs endlich allgemein anerkannt? 78And the Winner is ... 78Impressum 34Leserpost 79

3Pilot und Flugzeug 2016/02

In diesem Heft

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TBM900 ©TBM Daher / PA28 mit Aspen-Cockpit © Aspen Avionics

EdITORIal

Zwischenspielstand in der Kunstflug- 4 VendettaIn Ausgabe 2015/06 hatten wir über eine wohl beispiellose Auseinandersetzung berichtet, die der Mobilitätsbetrieb Rheinland-Pfalz (Luftamt Hahn) mit einer kleinen Kunst-flugschule in Mainz führt. Die Schule hatte sich bezüg-lich eines Defacto-Flugverbots (Wöllstein-Box) zwar ge-richtlich vollumfänglich durchgesetzt, die Behörde über-zog die Schule aber postwendend mit nicht weniger als 15 Ordnungswidrigkeiten in nur einem Jahr, von de-nen sie mit elf vor Gericht scheiterte. Zudem verwei-gerte sie der Schule die dringend benötigte Zulassung als Ausbildungsorganisation (ATO). Wir haben zum Jahresende nachgehakt, wie diese Auseinandersetzung weiterging.

FlugBETRIEB

Gewerblicher Personentransport 14 unter IFR mit Single-Engine-TurbineDie EASA beabsichtigt, den gewerblichen Personen-transport mit einmotorigen Turbinenflugzeugen un-ter IFR und bei Nacht zu gestatten. Die lange überfäl-lige Angleichung der europäischen Regeln an ICAO-Standards und an internationale Praxis ist für gewerbli-che Flugbetriebe in Frankreich oder Finnland bereits seit geraumer Zeit Realität. Für Deutschland kommt der in-zwischen ausgereifte Gesetzesentwurf der EASA einer Zeitenwende gleich.

ROuTIng

Fly and Ski 80Jeden Winter aufs Neue kommt die Verlockung, einmal für ein Wochenende oder auch ein paar Tage mehr mit dem GA-Flieger zum Skifahren in die Alpen zu fliegen. Dank der Flexibilität von Privatflugzeugen ist es grundsätzlich möglich, gute Wetterlagen und gute Schneebedingungen spontan abzupassen. Dennoch muss man vorab gewis-se Hausaufgaben machen. Flugplan aufgeben, Flieger packen und los – das geht leider meist nicht.

TEChnIk

Inflight Engine Failure eines PT6A-41 98 TriebwerksPropellerturbinen, allen voran das legendäre PT6A-Triebwerk von Pratt and Whitney Canada (PWC), sind ungeheuer zuverlässige Treibsätze. Erst die enorm nied-rige Ausfallrate der Antriebe machte den in diesem Heft vorgestellten Gesetzesentwurf der EASA zu einmotori-gem gewerblichen Personentransport in IMC und bei Nacht möglich. Doch auch diese Triebwerke können plötzlich ausfallen. Welche Faktoren dazu beitragen, das zeigt eine umfangreiche Unfalluntersuchung des Australian Transport Safety Bureau (ATSB), den wir hier kurz vorstellen wollen.

pIlOT TRaInIng

Aus- & Weiterbildung für Piloten – Teil II 30Auch wenn Ihre Lizenz voll mit Ratings ist – seit Sie die Ausbildung durchlaufen haben, hat sich das Regelwerk vermutlich drei Mal komplett verändert. Wer heute Töchter, Söhne, Freunde oder Kollegen an die Fliegerei heranführen und für das Selberfliegen begeistern möch-te, der kann oftmals beim besten Willen nicht mehr die Frage beantworten: „Wie wird man eigentlich Pilot?“Ralph Eckhardt rekapituliert im zweiten Teil unserer Serie zu Aus- und Weiter bildung nochmals die wichtigsten Lizenz arten für Privatpiloten und zeigt Mög lichkeiten auf, wie es nach der Lizenz weitergehen kann.

IFR-pRaxIS

IFR-Einsteigerflugzeuge 44Wer eine Instrumentenflug be rech tigung erworben hat, für den stellt sich bald nach der Prüfung nicht selten die nächste Frage: Und welches Flugzeug ist jetzt das rich-tige? Denn mit dem IR verschiebt sich häufig auch das Nutzungsprofil in der eigenen Fliegerei. Weg von rein op-tionalen Spaß- und Freizeit-Flügen, hin zur Nutzung des Flugzeugs als Transportmittel. Welche Flugzeuge sind für den Einstieg in die IFR-Streckenfliegerei geeignet? Und auch noch bezahlbar?

BuChEMpFEhlung

Last Minute 76

unFallanalySE

Dallach Fascination: Absturz durch 106 FertigungsmangelAm 11. September 2014 verunglückt eine Dallach D4 Fascination bei Nausis in Mittelhessen. Der Unter-suchungsbericht der BFU offenbart schwe re Fer-tigungsmängel am Flugzeug. Die Besatzung hatte kei-ne Chance.

FlyOuT

Anmeldung zum Leserflyout 2016 52 „Frankreich für Genießer“

akTuEllES auS dER REdakTIOn

News zum Volocopter VC200 68Hondajet endlich zertifiziert 71Deutsche Flughistorie: Vergessen – 72 verdrängt – ausgegrenztDemokratie wirkt: Verbesserung für 73 US-PilotenImpressum 28Leserpost 74

3Pilot und Flugzeug 2016/01

In diesem Heft