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Komplettanlage RevoxJoy S120 MKII, Joy S37, Joy S22und Prestige G140

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Komplettanlage Revox Joy S120 MKII, Joy S37, Joy S22 und Prestige G140Autor: Josef Bruckmoser Fotografie: Rolf Winter

Die Wiedergeburt einer Legende

Wenn Schweizer einen Neubeginn setzen, dann machen sie keinehalben Sachen. Erst recht nicht, wenn auf den Geräten ein so tra-ditionsreicher Name wie Revox steht. Da kommen immerhin Hi-Fi-Legenden wie der Spitzentuner B760, der Vollverstärker B750oder die Tonbandmaschine B77 in den Sinn. Diese haben nichtnur zu ihrer Zeit das Herz eines jeden Freaks höher schlagen las-sen, sondern stehen bis heute als Vintage-HiFi hoch im Kurs.Zuletzt freilich ist es in HiFi- oder gar High-End-Kreisen um

Revox ruhiger gewesen. Das Unternehmen hat sich vornehmlichmit der Installation von Multiroom-Anlagen befasst. Damit gingzugleich die Automatisierung von Wohnungen und Häuserneinher – ein riesiger Geschäftszweig, der nicht nur ganz auf derHöhe der Zeit ist, sondern auch die Computer- und Multimedia-Kompetenz von Revox eindrucksvoll unter Beweis stellt. Das be-deutete freilich auch, dass es im Katalog mehr um Begriffe wieRS232 Interface, IR Receiver, M-Link Booster oder Multiuserging und weniger um beeindruckende Verstärkerleistungen oderandere Features, die das Herz des HiFi-Aficionados höher schla-gen lassen.Und nun also „Joy“, ein echtes Audiosystem aus der Abteilung

Revox Home Solutions. Oder um genauer zu sein: ein echtes au-diophiles System. Dazu gehören im Prinzip drei Geräte mit demNamen „Joy“, der Anspruch und Herausforderung zugleich ist: derRevox Joy Network Receiver, der Revox Joy Server und der RevoxJoy CD-Player. Dabei war das Abspielgerät für die herkömmlicheCompact Disc zunächst gar nicht im Fokus der Entwickler gestan-den, denn im Grunde sind der Network Receiver und der Serverdie optimalen Geräte für den Aufbau eines digitalen Musikarchivs– inklusive vorhandener CDs, die über das Laufwerk des Serversauf dessen Festplatte gerippt werden können. Aber siehe da, die totgesagte CD lebt in großen Stückzahlen in

vielen Haushalten. Daher wird aktuell jede dritte Joy-Anlage mitCD-Player geordert, der zudem über Revox CD-Link voll in dasNetzwerk integriert werden kann. Auch ich selbst bin ein Anhän-ger haptischer Musikträger. Daher spricht nichts dagegen, in die-sem Testbericht das Pferd gleichsam von hinten aufzuzäumen undmit dem CD-Player zu beginnen. Zumal es dieses Abspielgerät für

Müssen Sie auch weit zurückden-

ken, um mit dem Namen Revox et-

was zu verbinden? Dann heißt es

jetzt rasch umdenken. Denn „Joy“

ist nicht nur der Name der neuen

Geräte aus der Schweiz. Die wer-

den ihrem Namen auch absolut ge-

recht und machen richtig viel Spaß.

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Links: Der Joy Network Receiver istaußen wie innen randvoll bestückt:Die große Platine auf der Bodenplat-te ist für die Spannungsversorgungund die gesamte Audiosignalverar-beitung zuständig. Auf der Platinedarüber befinden sich die Geräte-steuerung, das Streaming-Modulund der DAB-Tuner. Im Vordergrundder 300VA Ringkerntransformator

Unten: Das Anschlussfeld zeigt linksdie Lautsprecherbuchsen, in der Mit-te oben befinden sich der USB-Ein-gang, der Netzwerkeingang und derCD-Link. Unmittelbar darunter sinddie vier digitalen Eingänge (2 Coax, 2optisch) angebracht, rechts danebendie zwei analogen Eingänge sowiedie analogen Ausgänge, Sub-Outund Digital-Out. Die Antennenbuchsenimmt Signale für FM und DAB+ auf.Ganz rechts die WLAN-Antenne undder Netzanschluss

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Silberscheiben für einen Preis von gerade einmal 950Euro absolut in sich hat.Ich habe dem Slot, in den die CDs mit einem leisen

Surren verschwinden, gleich zu Beginn eine hoch-wertige und anspruchsvolle Kost verabreicht: HarryBelafontes berühmten Auftritt in der Carnegie Hall(LSOCD 6006), der in puncto räumlicher Auflösungund anspringender Dynamik immer wieder einehohe Mess latte darstellt. „Wake up, wake up“, singtBelafonte, aber das ließ sich der Schweizer Player inseinem schmucken weißen Gehäuse nicht zweimalsagen. Der sprang präzise und schnell an und ließweit in die Zuhörerreihen hineinschauen. Wer dieseCD kennt, weiß, dass bei entsprechend transparen-ter Wiedergabe immer wieder dort und da ein Hu-sten wahrzunehmen ist. Der Revox Joy Player hatnichts davon überhört, sondern solche Details glas-klar an die Lautsprecher geliefert.Die Bässe waren nicht ganz so satt und füllig, wie

ich sie über meine Referenz gewohnt bin. Aber zumAusgleich dafür brachte der Revox die tiefen Tönestraff und knackig, voller Ausdruck und Kraft zuGehör. Vom Gefühl her gingen die Töne des Joy-Players damit nicht so sehr in den Bauch, aber voll indie Beine. Die sind bei dem Drive, den der Revoxentfaltet, keinen Augenblick ruhig geblieben. Nichteinmal dort, wo Belafonte auf „Sylvie“ schmachtendum seine Geliebte ringt. Der Revox CD-Player machtdaraus kein liebliches Werben, sondern es geht ihmum das intensive Ringen eines Mannes, der seinerLiebe zu „Sylvie“ mit allem Nachdruck seiner Stim-me Ausdruck verleiht. Schmerz lass nach, möchteman dem Sänger beinahe zurufen.Um es auf den Punkt zu bringen: Man wird zum

ausgerufenen Preis kaum einen CD-Player finden,der einer etwas zu ruhigen und bedächtigen Anlagederart auf die Sprünge helfen kann. Das mag nichtdas ursprüngliche Ziel gewesen sein, aber die Revox-Entwickler haben mit ihrem Joy Player den Vogel ab-geschossen: Das ist ein CD-Spieler, der dank seinerPräzision und fein aufgedröselten Darbietung ohneWeiteres auch in einer teureren Anlage auf Augen-höhe mitspielt. Die einzige Voraussetzung ist, dass er

mit seiner straffen – man könnte ruhig sagen„schweizerischen“ – und zugleich extrem schnellenGangart in die Umgebung seiner Mitspieler passt. Diese tonale Tendenz kann man übrigens durch die

Anbindung an den Untergrund beeinflussen. ZumBeispiel haben RDC-Kegel etwas Entspanntheit undSonorität (sprachwissenschaftlich laut Duden dieKlangfülle eines Lautes) ins Spiel gebracht. In denHörnotizen heißt es dazu: Achtsamkeit auf eine gutePositionierung ist Pflicht. Das Ziel ist dabei, dem nur3,05 kg wiegenden Leichtgewicht ein wenig Funda-ment zu verschaffen.Aber so bemerkenswert der Joy-CD-Player ist –

wirklich spannend wird es mit der Joy-Gesamtanla-ge. Denn die Schweizer haben in ihren Joy Receiverund ihren Joy Server so extrem viel hineingepackt,dass kaum ein Wunsch offenbleibt. Vor allem der Re-vox Joy S120 MKII Network Receiver mit DAB+ Mo-dul, wie er zum Test angetreten ist, hat es in sich. Daverbindet sich allerneueste Streaming- und Emp-fangstechnik mit einem kraftvollen Schaltverstärkermit 2 x 120 Watt RMS-Leistung. Dieser kommtselbstverständlich nicht von der Stange, sondern isteine Revox-Eigenentwicklung.Kaum zu glauben, was alles in einem Gehäuse von

nur 87 Millimetern Höhe, 200 Millimetern Breiteund 352 Millimetern Tiefe Platz gefunden hat: einhochwertiger Audiostreamer inklusive Internet Ra-dio, ein Bluetooth Empfänger, sechs klassische Au-dio-Eingänge (zwei analog, zwei optisch, zwei koaxi-al), Pre-Out und Subwoofer-Ausgang, CD-Link undintegriertes DAB+ Modul sowie UKW-Radio. PCM-Signale werden bis zu 24 Bit und 192 kHz (S/PDIF)bzw. 96 kHz (optisch) angenommen und weiterver-arbeitet. Unterstützte Medienserver sind UpnP AV1.1 und DLNA. Da ist digital alles drin und dran. Ausgenommen bleibt vorerst nur DSD, weil es zur

Philosophie von Revox gehört, dass nicht jedes For-mat sofort appliziert wird, solange es sich nicht be-ständig auf dem Markt etabliert hat. Dem Kundenwird zum bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnisnur das angeboten, was er auch sicher langfristignutzen kann. Und da gibt es ja nun trotz des aktuel-

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len Hypes um das DSD-Format tatsächlich nochFragezeichen, schon allein deshalb, weil im Klassik-bereich das Softwareangebot noch kaum Künstlerder ersten Garde umfasst. Anna Netrebko auf DSD?Leermeldung. Die ideale Ergänzung zu diesem Powerhouse von

Joy ist der Joy S37 Audio Server. Dieser kann auf sei-ner Festplatte mit 1 TB rund 1200 CDs in voller Qua-lität abspeichern. Und wie schon bei mehreren ähn-lichen Tests hat sich auch bei der Revox-Anlageerwiesen, dass das Abspielen einer gerippten CD vonder Festplatte gegenüber der direkten Wiedergabeüber einen CD-Player etwas mehr Ruhe ins Spielbringt. Damit ist auch von der klanglichen Seite herbegründet, warum Network Player und Server denKern der Joy-Anlage bilden – wobei der Joy CD-Player entweder zusätzlich zum Server oder anstelledessen durchaus Sinn macht für Menschen, die sichnicht gern von der lieb gewordenen Gewohnheit ver-abschieden möchten, dass Musikhören etwas mit ei-nem Laufwerk und mit dem einfachen Auflegen oderEinlegen eines haptischen Tonträgers zu tun hat.Apropos Haptik. Ich habe die gesamte Joy-Anlage

vornehmlich mit der optionalen Joy S208 System-

Das Innenleben des Servers besteht aus dem Laufwerk zumRippen von CDs, einem Mini-ITX-Board und einer 1 TB Fest-platte. Unter dem Kühlkörper befindet sich ein Intel AtomProzessor (N2800, 2 x 1.8 GHz)

Das Anschlussfeld des Servers bietet Audioausgänge op-tisch bis 192 kHz 24 Bit und HDMI bis 96 kHz/24 Bit sowie ei-nen analogen Ausgang. Der HDMI Videoausgang ist kompa-tibel zum HDMI 1.3a Standard. Die Festplatte, die im Bildnoch mit 500 GB angegeben ist, hat in den aktuellen Model-len 1 TB Speicherplatz. Die Anschlüsse von links: DC Input,USB, RJ45, VGA, USB High Current, HDMI, Line out, MIC in,Optical output

fernbedienung gesteuert. Selbstverständlich lassensich alle Geräte auch über die Revox App S232 füriPhone, iPod und iPad sowie über die App S235 fürAndroid-Geräte ansprechen. Ich selbst bin diesbe-züglich aber ein glühender Anhänger der Revox-Phi-losophie, dass viele Menschen an ihrem freien Abendnicht wieder mit diesem ständigen „Wischen“ auf ei-nem Display zu tun haben wollen. Aber wie immerdas jemand handhaben will: Diese Fernbedienungliegt gut in der Hand, ist ausgereift, sehr intuitivhandhabbar, voll funktionstüchtig und zweifellos diezusätzlichen 350 Euro wert. Dass sie auch die Kom-mandos für TV-Geräte einlernen kann, versteht sichbei Revox von selbst.Kurz zum Aufbau während der Testwochen: Der

Network Receiver wurde im Rack platziert und perWLAN mit dem Joy Server verbunden, weil die Ver-legung eines Ethernetkabels vom Router zum Rackin meiner räumlichen Situation ein größerer Auf-wand gewesen wäre. Diese Installation steht sichereinmal an, war aber für den Joy-Test absolut nichtnotwendig. Der Server selbst muss zwingend überein LAN-Kabel an das häusliche Netzwerk ange-schlossen werden. Er bekam seinen Platz in derNähe des Routers. Receiver und Server haben danneinwandfrei über WLAN kommuniziert. In denUntermenüs der Fernbedienung können der Netz-werk- und WLAN-Status jederzeit überprüft wer-den. Und selbst wenn Sie ein großes NAS-Laufwerkim Keller oder wo immer stehen haben und es perKabel mit dem Router verbunden ist, erkennt es derNetwork Player problemlos als Musikquelle. Um einen direkten Vergleich zwischen der Wieder-

gabe über den Joy CD-Player und den Joy Server zuhaben, forderte ich die Revox-Geräte mit einer be-tont ruhigen CD heraus. Denn dass sie unwahr-scheinlich schnell sein können, hatten sie bis dahinschon bewiesen. Jetzt sollte es mit Keith Jarretts TheMelody At Night aus dem Jahr 1999 (ECM 1675) andie Kunst der Stille gehen. Dabei fiel auf, wie präg-nant der CD-Player am Anfang des zweiten Tracksdie leichten Dissonanzen abbildete, die sich langsamharmonisch auflösten. Auch das lange Ausklingen

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am Schluss bestätigte nachhaltig den Eindruck, dassder Revox-Player nichts unter den Tisch fallen unddie Saiten des Klaviers so lange ausschwingen lässt,wie der Pianist es durch das Pedal vorgibt.Wurde die CD in den Server gerippt – das geht so

zügig, dass keinerlei Ungeduld aufkommt – und vonder Festplatte wiedergegeben, dann rückte die Dar-stellung eine Spur von der Front der Lautsprecherzurück. Das verlieh der Wiedergabe einen Hauchwohltuender Abgeklärtheit, alles klang ein wenigmehr nach Melody At Night. Diese Ruhe nahm nocheinmal zu, wenn ich anstatt der 120 Watt aus demRevox Schaltverstärker die 300 Watt aus den Jeff Ro-wland Model 12 an die Revox-Lautsprecher schickte.Aber abgesehen davon, dass dieser Vergleich alleinvon der Preisklasse her nicht angemessen ist, war derUnterschied nicht so groß, dass mehrere Welten da-zwischen gelegen wären. Eine reine Freude war angesichts des sehr schwieri-

gen Rundfunkempfangs in meiner Wohnung in derStadt Salzburg das lückenlose Angebot an Emp-fangsvarianten, das der Revox Receiver bietet. Fürmeinen Klassik-Haussender Ö1 blieb ich beimUKW-Empfang. Denn für die Wiedergabe über In-

Im CD-Player befindet sich in unmittelbarerNähe des D/A-Wandlers der zentrale Mas -ter-Clock-Oszillator, der auf minimalen Takt-Jitter optimiert ist. Die Spannungsversor-gung der analogen Schaltungsbereicheerfolgt durch lokale, rauscharme Shunt-Spannungsregler. Das Laufwerk ist keinComputerlaufwerk, sondern ein CD-Laufwerk

Das Anschlussfeld bietet einen analogenAusgang, zwei digitale Ausgänge, den CD-Link und RS232 Control

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ternetradio bietet der Sender schlichtweg keine be-friedigende Qualität. Und wie Ö1 mit DAB+ geklun-gen hätte, war nicht feststellbar, weil der Österreichi-sche Rundfunk im Unterschied zu den deutschenSendern kein DAB+ anbietet. Umso erfreulicher war, dass der Revox S120 emp-

fangs- und klangmäßig bei FM-Sendern absolut miteinem FM-Klassiker mithalten konnte: dem LinnKremlin, einem reinen FM-Tuner aus der Glanzzeitsolcher Geräte, der vorübergehend im Haus war. DieRevox-Leute haben also die FM-Technologie, wie sieseinerzeit in einem ihrer Klassiker, dem Revox B760,und ähnlichen Geräten auf die qualitative Spitze ge-trieben wurde, nicht verlernt.Das alles hätte mir freilich für den Empfang meines

Lieblingssenders BR Klassik nichts genützt, weil ichdessen FM-Signale in meiner nach Westen abge-schotteten Lage schlichtweg nicht hereinbekomme.Da schlug die Stunde von DAB+ und Internetradio.Der Joy Receiver bietet zusammen mit UKW auchdiese beiden Optionen. Die Internetradios kamen inmeinem Anlagenaufbau über WLAN vom Routerdes Netzwerkes. DAB+ wurde von dem eingebautenModul des Revox empfangen. Dabei zeigte sich neu-

xxxMitspielerPlattenspieler: Kuzma Reference Tonarm: Kuzma stabi referenceTonabnehmer: Benz Micro Ruby open air, Benz LP, Benz L2Wood, Ortofon Rohmann Phonostufe: Jeff Rowland CadenceCD-Player: Theta Data Basic (Philips CDM-9 Pro) D/A-Wand-ler: Theta DSPro Generation III Hi-Rez Formate: MacBook Promit Playersoftware Amarra Tuner: Linn Kremlin Vorverstärker:Jeff Rowland Synergy II Endverstärker: Jeff Rowland Model 12Kabel: Cardas Phono, Cardas Golden Reference, Cardas NeutralReference, Brodmann Acoustics Lautsprecher: Trenner & Friedl,Parker 95 (update 2005) Zubehör: SID Analog (Sound improve-ment disc „A“), Millenium Karbon LP-Matte, Clearlight AudioRDC-Kegel, SIC (sound improvement coupler), Audioplan SicominAntispike SIAS, ART Dämpferxxxx

erlich, dass viele Rundfunkanstalten mit ihren Inter-netangeboten mehr auf den Nebenbei-Hörer zielenals auf eine hochwertige, HiFi-gerechte Wiedergabe.Umso wichtiger ist in Deutschland das DAB+ Mo-dul. Damit steht dem genussvollen Radiohören auchdann nichts im Wege, wenn der UKW-Empfangnicht ausreicht.Apropos genussvoll. Nicht nur die drei Geräte sind

in ihrem schlichten Weiß und ihren handlichen Ab-messungen ein Genuss. Das sind auch die schlankenLautsprechersäulen. Die Re:sound G Prestige inWeiß, die zum Test angetreten sind, lassen schonrein äußerlich an ihrer Bestückung erkennen, dasshier nicht gekleckert wurde, sondern geklotzt. Vierlanghubige Bass treiber, ein verzerrungsarmer Mit-teltöner und ein Hochtöner tun in der edel wirken-den schlanken Säule Dienst. Und das von 36 Hz bis30 kHz bei absolut wohnlichen Ausmaßen von 1262x 140 x 270 mm (H x B x T). Der Hochtöner ist mit einer 30 mm Seidenkalotte

mit perforiertem Schwingspulenträger ausgestattet.Der 116 mm Mitteltöner und die vier 116 mm Tieftö-ner erfreuen sich jeweils einer Kevlar-Membran undLow-Loss-Sicke. Die Kaptonschwingspulen zur Eli-minierung von Wirbelstromverlusten sind eine Re-vox-Eigenentwicklung. Die Drei-Wege-Frequenzwei-che ist mit nicht weniger als 27 Bauteilen bestückt.Der ganz oben in der Säule sitzende Mitteltöner hatein separates ventiliertes Abteil bekommen.Um eines vorwegzunehmen: Die Revox Joy Anlage

ist ein Komplettangebot aus einem Guss. Die ge-samte Kette ist konsequent aufeinander abge-stimmt. Das geht so weit, dass man dem Receiversogar via Zu satz einstellungen sagen kann, an wel-chem Lautsprecher aus der Revox-Palette er spielt.Darüber hinaus kann freie Aufstellung, wandnaheAufstellung oder Aufstellung in den Raumeckenberücksichtigt werden. Und selbstverständlich gibtes Höhen- und Tiefenregler. Auch alle diese Einstel-lungen – und viele mehr – sind problemlos mit derFernbedienung zu bewerkstelligen, sodass alle Pa-rameter unmittelbar vom Hörplatz aus optimiertwerden können.

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Die schlanken Lautsprechersäulen PrestigeG (= Glas) fügen sich optisch und klanglichnahtlos in die Revox-Joy-Anlage ein. Hinterden sechs Abdeckungen verbergen sich vierTieftöner, ein Mitteltöner und ein Hochtöner.Die Tief töner und der Mitteltöner habengleich große Kevlar-Membranen, aber dieAntriebe sind für den jeweiligen Arbeitsbe-reich optimiert

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Die vier Tieftöner vermitteln in der Summe ihrerMembranflächen einen druckvollen Bass. Rein physi-kalisch ist aber klar, dass die Chassis in der elegantenSäule nicht so viel Volumen zur Verfügung haben wieder Tieftöner in meinen Parker 95 von Trenner &Friedl. Die sehr knackige Basswiedergabe wirkte da-her im direkten Vergleich etwas schlanker und nichtganz so abgrundtief. Das trägt aber auch zur Stim-migkeit der Gesamtanlage aus dem Hause Revox bei,die einer detailgenauen, sehr transparenten Klang-philosophie folgt, und das unabhängig von der Lauts-tärke. „Das Klangbild“, so heißt es in den Notizen, „istauch bei sehr leisen Passagen voll da, es fällt nicht insich zusammen, sondern hat Energie und Präsenz.“Die Pauken bei Griegs Peer Gynt (CSCD 6049, 24 ct

Gold CD) klangen über die Revox-Lautsprechernicht so voluminös wie über die Referenz, aber dieAnschläge waren straff und man hörte das Fell vi-brieren. Auf der Bühne des London Symphony Or-chestra unter Oivin Fjeldstad herrschte in der Breiteund in der Tiefe eine genaue Ordnung. Diese ausge-prägte Staffelung eines Orchesters in alle Richtungenfiel auch bei der Einspielung der Mozart-Klavier-konzerte Nr. 24 C-Moll und Nr. 25 C-Dur durch Ro-nald Brautigam mit der Kölner Akademie unterMichael Alexander Willens auf (BIS SACD 1894).Sehr durchsichtig und in ihrer Struktur nachvoll-ziehbar klangen die Akkorde in der linken Hand. Revox hat mit „Joy“ eine Geräteserie auf den

Markt gebracht, die der klaren und ehrlichen Tradi-tion des Klangbildes aus der Schweiz alle Ehremacht. Dass die als schlanke Säulen konzipiertenLautsprecher nicht das ganz große Volumen imitie-ren können, liegt in der Natur der Sache. Dashöchst gelungene Kernstücke der Anlage ist derS120 Network Receiver, der durch seine grenzenlo-se Vielfalt an Optionen überzeugt. In Kombinationmit dem Server muss man sich lange Zeit keine Ge-danken mehr über Musikarchivierung und -wie-dergabe auf der Höhe des digitalen Zeitalters ma-chen. Der CD-Player wiederum hat Meriten, dieihn sogar als „Gast“ in Fremdanlagen interessantmachen. Das wird freilich die Ausnahme von der

xxxxNetzwerk Receiver Revox Joy S120 MKIIPrinzip: Audiostreamer mit Schaltverstärker, Internet Radio undintegriertem Radiomodul für FM und DAB+, Bluetooth EmpfängerEingänge: 2 x analog und jeweils 2 x digital optisch (bis 96 kHz)und koaxial (bis 24 Bit/192 kHz), Pre-Out und Subwoofer-Ausgang,CD-Link Audioformate: AAC, ALAC, AIFF, FLAC, MP3, WAV, WMAUnterstützte Medienserver: UpnP AV 1.1 & DLNA kompatibleServer Leistung: 2 x 120 Watt Obere Grenzfrequenz: 55 kHz biszu einer Leistung von ca. 10 Watt Maße (B/H/T): 20/8,7/35,2 cmGewicht: 6,3 kg Preis: 2450 Euro

Audio Server Revox Joy S37Prinzip: Audio Server mit Laufwerk zum Rippen von CDs Beson-derheiten: Geräuscharmer Betrieb dank externem Netzteil undlüfterloser Elektronik, Integrierte Festplatte 1 TB für ca. 1200 CDsAudioausgang: Optisch bis 24 Bit/196 kHz, HDMI bis 24 Bit/96kHz, analog Maße (B/H/T): 20/8,7/32,2 cm Gewicht: 3,4 kgPreis: 2500 Euro

CD-Player Revox Joy S22Prinzip: CD-Spieler mit echtem CD-Laufwerk Frequenzgang: 5Hz bis 20 kHz Signal-Rauschabstand: >110 dB bei 1 kHz Kanal -trennung: >97 dB bei 1 kHz Ausgänge: analog (koaxial), digital(koaxial und optisch) Maße (B/H/T): 20/8,7/32,2 cm Gewicht:3,05 kg Preis: 950 Euro

Lautsprecher Revox Prestige G140Prinzip: 3-Wege-Standlautsprecher Ausführung: lackiertesGehäuse mit Echtglasfront Impedanz: 4 Ohm Wirkungsgrad: 87dB (2,83 V/1 m) Frequenzgang: 36 Hz– 30 kHz Maße (B/H/T):14/125/27 cm und Sockelplatte 26/39/1,2 cm Gewicht: 25,1 kgPaarpreis: 3000 Euro

Kontakt: Revox Deutschland GmbH, Am Krebsgraben 15, 78048VS-Villingen, Telefon 07721/87040, www.revox.dexxxx

Regel bleiben. „Joy“ von Revox ist darauf ausgerich-tet, tatsächlich viel Spaß als in sich stimmige Ein-heit in Klang und Design zu machen.

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DeutschlandRevox Deutschland GmbHAm Krebsgraben 15D-78048 VS-VillingenTel.: +49 7721 8704 0Fax: +49 7721 8704 [email protected]

SchweizRevox (Schweiz) AGWehntalerstraße 190CH-8105 RegensdorfTel.: +41 44 871 66 11Fax.: +41 44 871 66 [email protected]

ÖsterreichRevox Austria GmbHJosef-Pirchl-Straße 38AT-6370 KitzbühelTel.: +43 5356 66 299Fax.: +43 5356 66 [email protected]

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