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Cabasse Baltic 4und Santorin 38Cabasse Baltic 4und Santorin 38

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Lautsprechersystem Cabasse Baltic 4 und Santorin 38Autor: Christian Bayer Fotografie: Rolf Winter

Eine neue Baltic von Cabasse? Mit

einem komplett überarbeiteten Ko-

axialchassis, dem Technologieträger

des französischen Herstellers? Ob

wir die Baltic 4 exklusiv hören und

testen wollen? Was für eine Frage!

Stop, look and listen

Sie kennen das: Gaaanz zufällig stehen Sie plötzlich vor demSchaufenster eines HiFi-Geschäfts (= stop). Natürlich nicht geplant,aus reinem Zufall. Sie hatten sowieso eigentlich längst vergessen,dass dieses Geschäft überhaupt existiert... (Ihre Frau oder Freundinwürde Ihnen das vielleicht nicht glauben, ich tue es ganz sicher, zu-mal man sich eine gute Geschichte nicht durch die sogenannteWahrheit verderben lassen sollte.) Da Sie nun schon einmal dortstehen, können Sie sich ja ruhig auch ein wenig umschauen, ganzunverbindlich natürlich. Kaum zu glauben, wie lange es her ist, dassSie zuletzt hier waren. Beim Studieren der Auslage fällt Ihnen unterall den Lautsprechergeschossen ein bestimmtes Modell ins Auge.Auge ist das richtige Stichwort, denn dieser Lautsprecher scheint Sietatsächlich durch eine Pupille anzusehen, fast haben Sie den Ein-druck, dass er Ihnen zuzwinkert (= look). Sie lesen an seinem Fußden Markennamen Cabasse, und unwillkürlich macht sich einLächeln auf Ihrem Gesicht breit: Dieser Hersteller gehört zu IhrenFavoriten. Kurz darauf stehen Sie auch schon im Laden und fragennach, ob Sie „die da“ mal Probe hören können (= listen).Wäre ich Händler, würde ich mir die neue Cabasse Baltic 4 ga-rantiert als Eyecatcher ins Schaufenster meines Ladens stellen,wohl wissend, dass jeder, der sie hören würde, von ihr zumindestangetan wäre. Und genau deshalb will ich Ihnen auch gleich zu Be-ginn meines Berichts meine erste akustische Begegnung mit ihrschildern. Nachdem das Satelliten-Subwoofer-System justiert war,worauf ich später noch näher eingehen werde, ließ ich einen mei-ner Lieblingssänger, den Amerikaner Ray LaMontagne, den An-fang machen. Till the Sun Turns Black (RCA, 82876 83328 2, USA,2006, CD) ist eines seiner Meisterwerke und war sein Debüt bei ei-nem Majorlabel. Im Song „Barfly“ dringt seine unverwechselbarraue Stimme locker und intim an mein Ohr, als säße er mir bei ei-nem Wohnzimmerkonzert auf einem Hocker direkt gegenüber.Gleich das nächste Stück „Three More Days“ verlässt diese Inti-mität, es treibt und groovt, die Bläser, das gesamte Arrangementerinnert an den Stax-Soul der 60er- und frühen 70er-Jahre. DieLautsprecher folgen behänd sämtlichen dynamischen Verästelun-gen, vermitteln die übereinandergeschichteten Klänge sauber undsehr realistisch. Apropos realistisch: Eine von LaMontagnes

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schönsten Balladen ist „Can I Stay“. Nur Rays Stimme, eine Gitar-re und eine kleine Streichergruppe zelebrieren diese flehende Bit-te um menschlichen Kontakt. Mit ihrer unmittelbaren Präsenz,der ungeheuren Weichheit und gebirgsbachartigen Klarheit be-eindrucken mich die Cabasse-Schallwandler schwer.An dieser Stelle ist ein hoffentlich nicht zu abrupt wirkender Ex-kurs ins Reich der harten Fakten angebracht, um die großartigePerformance dieser Lautsprecher begreifbar zu machen. Die FirmaCabasse wurde 1950 von Georges Cabasse gegründet und hat als ei-nes der großen Unternehmen des europäischen Lautsprecherbauseine bewegte Geschichte hinter sich. Georges Cabasses Vorfahrenhatten bereits seit dem 18. Jahrhundert über fünf Generationenhinweg Violinen, Bratschen und Cellos gebaut. Der Hang und dieBegabung zum Hören, Beurteilen und Abstimmen von Musikin-strumenten und in der Folge von Lautsprechern stellen daher ge-wissermaßen ein Familienerbe dar. Kürzlich berichteten mir unab-hängig voneinander zwei HiFi-Freunde mit sehr ausgeprägtenVorstellungen von gutem Klang und sehr großzügigen Budgetsganz aufgeregt von ihren neuesten Audio-Funden. Es handelte sichjeweils um Cabasse-Lautsprecherpaare aus den 60er-Jahren. Ichhatte die Gelegenheit, mir beide anzuhören. Vor allem im Vergleichzu den Fünf-Wege-Hörnern des einen Freundes machten die kaummittelgroßen Lautsprecher eine derart gute Figur, dass ich seitherselbst auf der Suche nach einem solchen Pärchen bin.Angefangen hatte die Firma seinerzeit mit Kinosystemen. Nochheute kann man sogar in Deutschland, im nordrhein-westfälischenKevelaer, ein mit Cabasse-Lautsprechern ausgestattetes Kino fin-den. In den 70er- und 80er-Jahren erlebte die Firma ihren ganzgroßen Aufstieg. Ich erinnere mich an viele Referenzlautsprecherund Aktivsysteme, die trotz ihrer Größe immer sehr musikalischklangen. Seither hat Cabasse einige Veränderungen erlebt. Mit sei-nem aktuellen Portfolio scheint das Unternehmen hervorragendfür die Gegenwart und Zukunft gerüstet. Unter dem Dach vonAwoX, einem Globalplayer in Sachen Streaming und dazu Mit-rechteinhaber des DLNA-Streaming-Standards, entwickelt undbaut man in der Bretagne ein breites Programm, bei dessen inhalt-

Kein anderer Hersteller betreibt bei einem Koax-Chassis einen solchen Auf-wand wie Cabasse. In der Kugel aus GFK sitzt nicht nur der komplette Treibermit seinen drei Wegen, sondern auch noch die komplexe Weiche. Man siehtauch die Stange, mit deren Hilfe das Chassis in der Kugel verschraubt ist

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Lautsprechersystem Cabasse Baltic 4 und Santorin 38

licher Ausrichtung Christophe Cabasse,Sohn des Firmengründers, eine ent-scheidende Rolle spielt. Er ist für dieakustische Abstimmung der Lautspre-cher zuständig, koordiniert das Marke-ting und schult die Vertriebsmitarbeiter.Die Baltic-Serie mit ihrem Koaxial-kerntreiber, der bei seiner Einführung1992 noch TC21 genannt wurde unddem menschlichen Auge, besser gesagtder Pupille nachempfunden ist, sorgtevon Anfang an für Furore. Ein derarti-ges Design, einen Koaxiallautsprechermit praktisch homogener Membran-fläche, gab und gibt es auf dem Welt-markt sonst nicht. Zum Hörtest wurdendie Lautsprecher mit sehr hochwertigenMDF-Ständern mit Echtholzfurnier ge-liefert. Alternativ dazu kann man sie miteinem Sockel zur Verwendung als Cen-ter auf einem Regalsystem oder „pur“für die Wandmontage bekommen. Derfür die Baltic 4 komplett neu entwickel-te Treiber trägt die Bezeichnung TCA(Tri Coaxial Aramide). Die zugrundeliegende Technik, die für eine räumlichkohärente Abstrahlung sorgt, nennt Ca-basse SCS, was für Source à CohérenceSpatiale oder auch Spatially CoherentSystem steht. Der konzeptuelle Vorteileiner solchen Punktschallquelle liegtauf der Hand: Strahlt man direkte undindirekte Schallanteile zeitgleich vomselben Punkt aus ab, führt dies zu einemtransparenteren, phasenrichtigerenKlangbild mit deutlich größerem SweetSpot im Vergleich zu konventionellenLautsprechern, deren Chassis überein-ander angeordnet sind. Cabasse ver-gleicht das Prinzip mit Steinen, die insWasser geworfen werden: Nimmt mandrei Steine und lässt sie am selbenPunkt fallen, vergrößern sich die kon-

zentrischen Wellen und verbreitern sich gleichmäßig – ganz im Ge-gensatz zu jenen von Steinen, die man an drei verschiedenen Stel-len ins Wasser wirft. Mich muss man davon allerdings nicht mehrüberzeugen, da ich seit Jahrzehnten hauptsächlich über Punkt-schallquellen unterschiedlicher Couleur Musik höre. Was ich an derBaltic 4 wirklich sensationell finde, ist neben ihrer überragendenNatürlichkeit tatsächlich ihre Fähigkeit zur Quasirundumstrah-lung: Der image-hifi-Hörraum wurde fast an jeder Stelle geradezumit Musik geflutet.Mit Koaxiallautsprechern hat das Unternehmen übrigens einigeErfahrung – das erste derartige System namens Diphone wurdebereits 1954 vorgestellt. Gegenüber dem Vorgängerchassis TC23hat man die Membranfläche beim TCA etwas vergrößert. Wie derName verrät, besteht die Membran aus Aramidfasern. Dabei han-delt es sich um eine Polyamidart, die sich durch einen hohen Här-te- und Dämpfungsgrad auszeichnet. Der bekannteste Vertreterdieser Kunststoffgruppe ist Kevlar. Hinsichtlich seiner Steifigkeitund Dämpfung unterscheidet sich das neue, im Cabasse AcousticCenter in Plouzané unweit von Brest hergestellte Membranmate-rial zwar nicht von dem früher verwendeten, wiegt dabei aber nurnoch die Hälfte. Mittelton- und Tiefmitteltonmembran sind mit-einander verpresst, um eine weiche, runde Oberfläche zu erzeugenund dadurch entsprechend dem oben angesprochenen SCS-Prin-zip einen höheren Direktschallanteil zwischen 60 und 25000Hertz, eine bessere Raumabbildung und einen größeren, stabile-ren Abstrahlbereich zu erzielen. Auch die Membran des Hochtö-ners besteht aus einem speziellen Kunststoff namens Kaladex undsoll analog zur Aramidmembran der Mittel- und Tiefmitteltönerihrerseits für mehr Punch und Dreidimensionaliät im Hochton-bereich sorgen. Das TCA-Chassis ist in eine Kugel aus glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK) mit Bassreflexkanal eingepasst. Ca-basse greift auf diese technische Lösung bereits seit der erstenBaltic zurück, weil man nur dadurch, dass man die Rundungendes Treibers quasi mit der Kugel verschmilzt, Gehäusereflexionenvermeiden und der SCS-Philosophie wirklich gerecht werdenkann. Ich verwende hier den Ausdruck „eingepasst“, weil der Trei-ber nicht eingeschraubt, sondern mittels einer Metallachse mit ei-ner rückwärtigen Schraube verspannt ist, sodass man das Chassisan dieser Stelle auch tunen kann. Wie eigentlich immer in solchenFällen wird diese Schraube aus klanglichen Gründen nur handfestangezogen und nicht „zugeknallt“. Die Weiche sitzt hinter demTreiber in der Kugel. Im Vergleich zur Vorgängerin sind die ver-wendeten Neodymmagnete effektiver, sodass Cabasse statt drei

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nur zwei einzusetzen braucht – je einen für den Hoch- und Tief-mitteltonbereich. Damit einher geht eine Steigerung der Antriebs-kraft von 26 Prozent im Tiefmittelton- und 62 Prozent im Mittel-tonbereich, bei extrem geringen Verzerrungen und superschnellerDynamikverarbeitung. All das trägt wiederum zu jener unglaubli-chen Natürlichkeit bei, die ich bereits angesprochen habe.Bleibt noch der Bass. Man kann die Baltic 4 mit ihrer unterenGrenzfrequenz von 60 Hertz durchaus auch als Full-Range-Laut-sprecher betreiben, wenn man nicht bei zu großen Pegeln hört,beziehungsweise allzu komplexe Musik bevorzugt. Gleichwohlgeht die Party erst richtig mit einem Subwoofer los. Cabasse gibtfür den Santorin 38 eine schier unfassbare maximale Belastbarkeitvon 1210 Watt an. Klingt zunächst absurd, doch die Franzosenwissen genau, wovon sie sprechen – schließlich verfügen sie un-mittelbar unter ihrem Firmengebäude an der Atlantikküste übereinen Bunker, in dem alle Lautsprecher in schalltoten Räumen bishart an die Grenze ihrer Zerstörung getestet werden. Eine martia-lisch anmutende Prozedur, die letztlich der Haltbarkeit dient – einAspekt, den geneigte Endkunden sicher sehr positiv aufnehmenwerden. Die Baltic stellt übrigens zugleich auch das Herzstück vonLa Sphère dar, Cabasses Referenzlautsprecher, und ist damit einerder großen Technologieträger des Unternehmensprogramms.Umso mehr freuen wir uns, dass wir als erstes europäisches Print-magazin über die vierte Inkarnation dieses Ausnahmelautspre-chers berichten können.Cabasse empfiehlt, die Musiksignale nicht via Cinchkabel vomVerstärker zum Subwoofer und dann mit Lautsprecherkabeln wei-ter zu den Satelliten zu führen, sondern den Verstärker direkt überdie Lautsprecherkabel mit dem Subwoofer sowie mittels eineszweiten Kabelsets mit den Satelliten zu verbinden. Man kann amSubwoofer Santorin 38 die Übernahmefrequenz, Phase und vor al-lem auch die Lautstärke des Basses regulieren. Obwohl die Baltic-

xxxMitspielerPlattenspieler: Brinkmann Oasis mit Tonarm 9.6 und Tonabnehmer Brinkmann PiCD-Player: Soul Note SC710 Vollverstärker: Audio Exklusiv P 12 Phonovorver-stärker: Gryphon Orestes/Elektra, silvercore phono two NF-Kabel: Silent Wire 32Mk2, Axmann Silver X Lautsprecherkabel: Silent Wire 32 Mk2, Ensemble Netz-kabel: Silent Wire AC16 Mk2, Audioplan Tuning: Acoustic System, Audiophil-Schumann-Generator, bFly-audio, Fastaudioxxxx

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nehmen, das Satelliten-Subwoofer-System persönlich mit demmitgelieferten Mikrofon auf den image-Hörraum einzumessen. Ei-ne gehörmäßige Feinjustage kann, wie beschrieben, das schnelleProzedere abschließen. Ein Wort noch zur Verstärkung: Die Emp-findlichkeit der Baltic 4 ist mit 91 Dezibel recht hoch, das Impe-danzminimum liegt bei verstärkerfreundlichen 3,5 Ohm. Nach Ex-perimenten mit Verstärkern von NAD, Soul Note und T+Aentschied ich mich für den Vollverstärker P 12 des deutschen Her-stellers Audio Exklusiv, einen ganz hervorragenden Hybridverstär-ker, der mit 80 Watt an 8 Ohm die Cabasse locker aufspielen lässtund nebenbei bemerkt für 4000 Euro ein unglaublich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Natürlich habe ich auch mit der Auf-stellungsbreite der Satelliten – was mir für die Baltic 4 allerdings einetwas despektierlicher Begriff zu sein scheint – experimentiert. ImGroßen und Ganzen kann man sagen, dass eine enge Aufstellungebenso gut funktioniert wie eine breite: Zwischen 2,5 Metern undetwa 5 Metern lässt sich nach meiner Erfahrung durch Einwinkelnstets eine perfekte Abbildung erzielen.Nun endlich zurück zur Musik. Mit dem Cabasse-System höre ichimmer wieder ganze CDs am Stück, was ein gutes Zeichen ist: Ichsuche nicht nach Stärken, sondern finde sie einfach. So widme ichmich dem Klassiker Khmer (ECM Records, ECM 1560, Deutsch-land, 1987, CD) von Nils Petter Molvær, den ich erst im Juli in ei-nem großartigen Konzert anlässlich des Jazz Sommers im Bayeri-schen Hof in München erleben durfte. Gleich im Titelstückbeeindruckt mich die knackige Percussion besonders. In „Access /Song of Sand 1“ bauen sich unterschiedliche dynamische Lagenauf, dazu gesellen sich teilweise brutale Dynamikattacken, gekröntvon Molværs hymnisch-verfremdeter Trompete. Wie sauber unddoch involvierend die Cabasse das darstellt, ist erstklassig. Dassel-be gilt für das wie ein Soundtrack aufgebaute „Platonic Years“.Auch hier imponiert mir wieder die Schnelligkeit der Impulsverar-beitung: Da verschmiert nichts, seidenweichste Klarheit und Auf-lösung im Gleichgewicht, das Schnurren und Brüllen einer Raub-katze in einer elektrostatenhaften Offenheit, was ja nicht ganzverwunderlich ist, denn wo praktisch kein Gehäuse ist, könnenauch keine Gehäuseverfärbungen auftreten. Es macht wirklich irreSpaß, mit diesem System Musik zu hören. Also packe ich SambaGostoso (hipjazz, 011, Deutschland, 2016, CD), das brandneue Al-bum des Vibrafonisten Wolfgang Lackerschmid, in den Player.Wieder höre ich die CD am Stück und staune über die Natürlich-keit, Klarheit, Räumlichkeit, Leichtfüßigkeit und Offenheit. Wiedie Vibrafonschlegel zum Beispiel in „Can’t Make You Stay“

Eine Macht: der Santorin 38 Subwoofer mitseinem 38-cm-Bass, dessen Membrandesignan die Struktur von Bienenwaben angelehntist. Der Subwoofer ist natürlich vollaktiv undkann mit einem mitgelieferten Mikrofon anden Raum angepasst werden. Er lässt sichso feinfühlig mit dem Coax-Treiber ver-schmelzen, sodass beide ein perfektes Teambilden: Ganz großes akustisches Kino ist das

Kugeln bis 60 Hertz spezifiziert sind,empfiehlt sich aus meiner Sicht ein et-was höherer Übernahmepunkt, um siemit dem Subwoofer akustisch so zu ver-blenden, dass der Übergang eben nichtals solcher wahrnehmbar ist. Ich per-sönlich neige dazu, den Bass immer et-was leiser spielen zu lassen. MeineFaustregel: Wenn ich ihn auf Anhiebhöre, regle ich das eine oder andere De-zibel zurück. Zur Einstellung bietet essich an, den Sub mit bassreicher Musik,die einem vertraut ist, zuerst komplettherauszunehmen, um ihn dann fein-fühlig wieder ins Spiel zu bringen. Fürden image-Hörraum war der Santorin38 fast ein wenig überdimensioniert;für normale Hörräume oder Wohnzim-mer bis etwa 35 Quadratmeter dürftesein kleinerer Bruder Santorin 30, derweniger als die Hälfte kostet, optimalsein. Der nach unten abstrahlende,weich aufgehängte 38-Zentimeter-Bassdes Subwoofers verfügt über eine ho-nigwabenartige Membran aus Nomex,einem weiteren für Audiozwecke opti-mierten Aramid. Diese Membran findetauch im L´Océan, einem der Topsyste-me von Cabasse, Verwendung.Christophe Cabasse ließ es sich nicht

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ist die neue Cabasse Baltic 4 in Kombination mit dem Santorin 38ein Objekt von Musikliebhabern für Musikliebhaber. Wenn nebendem Wunsch, keine großen Kisten aufstellen zu müssen, elek-trostatengleiche Offenheit, stupende Räumlichkeit und extremeNatürlichkeit ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste stehen, dannschauen Sie nicht länger in die Auslagen, gehen Sie in den Ladenund hören Sie mit offenen Ohren. Viel Freude dabei!

xxxxLautsprecher Cabasse Baltic 4Funktionsprinzip: Drei-Wege-Koaxialbassreflexlautsprecher Frequenzgang: 60 –22000 Hz Nominalimpedanz: 8 Ohm Impedanzminimum: 3,5 Ohm Kennschall-druckpegel: 91 dB Belastbarkeit: 1210 W Maße (B/H/T): 40/130/49 cm Ge-wicht: 16 kg Garantie: 2 Jahre (mit Registrierung 5 Jahre) Paarpreis: 11000 Euro

Subwoofer Cabasse Santorin 38Funktionsprinzip: Aktiver Subwoofer Frequenzgang: 17 – 170 Hz Nennbelast-barkeit (RMS): 500 W Maximale Belastbarkeit: 1210 W Maximaler Schall-druck: 112 dB Besonderheiten: Laufzeitverzögerung (Delay) und Phase einstell-bar, Tiefpassfilter zwischen 20 und 200 Hz in 1-Hertz-Schritten anpassbar Maße(B/H/T): 62/51/59 cm Gewicht: 53 kg Garantie: 2 Jahre (mit Registrierung 5 Jah-re) Preis: 7000 Euro

Kontakt: ATR, Schenkendorfstraße 29, 45472 Mülheim an der Ruhr, Telefon0208/882660, www.audiotra.dexxxx

schwingen, der Filz über die Metall-plättchen streicht, die Besen die Trom-melfelle streifen – einfach ein Genuss.Eines ist sicher: Die Cabasse Baltic 4ist nicht nur salopp gesagt ein Hin-gucker. Sie ist eine Designikone, ein un-verwechselbarer Lautsprecher, der oftnicht einmal als solcher wahrgenom-men wird. Und das kann ein ganz ent-scheidender Vorteil sein, denn in mo-dernen Wohnlandschaften, bei derenZusammenstellung letzten Endes häu-fig die optische Wirkung entscheidendist, kann so ein Lautsprecher ganz ele-gant seinen Platz finden. Bei der opti-malen Integration von Anlagen zurMusikwiedergabe in Wohnräumenkann die Bedeutung der Cabasse Baltic4 also gar nicht deutlich genug heraus-gestellt werden. Als Verbindung einerhöchst natürlichen, lockeren, freienTonwiedergabe mit einem modernenund sympathischen Look ist sie ein Ob-jekt zum Hinschauen, Stehen- oder Sit-zenbleiben und Musikhören. Bei Bedarfhat man damit auch etwas zum Herzei-gen – und Verblüffen. Doch viel mehr