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INFOMEDPATIENTENINFORMATION
Privatpraxis Dipl. med. Mario FriedrichPraktischer Arzt / Homöopathie
DU BIST, WAS DU ISST.
NIE WIEDER FLEISCH
Wie die Ernährung unsere Gesundheit beeinflusst
Die Vorteile einer veganen Ernährung
2. Ausgabe, August 2013
2 Infomed August 2013 Infomed August 2013 3
INHALT
Nachdem unsere erste Praxiszeitschrift eine solch positive Resonanz
gefunden hat, habe ich mich entschlossen, eine weitere Ausgabe zu
verfassen. In den Vordergrund möchte ich dieses mal die gesunde
Ernährung stellen, da jenes Thema mein vergangenes Lebensjahr
maßgeblich geprägt und verändert hat. Dabei möchte ich auch anhand
wissenschaftlicher Erkenntnisse Klarheit darüber schaffen, welche
Ernährung uns gezielt gesund erhält und uns dabei hilft, chronische
Leiden zu lindern beziehungsweise zu heilen.
Angefangen hat alles im Frühjahr 2012 nach
der Urlaubslektüre von „Peace Food“ (Rüdiger
Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, 2011).
Ist es tatsächlich möglich ohne Medikamente
gesund älter zu werden? Können sich bereits
vorhandene Alterserscheinungen wieder zu-
rückbilden?
Dies sind nur zwei der spannenden Fragen, auf
die ich eine Antwort finden wollte.
So beschlossen wir, tierische Produkte aus unserer
Ernährung weitestgehend durch pflanzliche
Nahrungsmittel zu ersetzen. Dabei begannen
wir damit, dass wir jegliche Fleisch, Fisch und
Wurstwaren vom Speiseplan verbannten. Später
kamen dann noch Milch und Molkereiprodukte
(Käse, Quark, Joghurt) hinzu.
Doch woher bekommt man all das gesunde
Obst und Gemüse in Bio-Qualität? Hierbei
halfen mir Patienten, die seit Jahren Mit-
glieder der Verbrauchergemeinschaft Dresden
(www.vg-dresden.de) waren, weiter. So sahen
wir uns den Bio-Supermarkt der VG am Fritz-
Reuter-Platz in Dresden an, waren begeistert
vom Ambiente, dem Umfang des Sortiments
und der Qualität und wurden Mitglieder der
Verbrauchergemeinschaft. Noch nie in meinem
Leben hat mir Einkaufen eine solche Freude
bereitet. Es ist ein Ort der Nachhaltigkeit und
Ruhe, trotz lebensfroher Kinder, welche durch
die Regale huschen. In der VG findet man alles,
was man für eine gesunde Ernährung und ein
nachhaltiges, umweltbewusstes Leben benötigt.
So hatten wir die optimalen Voraussetzungen,
um uns schrittweise vegan zu ernähren.
Wie sieht unser typisches Tagesmenü aus? Wir
beginnen den Tag mit einem Frischkornbrei
nach Dr. Bruker (Rezept s. S. 24) und grünem
Tee. Mittags gibt es ein leichtes veganes Gericht.
Dabei finden sich z.B. sehr gute Rezepte im
Buch „Ab jetzt vegan!“ von Lendle/ Henrich
(Trias-Verlag 2012). Am Abend essen wir Sau-
erteig-Vollkornbrot mit vegetarischem Brotauf-
strich sowie Obst und Gemüse der Saison. Im
Laufe des Tages trinken wir viel stilles Wasser
(möglichst aus einer artesischen Quelle).
Inzwischen ist über ein Jahr vergangen. Ich
brauche weniger Schlaf, bin sehr leistungsfähig
und auch meine Gelenke sind beweglicher ge-
worden. Nachdem ich anfangs 1-2 kg abge-
nommen hatte, hat sich mein Gewicht nun
eingepegelt. Der Körper hat seine neue Mitte
gefunden. In Stresssituationen bin ich gelassener
und konzentrierter. Meine Ausdauerleistung
hat sich verbessert. Ich spüre keinerlei Defizite
und brauche, im Gegensatz zur überwiegenden
Mehrheit der Männer in meiner Altersklasse un-
verändert keinerlei chemische Arzneimittel.
Das ganze Jahr war ich trotz lang anhaltender
„Infektwelle“ gesund. Und noch etwas ist auf-
fällig: meine Sensibilität und Empathie, welche
für meine Arbeit als Homöopath außeror-
dentlich wichtig ist, hat sich verstärkt. So kann
ich Ihre Sorgen und Probleme besser verstehen,
um diesen dann mit Liebe und Einfühlungs-
vermögen zu begegnen und Ihnen Lösungswege
zur Heilung aufzuzeigen.
LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT,
GRUNDLAGENBesonderheiten der veganen Ernährung
5-7
DU BIST, WAS DU ISST.China Study - Größte und längste wissenschaftliche Ernährungsstudie
4
RISIKEN UND FOLGENKranke Gefäße und Herzen durch falsche Ernährung
10-11
VITAMIN DBedeutung des Vitamin D für unsere Gesundheit
HINTERFRAGT
CHANCEN NUTZEN
Krank durch Weizen
Vorteile einer veganen Ernährung
14
15
17-18
5
6 15
Milch als Krankheitsursache?!
Salz - Eine fast vergessene Lebensgrundlage
Ernährungsumstellung! Aber wie?
BrustkrebsProstatakrebs
8-9
16
19-22
1213 BEWUSST GENIEßEN
Rezepte für eine ausgewogene, vegane Ernährung
23-27
4 Infomed August 2013
GRUNDLAGENDU BIST, WAS DU ISST.
CHINA STUDY
DIE BESONDERHEITEN DER VEGANEN ERNÄHRUNG
Wie kann einer, der die Nahrungsmittel nicht kennt,
die Krankheiten des Menschen verstehen?
Hippokrates (ca. 460-370 v. Chr.)
Unsere Ernährung, aber auch unsere Gedanken
haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind.
Lassen sie mich zunächst auf die Folgen der Er-
nährung eingehen.
2007 erschien die bisher größte und längste wissen-
schaftliche Ernährungsstudie, die China Study von
T. Colin Campbell. Hier wurden die Ernährungsge-
wohnheiten von 6.500 Probanden im Alter zwischen
35 und 64 Jahren aus 65 unterschiedlichen Land-
kreisen Chinas über einen Zeitraum von 20 Jahren
erfasst. Von den Teilnehmern der Studie wurden
Laborwerte (Urin, Blut) unter standardisierten Bedin-
gungen sowie das Auftreten von Krankheiten und
Todesfällen analysiert. Im ganzen Land wurden Nah-
rungsmittelstichproben erhoben. Am Ende fanden
die Wissenschaftler über 8.000 statistisch signi-
fikante Zusammenhänge zwischen Ernährung und
Erkrankungen.
Dabei fiel zunächst erst einmal auf, dass es Krank-
heiten gab, die in Gebieten auftraten, wo ein Nah-
rungsüberfluss herrschte (Krebs, Diabetes, koronare
Herzkrankheit) und Krankheiten in Nahrungsman-
gelgebieten (Infektionskrankheiten, wie Pneumonie
und Tuberkulose, parasitäre Erkrankungen, Magen-
geschwüre, rheumatische Herzerkrankungen sowie
endokrinologische und metabolische Erkrankungen).
In einigen chinesischen Provinzen traten besonders
selten koronare Herzkrankheiten oder Krebserkran-
kungen auf. Diese Menschen hatten auffällig niedrige
Blutcholesterinspiegel, da sie sich fast ausschließlich
von pflanzlicher Kost ernährten. Durch die Studie
fand man heraus, dass die Aufnahme von pflanz-
lichen Nährstoffen zu einem abnehmenden Blutcho-
lesterinspiegel führte. Auf der anderen Seite kam es
bei Männern, deren Ernährung überwiegend durch
tierisches Protein geprägt war, zu einer Erhöhung des
ungünstigen LDL-Cholesterins. Bemerkenswert dabei
ist, dass man bisher annahm, das diese Erhöhung
durch die Aufnahme von ungesättigten Fetten oder
Nahrungscholesterin zustande kommt.
T. Colin Campbell (*1934), ein US-amerikanischer Biochemiker und Ernährungsforscher, veröffentlichte 2004 das Buch „China Study“, in dem er eine überwiegend vegane Ernährung sowie eine reduzierte Aufnahme von verarbeiteten Nahrungsmitteln und raffinierten Kohlenhydraten empfiehlt.
Unter veganer Ernährung versteht man eine Kost, die vollkommen frei von tierischen Bestandteilen wie
Milch- und Molkereiprodukten, Eiern, Honig usw. ist.
Vegane Lebensweise erhält derzeit große Aufmerksamkeit. Um Ihnen diesen Ernährungsstil näher zu
bringen, soll es zunächst um die Besonderheiten veganer Nahrungsmittel gehen.
Infomed August 2013 5
6 Infomed August 2013 Infomed August 2013 7
GRUNDLAGENGRUNDLAGEN
1
2
3
54
Pflanzen sind reich an Ballaststoffen. Besonders viele
enthalten Blattgemüse, ungeschältes Getreide und Hül-
senfrüchte. Es zeigte sich, dass Ballaststoffe das Risiko
an Dickdarm- und Enddarmkrebs zu erkranken, mini-
mieren. Des Weiteren senken Ballaststoffe den Blutcho-
lesterinspiegel[1].
Pflanzen enthalten Antioxidantien wie Carotinoide,
Lycopine, Flavonoide, Saponine, Vitamin C und E.
Viele unserer heutigen Erkrankungen wie Krebs, Ar-
teriosklerose, Katarakt (grauer Star), um nur einige zu
nennen, entstehen durch einen Überschuss an freien
Radikalen. Um diese wieder zu „neutralisieren“, sind
wir auf die Aufnahme von Antioxidantien angewiesen.
Flavonoide kommen in Kirschen, Pflaumen, Beeren,
Äpfeln, Rotkohl, rotem Rettich, Zwiebeln, Radieschen,
Radicchio und Auberginen vor. Hülsenfrüchte, wie
Erbsen, Bohnen sowie Spinat tragen die leicht bitter
schmeckenden Saponine in sich. In Knoblauch, Scha-
lotten, Schnittlauch, Porree und Lauchzwiebeln heißen
die Antioxidantien Sulfide und machen den intensiven
Geruch und die Schärfe aus. Antioxidativ wirken auch
die Carotinoide in Aprikosen, Pfirsichen, Tomaten,
Paprika, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Spinat und
Karotten. Mohrrüben enthalten mit Abstand den
höchsten Anteil an Beta-Carotin, die Vorstufe des
Vitamin A mit antioxidativer Wirkung. Lycopine sind
in Tomaten, Grünkohl, Spinat, der roten Grapefruit und
in Nektarinen enthalten. Viel Vitamin C können wir aus
Orangen und anderen Zitrusfrüchten, Sanddorn, Jo-
hannisbeeren und Tomaten zu uns nehmen. Besonders
reich an Vitamin E sind Ölfrüchte und Nüsse/ Mandeln
sowie Weizenkeimöl, Maisöl, Sonnenblumenkerne und
Sonnenblumenöl sowie Sojaöl[2].
Grünes Gemüse ist in der Lage, Sonnenlicht mittels Biophotonen im Chlorophyll wie ein Schwamm
aufzunehmen und dann in Energie und Stärke umzuwandeln. Prof. Fritz Albert Popp wies in seinen
Forschungen nach, dass die Biophotonenstrahlung am Höchsten bei frischen, vollreifen Lebensmitteln
ist. Diese Strahlung soll seiner Meinung nach eine optimale Zellkommunikation ermöglichen. Aber
nicht nur das. So soll sich die Ordnungsstruktur der menschlichen Zellen verbessern, wenn wir Nah-
rungsmittel mit einer hohen Biophotonenstrahlung zu uns nehmen[3]. Wahrscheinlich kommt es dann
zur Reparatur nicht intakter DNA-Strukturen. Dies sind allerdings bislang Hypothesen der Biophysiker.
Pflanzen sind reich an Mineralien und Spurenele-
menten. Im Bärlauch ist z.B. viel Calcium, Magnesium,
Mangan, Eisen und Kupfer enthalten. Viel Calcium
liefert außerdem Rucola, Brunnenkresse und Grünkohl.
Magnesium können wir aus Basilikum, Schnittlauch und
Kresse aufnehmen. Besonders viel Eisen finden wir im
Basilikum, Rucola, Petersilie, Feldsalat, Brunnenkresse,
Gartenkresse, Rettich, Grünkohl, Zucchini, Wirsing
und Auberginen. Das für unser Immunsystem wichtige
Zink ist im Basilikum, Rucola, Kopfsalat, Rettich und im
Broccoli reichlich vorhanden. Zur Synthese von Insulin
benötigen wir das wichtige Spurenelement Kupfer. Nicht nur Diabetiker profitieren deshalb von Bärlauch,
Feldsalat, Chicorée und Auberginen.
Soja, Hafer-, Dinkel-, Gerste-
und Roggenflocken, Kleie,
Bohnen, Obst und Gemüse
sowie Vollkornprodukte ent-
halten komplexe Kohlenhy-
drate, die langsam zu Glukose
aufgespalten werden.
So kann der Blutzuckerspiegel
lange Zeit stabil gehalten
werden.
[1] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011[2] www.krebsgesellschaft.de/ernaehrung_antioxidantien.1040 html
[3] Die Botschaft der Nahrung: [unsere Lebensmittel in neuer Sicht] / Fritz-Albert Popp. Mit einem Interview mit Mathias Bröckers, Frankfurt, M.: Zweitausendeins, 2011
GRUNDLAGEN
Aminosäuren oder Proteinfragmente entstehen, die
über Defekte in der Darmwand in die Blutbahn ge-
langen können. Das Immunsystem erkennt diese als
Fremdkörper und bildet dagegen entsprechende An-
tikörper. Da eine Ähnlichkeit im Aussehen zwischen
den Fragmenten und den B-Zellen des Pankreas
(Bauchspeicheldrüse) besteht, beginnt der Körper
diese zu zerstören. So vermuten die finnischen Wis-
senschaftler Akerblom und Knip[12], entsteht der ju-
venile Diabetes mellitus Typ 1.
Die bekannteste Störung der „Milchverdauung“ ist
die Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit),
bei der das Verdauungsenzym Laktase fehlt oder
im Dünndarm in verminderter Menge produziert
wird. Dieses Enzym bilden alle gesunden Säuglinge
während der Stillzeit. Danach sinkt deren Aktivität.
Bei einer Laktoseintoleranz gelangt ungespaltener
Milchzucker bis in den Dickdarm und wird dort
von Darmbakterien aufgenommen und vergoren.
Dies führt zu Blähungen und Durchfall. Man unter-
scheidet den primären (natürlichen) Laktasemangel
mit den entsprechenden Verdauungsbeschwerden
im Säuglingsalter vom sekundären (erworbenen)
Laktasemangel.
Milch und Molkereiprodukte enthalten viele ge-
sättigte Fettsäuren, die die Verkalkung der Gefäße
(Arteriosklerose) begünstigen.
Auch gibt es immer wieder Schlagzeilen (zuletzt
2011) über Schadstoffe, wie z.B. das krebserregende
Dioxin in der Milch, die über das Tierfutter aufge-
nommen werden.
Als Alternativen zu den tierischen Milchprodukten
empfehle ich Soja-, Reis-, Hafer- und Mandel- Drink
(der Name Milch darf nur für durch Melken ge-
wonnene Produkte verwendet werden). Diese Drinks
enthalten kein Cholesterin und nur die gesünderen
pflanzlichen Eiweiße. Aus der Sojabohne (Achtung:
nur gentechnikfreie Produkte kaufen!) werden
neben dem Drink auch Yoghurt und Pudding in ver-
schiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Oft
werden dabei Calcium sowie die Vitamine B2, B12
und D zugesetzt.
Ein Zuviel an Soja kann gerade bei Männern durch
die östrogenähnliche Wirkung zu weiblichen Kör-
performen wie einem rundlichen Bauch oder
Brustansatz führen[13]. Für die Ernährung von Kindern
und Kleinkindern ist es ratsam, auf Reis-, Hafer-, oder
Mandel-Drink zurückzugreifen, da die in Sojapro-
dukten enthaltenen Phytoöstrogene das sensible
kindliche Immun- und Hormonsystem negativ beein-
flussen können.
Reis-Drink ist im Geschmack süßer als Soja-Drink.
Dies entsteht durch die enzymatische Reaktion zu
den Zuckern Maltodextrin und Maltose. Deshalb ver-
wendet man diesen zur Zubereitung von Süßspeisen
und Müsli. Leckeren veganen Frischkäse kann man
aus Nährhefeflocken selbst herstellen[14].
8 Infomed August 2013
GRUNDLAGEN
MILCH ALS KRANKHEITSURSACHE?!In meiner Sprechstunde erlebe ich seitens meiner
Patienten eine große Unsicherheit, was den Konsum
von Milch und Molkereiprodukten angeht. So treten
Fragen auf wie: Ist Milch für Kinder gesund und
wenn ja wie lange? Macht Milch starke Knochen
und beugt sie Osteoporose vor? Auch dazu bietet die
„China Study“ die wissenschaftliche Erklärung und
schafft endlich Klarheit.
Zunächst einmal kann man feststellen, dass der
Mensch das einzige Säugetier ist, was nach der
Wachstumsphase die Milch und Milchprodukte einer
anderen Spezies (Kuh, Schaf, Ziege, Pferd) zu sich
nimmt. Dabei ist die optimale Zusammensetzung
jedoch nur in der menschlichen Muttermilch zu
finden. Doch wer käme als Erwachsener auf den Ge-
danken, diese zu trinken?
Milch enthält den Wachstumsfaktor IGF-1 (Insulin
like growth factor = Insulin ähnlicher Wachstums-
faktor). Dieser dient dazu, die gesunden Zellen zum
Wachsen anzuregen und alte Zellen zu entsorgen.
Tierprotein führt dazu, dass mehr IGF-1 produziert
wird[4]. Damit wird das natürliche Gleichgewicht
gestört, das Wachstum von Krebszellen (Prostata)[5-8]
wird angeregt und alte Zellen nur noch mangelhaft
abgebaut.
Durch Pasteurisieren der Milch entstehen denatu-
rierte Eiweiße. Dieser Proteincocktail führt zu einer
Übersäuerung im Darm, die der Körper durch Cal-
cium-Lauge wieder ausgleicht. Die Milch wird somit
zum „Calciumräuber“. Dies erklärt, warum in
Finnland, dem Land des höchsten Pro-Kopf-Milchver-
brauchs, die höchsten Hüftfrakturraten auftreten[9].
Die hohen Calciummengen der Milch unterdrücken
die Produktion von aktivem Vitamin D. Dies führt
dazu, dass weniger Calcium resorbiert (wieder auf-
genommen) wird und die Calciumausscheidung an-
steigt[10].
Im Jahr 1992 entdeckten finnische Wissenschaftler
den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von
Diabetes mellitus Typ 1 und Milchkonsum[11]. Die
Eiweiße der Milch werden im Dünndarm in Ami-
nosäuren aufgespalten. Dabei können unverdaute
[4] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011[5] Low-protein diet suppresses serum insulin-like growth factor-1 and decelerates the progression of growth hormone-induced glonerulosclerosis, Doi SQ, Rassiah S, Tack I. et al., Am.J.Nephrol. 21, S. 331-339, 2001[6] Dietary changes favorably affect bond remodeling in older adults, Heaney RP, Mc Carron DA, Dawson-Hughes, J.Am.Diet.Assoc., S. 1228-1233, 1999[7] Hormones and diet: low insulin-like growth factor 1 but normal bioavailable androgenes in vegan man, Allen NE, Appleby PN, Davey GK, et al., Brit. J. Cancer 83, S. 95-97, 2000[8] The IGF Anis in the prostate, Cohen P, Peehl DM, and Rodenfeld RG, Horm. Metab. Res.26, S. 81-84, 1994[9] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011[10] www.krebsgesellschaft.de/ernaehrung_antioxidantien.1040 html[11] A bovine albumin peptide as a possible trigger of insulin-dependent Diabetes mellitus, Karjalainen J. Martin JM, Knip M, et al., New Engl. Journ. Med. 327, S. 302-307, 1992
[12] Putative environmentalfactors and Typ 1 diabetes, Akerblom HK and Knip M, Diabetes/Metabolism Revs. 14, S. 31-67, 1998[13] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011[14] http://www.vegetarismus.ch/heft/2008-2/vegankaese.html
FAZIT
Milch ist gut...für Kälber! Nach dem Abstillen
sollte keine Milch getrunken und keine Milch-
produkte verzehrt werden. Milch fördert die Ent-
stehung von Diabetes mellitus Typ 1, Allergien,
Arteriosklerose, Krebs und Osteoporose.
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Infomed August 2013 1110 Infomed August 2013
RISIKEN UND FOLGEN RISIKEN UND FOLGEN
[15]
Chronische ischämische Herzkrankheit70.557 Todesfälle*
8,3%
Bösartige Neubildung des Dickdarmes17.161 Todesfälle*
2,0%
Herzinsuffizienz45.428 Todesfälle*
5,3%Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge
43.908 Todesfälle*
5,2%
Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit
26.018 Todesfälle*
3,1%
Schlaganfall, nicht als Blutung oder Infarkt bezeichnet
21.594 Todesfälle*; 2,5%
Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
18.014 Todesfälle*; 2,1%
Bösartige Neubildung der Brustdrüse (Mamma)
17.974 Todesfälle*; 2,1%
Hypertensive Herzkrankheit21.047 Todesfälle*; 2,5%
Akuter Myokardinfarkt52.113 Todesfälle*
6,1%
KRANKE GEFÄßE UND HERZENDURCH FALSCHE ERNÄHRUNGLaut Statistischem Bundesamt zählten die Herzerkrankungen auch im Jahre 2011 zu den häufigsten
Todesursachen in Deutschland. Die folgende Grafik zeigt die gesamten Sterbefälle 2011 sortiert nach den
10 häufigsten Todesursachen der ICD-10 („International Statistical Classification of Diseases and Related
Health Problems“, ein weltweit anerkanntes Diagnoseklassifikationssystem der Medizin).
[15] http://www.destatis.de; http://www.gbe-bund.de * Anzahl ohne Totgeborene und ohne gerichtliche Todeserklärungen.
FAZIT
Wir können unsere Herzen schützen, indem wir uns vege-
tarisch oder besser noch vegan ernähren und zusätzlich
wenig Weizenmehlprodukte essen, pflanzliche Öle wie
z.B. Leinöl zu uns nehmen, uns so oft wie möglich im
Freien aufhalten und dabei die Sonnenstrahlen genießen.
Außerdem sollten wir uns bewegen (Ausdauertraining)
und regelmäßig entspannen (Meditation, Yoga).[16] Resolving the coronary artery disease epidemie through plant-based nutrition, Esselstyn CJ, Prev. Cardiol. 4, S. 171-177,2001 [17] Can lifestyle changes reverse coronary heart disease?, Ornish D.Brown SE, Scherwitz LW et al., Lancet 336, S. 129-133,1990[18] http://rawfoodsos.com/2010/07/07/the-china-study-fact-or-fallac/[19] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011
Dabei haben wir es mit immer besseren diagnos-
tischen (Koronarangiografie, Sonografie, CT) und
therapeutischen (Bypass, Stent, Medikamente) Maß-
nahmen nicht geschafft, dies zu verändern.
Ist dies nun unser Schicksal oder haben wir die Mög-
lichkeit, unser Herz gesund zu erhalten? Antwort auf
diese Frage gibt uns die Forschung von D. Caldwell
B. Esselstyn Jr., einem der erfolgreichsten Chirurgen
der Cleveland-Klinik (Ohio) in den USA. Er war bis
zu seiner Pensionierung Leiter der Breast Cancer
Task Force sowie Leiter für Thyreoidale und Parathy-
reoidale Chirurgie. Dabei stellte Dr. Esselstyn fest,
dass es einen direkten Zusammenhang zwischen
den Ernährungsgewohnheiten und dem Auftreten
der koronaren Herzkrankheit gab. Menschen, die
sich mit vollwertigen pflanzlichen Nahrungsmitteln
ernährten, konnten nicht nur das Risiko an KHK zu
erkranken minimieren, sondern auch bereits be-
stehende Durchblutungsstörungen der Herzkranz-
gefäße zurückbilden[16]. Dieser Effekt zeigte sich
immer wieder, sobald diese Form der Ernährung
gewählt wurde. Prominentes Beispiel ist der ehe-
malige US-Präsident Bill Clinton, der nach seiner
nachgewiesenen koronaren Herzkrankheit seine Er-
nährung umstellte und bis auf Fisch alle tierischen
Proteine wegließ um, wie er sagte, seine Enkel noch
aufwachsen zu sehen.
Ein weiterer Pionier auf dem Gebiet der Ernährungs-
forschung war Dr. Dean Ornish. Seine bekannteste
Arbeit ist die Lifestyle-Heart-Studie, bei der er 20 Pa-
tienten, die mit dem schulmedizinischen Standard-
programm behandeltet wurden, mit 28 Patienten,
die eine fettarme pflanzliche Kost, körperliches
Training sowie Entspannungsprogramme verordnet
erhielten, verglich[17]. Dabei profitierten die 28 Pa-
tienten deutlich von ihrer Therapie. Sie hatten eine
Verminderung ihrer arteriellen Blockaden von über
4%, niedrigere Cholesterinwerte als zu Beginn der
Therapie und einen Rückgang ihrer Brustschmerzen
um 91%. Im Gegensatz dazu nahmen bei den schul-
medizinisch behandelten Patienten Brustschmerzen
um 165% zu. Des Weiteren verschlechterte sich auch
ihre arterielle Durchblutung.
In der China-Study konnten folgende neue Risiko-
faktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall und hyper-
tensive Herzerkrankung gefunden werden:
Vitamin D-Mangel (zu wenig aktives Vitamin D
durch Hormonmangel oder zu geringe Aktivierung
durch fehlendes Sonnenlicht)
erhöhtes Apo-Lipoprotein B im Blut (erhöht sich
durch die Aufnahme von tierischem Protein)
Verzehr von Weizenmehlprodukten
Fisch besitzt durch seinen hohen Gehalt an Omega-3
Fettsäuren eine Schutzwirkung[18].
Allerdings möchte ich in dem Zusammenhang be-
merken, dass wir über eine Fischmahlzeit auch Schad-
stoffe wie Schwermetalle und radioaktive Isotope zu
uns nehmen. Bei der oft praktizierten Tiefseefischerei
wird ein hoher Anteil an alten Fischen gefangen.
Problematisch ist zudem der sogenannte „Beifang“
(pro Jahr 20.000 Delphine und Wale, 60.000 Meeres-
schildkröten, 1 Million Schwertfische und 3 Millionen
Haie[19]), der oft verletzt wieder ins Meer zurück
geworfen wird und qualvoll verendet. Der größte
Teil der im Handel angebotenen Fische stammt aus
Zuchtbecken, in denen Fische auf engstem Raum
gehalten und mit Tiermehl und Antibiotika gefüttert
werden. Auf den oftmals langen Transportwegen
sterben 10-20% der Fische. Der „Rest“ steht unter
Schock und ist teilweise krank[19].
Deshalb sollten wir unseren Omega-3-Fettsäuren-
Bedarf aus pflanzlichen Ölen wie zum Beispiel Leinöl
(enthält 53g Omega-3 Fettsäuren/100g) decken[19].
12 Infomed August 2013 Infomed August 2013 13
RISIKEN UND FOLGEN RISIKEN UND FOLGEN
BRUSTKREBS PROSTATAKREBSPro Jahr erkranken in Deutschland 57.000 Frauen an
Brustkrebs. Das bedeutet, dass im Laufe ihres Lebens
jede 8. Frau daran erkrankt[20]. Was wissen wir über
die Risikofaktoren dieser Krebserkrankung? Colin
Campbell beschreibt in der China Study folgende
mögliche Ursachen:
frühe Menarche (vor dem 12. Lebensjahr)
späte Menopause (nach dem 55. Lebensjahr)
hoher Anteil an weiblichen Geschlechtshormonen
(Progesteron, Östrogen)
hoher Blutcholesterinspiegel
Dioxin
PCB (Polychlorierte Kohlenwasserstoffe)
PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasser
stoffe) aus Auspuffgasen, Tabakrauch
genetische Belastung (BRCA1, BRCA2)
Jedoch fielen in der Studie weitere Ursachen auf:
Alkoholmissbrauch
erhöhter Blutzuckerspiegel
Hormone in Nahrungsmitteln
Hexachlorcyclohexan (Insektizid Lindan)[21]
Immer wieder lassen sich Frauen, zuletzt die Schau-
spielerin Angelina Jolie, wegen einer familiären ge-
netischen Belastung die Brüste entfernen. Sie lassen
sich dabei von Wissenschaftlern verunsichern, die
Ängste schüren, damit die Genforschung weiterhin
subventioniert wird. Seit vielen Jahren ist jedoch
bekannt, dass diese Gene erst aktiviert (exprimiert)
werden müssen, damit Krebs entsteht. Dies ist aber
entscheidend, denn eine natürliche Ernährung mit
pflanzlichen Nahrungsmitteln verhindert dies[22].
Ebenso fand Campbell heraus, dass Schadstoffe
besonders häufig Brustkrebs auslösten, wenn eine
überwiegend auf tierischen Nahrungsmitteln basierte
Ernährung erfolgte.
Frauen, die sich vegan ernähren, haben nicht nur
ein geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken,
sondern auch den Vorteil, dass ihre Menopause ohne
größere Beschwerden abläuft.
Prostatakrebs ist bei Männern in Deutschland die häufigste Krebserkrankung. Laut Angaben des
Robert-Koch-Institutes kam es 2008 zu 63.440 Neuerkrankungen. Dabei betrug die relative 5-Jahres-Über-
lebensrate immerhin 92%[23]! Innerhalb der Gruppe der an Krebs verstorbenen Männer ist Prostatakrebs die
dritthäufigste Krebs-Todesursache nach Bronchial- und Kolorektalem Karzinom. Das mittlere Alter bei Diag-
nosestellung beträgt 71 Jahre.
Auch hier konnte Campbell aus der China Study schlussfolgern, dass es einen eindeutigen Zusammenhang
zwischen dem Verzehr von tierischen Nahrungsmitteln, hier im Speziellen von Milchprodukten und dem
Auftreten von Prostatakrebs gibt. Je höher der Verzehr von Milchprodukten, desto höher das Risiko, an
bösartig metastasierendem Prostatakrebs zu erkranken. Aber noch ein weiterer Faktor war auffällig - Vitamin
D. So konnte Professor Li in einer über 18 Jahre dauernden Untersuchung zeigen, dass Männer mit einem
Vitamin-D Spiegel von über 62 nmol/l ein nur halb so großes Risiko hatten, an Prostatakrebs zu erkranken.
Im Praxisalltag erlebe ich oft, dass Patienten
meinen, viel Milch und Milchprodukte zu sich
nehmen zu müssen, um möglichst starke
Knochen zu haben. So lag der Durchschnitts-
verbrauch pro Kopf an Milcherzeugnissen in
Deutschland laut Ministerium für Verbrau-
cherschutz im Jahre 2010 bei 84,4 kg. Damit
nehmen wir in Europa einen Spitzenplatz beim
Milchverbrauch ein. Demgegenüber stehen über
6 Millionen an Osteoporose erkrankte Menschen
in unserem Land. Wie kann das sein? Tierische
Proteine und insbesondere Milch führen zu
einem Säureüberschuss im Körper. Um dies zu
neutralisieren, setzt unserer Körper eine sehr
effektive Calciumlauge ein. Ist nicht genug freies
Kalzium im Blut vorhanden, wird Kalzium aus
dem Knochen mobilisiert. Messen kann man dies
an einer vermehrten Calciumausscheidung über
den Urin. Aber nicht nur Milchprodukte und tie-
rische Proteine tragen zur Osteoporose bei. Auch
Bewegungsmangel, Stimmungsschwankungen
(„sauer“) sowie ein niedriger Vitamin-D Spiegel
sind Risikofaktoren einer Osteoporose.
Als „Calciumlieferanten“ empfehle ich Bohnen
und Blattgemüse. Raffinierte Kohlenhydrate
(Zucker) und Weißmehlprodukte (Backwaren,
Weizennudeln) sollten dagegen nur in geringen
Mengen gegessen werden. Weiterhin empfehle
ich Bewegung im Freien, um die Knochen gesund
zu halten sowie besonders bei Osteoporose.
Benutzen Sie hin und wieder lieber die Treppe an-
stelle des Aufzuges! Yoga oder Tai Chi verbessert
in jedem Alter die Beweglichkeit und hilft, die
Durchblutung aller Organ zu erhalten und zu
verbessern. Oft lernt man in diesen Kursen eine
bessere Atmung (Pranayama) sowie Meditations-
techniken. Auch dies trägt wesentlich zu einer
ausgeglichenen Säure-Basen-Balance bei.
[20] http://flexikon.doccheck.com/de/Mammakarzinom [21] http://rawfoodsos.com/2010/07/07/the-china-study-fact-or-fallac/[22] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011 [23] http://www.rki.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Prostatakrebs/prostatakrebs_node.html
Infomed August 2013 15
HINTERFRAGT
14 Infomed August 2013
BEDEUTUNG DES VITAMIN DFÜR UNSERE GESUNDHEIT
KRANK DURCH WEIZEN
Aufgrund der besonderen Bedeutung des Vitamin D
für unsere Gesundheit möchte ich dies etwas näher
betrachten.
Cholecalciferol (Vitamin D), das eher ein Hormon als
ein Vitamin ist, wird in der Haut durch UV-Licht ge-
bildet oder über die Nahrung (Fisch, Nahrungsergän-
zungsmittel) aufgenommen. Danach gelangt es zur
Leber, in der es als Calcidiol gespeichert wird. Von
dort aus wird es bei Bedarf zur Niere transportiert
und mit Hilfe eines Enzyms in die aktive Form, das
1,25-Vitamin D (Calcitriol), aktiviert. Neben der Re-
gulation des Kalziumstoffwechsels hat Calcitriol
eine Steroidhormon-ähnliche Wirkung, in dem es im
Zellinneren die Proteinsynthese verändert. Damit
kontrolliert es Zellwachstum (Proliferation), Zelldiffe-
renzierung, Apoptose (programmierter Zelltod) sowie
die Immunmodulation[24].
So ist ein Vitamin D- Mangel nicht nur für Osteo-
porose, sondern auch für die Entstehung von Hy-
pertonie, kardiovaskuläre Krankheiten, Asthma, Au-
toimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, Morbus
Crohn, Lupus erythematodes, Diabetes mellitus
Typ 1), Krebs (Dickdarm, Brust, Bauchspeicheldrüse,
Speiseröhre, Niere, Leukämie), Fibromyalgie, Morbus
Parkinson, Paradontose, Depression und Demenz
von ursächlicher Bedeutung.
Die Freisetzung des aktiven Vitamin D aus der Leber
wird durch eine Ernährung mit tierischen Eiweißen
und durch zu hohen Calciumkonsum (Milchprodukte)
gehemmt[25]. So ist es nicht verwunderlich, dass
viele Menschen trotz „optimaler Ernährung“ einen
Vitamin D- Mangel mit den entsprechenden Folgeer-
krankungen haben. Aktiviert wird das 1,25-Vitamin
D durch das Parathormon der Nebenschilddrüse.
Nicht selten kommt es vor, dass nach einer Schild-
drüsen-OP die Nebenschilddrüse verletzt oder sogar
vollständig oder teilweise entfernt wurde.
Deshalb ist es wichtig, genügend Sonnenlicht über
die unbedeckte Haut zu „tanken“ und dies ohne
Sonnenschutz, da die in den Sonnencremes ent-
haltenen UV-Blocker, die Synthese von Vitamin D blo-
ckieren. Wenn die Haut durch das Sonnenlicht leicht
gerötet wird, so reichen 10 Minuten dreimal pro
Woche aus[25]. Danach nicht duschen![26]. Falls dies in
den sonnenscheinarmen Jahreszeiten wie Herbst und
Winter nicht möglich ist, empfehle ich als natürliche
Vitamin-D-Quelle Pilze (Steinpilze, Champignon)
oder eine Nahrungsergänzung (z.B. in Kombination
mit Zeolith). Klinoptilith-Zeolith wirkt als natürliches
Siliciummineralgestein als sogenannter Ionenaus-
tauscher und ist in der Lage, Toxine zu binden und im
Gegenzug benötigte Mineralien abzugeben[27].
Weizen ist das am häufigsten verzehrte Getreide der
Welt. Dabei hat er mit seiner Urform, dem Einkorn,
nur wenig gemein. Einkorn wurde 3300 vor Christus
in Europa als eine der ersten Getreidesorten kul-
tiviert. Es ist ein Wildgras mit 14 Chromosomen, zäh
und kälteunempfindlich. Durch Kreuzung mit einem
nicht verwandten Wildgras entstand der Emmer,
der 28 Chromosomen enthält. Aus diesem entstand
durch Verschmelzung mit anderen Wildgräsern ca.
1000 Jahre vor Christus der erste Weichweizen mit
42 Chromosomen. Dieser war gegenüber Einkorn
und Emmer deutlich ertragreicher und konnte besser
verarbeitet werden. Durch natürliche Züchtung ent-
standen Hartweizen (v.a. Verwendung für Pasta) und
sehr feiner Weizen (z.B. als Kuchenmehl). Seit Beginn
der 60er Jahre begann man ertragreichere und
gegen Krankheiten und Umwelteinflüsse resistentere
Sorten zu züchten. 95 Prozent der Gene des neuen
Weizens stimmen mit den Urformen überein. die
übrigen 5 Prozent sind jedoch einzigartig. Besonders
die Glutenproteine unterscheiden sich deutlich. Au-
ßerdem entwickelte sich durch die Kreuzungen das
im Weizen vorhandene Gliadin zu einem appetitan-
regenden Wirkstoff. So kommt es dazu, dass wir von
weizenhaltigen Nahrungsmitteln gar nicht genug be-
kommen können. Rund 30% der Menschen haben
Entzugserscheinungen ähnlich wie beim Nikotin-
entzug, wenn sie keine Weizenprodukte mehr essen.
Weizen erhöht den Blutzucker stärker als andere
Kohlenhydrate. So hat Vollweizenbrot einen GI
(Glykämischer Index = Vergleich der Wirkung ver-
schiedener Kohlenhydrate zu reinem Trauben-
zucker) von 70! Damit setzt nach dem Verzehr von
Weizen die fatale Fettbildung durch den Gluko-
se-Insulin-Kreislauf ein und es entsteht dadurch das
viszerale (Bauch) Fett. Im Gegensatz zu anderen
Fettdepots fördert dieses „aktive“ Fett Entzündungs-
reaktionen, verzerrt die Insulinsekretion und sendet
anomale Stoffwechselsignale an den Körper, was
bei Männern zur Östrogensekretion und damit zum
Brustwachstum führt. Auch könnte damit der Zusam-
menhang zwischen einer weizenreichen Ernährung
und der Zunahme von hormonabhängigen Tumoren
wie Brust- und Prostatakrebs sowie Arteriosklerose
und koronarer Herzkrankheit erklärt werden.
Bei der Verdauung von Weizen zerfällt das enthaltene
Gluten in eine morphinähnliche Substanz und durch-
dringt die Blut-Hirnschranke. Dies kann Gedanken
und Verhalten beeinflussen (ADHS). Außerdem trägt
Weizen zur Übersäuerung bei, da bei der Weizenver-
dauung noch mehr Schwefelsäure entsteht, als bei
der Verdauung von Fleisch.
VITAMIN D
[24] https://de.wikipedia.org/wiki/Cholecalciferol[25] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011[26] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011[27] Naturmineralien, Regulation, Gesundheit, Karl Hecht, Elena Hecht-Savoley, Schibri-Verlag Berlin.Milow, 2008
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CHANCEN NUTZENHINTERFRAGT
SALZ - EINE FAST VERGESSENELEBENSGRUNDLAGE
VORTEILE EINER VEGANEN ERNÄHRUNG
Salz, im Altertum als „weißes Gold“ bezeichnet
und in Teilen Afrikas 1:1 gegen Gold getauscht,
hat heute in der „etablierten“ Ernährungswissen-
schaft und Medizin an Bedeutung verloren. Oft
hören Sie deshalb von den Ärzten, ja nicht zu viel
Salz zu verwenden, um einen Blutdruckanstieg zu
vermeiden. Dabei ist Salz nicht gleich Salz. Billiges
Kochsalz (NaCl) entsteht, nachdem Kristallsalz in
aufwendigen Prozessen raffiniert wird und dabei mit
circa 200 chemischen Stoffen in Kontakt kommt.
Anschließend werden teilweise noch die bekannten
Stoffwechselgifte Fluor und Jod zugesetzt. Besonders
gefährdet sind Patienten mit Diabetes und/ oder Nie-
renschwäche, weil sich bei ihnen Jod und Fluor be-
sonders stark anreichern. Fluor und Jod können zu
Schäden am Nervensystem (nachlassende Gedächt-
nisleistung, Depression), Knochen und Gelenken, der
Schilddrüse, des Herzens (Herzrhythmusstörungen),
der Haut (Juckreiz) und des Darmes (Reizdarm)
führen. Dieses Salz bezeichnet der Biophysiker Peter
Ferreira als Zellgift, welches der Körper so schnell wie
möglich wieder entsorgen will. Dies geschieht über
Neutralisation mit Hilfe des körpereigenen Wassers.
Ja, und wenn man davon zu wenig trinkt, schrumpfen
die Zellen infolge des Wassermangels. Also - Finger weg vom Kochsalz!Demgegenüber steht das Kristallsalz, welches in
seiner besten Qualität 84 verschiedene Elemente
enthält, die alle auch im menschlichen Körper vor-
kommen. Dieses kristalline Salz kann direkt vom
Körper aufgenommen werden und reguliert Nerven,
Muskeln sowie die Gewebsspannung. Aber auch
beim Kristallsalz gibt es Probleme. So kann es durch
die toxische Belastung der Meere zu einer Anrei-
cherung von Schwermetallen im Meersalz kommen.
Außerdem wird 90% des Meersalzes raffiniert, d.h.
industriell gereinigt. Hochwertiges Meersalz zeichnet
sich dadurch aus, das es von Hand geerntet und
sonnengetrocknet wird. Eines der besten Meersalze
ist das Manju-Meersalz, welches aus der Tiefsee
vor Okinawa aus Meerwasser gewonnen wird und
in einem aufwendigen Verfahren an der Sonne ge-
trocknet und mit effektiven Mikroorganismen be-
sprüht wird. Dieses einzigartige Salz ist in der Lage,
die Fließfähigkeit des Blutes zu verbessern und eine
antioxidative Wirkung zu entfalten. Hiervon sollte
ein gesunder Mensch 2g und Kranke wie z.B. Kreb-
spatienten 4g täglich zu sich nehmen. Die sicherste
Qualität bietet Steinsalz, weil es frei von Schadstoffen
und Schwermetallen ist. Hier sticht das Himalaja-
Kristallsalz hinsichtlich seiner Qualität heraus.
Als Faustregel empfehle ich einen viertel Teelöffel Salz pro getrunkenem Liter Wasser. Dabei sollte
das Wasser möglichst Quellwasser sein, welches
ohne Druck gewonnen und abgefüllt wird (z.B. Pirin,
Lauretana, Plose, Artesia).
Eine Umstellung auf eine pflanzliche Kost bietet nicht
nur im Hinblick auf die eigene Gesundheit erhebliche
Vorteile.
Ohne Fleisch sind wir nicht für das Elend der Tiere
in den großen, engen Ställen verantwortlich. So
muss wegen uns kein Tier in einem Großschlachthof
gequält und getötet werden. Um das ganze Ausmaß
der Tierquälerei „kennen zu lernen“ empfehle ich
das ausgezeichnete Buch „Tiere essen“ von Jo-
nathan Safran Foer, in welchem er die Verhältnisse in
der amerikanischen Landwirtschaft schildert.
Außerdem hätten wir das riesige Entsorgungs-
problem der tierischen Gülleseen und Mistberge
gelöst. Durch diese wird unser Boden und Grund-
wasser zunehmend mit giftigen Nitraten belastet.
Dies wäre ein wirklicher, ehrlicher Beitrag zum
Klimaschutz, zumal auch die Methanbelastung
unserer Atmosphäre gesenkt würde.
Ohne die für die Tiermast notwendigen pflanzlichen
Nutzflächen könnten wir das globale Ernährungs-
problem lösen und kein Mensch müsste mehr ver-
hungern.
Menschen, die sich vegan ernähren, haben Achtung
vor dem Leben und führen keine Kriege. Endlich
wäre eine Welt in Frieden möglich.
Ich war hungrig, und ihr habt meine Nahrungsmittel eurem Volk gefüttert.
Ich war hungrig, und eure Konzerne pflanzten auf meinen besten Böden eure Wintertomaten.
Ich war hungrig, und ihr wolltet nicht auf das Steak aus Südamerika verzichten.
Ich war hungrig, aber wo Reis für meine tägliche Mahlzeit wachsen könnte, wird Tee für euch angebaut.
Ich war hungrig, aber ihr habt aus Zuckerrohr und Maniok Treibstoff für eure Autos destilliert.
Ich war hungrig, aber die Abwässer eurer Fabriken vergiften die Fischgründe.
Ich war hungrig, aber mit eurem Geld habt ihr mir die Nahrungsmittel weggekauft.
Ich war hungrig, aber für eure Schlemmer werden exotische Früchte auf meinem Land angebaut.
Ich war hungrig, aber ihr habt mir nicht zu essen gegeben!
Anklage der benachteiligten Völker in der Dritten Welt (aus Arbeitsbuch BROT FÜR DIE WELT, Stuttgart)
HUNGER DURCH ÜBERFLUSS
18 Infomed August 2013 Infomed August 2013 19
CHANCEN NUTZENCHANCEN NUTZEN
Ich konnte seit meiner Umstellung auf eine weit-
gehend vegane Ernährung beobachten, dass sich
nicht nur mein Körper, sondern auch meine Ge-
danken und mein Einfühlungsvermögen verändert
haben. Dies führte letztendlich dazu, dass sich nach
dem Gesetz der Resonanz auch mein Umfeld ver-
änderte. So kamen immer mehr Patienten zu mir, die
auch meine menschliche Zuwendung brauchten. Es
fiel mir leichter, mich ihrer Probleme anzunehmen.
Nach erfolgreicher Therapie kam liebevolle Dank-
barkeit zurück. So bereitet mir meine Arbeit zu-
nehmend Freude und ich kann meinen Traumberuf
mit Liebe ausfüllen.
Ich kann nur jedem empfehlen, sich auf diesen Weg
zu begeben und eigene Erfahrungen zu sammeln.
Fangen Sie nicht morgen, sondern heute damit an!
In meiner Praxis erlebe ich leider noch zu oft:
Um die Gesundheit kümmert man sich erst, wenn man sie nicht mehr hat!
Jede Umstellung oder Veränderung des Lebens beginnt im Kopf. Deshalb fangen Sie an, bewusst einzu-
kaufen! Brauche ich wirklich Fertiggerichte oder ist es besser, alles frisch zuzubereiten? Was ist wirklich drin
in der Wurst? Ist beispielsweise tatsächlich Kalbfleisch in der Kalbsleberwurst oder zum Großteil Schweine-
fleisch? Kommen Sie der Industrie auf die Schliche, indem Sie die Inhaltsangaben auf Verpackungen lesen!
Bald werden Sie merken, wie wir als Verbraucher getäuscht werden.
ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG!ABER WIE?
Infomed August 2013 2120 Infomed August 2013
CHANCEN NUTZENCHANCEN NUTZEN
Der nächste Schritt ist der, zu überlegen, wo kommt
das Fleisch, die Wurst, der Käse, die Milch, die Eier etc.
her? Kenne ich den Erzeuger und weiß ich, wie er mit
seinen Tieren umgeht? Wo und wie werden die Tiere
geschlachtet? Mussten die Tiere für mich leiden?
Wir wissen, dass Tiere in Todesangst Stresshormone
ausschütten und diese „ängstliche Information“ in
jeder Zelle gespeichert bleibt. Schon deshalb sollten
psychisch Kranke auf Fleisch und Fisch verzichten.
Übrigens habe ich gern Fleisch und Fisch gegessen
und auch heute „läuft mir das Wasser im Munde zu-
sammen“, wenn ich an ein schmackhaft zubereitetes
Steak oder eine Fischmahlzeit denke. Sobald ich mir
jedoch bewusst mache, wie das Tier für mich leiden
musste, ist mein Appetit darauf verschwunden.
Wenn Sie an dieser Stelle zu dem Entschluss kommen,
nicht mehr Teil dieses „Systems“ sein zu wollen, dann
brauchen Sie einen Plan, wie Sie Ihre täglichen Mahl-
zeiten umstellen. Es sollte kein Verzicht, sondern eine
bewusste Entscheidung sein.
Wählen sie auch Obst und Gemüse mit Verstand
aus. Denn schließlich müssen wir all die Gifte, die wir
unserem Körper zuführen, auch wieder entsorgen.
Leider ist im Laufe der Jahre bei uns allerhand „Abfall“
angefallen, so dass jede Ernährungsumstellung mit
Entgiftungsmaßnahmen einher gehen sollte. Dazu
eignen sich Teezubereitungen, Basenbäder, Zeolith,
Einläufe aber auch frisch zubereitete Smoothies. Da
dies stets eine individuelle Situation ist, bekommen
Sie von mir Ihre entsprechende Empfehlung.
Smoothies sind cremig pürierte Zubereitungen aus
Gemüse und/ oder Obst. Hier gibt es mittlerweile
eine Reihe Bücher und Rezepte mit leckeren Emp-
fehlungen. Wir haben zum Beispiel Wildkräuter (Vo-
gelmiere) mit Rucola, Apfel, Avocado, Gerstengras
und gutem Wasser kombiniert. Es ist ein Genuss,
ersetzt eine komplette Mahlzeit und liefert eine
Menge an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen
und purer Energie (Rezept s. S. 25).
Wir verwenden zur Zubereitung einen Stabmixer.
Ideal zur Zubereitung sind sogenannte Hochleis-
tungsmixer. Ab einer Beschleunigung von ca. 28.000
Umdrehungen pro Minute entsteht eine Kraft-
wirkung, die geeignet ist, die Fasern einer Pflanze so
zu zerkleinern, dass die Zellulosewände der Pflanzen-
zellen aufbrechen. Genau diese Zellen sind der Ort
höchster Vitalstoffkonzentrationen. So zubereitet,
scheiden wir die Pflanzenfasern mitsamt ihren Vital-
stoffen nicht über den Stuhl aus, sondern ernähren
damit unsere Zellen. Das wahrscheinlich beste Gerät
ist der Vitamix TNC 5200. Allerdings gibt es kosten-
günstige Alternativen, wie den Vita Easy Hochleis-
tungsmixer aus Österreich.
Verwenden Sie dabei frisch geerntete Zutaten. Diese
enthalten viele lebenswichtige Biophotonen, die
unsere „Zellkraftwerke“ antreiben. Pflanzen, die
Bitterstoffe enthalten, sind dabei besonders für die
Entgiftung der Leber wichtig (Löwenzahn, Radicchio,
Rucola, Scharfgarbe, Wermut, Chicorée). Letzt-
endlich ist die beste Nahrung in der freien Natur vor-
handen. Nur haben wir es häufig verlernt, uns von
diesem reich gedeckten Tisch zu bedienen.
Prof. Werner Kollath (1892-1970), ein bedeutender Ernährungswissenschaftler, unterteilte die Nahrung
in Lebensmittel und Nahrungsmittel. Er erkannte, dass die wertvollsten Lebensmittel die natürlichen,
unverarbeiteten sind.[28]
[28] http://www.bleib-gesund-service.info/wp-content/uploads/2012/07/Tabelle-Kollath-02.pdf
TIPP
Einen Teil unserer Früchte (v.a. Orangen), Öle und Nüsse beziehen wir
von einem Landgut in der Algarve in Portugal. Familie Dornhoff baut
dort seit 1993 Früchte nach biologischen Gesichtspunkten und im
Einklang mit der Natur an.
Weitere Informationen unter:
www.quinta-shopping.eu
22 Infomed August 2013
CHANCEN NUTZEN
Zu Beginn einer Ernährungsumstellung ist es
durchaus möglich, dass unser Körper rebelliert, denn
wir ändern ja damit unser altes Gleichgewicht. So
kann es passieren, dass Verdauungsbeschwerden wie
Völlegefühl, Verstopfung oder Durchfall auftreten.
Außerdem kann die Haut in Form von Ausschlägen re-
agieren. Diese Zeichen der Entgiftung verschwinden
jedoch wieder, sobald der Körper seine „Altlasten“
beseitigt hat. Danach werden Sie merken, wie in-
tensiv Sie wieder schmecken und riechen, wie die
Haut sich verändert, sich Ihre „Ausdünstungen“ re-
duzieren, Schmerzen verschwinden und Sie beweg-
licher werden. Außerdem spüren Sie wieder, welches
Nahrungsmittel Ihnen nicht bekommt.
Wir haben verlernt, nur dann zu essen, wenn wir
hungrig sind. Unsere Mahlzeiten nehmen wir zu be-
stimmten Zeiten ein und wundern uns dann, wenn
wir schlecht verdauen und immer mehr zunehmen.
Ein gutes Essen liefert uns Energie. Werden Sie nach
der Mahlzeit müde, dann hat der Körper für die Ver-
dauung mehr Energie verbraucht, als das Essen Ihnen
geliefert hat.
Auf keinem Fall sollten Sie die Fette bei einer Um-
stellung vergessen. Die pflanzlichen Fettsäuren er-
möglichen überhaupt erst die Aufnahme der fettlös-
lichen Vitamine (A,D,E,K) und die Entgiftung. In letzter
Zeit hat hier besonders das Kokosöl für Schlagzeilen
hinsichtlich seiner Bedeutung für unsere Gesundheit
gesorgt. Auch hier spielt es eine große Rolle, wie
das Öl gewonnen wird und wie die Kokospalmen
angebaut werden. Achten sie auf Bioqualität und
Kaltpressung (z.B. Dr. Goerg Bio-Kokosöl). Kokosöl
enthält Laurinsäure (in Dr. Goerg Bio-Kokosöl 59%!),
die im Körper zu Monolaurin umgewandelt wird und
ein wirksames Mittel gegen Viren, Bakterien und
Einzeller ist. Kokosöl enthält außerdem mittelkettige
Fettsäuren, die wir mühelos aufnehmen können. Es
ist hitzeunempfindlich und bildet keine schädlichen
Substanzen. Die im Kokosöl enthaltenen Fettsäuren
sollen bei älteren Menschen das Gedächtnis ver-
bessern und dies selbst bei Morbus Alzheimer[29].
Natürlich sollten auch die anderen Öle, wie Olivenöl,
Leinöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Hanföl,
Schwarzkümmelöl usw. nicht fehlen. Achten Sie stets
auf Bioqualität und Kaltpressung.
Womit soll man Süßen? Hier empfiehlt sich folgendes
Experiment. Verzichten Sie 4 Wochen auf das Süßen
von Speisen und Getränken. In dieser Zeit spüren
Sie, ob Sie Zucker brauchen (Entzugserscheinungen).
Zudem entwickeln sich völlig neue Geschmack-
serlebnisse. Zum Süßen verwenden Sie am besten
Rohrohrzucker, Agavendicksaft, Stevia oder Honig.
Beim Garen von Gemüse ist folgendes zu beachten:
Viele Gemüsearten lassen sich im Ganzen garen.
Dadurch behalten sie Form und Farbe. Grundsätzlich
sollte Gemüse so kurz wie möglich bei geringer Hitze
und mit wenig Kochwasser gegart werden (zum
Beispiel im Dampfgarer). Das Kochwasser kann man
noch als leckere Gemüsebrühe verwenden.
FAZIT
Meiden Sie alle Fabrikzuckerarten, Auszugsmehle und alle raffinierten Fette (Margarine).
Essen Sie täglich drei Esslöffel Getreide, eine Frischkostbeilage und naturbelassene Fette.
Die Frischkost immer vor der gekochten Kost essen. Der Frischkornbrei ist das Kernstück der
Vollwerternährung.
[29] www.greenmedinfo.com/blog/mct-fats-found-coconut-oil-boost-brain-function-only-one-dose
BEWUSST GENIEßEN
Infomed August 2013 23
REZEPTE FÜR EINE AUSGEWOGENE VEGANE ERNÄHRUNG
Infomed August 2013 2524 Infomed August 2013
BEWUSST GENIEßEN BEWUSST GENIEßEN
Frischkornbrei Green SmoothieZutaten pro Portion: Zutaten pro Portion:
Zubereitung:
Zubereitung:
Guten Appetit!
3 EL gemischtes Getreide aus Bio-Anbau(wahlweise Einkorn, Dinkel, Roggen, Gerste, Hirse, Kamut, Amaranth)
1 EL Hafer
etwas Quellwasser
ein fein geschnittener oder geraspelter Apfel
eine kleine Banane
frischer Zitronensaft
Sahne - noch besser ist ein veganer Ersatz (Hafer-, Soja-, Mandelsahne...)
eine Hand voll zerstoßene oder gemahlene Nüsse (am wertvollsten sind Walnüsse)
Eine Hand voll frisch gesammelte Wildkräuter
150ml Quellwasser
1 halbe reife Avocado
1 Banane
1 Kiwi o.ä. möglichst grünes Obst
evtl. grünen Nahrungsergänzungen in Pulverform
evtl. Zitronensaft
Die ausgewählten Getreide werden in einer größeren Menge gemischt und in Vorratsbehälter abgefüllt.
Abends werden pro Person ca. 3 gehäufte Esslöffel Getreide in einer Getreidemühle geschrotet und ca.
1 Esslöffel Hafer als Flocken gequetscht. Unmittelbar danach wird das gemahlene Getreide mit wenig
Quellwasser zu einem nicht zu dünnen Brei verrührt, abgeckt und über Nacht stehen gelassen.
Morgens kommen ca. ein fein geschnittener oder geraspelter Apfel, eine kleine Banane, frischer
Zitronensaft, Sahne (Hafersahne, Sojasahne, Mandelsahne...) und eine Hand voll im Mörser zerstoßene
oder gemahlene Nüsse hinzu.
Das Obst kann natürlich durch Früchte der Saison ausgetauscht werden. Wir ergänzen das Ganze mit
noch mit einem Esslöffel Kokosöl. Das Ganze wird je nach Geschmack zu einem Brei verrührt.
Die Grundlage des grünen Smoothies bilden frisch gesammelte Wildkräuter (z.B. Vogelmiere, Giersch,
Löwenzahn, Brennnessel, Rucola, Scharfgarbe) und stilles Wasser, möglichst Quellwasser.
Pro Portion werden ca. 150ml Wasser und eine Hand voll Kräuter zu einem dünnen Brei gemixt. Dieser
kann mit grünen Nahrungsergänzungen in Pulverform (z.B. Gersten- oder Weizengras, Spirulinaalge
o.ä.) ergänzt werden. Die sämige Konsistenz wird durch Hinzugabe von einer halben reifen Avocado
erreicht. Abschließend mixt man zur Verbesserung des Geschmacks noch Banane, Kiwi o.ä. möglichst
grünes Obst hinzu. Bei Verzicht auf saure Früchte ist ein Spritzer Zitronensaft zu empfehlen.
Die Zutaten für den Smoothie richten sich nach jahreszeitlicher Verfügbarkeit der Kräuter und nach
Geschmack. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Aus unserer Erfahrung empfiehlt sich
die Anschaffung einer Kombination aus
Getreidemühle und -quetsche, um sowohl Getreide
frisch grob bis fein mahlen, als auch frische Flocken
z.B. aus Hafer oder Reis herstellen zu können.
Die besondere gesundheitliche Bedeutung liegt
hierbei in der Frische des verarbeiteten Korns.
Mehl oxidiert bereits kurze Zeit nach dem Mahlen
durch Luftkontakt.
Außerdem empfiehlt sich die Anschaffung einer
50g Messschaufel, was der Menge von 3 EL
entspricht.
Tipp:
26 Infomed August 2013
BEWUSST GENIEßEN
Infomed August 2013 27
BEWUSST GENIEßEN
Pasta mit lauwarmen Belugalinsen Frische Kokos-Himbeer Tarte
Zutaten für 4 Personen: Zutaten (Ø 18cm):
Zubereitung:Zubereitung:
500g Pasta
160 g Belugalinsen
2 Stangen Sellerie
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Chilischote
1 rote Paprikaschote
2 EL Tomatenmark
1 Glas Weißwein
8 El Weißweinessig
2x 10 EL Öl (z.B. Traubenkern- & Sonnenblumenöl)
Zucker
Salz, Pfeffer
130g Dinkelmehl
50g gemahlene Nüsse (z.B. Walnüsse)
100g Rohrohrzucker
60ml Sonnenblumenöl
400ml Kokosmilch (mind. 60% Kokosnussanteil)
5g Agar-Agar
Himbeeren
Salz
Die Belugalinsen in 500ml kochendem Wasser 20 Minuten im geschlossenen Topf auf kleiner Flamme
bissfest garen. In den letzten 5 Minuten das Linsenwasser leicht salzen.
In der Zwischenzeit Sellerie, Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, Chilischote in Ringe, Paprika in dünne
Spalten schneiden. Paprika in einer Pfanne sehr scharf anbraten, wieder herausnehmen und beiseite
stellen. Das restliche Gemüse anschwitzen, Tomatenmark zugeben und leicht anbraten. Anschließend
mit Weißwein ablöschen und 10 Minuten auf kleiner Flamme garen.
Für die Vinaigrette Essig mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker verrühren. Beide Ölsorten zugeben und
unterrühren. Linsen abgießen, gut abtropfen lassen und mit der Vinaigrette marinieren. Selleriegemüse
und Paprika unterheben.
Zum Schluss die Nudeln bissfest garen, abgießen und das Linsengemüse untermischen.
Für den Mürbeteigboden Dinkelmehl, die gemahlenen Nüsse und 60g Rohrohrzucker mischen.
Sonnenblumenöl hinzugeben und rasch zu einer Masse verkneten. Teig mit den Händen gleichmäßig in
eine eingeölte Springform (Ø 18cm) drücken, mehrmals mit einer Gabel einstechen und im vorgeheizten
Backofen bei 180°C (Umluft) ca. 15 Minuten goldbraun backen. Gut auskühlen lassen.
Agar-Agar, 40g Rohrohrzucker und eine Prise Salz in 100ml der Kokosmilch einrühren, in einem kleinen
Topf zum kochen bringen und unter ständigem Rühren 1 Minute köcheln lassen. Sobald die Masse
handwarm abgekühlt ist, die restliche Kokosmilch zugeben und in einem hohen Gefäß mit einem
Pürierstab mixen. Den Pürierstab dabei leicht auf und ab bewegen, um Luft unter die Masse zu ziehen.
Die Creme auf den Mürbeteigboden geben und ca. 3 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
Zum Schluss die Himbeeren gleichmäßig auf der Tarte verteilen.
Für eine größere Tarte mit 28cm Duchmesser können die Mengenangaben einfach verdoppelt werden.
Belugalinsen sind fein im Geschmack und
haben durch ihre kräftige schwarze Farbe eine
besondere Optik. Ihren Namen verdanken sie dem
gleichnamigen Kaviar. Das liegt vor allem daran, dass
Belugalinsen ihm optisch sehr ähneln. Sie sind klein,
schwarz, glänzend und entwickeln beim Garen ein
nussiges Aroma, das an Maronen erinnert.
Belugalinsen sind ausgesprochen gesund. Mit viel
Eiweiß und Kohlenhydraten und einem hohen
Anteil an B-Vitaminen sind sie ein sehr guter
Nährstofflieferant.
PrivatpraxisDipl. med. Mario FriedrichPraktischer Arzt | Homöopathie
Teichstraße 13D-01619 Zeithain
Fon +49 (0) 3525 - 760 109Fax +49 (0) 3525 - 510 249
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