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RÜCKBLENDE 5. Bayreuther Forum für Wirtschafts- und Medienrecht Governance in Familienunternehmen 4 "5-Euro-Business" - Jubiläumsveranstaltung zum 10-jährigen Projektbestehen 5 VORANKÜNDIGUNG 2. Bayreuther Ökonomie- und Alumnikongress 10 Neues aus der Uni Neubesetzung des Lehrstuhls für Strategisches Management und Organisation 11 PERSONALIA Dr. Christina Stadler - Neue Geschäftsführerin am BF/M ç S. 3 FACHBEITRAG Im Forschungsfokus des BF/M: Der Unternehmer und seine Entscheidungen ç S. 6 PROJEKTBERICHTE Vom Blind Date zum Best Match! ç S. 8 Systematische Entwicklung von Dienstleistungen ç S. 9 - SPIEGEL INHALT Journal des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragen der mittelständischen Wirtschaft e. V. an der Universität Bayreuth 1ú 2010

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RÜCKBLENDE

5. Bayreuther Forum für Wirtschafts-und MedienrechtGovernance in Familienunternehmen 4

"5-Euro-Business" - Jubiläumsveranstaltungzum 10-jährigen Projektbestehen 5

VORANKÜNDIGUNG

2. Bayreuther Ökonomie- und Alumnikongress 10

Neues aus der UniNeubesetzung des Lehrstuhls fürStrategisches Management und Organisation 11

PERSONALIA

Dr. Christina Stadler -Neue Geschäftsführerin am BF/M � S. 3

FACHBEITRAG

Im Forschungsfokus des BF/M: Der

Unternehmer und seine Entscheidungen � S. 6

PROJEKTBERICHTE

Vom Blind Date zum Best Match! � S. 8

Systematische Entwicklung vonDienstleistungen � S. 9

- SPIEGEL

INHALT

Journal des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragender mittelständischen Wirtschaft e. V. an der Universität Bayreuth 1� 2010

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Spiegel 1/10

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

nach dem Jahreswechsel begrüßtSie das BF/M-Bayreuth mit seinerersten Ausgabe des BF/M-Spie-gels im Jahr 2010.

Mit dem neuen Jahr hat sich einepersonelle Veränderung in derGeschäftsleitung des BF/M-Bay-reuths ergeben. Nach langjähri-ger erfolgreicher Zusammenar-beit hat Frau Kathrin Heckner zumEnde letzten Jahres auf eigenenWunsch das BF/M-Bayreuth ver-lassen. Gleichzeitig begrüßen wirihre Nachfolgerin, Frau Dr. Chris-tina Stadler, die seit dem 1. Febru-ar 2010 die Rolle der Geschäfts-führerin inne hat. Mehr über FrauStadler erfahren Sie in einer aus-führlichen Vorstellung auf dernächsten Seite.

Frau Kathrin Heckner begann ihreTätigkeit am BF/M-Bayreuth alswissenschaftliche Institutsassi-stentin im Juni 2006. Zu Beginnihrer Anstellung am BF/M wurdeFrau Heckner die Projektverant-wortung für das „Blended-Lear-ning-Konzept für Auszubildendeim Sektor 'Car-Mechatronic“(BLCM) übertragen. Im Mai 2008trat Frau Heckner an die Stelle derGeschäftsführung und debütiertedamit als erste weibliche Ge-schäftsführerin in der Historie desBF/M. Mit ihrem unermüdlichenEngagement hat Frau Hecknertrotz der in den vergangenen Mo-naten wirtschaftlich schwierigenRahmenbedingungen das BF/M-Bayreuth während ihrer Amtszeitkonsequent auf einen erfolgrei-chen Kurs gehalten.

So war Frau Heckner beispiels-weise an der erfolgreichen Bean-tragung der Projekte „4² für Ober-franken“, „PERSONET" und demJOBSTARTER-Projekt „MyPlas-tics - Deine Zukunft mit Kunststoff“maßgeblich beteiligt.

Weiterhin hat sie das Projekt "Pro-zesskoordinator Kunststoff" inKooperation mit dem Kunststoff-Netzwerk Franken beantragtund durchgeführt. Gleichzeitig un-terlag ihr die Koordination diver-ser Veranstaltungen: Nordbayeri-scher Energietag, Masters-Börseoder China-Round-Table, um nureinige zu nennen.

Wir danken Frau Kathrin Hecknerfür ihr außerordentliches Engage-ment und für die hervorragendeZusammenarbeit der letzten Jah-re. Frau Heckner ist mittlerweilevon Oberfranken nach Oberbay-ern gezogen und hat sich dort mitdem i-em Institut für Entwicklungund Management (www.i-em.net)selbstständig gemacht.

Sie hat ihre Dissertation zum The-ma „Transfer und Akzeptanz vonPersonalmanagement-Technikenkleiner und mittlerer Unterneh-men in die Volksrepublik China“angefertig und Ende letzten Jah-res beim BF/M-Vorstand, Profes-sor Dr. Torsten M. Kühlmann, amLehrstuhl für Personalwesen undFührungslehre abgegeben.

Wir wünschen Frau Heckner fürihr Rigorosum, für ihr neues Pro-jekt als mittelständische Unter-nehmerin sowie für ihren privatenLebensweg alles Gute und viel Er-folg.

Das Bayreuther Forum für Wirt-schafts- und Medienrecht wurdebereits zum fünften Mal veranstal-tet. Dieses Mal stand das Thema„Governance in Familienunter-nehmen“ auf der Agenda.

Ebenfalls im März 2010 jährtesich der 5-Euro-Business-Wett-bewerb zum zehnten Mal. An-lässlich dieses Feiertages wurdenvon den Projektträgern Gäste ausHochschule, Wirtschaft und Poli-tik ins Haus der Bayerischen Wirt-schaft in München eingeladen. Al-le Informationen zu beiden Veran-staltungen finden Interessierte aufden Seiten 4 und 5.

Der neu justierte Forschungsfo-kus des BF/M zum Thema „DerUnternehmer und seine Entschei-dungen“ wird in dem Fachbeitragauf den Seiten 6 und 7 dargestellt.Des Weiteren wird über Neuigkei-ten aus den laufenden ProjektenPERSONET und Realtime Bay-GLog berichtet.

Der Bayreuther Ökonomie- undAlumnikongress geht in diesemJahr in die zweite Runde. Gernestellen wir Ihnen Informationen zuThemen und Referenten des imMai anstehenden Kongressesvor, zu dem das BF/M alle Mitglie-der und Interessierte herzlich will-kommen heißen möchte.

Vor dem Hintergrund der engenZusammenarbeit des BF/M zwi-schen der Universität Bayreuthund der oberfränkischen Wirt-schaft möchten wir Sie abschlie-ßend über Neuigkeiten vom Fach-bereich Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften informieren. DerLehrstuhl für Strategisches Mana-gement und Organisation wurdezum Wintersemester 2009/2010neu besetzt und möchte sich Ih-nen gerne vorstellen.

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Am 1. Februar 2010 übernahmFrau Dr. Christina Stadler die wis-senschaftliche Geschäftsführungam BF/M, nachdem ihre Vorgän-gerin Frau Kathrin Heckner Endeletzten Jahres das BF/M verlassenhat.

Ihr Studium der Betriebswirt-schaftslehre hat Frau Stadler ander Philipps-Universität Marburg inDeutschland und am ManchesterCollege in den USA absolviert undals Diplom-Kauffrau abgeschlos-sen. Während ihres Studiums spe-zialisierte sich Frau Stadler auf dieFachgebiete Marketing und Han-delsbetriebslehre, Personal undOrganisation sowie Arbeits- undOrganisationspsychologie.

Nach Beendigung ihres Studiumsarbeitete Frau Stadler von 2006 bisEnde 2009 als Projektleiterin ander Forschungsstelle Mittelständi-sche Wirtschaft der Philipps-Uni-versität Marburg. In den vier Jah-ren hat sie verschiedene Koopera-tionsprojekte und Auftragsfor-schungen für Unternehmen, Ver-bände, Kammern und Ministerienorganisiert und durchgeführt. In ih-rer Funktion hat sie sowohl Erfah-rungen in der primärstatistischenals auch sekundärstatistischenForschung gesammelt.

Von Januar 2006 bis September2009 promovierte Frau Stadler beiProfessor Dr. Michael Lingenfelderam Lehrstuhl für Marketing undHandelsbetriebslehre an der Phi-lipps-Universität Marburg zum

Thema „Freude am Unternehmer-tum in kleinen und mittleren Unter-nehmen“. Frau Stadler präsentiertin ihrer Doktorarbeit eine theorie-geleitete Modellkonstruktion zurAnalyse der Einflussfaktoren undWirkungen der Freude am Unter-nehmertum. Für die empirischeUntersuchung hat sie bundesweitüber 400 mittelständische Unter-nehmer befragt. Neben direktenund indirekten Effekten werdenmoderierende Effekte und Effekteim Längsschnitt erörtert. Eine zen-trale Erkenntnis der Untersuchungist, dass die Freude am Unterneh-mertum einen direkten Effekt aufdie wahrgenommene Geschäftsla-ge und einen indirekten Effekt aufdie Schaffung neuer Arbeitsplätzeausübt. Die Dissertation ist Endeletzten Jahres im Rahmen der Rei-he ‚Marktorientiertes Manage-ment’ im Gabler-Verlag Wiesba-den unter dem Titel „Freude amUnternehmertum in kleinen undmittleren Unternehmen. Ergebnis-se einer Quer- und Längsschnitt-analyse“ im Buchhandel erschie-nen.

Ihre Arbeit wurde im März 2010 mitdem „Wissenschaftspreis desHandwerks“ der Handwerkskam-mer Kassel ausgezeichnet. Die of-fizielle Preisverleihung fand am19. März 2010 im Rahmen der Ver-anstaltung „Ehrung der Besten“ inKassel statt.

Durch ihre jahrelange Arbeit in derwissenschaftlichen Mittelstands-forschung hat Frau Stadler sich ein

breites und fundiertes Wissen zumThema kleine und mittlere Unter-nehmen (KMU) angeeignet. Aller-dings ist sie auch aus eigener An-schauung mit dem Thema Fami-lienunternehmen gut vertraut. Soist Frau Stadler in einem traditions-reichen Familienbetrieb im sauer-ländischen Lüdenscheid aufge-wachsen. Ihre beiden Schwesternund ihr Cousin arbeiten bereits seiteinigen Jahren in dem Handwerks-betrieb, sodass mittlerweile nundie 4. Generation in das Unterneh-men eingestiegen ist. Folglich istFrau Stadler mit der Erforschungkleiner und mittlerer Familienbe-triebe ihren Wurzeln verbundengeblieben.

Nach ihrem Umzug nach Bayreuthhat sich Frau Stadler mittlerweilesehr gut eingelebt und freut sich,als wissenschaftliche Geschäfts-führerin am BF/M auch zukünftigim Bereich der betriebswirtschaftli-chen Mittelstandsforschung arbei-ten zu dürfen.

Frau Stadler steht Ihnen jederzeitbei Fragen und Anliegen zur Verfü-gung.

Sie erreichen sie telefonisch unter0921 55-7078 sowie per E-Mail:[email protected]

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Personalia

Dr. Christina Stadler –

Neue Geschäftsführerin am BF/M

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Die IHK für Oberfranken in Bay-reuth war Gastgeber für diezweitägige Veranstaltung an-lässlich der Thematik „Gover-nance in Familienunterneh-men“. Im Kammersaal sowie indessen Vorräumen fanden sichzahlreiche überregionale Besu-cher ein, u. a. hochrangige Ver-treter aus Politik, Wirtschaft undWissenschaft, um ökonomischewie rechtliche Erkenntnisse zugewinnen.

Das 5. Bayreuther Forum ist eineKooperationsveranstaltung zwi-schen der Universität Bayreuth,der Industrie- und Handelskammerfür Oberfranken Bayreuth, der For-schungsstelle für Wirtschaft undMedienrecht, der Forschungsstel-le für Bankrecht und Bankpolitiksowie dem BF/M-Bayreuth. DieVeranstaltung wird unterstützt vonden Verbänden bayme/vbm, derSparkasse Bayreuth, der Rechts-anwaltskammer Bamberg sowieder Steuerberaterkammer Nürn-berg.

Dr. Hans F. Trunzer, Hauptge-schäftsführer der IHK für Oberfran-ken Bayreuth, hielt abermals dieBegrüßungsrede. Franz Brosch,Geschäftsführer der oberfränki-schen Arbeitgeberverbände, un-terstrich weiterhin die Bedeutungder Familienunternehmen, geradefür die Region Oberfranken

Prof. Dr. Knut Werner Lange,Lehrstuhl Zivilrecht V an der Uni-versität Bayreuth, legte dem Audi-torium den Ablauf der Veranstal-tung nahe.

Im Anschluss nahm MdB Christi-an Freiherr von Stetten, freier Un-ternehmer und stv. Vorsitzenderdes Parlamentskreises Mittel-

stand der CDU/CSU-Fraktion,Stellung zur Themenstellung „Fa-milienunternehmen als Rückgratund Stütze der deutschen Volks-wirtschaft“. Er unterstrich wieder-um die unbestrittene Bedeutungder Familienunternehmen geradefür die deutsche Wirtschaft. Nam-haftes Beispiel aus seiner Heimat-region um Künzelsau ist das globaläußerst erfolgreiche UnternehmenWürth. Weiter ermutigte er im Rah-men seiner politischen Funktionseine Zuhörer um thematischeAnstöße für relevante Problem-stellungen in Wirtschaft und Regi-on, damit die Politiker zielgenauerhandeln können.

Im ersten Themenvortrag um „Cor-porate Governance in Familienun-ternehmen“ wies der hochdeko-rierte Prof. Dr. Dres. h. c. MarcusLutter, Rheinische Friedrich-Wil-helms-Universität Bonn, auf den„Deutschen Corporate Governan-ce Kodex“ in seinen sachlichenEinzelheiten hin. Dort werden fürdie verschiedenen Problemstel-lungen in FamilienunternehmenVerhaltensanleitungen gegeben.Prof. Dr. Brun-Hagen Henner-kes, Hennerkes, Kirchdörfer &Lorz, Stuttgart, zeigte hierzu die ju-ristische Perspektive. Er machtedabei auf den Regelkatalog vonINTES aufmerksam, den es an dieindividuellen Gegebenheiten indem jeweiligen Unternehmen an-zupassen gelte.

Am Nachmittag des ersten Tageszeigte Prof. Dr. Till Talaulicar, In-stitut für Corporate Governance,Universität Witten/Herdecke, the-matisch „Organisationstheoreti-sche Aspekte“ auf. Hier seien dieLeitungsfunktionen innerhalb ei-nes familiären Unternehmens klarzu strukturieren. Diese ökonomi-

schen Feststellungen ergänzteProf. Dr. Harald Schaumburg,Flick Gocke Schaumburg, Bonn,um die juristische Sichtweise. Da-bei ging er insbesondere auf diesteuerrechtlichen Gegebenheitenzur Rechtsformwahl, Gesell-schaftsverträgen usw. ein.

Im letzten Themengebiet des Ta-ges ging es um „Rechnungslegungals Teil der Corporate Governancein Familienunternehmen“. Prof.Dr. Detlef Kleindiek, UniversitätBielefeld, nahm Stellung auf „dieRechenschaftsfunktion aus Sichtvon Regulierung und Forschung“.Den juristischen Part übernahmhierzu Prof. Dr. Claus Lutter-mann, Katholische UniversitätEichstätt-Ingolstadt, wobei in bei-den Vorträgen BilMoG sowie IFRS(for SMEs) hervortraten.

Am Abend fand eine Podiumsdis-kussion zum Thema „Sind Fami-lienunternehmer die besseren Un-ternehmer?“ statt. Unter der Mo-deration von Katharina Koufen,Redakteurin der Wirtschaftswo-che, Berlin, erfolgte ein reger Aus-tausch zwischen Dr. WolfgangWagner, Präsident der IHK fürOberfranken Bayreuth und ge-schäftsführender Gesellschafterder Frenzelit-Werke GmbH & Co.KG, Bad Berneck, Thomas Ha-cker, Fraktionsvorsitzender derFDP im Bayerischen Landtag, Dr.Dieter Mehnert, C.P.A. Dr. Meh-nert, Seuling & Collegen,Vizeprä-sident der StBK Nürnberg, sowieDr. Michael Weihermüller, ge-schäftsführender Gesellschafterder medi GmbH & Co. KG, Bay-reuth. Differenziert betrachtet kamdie Runde zu dem Schluss, dassdie Familienunternehmer die bes-seren Unternehmer sein können,jedoch sind stets Vor- und Nachtei-le der unterschiedlichen Unterneh-mensorganisationen zu beachten.

Am späten Abend gab es ein Buf-fet, bei dem über die verschiedens-ten Aspekte der Veranstaltung unddarüber hinaus diskutiert werdenkonnte.

5. Bayreuther Forum für Wirtschafts- und Medienrecht

Governance in Familienunternehmenvom 11./12. März 2010

Rückblende

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Am 12. März startete der Themen-block „Beiräte in Familienunter-nehmen“ mit den Referenten Kirs-ten Baus, Kirsten Baus Institut fürFamilienstrategie, Stuttgart, undProf. Dr. Jochem Reichert, SZASchilling, Zutt & Anschütz Rechts-anwalts AG, Mannheim. Reichertstellte hierzu die Strukturierung mitihren Funktionen im Beirat vor.

Der zweite Vortragsblock des Ta-ges wurde von Dr. Walter Fried-richs, Russel Reynolds, Frankfurta. M., und Prof. Dr. Walter Bayer,Friedrich-Schiller-Universität Je-na, näher gebracht. Friedrichs gabÜberlegungen zur strategischenBesetzung der Beiräte und Bayerwies auf die Haftungslage hin.

Prof. Dr. Stefan Leible, DirektorFWMR, bedankte sich zum Ab-schluss des 5. Bayreuther Forumsbei allen Referenten und Gästenfür eine erfolgreiche Veranstaltungmit dem Hinweis auf zukünftige inPlanung befindliche Folgeveran-staltungen dieser Art. (AR)

Der Praxis-Wettbewerb für Stu-dierende zum Thema Existenz-gründung wurde vor zehn Jah-ren das erste Mal durchgeführt.Ein fast ebenso langes Beste-hen, seit acht Jahren, weist der5-Euro-Business-Wettbewerban der Universität Bayreuth auf,welcher derzeit durch das BF/Mabgehalten wird. Dieses Jubi-läum wurde zum Anlass genom-men, im Rahmen eines Festak-tes den erfolgreichen Praxis-Wettbewerb zu feiern.

Anlässlich des 10-jährigen Projekt-bestehens des “5-Euro-Business”richteten die Projektträger Bil-dungswerk der Bayerischen Wirt-schaft e. V. (bbw e.V.) und Hoch-schul-Gründernetzwerk HOCH-SPRUNG am 18. März 2010 eineJubiläumsveranstaltung im Hausder Bayerischen Wirtschaft in Mün-chen aus. Das Ehrenfest eröffnetedie Gelegenheit, mit Teilnehmern,Wegbegleitern und Akteuren aufHighlights, Meilensteine und er-folgreiche Ausgründungen zurück-zublicken.

Ein wesentliches Ziel des 5-Eu-ro-Business-Projektes ist es, Stu-dierende zu motivieren, sich aktivmit dem Thema Existenzgründungauseinander zu setzen. Die Teil-nehmer können in einer zugleichrealen aber dennoch spielerischenSituation erste Praxiserfahrungensammeln, um somit unternehmeri-sches Denken und Handeln anzu-

regen wie auch zu simulieren. ImVordergrund steht, einen erstenEinblick in wirtschaftliche Zusam-menhänge zu bekommen und sicheine neue Perspektive für dasweitere Berufsleben zu erschlie-ßen.

Der Wettbewerb „5-Euro-Busi-ness“ ergänzt im Sinne einer pra-xisnahen Entrepreneurship Edu-cation an der Universität Bayreuthseit acht Jahren erfolgreich diewissenschaftliche Lehre. Allein inden letzten sieben Veranstaltun-gen haben sich bereits über 200Studierende in Bayreuth der He-rausforderung gestellt, eine Ge-schäftsidee umzusetzen. Einigeder Teams sind noch einige Jahrenach ihrer Ausgründung aktiv, sozum Beispiel nagoo Communica-tions Screens, Campus TV oderdie Nachhilfeplattform Learninc.

Durch die abendliche Jubiläums-feier führten Frau Andrea Haiduvom bbw e.V. und Frau Sonja Puslvom HOCHSPRUNG. Glückwün-sche zum 10-jährigen Jubiläumüberbrachte u. a. Dr. WolfgangHeubisch, Bayerischer Staatsmi-nister für Wissenschaft, Forschungund Kunst. Nach dem Impulsvor-trag „Kopf schlägt Kapital“ von Pro-fessor Dr. Günter Faltin, Freie Uni-versität Berlin, präsentierten sichdie sechs Hochschulstandorte. Andieser Stelle wurde durch Frau Dr.Stadler das BF/M-Bayreuth undder 5-Euro-Business-Wettewerb in

Bayreuth vorgestellt. Abschlie-ßend nahm sich eine Diskussions-runde das Thema „Kreative Ideen-wettbewerbe“ vor. Das Programmder Jubiläumsveranstaltung wurdemit verschiedenen Tages-Works-hops für ehemalige 5-Euro-Busi-ness-Teilnehmer abgerundet. DerAbend endete bei Musik und Es-sen mit der Möglichkeit zum Net-working sowie der Präsentationder Gewinner-Teams des letztenJahres. So präsentierte auch dasGewinner-Team Bayreuth, dieCash-Trash GbR, vertreten durchFrau Veronika Kuhn und Frau Su-sanne Harms, ihre Geschäftsidee.

Die erfolgreiche und praxisnaheDurchführung der 5-Euro-Busi-ness-Wettbewerbe wäre ohne dietatkräftige Unterstützung unsererWirtschaftspaten aus der Regionnicht möglich gewesen. An dieserStelle möchte das BF/M-Bayreuthseinen 5-Euro-Business-Wirt-schaftspaten, die mit ihrem Fach-wissen und Erfahrungen die Stu-denten bei der Entwicklung undUmsetzung ihrer Geschäftsideebegleitet haben, noch einmal ganzherzlich danken. Wir freuen unsauf weitere gemeinsame underfolgreiche zehn Jahre 5-Euro-Business-Wettbewerb!

Die Abschlussveranstaltung desWettbewerbs 2010 in Bayreuthfindet am Montag, den 19.07.2010statt. Eine offizielle Einladung gehtIhnen noch zu. (CS)

"5-Euro-Business" - Jubiläumsveranstaltungzum 10-jährigen Projektbestehen

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Seit über 30 Jahren bereits forschtdas BF/M an betriebswirtschaftli-chen Fragestellungen des Mittel-stands. Dabei haben wir mit einerVielzahl von Unternehmen und/bzw. Unternehmern in unter-schiedlichen Branchen, mit starkvariierenden Betriebsgrößen undnoch stärker unterschiedlichen Bi-lanzsummen gearbeitet. Vom alt-eingessenen Handwerksunter-nehmen über den „Hidden Cham-pion“ mit hoher Exportquote bis hinzum 5-Euro-Business reichen un-sere Forschungsobjekte und-partnerschaften – und damit auchunsere Definition des Mittelstands.

Als Kernfeld der Betätigung desBF/M lassen sich dennoch einigeCharakteristika nennen, die wir inZukunft wieder verstärkt aufgreifenwollen. Im Fokus der Forschungdes BF/M sind Unternehmen, dieeine langfristige wirtschaftlichePerspektive einnehmen und in de-nen betriebswirtschaftliche Ent-scheidungen getroffen werden, diedauerhafte Auswirkungen haben.Dies sind meistens Familienunter-nehmen, aber auch solche, derenFührungspersonal familiennahhandelt. Unter den Kuratoriums-mitgliedern des BF/M finden sichbeide Arten von Unternehmern.

Langfristige Perspektive heißt füruns, dass die Auswirkungen einerEntscheidung nicht den Quartals-bericht im Auge haben, sondernden langfristigen Erfolg und dasÜberleben des Unternehmens –bei Familienunternehmen manch-mal erst mit Ergebnissen in dernächsten Generation. Die Rechts-form des Unternehmens spielt da-bei keine Rolle, auch Mitarbeiter-zahl oder Umsatz stehen imHintergrund.

Langfristige, also strategische be-triebswirtschaftliche Entscheidun-gen treffen vor allem Personen inder Unternehmensspitze – ebender Unternehmer oder auch dieUnternehmerin. Zu diesen Ent-scheidungen gehören beispiels-weise Investitionen auf Auslands-märkten, deren Erfolg sich frühes-tens nach 6 bis 7 Jahren überhauptbewerten lässt, die langfristige Ent-scheidung in Personalaus- und-weiterbildung, mit der qualifizierteArbeitnehmer manchmal ein Le-ben lang an das Familienunterneh-men gebunden werden oder auchFinanzierungsentscheidungen,die auf dauerhaften Erhalt undnicht auf einen Börsengang odereine Verkaufsoption des Unterneh-mens zielen. Bei allen diesen Ent-scheidungen geht es nicht um dieWirkung in der aktuellen Rech-nungslegungsperiode. Im Gegen-teil werden Weichen gestellt, die imGuten wie im Schlechten langeund tiefe Spuren hinterlassen.

Wer aber kann diese Entscheidun-gen treffen? Es ist der Unterneh-mer, der im täglichen Geschäft dieNotwendigkeiten dieser Entschei-dungen spürt. Wenn Unternehmerund mehrheitlicher Kapitaleignerz. B. als geschäftsführender Ge-sellschafter in einer Person zu-sammenfallen, kann eine solcheEntscheidung schnell getroffenwerden. Das ist jedoch riskant. DieMöglichkeit, alle relevanten Infor-mationen aufnehmen und in denEntscheidungsprozess einfließenzu lassen, ist gerade für eine ein-zelne Person beschränkt. Der mit-telständische Unternehmer, dereben nicht verschiedene Stabs-stellen mit der Entscheidungsvor-bereitung betrauen kann, muss

sich diesem Dilemma jedoch täg-lich stellen – dieses auch nochmeist in einem Umfeld mit hoherVeränderungsgeschwindigkeit.Häufig muss er dann mehr Bauch-gefühl in die Entscheidung legen,als ihm lieb ist.

Dieses Risiko in der langfristigenbetriebswirtschaftlichen Entschei-dung wollen wir, das BF/M, als For-schungsthema aufgreifen. Auchbisherige Projekte haben sich die-sem Thema gewidmet – jetzt solles in den Mittelpunkt der Betrach-tung rücken. Wir wollen es den Un-ternehmern ermöglichen, vorhan-dene Informationen besser zu nut-zen, neue Informationen gezielt zufinden und bessere Entschei-dungsmodelle anzuwenden.

� Vorhandene Informationenbesser nutzen:Beispielhaft sei eine Möglichkeitzur Lösung genannt, die Verbes-serung der Informationslagedurch den Austausch und diegegenseitige Ausbildung inNetzwerken, wie im Kunststoff-Netzwerk oder PERSONET. Aufeiner strategischen Ebene ließesich dies durch eine gezielteAus- und Weiterbildung neueroder im Tagesgeschäft unterge-hender Unternehmer ergänzen.

� Neue Informationen gezieltfinden:Das BF/M hat z. B. in verschie-denen Projekten Möglichkeitenzum Erhalt und Ausbau der In-novationsfähigkeit des Unter-nehmens durch Kenntnis derChancen und Risiken neuerTechnologien erforscht, z. B. fürIT-Outsourcing oder IT-unter-stützte Ausbildungskonzepte.

� Bessere Entscheidungsmo-delle anwenden:In Forschungsprojekten undDissertationen am BF/M wurdenverschiedene Verfahren zur Ent-scheidungsanalyse und -durch-führung erarbeitet, z. B.Erweiterungen der BalancedScorecard. Dies könnte man mit

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Im Forschungsfokus des BF/M:Der Unternehmer und seine Entscheidungen

von Torsten Eymann

Fachbeitrag

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Hinblick auf die besonderen Ge-gebenheiten von Familienunter-nehmen ausbauen.

Diese Probleme sind nicht nurpraktische, sondern haben häufigauch keine allgemeingültige Lö-sung, die einfach so von woanderskopiert und erneut angewandt wer-den könnte. Das BF/M ist keineUnternehmensberatung, sondernzeigt die Stärke eines Forschungs-zentrums gerade in der Erfor-schung des Neuen. Initiativen desBF/M wie das gerade durchgeführ-te Bayreuther Forum für Wirt-schafts- und Medienrecht mit demTitel „Governance in Familienun-ternehmen“ oder unsere vielfälti-gen Arbeitskreise können Anstößebieten. Um diese in konkrete For-schungsprojekte umzusetzen,sind wir aber auf das Interesse derUnternehmer angewiesen.

Umsetzung in angewandtebetriebswirtschaftliche

Forschung

Wie können wir eine derartige ge-meinsame Forschung umsetzen?Ein Kreislauf für angewandte be-triebswirtschaftliche Forschungs-projekte, übernommen und ange-passt von der Universität St. Gal-

len1, bietet hierfür ein Muster. VierPhasen werden nacheinanderdurchlaufen: Analyse, Design,Evaluation und Diffusion.

In der Analysephase wird eine For-schungsidee zunächst intensivvorgestellt und diskutiert. Dieskann zuerst in der Form einesWorkshops oder Forums für einbreiteres Publikum geschehen, sowie wir dies mit den Themen „Alter-native Finanzierungsmethoden“oder „Governance in Familienun-ternehmen“ durchgeführt haben.Bei weitergehendem Interesse bil-den wir einen Arbeitskreis, in demdas Forschungsthema weiter aus-geführt wird und in eine Projekt-idee übergeht. Interessierte Part-

ner aus Praxis, Wissenschaft undBF/M bilden ein Konsortium, wel-ches dann mit entsprechendenForschungsmitteln aus privateroder öffentlicher Förderung dasProjekt bearbeitet.

Die Designphase erarbeitet eineLösung des Forschungsproblems.Dies kann von veränderten Pro-zessen, neuen Produkten oderDienstleistungen bis hin zu innova-tiven Technologien reichen. AuchAus- und Fortbildungsgänge, derAufbau eines Netzwerkmanage-ments oder die Durchführung vonMarktstudien und Umfragen kön-nen die Lösung einer Forschungs-frage bilden.

Eine wissenschaftlich fundierte Lö-sung vorzuschlagen wäre jedochunvollständig ohne deren Bewer-tung durch die Praxis. Mit einerVielzahl möglicher Evaluationsme-thoden wird die Lösung durch dasProjektkonsortium auf Herz undNieren geprüft, bevor sie in die Pra-xis umgesetzt werden kann.

Als letzter Schritt sollen in der Dif-fusionsphase die Ergebnisse aus-gewertet und publiziert werden.Sowohl für die Praxis als auch fürdie Wissenschaft wollen wir Neu-

land betreten. Neben Veröffentli-chungen können jedoch auch Aus-und Weiterbildungsmaterialienoder ein Roll-Out-Plan ein wichti-ges Instrument der Weitergabevon Informationen darstellen – be-vorzugt für die Mitglieder desProjektkonsortiums selbst.

_________1 Hubert Österle, Boris Otto: A Method for

Consortial Research. Report No. BE HSG/

CC CDQ/6. Institute of Informations Mana-

gement, Universität St. Gallen.

Autor:

Prof. Dr. TorstenEymann ist Präsi-dent des BF/Mund Inhaber desLehrstuhls Wirt-schaftsinformatikan der UniversitätBayreuth

Wissenschaft-liche Publikation

Praxis-veröffentlichung

Aus- undWeiterbildung

Praxis-umsetzungsplan

Forschungs-idee

Forum/Arbeitskreis

Projekt-definition

Bildung einesKonsortiums

Technologie

Prozess

Produkt

Problemlösung

Workshop Funktions-test

Experiment Simulation Pilotversuch

Diffusion Design

Analyse

Evaluation

Praxis-wissen

TheoretischesWissen

• Geschäftsmodelle• Prozesse &

Strukturen• Informations-

systeme

• Denkmodelle• Theorien• Methoden

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Am 23. Februar gab NadineSchoberth gemeinsam mit denPERSONET-Mitgliedsunterneh-men LOEWE, BHS tabletop undLAMILUX beim Marketing-ClubOberfranken interessante Ein-blicke in das Thema „Personal-marketing u. Corporate Identity“.

Weshalb das Thema Personal-marketing gerade für Unterneh-men aus Oberfranken so wichtigist, erläuterte der Personalleiterder LOEWE AG, Werner Kotschen-reuther. „Bedingt durch den demo-graphischen Wandel und die glo-bale Konkurrenzsituation habensich bei der Suche nach geeigne-ten Mitarbeitern die Rollen ver-tauscht. Der Personaler ist der Be-werber, der Bewerber der Ent-scheider.“ Daher müssten sich dieUnternehmen sehr stark mit derFrage befassen, aus welchenGründen sich künftige Mitarbeiterfür das Unternehmen entscheidenund wie diese später auch zu hal-ten sind. Eine Herausforderung,vor der alle Unternehmen gleicher-maßen stehen. Diese besser undeffektiver meistern zu können, hatsich der Verein PERSONET auf dieFahnen geschrieben.

Wie Personalmarketing gekoppeltmit einem einheitlichen Unterneh-mensauftritt (Corporate Identity) inder Praxis eines mittelständischenUnternehmens in Oberfrankenumgesetzt wird, verdeutlichte Win-nie Haugk. Die Personalreferentinbei LAMILUX skizzierte zuerst dieAusgangslage. „Wir sind ein inha-bergeführtes Unternehmen mitrund 400 Mitarbeitern und Sitz inRehau, das sich auf die Produktionvon Tageslichtelementen und fa-serverstärkten Kunststoffen spe-zialisiert hat.“ Doch sei das Unter-

nehmen über den Standort hinauswenig bekannt und konkurriere zu-dem mit großen namhaften Firmen.

Daher habe sich LAMILUX konkre-te strategische Ziele gesetzt unddiese auch in einem Slogan formu-liert. „We are family“ drücke aus,was bei LAMILUX gelebt wird. „Wirwollen mit begeisterten Mitarbei-tern unsere Kunden begeisternund dadurch wiederum ein begeis-terndes Ergebnis schaffen.“ BeiLAMILUX werde daher die Persön-lichkeit des einzelnen Mitarbeitersin den Mittelpunkt gestellt und ni-veauvoll miteinander umgegan-gen. Und schließlich würden dieseWerte in einer authentischen Kom-munikation nach innen und außenweitergetragen. So würden etwaFlyer für Hochschulabsolventenausschließlich mit Bildern der eige-nen Mitarbeiter gestaltet. Dies al-les schaffe Verbundenheit undIdentifikation mit dem Unterneh-men.

Eine Identifikation, von der dieBHS tabletop AG derzeit noch weitentfernt scheint, wie Marketinglei-terin Birgit Dubberke eingestand.Die BHS tabletop ist das Nachfol-geunternehmen der Hutschenreu-ther AG in Selb, das sich komplettauf Hotelporzellan konzentrierthat. Mit großem Erfolg: Mit ihrendrei Marken Bauscher, Tafelsternund Schönwald ist die BHS table-top zum Weltmarktführer im Be-reich Porzellan für die Außerhaus-verpflegung geworden.

„Da wir aber die BHS tabletop AGals Dach konsequent aus der Kom-munikation herausgehalten undnur unsere Marken in den Mittel-punkt gestellt haben, erleben wirauch eine logische, leider sehr un-

befriedigende Auswirkung: UnsereMitarbeiter haben keine Heimat.“Eine Umfrage habe ergeben, dass90 % der knapp 1000 Mitarbeiternicht genau wüssten, ob sie für ei-ne der drei Marken oder ob sie fürdas Dach, die BHS tabletop AG, ar-beiteten. „Das ist natürlich sowohlfür die Bindung der Mitarbeiter ansUnternehmen, aber auch für dasGewinnen neuer Kräfte sehr kri-tisch.“ Birgit Dubberke: „Wir findennur schwer qualifizierte Mitarbei-ter, da uns niemand kennt.“

Deshalb hat das Unternehmen2008 begonnen, die Kommunika-tionsstrategie zu überdenken undanzupassen. „Die Markenkommu-nikation bleibt gleich, sie ist erfolg-reich. Doch darüber hinaus habenwir beschlossen, die BHS tabletopAG als Arbeitgebermarke zu plat-zieren.“ Kern des neuen Auftritts istein KeyVisual, ein großes emotio-nal behaftetes Bild, und der Claim„Wir bitten die Welt zu Tisch“. Wasnach außen greift, ist jetzt auch fürjeden Mitarbeiter erlebbar. „Jedereinzelne Mitarbeiter hat zum Bei-spiel PC-Vorlagen erhalten, sodass vom Brief bis zur CD-Hüllealles einheitlich aussieht.“

Doch dies seien nur Zwischen-schritte auf dem Weg zur EmployerBrand gewesen, jetzt gelte es dieArbeitgebermarke BHS tabletopmit Leben zu erfüllen. „Unser Leit-ziel heißt dabei: ,Vom Blind Datezum Best Match.“

Projektbericht

Vom Blind Date zum Best Match!

Authentisches Personalmarketing ist die Grundlage dafür,

qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu binden

von Nadine Schoberth

Autorin:

Dipl.-Psych.Nadine Schoberthist wissenschaft-liche Mitarbeiterinam BF/M undkoordiniert dasProjekt

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Spiegel 1/10

Der Gesundheitsmarkt befindetsich nachhaltig im Umbruch. Er-höhter ökonomischer Druck auf In-stitutionen im Gesundheitsbereichund der demographische Wandellassen die Nachfrage nach neuenProdukten und Dienstleistungenentstehen. Auf diese Herausforde-rungen antworten die Unterneh-men und Organisationen des Netz-werkes BayGLog mit innovativenKonzepten. Ein Schwerpunkt istdie Gesundheitslogistik, d. h. dieLogistik in und für Einrichtungendes Gesundheitswesens sowieentlang der unterschiedlichenWertschöpfungsketten in der Ge-sundheitswirtschaft. Ziel der Ge-sundheitslogistik ist es, Prozesseeffizienter zu gestalten, Wert-schöpfungsketten zu schließenund die internationale Wettbe-werbsfähigkeit der Branche zu er-halten. Ein anderer Schwerpunktliegt in der Entwicklung von inno-vativen Produkten und Dienstleis-tungen, mit denen auf den demo-graphischen Wandel und das stei-gende Gesundheitsbewusstseinder Bevölkerung reagiert werdenkann.

Die Projekte der Partner des Netz-werkes BayGLog nehmen Gestaltan. Dies zeigt sich auch in der Be-reitschaft des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Technologie,das Netzwerkmanagement bis De-zember 2011 durch Mittel aus demZentralen InnovationsprogrammMittelstand (ZIM-Nemo) weiter zufördern.

Ziel ist es, ein Dienstleistungs- undServicezentrum zu gründen, dasvon den Partnern mit logistischem,informationstechnischem und wis-senschaftlichem Know-how aus-gerüstet wird. Aufgabe ist es,Dienstleistungen für Endkundenund Leistungserbringer im Ge-sundheitswesen zu entwickeln, zusteuern und zu vermarkten. EinBeispiel ist „Sicher mobil“, das sei-nen Fokus auf Mobilität und Si-cherheit legt.

Das Angebot richtet sich an Be-wohner und Besucher der Regionund umfasst drei Leistungsbau-steine: Notfallüberwachung, Len-kung und Leistungsmessung.

Die Basisfunktion „Notfallüberwa-chung“ setzt die Erfassung von Vi-tal- und Geodaten voraus. Die Er-fassung von Vitaldaten ermöglichteine Alarmierung der nächstgele-genen Rettungsleitstelle, wenn dieFunktionen einen festgelegtenWertebereich in einem festgeleg-ten Zeitraum über- oder unter-schreiten. Das Gerät ermöglichtzudem über GPS im Notfall eineOrtung des Trägers. In Verbindungmit einer Datenbank wird damitaber auch eine Lenkung des Nut-zers im Gelände möglich. Als drit-ter Baustein sollen Informationenzu Herzfrequenz, Streckendaten,Belastungszeit etc. gespeichertwerden. Dadurch werden Auswer-

tungen zur Leistungsfähigkeit desTrägers möglich.

BayGLog zeigt das hohe Potenzialvon Netzwerken, in denen Partnermit unterschiedlichsten Kompe-tenzen systematisch und metho-disch zusammenarbeiten, um in-novative Dienstleistungen undProdukte zu entwickeln.

Die Kompetenzen der Partner

Informations- und Kommunika-tionstechnologie:

� TMT Teleservice GmbH &Co. KG

Logistik:

� BI-LOG Service Group GmbH

� WEDLICH.Servicegruppe GmbH& Co. KG

Leistungserbringer im Gesund-heitswesen:

� Klinikum Bayreuth GmbH

� MedCompete Bayreuth GmbH

� reha Team Bayreuth Gesund-heitstechnik GmbH

Wissenschaft und Forschung:

� Fraunhofer-Arbeitsgruppe fürSupply Chain Services SCS

� Universität Bayreuth

Begleitung, Vernetzung Stand-ortentwicklung:

� Bayern Innovativ GmbH/ClusterLogistik

� BF/M-Bayreuth e. V.

� Stadt Bayreuth

Projektbericht

Systematische Entwicklung vonDienstleistungen

Die Fortsetzung des Projektes Realtime BayGLog

von Gitte Händel

Autorin:

Dr. Gitte Händel istwissenschaftlicheMitarbeiterin amBF/M und Netzwerk-managerin des Pro-jektes

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Spiegel 1/10

Nachdem die Frankfurter Allge-meine Zeitung konstatierte,dass „Manager und Politiker inDavos keine starke Botschaftgesendet haben, weil auf vieleFragen die Antworten nicht fest-stehen“, versucht der zweiteÖkonomiekongress an der Uni-versität in Bayreuth am 20. und21. Mai eine Plattform zu bieten,diese Diskussion zu intensivie-ren. Bereits im zweiten Jahr istder Bayreuther Ökonomiekon-gress einer der größten Wirt-schaftskongresse Europas undrichtet sich an Fach- und Füh-rungskräfte, nationale und inter-nationale Wissenschaftler, Me-dienvertreter, Studenten sowiedie interessierte Öffentlichkeit.

Das Motto „Shaping the Post-Cri-sis World“ des Weltwirtschaftsfo-rums in Davos war vielverspre-chend. Die Erkenntnis war: „Wennman Davos als Maßstab dafürnimmt, wie es um die Weltwirt-schaft bestellt ist, so lautet dieDiagnose: Der Patient ahnt, dasser krank ist und es sich nicht bloßum eine Erkältung handelt. Docher will nicht wahrhaben, dass ihmeine Lungenentzündung droht,falls er sich nicht bald in Behand-lung begibt.“ (Süddeutsche Zei-tung, 27.01.2010).

Der zweite Bayreuther Ökonomie-kongress greift dies auf und ver-folgt das Ziel, generationenüber-greifend, international, unkonven-tionell und im Dialog mögliche The-rapien zu diskutieren. Dazu hatsich der Schirmherr des Kongres-ses, Prof. Günter Verheugen, dasThema „Handeln in der Krise, Leh-

ren aus der Krise“ vorgenommen.Das Referat des ehemaligen Chef-volkswirts der Deutschen Bank,Prof. Dr. Norbert Walter, steht unterdem Titel „Hurra, wir werden älter,aber wer gestaltet den Wandel?“.

Der Kongress will inspirieren, in-dem die richtigen Fragen gestelltund die Teilnehmer zum Nachden-ken gebracht werden. In 6 hochka-rätig besetzten Keynotes, 12 Vor-trägen und 3 Podiumsdiskussio-nen sollen daher unter anderemAntworten auf folgende Fragengefunden werden:

� Globalisierung – Quo vadis?

� Agenda 2020 – Was nun,Deutschland?

� Neue Regeln für die Kapital-märkte?

Unter dem Leitgedanken „Mana-gementmethoden der Zukunft –Lehren aus stürmischen Zeiten“kommen zu diesen Fragestellun-gen über 30 renommierte Referen-ten aus dem „Who is Who“ derdeutschen Wirtschaft an der Uni-versität Bayreuth zusammen undsprechen dabei zu aktuellen undbrisanten Themen.

Zu den Referenten gehören unteranderem:

� Prof. Dr. h. c. Roland Berger,Gründer, Roland Berger Strate-gy Consultants

� Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Au-gust-Wilhelm Scheer, Gründer,IDS Scheer

� Dr. Henning Schulte-Noelle,Aufsichtsratsvorsitzender, Alli-anz

� Prof. Dr. Helmut Thoma, ehema-liger Geschäftsführer, RTLGroup

� Prof. Günter Verheugen,EU-Kommissar für Industrie undUnternehmenspolitik a. D.

� Prof. Dr. Norbert Walter, ehema-liger Chefökonom, DeutscheBank Gruppe

� Dr. Georg Kofler, CEO, KoflerEnergies

� Frank Mattern, Managing Part-ner, McKinsey

� Dr. Christian Veith, ManagingPartner, Boston ConsultingGroup

� Dr. Michael Rogowski, Auf-sichtsratsvorsitzender, Voith

� Hans Wagener, Vorstandsvor-sitzender, Pricewaterhouse-Coopers

Die Organisatoren vom Lehrstuhlfür Betriebswirtschaftslehre III(Marketing) der Universität Bay-reuth erwarten in diesem Jahr über1000 Teilnehmer.

Interessenten finden auf der Inter-netseite www.oekonomiekon-gress.de weitere Informationen,darunter das Kongressprogrammund die Liste aller teilnehmendenReferenten. Auch eine Anmeldungzur Teilnahme am Kongress ist aufdieser Seite möglich.

Weitere Informationen:

Dr. Maximilian SchreyerUniversität BayreuthRW-FakultätLehrstuhl BWL III - Marketing95440 BayreuthTel.: +49 921 55-2822Fax: +49 921 55-2814

E-Mail:[email protected]

www.oekonomiekongress.de

In diesem Mai ist Davos in Bayreuth

Ökonomiekongress der Uni Bayreuth geht in die zweite Runde

Vorankündigung

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Strategisches Management unddie Gestaltung von Organisations-strukturen sind für viele Unterneh-men neuralgische Punkte. Die Stu-dierenden im Strategischen Mana-gement und der Organisation aus-zubilden, Lösungen für die Praxiszu entwerfen und den For-schungstransfer zu vollziehen so-wie fundierte, vor allem empirischausgerichtete Forschungsprojektedurchzuführen, sind die Ziele vonFrau Professor Dr. Ricarda B.Bouncken. Sie ist seit No-vember die neue Lehrstuhl-inhaberin für „StrategischesManagement und Organisa-tion“ an der Universität Bay-reuth.

Zuletzt hatte Frau Professo-rin Bouncken den Lehrstuhlfür Allgemeine Betriebswirt-schaftslehre und Organisati-on, Personal sowie Innova-tionsökonomie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität inGreifswald inne. Zuvor leite-te sie den Lehrstuhl für Pla-nung und Organisation derBrandenburgischen Techni-schen Universität Cottbus.Weitere Wirkungsstättenwaren die Universität Lüne-burg, an der sie sich habilitierte, dieUniversität St. Gallen, an der siepromovierte, und die Universitätder Bundeswehr in Hamburg so-wie die „zivile“ Universität Ham-burg, an der sie Betriebswirt-schaftslehre studierte. Vor ihremStudium absolvierte sie zudem ei-ne Banklehre in Hamburg.

Der Lehrstuhl für StrategischesManagement und Organisationbeschäftigt sich insbesondere mitfolgenden Forschungsthemen:

� Zusammenarbeit zwischen Un-ternehmen in Kooperationen:Strateg ien, Innovationspro-zesse, Wissenstransfers undErfolg,

� Interkulturelle Innovationspro-zesse und -teams,

� Flexibilisierungsstrategien undDiversität der Organisationsmit-glieder und

� Technologietransfer zwischenInstitutionen.

Die Forschungstätigkeit ist sowohlgrundlagen- als auch anwen-dungsorientiert und wird von öf-fentlichen Förderinstitutionen undStiftungen finanziert. In den ver-gangenen Jahren hat Frau Profes-sorin Bouncken 4,6 Millionen EuroDrittmittel eingeworben. Aktuell er-forscht sie z. B. im Rahmen desProjekts flex4work, finanziert vomBMBF, wie Flexibilität und Stabilitätim Zusammenspiel von Stammbe-legschaft und Zeitarbeitsnehmernbalanciert werden können.

Auf Grundlage der Erkenntnisseaus diversen Forschungsprojektenerarbeitet der Lehrstuhl generelleLösungswege für praxisrelevanteFragestellungen unterschiedlicherUnternehmen. Diese Lösungswe-ge stellen insofern allgemeineStrategieempfehlungen dar, dienicht nur für ein Unternehmen zu-treffen. Weitere wichtige For-schungsthemen sind Innovations-prozesse entlang der SupplyChain sowie die Verbesserung der

Zusammenarbeit in interkul-turellen Innovationsteams.

Ein weiterer Schwerpunkt istder Forschungstransfer. ImRahmen des Projektes „Mo-ve2Health“ wurden fernerAuslizensierungen, Aus-gründungen und Koopera-tionen zwischen Wirtschaftund Wissenschaft sowieTransferklima und Transfer-images untersucht.

Vor wenigen Tagen erhieltFrau Prof. Bouncken zudemdie Zusage über eine groß-volumige Finanzierung desProjektes „Diversity4Health“durch das BMBF. In demVerbundprojekt werden mit

verschiedenen Partnern, darunterdie Sana Kliniken, Herausforde-rungen und Lösungen von kulturel-len und demographischen Diversi-täten in Krankenhäusern unter-sucht.

Der Lehrstuhl für StrategischesManagement und Organisationsteht Anregungen seitens der Pra-xis für gemeinsame Forschungs-projekte jederzeit offen gegenüber.

www.bwlvi.uni-bayreuth.de

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Spiegel 1/10

Neues aus der Uni

Neubesetzung des Lehrstuhls fürStrategisches Management und Organisation

Der Lehrstuhl stellt sich vor

„Wir wollen innovative und vor allemerfolgssteigernde Lösungswege für Unter-

nehmen unterschiedlicher Branchen aufzeigen.“(Prof. Dr. Ricarda B. Bouncken)

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Redaktion:

Paul Dölle, Gitte Händel, Raimund Matros, Alexander Rauch,Nadine Schoberth, Christina Stadler, Werner Wittauer

Impressum

Herausgeber:

Betriebswirtschaftliches Forschungszentrumfür Fragen der mittelständischen Wirtschaft e. V.an der Universität BayreuthParsifalstraße 2595445 Bayreuth

Telefon 0921 55-7076Telefax 0921 55-7070

E-Mail: [email protected]: www.bfm-bayreuth.de

Verantwortlich:

Prof. Dr. Torsten Eymann

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Auflage: 300

� BF/M 2010