Im August reiste eine Delegation der Wichernschule ... · Rainbow School und ein damit verbundenes...
Transcript of Im August reiste eine Delegation der Wichernschule ... · Rainbow School und ein damit verbundenes...
Reisebericht
Im August reiste eine Delegation der Wichernschule - bestehend aus Schüler/innen,
der Schulleiterin und Lehrerinnen sowie begleitenden Musikern – an die
Partnerschule in Irente in Tanzania, die Irente Rainbow School. Irente ist ein Dorf
nahe der Stadt Lushoto in den Usambarabergen.
Die Partnerschaft besteht schon seit der Gründung der Rainbow School 2005. Vor
zwei Jahren gab es die Möglichkeit, eine Gruppe von Schüler/innen und Lehrer/innen
der Rainbow School nach Minden einzuladen, um ein gemeinsames Chorprojekt zu
veranstalten und in Mindener Schulen aufzutreten.
Nun fand der Rückbesuch statt, der von der VEM und von Brot für die Welt
mitgefördert wurde. Erst in den letzten Jahren wuchs im District Lushoto durch die
Rainbow School und ein damit verbundenes Outreach Programm sowie die
Gründung einer nahe gelegenen Universität mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik
ein Bewusstsein für Inklusion, das durch dieses Projekt unterstützt werden sollte.
Die Aufregung zu Beginn der Reise war groß, für die meisten Schüler ging es zum
ersten Mal auf eine solch weite Reise.
In Daressalaam angekommen wurden wir am Flughafen vom Schulleiter der
Rainbow School, Yassin Shehaghilo, in Empfang genommen und verbrachten die
erste Nacht in einem Gästehaus in dieser riesigen Stadt.
Am nächsten Tag ging es dann mit einem Linienbus weiter in die Usambaraberge.
Immer wieder kamen Straßenhändler an den Bus, um uns etwas zu verkaufen wie
Nüsse oder Getränke.
In der Dunkelheit erreichten wir Lushoto und wurden in unser Gästehaus Green Farm
Friends Lushoto gebracht.
In der Rainbow School wurden wir am nächsten Morgen feierlich mit Liedern und
Blumen empfangen.
Vieles an unserer Partnerschule ist ähnlich wie bei uns. Morgens wird erst einmal
jeder in der Runde einzeln begrüßt.
Wir nahmen auch am Rechenunterricht teil und mussten sogar selbst an die Tafel.
Aber das Wichtigste war das gemeinsame Üben.
Schon bald traten wir gemeinsam mit unseren Freunden von der Rainbow School auf:
an der benachbarten Blindenschule, im Gottesdienst in der Lushoto Cathedral, vor
den Mitarbeitenden im Bischofsamt, in einem Kindergarten. An einer Primary School
sangen wir vor sehr vielen Schülern, die begeistert mitgemacht haben: „I´ve got
peace like a river in my soul“.
Ein besonderes Erlebnis war die Fahrt zusammen mit unseren Schulpartnern in das
Dorf Gemai. Dort unterstützt der Kirchenkreis Minden durch den Verein „Masi kwa
woshe e.V.“ ein Wasserprojekt. Die Frauen in Gemai benötigen acht Stunden, um
Wasser zu holen, weil sie zur Wasserstelle einen sehr steilen Berg hinunter- und
hinaufklettern müssen! Seit dem letzten Jahr arbeiten die Dorfbewohner daran,
Wasserleitungen zu bauen, um später Wasserstellen im Dorf zu haben. Zusammen mit
dem Wasserbauingenieur und einigen Arbeitern aus Gemai besuchten wir die Stelle
im Wald, bis zu der die Leitungen inzwischen verlegt sind. Wir durften selbst das
Rohr aufdrehen und den starken Wasserdruck spüren.
Der Plan war, dass wir nach Gemai fahren, um auch dort mit unserem Chorprojekt
aufzutreten. Schon als wir auf das Dorf zufuhren, sahen wir, dass sehr viele
Menschen versammelt waren und auf uns warteten.
Als wir ausstiegen, begannen die Menschen zu singen und zu tanzen, schüttelten uns
die Hände und begrüßten uns jubelnd. Einige von uns waren so berührt davon, dass
die Tränen kamen. Wir wurden zu Tischen geführt – und dann sangen die Schüler für
uns Lieder.
Die Frauen führten einen Tanz auf.
Sogar eine Ziege und einen Hahn bekamen wir geschenkt.
Die Menschen zeigten uns ihre Freude darüber, dass sie bald sauberes Wasser haben
werden und Menschen aus Minden ihnen dabei helfen.
Zum Schluss bedankten wir uns mit unseren Liedern.
In Lushoto hatten Eltern der Rainbow School einen Abschiedsabend für uns
organisiert. Wir trafen uns mit ihnen und haben gemeinsam gegessen und gesungen.
Die Eltern haben sich sehr über das Keyboard gefreut, das wir in Daressalaam für das
Chorprojekt gekauft hatten. Nun kann Agnes, die Musiklehrerin an der Rainbow
School, darauf üben und den Gesang der Schüler/innen begleiten.
Die Eltern betonten immer wieder, wie wichtig ihnen die Partnerschaft zur
Wichernschule ist.
Zum Abschluss unseres Chorprojektes machten wir uns zusammen mit unseren
Partnern auf zu einer Safari an den Lake Manyara, einem großen National Park. Die
meisten unserer tansanischen Freunde waren vorher noch nie in einem National Park.
Die Reise nach Arusha war lang – und wir alle saßen dicht gedrängt im Bus.
Wir fuhren am Kilimanjaro vorbei, gerade ließen die Wolken einen Blick auf den
schneebedeckten Krater frei.
In unserem Gästehaus saßen wir abends noch beim Feuer zusammen und sangen.
Früh am nächsten Morgen brachen wir auf. Wir sahen Elefanten, Zebras, badende
Nilpferde, Affenfamilien, Giraffen und vieles mehr! Und wir erlebten die 60 °C
heißen Schwefelquellen.
Und dann kam der Abschied.
Wir fuhren ohne unsere Schulpartner zurück nach Daressalaam, aber wir werden
noch sehr lange an sie und an all unsere Erlebnisse denken.
Wir hatten einen entspannten letzten Tag am Strand des Indischen Ozeans, bevor es
auf die Rückreise nach Deutschland ging.
Wir wünschen uns, dass unsere Schulpartnerschaft lange lebendig bleibt und dass
viele Menschen sie unterstützen.