ImmoFOKUS compact

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NACHHALTIGES WOHNEN Ein Trend setzt sich durch! In Kooperation mit compact.

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NACHHALTIGES WOHNEN Ein Trend setzt sich durch

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NACHHALTIGES WOHNENEin Trend setzt sich durch!

In Kooperation mitcompact.

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Kopfschmerzen, Müdigkeit, Allergien oder Asthma. All das können Schad-stoffe in den eigenen vier Wänden aus-lösen. Sie können in der Raumluft stecken, in Bauteilen, Boden- und Wandoberflä-chen oder in Möbeln. Zum gesunden Wohnen gehört in jeder Jahreszeit aber auch eine optimale Raumtemperatur und Luftfeuchte. Denn dies sorgt nicht nur für Behaglichkeit, sondern auch für ein gesundes Raumklima.

Ökologische Bauweise muss dabei nicht zwingend höhere Kosten bedeuten: Viele Naturbaustoffe sind mittlerweile über-raschend günstig erhältlich. Vor allem aber: Man muss den Blick auf das Ganze richten – auf die Lebenszykluskosten.

Bei gewerblich genutzten Objekten geschieht dies bereits. Immobilien und deren Erstellung, Bewirtschaftung und Betrieb sind Stellschrauben für einen Paradigmenwechsel hin zur Nachhal-tigkeit. Um besonders nachhaltige Gebäude von Standardimmobilien zu unterscheiden, bedienen sich immer mehr Bauherren eines Instruments: des Gebäudezertifikates.

Objekte ohne Zertifikat lassen sich in-ternational nicht mehr verkaufen. Auch im Wohnbereich sind Zertifikate im Kommen. Mit diesem ImmoFokus compact geben wir Ihnen einen aktu-ellen Überblick über Nachhaltiges Wohnen geben.

EditorialEs gibt nichts egoistischeres als nachhaltig zu bauen.

MMag. Philipp KaufmannHerausgeber

W er nachhaltig baut, baut energieeffizi-ent. Wer nach-

haltig baut, schont die Ressourcen. Wer nachhaltig baut, baut kostenbewusst, da er in Lebenszykluskosten denkt. Das stimmt alles. Ein Aspekt kommt in die-ser Diskussion immer zu kurz. Wer nachhaltig baut, baut gesund – und darauf kommt es an. Nachhaltig, öko-logisch bauen heißt nachhaltig gesund wohnen.

Gebäude stehen für rund 50 Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauchs, 40 Prozent des Energiebedarfs, 30 Pro-zent aller Emissionen und 20 Prozent der Krankheiten.

Mag. Michael NeubauerChefredakteur

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Inhaltsverzeichnis

04 05 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Inhalt

03 Editorial

42 Impressum

06 Licht in den Zertifikate-

Dschungel

Um besonders nachhaltige Gebäude von Standardim-mobilien zu unterschei-den, nutzen immer mehr Bauherren ein Instrument: das Gebäudezertifikat. Eine Übersicht.

12 Wohnen & Zertifikate

Für Büro-Immobilien haben sich Sustainable-Labels bereits erfolgreich etabliert. Wohnimmobilien ziehen nun nach. Neuerdings setzen auch Stadtverwaltungen, Entwickler und Investoren auf Zertifikate für komplette Stadtquartiere, verrät ÖGNI Geschäftsführerin Ines Reiter.

20 Mit Stroh und Lehm

Mit Stroh und Lehm kommen zwei fast vergessene Baustof-fe aus der Versenkung.

24 Keine Energie

geht verloren

Die Grundidee des Passivhau-ses ist simpel! Ein Gebäude so zu bauen, dass es so wenig Energie wie möglich verliert.

Ökologische DämmstoffeEnergieeffizienz ist das Ziel.

40

16Prüfung bestandenPassivhaus ALU MINI UM.

14 Erfolgsstory - und

Wermutstropfen

Klimaschutzpolitik in Österreich. Die Treibhausgas-bilanz erzählt nicht die ganze Wahrheit.

16 Prüfung bestanden

Zertifizierung. Kann man ein ökologisches Passivhaus un-ter Verwendung von Beton, Alu-Fenstern, Alu-Dach und Alu-Fassade bauen? Ja, man kann- und gleich drei unab-hängige Stellen bestätigen dies mit ihren Zertifikaten.

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28 Eine Vision geht in

Serienproduktion

2013 belegte das Öko-Haus L.I.S.I. beim internationalen Wettbewerbs „Solar Decath-lon 2013“ den ersten Platz. Nun soll das Niedrigenergie-haus in Serienproduktion gehen.

32 Von Haus aus nachhaltig

Jährlich werden in Österreich über 15.000 Einfamilienhäu-

ser gebaut. Der Marktanteil vorgefertigter Häuser beträgt 30 Prozent. Die Fertighaus-Branche zählt mittlerweile zu den nachhaltigen Wohn-raumschaffern.

40 Ökologische Dämmstoffe

Energieeffizienz ist das Ziel. Bauherren, die nachhaltig bauen oder sanieren wollen, müssen sich die Frage stellen, wie diese erreicht wird.

46 Schadstoffarm im

Innenraum

Mehr als 90 Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir in Gebäuden.

Diese haben somit einen gro-ßen Einfluss auf unser Leben und unsere Gesundheit. 20 Prozent aller Krankheiten re-sultieren direkt oder indirekt aus dem Immobilien- und Baustoffsektor.

12

Von Haus aus nachhaltigPassiv- und Niedrigenergiehäuser

kommen gut an. 32Wohnen & Zertifikate

ÖGNI Geschäftsführerin Ines Reiter im Interview

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Nachhaltiges Wohnen

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Licht in den Zertifikate-DschungelParadigmenwechsel. Gebäude stehen für rund 50 Prozent des weltweiten Ressourcen-verbrauchs, 40 Prozent des Energiebedarfs, 30 Prozent aller Emissionen und 20 Prozent der Krankheiten. Immobilien und deren Erstellung, Bewirtschaftung und Betrieb sind Stell-schrauben für einen Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit. Um besonders nachhaltige Gebäude von Standardimmobilien zu unterscheiden, bedienen sich immer mehr Bauherren eines Instruments: des Gebäudezertifikates.

Z ertifikate für Wohnge-bäude gibt es in Europa reichlich. Beinahe jedes Land hat seine eigenen

Labels. Auch in Österreich haben die Bauherren die Möglichkeit, aus meh-reren Systemen der Zertifizierung zu wählen. Doch Label ist nicht gleich Label. Jedes Label hat seine Eigenheiten. Die Anzahl der Kriterien und die Ge-wichtung machen den Unterschied. Je umfassender der Kriterienkatalog, desto detailgetreuer ist die Analyse.

Idealerweise sollte das System neben den gesetzlichen Mindeststandards auch eine mögliche Übererfüllung darstellen können. So lässt sich relativ simpel nachweisen, in welchen Bereichen sich ein Gebäude als besonders nachhaltig auszeichnet.

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Bei der Wahl des geeigneten Systems sollten sich Bauherren deshalb im Vor-feld fragen:

• Berücksichtigt und beruht das Profil auf österreichischen Normen?

• Betrachtet das System den gesamten Lebenszyklus oder z.B. nur die Her-stellung und den Betrieb?

• Findet eine ganzheitliche Bewertung des Gebäudes statt oder wird z.B. nur Energie und Ökologie betrachtet?

• Bewertet das System auch die Qua-lität der Planung?

• Beinhaltet das System auch Maßnah-men zur Qualitätssicherung bei der Bauausführung? Z.B.: Luftdichtheits-überprüfung, Thermografie, Tritt-schallmessung, Ermittlung des Tages-lichtfaktors, Schallschutzmessung …

• Beruht die Bewertung auf einer Selbst-deklaration oder werden die Projekt-

unterlagen auf Konformität geprüft?• Kann ich als Bauherr/Planer Punkte

identifizieren, die mein Gebäude verbessern und somit nachhaltiger machen?

Aktualisierungen

Für Bauherren bieten Systeme, die wei-terentwickelt werden, den Vorteil, dass neue Anforderungen, z.B. an die Ener-gieeffizienz, einer regelmäßigen Aktu-alisierung unterzogen werden und in die Betrachtung einfließen. Die Betrach-tung des gesamten Lebenszyklus (planen, bauen, betreiben und „End of Life“) sollte im System abgebildet sein.

Auch im Bestand

Nicht nur für Neubauten ist eine Zerti-fizierung möglich, sondern auch für Bestandsgebäude. Sie stellen den über-wiegenden Teil der Immobilienlandschaft

dar. Modernisierung und Sanierung machen einen beträchtlichen Teil der Baumaßnahmen in der Gegenwart aus. Die Bandbreite vom Bestands-Standard-gebäude hin zu einer der modernen Technik entsprechenden nachhaltigen Immobilie ist entsprechend groß.

Die Abbildung des Ist-Zustandes, z.B. mithilfe der BlueCARD, bietet die Mög-lichkeit einer Überprüfung, ähnlich wie beim „Pickerl“, in periodisch wiederkeh-renden Abständen. Nach Beendigung der Laufzeit findet eine neuerliche Über-prüfung des Zustandes statt und sofern die Anforderungen erfüllt werden, erfolgt die Ausstellung neuerlich. Für die Nut-zer eines Gebäudes ist dies ein Quali-tätsmerkmal, dass das Gebäude, in dem sie leben und/oder arbeiten, nachhaltig bewirtschaftet wird und einer regelmä-ßigen Überprüfung unterzogen wird.

DGNB Gewichtung der ÖGNI

Ökologische QualitätÖkonomische Qualität (mit 2 Kriterien)Soziokulturelle und funktionale QualitätTechnische QualitätProzessqualitätSumme der Gebäude

Standortqualität

Bewertung

> Gold:> Silber:> Bronze:

22,50%22,50%22,50%22,50%10,00%

100,00%100,00% gesondert ausgemessen

> 80%> 65%> 50%

Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI)

Als Planungstool unterstützt das DGNB-System alle Entwicklungsschritte eines Projekts von der Konzeption bis zur Fertigstellung und zeichnet Blue Buildings als Leuchtturmprojekte der Nachhaltigkeit aus.

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Nachhaltiges Wohnen

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Die Zertifikate im Detail

Mit einem BREEAM Gebäudezertifikat können sechs verschiedene Qualitäts-stufen erreicht werden. Von „ausreichend“ bis „herausragend“ deklariert BREEAM die bei der Gesellschaft eingereichten Gebäude. BREEAM wurde Ende der 1980er Jahre in Großbritannien entwi-ckelt und ist das älteste Gebäudebewer-tungssystem weltweit.

LEED wurde Ende der 1990er Jahre ent-wickelt, basiert schwerpunktmäßig auf dem Programm des US Green Building Council und ist global das am weitesten verbreitete System. LEED-Gebäude können die Stufen Zertifiziert, Silber, Gold und Platin erreichen.

Ein European Green Building bekom-men jene Bauherren verliehen , die die national zulässigen Energiewerte um 25 Prozent unterschreiten – sowohl bei Neubauten als auch beim Bestand - und dieses Zertifikat ist eine Initia-tive der EU - Kommission.

Klimaaktiv geht auf eine Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser-wirtschaft zurück. Die ÖGNB ist eine Zusammenführung von verschiedenen Instituten und Bewertungssystemen. Aufgrund der staatlichen Förderung gehört sie zu den in Österreich am wei-testen verbreiteten Systemen, welche sich zunehmend gegen den mittlerwei-

le bekanntesten Anbieter in Österreich behaupten müssen: die Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobi-lienwirtschaft.

Die ÖGNI

Die ÖGNI ist die österreichische Schwes-tergesellschaft der Deutschen Gesell-schaft für nachhaltiges Bauen. Gegrün-det 2009 bietet die ÖGNI mit dem DGNB System eine umfassende Gebäudebe-wertung über den gesamten Lebens-zyklus an. Verschiedene Nutzungs-profile für Gebäude ebenso wie die Möglichkeit der Quartierszertifizierung ermöglichen eine ganzheitliche Be-trachtung und Bewertung österreichi-scher sowie internationaler Gebäude

klima:aktiv Gewichtung

Planung und AusführungEnergie und VersorgungBaustoffe und KonstruktionKomfort- und RaumluftqualitätSumme

Bewertung

> klima:aktiv gold:> klima:aktiv silber:> klima:aktiv bronze:

12,00%60,00%

16,00%12,00%

100,00%

> 900 Punkte> 800 Punkte

Basiskriterien erfüllt

klima:aktiv

entstand aus der Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums und ist nur in Österreich gültig. Seit 2012 gibt es eine aktualisierte Version der Kriterienkataloge Wohngebäude Neubau und Wohngebäude Sanierung. Die Deklaration ist kostenlos. Die Prüfung der Nachweise und Berechnungen erfolgt durch eine Plausibilitätsprüfung der Teams klima:aktiv Bauen und Sanieren.

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08 09 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

und Quartiere. Die Akzeptanz ist hoch, alle großen österreichischen Immo-biliengesellschaften lassen ihre Ge-bäude bei der ÖGNI zertifizieren. Der Verein kommt gänzlich ohne staatliche Förderungen aus und finanziert sich zu 100 Prozent selbst. Die verschiede-nen Nutzungsprofile werden kontinu-ierlich weiterentwickelt. Im Gegensatz zu anderen Anbietern stellen namhaf-te Experten aus allen Bereichen - Ar-chitekten, Bauherren, Statiker, Bau-physiker, Sachverständige usw. - ihr Know-how in Gremien und Fachaus-schüssen unentgeltlich zur Verfügung. Vorschläge zur Verbesserung und Aktualisierung werden erarbeitet, aufbereitet und dem Fachausschuss

zur Prüfung und Freigabe vorgelegt. Danach findet das Profil Anwendung in der Praxis.

Die Prüfung und Auswertung der Rich-tigkeit der Angaben von eingereichten Projekten erfolgt durch fachkundige Prüfer. Das vom Auditor eingereichte Projekt wird nicht stichprobenartig, sondern umfassend auf Konformität geprüft. Mit der ÖGNI sind die Bewer-tungsstandards Bronze, Silber und Gold erreichbar. Alle eingereichten Projek-te werden auf der Webseite der ÖGNI gelistet. Architekten, Planer, Nutzer etc. können sich bei Interesse direkt mit Auditor und Bauherr des jeweiligen Projekts in Verbindung setzen. n

TQB/ÖGNB Gewichtung

Standort & AusstattungWirtschaftliche & technische QualitätEnergie & VersorgungGesundheit & KomfortRessourceneffizienzSumme

Bewertung

> Punktereihung

20,00%20,00%20,00%20,00%20,00%

100,00%

TQB (Total Quality Building)

ist die Grundlage für die Gebäudezertifizierung durch die ÖGNB. TQB hat sich zum Ziel gesetzt, ein um-fassendes und hochwertiges Gebäudebewertungssystem zu entwickeln, das als Open-Source-System jedem zur Verfügung steht. Das Gebäudebewertungssystem ist mit dem klima:aktiv- Gebäudestandard kompatibel.

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10 11 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Ist das Gebäude zertifiziert?Wenn ja. Nach welchem System ist das Gebäude zertifiziert?Wenn nein. Ist eine Zertifizierung angestrebt?

Mit welchen Materialien wurde gedämmt?Wer ist der Produzent?

Welche Unternehmen wurden beschäftigt bzw. welche Materialien wurden beim Bau verwendet? Kommen diese aus der Region?

Wurden schadstoffarme Baustoffe bzw. Baustoffe mit einer EPD-Zertifizierung verwendet?

Wie nachhaltig ist ein Gebäude wirklich?Fragen, die Sie jedem Bauherren stellen sollten.

Wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus? Kann ich im Fall der Fälle, das Haus bzw. die Wohnung auch mit eingeschränkter Mobilität nutzen?

In welcher Entfernung befinden sich Arzt und Apotheker? Wie sieht es mit der Nahversorgung aus? Kann ich den Einkauf für den täglichen Bedarf zu Fuß erledigen?

Können die verwendeten Baustoffe wiederverwendet werden?

Bedarfsgerechte Steuerung: Welche Mess- und Steuertechnik kommt zum Einsatz?

Wie sieht es mit dem Zugang zum Öffentlichen Personennahverkehr aus? Wie viele (Geh)Minuten entfernt sind die Haltestellen?

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10 11 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Mit welchen Heizkosten habe ich zu rechnen?

Gibt es bauliche Beschattungselemente (Pergola, Sonnensegel, Vordächer, Jalousien)?

Kamen beim Bau Verbundwerkstoffe zum Einsatz?

Wie weit sind Sport- und Freizeiteinrichtungen bzw. Naherholungsgebiete entfernt?

Kamen ausschließlich HFKW-freie Dämmstoffe und Montageschäume zum Einsatz?

Sind die verwendeten Bitumenvoranstriche, -anstriche und -klebstoffe lösemittelfrei?

Wird das Regenwasser genutzt (Außenraum-Bewässerung, WC-Anlagen oder Waschmaschinen)?

Wie wird beleuchtet, geheizt, gekühlt das Warmwasser aufbereitet? Wie hoch ist dabei der Anteil regenerativer Energieträger?

Welche Schulen befinden sich in unmittelbarer Nähe?

Gibt es einen allgemeinen Garten bzw. Grünflächen für die Bewohner?

Sind die verwendeten Fenster, Türen, Rollläden wartungsarm?

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Warum braucht die Immobilien-wirtschaft Zertifikate?Ines Reiter. Eine Branche, die für bis zu 50 Prozent des Ressourcen-verbrauchs, 40 Prozent des End-energieverbrauchs, 30 Prozent der CO2-Emissionen und 20 Prozent der Krankheitsbilder verantwortlich ist, muss von sich aus Verantwortung für ihre Aktivitäten übernehmen. Ein Zertifikat zeigt, dass der Bauherr zu dieser Verantwortung steht. Bei den Büroimmobilien gehören diese be-reits zum Standard. Viele Investoren – vor allem Fonds – kaufen nur mehr Immobilien mit einem entsprechen-den Zertifikat. Bei Wohnimmobilien ist dies noch anders.

Warum aber sollte sich das nun ändern?

> Niemand kann sich den anstehen-den gesellschaftlichen Herausforde-rungen verschließen. Unsere Vision ist es, über Gebäude zu sprechen, die

gesund machen. Uns geht es um die Menschen. Wir alle leben in Gebäu-den und verbringen rund 92 Prozent unserer Lebenszeit darin, indem wir dort z.B. arbeiten, wohnen oder ein-kaufen. Um Veränderungen zum Wohle der österreichischen Bevölke-rung zu bewirken, brauchen wir einen Perspektivenwechsel, eine Komfort-wende, wie es unser Gründungsprä-sident immer wieder in Erinnerung bringt. Dabei geht es uns darum, im Lebenszyklus von Immobilien zu den-ken und zu handeln, sowie alle drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökono-mie, Ökologie und Sozio-Kulturelles – zu berücksichtigen – auch bei Wohn-immobilien.

Ein Zertifikat zeigt: Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Ich habe nachhaltig gebaut. Erst vor kurzem hat einer meiner Bekannten eine neue Wohnung in einem mit einem Zertifikat ausgezeichneten Gebäude

Ines Reiter, ÖGNI Geschäftsführerin

Wohnen & ZertifikatFür Büro-Immobilien haben sich Sustainable-Labels bereits erfolgreich etabliert. Wohnimmobilien ziehen nun nach. Neuerdings setzen auch Stadtverwaltungen, Entwickler und

Investoren auf Zertifikate für komplette Stadtquartiere, verrät ÖGNI Geschäftsführerin Ines Reiter.

Das Gespräch führte: Michael Neubauer

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bezogen. Obwohl er nun mehr Qua-dratmeter hat, sind seine Heizkosten gesunken. Ein Zertifikat zeigt: Hier wurde nachgedacht.

In Zukunft soll es nun auch Zertifi-kate für komplette Stadtquartiere geben?

> Der Blick auf das einzelne Objekt ist wichtig – ebenso wichtig aber ist der Blick auf das Ganze. Die Österrei-chische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) bietet als Partner des DGNB Netzwerkers erstmals in Österreich eine Stadt-quartierszertifizierung an. Gingen Auszeichnungen bislang an einzelne Immobilienobjekte und Gebäude, so folgt das neue Zertifikat vor allem dem Immobilientrend zur Entwick-lung von ganzheitlichen Standort-konzepten und Gewerbequartieren. Mit diesem „Quartierszertifikat“ ist gewährleistet, dass Standortentwick-lung im großen Stil auch gemäß ob-jektiv nachhaltiger Kriterien erfolgt.

Weltweit lebt mittlerweile jeder zwei-te Mensch in einer Stadt – Tendenz steigend. Die urbanen Ballungszen-tren stehen vor großen Herausfor-derungen: Ressourcen- und Ener-gieverbrauch, CO2-Emissionen und

Flächenversiegelung sind höher als in ländlichen Regionen. Aber wir werden nicht mehr am Land leben können, sondern die Stadt ist und bleibt die Form des menschlichen Zu-sammenlebens. Um die großen Her-ausforderungen meistern zu können, ist es einfach zu kurz gesprungen, wenn wir nur auf die einzelne Immo-bilie schauen. Der Blick aufs Ganze ist erforderlich. Um nicht nur einzelne Gebäude, sondern ganze Viertel oder Städte auf einen nachhaltigen Pfad zu führen, sind inzwischen überall auf der Welt Zertifizierungssysteme für Stadtquartiere entstanden. Neue in-ternationale Gütesiegel wie „BREEAM Communities“, „LEED Neighborhood Development“ oder unser „DGNB Stadtquartier“ verfolgen den An-spruch, die Kriterien für nachhaltige Siedlungen und Stadtteile transparent und messbar zu machen.

Und es wird jetzt nicht verwundern, dass wir von unserem System über-zeugt sind: Wir sind auch hier das System der 2. Generation, setzen kon-sequent auf den Lebenszyklus und integrieren die Prozesse. Aber wie gesagt, ich schätze Konkurrenzsys-teme, bin jedoch von unserer Arbeit überzeugt.

Die Österreichische Gesell-schaft für Nachhaltige Immo-bilienwirtschaft (ÖGNI) ist der Motor der Nachhaltigkeit und will den Paradigmenwechsel der Bau- und Immobilien-wirtschaft hin zur Nachhal-tigkeit mitgestalten. Mit dem 3-P-Ansatz stehen neben den Produkten auch Prozesse und Personen im Mittelpunkt des Handelns. ÖGNI vereint alle Stakeholder, welche am Le-benszyklus einer Immobilie beteiligt sind, und verschafft durch Kodices, Positionspa-piere und Empfehlungen allen Akteuren neue Perspektiven der Nachhaltigkeit. Die ÖGNI bietet dem Markt Zertifizie-rungssysteme, wie das DGNB System oder die BlueCARD für die Gebäudezertifizierung oder die ethische Unterneh-menszertifizierung, an. In al-len ihren Tätigkeiten agiert sie partnerschaftlich, nutzungs-orientiert und lebenszyklus-optimiert.

ÜBER DIE ÖGNI

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Nachhaltiges Wohnen

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Erfolgsstory - und WermutstropfenKlimaschutzpolitik in Österreich. Die Treibhausgasbilanz erzählt nicht die ganze Wahrheit. Die thermische Sanierungsrate liegt bei rund einem Prozent. Es dauert also etwa 100 Jahre, bis der gesamte Gebäudebestand in Österreich umfassend saniert sein wird, was mit dem Ziel, bis 2050 weitgehend CO2-neutral zu werden, nicht vereinbar ist.

Autor: Johannes Wahlmüller

Foto

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Nicht die ganze Wahrheit

Einer der Haken an der Erfolgsstory ist, dass in der offiziellen Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamts nach Sektoren getrennt bilanziert wird, wobei die Emissionen der Fernwärme-produktion nicht dem Gebäudebereich zugeordnet werden, sondern dem Sektor Energie. Fernwärme ist in den letzten Jahrzehnten um rund 190 Pro-zent ausgebaut worden - und ist leider nicht immer umweltfreundlich. Wäh-rend in Gebäuden kaum noch mit Kohle geheizt wird, ist sie in der Fern-wärmeproduktion immer noch präsent. In Graz wird beispielsweise das Koh-lekraftwerk Mellach voraussichtlich noch einige Jahre Fernwärme produ-zieren und damit im Durchschnitt pro Jahr 1,1 Millionen Tonnen CO2 emit-tieren. Allein dieses Beispiel zeigt, dass

D Ie Zahlen klingen erst-mal beeindruckend: Zwischen 1990 und 2012 sind die CO2-

Emissionen im Gebäudebereich um 34 Prozent gesunken, das sind satte 4,9 Millionen Tonnen CO2. In keinem anderen Bereich wurden Treibhaus-gase in diesem Ausmaß eingespart. Hier scheint zu gelingen, woran die Klimaschutzpolitik in Österreich an-sonsten dramatisch scheiterte: die Emissionen zu senken, und zwar mit anhaltendem Trend. Und doch gibt es einige Pferdefüße, Wehrmutstropfen und große Herausforderungen, vor denen der Gebäudebereich noch steht, damit Klimaschutz in vollem Umfang verwirklicht werden kann. Denn die Treibhausgasbilanz erzählt nicht die ganze Wahrheit.

Johannes Wahlmüller,

Klimasprecher, Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000

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man das volle Klimaschutzpotenzial im Gebäudebereich und bei der Raum-wärme verkennt, wenn man nur den öffentlichen Statistiken folgt.

Große ungenutzte Potenziale

In Summe zeigt sich jedoch, dass die Strategie, erneuerbare Energie auszu-bauen und die Gebäudesanierung voranzutreiben, gegriffen hat. Doch auch hier bleibt die Umsetzung weit hinter den Möglichkeiten: So liegt die thermische Sanierungsrate bei rund einem Prozent. Es dauert also etwa 100 Jahre, bis der gesamte Gebäudebestand in Österreich umfassend saniert sein wird, was mit dem Ziel, bis 2050 weit-gehend CO2-neutral zu werden, nicht vereinbar ist. Mehr noch: Die 100.000 neuen Green Jobs bis 2020, die der vorige Umweltminister Nikolaus Ber-lakovich als Ziel ausgab, bleiben so gänzlich außer Reichweite. Denn mit der Gebäudesanierung ernst zu machen wäre nicht nur eine wirksame Strate-gie für den Klimaschutz, sondern auch ein wichtiger Impuls für den Arbeits-markt, der einen solchen angesichts hunderttausender Menschen ohne Job bitter nötig hat.

Keine politische Unterstützung

Doch diese politische Unterstützung ist derzeit nicht in Sicht, im Gegenteil: Vor drei Jahren hatte Wirtschaftsmi-nister Reinhold Mitterlehner noch gefordert, den Sanierungsscheck ab 2015 von hundert Millionen auf 300

Millionen Euro zu verdreifachen. Als er nun Ende Februar gemeinsam mit Umweltminister Andrä Rupprechter den Sanierungsscheck 2015 vorstellte, geschah das Gegenteil: Sie gaben eine Kürzung um 20 Prozent auf 80 Milli-onen Euro bekannt. Ein Drama, denn die Förderung kommt bei den Öster-reichern mehr als gut an: Im letzten Jahr waren auf Grund der großen Nachfrage die Fördermittel bereits im Sommer aufgebraucht. Viele Antrag-steller, die in mühevoller Kleinarbeit alle Unterlagen zusammengetragen hatten, kamen nicht zum Zug.

Niedriger Ölpreis schadet der

Umwelt

Auch von anderer Seite droht Unge-mach: So bricht derzeit ein wichtiger Treiber der Sanierungstätigkeit weg. In den letzten Jahren war der Anstieg des Ölpreises, -er ist zwischen 1990 und 2012 real um 91 Prozent gestiegen-, ein Grund für viele Hausbesitzer, über Gebäudesanierung und Heizkessel-tausch nachzudenken. Der aktuell niedrige Ölpreis lässt das nun weniger attraktiv erscheinen. Immerhin heizen etwa 700.000 österreichische Haus-halte immer noch mit Öl, ein wesent-licher Faktor in der CO2-Bilanz. Auch hier wäre politisches Gegensteuern notwendig, doch in den Vorschlägen zur aktuellen Steuerreform findet sich wenig zur Ökologisierung des Steuer-systems. Dabei zeigen internationale Beispiele, dass sich mit der Besteuerung

von fossilen Energieträgern bei gleich-zeitiger Entlastung des Faktors Arbeit nicht nur CO2 einsparen lässt, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Deutschland hat auf diese Weise 250.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Eine Win-Win-Situation, die die Poli-tik auch in Österreich unabhängig von anderen gewünschten Steuerreformen nutzen kann.

Ziehen wir mit?

Vielerorts zeigen Pilotprojekte schon, wo die Reise hingehen kann, wenn wir Klimaschutz ernst nehmen und das vorhandene Potenzial nutzen. So wer-den mittlerweile Gebäude errichtet, die mehr Energie erzeugen als sie ver-brauchen. Solche Plusenergiehäuser sind im Wesentlichen Gebäude in Passivhausqualität, die gleichzeitig großzügig mit solaren Energietechno-logien bestückt sind. Das alles muss aber in einem Gesamtkonzept gesche-hen, denn das Plusenergiehaus auf der grünen Wiese würde wegen nachge-lagerten Verkehrs und Zersiedelung wiederum große Umweltprobleme verursachen. Damit die Zukunft im Gebäudesektor nicht nur in Pilotpro-jekten wirklich beginnen kann, muss die Politik also ernsthaft und umfassend an die Sache herangehen. Die Zeit ist reif für einen grundlegenden klima- und energiepolitischen Neustart in Österreich - und der Gebäudebereich wird dabei eine zentrale Rolle einneh-men müssen. n

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Prüfung bestandenZertifizierung. Kann man ein ökologisches Passivhaus unter Verwendung von Beton, Alu-Fenstern, Alu-Dach und Alu-Fassade bauen? Ja, man kann- und gleich drei unabhängige Stellen bestätigen dies mit ihren Gebäude-Zertifikaten.

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alufenster.at/PassivHaus_ALU_MINI_UM

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M itten im Wiener-wald - in Reka-winkel bei Press-baum - hat Harald

Greger mit seiner fünfköpfigen Familie sein „Alu-Zelt“ aufgeschlagen. „Natür-lich habe ich mir auch andere Baustof-fe angesehen. Als Geschäftsführer des Aluminium-Fenster-Instituts habe ich zugegebenermaßen natürlich ein be-sonderes Naheverhältnis zum Werkstoff Aluminium“.

Maximale Förderung

Dass es aber so massiv zum Einsatz kommt, war ursprünglich nicht geplant. Greger wollte – wie jeder andere Bauherr auch – das Maximum an Wohnbauför-derung herausholen. „Da kommt man schnell zum Passivhaus“, erinnert sich Greger. Dass sich der Passivhausstandard mit Fenstern aus Aluminium erreichen lässt, daran wollten die Beamten in Niederösterreich 2005 nicht glauben.

„ Wir haben lange getüftelt. Ein Jahr ist in die Planung geflossen.“

Harald Greger Bauherr

„Das geht sich nie aus“, sei der Kom-mentar der Beamtenschaft gewesen. „Das hat mich erst recht aufgestachelt, es trotzdem zu erreichen. Mit den heu-tigen Profilen ist das kein Problem mehr. Damals war dies allerdings eine Her-ausforderung.“

Eine Frage der Nachhaltigkeit

Realisiert wurde das ökologische Pas-sivhaus (149 Quadratmeter Wohnfläche) mit einer Alu-Glas-Fassade, Alu-Fens-tern und einem Alu-Dach vom Wiener Architekturbüro ATOS Architekten. Dass auch ein Holzbau für den Alu-Fan in Frage gekommen wäre, will Greger gar nicht bestreiten. „Natürlich denkt man darüber nach“. Für die Alu-Glas-Fassade waren schlussendlich wirt-schaftliche Überlegungen ausschlag-gebend. „Ich habe mich in der Planungsphase bei den Herstellern erkundigt, ob diese mir versichern können, dass die von ihnen gefertigte Fo

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Außenhaut auch nach 20 oder 30 Jah-ren noch die volle Dämmwirkung hat. Keiner konnte oder wollte das. Die Aluminiumbetriebe schon.“

Holzwurm stößt auf Aluminium

„Unser Architekt Heinrich Schuller ist eigentlich ein Holzwurm“, schmunzelt Greger, und trotzdem kommt Alumi-nium nicht nur bei der Außenhaut zum Einsatz. Auch im Inneren des Hauses wurden mit Aluminiumanwendungen zahlreiche architektonische Akzente gesetzt. Der Innenraum wird von zwei Farben dominiert: Korallenrot und Sa-frangelb. Anwendung fanden sie unter anderem bei der HWF(hochwetterfesten)-Pulverbeschichtung der Aluminium-profile. „Wir haben uns auf zwei Farben konzentriert. Das Bad war in der Bau-phase schon einmal grün – das haben

wir schnell geändert“. Die von ATOS entworfenen Möbel wurden aus Eiche geölt gefertigt, die Innentüren sowie die Küche mit robusten anthrazitfarbe-nen Türblättern versehen. Auffallend ist auch der Kontrast zwischen edlen Materialien und rohem Beton im Wohn-bereich.

Von einem reinen Alu-Haus will Greger allerdings nicht sprechen. „Das Unter-geschoss des Hauses ist mit Beton aus-geführt, das Obergeschoss ist eine Voll-holzkonstruktion“. Das Einfamilienhaus duckt sich unter ein weit ausladendes Aluminiumdach, das im Norden zwei Stellplätze sowie den Eingangsbereich überdacht und im Süden die Alu-Glas-Front vor zu viel Sonne schützt. Auf zusätzlichen Sonnenschutz wurde gänz-lich verzichtet. Die schrägen Stützen

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wecken die Assoziation eines Zeltes. Die Nordseite wird von einer roten Haustür dominiert. An der Ostseite führt eine Treppe in den Garten. Die Südseite - die Gartenfront - ist eine große Öffnung zur Natur, zum Wienerwald, hin.

Einfache Haustechnik

Die energetisch optimale Bauweise er-möglicht ein sehr einfaches Haustech-nikkonzept. „Da haben wir lang getüftelt. Ein Jahr ist in die Planung geflossen. Ich kann nur jedem Bauherren raten : Planen Sie sorgfältig. Auch wenn es Zeit kostet“. Die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Wärme-pumpe sorgt für angenehmes Wohnkli-ma, frische Luft und warmes Wasser. Die Restenergiebedarfsdeckung erfolgt mit in den Boden integrierten Heizmat-ten auf einer Fläche von nur rund 10 Quadratmetern. Trotz der geringen Nachheizung mit Strom erfüllt das Haus die Forderungen des klima:aktiv-Pro-gramms. Auf einen Wärmestrahler im Bad und auch Notkamin wurde verzich-tet. Greger: „Mit einer Energiekennzahl nach OIB von 15kWh/m2a konnten wir die maximale Wohnbauförderung des Landes Niederösterreich in Anspruch nehmen“. n

Mit einem gut durchdachten architektonischen Konzept, umgesetzt mit dem Werkstoff Aluminium, erfüllt das Passivhaus ALU MINI UM höchste ökologische und ökonomische Anforderungen. Die Bewer-tung erfolgte nach dem klima:aktiv-Kriterienkatalog. Mit insgesamt 867 von 1000 Punkten kann das Gebäude als sehr gutes klima:aktiv-Haus bezeichnet werden und erreicht damit Silber. Bei der TQB-Zer-tifizierung der ÖGNB wurden 861 von 1000 Punkten erreicht. Bei der DGNB-Zertifizierung der ÖGNI wurden 75 Prozent der möglichen Be-wertungspunkte erreicht und damit Silber. Somit ist das Passivhaus ALU MINI UM weltweit das erste mit einer Dreifachauszeichnung.

ARCHITEKTUR + ALUMINIUM = KLIMA:AKTIV, TQB UND DGNB

Aluminiumprofile werden nach ihrem Einsatz ohne Qualitätsver-lust recycelt und stehen durch Einschmelzen wieder als hochwer-tiges Metall zur Verfügung. Das Umschmelzen von Schrotten redu-ziert den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen um 95 Prozent gegenüber der Herstellung aus Tonerde. Weltweit sind rund 200 Millionen Tonnen Aluminium in Bauanwendungen in Gebrauch. In Europa werden über 96 Prozent des in Gebäuden eingesetzten Alu-miniums gesammelt und recycelt. Aluminiumprofile werden heute in der Regel mit rund 50 Prozent Recycling-Aluminium hergestellt - Tendenz steigend.

ÜBER 96 PROZENT WIEDERVERWERTUNG VON ALUMINIUM IM BAUBEREICH

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Nachhaltiges Wohnen

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Mit Stroh und LehmMit Stroh und Lehm kommen zwei fast vergessene Baustoffe aus der Versenkung. Stroh ist als Nebenprodukt der Landwirtschaft in großen Mengen verfügbar und punktet außerdem durch kurze Transportwege, was wiederum zum Klimaschutz beiträgt.

M it Stroh zu bauen ist keineswegs meine Erfindung. Das älteste noch

stehende Strohhaus ist 1903 bei Alliance in Nebraska, USA, errichtet worden. Da ich mich auf Passivhäuser spezialisiert habe und bereits Stroh als Dämmma-terial verwende, lag es nahe, gleich ein ganzes Haus aus Strohballen zu errich-ten“, erklärt Strohaus-Pionier Jürgen Höller, Strohplus GmbH. „Mein Ziel ist

es, Gebäude zu errichten, die keine Energie im Betrieb - das ist mit Plusener-giehäusern bereits lösbar - und auch bei der Errichtung benötigen. Nur durch die Verwendung ökologischer und nach-wachsender Bau- und Dämmstoffe ist dies möglich“. Energiesparendes Bauen ist für ihn mittlerweile Standard. Er geht einen Schritt weiter: „Gesundes Wohnen mittels ökologischer Baustoffe. Meiner Ansicht nach ist dies am besten und energiesparendsten mit Strohballen Fo

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„ Nur zertifizierte Stroh-ballen verwenden.“

Jürgen Höller Strohplus GmbH

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umzusetzen.“ Stroh ist seit 2010 als zertifizierter Baustoff EU-weit zugelas-sen. Strohballen sind als Baumaterial unübertrefflich. Sie dämmen ausge-zeichnet und sind außerdem unschlag-bar günstig. Stroh zeichnet sich auch durch seine hervorragenden Wärme-dämmwerte (je nach Verarbeitung) zwischen 0,045 und 0,078 W/(mK) aus.

Lasttragende Bauweise möglich

Höller darf sich zu Recht Strohhaus-Pionier nennen. Höller war der erste, der mit einem selbst entwickelten System den ersten lasttragenden Stroh-ballenbau in Österreich realisierte. „Wir sind die erste Firma Österreichs, die alle notwendigen Prüfungen und Tests für eine baubehördliche Bewilligung für ein lasttragendes Strohballenhaus durchlaufen hat. Als Voraussetzung dafür haben wir in Europa erstmalig

die erforderlichen Last- und Brandtests (gemäß OIB-Richtlinie) für lasttragen-de Strohballenhäuser durchgeführt. Zusätzlich wurde die europäische Zu-lassung für Strohballen als Baustoff an die lasttragende Bauweise angepasst.

Doch Vorsicht! Nicht jeder Strohballen ist geeignet. „Gerade bei ökologischen Dämm- und Baustoffen sind unbedingt sämtliche Richtlinien und Bestimmun-gen einzuhalten und nur zertifizierte Strohballen zu verwenden. Bei Nicht-einhaltung besteht die Gefahr von gravierenden Schäden an der Dämmung bzw. Tragkonstruktion“, mahnt Höller.

Daher werden nur geprüfte Ballen aus Weizenstroh verwendet. Durch die feste Pressung sind sie resistent gegen Schädlinge, haben erstklassige Brand-schutzwerte und erweisen sich durch

ihre hohe Elastizität bei Erdbeben und Stürmen als sicher. Höllers Strohhäu-ser können bis zu drei Geschosse in die Höhe ragen und sind alle im Passiv-hausstandard errichtet. Die Kosten sind mit 2.000 Euro pro Quadratmeter belagsfertig und 2.500 Euro schlüssel-fertig gleich dem eines Ziegelhauses, ebenfalls im Passivhausstandard.

Wirft man einen Blick in die Ahnen-galerie des Strohballenbaus, stellt man fest: Die Vorfahren des 1. österreichischen Strohballenhauses in Ebergassing kön-nen sich noch immer sehen lassen. Das Burke-Haus bei Alliance (Nebraska, USA) ist das älteste selbsttragende Strohballenhaus. Es wurde 1903 errich-tet und ist auch nach über hundert Jahren noch solide, wertbeständig und gut erhalten. Auch das 1921 in Maison Feuillette in Montargis (Frankreich)

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errichtete Strohballenhaus ist noch immer in einem hervorragenden Zu-stand. Der erste Holzständerbau aus dem Jahr 1938 in Huntsville (Alabama, USA) wurde mit ca. 2.200 Strohballen als Wärmedämmung für Wand, Decke und Dach gedämmt. Heute ist das zweigeschossige Gebäude als Museum der Öffentlichkeit zugänglich.

Dass man mit dem Baustoff Strohbal-len auch ein Plus-Energie-Strohhaus errichten kann, das hat Michael Gromer, Unser Strohhaus Bau Geschäftsführer, in St. Andrä Wördern bewiesen. Dort steht seit 2013 Österreichs erstes last-tragendes Plus-Energie-Strohhaus, das

im Vorjahr mit dem Solarpreises 2014 ausgezeichnet wurde. Gromer: „Der Gewinn des Solarpreises 2014 ist eine Anerkennung und Bestätigung für von unsren eingeschlagenen Weg. Jedes Haus ist ein lebenswerter Ort zum Ent-falten und Wohlfühlen, ein Platz, in dem wir mit gutem Gewissen, im Ein-klang mit uns, der Umwelt und vor allem mit den nachfolgenden Genera-tionen leben können.“

Energieautarker Betrieb

Der Bungalow wurde zu 90 Prozent aus nachwachsenden, ökologischen, heimischen Rohstoffen wie Stroh, Holz und Lehm in einer Bauzeit von 3,5 Mo-

naten errichtet. Eine 4 kWp Photovol-taik- Anlage erzeugt den notwendigen Strom. 8x6V-250Ah Speicherbatterien sorgen dafür, dass dem Haus auch bei Schlechtwetter genügend Energie zur Verfügung steht, und ermöglicht so einen energieautarken Betrieb. Der niedrige Heizwärmebedarf von nur 1,631 kW/ha wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe abgedeckt, die auch für Warmwasser und bei Bedarf für Kühlung sorgt.

Warum gerade Lehm in Strohhäusern zum Einsatz kommt, ist schnell erklärt, auch wenn Lehm in den vergangenen Jahren als minderwertiges „Arme

„ Jedes Strohhaus ist ein lebenswerter Ort zum Entfalten und Wohlfühlen.“

Michael Gromer Unser Strohhaus Bau

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Leute-Baumaterial“ in Verruf gekom-men war. Primitiv und noch nicht einmal wasserfest, im Baustoffhandel ohnehin kaum vertreten, praktisch ein Batzen feuchter Erde - so lautete die verbreitete Einschätzung der Häusl-bauerszene. Doch die Vorteile haben es in sich. Beispiel Energie: Sowohl die Aufbereitung, als auch die Verarbeitung zeichnen Lehm als Niedrigenergie-Variante aus, die gerade mal ein Prozent dessen verschlingt, was für die Her-stellung von gebrannten Ziegeln be-nötigt wird. Lehm kann nicht nur bis zu 30 Mal mehr Feuchtigkeit aufneh-men als vergleichbare Baustoffe, er gibt die Feuchtigkeit auch gleichmäßig ab, was ein besonders angenehmes Raumklima schafft. Auch unter dem Dach, wo die Luft im Sommer oft zu heiß und im Winter zu trocken ist, spielt Lehm seine guten Eigenschaften aus: „Lehm wirkt sich positiv auf die Raum-luft aus“, erklärt Anton Frauwallner, PRO LEHM Frauwallner KG „durch die

Ionisierung der Raumluft fühlt es sich an, als ob man Frühlingsluft im Haus hätte.“ Doch damit noch nicht genug: Die Tonminerale des Lehms binden außerdem Schadstoffe in der Luft und neutralisieren unangenehme Gerüche.

Lehm-Schüttungen

Lehm hat eine sehr gute Schalldämmung, weshalb er sich als Schüttung für Zwi-schenräume bei Holzriegelbauten oder als Tritt-Schalldämmung zwischen den Geschossen eignet. Dafür wird Lehm-granulat trocken aufgeschüttet, geglät-tet und darüber eine Holzweichfaser-platte gelegt. Lehm-Schüttungen federn jeden Schritt ab, was wiederum die Ge-lenke schont: „Man geht leiser und leich-ter – wie auf Moos“, erzählt Frauwallner begeistert. Ein weiterer Vorteil: Lehm kann selbst nach 50 Jahren wieder als vollwertiger Baustoff eingesetzt werden, ohne seine positiven Eigenschaften zu verlieren. Wer mit Lehm baut, setzt also auf Nachhaltigkeit und die Zukunft. n

„Lehm wirkt sich positiv auf die Raumluft aus.“

Anton Frauwallner PRO LEHM Frauwallner KG

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Keine Energie geht verlorenDie Grundidee des Passivhauses ist simpel!. Ein Gebäude so zu bauen, dass es so wenig Energie wie möglich verliert. Denn was nicht verloren gehen kann, muss nicht von außen teuer zugeführt werden.

B ei einem Passivhaus reichen die vorhandenen inneren Wärmequellen – wie Leuchten oder

Elektrogeräte – und die natürliche Sonneneinstrahlung durch die Fenster aus, um damit „passiv“ warm gehalten zu werden. Ein Passivhaus benötigt kaum noch „aktive“ Wärmeeinträge. Das „Passivhaus“ ist übrigens im Ge-gensatz zu anderen Begriffen wie „Energiesparhaus“ oder „Niedrigener-giehaus“ genau definiert: Der Heizwär-mebedarf liegt bei maximal 15 Kilo-wattstunden pro Quadratmeter Wohnnutzfläche und Jahr. Der Primär-

energiebedarf einschließlich Warm-wasser und Haushaltsstrom ist auf 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr begrenzt. Nur ein Gebäude, das diese Werte erreicht, darf sich Passivhaus nennen. Passivhäuser benötigen im Regelfall keine klassische Gebäude-heizung. Erreicht wird dieser Standard durch eine überdurchschnittlich gute Wärmedämmung in Verbindung mit einer kontrollierten (Wohn-) Raumlüf-tung. In Summe darf der Heizwärme-bedarf eines Hauses, welches Passiv-hausstandard erreicht, nicht 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr übersteigen. Fo

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Das Herz des Passivhaus-Prinzips ist seine dichte Gebäudehülle, welche die Wärme im Haus schützt. Der erste Schritt freilich ist der Entwurf einer kompak-ten Gebäudehülle mit einem günstigen Verhältnis von Oberfläche zu Volumen. Je kompakter, desto einfacher und günstiger sind die Passivhauswerte zu erreichen.

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Die Gebäudehüllen, insbesondere von Neubauten, sind generell nahezu luft-undurchlässig. Folglich ist ein ausrei-chender natürlicher Luftaustausch bei geschlossenen Fenstern nicht gegeben. Deshalb werden heute vielfach - nicht nur bei Passivhäusern - Lüftungsanlagen eingebaut, die für den Abtransport von verbrauchter Luft und Wasserdampf, und damit für ein angenehmes Raumklima sorgen. Um den Lüftungswärmeverlust

zu begrenzen, benötigen Passivhäuser eine kontrollierte Wohnraumlüftung, in der Regel mit Wärmerückgewinnung. Diese sorgt für den notwendigen Luft-austausch und verringert Energiever-luste durch Fensterlüftung. Etwa alle 1 bis 4 Stunden wird die gesamte Luft im Haus ausgetauscht. Bei den dazu nötigen geringen Luftvolumenströmen sind Luftbewegung, Zugluft oder Ge-räusche nicht wahrnehmbar. Bei höhe-ren Luftwechselraten und bei zu engen Kanälen können Strömungsgeräusche hörbar sein. Die frische, gefilterte und vorgewärmte Zuluft wird den Wohn- und Schlafräumen zugeführt, gelangt von dort per Überstromöffnungen (bei-spielsweise in bzw. über den Türen oder mittels unterschnittener Türblätter) in die Flure und wird in Küchen, Bädern und WCs wieder abgesaugt. Von dort geht die Abluft durch Kanäle zum Wär-

meübertrager und schließlich als Fortluft nach draußen.

Dass die Fenster in einem Passivhaus geschlossen bleiben müssen, ist ein immer wieder gehörtes Vorurteil. Alle Fenster können so lange, wie man will, geöffnet werden. Ob es jedoch sinnvoll ist, an einem kalten Wintertag stunden-lang über die Fenster zu lüften, sei da-hingestellt. Es wird einfach zu kalt werden, ob in einem Passivhaus oder einem Altbau mit einer voll aufgedreh-ten Gasheizung. Allerdings dauert die Wiedererwärmung eines ausgekühlten Passivhauses länger.

Heizung

Der Restwärmebedarf, der nicht durch natürliche Abstrahlwärme und die Wär-meabgabe technischer Geräte gewonnen wird, kann beliebig durch klassische

Wo im Haus Heizenergie verloren gehtTypisches unsaniertes Einfamilienhaus

Baujahr 1979 - 1983

Veralteter Heizkesselmit WarmwasserbereitungKeine KellerdeckendämmungFensterlüftung

Einfache IsolierverglasungKeine AußendämmungKeine Dachdämmung

Quelle: BGW

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Quellen wie Gas, Fernwärme, Elektro aber auch durch eine Ölzentralheizung gedeckt werden. Wärmepumpen, ther-mische Solaranlagen und Pelletöfen sind umweltfreundlichere Varianten, die meist bevorzugt werden. Größere Passivhäu-ser mit geringer Belegungsdichte werden üblicherweise wie herkömmliche Ge-bäude über statische Heizflächen mit entsprechend geringerer Größe beheizt.

Der Bedarf ist sehr stark vom Nutzer-verhalten abhängig. Wichtige Einfluss-faktoren sind z.B. die gewünschte Raumtemperatur, die Verschattung und nicht zuletzt das Lüftungsverhalten (der Klassiker hierbei: Stoßlüften oder Fens-ter dauerhaft in Kippstellung). Im Ext-remfall kann der tatsächliche Wärme-bedarf bei einem Vielfachen des optimal Möglichen liegen.

Konstante Innenraumtemperatur

Das Passivhaus zeichnet sich durch eine konstante Innenraumtemperatur aus. Auch bei frostigen Außentemperaturen kühlt das Gebäude nur sehr langsam ab. Dem Wunsch nach unterschiedlich temperierten Räumen kann mit zusätz-lichen Maßnahmen entsprochen werden, die jedoch Mehrkosten verursachen. Als zusätzliche Heizung im Bad wird

Haus der ZukunftPassivhausstandard

ThermischeSolaranlage

Sehr guteWärmedämmung

Passivhaus-fenster und-türen

Erdwärmetauscher

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

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Zuluft Abluft

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meist eine Fußbodenheizung realisiert, die sowohl in der Erstellung als auch im Betrieb Folgekosten verursacht. Als Vorteil erweist sich, dass so gut wie keine Strahlungstemperaturassymet-rien von Wänden ausgehen, da diese wie die Innenraumluft temperiert sind. Bedeutet: keine kalten Außenwände und Fußböden. Schimmelbildung ist somit ausgeschlossen. Im Sommer sor-gen die Wärmedämmung und ein mög-licherweise vorhandener Erdwärme-übertrager dafür, dass das Gebäude angenehm kühl bleibt.

Regelmäßiger Luftaustausch

Durch den regelmäßigen Luftaustausch und die Filterung der Außenluft kann die Luftqualität als sehr gut bezeichnet werden. Anstatt „normaler“ Luftfilter können auch Pollenluftfilter verbaut werden, was insbesondere bei Allergi-kern zu bestimmten Jahreszeiten als sehr entlastend empfunden wird. Auch der Einbau eines Ionisationsmodul mit Ionisationsröhre ist möglich. Ob dies die Luftqualität wesentlich verbessert und zusätzliche Schadstoffe abbaut, ist in Fachkreisen jedoch umstritten. Der in manchen Fällen geringeren re-lativen Luftfeuchte, insbesondere im Winter, kann mithilfe einer integrierten

Feuchterückgewinnung der Anlage ge-gengesteuert werden.

Dreifachverglasung

Fenster mit Dreifachverglasung und möglichst schmalen Fensterrahmen garantieren hohe solare Gewinne und effektiven Wärmeschutz. Spezielle Fensterkonstruktionen für Passivhäuser werden seit einiger Zeit am Markt an-geboten. Bei der Planung generell zu berücksichtigen ist die Ausrichtung des Gebäudes und eine eventuelle Verschat-tung, um Glasflächen-/Fronten ener-getisch optimal zu nutzen.

Die Mehrkosten im Vergleich zu her-kömmlichen Neubauten betragen beim Passivhaus zwischen 5 Prozent und 15 Prozent. Dazurechnen muss man er-höhte Kosten für elektrische Energie, die zum Betrieb der Lüftungsanlage und Wärmepumpe erforderlich ist. Instand-haltungskosten wie z.B. Filtertausch und Wartung der Lüftungsanlage stehen bis zu 75 Prozent Ersparnis beim Heiz-wärmebedarf gegenüber. Die Amorti-sationszeit variiert stark. Sie kann mehr als zehn Jahre betragen. Maßgeblich sind hierbei einerseits der Zinssatz der Investitionskosten, die Laufzeit und die Entwicklung der Energiepreise. n

• Wärmedämmung

• Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung

• Wärmeschutzverglasung

• Erhöhte Anforderungen an die Gebäudehülle

• Erhöhter Strombedarf

MEHRKOSTEN

• Herkömmliche Heiz-anlage mit Heizkörpern kann entfallen

• Bis zu 75 Prozent weniger Heizkosten

• Heizkeller inkl. Lage-rungsmöglichkeiten für Brennstoffe wird in den meisten Fällen nicht benötigt

• Wärmepumpe kann gleichzeitig zur Warmwasser bereitung genutzt werden

ERSPARNIS

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nEine Vision geht in SerienproduktionExzellente Architektur mit exzellenter Technik. 2013 belegte das Öko-Haus beim internatio-nalen Wettbewerbs „Solar Decathlon 2013“ den ersten Platz. Nun soll das Niedrigenergiehaus in Serienproduktion gehen.

Autor: Andreas Altstädter

Nachhaltiges Wohnen

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D as Plus-Energie-Haus LISI (Living Inspired by Sustainable Inno-vation) ist das Gewin-

nerhaus des Solar Decathlon 2013, dem weltweit anspruchsvollsten universi-tären Wettbewerb im Bereich des nach-haltigen Bauens, ausgeschrieben vom US-amerikanischen Ministerium für Energie. Das „Team Austria“ – mit der TU Wien an der Spitze – konnte sich mit dem LISI-Haus gegen eine große weltweite Konkurrenz (rd. 150 bewer-bende Universitäten, von denen 20

Teams zur Endentscheidung antreten durften) durchsetzen. Das eingereich-te Haus musste 1 : 1 auf dem Wettbe-werbsgelände in Irvine (Kalifornien) mit allen technischen Einrichtungen voll bewohnbar aufgebaut werden und für die Dauer der Bewertung der Jury und dem Publikum zugänglich sein. Zehn Kriterien (daher der Name Dec-athlon / Zehnkampf) wie Energieeffi-zienz, Architektur oder Wohnqualität wurden innerhalb von 10 Tagen im Oktober 2013 bewertet. Und LISI zog der Konkurrenz davon.

„Ein auf Nachhaltig-keit entwickeltes, hochmodernes Niedrigenergiehaus“.

Univ.-Prof. Karin Stieldorf TU-Wien

PLUS-ENERGIE-HAUS Mit geringen Adaptionen funktioniert das Energiekonzept des Hauses quer durch alle Klimazonen.

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Sieg auf allen Linien

„Die Grundidee unseres Hauses ist, exzellente Architektur mit exzellenter Technik zu verbinden, sodass ein wohn-liches, ansprechendes und ökologisch nachhaltiges Gebäude entsteht“, sagt Karin Stieldorf. Man entwickelte eine extrem offene Struktur, in der die Wände zwischen der geräumigen Wohnküche und den beiden angren-zenden Terrassen mit wenigen Hand-griffen völlig entfernt werden können. Eine große gemeinsame Fläche entsteht, die Grenze zwischen Innenbereich und Außenbereich wird aufgehoben.

Plus-Energie-Haus

Das Haus ist als Plus-Energie-Haus konzipiert, es produziert also mehr Energie, als es verbraucht. Die nötige Energie kommt aus einer Solaranlage und einer Luftwärmepumpe. Geheizt bzw. gekühlt wird über einen „doppelten Distanzboden“. Zum einen wird warmes bzw. kaltes Wasser durch Rohrschlan-gen im Boden verteilt. Zum anderen strömt temperierte Luft durch den Boden und wird unmittelbar bei den großen Schiebetüren ausgeblasen. Dadurch entsteht vor den Scheiben ein Luft-vorhang, im Raum zieht es nicht, es

entsteht ein behagliches Raumklima. Eingebaut sind zudem viele nette Details: etwa ein Bio-Kühlschrank, bei dem verdampfendes Wasser (ohne künst-liche Kühlung) dafür sorgt, dass Obst und Gemüse frisch bleiben. Sogar die Wärme des Abwassers der Dusche kann durch eine innovative Duschwanne mit integriertem Wärmetauscher rückge-wonnen werden.

Pluspunkt Photovoltaik

„L.ISI ist ein Energie-Plus-Haus, das un-ter heimischen Bedingungen jährlich rund 5.700 kWh Energie braucht, aber

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rund 8.100 kWh erzeugt“, erläutert Karin Stieldorf. Unter der kalifornischen Son-ne produziert LISI sogar 12.475 kWh pro Jahr und verbraucht nur 5.470 kWh.

Optimal abgestimmt

Die gesamte Haustechnik ist optimal aufeinander abgestimmt, denn LISI bietet ein intelligentes Informations- und Kom-munikationskonzept. Gesteuert werden die Aktivitäten des Hightech-Holzhauses durch den LISI-Core, ein System, das als zentrale Drehscheibe fungiert. Es sam-melt Daten von der Gebäudesteuerung und von funkbasierten, energieautarken Sensoren und reagiert auf Befehle der Anwenderinnen und Anwender sowie auf deren Gewohnheiten.

Automatische Steuerung

Durch den Radaktivitätsmelder kann, je nach Präsenz einer Person in einem Raum, Licht und Entertainment auto-matisch ein- beziehungsweise ausge-schalten werden. Wenn kein Bedarf besteht, soll auch keine Energie verbraucht werden. Zusätzlich misst das System

die Reflexion des Lichts am Boden so-wie die daraus resultierende Helligkeit im Raum und kombiniert diese Daten mit der jeweiligen Tageszeit. Flexible horizontale und vertikale Verschat-tungselemente schützen vor sommer-licher Überhitzung und gewähren ausreichend solare Gewinne im Winter.

Selbst gebaut.

Gefertigt wurde LISI in der ehemaligen Produktionshalle des auf Holzbau spezialisierten Unternehmens Weis-senseer in Kärnten. Auch hier mussten die Studenten selbst Hand anlegen. Ein halbes Jahr dauerte es, bis das energieautarke Gebäude vor dem Transport nach Kalifornien probewei-se von den Studenten zusammengebaut werden konnte.

Neugierig geworden? In der Zwischen-zeit ist das Siegerhaus wieder nach Hause zurückgekehrt und ist seit kur-zem eines der Highlights der Musterhaus-ausstellung in der Blauen Lagune in Wiener Neudorf. n

EINZIGARTIGL.ISI ist so konzipiert, dass es mehr Energie produziert, als es verbraucht.

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„Das EINE, energie-sparende Haus für alle gibt es nicht.“

Andreas Schuller Zenker Haus

P assivhäuser und Niedri-genergiehäuser kommen bei den Kunden gut an und erfreuen sich wach-

sender Beliebtheit. Das meint zumindest Elk-Geschäftsführer Erich Weichselbaum, der gleich mögliche Gründe nennt: „Zum einen gibt es eine wachsende Käufer-schicht, die großen Wert darauf legt, in einem umwelt- und ressourcenscho-nenden Haus zu wohnen. Nachhaltigkeit und hohe Energieeffizienz steht bei dieser Gruppe im Mittelpunkt. Zum anderen wird die Errichtung eines Pas-sivhauses von vielen Bundesländern finanziell gefördert. Eine weitere Kun-

dengruppe hat einen ganz pragmatischen Zugang und ist primär von der geradli-nigen Architektur von Passivhäusern angetan.“ Individualität ist trotz Fertig-Teilen gefragt.

Ein Haus für alle gibt es nicht

Denn: „Das EINE energiesparende Haus für alle gibt es nicht“, meint dazu And-reas Schuller, Geschäftsführer von Zenker. Das bedeutet, dass gemeinsam mit dem Kunden ein Haus inklusive Haustechnik entwickelt werden muss, das genau passt, sagt Schuller: „Alle Vor- und möglichen Nachteile der Heiz-systeme müssen erklärt werden. Dabei

Von Haus aus nachhaltigJährlich werden in Österreich über 15.000 Einfamilienhäuser gebaut. Der Marktanteil vorgefertigter Häuser beträgt 30 Prozent oder rund 4.600 Häuser. Die heimische Fertighaus-Branche gibt sich aber auch innovativ und erarbeitete sich mittlerweile einen guten Ruf als nachhaltiger Wohnraumschaffer.

Autor: Erika Hofbauer

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aus „Die wahren Preis-

unterschiede machen sich über die Lebens-dauer eines Hauses bemerkbar.“

Georg Niedersüß Griffner Haus

sind auch immer die Größe der Familie, das „Nutzungsverhalten hinsichtlich Wärmebedarf oder Warmwasserverbrauch und die Bedürfnisse der Baufamilie zu berücksichtigen.“ Selbstverständlich seien auch mögliche Förderungen bzw. bestehende Baubestimmungen relevant, „denn es kann sein, dass gewisse Sys-teme eingebaut werden müssen“, sieht der Zenker-Geschäftsführer zunehmend die Beratung in Technikfragen beim Hausbau im Kommen.

Niedrigenergie- oder Passivhaus

Für Daniel Gruber, Vario-Bau, sind Fertighäuser von Haus aus nachhaltig, da diese zum Großteil auf den natür-lichen Baustoff Holz setzen, der in der Erzeugung und Verarbeitung sehr wenig Energie verbraucht: „Ich würde daher zwischen Niedrigenergiehaus und Passivhaus unterscheiden. Bei

einem Passivhaus muss dabei neben planerischen Maßnahmen - wie die optimale Hausausrichtung auf dem Grundstück und die Positionierung der Fensterflächen - auch auf die Anforde-rungen an die Verarbeitungsqualität und die Haustechnik Rücksicht genom-men werden.“

Energieersparnis

Die Kriterien für ein Passivhaus erfor-dern außerdem eine zusätzliche Wohn-raumlüftung und eine stärkere Wär-medämmung im Vergleich zum Niedrigenergiehaus. Daher sieht Gru-ber in diesem Fall zusätzliche Kosten. Aufgrund der bereits von Haus aus sehr guten Wärmedämmung eines Niedri-genergie-Fertighauses sei die tatsäch-liche Energieersparnis bei einem Pas-sivhaus deshalb oftmals nicht deutlich spürbar, räumt der Vario Haus-Exper

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„Energieersparnisse zwischen Niedrig-energie-Fertighauses und Passivhaus oftmals nicht deutlich spürbar.“

Daniel Gruber Vario-Bau

te ein: „Dies ist ein Grund, warum sich die höheren Anschaffungskosten für ein Passivhaus im Gegensatz zu einem Niedrigenergiehaus erst nach vielen Jahren rechnen. Der ökologische Aspekt sowie die Autonomie stehen daher beim Passivhaus eher im Vordergrund als wirtschaftliche Kriterien.“

Gewohnt wird Jahrzehnte

Ganz zu schweigen vom Lebenszyklus, wie Georg Niedersüß, geschäftsführen-der Gesellschafter von Griffner Haus, meint: „Wir dürfen beim Haus nicht nur die Errichtungsphase betrachten. Von der Planung bis zum Einzug dauert es nur wenige Monate, bewohnt aber wird das Haus über viele Jahrzehnte. Da ist es von den Kosten her viel wichtiger, wie Sie beispielsweise für Raumwärme sor-gen.“ Die wahren Preisunterschiede machen sich über die Lebensdauer eines Hauses bemerkbar, so Niedersüß.

Die meisten Kunden sind jedenfalls sehr aufgeschlossen hinsichtlich Nach-haltigkeit, erzählt Niedersüß: „Die Kunden sind in der Regel sehr gut vor-informiert. Wohngesunde Baustoffe sind ihnen wichtig. Sie fragen genau

nach unseren Konstruktionen, sie wol-len viel Information über die Baustof-fe, mit denen wir arbeiten.“

Nachhaltigkeit bringt Kunden Auch bei Vario-Bau wird das bestätigt, erzählt Daniel Gruber: „Beim „nachhal-tigen“ Passivhaus überwiegt eher der ökologische Aspekt sowie die Autono-mie. Aufgrund der höheren Anschaf-fungskosten für ein Passivhaus ist eine rein finanzielle Betrachtung daher nicht zielführend, was wiederum die Nach-frage nach Passivhäusern deutlich ein-schränkt. Der bereits sehr gute energe-tische Standard des ebenfalls nachhaltigen Niedrigenergiehauses erschwert den Kunden die Entscheidung für ein Passivhaus, da diese oft keine weiteren bedeutenden Vorteile erkennen können. Der überwiegende Teil unserer Kunden entscheidet sich daher für ein Niedrigenergiehaus.“ Elk-Geschäftsfüh-

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„Niedrigenergie- bzw Passivhausbauweise ist zum Standard geworden.“

Erich Weichselbaum ELK Holding AG

rer Weichselbaum schlussfolgert: „Es gibt das „klassische“ Fertigteilhaus in dem Sinne nicht mehr, da die Niedrig-energie- bzw. Passivhausbauweise mitt-lerweile zum Standard geworden sind.“

Smarte Haustechnik

Kritiker argumentieren gerne, dass die Bewohner die (idealen) Passivhaus- bzw. Niedrigenergiehaus-Werte nur dann erreichen, wenn sie sich „passivhaus-konform“ verhalten würden (ähnlich dem optimalen Kraftstoffverbrauch laut Angaben der Autohersteller). Sind die „User“ schuld, wenn sie die Nachhaltig-keitskriterien ihres Hauses nicht einhal-ten? Elk-Chef Weichselbaum: „Bei jedem Haus bedingt das Nutzungsverhalten der Bewohner den Energieverbrauch. Das ist bei einem Passivhaus ebenso wie bei jedem anderem Haus. Die Technik eines Passivhauses macht es den Bewoh-nern aber recht einfach, „nutzungskon-form“ zu wohnen. Durch smarte Haus-

technik und die effiziente Nutzung der Umwelt- und Sonnenenergie werden die laufenden Kosten zudem konstant nied-rig gehalten.“ Dank Innovationen wie der kontrollierten Wohnraumlüftung werde das Haus außerdem ständig mit sauberer Luft versorgt, so Weichselbaum.

Elektroauto statt Passivhaus

Griffner-Geschäftsführer Niedersüß erkennt eine Problematik dahingehend, dass der Mehraufwand für ein Passivhaus in keiner sehr günstigen Relation zu den möglichen Einspareffekten steht:

„Auf diesem niedrigen Energielevel sind die Nutzergewohnheiten für die Ener-giebilanz des Hauses entscheidend. Wenn jemand im Winter gerne die Fenster öffnet, setzt er damit die Wohn-raumlüftung mit Wärmerückgewinnung außer Kraft – und schon geht die Rech-nung nicht mehr auf. Aus energetischer Sicht und aus dem Blickwinkel der CO2-Einsparung ist es sinnvoller, statt der Erhöhung auf ein Passivhaus in ein Elektroauto und eine gute PV-Anlage zu investieren. Die Gesamtbilanz wäre wesentlich umweltfreundlicher.“ n

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Nachhaltiges Wohnen

Nachhaltig wertvollLuxus und Nachhaltigkeit schließen einander nicht aus, im Gegenteil. Wie die perfekte Symbiose aus Spitzenqualität und Umweltbewusstsein bei Immobilien aussieht, ist leicht am Beispiel der Gebäude von Parkimmobilien zu erkennen.

W er Luxus hört, denkt primär an Marmor, Gold und Glitzer. Und das

Schlagwort Umwelt wird vielerorts noch mit Verzicht in Verbindung gebracht. „Wir sehen das grundsätzlich anders. Gerade wenn man hochwertigste Wohn-bedürfnisse als Projektentwickler er-füllen will, ist auch die Integration neuester Technologien und moderner Baustoffe zum Klimaschutz und Ener-giesparen für uns oberste Priorität.“ betont Christiane Weissenborn, Ge-schäftsführerin von Parkimmobilien. Stolz ist man im Team von Willy Rader und Christiane Weissenborn auch auf eine besondere Auszeichnung. Fo

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Als erster privater Bauträger holte Par-kimmobilien erst kürzlich die klimaaktiv gold Auszeichnung für das Projekt in der Leidesdorfgasse 14 nach Wien-Döbling. Der klimaaktiv Gebäudestandard ist das österreichweite Qualitätszeichen des Um-weltministeriums für nachhaltige Gebäude mit besonderem Fokus auf Klimaschutz und Energiesparen. Damit werden energie-effizientes, ökologisches und behagliches Wohnen garantiert. klimaaktiv Gebäude sind so geplant und gebaut, dass sie sich von Energiepreisentwicklungen weitge-hend unabhängig machen.

Die Gebäudetechnik des energieeffizi-enten Wohnhauses in der Leidesdorf-gasse 14, geplant und gebaut von PAR-KIMMOBILIEN in Zusammenarbeit mit Architekt G. Reinberg, umfasst unter anderem eine Tiefensonden-Wärmepum-pe zum Heizen und Kühlen, eine kont-rollierte Wohnraumlüftung und ein Bus-Regelsystem, das den komfortablen und energieeffizienten Betrieb sicherstellt. Dieses Gebäude vereint höchste energe-tische und ökologische Qualitäten mit professioneller Ausführung.

Christiane Weissenborn erklärt die Vorgangsweise: “Wir suchen nach den besten Materialien und Baustoffen, be-

v.l.n.r. Geschäftsführer der PARKIMMOBILIEN GmbH Mag. Willy Rader, Architekt Georg Reinberg, Leiterin Projektentwicklung, Marketing und Verkauf bei PARKIMMOBILIEN Mag. Christiane Weissenborn, Leiter der Sektion Umwelt und Klimaschutz im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft SC DI Günter Liebel

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vorzugen solche, die auch in Bezug auf ihren ökologischen Fußabdruck eine gute Bilanz aufweisen. Die Ausstattung ist selbstverständlich immer state-of-the art. Dort wo es geht, errichten wir beispielsweise auch Schwimmbiotope.“

Kein Wunder daher, dass nach den Wohnungen und Villen große Nach-frage herrscht. In der Sieveringer Straße 15 waren neun Wohnungen aufgeteilt auf 2 Villen bereits lange vor Baubeginn vergeben. Die BewohnerInnen freuen sich über perfekte Grundrisse, hochwertigste Ausstattungsfeatures, Erdwärme, natur-belassenes Biotop, 3- Scheibenverglasung und wunderbare Gärten.

Döbling hat bald noch ein weiteres at-traktives Projekt geplant von Parkim-

mobilien zu bieten. „The Shore“ glänzt sogar mit einem eigenen privaten Strand und zaubert Urlaubsflair in die eigene Residenz. Concierge Service, Weinkeller, private Tresorräume und Indoor Pool für die kalte Jahreszeit ergänzen das exklu-sive Angebot. Sogar kleine Anlegeplät-ze für Segelboote sind vorgesehen.

Aber auch in Hietzing setzt Parkimmo-bilien Maßstäbe. Das Projekt VILLE VERDE in Wien 13. bietet acht Terrassen-Wohnungen und acht Atriumhäuser mit Eigengärten. Gerahmt werden die Gebäude von einer weitläufigen Park-anlage mit wunderschönem Schwimm-biotop. Im Souterrain der Gartenhäu-ser können die Eigentümer einen Bereich ganz individuell als Sauna, Spiel- oder Fitnessraum individuell gestalten. Die

Die neuen Projekte der Parkimmobilien für exklusives Wohnen am Wasser:

Fertigstellung ist für Sommer 2017 vorgesehen.

Ebenfalls in Hietzing entstehen elegante Parkvillen. Die drei Villen, die jeweils über eine Garten-Maisonette, eine Zwei-Zimmer-Wohnung und ein Penthouse mit fünf Zimmern und großzügigen Ter-rassen verfügen, befinden sich derzeit in Bau. Exklusiv für die Eigentümer steht auch hier ein luxuriöses Schwimmbiotop zur Verfügung, welches ganzjährig Ur-laubsflair vermittelt. Die Ausstattung ist hochwertig und exquisit: Echtholzparkett, formschöne Armaturen, großformatige Fliesen in den Badeoasen, großzügige Wohnräume und zahlreiche technische Raffinessen. n

www.parkimmobilien.at

Wer schon einmal davon geträumt hat, in Wien zu wohnen, und weder auf Grünruhelage noch auf eine eigene Terrasse verzichten möchte, ist hier goldrichtig. Das Projekt VILLE VERDE in Wien 13. bietet acht Terras-sen-Wohnungen und acht Atriumhäuser mit Eigengärten. Gerahmt wer-den die Gebäude von einer weitläufigen Parkanlage mit wunderschönem Schwimmbiotop. Im Souterrain der Gartenhäuser können die Eigentü-mer einen Bereich ganz individuell als Sauna, Spiel- oder Fitnessraum gestalten.

Geplante Fertigstellung: Sommer 2017

VILLE VERDE – GRÜNES WOHNEN AM SCHWIMMBIOTOP 1130 WIEN, SPEISINGER STRASSE 25 - 27

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Nachhaltiges Wohnen

Die drei Villen, die jeweils über eine Garten-Maisonette, eine Zwei-Zim-mer-Wohnung und ein Penthouse mit fünf Zimmern und großzügigen Terrassen verfügen, befinden sich derzeit in Bau. Exklusiv für die Eigen-tümer steht ein luxuriöses Schwimmbiotop zur Verfügung, welches ganz-jährig Urlaubsflair vermittelt. Die Ausstattung ist, wie bei allen Projekten von Parkimmobilien, hochwertig und exquisit: Echtholzparkett, form-schöne Armaturen, großformatige Fliesen in den Badeoasen, großzügige Wohnräume und zahlreiche technische Raffinessen.

Geplante Fertigstellung: Herbst 2015

ELEGANTE PARKVILLEN – AM EXKLUSIVEN SCHWIMMBIOTOP IM DREIZEHNTEN 1130 WIEN, BIRAGHIGASSE 75 & 77 UND

JAKOB-STAINER-GASSE 26

„Die beste Zeit Ihres Lebens, ein Leben lang“, heißt es beim Projekt „The Shore“. Nicht von ungefähr, denn hier wird dem Eigentümer wirklich al-les geboten:

Wohnen in Wien und dennoch direkt am Wasser, mit Privatstrand. Ei-nige exquisite Details auf die sich die zukünftigen Besitzer der Villen-Apartments freuen können: Concierge Service, edle Weinkeller, private Tresorräume, Indoor-Pool, Sauna, Massageräume und Anlegeplätze für kleine Segelboote.

Geplanter Baustart: Herbst 2015

THE SHORE – LUXURIÖSES WOHNEN AM WIENER WASSER 1190 WIEN, KUCHELAUER HAFENSTRASSE 100

Mitten in Sievering, waren diese neun Wohnungen aufgeteilt auf 2 Vil-len bereits lange vor Baubeginn vergeben. Ideal geplant mit perfektem Grundriss, Erdwärme, naturbelassenem Biotop, 3- Scheibenverglasung und wunderbaren Gärten…

PARKRESIDENZ AM SCHWIMMBIOTOP1190 WIEN, SIEVERINGER STRASSE 15

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Nachhaltige BadezimmerlösungEnergieeffizienz, Sparsamkeit, Umweltschutz – diese Werte stehen für die Nachhaltigkeit von Armaturen-Spezialist HANSA. > Bestes Beispiel: die berührungslos bedienbaren Elektronik-Armaturen der Serie HANSACONCERTO aus dem HANSASENSeTION-Programm. Sie sind aus hochwertigen, langlebigen Materialien gefertigt und punkten mit einem geringen Wasser- und Energieverbrauch.

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tur HANSACONCERTO bestens bedient: Dank elektronisch gesteuerter Sensor-technik fließt das Wasser nur dann, wenn es auch wirklich benötigt wird. Das macht die Bedienung denkbar ein-fach und ermöglicht zudem eine be-sonders sparsame Nutzung von Wasser und Energie. Die Waschtischarmatur HANSACONCERTO verbraucht nur sechs Liter Wasser pro Minute und stoppt den Wasserfluss automatisch, sobald die Hände den Sensorbereich verlassen. Die ideale Lösung für das moderne Privatbad mit Nachhaltigkeitsanspruch.

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werden auch die anderen Armaturen aus dem umfangreichen HANSA-Sortiment gerecht. Getreu der Unter-nehmensphilosophie verarbeitet der Qualitätshersteller ausschließlich hochwertige Materialien, wie beispiels-weise das entzinkungsbeständige Mes-sing MS 63 oder Kunststoffe mit KTW-Zulassung. Darüber hinaus sind alle wasserführenden Teile frei von Nickel-beschichtung und haben dank des HANSAPROTEC-Systems einen mi-nimalen Bleigehalt – weniger als 0,3 Prozent.

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HANSACONCERTO besonders effizient im Umgang mit Wasser und Energie.

einen besonders verantwortungsbe-wussten Umgang mit Wasser ausge-richtet sind. Diese Anforderung erfüllt die Mehrzahl der HANSA Armaturen-Serien für das Bad zu 100 Prozent. Sie sind mit der Bestnote A**** zertifiziert.Fo

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HANSACONCERTO: SPARSAM UND EFFEKTIV ZUGLEICH

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Nachhaltiges Wohnen

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Ökologische DämmstoffeDer Blick auf das Ganze macht den Unterschied. Mit welchem Dämmstoff gebaut oder saniert wird, ist Geschmackssache. Wichtig ist das Endergebnis: Die Energieeffizienz. Bauherren, die nachhaltig bauen oder sanieren wollen, müssen sich die Frage stellen, wie diese erreicht wird.

W ärmedämmungen haben nicht nur durch ihre Dämm-leistung Einfluss

auf unsere Umwelt, sondern auch durch ihren Rohstoff- und Primärenergiever-brauch bei der Herstellung sowie ihre Lebensdauer und ihre Wiederverwert-barkeit - so lassen sich zum Beispiel geklemmte und lose verlegte Dämm-stoffe einfacher rückbauen als mecha-nisch befestigte. Mechanisch befestig-te leichter als geklebte. Eine lose in einer Fo

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Umwelt ist. Erst eine solche Analyse erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung der Umwelteinflüsse von Dämmstoffen. Ein Produkt mag vielleicht mit einem geringeren Ausstoß an Treibhausgasen bei der Herstellung und dem Transport als andere Produkte aufwarten können, aufgrund einer höheren (und somit schlechteren) Wärmeleitfähigkeit jedoch im Laufe seines Produktlebens weniger Energie einsparen als andere Produkte. Umgekehrt kann ein Dämmstoff vielleicht bei der Herstellung einen höheren Ener-giebedarf benötigen, aber aufgrund besserer technischer Eigenschaften (geringere Wärmeleitfähigkeit) insgesamt umweltfreundlicher sein.

Umweltwirkungen

Bei einer Lebenszyklus-Analyse werden sämtliche Umweltwirkungen während der Produktion, der Nutzungsphase und der Entsorgung des Produktes, sowie die damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozesse (z. B. Her-stellung der Roh-, Hilfs- und Betriebs-stoffe) berücksichtigt. Zu den Umwelt-wirkungen zählt man sämtliche umweltrelevanten Entnahmen aus der Umwelt (z. B. Erze, Rohöl) sowie die

Holzständerwand verlegte Dämmung ist ökologisch besser, da leichter zu entsorgen, als ein Wärmedämmver-bundsystem.

Lebenszyklus-Analyse

Man muss den ganzen Lebenszyklus betrachten. Erst ein Vergleich der Um-weltauswirkungen von Dämmstoffen während eines angenommenen Lebens-zyklus, von z. B. 20 Jahren, erlaubt eine realistische Beurteilung darüber, welches Produkt im Endeffekt besser für die

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Emissionen in die Umwelt (z. B. Ab-fälle, Kohlendioxidemissionen).

Häufig wird bei der Auswahl des Dämm-stoffes der Entsorgungsaspekt vernach-lässigt, jedoch machen gerade Abfäl-le aus dem Bauwesen einen enormen Anteil des Abfallaufkommens in Ös-terreich aus.

Bei fossilen Dämmstoffen erschweren vor allem die Klebstoffrückstände (z. B. von EPS- und XPS-Platten auf dem Un-tergrund) das Recycling, da das Material bislang nur sortenrein (also ohne Zusät-ze) recycelt werden kann. Aus diesem Grund wird der Großteil der Reststoffe thermisch verwertet (verbrannt). Zurzeit wird an einer Optimierung von Recyc-lingverfahren bzw. an neuen Verfahren gearbeitet: Ziel ist es, mit deren Hilfe aus EPS-Abfällen ein wiederaufschäumbares Polystyrol herzustellen. Außerdem soll das Volumen der Abfälle reduziert wer-den, um die Transportkosten zu senken und ein Recycling rentabel zu machen.

Pflanzliche Dämmstoffe an sich sind biologisch abbaubar (kompostierbar), jedoch ist auch hier zu berücksichtigen, dass in manchen Fällen wie bei Zellu-lose und Schafwolle Zusatzstoffe als Schutz vor Brand und Insekten eingesetzt werden. Handelt es sich bei den Zusät-zen um Stoffe auf synthetischer Basis, wird die Kompostierbarkeit des gesam-ten Dämmstoffes verschlechtert, und das Produkt muss ebenfalls auf einer Deponie entsorgt werden (falls keine Trennung von Dämmmaterial und Zu-satzstoff möglich ist). n

Die Auswahl an Dämmstoffen ist groß. Es ist wichtig, den für den jeweiligen Einsatzbereich richtigen Dämmstoff auszuwählen. Der Dämmstoff im Kellerbereich muss zum Beispiel andere Eigenschaften haben als ein Dämmstoff an der Außenwand.

• Wärmeleitfähigkeit (A-Lambda-Wert)• Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)• Wasserdampf-Diffusionsfähigkeit (p-Wert)• Druckfestigkeit, Belastbarkeit je nach Einsatzbereich• Verarbeitung / Einbau• Umweltbelastung und Energiebedarf bei der Herstellung• Verfügbarkeit der Rohstoffe• Wiederverwendung bzw. Entsorgung

DARAUF KOMMT ES AN

Wärmeleitfähigkeit X [W/mK]Die eigentliche Funktion des Dämmstoffes, die Wärmeverluste zu redu-zieren, wird mit der sogenannten Wärmeleitzahl Lambda (A) beurteilt. Je kleiner der Lambda-Wert, umso besser die Dämmwirkung. Schlech-tere Lambda-Werte können durch höhere Dämmstoffstärken ausgegli-chen werden.

Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert [W/m2K]Der U-Wert ist ein Maß für die Wärmeverluste durch einen Bauteil und bezieht neben der Wärmeleitzahl auch die Dicke der Bauteilschicht ein. Je kleiner der U-Wert eines Bauteils, desto besser ist die Wärme-dämmung.

Dampfdiffusion pDie Dampfdiffusion wird durch den p-Wert (sprich: [mü-Wert] = Dampf-diffusionswiderstand) beschrieben und mit der Materialstärke des Bau-teils multipliziert. Der so ermittelte Wert sollte von innen nach außen abnehmen, damit der Transport der Luftfeuchtigkeit nach außen nicht behindert wird. Ist dies nicht gewährleistet, muss auf der Innenseite eine Dampfbremse angebracht werden, um das Eindringen der Feuch-tigkeit in die Konstruktion zu bremsen. Feuchtigkeit im Dämmstoff ver-mindert nämlich in der Regel die Dämmwirkung und kann Bauschäden hervorrufen.

BEGRIFFE SCHNELL ERKLÄRT

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Nachhaltiges Wohnen

42 43 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Eigenschaften gängiger Dämmstoffe

Dämmstoff Wärmeleit- fähigkeit A [W/rnK]

Wasserdampf-Diffusions-widerstand p

Energie-bedarf zur Herstellung

mögliche Anwendungen

Produkte

Flachs 0,04-0,045 1 niedrig KD, OG, UG, StW, ZW

Matten, Platten

Hanf 0,04-0,045 1 niedrig AF, OG, UG, StW, ZW

Matten, lose Ware für Schüttungen

Holzfaser- Dämmplatten

0,039-0,07 5 hoch alles außer KA, UD

Platten

Kork 0,04-0,055 1,5-1,8 hoch alles außer KA, TD, UD

Platten, lose Ware für Schüttungen

Schafwolle 0,035-0,04 1-2 niedrig KD, OG, StW, ZW, RD

Matten

Zellulose 0,039-0,045 1,5 niedrig KD, StW, KB, OG, UG, ZW

lose Flocken zum Einblasen, Platten

Zum Vergleich

Expandiertes Polystyrol (EPS)

0,032-0,04 20-100 hoch alles außer ID Platten, Verbund-elemente, Formteile

Extrudiertes Polystyrol (XPS)

0,035-0,04 80-200 hoch alles außer TD Platten, Verbund-elemente, Formteile

Mineralfaser 0,035-0,05 1-2 mittel alles außer KA, UD

Matten, Platten, Flocken, lose Wolle, Formteile

Quellen: Ökologie der Dämmstoffe, IBO & Donauuniversität Krems, Dämmstoffe im Hochbau, Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Die Umweltberatung Österreich, Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen; Dt. Bundesminis-terium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

AF = Außenfassade; UD =Umkehrdach; ID = Innendämmung; KA = Kellerwand außen; KB = Kellerfußboden; KD = Kaltdach; OG = oberste Geschossdecke;RD = Rohrdämmung; StW = (Holz-) Ständerwände; TD = Trittschalldämmung; UG = untere Geschossdecke; WD = Warmdach; ZW = Zwischenwände

Impressum: Medieneigentümer: Fokus-media House GmbH, 4020 Linz, Breitwiesergutstraße 10, Tel. +43.1.813 03 46-0, [email protected], www.fokus-media.at Redaktionsanschrift: Raimundgasse 1/10, A-1020 Wien Geschäftsführer: Ronald Goigitzer, MMag. Philipp Kaufmann, Mag. Michael NeubauerChefredaktion: Mag. Michael NeubauerDesign&Layout: Caroline Abl Lektorat: Ulrike Riedl Autoren dieser Ausgabe: Mag. Andreas Altstädter, Mag. Erika Hofbauer, Sabine Dorn, Mag. Johannes WahlmüllerAnzeigen: Ronald Goigitzer, Ferdinand NeubauerPhotos: wenn nicht anders angegeben: www.cityfoto.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus

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42 43 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Ökodämmstoffe im ÜberblickHolzfaser

Holzfaserdämmplatten werden aus Schwach- und Resthölzern von Fichten oder Kiefern erzeugt. Holz und Holzwerk-stoffe sind bauphysikalisch hochwertige Produkte, die bei entsprechender Nutzung fast unbegrenzt verfügbar sind.

Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfäl-tig und reichen im Innenbereich von der Fußbodendämmung bis zu Dämmplatten für leichte Trenn- und Schallschutzwände. Im Außenbereich können die Holzfaser-dämmplatten für die Fassadendämmung und als Dachdämmplatte (Aufdach-,Vollsparrendämmung, hydrophobierte Dämmplatte als Unterdach) eingesetzt werden. Holzfaserdämmplatten sind wasserdampfdurchlässig und haben gute Schallschutzeigenschaften. Dank der guten Wärmespeicherfähigkeit bieten Holzfaserdämmplatten auch einen zu-sätzlichen Schutz gegen sommerliche Überhitzung.

Holzwolle

Zu den Vorteilen des natürlichen Dämm-stoffes Holzwolle zählen die Resistenz gegenüber Ungeziefer, Verrottung und Pilzbefall. Weitere positive Aspekte sind die gute Schallschutzwirkung und die energiearme Produktion, sowie das unbedenkliche Recycling.

Holzwolle besitzt eine gute Wärme-speicherkapazität - sommerliche Hitze wird nicht so schnell an das Hausin-nere weitergegeben.

Geeignet ist Holzwolle für die Dämmung der Kellerdecke, Außendämmung der Fassade oder Zwischen- und Unterspar-rendämmung. Allerdings sollte auf mehrschalige Holzwolle-Dämmplatten gesetzt werden. Eine Dämmung nur mit Holzwolle wäre nicht effizient ge-nug. Es sei denn, es geht eher um einen guten Schallschutz und nur zweitran-gig um die Wärmedämmung.

Zellulose

Zellulosedämmstoff ist nichts anderes als recyceltes Zeitungspapier. Zellulo-sedämmstoff kann bis zu 30 Prozent Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, ohne dabei an Isolierungsfähigkeit zu verlieren. Beigemischte Mineralsalze verhindern ein Verrotten und halten Schimmelpilze, Ungeziefer und Nage-tiere fern.

Hauptanwendungsgebiete sind die Dämmung von Dachschrägen und Wän-den im Leichtbau. Aufgrund der hohen Wärmespeicherungskapazität wird etwa 20 bis 30 Prozent weniger Heizenergie verbraucht als in einem mit Mineral-wolle isolierten Gebäude. Beim Einbla-sen wird Zellulose mit Maschinen unter Druck eingebracht und verdichtet. Zellulose zeichnet sich durch eine hohe Lebensdauer aus und kann nach fach-gerechtem Ausbau wiederverwendet werden.

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Nachhaltiges Wohnen

44 45 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Hanf

Hanf ist ein nachwachsender, heimischer Rohstoff, der weder Dünger noch Spritz-mittel benötigt und nur kurze Transport-wege erfordert. Er bindet bereits beim Wachstum (2 bis 4 Zentimeter pro Tag) erheblich mehr CO2 als bei der Herstel-lung des Dämmstoffes emittiert wird. Wegen seiner Robustheit werden beim Anbau keine Pflanzen- und Insekten-schutzmittel und auch kein Dünger eingesetzt und somit die Ackerböden nicht belastet.

Als Brandschutzmittel wird je nach Hersteller Soda oder Amoniumphosphat verwendet. Am Ende seines Lebenszy-klus kann Hanf zu neuen Dämmplatten recycelt oder als Rohstoff zur Biogasge-winnung verwertet werden. Mit Hanf können Dächer, Wände und Böden gedämmt werden. Hanf enthält (wie auch Flachs) keine Nährstoffe und ist deshalb für Tiere als Futter uninteressant.

Schafwolle

Die Bio-Dämmung von der Weide wird zum Dämmen von Wänden, Dächern und Böden als Vlies, Filz oder Wollbal-len eingesetzt. Ähnlich wie andere faserige ökologische Dämmstoffe kann Wolle bis zu 30 Prozent ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass ihre Dämmwirkung nachlässt. Der Flammpunkt von Schafschurwolle liegt bei ca. 560°C, Holz entzündet sich zum Beispiel schon bei 270°C. Im Brandfall entstehen keinerlei narkotisierende Ultragifte wie es bei anderen Dämm-stoffen der Fall ist.

Schafwolle als Dämmung ist sehr hoch-preisig, die Wolle stammt oft aus Aus-tralien oder Neuseeland. Schafwolle kann zur Wärmedämmung von Wänden, Dächern und Decken sowie von Luft-kanälen und Heizungsrohren und als Stopfmaterial für Fugen eingesetzt werden.

Stroh

Immer noch einer der Exoten unter den Dämmstoffen. Steht zwar regional überall zur Verfügung, auf entspre-chende Verarbeitung muss bereits bei der Ernte geachtet werden. Für das Herstellen von Stroh ist kein zusätzli-cher Energieaufwand nötig. Es wird zu Ballen gepresst und anschließend als hochwertiger Dämmstoff aus nach-wachsenden Rohstoffen genutzt.

Das zu Strohballen gepresste Weizen-stroh ist vollständig biologisch abbau-bar und verringert auch das immer noch steigende Abfallaufkommen in der Bauwirtschaft. Die Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit, Dichte, Strö-mungswiderstand, biologische Stabi-lität, Brandschutzklasse und Formhal-tigkeit sind überzeugend. Der Nachteil: Es ist ziemlich schwer, einen Hand-werksbetrieb zu finden, der diese Bau-weise anbietet.

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44 45 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Flachs

Flachs kann bis zu 20 Prozent seines Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Die Flachsfasern werden zu Vlies verarbeitet und durch Stärke- oder Polyesterfasern verfestigt, Salze als Brandschutzmittel hinzuge-fügt.

Anwendung finden Flachs Dämmun-gen bei der Innendämmung, der Zwi-schensparrendämmung von Dächern oder der Dämmung von Fachwerkwän-den. Flachs ist gegen Insektenbefall, Schimmel und Fäulnisprozesse resis-tent. Die Vorteile liegen auch in der energiearmen Erzeugung und der unbedenklichen Entsorgung des Dämm-stoffes Flachs. Trotz Brandschutzmit-tel ist Flachs als Dämmstoff leider noch brennbar. Ein weiterer Nachteil von Flachs liegt in den begrenzten Anwen-dungsfeldern - Flachs ist für die Au-ßendämmung nicht geeignet.

Schilf

Schilfrohr ist im Vergleich zu anderen Naturfasern wesentlich härter, was es besonders als formstabilen Putzträger auszeichnet. Da es auch unter ständiger Wassereinwirkung so gut wie gar nicht verrottet, bietet dieses Material auch eine hohe Feuchteresistenz.

Schilfrohr kann wieder- oder weiter-verwendet und natürlich auch recycelt werden und wird vornehmlich bei der Dachdämmung, Bodendämmung und Innen- und Außendämmung eingesetzt. Für eine Perimeterdämmung oder Kerndämmung sind Schilfmatten un-geeignet. Auch wenn es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt,sollte man bedenken, dass die flächenmäßig stark begrenzten Schilfzonen an Ge-wässern und in Feuchtbiotopen öko-logisch wertvolle sensible Zonen sowie Brut- und Lebensraum vieler unter Naturschutz stehender Vogelarten sind.

Seegras

Noch exotischer als eine Dämmung mit Strohballen ist die mit Seegras an. Aus seinen Fasern, die an den Stränden der Ostsee und des Mittelmeeres zu finden sind, wird inzwischen Dämmmaterial entwickelt. Das Fasermaterial wird als Dämmstoff in Dächer, Decken und Wän-de entweder geschüttet, gestopft oder eingeblasen. Der natürliche Silikatgehalt bei einigen Seegras-Sorten führt dazu, dass das Material nicht schimmelt und sehr haltbar ist.

Die Wärmedämmeigenschaften sind mit denen herkömmlicher Dämmstof-fe vergleichbar und übertreffen diese sogar bei dem immer bedeutender wer-denden sommerlichen Wärmeschutz. Seegras verbraucht weder Anbauflächen noch Frischwasser oder Dünger. Die „Ernte“ vom Strand aus ist umweltscho-nend und die Aufbereitung selbst er-fordert nur wenig Energie.

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Nachhaltiges Wohnen

46 47 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Schadstoffarm im InnenraumMehr als 92 Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir in Gebäuden. Diese haben somit einen großen Einfluss auf unser Leben und unsere Gesundheit. 20% aller Krankheiten resultieren direkt oder indirekt aus dem Immobilien- und Baustoffsektor.

U m beim Bauen und Sanieren alle Möglich-keiten auszuschöpfen für die Schaffung ei-

nes gesunden Wohn- und Arbeitsfeldes, bedarf es einiger Bemühungen.

Viele Hersteller von Bauprodukten un-terziehen sich mittlerweile einer frei-willigen Kontrolle ihrer Produkte. Hat man sich früher zumeist auf die Ein-haltung von gesetzlichen Vorschriften berufen, um sein Produkt anzupreisen, ist man heute ungleich weiter. Der End-verbraucher hinterfragt immer öfter, welche Materialien in Innenräumen Verwendung finden sollen. Fo

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Hat man die Entscheidung getroffen, ein Haus zu bauen oder eine Wohnung zu sanieren, steht man vor der Wahl der richtigen Materialien. Die wichtigen Parameter im konventionellen Wohnbau bei den Anforderungen an Materialien lassen sich relativ schnell zusammen-fassen:

• Langlebigkeit • Funktionalität• Ästhetik• Preis

Immer mehr findet ein Paradigmen-wechsel hin zur selbstverständlichen Einbindung der Ökologie statt.

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46 47 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Architekt und Planer einbinden

Wer schadstoffarm Bauen möchte, soll-te unbedingt sein „Hausbau-Team“ in diese Entscheidung einbinden. Archi-tekten, Planer und Bauträger verfügen über fundiertes Wissen bei der Materi-alwahl und einen reichen Erfahrungs-schatz, welche Materialien sich über viele Jahre bewährt haben und welche sich im Nachgang als ungeeignet (z.B. bei Haltbarkeit und Funktionalität) herausgestellt haben. Jedes Material wird einer kritischen Betrachtung un-terzogen und auf dessen Einsatz geprüft. Oftmals gibt es mehrere Alternativen. Letztlich entscheiden Sie als Bauherr, welche Materialien zum Einsatz kommen

Innenraumlufthygiene

Legen Sie besonderes Augenmerk auf jene Baustoffe, die im Innenbereich ver-

wendet werden. Sie wirken sowohl über die Haptik als auch über den Geruch auf uns. Problematische Inhaltsstoffe können unter Umständen noch jahrelang unbemerkt an die Raumluft abgegeben werden und die Gesundheit nachhaltig negativ beeinflussen. Die Qualität der Innenraumluft steht in direktem Zu-sammenhang mit der Verwendung von Materialien in Innenbereichen. Hierbei steht sowohl bei der Herstellung als auch beim Aufbringen der Schutz des Verar-beiters im Vordergrund.

Lösemittel

Nur wo keine problematischen Stoffe enthalten sind, ist die Entstehung von Problemen ausgeschlossen. Farben, Lacke und Kleber sind klassische Kan-didaten für flüchtige organische Ver-bindungen (VOC = Volatile Organic

Compounds). Diese werden in geringem Ausmaß benötigt, um z.B. einen durch-gehenden festen Film bei Lacken auf-zubauen oder Versiegelungen ausreichend Festigkeit zu verleihen. Der Anteil dieser Verbindungen schwankt mitun-ter gewaltig. Die Ausdünstung ist in den ersten Tagen am stärksten und kann mehrere Wochen andauern.

Glykole sind wasserlösliche Lösemittel, die sich ebenfalls in Klebern, Lacken und Versiegelungen finden. Sie verdunsten langsamer als konventionelle Lösemittel und können zu einer lang anhaltenden Belastung führen.

Formaldehyd

Holzwerkstoffe, Bodenbeläge und Mö-bel sind häufig immer noch mit Form-aldehyd belastet. Die Emissionen wurden

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Nachhaltiges Wohnen

48 49 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

in den letzten drei Jahrzehnten deutlich reduziert, trotzdem kommt es häufig noch zu Grenzwertüberschreitungen. In geschlossenen Räumen kann es durch Ausgasung zu einer Kontamination der Raumluft kommen.

Kanzerogene

Asbest ist mittlerweile in den meisten Industrieländern verboten, wird in Entwicklungs- und Schwellenländern jedoch aufgrund wirtschaftlicher Über-legungen immer häufiger eingesetzt. Vorsicht ist bei Importen geboten!

Dimethylsulfat wird als Rohstoff unter anderem für die Herstellung von Farben verwendet.

NMP (N-Methyl-2-pyrrolidon) ist oft Bestandteil von Abbeizmitteln und Farbentfernern, wird aber auch in Lösemitteln im Parkettlegebereich eingesetzt. Bei der Herstellung von Polyurethan-Schaum (PU-Schaum) und Pigmentdispersionen findet NMP ebenfalls Verwendung.

Fazit

Informationen über chemische In-haltsstoffe sind in Produkt-/Sicher-heitsdatenblättern enthalten, welche Verbraucher im Internet kostenfrei downloaden können. Wenn keine Sicherheitsdatenblätter verfügbar sind, fragen Sie direkt beim Herstel-ler nach.

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48 49 ImmoFokus CompactImmoFokus Compact

Umweltsiegel und

Hersteller deklarationen

Der Blaue Engel als ältestes Umweltzei-chen hat sich als wegweisendes Quali-tätslabel für ökologischere Produkte weltweit durchgesetzt und wird hier nur beispielhaft erwähnt. Viele weitere Umweltsiegel sind am Markt vertreten.

Generell kann nicht davon ausgegangen werden, dass Produkte mit Umweltzeichen nachhaltiger sind als solche ohne. Sollten Sie ein bestimmtes Produkt anwenden wollen und sich nicht sicher sein, ob sie damit die richtige Wahl treffen, fragen Sie beim Hersteller nach. Die meisten Hersteller legen Inhaltsstoffe und Herkunft ihrer Rohstoffe bereitwillig offen – auch

wenn sie keines der gängigen Umwelt-siegel beantragt haben. Die Beratung zur Verarbeitung gibt es meist gleich dazu. Ein Probeanruf bei verschiedenen Herstellern in Österreich zu Farben, La-cken, Hölzern, Parkettversiegelungen und Dämmmaterialien brachte Erfreuliches zutage: Von zehn Herstellern haben in-nerhalb weniger Tage neun geantwortet. Sicherheitsdatenblätter, in denen kei-ne ausreichenden Werte oder lediglich Normen zu Inhaltsstoffen angegeben waren, wurden entweder ergänzt oder die Hersteller teilten die exakten Werte mit. Viele erklärten darüber hinaus, warum bestimmte Stoffe nicht oder auch weshalb diese in ihren Produkten schonVerwen-dung finden. n

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Page 51: ImmoFOKUS compact

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Page 52: ImmoFOKUS compact

Nachhaltigkeitist in den besten Häusern zu Hause

2009 wurde die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) gegründet. Der gemeinnützige Verein setzt starke Impulse beim Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit.

Die ÖGNI erarbeitet Inhalte wie Leitfäden oder Kodices, zertifi ziert Unternehmen in ihrem ethischen Handeln und zeichnet Leuchtturm projekte des nachhaltigen Bauens mit dem internationalen DGNB-Zertifi kat aus.

Diese Blue Buildings minimieren den Eingriff in die Umwelt und maximieren gleichzeitig die ökonomischen und sozio-kulturellen Qualitäten – der Mensch steht im Mittelpunkt und die Objekte sind über den gesamten Lebenszyklus optimiert.

Gestartet mit Blue Buildings, setzt ÖGNI seit 2011 den 3-P-Ansatz bestehend aus Produkten, Pro zessen und Perso-nen, welche über das not wendige Wissen verfügen, um.

Nachhaltigkeit beginnt in den eigenen vier Wänden. Das Falkeinsteiner Hotel & Spa Bad Leonfelden und das Motel One Wien gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen auf, dass auch im Tourismus nachhaltig gebaut und bewirtschaftet werden kann. Sie übernehmen Verantwortung.

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