III. Jahrg. Curilyba, Mittwoch den 13. Juli 1904. Der …...1879 der erste Schnelldampfer (die...

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Einzel!!- Nummer 100 9èeis. Erscheint jeden Mitnooch und Sonnabend Einzelne Numiner 100 Reis. Anzeigen werden bis Dienstag und Freitag M ittag angenommen und tostet die 3-spaItige Forpuszeilc oder deren Raum 100 Reis. I I I . Jahrg. i Abonnementsvreis: I I Brasilien 1 l'")rlich . ! • GS000 | i'öia|!Ucnl balbinhilich. 38000 j ! OTusIanb I jährlich . . . 88000 j a u s l a n ö ( halbjährlich . 48000 | Curilyba, Mittwoch den 13. Juli 1904. Staat Paranä — Brasilien. Redaktion und Verlag: j Praya da Republica Nr. 3. Í 4:. (Taiia do Lorreio Nr. 32.) j Der Kamps um den Ozean. Schon nach verschiedenen Ländern unseres Plane ten haben w ir die Leser des „Kompaß" geführt, indem w ir bestrebt waren, in gedrängter Kürze ein gleichwohl anschauliches B ild über geographische und kulturelle Verhältnisse derselben vorzuführen. Heut wollen wir uns einmal auf den Ozean hinausbege ben, der, während er einerseits die Erdteile von ein verschiedenen Dampferlinien und |rourbe zum eigent lichen „Kamps um den Ozean", seitdem im Jahre 1879 der erste Schnelldampfer (die „Arizona" der britischen Guion-Linie)seine Fahrten begonnen hatte. Dieser übertraf an rascher Ueberfahrt alle Passagier dampfer, und nun begann ein energischer Wettkampf in Hinsicht auf Schnelligkeit der Schiffe. In Eng land nahm man für sicher an, daß n u r englische Dampfer die „Arizona" noch übertreffen könnten, ander trennt, doch anderseits wiederum das Band j aber man hatte sich getäuscht. Der Norddeutsche zwischen denselben herstellen hilft. Das wichtigste >Lloyd schuf sich bis 1887 eine Flotte von neun ozeanische Gewässer ist in den letzten Jahrhunderten! Schnelldampfern, welche aber dieenglische^ Geschwin- unstreitig der Atlantische Ozean geworden, besonders j digkeit noch nichtvöllig erreichten. Das änderte sich seitdem der Dampferverkehr auf demselben eine früher! erst mit Einführung des Doppelschraubensystems, ungeahnte Ausdehnung und Bedeutung erlangt hat. i Zunächst aber waren es die Nordamerikaner, welche W ir sehen, wie es das unablässige Bestreben der j mit ihrem großen Dampfer „St. Louis" dem bis verschiedenen Reedereien ist, sowohl Schnelligkeit als auch Sicherheit der Transporte immer mehr zu er höhen. Und da der Verkehr von Europa zur „Neuen W elt" über die „Große Pfütze" (jo sagt scherzweise der Berliner, wie er ja auch seine eigene Heimats stadt „det große D orf" nennt) ein immer regererund stetig zunehmender wird, so konnte es nicht ausbleiben, daß die Dampfer dem entsprechend auch immer grö ßere Dimensionen und immer luxuriösere Einrichtun gen erhielten und zu schwimmenden Hotels erster Klasse geworden sind. Den Reigen der regelmäßigen Dampferverbindun- gen über den Atlantischen Ozean (nach Nordamerika zunächst) eröffnete die englische Cunard-Linie, im Jahre 1840 von Stephan Cu narb gegründet. Die ersten Dampfer derselben hatten nur eine Geschwindigkeit von 8,5 Knoten per Stunde; sie gebrauchten volle dahin schnellsten" Schiffe („Campania",Cunard-Linie) den Rang abliefen. Darob großer Jubel bei Bru der Jonathan! Aber nur für sehr kurze Zeit! Denn bald darauf (1897) erschienen „Kaiser Friedrich" und „Kaiser Wilhelm der Große", beide dem Nord deutschen Lloyd gehörend, als ebenbürtige Kämpen, und der letztere Dampfer, vom Stettiner „Vulkan" erbaut, blieb Sieger in der Geschwindigkeit, mit über 21 Knoten per Stunde. N u n erschienen auch die Hamburger mit dem riesigen Dampfer „Deutschland" der es auf 23,5 Knoten in der Stunde brachte. Die französischen Gesellschaften hatten bereits den Wettlauf eingestellt. Seitdem ist der Sieg auf deut scher Seite geblieben, auch hinsichtlich des Passagier verkehrs. 2m Jahre 1902 z. B . hatten die beiden großen deutschen Gesellschaften gegen 100 000 Passa giere mehr als sogar alle fünf Gesellschaften des 15 Tage für die Tour von Liverpool nach New-j Morgan-Trusts zusammen, und das w ill viel sagen. York. Nach 10 Jahren war die Geschwindigkeit erst Aberwird nun wohl dies Prestige den Deutschen aus 9,5 Knoten, nach weiteren 10 Jahren aus 11,5, dauernd verbleiben? Schon rüstet sich jene älteste bis zum Jahre 1870 aber schon auf 14 Knoten per enniiMie die Luna Stunde angewachsen. — Der große Erfolg der„Cu- nard Steamschip Company" hatte inzwischen allent halben die Idee angeregt, Dampferlinien in’s Leben zu rufen. Die Cunard-Linie erhielt bald Konkurrenz! die White Star-Linie, die Red Star-Linie, die Anchor- Linie und andere traten auf den P la n ; es entstanden auf dem europäischen Festlande die Holland-Amerika- Linie, die «Compagnie Cénérale Transatlanti- que» (französisch) usw. Die bedeutendste Konkurrenz aber erwuchs den englischen Linien durch zwei d e u t sche Dampfergesellschaften, den Norddeutschen Lloyd in Bremen (die größte Dampsschiffahrtsgesellschaft der W elt) und die Hamburg-Amerika-Linie. Auf diese beiden Dampsergesellschaften darf jeder Deutsche mit Recht stolz sein. Die erstere eröffnete ihre Fahrten nach Noroamerika im Jahre. 1858, die letztere schon zwei Jahre zuvor. 2n ein neues Stadium trat die Konkurrenz der englische, die Cunard-Linie, zu einem großartigen Vorstoß! zwei gewaltige Kolossevon Schnelldampfern, wahre Leviathans, läßt sie bauen, wozu ihr der groß- britanische Staat die nötige Summe von 50 M illio nen Pfund (jeder der beiden Dampfer soll „n u r" 25 Millionen kosten) zur Verfügung gestellt hat. Ob Deutschland da noch mittun kann? D a s Deutsche Reich kann sich eine solche Subvention für nur zwei „Kähne" gewiß nicht leisten. Hoffen wir, daß die braven Hamburger und Bremer anderweitig die nö tigen Mittel beschaffen können, um auch in dieser Phase des „Kampfes um den Ozean" die Sieger zu bleiben. Sch. Stimmung in Rußland. Die „Nomoje Wremja", ein leitendes russisches Blatt, hat bereits das für das Zarenreich furchtbare W ort von einem „zweiten Sebastopol" sprechen dür- sen, ein Beweis für die Stimmung, die in russischen Regierungstreuen herrscht. Aber mag Port Arthur an Sebastopol erinnern, so die räumliche Entfernung des Kriegsschauplatzes von der Heimat der Russen eher an den Feldzug von 1812, als 'Napoleon I. mit der „großen Armee" nach Moskauzog. Die „Vo'g. Ztg." gibt die Zahlen wieder, die der mijtorbene Oberst v. Wartenburg über das Zusammenschmelzen der französischen Hauptarmee ermittelt hat. 363 000 Mann überschritte» den Niemen, am 24. J u li 1812. 220 000 gelangten nach Witebosk, Ende Juli. 185 000 eröffneten die Operationen auf Smolensk, 10. August. 156 000 vertieften diese Stadt, 20. Auguit. 134 000 kamen nach Borodino, 7. ccpiem'.'-vv. 95 000 gelangten nach Moskau, 15. September. 50 000 kamen nach Smolensk zurück, 9. niber. 33 000 überschritten die Beresina, 23. Nov-: aber. 8 000 kamen über den Niemen zurück, Dezember. Nach amtlichen Berichten sollen die Russen 100000 feindliche Streiter gefangen und 243 000 : eichen be graben haben. Die verfolgende russische Armee zählte bei M u g a , M itte Oktober, 120 000, beim Eintreffen in Wilna, Mitte Dezember, nur noch 40 EM Mann. Der österreichische Generalstabshauptmann Arendt hat 1897 eine Schrift über die Zahl im Kriege veröffent licht. Danach verloren im Krimkriege die Verbünde ten 252 600, die Russen 256 000 Mann. A u f russi scher Seite wurden vom September 1851 bis Okto ber 1855 allein in der Krim 325 000 Mann ver wendet; davon blieben im Kampfe tot 21 000, ver wundet wurden 92 400, von denen 14 700 den Wunden erlagen. Von Krankheit wurden nach und nach 322100 befallen, wovon 37 500 Mann starben. 2m Feldzug 1866 fielen 59 v. H. aller Toten der preußi schen Armee Krankheiten zum Opfer, 1870/71 29 v. H. Danach kann man ermessen, welche großen M e n schenhekatomben dieser Krieg in Ostasien fordern wird. Mehr als das Feuer der Japaner wird das rauhe Klima, die Unwirtlichkeit des Landes die Reihen der Russen lichten, und Krankheiten und Strapazen werden das übrige tun. Findet der Krieg nicht ein unerwartet schnelles Ende, so können aus die jetzigen russischen. Nachschübe fortgesetzt weitere folgen, und ist die Bahn zerstört, so heißt es, nach der Mandschurei marschieren, ein Unternehmen, das noch schwieriger sein kann, als es der Marsch Napo leons nach Moskau war. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, daß in Rußland eine gedrückte Stimmung herrscht. M a n hat an der Newa den Gegner politisch wie militärisch unterschätzt. Rußland wollte offenbar gegenwärtig noch nicht Krieg führen. Aber wenn es nicht zum Kriege bereit und entschlos sen war, so kann seiner Diplomatie das Zeugnis der Meisterschaft, das ihr sonst regelmäßig erteilt wurde, ! nicht zugestanden werden.

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Einzel!!- Nummer 100 9èeis. Erscheint jeden Mitnooch und Sonnabend Einzelne Numiner 100 Reis.Anzeigen werden bis Dienstag und Freitag M ittag angenommen und tostet die 3-spaItige Forpuszeilc oder deren Raum 100 Reis.

I I I . Jahrg.i Abonnementsvreis: II Brasilien 1 l'")rlich . ! • GS000 | i ' öia|!Ucnl balbinhilich. 38000 j ! OTusIanb I jährlich . . . 88000 j • a u s l a n ö ( halbjährlich . 48000 |

Curilyba, Mittwoch den 13. Juli 1904. Staat Paranä — Brasilien.

Redaktion und Verlag: j Praya da Republica Nr. 3. Í 4 : .(Taiia do Lorreio Nr. 32.) j

Der Kamps um den Ozean.Schon nach verschiedenen Ländern unseres Plane­

ten haben w ir die Leser des „Kom paß" geführt, indem w ir bestrebt waren, in gedrängter Kürze ein gleichwohl anschauliches B ild über geographische und kulturelle Verhältnisse derselben vorzuführen. Heut wollen w ir uns einmal auf den Ozean hinausbege­ben, der, während er einerseits die Erdteile von ein

verschiedenen Dampferlinien und |rourbe zum eigent­lichen „Kamps um den Ozean", seitdem im Jahre 1879 der erste Schnelldampfer (die „Arizona" der britischen Guion-Linie)seine Fahrten begonnen hatte. Dieser übertraf an rascher Ueberfahrt alle Passagier­dampfer, und nun begann ein energischer Wettkampf in Hinsicht auf Schnelligkeit der Schiffe. I n Eng­land nahm man fü r sicher an, daß nur englische Dampfer die „A rizona" noch übertreffen könnten,

ander trennt, doch anderseits wiederum das Band j aber man hatte sich getäuscht. Der Norddeutschezwischen denselben herstellen hilft. Das wichtigste > Lloyd schuf sich bis 1887 eine Flotte von neunozeanische Gewässer ist in den letzten Jahrhunderten! Schnelldampfern, welche aber die englische ̂Geschwin-unstreitig der Atlantische Ozean geworden, besonders j digkeit noch nicht völlig erreichten. Das änderte sichseitdem der Dampferverkehr auf demselben eine früher! erst mit Einführung des Doppelschraubensystems, ungeahnte Ausdehnung und Bedeutung erlangt hat. i Zunächst aber waren es die Nordamerikaner, welche

W ir sehen, wie es das unablässige Bestreben der j mit ihrem großen Dampfer „S t. Lou is" dem bisverschiedenen Reedereien ist, sowohl Schnelligkeit als auch Sicherheit der Transporte immer mehr zu er­höhen. Und da der Verkehr von Europa zur „Neuen W elt" über die „Große Pfütze" (jo sagt scherzweise der Berliner, wie er ja auch seine eigene Heimats­stadt „det große D o rf" nennt) ein immer regererund stetig zunehmender wird, so konnte es nicht ausbleiben, daß die Dampfer dem entsprechend auch immer grö­ßere Dimensionen und immer luxuriösere Einrichtun­gen erhielten und zu schwimmenden Hotels erster Klasse geworden sind.

Den Reigen der regelmäßigen Dampferverbindun- gen über den Atlantischen Ozean (nach Nordamerika zunächst) eröffnete die englische Cunard-Linie, im Jahre 1840 von Stephan Cu narb gegründet. Die ersten Dampfer derselben hatten nur eine Geschwindigkeit von 8,5 Knoten per S tunde ; sie gebrauchten volle

dahin schnellsten" Schiffe („Campania",Cunard-Linie) den Rang abliefen. Darob großer Jubel bei B ru ­der Jonathan! Aber nur fü r sehr kurze Zeit! Denn bald darauf (1897) erschienen „Kaiser Friedrich" und „Kaiser W ilhelm der Große", beide dem Nord­deutschen Lloyd gehörend, als ebenbürtige Kämpen, und der letztere Dampfer, vom Stettiner „Vulkan" erbaut, blieb Sieger in der Geschwindigkeit, mit über 21 Knoten per Stunde. Nun erschienen auch die Hamburger mit dem riesigen Dampfer „Deutschland" der es auf 23,5 Knoten in der Stunde brachte. Die französischen Gesellschaften hatten bereits den Wettlauf eingestellt. Seitdem ist der Sieg auf deut­scher Seite geblieben, auch hinsichtlich des Passagier­verkehrs. 2m Jahre 1902 z. B . hatten die beiden großen deutschen Gesellschaften gegen 100 000 Passa­giere mehr als sogar alle fün f Gesellschaften des

15 Tage für die Tou r von Liverpool nach New-j M organ-Trusts zusammen, und das w ill viel sagen.York. Nach 10 Jahren war die Geschwindigkeit erst Aber wird nun wohl dies Prestige den Deutschenaus 9,5 Knoten, nach weiteren 10 Jahren aus 11,5, dauernd verbleiben? Schon rüstet sich jene ältestebis zum Jahre 1870 aber schon auf 14 Knoten per enniiMie die LunaStunde angewachsen. — Der große Erfolg der„C u- nard Steamschip Company" hatte inzwischen allent­halben die Idee angeregt, Dampferlinien in ’s Leben zu rufen. Die Cunard-Linie erhielt bald Konkurrenz! die White S tar-L inie, die Red S tar-L inie, die Anchor- L in ie und andere traten auf den P la n ; es entstanden auf dem europäischen Festlande die Holland-Amerika- Linie, die « C o m p a g n ie C é n é ra le T ra n s a t la n t i- que» (französisch) usw. Die bedeutendste Konkurrenz aber erwuchs den englischen Linien durch zwei d e u t­sche Dampfergesellschaften, den Norddeutschen Lloyd in Bremen (die größte Dampsschiffahrtsgesellschaft der W elt) und die Hamburg-Amerika-Linie. A u f diese beiden Dampsergesellschaften darf jeder Deutsche mit Recht stolz sein. Die erstere eröffnete ihre Fahrten nach Noroamerika im Jahre. 1858, die letztere schonzwei Jahre zuvor.

2n ein neues Stadium trat die Konkurrenz der

englische, die Cunard-Linie, zu einem großartigen Vorstoß! zwei gewaltige Kolossevon Schnelldampfern, wahre Leviathans, läßt sie bauen, wozu ihr der groß- britanische Staat die nötige Summe von 50 M il l io ­nen Pfund (jeder der beiden Dampfer soll „n u r" 25 M illionen kosten) zur Verfügung gestellt hat. Ob Deutschland da noch mittun kann? Das Deutsche Reich kann sich eine solche Subvention für nur zwei „Kähne" gewiß nicht leisten. Hoffen wir, daß die braven Hamburger und Bremer anderweitig die nö­tigen M itte l beschaffen können, um auch in dieser Phase des „Kampfes um den Ozean" die Sieger zu bleiben. Sch.

Stimmung in Rußland.Die „Nomoje W remja", ein leitendes russisches

B latt, hat bereits das für das Zarenreich furchtbare W ort von einem „zweiten Sebastopol" sprechen dür- sen, ein Beweis fü r die Stimmung, die in russischen

Regierungstreuen herrscht. Aber mag Port A rthur an Sebastopol erinnern, so die räumliche Entfernung des Kriegsschauplatzes von der Heimat der Russen eher an den Feldzug von 1812, als 'Napoleon I. mitder „großen Armee" nach Moskau zog. Die „Vo'g.Z tg ." gibt die Zahlen wieder, die der mijtorbene Oberst v. Wartenburg über das Zusammenschmelzen der französischen Hauptarmee ermittelt hat.363 000 Mann überschritte» den Niemen, am 24. Ju li 1812. 220 000 „ gelangten nach Witebosk, Ende Juli.185 000 „ eröffneten die Operationen auf Smolensk, 10.

August.156 000 „ vertieften diese Stadt, 20. Auguit.134 000 „ kamen nach Borodino, 7. ccpiem'.'-vv.

95 000 „ gelangten nach Moskau, 15. September.50 000 „ kamen nach Smolensk zurück, 9. niber.33 000 „ überschritten die Beresina, 23. Nov-: aber.

8 000 „ kamen über den Niemen zurück, Dezember.

Nach amtlichen Berichten sollen die Russen 100000 feindliche Streiter gefangen und 243 000 : eichen be­graben haben. Die verfolgende russische Armee zählte bei M u g a , M itte Oktober, 120 000, beim Eintreffen in W ilna, M itte Dezember, nur noch 40 EM M ann. Der österreichische Generalstabshauptmann Arendt hat 1897 eine Schrift über die Zahl im Kriege veröffent­licht. Danach verloren im Krimkriege die Verbünde­ten 252 600, die Russen 256 000 M ann. A u f russi­scher Seite wurden vom September 1851 bis Okto­ber 1855 allein in der K rim 325 000 M ann ver­wendet; davon blieben im Kampfe tot 21 000, ver­wundet wurden 92 400, von denen 14 700 den Wunden erlagen. Von Krankheit wurden nach und nach 322100 befallen, wovon 37 500 M ann starben. 2m Feldzug 1866 fielen 59 v. H. aller Toten der preußi­schen Armee Krankheiten zum Opfer, 1870/71 29 v. H.

Danach kann man ermessen, welche großen M en­schenhekatomben dieser Krieg in Ostasien fordern wird. M ehr als das Feuer der Japaner wird das rauhe Klima, die Unwirtlichkeit des Landes die Reihen der Russen lichten, und Krankheiten und Strapazen werden das übrige tun. Findet der Krieg nicht ein unerwartet schnelles Ende, so können aus die jetzigen russischen. Nachschübe fortgesetzt weitere folgen, und ist die Bahn zerstört, so heißt es, nach der Mandschurei marschieren, ein Unternehmen, das noch schwieriger sein kann, als es der Marsch Napo­leons nach Moskau war. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, daß in Rußland eine gedrückte Stimmung herrscht. M an hat an der Newa den Gegner politisch wie militärisch unterschätzt. Rußland wollte offenbar gegenwärtig noch nicht Krieg führen. Aber wenn es nicht zum Kriege bereit und entschlos­sen war, so kann seiner Diplomatie das Zeugnis der Meisterschaft, das ihr sonst regelmäßig erteilt wurde,

! nicht zugestanden werden.

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Beilage zum „Kompass“ III. Jahrg.Korrespondenz.

K u p im .(Fortsetzung.)

Am nächsten der Eisenbahnstation Fernandes P in ­heiro und mit der ganzen F ron t an der Fahrstraße K upim -Fernandes P inheiro, genannt e s t r a d a F r a n ç a , liegt die Kolonie 6 . Pedro . Besitzer derselben, I n ­dustrieller Guilherme Tavier de M iranda, wohnt in Curityba, R u a M atto Grossa. S e in Agent und Bevollmächtigter in Fernandes P inheiro ist der K auf­m ann Cezar B ittencourt. D ie Kolonie S . P edro zieht sich von 2. bis zum 9. Kilometer der oben er­wähnten S tra ß e hier mit der Tiefe nach dem Rio das A ntas, Nebenfluß des R io B ituva. D as Kolo­nieland ist ein Gemisch von Pflanzw ald, M ate- und V iehzuch tw ald(fach inacs). D ie Eisenbahn 3 . P au lo - R io G rande do S u l durchschneidet die Kolonie im Südwcsten. D ie Kolonie S . Pedro hat 50 vermes­sene Loose und noch andere fünfzig projcktirte. J ed es Kolonieloos mißt 8 Alqueires Land, oder 20 Hek­tare, mit der F ro n t an einer S traß e gelegen. D er Produktenabsatz ist in Fernandes Pinheiro. 2 Kilo­meter entfernt; Kupim, 2 4 '. , Kilometer,- P o n ta Grossa, 92 Kilometer entfernt. D er Flächeninhalt der Kolo­nie S . P edro betrögt 1000 Alqueires oder 2420 Hektar Land. A uf der Kolonie S . P edro haben sich schon einige deutsche und polnische Kolonisten ange­siedelt.

D ie Kolonie Zosia, heute Eigentum des Herrn M a r Rosemann aus Curityba, grenzt in der Tiefe mit der Kolonie S . P edro und ist von dieser nur durch den A ntasfluß getrennt, nach Westen und S ü ­den grenzt sie m ittler f a z e n d a Floresta. D ie Kolonie Z ofia hat 30 Landloose zu 8 Alqueires oder 20 Hektar ein jedes Loos. Ein Loos ist zu öffentlichen Zwecken bestimmt. D er frühere Besitzer stellte den K aufpreis eines Looses auf 400 M ilreis. Gegen­w ärtig wohnen auf dieser Kolonie keine Ansiedler. D er B oden dieser Kolonie ähnelt dem der Kolonie S . Pedro . Z w ei Flüsse durchschneiden die Kolonie, wovon einer gutes G efall hat für M ühlenbauten. D ie Entfernung von der Kolonie nach der Fahrstraße F ra n ç a beträgt kaum 2 Kilometer. D er Flächenin­halt der K olonie beträgt 250 Alqueires.

D ie Kolonie M a jo r A ntonio A lves P ire s liegt 10 Kilometer im Südwesten von F ernandes P inheiro an einem M ulenwege, der nach der Richtung von S . J o ã o do T rium phs geht. D er Besitzer wohnt nahe an der Eisenbahnstation. V orläufig sind auf der K olonie M a jo r P ire s n u r 20 Pflanzlandloose und 40 Dorfplätze nebst eimm Reservado zur Gemeinde­weide eingeteilt. D rei D orflotes sind für Kirche, Schule und Kirchhof bestimmt. D ie Pflanzloose haben 8

Eine Million.H um oreske a u s dem S o ld a ten leb e» von F e rd in an d B o n n .

3.(Fortsetzung.)

„ W a s getrunken, H err Leidnam — melde gehör- samscht, n ii getrunke als en ganz dinne Kaffee, aber w ann der H err Leidnam gehorsamscht wisse wolle — mei H err hat aus 'm Feldzug in ene Blechbir e M illion mitgebracht, ich hab se getrache, und wer sächt, daß mei H err Schwarzbrod esse buht zu Awend, der is — den soll, bitte gehorsamscht mit Reschpekt zu melde, der Deibel hole!“

D a s Herz schlug dem wackern P ete r vor Freude, daß er seinem geliebten Lieutenant so tapfer die S ta n g e gehalten hatte gegenüber dem faden Junker.

„ S a g e n S ie Ih rem H errn, ich käme im A ugen­blick selbst zu ihm. S 'is t gu t.“

P e te r machte ein „K ehrt“ auf dem glatten Parket­boden, daß der H err von Telewitz, wenn er Lust dazu gehabt hätte, nach J a h re n genau hätte wissen können, wie viel N ägel P ete r in seinen Kominißst.ie- feln habe.

A lsbald erschien Telewitz bei P e te rs Herrn.„A ber K am erad!“ rief er schon beim Eintreten,

„w as machen S ie denn fü r Geschichten? Rückzah­lung der B agatelle von mir zu verlangen! S ie K rö­sus — ne, d a s ist nicht nett von Ih n e n !"

„K rö su s!? S ie wollen spotten H err K am erad," fag= 1e M ü lle r verblüfft.

Alqueires oder 20 Hektaren Land, die Dorfplatze einen Hektar Land ein jeder. Neben der Kolonie hat der Besitzer gutes Pflanzland ( c a p o e i r a s ) nahe an 200 weitere Lotes, die er gern vermessen würde, wenn sich Käufer fänden. D en P re is stellt der Besitzer auf 30 M ilre is für ein Alqueire Land bar, also an 250 M ilre is für ein Kolonieloos. D er obenerwähnte M ulenw eg ist leicht in eine Fahrstraße umzuwandeln, da das T erra in hügelig bis eben ist. Vom D orf­platze der Kolonie geht ein M ulenw eg nach dem O r te , Escrunilhada, einen Absatzplatze von _ Herva M a te , . von wo eine Fußstraße nach P alm eira geht. Ein i anderer M ulenw eg geht nach Trium phs und P o ço | Bonito, einer bevölkerten Ortschaft. A uf der Kolonie j M ajo r P ire s sind nur ein paar polnische Kolonisten I angesiedelt, die Landbau betreiben. D ie Anlage einer j großen Ackerbaukolonie um Fernandes P inheiro w ä re ! dem O rte sehr zu wünschen. D ie Kolonie könnte sich: weiter um und jenseits der Eisenbahnstation J ra ty bis an die S e r ra Esperança ausdehnen, einer sehr- fruchtbaren Pflanzlandregion, die von der Eisenbahn durchschnitten ist.

Z um Schluß wollen w ir noch den geduldigen Leser etwas von dem in der N ähe K upim s gefundenen Steinkohlenlager erzählen. Schon im J a h re 1875 hörten w ir von dem verstorbenen Franzosen Landei, der bei Kupim eine Ehacara bewohnte, von S te in ­kohlen. W ir hielten seine Aussagen für Humbug, wie weiland Petroleumquellen in S . M atheus, weil doch dicht unter der Oberfläche der Erde und auf eine M eereshöhe von 850 bis 900 M eter Steinkoh­len nicht auf Schieferkohlen lagern könnten. E s könnten also nur die in der Diluvialperiode gebildeten Schieferkohlen sein, wie man sie in P a r a n ä zahlreich in den Tälern des Iguassu . R io Negro und Cano- inhas 3 - 5 M eter stark findet und welche Lagersich bis nach S . P a u lo und R io G rande do S u l au s­dehnen. Auch im M unizip Jm bituva befinden sich starke Schieferkohlenlager. Auch die einige hundert M eter unterhalb dem katholischen Kirchhofe gemachte G rube in der S oh le eines Baches ist ein Schiefer- kohlenlager, aber kein Glanzkohlenlager. Doch es können ja auch in der N atu r A usnahm en vorkommen. Hiesige Zeitungen besprachen eifrig das Steinkohlen­lager vom Cedro bei K upim und der eifrige I n d u ­strielle Coronel M acedo au s Curityba hatte einige P roben an den Verkehrsministerin R io de J a n e iro ge­schickt, mit der B itte die Steinkohlen durch eine Fach­kommission zu untersuchen und hier im Lande ver­wenden zu lassen. Auch in Curityba verteilte genannter H err mehrere Glanzkohlen. E ine Kommistion aus R io de Jan e iro , mit dem In g en ieu r Francisco de P au lo O liveira an der Spitze, hat vor Kurzem im Cedro Nachgrabungen gemacht und die Steinkohlen für gut befunden.

Zeit und W etter erlaubten uns an O rt und S telle die fraglichen Steinkohlen zu besichtigen. D as Landbesitztum Cedro liegt in der Fluglinie vom Stadtplatz Kupim eine M eile, in der Richtung von 11° Nordost, auf einem breiten Bergrücken der sich von Südost nach Nordost ziehend an die S e r ra da R ibeira anschließt. (Schluß folgt.)

Prima BiilseÊiiciteSow ie: Ä pfelscliuitze K orin then k leine u. g ros­s e Uosinen geschälte .Mandeln etc. etc. e m p fin g u n d e m p fieh lt

G ustav Pl'iitze Largo do Mercado Nr. 7.

Ein Grundstückmit H a u s und S ta l lu n g e n , am Boulevard Campa- nema in der Nähe der W ohnung des Herrn J o a o M ülle r gelegen, ist billig zu verkaufen. Näheres ist im Hause selbst zu erfahren. _ __

I a Brahanter Sardellensind soeben ein getroffen bei

G ustav P fü tze.M a r k tp r e is e

in C urityba, vom 12. Juli 1904.B o h n en .................................M ais.......................................K a r t o f f e l n ......................E ie r .......................................K äse.......................................B u t t e r ..................................Farinha de M illio. . .

- M andioca von M orrettes . . . .Farinha de M andioca von Rio G rande . . . R ohzuck er v. Ita ja liy . Zucker v. Pernam b.S a l z .......................................R eis, w e isser . . . .

» nation aler . . .W eizen m eh l......................R o g g en m eh l......................Z w ie b e ln ............................S c h m a l z ............................Speck, g esa lzen er. . .

- fr isch er . . . . Xarque de gado

X arque de porco.. . .R in d f le i s c h ......................S ch w ein efle isch . . .H ü h n e r ............................B r a n n tw e in ......................N ationalw ein . . . . Fum o in R ollen . . .

H o n ig ......................S ch leu d erhon ig . . W a c h s .......................

Cargueiro

: A lqueire Dutzend

Kilo

' Alqueire

' 2 A lqueires

40 K ilos 60 - 60 - 20 L iter

Sack

ArrobaKilo

ArrobaKilo

Arroba

Kilo

StückPipaQ uintoArrobaKilo

138000-148000—78560

68000-78000-8 6 0 0

23000—2840038000—43000

-38 5 0 0

98500-108000

-8 8 5 0 0 218060-228000 338000—348000

28200

•228(00 -238000 128000—148000

38000—38600 08400-03500 18100-18200

08000-108000 18200

108000-118000 —7800o - - 0350o

1800o1820g

2108000 220800g45i?O00 - 50S00g12 8000—188 00g

08000—0880g 1800g

- 2 8 0 0

„N ein, S ie verspotten mich H err K am erad,“ er­wiederte Telewitz lächelnd. „E ine M illion ist doch kein Pfifferling — aber nett ist das nicht von Ihnen , eine M illion zu haben und so knickerich gegen einen flotten K ameraden zu sein!"

„W oher wissen S i e ? entfuhr es M üller.„ J a , das weiß man so per Z ufa ll," lachte Telewitz.„ S ie irren sich, ich habe fremde Gelder in V er­

w altung, ich selbst aber — — "„ In 'V e r w a ltu n g ? ha ha, das ist fam os, au s dem

Feldzug bringt man G elder zur V erw altung mit: B a ro n M üller, der V erw altungsbeam te! ha h a h a !"

„W er hat Ih n e n denn gesagt, daß ich au s dem i Feldzug eine M illion mitgebracht habe?"

„ I h r trefflicher Peter, I h r Bursche und V ertrau ­ter.“ . v

„ S ie irren gleichwohl. D ie M illion gehört der M arquise dÄ um ont, die ich bei Erstürm ung ihres Schlosses durch F ranktireurs au s den A ugen verlor; alle meine in den Zeitungen angestellten Nachforschungen w aren vergebens.“

„N a natürlich," lachte von Telewitz, „das muhten S ie ja schänden halber t u n !"

M ülle r verfärbte sich.„Ich weiß nicht, ob ich S ie recht verstehe,_ Herr

K am erad? S ie scheinen der Ansicht zu sein, ich hät­te diese P a p ie r e D a s W ort will mir nicht ü=ber die Lippen."

„A h bah — nach dreimaligem A nrufen vorschrifts­

mäßig geschossen. S ie sind ein Glückspilz, M üller, aber nun seien S ie auch nicht egoistisch!“

M üller trat hart vor den kleinen Telewitz, der ei­nen Schritt zurückwich.

„Wissen S ie ,“ sagte er mit zornbebender Stim m e, „w as S ie eben ausgesprochen hohen ? S ie beschul* gen mich hier eines Verbrechens, auf dem Zucht­h aus steht! — A uf Ih r e Rückzahlung verzichte ich und, wenn ich S ie nicht so züchtige, wie es Ih n e n gebührt, so danken S ie es dem Rock, den S ie anhaben!" .

W ütend wandte sich H err von Telewitz nach der T üre .

„E s ist gut. S ie wissen H err B a ro n M üller, P a ß jeder Ofsizier die traurige Pflicht hat, derartige W ahrnehm ungen dem Ehrenra t mit zuteilen — das w ird von meiner S eite heute noch geschehen.

, A uf I h r e Beleidigung werde ich nach dem A us- ifpruch des Ehrengerichtes zurückkommen!“ D am it ging er säbelrasselnd ab, von P ete r eskortiert, der im In n e rn sich allerlei dachte, w as ihm, wenn er es ausgesprochen hätte, gewiß Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes eingetragen hatte.

„P eter," sagte M üller, a ls sie allein w aren. „D u hast mir einmal das Leben gerettet, ich bin D ir nichts mehr schuldig. Heute hast D u 's wett gemacht!“

„s 'B e tt haw ich nett gemacht? 2 freilich, H err Leidnam. Schaue S e sich nor gehorsamscht u m .“

M ülle r schwieg traurig.„213as hat der no r?“ dachte Peter.

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Der Kompaß

Inland.Curityba.

Zum Grenzstreit. Der Governador von St. Ca- tharina sandte an den Herrn Dr. Vicente Machado ein Telegramm folgenden Inhaltes: „Ich erachte cs für meine Pflicht, Eurer Exzellenz meine herzlichsten Glückwünsche zu übermitteln anläßlich der Entschei­dung des Supremo Tribunal Federal, die den Grenz­streit zwischen unsern beiden Staaten endlich beigelegt hat." Daraus antwortete Dr. Vicente Machado: „Der Advokat des Staates Paraná wird Berufung einlegen gegen die Entscheidung des Supremo T ri­bunal Federal und sollte auch hier zu gunsten St. Katharinas entschieden werden, so wird doch auch so der Grenzstreit zwischen den beiden Staaten leider noch nicht geschlichtet jein, wenn nicht die endgültige Intervention eintritt, von der im Artikel 34, Num­mer 10 der Konstitution die Rede ist." — Wie man aus dem letzten Telegramm ersieht, und wie w ir be­reits in voriger Nummer meldeten, scheint also der jetzt bereits 63 Fahre (seit 1847) schwebende Streit noch weiter andauern zu wollen. Das St. Katha­rina vorläufig zugeschriebene Gebiet beträgt 66 820 qukm. und ist somit gegen 20000 qukm. größer als die Schweiz. An Leuten verliert Paraná ungefähr 100 000 Personen. Die Aufregung der Paranáenser über den Schiedsrichterspruch zu gunsten des Nach­barstaates ist groß. Der Staatspräsident empfahl dem Volke, ruhig den weiteren Verlauf der Sache abzuwarten, da er nicht zweifle an dem schließlichen Sieg der Rechte des Staates Paraná. — Aus Pa­ranaguá, S. José dos Pinhaes, Palmas, Ponta Prosja, Rio Negro und anderen Punkten des Staa­tes sind eine Menge von Telegrammen an das Pa- ranaenjer Staatsoberhaupt eingelaufen, in welchen die Absender zum teil in scharfen Ausdrücken gegen den Schiedsrichterspruch protestieren; der als „empörend" als „verräterisch", als „ungerecht" und als absurd" bezeichnet wird.

— Wujjer dcr am vorigen Donnerstag stattgefundenen Volks- vcrsaniintung war auch eine Versammlung von Frauen an­beraumt worden, die aber vom Sonntag auf den Montag verlegt wurde wegen dcr ungünstigen Witterung. An besag­ten} Tage, um 6 Uhr Abends, versammelten sich die Vertre­terinnen der Frauenwelt im Theater Euayra ; die Plätze wa­ren bis auf den letzten beseht. Aus dem Tische lag die Fahne des Staates Paraná. Aon einer vornehmen Curitybanerin wurde die offizielle Rede vorgetragen unter rauschendem Bei­fa ll der dichtgedrängten Menge. Am Schluß spielte die M u ­sikkapelle die brasilianische Nationalhymne. I m Namen der Zöglinge der Normalschule wurde dann ein Gedicht rezitiert von einem Studenten. An die Bundesregierung wurde ein Protesttelegramm und eilt Huldigungstelegramm an den A d ­vokaten d.s Staates Parauá, Conselheiro Barradas, abgeschickt Vom Versammlungslokal ging es sodann zum Präsidentenpa­last, wo nach einer Ansprache der offiziellen Rednerin D r. V i­cente Machado das W ort ergriff und versicherte, er werde dem Rechte des Staates in würdiger Weise Nachdruck zu verschaffen wissen. Da die Oppositionspartei sich mit der Regierung ver­einigt hat in der Haltung gegen den Schiedsspruch, so trat, nachdem der Staatspräsident ausgeredet hatte, D r. Generoso Marquez, der Chef der Opposition, auf und erklärte, daß er und seine Parteigänger im gegenwärtigen kritischen Momente mit der Staatsregierung solidarisch seien. „Eine von den höch­sten Behörden des Landes erlassene Entscheidung müsse freilich geachtet werden, so schloß D r. Generoso seine Rede, doch gebe es Augenblicke im politischen Leben, in welchen diese Entschei­dungen unterliegen müßte», in welchen das Volk ein Recht ha­be, sich gegen die Konstitution zu erheben. Dieser Augenblick sei für die Paranaenser gekommen; dieselben dürften sich nicht einer Entscheidung unterwerfen, die da ungerecht, empörend, widerrechtlich und willkürlich sei." Beide Redner wurden stür­misch applaudiert.

- - Eine weitere Protestversammlung veranstalteten auch die Studenten, sowie die Arbeiter Curitybas. Die Tagesblätter „A Republica", „D ia rio da Tardeü—mrd-icTribuna do Povo" dringen heftige Artikel, in denen gegen den Schiedsspruch pro­testiert wird und die bekunden, daß Paraná sich nicht so leich­ten Kaufes seine Rechte nehmen lassen w ill. I n der „Repub­lica" vom U. J u li hat Herr Romario M artins einen zünden­den Artikel veröffentlicht, in welchem gesagt wird, daß sich die Opposition des Staates Paraná gegen die Ansprüche des Staates S t. Katharina „auf das beste und heiligste aller Rechte, auf die festeste und unveräußerlichste Gerechtigkeit und auf die reinste Wahrheit der Geschichte stütze". „Ganz P a ­raná, sagt derselbe Autor in einem andern Artikel, „O Paraná ein peso" erhebe sich wie ein M ann zur Verteidigung seiner Rechte. - - Die Gründe, aus welchen der Schiedsspruch des Supremo Tribunal Federal basiert, sind bis jetzt noch nicht bekannt gegeben worden. — Gegen die scharfen Worte des Fluminenser B lattes „O Paiz" wendet (ich die „Republica" in der Nummer vom 12. J u li vorläufig jedoch nur erklärend, daß sic das bezügliche Eremplar der Niozeitung abwarte, um auf den Artikel, von dem bis zur Stunde nur telegraphisch die obengenannte Rüge mitgeteilt worden ist, in gebührender Weise zu antworten. Die Munizipalkammer von Curityba protestierte in gestriger Sitzung in einem Telegramm an den Biindespräsidenten.

— Der schon abgestandene Kohl „von den großen Reichtümern der Jesuiten" hat seine Zugkraft langst verloren, weil die Lügen zu dick aufgetragen smo. Nur fällt hin und wieder noch mal ein Gimpel da­rauf herein und blamiert sich, so gut er kann. Un­ter diesen Gimpeln finden wir denn jetzt auch unsern unvergeßlichen „Antun". Schreibt er da in seinem dummen Sinn von den 20 Milliarden-Rcichtum der Jesuiten. Sonst schreiben antiklerikale Blätter immer von 16 Milliarden, 4 lügt also Anton aus eigene Faust hinzu. Also ist Schneider-Schneider wieder einmal das Opfer seiner eigenen Dummheit gewor­den. Doch kann man ihm seine diesbezügliche Geis­tesarmut nicht so sehr übel nehmen, ist doch kürzlich noch ein „Aufgeklärter" aus der „Hauptstadt der Jnteligenz" Berlin damit reingefallen. Er hatte sich auch durch irgend einen Beobachter erzählen lassen, von den 16 Milliarden, und daß die Jesuiten in Berlin große Blätter ja ganze Häuseroiertel besäßen. Gläubigen Gemütes wandte sich dieser schriftlich an den Chefredakteur der Köln. Volkszeitung mit der Bitte, ihm zu helfen, ein Berliner Haus an den „hohen Orden Jesu" zu verkaufen. I n dem Briefe, welcher in ganz ernsthaftem Geschäftsstile gehalten ist, heißt es:

Ich gehe dabei von der Ansicht aus, daß es den Mitgliedern der hohen Orden, besonders des hohen Ordens Jesu, wün­schenswert erscheinen muß, Grund in und um Berlin zu erwer­ben. Die Details des Hauses, das aus Vorderhaus und G ar­tenhaus besteht, und bei einem Werte von 1 500 000 Mk. mit 400 000 Mk. Anzahlung einen Ueberschuß von 30 000 Mk. jähr­lich ergibt, kann ich Ihnen umgehend übersenden. Sollte cs die betreffende Kongregation erwerben wollen unter Stellung einer Mittelsperson, so würde ich gern als Mittelsperson ge­gen geringe Abfindung eintreten usw,

„Also, Antun, tröste D ir" die Dummen werden eben nie alle. Sollte der Brave aber von seinem Reinsall noch nicht überzeugt sein, dann wäre es gut, wenn der Beobachter sich auch mal an den „hohen Orden Jesu" wendete, mit der Bitte um ei­ne namhafte Unterstützung für arme Rheinüber­schwemmte.

Vergiftung. Auf dem Alto d'Agua Verde wur­den am vorigen Donnerstag vier Kinder eines dor­tigen Einwohners, namens Francisco Gonçalves, mit wildem Mandiok vergiftet. Die Kinder hatten die Mandiokknollen gesammelt in dem Glauben, es sei Aipim. Die Mutter kochte den wilden Mandiok und gab ihn den Kindern zu essen. Sofort stellten sich heftige Kolikschmerzen ein. Dem herbeigerufenen Arzte, Dr. Loyola, gelang es durch ein schleunigst eingegebenes Gegengift, drei der Kinder zu retten. Das vierte Kind, im Alter von 18 Monaten starb an den Folgen der Vergiftung.

— Zum Kapitel der Geldfälschungen ist als wei­terer Beitrag zu bemerken, daß jetzt auch 20$Notcn aufgetaucht sind, die den jüngst in England fabri­zierten äußerst ähnlich sind. Doch giebt es ein Merkmal, an welchem die falschen Scheine von den echten leicht zu unterscheiden sind. Auf besagten Scheinen steht nämlich unten in kleinen Buchstaben gedruckt die Firma Bradburg — Willison L C. Aus den echten Noten nun steht zwischen den W or­ten Bradburg und Willison ein kleiner Punkt, der auf den falschen Noten fehlt, weshalb auf ihnen die Namen Bradburg und Willison als die einer einzi­gen Person erscheinen.

— Auf dem Friedhof des Cantagallo (Munizip Votuverava) werden seit 2—3 Jahren die Leichen sttickweise aus den Gräbern gerissen. Sobald eine Beerdigung stattgefunden hat, wird das Grab unter­wühlt und binnen 8 Tagen ist die Leiche verspeist. Die grausige Mahlzeit wird bei Nacht abgehalten; am Morgen findet man am Grabe herum die Ueber- reste von Teilen des menschlichen Körpers, von Ein­geweiden, Gliedmaßen etc. Die Bevölkerung hat sich eigenartige Gedanken gemacht über das Vorkomm­nis ; einige wollen sogar eine A rt Spuck darin er­blicken und verschiedene Personen wollen Nachts eine Vision gesehen haben. Daß die Sache ganz natür­lich ist, wird jedem sofort klar, der die Gräber ge­nauer untersucht. Die zahlreichen Erdhöhlen auf dem Gottesacker selbst und in der näheren Umgebungdesselben zeigen augenscheinlich, daß die Leichenschän­der daselbst einzig und allein die zahlreichen Arma- dillen, Gürteltiere, in Brasilien Tatü genannt sind denen es ob der Schnelligkeit, mit der sie wühlen'leicht ist, in einer Nacht bis an die Leiche zu kom­men und so die oft sehr schlecht eingesargten Leich­

name tu fressen. Würmer und Aas sind bekannt­lich das Lieblingsmahl des Tatu Das einzige Schutzmittel ist demgemäß, die Leichen m starken Särgen zu bestatten, und die Gräber von innen mit hartem Taquara, oder besser noch Gemäuer zu be­festigen. Geschieht dieses, so ist die Leiche vordemTatü sicher. ,

Mord. 2n Votuverava, ungefähr 4 km. von derV illa entfernt, wurde am 5. J u li Abends 5 Uhr eine junge Frau, die einem freudigen Ereignis ent­gegen sah, ermordet. Die Blutszene spielte sich in einer Talniederung zwischen Votuverava Lança und Cavirü ab Die Ermordete, eine Brasilianerin, lebte in einem unsittlichen Verhältnisse mit einem gewissen Benedicta Bello. während der Mörder, em unter dem Namen Albino Ribeiro bekannter Raufbold und berüchtigter Dieb, mit der natürlichen Mutter des genannten Mädchens zusammen lebte. Wie es scheint standen die beiden Männer schon seit längerer Zeit auf feindlichem Fuße zu einander. Am Abende des 5 J u li kam es zu einer Auseinandersetzung, nach welcher Albino schließlich einige 20 Schritte von der armseligen Hütte entfernt, mit der C livia Rosa, so hieß das Mädchen, handgemein wurde. Nach ei­nem kurzen Ringen gelang es dem Albino, der Un­glücklichen einen Pistolenschuß in den Leib zu geben. Auf den furchtbaren Angstschrei der Tochter hin stürtzte die Mutter aus der Hütte hervor unb hörte nur noch, wie das Mädchen rief: „M am ãi, o des­graçado me a t iro u !” Das Blut, das in dickem Strome aus der Wunde hervorquoll, bestätigte diese Worte. Die Tochter auf ihre Arme nehmend, trug die Mutter dieselbe bis zum Eingang der Hütte, während der Mörder sich aus dem Staube machte. Unterdessen verblutete das unglückliche Mädchen an ihrer Wunde. Der Schuß hatte sie und ihr Kind getötet. Der Mörder wurde noch in derselben Nacht dingfest gemacht und zunächst nach Votuverava und von da nach Curityba gebracht. Am Nachmittage des 6. J u li wurde die Leiche der Ermordeten auf dem Gottesacker in Votuverava beigesetzt.

— Am 9. d. M ts. starb Hierselbst im Alter von 73 Jahren Herr Miguel Poplade, der bekannte Wein­bauer und Besitzer der Chacara Poplade bei Curityba. Der Verstorbene stammte aus Frankreich. Er war weit in der Welt herum gereist und hatte sogar auf Neuseeland die Gärtnerei betrieben. Der Staat Pa­raná verdankt diesem Manne, der bis an sein Le­bensende eine ungewöhnlich rege Tätigkeit entfaltete, sehr viel. Is t er doch durch Einführung neuer wert­voller Rebenqrten für den Weinbau in Paraná bahn­brechend geworden.

— Durch ein vom Staatspräsidenten am 11. Ju li erlassenes Dekret ist Herr João Candido da Silva Muricy zum Fiskal der öffentlichen Beleuchtung er­nannt worden. Das Jahresgehalt für diesen Posten beträgt 4:8008000.

— Der Rechtsrichter von Serro AzulDr. Casimiro Eomes dos Reis erhielt 3 Monate Urlaub, um für seine Gesundheit zu sorgen.

— Ein Telegramm aus der Bundeshauptstadt meldet, daß eine Feuersbrunst das Haus des Herr Dr. Ismael da Rocha zerstörte. Einige Personen wurden verletzt, unter andern auch Monsenhor A l­berto Gonçalves.

— Vom Polizeikommissar wurde der von Wahn­sinn befallene Emil Wensky und Michel Baron ver­haftet. Ersterer halte ein dem Herrn Max Rosemann gehöriges Haus angezündet, letzterer die günstige Ge­legenheit benützt, aus dein genannten Hause verschie­dene Gegenstände zu entwenden.

~ ® 'e in den beiden Küstenstädten Paranaguá und Antonina im Monat Ju n i erhobene Ausfuhr­steuer auf Herva Matte betrug in der letzteren 62,5008193 in der ersteren Stadt 37 9588650 was eine -lotalsumme von 100 4588843 ausmacht. Das Gesamtgewicht betrug 2 168 179 kg. wovon 1 642272 fg. benefiziert und 725 907 kg. roh war.. 8ür die am 20. Jun i in allen Munizipien

es Staates stattfindenden Munizipalwahlen stellt das Direktorium des Partido Republicano Federal da n f r f S fur Curityba folgende Schapa auf: Munizi- r z ! Je 0 'E l Luiz Antonio Xavicr; Kammer- tale, Coronel Joaquim Monteiro de C. e Silva,

Joaquim Pereira de Macedo, Agostinho E. nrh? r» mi£ ^ ebro £u iJ de Souza Rochci, Edu-

Baptista Franco, Antonio Rodriguez da Costa,

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Der ttompatz ___

w r ^Po^õiKjlicíi/e 9TLitte fgegen Augcnkrankheiten, Halskrankheiten, Lungen- und Herzkrankheiten, §r»»-»f>r»nf>- ficifcn, Rheumatismus. 3Cöi»ottfwi5<n, Kinder­krankheiten, Haarausfall, ein Vorbeu- gungsmittcl gegen Leprakrankheiten, «&«- íci6i^siiif, Leberkrankheit, böse Wunden, Zuckerkrankheit, Kropf, gegen Mitesser und Geschwürpusteln im Gesicht, Nervenfieber, Asthm a, Augenschwäche, D iphtheritis Hals- und Brustbräune, Lungenentzün­dung, Zehrkrankheiten, Typhus, gegen Z a h n kra m p f der Kinder, Cholcrine u.s.w.

_wie zahlreiche Atteste beweisen.Sprechstunden von 8—12 Uhr.

Kann zu jeder Zeit gerufen werden.I i. W . G lü ck , Hjmöopath.

Wohnhaft bei Herrn Guilherme Krause, R ua 15 de Novembro Nr. 97 — CURITIBA

Pathenbriefe G Blumen-Manschetten

in <ler grössten und schönsten Auswahl.

Soeben d irekt eingetroffen.

Çejz&r Sßhnlz>Rua Barão Serro Azul Nr. 6,

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Fabrikanten: Schröder & C - —P. Alcgre. Niederlage bei Fern .L oureiroC urityba.

K e y w s e r ’N

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S c h r e ib m a te r ia lie n -u. * ^ |

PAPIER-HANOLUNGvon

D eu tsch e A potheke.

A pprobiert durch dieInspectoria Geral de Hygiene do Rio de Janeiro

durch Dekret vom 3. F ebuar 1886.

Das s i c h e r s t e P r ä p a r a t zur V e r ­t r e i b u n g a l l e r E i n g e w e i d e w ä r m e r bei Kindern und Erwachsenen.

Fabrikanten: Schröder <fc d a . — IN>rto Alegre.

„ D e r w ird noch ganz rabbelich v o r la u te r S ch w a rz ­b rod esse; etz w ill ich sehe, ob er net bald in die B lechbir la n g t? "M eh re re T a g e vergingen. B a r o n M ü lle r konnte be­merken, d ag sich manche H erren d es R eg im en ts von ihm zurückzogen u n d ihm ausw ichen.

E r ta t mechanisch seinen D ienst u n d überlief, sich seinen qualvollen G edanken. W a s sollte a u s a lld e m w erd en ? D ie E n tb eh ru n g en , die seine finanzielle N o t ihm auferlegte, hätte er noch ertragen , a '-e r der V e r­lust s t" ,e r stets so rein gehaltenen E hre , der u n a u s - bleiblich w ar, w enn von der M a rq u ise keine N ach­richt e in lief? U n d w ürde der E h re n ra t ihn frei spre- bleiben — m ürbe im m er an ihm hängen

A lle P re tio sen w aren schon verkauft, da entschlaf, er sich mi schwerem H erzen, auch seinen L iebling, die b ra u n e (flaue , d a s edle T ie r, herzugeben. E in U h- lanenoffizier hatte 6 0 0 0 M a rk d a fü r geboten D a sM m i S T 1 ' " S - ”1" " « S W » ! ° - einige

be™ 2 'a ä e s ' roo T la ire abgeholt w er- mO í n í r ' o í d e te r seine F re u n d in noch einm al schönen T iere' v e r h i e l t sich eifrig m it dem

« . . " 9 ° b ^ ^ m goldich's lieb 's Clairche, g u f s schän's Tierche, ich b itt dich n o r um eens, schmeiß m er den H ulanerich n o r gleich s ' erschte m ol dichtiq e runner. d a g m s H ö re u n ’ S e h e vergeht, u n ' d aß er dich w ieder hergibt denn jetzt w irst de n o r verkäst, dam it mel dapp.cher H e rr net in die B lechbir e n e in zu la n ­ge braacht. W cischt du mei g u ts Viechelche e gu ter H e rr is er jo à do is er letz, denn w a n n heut die a lt M a m se ll w ieder komme b ä h t - - - - - - - - - - - « ha

Õ £ & n i t iv o SecjAa z oapprobiert von der Inspectoria Geral de Ily g ien r in Rio de Janeiro durch Dekret vom 3. F ebruae

1886.Unfehlbar schmerzstillendes Heil­

mittel.K uriert: Kopfschmerzen — G esichtsschm erzen —

Kolik-Anfälle — Cholera — F ro st in den Gliedmassen — Zahnweh — R heum atism us — D iarrhöe — H exen­schuss — Brustschm erzen.W T Vor allem m ässigt und beseitigt dasselbe so­fort jeden heftigen Schm erz und ist unersetzlich in der Campanha und den Kolonien, wo nicht zu jeder Zeit ein Arzt zu Rate gezogen werden kann. Es ist ein H ausm itte l 1. K lasse,enthält keine m ineralischen Stoffe, w irk t in den meisten Fällen sofort und em pfiehlt sich durch genannte Eigenschaften allen Fam ilienvätern der

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bl'eb P e te r d a s M u n d w e rk offen stehen u u d 'e r starr- te zu r offenen S ta l l tü r e h in a u s , a ls ob er G espens­ter sahe. Ir 1

» W o h n t hier der H e rr L ieu ten an t B a r o n M ü l l e r ? " fru g eine weibliche S tim m e m it e tw a s frem dem Accent . M a m a , w ir sind am rechten O r t " füate

eine andere hinzu, „ich erkenne den dro lligen ' B u r ­schen w ieder." a

Z w e i elegante D am en standen im H ofe v o r der S ta l l tu re u n d sahen sich verlegen um .. ® tne à e stattliche D a m e u n d ein bildhübsches ju n g es M ädchen. 7 1

P e te r v e rg aß zu an tw o rten . Plötzlich bew egten sich sttne © estchtsm usfeln, er w u rd e ro t w ie ein Z in s h a h n

A n-n c» ß . ^ l n e g e l u n d K ardätchc f a l le n ' „K riech die Krenk, do is se ja ! " schrie er u h b D atrw n bei S e ite schubsend, ran n te er üb er den H o ff ö n "6PPCs, r ^ l1CiUV n b a s 3> m m er seines H e rrn ' fo rtw äh ren d schreiend: „ S e is do, se is d o '"

„ W e r ? " frug M ü lle r .g e M c h ! " 0116 m it ber B lechbir - u n ' die I u n -

„ C la ir e ? " schrie B a r o n M ü lle r aufspringend .„ I ° - die C lm re - u n ' die O lle - u n bie

C la n e — u n die B le c h b ir"

i6m b , t « “ Pf H «"b n o r„G la ire !" rief M ü lle r u n d seine A u q en funkelte»

vor F re u d e d a n n ab er verschwand d ies kurze Lick u n d sein A ntlitz verdüsterte sich. E r q in q den D a m en entgegen die schon a u f der T rep p e w aren

„ G r u ß G ott, g rü ß G o tt" , rief die F r a u M a ro n i je u n d streckte ihm herzlich die H a n d h in S

Irocchr, w ir haben lan g gebraucht - da sind w ir endlich

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Ein neues BandwurmitteliGillfrei! 3 Pulver genügen! j

Vorrätig beiüifiicft, Jt’o m ö o p a t f i , [

w ohnhaft bei H errn Wilhelm. K r aus v Rua 15 de Novem bro N.97, C urityba. I

1 9

f e f ie n ^ S h n ü ! e io üieI 3" erzählen - - a b e r 'w ie

H e n 'w o l l t ? i h l n rt0 T eh,c ? in fm o rt stam m eln, d as S c h a m la u t nnfiri ̂ ••Cl )" tte v o r S chm erz und ^ c h a m a u t aufjchreien m ögen. W ie h a tte er dielen A ugenblick ersehnt, u n d jetzt w a r m eü, B e ttle r âí n ien ^ a ,k-nl h Í0Íí )Cr:t b en " " h atte S c h u ld e n ,'d ie

n u d / 1̂ d n ilb[icUH m bC' h n 3 < m m er getreten, gehen hieb , 1 ? ’ • S - " te rg ru n d , d a ihn n iem and

V l ^ |IC|> tteund lich er kannte.ström n, d F r a u ' ' S J ^ ber * * * heur hob m i r . .-^u>>e w eiter — „ d ie s M a l-m ehr fan d en i r \ ,c " o ""glücklichen N acht nichtverfehlt — Al-- h a tte den W egkamen, w a r d i / E M a d w n km !" baS bezeichnete D o rfreit w ir von E in w o h n e n K ® 1Öcf

m ir ihnen b a n se n ' i r r S .f -i‘, U ns S etan ! W ie sollen

J e B a r b ä i ' b i e à ^ ' ^ ^ ' ^ m i c h e r A e 7 -

(F o rtse tzu n g folgt.)

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Der Nompatz ot j

Alfredo Fernandes Loureiro, Edgar Stellfeld, An­tonio Marlins Franco, Joaquiin Américo Guimarães, Joaquim Tramujas, Pedro Augusto Peyrcron; D i­striktsrichter: João Lourenyo Taborda Ribas, Arthur Ferreira de Loyola, Elysio de Oliveira Bianna, Joaquim Ventura de Almeida Torres.

R io de Janeiro.Im Hinblick auf die r schlichen Regengüsse in den

Nordstaaten hat die Bundesregierung den Auszug der Retirantcn einstellen lassen. - Der Bahianer Deputierte Eduardo Ramos, der eine längere Rede über die Bahianer Politik hielt, fiel bei der Perora- tion in Ohnmacht. Der Zustand des Patienten ist befriedigend. — Marschall Argollo hat zwei Offiziere bestimmt zur Beteiligung an den Arbeiten der Gesell­schaft, die die Bedingungen zur Errichtung von Mar- konistationen in der Bundeshauptstadt und auf der Jlha Grande prüfen soll, um zwischen diesen beiden Punkten drahtlose Telegraphie in Betrieb zu setzen. — Wie das Regierungsblatt „A Republica" mitteilt, hat „O Paiz" in einem Artikel über den Schieds­spruch im Grenzstreit zwischen Parana und St. Ka­tharina die Stellungnahme der Paranaeuser Regierung und Volkes gegen die Entscheidung des Supremo Tribunal Federal als „antipatriotisch" und „verbre­cherisch" bezeichnet. — Zum Senator und zu Bun- desdeputierten für den Staat Pernambuco wurden Dr. Gonyalves Pereira, Medeiros und Albuquerque erwählt.

— Bestellungen auf den „Kom pah" können fo rtw äh ­rend gemacht werden. Die seit dem 1. J u l i bereits er­schienenen Nummern werden an Neuabonnenten nachge­lie fe rt. W o w ir durch einen Agenten nicht vertreten sind, wende man sich zwecks Bestellung und Bezahlung per Post direkt an die Redaktion.

Vom Kriegsschauplätze.Ein Krieg kostet Geld, ja er verschlingt Unsummen

von Gelb. Das fängt man jetzt auch in Japan an zu spüren. Die Nachrichten von dort melden, datz das Volk schon stark unter den Kriegslasten leide. Der kleine Arbeiter und der Handelsstand ist am meisten betroffen, da die Löhne der Arbeiter bereits um 20% gefallen sind, wogegen die Preise der Le­bensrnittel sehr hoch bleiben. 3n den grotzcn Städten sind tausende Fabrikarbeiter ohne Beschäftigung; zu gleicher Zeit sind alle öffentlichen Arbeiten an neuen Eisenbahnen und anderen Unternehmungen eingestellt. Ein armes Land, wie Japan es ist, hat sich durch diesen gewaltigen Krieg ungeahnte Lasten auferlegt, und nach kaum drei Monaten Kriegsführung mutz die Regierung Anleihen in London zu den _ ungün­stigsten Bedingungen machen. Die von englischen und amerikanischen Banken erhaltene sechsprozentige An­leihe von 10 Millionen Pfund Sterling zu 93% Prozent ist eine nationale Erniedrigung für Japan, weil es seine Zölle zur Sicherung dieser ersten An­leihe hat hergeben müssen.

— Seine Vorgänge, seine Operationspläne auf dem Kriegs­rayon sucht Japan mit einem möglichst dichten Schleier zu ver­hüllen. Während die japanische Marine keinem der fremden Marineattaches Einblicke in die Kriegsoperationen erlaubt, hat die Heerführung bisheran 15 der in Tokio wartenden 54 M i­litärattaches auf den Kriegsschauplatz gehen lassen. Die frem­den Offiziere haben sich verpflichten müssen, keine Berichte über das Gesehene und Erlebte bekannt zu geben, ober viele wer- den überhaupt nichts zu sehen bekommen. Von den fremd.n Zeitungsberichterstattern haben nur einige, welche von japan­freundlichen Zeitungen ausgesandt sind, bis nach Korea vor­rücken dürfen, und befinden sich in Söul, wo sie ebenfalls wenig erfahren werden.

Wenn man die Vorgänge des Krieges aufmerksam verfolgt und auch die vielen und zahlreichen Truppentransporte von Tokio wie Petersburg in Erwägung zieht, so kommt man zu der Ansicht, daß der eigentliche Krieg noch gar nicht angefan­gen habe. Von der russischen Mobilmachung ist jetzt folgen­des näher bekannt: Im vergangenen M onat Juni ordnete ein kaiserlicher Ufas die Einberufung von Offizieren und Unter- m ilitärs zur Reserve und zum aktiven Dienst aus 10 Kreisen des Gouvernements Pensa an, sowie ans je einem Kreise des Gouvernements Penn und S imbirsf, aus sechs Kreisen des Gouvernements Samara, aus drei Kreisen des Gouvernements Saratohf, aus zwei Kreisen des Gouvernements Orenbnrg, die aus vier Kreisen der Gouvernements Ufa und Moskau, aus sechs Kreisen des Gouvernements Tamboff, aus zwei Krei­sen des Gouvernements W ladim ir, aus je vier Kreisen der Gouvernements Woronesch und Drei, aus drei Kreisen des Gouvernements Rjanfau: aus vier Kreisen des Gouvernements Tula, aus drei Kreisen des Gouvernements Eharkoff und aus vier Kreisen des Gouvernements Kursk. Ferner hat Rußland, abgesehen von der Flotte im schwarzen Meere, die nicht in Rechnung gezogen werden können, 8 neue erstklassige Kriegs- fahrzeuge in Reserve, die nun dem ostasiatijchen Geschwader eine ansehnliche Verstärkung zuführen wird.

Von England kommt die Meldung, dasz das cr> o, von J a ­pan käuflich erworbene Unterseeboot jetzt nach Japan unter­

wegs ist, und zwar an Bord eines norwegischen Schisses. Auch find 2 amerikanische Sachverständige mitgefahren, welche die japanischen Seeleute im Gebrauche des Unterseebootes un­terrichten sollen.

Ueber die in letzter Zeit stattgehabten kleineren Treffen sind folgende Einzelheiten eingelaufen: In einem nächtlichen Treffen bemächtigte sich eine russische Abteilung nach einem Kampfe der bis zum Morgen dauerte des Engpasses und der Höhen beim Dorfe Lidiatun. Auf russischer Seite wurden in diesem Gefechte 4 Mann getötet und 18 verwundet. — 3n der Umgebung von Udachedsy wurde der Leutnant Lang von einer japanischen Abteilung überfallen, die zwei Kompagnien stark war. Es gelang ihm nach einem Handgemenge sich durchzuschlagen.

— Japanische Infanterie, die auf den Hohen beim Dorfe Ghodsiapudsci eine befestigte Stellung inne hatte, feuerte auf ctosafcrislbtcilungan. Bei Beginn des Gefechtes versuchten die Japaner durch das Ta l des Koulensyho zum Angriff vorzu­gehen, wurden aber durch das wohlgezielte Feuer eines Ge­schützes, das die Kosaken auf die Stellung hatten bringen kön­nen können, aufgehalten. Die Kosaken sahen ab und untci> stützt durch inzwischen herangekommene Abteilungen und durch das Feuer zweier Geschütze zwangen sie die Japaner, ihre Stellung aufzugeben und sich zurückzuziehen. Das Gefecht dau­erte von 1 Uhr bis 6 U h r; an ihm nahmen 6 japanische Kom­pagnien teil. Die vom Feinde errichteten Schanzen waren sehr sorgfältig aufgeführt und gut maskiert. . .

— Nachdem nun Kuroki und Oku die Vereini­gung ihrer Armeen glücklich zustande gebracht haben, scheint die Aufgabe, die ihnen von Tokio gestellt war, beendet zu sein. Marschall Oyama ist im Hauptlager bei Kaiping eingetroffen, um die Oberleitung zu über­nehmen; General Oku leitet die Belagerungsoperatio­nen vor Port Arthur. Die Russen haben sich mehr nach Nordosten zurückgezogen, während die Japaner ihre Kräfte sammeln in der Gegend von Kaiping. Das Schlachtfeld wird, wenn nicht besondere Verände­rungen vorgenommen werden, ein Dreieck bilden, des­sen drei Spitzen sich befinden bei Kaischöng, T a t- schekiao und N iu tschw a ng . Einer entscheidenden Schlacht scheint man aus beiden Seiten noch auszu­weichen und zwar aus ungleichen Gründen. Die Russen warten noch Verstärkungen ab und suchen ihre Stellungen möglichst zu befestigen. Die Japans wollen noch möglichst viele Orte im Umkreise sich sichern, und daher werden vor der Hauptschlacht bei Haitschöng, Liaojang, Mukden, noch viele und heftige Kleingefechte stattfinden. Jedenfalls ist bei der ge­genwärtigen Lage der Dinge Niutschwang ein wich­tiger Punkt, und es zeigt sich jetzt noch klarer, datz die Japaner einen schweren strategischen Fehler be­gingen, datz sie seinerzeit den Russen diesen Platz ohne Kampf räumten. Kaitschöng, der andere Endpunkt des Dreiecks, ist auch in Händen der Russen. M ar­schall Oyama meldete seiner Regierung, datz Kuro- patkin mit seiner Hauptmacht wieder in Haitschöng liege. Das habe er ausgenutzt und General Kuroki abgeschickt, damit er in grötzter Eile den Feind um­gehe, um im Norden die Verbindung von Liaojang nach Mukden und Charbin zu zerstören und so Ku- ropatkin den Rückzug abzuschneiden. Von dem Schlacht­plane des Marschalls Oyama w ill die „Times" aus sicherer Quelle folgende Einzelheiten wissen. Der Marschall soll zunächst aus der Westseite häufige Flankenangriffe auf den Feind machen und dann darnach streben der Reihe nach folgende Orte zu be­setzen: Nanchantschwang, Tukaitsu, Tschunchan, L ia o ­jang , Cheliho, und M ukd en , und damit wäre dem Feinde der Rückzug abgeschnitten. Nach der Ein­nahme von Mukden soll Oyama eine genügende Heeresstärke nach dem Norden verlegen, an einen Punkt, wo er alles beherrscht, von wo er im einzeln die Mandschurei, die Stratze von Sinningting nach Peking, und die Stratze von Singking nach Korea beherrscht. ^

— Ueber Petersburg kommt die Nachricht, datz es zwischen den feindlichen Truppen in der Nähe von Kaitschöng zum Kampfe kam. Die Japaner _ über- fielen unerwartet einen russischen Truppenteil mit 8000 Plann. Die Russen formierten Schlachtordnung und warfen den anstürmenden Feind zurück. Da sie je­doch in Gefahr waren, von der Ueberzahl der Femde umzingelt zu werden, so zogen sie sich langsam zurück, wobei die Artillerie den Rückzug deckte. Der Ver­lust der Russen soll sich auf 1200 Mann belaufen. Der Feind verlor bedeutend mehr.

— Ein furchtbarer Kampf tobte bei Simentmg. Obschon das russische Feuer furchtbare Verwüstungen in den Reihen der Japaner anrichtete, so stürmten diese mit Todesverachtung über die Leiber der Ge­

fallenen voran. Endlich gelang es ihnen, die russische Linie zu durchbrechen, worauf diese sich gezwungen sahen, das Feld zu räumen. Allgemein lobt man die Tapferkeit und den M ut uv.- '•>. .’Y.-i , cc sibi­rischen Schützen, befehligt vom General Kvnoratowich. Ihm ist es zu verdanken, datz der Rückzug in solcher Ordnung vor sich gehen konnte. Die Russen verlo­ren bei diesem Treffen mehr als 13 000 (?) Mann.

Kuropatkin berichtet, datz sich an der östlich gelege­nen Küste der Halbinsel Liaotung neue japanische Truppenkontingente ausgeschifft haben. Aus dem Wege zum Hauptheere wurden sie von 5 feindlichen Bataillonen 2 Regimentern Kavallerie und 2 Batte­rien mit Schnellfeuergewehren aufgehalten. Jedoch konnten die Russen trotz ihrer Tapferkeit den Feind nicht aufhalten und zogen sich daher zurück. Einzel­heiten sind noch nicht bekannt.

— Auch sollen die Truppen Oyamos die Eng­pässe von Fengschinling, Motienling und Taling be­setzt halten.

— Am 24. Jun i hat sich ein neues japanisches Armeekorps eingeschifft. 3. B.

Letzte Nachrichten.Rio. Die Munizipalität scheint in London einen

Pump von 4 Millionen Pfund Sterling gemacht zu haben.

— Neue Nachrichten melden, datz die neuen bra­silianischen Kriegsschiffe auf englischen Werften gebaut werden sollen. Natürlich, manus man um lava t oder eine Hand wäscht die andere.

Santos. Menschenfreunde wollen sich zusammentun und eine Gesellschaft gründen zum Zwecke der Grün­dung und Unterhaltung eines Bettlerasyls.

London. Der dänische Dampfer „Rorge" %tietz vor Rockhill nachts auf ein Felsenriff. Das_ Schiff hatte 800 Auswanderer an Bord, die der dänischen, norwegischen und schwedischen Nation angehörten. Man konnte acht Rettungsboote aussetzen, da aber der Dampfer so schnell sank, zog er noch 6 dieser Boote mit sich in die nasse Tiefe. 3m Ganzen ret­teten sich nur 27 Personen.

Bochum. Auf einer Generalversammlung des Evangelischen Bundes erging sich Professor Thüminel in A n g ri^ n gegen die katholische Kirche und ihre Einrichtungen; und zwar in ei­ner so rüden Weise, datz er selbst in gebildeten evangelische» Krei­sen Unwillen hervorgerufen hat. Die Folge davon war eine Protestversammlung katholischer Männer. Der 7000 Personen fassende Saal war überfüllt, sodah über 1000 Männer umkeh­ren muhten. Es redeten Justizrat Diekamp, der Jesuitenpater Bruders, Rechtsanwalt Krüfeniann. Es wurde protestiert ge­gen die Angriffe und Schmähungen Thüniinels und betont, wie in unseren Tagen es notwendig es fei, daß Protestanten und Katholiken einmütig und gemeinsam kämpfen mühten ge­gen Umsturz und Unglauben. Zum Schluß stimmte die 7000föpfige Menge das Lied a n : Fest soll mein -raufbunb immer stehn.

H i ' t °S b a s n itc c fv itific r

(Bur-itti f>a §rci n?e jsotef

Anna Reichhardt Vicente Gradowski

professor publicoVerlobte

Lucena, im J u li 1904

Page 6: III. Jahrg. Curilyba, Mittwoch den 13. Juli 1904. Der …...1879 der erste Schnelldampfer (die „Arizona" der britischen Guion-Linie)seine Fahrten begonnen hatte. Dieser übertraf

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