ImPuls_07-08_2011_web

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Ausgabe 7-8 / 2011 LANGE NACHT DER KIRCHEN Seite 3 ATTRAKTIV 2011 – „IM RHYTHMUS SEINER GNADE“ AM NEUSIEDLER SEE Seite 4 Pfingstgemeinde in Österreich Magazin der Freien Christengemeinde ---------------------------------- ---------------------------------- ImPuls wünscht einen schönen Sommer!

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Magazin der Freien Christengemeinde attraktiv 2011 – „im rhythmus seiner gnade“ am neusiedler see Seite 4 Ausgabe 7-8 / 2011 lange nacht der kirchen Seite 3 ------------------- --------------- ------------------- ---------------

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Ausgabe 7-8 / 2011

lange nacht der kirchenSeite 3

attraktiv 2011 – „im rhythmus seiner gnade“ am neusiedler seeSeite 4

Pfingstgemeinde

in ÖsterreichM a g a z i n d e r F r e i e n C h r i s t e n g e m e i n d e-------------

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ImPuls wünscht einen schönen Sommer!

ImPuls

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Herausgeber:Freie Christengemeinde / PfingstgemeindeVogelweiderstraße 78A-5020 SalzburgTel. + Fax: 0662-871244

Redaktion:Kent Andersen, Anton Bergmair, Sigrid Brunner, Richard Griesfelder, Riku Turunen

Konzeption und Gestaltung:wildmanDesign.comDavid Wildman

Redaktionsadresse:E-Mail: [email protected]

Inserate:Bei Bedarf senden wir euch eine Liste mit Formaten und Preisen zu.

Redaktionsschluss:Ein Monat vor Erscheinen

Druck:Gutenberg, Linz

Internet:www.freiechristengemeinde.at

Abo-Bestellung:ImPulsc/o FCG, Reuchlinstr. 32A-4020 [email protected] Jahresabonnement:20,00 € (Österreich) inkl. Porto25,00 € (Europa) inkl. Porto

Spendenkonto:Empfänger: FCGÖVolksbank OberndorfBLZ 44480 Kontonummer: 48380Vermerk: ZK ImPuls

Titelbild:Wolfgang Sattler

ImPuls Nr. 07-08 / Juli 201164. Jahrgang (vormals Lebensbotschaft) 11 x jährlich Magazin der Freien Christengemeinde Österreich

Der Sommer ist wieder da! Die langen hellen Tage, der laute Vogelgesang in der Früh, die heißen, schwülen und hitzigen Tage, die Aktivitäten im Gar-ten und in der Natur – insbesondere am Wasser, der Sonnenbrand, die Kinder und Enkelkinder, die das Le-ben und das Durcheinander ins Haus bringen! Ich liebe diese Zeit des Jah-res. Der Sommer ist da!

Doch eine Sache betrübt meine gute Stimmung ein wenig. Nein, es ist weder der Regen noch sind es die Gelsen (die mich in Scharen in Finn-land begrüßen werden), sondern es sind die Nachrichten. Sie deuten da-rauf hin, dass unsere Welt nicht mehr dieselbe ist. Ein Besuch bei der Tank-säule erinnert mich daran, dass die günstigen Tage der Fahrerei vorbei sind: EHEC-Virus, Fukushima, Nordaf-rika, Naher Osten und Israel, die Tor-nados, steigende Lebensmittelpreise, Hungersnot und Weltwirtschaftskri-se. Alles deutet für mich darauf hin, dass die Welt einen Kurs in eine Rich-tung genommen hat, der nicht mehr zu korrigieren ist.

Die letzte Frage der Jünger an Jesus war, wann er sein Reich in Is-

rael wieder errichten wird (Apg 1,6-8). Eine ähnliche Frage beschäftigt mich: Wann wird der Herr zurück-kehren? Aus den Weltnachrichten habe ich vernommen, dass ich nicht der einzige bin, der sich mit dieser Frage beschäftigt. US-Prediger Ha-rold Camping (89) hatte angekün-digt, dass die Wiederkunft Jesu am 21. Mai stattfinden wird, was be-kanntlich nicht geschehen ist. Statt Buße für seine Aussagen zu tun, hat er jetzt angekündigt, dass der Termin doch erst im Oktober stattfinden wird. So weit wie Camping soll man nicht gehen, aber eines ist klar – die Wiederkunft Jesu steht heute näher als je zuvor.

Jesus war aber über die Neugier der Jünger gar nicht begeistert – eher das Gegenteil. Der Zeitpunkt seiner Wiederkunft geht uns nichts an. Er brachte die Jünger zum Wesentlichs-ten: dass die Mission erfüllt werden soll. Wir werden durch die Kraft des Heiligen Geistes seine Zeugen in der ganzen Welt sein. Dann erst wird das Ende kommen. (Matt. 24,14)Das Verständnis für die Zeit ist von Kultur zu Kultur verschieden. In un-

serem Europa fahren die Autobusse ungefähr nach dem Fahrplan. Der Leiter der finnischen Außenmission, Harri Hakola, erzählte ein Beispiel aus Kenia, wo er mit seiner Familie eini-ge Jahre gelebt hat. Dort haben die Autobusse auch einen Fahrplan. Der Bus fährt aber nicht unbedingt nach dem Fahrplan los. Er wartet – manch-mal sogar Stunden – bis der Bus voll wird. Erst dann wird losgefahren. Laut ihrem Verständnis lohnt es sich nicht, mit einem halbvollen Bus zu fahren.

Könnte es sein, dass Gott eher afri-kanisch denkt? Der Bus zum Himmel ist noch nicht voll. Es sind noch Plät-ze frei für einige Stämme und Völker. Deswegen liegt sein Fokus bei der Erfüllung der Mission: Gehet hin in alle Welt!

Trotz allem dürfen wir den Som-mer genießen. Hoffentlich finden wir auch einige freie Tage für echte Er-holung und Regeneration der Kräfte. Wir werden sie brauchen – zur Erfül-lung der Mission.

Einen erholsamen und gesegne-ten Sommer mit dieser Sommeraus-gabe von ImPuls wünscht dirRiku Turunen

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Gott hat mir die anGst GenommenJanet Earwicker

leitartikel

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impressum in dieser ausgabe

„arba minch“ oder „vierziG Quellen“, aber zeitweise kaum

wasser!AMPuls

mission in israelVon Susanne Wustl

Fasten – die verGessene kraFtVon Barbara Valero

lokale zusammenarbeit ist etwas GrossartiGes

Von Hubert Jarnig

Sommergefühle

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Christliche Malerei, theater und Musik Das vielseitige Pro-gramm bestand aus einer Vernissage im Kapitelsaal, kreati-ven Programmele-menten sowie ei-nem Ausschnitt aus der Sendung „Kreuz und Quer“ über die P f i n g s t g e m e i n d e Salzburg im Rahmen der ORF-Dokumenta-tion „Die Macht des Gebets“ (www.pfingstkirche.at).Vom christlichen Glauben inspirierte Werke wurden in ei-ner Kunstausstellung unter dem Titel „Am Anfang schuf der Künstler das Bild, der Poet den Text“ dargeboten:Bilder wie IMMANUEL´s „The Holy Flame“ in Öl auf Holz (111 x 83 cm) wurden literarisch von Estella Schmalnauer durch Poesie interpretiert (www.immanuel-art.at).

künstlerische PerformanceDer geräumige Kapitelsaal inmitten der Salzburger Altstadt schuf eine angenehme Atmosphäre. Stündlich wirkte ein Team in einer am Evangelium orientierten Performance. Jesu Gleichnis vom „Barmherzigen Samariter“ und „Jesus mit offenen Armen (Karfreitag)“ wurden durch Malerei, Jugend-theater und Musik ausgedrückt. Schätzungsweise bis zu 200 Personen waren zu Gast, die durchschnittlich 1-2 Stunden blieben.

Herzliche und gegenseitig respektvolle Beziehungen Die Mitveranstaltung bei der „Langen Nacht der Kirchen“ in Salzburg war österreichweit die erste Zusammenarbeit mit der Pfingstgemeinde und wir hoffen, dass dieses gewachse-ne Vertrauen auch Vorbild für andere Situationen in Öster-reich sein kann. Möglich ist dies in Salzburg, weil gute Be-ziehungen in den letzten Jahren zwischen den christlichen Konfessionen und der Pfingstgemeinde aufgebaut wurden. Seither gestalten wir auch gemeinsame Gottesdienste im Krankenhaus, die auch an die Krankenhausbetten übertra-gen werden. Als Pastoren ist es uns besonders wichtig, in der Demut Christi anstatt mit Ausgrenzung oder gar durch Feindbilder anderen christlichen Kirchen und Gemeinden mit Respekt zu begegnen.

Bereits zum fünften Mal wurde in Salzburg die „Lange Nacht der Kirchen“ zusammen mit Christen unterschiedlicher Konfession am 27. Mai

veranstaltet. Diesmal zum ersten Mal mit der Pfingstgemeinde Salzburg.

„Ich bedanke mich bei der Pfingstgemeinde Salz-burg für ihr Engagement in der ‚Langen Nacht der Kirchen‘ in der Stadt Salzburg. Sie hat ein Zeugnis ihres Glaubens gegeben. So kann es leichter zu ei-nem Austausch zwischen den Mitgliedern dieser Gemeinde und den ChristInnen anderer Kirchen (r.k.; evang.; evang-meth.; orthodox) kommen.“ Mag. Matthias Hohla MAS, Referat für Ökumene in der

Erzdiözese Salzburg

„Die ‚Lange Nacht der Kirchen‘ in Salzburg - da war für jeden etwas dabei! In einer Kirche konnte man zum Beispiel ein Gespräch in absoluter Stille suchen, wo anders zu afrikanischen Rhythmen tanzen, Türme besteigen, bei uns Kunst und Musik genießen. Das Zusammen-Feiern mit den anderen Kirchen war in-teressant, wohlwollend und einfach schön!“ Monica

und Max Aicher (Gemeindeleitung), Salzburg

„Ich fand die ‚Lange Nacht der Kirchen‘ sehr interes-sant, da es durch die verschiedenen Beiträgen ein sehr aufregender Abend geworden ist! Es machte mir sehr viel Spaß, live dabei zu sein und beim Bei-trag der Jugend mitzuwirken.“ Laura Brandstätter,

Fuschl am See

„Ich bin wirklich begeistert und ich sehe es als gro-ßen Fortschritt an, dass wir als Pfingstgemeinde mit anderen christlichen Kirchen gemeinsam Jesu Bot-schaft weitergeben und gemeinsam als Christen zusammen arbeiten.“ Petra Brandstätter (AGLOW-

Leiterin), Fuschl am See

„Die Mitwirkung der Pfingstgemeinde Salzburg bei der ‚Langen Nacht der Kirchen‘ war exzellent und ge-schichtsträchtig. Vor allem an diesem besonderen Ort, mitten im Herzen Salzburgs. Das Abendpro-gramm war ansprechend auf hohem Niveau, dezent evangelistisch und das Engagement aller Mitarbei-ter großartig und vorbildlich. Es war eine sehr ange-nehme Atmosphäre.“ Pastor Edwin Jung, FCGÖ Sekre-

tär und Aktion für verfolgte Christen und Notleidende

die erste PFinGstGemeinde bei der „lanGen nacht der kirchen“

Pastoren der Pfingstgemeinde salzburg

Von niCole und iMManuel FiausCH

Feedbacks

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Reportage

Nach unvergesslichen Tagen ist kurz vor Ostern „Attraktiv“ zu Ende. Die Koffer sind gepackt. Manche wiegen ein wenig mehr als auf der Herfahrt. Schließlich gab es ein reichhaltiges Angebot an Büchern und CDs. Das Wesentliche aber ist in den Gedanken und Herzen verpackt und wird sich im Leben jeder Teilnehmerin auswirken. Beim Abschied startet man Versuche, Eindrücke in Worte zu fassen. Die Ge-sichter verraten jedoch ohnedies alles: Es war eine wundervolle Zeit in einem Ambiente, das keine Wünsche offen lässt. Lebensverändernde Botschaften inmitten eines Naturschutz-Paradie-ses, fern vom Lärm des Alltags.

Zum Thema hat sich die Pastorin der City Church Wien und Gastgebe-

rin der Veranstaltung, angela Gaeta, etwas Besonderes einfallen lassen: Neben der Bühne stand ein Wasserrad als Bild für unser Leben, das vom Gna-denstrom Gottes angetrieben werden soll, sodass wir alle Aufgaben und Wi-derstände meistern. Drehen soll sich unser Wasserrad dabei für andere. Wir „sind nicht zur Dekoration auf der Welt“, und wir sollen uns mit anderen Wasserrädern verbinden, um gemein-sam Größeres zu bewirken. Denn „die Welt will einen blühenden Garten se-hen“.

Eine weitere Hauptsprecherin, Gaby Wentland aus Hamburg, ist auf „Attraktiv“ bereits ein bekanntes Ge-

sicht. Wenn man sie erlebt, stellt sich die Frage: Wie bringt eine Frau mit vier Kindern neben der Verantwortung einer großen Gemeinde die Kraft auf, gegen gigantische Probleme unserer Gesellschaft wie Menschenhandel und Prostitution aufzustehen, und sprüht dabei auch noch vor Energie und Freude? Warum wirkt Gaby so ent-spannt, und woher nimmt sie ihre un-widerstehlich positive Ausstrahlung? Ihr Dienst fließt offensichtlich aus der Fülle der Gegenwart Gottes. Kaum je-mand schafft es wie sie, uns Jesu Liebe und seine tiefe Sehnsucht nach uns zu vermitteln. Anhand ihres aktuellen Großprojekts und der Wunder, die es begleiten, zeigte sie uns, dass Gott uns Land schenken möchte. Wenn wir

gehorsam sind, wird das, was wir nicht selbst tun können, er tun, indem er uns die richtigen Menschen ins Boot sendet. In unsere Berufung kommen wir umso schneller, je schneller wir un-ser Herz mit Gottes Wort füllen. Und es muss Zeiten geben, in denen allein er zu uns reden darf.

Mit ihrer kabarettistischen Lehrwei-se bei zugleich geistlicher Tiefe, die ih-resgleichen sucht, hat Gayle Claxton aus England wohl alle Teilnehmerin-nen positiv überrascht. Mit starken Aussagen verdeutlichte sie, dass nicht nur die Gnade Gottes, sondern auch die durch den Kampf von Gut gegen Böse entstehende Spannung Frucht

die frauenkonferenz „attraktiv“ ist derzeit das grösste frauenevent in österreich. die hälfte der zwei-hundert teilnehmerinnen war zum ersten mal dabei. mit dem besucherrekord eroberte die konferenz die tennishalle des seehotel rust und erlebte in allen belangen einen sPrung in eine neue dimension.

Im Rhythmus seiner Gnadeam neusiedler see

attraktiv 2011

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wie oFt richten wir ein FraGezeichen an Gott! dabei hat er über uns länGst ein ruFzeichen ausGesProchen.

Gaby Wentland und Angela Gaeta

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Reportage

in unser Leben bringt. Und zwar im „Land dazwischen“, dem Land vor dem verheißenen Land, das uns Platz für Entwicklung und Wachstum bietet und in dem wir lernen, wer Gott ist. Wie oft richten wir ein Fragezeichen an ihn! Dabei hat er über uns längst ein Rufzei-chen ausgesprochen. In ihrem Seminar aus der Palette von vielen, die zur Wahl standen, arbeitete Gayle eine Bot-schaft nachhaltig für die Zuhörerinnen heraus, die sich wie ein Faden durch die gesamte Konferenz zog: die Not-wendigkeit, persönliche Gemeinschaft mit Gott zu verbringen und darin seine verändernde Gegenwart zu erleben – eine Zeit, die Christen nicht mit jener des geistlichen Dienens verwechseln dürfen.

Gianni Gaeta, Leiter des Netzwerks „Vision für Österreich“ innerhalb der Freien Christengemeinde, war der ein-zige Mann in der Reihe der Sprecher. Er ermutigte, Neues zu erwarten und so-gar zu „umarmen“. Und dieses ist mehr als nur Veränderung: Neues war noch nie da, und es gibt keine Anhaltspunk-te dafür. Gott will manchmal einen Schritt mit uns tun, mit dem wir etwa eine Situation, die augenblicklich in einem anderen Land besser erscheint, sogar überholen können. Sehe dich selbst und andere mit neuen Augen und lass dich nie durch die Vergangen-heit täuschen. Bereite dich auf Neues vor, indem du Veränderung schaffst, und lass Gott immer wieder völlig neu zu dir sprechen.

Jetzt, wo die Frauen nach Hause zu-rückkehren, heißt es, all das Empfange-ne zu vertiefen und, wie Angela sagt, im täglichen Training zu lernen, ein Wasserrad zu sein und fit zu sein für alles, was kommt. Rust ist um einiges leiser geworden, aber in zwei Jahren ist es wieder so weit: Wir kommen wieder!

„Gottes handschriFt war darin zu sehen, wie alles an der konFerenz ineinander GeGriFFen hat.“

imPuls hat nachgefragt, was diese konferenz so einzigartig machte.

„Die Sprecher, die allesamt weltweit referieren, haben uns mit dem Niveau ihrer Botschaften geadelt und uns alle zu Leiterinnen erhoben. Sie ließen klar werden, dass wir alle im geistlichen Dienst stehen und von Gott befähigt sind, etwas zu bewirken, das größer ist als wir selbst. Ebenso machten die Teilnehmerinnen die Konferenz aus, mit ihren Erfahrungen mit Gott und ihrer Begeisterung.“

Sigrid Brunner, City Church Wien

„Ich habe das Verwöhntwerden und die Gemeinschaft unter den Frauen besonders genossen. Herausragend war etwa Angelas Predigt, die so praktisch und aus dem Leben gegriffen war. Und die tief gehenden Lebensgeschichten von Teilnehmerin-nen waren gerade für Frauen, die ‚aus dem Alltag kommen’, so wichtig. Als Botschaf-ten von ‚ebenso gewöhnlichen’ Frauen vermitteln sie: ‚Was Gott bei anderen wirkt, kann er auch bei mir tun.’“ Doris Simbürger, Aichfelder Christenzentrum

„Für mich, die großteils Berge gewöhnt ist, war die Landschaft ein Highlight. Es war einfach alles schön, vom Schwimmen in der Früh über die Gemeinschaft bis zum freien Nachmittag für mich selbst. Es war alles für meine Bedürfnisse da, und ich komme wieder! Die Konferenz fügte sich gerade zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben. Am Ostersonntag darauf hat sich meine siebzehnjährige Tochter bekehrt.“

Helga Scharinger, Freie Christengemeinde Bürmoos

„Aus unserer Gemeinde waren fast alle Frauen dabei. Das Erlebnis als Gemeinschaft, das für uns schon mit der Busfahrt begonnen hat, hat die Gemeindedynamik ange-facht, und die Frauen sind richtig aufgeblüht. Es war schön für sie, andere Menschen aus dem Netzwerk kennen zu lernen, von dem sie zuvor nur gehört hatten. So er-lebten sie, dass wir EINE große Gemeinde in Österreich sind. Und die Sprecherinnen waren so greifbar. Gaby Wentland hat wiederholt ihre Freude über die Gespräche mit den Frauen ausgedrückt.“ Heide Grollitsch, Christliche Initiative Hermagor

„Ich konnte neue Kraft schöpfen aus dem Thema und aus der Botschaft, dass ich mir keinen Stress damit bereiten soll, ständig zu tun und zu leisten, sondern dass ich in Gottes Tempo durchs Leben gehen soll. Im Lobpreis hat mich ‚Amazing Grace’ auf übernatürliche Weise bewegt. Im Vorfeld der Konferenz war es spannend mitzuer-leben, wie sich so zahlreiche Ideen und Einzelleistungen zu einem derart großen Veranstaltungsbild zusammenfügten.“ Renate Moser, City Church Wien

„In der Liebe zum Detail hat mich ‚Attraktiv’ sehr berührt. Und all die Themen waren von Gott geführt. Seine Handschrift war darin zu sehen, wie alles ineinander gegrif-fen hat. Wegen der tollen Organisation war Freiraum für Gottes Wirken.“

Sabrina Sucher, Life Church Liezen

Alle Predigten und Seminare können per E-Mail an [email protected] als Gesamtpackage (ab Euro 15) erworben werden.

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Mission

Verschiedene Pastoren der Freien Chris-tengemeinde konnten durch die Ver-mittlung des Philippus-Dienstes bei entsprechenden Reisen wertvolle Be-gegnungen mit geistlichen Leitern in Israel machen. Eine der vielen Werke, die vom „Philippus-Dienst“ dort unterstützt wird, ist die Jüngerschaftsschule lech l’cha (Achtung: Es gibt eine andere Or-ganisation in Israel mit gleichem Namen aber völlig anderer Aufgabenstellung, die laut der Informationen auf der Homepage nichts mit dieser Jüngerschaftsschule zu tun hat.)Die Mitarbeiter des Philippus-Dienstes waren unlängst eingeladen, das 10-jäh-rige Jubiläum von Lech L’cha mitzufei-ern. Lech L’cha ist ein Jüngerschaftspro-gramm, das junge israelische Gläubige für das Leben und den Dienst im Reich Gottes stärken möchte. Ziel von Lech L’cha ist es, gläubigen jungen Erwach-senen Jesus als den Messias nahe zu bringen, indem sie das Leben eines Jün-gers lehren, täglich das Wort Gottes stu-dieren, gemeinsam beten und anderen Juden das Evangelium weiter erzählen.Zu diesem Zweck bietet Lech L’cha un-terschiedliche Programme an:

1. Jüngerschaftsschule (3 Mona-te)

2. „Shaliach“ – Dienen im In- und Ausland

3. Der „Israel-Trail“ – eine evan-gelistische Wanderung durch Israel

4. „Netzor“ – Vorbereitung auf die Armee

Gegründet wurde Lech L’cha (hebräisch für „Geh voran“) von Yochanan Stan-field, der Ältester in der messianisch-jüdischen Gemeinde in Modein ist. Er arbeitet derzeit an seiner Doktorarbeit über Jesaja an der Universität in Jeru-salem. Aktuell wird die Arbeit von Alon Grimberg (einem deutschen Israeli, der mit einer Palästinenserin verheiratet ist) mit Unterstützung durch zwei Mitar-beiterinnen geleitet. Lech L’cha ist eine überkonfessionelle Gemeinschaft, die aus dem gemeindlichen Leben in Israel heraus entstand und mit den örtlichen Gemeinden zusammenarbeitet.

Höhepunkt der Jubiläumsfeier war der gemeinsame Freiluftgottesdienst mit einigen Gemeinden, mit denen Lech L’cha verbunden ist. Auf dem Gelän-de des „Baptist-Village“ in Petach Tikva trafen sich Teilnehmer früherer Lech L’cha Programme, zwei Gemeinden aus der Umgebung sowie zahlreiche Leiter,

Freunde, Familienangehörige und Eh-rengäste, um gemeinsam Gott für alles zu loben was er Gutes getan hat.

Anton Bergmair stellt sich zur Mitar-beit im Philippus-Dienst zur Verfü-gung und möchte als Kontaktperson zwischen der Freien Christengemein-de in Österreich und dieser Missions-gesellschaft die Unterstützung für Ge-meinden und Werke in Israel fördern. Besonders soll es künftig auch um die Hilfe für gesellschaftlich sehr benach-teiligte, messianische Gemeinden ge-hen, die sich unter den jüdischen Ein-wanderern aus Äthiopien bilden. P.S.K.BLZ 60000Kto.nr. 92107698www.philippus-dienst.de

Mission in IsraelVon Susanne Wustl

Das folgende Zeugnis von Angelika (21), die im März den Jüngerschaftskurs abge-schlossen hat, gibt Aufschluss über den Dienst von lech l’cha:

„Ich wurde 2007 in die israelische Armee eingezogen und diente zwei Jahre lang als Polizistin - nicht unbedingt die stabilsten und schönsten Jahre in meiner Beziehung zu Gott. Ich entfernte mich allmählich von ihm; meine persönliche Beziehung zu ihm ver-flachte. Mir ging es wie vielen anderen: Jugendliche werden in der Armee durch viele Schwierigkeiten und Versuchungen herausgefordert. Immer mehr entfernte ich mich von meiner Gemeinde, meinen Freunden und meinem Dienst für Gott.

Gegen Ende meines Militärdienstes hörte ich vom dreimonatigen Jüngerschaftskurs von Lech L’cha. Zuerst verwarf ich den Gedanken, daran teilzunehmen, weil mir das nö-tige Geld fehlte. Doch eine Teilnehmerin ermutigte mich, einzusteigen. Ich bin Gott sehr dankbar, denn ich glaube, dass es sein Wunsch war, dass ich daran teilnehme. So bezahlte die Gemeinde die Hälfte der Kosten, die andere Hälfte kam von Leuten, die ich nicht ein-mal kenne!

Diese drei Monate waren die besten meines Lebens! Es war eine erstaunliche Erfah-rung, in dieser Zeit alles andere aufzugeben und die Tage ganz Gott zu widmen. Er wusste, dass ich genau dies nach meinem Militärdienst brauchte.

Jeden Morgen hatten wir eine Zeit des Gebets und wechselseitigen Austauschs. Was für ein Segen, den Tag mit Gottes Wort zu beginnen! Anschließend lobten wir Gott mit Lie-dern, bevor sich jeder für eine Stunde zurückzog. Der strenge Stundenplan brachte mich zurück zu Gott! Es war nicht immer leicht. In den zwei Jahren davor hatte ich kaum in der Bibel gelesen, aber bei Lech L‘cha spürte ich, dass jeder Moment Gott gewidmet war – und wie sehr ich ihn vermisst hatte.“

Viele Absolventen der Jüngerschaftsschule befinden sich heute im Vollzeitdienst in der messianischen Bewegung in Israel. Dies ist ein großer Segen, zu dem der Phi-lippus-Dienst beitragen konnte, indem er 2010 dieses Programm finanzierte. Gerne würde er das in diesem Jahr wieder tun, um die junge messianische Bewegung wei-ter wachsen sehen zu können. Für Mithilfe ist der Dienst sehr dankbar.

Freiluftgottesdienst

Alon Grimberg (im Bild rechts)

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Äthiopien ist ein Land, 23-mal größer als Österreich, mit zahlreichen, lebenden Ethnien und unglaublich vielen Spra-chen. Es ist außerdem neben Lesotho, das am höchsten gelegene Land des Kontinents.

Der Grund unserer Reise war aber nicht Land und Leute zu bestaunen, obwohl die Andersartigkeit und Vielfalt hinsichtlich Geologie, Flora und Fau-na sicherlich äußerst sehenswert wäre, sondern unsere Familie Andreas & Pie-ternel Bauer mit ihrer Tochter Susanne in ihrem Heim, in der Stadt Arba Minch und in ihrem Arbeitsbereich zu besu-chen. Feldbesuche von offizieller Seite zeigen unseren Freunden im Ausland Wertschätzung und Interesse an ihrem Leben und Dienst für den Herrn und den Mitmenschen. Wieder einmal hat sich mir bestätigt: Wen Gott beruft, den rüstet er in jeder Hinsicht aus! Dieser Ruf Gottes erging klar an unse-

re Familie Bauer. Sie folgten diesem Ruf und konnten sich in ihrem Arbeitsgebiet im Südwesten Äthiopiens, trotz sehr großer Hitze (im Februar 40 Grad), kaum Wasser, mit schlechten, sehr holprigen Pisten im nicht klimatisierten 28-Jahre alten Geländewagen mit Allradantrieb, auch mit den Herausforderungen in punkto fehlendem Komfort integrieren und sogar zu Hause fühlen! Sie sind ein Segen für die Einheimischen, aber auch für alle Kollegen.

Manche Teile Äthiopiens sind über-wiegend christlich und doch haben ei-nige dieser Gebiete Volksgruppen ohne Zugang zu einer Bibel oder zu anderen Büchern in ihrer Muttersprache. Deshalb ist es von sehr großer Bedeutung, dass unsere lieben Bauers die einheimischen Zayseübersetzer begleiten und unter-stützen. Es scheint, dass nach einjähriger, intensiver Arbeit mit Ende März unter anderem das ganze Lukas-Evangelium in die Zayse Sprache übersetzt wurde.

Weitere Überprüfungen sind nötig.Ein weiteres Erlebnis war die aben-

teuerliche Fahrt über Stock und Stein, über Abhänge und Flussbetten, in ein Zaysedorf im sogenannten Dambille Tal. Dort angekommen wurden wir von hun-derten Augen bestaunt und von Hän-den betastet, denn wir waren die ersten Weißen in diesem Dorf. Aber auch dort gab es eine Gemeinde mit sehr vielen Kindern, denen wir Gottes Wort bringen durften.

Ein kleiner Ausflug in einen National-park des Great-Rift-Valleys führte uns die Schönheit dieses Landes vor Augen und brachte uns in sehr nahen Kontakt mit unzähligen Zebras, Affen und später in greifbare Nähe von mächtigen Kroko-dilen, Nilpferden, weißen Pelikanen und vielem mehr.

Hören wir nie auf für unsere Lieben im Ausland ernstlich zu beten. Sie sind unzähligen Gefahren für Geist, Seele und Leib ausgesetzt und sie brauchen und schätzen unser Mittragen und Mit-beten sehr.

Karin Betschel, AMPuls Vorstand, Wien

AMPuls

aber zeitweise kaum Wasser!

„Arba Minch“

Äthiopien im Februar, also noch vor

der grossen regenzeit der südlichen

landesregionen. geschÄFtiges treiben in der

auF 2.500 m hoch gelegenen hauptstadt addis

abeba bei Fast 30 grad empFing Waltraud

luger und mich nach unserer ankunFt.

oder „vierzig Quellen“,

Versammlung im Zaysedorf im Dambille Tal

Familie Bauer mit Susanne

ImPuls

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Ihr Anliegen in dieser Funktion ist es, dass die Gemeinden im Raum Salzburg nach Johannes 17 eine zunehmende Einheit entwickeln. Dabei geht es ihr nicht nur dar-um, dass die Pastoren zusammen kommen, sondern die Gemein-den als solche. Das war, so ihre Auskunft, im Jahr 2007 bei der Evangelisationsveranstaltung unter dem Thema „Mut zum Le-ben“ mit Ulrich Parzany gegeben. Damals gab es eine gute Zusam-menarbeit von fünf Gemeinden. „Unser Ziel heute ist es, bald wie-

der so etwas zu machen - doch an-gepasst an unsere Zeit und an die Art, die Men-schen von heute zu e r re i c h e n “

betont Janet. In diesem Jänner gab es in diesem Sinne einen gemeinsamen Gottesdienst wäh-rend der Allianz-Gebetswoche. Bei all diesen Bestrebungen sieht sich Janet, in der für sie typisch bescheidenen Art, jedoch nicht als „Visionärin“, sondern, wie sie meint, als einfache Unterstützerin einer wichtigen Entwicklung.

Jahrelang war Janet Earwicker in der Osteuropamission mit der amerikanischen Evangelistin und Sängerin Linda Hutchens,

damals wohnhaft in Schweden, Linköping, unterwegs. Ihr Dienst lag in deren Begleitung und Mit-wirkung in den Gottesdiensten. Diese Reisetätigkeit bedeutete aus ihrer Sicht den Nachteil, kein

eigentliches geistliches Zuhau-se zu haben. Sie sah es bald als notwendig an, das zu ändern. Zu-sammen mit Linda war sie auch in Salzburg und spürte die Liebe der Geschwister in der Freien Christengemeinde. Sie übernach-tete bei Albert und Karin Bet-schel, dem Pastorenehepaar - es war im Juni 1983 - und fuhr am nächsten Tag nach Linz zu Rahel Danninger. Bei der Gelegenheit las sie in 5. Mose 11, 10: „Denn das Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, ist … ein Land mit Bergen und Tälern, vom Regen des Himmels trinkt es Wasser, ein Land, auf das der HERR, dein Gott, achthat.“

Janet erzählt: „Als ich im Zug saß und das las, stand mir der Begriff ‚Salzburg‘ groß vor Au-

gen. Ich sagte noch niemandem etwas von dem, was von da an in meinem Herzen war. Ein halbes Jahr später war ich zusammen mit John Wildrianne, meinem Pastor aus England, in Wien bei

einer Ost-Westkonferenz. Auch Albert und Karin waren da und haben mich auf meine Berufung angesprochen und ihre Unter-stützung zugesagt.“

Damit war der Weg in die Freie Christengemeinde Salzburg ge-öffnet, in der sie heute als Pasto-ralassistentin und Mitglied in der Gemeindeleitung die Seniorenar-beit führt, Krankenbesuche und Gottesdienstleitungen macht, manchmal predigt und die Ge-meindekasse führt. In ihrem Dienst freut sie sich besonders an den Seniorennachmittagen. Oft sind es 25 Geschwister die sich da am Mittwoch treffen um alte Lie-der zu singen, zu beten und das Wort Gottes zu besprechen.

Ihr geistliches Befinden wurde besonders geprägt im Erleben

Janet Earwicker ist in Croydon, in der Nähe von London, geboren und seit 1984 in Salzburg. Heute ist sie in dieser Stadt - viele meinen, sie sei eine der drei schönsten der Welt! - Vorsitzen-de der örtlichen Evangelischen Allianz, in der sie seit etwa 15 Jahren mitwirkt.

Janet Earwicker

„Gotthat mir dieAngst

genommen!“

Vorgestellt von Anton Bergmair

„Gott hat mich innerlich vorbereitet und auf ruhige Weise

durch getragen. Er hat mir sogar schon in Vorbereitung auf

schlechte Nachrichten seitens der Ärzte Trost geschenkt, hat mir die

Angst und die Last genommen.

ImPuls

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Seit zehn Jahren geht „Gesprengte Ket-ten“ in die Gefängnisse, absolviert dort Glaubensgrundkurse, Bibelrunden und eine Bibelschule. Zweimal wöchentlich sind wir jeweils für ein paar Stunden dort. Über 900 Häftlinge haben bis heute einen solchen Kurs erfolgreich mit Zerti-fikat abgeschlossen.

Beim letzten „Heiligen Geist Wochen-ende“ des Alpha Kurses im April durf-ten wir wieder einmal erleben wie Gott mächtig wirkt. Insassen empfingen die Geistestaufe, erhielten das Sprachenge-bet, einer wurde von Herzkreislaufstö-rungen geheilt, fünf Häftlinge überga-ben erstmalig ihr Leben Christus.

Milan erzählt: „Es ist gut, dass ich hier gelandet bin, denn ich habe hier gefun-den was wirklich wichtig ist! Draußen habe ich alles gehabt: schöne Kleider, ein tolles Auto, eigene Wohnung, viel Geld, aber in meinem Herzen war eine große Leere, jetzt hier drin habe ich nichts mehr davon aber in meinem Herzen ist Frie-den.“

Emanuel meint: „Gut, dass ich sieben Jahre bekommen habe und nicht nur vier, denn ansonsten wäre ich nicht in die Justizanstalt Hirtenberg gekommen, wo ich Christus habe kennen lernen dürfen!“

Robert ist überzeugt: „Ins Gefängnis zu kommen ist das Beste was mir hat passie-

ren können, wäre ich nicht hier, wer weiß ob ich heute wegen meiner Drogensucht noch am Leben wäre. Ich bin Gott dank-bar, dass er das zugelassen hat.“

Solche Aussagen sind in unseren Al-pha Kursen, Bibel- und Bibelschulgrup-pen keine Seltenheit. Aber was ist es, dass ein Häftling einer höheren Strafe et-was Gutes abgewinnen kann? Oder dass ein anderer aus tiefster Überzeugung Gott dankt, dass er im Gefängnis sitzt?

Es ist das Ankommen, das Finden, - so wie wenn man ein altes Buch zuschlägt das einem nichts mehr bringt und ein neues öffnet, in dem die wunderbarste „Geschichte“ drin steht, die vor allem sich noch um einen persönlich dreht. An die-sem Punkt angekommen ist man bereit viel zu investieren um dieser „Geschich-te“ auf den Grund zu gehen, eigentlich alles, und wer in diese „Geschichte“ alles investiert, der findet!

Genau aus diesem Grund erleben wir in der Justizanstalt Hirtenberg so viele Wunder und Zeichen. Moslems, denen Jesus Christus im Traum erscheint und sie in die Kurse schickt. Stolze Geschäfts-leute, die die Kraft des Vergebens ihrer Schuld erleben und so freigesetzt wer-den und selbst Vergebung annehmen können. Ein Kinderschänder, von allen gemieden, und trotzdem von Gott ge-

braucht, um einem Selbstmordkandida-ten neues Leben zu zeigen, und einem anderen dazu zu verhelfen. Dieser ist heute einer unserer stärksten Evangelis-ten im Gefängnis.

Es bestätigt sich wieder, dass in einer Welt des Überflusses zuerst der Zerbruch erforderlich ist und dieser neue Offen-heit für Christus schafft.

José Martinez ist Obmann-Stellvertreter und Alpha Kurs Leiter von „Gesprengte Ketten“ in der Justizanstalt Hirtenberg

Mitglied in der Freien Christengemeinde Wien - Halbgasse

Gottes inmitten verschiedener Krebser-krankungen. Jedes mal war ihr seine Nähe spürbar: „Gott hat mich innerlich vorberei-tet und auf ruhige Weise durch getragen. Er hat mir sogar schon in Vorbereitung auf schlechte Nachrichten seitens der Ärzte Trost geschenkt, hat mir die Angst und die Last genommen. Vor kurzem war ich bei einer Nachuntersuchung, kam ins Kran-kenhaus und hatte keine Angst. Ich konnte ganz ruhig sein. Der Herr war da und ich war erstaunt, wie er für mich sorgt. Ich kann mich aktuell vollkommener Gesund-heit erfreuen!“ Janet lacht und meint, nun

wäre es ihr größter Wunsch, dass unter den Geschwistern in großer Einheit vermehrt ein Feuer vom Herrn wirken könnte.

Selbst kann sie gut zuhören, Menschen annehmen wie sie sind und bringt viel Geduld mit. Ihre „Schwäche“ sieht sie dar-in, nicht „Nein“ sagen zu können. Sie sieht schnell eine Not und ist dann gerne bereit zu helfen - in allem geprägt von ihrem, be-

reits allseits bekannt gewordenen trocke-nen, englischen Humor.

Hat sie mal frei, ist ihr Hobby, in der Na-

tur zu fotografieren. Besonders Vögel und Schmetterlinge faszinieren sie dabei. Sie findet das sehr „spannend entspannend“ und geht zu diesem Zweck etwa zum Salz-achsee oder zum Fuschlsee.

Wenn von der Gesamtheit der Freien Christengemeinde in Österreich die Rede ist, dann wünscht sich Janet von der Leiter-schaft, dass sie mutig voran geht. „Es wur-

den ja in den letzten Jahren große Schritte im Zusammenschluss vieler Gemeinden gemacht. Nun sollte es gelingen, einen

verbesserten Zugang zur Gesellschaft in Österreich zu finden. Die Gemeinden soll-ten bekannter werden!“ stellt sie fest. Ein großes Anliegen ist ihr aber auch, dass kleine Gemeinden gestärkt werden und sich stabilisieren können und dabei unter-stützt werden.

Nun sollte es gelingen, einen verbesserten Zugang zur Gesellschaft in Österreich zu finden. Die Gemeinden sollten bekannter werden!“

GesPrenGte ketten imPuls Juni 2011

Portrait

„Romeo & Julia“ sind José und seine Frau Eva Martinez

ImPuls

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Viele Institutionen und Ge-meinschaften teilen dieses Ri-tual, insbesondere auch Mos-lems, Buddhisten und Juden. Ganze Gesundheitsbewegun-gen schwärmen davon. Leider kommt es mir oft vor, dass das Fasten für das Christentum gar nicht mehr so interessant ist.

In Matthäus 6 lesen wir die An-ordnungen Jesu. Beginnend mit Vers 2 spricht er als ersten Punkt an: „Wenn du nun Almo-

sen gibst, sollst du es nicht vor dir aus-posaunen lassen, wie es die Heuch-ler tun in den Syn-agogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.“ Dann spricht Jesus den zweiten Punkt an:

„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leu-ten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.“ Und als dritten Punkt: „Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie ver-stellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon ge-habt.“ Ganz klar geht Jesus hier davon aus, dass Geben, Beten und Fasten selbstverständlicher

Bestandteil des Glaubensle-bens sind. Ich denke dann auch an Prediger 4,12, wo die Rede von der dreifachen Schnur ist, die so leicht nicht reißt.

Fasten aus biblischer sichtEntgegen manchen Meinun-gen ist Fasten nicht Hungern oder ein „Gott dazu bringen, et-was zu tun, das nicht in seinem Plan ist“. Fasten bedeutet, sich für einen geistlichen Zweck des Essens zu enthalten. Es ist Vor-

bereitung für Herz und Geist. Nach den Beispielen der Bibel bedeutet Fasten, sich selbst zu-rückzustellen, sogar in diesem lebensnotwendigen Bedürfnis des Menschen. Fasten ist keine Ausnahme, die nur dann passie-ren soll, wenn Gott es ausdrück-lich anordnet. Es soll nicht dann erfolgen, wenn wir uns danach fühlen. Fasten ist Teil unserer Beziehung mit Gott.

Drei Arten des Fastens finden sich in Gottes Wort:o Das absolute Fasten (oder

„Esther-Fasten“): Totaler Verzicht auf Speisen und Getränke. Diese Art des Fa-stens eignet sich nicht für längere Zeiträume!

o Das gewöhnliche Fasten: Kein Essen, jedoch umso mehr Wasser. Je nach Dau-er kann man auch klare Suppen oder Säfte zu sich nehmen.

o Das Teilfasten (auch „Da-niel-Fasten“): Daniel und seine Freunde essen zehn Tage lang nur Gemüse und

Wasser. Im Kapitel 10 ver-zichtet Daniel drei Wochen lang auf erlesene Speisen, Wein und Fleisch. Dieses Fasten ist aber nie zeitge-bunden (also nicht etwa „von 16 bis 6 Uhr“).

Fasten muss mit Gebet und Gottes Wort verbunden sein, sonst ist es nichts weiter als eine Diät. Biblisch motiviertes Fasten hingegen ist zugleich ununterbrochenes Gebet zu

Gott. Er sieht unsere Opfer, un-seren Herzensentschluss. Wenn uns das Fasten etwas bedeutet, dann nimmt Gott unsere Ab-sicht ernst. Er belohnt sie, und unser Fasten bedeutet auch ihm etwas. Jesus erwartet von uns nichts, was er nicht selbst getan hat. Aber warum faste-te Jesus? Hätte er all die Wun-der wirkende Kraft für seinen Dienst auch gehabt, wenn er ihn nicht mit Fasten begonnen hätte? Sollten wir uns diesem Thema nicht mehr widmen?

Der Fall der Menschheit ge-schah wegen Nahrung, auch wenn Rebellion die Wurzel war. Jesu Erlösungsdienst begann mit Fasten. Das Erste, das Jesus im irdischen Dienst fühlte, war Hunger. Das Letzte, am Kreuz, war Durst (Johannes 19,28). Die Bibel zeigt auch Fälle, in denen Menschen keine Kontrolle über ihr Fleisch haben. Ihnen ist Es-sen viel wichtiger: Esau gibt sein Erstgeburtsrecht wegen einer Speise her. Eva sieht, dass vom Baum der Erkenntnis gut

Barbara Valero und ihre Familie besuchen die Freie Christengemeinde Lienz.

Seit längerem beschäftigt mich ein Thema wie kein anderes. Nicht einmal die „moderne Gesellschaft“ lässt es aus, wenngleich sie es meist aus anderen Motiven betreibt, als in der Bibel beschrieben: Das Fasten.

FastenDie vergessene Kraft Von Barbara Valero

Fasten ist Teil unserer Beziehung mit Gott.

ImPuls

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Lehre

GeistiGe mächte

Prallen

auFeinander

In Äthiopien begegnete ich einem jungen demütigen Mann. Er hat ein brennendes Herz für seine Landsleute und scheut keine Mühe und Gefahr, ihnen das Evangelium zu erklären und sie in die Nachfolge Jesu zu führen. Er berichtete unter anderem auch folgendes:

Vor etlichen Jahren hörte er von einem schwerkranken und gefürchteten Zauber-doktor und empfand Gottes Auftrag die-sen zu besuchen und um Heilung zu bitten. Der junge Mann wurde vorher eindringlich von der Bevölkerung gewarnt das „heilige“ Grashaus zu betreten. „Wenn du sein Haus betrittst, kommst du nicht mehr lebendig heraus“, sagte man ihm.

Der junge Mann gab nicht nach, ging in das Grashaus und betete für den todkran-ken Mann. Gott erhörte auf eindrückliche Weise das Gebet und heilte Geist und Leib augenblicklich. Der Medizinmann war über-zeugt, dass Gottes Kräfte mächtiger sind als die Kräfte, die er früher verwendete. So entschied er sich, sich Jesus unterzuordnen. Das hatte zur Folge, dass weitere dreizehn Medizinmänner diesen Weg mit Gott ein-schlugen. Eine Gemeinde entstand, die im Laufe der Zeit auf ungefähr eintausend Mit-glieder anwuchs.

Gott bekräftigte sein ausgesandtes Wort durch Zeichen und Wunder!

Karin Betschel

Grashütten

zu essen wäre. Sodom und Go-morrha kennen Geben, Beten und Fasten gar nicht. Das mur-rende Volk (4. Mose 11) ist mit Gottes Versorgung nicht zufrie-den – mit einem bitteren Ende.

Fasten zeigt WirkungNeben bekannten großartigen körperlichen Vorteilen, die das Fasten mit sich bringt, entneh-men wir der Bibel eine Liste ein-zigartiger geistlicher Resultate: Mose fastet vierzig Tage und nimmt die Zehn Gebote entge-gen. Daniel verzichtet drei Wo-chen auf Fleisch etc. (siehe Seite 10) und erhält Besuch von einem Engel. Hanna fastet für ein Kind und bekommt Samuel. Esther ruft ein Fasten für alle Juden aus (auch Kinder) zur Rettung ihres Volkes. Ganz Ninive fastet, tut Buße, und Gott verschont die Stadt. Jesus selbst fastet, und sei-ne Werke schreiben Geschichte. Josua, Petrus, Paulus und viele andere große Männer der Bibel fasten und erleben wunderbare Dinge.

Jesus sagt in Matthäus 5,6: „Se-lig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.“ Hunger treibt Menschen dazu, mehr als nötig zu tun, um die-sen Zustand zu beheben. Fasten bewirkt geistlichen Hunger, und solcher ist die Voraussetzung für Wachstum in unserer Beziehung mit Gott. Nach einer Zeit ohne Übung passt Soldaten ihre Rü-stung nicht mehr. Wir sind „geist-liche Soldaten“. Unsere Rüstung ist eine geistliche nach Epheser 6 (Wahrheit, Gerechtigkeit, Ver-kündigung, Glaube, Gewissheit der Errettung, Gottes Wort). Fa-sten hält unseren Geist sensibel für Gottes Geist; es ist unsere Art, „fit“ zu bleiben.

erwarte GroßesIch möchte jeden, der noch nie gefastet hat, aus eigener Er-

fahrung ermutigen: Probier es, egal, für welche Art des Fastens du dich entscheidest! Verbringe dann auch mehr Zeit mit Gott. Und erwarte! Welch wunder-bare Erfahrungen darf ich mit meinem Mann erleben, wenn wir uns eins machen im Fasten, Geben und Beten! Gott belohnt diese Hingabe, nicht nur in der Fastenzeit selbst, sondern noch Wochen später. Lass dich nicht abschrecken, wenn du an-fangs etwa Kopfschmerzen be-kommst. Der Körper verbrennt Giftstoffe, die sich angesammelt haben. Symptome dieser Art sind ein Zeichen dafür, dass du das Fasten rein körperlich längst schon gebraucht hast. Es eignet sich für jeden Menschen. Wenn du unsicher bist, ziehe beraten-de Begleitung hinzu.

Fasten mag zwar in manchen Lebenssituationen nicht ganz einfach sein, etwa wenn man als Mutter die eigenen Kinder füttern muss. Aber wenn wir den Entschluss gefasst haben, gibt Gott uns auch die Gnade und Kraft, diesen auszuführen. Jedem, der schon länger nicht mehr gefastet hat, möchte ich sagen: Mach weiter! Welch groß-artige Dinge warten auf uns, wenn wir durchhalten – auch in diesem Punkt. Gott wird jeden Einzelnen belohnen, der ihm sogar die täglichen Speisen für eine Zeit lang opfert. Nur die Herzenseinstellung muss richtig sein. Jesaja 58 zeigt ein Beispiel für eine falsche Haltung. Dort war das Fasten nur noch ein Ri-tual. Doch Vers 8 hält auch für uns gewaltige Verheißungen be-reit. Es ist einen Versuch wert!

Fasten muss mit Gebet und Gottes Wort verbunden sein, sonst ist es nichts weiter als eine Diät.

ImPuls

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Lehre

Wenn im 1. Thessalonicher 5, 17 knapp und knackig steht „Betet unablässig“, dann darf man sich wohl fragen: Was ist am Gebet so wichtig, dass

man es „unablässig“ tun soll-te? Viele halten die Gebets-erhörung für das eigentlich Wertvolle am Gebet. Wenn das so wäre, dann könnte man ja nur „unablässig be-ten“ wenn man ständig ir-gendwelche Gebetsanliegen hätte. Doch wie ein Vater die Ge-meinschaft mit seinem Kind

liebt, auch dann, wenn es nicht gerade etwas von ihm will, so sucht Gott unser „Be-tet unablässig“ aus einem ganz ähnlichen Grund. Ein Gebet ist nichts anderes als „eine Sache zwischen zwei Personen: Gott und dem Be-ter“.

Was ist ein Beter?Ein Beter ist jemand, der seine Erwartungen an Gott richtet. Nun könnte man meinen, das wäre ohnehin klar. So klar ist das bei weitem nicht! Ich ent-decke bei mir selbst und vie-len anderen Christen immer wieder eine Tendenz, schnell dazu zu neigen, vieles von Menschen zu erwarten statt von Gott.Nehmen wir zum Beispiel den Bereich der Ehe: Selbst schon seit über dreißig Jah-ren verheiratet, weiß ich noch immer nicht ganz genau, wie eine glückliche Ehe „funktio-

niert“. Doch ich kann genau sagen, wie man sie zerstört: Erwarte viel von deinem Ehe-partner! Sollte die Ehe dann noch einigermaßen rund laufen, dann könnte man sie gewiss endgültig „gegen die Wand fahren“, indem man die Erwartungen an den Ehepart-ner noch steigert. Im wahrs-ten Sinne des Wortes richten sich Erwartungshaltungen in Beziehungen immer „gegen“ den anderen, denn jede Be-ziehung beginnt unter einem allfälligen Erwartungsdruck zu leiden - in Ehe, Familie und Gemeinde, ja sogar im Staat ist es so.Ein Beter ist nun jemand, der seine Erwartungen nicht länger an Menschen richtet. Denn: „So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom HERRN

weicht!“ (Jeremia 17, 5). Wäh-rend also Erwartungen, die an Menschen gerichtet wer-den, früher oder später zur Enttäuschung führen, kön-nen Erwartungen, die an Gott gerichtet werden, nicht groß genug sein! Erwartungen also, die „bettelnd“ in der Be-ziehung unter Menschen zer-störend wirken, ehren Gott, wenn sie „betend“ an ihn ge-richtet werden. Man ist jetzt nicht länger ein Bettler son-dern ein Beter.

Wer ist Gott?Nichts wirkt stärker auf un-sere Gebetspraxis als das in-nere Bild, das man sich von Gott gemacht hat. „Zeige mir Deine Gebetspraxis und ich sage Dir, wer Gott in Deinen Augen ist“. Wer ist mir Gott tatsächlich? Ist er nach meiner Erkenntnis allmächtig, allwissend, all-gegenwärtig - also nicht für

andere, sondern ganz beson-ders für mich? Habe ich die-se Frage im Glauben positiv entschieden - was nur aus ei-nem reichlichen Umgang mit dem Wort Gottes geschehen kann - dann ist es nicht mehr schwer, im einfachen Gebet

den Lauf der Geschichte und der Geschehnisse als etwas zu erkennen, was Gott be-stimmt nicht überfordert.Mich prägt, was ich mit mei-nem Herzen sehe. Sehe ich Not, Umstände, menschliches Versagen, Sorgen und Kum-mer ganz groß vor mir, dann wird mir Gott immer kleiner werden. Kein Wunder, dass bei großen Schwierigkeiten ein ferner Gott nicht viel aus-richten kann. Ich bin überzeugt, dass keine einzige Zeile im Wort Got-tes „zufällig“ steht und bin mir gewiss, dass jedes ein-zelne der Geschehnisse in der Schrift deshalb berich-tet wird, damit ich lerne, wer Gott wirklich ist. Wenn ich im Lesen des Wortes dabei bin, wie sich das Rote Meer vor Israel teilt, wie Lazarus aus dem Grab kommt und Petrus auf dem Wasser geht, dann wirkt das auf meinen Geist und meine Seele in ei-ner Weise, die mir das Gebet sehr vielversprechend macht. Ich bin dann aus aktuellem Anlass der Bibellese - „soeben ging Petrus noch vor meinen Augen auf dem Wasser“ - kei-neswegs im Glauben über-fordert, auch für große Dinge zu beten. Es geht also schlicht um die Frage: Wie groß konn-te mir Gott aus seinem Wort schon werden?

Was ist ein Gebet?Solange mein „betet unabläs-sig“ ein Transport von Anlie-gen und Nöten ist, dabei am

Ende auch noch mein „böser“ Nachbar und mein „nerviger“ Kollege und die „verletzen-den“ Freunde mein größtes Problem sind, dann - fürch-te ich - muss Gott noch eine Weile warten, bis er sich zu meinem Gebet stellen kann.

Mir half einmal folgende Überlegung: Wenn ich im Gebet Gott begegne - wem begegnet dann er? Gewiss doch mir. Wenn Gott also mir begegnet und er mich sieht - meine ich dann allen Ernstes, Gott würde als mein größtes Problem meinen Mit-menschen sehen? Ich meine nicht. Wenn Gott mich an-schaut, dann sieht er genug „größte Probleme“ und war-tet endlich auf ein Gebet, das hier ansetzt - bei mir selbst. Die größten Gebetswunder werden deshalb in der Regel durch einen eigenen Zer-bruch vor Gott gewonnen. Ein solches Gebet öffnet Gottes Macht die Tür. Hier geschieht Heilung und Vergebung. Wo Stolz zerbricht, ist meist das größte Hindernis für eine Gebetserhörung auch schon beseitigt. Nun öffnet sich ein Zugang ins Allerheiligste. Alle Anliegen bleiben zurück. Für sie gab es die Lösung längst schon im „Vorhof“ oder im „Heiligtum“ auf dem Weg in Gottes Thronsaal. Im Aller-heiligsten ist nur noch An-betung und hier sind wir an den Kern des Auftrages „be-tet unablässig“ gekommen. Anbetung ist ein Lebensstil, in dem sich das „betet unab-lässig“ mit erfüllt. Ähnlich wie ich durch eine majestätische Bergwelt ständig staunend gehen würde, „betet es“ - bes-ser noch „betet ER“, nämlich der Heilige Geist, selbst in meinem Herzen - unablässig.

Von Anton Bergmair

die Grössten Gebetswunder werden deshalb in der reGel durch einen eiGenen zerbruch vor Gott Gewonnen.

Was ist wichtig am Gebet?

mich PräGt, was ich mit meinem herzen sehe.

ImPuls

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Kolumne

Ich dachte damals: „Es gibt kaum eine Hand voll Gemeinden in mei-ner Stadt, mit insgesamt weniger als 300 Mitgliedern. Das ist eine so verschwindende Zahl, verglichen mit den 90.000 Einwohnern von Klagenfurt. Und doch können wir nicht miteinander! Daran muss sich etwas ändern.“ Zusammen mit Kari Honkanen aus der Freien Christen-gemeinde Klagenfurt luden wir schließlich 1999 zum ersten Pa-storenfrühstück. Und siehe da, die meisten Eingeladenen kamen. Ich erinnere mich noch gut daran: Wir verhielten uns wie Köter verschie-denster Rassen, die einander miss-trauisch beäugten und anfingen, einander vorsichtig zu beschnüf-feln. In den letzten zwölf Jahren sind echte Freundschaften und ge-genseitiges Verständnis gewachsen, und das trotz unserer bislang „haus-hohen“ Unterschiede.

Aber welche Gewichtung haben unsere Unterschiede, verglichen mit 90.000 unerreichten Menschen in Klagenfurt? Viele würden nun sagen: „Keine.“ Ich persönlich sehe das differenzierter und denke, die Gewichtung sollte nach innen ge-richtet groß und nach außen klein sein. Nach innen groß bedeutet, seine innere Überzeugung genau zu kennen und zu ihr zu stehen. Wir

müssen wissen, warum wir glauben, was wir glauben. Nur wenn wir ein festes Fundament entwickelt ha-ben, können wir uns anderen Wind-richtungen aussetzen, ohne dabei entwurzelt zu werden. Es gibt ein Patentrezept, wie man als Christ KEI-NE Fortschritte machen wird: Wenn man sich nicht genügend Zeit nimmt, in seiner eigenen, unvoll-kommenen Ortsgemeinde seine

geistliche Heimat zu finden – eine leider zu oft beobachtete Tatsache.

Nach außen sollen wir die Abgren-zung unserer Unterschiede hin-gegen klein halten. Da soll es viel Platz für Gottes Vielfalt in unseren Herzen geben. Wir müssen nicht in allen Details übereinstimmen, um erfolgreich zusammenzuarbeiten. Unsere Erkenntnis bleibt Stückwerk, aber die Liebe Christi erbaut. Daraus kann man schnell erkennen, dass das Geheimnis für biblische Einheit stark mit der gefestigten Identität des Gläubigen sowie der Gemeinde verbunden ist. Ich träume von Men-schen und Gemeinden mit einer starken Identität, die dem anderen ihre Hände offen und mutig entge-genstrecken.

ausdruck von einheit durch ge-meinsame eventsAls Frucht unserer regionalen Tref-fen auf zweimonatlicher Basis ha-ben wir im Mai gemeinsam ein weiteres Event organisiert, diesmal mit dem afrikanischen Gospel-Chor „Vision Choir“ von Maria L. Prean. An zwei Abenden zählten wir in Sum-me rund 400 Gäste. Die Atmosphäre war so rhythmisch, dass niemand

auf seinem Stuhl blieb. Die Lieder und Texte waren voll gepackt mit dem Evangelium; das hat viele zum Nachdenken inspiriert. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die auch Gäste begeisterte. Ein Danke-schön gilt den beteiligten Gemein-den: Freie Evangelikale Gemeinde Klagenfurt, Freie Christengemein-de Klagenfurt, Evangelikale Gemeinde St. Veit, Christenge-meinde St. Veit, Evangelikale Gemeinde Ferlach, Rumänische Pfingstkirche Klagenfurt und „Salz und Licht Klagenfurt“. Ich kann nur ermutigen, die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden auf lokaler Ebene zu beginnen oder auszubauen. Um Gottes Reiches willen!

von hubert Jarnig

sagt der Pfingstchrist zum

evangelikalen: „du hast keinen

heiligen geist!“ entgegnet der

evangelikale: „und du hast ei-

nen zu viel!“ solche und weit-

aus faulere tomaten wurden

noch vor zwölf Jahren in unse-

rer region über die hohen mau-

ern der konfessionen geworfen.

lokale zusammenarbeit

ist etwas

GrossartiGes

Maria L. Preans „Vision Choir“

hubert Jarnig ist Pastor der freien christengemeinde „salz und licht klagenfurt“.

ich träume von menschen und gemeinden mit einer starken identität, die dem anderen ihre hände offen und mutig entgegenstrecken.

ImPuls

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01.07.2011

15.07.2011

24.07.2011

27.07.2011

06.08.2011

10.08.2011

14.08.2011

20.08.2011

21.08.2011

22.08.2011

26.08.2011

27.08.2011

28.08.2011

22.09.2011

30.09.2011

02.10.2011

07.10.2011

Kinderkonzert mit Mike Müllerbauer

Missionsabend „Haus der Hoffnung“ Familie Moldovan

Kidscamp der Christl. Initiative Leoben, 24.-28.07.

IMPACT 2011 Missionskonferenz, 27.-31.07.

mittendrin - MusicalCamp 6.-13.8.

2. Heilungstage mir Dr. Arne Elsen, 10.-13.08.

mittendrin - MiniCamp 14.-19.8.

mittendrin - MidiCamp 20.-27.8.

mittendrin - TeensCamp 21.-27.8.

VCC - Israelreise 22.-31.8.

Ehe auf Urlaub, 26.08-1.09.

mittendrin - PreteensCamp 27.8.-3.9.

Extreme Jugendevent 28.8.-2.9.

Pastoral- und Jahreskonferenz 22.-24.9.

BIG MAK Mitarbeiterkonferenz 30.9.-2.10.

AVC Freizeit, 2. - 8.10.

Begegnung in der Ehe, 7.-9.10.

Langenegg

Salzburg

Hirschegg (Stmk.)

Budapest

Gusental (OÖ)

Villach

Gusental (OÖ)

Gusental (OÖ)

Wagrain (S)

Israel

Piran (Slowenien)

Gusental (OÖ)

Wagrain (S)

Spital am Phyrn

Velden (K)

Kaindorf (Stmk)

Fügen im Zillertal

www.christenimalltag.at

www.pfingstkirche.at

www.cil-leoben.at

www.impactnow.eu

www.fcgoe.at/mittendrin

www.civ.or.at

www.fcgoe.at/mittendrin

www.fcgoe.at/mittendrin

www.fcgoe.at/mittendrin

www.jesuszentrum.at

www.bide.at

www.fcgoe.at/mittendrin

www.extreme-events.at

www.fcgoe.at

www.fcgoe.at/mittendrin

www.avc-at.org

www.bide.at

termine

News

akademie Für theoloGie und Gemeindebau

abschlussjahr des ersten studienganges

Mit dem Studienjahr 2011/12 beginnt die AThG das vierte und letzte Jahr in diesem ersten Studiengang, und bald darauf wird die erste Studentin abschließen. Die AThG ist eine in allen Bereichen des Lebens und der Nachfolge Christi umfassende Ausbildung, die auch berufsbegleitend möglich ist.

Das neue Studienjahr beginnt mit einer Startwoche im September, die den Studenten zur „geistlichen Formation“, also zur Entwicklung der Persönlichkeit, dienen soll. Semi-nare wie Ethik, Homiletik (Predigtlehre), Eschatologie (End-zeitlehre) oder Kirchen- und Dogmengeschichte werden die theoretische Ausbildung vollenden und an verschie-denen Orten der Freien Christengemeinde in Österreich stattfinden. Weiters werden ein Kommunikationstraining und ein Exegese-Workshop (Bibelauslegung) angeboten, um einige Themen zu nennen. Alle Informationen sind ak-tuell unter www.fcgoe.at/athg nachzulesen.

Die Christliche Initiative Leoben veranstaltet vom 24. bis 28. Juli wieder ein Camp für Kids von acht bis dreizehn Jahren, diesmal unter dem Motto „Gottes kreative Kin-der“. Im Vorjahr nahmen bereits rund 40 Kids teil. Die Kin-der haben die Möglichkeit, in den Bereichen Sport, Musik, kreatives Gestalten wie Schnitzen, Malen und Basteln sowie schauspielerisch ihre Gaben und Talente zu entde-cken und zu genießen.

Das Camp findet im Erlebnisgasthof „Moasterhaus“ in Hirschegg (Steiermark) auf einer wunderschönen Alm statt, wo auch die Möglichkeit zum Baden in einem Teich besteht und Aktivitäten wie Wandern, Klettern, Riesenrol-lerfahren, Bungy Trampolin oder Bogenschießen ange-boten werden.Infos und Anmeldung unter www.cil-leoben.at

Kidscamp

2011

ImPuls

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Kolumne

in der letzten ausgabe von imPuls haben wir erfahren: „Ja, aber …“ die Bibel warnt uns klar und fordert uns auf: Zürnt, und sündigt <dabei> nicht! die sonne gehe nicht unter über eu-rem Zorn, und gebt dem teufel keinen raum! aber was bedeutet das kon-kret?

Zorn sollte nicht auf die lange Bank ge-schoben werden, denn er birgt mächtige Energie in sich. Wie viele Energieformen setzt auch diese zerstörerische Kräfte frei, wenn Menschen sie nicht konstruk-tiv handhaben. Unverarbeiteter Zorn, der „über Nacht bleibt“, gibt dem Teufel Raum, der Zorn entweder vergrößert (Tornadowirkung) oder aus unserem Be-wusstsein verschwinden lässt. Verdrängt in die Tiefen unseres Unterbewusstseins entfaltet Zorn unbemerkt seine Wirkung bis hin zu Depressionen oder Bezie-hungsbrüchen aufgrund von lange und heimlich schwelenden Konflikten.

Unbehandelter Zorn wirkt sich zu-dem auf unsere Gottesbeziehung aus. Er hindert uns daran, in der lebendigen Beziehung zu wachsen, Gott im Herzen zu begegnen und Erlösung wirklich an-nehmen zu können, und führt zu einem Glauben, der entweder um den eigenen Mangel kreist (Schuld, Schuldgefühle) oder um die Fehler der anderen. Die Folge ist ein sehr trockenes Christsein, oft verbunden mit einem Kopfglauben oder einem „Du musst“-Glauben. Nach-folgend seien Wege aus dem Zorn an-geführt.

1. Zorn erkennen und verantworten Es geht darum, Zorn wahrzunehmen, um ihn zielgerecht und konstruktiv ein-zusetzen, das heißt zum Heil für sich und andere. Lässt man Zorn einfach in sich gewähren, ignoriert, schluckt oder tole-riert man ihn, so geht man nicht verant-

wortlich mit ihm um. Vielmehr erlaubt man dem Zorn, mit einem umzugehen! Der wichtigste Schritt ist deshalb, ihn erkennen zu wollen und Verantwortung zu übernehmen.

Während aggressiver Streit, Zorn-ausbrüche, Rachegedanken, Hass oder chronische Gereiztheit offensichtliche Formen von Zorn sind, ist es freilich nicht immer leicht, solchen zu erkennen, denn er hat viele Gesichter und Verkleidun-gen. Selbst wenn manche Menschen nie einen Wutausbruch haben, können sie dennoch viel Zorn in sich tragen. Unterschwelliger Zorn äußert sich etwa in Enttäuschung, Ärger, Frustration, Ge-nervtsein, Irritation, Entmutigung, Resi-gnation, Grübeln, Passivität ohne Erwar-tungen oder Gleichgültigkeit. Langfris-tig zeigen sich die Früchte unterdrück-ten Zorns als Verlust von Lebensfreude, innere Einsamkeit, Minderwertigkeit bis hin zu Selbsthass, Verbitterung, Herzens- und Gefühlskälte oder passiv-aggressi-ves Verhalten. Auch unser Körper mel-det sich aufgrund unterdrückten Zorns. In der Folge liegt etwas „wie ein Stein im Magen“ oder ein „Kloß im Hals“, das „Herz rast“, oder es stellen sich Bluthoch-druck und ein steifes Genick ein.

2. im Zorn nicht sündigenIndem wir lernen, Zorn ins Gesicht zu sehen, und ihn vor Gott hinlegen, un-sere Wut eingestehen, vor Gott über sie klagen und mit ihm über die Sache ins Gespräch kommen, geben wir Gott Raum anstatt dem Teufel. Wichtig ist dabei, Zorn in Worte zu fassen, ihn gege-benenfalls aufzuschreiben und ihn dann vor Gott auszubreiten. Dabei können fol-gende Fragen helfen: Was ist mein Anteil am Geschehen? Was soll ich vergeben? Wo bin ich durch meine Reaktion schul-dig geworden und ist Buße nötig? Wo habe ich alte Verletzungen, die Heilung

durch Jesu Liebe brauchen? Bei lange festsitzender Wut ist auch ein Seelsorger hilfreich, mit dem ich meine Situation vor Gott betrachte.

3. Versöhnung suchenDies bedeutet, verantwortliche Schritte auf der zwischenmenschlichen Ebene zu gehen. Wenn wir durch Zorn Men-schen verletzt haben, sei es aktiv durch Beschimpfungen oder Anschreien oder passiv durch Distanz, Gleichgültigkeit oder Rückzug, so gilt es jetzt, konkre-te Schritte der Versöhnung zu suchen. Das bedeutet sowohl, Verantwortung für Fehlverhalten zu übernehmen, etwa durch Bitte um Vergebung, als auch die liebevolle, aber klare Konfrontation mit dem anderen. Dazu bedarf es neben der Bitte vor Gott um Weisheit und einer in-neren Vorbereitung sowie Klärung der eigenen Gefühle auch des Wunsches, den anderen verstehen und „stehen lassen“ zu wollen. Es geht also nicht um „Recht haben“ oder „gewinnen“, son-dern darum, liebevoll, ruhig und ohne Wortgefechte das Gespräch unter vier Augen zu suchen. Wenn das alleine nicht ratsam ist, etwa weil der andere keinerlei Einsicht zeigt oder aggressiv reagiert, ist es sinnvoll, einen Seelsorger mitzu-nehmen. Nicht im-mer ist Vergebung, Einsicht oder tiefe Versöhnung mög-lich. Doch es ist heilend und freiset-zend zu tun, wozu Jesus uns Menschen aufgefordert hat.

Karin Ebert ist Supervisorin, Lebens- und Sozialberaterin sowie Sprecherin in Lehr- und Konferenzveranstaltungen der Freien Christengemeinde Österreich.

darf ein Christ zornig sein? Teil 2

in Österreich schwindet der Glaube an die auferstehungDer Wiener Pastoraltheologe und Re-ligionssoziologe Paul Michael Zuleh-ner äußerte sich vor dem Hintergrund neuer Daten der Langzeitstudie „Re-ligion im Leben der ÖsterreicherIn-nen“. Die Ergebnisse wurden im Mai unter dem Titel „Verbuntung. Kirchen im weltanschaulichen Pluralismus“ veröffentlicht. Daraus geht hervor,

dass der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi schwindet, der an Gott aber relativ stabil bleibt. 2010 sagten 41 Prozent der Österreicher, dass die Auferstehung ihrem Tod einen Sinn gebe; im Jahr 2000 waren es 53 Pro-zent. Unter den Katholiken sank die-ser Anteil von 60 auf 49 Prozent. Der Aussage „Es gibt einen Gott, der sich in Jesus zu erkennen gegeben hat“ stimmen 54 Prozent der Bevölkerung

zu (2000: 69 Prozent). Von den 8,4 Milli-onen Einwohnern Österreichs sind 5,6 Millionen Katholiken. Rund 350.000 Muslime bilden die zweitgrößte Reli-gionsgemeinschaft. Annähernd jeder Vierte ist konfessionslos. Die evangeli-sche Kirche hat knapp 330.000 Mitglie-der. Rund 15.000 Österreicher gehören Freikirchen an. (idea)