Immobilienbrief STUTTGART · Calzedonia, Calida, Triumph und die aus Nagold stammende...

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Liebe Leser ! Gibt es mehrere Wahrheiten? Aber sicher. Gibt es auch Wahrheiten, die wahrer sind als andere? Über die Freigabe des IBM-Areals durch die Insolvenzverwalter haben wir im vorigen Immo- bilienbrief Stuttgart exklusiv berichtet. Die Stadt scheint davon überrascht worden zu sein, jeden- falls hatte sie laut Zeitungsbericht keine Strategie zur Sicherung eines so großen Areals. Das verwundert. Schließlich hat die Gläubigerbank mehrmals erst sehr kurzfristig die Frist zur Zahlung des monatlichen Un- terhalts verlängert, was die Stadt wusste. Und die Stadt hat schließlich angekündigt, mit dem Kolloquium das Heft des Handelns an sich neh- men zu wollen. In einer Pressemitteilung gab die Stadt bekannt, dass eine schriftliche Mitteilung der Insolvenzverwalter betreff Einstellung der Unterhaltszah- lungen am 24. März eingegangen sei. Also eine Woche vor Entlassung aus der Insolvenzmasse, was sehr kurzfristig klingt – und im Übrigen an dem Tag, an dem abends der Immobilienbrief Stuttgart erschien. Das genannte Datum des Briefeingangs ist sicherlich wahr. Wahr ist nach unseren Informationen aber auch, dass die Stadtspitze bereits am 20. März per E-Mail informiert wurde. Finanzbürgermeister Michael Föll wird in der Stuttgarter Zeitung mit den Worten zitiert: „Es ist falsch, dass irgendein Investor abgesprungen ist“, es bestünde nach wie vor Interesse. Auch wir gehen da- von aus, dass es wahr ist, dass noch Interesse besteht. Selbst- verständlich, sonst hätten sich Züblin und FOM doch nicht so viel Mühe gemacht. Aber wahr dürfte auch sein, dass das Interesse nicht zu dem Zeitpunkt und unter den Rah- menbedingungen bestand, unter denen es zuletzt am 14. März im Rathaus ein Spitzengespräch gab. Sonst hät- te OB Fritz Kuhn jetzt einen Käufer präsentiert und nicht die Bank die Unterhaltszahlungen eingestellt. Wahr wird hoffentlich auch, dass das IBM-Areal bald ei- nen Käufer findet. Wahr dürfte auch sein, dass wir durch unsere engagierte Berichterstattung über den Eiermann-Campus und insbesondere dieses Editorial die Zahl unser Freunde im Rathaus nicht vergrößert haben. Aber die Wahrheit, das lernen schon kleine Kinder, darf man sagen. Manchmal muss man sie als Journalist auch schreiben. „Deutschlands beste Gabe, der Schwabe“ titelte jüngst die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ist das wahr? Aber klar doch! In dem Fall zitieren wir ausnahmsweise sogar ungeprüft. Mit wahrhaftigen Grüßen Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber Immobilienbrief ST UTTGART Ausgabe 147 www.immobilienbrief-stuttgart.de 08.04.2014 Inhaltsverzeichnis Seite 2 Milaneo • Endlich: Mieternamen werden genannt • 70 neue Konzepte • 20 Gastronomen • 93 Prozent vermietet Seite 3 Investmentmarkt Stuttgart Non-Core dominiert • 180 Millionen Transaktionsvolumen Größter Deal von Wohninvest Seite 4 LBBW Immobilien Erwerb in der Haußmannstraße Seite 5 Büromarkt Stuttgart • Flächenumsatz mehr als verdoppelt • 58 000 m 2 Umsatz • Leerstände gefallen Spitzenmieten behaupten sich Posto‘s verkauft Privatinvestor erwirbt Seite 7 MFH und Luxusheime Zenit in Stuttgart erreicht? • Makler sind sich uneinig Seite 9 Talmon l‘Armée Holding-GF bei Epple Seite 10 Esslingen Weststadt RVI bekommt Zuschlag • 600 Wohnungen und Hotel Stadt stellt hohe Anforderungen

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Page 1: Immobilienbrief STUTTGART · Calzedonia, Calida, Triumph und die aus Nagold stammende internationale Herrenmodemarke Digel. Aus dem Lebensmittelbereich kommen Wajos, ein Fachgeschäft

Liebe Leser !Gibt es mehrere Wahrheiten? Aber sicher. Gibt es auch Wahrheiten, die wahrer sind als andere?

Über die Freigabe des IBM-Areals durch die Insolvenzverwalter haben wir im vorigen Immo-bilienbrief Stuttgart exklusiv berichtet. Die Stadt scheint davon überrascht worden zu sein, jeden-

falls hatte sie laut Zeitungsbericht keine Strategie zur Sicherung eines so großen Areals. Das verwundert. Schließlich hat die Gläubigerbank

mehrmals erst sehr kurzfristig die Frist zur Zahlung des monatlichen Un-

terhalts verlängert, was die Stadt wusste. Und die Stadt hat schließlich

angekündigt, mit dem Kolloquium das Heft des Handelns an sich neh-

men zu wollen.

In einer Pressemitteilung gab die Stadt bekannt, dass eine schriftliche

Mitteilung der Insolvenzverwalter betreff Einstellung der Unterhaltszah-

lungen am 24. März eingegangen sei. Also eine Woche vor Entlassung

aus der Insolvenzmasse, was sehr kurzfristig klingt – und im Übrigen an

dem Tag, an dem abends der Immobilienbrief Stuttgart erschien. Das

genannte Datum des Briefeingangs ist sicherlich wahr. Wahr ist nach unseren Informationen aber auch, dass die Stadtspitze bereits

am 20. März per E-Mail informiert wurde.

Finanzbürgermeister Michael Föll wird in der Stuttgarter Zeitung mit den Worten zitiert: „Es ist falsch, dass irgendein Investor abgesprungen ist“, es bestünde nach wie vor Interesse. Auch wir gehen da-

von aus, dass es wahr ist, dass noch Interesse besteht. Selbst-

verständlich, sonst hätten sich Züblin und FOM doch nicht so

viel Mühe gemacht. Aber wahr dürfte auch sein, dass das Interesse nicht zu dem Zeitpunkt und unter den Rah-menbedingungen bestand, unter denen es zuletzt am 14. März im Rathaus ein Spitzengespräch gab. Sonst hät-

te OB Fritz Kuhn jetzt einen Käufer präsentiert und nicht die

Bank die Unterhaltszahlungen eingestellt.

Wahr wird hoffentlich auch, dass das IBM-Areal bald ei-nen Käufer findet. Wahr dürfte auch sein, dass wir durch unsere engagierte Berichterstattung über den

Eiermann-Campus und insbesondere dieses Editorial die Zahl unser Freunde im Rathaus nicht vergrößert

haben. Aber die Wahrheit, das lernen schon kleine Kinder, darf man sagen. Manchmal muss man sie als

Journalist auch schreiben.

„Deutschlands beste Gabe, der Schwabe“ titelte jüngst die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ist das wahr? Aber klar doch! In dem Fall zitieren wir ausnahmsweise sogar ungeprüft.

Mit wahrhaftigen Grüßen

Ihr

Frank Peter Unterreiner, Herausgeber

ImmobilienbriefSTUTTGARTAusgabe 147 www.immobilienbrief-stuttgart.de 08.04.2014

Inhaltsverzeichnis

Seite 2Milaneo• Endlich: Mieternamen

werden genannt

• 70 neue Konzepte

• 20 Gastronomen

• 93 Prozent vermietet

Seite 3Investmentmarkt Stuttgart• Non-Core dominiert

• 180 Millionen

Transaktionsvolumen

• Größter Deal von Wohninvest

Seite 4LBBW Immobilien• Erwerb in

der Haußmannstraße

Seite 5Büromarkt Stuttgart• Flächenumsatz mehr als

verdoppelt

• 58 000 m2 Umsatz

• Leerstände gefallen

• Spitzenmieten behaupten sich

Posto‘s verkauft• Privatinvestor erwirbt

Seite 7MFH und Luxusheime• Zenit in Stuttgart erreicht?

• Makler sind sich uneinig

Seite 9Talmon l‘Armée• Holding-GF bei Epple

Seite 10Esslingen Weststadt• RVI bekommt Zuschlag

• 600 Wohnungen und Hotel

• Stadt stellt hohe Anforderungen

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Verkaufsflächen zu über 90 Prozent vermietet

70 neue Konzepte im Milaneo Das Geheimnis um die Mieter im Einkaufszentrum Milaneo ist gelüftet. Wie schon vermutet wurde: Primark gehört dazu. Die Verkaufsflächen sind zu 93 Prozent vermietet, meldet die ECE. Das Milaneo soll über 70 Konzepte bieten, die es bislang in Stuttgart noch nicht gibt. Am 9. Oktober eröffnen auf 43 000 Quadratmetern Verkaufsfläche rund 200 Shops. Mit einem Flächenanteil von fast 60 Prozent wird der Schwerpunkt im Textil- und Modesegment liegen.

Unter den neuen Namen befinden sich bekannte Unternehmen wie die Modelabels Liebeskind, Replay, Calzedonia, Calida, Triumph und die aus Nagold stammende internationale Herrenmodemarke Digel. Aus dem Lebensmittelbereich kommen Wajos, ein Fachgeschäft für Feinkost, Metzgerei Dietz und Bäcke-

rei Maurer sowie der Obst- und Gemüse-Anbieter Green Tomato erstmals in die baden-württembergische

Landeshauptstadt.

Primark kommt als Ankermieter – darüber wurde spekuliert.

Ankermieter sind folgende Marken, von denen sechs ihre Premiere in Stuttgart feiern: Primark, die Inditex-Labels Zara Home, Pull & Bear und Bershka, der Modeanbieter Reserved sowie der Bio-lebensmittelladen Tegut. Die Modeanbieter H&M, Zara, Vero Moda und Jack & Jones werden sich je-

weils mit ihrer größten Filiale in Stuttgart präsentieren, Mango sogar mit einer der größten in Deutschland.

Crocs kommt mit seinen bunten Plastiksandalen

Mit Kiko, einem italienischen Kosmetikhersteller, gibt es eine weitere Premiere in Stuttgart. Kiko bietet

eine breite Palette an Make-up-, Gesichts- und Körperpflegeprodukten an. Bei der Schuhmode debütieren

neben Crocs, die durch ihre markanten Kunststoffsandalen bekannt geworden sind, „Run² by Runners Point“ und Isico Sports. Beide Fachgeschäfte haben sich auf Laufschuhe spezialisiert.

20 Gastronomen mit über 1000 Sitzplätzen

Ein Höhepunkt soll der Foodcourt mit zwölf verschiedenen Gastronomieeinheiten und etwa 400 Sitz-plätzen sein. Zusätzlich wird es direkt am Mailänder Platz Außengastronomie geben. Mit über 20 Anbietern

und mehr als 1000 Sitzplätzen wird das Milaneo eigenen Angaben nach das größte und vielfältigste Gas-tronomieangebot Stuttgarts aufweisen. Es werden namhafte Marken wie McDonald’s, Nordsee, Hans im Glück, Dunkin‘ Donuts und Segafredo sowie lokale Größen wie Todi’s und El Chico zu finden sein.

Ganz neu in Stuttgart: In-Yuu, ein Anbieter panasiatisch-pazifischer Küche.

Zum Serviceangebot des Milaneo werden kostenfreies WLAN im gesamten Einkaufszentrum und eine

Kinderspielfläche gehören. Die ebenfalls kostenlose Center-App informiert etwa zwei Monate vor der Eröffnung über Neuigkeiten, Aktionen und Rabatte. Nach der Eröffnung soll das Milaneo rund

1400 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze bieten. n

ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 2

STANDORT

Höchste Einstiegsgehälter im Großraum StuttgartMit 49 677 Euro verdienen Be-

rufseinsteiger im Großraum

Stuttgart bundesweit am meisten,

das ermittelten die Vergütungs-

beratung Gehalt.de und die FAZ

anhand einer Auswertung von

über 36 000 Datensätzen. Inte-

ressant: Die Stadt Stuttgart liegt

mit 48 822 Euro „nur“ auf Platz 6.

Damit werden im Umland der

Landeshauptstadt höhere Gehäl-

ter bezahlt. Der Grund dürfte der

dort ausgeprägte industrielle Sek-

tor sein. Denn wo die Industrie

stark ist, werden laut Gehalt.de

und FAZ die höchsten Gehälter

bezahlt. So liegt nur ein Stand-

ort – Leverkusen mit Bayer auf

Platz 2 – unter den zehn höchst-

dotierten nördlich der Mainlinie.

Wirtschaftszentren wie Hamburg,

Düsseldorf und Berlin sind nicht

vertreten, da in den dort vorherr-

schenden Dienstleistungsbran-

chen keine so hohen Gehälter be-

zahlt werden. Rang 3 nimmt der

Großraum München ein, Rang 4

Ulm und Rang 5 die Stadt Mün-

chen. Bezogen auf Branchen

liegt der Großraum Stuttgart

bei Ingenieuren auf Platz 3 mit

durchschnittlich 54 591 Euro und

bei Informatikern ebenfalls auf

Platz 3 mit 52 552 Euro. Juristen

verdienen in der Stadt Stuttgart

mit 58 914 Euro bundesweit am

zweitbesten.

MARKT

Lange Büromietverträge5,5 Jahre beträgt in Stuttgart die

durchschnittliche Laufzeit bei

Büromietverträgen. Länger bin-

den sich Unternehmen nur in

München mit 6 Jahren. In Berlin

beträgt die durchschnittliche Ver-

tragslaufzeit 4,9 Jahre, in Düs-

seldorf 5 Jahre und in Hamburg

und Frankfurt 5,2 Jahre, dies

zeigt eine Auswertung von 5500

Mietverträgen, abgeschlossen

zwischen 2008 und 2013 durch

Colliers.

Das Milaneo: Noch eine Baustelle und bald das größte Einkaufszentrum in Stuttgart

Foto

: ECE

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 3

Investmentmarkt Stuttgart 1. Quartal

Non-Core-Bereich dominiert 180 Millionen Transaktionsvolumen im ersten Quartal melden Ellwanger & Geiger und Colliers International Stuttgart. Erwartet wird wieder ein gutes Investmentjahr.

Im Vergleichszeitraum 2013 war der Umsatz mit 300 Millionen Euro zwar größer, doch damals pushte der

Verkauf des Bülow-Carrés an Union Investment für 140 Millionen Euro (der größte Deal des Jahres) das

Ergebnis.

Etwa 15 Transaktionen, davon die Hälfte im einstelligen Millionenbereich, registrierte Björn Holzwarth,

Leiter Immobilien bei Ellwanger & Geiger. „Der Fokus der Investoren lag auf der Nutzungsart Büro mit rund 77 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen, gefolgt von Grundstücken mit etwa 11 Prozent“, sagt er.

Bei Core fehlt das Angebot – und das soll auch so bleiben

„Hinsichtlich der Risikoklasse setzt sich der bereits im Vorjahr sich abzeichnende Trend zugunsten von

Bestandsobjekten im risikoaffineren Non-Core-Segment fort“, weiß Frank Leukhardt, Geschäftsführer von

Colliers International Stuttgart. Aufgrund des fehlenden Angebots habe es im ersten Quartal kaum Trans-

aktionen im Core-Bereich gegeben, 70 Prozent des Transaktionsvolumens und damit mehr als 2013 seien

auf Non-Core-Objekte entfallen. Hier erwartet Leukhardt bis auf Weiteres keine Änderung. Daher wür-den an guten Bürostandorten von den Investoren auch kurze Mietvertragslaufzeiten akzeptiert. „Neben Büro- und Handelsobjekten besteht in Stuttgart und der Region zudem eine rege Nachfrage nach

gewerblichen Investments der Assetklassen Hotel und Logistik“, sagt er.

Projektentwickler und Bauträger kauften am meisten

Als Käufer waren laut Ellwanger & Geiger Projektentwickler beziehungsweise Bauträger mit rund

23 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen am aktivsten, dicht gefolgt von privaten Investoren und Family

Offices mit etwa 22 Prozent. „Auf der Verkäuferseite waren die Corporates, Eigennutzer und Non-Properties mit einem Anteil am Transaktionsvolumen von etwa 31 Prozent die dominierende Gruppe“, weiß Holzwarth. Offene Fonds beziehungsweise Spezialfonds seien mit rund 29 Prozent auf

der Verkäuferseite ebenfalls sehr aktiv gewesen.

MARKTBERICHT

Realogis-MarktberichtAuf vier Seiten beschäftigt sich

der „Marktbericht Industrie- und

Logistikimmobilien Stuttgart

2013“ mit dem Geschehen in der

Landeshauptstadt und den umge-

benden fünf Landkreisen. Auf der

Homepage des Immobilienbrief

Stuttgart ist er eingestellt unter

www.immobilienverlag-stuttgart.

de/logistikundgewerbe.html

UNTERNEHMEN

Strauß schließt BöblingenDie in wirtschaftliche Schwierig-

keiten geratene Warenhauskette

Strauß Innovation schließt 17 Filia-

len, in der Metropolregion Stutt-

gart ist der Standort in Böblingen,

Wolfgang-Brumme-Allee 25, be-

troffen. Die anderen 79 deutschen

Standorte sollen nach heutigem

Stand bestehen bleiben.

Apcoa vor VerkaufApcoa Parking mit Sitz am Stutt-

garter Flughafen steht vor dem

Verkauf. Laut Immobilien Zei-

tung wird als Erwerber Center-

bridge Partners gehandelt, das

Unternehmen fungiert bereits als

Finanzierer von Apcoa.

BF.direkt AG · Stuttgart T +49 (0) 711 / 22 55 44 - [email protected]

Real Estate Finance Equity Finance

140303_bfda_AZ_Immobilienbrief_44x100mm_Rahmen.indd 103.03.14 14:14

Transaktionsvolumen in Stuttgart 2004 bis Q1 2014 – in Mio. € – inkl. Wohnen

340 500 1.500 1.800 500 320 460 340 1.132 934 160

160

423

76

20

0 Mio. €

200 Mio. €

400 Mio. €

600 Mio. €

800 Mio. €

1.000 Mio. €

1.200 Mio. €

1.400 Mio. €

1.600 Mio. €

1.800 Mio. €

2.000 Mio. €

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Q1 2014Gewerbe Wohnen Prognose Ø Gewerbe (inkl. 06/07) Ø Gewerbe (exkl. 06/07)

783

566

Quelle: Colliers International

Die hohen Ausschläge im Transaktionsvolumen spiegeln die Immobilienkonjunktur wider

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 4

Sinken die Renditen weiter oder bleiben sie stabil?

„Deutsche Investoren beherrschten im ersten Quartal das Marktgeschehen“, sagt Leukhardt.

Für das Gesamtjahr erwartet er einen Anteil ausländischer Investoren von etwa 25 bis 30 Prozent am

Transaktionsvolumen. Und er glaubt an leicht sinkende Renditen im Core- wie im Non-Core-Segment.

„Die Bürospitzenrenditen zeigen sich im Vergleich zum Vorjahr und Vorquartal bei 4,8 Prozent stabil“,

sagt hingegen Alexander Veiel, Niederlassungsleiter von JLL.

Für das zweite Quartal erwartet Holzwarth mehrere Verkäufe im höheren zweistelligen Millio-nenbereicht, für das Gesamtjahr erwartet er ein Transaktionsvolumen von etwa 800 Millionen Euro. „Die

Pipeline ist gut gefüllt“, meint Veiel und geht von 1 Milliarde Euro aus. Ein Ergebnis, das den Fünfjahres-

schnitt um ungefähr 80 Prozent übertreffen würde. n

TERMINE

Einfach gestalten„Einfach gestalten – für alle Ge-

nerationen“ lautet das Jahresthe-

ma 2014 der Architektenkammer

Baden-Württemberg. Dazu fin-

den drei Architekturgespräche

statt, jeweils Donnerstag von

19 bis 21.30 Uhr im Haus der Ar-

chitekten, Danneckerstraße 54

in Stuttgart. Am 10. April zum

Thema „Einfach gestalten – mit

wem?“, am 15. Mai „Einfach ge-

stalten – womit?“ und am 3. Juli

„Einfach gestalten – wie groß?“

www.akbw.de

DEALS

LBBW kauft WohlfahrtsverbandDie LBBW Immobilien Development

erwarb nach unseren Informatio-

nen vom Paritätischen Wohlfahrts-

verband die Gebäude Haußmann-

straße 4–6 in Stuttgart. Wir gehen

von einem Kaufpreis von etwa

10 Millionen Euro aus und vermu-

ten, dass dort hochwertige Woh-

nungen entstehen sollen.

Schauwerk nach Freiberg am NeckarDie Eventagentur Schauwerk ver-

lagert ihren Sitz von Schwieber-

dingen nach Freiberg am Neckar

und erwarb dazu eine 1800 m²

große Lagerhalle mit Rampen-

andienung, einen Bürotrakt von

400 m² sowie eine rund 200 m²

großen Penthouse-Wohnung.

Realogis vermittelte.

www.wohninvest.de

Die drei größten Deals im 1. Quartal• Wohninvest erwarb von der SSB das Bürogebäude Albstraße 14/Schöttlestraße 6–10 in Stuttgart-

Degerloch mit 20 000 Quadratmetern Mietfläche. Wir gehen von einem Kaufpreis von über

30 Millionen Euro aus.

• Der Bülow-Turm wurde für knapp unter 25 Millionen Euro von der Royal Bank of Scotland an eine

von Alpina Real Estate verwaltete Luxemburger Gesellschaft veräußert.

• Die SWSG bezahlte der Stadt Stuttgart für den alten Messeparkplatz in der Maybachstraße etwa

20 Millionen Euro.

Transaktionsvolumen nach Verkäufer- und Käufergruppen Q1 2014 – Gesamt: 160 Mio. € (gewerbliches Transaktionsvolumen)

-60 % -40 % -20 % 0 % 20 % 40 % 60 %

Vermögensverwalter (Asset/Fund Manager)Banken

Corporates/EigennutzerProjektentwickler/Bauträger

Geschlossene ImmobilienfondsImmobilien AGs

Offene Immobilienfonds/SpezialfondsÖffentliche Hand

Opportunity Fonds/Private Equity FondsPrivate Investoren/Family Offices

REITsSonstige Investoren/Unbekannt

VersicherungenPensionskassen/Pensionsfonds

Verkäufer Käufer

Quelle: Colliers International

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 5

DEALS

Privatinvestor erwirbt Posto’sDas Posto’s in der Alten Poststraße

in der Stuttgarter City mit knapp

3000 m2 Einzelhandels- und Bü-

rofläche wurde von einer nie-

derländischen Private-Equity-Ge-

sellschaft an einen Privatinvestor

veräußert. Lutz-Finanz vermittelte.

SSB verkauft an WohninvestDie Stuttgarter Straßenbahnen

(SSB) hat ihre Gewerbeimmobilie in

Stuttgart-Degerloch, Albstraße 14/

Schöttlestraße 6–10, an die Wohn-

invest Handelsgesellschaft für

Grundbesitz und Immobilien ver-

kauft. Das Gebäude hat eine Miet-

fläche von 20 000 m2, davon 18 500

m2 Büro- und 1500 m2 Lagerfläche,

und ist komplett vermietet. Darüber

hinaus stehen rund 860 Stellplätze

zur Verfügung, davon 450, die zur

Park-&-Ride-Vorhaltung durch die

SSB dienen. Wir gehen aufgrund

der Größe des Objekts von einem

Kaufpreis von über 30 Millionen

Euro aus. Hauptmieter mit etwas

über der Hälfte der Flächen ist die

Wirtschaftskanzlei CMS Hasche

Sigle. Weitere Nutzer sind unter

anderem der Ingenieurdienstleister

Werner Sobek und der Insolvenz-

verwalter Pluta. Auch die SSB ver-

bleibt mit 1200 m2 Bürofläche im

Gebäude. Die Vermittlung erfolgte

durch Jones Lang LaSalle. Die SSB

wurde von der Anwaltskanzlei GSK

Stockmann + Kollegen, Wohninvest

von TSP Thümmel, Schütze & Part-

ner vertreten, beide aus Stuttgart.

Büromarkt Stuttgart 1. Quartal

Super Start: Flächenumsatz mehr als verdoppelt Einen guten Auftakt am Büromietmarkt melden die Immobilienmakler, entsprechend sind die Erwartungen an das Gesamtjahr. Die Spitzenmiete hat sich stabilisiert und der Leerstand ist weiter gesunken.

Einen überdurchschnittlich hohen Flächenumsatz von etwa 56 800 Quadratmetern in Stuttgart

und Leinfelden-Echterdingen ermittelte Colliers International Stuttgart und zählte 89 Abschlüsse.

58 000 Quadratmeter ermittelte Ellwanger & Geiger. Für das Gesamtjahr rechnet Colliers mit über

200 000 Quadratmetern. 61 000 Quadratmeter nennt JLL. „Das Vorjahresergebnis von 26 000 Quadrat-

metern wurde mehr als verdoppelt, der positive Trend vor allem der zweiten Hälfte 2013 hat sich damit

fortgesetzt“, freut sich Alexander Veiel, Niederlassungsleiter von JLL.

Wie gewohnt: Die kleinen Abschlüsse dominieren

76 Prozent aller Deals entfielen auf das Flächensegment bis 500 Quadratmeter, das mache das Er-

gebnis besonders bemerkenswert, meint Ralf Spieth, Partner Bürovermietung bei Colliers Internatio-

nal. Er registrierte nur fünf Abschlüsse in der Größenklasse 2500 bis 5000 Quadratmeter und einen

Vertrag über 5000 Quadratmeter. „Allein die fünf größten Verträge summierten sich auf über 23 000 Quadratmeter und egalisierten damit nahezu den Gesamtumsatz des Vorjahresquartals von

26 000 Quadratmetern“, sagt Veiel.

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Büroflächenumsatz und Leerstandsflächen in m² 

2006  2007  2008  2009  2010  2011  2012 

300.000  

250.000 

200.000 

 150.000 

100.000 

50.000  

0 2013 2005 

Leerstand 

Flächen‐ 

umsatz 350.000  

400.000  

450.000  

500.000  

188.500 

145.0

00 

402.0

00 

140.0

00 

467.0

00 

169.0

00 

466.0

00 

180.0

00 

460.0

00 

171.0

00 

453.0

00 

194.0

00 

480.0

00 

258.0

00 

424.0

00 

191.5

00 

399.5

00 

258.0

00 

365.0

00 

345.7

00 

58.0

00 

1. Quartal 2014 

Die Umsätze liegen seit Jahren auf hohem Niveau, auch deswegen sinken die Leerstände

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6000 Quadratmeter – ein gutes Ergebnis für Weilimdorf

„In der City wurden 12 400 Quadratmeter umgesetzt, in der Innenstadt 17 600 Quadratme-ter“, weiß Ulrich Nestel, Leiter Bürovermietung bei Ellwanger & Geiger. Auf Feuerbach und Zuffenhau-

sen entfielen 7200 Quadratmeter und auf den Teilmarkt Vaihingen/Möhringen 6800 Quadratmeter. Ein

starkes Quartal hatte Weilimdorf mit 6000 Quadratmetern, am wenigsten wurde in Degerloch mit 900 Quadratmetern umgesetzt. Mehr als 40 Prozent der Abschlüsse entfielen laut Spieth auf die

Branchen Beratung und IT.

Leerstand so niedrig wie seit zwölf Jahren nicht mehr

Der Leerstand ist nach Angaben von Colliers weiter gesunken, was angesichts der vielen Fertigstellungen

bemerkenswert sei, und liegt nun bei 345 400 Quadratmetern oder 4,6 Prozent. Dies sei der tiefste

Stand seit über zwölf Jahren und 0,3 Prozentpunkte weniger als Ende 2013. Den höchsten Leerstand

ermittelte Nestel in der Innenstadt mit 66 400 Quadratmetern, gefolgt von der City mit 62 000 Quadratme-

tern und Leinfelden-Echterdingen mit 53 000 Quadratmetern. Die wenigsten Büros stehen in Degerloch mit

10 200 Quadratmetern leer. Veiel erwartet für das laufende Jahr einen stabilen Leerstand.

Endlich: Es werden wieder mehr teurere Büroflächen angemietet

„Obwohl annähernd jeder zweite Abschluss im Preissegment bis 10 Euro abgeschlossen wurde, konnte

auch die Spitzenmiete das Niveau der vergangenen Jahre bestätigen und lag zum Ende des ersten Quar-

tals bei 20 Euro“, sagt Spieth. Erstmals seit 2012 würde es wieder eine Fokussierung auf teurere Flächen

geben. 8100 Quadratmeter seien im Segment 15 bis 17,50 Euro angemietet worden, dies ent- spreche 84 Prozent des Flächenumsatzes im Gesamtjahr 2013 in dieser Preisspanne. Die Durch-

schnittsmiete sei in den ersten drei Monaten noch einmal geringfügig um 3 Prozent auf 12,10 Euro ange-

stiegen. Nestel sieht die Durchschnittsmiete für Stuttgart insgesamt bei 11,90 Euro.

Hohes Vorvermietungsvolumen

Das Fertigstellungsvolumen beziffert Ellwanger & Geiger auf 79 700 Quadratmeter in diesem Jahr,

davon seien 44 200 Quadratmeter vorvermietet. 2015 kommen 75 300 Quadratmeter auf den Markt,

64 100 Quadratmeter haben schon einen Nutzer. n

ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 6

DEALS

JugendforschungszentrumDas Jugendforschungszentrum

Schwarzwald-Schönbuch – das jun-

ge Menschen im Bereich der Natur-

wissenschaften und Technik fördert,

um dem Fachkräftemangel entge-

genzutreten – hat ein neues Domi-

zil gefunden. Eine Investorengruppe,

bestehend aus Unternehmen im

Landkreis Calw, erwarb ein 1200 m²

großes Grundstück in der Herren-

berger Straße 28–32 in Nagold, das

mit einem viergeschossigen Gebäu-

de bebaut ist. Realogis vermittelte.

Mehrfamilienhäuser NeckartalstraßeDie Süddeutsche Immobilien-

werte hat die Mehrfamilienhäuser

Neckartalstraße 127 und 129 in

Stuttgart mit 1500 m² Mietfläche

erworben. Vermittelnd tätig war

das Bankhaus Ellwanger & Geiger.

Wohn- und Geschäftshaus Schmidener StraßeEin privater Investor hat von einem

privaten Bestandshalter ein Wohn-

und Geschäftshaus in Stuttgart-Bad

Cannstatt, Schmidener Straße, mit

einer Gesamtnutzfläche von 300 m²

erworben. Vermittelnd tätig war

Engel & Völkers Commercial.

VERMIETUNGEN

Luftfrachtspezialist in BernhausenDer Logistiker Kitzinger mietet 400 m2

Bürofläche in Filderstadt-Bernhau-

sen. Lutz-Finanz vermittelte.

Auf dem Flugfeld sind von insgesamt 405.700 m2 Grundstücksfläche bereits 44 % verkauft. Für 22 % der Flächen gibt es Interessenten. Summa summarum heißt das für Sie: Schnell sein lohnt sich, wenn Sie sich noch ein Grundstück für Ihr Unter-nehmen sichern möchten. Weitere Infos erhalten Sie von Frau Stephanie Nuber unter Tel. 07031/81707-25 oder unter:

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Die drei größten Mietverträge des 1. Quartals• Fast 7000 Quadratmeter mietete Bosch in der Maybachstraße 6/6a in Stuttgart-Feuerbach von Wach-

ter. Der Mietpreis wird von Maklern auf etwa 10 Euro geschätzt.

• 4900 Quadratmeter mietete ein IT-Unternehmen in der Tübinger Straße 43.

• 4000 Quadratmeter umfasst der Eigennutzerdeal der Evangelischen Heimstiftung in der Hackstraße 14

in Stuttgart-Ost.

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 7

VERMIETUNGEN

Trachten-Hit auf KönigstraßeIn der Königstraße 49 in Stuttgart

mietete Trachten-Hit aus Südtirol ei-

nen 240 m2 großen Laden auf zwei

Ebenen an. Lutz-Finanz vermittelte.

Steuerberater nach GerlingenEine Steuerberater- und Rechtsan-

waltssozietät entschied sich für eine

Standortverlagerung und mietete

im Gewerbegebiet von Gerlingen

ein Büro mit 308 m². Die Immo-

bilienvermittlung der BW-Bank hat

den Abschluss vermittelt.

Logistiker mietet Cola-GeländeDie Dold-Logistik-Gruppe expan-

diert am Standort Heilbronn und

mietet 5150 m² Logistikfläche des

ehemaligen Coca-Cola-Zentralla-

gers in Talheim bei Heilbronn. Die

Immobilie in der Heilbronner Stra-

ße 10 gehört einer privaten Grund-

stücksverwaltung, Immoraum Real

Estate Advisors vermittelte.

C. F. Braun in Calwer StraßeEin Unternehmer aus Benningen

hat sich die Namensrechte an C. F.

Braun erworben und startet in der

Calwer Straße mit einem 260 m2

großen Geschäft. Lutz-Finanz be-

riet Vermieter wie Mieter.

Schaufensterbauer nach RenningenDer Schaufenster- und Dekorations-

bauer Ligaproduction mietet in der

Benzstraße 50 in Renningen von

einem privaten Investor eine 3500 m2

große Halle. Realogis vermittelte.

K2 Systems nach RenningenDas auf Montagesysteme für die Solar-

industrie spezialisierte Unternehmen

K2 Systems zieht von Leonberg nach

Renningen und mietete in der Indus-

triestraße 3900 m² Hallen- sowie

1000 m² Büro- und Sozialfläche. Ei-

gentümer der Liegenschaft ist ein pri-

vater Bestandshalter, die Vermittlung

erfolgte durch Ellwanger & Geiger

sowie durch AMC Real Estate.

Mehrfamilienhäuser und hochwertige Eigenheime in Stuttgart

Makler uneins: Zenit bei Preis und Nachfrage erreicht?Ist der Preis- und Nachfragezenit bei Mehrfamilienhäusern und hochwertigen Einfamilienhäu-sern in Stuttgart erreicht? Hier sind sich die Makler nicht einig. Kunden reagieren zunehmend kritisch auf die überhöhten Kaufpreisvorstellungen der Käufer.

„Inzwischen fangen viele Kaufinteressenten das Nachdenken an“, sagt Volker Gerstenmaier, per-

sönlich haftender Gesellschafter bei Ellwanger & Geiger. Sie würden hinterfragen, ob der für Anlageob-

jekte geforderte Kaufpreis nicht zu hoch sei. Anders sieht es seinen Worten nach bei den poten-ziellen Verkäufern aus. Die hätten schließlich oft genug gehört, dass die Preise gestiegen seien, und würden bei ihrem Objekt – es sei schließlich das Schönste – noch mal einen Betrag zuschlagen.

„Die Nachfrage ist groß und das Angebot äußerst überschaubar“

Doch den Preiszenit sieht Gerstenmaier bei Anlageobjekten wie Mieten erreicht, er konstatiert sogar eine gesunkene Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern gegenüber 2012 und 2013. Ein Teil

der Kaufinteressenten hätte schließlich bereits erworben. „Die Mehrfamilienhauspreise in Stuttgart sind weiter gestiegen und werden in den kommenden Monaten noch weiter steigen“, sagt hinge-

gen Erich Hildenbrandt, geschäftsführender Gesellschafter von Hildenbrandt Immobilien. Der Grund liegt

auf der Hand, meint er: „Die Nachfrage ist sehr groß und das Angebot äußerst überschaubar.“

Rechnen sich Mietrenditen von 3 Prozent noch?

„Wir sehen Ankaufsrenditen von 3 Prozent“, bedauert Gerstenmaier. Ob sich das noch rechne? Seiner Ansicht nach muss ein Mehrfamilienhaus selbst beim derzeitigen Zinsniveau mindestens 5 Pro-zent Mietrendite abwerfen. Die Preisforderungen würden auch durch Makler nach oben getrieben, die

sich durch eine unrealistische Einschätzung den Auftrag sichern wollten. „Es ist schwer für uns, dem Eigen-

tümer dann den angemessenen Kaufpreis zu vermitteln“, sagt Kerstin Schmid, Leiterin private Immobilien

bei Ellwanger & Geiger.

„Handlungsbereitschaft der Villenkäufer ist gesunken“

Eine gesunkene Nachfrage selbst nach mittel- und hochpreisigen Einfamilienhäusern und Villen sehen

Ayhan Yilmaz und Michael Schultz-Kranich von Schultz & Yilmaz. Nach Aussage der beiden geschäftsfüh-

renden Gesellschaftern gibt es zwar weiterhin viele Anfragen und Besichtigungen, aber die Handlungs-

bereitschaft sei gesunken. Sie sehen den Preiszenit seit etwa einem Jahr erreicht und sprechen von einem

Preiszuwachs von etwa 30 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Zudem stellen sie einen großen Unterschied zwischen den Angebotspreisen und den bezahlten Preisen fest. Den Verkäufern rät

Yilmaz: „Nutzt den guten Markt aus, es kann auch wieder in einer andere Richtung gehen.“

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Bei Villen in Halbhöhenlage, also nicht duplizierbaren Objekten, spricht hingegen laut Gerstenmaier „nichts gegen einen weiteren Preisanstieg“. Die Preise hätten sich dort seit der Euro-Einführung teilweise

mehr als verdoppelt. Und während seiner Meinung nach das Angebot eher kleiner geworden ist, kommen laut

Michael Schultz „deutlich mehr Objekte auf den Markt als noch vor zehn Jahren“. Trotzdem würden aufgrund

der ebenfalls gestiegenen Nachfrage „gute Objekte sehr schnell vom Markt aufgenommen“.

Einen weiteren, wenn auch abgeflachten Preisanstieg erwartet Markus Lechler von Lechler Im-mobilien Management. Die Rahmenbedingungen dafür seien schließlich hervorragend. Seiner Beobach-

tung nach hat die Nachfrage sogar zugenommen, er spricht vom besten Jahresbeginn seit Gründung

seines Unternehmens vor zehn Jahren. Lechler ist Dienstleister für Bauträger und wickelt überwiegend den

Vertrieb von hochpreisigen Wohnimmobilien ab.

Zwei Wellen haben die Preise befeuert

Ayhan Yilmaz spricht von zwei Wellen. Zwischen etwa 2008 und 2012 hätten viele aus Inflations-angst gekauft. In den Top-Lagen Killesberg, Bopser und Gänsheide hätten 30- bis 40-Jährige mit

VERMIETUNGEN

IT-Systemhaus nach LudwigsburgDas IT-Systemhaus USE Projekt-

management mietet 128 m² Büro-

fläche in der Eglosheimer Straße

in Ludwigsburg. Vermittelnd tätig

war Engel & Völkers Commercial.

Babcock in StresemannstraßeBabcock Borsig Steinmüller mietet

in der Stresemannstraße 79 in Stutt-

gart von Wachter knapp 500 m2.

Bilfinger Real Estate vermittelte.

Medienspezialist in AlexanderstraßeDie Gagfah vermietete in der Ale-

xanderstraße 56 in Stuttgart 170 m²

Bürofläche an Adda-Studio, ein Spe-

zialist für analoge und digitale Medi-

en. Der Vertrag wurde durch Immo-

raum Real Estate Advisors vermittelt.

PERSONEN

Schmid Leiterin private ImmobilienKerstin Schmid ist bei Ellwanger &

Geiger neue Leiterin private Immo-

bilien. Sie studierte an der HfWU

Nürtingen-Geislingen Immobilien-

wirtschaft und war unter anderem

bei Engel & Völkers und dem Wohn-

baustudio. Ferner betrieb sie am

Bodensee ihr eigenes Maklerbüro.

StuttgarterWerte

Wir entwickeln nachhaltige Werte für unsere Kunden – von Anfang an.

Zum Beispiel das Büro- und Wohnhaus Caleido am Österreichischen

Platz in Stuttgart. Mit hohen ökologischen Standards schonen wir hier

die Umwelt und sparen Energie und Kosten.

Profitieren auch Sie von den Werten, die wir mit Erfahrung und Voraus-

schau in Baden-Württemberg schaffen: Ganzheitlich und nutzerorientiert

realisierte Büroimmobilien sowie Stadtquartiere. Interesse? Dann freuen

wir uns auf den Dialog mit Ihnen.

HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH · Niederlassung Baden-Württemberg

Paulinenstraße 41 · 70178 Stuttgart · Tel. 0711 389809-32

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 9

dem Geld der Familie selbst sehr große Häuser zur Eigennutzung erworben. Das sei so eine neue

Situation gewesen. Die zweite Welle habe etwa 2010/2011 eingesetzt und die Preise weiter angeheizt.

Auslöser sei dieses Mal das extrem niedrige Zinsniveau gewesen.

Hohe Preise werden akzeptiert, aber 10 000 Euro ist eine Grenze

„Die hohen Preise werden inzwischen akzeptiert, sie haben sich in den Köpfen der Käufer festgesetzt“,

sagt Lechler. Trotzdem würde nicht unüberlegt gekauft. 10 000 Euro sei eine Grenze, bei Preisen darüber

müsste entweder die Immobilie perfekt sein „oder es wird zäh“.

Der Preis für eine Neubauwohnung liegt in Stuttgart bei durchschnittlich 4750 Euro, sagt Kerstin

Schmid. Die höchsten Preise würden unverändert in den Höhen- und Aussichtslagen mit über 10 000 Euro

erzielt, in Einzelfällen auch bis 11 000 Euro. Zu den teuersten Einheiten gehören auch die im Wohnhoch-

haus Cloud 7 im Europaviertel. Laut Gerstenmaier sind schon einige verkauft, überwiegend die mittel-

großen mit 150 bis 200 Quadratmetern Wohnfläche. n

Der „Immobilienmarktbericht 2014 – Stuttgart, Esslingen, Sindelfingen, Böblingen, Waiblingen“

von Ellwanger und Geiger umfasst 56 Seiten und ist auf der Homepage des Immobilienbrief Stutt-

gart eingestellt unter www.immobilienverlag-stuttgart.de/wohnen.html .

PERSONEN

Talmon l’Armée zu EppleFrank Talmon l’Armée ist neben

Andreas Epple neuer Geschäfts-

führer der Epple-Holding und

dort verantwortlich für Finanzen,

Controlling, Personalentwick-

lung, Unternehmensorganisation

und -management der Gruppe.

Zudem soll der ehemalige kauf-

männische Geschäftsführer von

Nord-Süd Hausbau bei größeren

Projektentwicklungen mitwirken.

PROJEKTE

Eröffnungstermine Gerber und MilaneoJetzt stehen die Termine fest:

Das Einkaufszentrum Gerber an

der Tübinger Straße eröffnet am

22. September, das Milaneo im

Europaviertel am 9. Oktober, je-

weils also so rechtzeitig, dass sich

die Abläufe bis zum wichtigen

Weihnachtsgeschäft einspielen

können.

Foto

: Epp

le

B E R AT U N G S L E I S T U N G

w w w. i m m o r a u m . d e

W O H N I M M O B I L I E N B A U T R Ä G E R V E R T R I E BM E H R F A M I L I E N H Ä U S E R

G E W E R B E I M M O B I L I E N

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 10

PROJEKTE

Gewa-Tower Fellbach30,3 Millionen Euro wurden von der

Gewa-Anleihe gezeichnet, die zur

Realisierung des Wohnhochhauses

mit Hotel in Fellbach aufgelegt wur-

de. Damit wurde das Zielvolumen

von 35 Millionen Euro nicht erreicht.

Der Betrag soll jedoch ausreichen, um

das Projekt zu realisieren. Der Stadt

Fellbach sei die Finanzierung fristge-

recht bestätigt worden. Ein 8800 m2

großes Teilareal veräußerte die Gewa

an die Weisenburger-Gruppe, die dort

155 Mietwohnungen mit Tiefgarage

errichten will. Lutz-Finanz vermittelte

die Grundstückstransaktion und ver-

kauft später auch die Mietshäuser.

Wohnen im KlostergartenEcke Neckar-/Vogelsangstraße in

Esslingen realisiert die Süba Bau-

en und Wohnen 8 Reihenhäuser

und Doppelhaushälften sowie 24

Eigentumswohnungen unter dem

Namen „Wohnen im Klostergarten“.

Knapp 40 Prozent der Einheiten

seien verkauft, Fertigstellung ist

Ende des Jahres beziehungsweise

im Frühjahr 2015 für den zweiten

Bauabschnitt. Mit den Stadtwerken

Esslingen wurde ein Vertrag über

Wärme-Contracting geschlossen,

erreicht werden soll der KfW-Effizi-

enzhaus-Standard 70.

RVI bootet die Konkurrenz aus

600 Wohnungen und ein Hotel in der Esslinger Weststadt Die RVI aus Saarbrücken hat den Wettstreit um ein neues Quartier in der Esslinger Weststadt gewonnen. Bis zu 600 Wohnungen und Gewerbe sollen hier entstehen.

Fast einstimmig entschied sich der Gemeinderat dafür, nach einem mehr als zweijährigen Verhandlungs-

marathon ein knapp 3 Hektar großes Teilstück des ehemaligen Güterbahnhofareals an die RVI zu

verkaufen. Sie wird in den kommenden Jahren im Areal zwischen Bahnhofsplatz und Schlachthausstraße

sowohl die gesamten Baublöcke als auch Platzbereiche und Straßenabschnitte realisieren. Der Kaufpreis soll laut Esslinger Zeitung 11 Millionen Euro betragen. Die Interessenten hätten sich gegenseitig

hochgeschaukelt, vor einem Jahr seien noch 9 Millionen Euro genannt worden.

Vorigen Sommer waren neben der RVI noch Hochtief Solutions, Bouwfonds und ein Konsortium unter

Führung eines Berliner Architektur- und Planungsbüros und mit einem russischen Investor im Rücken im

Rennen (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 131 vom 23. Juli 2013).

RVI will viel Geld in den öffentlichen Raum investieren

Zuletzt lagen die Gebote dem Vernehmen nach nah beieinander. Die RVI habe vor allem dank ihrer

Bereitschaft, viel Geld in den öffentlichen Raum zu investieren, den Zuschlag erhalten. Und sie wird für jeden Block einen getrennten Architektenwettbewerb ausschreiben, an dem je mindestens sechs Büros teilnehmen müssen.

„Bei einem Mix von rund 80 Prozent Wohnen und rund 20 Prozent Dienstleistung können damit auch bis

zu 600 weitere Wohneinheiten in der Neuen Weststadt konkret weiterverfolgt werden. Deshalb ist die-

ser Beschluss ein zentraler Baustein sowohl zu einer Stärkung und Stabilisierung des gesamten Esslinger

Wohnungsmarktes wie auch für die Kaufkraftbindung im Mittelzentrum Esslingen“, sagt Oberbürger-

meister Jürgen Zieger.

Ursprünglich sollte je zur Hälfte Wohnen und Gewerbe entstehen, jetzt hat sich das Gewerbe vor

allem auf die Flächen in den Erdgeschossen und ein Hotel am Bahnhof reduziert. Die hohen qualitativen

ChanCen und risiken von investments riChtig einsChätzen. das sChätzen wir.

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ImmobilienbriefSTUTTGART Ausgabe 147 08.04.2014 Seite 11

Impressum

ISSN 1866-1289

Herausgeber:Frank Peter Unterreiner

redaktion@

immobilienverlag-stuttgart.de

Verlagsleitung:Stefan Unterreiner

verlag@

immobilienverlag-stuttgart.de

ImmobilienverlagStuttgart GbRFrank Peter Unterreiner

& Stefan Unterreiner

Urbanstraße 133

D-73730 Esslingen

Telefon 0049/711/3 51 09 10

Telefax 0049/711/3 51 09 13

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Stuttgart bedarf der schriftlichen

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Alle früheren Ausgaben des

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Mediadaten sowie grundsätz-

liche Informationen befinden

sich im Internet unter www.

immobilienbrief-stuttgart.de.

Gastbeiträge geben die Mei-

nung des Autors und nicht

unbedingt die der Redaktion

wieder.

ImmobilienbriefSTUTTGART

Vorgaben, ein emissionsneutrales Quartier mit besonderen energetischen Standards zu fordern, sieht der

OB bestätigt. Schließlich hätten drei Investoren attraktive Angebote vorgelegt.

Hohe Anforderungen im städtebaulichen Vertrag

Für den Leiter des Stadtplanungsamtes Daniel Fluhrer war die in der Stadt durchaus umstrittene Ent-scheidung, ein ganzes Stadtquartier an einen Investor zu veräußern, eine besondere Herausforde-

rung. Deshalb seien im städtebaulichen Vertrag hohe Anforderungen hinsichtlich der städtebaulichen und

architektonischen Qualität vorgegeben, was konkurrierende Wettbewerbsverfahren für den öffentlichen

Raum und für Baublöcke einschließt.

Kein gestalterischer Bruch zum Bestand

„Wir haben Wert darauf gelegt, dass sich auch hinsichtlich der Qualität und der Materialien die Neue

Weststadt an der bestehenden Weststadt orientiert. Es darf keinen gestalterischen Bruch geben. Deshalb

ist unsere Forderung, auch im Habitus der Wiege der baden-württembergischen Industrialisierung, die

Materialien Ziegelstein, Glas und Stahl für die Fassaden entlang der Bahnstrecke zu verwenden“, meint

er. Zudem seien umfangreiche Vorgaben zur Nutzungsmischung, zum Lärmschutz und zur energetischen

Gesamtkonzeption gemacht worden. n

3 Hektar darf RVI entlang der Bahnlinie bebauen

Que

lle: E

sssli

ngen

Zielgruppe: Immobilienbranche | Streuverluste: keineErscheinungsweise: 22-mal im Jahr | Verteiler: kostenlos Redaktion: [email protected] | Tel.: 0711 / 35 10 910

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