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Im Rahmen des Faches „soft skills“, das in der 10. Klasse am Donnerstagnachmittag zweistündig im zweiwöchentlichen Rhythmus zur Vorbereitung auf die Oberstufe unterrichtet wird, sollten sich die Schüler unserer Klasse ein Projekt-Thema aus der Schulgeschichte suchen. Unsere Gruppe wählte das Gefallenendenkmal in der Aula des NGN. Wir fragten uns, weshalb nach dem Ersten Weltkrieg ein Denkmal für die gefallenen Schüler errichtet wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg keines. Warum wurde nach dem Ersten Weltkrieg das Sterben dieser Schüler als „Heldentod“ verherrlicht? Welcher Begriff von „Heldentum“ steckt dahinter? Inwiefern gehörte das Erinnern an diese „Helden“ zur damaligen Schulkultur? Wir recherchierten im Schularchiv und fanden dort alte Zeugnisse und Notenbögen der betroffenen Schüler. Außerdem fiel uns in der Stadtbibliothek zufällig das einzige noch erhaltene Exemplar der „Gefallenengedenkblätter des NGN“ in die Hände, das Informationen zu den auf dem Denkmal verzeichneten Schülern enthält. So konnten wir in unserer Präsentation Aussagen aus Briefen der Gefallenen mit der Wirklichkeit des Ersten Weltkriegs, so wie wir sie heute sehen, vergleichen und daraus Plakate erstellen. Diese wurden im März in der Aula rund um das Gefallenendenkmal ausgestellt. Auch bei dem Wettbewerb „Helden“ des Bundespräsidenten haben wir unsere Ergebnisse – zusammen mit anderen Beiträgen aus unserer Klasse – eingereicht. Die folgende Präsentation stellt unsere Ausstellung dar.

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Im Rahmen des Faches „soft skills“, das in der 10. Klasse am Donnerstagnachmittag zweistündig im zweiwöchentlichen Rhythmus zur Vorbereitung auf die Oberstufe unterrichtet wird, sollten sich die Schüler unserer Klasse ein Projekt-Thema aus der Schulgeschichte suchen. Unsere Gruppe wählte das Gefallenendenkmal in der Aula des NGN.

Wir fragten uns, weshalb nach dem Ersten Weltkrieg ein Denkmal für die gefallenen Schüler errichtet wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg keines. Warum wurde nach dem Ersten Weltkrieg das Sterben dieser Schüler als „Heldentod“ verherrlicht? Welcher Begriff von „Heldentum“ steckt dahinter? Inwiefern gehörte das Erinnern an diese „Helden“ zur damaligen Schulkultur?

Wir recherchierten im Schularchiv und fanden dort alte Zeugnisse und Notenbögen der betroffenen Schüler. Außerdem fiel uns in der Stadtbibliothek zufällig das einzige noch erhaltene Exemplar der „Gefallenengedenkblätter des NGN“ in die Hände, das Informationen zu den auf dem Denkmal verzeichneten Schülern enthält. So konnten wir in unserer Präsentation Aussagen aus Briefen der Gefallenen mit der Wirklichkeit des Ersten Weltkriegs, so wie wir sie heute sehen, vergleichen und daraus Plakate erstellen. Diese wurden im März in der Aula rund um das Gefallenendenkmal ausgestellt. Auch bei dem Wettbewerb „Helden“ des Bundespräsidenten haben wir unsere Ergebnisse – zusammen mit anderen Beiträgen aus unserer Klasse – eingereicht. Die folgende Präsentation stellt unsere Ausstellung dar.

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Gefallene Helden Das Denkmal für die im

Ersten Weltkrieg gefallenen Schüler des Neuen

Gymnasiums Nürnberg

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Das Denkmal für die gefallenen Schüler des NGN wurde am 3. November 1921 eingeweiht. Es besteht aus Treuchtlinger Marmor und kostete 9500 Mark. Finanziert wurde es durch Beiträge der Schüler und Eltern und durch Aufführungen. Das Denkmal soll spätere Schülergenerationen an die gefallenen Schüler erinnern. Die Steintafel zeigt 16 Namen von ehemaligen Schülern des Neuen Gymnasiums Nürnberg, die vor Abschluss ihrer Schulzeit im Ersten Weltkrieg gefallen sind.Unter den Namen steht der Spruch :

„ Nur ein Wahrzeichen gilt, das Vaterland erretten!“ Homer

Mit diesen Worten verschmäht Hektor in der Ilias die Warnung des Polydamas vor einem Unheil verkündendem Vorzeichen. Zu dem Spruch passt auch das Relief eines sterbenden Kriegers mit Schwert und Schild im oberen Teil der Tafel. Außerdem ist links oben noch eine Eule als Zeichen für die Wissenschaft und ein Eisernes Kreuz zu erkennen.Zur Einweihung des Denkmals gab es einen Gottesdienst mit Gedenkfeier. Zugleich erschienen die „Gedenkblätter“, die zu jedem Gefallenen auf ein bis zwei Seiten ein Bild und einen kurzen Lebenslauf enthielten oder aus den letzten Feldpostbriefen zitierten.Auch später gab es jedes Jahr Gedenkfeiern in der Schule, in denen an die Gefallenen erinnert wurde.

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Der Spruch und die Darstellung des Kriegers passen eigentlich nicht zum Ersten Weltkrieg. Sie verweisen auf die Zeit Homers, in denen zum Beispiel Achilles gegen Hektor Mann gegen Mann kämpfte. Dagegen waren die Soldaten im Ersten Weltkrieg meist hilflos den Panzern und Granaten ausgesetzt.Andererseits drückt der Spruch auch aus, wie die Leute im Kaiserreich und auch noch danach gedacht haben. Sie waren der Meinung, dass es nichts Wichtigeres gibt, als für das Vaterland zu kämpfen. Die Jugendlichen wurden in dem Glauben erzogen, dass der Sieg Deutschlands wichtiger ist als ihr eigenes Leben. Der Krieg wurde verharmlost und die Schüler, die sich zum Heeresdienst meldeten, dachten, dass sie bald wieder nach Hause zurückkehren durften.Sie konnten entweder vor dem Einrücken ins Heer ihre Notreifeprüfung ablegen oder hofften, nach den Schlachten ihr gewohntes Leben an der Schule weiterzuführen. Manchmal wurde ihnen auch die Reifeprüfung erst nach dem Tod zuerkannt.

Wir haben zu jedem der Schüler ein Plakat erstellt, in dem wir auf diesen Widerspruch zwischen dem damaligen Heldenverständnis und der grausamen Realität der Materialschlachten hinweisen.

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*4. Juli 1896 † 17.November 1914

„In der Schule hätte er ruhiger sein können und gegen Tadel war er empfindlich. Man muss ihn im Auge behalten.“ (aus dem letzten Notenbogen des Schülers)

„Lehmann war ein aufgeweckter, lebhafter Schüler, besonders für Musik und Malerei begabt, aber auch sonst erzielte er sehr gute Leistungen und berechtigte zu den schönsten Hoffnungen.“ (aus den Gedenkblättern des NGN)

Paul Lehmann

Foto oben: www.geschichte-erforschen.dePorträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

Von der allgemeinen Kriegsbegeisterung im August 1914 angesteckt ging Paul Lehmann am 4. September als Kriegsfreiwilliger aus der 13. Klasse von der Schule ab. Nach einer zweimonatigen Ausbildung wurde er am 8. November mit seiner Einheit an die Front nach Flandern versetzt. Dort fiel er acht Tage später im Alter von 18 Jahren.

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Paul Schramm„…dann hieß es Stellung der Franzosen nehmen, was aber schließlich, nachdem wir schon zum Sturm angesetzt waren, wieder verschoben wurde. Der Feind über-schüttete uns mit einem Hagel von Granaten und Kugeln. Mein Zug hatte 15 Tote und eine Menge Verwundeter. Ich musste ganz allein in einem kniehohen Graben die Verbindung mit unserer 5. Kompagnie halten. Dabei traf ich auf eine Menge schrecklich entstellter Toter, die im Graben herumlagen, und Verwundeter, die bereits zwei Tage und Nächte ohne Verband und Nahrung dalagen und langsam verbluteten; drei Nächte mussten wir dann noch in diesem Graben ausharren, im größten Kugelregen und bei starkem Frost, dass einem in der Frühe der Reif fingerdick am Mantel hing, jeden Augenblick eines Angriffes gewärtig. An diese Tage werde ich immer denken.”

Zitat aus einem Brief vom 13. April 1915, sieben Tage vor dem Tod Schramms

*24.12.1895 † 20. 4.1915

Paul Schramm besuchte das NGN bis zur 12. Klasse (1914). Er erhielt den Übertritt an die Hochschule, wurde aber – zu seiner großen Freude – beim Militär als Fahnenjunker angenommen. Nach seiner militärischen Ausbildung kam er zu seinem Regiment auf dem westlichen Kriegsschauplatz und starb dort am 20. April 1915 im Alter von 19 Jahren durch einen Granatschuss.

„Er war mit Leib und Seele Soldat“

Hintergrundbild: Deutsches Historisches Museum Berlin (www.dhm.de)Porträtphoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

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Wilhelm Baum

* 10.Juli 1897 in Schwabach

† 26.Oktober 1915 in Tahure (Frankreich)

Wilhelm Baum ging ab 1910 auf das NGN. Mit 17 Jahren trat er in das 14. bayerische Infanterie-Regiment ein. Bei einem Kampf gegen die Franzosen starb er 1915 in Tahure. Kurz nach seinem Tod wurde er zum Leutnant befördert.

„Ich freue mich, diesen Krieg mitgemacht zu haben, sieht man dabei doch, was der Mensch auszuhalten imstande ist.“(aus dem letzten Brief an seine Eltern)

Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

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Ludwig Frankenberger

* 17. September 1897

† 4. November 1915

Frankenberger war von September 1907 bis März 1915 Schüler des NGN.

Am 11. März 1915 trat er freiwillig ins Heer ein.

Sein Vater war nicht sehr erfreut über diese Entscheidung, doch Ludwig ließ sich aus patriotischer Begeisterung nicht von seinem Entschluss abbringen. So schrieb er seinem Vater voller Stolz und Selbstbewusstsein folgenden Brief :

„ Ich fühle mich weder als Held noch als armer Junge, sondern als Mensch, der seine Pflicht erfüllt im schönsten Beruf, den er sich denken kann, und der froh ist, dass er sich durch nichts abhalten ließ, ihn zu wählen.“

„… und er erlitt bei Tahure, als er über die feindliche Linie stürmte, den Heldentod.“

(Aus den Gedenkblättern des NGN )

Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

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Ludwig Hennecke

*26.07.1897 †29.02.1916

Er wurde in Nürnberg geboren und besuchte seit Herbst 1913 das Neue Gymnasium. Er war ein tüchtiger Schüler, der vor allem in den mathematischen Fächern gute Leistungen zeigte.

Hennecke trat am 11. August 1914 als Kriegsfreiwilliger ins Heer ein. Am 29. Februar 1916 erlitt er auf einem Patrouillengang den Tod.

„Am 29.Februar 1916 hat er die vaterländische Begeisterung, die ihn im frühesten Jünglingsalter zu den Waffen trieb, als Unteroffizier und Offiziersaspirant im 14. bayerischen Infanterieregiment mit dem Tode besiegelt.“ (Aus dem Reifezeugnis von Ludwig Hennecke, das erst nach seinem Tod, am 15.Juli 1916, ausgestellt wurde)

Foto rechts: http://www.firstworldwar.com Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

Das Foto zeigt einen eroberten französischen Schützengraben an der Westfront.

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„Die Batterie lag unter höllischem Feuer. Der Held Otto Schiebel, den nichts zum Weichen brachte, erhielt, als er im fürchterlichen Feuer die Telefonleitung ordnete und wieder herstellte, einen Brust- und Bauchschuss. Der Verlust des Otto Schiebel war für uns schwerer, als sich jemand denken kann.“ (Aus dem Brief des Wachtmeisters an die Angehörigen, überliefert in den Gedenkblättern des NGN)

13.Juli 1897 † 19. September 1916Otto Schiebel, Schüler des NGN, trat im Alter von 17 Jahren am 1.Februar 1915 in den Heeresdienst und machte eine militärische Ausbildung als Kanonier. Am 15.September 1916 wurde er bei Lille schwer verwundet und starb vier Tage später an den Folgen.

Foto rechts: www.firstworldwar.comPorträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

Otto Schiebel

„Ihr dürft es mir glauben, es geht schaurig hier zu.“ (aus einem Brief Otto Schiebels an seine Familie)

Das Bild zeigt ein Schlachtfeld bei Verdun mit einem gefallenen deutschen Soldaten.

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Heinrich Schrenk

† 12.10.1916 bei Formelles

* 28. April 1897 in Nürnberg

Sein Betragen war durchaus anständig,

sein Fleiß zeugt von bestem Willen, seine

Leistungen genügten. Er erlitt am

12. Oktober den Heldentod.

(Bemerkung im nachträglich ausgestellten Reifezeugnis

für Heinrich Schenk)

„Ein lieber Kamerad und tapferer Soldat.“ (Urteil seines Kompanieführers)

Er erlitt den Tod, als er auf Horchposten stand und von einem englischen Tank verschüttet wurde.

Hintergrundbild: www.firstworldwar.comPorträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

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Fritz Lang

*09.09.1897 †01.09.1917Geboren in Schwabach, trat am 04.04.1916 in den Heeresdienst ein, wurde nach Frankreich versetzt und erkrankte dort nach einer Beschießung mit Gasgranaten. Davon erholte er sich nicht mehr und starb am 1. September 1917 im Lazarett in Amberg. „Standhaft ertrug er die qualvollen Leiden, die eine Gasvergiftung zur Folge hat.“ (aus den Gedenkblättern)

„Wir, wir glauben an das Leben ,An den Sieg und an das Glück.“

(aus einem Gedicht, das Fritz Lang bei seinem Tod in seiner Brieftasche trug)

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Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter, Schülerakten des NGN; Foto rechts: www.firstworldwar.com

Das Bild zeigt die Explosion einer Giftgasgranate an der Westfront. 1915 wurde von der deutschen Heeresleitung erstmals Giftgas eingesetzt, was gegen das Kriegsrecht verstieß. Von da an benutzten auch die anderen Staaten Giftgas. Bei schlechten Windverhältnissen konnte es allerdings auch die eigenen Truppen treffen. Der Tod trat meist durch Ersticken ein.

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Richard Thiermann*22. April 1899 † 24. März 1918

Richard Thiermann ging ab 1911 auf das NGN. Mit Beginn des Krieges drängte es ihn zum Heeresdienst, aber da sein älterer Bruder in Rumänien gefallen war, trat er erst am 1. Juni 1917 freiwillig ein. Nicht einmal ein Jahr später fiel auch er, als ihn am Palmsonntag bei Vroucourt eine Kugel ins Herz traf.

„Es geht mir herrlich.“ „Unkraut verdirbt nicht.“

Zitate aus einem Brief an seine Eltern

Foto rechts: http://www.firstworldwar.com

Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

Das Foto zeigt einen toten deutschen Soldaten in einem Schützengraben bei Verdun.

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Hermann Prückner„Ja, der Krieg verschlingt die Besten.“ Mit diesem Schiller-Zitat würdigte der Rektor des NGN den Schüler.

„ … er konnte es kaum erwarten, bei einem Regiment angenommen zu werden.“(aus den Gedenkblätttern des NGN)

* 10. Februar 1899 † 4. April 1918Hermann Prückner trat am 15. 4. 1917, nachdem er die Notreifeprüfung am NGN abgelegt hatte, in das Heer ein. Nach seiner Ausbildung wurde er am 11. März 1918 zur Frühjahrsoffensive an die Westfront versetzt. Dort wurde er nach nur drei Wochen am 3. April bei Verdun durch eine Granate schwer verwundet und erlag am nächsten Tag im Lazarett seinen Verletzungen, „die er bei vollem Bewusstsein ohne Klagelaut standhaft ertrug“ (so die Aussage in den Gedenk-blättern) .

Hintergrundbild: Geschichte lernen, Heft 108, S. 25Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

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*2. Januar 1898 † 13. April 1918 in Schwabach bei Neikirchen

Georg Ächtner, Schüler des NGN, rückte am 24.August 1917 ins Feld. Bald war er Führer des Stoßtrupps seiner Kompanie. Er war vom Krieg begeistert und wurde auch zum Unteroffizier und Offiziersaspiranten befördert.Am 13. April 1918 fand er bei einer Erkundung durch einen Kopfschuss den Tod.

Georg Ächtner

„Ich freue mich auf den kommenden Frühling, der im Glanze des Friedens erblühen wird; aber eine Frage beklemmt mein Herz: Wer wird unter diesen Glücklichen sein, die den neu einziehen-den Frühling der Menschheit begrüßen dürfen; nun, wir geben uns nicht trüben Gedanken hin, sondern leben froh in den Frühling hinein.“

Georg Ächtner, einen Monat vor seinem Tod

„Wenn wir nicht siegen, ist es mir lieber, ich bleibe draußen, denn politisch, religiös und moralisch ist alles herunter.“ (aus dem letzten Brief an seine Eltern)

Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN

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Fritz Chrétien * 12. 1. 1897 † 19. 4. 19181915 in der Mitte der 10. Klasse als Freiwilliger in das Heer eingetreten, nachdem er die Notklassenprüfung für die nächste Jahrgangsstufe bestanden hat.„Im ganzen war er ein braver und williger Schüler. Auffällig war sein geringes Verständnis für das Lateinische. Er dürfte bei seinen Anlagen im Humanistischen Gymnasium noch Schwierigkeiten bekommen.” (aus dem letzten Notenbogen von Fritz Chrétien)

„Herr Leutnant, ich muss sterben, ich sterbe gerne, da so viele Kameraden schon gestorben sind.“

Fritz Chrétiens letzte Worte (nach der Überlieferung seines Leutnants)

Foto oben: Deutsches Historisches Museum Berlin (www.dhm.de)Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

Das Photo zeigt ein Schlachtfeld in Frankreich im April 1918. Nach dem Waffenstillstand mit Russland im Frieden von Brest-Litowsk sollte auch an der Westfront ein für Deutschland günstiger „Siegfrieden“ gesichert werden. Dafür hat Fritz Chrétien, getroffen in Arm und Hals, am 19. April bei Moreuil sein Leben verloren.

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* 20.01.1898 † 22.05.1918

Seit 1909 am NGN. 1916 aus der 12. Klasse ins Heer eingetreten.Zum Leutnant befördert und 1918 im Rahmen der Großoffensive an der Westfront durch eine Granate getötet.„Sein Betragen war stets ordentlich. Seine Leistungen haben im Sommersemester nachgelassen, sodass er in den alten Sprachen nur zur Not genügte.“ (aus dem letzten Zeugnis von Paul Limberger)

„…und so bewies er sein Heldentum, indem er sich, den einzelnen, opferte für das große Ganze.“

(aus den Gedenkblättern des NGN)

Das Hintergrundbild zeigt ein Schlachtfeld in Frankreich mit gefallenen Engländern. Auch diese englischen Soldaten bewiesen ihr Heldentum, indem sie sich für das „große Ganze“ opferten …

Foto oben: Deutsches Historisches Museum Berlin (www.dhm.de)Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

Paul Limberger

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Rudolf Münz

* 11. Dezember 1899 † 30. Mai 1918

Rudolf Münz trat am 21. 6. 1917 aus der 11. Klasse in das Heer ein und war beim Militär als Minenwerfer tätig. Vier Tage lang kämpfte er bei der letzten großen Offensive mit und starb dort durch eine Granate in der Nähe von Baigneux mit 18 Jahren.Wie Paul Lehmann war auch Rudolf Münz jüdischer Konfession.

„Ich weiß, meine lieben Eltern, welche großen Gefahren mir drohen, aber ich gehe kühl, fast freudig meinem Geschick entgegen – ich vertraue auf Gott. Hat er bestimmt, dass ich sterbe, dann folge ich willig seinem Rufe.“ (aus dem letzten Brief an seine Eltern)

Das Bild zeigt einen eroberten Schützengraben an der Westfront.

Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter, Schülerakten des NGN; Foto oben: www.firstworldwar.com

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Karl Ebert

*21.02.1899 †01.08.1918Geboren in Nürnberg, trat am 23.Mai.1917 ins Heer ein, 1918 fiel er bei Vallée in der letzten großen Offensive.Der letzte Eintrag in sein Tagebuch vom 25. 7. 1918 lautete: „Der Tag wird zur Ewigkeit, man kann sich kaum aus dem Loch wagen, das Ungeziefer quält, keine Zerstreuung, und seit gestern früh, wo es Marmelade gab, nichts mehr zu essen und zu trinken. C‘est la guerre. … Wofür?“

Zeugnis der Notreifeprüfung nach der 8. Gymnasialklasse

Er kann zu recht als bester Schüler seiner Klasse bezeichnet werden, da er im Reifezeugnis fast nur die Note „sehr gut“ hatte.

Porträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN

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Heinrich Sigling

* 05.09.1899 † 26.08.1918

Geboren in Forst bei Ansbach trat er am 25.05.1917 aus der 11. Klasse in den Heeresdienst ein, wurde an die Westfront nach Frankreich versetzt und starb dort bei Bapaume kurz vor Kriegsende im August 1918 durch eine Granate.

Er wird in seinen Zeugnissen als braver, aber auch ängstlicher Schüler bezeichnet.

„Die Hauptsache ist, sich nicht unnötig aufregen, hat ja doch keinen Wert.“ (aus dem letzten Brief an die Mutter, kurz vor dem Tod Siglings, zitiert in den Gedenkblättern des NGN)

Das Hintergrundbild zeigt alliierte Soldaten zusammen mit einem Tank beim Vormarsch an der Westfront bei Bapaume. Obwohl die deutschen Generäle der alliierten Übermacht vor allem wegen des Einsatzes von Tanks nichts mehr entgegensetzen konnten, wurde mit hohen Verlusten weitergekämpft. Von den sechzehn gefallenen Schülern des NGN ließen acht ihr Leben seit April 1918 im Rahmen dieser deutschen Großoffensive.

Hintergrundbild: www.firstworldwar.comPorträtfoto und Quellennachweis: Gedenkblätter und Schülerakten des NGN.

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Doch nun stellt sich uns die Frage: Waren diese leichtgläubigen Schüler wirklich Helden oder nur ein Opfer ihrer Naivität?

Zusammenfassend kann man sagen, dass wir heute diese Schüler nicht mehr als Helden bezeichnen können. Sie wurden um ihr junges Leben betrogen und hatten keine Chance, sich in den Materialschlachten zu bewähren. Wie aus den Plakaten zu entnehmen ist, starben viele von ihnen aufgrund von Gas, Panzern und Granaten. Leider hatten diese jungen Soldaten schon von Anfang an kaum eine Überlebenschance. Unglücklicherweise war ihnen das nicht bewusst und sie meldeten sich freiwillig zum Kriegsdienst. Wer weiß, was noch aus ihnen hätte werden können, sie hatten immerhin alle sehr gute Noten.

Erstellt von Thomas Worack, Julia Schmeisser, Sanja Regling, Aygül Tikiroglu (10d)

FAZIT

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Bild- und Quellennachweise

Alle Porträtfotos der gefallenen Schüler des NGN sind entnommen aus:Neues Gymnasium Nürnberg, Gedenkblätter. Blätter der Erinnerung an die im Weltkriege 1914 – 1918 gefallenen Schüler des Neuen Gymnasiums Nürnberg, Nürnberg 1921.Informationen zum Denkmal aus:100 Jahre Neues Gymnasium Nürnberg 1889 – 1989 (Festschrift), hg. V. Richard Klein, Nürnberg 1989, S. 50.

Die genauen Internetadressen für die Kriegsfotos aus dem 1. Weltkrieg lauten jeweils:http://www.geschichte-erforschen.de/bilder/haeckel-kriegsbeginn-1914.jpg (Paul Lehmann)http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ph002794/index.html (Paul Schramm)http://www.firstworldwar.com/photos/graphics/cpe_combles_trenches_01.jpg (Ludwig Hennecke)http://www.firstworldwar.com/photos/graphics/cnp_dead_man_hill_02.jpg (Otto Schiebel)http://www.firstworldwar.com/photos/graphics/ww_british_tank_01.jpg (Heinrich Schrenk)http://www.firstworldwar.com/photos/graphics/cnp_gas_bomb_01.jpg (Fritz Lang)http://www.firstworldwar.com/photos/graphics/cpe_verdun_trench_01.jpg (Richard Thiermann)geschichte lernen, Heft 108, S. 25 (Hermann Prückner)http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ba104275/index.html (Fritz Chrétien)http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ph003415/index.html (Paul Limberger)http://www.firstworldwar.com/photos/graphics/cnp_aisne_captured_01.jpg (Rudolf Münz) http://www.firstworldwar.com/photos/graphics/ww_british_tank_01.jpg (Heinrich Sigling)

Informationen zum Kriegsverlauf sind der Internetseite des Deutschen Historischen Museums entnommen:http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/kriegsverlauf/index.html

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Und abschließend ein Foto unserer Ausstellung: