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4/2009 Türen und Tore Portes et portails Doors and gates

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im neusten nav-magazin finden sie erläuterungen zum umwandlungssatz bei kapitalversicherungen. über diesen umwandlungssatz wird im märz 2010 in der schweiz abgestimmt. weitere themen sind der nav family day 2009, bad säckingen als kultur-stadt und der neue auszahlungsmodus der monatsgehälter in unserer firma.

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4/2009

Türen und TorePortes et portails

Doors and gates

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info Dezember 2009 3

MitgliedschaftenAngestellte Schweizarb: Angestellten Vereinigung Region BaselStarke Region Basel

RedaktionsteamHenriette Brunner, Maria Jablonowski-Becker, Ruedi Haas,Daniel Linder, Roland Hirt, Davide Lauditi, Sabine Zeller,Susanne Hänni

KontaktadresseNovartis International AGHenriette BrunnerPostfach, 4002 BaselTelefon 061 324 43 43E-Mail [email protected] www.nav.ch

NAV GeschäftsstelleWRO-1225.P, Postfach, 4002 BaselTelefon 061 697 39 00Telefax 061 697 76 73E-Mail [email protected]

Offizielle AdresseNovartis AngestelltenverbandMattenstrasse 51, Postfach, 4002 Basel

info erscheint vierteljährlichLaufende Nr.: 48/2009Auflage: 5000 Expl.

Redaktionsschluss info 1/20105. Februar 2010

Versand info 1/201023. März 2010

ÜbersetzungenInter-Translations SA, Pavillonweg 4, 3001 BernCLS Communications AG, Elisabethenanlage 11, 4051 Basel

TitelbildTüren und Tore (Foto WoK design)

Grafik/Satzcdesign, Reinach

DruckRunser Druck & Satz AG, Basel

Jegliche Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auchauszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung derRedaktion.

La reproduction/publication d’articles et de photos ainsique d’extraits d’articles ne peut se faire sans l’accordécrit de la rédaction.

The reproduction of this publication in any form is forbidden without the expressed written consent of theeditorial team.

Impressum

Sämtliche Artikel finden Sie auch unter: www.nav.ch

Inhalt

EditorialTüren und Tore 4

AktuellUnsere Weihnachtsgeschichte 6

Sozialpartnerschaft bei NovartisPensionskasse Umwandlungssatz und Zinssatz 8

NAV, für Sie aktivFotowettbewerb – die Sieger 11

Änderung im Auszahlungsmodus der Monatsgehälter ab 1. Januar 2010 12

Mitglieder werben Mitglieder 13

Bericht vom NAV family day in Augusta Raurica 14

Sehenswertes aus Basel, Regio und Interregio13. Beitrag: aus Deutschland, Bad Säckingen 16

Ein Rückblick mit Voraussicht 18

Novacomics 46

EditorialDoors and gates 5

NewsOur Christmas story 31

Social partnership at NovartisPension fund Conversion rate and interest rate 32

NAV, working for youPhoto competition – the winners 34

Change to the payment arrangement for monthly salaries from 1st January, 2010 35

Report from the NAV family day in Augusta Raurica 36

Sights worth seeing in Basel, the Regio and Interregio13th contribution: from Germany, Bad Säckingen 38

Members recruit members 40

A look back with foresight 41

EditorialPortes et portails 4

De saisonNotre histoire de Noël 19

Partenariat social chez NovartisCaisse de retraite Taux de conversion et taux d’intérêt 20

NAV, active pour vousConcours photo – les photos primées 23

Les membres parrainent des membres 24

Modification du mode de paiement des salaires mensuels à partir du 1er janvier 2010 25

Compte-rendu de la Journée des familles de la NAV à Augusta Raurica 26

Curiosités de Bâle, régio et interrégio13e partie: Bad Säckingen, en Allemagne 28

Une rétrospective avec perspective 30

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Türen und Tore, so das Thema des diesjährigen NAV-Fotowettbewerbes. Viele Mitglieder nutzten dieGelegenheit und haben die unterschiedlichsten Artenvon Türen und Toren fotografiert. Es ist immer wieder

erstaunlich, wie vielfältig Türen und Tore in Form, Farbe undBedeutung sein können. Sie können offen stehen und einen zumEin treten einladen. Sie können aber auch den Weg versperrenoder ausgrenzen. Im Mittelalter waren es die Burgherren mitihren Gefolgschaften, welche sich mit dem Hochziehen der Zug -

brücke und dem Verschliessen der schweren eisernen Tore bestens vor dem Feind schüt-zen konnten. Bei alten Gebäuden sind Türen manchmal unzugänglich oder gar ver-mauert. Hinter Türen können sich grausame Verliesse verstecken oder kostbare Schätze.Was sich auch immer dahinter verbergen mag, es weckt die Neugierde derjenigen,denen der Eintritt verwehrt bleibt. Etwas Verborgenes hat auch immer etwasGeheimnisvolles. Geschlossene Türen und Tore können aber auch einfach nur vorunerwünschten Blicken und Eindringlingen schützen, offene hingegen willkommenheissen. Täglich öffnen Menschen Türen und passieren Tore. Ob einem Türen offen stehen oder verschlossen bleiben, kann auch im übertragenen

Sinne verstanden werden. Es gibt Menschen, die regelmässig versuchen, «privatesTerrain» von andern zu betreten, obwohl sie dazu keine Berechtigung haben. Ob diesbewusst oder unbewusst geschieht, es kann verletzend sein. Fast alles hängt vomVerhalten der Menschen ab, der eigenen Einstellung. Vielleicht würde dem einen oderandern Menschen manche Tür offen stehen, wenn er ein angemessenes Verhalten hätte,mit Rücksicht und Respekt zum andern.

«Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.»

Charles Dickens

Aber … es muss der richtige sein!

Was nutzt einem ein «falscher Schlüssel», mit dem man versucht, sich gewaltsamEintritt zu verschaffen? Zu einem Schloss braucht es immer auch den «passendenSchlüssel», ansonsten ist alle Mühe umsonst. Sind die Muster von Schloss und Schlüsselzu unterschiedlich, hat man keine Chance. Vielleicht klemmt auch nur das Schloss undes bedarf einer gewissen Geschicklichkeit oder Sorgfalt, es zu öffnen. Geht man jedochgewaltsam vor und will sich Zugang erzwingen, so kann der Schaden gross sein. DasSchloss kann irreparabel zerstört werden, die Tür für immer verschlossen bleiben und dasGeheimnisvolle für immer verborgen. Versucht man jedoch, eine «klemmende Tür»geschickt und achtsam zu öffnen, berücksichtigt man die korrekten Regeln und begeg-net der andern Seite mit Respekt, so kann man Wunder erleben. Das Tor zum Glück unddas Tor zur Hölle liegen manchmal sehr nahe beisammen, umso wichtiger, jeden Schrittbewusst zu machen.

Ihre NAV PräsidentinHenriette Brunner

info Dezember 2009

Editorial

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info Dezember 20096

Er hatte seit vielen Jahren nichtmehr die gleiche Wärme wie indiesem Augenblick gespürt. Eswar, als ob ihn der Schmerz der

vergangenen Zeit wieder einholte. Erspürte, dass der Schmerz noch ganz tiefsass. Wahrscheinlich hätte man eineNarbe in seinem Herzen sehen können.Und nun flogen die Gedanken um ihn hinund her. Die zwei Herren, die auf dem Sofa sas-

sen, schienen sich in Zeitlupe zu bewe-gen. Sie sprachen miteinander, er hörteje doch nur stumpfe Geräusche, so sehrwar er von den Emotionen, die sein neu-geborenes Enkelkind in ihm erweckte,überwältigt.Es schien, dass doch noch etwas auf

dieser Erde sein eingefrorenes Herz er -wärmen konnte, und es lag nicht nur andiesem Baby. Er hielt nicht das erste Malein so kleines süsses Ding in seinenArmen. Seine Frau Anastasia hatte zweiwunderschöne Töchter auf die Welt ge -bracht. Jedoch schien diese Wärme an -ders zu sein und nicht nur, weil so viel Zeitvergangen war.Seine ältere Tochter glich ihm sehr, was

man von der jüngeren nicht behauptenkonnte. Sie glich ihm vor allem, was dasEngagement zur Arbeit anging. Sie hattesich für die Karriere als Managerin ineiner grossen Firma entschieden. Gleichwie ihr Vater war sie sehr erfolgreich. Sieopferte dafür ihre Zeit. Diese wiederumfehlte ihr schlicht und einfach, um eineernsthafte und langfristige Beziehungaufzubauen. Der Vorteil, den sie dabeihatte, war, dass ihre Arbeit sie von den

Unsere Weihnachtsgeschichte

Das Erwachen des Grossvaters

gescheiterten Beziehungen ablenkte. Erselber konnte diese Art von Ablenkunggut nachvollziehen. Seine jüngere Tochterwar ganz anders.Dieses kleine süsse Mädchen, das er in

seinen Armen hielt, sah so anders ausund hatte gleichzeitig doch so viel Ähn-lichkeit mit seiner jüngeren Tochter, wel-che seiner Frau, Anastasia, glich. Sie warihr Spiegelbild. Er erinnerte sich noch, wiestolz seine verstorbene Frau war, wennman sie beide jedesmal für Schwesternhielt.Und nun war es mit der Kleinen in sei-

nen Armen doch ganz anders. Der ver-gangene Schmerz war noch da, nur die-ses Mal war es leichter, ihn zu ertragen,zumindest in diesem Augenblick. DieseMenschen, wie er sie immer und immerwieder nach diesem Unfall nannte, dieihm seine Anastasia weggenommen hat-ten, hasste er so sehr, dass sich seine Ge -sichtszüge in den vergangenen Jahrenver ändert hatten. Falten des Hasses unddes Schmerzes sind entstanden. Es warschliesslich allen bekannt, dass dies einVolk von Rasern war, nur hatte nie je -mand wirklich etwas dagegen unternom-men. Er fühlte sich von seinen Lands -leuten und dem Staat im Stich gelassen.Und so verwandelte sich der Schmerz mitden Jahren zu Hass, der Hass zu Blindheit,die Blindheit zu Dunkelheit, die wiederumsein Herz erfrieren liess. Anastasia hättesich niemals in einen solchen Mann ver-liebt. Sie hatte sich in einen Mann ver-liebt, der lieben konnte und der Gefühlevon Hass und Rassismus nicht kannte.Obwohl seine jüngere Tochter seinen

Der Grossvater hielt das kleine Wunder in seinen grossen Armen und sie schien dadurch noch kleiner und verwundbarer zu sein. Mit Be wunderung beobach-tete er ihre kleinen, jedoch grossen Augen. Er sass auf seinem Lieblingssofaneben dem Kamin. Das Feuer gab mit seinem Licht dem Zimmer eine beson -dere Wärme. Durch die Fensterschei ben konnte man die ersten Schnee flockenbeobachten, die fast in regelmässigem Takt mit dem Pendel der grossen Pen -deluhr fielen, die fünf vor acht zeigte.

Aktuell

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Schmerz und Hass kannte, den er für dieMenschen dieses Volkes empfand, ver-liebte sie sich in einen von ihnen. Sie hei-rateten und das Ergebnis dieser Liebe lagnun auf seinem Schoss. Diese Heirat warfür ihn zu viel gewesen, sodass er für ei -nige Jahre den Kontakt zu seiner Tochterverweigerte. Obwohl ihm diese Trennunggenauso viel Schmerz verursachte wie derVerlust seiner Frau, machte seine Sturheitihn blind. So blind, dass er bis zum heuti-gen Tag seine Tochter nicht mehr gese-hen hatte.Und nun stellte er sich die Frage, die er

sich seit Langem hätte stellen sollen. Eslag nicht an mangelnder Intelligenz.Trotz dem war diese einfache Frage nochnie klarer zu beantworten wie in diesemAugenblick. Diese zarten Gesichtszüge und wun-

derschönen Augen waren die gleichenwie von seiner Tochter. Auch wenn mandie Ähnlichkeit zum Vater nicht leugnenkonnte, sah er Anastasia. Sie hatte mitihm oft darüber gesprochen, wie sehr siesich über Enkelkinder gefreut hätte. Sieerzählten sich, was sie alles mit ihnenunternommen hätten, und lachten oftüber mögliche kleine Streiche von ihnen.All dies wurde an diesem verfluchtenAbend einfach so durch einen Autounfallzunichte gemacht. An diesem Abend ander Kreuzung blinkten die Ampeln oran-ge und es hatte kurz zuvor zu schneienbegonnen. Alles, was folgte, ging soschnell. Das Gerichtsurteil war eindeutiggewesen; es war ein Unfall, keiner derBeteiligten konnte etwas dafür. Nur inseinem Urteil gab es Schuldige. An jenem Abend war er es, der unbe-

dingt dort hinwollte. Anastasia war nurseinem Willen gefolgt. Seine Schuld -gefühle waren deswegen so gross, dieseLast so enorm, dass er sie nicht selber tra-gen konnte. Und so suchte er jemanden,der sie für ihn tragen sollte. Ihm wurdeklar, dass nur er schuldig war. Nicht schul-dig am Tode seiner Frau. Schuldig, um je -den Preis einen Schul di gen finden zu wol-len, den es nicht gab. Das war seine wirk-liche Ver schuldung. Schuldig viele Jahreseines Lebens in Hass verbracht zu haben.Die Pendeluhr läutete acht Mal und seinEnkelkind erwachte mit ihm.

Von einem unbekannten Autor

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info Dezember 20098

Wie bildet sich eine Rente aus derberuflichen Vorsorge, der 2. Säule?

Eine Rente aus der Pensions kasse(PK) wird aus dem im Spar topfder 2. Säule geäufneten Alters -guthaben gebildet.

Der in der 2. Säule versicherte Lohn um - fasst den sogenannten BVG-Teil, d.h. denTeil, welcher dem Bundesgesetz über dieberufliche Vorsorge (BVG) unterstellt ist(der höchste versicherbare Lohn im BVGbeträgt aktuell 82 080 CHF p.a.), sowie

den darüberliegenden Teil, das soge nann -te «Überobligatorium». Der Zinssatz auf den BVG-Alters gut -

haben wird jährlich durch den Bundesratfestgelegt. Der Zinssatz für den über -obligatorischen Teil, welcher sich haupt-sächlich an der Performance der Anlagen orien tiert, basiert auf dem jährlich festge-legten Zins gemäss Reglement bzw. Stif -tungs rats beschluss.Wie entsteht nun die Rente aus diesem

Kapital? Die Rente wird anhand eines so -

genannten Umwandlungssatzes aus demgeäufneten Kapital ermittelt. (Zum Bei -spiel ergibt ein Umwand lungs satz von6,0% auf einen Stock von 100 000 CHFeine regelmässige Rente von 6000 CHF).Während in einer Beitragsprimatkasse

die Rente direkt aus Altersguthaben undUm wandlungssatz ermittelt werden kann,versichern Kassen im Leistungs pri mat eineZielrente in Prozent des letzten ver si cher -ten Lohnes. Die Höhe dieser Leis tungs -primatrente basiert auf dem individuellenAltersguthaben und wird aus dem soge-nannten «Barwert der erworbenen Leis -tung» errechnet. Die Umwandlung des BVG-Alters kapi -

tals in eine Rente gemäss den gesetzlichfestgelegten Umwandlungssätzen mussvon jeder Vorsorgeeinrichtung, welchedie gesetzliche Mindestvorsorge durch-führt, gewährleistet werden und ist in dersogenannten Schattenrechnung auszu-weisen.

Der Mindestumwandlungssatz im BVGDer Umwandlungssatz auf dem BVG-Altersguthaben wird vom Gesetzgeberbestimmt und unter Berücksichtigung derdemografischen Entwicklung angepasst.Dies ist aufgrund der an und für sich er -freulicherweise steigenden Lebens erwar -tung notwendig. Ansonsten würde dieSolidarität zwischen Erwerbstätigen undPensionierten zu stark strapaziert, da inder Regel einmal gewährte Renten zah -lungen gesetzlich nicht gekürzt werdenkönnen. Nur im Falle einer Unterdeckungder Vorsorgeeinrichtung und unter be -stimmten Rahmenbedingungen könnenRentenerhöhungen der letzten 10 Jahrerück gängig gemacht werden. Im Jahr 2003 hat das Parlament be -

schlossen, den Mindestumwand lungs satzper 1. Januar 2012 von 7,2% auf 6,8%zu senken. Im Jahre 2008 wurde in einerzweiten Abstimmung einer weiteren Sen -kung auf 6,4% zugestimmt, was zu hef-tigen Diskussionen zwischen Befürwor -tern und Gegnern dieser Vorlage führte.Der Begriff «Rentenklau» wurde von denGegnern in diesem Kontext oft verwen-

Die schweizerische Altersvorsorge beruht auf drei unabhängigen Säulen.Säule I (AHV) und Säule II (berufliche Vorsorge, resp. Pensionskasse) sind in der Schweiz obligatorisch. Säule III beruht auf freiwilliger Basis, kannjedoch steuerbegünstigt geäufnet werden.

Pensionskasse – Bildung einer Rente aus der zweiten Säule

Umwandlungs- und Zinssatz

Sozialpartnerschaft bei Novartis

Die 3 Säulen der Altersvorsorge

1. Säule

AHV

2. Säule

BeruflicheVorsorge

3. Säule

Privates Sparen

Verzinsung gemäss persönlicher Anlage-strategie

Rendite im Minus- bis Plusbereich möglich

Enthält BVG-Anteil mit Mindestverzinsunggemäss Bundes-ratsbeschluss,derzeit 2,0%. Dieser Anteil ist in der sog. Schattenrechnung auszuweisen.

Umlageverfahren

Verzinsung gemäss jeweiligem

PK-Modell und Stiftungsratsbeschluss

2. Säule

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Kathrin Amacker, Nationalrätin der CVPBL und Head Diversity & Inclusion beiNovartis, befragt.

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det, während die Befürworter die demo-grafische Entwicklung (Langlebigkeit), dieabnehmende Performance der Märktesowie die Verantwortung für die Nach -haltigkeit dieser Sozialversicherung in denVordergrund der Argumentation stellen.

Das Bundesamt für Sozialversicherung(BSV) geht zurzeit von einer durchschnitt -lichen Anlagerendite von 3,9% und ei -nem technischen Zinssatz von 3,4% aus.Im Zusammenhang mit der Senkung

des Umwandlungssatzes haben wir Dr.

müssen der Bevölkerung klarmachen,dass es eben nicht um «Rentenklau»geht. Nie man dem wird etwas wegge-nommen. Es kann aber nur verteilt wer-den, was vorhanden ist. Es muss auchnoch für die nächste Generation reichen.

Wäre deiner Meinung nach eine Erhö hungdes Rentenalters eine Alternative odergar eine nötige Ergänzung?Ich bin nicht für eine Erhöhung des

Rentenalters, aber für die Flexibilisierungum das Rentenalter 65. Durch die Er hö -hung des Frauenrentenalters aufgrundder 11. AHV-Revision werden 800 Mio.CHF eingespart, davon sollen meinerMeinung nach 400 Mio. für die sozialeAbfederung von Frühpensionierungen bei tiefen Einkommen eingesetzt werden.

Wie siehst du die langfristige Prognosefür die 2. Säule (Stellenwert) und welcheEmpfehlungen zur Altersvorsorge wür-dest du heute einem jungen Erwerbs tä -tigen beim Eintritt ins Erwerbsleben mit-geben?Ich sehe die Prognosen der 2. Säule

nicht so negativ.Ich empfehle jungen Menschen, bei

einer Anstellung nicht nur das Salär, sondern auch die Altersvorsorge gut zube trachten. Es geht darum, eigenver -antwort lich die persönliche Situation zube urteilen, auch im Dialog mit der Fa milie, und schliesslich das passendepersönliche Vorsorgemodell zu wählen.Im Falle einer Invalidität kann die beruf -liche Vor sorge auch bei sehr jungenPersonen plötzlich eine wichtige Rollespielen.

Kathrin, es ist schon seit Längerem be -kannt, dass die Menschen immer älterwer den. Es scheint klar, dass mit einersteigenden Lebenserwartung auch derUm wandlungssatz sinken muss. Trotz demist der Umwandlungssatz für das PK-Obligatorium (BVG-Teil) über viele Jahreauf 7,2% gehalten worden. Hat man esverschlafen, rechtzeitig zu reagieren?Es ist wichtig, Trends aufmerksam zu

ver folgen, um im richtigen Zeitpunktreagieren zu können. Diese Reaktionensollen langfristigen Entwicklungen Rech -nung tragen. Aktionismus ist hingegennicht angebracht. Letztlich geht es auchdarum, unsere Sozialwerke nicht mitübermässigen Risiken zu gefährden.

Am 3. Oktober 2003 wurde von beidenKam mern des Parlaments einer Senkungdes Mindestumwandlungssatzes von ur -sprüng lich 7,2% auf 6,8% per Januar2012 zugestimmt. War das der richtigeZeitpunkt? Die Senkung des Umwandlungssatzes

widerspiegelt die gestiegene Lebens -erwar tung unserer Bevölkerung. Wir le benimmer länger, deshalb muss das an ge -sparte Kapital nach der Pensionie rungauf mehr Lebensjahre aufgeteilt werden.Das ist ein rechnerischer und kein poli -tischer Prozess. Das Parlament hat alsoden Fakten entsprechend gehandelt.

Im Dez. 2008 haben die beiden Kam mern des Parlaments erneut einer Senkung desUmwandlungssatzes für den obligatori-schen Teil (BVG-Teil) zugestimmt, näm lichauf 6,4% statt 6,8%. Was sind die Aus -löser für diese weitere Senkung?Ausschlaggebend waren erneut die

Fakten zur Lebenserwartung unserer Be -völ kerung. Neu dazu kam aber auch die

Erkenntnis, dass die Zukunft der Finanz -märkte mittel- und langfristig nicht mehrgleich optimistisch beurteilt wird wienoch vor einem Jahrzehnt.

Trotz allem Verständnis für die Notwen -dig keit einer Senkung des Umwand lungs- satzes sehen wir der Zukunft mit ungutemGefühl entgegen. Es wird schweiz weit zumassiven Renten ein bus sen kommen. DenKassen ging es in den 90er-Jah ren wäh-rend langer Zeit sehr gut und trotzdemwurden Renten anpassungen nur margi-nal oder gar nicht vollzogen.Was waren deine Beweggründe, dem

Entscheid einer weiteren Senkung desUm wandlungssatzes zuzustimmen?Die Senkung dient der langfristigen

Sicherung unserer beruflichen Vorsorge.Wir dürfen unsere Pensionskassen nichtmit überhöhten Gewinnerwartungen da -zu verleiten, unverhältnismässig grosseRisiken einzugehen. Die Prosperität dereuropäischen Länder, wie die Vergan -gen heit uns dies beschert hat, darf nichteinfach in die Zukunft extrapoliert wer-den. Wirtschaftlich gesehen nimmt derEin fluss Europas ständig ab.

In der Zwischenzeit ist ein Referendumgegen die Senkung auf 6,4% ergriffenworden. Denkst du, dass das Referen dumErfolg haben könnte? Es sind doch sicher-lich Podiumsdiskus sionen mit Pro undKontra in Planung, kannst Du uns diesbe-züglich Informationen geben?Voraussichtlich wird es im März 2010

zur Volksabstimmung kommen. Ich findees grundsätzlich gut, wenn sich dieÖffentlichkeit für das Thema der berufli-chen Vorsorge interessiert. Es soll breitdiskutiert werden; als Politikerinnen undPolitiker sind wir hier gefordert. Wir

Interview von H. Brunner und E. Trächslin mit Dr. Kathrin Amacker, Nationalrätin und Novartis-Angestellte

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info Dezember 200910

Sozialpartnerschaft bei Novartis

Kriterien zur Festlegung dieser Verzin sung sind– Performance der Anlagen (Zinssätze der Bundesanleihen als sicherer Richt -wert)

– Entwicklung der Risikoleistungen (Tod, Invalidität)

– Demografische Entwicklung– Notwendigkeit der Rückstellungen zur Bildung von ReservenEine Pensionskasse muss einen höhe-

ren Zins erwirtschaften als die aktuellen2,0% auf dem BVG-Anteil, damit Mittelfür die Erhöhung der Deckungskapitalienaufgrund von Lohnerhöhungen sowie Re serven für Zeiten einer schlechten Ak -tien performance gebildet werden kön-nen. Dies hat schon manche PK zu risiko -reichen Anlagen verleitet, um eine hohePer formance zu erwirtschaften und nichtin eine Unterdeckung zu geraten.

Henriette Brunner, Eva Träschslin, PK Stiftungsrätinnen

Spezifisches zur Verzinsung der AltersguthabenDie Altersguthaben werden mit Beiträgenvon Arbeitnehmer, Arbeitgeber und demZinsertrag geäufnet, um das für die Ren -tenbildung notwendige Zielkapital imAlter 65 zu erreichen. Der Mindestzinssatz für das BVG-Al ters -

guthaben lag von 1984 bis 2002 fix beiunveränderten 4%. Seit 2003 wird derZins jährlich im Voraus vom Bundesratfestgelegt und hat seither laufend abge-nommen. Dreh- und Angelpunkt für dieFestlegung des Mindestzinssatzes ist dergleitende Durchschnitt der 7-jährigenBun desobligationen. Obwohl in den 90er-Jahren die Gewinne aus den Anlagensehr hoch waren (z.T. über 10%) wurdeder Zinssatz auf diesen Guthaben nichterhöht. Der heutige Mindestzinssatz für das

BVG-Altersguthaben liegt bei 2% (wirdjährlich vom Bundesrat festgelegt, letzt-mals im Oktober 2009). Die folgende

Übersicht zeigt, wie stark sich der Zins -satz in den letzten Jahren verändert hat.

Übersicht der Entwicklung des Zinssatzesüber die letzten Jahre

Der Zins für den überobligatorischen Teilwird gemäss Reglement bzw. Stiftungs -ratsbeschluss festgelegt.

Mindestzinssatzin %

1983 1988 1993 1998 2003 2008

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

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info Dezember 2009 11

Grosser Fotowettbewerb 2009

Die Siegerfotos Auch in diesem Jahr hat sich der NAV Foto wettbewerb grosser Beliebtheiterfreut und es sind sehr viele unterschiedliche Bilder von Türen und Toren beiuns eingegangen.

Die Gewinner

1. Rang Bild Nr. 34, Jean-Daniel Horner, WSJ-310.2.09.31 Künstleruhr (limitierte Auflage, 50 Expl.), in handsignierter Metallbox,gestiftet von der Künstlerin Carole

2. Rang Bild Nr. 42, Heinz Schaub, WST-111.E.716Gutschein für 2 Personen für 5 Übernachtungen in einem Sunstar-Hotel, gestiftet von Sunstar Hotels

3. Rang Bild Nr. 46, Jörg Friedebold, WSJ-316.4.08Gutschein für 1 Jahreskarte im Novartis-Fitnesscenter, gestiftet von Fitorama AG Heinz Schaub

Der NAV hatte im info 2/2009 wie auch per Website wiederum einen attrakti-ven Fotowettbewerb ausgeschrieben, diesmal mit dem Thema «Türen undTore». All die schönen und eindrucksvollen Aufnahmen konnten Sie an -schliessend auf unserer Website www.nav.ch beurteilen und auch benoten.

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Zusen dun gen be -danken, mit denen Sie uns wiederum an attraktiven und faszinierenden Ferien erinne -rungen teilhaben liessen.Wir freuen uns, Ihnen nun die Sie ger fotos präsentieren zu können.

Jean-Daniel Horner

Jörg Friedebold

NAV, für Sie aktiv

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info Dezember 200912

Es gibt also nicht weniger Geld,sondern der Auszahlungsmoduswird damit lediglich an die Pra xis der meisten ausländischen

Novartis-Konzerngesellschaften angegli-chen. Auch die Kinder- und Ausbildungs -zulagen werden bereits seit Mai 2008 in12 und nicht in 13 Teilen ausbezahlt.Der NAV Vorstand sieht in dieser Ände-

rung des Auszahlungsmodus keine Nach -teile, denn vermeintlich weniger kannletztlich sogar mehr sein!

Wie kommen wir zu diesem Schluss? Letztes Jahr hat der NAV einen Antragauf Anpassung der verbesserten Leis tun -gen auch für Mitarbeitende mit Einzel -arbeits vertrag an die Geschäftsleitung ge -sandt. Diese verbesserten Leistungenbein halteten zwei zusätzliche Ferientagefür alle sowie Angleichung von REKA-Be -zug auch für alleinstehende Mitarbei -tende.

Es folgten Verhandlungen zwischenden Sozialpartnern und wie so oft müs-sen dabei auch Kompromisslösungen ge -funden werden. Es gilt dann jeweils ab -zuwägen, was man gewinnt und wasman verliert. Materiell haben wir nichtsverloren, sondern gewonnen!Es ist uns bewusst, dass sich die Aus -

zahlung eines 13. Monatsgehaltes beiuns gut etabliert hat und viele Menschendamit Steuern zahlen oder Weihnachts -geschenke kaufen. Die Änderung desAuszahlungsmodus ist ein sehr emotiona-les Thema und hat auch bei vielen NAVMitgliedern für grosse Empörung ge -sorgt.

Warum akzeptiert der NAV den veränderten Auszahlungsmodus? – Bei dieser Änderung verliert niemand etwas, sondern durch den grösserenBe trag, der durch den verändertenAus zahlungsmodus monatlich auf das

Konto überwiesen wird, kann man beiguter Verzinsung sogar profitieren.

– Durch die Verhandlungen, die wir letz-tes Jahr mit der Firma geführt haben,kommen jedoch alle Angestellten seit2009 in den Genuss von zwei zusätz -lichen Fe rientagen (allerdings mit Be -schrä nkung auf maximal 30 Tage).

Fazit13 Monatsgehälter werden nun in 12 Teil eaufgeteilt und ausbezahlt, das Jahressalärverringert sich dadurch jedoch nicht, son-dern die monatlichen Auszahlungen wer-den entsprechend erhöht. Ab 2009 profitieren die Mitarbei ten -

den von zwei zusätzlichen Ferientagen. Ineiner mathematischen Formel ausge-drückt:

13 = 12 + 2

Man kann sogar sagen, dass Mitarbei -tende nicht nur von mehr Ferien, sogarauch von einer besseren Verzinsung pro-fitieren können, falls sich die Zinssituationwieder bessern sollte.

Doch es gibt noch etwas zu korrigieren!Wenn Lohnverhandlungen positiv verlau-fen, so passt Novartis die Gehälter jeweilsim April an. Da der höhere Lohn neudurch 12 geteilt wird, entsteht im Ver -gleich zur bisherigen Auszahlungspraxisein Minus bei den Auszahlungen von Ja -nuar bis März.

NAV Vorstand

Ab Januar 2010 erhalten Novartis-Mitarbeitende mit Einzelarbeitsvertrag ihrJahresgehalt in 12 statt wie bisher in 13 Monatsgehältern ausbezahlt. Der 13. Monatslohn wird aber nicht gestrichen, sondern auf die 12 Monatsgehälteraufgeteilt.

Änderung im Auszahlungsmodus der Monatsgehälter ab 1. Januar 2010

Wie weniger auch mehr sein kann!

NAV, für Sie aktiv

Der NAV beantragt, dass diese Dif fe -renz jedes Jahr mit einer Nach zah -lung im April ausgeglichen wird. DerNAV hat bereits am 2. November2009 ein entsprechendes Schreibenan die Geschäftsleitung gesandt.

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info Dezember 2009 13

NAV, für Sie aktiv

Unsere Aktion läuft weiter. Schon vielen Werbernkonnten wir mit einem schönen Preis eine Freudebereiten. Mit nur einer Neuwerbung sind Sie beider nächsten Verlosung auch da bei.

Beitrittserklärung NAV

Ich möchte dem NAV beitreten. Ich möchte im NAV aktiv mitarbeiten.

Herr Frau Personal-Nr. Geburtsdatum

Name Vorname

Standort Tel.-Nr.

Privatadresse PLZ/Ort

Management EAV GAV

Ich wurde geworben durch

Name Vorname

Standort Tel.-Nr.

Anmeldung ausfüllen, unterschreiben und einsenden an das Sekretariat NAV, WRO-1225.P, oder per Fax 061 697 76 73

Auch Mitglieder des Manage ments könnenvom NAV vertreten werden.

Mitglieder werben Mitglieder

Jahresbeitrag: Fr. 130.–

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info Dezember 200914

und als absolutes Highlight der grössteSilberschatz der Spätantike mit seinenüber 250 Platten, Schüsseln und Münzen.Einen lebensnahen Eindruck vom Alltagin römischer Zeit kann man in diesemMuseum besonderer Art erleben, wo An -fassen und Ausprobieren ausnahmsweiseerlaubt ist. So darf man sich z.B. im Ban -kett saal auf die Speisesofas legen. Wiezur Römerzeit müssen dabei aber dieSchuhe ausgezogen werden.

Römisches Brot backen In der Backstube konnten die Kinder inmehreren Workshops Korn von Handmahlen. Mit viel Kraft und grossem Eiferwurde am schweren Steinrad gestossen

und gezerrt. Danach wurde das Mehl ge -siebt und der Teig geknetet sowie nacheigenen Vorstel lun gen geformt. DasBacken in dem rö mi schen Backofen stell-te sich als grosse Kunst heraus.

Bei schönstem Wetter fanden am12. September 2009 147 Per -sonen den Weg nach AugustaRaurica, wo der NAV Vorstand

mit seinen Mitgliedern einen Nachmittagbei den Römern erleben durfte. AugustaRaurica, eine lebendige Römerstadt, einhistorischer Ort, an dem vor 2000 Jahrennoch 15 000–20 000 Menschen lebten.Heu te kann man in verschiedenen Work -

shops und Füh rungen die Ge schichteAugusta Rau ri cas lebendig erleben. Hierkann man Archäologie auch anfassen. Imgrössten archäologischen Park der Schweiz,un weit von Basel, kann man über dreissigeinzigartige Monumente bewundern.

Das RömerhausIm Römerhaus finden sich original nach-empfundene Wohn- und Arbeitsräume

NAV family day in Augusta Raurica

Ein lehrreicher Tag inAugusta RauricaEin Nachmittag mit der ganzen Familie bei den Römern. Die Römerzeit –hautnah erlebt. Sei es beim Brotbacken in der römischen Backstube oderbeim Scherbenpuzzle, die vielen Kinderaugen strahlten an verschiedenenWorkshops am NAV family day in Augusta Raurica um die Wette.

NAV, für Sie aktiv

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NAV-Familie liess den interessanten Tagbei Gegrilltem und dem selber hergestell-ten, köstlichen Brot ausklingen; auch derDurst wurde gebührend gestillt.

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ScherbenpuzzleWas erzählen den Besuchern die Tausen -den von Scherben, die auf Ausgrabungengefunden werden? In weiteren Work -shops konnten die Kinder hier die römi-schen Funde in die Hände nehmen, zer-brochene Stücke wieder zu einem Gefässzusammenfügen oder eine Tonfigur nachrömischem Vorbild modellieren.

Grillieren im Amphitheater Ca. 200 n. Chr. erbauten sich die Römer intypischer Lage, am südlichen Stadtrand,eine grosse ovale Arena. Sie ersetzte denälteren Bau im Stadtzentrum, der demszenischen Theater weichen musste. Beider Planung dieses neuen Amphitheaters

nützte der antike Baumeister die beste-henden topografischen Verhältnisse ge -schickt aus, indem er den Bau in die na -türliche Senke des Sichelengrabens legte.Mit verhältnismässig geringem Aufwandkonnte die Senke zu einer 50×33 m mes-senden Arena erweitert und die Bö schun -gen als Unterlage für die (hölzernen?)Sitzstufen hergerichtet werden, so dassam Ende der grösste Teil des Amphi thea -ters in das natürliche Terrain eingetieftwar. Dieses Amphitheater bot Platz füretwa 8000 Zuschauerinnen und Zu -schauer. Tierhatzen und Gladiatoren -kämpfe wurden hier ausgetragen. Am NAV family day ging es hier aber

wesentlich zivilisierter zu und her. Die

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die Geschichte zutage. Dort wird auchgemäss Funden, die bis 7000 v. Chr. rei-chen sollen, der Missionar St. Fridolinerwähnt, der im Auftrag des fränkischenKönigs im 6./7. Jahrhundert auf derSäckinger Rheininsel ein Doppelklosterge gründet und eine Kirche erbaut habensoll. Ländereien am Hochrhein, am Zü rich -see und im Kanton Glarus wurden diesemKloster überschrieben. Im Jahre 878 hatKaiser Karl III. das Kloster seiner Frau Rich -gard überschrieben; dies ist heute dieälteste Urkunde der Stadt Bad Säckingen.Anlässlich der 1100-Jahre-Feier im Jahre1978 wurde der Stadtname offiziell in«Bad Säckingen» geändert.Nach diesen geschichtlichen Refle k tio -nen treten wir am anderen Ufer direkt indie Altstadt ein.Das Fridolinsmünster mit den beiden

Türmen zieht uns jeweils magisch an, undwir finden in der ab 1360 erbautenKirche eine prachtvolle Ausstattung aus

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Die beiden Türme des Fridolins-münsters sind vor allem vonder Schweizer Seite her gutsichtbar; ihre «grünen Hüte»

scheinen das Rheintal gut zu überwachen.Vor dem Münster verbindet die alte Holz -brücke die beiden Ufer seit dem 13. Jahr -hundert. Bis 1979 floss der tägliche Ver -kehr über diesen alten Übergang zwischenDeutschland und der Schweiz. Wenn ichmit Gästen aus Übersee jeweils von Steinaus die Brücke überquere, müssen wiruns immer wieder mit der Geschichte ausden vergangenen Jahrhunderten ausei-nandersetzen. Dass die Brücke älter alsdie Kolonialgeschichte und somit auch

älter als viele Staaten in der Welt ist, wirdhier ganz klar vor Augen geführt. Im 13.Jahrhundert erstellt, durch Kriege undHochwasser mehrere Male zerstört oderbeschädigt, das lässt erklären, warumFranz Xaver und Nepomuk als Heilige dieBrücke beschützen sollen. Auch auf der1979 erbauten neuen Brücke unterhalbder Altstadt hält der heilige Fridolin überdie Brücke und ihre Nutzer seine schüt-zende Hand.Dass jedoch die Innerstadt von Bad

Säckingen bis 1830 auf einer Insel lagund die alte Steinbrücke noch heute imBoden auf der Nordseite der Altstadt ver-schüttet liegt, bringt erst einen Einblick in

Sehenswertes aus Basel, Regio und Interregio – 13. Beitrag: Bad Säckingen, Deutschland

Bad Säckingen, die Grenzstadt am Hoch längsten Holzbrücke Europas

NAV, für Sie aktiv

Der Rhein als Grenze und Gefahr prägte grosse Teile der Geschichte dieserStadt. Die Brücke verbindet die beiden Ufer und schafft Möglichkeiten zur Entwicklung. Heute ist die historische Holzbrücke ein Juwel und Anzie hungs -punkt für Gross und Klein.

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der Barockzeit, die aus den Jahren 1698bis 1755 stammt. Das Marktleben vor dem Münster ist

vor allem von lokalen Spezialitäten be -stimmt: Gemüse, Früchte, Fleisch, Wurstund Käse werden an Samstagen denKun den angeboten und auch gerne ge -kauft. Der Einkauf der Lebensmittel aufdem Münsterplatz lässt unsere Gedankenauch hier in die Vergangenheit schwei-fen; die schön verzierten Häuser haben somanchen versteckten Humor auf ihrenFassaden.Als Beispiel ein Spruch wobei mit dem

Namen «Hiddigeigei» der Kater aus derGeschichte des «Trompeters von Säckin -gen» gemeint ist geschrieben 1854 vonJoseph Victor von Scheffel:Hiddigeigei, spricht der Alte, pflück dieFrüchte, eh sie platzen,wenn die magern Jahre kommen, saugan der Erinnerung Tatzen!

Doch auch die Gassen mit ihren vor allemauch jüngeren Brunnen und den vielenGeschäften lassen uns den Stadt bummelrichtig geniessen. Dass auch der KaterHiddigeigei den Rücken auf einem Brun -nen am Rhein krümmt, lässt uns fragen,ob wir die Ursache dafür sein könnten.Hunger oder Durst braucht man übrigensnicht lange zu erdulden; Gele genheiten,diese zu stillen, hat es mehr als genug.Nach unserem Stadtrundgang musste ich

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wieder einmal den Bergsee in etwa 2 km Distanz oberhalb Säckingen besu-chen. Dieses Relikt aus der Eiszeit, das um1802/1803 herum verändert und mitFrischwasser aus dem Schöpfebach ver-sorgt wurde, war mir von Ausflügen inder Jugendzeit in Erinnerung. Ein Rund -gang um den See beschloss meine Exkur -sion nach Bad Säckingen.

Peter Bernauer

rhein mit der

WegbeschreibungenBad Säckingen liegt ca. 30 km östlich von Basel direkt am Rhein. Es ist gut erreich-bar mit dem Auto oder mit den Eisenbahnen von Deutschland und der Schweiz(Bahnstation Stein-Säckingen). Der Weg direkt am Rhein auf der Schweizer Seite(unter der neuen Fridolins-Autobrücke zum Ufer hinabsteigen) führt flussaufwärtszur alten Holzbrücke, die nur für Fussgänger und Fahrräder passierbar ist.Vom Stadtzentrum aus liegt der Bergsee 2,5 km nördlich und 90 Meter höher,

sowohl zu Fuss als auch mit dem Auto gut erreichbar.Pedalos auf dem See lassen auch Kinder ihren Spass haben.

Wanderkarten: Freizeitkarte Baden-Württemberg, Blatt 508 Lörrach 1:50 000Landeskarte der Schweiz, Blatt 214T Liestal 1:50 000

WichtigFür den Grenzübertritt auf der alten Holzbrücke müssen die Ausweispapiere mit-geführt werden.Die Wege sind gut und auch für Kinderwagen geeignet.

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Es ist wahrlich nicht einfach zuver stehen, warum die Zeit so rastund uns fast keine Möglichkeitenlässt, diese auch spürbar zu fas-

sen. Zu stark sind wir ins tägliche Ge -schäftsleben eingebunden, ein Terminjagt den anderen, Resultate werden ge -fordert und jeder von uns steht unterDruck, diese auch fristgerecht zu liefern.

Die permanente Belas tung kann aberauch nicht von jedem ausgehalten wer-den und so fordert diese leider immerwieder ihre Opfer, welche in den meistenFällen Opfer ihrer selbst sind und wegender geforderten Leistung ihre Grenzenbewusst oder unbewusst überschreiten.Falls dies wirklich der Fall sein sollte,

haben wir zum Glück verschiedene inter-ne Stellen, an die man sich wenden kann,etwa die internen Personalvertreter, denSozial dienst etc. sowie fortschrittlicheBedin gun gen wie z.B. Work-Life Balance. Ich bin aber auch der Meinung, dass

wir unseren Kolleginnen und Kollegengegenüber mehr Aufmerksamkeit schen-ken sollten. Nicht jeder Mitarbeitendekann sich seinem oder ihrer Vorgesetztenmitteilen, wenn es darum gehen sollte,

aufkommende Gesundheitsrisiken anzu-sprechen. Vielmehr nimmt man die Um -stände in Kauf und hofft auf bessereZeiten … Dass heutzutage ein zu grossesAugenmerk auf das eigene Dilemma ge -richtet wird, kann in vereinzelten Fällenvielleicht noch akzeptiert werden, aber wirsollten uns auch bewusst sein, dassMitarbeitende eventuell gar nicht mehr inder Lage sind, sich ihrem Umfeld mitzu-teilen.Gerade jetzt, wo die weihnachtliche

(Frei-)Zeit vor uns steht und wir von allenSeiten zu raschmöglicher Beendigung vonPendenzen gedrängt werden, sollte mit-unter Raum vorhanden sein, um sich inder kommenden Zeit auch be sinn lichenAnschauungen widmen zu können. Da zugehört nicht zwingend die kommerzielleBefriedigung sondern vor allem auchAufmerksamkeit anderen gegenüber. Inden letzten Jahren hat die zunehmendeAnonymität und Passivität nicht unbe-dingt zu einem besseren zwischen-menschlichen Verständnis geführt, wes-halb sich die kommenden Festtage eigent -lich optimal eignen würden, sich wiedereinmal Gedanken über das persönlicheUmfeld zu machen. Wer Hilfe und Unter -stützung braucht, kann diese nicht immerkundtun, weshalb es angebracht ist, sichmit offenen Augen umzuschauen, nichtnur vor oder während der Fest tage.Viele von uns nehmen sich noch immer

Vorsätze fürs neue Jahr, aber anstatt nuran sich zu denken, könnte auch Platz vor-handen sein, sich vermehrt seinem per -sön lichen Umfeld zu widmen, sei es privatund/oder am Arbeitsplatz. Vorsätze sindzwar kostenlos, setzt man sie hingegenum, so ist die Wertsteigerung nicht zuunterschätzen, da alle davon profitierenwerden.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen,

Ihrer Familie sowie Ihren Partnerinnenund Partnern frohe Festtage und vielZuversicht im neuen Jahr. Denn es stehtbereits wieder vor der Tür.

In wenigen Wochen ist bereits Jahresende und die wenigsten von uns könnensich einen Reim darauf machen, weshalb die Zeit so schnell verging, habenwir doch immer noch die letzten Sommerferien in Erinnerung und jetzt stehtauf einmal wieder die Sylvesternacht vor der Tür.

2009 – ein Rückblick mit Voraussicht

Was hat uns das zu Ende gehendeJahr persönlich gebracht?

NAV, für Sie aktiv

Roland HirtVorstandsmitglied NAVund Personalvertreter

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