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Schulprogramm der Werner-von-Siemens-Realschule Düsseldorf © Kollegium, Eltern und Schüler/innen der Werner-von-Siemens-Realschule Düsseldorf 1 Inhaltsverzeichnis Teil I: Unser Fundament Traditionelle Arbeitsfelder Baustein Seite_ Baustein 1 Präambel unseres Schulprogramms Unsere pädagogische Grundorientierung 5 Baustein 2 Geschichte und momentane Situation der Schule Die Geschichte der Werner-von-Siemens-Realschule 6 Die Schule in Zahlen im Schuljahr 2015/2016 6 Baustein 3 Regeln für das Miteinander Unsere Schulordnung 8 Baustein 4 Unterricht an unserer Schule Die pädagogische Konzeption der fachlichen Arbeit 10 Die Hauptfächer: Fach Deutsch 10 Die Hauptfächer: Fach Englisch 11 Die Hauptfächer: Fach Mathematik 11 Differenzierung/Wahlpflichtfächer 12 Arbeitsgemeinschaften und Zusätzliche Unterrichts- 12 Veranstaltungen Raumprinzip und Stundenrhythmus als Elemente effektiven 14 Unterrichts Baustein 5 Aufgaben und Mitwirkung der Eltern Aufgabe der Eltern 16 Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule 16 Schülervertretung 17 Baustein 6 Erprobungsstufe Anlass und Ziel 19 Eintritt in die Werner-von-Siemens-Realschule 19 Klassenbildung 20 Lernen lernen 21 Freiarbeit 22 Förderunterricht 22 Baustein 7 Berufswahlvorbereitung Berufswahlvorbereitung in Klasse 8 24 Berufswahlvorbereitung in Klasse 9 24 Berufswahlbegleitung in Klasse 10 26 Förderkurse für die Jahrgangsstufe 10 27

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Inhaltsverzeichnis

Teil I: Unser Fundament – Traditionelle Arbeitsfelder

Baustein Seite_

Baustein 1 Präambel unseres Schulprogramms Unsere pädagogische Grundorientierung 5

Baustein 2 Geschichte und momentane Situation der Schule

Die Geschichte der Werner-von-Siemens-Realschule 6 Die Schule in Zahlen im Schuljahr 2015/2016 6

Baustein 3 Regeln für das Miteinander

Unsere Schulordnung 8

Baustein 4 Unterricht an unserer Schule Die pädagogische Konzeption der fachlichen Arbeit 10 Die Hauptfächer: Fach Deutsch 10 Die Hauptfächer: Fach Englisch 11 Die Hauptfächer: Fach Mathematik 11 Differenzierung/Wahlpflichtfächer 12 Arbeitsgemeinschaften und Zusätzliche Unterrichts- 12 Veranstaltungen Raumprinzip und Stundenrhythmus als Elemente effektiven 14 Unterrichts

Baustein 5 Aufgaben und Mitwirkung der Eltern Aufgabe der Eltern 16 Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule 16 Schülervertretung 17

Baustein 6 Erprobungsstufe

Anlass und Ziel 19 Eintritt in die Werner-von-Siemens-Realschule 19 Klassenbildung 20 Lernen lernen 21 Freiarbeit 22 Förderunterricht 22

Baustein 7 Berufswahlvorbereitung

Berufswahlvorbereitung in Klasse 8 24 Berufswahlvorbereitung in Klasse 9 24 Berufswahlbegleitung in Klasse 10 26 Förderkurse für die Jahrgangsstufe 10 27

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Baustein 8 Wertevermittlung in der Praxis Praktische Philosophie 28 Streitschlichtung – Mediation 28 Schulgottesdienste 29 Weihnachtsbasar 30 Fortunata Killeo – ein Patenkind in Tansania 30 Schulgarten und Biotop 30

Baustein 9 Sport- und Gesundheitserziehung

Erste-Hilfe-Kurs 32 Sport an unserer Schule 32 Stadtmeisterschaften – Fußball und Schwimmen, Tischtennis 32

Baustein 10 Beratung Was wir unter Beratung verstehen 34 Veranstaltungen im Rahmen der Suchtprävention ab Jahr- 36 gangsstufe 8 Baustein 11 Klassenfahrten und Wandertage

Klassenfahrten in der Jahrgangsstufe 5/6 37 Klassenfahrten in den Jahrgangsstufen 9/10 37 Deutsch-französischer Schüleraustausch 37

Baustein 12 Öffnung von Schule Tag der offenen Tür 38 Entlassfeier für die 10. Klassen 38 Kooperation mit der Flughafen Düsseldorf GmbH 39 Kooperation mit der Tonhalle Düsseldorf und den 39 Düsseldorfer Symphonikern Kooperation mit dem Schauspielhaus Düsseldorf 40 Partnerschaft mit der Siemens AG 41 Außerschulische Lernorte und Unterricht mit Gästen 41

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Teil II: Besondere Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit Baustein 1 Naturwissenschaftliches Profil

Hintergrund 45 Leitgedanken zur mathematisch-naturwissenschaftlichen Bildung 45 Räumliche ausstattungsbezogene und organisatorische 46 Maßnahmen Profilklasse Naturwissenschaften in Klasse 5/6 und NAWI-AG 46 in Klasse 7 Weitere Maßnahmen zum Ausbau des naturwissenschaftlichen 49 Profils Kosten 51

Baustein 2 Musisch-künstlerisches Profil/Kulturelle Bildung und Erziehung Leitgedanken zur künstlerisch-kulturellen Bildung und Erziehung 52 Musikerziehung – Klassenunterricht und Arbeitsgemeinschaften 52 Konzertprojekte 53 Kunsterziehung 53 Künstlerische Fotografie 54 Theater- und Bühnenarbeit 54 Perspektiven 55

Baustein 3 Förderung der Lesekompetenz

Zum Begriff Lesen und Lesekompetenz 57 Förderung der Lesekompetenz: Zur Grundkonzeption 57 Die Maßnahmen im Einzelnen 60 Evaluation 63 Konsequenzen und Perspektiven 64

Baustein 4 Förderkonzept Grundsätzliche Überlegungen zum Förderkonzept 65 Einbindung der Ergänzungsstunden in das Förderkonzept 67 Förderkonzept Mathematik 68 Förderkonzept Englisch 69 Förderkonzept Deutsch 71

Baustein 5 Medienkonzept

Einleitung und Zielsetzung 72 Kompetenzbereiche und medienpädagogische Scherpunkte 72 Die Schwerpunkte im Einzelnen 73

Baustein 6 Pädagogische Übermittagsbetreuung und Lernzeit Organisation und Zielsetzung 77 Informationen zur Lernzeit 77 Regeln für die Lernzeit 78 Baustein 7 Intensivierung der Elternarbeit

Zur Ausgangssituation 79 Konzeptionelle Überlegungen zur Umsetzung 82

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Teil III: Perspektiven für die Schulentwicklung Geplante Maßnahmen und mittelfristige Arbeitsschwerpunkte für die Schuljahre 2015/16 und 2016/17

Bau- und Renovierungsmaßnahmen 84 Ausstattung der Schule 84 Personalentwicklung 84 Organisationsentwicklung 84 Pädagogische Weiterentwicklung 85

Anhang Die Ausbildung unserer Lehramtsanwärter

Das Begleitprogramm für Lehramtsanwärterinnen und 89 Lehramtsanwärter

Fortbildungsplanung

Fortbildungsplanung als Element der Schulentwicklung 91 Fortbildungsplanung 92

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Baustein 1: Präambel unseres Schul-programms

Unsere pädagogische Grundorientierung

Wir verstehen unsere Schule als einen Lernort, an dem Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam Verantwortung für die Lernprozesse übernehmen. Neben dem Ziel der Wissensvermittlung ist die Erweiterung der Methodenkompetenz auf der Basis von Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit eine wichtige Zielsetzung unserer Arbeit. Die Förderung von zunehmender Eigenverantwortlichkeit für die individuelle Entwicklung sowie die Verantwortung für andere sind uns ein besonderes Anliegen des erziehenden Unterrichts. Unser Bestreben ist es, unsere Schüler und Schülerinnen individuell zu fordern und zu fördern. Der Erwerb der für die Anforderungen einer modernen Berufswelt unverzichtbaren Schlüsselqualifikationen ist unser Ziel. Im Mittelpunkt steht dabei der Begriff der Teamfähigkeit, der soziale und fachliche Kompetenz vereint. Unsere Schule ist auch ein Begegnungsort, an dem Menschen zusammenkommen. Das Einüben und Einhalten bestimmter Regeln und Umgangsformen - wie Pünktlichkeit, Höflichkeit und ein rücksichtsvolles Verhalten im Umgang miteinander - ermöglichen, dass dieses Zusammenleben sich für alle positiv gestaltet. Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit und ein friedliches Miteinander in unserer Schule sind dabei die gegenseitige Achtung der Persönlichkeitsrechte der Einzelnen und die Toleranz.

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Baustein 2: Geschichte und momentane Situation der Schule

Die Geschichte der Werner-von-Siemens-Realschule

Diese Geschichte beginnt im Jahr 1956, in dem die Stadt als Schulträger den Bau einer Realschule an der Rethelstraße versprach. 1958 beginnen die Bauarbeiten auf dem Grundstück des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Rethel-Gymnasiums, das inzwischen ins Goethe-Gymnasium integriert wurde. Am 27.05.1960 finden die Einweihungsfeier der neuen Jungen-Realschule und ihre Taufe auf den Namen Werner-von-Siemens-Realschule statt. Die Namensgebung signalisierte sogleich den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, den sich die Schule bis heute erhalten hat. Er ist u. a. daran zu erkennen, dass es uns möglich und auch Anliegen ist, in der Differenzierung in den Jahrgangsstufen 7, 8, 9 und 10 alle drei naturwissenschaftlichen Schwerpunkte (Biologie, Chemie, Physik) durchgängig anzubieten. Die Schülerschaft rekrutiert sich zu Beginn aus Schülern der 1958 geteilten Jungen-Realschule an der Franklinstraße. Der erste Schulleiter Bernd Hinke wird 1963 von seinem Stellvertreter Ernst-Wilhelm Heß abgelöst. 1964 bereits wird der Verein der Freunde und Förderer gegründet. 1973 ist es soweit, dass die Männerdomäne von weiblichen Wesen gestürmt wird: Die ersten 27 Schülerinnen werden in die Klassen 5 aufgenommen. Drei Jahre nach Einführung der Koedukation wird auch die Differenzierung eingeführt. Nach zwanzig Jahren im Amt übergibt Ernst-Wilhelm Heß 1983 die Schulleitung an Bernhard Weinert. Zugleich wurde die Franklin-Realschule, die ihren Schülernachwuchs nicht hatte sichern können, aufgelöst und jahrgangsweise in die WvS integriert. Unsere Schule durfte zwei Jahre später mit einer rauschenden Ballnacht in der vollbesetzten Rheinterrasse ihr 25jähriges Jubiläum feierlich und fröhlich begehen und wurde auch seitdem nie von Nachwuchssorgen geplagt, sondern sie hat – inzwischen drei- bis vierzügig – vielmehr die Schwierigkeit, jedes Jahr Dutzende von Aufnahmewünschen ablehnen zu müssen. Nach zwanzig Jahren im Amt übergibt Bernhard Weinert im Sommer 2003 die Schulleitung an unseren jetzigen Schulleiter Gerhard Weiß. Mit dem Bestreben, die positiven Traditionen beizubehalten sowie innovative Elemente der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit einzufügen, beging unsere Schule im Frühjahr 2010 das Jubiläum ihres 50jährigen Bestehens.

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Die Schule in Zahlen im Schuljahr 2015/2016

Aufgrund konstant hoher Anmeldezahlen sieht sich die Schule veranlasst, die seit mehreren Jahren bestehende Erweiterung ihrer eigentlichen Zügigkeit (21 Klassen) weiter beizubehalten. So werden nun aktuell 640 Schülerinnen und Schüler in 22 Klassen von 37 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.

Die Schülerzahlen in den einzelnen Klassen und Jahrgangsstufen sind unterschiedlich – sie bewegen sich zwischen 27 bis 33 Schülerinnen und Schüler pro Klasse.

Unser diesjähriges Angebot zur individuellen Förderung umfasst in allen Klassen der Erprobungsstufe je eine Stunde Deutsch pro Woche. In Vorbereitung ist eine weitere Stunde Englisch für die Jahrgangsstufe 5. Darüber hinaus wird für die 6. Klasse eine hauseigene Nachhilfe für das Fach Mathematik angeboten, die in Kleingruppen und unter der Leitung einer qualifizierten externen Lehrkraft stattfindet.

Von montags bis donnerstags jeweils in der Zeit von 13.20 Uhr bis 15.40 Uhr wird für die Kinder der 5. und 6. Klassen eine Übermittagsbetreuung angeboten. Diese umfasst unter der Leitung unseres Trägervereins ein warmes Mittagessen und verschiedene Betreuungsangebote. Daran schließt sich die durch die Schule organisierte Lernzeit an, in der die Schülerinnen und Schüler neben Hausaufgaben auch den Lernstoff üben können. (vgl. auch Baustein 7) Derzeit wird das Übermittagsangebot von mehr als 80 Schülerinnen und Schülern genutzt.

Weitere Details und Schwerpunkte unseres schulischen Angebotes lassen sich aus einem Faltblatt entnehmen, das für die Grundschulen und interessierte Schülerinnen, Schüler und Eltern verfasst wurde und jährlich aktualisiert wird.

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Baustein 3: Regeln für das Miteinander

Unsere Schulordnung

Unsere Schule ist ein

– Lernort, an dem man Neues lernt und Wissen erwirbt und ein rücksichtsvolles Verhalten im Umgang miteinander einübt,

–Begegnungsort, an dem SchülerInnen, LehrerInnen zusammenkommen, um miteinander zu reden, zu arbeiten, zu planen und um Wichtiges und Schönes zu erleben.

Hierzu brauchen wir einige Regeln, an die sich alle, die diese Schule besuchen, halten müssen.

Die SchülerInnen müssen pünktlich die Klassenräume betreten, um unnötige Störungen des Unterrichts zu vermeiden.

In den 5-Minuten-Pausen bleiben die SchülerInnen in ihren Klassenräumen, wenn sie nicht den Klassenraum wechseln müssen.

In den großen Pausen müssen alle SchülerInnen zügig auf den Hof gehen.

Die Benutzung von fahrbaren Untersätzen, wie z.B. Mofas, Fahrrädern, Skateboards, Roller u.ä., auf dem Schulgelände, sowie ihr Mitnehmen ins Schulgebäude ist aus Sicherheitsgründen untersagt.

Weil die Verletzungsgefahr zu groß ist, ist es verboten, im Haus zu toben und zu rennen. Im Winter muss das Schneeballwerfen unterbleiben.

Auf dem gesamten Schulgelände besteht grundsätzlich Rauchverbot.

Es ist untersagt, während der Unterrichtszeit das Schulgelände zu verlassen, da die gesetzlich vorgeschriebene Aufsicht sonst nicht gewährleistet werden kann.

Während der Unterrichtszeit dürfen sich Erwachsene und Jugendliche, die nicht unserer Schule angehören, nur mit Genehmigung der Schulleitung im Gebäude und auf dem Hof aufhalten.

Handys mit all ihren Funktionen stören die Konzentration auf den Unterricht. Daher müssen diese Geräte während der allgemeinen Unterrichtszeit (ab 8.00 Uhr einschließlich der Pausen) ausgeschaltet in den Taschen verbleiben und dürfen nur vor oder nach der Unterrichtszeit und außerhalb des Schulgeländes benutzt werden. Gleiches gilt für MP3-Player, Discmen und andere elektronische Unterhaltungsmedien. Bei Verlust, Diebstahl oder Beschädigungen derartiger Geräte besteht keinerlei Haftung seitens der Schule oder des Schulträgers

Im Unterricht ist es nicht gestattet, zu essen, zu trinken oder Kaugummi zu kauen. Kopfbedeckungen müssen während des Unterrichts abgenommen, Jacken und Mäntel ausgezogen werden.

Selbstproduzierter Müll wird grundsätzlich nach jeder Stunde entsorgt. SchülerInnen, die Abfälle auf den Boden werfen, werden zu einem Ordnungsdienst herangezogen.

Im gesamten Umkreis unseres Schulgeländes sollte auf Sauberkeit geachtet und Nachbarn und Passanten mit Rücksicht begegnet werden.

Wegen der begrenzten Anzahl von Tischtennisplatten können nur die SchülerInnen

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der Klassen 5 bis 7 in den Pausen dort spielen und sich dort aufhalten.

Der Garten ist für den Pausenaufenthalt der Klassen 10 bestimmt, vorausgesetzt, dass sie sich ordentlich verhalten.

Mit Arbeitsmaterialien, Einrichtungen und Anlagen muss jeder sorgfältig umgehen. Für Sachbeschädigungen sind die SchülerInnen, bzw. deren Erziehungs-berechtigte haftbar.

Niemand darf in der Schule diskriminiert werden. Verbale und körperliche Brutalität werden in unserer Schule nicht geduldet.

Die Schule ist eine drogenfreie Zone. Der Besitz, der Handel und der Konsum von Drogen und Alkohol in der Schule und auf Schulveranstaltungen wie Klassenfahrten usw. führen in der Regel zur Entlassung von der Schule.

Um die Schul- und Hausordnung einhalten zu können, insbesondere um ein gewaltfreies Miteinander zu gewährleisten, erwarten wir von allen SchülerInnen, dass sie:

LehrerInnen informieren, wenn sie Vorfälle körperlicher Gewalt beobachten

LehrerInnen informieren, wenn sie Kenntnis haben, dass derartige Aktionen geplant sind

Hilfe rufen, wenn sie beobachten, dass Gewalt droht (im Notfall auch Telefonnummer 110)

die LehrerInnen unterstützen, die schlichtend bei Prügeleien eingreifen.

Wer die Regeln der Schulordnung nicht beachtet, muss mit entsprechenden Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen rechnen. Folgende Ordnungsmaßnahmen können angewandt werden:

der schriftliche Verweis

die Überweisung in eine parallele Klasse oder Lerngruppe

der vorübergehende Ausschluss vom Unterricht oder sonstigen Schul-veranstaltungen

die Androhung der Entlassung von der Schule

die Entlassung von der Schule.

Die Ordnungsmaßnahmen werden von pädagogischen Maßnahmen begleitet, die begreiflich machen sollen, dass man etwas für die Gemeinschaft tun muss, die man vorher gestört und geschädigt hat (Einsicht durch Wiedergutmachung).

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Baustein 4: Unterricht an unserer Schule

Die pädagogische Konzeption der fachlichen Arbeit

Übergeordnetes Ziel des Lehrens und Lernens im Fachunterricht oder in fächerübergreifenden und projektorientierten Unterrichtsveranstaltungen ist das erfolgreiche Durchlaufen des Bildungsgangs der Realschule. Damit verknüpft ist das Erreichen der angestrebten Abschlüsse und das Ermöglichen eines weiteren erfolgreichen Lernens im Beruf oder an weiterführenden Schulen. Daher steht im Zentrum des Unterrichts aller Fächer der Erwerb der in den Bildungsstandards, den Kernlehrplänen und den Schuleigenen Lehrplänen dargelegten fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Darüber hinaus beinhaltet nachhaltiger und zukunftsfähiger Unterricht auch die individuelle Entwicklung personaler, sozialer und überfachlicher Kompetenzen (z.B. Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Methoden- und Medienkompetenz u.a.) Vor diesem Hintergrund sieht sich das Kollegium der Werner-von-Siemens-Realschule u.a. folgenden Grundsätzen zur Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse verpflichtet:

Die Lehr- und Lernprozesse sind systematisch und kontinuierlich auf die individuelle fachliche Kompetenzentwicklung gemäß den Vorgaben der Schuleigenen Lehrpläne hin ausgerichtet, berücksichtigen aber auch eine umfassende Persönlichkeitsentwicklung und die Ausbildung überfachlicher Qualitäten.

Die Gestaltung des Unterrichts geschieht schülerorientiert und fördert zunehmend selbstständiges und selbstreguliertes Lernen. Dazu gehört auch die aktive Mitgestaltung von Unterrichtsprozessen durch die Schülerinnen und Schüler.

Die Lehr- und Lernprozesse sind problemorientiert gestaltet, sie spiegeln die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler wider und ermöglichen realitätsnahe Lernerfahrungen.

Durch zielgerichteten Einsatz von Medien (digital und nicht digital) und durch Methodenvielfalt werden verschiedene Lernzugänge eröffnet und unterschiedliche Lerntypen berücksichtigt.

Unterrichtsgänge und das Lernen an außerschulischen Lernorten und/oder mit Hilfe außerschulischer Experten ermöglichen weitergehende Lernerfahrungen.

Lehrkräfte und Schüler schaffen eine angenehme und produktive Lernumgebung in den Unterrichtsräumen und damit eine positive Arbeitsatmosphäre.

Der Umgang miteinander ist geprägt von Respekt, Vertrauen und Geduld. Mit Fehlern im Lernprozess wird grundsätzlich positiv umgegangen. Schülerinnen und Schüler erfahren angemessene Würdigung und Wertschätzung ihrer Leistungen und ihres Verhaltens.

Die Hauptfächer: Fach Deutsch

Im Deutschunterricht werden die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, d.h. ihre Verstehens-, Ausdrucks- und Verständigungsfähigkeit weiter

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entwickelt. Den Lernenden wird der Zugang zur Welt der Sach- und Gebrauchstexte, der Medien und der Literatur eröffnet. Dabei werden neben der klassischen Lektürearbeit auch andere Zugänge zur Welt der Literatur (z.B. Besuch einer entsprechenden Theateraufführung) genutzt. Neben dem Zugang zur Literatur soll auch die Lesefähigkeit geschult werden, denn Texte verstehen, ihnen Informationen entnehmen, die Wirkungsweisen von Medien kennen und einschätzen, ist nicht nur während der Schullaufbahn von großer Bedeutung, sondern auch für die berufliche Zukunft unerlässlich. Dabei stellt der Deutschunterricht das methodische Instrumentarium, die erforderlichen Kenntnisse, Strategien und Arbeitstechniken zur Verfügung, um Texte zu analysieren und Literatur zu verstehen. Das Fach Deutsch fördert den bewussten Umgang mit Sprache. Dazu gehört neben der Reflexion über die Sprache auch die Reflexion über ihre Strukturen, Regeln und Besonderheiten.

Die Hauptfächer: Fach Englisch

Englisch besitzt eine besondere Stellung als Weltverkehrssprache, ist aber auch als Sprache allgegenwärtig z.B. in der Werbung, der Wirtschaft, der Politik und anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Schule hat daher die Aufgabe, den kompetenten Fremdsprachennutzer heranzubilden. Zentrale Aufgabe des Faches ist es daher, durch die Auseinandersetzung mit Sprache, Texten, Kommunikation und Medien zur eigenverantwortlichen Bewältigung der Anforderungen von Ausbildung, Arbeitswelt und gesellschaftlichen Alltag zu befähigen. Die Schülerinnen und Schüler müssen vor allem im Bereich der kommunikativen, interkulturellen und methodischen Kompetenzen sowie hinsichtlich der sprachlichen Mittel und ihrer Verfügbarkeit und des Sprachbewusstseins gefördert und in der Ausbildung von individueller Mehrsprachigkeit unterstützt werden. Der Englischunterricht zu Beginn der Sekundarstufe I versucht dabei, so weit wie möglich an den in der Grundschule erworbenen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten anzuknüpfen (Englisch als Kontinuum). Im weiteren Verlauf werden die fremdsprachlichen Kompetenzen im Bereich von „Hörverstehen“/“Hör-Seh-verstehen“, „Sprechen“, „Leseverstehen“, „Schreiben“ und „Sprachmittlung“ weiterentwickelt – nicht zuletzt im Hinblick auf die mündliche Prüfung (anstelle einer Klassenarbeit) und die Zentrale Prüfung am Ende der Klasse 10. Inhaltlich werden u.a. auch landeskundliche Inhalte (Großbritannien, USA, „down under“) vermittelt.

Die Hauptfächer: Fach Mathematik

Im Mathematikunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler Erscheinungen aus Natur, Kultur und Gesellschaft mit Hilfe der Mathematik wahrzunehmen und zu verstehen. Sie lernen komplexe Probleme zu strukturieren und reale Probleme in geeigneter Weise mathematisch zu beschreiben. Sie entwickeln zunehmend Kompetenzen im problemlösenden Arbeiten, im Argumentieren und mathematikbezogenen Kommunizieren, im Bilden und Analysieren von Modellen und im Umgang mit Medien und mathematischen Werkzeugen (z.B. Formen, technische Elemente, Symbole) Diese prozessbezogenen Kompetenzen bilden sich heraus bei der

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Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Fragestellungen aus den Kernbereichen des Faches: Arithmetik/Algebra, Geometrie, Funktionen und Wahrscheinlichkeits-rechnung. Dabei sollte der Unterricht eine breite Palette unterschiedlichster Unterrichtsformen aufweisen, die von der lehrerzentrierten Wissensvermittlung bis zu einer selbstständigen Erarbeitung neuer Inhalte reicht und handlungsorientiertes und entdeckendes Lernen in unterschiedlichen Sozialformen ermöglicht.

Differenzierung/Wahlpflichtfächer

Unsere Schülerinnen und Schüler unterscheiden sich in ihren Lernbedürfnissen, und zwar entsprechend ihren Neigungen und Begabungen, ihrer Leistungsbereitschaft und in ihren sich noch sehr vagen Berufswünschen. Um die unterschiedlichen Interessen und Begabungen angemessen zu fördern, wird in den Jahrgangsstufen (Jgst.) 7 – 10 eine Neigungsdifferenzierung angeboten, die folgende Wahl-möglichkeiten beinhaltet:

1. Den fremdsprachlichen Schwerpunkt mit Französisch als Neigungsfach 2. Den sozialwissenschaftlichen Schwerpunkt mit Sozialwissenschaften

(auslaufend) bzw. Politik/ökonomische Grundbildung (neues Fach PöG seit Schuljahr 2015/16) als Neigungsfach

3. Den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt mit Biologie oder Physik oder Chemie als Neigungsfach.

Die Schülerinnen und Schüler müssen sich am Ende der Klasse 6 für einen Schwerpunkt und ein Neigungsfach entscheiden. Das gewählte Fach wird ab der 7. Klasse dann als Hauptfach bis zur 10. Klasse unterrichtet. Ein entsprechender zeitlicher Rahmen sorgt dafür, dass auch komplexe Problemstellungen differenziert bearbeitet werden können. Grundsätzlich sollte der Unterricht auch im Wahlpflichtbereich handlungsorientiert gestaltet werden, an der Lebenswirklichkeit und den Interessen der Schülerinnen und Schüler anknüpfen und zunehmend selbstständiges, sowohl kooperatives als auch individuelles Lernen ermöglichen. In allen Fächern der Neigungsdifferenzierung spielt die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern und das Lernen an außerschulischen Lernorten eine besondere Rolle. Als Beispiele seien genannt:

Chemieprojekt mit dem Lore–Lorentz-Berufskolleg (Chemiekurs, Jgst. 9)

Landtag NRW (Sozialwissenschaftlicher Kurs, Jgst. 8)

Natur- und physikalisch-technische Museen und Institute (Biologie und Physik-Kurse)

Siemens-Stand auf der Hannover-Messe (Physikkurs Jgst. 9 und 10)

Schüleraustausch mit unserer französischen Partnerschule (Französischkurse, Jgst. 8 – 10)

Arbeitsgemeinschaften und Zusätzliche Unterrichtsveranstaltungen

In jedem Schuljahr bietet die Werner-von-Siemens-Realschule ein breit gefächertes Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Zusätzlichen Unterrichtsveranstaltungen an. Die Schwerpunkte liegen der Profilbildung entsprechend im mathematisch-

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naturwissenschaftlichen und im musisch-künstlerischen Bereich. Zu den Wahlmöglichkeiten zählen jedoch auch sozial-gesellschaftlich orientierte, sportliche und sprachliche Unterrichtsangebote. So können unsere Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse eine dritte Fremdsprache (Spanisch) lernen oder ein Fremdsprachenzertifikat erwerben.

AGs des mathematisch-naturwissenschaftlichen Profils

AG Jahrgangsstufe Anmerkungen

Nawi-AG 7 – 10 in allen natur-wissenschaftlichen Profilklassen

Mathematik-AG 10 im 2. Halbjahr Vorbereitung auf die gymnasiale Oberstufe

Mathematik- AG (Zahlen und Menschen)

9 Abbau von Lernbarrieren gegenüber dem Fach Mathematik. Externe Lehr-kräfte (ehemalige Schüler)

Informatik-AG 9, 10

Mathematik-Nachhilfegruppe (5), 6, (7) Für schwache Schülerinnen und Schüler. Kleingruppen. Externe Lehrkraft.

AGs des musisch-künstlerischen Profils

AG Jahrgangsstufe Anmerkungen

Unterstufenchor 5 – 7

Oberstufenchor 8 – 10

Band-AG alle Jahrgangsstufen Für Rock-/Pop-Instrumente

Schlagzeug-AG 5, 6, Unterricht in Kleingruppen. Externer Lehrer. Geringe Kostenbeteiligung.

Multimedia-AG 8 – 10

Kunst-AG 9, 10

Theater-AG 7 – 10

Foto-AG 9, 10

AGs im gesellschaftlich-sozialen Bereich

AG Jahrgangsstufe Anmerkungen

Rechtskunde-AG 9, 10 Leitung durch eine Richterin am Landgericht

AG Streitschlichtung 8 – 10 Vor der Tätigkeit als Streit-schlichter erfolgt eine ein-jährige Ausbildung

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AG Lernzeit 10 Ältere Schüler helfen jüngeren bei der Bearbeitung der Hausaufgaben und des Lernstoffs

AG Medienscouts 8 – 10 Vor der Beratertätigkeit als Medienscout erfolgt eine entsprechende Ausbildung

AGs im sportlichen Bereich

AG Jahrgangsstufe Anmerkungen

Fußball AG 9, 10 Teilnahme an Stadtmeister-schaften

AGs im sprachlichen Bereich

AG Jahrgangsstufe Anmerkungen

Englisch-AG 9, 10 In dieser AG geht es hauptsächlich um Kommunika-tion in der Fremdsprache

Spanisch-AG 9, 10 Dritte Fremdsprache

Französisch-Zertifikatskurs (DELF)

9, 10

Raumprinzip und Stundenrhythmus als Elemente effektiven Unterrichts

1. Das Lehrerraumprinzip

Grundidee des Lehrerraumprinzips ist, dass die Unterrichtsräume nicht an Klassen, sondern an Lehrer gebunden sind: Lehrer und Lehrerinnen haben ihre eigenen Räume. Neben einer Reihe organisatorischer Vorteile hat die Werner-von-Siemens-Realschule das Lehrerraumprinzip aus folgenden Gründen eingeführt und nach einer Erprobungsphase beibehalten.

Die Qualität von Unterricht oder zumindest die Voraussetzungen für guten Unterricht hinsichtlich Planung und Flexibilität werden verbessert. Medien sind vor Ort und müssen nicht kurzfristig organisiert werden. Arbeitsmaterialien und Bibliotheken sind griffbereit und ermöglichen ein höheres Maß an selbstständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten der Schülerinnen und Schüler. Insgesamt wird von einer positiven Entwicklung des Lernklimas und der Arbeitsumgebung und –atmosphäre berichtet.

Unterschiedliche Lehrer – unterschiedliche Räume – unterschiedliche Sitzordnungen: Schüler lernen auf diese Weise unterschiedliche Organisations- und Sozialformen kennen.

Vertretungsunterricht kann effektiver organisiert werden, da auf vorhandene Materialsammlungen jederzeit zurückgegriffen werden kann.

Es wird mehr Unterricht erteilt. Im herkömmlichen System gehen i.d.R.

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einige Minuten durch Lehrerwechsel verloren. Auch die Situation, dass Lehrer in eine nach der Pause unruhige Klasse kommen, bindet Zeit, die dem Unterricht fehlt. Erfahrungen anderer Schulen zufolge macht die „verlorene“ Zeit eine Größenordnung von etwa 5% pro Stunde aus. Diese Zeit steht im Lehrerraumsystem grundsätzlich zur Verfügung.

Die Auslastung der Räume kann verbessert werden, d.h. die Möglichkeiten zur alternativen Nutzung von Räumen (zusätzlicher Fachraum, Klassenarbeitsraum u.ä.) werden größer.

2. Stundenrhythmus – Das 67,5 Minutensystem

Formen des selbst gesteuerten Lernens, der Problemorientierung, des Überdenkens

des Lernweges und hohe Schüleraktivität benötigen Zeit. Sie werden von den Richtlinien gefordert, sind aber in 45 Minuten schwer zu schaffen. Auch viele Lehrer praktizieren gern handlungsorientierten, auf Gruppenarbeit aufbauenden Unterricht, um damit selbstständiges Lernen „Problemlösungs- und Handlungskompetenz“ zu ermöglichen. Zeitdruck, etwa im Rahmen 45-Minuten-Einheiten führen dagegen oft dazu, dass dem Frontalunterricht und dem Unterrichtsgespräch der Vorzug gegeben wird. Eine längere Schulstunde von z. B. 67,5 Minuten erscheint daher aus pädagogischer sowie didaktisch-methodischer Sicht sinnvoll. Damit werden Formen des Unterrichts unterstützt oder erst ermöglicht, die das selbstständige Lernen fördern und Problemorientierung, Handlungsorientierung und reflexive Phasen erleichtern. Übung, Reflexion, Sicherung, Experiment erhalten eine „erweiterte“ Bedeutung d.h. es steht mehr Zeit für Vertiefung von Unterrichtsstoff und höhere Schüleraktivitäten zur Verfügung. Rechnerisch betrachtet reduziert sich (i. d. R.) die Zahl der Stunden pro Tag von sechs (x 45 Minuten) auf vier (x 67,5 Minuten). Gleiches gilt für die Zahl der Unterrichtsfächer. Insbesondere die jüngeren Schülerinnen und Schüler profitieren lernpsychologisch betrachtet davon, wenn sie sich nicht mehr auf sechs verschiedene Fächer und im Extremfall auf sechs verschiedene Lehrpersonen einstellen müssen. Infolge eines geringeren Maßes an Raumwechseln läuft auch der Schulalltag insgesamt ruhiger, entspannter und nicht zuletzt zeitsparender ab, ein positives Lernklima wird damit unterstützt. Die Schüler benötigen weniger Bücher und Arbeitsmaterialien für einen Unterrichtstag und haben daher auch weniger schwere Schultaschen zu tragen. Die 67,5-Minuten-Einheiten lassen sich weitgehend problemlos aus dem 45-Minuten-System ableiten (drei x 45 Minuten entsprechen zwei x 67,5 Minuten). Die Gesamtlernzeit während der Sekundarstufe I bleibt gleich, die Lernzeiten in den einzelnen Jahrgangsstufen und für die einzelnen Fächer entsprechen im Wesentlichen den Lernzeiten im 45-Minuten System. Allerdings müssen einige Fächer epochal unterrichtet oder für bestimmte Jahrgangsstufen ausgesetzt werden. Auch sind die Abstände zwischen den Unterrichtseinheiten eines Faches größer.

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Baustein 5: Aufgaben und Mitwirkung der Eltern und Schüler

Aufgabe der Eltern

Die Aufgabe von uns Eltern ist die Wahrnehmung unserer Verantwortung für die Erziehung unserer Kinder. Artikel 6 Absatz 2 des Grundgesetzes (Verfassung) der Bundesrepublik Deutschland besagt, dass die Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht von uns Eltern und die uns zuallererst obliegende Pflicht ist, d. h. die Schule und die LehrerInnen können und dürfen uns Eltern diese Verantwortung nicht abnehmen. Deshalb wollen wir Eltern aufgrund der Verantwortung für die Erziehung unserer Kinder die Werner-von-Siemens-RS als unsere Schule nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen, denn eine Schule, die aktiv von den Eltern der SchülerInnen unterstützt wird, ist die beste Grundlage für eine positive Entwicklung unserer Kinder. Wir wollen unsere Kinder lehren, die Würde aller Menschen, insbesondere die ihrer MitschülerInnen und LehrerInnen, zu achten und zu schätzen. Wir wollen unsere Kinder unterstützen, die sinnvollen Regeln und Umgangsformen, die das gesellschaftliche Miteinander lebenswert machen, zu erlernen und umzusetzen. Darüber hinaus wollen wir uns bemühen, unser Recht auf Mitwirkung in der Schule, in den verschiedenen Gremien und bei den Veranstaltungen als unsere natürliche Pflicht zu sehen. Durch unser Interesse an der Schule und unsere aktive Mitwirkung in ihr, lassen sich entstehende Schwierigkeiten unserer Kinder schneller und leichter lösen bzw. verhindern.

Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule

Pflegschaft Klassenpflegschaft und Schulpflegschaft sind offizielle Organe der Elternmitwirkung an Schulen, die bezüglich ihrer Rechte, Pflichten und Aufgaben durch die Allgemeine Schulordnung und das „Eltern-Mitwirkungsgesetz“ grundsätzlich geregelt sind. Die Werner-von-Siemens-RS strebt eine Mitwirkung der Eltern an, die über die gesetzlichen Regelungen hinausgeht. Eine Situation, in der Eltern und LehrerInnen gemeinsam mit den SchülerInnen Probleme anpacken und Lösungswege suchen, kommt allen Beteiligten zugute und kann den SchülerInnen die Möglichkeit bieten, sich in einem sozialen Umfeld zu entwickeln, das nicht nur einseitig von der Schulordnung geprägt ist, sondern durch den Einfluss und die Mitarbeit der Eltern ein soziales Gefüge erhält, mit dem die SchülerInnen sich auch außerhalb der Schule identifizieren können. Elternabend und Elternstammtisch Mindestens zweimal pro Jahr sollten in der Schule Elternabende stattfinden. Um das Interesse der Elternschaft zu fördern und gleichzeitig eine Atmosphäre der „gemeinsamen Sorge zum Wohl der SchülerInnen“ zu erreichen, müssen

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Klassenlehrerlnnen und Klassenpflegschaftsvorsitzende zusammenarbeiten. Pflegschaftssitzungen sollen gemeinsam vorbereitet werden und sowohl Themen aus dem Schulalltag behandeln als auch Themen, die für die Eltern von allgemeinem Interesse sind. Das können Themen wie Probleme in der Pubertät, Freizeitgestaltung und Suchtprävention sein. (Beispiel: „Wie viel Arbeit am Computer ist für die entsprechende Altersgruppe empfehlenswert?“ „Wie kann eine sinnvolle Freizeitgestaltung, eventuell in Zusammenarbeit mit der Schule, angeregt werden?“ etc.) Der Elternstammtisch dagegen ist eher dazu geeignet, eine persönliche Atmosphäre zwischen den Eltern untereinander und den Klassenlehrerlnnen zu schaffen und damit eine bessere Kommunikation zu ermöglichen. Gleichzeitig dienen diese Treffen als Plattform für Gespräche, zum Beispiel über kleinere Probleme zwischen einzelnen Kindern. Sowohl die Elternabende als auch die Stammtisch-Treffen sollen von den Eltern nicht als lästige Verpflichtung angesehen werden, sondern als eine Chance, am Schulalltag, und damit an einem wichtigen Teil des Lebens ihrer Kinder, nicht nur Anteil zu nehmen, sondern ihn auch aktiv mitzugestalten. Mitarbeit der Eltern Oft empfinden Eltern die neue, weiterführende Schule als anonym im Gegensatz zu ihren Erfahrungen mit der Grundschule, wo es in der Person des Klassenlehrers eine klare Bezugsperson für Kinder und Eltern gab. Die Konfrontation mit vielen unterschiedlichen Lehr- und Bezugspersonen verunsichert viele Eltern und baut eine gewisse Hemmschwelle gegenüber der aktiven Mitarbeit in der Schule auf. Um dies zu verhindern, sollten die Klassenlehrerlnnen nicht nur für die SchülerInnen, sondern im Bedarfsfall auch für die Eltern den ersten Kontakt zu den FachlehrerInnen herstellen. Im Gegenzug soll die Klassenpflegschaft die Eltern, auch im persönlichen Gespräch, darauf hinweisen, dass sie die Anonymität durchbrechen können, indem sie Elternabende, Elternstammtisch und andere Veranstaltungen (z. B. Weihnachts-bazar) besuchen. Elternsprechtage Es liegt im eigenen Interesse der Eltern, die regelmäßigen Elternsprechtage zu nutzen, um einen ersten Kontakt mit den verschiedenen FachlehrerInnen herzustellen und Informationen über Leistung und Verhalten ihrer Kinder einzuholen. Für ausführliche Gespräche bieten diese Termine nicht genügend Zeit. Wird ein ausführliches Gespräch erforderlich, sollten die Eltern die regelmäßigen Sprechzeiten der einzelnen LehrerInnen nutzen oder einen separaten Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren.

Schülervertretung

Die das Schulleben betreffenden Entscheidungen gehen nicht allein von LehrerInnen und Eltern aus. Auch SchülerInnen haben Mitwirkungsmöglichkeiten und Mitwirkungsaufgaben. Jede Klasse wählt zwei KlassensprecherInnen; alle KlassensprecherInnen bilden den Schülerrat, der einen Schulsprecher/ eine Schulsprecherin und Vertreter/ Vertreterin wählt. Die Schülervertretung vertritt die

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Interessen der SchülerInnen bei der Gestaltung der Bildungs- und Erziehungsarbeit insbesondere in der Schulkonferenz und wird dabei von zwei gewählten VerbindungslehrerInnen unterstützt. Die SchülersprecherInnen werden durch ein zweitägiges Seminar auf ihre Aufgaben vorbereitet und organisieren verschiedene Aktivitäten wie z.B. Sportveranstaltungen und gemeinsame Essen mit SchülerInnen der Erprobungsstufe.

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Baustein 6: Erprobungsstufe

Anlass und Ziel

In Erprobungsstufen- und Zeugniskonferenzen, im Rahmen von Elternberatungen,

aber auch in zahlreichen informellen Gesprächen zwischen Kolleginnen und

Kollegen, Eltern und Schülern wurden und werden nicht selten qualitativ und

quantitativ zunehmende Defizite unserer Schüler in allen Jahrgangsstufen beklagt.

Dazu gehören u. a.:

- Mangelnde Lern- und Leistungsbereitschaft - Unruhe, Unkonzentriertheit und leichte Ablenkbarkeit - Mangelnde Methodenkompetenz und Kommunikationsfähigkeit und damit das

Fehlen wichtiger Voraussetzungen für selbstständiges und eigenverantwort-liches Lernen

- Defizite im Sozialverhalten, abnehmende Bereitschaft, Regeln zu akzeptieren und sich daran zu halten, zusammenzuarbeiten und Gemeinschaft zu pflegen.

Deutlich wurde aber auch, dass – frei nach dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – der Hebel in der Erprobungsstufe anzusetzen ist, nicht zuletzt in der Hoffnung, dass allen Beteiligten die Bildungs- und Erziehungsarbeit auch in den mittleren und oberen Jahrgangsstufen erleichtert werden möge. Eine Reihe konsensfähiger und bewährter Steuerungsmöglichkeiten und ihre konsequente Umsetzung sollen dieser Feststellung Rechnung tragen. Ziel des Erprobungsstufenkonzepts der Werner-von-Siemens-Realschule ist es:

a) den Schülerinnen und Schülern den Übergang von der Grundschule zur

weiterführenden Schule und die Integration zu erleichtern b) die Schülerinnen und Schüler behutsam mit den Arbeitsweisen und

Lernformen der Realschule vertraut zu machen, eigenständiges und selbstverantwortliches Arbeiten zu fördern und die Lernfreude möglichst lange wach zu halten

c) positive zwischenmenschliche Beziehungen und ein angemessenes Sozialverhalten zu fördern.

Eintritt in die Werner-von-Siemens-Realschule

Vor dem Übergang Mehr als ein halbes Jahr vor dem Übergang können sich Schülerinnen und Schüler der 4. Grundschulklassen im Einzugsgebiet und ihre Eltern über die Werner-von-Siemens-Realschule und ihr spezielles Bildungs- und Erziehungsangebot im Rahmen der Informationswoche informieren. Neben weiteren und vertieften Informationen bietet der einige Wochen später stattfindende „Tag der offenen Tür“ die Gelegenheit, das Schulgebäude und die Ausstattung kennen zu lernen, praxisnahe Einblicke in die schulischen Angebote zu

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gewinnen und die Schulatmosphäre im Allgemeinen wahrzunehmen. (vgl.: Baustein 17 „Öffnung von Schule“) Eine Vorbereitungsveranstaltung kurz vor den Sommerferien, zu der Eltern und Schüler/innen der künftigen 5. Klassen eingeladen werden, dient dem Informationsaustausch über benötigte Arbeitsmaterialien, den Ablauf der ersten Schultage, der Hausaufgabenbetreuung und des Förderunterrichts, der Vorstellung des Fördervereins und seiner Arbeit sowie weiteren funktionellen und organisatorischen Fragestellungen. Der erste Schultag/ die erste Schulwoche Die Einschulung findet am ersten Schultag nach den Sommerferien statt. Bevor die FünftklässlerInnen für eine Doppelstunde mit ihren Klassenlehrerlnnen in die neuen Klassen gehen, werden sie von der Schulleitung und SchülerInnen der Schule mit einer festlichen Einführung begrüßt. Chor und Schulband stellen sich vor und regen zur Teilnahme an. Anschließend werden die Schüler/innen ihren neuen Klassen zugeordnet und von ihren Klassenlehrern/lehrerinnen in entsprechende Räume geleitet. Neben der Ausgabe der Lehrbücher und des Stundenplans stehen die Weitergabe erster unterrichtsorganisatorischer Informationen (Unterrichts- und Pausenzeiten) sowie Spiele zum Vorstellen und Kennenlernen auf dem Programm. Während dieser Zeit steht die Schulleitung den Eltern zur Abklärung von Fragen und Problemen zur Verfügung. Ein von Schülern und Eltern einer 6. Klasse im Schulgarten vorbereiteter kleiner Imbiss und Getränke helfen, die Wartezeit zu verkürzen. In der ersten Woche werden die Kinder behutsam, aber zielgerichtet in die neue Unterrichtsorganisation eingeführt. Damit ein intensives Kennenlernen der neuen Lerngruppe ermöglicht wird, ist wenigstens der zweite Tag KlassenlehreInnen-Tag. Durch eine Schul-Rallye lernen die SchülerInnen die neue Schule kennen. Fragen wie ,,Wie heißt die Schulsekretärin?" und ,,Um wie viel Uhr macht der Hausmeister Mittagspause?" ermöglichen eine erste Orientierung innerhalb des Schulgeländes. Darüber hinaus erkunden die SchülerInnen die Umgebung der Schule und trainieren dabei das verkehrsgerechte Verhalten auf ihrem neuen Schulweg. Darüber hinaus werden Hinweise zu unterrichtsorganisatorischen Aspekten, zum Verhalten in der Schule und zum Umgang miteinander gegeben und ihre Umsetzung soweit wie möglich geübt. Hierzu zählen z. B.:

- Führen eines Aufgabenheftes - Mitbringen der erforderlichen Unterrichtsmaterialien („Wie packe ich meine

Schultasche?“) - auszugsweises Besprechen der Hausordnung (Verhalten in der Klasse,

Verhalten in den Pausen) - Führen der Arbeitshefte und ihre einheitliche Beschriftung - erste Gesprächs- und Verhaltensregeln für die Klassengemeinschaft.

Patenschaften durch SchülerInnen der Oberstufe und eine ansprechende Raumgestaltung helfen, Unsicherheit und Angst schnell abzubauen. Auch ein Kennenlern-Nachmittag sowie besondere Aktivitäten durch die Schülervertretung und VertrauenslehrerInnen (z.B. Spagettiessen, Halloweenparty) gehören zur Eingewöhnungsphase.

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Klassenbildung

Bereits bei der Klassenbildung wird versucht, bestehende Gemeinschaften aus der Grundschulzeit zu berücksichtigen, d. h. Kinder aus einer Schule bzw. Klasse bleiben auch weiterhin zusammen, sofern keine anders lautenden Wünsche seitens der Schüler bzw. ihrer Eltern (oder ehemaligen Klassenlehrern) geäußert werden. Diese „personale“ Kontinuität soll u. a. dazu beitragen, den Übergang in ein neues, zunächst fremdes Umfeld zu erleichtern. Klassenlehrer/innen und Lehrerteams in den Klassen 5/6

Bei der Unterrichtsverteilung wird insbesondere in den 5. Klassen darauf geachtet, dass möglichst wenig Kollegen/Kolleginnen pro Klasse eingesetzt werden. Dieser kleine und überschaubare Kreis von Bezugspersonen erleichtert den Schülerinnen und Schülern die Gewöhnung an das neue Umfeld, den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen zu den Lehrerinnen und Lehrern und schafft klare Handlungsorientierungen. Darüber hinaus machen diese Regelungen es den Lehrerinnen und Lehrern möglich, die Entwicklung der Schüler intensiv zu begleiten und zu beobachten, nicht zuletzt, um am Ende der Erprobungsstufe eine fundierte Entscheidung über die weitere Schullaufbahn der Kinder fällen zu können. Wie die Kinder es aus der Grundschulzeit gewöhnt sind, suchen und benötigen sie insbesondere zum Klassenlehrer/zur Klassenlehrerin ein enges persönliches Verhältnis. Der Klassenlehrer wird daher mit möglichst vielen Stunden möglichst gleichmäßig über die Wochentage verteilt eingesetzt. In seinen/ihren Funktionen unterstützt werden sollte der Klassenlehrer/die Klassenlehrerin von sogenannten „Co-Klassenlehrern“, die den Kindern als mehr oder weniger gleichberechtigte Ansprechpartner genannt werden, insbesondere für den Fall,

- dass der Klassenlehrer/die Klassenlehrerin teilzeitbeschäftigt ist und z. B.

einen freien Tag in der Woche hat. Bei der Stundenplangestaltung wird darauf geachtet, dass der Co-Klassenlehrer gerade an diesem Tag in der Klasse unterrichtet.

- dass ein Klassenlehrer erkrankt. Den Schülerinnen und Schülern bleibt trotzdem eine feste Bezugsperson erhalten.

Damit die Schüler/innen eine angemessene Lern- und Arbeitshaltung sowie ein akzeptables Sozialverhalten entwickeln können, sind Absprachen zwischen den in einer Klasse unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen notwendig. Einheitliche Absprachen – nicht zuletzt auch im Hinblick auf Einhaltung der Schulordnung und Konsequenzen bei Regelverstößen – sollen den Kindern helfen, entsprechende Verhaltensweisen einzuüben, Klarheit und Sicherheit zu gewinnen und einer möglichen Orientierungslosigkeit nach dem Schulformwechsel entgegenzuwirken.

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Lernen lernen

Mit dem erfolgreichen Lernen und Arbeiten ist es wie mit jeder anderen Sache, die man gut machen will: man benötigt das richtige Handwerkszeug und die richtigen Methoden. In der auf zehn bis zwölf Wochen Dauer angelegten Unterrichtsreihe „Lernen lernen“, die einmal wöchentlich im Fach Politik durchgeführt wird, üben alle FünftklässlerInnen Schritt für Schritt selbstständiges Lernen ein. Zu den im Unterricht besprochenen und von Woche zu Woche trainierten Themenkreisen gehören: sich selbst Mut machen (Selbstmotivation), Ordnung im Tornister und am Arbeitsplatz, Heft- und Mappenführung, Hausaufgabenplanung, Lerntypenbestimmung, Lerntipps und –tricks für (fast) alle Fächer und Vorbereitung von Klassenarbeiten. Politik- und FachlehrerInnen arbeiten in dieser Phase Hand in Hand, damit das Eingeübte möglichst bald und auf Dauer in den Lernalltag übernommen wird. Auf diese Unterrichtseinheit aufbauend werden in den höheren Klassen weitere Methodenkurse angeboten: z.B. zur Anfertigung von Protokollen und Referaten.

Freiarbeit

Freiarbeit ist eine Unterrichtsform, die der überwiegenden Mehrheit unserer SchülerInnen bereits von der Grundschule vertraut ist. Sie wird bei uns in der Erprobungsstufe eingesetzt. An unserer Schule steht Material zur Verfügung, so dass Freiarbeit in den Jahrgangsstufen 5 und 6 in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Erdkunde und Geschichte stattfinden kann. Die freie Arbeit ergänzt den gebundenen Unterricht. Sie ist eine Organisationsform von Unterricht, in der die SchülerInnen eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten. Sie gewährt größtmögliche Freiheit zu selbstbestimmter schulischer Arbeit in einer pädagogisch gestalteten Umgebung und innerhalb klar definierter, akzeptierter Rahmenbedingungen: Gemeinschaftsregeln, Zeitbedarf, Arbeitsmaterial, Methoden, Techniken etc. Die Freiarbeit beinhaltet die Chance, den Schülern die Regie über ihre Lernprozesse wenigstens teilweise selbst zu überlassen, da es Aufgabe der LehrerInnen ist, die Lernprozesse zu initiieren, sich aber während der Durchführung in den Hintergrund zurückzuziehen. ,,Hilf mir, es selbst zu tun", lautet ein Zitat von Maria Montessori.

Förderunterricht

Förderunterricht wird dem Schulgesetz NRW gemäß im Rahmen der Ergänzungsstunden erteilt (vgl.: Teil II, Baustein 5 „Förderkonzept“). Darüber hinaus soll je nach Verfügbarkeit von Lehrkräften in den Jahrgangsstufen 5 und 6 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch zusätzlicher Förderunterricht angeboten werden. Die FachlehrerInnen teilen die SchülerInnen ein. Die Teilnahme am Förderunterricht ist verbindlich. Der Förderunterricht wird durch LehrerInnen der Schule zusätzlich zum regulären Unterricht erteilt. Um eine intensive Betreuung zu gewährleisten, liegt die Gruppenstärke bei etwa 12 SchülerInnen. Regelmäßige Rücksprachen zwischen FachlehrerInnen und LehrerInnen des Förderunterrichts ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Leistungsdefizite.

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Im Deutsch-Förderunterricht ist auf Anraten der Schulpsychologischen Beratungsstelle die tägliche Hilfe der Eltern beim Aufholen von Schwächen im Lese- und Rechtschreibbereich unerlässlich ( 15 Minuten pro Tag sind dafür ausreichend).

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Baustein 7: Berufsvorbereitung Einen besonderen Schwerpunkt an der Werner-von-Siemens-Realschule bildet die Berufswahlvorbereitung in den Klassen 8, 9 und 10.

Berufswahlvorbereitung in Klasse 8

In den Klassen 8 werden in Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung (Herr Steger) ganztägige Betriebserkundungen bei Firmen wie der Siemens AG, der Stadtsparkasse Düsseldorf, der AOK und der Flughafen GmbH durchgeführt. Die Klassenlehrerlnnen informieren sich im Vorfeld der Betriebserkundungen bei Vorbesprechungen in den Betrieben und bereiten anschließend gemeinsam mit den SchülerInnen (z.B. durch Erstellung eines Fragebogens etc.) die Erkundung vor. Technikinteressierte Schülerinnen besuchen jedes Jahr den „Girls-Day“, an dem die Mädchen aus den Klassen 8 und 9 in verschiedenen Betrieben Einblick in technische Berufe erhalten. Der Fachbereich Musik thematisiert im Musikunterricht Berufe in der Medienbranche. Mit Hilfe des Medienpädagogischen Paketes „Arbeitsplatz TV“ untersuchen die Schüler/innen Berufe, die an der Produktion Chartshow „TOP OF THE POPS“ beteiligt sind.

Berufswahlvorbereitung in Klasse 9

Die Berufswahlvorbereitung in Klasse 9 geschieht schwerpunktmäßig im Politikunterricht. Dort wird mit den Materialien der Bundesagentur für Arbeit „Mach's richtig“ und „Beruf aktuell“ eine Einführung in die Berufsfindung (Fähigkeiten- und Interessenanalyse) geleistet. Der Berufswahlpass ist:

ein Instrument zur Förderung der Selbstverantwortung der Schülerinnen und Schüler und zur individuellen Lernplanung

ein Mittel zur Dokumentation der Projekte und Maßnahmen im Rahmen der Berufsorientierung wie z. B. Praktika, Unterrichtsprojekte, schulische und außerschulische Veranstaltungen oder auch Angaben zu besonderen Lernleistungen,

Unterlage zur Unterstützung des beruflichen Entscheidungsprozesses der Schülerinnen und Schüler,

ein Mittel zur Anregung von gemeinsamen Auseinandersetzungs- und Gesprächsanlässen über den Verlauf des Berufswahlprozesses der Schülerinnen und Schüler.

Um den Schüler/innen konkrete Perspektiven bei der Berufsfindung aufzuzeigen, arbeiten alle Schüler/innen im Unterricht mit dem PC-Berufswahlprogramm „planet-beruf.de“. Mit Hilfe des Programms werden den persönlichen Interessen die entsprechenden Ausbildungsberufe und Alternativberufe zugeordnet und vorgestellt. Parallel dazu wird im Deutschunterricht ein Überblick über die

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Bewerbungsformalitäten (Bewerbungsschreiben, Lebenslauf etc.) gegeben. Eine Absprache der entsprechenden Kollegen/innen zur Abstimmung der Unterrichtsinhalte der Fächer Deutsch und Politik findet regelmäßig statt. Zu Beginn des 9. Schuljahres besuchen alle Klassen in Begleitung der Klassenleitung das Berufsinformationszentrum (BIZ) und lernen dort die für unsere Schule zuständige Berufsberaterin kennen. Dort erhalten sie auch eine Einführung in die Funktionsweise des BIZ (Nutzung von audiovisuellen Medien und Blätter zur Berufskunde). Im ersten Halbjahr wird mit der Berufsberaterin eine lnformationsveranstaltung zur Düsseldorfer Ausbildungsplatzsituation in bestimmten Branchen und Berufen durchgeführt. Eltern und Schüler/innen werden zu diesem abendlichen Termin in die Schule eingeladen. Von Seiten der Schulleitung wird über die Zugangsvoraussetzungen für den Besuch weiterführender Schulen informiert. Im Verlauf der 9. Klasse steht die Berufsberaterin an vereinbarten Terminen und an Elternsprechtagen den Schüler/innen, ggf. auch den Eltern, für eine lndividualberatung in der Schule zur Verfügung. Diese Individualberatung in der Schule kann in Absprache mit der Berufsberaterin bei Bedarf wiederholt werden. Gleichzeitig können die Schüler/innen aber auch Beratungstermine im BIZ wahrnehmen. Praktikumsvorbereitung, -begleitung und -nachbereitung In der 9. Klasse findet um den Halbjahreswechsel herum das dreiwöchige Schülerbetriebspraktikum statt. Die Schüler/innen suchen sich ihre Stellen selbstständig. Für die Wahl der Praktikumsplätze gelten folgende Kriterien:

Das Praktikum soll in einem Ausbildungsberuf absolviert werden.

Der Praktikumsplatz soll im Stadtgebiet von Düsseldorf liegen.

Nicht in Frage kommen Stellen in elterlichen Betrieben.

Der Praktikumsbetrieb sollte auch Ausbildungsbetrieb sein. In Absprache mit den Kooperationspartnern Siemens, Henkel und Flughafen Düsseldorf wird den Schüler/innen der Schule die Möglichkeit eröffnet, in diesen Betrieben in entsprechenden Berufen ihr Betriebspraktikum zu absolvieren. Die Vorbereitung des Praktikums findet im Politikunterricht der Klasse 9 statt. Dabei werden die Schüler/innen auch über die Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzes aufgeklärt. Der zu erarbeitende Praktikumsbericht wird im Unterricht ausführlich „vorbesprochen“ und dient als Hilfe zur Reflexion des absolvierten Praktikums. Die Erstellung der Praktikumsmappe wird als „Projekt“ verstanden. Daraus ergibt sich als Konsequenz, dass die Schüler/innen in einem Lehrgang „Projektmanagement“ in Planung und Durchführung eines Projektes eingeführt werden. Teil des Projektmanagements ist die Erstellung eines entsprechenden Projektplans. In Absprache mit den unterrichtenden Kollegen/innen in den Fächern Politik und

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Deutsch kann der Bericht z. B. als Klassenarbeit gewertet werden.

Bewerbungstraining Im Rahmen der Kooperation mit dem Flughafen Düsseldorf können interessierte Schüler/innen, die eine Ausbildung nach der Schule absolvieren wollen, ein Bewerbungstraining mit den Mitarbeitern der Personalabteilung des Flughafens absolvieren. Dieses Training stellt eine Vertiefung der entsprechenden Inhalte des Politikunterrichts dar. Schwerpunkte dieses Trainings sind Verfassen eines Bewerbungsschreibens incl. Fehleranalyse, Konzentrationstests und Simulation eines Bewerbungsgesprächs. Im Klassenverband nehmen jedoch zuvor alle Schülerinnen und Schüler an einem Bewerbungstraining mit der Barmer-Ersatzkasse teil. Dabei werden Einstellungstests und Vorstellungsgespräche thematisiert. Berufswahlmesse „Bewerbertage“

In Zusammenarbeit mit den „Wirtschaftsjunioren Düsseldorf e.V.“ besuchen interessierte Schüler/innen die Berufswahlmesse „Bewerbertage“, deren Informationsangebot zu entsprechenden Ausbildungsberufen sich speziell an Realschüler/innen richtet. Ausbildungsinformationen der Siemens AG Die Firma Siemens stellt in einer abendlichen Veranstaltung an unserer Schule die Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen vor. Im Rahmen der Kooperation können Schüler/innen der Werner-von-Siemens-Realschule ihr Schülerbetriebspraktikum am Standort Düsseldorf durchführen. Zusammen mit Siemens-Ausbildern und Auszubildenden können interessierte Schüler/innen ein Testtraining absolvieren, in dem Lehrstellenbewerber auf Einstellungstests vorbereitet werden. Schwerpunktmäßig sollen hier mathematische Aufgaben der Einstellungstests geübt werden.

Berufswahlbegleitung in Klasse 10

Die Berufswahlvorbereitung in Klasse 9 soll die Schüler/innen befähigen, ihre Berufswahl in Klasse 10 selbstständig voran zu treiben. Die Berufswahl wird von Seiten der Schule mit entsprechenden Angeboten begleitet.

Im schuleigenen Schaukasten finden die Schüler/innen aktuelle Lehrstellenangebote und ein Verzeichnis mit aktuellen Internetadressen zur Lehrstellensuche. Außerdem werden dort Informationen zu weiterführenden Schulen ausgehängt.

Im Vorfeld der Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen im Februar erhalten die Schüler/innen durch die Klassenlehrer entsprechendes Informationsmaterial (Tag der offenen Tür, Bildungsangebot und -abschlüsse) der Schulen. Zusätzlich werden Informationsveranstaltungen organisiert, auf denen Vertreter/innen der betreffenden Schulen die Gelegenheit haben, ihre Schulen unseren SchülerInnen vorzustellen. Die Berufsberaterin der Arbeitsagentur bietet außerdem Beratungstermine in der Schule an.

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Gegen Ende des ersten Halbjahres wird in der Jahrgangsstufe 10 eine Befragung zur Berufswahl durchgeführt (s. Anlage). Ziel dieser Befragung ist herauszufinden, wie viele Schüler/innen eine Ausbildung beginnen, eine weiterführende Schule besuchen oder in Bezug auf die Berufswahl noch unentschlossen sind. Da die SchülerInnen zu diesem Zeitpunkt die entscheidende Phase der Berufswahl gerade durchlebt haben, sollen die Befragungsergebnisse einen Beitrag zur Evaluation der Effektivität der Berufswahlvorbereitung unserer Schule leisten.

Förderkurse für die Jahrgangsstufe 10

Seit dem Schuljahr 1999/2000 besteht eine schulformübergreifende Kooperation mit dem in der Nachbarschaft liegenden Goethe-Gymnasium. Durch gegenseitigen Informationsaustausch mit den KollegInnen des Goethe-Gymnasiums sind wir in der Lage, besonders begabte SchülerInnen unserer Schule, die planen, nach der Fachoberschulreife die gymnasiale Oberstufe mit Ziel Abitur zu besuchen, durch Förderkurse gezielt zu fördern. Diese Kurse für besonders begabte SchülerInnen unserer Jahrgangsstufe 10 bieten wir im zweiten Halbjahr im wöchentlichen Rhythmus für die Fächer Englisch und Mathematik an. Sie stoßen auf Seiten der SchülerInnen auf großes Interesse. Förderkurs Mathematik Im 2. Schulhalbjahr bietet die Werner-von-Siemens-RS den SchülerInnen der jeweiligen 10. Klasse, die nach der FOR zum Gymnasium oder einer anderen Schule mit Sek. II überwechseln möchten, diese freiwillige Arbeitsgemeinschaft an. Gute SchülerInnen in Mathematik werden gefördert, um ihnen den Übergang zu erleichtern. Folgende Themenbereiche bieten sich an: 1) Gleichungssystem aus 3 Gleichungen mit 3 Variablen 2) Funktionen/Definitions- und Wertebereich a) lineare Funktionen b) stückweise lineare Funktionen c) Betragsfunktionen d) Wurzelfunktionen e) ganz-rationale Funktionen (Nullstellen ganz-rationaler Funktionen berechnen) f) gebrochen-rationale Funktionen Die AG dient dazu, Rechenverfahren einzuüben, die unsere SchülerInnen auf diese umfangreichen Themen der 11. Klasse vorbereiten.

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Baustein 8: Wertevermittlung in der Praxis

Praktische Philosophie

An unserer Schule findet das Fach Praktische Philosophie für alle diejenigen Schüler statt, die nicht den konfessionellen Religionsunterricht besuchen. Ziele sind Wertevermittlung, Auseinandersetzung mit vorgegebenen gesellschaftlichen Werten bzw. mit Werten der MitschülerInnen in der Lerngruppe sowie mit der in der individuellen Entwicklung der Jugendlichen auftretenden Werteproblematik und der (Weiter-) Entwicklung eines persönlichen Wertesystems der SchülerInnen.

Streitschlichtung - Mediation

Mediation ist ein Verfahren zur Konfliktbewältigung. Das Ziel ist, eine von zwei KontrahentInnen gemeinsam erarbeitete Lösung eines Konflikts zu erreichen. Dabei wird ein unparteiischer Dritter, der Mediator, eingesetzt. Er verfügt über keine Entscheidungskompetenz. Die Parteien müssen sich nicht der Entscheidung eines Dritten unterwerfen; Mediation ist ein Weg der Konfliktbeilegung und -lösung aus der Verständigung der Parteien. Konflikte müssen nichts Negatives sein, sondern bieten bei konstruktivem Umgang eine Chance zum Wachsen Ziel der Mediation ist nicht die gewaltfreie Schule - das wäre eine Utopie -, sondern die Verringerung und zeitweilige Unterbrechung von Gewalt. Sehr oft landet Streit der SchülerInnen bei den LehrerInnen oder dem Schulleiter. Im Schulalltag kann oft nur unter Zeitdruck routinemäßig gehandelt werden. Zurück bleibt häufig der Eindruck, dass mehr Zeit nötig gewesen wäre, um zuzuhören. Den Konfliktparteien wird beim Streitschlichter-Modell die Kompetenz zugetraut, gewaltfrei und selbstverantwortlich ihre Konflikte mit Hilfe eines Vermittlers zu lösen. Die KontrahentInnen sind für die Lösung verantwortlich, der Mediator für das Verfahren. Das Denken in Sieg-Niederlage Kategorien sollte aufgegeben werden, es sollte keine Sieger und Verlierer geben. Die Betroffenen verantworten das Problem gemeinsam. Problemerkennung und -lösung sollten im Mittelpunkt stehen, ohne dass die Personen ihr Gesicht verlieren. Grundsätzlich gilt die Erfahrung: Verlierer kennen keinen Frieden - Sieger brauchen keinen Frieden. Das Denken in Sieg-Niederlage-Kategorien muss aufgegeben werden, d.h. keiner verliert, keiner gewinnt. Die Verantwortung für das gemeinsame Problem wird übernommen. Das Problem wird bekämpft und nicht die Person. So können beide Parteien ihr Gesicht wahren. In der Mediation geht es nicht um harmlose Streitigkeiten, die die Schüler sehr gut allein lösen können, und nicht um Streitigkeiten auf krimineller Ebene wie Körperverletzung - hier sind andere Stellen zuständig. Im mittleren Gewaltbereich liegen viele gewaltvolle Handlungen, die im Kleinen beginnen und dann eskalieren: Rempeleien, Beschimpfungen - hier setzt Mediation an. Die Mediatoren-Ausbildung wendet sich an SchülerInnen der 8. Klasse. Sie dauert etwa 35 Wochen. Eine Bescheinigung über das Training wird den SchülerInnen mit dem Zeugnis der 8. Klasse ausgehändigt. Zielgruppe sind in erster Linie jüngere SchülerInnen. In einer Elternversammlung und einem Elternbrief werden die Eltern der Fünftklässler

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über das Modell informiert. Die Mediation benötigt einen eigenen ruhig gelegenen Raum. In jeder großen Pause haben zwei SchlichterInnen Dienst. Sinnvoll sind ca. 15 ausgebildete SchlichterInnen. Ein Schlichtungsgespräch dauert in der Regel nicht länger als 20 Minuten. Bei Schlichtungsgesprächen außerhalb der Pausen bitten die SchlichterInnen die FachlehrerInnen um die Erlaubnis für sich und die KontrahentInnen, vom Unterricht befreit zu werden. Die LehrerInnen haben durchaus die Möglichkeit, die Bitte abzulehnen, sollten aber die Bedeutung der Mediation anerkennen. Die Streitenden gehen entweder von selbst zur Schlichtung, können aber auch von LehrerInnen, MitschülerInnen, Eltern, Sekretärin oder Hausmeister dazu angeregt werden.

Schulgottesdienste

Viele Kinder und Jugendliche erfahren heute kaum noch religiöse Sozialisation durch das Elternhaus. Sie finden keinen Zugang mehr zum Glauben. Die verbreitete religiöse Sprachlosigkeit erschwert es, religiöse Erfahrung als solche zu erkennen und ernst zu nehmen.

Hauptkritikpunkte der Jugendlichen am Gottesdienst sind: immer gleich (langweilig); Bibeltexte sind lebensfremd; schlechte Musik; Drohbotschaft statt Frohbotschaft; bringt nichts; Kirche ist jugendfremd. Vor diesem Hintergrund von Indifferenz und Traditionsverlust bietet der Schulgottesdienst Raum für verantwortungsbewusstes Handeln, Engagement, Kreativität und Eigeninitiative. Bei der Planung und Durchführung sind die SchülerInnen beteiligt bei der Themenfindung, der inhaltlichen und zeitlichen Strukturierung, der Beschaffung von Medien und Materialien, der Absprache mit den anderen Mitwirkenden, den Überlegungen zur praktischen Durchführung (Räumlichkeiten, Zeit, Kosten etc.). Dieses gemeinsame Arbeiten und praktische Gestalten fördern Methodenkompetenz und dienen damit der Selbstständigkeit.

Schulgottesdienste intensivieren den persönlichen Kontakt zwischen LehrerInnen und SchülerInnen, schaffen vielfältige neue Erfahrungen, fördern die Zugehörigkeit zur Schulgemeinde und die Identifikation mit der Schule. Elternmitarbeit bei der Planung und Gestaltung und ihre Teilnahme an den Gottesdiensten sind sehr erwünscht.

Ökumenische Schulgottesdienste sind ein wesentlicher Beitrag zur Erziehung zur Offenheit für den ökumenischen Dialog. Die Fachkonferenzen evangelische und katholische Religion haben deshalb festgelegt, dass die Gottesdienste in der Regel ökumenisch sind. Die enge Zusammenarbeit mit den Pastoren der Paulus-Kirche und der Matthäi-Kirche ist selbstverständlich.

Über das Schuljahr verteilt feiern wir vier Gottesdienste. Thematische Schwerpunkte ergeben sich aus den Festen des Kirchenjahres. Je nach Thema richtet sich der Gottesdienst an alle oder nur an einzelne Jahrgangsstufen. Ein Gottesdienst ist immer das Agape-Mahl, das wir anlässlich der Schulentlassung der Jahrgangsstufe 10 gemeinsam mit Schüler- und Lehrerschaft, Eltern und Verwandten feiern. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 planen und gestalten diese Feier mit Hilfe der Lehrerinnen und Lehrer selbst. Jährlich findet auch ein Gottesdienst

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zum Thema „Wir werden eine Gemeinschaft“ für die 5. Klassen statt.

Weihnachtsbasar

Der Weihnachtsbasar hat an unserer Schule eine lange Tradition. Der Anfang lag im Jahr 1975. Im Religionsunterricht der fünften Klassen entstand bei der Besprechung des Themas Weihnachten der Wunsch, bedürftigen Menschen eine Weihnachtsfreude zu machen. Von Jahr zu Jahr wurde die Zahl der Klassen, Eltern und KollegInnen, die sich am Weihnachtsbazar beteiligten, größer und das Angebot vielfältiger und kreativer.

Der Erlös der Aktion ging über viele Jahre an die Aktion Robinson, in den letzten Jahren aber auch an Fifty Fifty, die Kinderkrebsklinik und vor allem den Knackpunkt für wohnungslose Mädchen. Eine Gruppe unserer SchülerInnen überreicht in jedem Jahr persönlich den Scheck an die ausgewählten Institutionen, damit die Jugendlichen auch eine Vorstellung haben, wofür das mühsam erarbeitete Geld verwendet wird.

Inzwischen ist der Weihnachtsbazar zu einer festen Institution geworden, für den Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen schon Wochen vorher – auch an vielen Nachmittagen – gemeinsam basteln und sich engagieren. Er findet immer am Freitagnachmittag vor dem ersten Advent statt und hat regen Zulauf. Vor allem die Cafeteria mit Selbstgebackenem hat sich zum Treffpunkt – auch vieler Ehemaliger – entwickelt.

Fortunata Killeo- ein Patenkind in Tansania

Die von einem katholischen Schwesternorden (Sisters of the Precious Blood) geleitete Kifungilo Secondary School mit angeschlossenem Internat vermittelt Bildung in einem Entwicklungsland wie Tansania als besonders kostbares Gut. Jedes Jahr bewerben sich rund 7000 Mädchen um Neueinschulung, von denen leider nur etwa 90 angenommen werden können. Die Auswahl wird durch einen Aufnahmetest getroffen, an denen auch immer wieder überaus begabte junge Mädchen teilnehmen, deren Eltern nicht in der Lage sind, das Schulgeld zu tragen. Für eines dieser Mädchen, Fortunata Killeo, übernehmen seit einigen Jahren die jeweiligen fünften und sechsten Klassen der Werner-von-Siemens-RS die Patenschaft, die inzwischen zu einer festen Institution unserer Schule gehört. Somit wird nicht nur das Schulgeld, sondern auch die Unterbringung im Internat sowie die Verpflegung für Fortunata getragen. Es besteht ein persönlicher Kontakt zu Kifungilo Secondary School, und daher ist gewährleistet, dass die finanzielle Unterstützung zu 100% die Adressatin erreicht. So setzen sich schon in der fünften und sechsten Klasse die SchülerInnen mit den Problemen der Entwicklungsländer auseinander und leisten einen aktiven humanitären Beitrag zur Entwicklungshilfe.

Schulgarten und Biotop

Die Werner-von-Siemens-RS verfügt über ein außergewöhnliches Grundstück. Sie ist sicherlich die einzige innerstädtische Schule, die neben einem großen Schulhof und einem abgetrennten Sportbereich mit Tischtennisplatten einen mehrere hundert

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Quadratmeter großen Schulgarten besitzt. Zurzeit wird der Garten von den SchülerInnen der zehnten Klassen während der Pausen als Aufenthaltsort genutzt. Neben Bäumen, Sträuchern und einer Rasenfläche befindet sich in diesem Garten ebenfalls ein Feuchtbiotop, das verschiedenen Pflanzen und Tieren Heimat bietet. Garten und Biotop werden für entsprechende Themen regelmäßig in den Biologieunterricht einbezogen. Pflege und Betreuung des Schulgartens werden von den SchülerInnen der Biologie-AG übernommen. Der Schulgarten ermöglicht in sinnvoller Weise, den Kindern und Jugendlichen den Kontakt zur Natur zu vermitteln und sie mit der Gestaltung der Natur vertraut zu machen.

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Baustein 9: Sport- und Gesundheits- erziehung

Erste-Hilfe-Kurs

Jeweils in der zweiten Schuljahreshälfte bieten wir für die Stufe 9 einen Erste-Hilfe-Kurs an. In acht Doppelstunden erhalten die SchülerInnen die theoretischen und praktischen Kenntnisse vermittelt, die es ihnen ermöglichen sollen, im Bedarfsfall erste Hilfsmaßnahmen zu treffen. Es ist uns ein Anliegen, die soziale Kompetenz unserer SchülerInnen zu erweitern. Wer regelmäßig an allen Veranstaltungen erfolgreich teilgenommen hat, bekommt eine Bescheinigung ausgestellt, die auch vorgelegt werden muss, wenn ein Führerschein beantragt wird. Die Durchführung dieses Kurses wird von den Johannitern organisiert.

Sport an unserer Schule

Aufgrund der personenstarken Situation an der Werner-von-Siemens-RS wird der Sportunterricht teilweise in anderen Sporthallen aufgefangen. Hier bietet sich die Möglichkeit, ins Rather Waldstadion sowie in die Turnhalle Lichtenbroich auszuweichen. Der Vorteil des Rather Waldstadions liegt nicht nur allein in der Größe der Sporthalle, sondern auch in der Möglichkeit, die leichtathletischen Außenanlagen mitzubenutzen. Die Turnhalle Lichtenbroich - eine weitere Großturnhalle - ist ebenfalls für ein umfangreiches Sportprogramm, z. B. Badminton, ausgestattet. Die Sportmöglichkeiten an unserer Schule sind, sofern es den Unterricht in der Sporthalle betrifft, gut, nur die leichtathletischen Disziplinen sind aufgrund der dürftigen Außenanlagen nur bedingt durchführbar. Auch der Schwimmunterricht, in dem die verschiedenen Schwimmdisziplinen vermittelt werden, muss nach Schließung des hauseigenen Lehrschwimmbeckens in Bädern der Umgebung (Unterrath, Wrangelstraße, Sonnenstraße, Münsterbad, Düsselstrand, Bilker Arkaden) stattfinden. Der Schwerpunkt des Sportunterrichts soll beim Sammeln von Bewegungserfahrungen und Spaß an der Bewegung und nicht vorrangig beim Training und methodischen Übungsreihen liegen. Dem wollen wir auch durch das Angebot neuer Sportarten wie z.B. „Flag Football“ und „Tanz“ – auch in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern – gerecht werden. Da aufgrund der Situation unserer Sportanlagen sowie der hohen SchülerInnenzahl organisatorisch keine Bundesjugendspiele möglich sind, bieten wir den SchülerInnen einen sportlichen Wandertag an, der durch unterschiedliche Sportspielvarianten gestaltet wird und nach Jahrgangsstufen aufgeteilt ist.

Stadtmeisterschaften – Fußball, Schwimmen und Tischtennis. Düsselmarathon

Die Werner–von–Siemens–Realschule meldet für jedes Schuljahr altersbezogen verschiedene Mannschaften für die Stadtmeisterschaften „Fußball“.

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Die Jungen traten in den letzten Jahren in den Wettkampfklassen WK IV, WK III und WK II gegen andere Düsseldorfer Schulen an und konnten in diesen Leistungsklassen eine Stadtmeisterschaft sowie einen 2. Platz erreichen. Auch bei den Mädchen wird das Interesse am Fußball spielen immer größer, so dass wir auch hier für die Wettkampfklassen WK IV und WK III Mannschaften melden. Aufgrund des meist sehr großen Interesses können leider nicht alle gemeldeten SchülerInnen berücksichtigt werden, so dass von Seiten der SportlehrerInnen eine Auswahl getroffen werden muss. Regelmäßig startet eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern beim „Düsselmarathon“. Im Schuljahr 2005/2006 errang die Mannschaft der Werner-von-Siemens–Realschule den 2. Platz in ihrer Klasse.

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Baustein 10: Beratung

Was wir unter Beratung verstehen

Neben Unterrichten, Beurteilen und Erziehen ist Beraten die Aufgabe aller Lehrerinnen und Lehrer. Beratung soll Gelegenheit zu genauem Abwägen von Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten bieten. Probleme und Konflikte im Schulalltag müssen angesprochen werden, um Lösungen finden zu können – dann können sie im Sinne einer Weiterentwicklung produktiv sein. Bei unserer Beratung gehen wir davon aus, dass die Ratsuchenden als kompetente Partner aktiv an Problemlösungsstrategien mitarbeiten. Damit viele Probleme oder Konfliktsituationen gar nicht erst auftreten, werden Angebote im Bereich der Prävention durchgeführt, die eng mit der Beratungstätigkeit verknüpft sind. Unser Angebot schulischer Beratung richtet sich an unsere Schülerinnen und Schüler sowie ihre Erziehungsberechtigten. Auch die Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule beraten sich untereinander. Träger der Beratung sind alle Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer kennen durch den täglichen Umgang ihre Schülerinnen und Schüler am besten; sie können am ehesten das für eine Beratung erforderliche Vertrauensverhältnis aufbauen. Ihre Beratungstätigkeit wird unterstützt und ergänzt durch die Beratungsangebote der Schulleitung, der Beratungs- und SV-Lehrerinnen und –lehrer, der Fachlehrerinnen und -lehrer sowie der Schulsozialarbeiterin. Unsere Beratungsgrundsätze:

Beratung ist grundsätzlich freiwillig. Der Ratsuchende entscheidet, ob er eine Beratung wünscht. Der Beratende entscheidet, ob er einen Beratungsauftrag annehmen kann oder den Ratsuchenden weitervermitteln muss.

Beratung bietet Hilfe zur Selbsthilfe durch Stärkung der Selbstreflexionsfähigkeit und Problemlösungskompetenz des Ratsuchenden in einem von Einfühlungsvermögen (Empathie), Bestätigung und Anregung geprägten Rahmen.

Beratung geht über reine Informationsvermittlung hinaus, bedeutet aber nicht, dass für den Ratsuchenden entschieden oder für ihn gehandelt wird.

Ziel der Beratung ist das Finden eines einvernehmlichen Problemlösungsweges.

Beratungsgespräche sind vertraulich und unterliegen der Schweigepflicht, es sei denn der Ratsuchende entbindet von dieser Schweigepflicht.

Beratung setzt ein vertrauensvoll-offenes und respektvoll-tolerantes Umgehen miteinander voraus.

Die Beratungstätigkeit der Lehrerinnen und Lehrer und der Schulsozialarbeiterin kann bei Bedarf durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerschulischer Einrichtungen unterstützt und ergänzt werden. Unsere Schule unterhält guten Kontakt zum schulpsychologischen Dienst der Stadt Düsseldorf und zu mehreren Jugend-, Erziehungs- und Familienberatungsstellen (z. B. Caritas, SKFM, AWO, Mädchenhaus), Fachberatungsstellen (z. B. Drogenberatung, Bertha F., Kreuzbund,

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Pro Familia), Krankenkassen, städtischen Ämtern und der Polizei. Beratung in unserer Schule erstreckt sich auf folgende Bereiche:

Vorbeugende und fördernde Maßnahmen bei Lernproblemen (siehe Baustein 6)

Vorbeugende und begleitende Maßnahmen bei Verhaltensproblemen (siehe Bausteine 8 und 11)

Schullaufbahnberatung

Individuelle Förderung

Jungen- und Mädchenförderung (siehe Baustein 11)

Begabtenförderung

Berufswahlvorbereitung (siehe Baustein 7)

Streitschlichtung (siehe Baustein 8)

Gewaltprävention

Suchtprävention (siehe Baustein 9) Zu den Zielen von Beratung gehören auf der Basis eines demokratischen Grundverständnisses die Stärkung und Weiterentwicklung:

- der Sozialen Kompetenzen (in alphabetischer Reihenfolge) Eigenverantwortlichkeit Einfühlungsvermögen Gemeinschaftsempfinden Kommunikationsfähigkeit Kooperationsfähigkeit Selbständigkeit Teamfähigkeit Toleranz Verantwortungsbewusstsein

- der Methodenkompetenz

- der Bereitschaft zur Wissensaneignung und zum lebenslangen Lernen Bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Beratungskonzeptes

Ist-Analyse (Basis 1.Schulhalbjahr 2009/2010) nach Jahrgangsstufe und Jungen/Mädchen getrennt:

- Beratungsnachfrage bei Frau Rosenberger - Analyse der Tadel

Quereinsteigerberatung

Sitzenbleiberbetreuung

Übergänge gestalten (Erprobungsstufe) (Stand 4.2.2014, Frau Langerock, Frau Rosenberger)

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Veranstaltungen im Rahmen der Suchtprävention ab Jahrgangsstufe 8 (in Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen)

(wird zurzeit neu bearbeitet)

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Baustein 11: Klassenfahrten und deutsch-französischer Schüleraustausch

Klassenfahrten in der Jahrgangsstufe 5/6

Nach der Phase der Eingewöhnung in die neue Schulform findet die Klassenfahrt im Verlauf der Klassen 5 oder 6 statt. Der Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Klassengemeinschaft im Rahmen der Erprobungsstufe.

Das Ziel sollte unter dem Aspekt einer naturnahen Wanderfahrt ausgewählt werden. Als Großstadtkinder können die SchülerInnen durch den direkten Kontakt mit der Natur neue Erfahrungen gewinnen und ihren Horizont erweitern.

Die Fahrt sollte 3 bis 5 Tage dauern Die Kosten sollten je nach Länge 70.- Euro bis 120,- Euro nicht überschreiten. Wegen der Kosten und aus Gründen der Gleichbehandlung findet in der Erprobungsstufe nur eine Klassenfahrt statt.

Klassenfahrten in den Jahrgangsstufen 9/10

Abschlussfahrten sind für die 10. Klasse vorgesehen und werden von allen Klassen zeitgleich durchgeführt. Sie bieten Gelegenheit, praktisch zu erleben und sich auch außerhalb der Schule sozial verantwortlich zu entscheiden und zu handeln. Die Bereitschaft, die Unterschiedlichkeit von Menschen zu akzeptieren, ihre Wertvorstellungen kennen zu lernen und sich damit tolerant und rational auseinanderzusetzen, soll gefördert werden.

Klassenfahrten können einem unkritischen Konsum von Freizeitangeboten entgegenwirken, ohne dabei die Bedürfnisse der Schüler zu übergehen. Gleichzeitig sollte erlerntes Wissen auch in der Praxis erfahrbar werden. Sprachliche, künstlerische, geschichtliche sowie sportliche Aspekte können bei der Zielauswahl bestimmend sein.

Der Kostenrahmen sollte 255,- Euro nicht überschreiten.

Deutsch-französischer Schüleraustausch

Seit 2011 organisiert die Werner-von-Siemens-Realschule einen Schüleraustausch mit dem College St. Vincent in Mondidier, Frankreich. Sinn und Zweck dieses Schüleraustausches ist das Kennenlernen des Gastlandes und seiner Kultur, seiner Sitten und Gebräuche, seines Schulsystems und vor allem eine Vertiefung und Erweiterung der Ausdrucks- und Verständigungsmöglichkeiten in der Sprache des jeweiligen Gastlandes. Auch vor diesem Hintergrund sind die Schülerinnen und Schüler bei ihren wechselseitigen Besuchen in Gastfamilien untergebracht. Montdidier liegt in Nordfrankreich, ca. 20 km von Amiens und ca. 110 km von Paris entfernt. Der Besuch beider Städte gehört zu den Programmpunkten während des Frankreichaufenthalts.

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Baustein 12: Öffnung von Schule

Tag der offenen Tür

Seit nunmehr vielen Jahren gehört der Tag der offenen Tür zum festen Bestandteil unseres Schullebens. An einem Samstagmorgen Mitte Januar bieten wir interessierten SchülerInnen der vierten Grundschulklassen und deren Eltern die Möglichkeit, rechtzeitig vor den Anmeldeterminen der weiterführenden Schulen vor Ort Entscheidungshilfen für die Wahl der geeigneten Schulform bzw. Schule zu finden. SchülerInnen unserer Klassen 5 empfangen die Besucher am Eingang, verteilen Informationsmaterial, führen durch das Gebäude und bringen ihre eigenen Erfahrungen mit ein. Alle Fachbereiche stellen sich mit Lehr- und Lernmitteln vor, die betreuenden LehrerInnen informieren über inhaltliche und methodische Aspekte. In den naturwissenschaftlichen Räumen ergänzen Ausstellungen und SchülerInnenexperimente das Angebot und stellen diesen Bereich als besonderen Schwerpunkt heraus. Der musisch-künstlerische Bereich präsentiert sich mit Aktionen im Kunstraum und in der Aula. Ferner finden sportliche Veranstaltungen in der Turnhalle statt. Die Schulleitung und mehrere Eltern stehen während des Morgens zur Beratung in Einzel- und Gruppengesprächen zur Verfügung. In der Cafeteria haben alle Beteiligten weitere Möglichkeit zu Information, Beratung und Gedankenaustausch in freundlich-lockerer Atmosphäre.

Entlassfeier für die 10. Klassen

Schulleben gibt allen Beteiligten - LehrerInnen, Eltern, SchülerInnen - Raum für verantwortungsbewusstes Handeln, für Engagement, für Kreativität und eigene Initiativen. In diesem Rahmen erweist sich die Entlassfeier der 10. Klassen als eine schulische Aktivität, die über Unterricht hinausgeht. Diese Veranstaltung intensiviert den persönlichen Kontakt zwischen den Beteiligten und führt zu einer abschließenden Identifikation mit „den demokratischen Grundsätzen von Schule und Gesellschaft“. An der Werner-von-Siemens-RS werden die AbgängerInnen seit dem Jahrgang 97/98 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung vierzehn Tage vor dem Ende des offiziellen Schuljahres entlassen, um den besonderen Anlass zu würdigen. Die Entlassfeier beginnt am Nachmittag um 16.00 Uhr mit einem Agapemahl in der Matthäi-Kirche (Lindemannstraße), an dem SchülerInnen, Eltern, Verwandte und LehrerInnen auf freiwilliger Basis teilnehmen können. Fortgesetzt wird die Feierlichkeit um 18.00 Uhr in der Aula der Schule mit einem Programm, an dessen Gestaltung Eltern, SchülerInnen und KlassenlehrerInnen der 10. Klassen konzeptionell und aktiv beteiligt sind. Dieser offizielle Teil endet mit der Zeugnisausgabe. Im Anschluss laden Eltern und SchülerInnen der 10. Klassen zu einem geselligen Beisammensein mit Buffet, Getränkebar und Musik in den unteren Räumen und im Garten der Schule ein.

Die gesamte Veranstaltung wird in der Vorbereitung unterstützt durch die

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SchülerInnen der 9. Klassen und ihre KlassenlehrerInnen, sowie durch die Eltern der Schulpflegschaft

Unter didaktischem Gesichtspunkt erwachsen die Planung, Vorbereitung und Durchführung des offiziellen Teils der Entlassfeier sowie des Agapemahls aus der gemeinsamen Unterrichtsarbeit, an der SchülerInnen aus allen Schulstufen beteiligt werden können. Ergebnisse projektorientierten Arbeitens könnten aus den Fachbereichen Musik, Tanz (Sport), Bühnenarbeit, Kunst, Deutsch u. a. eingebracht werden.

Die Gesamtkonzeption der Entlassfeier genügt somit dem Anspruch des mitbestimmten und selbstorganisierten Lernens und Arbeitens sowie des selbstständigen Entscheidens und Handelns im Rahmen schulischen Lebens.

Kooperation mit der Flughafen-Düsseldorf GmbH

Im Schuljahr 2002/03 verständigten sich die Flughafen Düsseldorf GmbH und die Werner-von-Siemens-RS auf ein nachhaltiges Kooperationskonzept, das den Aufbau einer Kooperationsroutine in einem über mehrere Jahre verlaufenden Prozess vorsieht.

Das Unternehmen soll den SchülerInnen im Verlauf ihrer Schullaufbahn als Modell der unternehmerischen Arbeitswelt in verschiedenen Jahrgangsstufen und in unterschiedlichen Fächern begegnen. Wesentliche Zielsetzungen sind durch die Begriffe Berufswahl- und Arbeitsweltorientierung, Öffnung von Schule und Unterricht und Handlungsorientierung umrissen.

Angestrebt wird eine Kooperation, die sich in jährlicher Routine wiederholt.

In Anlehnung an die schuleigenen Lehrpläne wurden für die Fächer Biologie, Erdkunde, Informatik, Mathematik, Physik, Politik und Sozialwissenschaften nachstehende Kooperationsformen festgelegt:

- Unterricht im Unternehmen / Unternehmen im Unterricht - Betriebserkundung / Schulerkundungen - Experten in Schule und Unterricht - Beschaffung /Verwendung von (Informations-)Materialien

In regelmäßigen Abständen werden die Kooperationspartner ihre Erfahrungen austauschen und ihre Vereinbarungen ggf. verändern und verbessern.

Kooperation mit der Tonhalle Düsseldorf und den Düsseldorfer Symphoniker

Etwa mit Beginn des Schuljahrs 2005/2006 wurde die Werner-von-Siemens-Realschule Patenschule der Tonhalle Düsseldorf und der Düsseldorfer Symphoniker. Nach dem Motto „Schüler kommen in die Tonhalle, und die Musik kommt in die Schule“ wurde ein intensiver Austausch zwischen einem renommierten Kulturträger und unserer Schule ermöglicht. Über die auf zwei Jahre befristete und im Herbst 2007 ausgelaufene Patenschaft hinaus, wird eine intensive Zusammenarbeit zwischen Schule und Orchester/Konzerthaus auch weiterhin erfolgreich fortgeführt. Damit wird in die Praxis umgesetzt, was seit PISA immer häufiger in Zielvorgaben seitens der Politik gefordert wird: eine gewinnbringende Verzahnung von Kultur und Bildung.

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Im Einzelnen sind mit dieser Kooperation folgende Zielvorstellungen verbunden: 1. Durch altersgerechte, zeitgemäße und identifikationsstiftende Projekte, die an die

Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen anknüpfen, wird ein Zugang zur klassischen Musik eröffnet. Dabei werden verschiedene Lerneingangskanäle und unterschiedliche Zugangswege zur Musik angesprochen. Darunter fallen z. B. Begegnungen mit den handelnden Personen (Instrumentalmusiker, Dirigent, Intendanz) und ihren Instrumenten und Funktionen ebenso wie die altersgemäße Auseinandersetzung mit dem musikalischen Kunstwerk. In diesem Sinne leistet die Kooperation einen Beitrag zur ästhetischen Erziehung, zur Wahrnehmungs-erziehung sowie zur Fähigkeit der kulturellen Teilhabe und einer sinnvollen Freizeitgestaltung.

2. Die Kooperation ermöglicht nicht nur Einblicke in den musikalischen Bereich, sondern auch in das Konzerthaus als potentielles Berufsfeld.

3. Für die Schule bedeutet die Zusammenarbeit mit der Tonhalle/Düsseldorfer Symphoniker einen nicht unbeträchtlichen Imagegewinn.

4. Die Absicht, Neugier für klassische Musik, für das Orchester und das Konzerthaus zu wecken, zielt auch auf eine längerfristige Bindung der jungen Generation an die Tonhalle und die Düsseldorfer Symphoniker und damit an das kulturelle Leben der Stadt Düsseldorf.

Diese Zielvorstellungen sollen durch einen Katalog von Maßnahmen und Einzelprojekten verwirklicht werden.

Ermäßigter Eintritt zu allen Veranstaltungen für die Schülerinnen und Schüler

Möglichkeit zur Teilnahme an Generalproben zu den Konzerten der Düsseldorfer Symphoniker

Schulbesuch und Konzert von Mitgliedern der Düsseldorfer Symphoniker

Mitgestaltung von Jugendkonzerten

Vorstellung von Instrumenten/Instrumentengruppen im Unterricht durch Mitglieder der DüSys

Konzertbesuche mit Schülern, Eltern und Lehrern

Mitgestaltung des alljährlichen Tonhallenfestes (z. B. Auftritt des Oberstufenchors)

Kooperation mit dem Schauspielhaus Düsseldorf

Unter dem Motto „Theaterfieber“ kooperiert seit Oktober 2008 die Werner-von-Siemens-Realschule mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Jungen Schauspielhaus. Ziel der Partnerschaft ist es, jungen Menschen nachhaltig auch für darstellende Künste zu begeistern und ihnen damit neue Perspektiven und Anregungen zum kulturellen Leben zu eröffnen. Dazu besuchen möglichst viele Schülerinnen und Schüler einmal im Jahr eine ausgewählte Inszenierung und lernen dabei über einen Zeitraum von zunächst 3 Jahren die gesamte Bandbreite von Theater kennen: 1 Klassiker, 1 zeitgenössisches Stück, 1 Kinder- und/oder Jugendstück. Die Möglich-keit einer theaterpädagogischen Vor- und Nachbereitung unterstützt die Nachhaltigkeit dieses Ansatzes. Neben den kulturellen Aspekten im engeren Sinne, eröffnet die Kooperation auch zusätzliche Möglichkeiten der Berufswahlvorbereitung. An einem speziell für die 9.

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Klassen organisierten „Tag der offenen Tür“ können die Schülerinnen und Schüler hinter die Kulissen des Theaterbetriebs schauen und Informationen zu mehr als 30 Theaterberufen erhalten.

Partnerschaft mit der Siemens AG

Seit Beginn des Schuljahrs 2008/2009 wird die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen der Firma Siemens AG und der Werner-von-Siemens-Realschule als Namensträgerschule im Rahmen einer noch engeren Kooperationsform, der Schulpartnerschaft, ausgebaut. Die inhaltliche Umsetzung des Partnerschulprogramms dient allgemein der Entwicklung hoher Bildungsstandards mit dem Schwerpunkt auf technischen, naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Themen sowie der Förderung sozialer Kompetenzen. So liegt der Fokus der Kooperationsvereinbarung auf

einer theoretischen und praxisorientierten Vorbereitung auf die Arbeitswelt

der Weitergabe von Erfahrungen bezüglich neuer Entwicklungen der modernen Technologien und anderer Innovationen

der Förderung naturwissenschaftlicher, mathematischer und technischer Kompetenzen

dem Einblick in wirtschaftliche Zusammenhänge

der Förderung von Schlüsselqualifikationen und der Vermittlung sozialer Kompetenzen

Dementsprechend erhoffen wir uns mit der Unterstützung der Siemens AG die Berufswahlvorbereitung zu optimieren und – dem Profil der Schule entsprechend – unsere Schülerinnen und Schüler noch mehr für mathematische und naturwissenschaftliche Phänomene zu begeistern. Für unsere Schule ist der neue Status als Siemens-Partnerschule nicht nur mit einem beträchtlichen Imagegewinn, sondern auch mit einem hohen Identifikationspotential verbunden, da Siemens für Kreativität und Innovation, eine gute Ausbildung und hohe Qualitätsanforderungen steht.

Weitere außerschulische Lernorte und Unterricht mit Gästen

Die Schule versteht sich als ein in sein soziales, wirtschaftliches und politisches Umfeld eingebundenes System. Deshalb haben außerschulische Lernorte und der Unterricht mit Experten eine besondere Bedeutung.

Eine Bestandsaufnahme über die außerschulischen Lernorte und Unterricht mit Gästen im Dezember 2002 zeigte, dass an unserer Schule eine Vielzahl von Aktivitäten angeboten wird. Der Unterricht mit Experten und der Besuch von außerschulischen Lernorten ist ein ständiges Element der Unterrichtsarbeit an der Werner-von-Siemens-Realschule. Die verschiedenen Aktivitäten werden allerdings ständig erweitert und verändert, da sie den aktuellen Erfordernissen des Unterrichts genügen müssen.

Folgende Lernchancen versprechen wir uns davon:

- Verstärkung der Motivation der SchülerInnen

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- Ganzheitliches Lernen (für das `wirkliche Leben´ lernen) - Lernen mit verschiedenen Sinnen - Lernen außerhalb des 45-Minuten-Rhythmus - Anregung durch eine andere Lernumgebung - Verzahnung von Theorie und Praxis - Bewusstes Wahrnehmen des Schulumfeldes - Vielfältige Möglichkeiten handlungsorientierten Arbeitens - Anwendung fachspezifischer Arbeitsverfahren - Möglichkeiten der Selbststeuerung des Lernprozesses /Förderung der Selbstständigkeit - Begegnungen und Austausch mit Experten - Methodentraining: z. B. Informationen sammeln strukturieren präsentieren - Training der Interaktion mit `Schulfremden´ - Vertiefung der Fähigkeiten bzgl. des sozialen Lernens - Festigung des Zusammenhalts der Klasse - Kompetente und authentische Informationsvermittlung durch Experten - Training des Umgangs mit anderen Autoritäten - Experten regen zur Auseinandersetzung mit sich oder ihrem Thema an - Abbau von Hemmschwellen, falls man im realen Leben auf Experten angewiesen ist (z. B. Pro Familia) - Weckung von Mitgefühl und Anteilnahme (z. B. Lebensgeschichte von Alkoholkranken)

Die Aktivitäten lassen sich in die folgenden Bereiche einteilen:

Beispiele für die Berufsberatung/ Schullaufbahnberatung (siehe Baustein 5)

- Besuch des Berufsinformationszentrums - Betriebserkundungen - Bewerbertraining - Schülerbetriebspraktikum usw.

Beispiele für die Umwelterziehung

- Waldexkursionen/ Besuch der Waldschule - Zoobesuche - Besuch bei den Stadtwerken (Müllverbrennungsanlage) - Klassenfahrten auf den Bauernhof usw.

Beispiele für das Beratungskonzept (siehe Baustein 10)

- WenDo-Kurs für Mädchen - Expertenbesuche zur Suchtprävention - Selbstbehauptungskurs: Jungen usw.

Beispiele für die kulturelle und interkulturelle Erziehung

- Kooperation mit dem Tanzhaus NRW - Jugendtheater - Stadtmuseum: Mahn- und Gedenkstätte - Besuch von Moscheen/Synagogen usw

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Beispiele für die Gesundheits- und Sexualerziehung

- Besuch der Pro-Familia Beratungsstelle - Katholische Schwangerschaftsberatung - AIDS-Prävention - Mädchenhaus usw.

Beispiele für die Verkehrserziehung

- Besuche durch die Polizei in den Klassen 5 und 10 - Erste-Hilfe-Kurs

Außerdem verweisen wir auf die an anderer Stelle näher beschriebene Kooperation mit der Flughafen AG. Große Außenwirkung haben soziale Aktivitäten wie z. B. die Spendensammlung für eine hochwassergeschädigte Schule in Schmiedeberg (2002), verschiedene Spendenläufe, Sammelaktionen zur Martinszeit und die Weitergabe der Einnahmen aus dem Weihnachtsbasar (siehe Werteerziehung) an soziale Einrichtungen.

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Teil II:

Schwerpunkte der Pädagogischen Arbeit

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Baustein 1: Naturwissenschaftliches Profil

Hintergrund

Die besondere Akzentuierung der Naturwissenschaften hat an der Werner-von-Siemens-Realschule eine jahrzehntelange Tradition. Das naturwissenschaftliche Profil der Schule leitet sich dabei nicht nur von ihrem berühmten Namensgeber, dem Physiker, Entdecker und Erfinder WERNER VON SIEMENS ab, zum Hintergrund gehört vielmehr die Auffassung, dass naturwissenschaftliches Arbeiten ein integraler Bestandteil einer zeitgemäßen Bildung ist und daher auch ein zentraler Baustein des Lehrens und Lernens an unserer Schule sein soll. So ist die Werner-von-Siemens-Realschule seit Jahren die einzige Realschule im Stadtgebiet, die u.a. alle drei Naturwissenschaften Biologie, Physik und Chemie als jeweils wählbares Schwerpunktfach im Rahmen der Differenzierung ab Klasse 7 anbietet.

Leitgedanken zur mathematisch-naturwissenschaftlichen Bildung

Ein Leitziel des Unterrichts in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie in den Fächern Mathematik und Informatik ist es, jungen Menschen die aktive Teilhabe an einer durch Naturwissenschaft und Technik geprägten Kultur zu ermöglichen, da ein erheblicher Teil des nach wie vor stark beschleunigten gesellschaftlichen Wissenszuwachses ist mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Ursprungs ist. Diese Disziplinen prägen die heutige Wissensgesellschaft aber auch durch ihren besonderen Umgang mit Wissen. Mathematisch-naturwissenschaftliche Erkenntnisse und ihre Anwendungen schaffen die Grundlage für Innovationen, die weit über die Wissenschaft hinaus weisend alle Lebensbereiche berühren. Sie stellen eine unverzichtbare Wissensbasis bereit für Entscheidungen über die Gestaltung unserer Lebensbedingungen. Damit besitzen die entsprechenden Fächer eine Schlüsselrolle für den technologischen und gesellschaftlichen Wandel und für die Sicherung der Lebensgrundlagen. Mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenz und der Umgang mit „neuen“ Medien sind wesentliche Voraussetzungen für die aktive Teilhabe an unserer von Naturwissenschaften und Technik geprägten Kultur und für eine lebenslange Auseinandersetzung mit einer sich verändernden Welt. Sie ist somit ein wichtiger Teil von Allgemeinbildung. Mathematisch-naturwissenschaftliche Grundbildung kann flexibel in unter-schiedlichen Situationen genutzt und angewendet werden und ist daher anschlussfähig. Sie umfasst also Kompetenzen, die für die Aneignung neuer Wissensbestände in der weiteren schulischen und außerschulischen Ausbildung über die gesamte Lebensspanne erforderlich sind. Darüber hinaus werden im Rahmen des Aufbaus der mathematisch-naturwissenschaftlichen und der informationstechnologischen Grundbildung Selbst- und Sozialkompetenz durch geeignete Gestaltung der Lernprozesse weiter entwickelt. Das Fach Mathematik bildet eine der wichtigsten Grundlagen für den mathematisch-

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naturwissenschaftlich-technischen Unterricht, da die SchülerInnen über sechs Jahre mit hoher Stundenfrequenz in diesem Fach unterrichtet werden. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die in diesem Fach erlernt werden, sind eine wichtige Basis für die erfolgreiche Mitarbeit in allen anderen Fächern des naturwissenschaftlich-technischen Unterrichts. Durch die Einführung der Kernlehrpläne in den drei Hauptfächern hat besonders der Mathematikunterricht eine neue Schwerpunktsetzung erfahren. Neben den inhaltsbezogenen Kompetenzen (Algebra / Arithmetik; Funktionen; Geometrie und Statistik) hat die Vermittlung von prozessbezogenen Kompetenzen (Begriffsbildung; Argumentieren; Problemlösen; Modellbildung und Umgang mit Werkzeugen) eine neue Bedeutung erlangt. Die Auswertung der Ergebnisse von Klassenarbeiten, Lernstandserhebungen und der zentralen Prüfung 10 zeigen, dass im Bereich „Vermittlung prozessbezogener Kompetenzen“ bessere Leistungen erzielt werden können und sollten. Eine verstärkte Ausbildung dieser Kompetenzen schafft die Grundlagen, um die Aufgaben und Ziele des Mathematikunterrichtes zu erfüllen und unterstützt maßgeblich die Arbeit in den anderen naturwissenschaftlich-technischen Fächern.

Räumliche, ausstattungsbezogene und organisatorische Maßnahmen zur mathematisch-naturwissenschaftlichen Profilbildung

Zur Ausschärfung und Akzentuierung des mathematisch-naturwissenschaftlichen sowie informations- und kommunikationstechnologischen Profils hat die Schule seit dem Schuljahr 2008/2009 eine Reihe von räumlichen, ausstattungsbezogenen und organisatorischen Maßnahmen umgesetzt – auch mit Hilfe der Mittel, die die Stadt Düsseldorf als Schulträger im Rahmen der Profilbildung an Düsseldorfer Schulen zur Verfügung gestellt hat. Zu diesen Maßnahmen zählen: 1. Ersatz teilweise veralteter oder unbrauchbarer naturwissenschaftlicher Mess- und

anderer Experimentiergeräte 2. Beschaffung von Schülerarbeitsmaterialien zur Förderung des eigenständigen

Lernens 3. Anschaffung von Lernsoftware, insbesondere zur Simulation von in der Realität

nicht durchführbaren naturwissenschaftlichen Experimenten 4. Anschaffung von mathematischen, z. T. online-gestützten Fördermaterialien 5. Ausstattung mit zusätzlichen Notebook-Beamer-Einheiten 6. Umwandlung eines Klassenraums zum neuen Computerraum mit 30

Schülerarbeitsplätzen 7. Umbau und Neuausstattung des Chemieraums im Sinne eines zeitgemäßen

Experimentalunterrichts 8. Beschaffung von interaktiven Tafeln, die insbesondere im Mathematik- und

Informatikunterricht zum Einsatz kommen 9. Fortbildung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Lehrkräfte

Profilklasse Naturwissenschaften in den Klassen 5/6 und NAWI- Klassen ab Jahrgangsstufe 7

Seit dem Schuljahr 2011/12 bietet die Werner-von-Siemens-Realschule eine naturwissenschaftliche Profilklasse in den Jahrgangsstufen 5 und 6 (NAWI-

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Klassen) und in der Weiterentwicklung auch in den Jahrgangsstufen 7 und 8 an. NAWI-Profilklassen Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. naturwissenschaftlichen Profilklassen erhalten neben dem üblichen Biologie- und Physikunterricht (drei bis vier Stunden) zusätzlich eine (Lang-)stunde fächerübergreifenden naturwissen-schaftlich-technischen Unterricht. Die NAWI-Klassen ab Jahrgangsstufe 7 ermöglichen den Schülerinnen und Schülern unabhängig von der Differenzierung ab Klasse 7 weiterhin die wöchentliche Förderung ihrer naturwissenschaftlich-technischen Interessen und Begabungen. Im zeitlichen Rahmen von eineinhalb Wochenstunden können die Schülerinnen und Schüler an internen Workshops und Projekten, ausgewählten Angeboten externer Partner und an Exkursionen teilnehmen. Neben dem Fachunterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler der NAWI-Klassen in fächerübergreifenden Themenangeboten einen vertiefenden Einblick in naturwissenschaftliche und technische Phänomene, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem praktischen Arbeiten und Erschließen von Fragestellungen liegt. Das regelmäßige Arbeiten in Teams an kleinen Projekten fördert zudem wichtige Schlüsselqualifikationen wie Projektkoordination und Teamfähigkeit. Bei der Auswertung und Präsentation der Projekte trainieren die Schülerinnen und Schüler ihre Reflektions- und Präsentationskompetenz. Um ein ganzheitliches und praxisnahes Konzept zu gewährleisten, legt die Werner-von-Siemens-Realschule großen Wert auf Bildungspartnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen und Berufsschulen. Warum bieten wir eine Naturwissenschaftliche Profilklasse Im Rahmen dieses Schwerpunktes sollen Schülerinnen und Schüler mit naturwissenschaftlichen Begabungen und Interessen in besonderer Weise gefördert werden. Dabei soll ein weitreichendes Maßnahmenangebot die Begeisterung der Schülerinnen und Schülern für naturwissenschaftliche Fragestellungen auffangen und weiterführen. Ebenso wichtig ist die gleichzeitige Vermittlung von Informationen und Kenntnissen zu den entsprechenden Berufsbildern im Sinne einer gezielten Berufsorientierung. Gleichzeitig soll dem Bildungsanspruch der modernen Industrie-, Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft im Bereich der Naturwissenschaften und dem dringenden Nachwuchsbedarf für die entsprechenden Berufe Rechnung getragen werden. Wann ist ein Kind für die naturwissenschaftliche Profilklasse geeignet? Neben den allgemeinen Voraussetzungen für den Besuch einer Realschule sollte das Kind

ein erhöhtes Interesse an naturwissenschaftlichen Themen und Fragestellungen entwickelt haben

Freude an naturwissenschaftlich-technischen Experimenten besitzen

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Bereitschaft zu strukturierten Arbeitsweisen möglichst gute Noten in den Fächern Sachkunde und Mathematik aufweisen

Mögliche Themen der NAWI-Klassen 5 und 6

Experimentaltheater „ScienceAct“ mit anschließenden Workshops (Kooperation zwischen der IHK Düsseldorf und der Fachhochschule

Düsseldorf) Wege in die Welt des Kleinen (Lupe, Binokular, Mikroskop) GPS-Orientierung auf der Erde Im Labyrinth der Elektronik Leckerbissen, wissenschaftlich betrachtet Flug und fliegen Sterne, Planeten, Raumfahrt Das Wetter Futterhäuschen selbst gebaut Exotische Tiere und Pflanzen Ernährung und Gesundheit Chemie entdecken

Organisation und Inhalte der NAWI-Klasse 7 Die NAWI-AG in Klasse 7 umfasst im Wesentlichen die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von sechs bis sieben z. T ganztägigen naturwissenschaftlichen Exkursionen:

Odysseum Köln Neanderthal-Museum Erkrath Spionagemuseum Oberhausen Phänomenta Essen Planetarium Erkrath Explorado Duisburg Biologische Station Haus Blügel

Organisation und Inhalte der Nawi-Klasse 8 Inhalte der NAWI-AG in Klasse 8 sind zum einen die Pflege und die Weiterentwicklung des Schulbiotops und zum anderen die Programmierung von Lego Mindstorm Robotern. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu in zwei Gruppen eingeteilt, die sich im Wechsel jeweils ein Halbjahr mit den Themen auseinandersetzen. Zusätzlich besuchen die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppern den Flughafen und nehmen an einer Betriebsführung und einem Lötkurs teil. Auch ein Besuch der Abteilung „Building Technologies“ und der Ausbildungsstätten der Siemens AG am Airport-City steht im 2. Halbjahr auf dem Programm. Interessierte Schülerinnen und Schüler der NAWI-AG können zusammen mit Mitarbeitern der Stadtwerke Düsseldorf am Bau einer „Seifenkiste“ mitwirken und am anschließenden „Seifenkisten-Rennen der Stadtwerke Düsseldorf“ teilnehmen. Die Mädchen der 8. (7.) NAWI-Klasse können an einer „Schnupper-Uni“ der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln teilnehmen. An zwei Tagen sollen verschiedene Vorleseungen und eine Versuchsrallye mit

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Experimenten zum Zusachauen und Selbermachen zeigen, was die Fächer Physik und/oder Chemie auch über den Schulunterricht hinaus zu bieten haben. Dazu zählen auch Perspektiven für entsprechende Studien- und Berufsgänge.

Weitere Maßnahmen zum Ausbau des naturwissenschaftlichen Profils

Bildungspartnerschaften Die Anwendung und Erweiterung der im naturwissenschaftlichen Unterricht erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten ist ein wichtiges Ziel der Bildungspartnerschaften. Das Erkunden möglicher beruflicher Umfelder und der Kontakt zu Auszubildenden und/oder Berufsschülern sollen den Schülerinnen und Schülern zu einer konkreten Vorstellung von naturwissenschaftlich-technischen Berufsbildern verhelfen, die das zweite Ziel der Bildungspartnerschaften bildet. Hierdurch soll die Hemmschwelle, sich für einen naturwissenschaftlich-technischen Beruf zu entscheiden, herabgesetzt und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse gestärkt werden. Im November 2014 wurde die Werner-von-Siemens-Realschule von der Stiftung „MINT Zukunft schaffen“ als einzige Düsseldorfer Realschule als MINT freundliche Schule ausgezeichnet. Im Rahmen einer Feierstunde im Wissenschaftszentrum Gelsenkirchen wurde von hochrangigen Vertretern aus Industrie und Wissenschaft unseren Schüler-, Lehrer- und Schulleitungsvertretern die Urkunde und ein entsprechendes Schild für den Eingangsbereich übergeben. Die Auszeichnung ist zugleich Ansporn und Verpflichtung, auf dem eingeschlagenen Weg der naturwissenschaftlich-technischen Profilbildung fortzuschreiten und sich dabei der Unterstützung zahlreicher unterschiedlicher Partner zu bedienen. Projekte Beim Projekt „Extraktion von Ölen aus Pflanzensamen“ experimentieren Realschüler gemeinsam mit Berufsschülern in kleinen Teams im Labor der Lore-Lorentz-Schule. Neben dem fachlichen Austausch finden auch persönliche Gespräche über die Ausbildung und die Bildungsgänge statt. Das Projekt findet am Ende der Jahrgangsstufe 9 statt und wird im Chemie-Neigungskurs vor- und nachbereitet, so dass am Ende eine Projektmappe entsteht. Für die Jahrgangsstufe 10 wird derzeit das Projekt „Trinkwasser – alles klar!“ ebenfalls für den Chemie-Neigungskurs geplant. Nach inhaltlicher Vorbereitung wird im Labor die Wasseranalyse durchgeführt und zum Abschluss erfolgt eine Besichtigung des Wasserwerks der Stadtwerke Düsseldorf.

Um weitere wertvolle und nachhaltige Projekte auf den Weg zu bringen, sucht die Werner-von-Siemens-Realschule derzeit intensiv nach geeigneten Partnern, vorrangig im Industrie-, aber auch im Schulbereich, rund um Düsseldorf. Die enge Zusammenarbeit mit der IHK Düsseldorf leistet hierzu einen wertvollen Beitrag. Mögliche Projekte können entweder mit einer kleineren Schülergruppe, der NAWI-AG, oder aber gezielt mit fachlichen Gruppen wie den Neigungskursen der Bereiche Chemie, Physik und Biologie durchgeführt werden. Die Ausgestaltung einer Kooperation ist vielfältig, wie die folgenden Ansätze zeigen.

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Weitere mögliche Projekte NAWI-Tage/NAWI-Woche Schülerinnen und Schüler erforschen ein vorbereitetes Themengebiet inhaltlich und experimentell im Labor und erkunden einige besondere Unternehmensbereiche. Dabei erhalten sie konkrete Einblicke in den Berufsalltag ausgewählter Berufe. Nachhaltigkeitskonferenz Schülerinnen und Schüler beleuchten innerhalb eines festen zeitlichen Rahmens ein Themengebiet in erster Linie unter Umweltaspekten. Experimentieren, informieren und präsentieren stellen die zentralen Kompetenzbereiche dar. Unterrichtsreihen Da einige Unternehmen vielfältiges praktisches Know-how anbieten können, ist auch Unterstützung bei Unterrichtsreihen über mehrere Jahrgangsstufen wünschenswert. Hier würde sich z.B. die Nutzung von Werkstätten für Workshops oder ähnliches anbieten. Arbeitsgemeinschaften Zur Erweiterung des Bildungsangebotes ist die Nutzung bestimmter Fachräume benachbarter Schulen denkbar. Auf diese Weise könnten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften ihre Kompetenzen beispielsweise im Bereich Technik erweitern. Mentoring Mit der Zeit ergeben sich aus einmaligen Kooperationen häufig längerfristige Partnerschaften, so auch zwischen Schule und externen Partnern. Es ist daher ein finales Ziel unserer Maßnahmen, ein Mentoring-Netzwerk im naturwissenschaftlich-technischen Bereich aufzubauen, welches Schülerinnen und Schülern passende Ansprechpartner für Praktika und Ausbildungsmöglichkeiten vermittelt. Exkursionen Außerschulische Lernorte leisten einen wichtigen Beitrag zum umfassenden Verständnis vieler (technischer) Abläufe und Phänomene und sind daher ein fester Bestandteil des naturwissenschaftlichen Fachunterrichts und der NAWI-Profilklasse sowie NAWI-AG. Über die von der NAWI-Klasse 7 besuchten Lernorte hinaus (s. o.) bieten sich weitere Exkursionsziele an: Feuerwehrschule Garath (Brandentstehung und Brandschutz) Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (Redoxreaktionen, Stahlherstellung) Planetarium Erkrath Aquazoo Düsseldorf Haus Bürgel Zeittunnel Wülfrath Filmmuseum Düsseldorf Stadtwerke Düsseldorf etc.

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Wettbewerbe Die Teilnahme an naturwissenschaftlichen Wettbewerben wird durch die Lehrkräfte der Werner-von-Siemens-Realschule im Sinne der individuellen (Begabten)Förderung unterstützt und koordiniert. Auswahl der Wettbewerbe: -Chemie entdecken -NaturTagebuch -bio-logisch! Berufsorientierung Die vielfältigen oben aufgeführten Maßnahmen tragen maßgeblich zur Berufsorientierung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich bei. Zusätzlich erhalten die Schülerinnen und Schüler der Werner-von-Siemens-Realschule weitere Möglichkeiten, neue Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten für sich zu entdecken. Bereich Chemie: -Tag der Naturwissenschaften (Lore-Lorentz-Schule, Berufsschule) -Schnupperpraktikum in den naturwissenschaftlichen Bildungsgängen (Lore-Lorentz-Schule, Berufsschule) -Girls Day (Henkel AG) -Ausbildungstag der Chemie (Odysseum Köln)

Kosten

Ein Teil der für die Exkursionen insbesondere in Klasse 7 entstehenden Kosten wird vom Förderverein der Werner-von-Siemens-Realschule übernommen, der damit die Profilbildung der Schule im Allgemeinen und die naturwissenschaftliche Profilbildung im Besonderen unterstützt. Die Umsetzung einiger zukünftiger Projekte erfordert unter Umständen eine weitere finanzielle Unterstützung seitens des Fördervereins, vor allem hinsichtlich der Kosten für Geräte und Material sowie für Eintrittsgelder und Medienpakete. Diesbezügliche Anfragen können auch an den Fond der chemischen Industrie gerichtet werden.

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Baustein 2: Musisch-künstlerisches Profil/ Kulturelle Bildung und Erziehung

Eine mehr oder weniger ausgeprägte musisch-künstlerische Bildung im Sinne einer Wahrnehmungs- und Gestaltungserziehung hat an der Werner-von-Siemens-Realschule bereits eine längere Tradition. Ausgehend von einer Reihe von Leitgedanken zur pädagogischen Bedeutung einer musisch-kulturellen Bildung und Erziehung ist in den letzte Jahren ein musisch-künstlerisches Profil entstanden, das stetig weiterentwickelt wird.

Leitgedanken zur künstlerisch-kulturellen Bildung und Erziehung

Zur Relevanz der musisch-künstlerischen und kulturellen Bildung und Erziehung in der Schule werden in der bildungspolitischen Diskussion folgende Thesen angeführt:

Künstlerisch-kulturelle Bildung ist ein wesentlicher Bestandteil der Allgemeinbildung. Sie zu entwickeln gehört zu den unverzichtbaren Aufgaben der Schule. Kinder und Jugendliche brauchen die Begegnung und die Auseinander-setzung mit Kunst und Kultur. Sie lernen dabei, sich mit allen Sinnen auszudrücken und ihre Lebenswelten, zu denen auch Schule gehört, kreativ zu gestalten. Sie entwickeln Motivation und Selbstvertrauen, Respekt vor dem Fremden und dem Ausdruck anderer Menschen, kurz: wesentliche Elemente einer gefestigten, kreativen und eigenständigen Persönlichkeit (nach: Landes-regierung NRW/Landesinstitut für Schule/Qualitätsagentur 2006).

„Künstlerisch-kulturelle Bildung ist Persönlichkeitsbildung. Damit gehört sie zum Kern des Bildungs- und Erziehungsauftrags unserer Schulen“ (Landesinstitut für Schule/Qualitätsagentur 2006).

Künstlerisch-kulturelle Bildung „vermittelt mehr als Kenntnisse im Malen, Singen, Tanzen, Theater spielen, Bauen, Umgang mit Film und Medien usw.; künstlerisch-kulturelle Bildung bedeutet Aneignung von und Auseinandersetzung mit Welt.“ „Kulturelle Bildung bietet Zugangsmöglichkeiten für alle Kinder und Jugendlichen“ (Deutscher Kulturrat 2004).

Mit kultureller Erziehung „machen wir die jugendlichen Individuen stark, ein bewusstes, eigenständiges und erfülltes Leben zu führen. Deshalb muss sie ihren Platz in der Schule haben, und zwar ausgehend von den künstlerischen Fächern in allen Disziplinen und im gesamten Schulleben“ (Prof. Dr. Mechthild von Schoenbeck: Tagung „KunstMusikBildung in Schule“ im Landesinstitut in Soest 27./28. 03.2006).

Kulturelle und musisch-künstlerische Bildung fördert in beispielhafter Weise die Verknüpfung von Sach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz (aus: Schulprofil der IGS Bad Oldersloh).

Künstlerisch-kulturelle Aktivitäten fördern Kreativität und Fantasie. Sie bieten Möglichkeiten der Kommunikation, die weit über das rein Sprachliche hinausgehen.

Langzeitstudien haben erwiesen, dass künstlerisch-kulturelle Bildung dazu befähigt, sich auch anderen Lernbereichen erfolgreich zu nähern. Sie fördert Identifikation mit der Schule sowie die Motivation und Leistungsbereitschaft in allen Fächern (nach: Deutscher Kulturrat 2004).

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Vor dem Hintergrund der o. a. Aspekte hat die Werner-von-Siemens-Realschule es sich zur Aufgabe gemacht, die musisch-künstlerischen und kulturellen Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler gezielt und systematisch zu fördern. Sie will damit zu einer ganzheitlichen und individuellen Persönlichkeitsentwicklung beitragen und nicht zuletzt der Forderung der Wirtschaft nach dem kreativen Menschen nachkommen. Mit dem musisch-künstlerisch-kulturellen Profil möchte unsere Schule den Interessen, Neigungen und Begabungen einer Vielzahl von Schülerinnen und Schülern gerecht werden und zu einer sinnerfüllten Lebensgestaltung auch über die Schulzeit hinaus anregen. Die Werner-von-Siemens-Realschule stellt daher eine Vielzahl von musisch-künstlerischen Unterrichts- und Bildungsangeboten zur Verfügung.

Musikerziehung – Klassenunterricht und Arbeitsgemeinschaften

In der Regel wird Musikunterricht im Klassenverband in allen Jahrgangsstufen angeboten. Dabei stehen die individuelle Weiterentwicklung der Wahrnehmungs-, Darstellungs- und Ausdrucksfähigkeit sowie der Ausbau der Kreativität und die Erweiterung der musikbezogenen Kenntnisse im Mittelpunkt. Ziel ist letztlich, dass die Schülerinnen und Schüler sich bewusst auf Musik einlassen und sich bewusst mit ihr auseinandersetzen. Dabei unterscheiden die Kernlehrpläne des Faches drei Kompetenzbereiche: - Produktion (musizieren und gestalten, szenische Choreographie und bildnerische

Umsetzung von Musik) - Rezeption (Beschreiben, Analysieren, Deuten von Musik) - Reflexion (Erläutern und Beurteilen von Musik) Die Kompetenzentwicklung geschieht auf und in unterschiedlichen Ebenen, die im Unterricht und in der Projektarbeit einander ergänzen und sich durchdringen. Dabei wird das aktive, „handlungsorientierte“ und kreative Musizieren mit Stimme und Instrument und die Schulung des Aufeinander-Hörens und Zuhörens deutlich akzentuiert. Eine Reihe von freiwilligen Arbeitsgemeinschaften ergänzen, vertiefen und erweitern den Musikunterricht im Bereich des praktischen Musizierens und künstlerischen Gestaltens. Dazu zählen insbesondere: - der Unterstufenchor für die Klassen 5 -7 - der Oberstufenchor für die Klassen 8 – 10 - die Schulband für Pop- und Rockinstrumentalisten aller Jahrgangsstufen - die Schlagzeug-AG für Anfänger und Fortgeschrittene ab Klasse 5 unter der

Leitung einer externen Lehrkraft - die Veranstaltungstechnik/Multimedia-AG, die bei sämtlichen Aufführungen das

technische Equipment betreut und für einen reibungslosen Bühnenauf- und abbau sorgt.

Konzertprojekte

Regelmäßige Weihnachts- und Sommerkonzerte („Festival der Künste“) sollen den Arbeitsgemeinschaften aber auch einzelnen engagierten Schülerinnen und Schülern ein motivierendes Forum schaffen, ihre erarbeitete Musik einem Publikum (Freunde,

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Eltern und Verwandte, Lehrerinnen und Lehrer) zu präsentieren. Dabei wird auch dem mehr oder weniger ausgeprägten Wunsch vieler Jugendlicher Rechnung getragen, einmal selbst im Rampenlicht zu stehen und irgendwie erfolgreich zu sein. Im Rahmen eines zwei-dreitägigen Chor- und Bandworkshops bereiten sich Oberstufenchor und Schulband mit ihren Lehrern aber auch mit der Unterstützung qualifizierter Gastdozenten auf ihre Auftritte vor. Im Rahmen der Kooperation mit der Tonhalle/Düsseldorfer Symphoniker werden daher auch regelmäßige Konzert- und Opernbesuche mit sämtlichen Jahrgangsstufen durchgeführt, teilweise unter aktiver Einbeziehung unserer Schülerinnen und Schüler in den Veranstaltungsablauf. (vgl. auch Baustein 16) Die enge Zusammenarbeit mit den Düsseldorfer Symphonikern ermöglicht ferner die Einbeziehung von Expertenwissen einzelner Orchestermitglieder und die originale Begegnung mit Orchesterinstrumenten und ihren Klangeigenschaften im Fachunterricht. Auch Schülerkonzerte der Düsseldorfer Symphoniker finden gelegentlich in der Aula der Schule statt und ermöglichen den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern eine intensive originale und durch Konzertpädagogen vermittelte Begegnung mit Musik. Letzteres gilt auch für die Familienkonzerte in der Tonhalle, auf die unsere Schülerinnen und Schüler aufmerksam gemacht werden und für die Konzertbesuche einzelner Lerngruppen, die sich aus den Themen im Musikunterricht ergeben. Musikprojekte der Konzertpädagogen der Tonhalle/Düsseldorfer Symphoniker mit anschließender Präsentation - u. a. auch in der Tonhalle – bilden weitere Bausteine der Musikerziehung an der Werner-von-Siemens-Realschule.

Kunsterziehung

Das Fach Kunst wird in allen Klassen erteilt. Darüber hinaus besteht für die Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe die Möglichkeit, Kunst als freiwillige Arbeitsgemeinschaft zu wählen. Ein fester Bestandteil unseres Schulprogramms sind regelmäßig wechselnde Präsentationen der im Unterricht erarbeiteten Werke in Gängen und Treppenhäusern unserer Schule. Über die Arbeit am eigentlichen Kunstobjekt hinaus können im Rahmen dieser Ausstellungen eine Reihe realitätsnaher Lernziele verfolgt werden, z. B.:

- Entwerfen und Erstellen von angemessenen Einrahmungen - Entwicklung geeigneter Präsentationsformen

Unverzichtbarer Bestandteil von Schulfeiern und Festen ist das Entwerfen und Herstellen oft themenbezogener Dekorationsmaterialien.

Künstlerische Fotografie

In der Foto-AG für die Jahrgangsstufen 9 und 10 haben die Schülerinnen und Schüler einerseits die Möglichkeit, Realität fotografisch wiederzugeben, andererseits

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können sie sich die Fotografie nach eigenen Vorstellungen als Medium schöpferischer Kunst zunutze machen. Inhaltlich werden Kenntnisse und Fähigkeiten zur kreativen Bildgestaltung und zur handwerklichen Umsetzung sowie zur sinnvollen und zielgerichteten Nutzung des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop vermittelt. Dazu gehören beispielsweise die Korrektur und die Verfremdung von Fotos sowie die Fotomontage und die Text-Bild-Integration. Die Teilnehmer der AG erfahren in diesem Zusammenhang, wie sich mit Hilfe digitaler Bildbearbeitung Kreativität durch Erfindung und Gestaltung kompletter Bildinhalte entwickeln kann. Einfachste Bilder stellen die Ausgangsbasis dar, die die Schülerinnen und Schüler durch geschicktes Bearbeiten und Kombinieren verfremden und manipulieren. Die so entstehenden Bildwelten lassen z.T. kaum noch einen Unterschied zwischen Realität und Schein erkennen. So werden z.B. zum Thema „Düsseldorf mal anders“ typische Düsseldorfer Szenarien in anderen Kontexten dargestellt, was immer wieder zu bemerkenswerten und von der Öffentlichkeit beachteten künstlerischen Ergebnissen führt (Ausstellung der Bilder, Zusammenstellung zu einem Kunstkalender).

Theater- und Bühnenarbeit

Die Förderung der künstlerisch-kulturellen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler, z.B. ihres kreativen Potentials und ihrer Ausdrucks- und Sprechfähigkeit steht auch im Mittelpunkt der Theater und Bühnenarbeit. Die Teilnehmer der Theater-AG (ab Klasse 7) bilden darüber hinaus weitere Schlüsselqualifikationen, wie Kommunikations- und Teamfähigkeit aus. Unterstützt von einer Lehrkraft und einer externen Theaterregisseurin erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Rahmen eines fächerübergreifenden, projektorientierten Ansatzes selber Szenen und kurze Stücke zu entwerfen, auf der Bühne zu gestalten und bei schulischen Veranstaltungen („Weihnachtskonzert“, „Festival der Künste“) einem größeren Publikum zu präsentieren. Die Probenarbeit beinhaltet oft auch kurze Übungen, um die darstellerischen und sprechbezogenen Fähigkeiten der Jugendlichen weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Projektes „Theaterfieber“ kooperiert die Werner-von-Siemens-Realschule mit dem Schauspielhaus/Jungen Schauspielhaus Düsseldorf. Die Schülerinnen und Schüler erhalten damit die Möglichkeit, regelmäßig – oft in Zusammenhang mit der im Deutschunterricht bearbeiteten Thematik – ausgewählte Inszenierungen zu besuchen und die Vielfalt des Theaters kennenzulernen.

Konsequenzen und Perspektiven

Für die Zukunft gilt es, sowohl eine gezielte Interessen- und Begabungsförderung zu gewährleisten, als auch eine eher in die Breite gehende allgemeine musisch-künstlerische Bildung in einer multimedial geprägten Gesellschaft explizit zu fördern. Um diesem Anspruch insgesamt gerecht zu werden ist eine Erweiterung der sächlichen Ausstattung des Fachbereiches Musik sinnvoll:

Erweiterung der Ausstattung mit (Schüler-)Instrumenten

Ergänzung des elektroakustischen Medienbestands (Verstärker u. ä.)

Anschaffung weiterer Tonträger und audiovisueller Medien

Beschaffung von Musiksoftware (Band-in-a-Box, Musicmaker, Sequenzer- programme) zur Erstellung eigener Klangbilder am oder mithilfe des PC.

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Darüber hinaus können unmittelbare Begegnungen mit Musik, Kunst, Theater etc. und mit den handelnden Personen (z.B. Musiker, bildende Künstler, Schauspieler) eine besondere Motivation entfalten und nachhaltiges Lernen erleichtern. Dem Unterricht an außerschulischen Lernorten (z.B. bei Live-Konzerten, Theater-aufführungen, in Museen und Ausstellungen, in Tonstudios und vor und hinter den Kulissen des Kunst- und Kulturbetriebs) kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Gleiches gilt auch für Unterrichtsveranstaltungen von und mit außerschulischen Experten. Im Hinblick auf die o.a. Interessen- und Begabungsförderung wird folgende Option diskutiert:

Einrichtung von Musik-/Kunst-Eingangsklassen oder die Einrichtung eines Musik-/Kunst-Wahlpflichtkurses im Rahmen der Neigungsdifferenzierung. Eine entsprechende Entscheidung soll noch im Schuljahr 2015/16 erfolgen.

Darüber hinaus wären folgende weitere Maßnahmen zur Weiterentwicklung des musisch-künstlerischen/kulturellen Profils wünschenswert:

Erweiterung der sächlichen Ausstattung im Bereich technischem Bühnenequipment, Requisiten, Bühnenbildern und Kostümen zur Produktion von größeren und aufwendigeren Musik-, Tanz- und Theaterprojekten

Anschaffung von Aufführungsmaterial

Gezielte Sprech-, Stimmbildungs- Gesangserziehung durch außerschulische Partner (resultierend aus den sehr positiven Erfahrungen mit der Stimmbildnerin des städtischen Musikvereins im Schuljahr 2005/2006)

Unterstützung durch weitere außerschulische Experten im Bereich instrumentales, choreografisches, schauspielerisches, künstlerisches Gestalten

Gezielte Begabungsförderung evtl. in Zusammenarbeit mit dem CCB Düsseldorf)

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Baustein 3: Förderung der Lesekompetenz

Zum Begriff Lesen und Lesekompetenz

Die Fähigkeit zum Lesen ist nach wie vor unerlässlich, um erfolgreich eine Schul- und Berufsausbildung zu absolvieren und im Berufsleben bestehen zu können; sie bestimmt maßgeblich die soziale Position in unserer Gesellschaft mit. Lesen macht aber auch gesprächsfähig und schafft so die notwendige Voraussetzung für die Teilnahme am demokratisch-politischen Diskurs. Außerdem ist die Lesefähigkeit der Schlüssel zu unserer Medienkultur und hat heute den Rang einer Basisqualifikation für die verständige Rezeption der anderen Medien - Lesekompetenz von bisher gewohnten Texten wird also auch in Zukunft ein wesentlicher Grundbestand in einer erweiterten Kulturtechnik des „Lesens“ bleiben. Unter Lesekompetenz wird in Anlehnung an die diesbezügliche Konzeption der PISA-Studie die Fähigkeit zum Heraussuchen bestimmter Informationen aus einem Text, über das Identifizieren zentraler Schlüsselbegriffe und Aussagen, bis hin zur Textinterpretation und kritischen Bewertung des Inhalts oder der Form eines Textes verstanden. Neben Prosatexten gilt dies auch für Listen, Formulare, Grafiken und Diagramme. Diese Definition impliziert, dass der Lesebegriff nicht nur das Artikulieren von Wörtern, Sätzen und Texten als mehr oder weniger mechanische Übung umfasst, sondern auch die Sinnentnahme und die Verstehenskompetenz. Gerade hier liegen die Leistungen der Kinder und Jugendlichen oft unterhalb der altersbezogenen Kompetenzerwartungen. „Allen in der Schule Tätigen sind schon Kinder und Jugendliche aufgefallen, die, wenn sie einen unbekannten Text laut vortragen, mit ihrem sogenannten `Lesen` einen ganz vernünftigen Eindruck machen. Auf Nachfrage stellt sich heraus, dass sie sehr wenig bis gar nichts vom Text-Inhalt erfasst haben.“ (Altenburg 2002) Viele Kinder und Jugendliche können nicht hinreichend gut verstehen, was sie lesen. Die Auswertung einer Kollegiumsbefragung zur Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler der Werner-von-Siemens-Realschule bestätigt diese Aussagen in wesentlichen Teilen (vgl. Anlage). Danach sehen mehr als 70% der befragten Kolleginnen und Kollegen große Schwierigkeiten im Bereich der Informations- und Sinnentnahme innerhalb eines Gesamttextes.

Förderung der Lesekompetenz: Zur Grundkonzeption

Es gilt daher, Bedingungen zu schaffen, die den Aufbau von Fähigkeiten zum Entschlüsseln von Wort-, Satz- und Textbedeutungen ermöglichen und die Verstehensschulung fördern. „Dies alles muss da geschehen, wo das Lernen mit und aus Texten seinen `didaktischen Ort` hat. Also nicht nur im Deutschunterricht und allemal nicht nur mit literarischen Texten, sondern in allen Fächern und stets bei der Arbeit mit Texten, mit ihren vielfältigen Formen, unterschiedlichen Herausforderungen und inhalts-bezogenen Interessen der Schülerinnen und Schüler. Der Deutschunterricht spielt für die Lese- und Verstehenskompetenz zwar eine entscheidende Rolle, aber er kann sie nicht allein wahrnehmen. Leseförderung muss beim Lernen mit Texten auch in

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jeweils facheigener Zuständigkeit entwickelt werden.“ (Steffens 2002) Zur Entfaltung der Lesekompetenz bedarf es jedoch auch der Motivation zum Lesen und Nutzen von Texten, d.h. es muss Leseinteresse geweckt werden. Hierzu gehört alles, was in den Umgang mit Büchern unterschiedlichster Art einführt und dazu motiviert, z. B.

das Vorhandensein einer Schülerbibliothek,

Lesewettbewerbe,

Einführung in die Angebote der Stadt-/Stadtteilbibliothek,

regelmäßige Lesezeiten („silent reading“) im Rahmen des Deutschunterrichts,

selbstgewählte Buchvorstellungen,

Dichterlesungen,

vielfältige spielerische, rätsel- oder quizartige Aktionen rund um die Welt der Bücher und des Lesens und

Umsetzung von Texten in andere Darstellungsformen (Bild, Spielszene, Standbild).

Die Verschränkung beider Aspekte – die Entfaltung von Leseinteresse, die Vermittlung des Spaßes am Lesen von Büchern und das Erkennen des Nutzens auf der einen Seite und die systematische Entfaltung von Texterschließungs- und Verstehensfähigkeiten auf der anderen Seite – soll den Aufbau von Lesekompetenz und damit schulische wie auch persönliche – das Privatleben betreffende – Entwicklungsprozesse nachhaltig fördern. “Denn: Wer nicht lesen kann, entwickelt keinen Spaß daran, und wer nicht motiviert ist, setzt sich nicht gerne der Anstrengung des Lesens aus.“ (Altenburg 2002) Die Entwicklung, Bereitstellung und Nutzung entsprechender Angebote für den Unterricht, aber auch für den außerunterrichtlichen Bereich sowie die Überprüfung hinsichtlich der Wirksamkeit dieser Angebote ist daher die zentrale Aufgabe im Rahmen dieses Entwicklungsvorhabens.

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Förderung der

Lesekompetenz

Entfaltung und Vermittlung von Lesemotivation/ Leseinteresse

- Schülerbibliothek

- Lesewettbewerb (6. Kl.) - Einführung in die

Stadtbibliothek (5. Kl.) - Dichterlesungen - „Silent Reading“

u.a.

Verstehens- Kompetenz

- Leseführerschein - Fachübergreifendes

Lesetraining -Buchvorstellungen -Lektüren in allen Jahrgangsstufen

Leseinteresse, Motivation, Verstehen - Spiele zu Büchern und besondere Lese/-

Bücheraktionen

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Die Maßnahmen im Einzelnen

Schülerbücherei (Klassen 5 – 10) Die Schülerbibliothek wurde vor einigen Jahren gegründet und soll durch eine Anzahl an literarischen, aber auch wissenschaftlichen Werken für Kinder und Jugendliche das Interesse unserer Schülerinnen und Schüler am Lesen und an Büchern wecken. Eine möglichst große Vielfalt des Buchbestandes und die damit großen Auswahlmöglichkeiten sowie eine unkomplizierte Nutzung und Ausleihe vor Ort sind dabei wesentliche Aspekte. letzteres gilt vor allem für Schülerinnen und Schüler, die im häuslichen Umfeld nur begrenzte Möglichkeiten zur Beschäftigung mit altersgemäßer Lektüre vorfinden. Der Präsenzbestand der Schülerbücherei wird laufend ergänzt. Für die Zukunft ist an die Anschaffung von elektronischen Büchern und E-Book-Readern gedacht, um veränderten Lesegewohnheiten Rechnung zu tragen und zudem mediale Reize zu nutzen. Teilnahme am Lesewettbewerb (Klasse 6) Seit einigen Jahren organisiert die Schule einen schulinternen Lesewettbewerb für die Klassen 6. Der „sportliche Ehrgeiz“ veranlasst eine Reihe von Schülerinnen und Schülern, sich um die Verbesserung ihrer Leseleistungen zu bemühen; nur ein sinngestaltender Vortrag wirkt überzeugend. Die Anerkennung durch eine Jury spornt zu weiteren Leistungen an. Buchpreise unterstreichen die Bedeutung des Lesens und bieten zusätzliche Anreize. Besuch der Stadtbücherei (Klasse 5) Der Besuch in der Stadtbücherei dient ebenfalls der Förderung der Leselust. Die Vielfalt der in der Bücherei angebotenen Medien regt zu selektivem Umgang mit dem Angebot an. Auch sollen die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit angeleitet werden, z.B. bei der Materialbeschaffung für Projekte und Referate. Dazu werden die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe unterschiedlicher Such- und Orientierungsaufgaben mit der Benutzerordnung und verschiedenen Suchmöglichkeiten – u. a. mit dem OPAC-System (Online Public Access Catalogue) – vertraut gemacht. Lesepass (Klasse 6) Das Konzept des Lesepasses beruht auf der Annahme, dass Schülerinnen und Schüler insbesondere der 5. und 6. Jahrgangsstufe Werkzeuge, d. h. Lesestrategien benötigen, mit deren Hilfe sie sich Zugang Texten verschaffen können, die im Verlauf der Erprobungsstufe zunehmend komplexer werden. Somit steht im Zentrum des Lesepasses die Förderung der Lesekompetenz durch die Vermittlung von Lesestrategien. Im Rahmen eines Methodentags zu Beginn der 6. Klasse werden eine Reihe von Lesestrategien (z.B. Leseziele formulieren, Wichtiges markieren, Fragen an den Text stellen) vorgestellt, in einer Mappe gesammelt, trainiert und die selbstständige, weitgehend automatisierte Anwendung vorbereitet.

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Der Erwerb des Lesepasses durch die Einführung von Lesestrategien wurde seit dem Schuljahr2010/2011 mehrfach durchgeführt, ausgewertet und evaluiert. Es hat sich gezeigt, dass auch dieses Element der Leseförderung zur Entwicklung von Lesekompetenz beitragen kann. Eine wesentliche Voraussetzung für Effizienz ist, dass Lesestrategien nicht nur im Deutschunterricht, sondern fächerübergreifend zur Anwendung kommen, bewusst und regelmäßig eingesetzt werden und mit anderen Konzepten (z.B. Methodenführerschein Biologie) vernetzt werden. In diesem Sinne ist es Aufgabe aller Fächer, ein fachübergreifendes Lesetraining zu organisieren. Fachübergreifendes Lesetraining Im Sinne des Erlasses zur „Förderung der deutschen Sprache als Aufgabe aller Fächer“ entwickeln die Fachkonferenzen Trainingsmaterialien, die sich inhaltlich und methodisch an fachspezifischen bzw. fachübergreifenden Aspekten orientieren. Trainingsbausteine aus dem Deutschunterricht sowie die o. a. Lesestrategien dienen in diesem Zusammenhang als Basismaterial, das entsprechend modifiziert und ergänzt werden kann. Die Aufgaben können nicht nur eine textliche Auseinandersetzung mit den Leseinhalten beinhalten, sondern darüber hinaus die Umsetzung des Gelesenen in andere mediale Gestaltungen (szenische Darstellungen, Bilder, Collagen, Diagramme u. ä.) Sie können damit bedeutende fachliche Transferleistungen fördern (z.B.: „Von der Textaufgabe zum mathe-matischen Ansatz“). Leises Lesen („Silent Reading“) Beim „stillen Lesen“ in der Klasse lesen Schüler selbst gewählte Bücher über einen längeren Zeitraum. Den Schülerinnen und Schülern wird dabei im Rahmen des Deutschunterrichts eine Zeit des ununterbrochenen, nachhaltigen und stillen Lesens geboten. Obwohl es Unterschiede in Format und Implementierung gibt, sind die Grundprinzipien gleich: Die Idee des „Silent Reading“ entwickelte sich aus der Sorge um die Leseleistung vieler Jugendlicher. Das Programm basiert auf der Überzeugung, dass die Selbstselektion einer Lektüre die Schülerinnen und Schüler motiviert, mit Interesse zu lesen und die daraus resultierende längere Lesepraxis ihre Leseleistung verbessert. Ein weiteres wichtiges Element des „Silent Reading“ ist die Vorbildfunktion der gesamten Schule, basierend auf der Idee, dass sich effektives Lernen aus dem Beispiel eines Modellverhaltens ergibt. Die übliche Arbeit wird liegengelassen, um zu lesen – im Idealfalle nicht nur von den Schülern, sondern auch von allen Erwachsenen. Dadurch erkennen die Schüler, dass das Lesen wichtig genug ist, um immer wieder in den vollen und anstrengenden Schulalltag integriert zu werden. Studien zeigen, dass Schüler, die „Leises Lesen“ praktizieren, sowohl ihre Leseleistung als auch ihre Haltung gegenüber dem Lesen verbessern. „Leises Lesen“ ermöglicht im Prozess der Texterschließung ein individuelles Lesetempo und die uneingeschränkte Konzentration auf das Leseverstehen. Es ist daher für eine erste individuelle Textbegegnung geeignet. Das Lesetempo orientiert sich am eigenen Texterschließungsprozess, Lesestrategien, wie z.B. das Zurückgehen im Text sind möglich. Das „Leise Lesen“ hat nicht zuletzt seine Berechtigung als lustvolles individuelles Lesen ohne Anspruch an umfassendes Leseverstehen – auch im schulischen Bereich.

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In allen Unterrichtssituationen, in denen leise gelesen wird, finden das persönliche Tempo, der Textumfang, geschlechtsspezifische Vorlieben sowie der Schwierigkeits-grad eine angemessene Berücksichtigung. All diese Überlegungen haben die Fachschaft Deutsch dazu veranlasst, das „Silent Reading“ als Element der Leseförderung aufzunehmen. Über einen längeren Zeitraum gehen dazu die 5. und 6. Klassen einmal pro Woche in die Schülerbücherei. Die Jugendlichen bringen entweder eigene Bücher von zu Hause mit oder nutzen den Präsenzbestand der Bibliothek. Zum „Leise Lesen“ machen es sich die Schüler gemütlich und lesen ca. 30 Minuten ungestört. Im Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau der Schülerbibliothek (s. o.) wäre der Einsatz von E-Books wünschenswert – nicht als Ersatz für die traditionellen Bücher, sondern als Ergänzung zu diesen. Buchvorstellungen /Lektüren Im Rahmen des Deutschunterrichts werden je nach Jahrgangsstufe ein bis zwei altersgemäße Romane bzw. Lektüren gelesen und interpretiert. Wird das jeweilige Werk auch als Theateraufführung im Kinder- und Jugendtheater oder im Schauspielhaus angeboten, kann die Unterrichtssequenz durch einen Besuch der entsprechenden Veranstaltung ergänzt werden. Die Vorstellung eines Kinder- bzw. Jugendromans (Klasse 5/6) oder eines Werkes der Literaturgeschichte (Klasse. 9/10) durch die Schülerinnen und Schüler soll das Interesse der Mitschüler wecken und diese motivieren, sich ebenfalls mit selbst gewähltem Lesestoff auseinanderzusetzen. Gleichzeitig erfolgt eine Weiterentwicklung von Vortrags- und Präsentationstechniken.

Weitere mögliche Projekte und Aktionen

a) Große lesen für Kleine Eltern, Großeltern, Prominente und andere Lesebegeisterte können eingeladen werden, um in einer Unterrichtsstunde vorzulesen.

b) SommerLeseClub/Horizonte erweitern Ziel dieses Projektes ist die Lesemotivation durch ein freiwilliges Lese-engagement in den Sommerferien. Wer in den Ferien freiwillig liest und über ein Testformular (Inhaltsangabe/Charakteristik der Hauptfiguren/Leseempfehlung) nachweist, dass die angegebenen Bücher gelesen wurden, erhält ein Zertifikat und einen Vermerk über die erfolgreiche Teilnahme auf dem Zeugnis. Im Rahmen des Projekts „Horizonte erweitern“ lesen die Schülerinnen und Schüler über die Herbst-, Weihnachts-, Oster- und Pfingstferien je ein Sachbuch. Die Inhalte werden nach den Ferien besprochen.

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Evaluation

1. Evaluationsplanung

Leitziel: Förderung der Lesekompetenz

Evaluationskriterien (An welchen Merkmalen wollen wir festmachen, dass wir dieses Ziel erreicht haben?)

Qualitätsindikatoren (Welche Messgrößen stehen uns zur Verfügung, um festzustellen, inwieweit wir die Ziele erreicht haben?)

Evaluationsinstrumente (Wie können wir in Bezug auf die Indikatoren aussagekräftige Daten erheben?)

- Kinder lesen mehr - Kinder lesen

sinnentnehmend - Kinder lesen in

angemessenem Lesetempo

- Kinder können Texte

laut und flüssig vortragen

- Kinder können

Inhalte von Texten wiedergeben

- Schülerbibliothek - Befragung der Eltern - Befragung der

SchülerInnen - Nutzung der

Stadtbibliothek - Aktionen und Projekte - Lesescouts - Lesewettbewerb - Fachunterricht - Lesetest - Aktionen und Projekte

(z.B. SmmerLeseClub) - Lesetest - Fachunterricht - Lesewettbewerb - Fachunterricht - Arbeitsmaterial - Fachunterricht - Arbeitsmaterial - Aktionen und Projekte

(z.B. Horizonte erweitern/ SommerLeseClub)

- Anzahl der Nutzer und Anzahl der ausgeliehenen Bücher

- Fragebogen für Eltern - Fragebogen für

SchülerInnen - Vergleich der Ergebnisse

aus unterschiedlichen Jahren

- Fragebogen für LehrerInnen - Ergebnisse des Lesetests - Ergebnisse des Lesetests - Fragebogen für LehrerInnen - Vergleich der Ergebnisse

aus unterschiedlichen Jahren

- Fragebogen für LehrerInnen - Fragebogen für LehrerInnen

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Konsequenzen und Perspektiven

Eine bewusste Leseförderung, insbesondere die Förderung des Leseverständnisses muss noch deutlicher als Aufgabe aller Fächer verstanden werden. In den Fachkonferenzen müssen entsprechende verbindliche Absprachen zur Einbindung zielgerichteter Lesephasen in den Fachunterricht getroffen werden.

Die Mitverantwortung der Erziehungsberechtigten für die Leseförderung ihres Kindes sollte noch stärker fokussiert werden. Dazu kann u.a. ein entsprechender Ratgeber („So wird aus Ihrem Kind ein guter Leser“) beitragen. (vgl. auch: Entwicklungsschwerpunkt „Intensivierung der Elternarbeit“ Punkt V. 1.)

Die Lektüre eines altersgemäßen Stoffes als häusliche Pflichtaufgabe und ihre Nachbereitung u.a. im Ergänzungsunterricht soll ein Modul sowohl im Bereich Leseförderung als auch im Rahmen des Förderunterrichts im Fach Deutsch insgesamt bilden. Eine entsprechende Abstimmung in der Fachkonferenz ist noch im laufenden Schuljahr anzustreben.

Der Besuch der Stadtbücherei in Klasse 5 sowie die verbindliche Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler am Lesewettbewerb in Klasse 6 dienen als Leseanreize. Insbesondere Kindern ohne ausreichende häusliche Motivation und Unterstützung bezüglich des Lesens soll die Möglichkeit noch stärker bewusst gemacht werden, in der sich stetig erweiternden Schülerbücherei der Werner-von-Siemens-Realschule Begegnungen mit Jugendliteratur und Sachbüchern zu erfahren.

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Baustein 4: Förderkonzept

Grundsätzliche Überlegungen zum Förderkonzept der Werner-von-Siemens-Realschule

Der Auftrag von Schule, Schülerinnen und Schüler ihren Fähigkeiten gemäß zu fördern ist vor dem Hintergrund zunehmender Heterogenität in den Klassen, d. h. zu großer Unterschiede zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern im Vergleich, aktueller denn je. Auch das Schulgesetz NRW und die APO-SI fokussieren die Notwendigkeit der individuellen Förderung. Eine zentrale Voraussetzung für optimale Förderung ist eine ausreichende Diagnose durch die Lehrkräfte, d. h. die korrekte Einschätzung des Kenntnisstandes, der Verarbeitungs- und Verstehensprozesse sowie der aktuellen Lernschwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler. In der Regel verfügen Lehrkräfte bereits über effektive Wahrnehmungs- und Beurteilungsmuster und entsprechende Handlungskompetenzen. Diese können jedoch durch noch gezieltere und systematischere Diagnoseinstrumente als Voraussetzung für gute Fördermaßnahmen weiterentwickelt und ergänzt werden. Ziel ist es, den individuellen Förderbedarf eines Kindes übersichtlich zu ermitteln, um anschließend geeignete Fördermaßnahmen erstellen zu können. Merkmale guter Förderung sind für Eltern, Schüler und Lehrkräfte der Werner-von-Siemens-Realschule;

begrenzt und schwerpunktsetzend

stärken- und problemorientiert

zeitlich befristet, aber fortschreibbar

ökonomisch in Erarbeitung und Fortschreibung

individuell

evaluierbar Ein Schwerpunkt in der Arbeit am Förderkonzept der Werner-von-Siemens-Realschule liegt daher auf der Ausschärfung vorhandener Diagnoseinstrumente (z.B. systematische Fehleranalyse bei Klassenarbeiten) sowie der Auswahl bzw. Neuentwicklung standardisierter Diagnosetests. Im Ergebnis soll die Diagnose, zu der neben schriftlichen (standardisierten) Abfragen auch die Beobachtung der Schülerinnen und Schüler zählt, zu folgenden Arbeitsschritten führen:

Feststellen des Förderbedarfs

Benennen des Förderziels

Festlegung eines Förderplans

Auswahl der Fördermaterialien Ein weiterer wesentlicher Arbeitsschwerpunkt der Fachkonferenzen Deutsch, Mathematik und Englisch bzw. der von ihnen beauftragten Arbeitsgruppen ist daher die Auswahl bzw. Neuerstellung und ständige Erweiterung unterschiedlicher individueller Fördermaterialien, die darüber hinaus die Perspektive des eigenständigen Lernens fokussieren. (s. u.) Diagnose und Förderung machen eine enge Kooperation innerhalb eines Faches

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(Fachkonferenzen, Arbeitsgruppen) bzw. fachübergreifend innerhalb einer Jahrgangsstufe notwendig. Dazu gehört auch die ständige Rückkopplung zwischen Schulleitung, Fachkonferenzvorsitzenden und Arbeitsgruppen im Hinblick auf die Unterrichtsentwicklung im Allgemeinen und das Konzept von Diagnose und Förderung im Besonderen. Mittel- und langfristig bedingt u. a. eine effektive, individuelle Förderung auf der Basis verlässlicher Diagnosen die sukzessive Weiterentwicklung von Teamstrukturen innerhalb eines Faches bzw. einer Klasse oder Jahrgangsstufe. Hinsichtlich begrenzter und auch mittelfristig unsicherer Lehrerstundenressourcen einerseits und unter Berücksichtigung des zeitlichen Aufwands für die Diagnose und den daraus folgenden Arbeitsschritten andererseits, muss nach Auffassung der Lehrkräfte unserer Schule die Durchführung der Förderung schwerpunktmäßig außerhalb der Schule und im Rahmen der häuslichen Vor- und Nachbereitung erfolgen. Diese Konzeption appelliert daher auch an die Eigenständigkeit der Schülerinnen und Schüler und ihre Fähigkeit zum „selbstreguliertem“ Lernen. Für die Schule, d.h. den Kern- und Ergänzungsunterricht bedeutet dies, den Schülerinnen und Schülern entsprechende Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen zu vermitteln, um selbstreguliertes Lernen zu ermöglichen. Es bedeutet ferner, dass die Fördermaterialien so konzipiert sein müssen, dass ein eigenständiger, gewinnbringender Umgang damit gewährleistet ist. Zu diesem Anspruch gehört auch, dass Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihre eigenen Schwächen und Stärken auszumachen, ebenso sollten sie Sicherheit in der Anwendung hilfreicher Strategien zur Beseitigung von Unsicherheiten in allen Fächern gewinnen können. Möglichkeiten der Selbstdiagnose sind z. B. das Führen eines Berichtsheftes, eines Lerntagebuches, Selbsteinschätzungsbögen, die überdies dem Lehrer wichtige Informationen geben und seine Hilfestellungen systematisieren und individualisieren helfen. „Lernpartnerschaften“ mit Mitschülern können helfen, Schwierigkeiten auszuräumen, aber auch Lernprozesse und Lernentwicklungen bewusster und durchschaubarer zu machen. Zur erfolgreichen Umsetzung des Förderkonzepts bedarf es nicht nur einer intensiven schulinternen Kooperation. Wichtigste Kooperationspartner sind die Eltern. Es muss zur Regel werden, Eltern über geplante schulische Fördermaßnahmen und deren Fortschreibungen bzw. Beendigungen kontinuierlich zu informieren und wenn möglich, ihre Wirksamkeit mit ihnen zu diskutieren. Darüber hinaus müssen Eltern dazu veranlasst werden, geeignete Rahmenbedingungen für die häusliche Arbeit mit den Fördermaterialien zu gewährleisten und die Einhaltung der Förderpläne – weniger unter inhaltlichen als vorrangig organisatorischen Aspekten – mit zu überwachen. Ein weiteres zentrales Anliegen der Werner-von-Siemens-Realschule ist daher – auch im Hinblick auf die erfolgreiche individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler – die Stärkung der Elternmitarbeit im Rahmen des Entwicklungsschwerpunkts „Intensivierung der Elternarbeit“

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Individuelle Diagnose und Förderung kann wesentlich effektiver durch den Einsatz der „Neuen Medien“ gestaltet werden. Dies gilt insbesondere für die Nutzung erfolgversprechender Programme, die von den Schulbuchverlagen und als Forschungsprojekte von Universitäten entwickelt wurden. Diese Programme leisten u.a.:

ständige Aufzeichnung der Lernfortschritte aller Schüler

Druck und Auswertung individueller Übungsaufgaben in Abhängigkeit von den Lernfortschritten

Druck und Auswertung von Textaufgaben

Feedback an Lehrer und Schüler durch Diagnoseberichte

besondere Anmahnung bei Schwierigkeiten mit bestimmten Lernzielen

motivierende Begleitung des Lernerfolgs Unabhängig von der Nutzung solcher Programme oder eher selbst, d. h. von den Fachkonferenzen entwickelter Materialien, scheinen Erfahrungen anderer Schulen zu belegen, dass die Einbeziehung der „Neuen Medien“ zu einer erheblichen Steigerung der Motivation und des Lernerfolgs beitragen kann. Für unsere Schule gilt es daher, die vorhandenen Nutzungsmöglichkeiten der „Neuen Medien“ zu erweitern. Zu den Anforderungen von Diagnose und Förderung gehört auch eine ständige Evaluation aller Maßnahmen. Zu den wichtigsten Evaluationsinstrumenten zählen:

Arbeitsergebnisse (Klassenarbeiten, Tests, Übungsaufgaben, Lernstands-erhebungen, Hausaufgaben…)

Feedback-Bögen

Beobachtungen

Ergebnisorientierte Gespräche Eine weitere zentrale Aufgabe im Rahmen des Förderkonzepts ist daher die konkrete Auswahl und Konzeption geeigneter Evaluationsverfahren.

Einbindung der Ergänzungsstunden in das Förderkonzept

Neben den Kernstunden sind gemäß APO - SI Ergänzungsstunden verbindlicher Unterricht für die Schülerinnen und Schüler. Sie dienen der „differenzierten Förderung innerhalb des Klassenverbandes und in anderen Lerngruppen.“ (APO - § 3, Abs. 3). Dementsprechend sind die Grundsätze des Förderkonzepts der Werner-von-Siemens-Realschule auf die didaktisch-methodische Konzeption der Ergänzungsstunden zu übertragen. Die Verteilung der Ergänzungsstunden auf die einzelnen Jahrgangsstufen berücksichtigt Beobachtungen und Erfahrungen hinsichtlich der Förderbedürfnisse unserer Schülerschaft sowie vorliegende Daten zur Leistungsmessung und –bewertung (z. B. Diagnosetests, Parallelarbeiten, Ergebnisse der Lernstandserhebungen). Dazu zählen:

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Die Wahrnehmung einer relativ großen Heterogenität hinsichtlich der Kenntnisse und Fähigkeiten im Fach Englisch zu Beginn der Klasse 5.

Signifikante Defizite im Fach Deutsch insbesondere hinsichtlich der Rechtschreibleistungen, aber auch im Bereich der Lesekompetenz, der Grammatik und des Wortschatzes der kommunikativen Kompetenz (Sprechen und sprachliches Handeln).

Deutlicher Leistungsabfall bei einer Reihe von Schülerinnen und Schülern ab Klasse 7 im Fach Mathematik im Zusammenhang mit der stärkeren Akzentuierung von Textaufgaben und problemlösenden Kompetenzen und dem damit verbundenen höheren Abstraktionsniveau.

Gute Ergebnisse in den Lernstandserhebungen Klasse 8 im Fach Deutsch.

Gezielte Vorbereitung auf die zentralen Abschlussprüfungen in Klasse 10.

Von den Mitwirkungsgremien als sinnvoll und notwendig erachtete Bereiche wie Informatik/Kunst/Musik/Hauswirtschaft/Politische Bildung.

Daraus ergibt sich folgende Verteilung der Ergänzungsstunden:

Verteilung der Ergänzungsstunden

Klasse 5: 1 E, 1 D 2 Klasse 6 1 E, 1 D 2 Klasse 7: 1 M, 1 E 2 Klasse 8: 1 M, 1 D 2 Klasse 9: 1 E, 1 M, 1 WP 3 Klasse 10: 1 E, 1 M, 1 WP 3

___________ 14

Förderkonzept Mathematik

Die Fachschaft Mathematik der Werner-von-Siemens-Realschule beobachtet und analysiert regelmäßig die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Mathematikunterrichtes. Ziel ist es, einen methodisch vielfältigen Unterricht anzubieten, der die SchülerInnen möglichst aktiv an den Lernprozessen beteiligt und der einen sicheren Umgang mit mathematischen Begriffen, Formeln und Rechentechniken vermittelt. Seit August 2005 werden unserer SchülerInnen nach den Kernlehrplänen Mathematik unterrichtet. Diese Lehrpläne verlangen von den SchülerInnen Fähigkeiten und Fertigkeiten in Bezug auf inhaltsbezogene Kompetenzen (Arithmetik/ Algebra, Funktionen, Geometrie, Stochastik) und in Bezug auf prozessbezogene Kompetenzen (Argumentieren/Kommunizieren, Problemlösen, Modellieren, Verwendung von Werkzeugen). Die Beobachtung der Ergebnisse des Mathematikunterrichtes der letzten Schuljahre und die Arbeit mit den neuen Anforderungen der Kernlehrpläne zeigten, dass die SchülerInnen zunehmend Schwierigkeiten haben, den Erwartungen und Anforderungen zu entsprechen. Die Lehrkräfte der Fachschaft Mathematik haben die Defizite analysiert und dazu unterschiedliche Daten ausgewertet:

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- Ergebnissen der Klassenarbeiten, die in den einzelnen Jahrgangsstufen geschrieben wurden

- Ergebnisse der Parallelarbeiten in Jahrgangsstufe 7 und 10 - Ergebnisse der Lernstandserhebungen in den jeweiligen Schuljahren - Ergebnisse der Zentralen Prüfung in Jahrgangsstufe 10

Bei der Untersuchung dieser Ergebnisse zeigten sich Defizite in folgenden Bereichen:

- sichere Beherrschung der Grundrechenarten - Rechenvorteile erkennen - Rechenregeln benutzen - Texte verstehen - Fragestellung in einer Textaufgabe verstehen - Worte in mathematische Begriffe verwandeln z.B. „vergrößern“, „verkleinern“,

„abziehen“, „ verdreifachen“, „halbieren“, etc. - sicherer Umgang mit Formeln - Kenntnis und Verfügbarkeit von Lösungswegen - sicherer Umgang mit proportionalen und antiproportionalen Zuordnungen - sicherer Umgang mit Gleichungen - Umwandlung von Größen

Mithilfe dieser Ergebnisse entwickelte die Fachschaft Mathematik ein Förderkonzept, das auf zwei Säulen ruht. Die erste Säule besteht aus einer speziell erarbeiteten Materialmappe, die Aufgaben enthält, um an den oben genannten Defiziten zu arbeiten. Diese Materialien können sowohl im Mathematikunterricht als auch im Vertretungsunterricht eingesetzt werden. Die zweite Säule des Förderkonzeptes bildet der Ergänzungsunterricht. In den Jahrgangsstufen 7, 8, 9 und 10 wird eine Stunde des Mathematikunterrichts als Ergänzungsstunde genutzt, und in dieser Stunde wird ein spezielles Förderprogramm umgesetzt. Die Fachschaft erstellte gemeinsam Arbeitsmaterialien, die in diesen Stunden genutzt werden. Dabei arbeiten die SchülerInnen in drei Stufen: 1. Diagnose der Stärken und Schwächen (Éingangstest) 2. individuelle Förderung durch Bereitstellung von Förderangeboten in

Arbeitsmappen 3. Evaluation (Abschlusstest) Die Materialien für diese Konzepte sind jeweils so erstellt, dass die SchülerInnen eigenständig an ihren Defiziten arbeiten können. Der Erfolg dieses Konzeptes wird in der Fachkonferenz Mathematik regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls werden Änderungen eingearbeitet.

Förderkonzept Englisch

Durch die Einführung unterschiedlicher Instrumente zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung haben sich die Anforderungen an den Englischunterricht in den letzten Jahren stark gewandelt. Die Wandlung von der Prozessorientierung zur Produktorientierung und die Notwendigkeit, die SchülerInnen auf inner- und außerschulische Leistungsüberprüfungen vorbereiten zu müssen, stellen neue

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Anforderungen an den Unterricht und an das Fach. Vor diesem Hintergrund wurde in der ersten Fachkonferenz des Schuljahres 2005/2006 das Thema „Förderunterricht Englisch“ diskutiert. Bei der kritischen Betrachtung des Förderunterrichtes im Fach Englisch kam die Fachkonferenz zu dem Ergebnis, dass die Ergebnisse des Unterrichts überwiegend enttäuschend sind und die Leistungen der geförderten SchülerInnen sich nicht messbar verbesserten. Dies liegt zum einen daran, dass zehnjährige SchülerInnen nach einem Schultag von 6 Stunden nur noch bedingt aufnahmefähig sind, zum anderen aber auch an der fehlenden Systematik in der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des Unterrichts. Mit Beginn des Schuljahres 2005/2006 wurde je eine Ergänzungsstunde im Fach Englisch für die Klassen 5, 6 und 7 eingeführt (s.o.), und diese Stunde sollte ausschließlich der intensiven Förderung individueller Schwächen und Stärken dienen. Die LehrerInnen und SchülerInnen der Klasse 9 meldeten einen zusätzlichen Bedarf an Förderunterricht an, um die Vorbereitung auf die zentrale Abschlussprüfung im Fach Englisch zu unterstützen. Diese drei Faktoren führten zu einer grundsätzlichen Neuorientierung im Förderunterricht Englisch der Werner-von-Siemens-Realschule. Die Fachschaft einigte sich auf ein Vorgehen in drei Stufen : 1. systematische und zielgerichtete Beobachtung 2. Diagnose der Schwächen und Stärken 3. individuelle Förderung durch Bereitstellung von Förderangeboten und

Fördermaterialien Der Förderunterricht (geplant für Klasse 10 jeweils im 2. Halbjahr) und die Ergänzungsstunden (Klasse 5, 6 und 7) werden ab jetzt nach folgenden Prinzipien durchgeführt:

- die SchülerInnen werden mit Techniken vertraut gemacht, den eigenen Lernforschritt zu beobachten (Selbstevaluation)

- durch geeignete Tests werden die Stärken und Schwächen ermittelt (Diagnose)

- die Auswertung der Testergebnisse erfolgt durch die SchülerInnen (selbstreguliertes Lernen)

- die SchülerInnen erhalten Informationen über Arbeitsmaterialien, mit denen sie an ihren Schwächen arbeiten können bzw. ihre Stärken ausbauen können

- die Bearbeitung des Materials erfolgt im Selbststudium (selbstreguliertes Lernen)

- die Kontrolle der Ergebnisse erfolgt im Selbststudium (selbstreguliertes Lernen)

- durch geeignete Tests können die SchülerInnen am Ende der Maßnahme herausfinden, ob ihre Leistungen sich verbessert haben

- die Eltern werden auf dem Klassenpflegschaftsabend über die Veränderungen im Förderkonzept informiert (Elternarbeit)

- das gesamte Förderkonzept wird durch die LehrerInnen der Fachschaft Englisch evaluiert

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Förderkonzept Deutsch

Im Fach Deutsch wurde mit Beginn des Schuljahres 2005/06 je eine Ergänzungsstunde für die Klassen 5, 6 und 8 eingeführt, die der individuellen Förderung vorbehalten ist. Der Ergänzungsunterricht sowie optimal der zusätzliche Förderunterricht im Nachmittagsbereich (Klassen 5 und 6) orientieren sich an den grundsätzlichen Überlegungen zum Förderunterricht an der Werner-von-Siemens-Realschule: 1. Systematische und zielgerichtete Beobachtung und Datenerhebung (z. B.

standardisierter Rechtschreibtest, Test zum Leseverständnis und zur Grammatik zu Beginn der Klasse 5, Ergebnisse von Klassenarbeiten)

2. Diagnose von Stärken und Schwächen 3. Individuelle Förderung durch Bereitstellung von Förderangeboten und

Fördermaterialien Die Bearbeitung des Fördermaterials erfolgt dabei weitgehend im Selbststudium (selbstreguliertes Lernen). Die Kontrolle der Ergebnisse, eine weiterführende Übung bzw. eine Übung zum Leseverstehen stehen im Mittelpunkt der Förderstunden, die darüber hinaus auch der vertieften Diagnose und der damit entsprechenden Auswahl und Ausgabe weiterer Fördermaterialien dienen sollen. Neben geeigneten Tests im Rahmen der Maßnahme soll eine an den Kompetenzerwartungen der Kernlehrpläne (Schuleigene Lehrpläne) orientierte und entsprechend konzipierte Parallelarbeit gegen Ende der Jahrgangsstufe 6 belegen, inwieweit die Fördermaßnahmen erfolgreich sind. Ein Schwerpunkt des Förderunterrichts in Klasse 5 ist die Verbesserung der Rechtschreibleistung. Entsprechendes Fördermaterial, gegliedert nach Fehler-schwerpunkten, steht zur Verfügung. Darüber hinaus wird mit der Teilnahme aller 5. und 6. Klassen z. B. am Silent Reading sowie einer Reihe von vorliegenden Übungen zum Leseverstehen die Förderung der Lesekompetenz als weiterer Förderschwer-punkt deutlich (vgl. Entwicklungsschwerpunkt „Förderung der Lesekompetenz“).

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Baustein 5: Medienkonzept

Einleitung und Zielsetzung

Die Digitalisierung unseres Alltags hat weitreichende Folgen für das Leben und Lernen unserer Schülerinnen und Schüler. Um den Herausforderungen in einer von Medien beeinflussten Welt gerecht zu werden, müssen Schülerinnen und Schüler entsprechende Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einsichten erwerben. Es ist daher auch Aufgabe von Schule, im Rahmen eines Medienkonzepts neben den traditionellen auch die neuen Medien systematisch in die Lernprozesse der Schüler einzubeziehen. Dabei gilt es insbesondere, die Medienaffinität der Jugendlichen sinnvoll zu kanalisieren, produktiv zu nutzen und unterstützend zu begleiten. Ziel ist es, unseren Schülerinnen und Schülereine medienbezogene Handlungs- und Reflexionskompetenz zu vermitteln. Sie sollen lernen, Medien und Mediensysteme sicher zu nutzen, kritisch zu bewerten und effektiv für ihren individuellen Bildungserfolg auszuschöpfen. Ergänzend zu den etablierten Lern- und Unterrichtsmethoden können digitale Medien für eine höhere Schüleraktivität sorgen, zu mehr Spaß im Unterricht, zur Förderung selbstgesteuerter Lernaktivitäten und zur inneren Differenzierung beitragen. Dabei lernen die Jugendlichen gleichzeitig, sich eigene Ziele zu setzen, ihre Handlungen zu planen, Disziplin zu üben und die Arbeit im Team, d.h. in Kooperation zu lösen. Kompetentes „Medienhandeln“ stellt für sich eine Schlüsselqualifikation in der heutigen Gesellschaft dar. Das Lernen mit neuen Medien fördert jedoch gleichzeitig zahlreiche weitere Schlüsselqualifikationen, die nicht minder bedeutsam erscheinen. Vor diesem Hintergrund ist eine fundierte Medienerziehung ein wichtiger Bestandteil des Leitbildes unserer Schule und ein immer bedeutsamer werdender Baustein unseres Schulprogramms.

Kompetenzbereiche und medienpädagogische Schwerpunkte

Digitale Medien werden im Rahmen von fünf Kompetenzbereichen, „Bedienen/Anwenden“, „Informieren/Recherchieren“, „Kommunizieren/Ko-operieren“, „Produzieren/Präsentieren“, Analysieren/Reflektieren“ eingesetzt.

Inhaltlich geschehen der Erwerb und die Weiterentwicklung dieser Kompetenzen durch die Auseinandersetzung mit folgenden Schwerpunktthemen:

Textverarbeitung

Tabellenkalkulation

Präsentationstechniken und –programme

Recherche und Information aus dem Internet (Informationskompetenz)

Lern- und Trainingssoftware

Simulationsprogramme

Digitale Steuerung und einfaches Programmieren

Intervention und Prävention bzgl. eines vernünftigen Umgangs mit den Internet, den sozialen Netzwerken, Handys, Computerspielen und den Gefahren des Missbrauchs

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Die Schwerpunkte im Einzelnen

1. Informationstechnologische Grundbildung (ITG)

In den 5. und 6. Klassen findet eine informationstechnologische Grundbildung statt, die laut Konferenzbeschluss für alle Schülerinnen und Schüler verbindlich ist. Der Unterricht in den einzelnen Klassen findet im Wechsel statt. Dazu ist der Stundenplan so gestaltet, dass in den entsprechenden Jahrgangsstufen die ITG mit jeweils einer Stunde parallel zum Fach Deutsch erteilt wird. Die Deutschfachlehrer/innen planen gemeinsam mit dem Informatiklehrer den Unterricht in den jeweiligen Klassen. Die Klasse 5 beginnt mit einer umfassenden Einführung in das mehrfach prämierte Rechtschreibprogramm „Tintenklex“. Im Anschluss daran machen sich die Schülerinnen und Schüler mit einem Textverarbeitungsprogramm, z.B. Word, vertraut. Um die erworbenen Kenntnisse anzuwenden und zu erweitern, folgt das Projekt „Tiere“. Hier arbeiten Deutschunterricht und ITG eng zusammen. Die im Unterricht erarbeiteten Inhalte werden am PC gestaltet. Angeleitete Internetrecherchen und Einfügen und Bearbeiten von Bildern komplettieren die ITG. Im letzten Drittel des Schuljahres gestalten die Schülerinnen und Schüler dann Gedichte am PC in Anlehnung an die Unterrichtsreihe „Gedichte machen Spaß“. In der Klasse 6 erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung eine Präsentationssoftware, z.B. Power Point, und erstellen eine Präsentation zum Thema „Reisen“.

2. Recherche und Information aus dem Internet (Informationskompetenz)

Mit Beginn des Schuljahrs 2014/15 soll eine neuer Lernbereich unter der Bezeichnung “Informationskompetenz” die Fähigkeit unserer Schülerinnen und Schülern zur gezielten Recherche und vor allem zur gesicherten Informationsbeschaffung aus dem Internet vertiefen und erweitern. Für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 ist pro Klasse und Halbjahr jeweils eine Unterrichtsstunde vorgesehen, die die Unterrichtseinheiten im Bereich der ITG ergänzen. Unter Informationskompetenz (engl Information Literacy) versteht man die Fähigkeit, beliebige Informationen auch mit Hilfe des Internets selbstbestimmt, souverän, verantwortlich und zielgerichtet zu finden, zu analysieren ggf. zu selektieren und u. a. zum Zwecke der anschließenden Gestaltung und Präsentation zu nutzen. Im ersten Halbjahr steht für alle Klassen die Frage “Was ist eine Suchmaschine” und das Arbeiten mit unterschiedlichen Suchmaschinentypen (indexbasierten, katalogbasierten Suchmaschinen, Metasuchmaschinen) auf dem Stundenplan, im 2. Halbjahr werden dann Web-Seiten evaluiert. In den kommenden Jahren werden die Schüler lernen ein Recherchemodell anzuwenden, Bibliographien zu schreiben und zu verstehen, was Plagiarismus bedeutet.

3. Nawi-AG Klasse 8

Im Rahmen der naturwissenschaftlichen-technischen Profilbildung bietet unsere

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Schule von Klasse 7 – 10 jeweils eine naturwissenschaftliche Arbeits-gemeinschaft (Nawi-AG) an. In der Jahrgangsstufe 8 setzen sich die Schülerinnen und Schüler – aufgeteilt in zwei Gruppen – jeweils ein Halbjahr lang mit der Programmierung und Steuerung von LEGO Mindstorms Robotern auseinander. Mit LEGO Mindstorms soll bei den Schüler/Innen das Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen, physikalischen Gesetzmäßigkeiten geweckt und das technische Verständnis auf motivierende und handlungsorientierte Weise gefördert werden. Die Teilnehmer experimentieren mit den einfachen Maschinen und Funktionsmodellen, erarbeiten eigene Lösungen und erforschen unterschiedliche lehrplanbezogene Problemstellungen technisch/physikalischer Grundprinzipien. Sie gewinnen gleichzeitig Einblicke in einfache digitale Steuerungssysteme und deren Programmierung.

4. Informatik-AG Klasse 9/10

Im AG-Bereich der oberen Klassen werden die Erstellung von Homepages, die Nutzung des Office-Pakets und die Bildbearbeitung angeboten. Erreicht werden soll

das sichere Beherrschen einer Office-Software (Gestaltung einer eigenen Bewerbungsmappe)

die Erstellung und Präsentation von Arbeitsergebnissen mit multimedialer Unterstützung

die zielsichere Recherche und Bereitstellung von Informationen aus dem Internet

die fundierte Beurteilung von medial dargebotenen Informationen und Informationsträger

5. Lernen mit digitalen Medien im Fachunterricht

In allen Jahrgangsstufen werden digitale Medien in vielen Fächern u.a. für folgende unterrichtliche Aktivitäten genutzt:

Onlinegestützte Lernstandsdiagnosen und individuelle Lern- und Trainingsprogramme (z.B. Mathematik, sprachliche Fächer).

Präsentation von Lehrfilmen, Animationen und interaktive Simulationsprogramme (z.B. Gesellschafts- und Naturwissenschaften).

Anfertigung von Projekt- und Gruppenarbeiten mit vorgehender Recherche u.a. im Internet und anschließender Präsentation (alle Fächer).

Einführung in die Tabellenkalkulation und die Geometriesoftware Dynageo (Mathematik Klasse 7/8).

Dabei werden grundsätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten fortlaufend vertieft und weiterentwickelt, z. B. die Nutzung von Lern- und Trainingsprogrammen, die systematische Recherche und Informationsselektion, sowie die sachgerechte Präsentation.

6. Projekte (Fächer- und jahrgangsübergreifend) Projektorientiertes Arbeiten ist u. a. mit dem Styroporschneider FiloCat und dem

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Programm FiloCam möglich. FiloCat bietet sehr effektive und einfach zu handhabende Zeichenwerkzeuge, mit denen die Konstruktionszeichnung direkt am Bildschirm gezeichnet werden kann. Das technische Zeichnen soll zur direkten Umsetzung in das Werkstück führen. Ergebnisorientierte Erlernen der „Zeichensprache“ trainiert das räumliche Vorstellungsvermögen bei der Entwicklung von eigenen Objekten und erleichtert den Einstieg in 3D-CAD. Ein ganzheitlicher Ansatz, von der Idee über die Entwicklung und Optimierung bis zum fertigen technischen Produkt, eröffnet den Schülern einen handlungsorientierten und kreativen Zugang zu vielen Themenbereichen, z.B. Bauen und Wohnen, Fliegen und Schwimmen, etc. Darüber hinaus ergeben sich Einblicke in vorindustrielle Produktionsformen, handwerklichen Produktionen bis hin zur Serienproduktion.

7. Intervention und Prävention – die Medienscouts

„Cyber-Mobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, Einstellen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos bei Youtube oder illegale Film- und Musikdownloads – die Mediennutzung von Heranwachsenden auch in ihren problematischen Formen macht vor der Institution Schule nicht Halt. Um nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken medialer Angebote zu erkennen … bedarf es Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz.“ (Initiative Medienscouts NRW) Die Interventions- und Präventionsarbeit bzgl. eines kritisch-vernünftigen, selbstbestimmten, kreativen und vor allem sicheren Umgangs mit dem Internet, den sozialen Netzwerken, mit Handys und Computerspielen im Sinne des Jugendmedienschutzes stellt daher einen weiteren pädagogischen Schwerpunkt im Bereich der Medienbildung dar. Dazu nutzt die Schule die Beratungsangebote der Schulsozialarbeit, außerschulischer Partner, z. B: der Polizei sowie das Landesprogramm „Medienscouts NRW“. Medienscouts sind Experten für digitale Medien. Sie sollen ihre eigene Medienkompetenz erweitern und entsprechendes Wissen, Handlungs-möglichkeiten und Reflexionsvermögen für eine sichere, kreative, verantwortungs-volle und selbstbestimmte Mediennutzung aufbauen. Sie werden ausgebildet zu den Themen: Internet und Sicherheit Social Communities Handy Computerspiele Medienscouts geben ihr Wissen aber auch weiter: Sie sollen Informations- und Beratungsangebote für Mitschülerinnen und Mitschüler entwickeln und durchführen. Diesem Ansatz liegt die Überlegung zugrunde, dass einerseits junge Menschen lieber von in etwa Gleichaltrigen lernen und andererseits etwa Gleichaltrige aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären können. So könne die zu Medienscouts ausgebildeten Schülerinnen und Schüler als Referenten agieren und ihre Mitschüler qualifizieren sowie diesen als Ansprechpartner bei medienbezogenen Fragen und Problemen dienen.

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Im Bereich Internet und Sicherheit geht es um wesentliche Grundlagen einer sicheren Internetnutzung. Dazu gehören Aspekte wie Abzocke im Netz, Anti-Viren-Schutz, Passwörter, Spams, Datenschutz u.v.a. Zum Thema Social Communities arbeiten die Schülerinnen und Schüler am Beispiel Facebook zu einer reflektierten Nutzung und Fragen wie „Warum sind Social Communities so faszinierend?“ –- „Was ist das Urheberrecht?“ – „Wie funktionieren Persönlichkeitsrechte?“ – „Warum ist Cyber-Mobbing so schlimm?“ u.v.a. Das Handy (Smartphone ) lernen die Schülerinnen und Schüler von seiner kreativen Seite kennen, denken u.a. über Quantität und Qualität der Handynutzung und über Kostenfallen nach. Die Schülerinnen und Schüler lernen über Computerspiele und mit ihnen. Sie erarbeiten sich die verschiedenen Genres, die Kennzeichen des Jugendschutzes oder denken über problematische Aspekte wie Sucht und Gewaltvorstellungen nach.

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Baustein 6: Pädagogische Übermittags-betreuung und Lernzeit

Organisation und Zielsetzung

Von montags bis donnerstags jeweils in der Zeit von 13.30 Uhr bis 15.45 Uhr wird für die Kinder der 5. und 6. Klassen eine kostenlose Übermittagsbetreuung angeboten. Diese umfasst unter der Leitung unseres Trägervereins „Die Verlässliche e.V.“ ein warmes Mittagessen und verschiedene Betreuungsangebote. Daran schließt sich die durch die Schule organisierte Lernzeit an, in der die Schülerinnen und Schüler neben der Erledigung der Hausaufgaben auch den Lernstoff üben können. Der erste Teil der Pädagogischen Übermittagsbetreuung umfasst die Zeit nach Unterrichtsschluss bis ca. 14.30 Uhr. Nach der Anmeldung beim Betreuerteam der „Verlässlichen e.V. und der Feststellung der Anwesenheit wird das Mittagessen ausgegeben, das von einem Catering-Unternehmen angeliefert wird. Beim Essen wird auf ordentliches Benehmen und die Einhaltung allgemeiner Tischsitten geachtet. Im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen haben die Kinder die Möglichkeit, an verschiedenen pädagogisch sinnvollen Arbeitsgemeinschaften (AGs) teilzunehmen bzw. aktuelle Tagesangebote einzelner Betreuer oder selbstbestimmte Spielmöglichkeiten (drinnen und draußen) zu wählen. Die AG-Angebote umfassen u.a. die Bereiche Sport und Bewegung, Kunst, Musik und kreatives Gestalten, Natur (AG Gartenbau/Feuchtbiotop) Dabei zählen zu den wichtigen Ziele der Arbeit mit und für die Kinder

Stärkung eines positiven Selbstwertgefühls des Kindes

Wahrnehmung und Unterstützung der Stärken des Kindes

Förderung eines angemessenen Sozialverhaltens

Hinführung zur Selbstbestimmung, Selbstentscheidung und Eigen-verantwortung

Förderung von Toleranz, Akzeptanz und Respekt anderen Menschen gegenüber

Schaffung von Freiräumen für die Bedürfnisse des Kindes (z.B. Zeit für selbstbestimmtes Spiel)

Ab 14.30 Uhr beginnt für alle Schülerinnen und Schüler, die an der Übermittagsbetreuung teilnehmen die Lernzeit. Diese wird von zwei Lehrkräften unserer Schule geleitet, die bei ihrer Arbeit von SchülerInnen der Lernzeit-AG (9./10. Klassen) unterstützt werden.

Informationen zur Lernzeit

1. Die Lernzeit ist ein Angebot unserer Schule für Schülerinnen und

Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 6, unter kompetenter Aufsicht in

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ruhiger Atmosphäre die schriftlichen und mündlichen Hausaufgaben in allen Fächern

erledigen und den Lernstoff üben und vertiefen zu können

2. Das Betreuungspersonal, das aus Lehrkräften und geeigneten Schülerinnen und

Schülern der 9. und 10. Klasse besteht, leitet zum selbstständigen und konzentrierten

Bearbeiten der Aufgaben an, gibt bei Bedarf Hilfestellung und kontrolliert die Arbeit

soweit wie möglich auf Vollständigkeit. Die Lernzeit ist jedoch keine Nachhilfe und kein

Förderunterricht. Auch kann keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der

Hausaufgaben von den Betreuern übernommen werden. Die Kontrolle durch die

Erziehungsberechtigten ist also weiterhin sinnvoll und notwendig. Daher sollten alle

Schüler/innen ein Hausaufgabenheft führen, damit sowohl das Betreuungspersonal als

auch die Eltern einen Überblick über die Hausaufgaben haben.

3. Die Lernzeit wird von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 14:30 bis 15.45 Uhr

angeboten. Um Unruhe in den einzelnen Betreuungsgruppen zu vermeiden, sollte das

Kind nicht vor 15.30 Uhr abgeholt oder entschuldigt werden. Außerschulische Termine

sind entsprechend einzuplanen.

4. Die Schülerinnen und Schüler werden jeweils festen Gruppen mit den entsprechenden

Betreuern zugeordnet. Eine eindeutige Raumzuweisung soll den Kindern eine bessere

Orientierung ermöglichen.

5. Die Lernzeit ist keine Freizeitveranstaltung sondern das Kind soll diese Zeit nutzen, um

effektiv zu lernen und seine schulischen Leistungen zu verbessern.

Regeln für die Lernzeit

1. Die Lernzeit beginnt um 14:30 Uhr. Bitte sei pünktlich. Verspätete

Schülerinnen und Schüler stören nur die anderen Teilnehmer.

2. Vorzeitiges Verlassen des Betreuungsraumes stört ebenfalls

diejenigen, die noch beschäftigt sind. Daher kannst du erst ab

15:30 Uhr deine Sachen packen und auf den Schulhof gehen.

3. Vorzeitiges Beenden der Lernzeit wegen außerschulischer Termine (z.B. Arztbesuch,

Familienfeier u.Ä.) ist nur in Ausnahmefällen möglich. Bitte deine Eltern, solche Termine

möglichst so zu legen, dass du bis 15:30 Uhr in der Betreuung bleiben kannst und gib

rechtzeitig eine Entschuldigung im Sekretariat ab.

4. Bevor du mit deinen Hausaufgaben beginnst, verschaffe dir einen Überblick, welche

Aufgaben du in welchen Fächern machen musst. In deinem Hausaufgabenheft müssen

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daher alle zu erledigenden Hausaufgaben stehen. Am Ende der Betreuung sollten alle

Hausaufgaben erledigt sein. Falls du es nicht schaffst, musst du zu Hause den Rest der

Hausaufgaben erledigen.

5. Arbeite während der Erledigung der Hausaufgaben konzentriert. Wie du weißt,

funktioniert konzentriertes Arbeiten am besten bei Stille.

6. Du darfst während der Erledigung der Hausaufgaben trinken, aber nicht essen. Für das

Essen ist genügend Zeit in der Mittagspause.

7. Falls du nichts aufgegeben wurde oder du schon fertig bist, rechne z.B. Aufgaben noch

einmal, wiederhole Vokabeln, lies einen Text im Schulbuch oder lies in dem Buch, das du

mitbringen darfst. Nicht nur schriftliche sondern auch mündliche Aufgaben gehören zu

den Hausaufgaben. Interessantes Zusatzmaterial wird ebenfalls zur Verfügung gestellt.

8. Bitte achte auf saubere Heftführung. Wenn du deine Aufgaben unordentlich anfertigst,

musst sie unter Umständen noch einmal abschreiben.

9. Wenn du eine Aufgabe nicht verstanden hast, hebe die Hand. Der oder die Betreuer/in

kommt dann zu dir und hilft dir. Auch die Betreuungsschüler aus den 9. und 10. Klassen

helfen dir. Begegne ihnen mit Respekt und befolge ihre Anweisungen.

10. Sorge am Schluss dafür, dass der Raum sauber zurückbleibt und die Stühle hochgestellt

sind.

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Baustein 7: Elternarbeit

Zur Ausgangssituation

„… wir Eltern wollen aufgrund der Verantwortung für die Erziehung unserer Kinder die Werner-von-Siemens-Realschule als unsere Schule nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen, denn eine Schule, die aktiv von den Eltern der SchülerInnen unterstützt wird, ist die beste Grundlage für eine positive Entwicklung unserer Kinder.“ „Die Werner-von-Siemens-Realschule strebt eine Mitwirkung der Eltern an, die über die gesetzlichen Regelungen hinausgeht. Eine Situation, in der Eltern und Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit den SchülerInnen Probleme anpacken und Lösungswege suchen, kommt allen Beteiligten zugute und kann den SchülerInnen die Möglichkeit bieten, sich in einem sozialen Umfeld zu entwickeln, das nicht nur einseitig von der Schulordnung geprägt ist, sondern durch den Einfluss und die Mitarbeit der Eltern ein soziales Gefüge erhält, mit dem die SchülerInnen sich auch außerhalb der Schule identifizieren können.“

Diese Aussagen im Rahmen der Schuldarstellung (vgl. Teil I, Baustein 4 „Aufgaben und Mitwirkung der Eltern und SchülerInnen“) haben gewiss ihre Berechtigung, kann doch die Werner-von-Siemens-Realschule auf eine traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternschaft zurückblicken. Noch immer engagieren sich Eltern in den Mitwirkungsgremien, im Förderverein, bei Elternstammtischen und – besonders aktiv – anlässlich diverser Schulveranstaltungen. Auch im Zusammen-hang mit Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten war und ist auf unsere Eltern immer Verlass. Und nach wie vor nimmt der bei weitem größte Teil unserer Elternschaft seine erzieherische Verantwortung sehr ernst.

Dennoch darf nicht übersehen werden, dass vielerorts beklagte Tendenzen auch an unserer Schule – wenn auch im vergleichsweise geringeren Maße – zu beobachten sind.

1. Die Bereitschaft zur Teilnahme an Klassenpflegschaftssitzungen (aber auch an

anderen schulischen Beratungs- und Informationsangeboten) und zur Übernahme von Funktionen ist insbesondere in den höheren Jahrgangsstufen tendenziell rückläufig. Dafür sind sicher eine Reihe nachvollziehbarer, privater Gründe von Bedeutung. Andererseits aber scheinen solche Veranstaltungen für viele Eltern mittel- und langfristig wenig attraktiv, da gleichsam „holzschnittartig“ im Wesentlichen über formale und rechtliche Aspekte berichtet wird, wenig Kommunikation zwischen den Beteiligten möglich ist und eine wirkliche Elternmitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung kaum stattfindet.

2. Immer mehr Schülerinnen und Schüler weisen Lern- und Verhaltensauffälligkeiten

auf, die nicht selten auf familiäre Erziehungsdefizite und auf die Einflüsse eines problematischen Umfeldes zurückzuführen sind. Deutliche Erscheinungsformen sind z.B.:

mangelnde Arbeitsbereitschaft im Unterricht und in der häuslichen Vor- und Nachbereitung,

körperliche und verbale Aggressionen,

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zum Teil erhebliche Defizite im Bereich der Freizeit-, Konsum-, Medien-, Gesundheits- und Umwelterziehung.

Sicherlich muss häusliche Erziehung heute vielfach unter erschwerten Bedingungen stattfinden und nicht selten im Kontext persönlicher Überforderung seitens der Erziehungsberechtigten. Dennoch bleibt festzustellen: „Nicht nur die Schule ist beim Schulerfolg entscheidend. Wahrscheinlich kommt es sogar noch mehr darauf an, welche Kinderstube die Schüler erlebt haben.“ (J. Kraus: „Nur Cola im Bauch – Bildungsoffensiven brauchen Mitarbeit der Eltern“ in: Rheinischer Merkur, 20.04.2001)

3. Die bildungspolitische Entwicklung, mithin die Schulentwicklung, ist gekenn-

zeichnet durch eine Reihe von Änderungen (Outputorientierung, Lernstands-erhebungen, zentrale Abschlussprüfungen, neue Ausbildungs- und Prüfungs-ordnungen etc.), die nicht selten insbesondere bei Eltern und Schülern zu Verunsicherungen führen. Scheinbar oder tatsächlich wachsender Druck auf die Schülerinnen und Schüler kann zu Versagensängsten, Verweigerungshaltungen, Resignation u. ä. führen und die o. a. Lern- und Verhaltensproblematik tendenziell vertiefen. Ohne Unterstützung stehen Eltern dem möglicherweise oft hilflos gegenüber.

Schulleitung, Lehrerkonferenz und Schulpflegschaft haben die dargestellte Problematik eingehend diskutiert und sehen in der Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternschaft einen möglichen Lösungsansatz. „Die deutschen Schulen werden im internationalen Vergleich keinen Rangplatz besser abschneiden, wenn sich die Debatte um Bildungsoffensiven immer nur an die Schule richtet, die Eltern der Schüler aber außen vor bleiben.“ (J. Kraus, a.a.O.) und „Um gute Schule zu machen, müssen Eltern stärker in die Erziehungsarbeit einbezogen werden…“ (G. Behler, ehem. Ministerin für SWWF des Landes NRW). „Man kann Eltern zu dieser Einsicht nicht zwingen,… Aber man kann diese Einsicht immer wieder unters Volk bringen. Man muss es auch, denn sonst bleiben alle Bildungsoffensiven auf Sand gebaut.“ (J. Kraus,a.a.O.)

Dieser Auffassung liegen folgende Thesen zugrunde:

1. Eltern wollen grundsätzlich Probleme oder Konflikte zum Wohle ihres Kindes gemeinsam mit der Schule und den an Schule Beteiligten lösen.

2. Eltern möchten bei der Lösung von Erziehungsproblemen gerne dem Rat und der Hilfe der LehrerInnen vertrauen, wünschen sich jedoch auch den Austausch von Anregungen, Erfahrungen und Impulsen, woran und wie sie mit ihren Kindern arbeiten können.

3. Die Arbeit der Mitwirkungsgremien (Klassenpflegschaft) wird dann besonders sinnvoll und schafft zusätzliche Teilnahmeanreize, wenn neben notwendigen und vorgeschriebenen Formalia und Informationen pädagogische Themen und Probleme einschließlich entsprechender Organisationsformen (z.B. Themenabende, unterschiedliche Arbeits- und Sozialformen) stärker berücksichtigt werden.

4. Elternvertreter brauchen mehr Kontakt zur Basis. Sie sind in ihrer Arbeit sehr stark auf Schulleitung und Lehrerkollegium fixiert. Was weniger gut funktioniert, sind oft die Kontakte zu der großen Mehrheit der übrigen Eltern. Hier sind Ideen gefragt, wie man möglichst viele Eltern für die Mitarbeit und für die Profilbildung

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„ihrer“ Schule gewinnen kann. 5. Eltern wollen mehr als Kuchenbacken fürs Schulfest und Geld spenden. Eltern

sind durchaus zu weiteren Formen der Mitarbeit bereit, wie Hausaufgabenbetreuung, Mitgestaltung von Projekten u. ä. Auch das berufliche Expertenwissen der Eltern könnte vermehrt für den Unterricht und die Berufswahlvorbereitung genutzt werden.

6. Eltern und LehrerInnen wünschen intensive Beratung bzw. Fortbildung zu Erziehungsfragen. Umfragen zeigen, dass die große Mehrheit der Mütter und Väter, aber auch viele Lehrkräfte mehr Informationen zu Erziehungsproblemen wollen. Dabei stehen Themen wie Gewalt, Drogen, Medienkonsum ganz oben auf der Prioritätenliste. Entsprechende Themenabende u.U. unter Einbeziehung externer Experten sind ein denkbarer Ansatz.

Konzeptionelle Überlegungen zur praktischen Umsetzung

- wird noch erarbeitet -

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Teil III:

Perspektiven für die Schulentwicklung

Geplante Maßnahmen und mittelfristige Arbeitsschwerpunkte für die Schuljahre 2015/16 und 2016/17

Bau- und Renovierungsmaßnahmen

Fest eingeplant ist der Bau einer Mensa unterhalb unserer Aula als eines der ersten

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Projekte der Düsseldorfer Schulbaufirma IPM. Zu den Aufgaben der Schule zählt u.a. die Beteiligung an der Gestaltung der Inneneinrichtung, Überlegungen zum organisatorischen Betrieb der Mensa und zu einem pädagogisch sinnvollen Nutzungskonzept der Räumlichkeiten über den Mensabetrieb hinaus.

Ausstattung der Schule

Trotz einer Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der räumlich-technischen Ausstattung der Schule (z.B. neuer Computerraum 2009, Neueinrichtung des Chemieraums 2014) gilt es im Sinne eines handlungs- und schülerorientierten Unterrichts weitere Anstrengungen zu unternehmen. Dazu zählen:

Ersatz veralteter Fernseh-/Videokombinationen durch moderne, flexible und internetfähige Lösungen (z.B. Tablet-/Beamer bzw. Tablet-/Kamera-kombinationen)

WLan-Verbindungen in allen Unterrichtsräumen

Anschaffung weiterer Smartboard-Einheiten mit entsprechender Schulung der Kolleginnen und Kollegen.

Personalentwicklung

Vor allem im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung der technischen Ausstattung der Schule gilt es, das Kollegium weiter zu qualifizieren. Auch die als sinnvoll erkannten pädagogischen Schwerpunkte der Schule (z.B. im Bereich der sozialen Erziehung) sollen durch entsprechende Fortbildungsangebote, vor allem für die neu an die Schule gekommenen Lehrkräfte gesichert und unterstützt werden. Insgesamt gehört die Konkretisierung der Fortbildungsplanung zu den Aufgaben des o.g. Arbeitszeitraums.

Organisationsentwicklung

Zu einer von den Zielen der Schule abgeleiteten Organisationsentwicklung gehören u.a. folgende Überlegungen:

1. Mit der Möglichkeit zur Nutzung einer neuen Mensa (geplant für September 2016) kann die Übermittagsbetreuung über die Jahrgangsstufen 5 und 6 hinaus erweitert, aber auch inhaltlich und organisatorisch neu aufgestellt werden. Eine entsprechende Konzeptentwicklung gehört zu den Aufgaben im Schuljahr 2015/16.

2. Bereits mit Beginn des Schuljahrs 2015/16 wurde die Verbesserung der Außendarstellung der Schule geplant und vorbereitet – zum einen im Bereich des Internetauftritts, zum anderen auch im Hinblick auf eine nachhaltige und umfassende Präsentation der Leistungen der Schule, ihrer pädagogischen Profile, ihrer Ziele und Strategien und ihrer Schulkultur am Tag der offenen Tür.

Pädagogische Weiterentwicklung

1. Förderung von Wettbewerben und Wettbewerbsteilnahmen

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Wettbewerbe fördern ein umfassendes, intensives und vertieftes Eindringen in die jeweils ausgeschriebene Thematik und ermöglichen so fachspezifische oder fächerübergreifende Lernerfahrungen, die oft weit über die Möglichkeiten des „normalen“ Unterrichts hinausgehen. Schule und Lehrkräfte haben damit ein Instrument, besonders interessierte, begabte und leistungsbereite Schülerinnen und Schüler zu erkennen und angemessen zu fördern. Dabei sind Wettbewerbe nicht ausschließlich besonders Begabten vorbehalten, sondern sie richten sich generell an leistungswillige Schüler. Gute Wettbewerbe vermitteln Freude am individuellen und gemeinsamen Lernen, fördern das selbstständige, entdeckende Lernen sowie Kreativität und eigenverantwortliches Handeln, schaffen zusätzliche Möglichkeiten sich zu beweisen und dafür Anerkennung zu erhalten. Unabhängig vom Gewinn eines Preises oder einer guten Platzierung ist daher in vielen Fällen die bloße Teilnahme schon ein Gewinn: In Form des Wissenszuwachses, der Freude am Lernen, der Förderung von Schlüsselkompetenzen, durch Förderung sozialer Kompetenzen bei Gemeinschaftsleistungen und das Gefühl, eine solche Herausforderung bewältigt zu haben. Wettbewerbsteilnahmen tragen zur Profilbildung der Schule bei und kann insgesamt als Beitrag zur Qualitätssicherung und –entwicklung verstanden werden. Dabei gilt die öffentliche und/oder schulinterne Würdigung von Schülerleistungen nicht zuletzt als Qualitätsnachweis und schafft darüber hinaus eine eigene Anerkennungs- und Lobkultur. Vor diesem pädagogischen Hintergrund hat sich die Schule bereits seit mehreren Jahren zum Ziel gesetzt, ihren Schülerinnen und Schülern verstärkte Wettbewerbsteilnahmen zu ermöglichen. Dementsprechend kann die Schule bereits auf die Teilnahme an einer Reihe interner und externer Wettbewerbe zurückblicken. Diese Tradition soll auch vor dem Hintergrund personeller Veränderungen im Kollegium in den nächsten Schuljahren ihre Fortsetzung finden. Dafür gilt es, auch weiterhin geeignete personelle und organisatorische Rahmenbedingungen zu gewährleisten.

2. LRS-Förderung

Vor dem Hintergrund der ministeriellen Erlasslage und einer zunehmenden Zahl von Schülerinnen und Schülern, die eine LRS-Problematik aufweisen, hat die Werner-von-Siemens-Realschule begonnen ein LRS-Förderkonzept zu erarbeiten. Dazu wurden bereits erste Fortbildungsangebote und die Unterstützung des Schulpsychologischen Dienstes wahrgenommen.

3. Leitbildentwicklung

Das künftige Leitbild der Werner-von-Siemens-Realschule soll für alle am Schulleben Beteiligte – Schulleitung, Kollegium und Schülerschaft, Eltern und nichtlehrendes Personal – Orientierung für das konkrete Handeln in allen schulischen Feldern geben. Es soll u.a. die Fragen beantworten: „Wofür stehen wir als schulische Gemeinschaft“ (Vision, Selbstverständnis), „Was wollen wir gemeinsam erreichen“(Ziele, Aufgaben) und „Welche Werte und Prinzipien sollen unser Handeln leiten“.

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Das Leitbild soll die Grundlage für die künftige Entwicklung unserer Schule bilden und muss daher langfristig angelegt werden. Es stellt einen „inneren Kern“ des Schulprogramms dar, von dem alle Bereiche, Inhalte, Zielsetzungen und Umsetzungsstrategien sinnvoll und einander ergänzend abgeleitet werden können. Als gemeinsam erarbeitete Vereinbarung soll unser Leitbild eine hohe Verbindlichkeit haben, was die Identifikation aller Beteiligten mit „ihrer“ Schule und die Motivation im Arbeitsprozess fördern kann und soll. Die bereits begonnene Entwicklung eines Leitbilds für die Werner-von-Siemens-Realschule soll im Schuljahr 2015/16 weiter konkretisiert, in den Mitwirkungsgremien diskutiert und schließlich verabschiedet werden.

4. Evaluation

Um Aufschlüsse über Qualität und Effizienz unserer Arbeit zu erhalten und ggf. weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung und –entwicklung einzuleiten, ist für die Schuljahre 2015/16 und 2016/17 ein umfangreiches Evaluationsvorhaben (z.B. SEIS) in Planung.

5. Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“

Bereits seit dem Schuljahr 2014/15 ist die Werner-von-Siemens-Realschule Mitglied im Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“, das sich eine Akzentuierung der individuellen Förderung als pädagogisches Grundprinzip zum Ziel gesetzt hat. Schulen, die ihre Konzepte der individuellen Förderung mit anderen Schulen gemeinsam erweitern oder vertiefen wollen, Unterstützung in der Weiterentwicklung benötigen oder von Erfahrungen und Ergebnissen anderer Schulen profitieren möchten bzw. eigenen Input zur Verfügung stellen können, sind eingeladen, sich im Netzwerk zu beteiligen. Die Potentiale dieses Netzwerks für unser eigenes Förderkonzept und seine Umsetzung in die Praxis sinnvoll zu nutzen, gehört zu den mittelfristigen Aufgaben und Zielen.

6. Profilklasse „Musik plus“

Vorbehaltlich der Zustimmung der Mitwirkungsgremien soll auf Wunsch der Fachkonferenz Musik die schon länger diskutierte Profilklasse Musik unter der Bezeichnung „Musik plus“ ab dem Schuljahr 2016/17 an den Start gehen. Bis dahin gilt es, bisher noch vage konzeptionelle Überlegung zu konkretisieren, einen geeigneten Schuleigenen Lehrplan zu entwickeln und die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen.

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Anhang

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Die Ausbildung unserer Lehramtsanwärter und Lehramtsanwärterinnen

Das Begleitprogramm für LehramtsanwärterInnen (BP) gemäß §14OVP

I. Aufgabenfeld SCHULE 1. Allgemeine Organisation Einsicht in Terminpläne Stundenpläne Vertretungspläne Klassen-/Raumpläne Aufsichtspläne/-regelungen Haus- und Lagepläne Einsicht in Schülerlisten Zeugnislisten Karteikarten Klassenbücher/Beihefte 2. Aufgaben im Kollegium Verteilung von Sonderaufgaben Lehrerrat (Aufgaben/Funktion) Mitglied der Schulkonferenz (Aufgaben/Funktion) 3. Konferenzen Teilkonferenzen (Disziplinarmaßnahmen) Zeugniskonferenzen/Erprobungsstufenkonferenzen Lehrerkonferenzen Fachkonferenzen Schulkonferenzen Klassenpflegschaftssitzungen Schulpflegschaftssitzungen

II. Aufgabenfeld SCHÜLER/INNEN

1. Information über SchülerInnen (z. B. LRS, körperliche Behinderungen, etc. durch KlassenlehrerInnen und Eltern

2. Klassenregeln und Absprachen über pädagogische Maßnahmen, Absprachen über den Umgang mit Problemsituationen

3. Teilnahme an Unterrichtsgängen, Wanderfahrten, Theater, Sportfesten, Berufspraktika, etc.

4. Besondere Fördermaßnahmen, z. B. Förderunterricht, Hausaufgaben-betreuung

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III. Elternarbeit

Beratung, Elternsprechtage, Elternabende, Sprechstunden der Kolleginnen und Kollegen, kollegiale Beratung

IV. Schulinterne Fortbildung

1. Einblick in fächerübergreifenden Unterricht, Freiarbeit, etc. 2. Schuleigene Lehrpläne 3. Absprachen über Parallelarbeiten 4. Aufsichtsprobleme kennen lernen, Aufsicht führen 5. Maßnahmen zur Evaluation und Kenntnis des Schulprogramms 6. Kooperation mit Vereinen, Firmen, etc., Stadtteilkontakte

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Fortbildungsplanung

Fortbildungsplanung als Element der Schulentwicklung

Fortbildungsplanung ist sowohl als kontinuierlicher Prozess von aus dem Schulprogramm begründeten Bedarfen und individueller Fortbildungs-bedürfnisse zu verstehen als auch als ein Instrument zur Planung und Koordinierung schulischer Fortbildungsaktivitäten. Fortbildungsplanung vertieft und entwickelt langfristig und systematisch die maßgeblichen Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer für die Schule. Im Rahmen der Fortbildungsplanung hat das Kollegium über folgende Fragen beraten:

Zu welchen Themen sind Fortbildungen erforderlich?

Wer soll an welcher Fortbildung teilnehmen?

Welche Themen sind in schulinternen Fortbildungsveranstaltungen zu bearbeiten?

Welche zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen sollen für die Fortbildung aufgewendet werden?

Wie können Fortbildungsergebnisse in der Schule bekannt gemacht und effektiv umgesetzt werden?

Wie kann die Qualität der Fortbildungen bewertet werden?

Wer übernimmt welche Aufgaben im Rahmen der Fortbildungsplanung?

Fortbildungsplanung

Die Fortbildungsplanung ist in sechs Schritte gegliedert: 1. Ermittlung des Fortbildungsbedarfs Die Ermittlung des Fortbildungsbedarfs beinhaltet drei miteinander verbundene Aspekte:

Ausgangspunkt für die Ermittlung des Fortbildungsbedarfs sind die Kompetenzen, über die Lehrerinnen und Lehrer verfügen müssen, damit die Schule die in staatlichen Vorgaben wie Richtlinien und Lehrplänen und im Schulprogramm beschriebenen Aufgaben erfüllen kann. Neben den aktuellen Aufgaben können auch künftige Entwicklungsperspektiven in den Blick genommen werden. Um die für die Arbeit in der Schule notwendigen Kompetenzen zu ermitteln, stehen verschiedene sich ergänzende Wege offen:

er Fortbildungswünsche Der Weg der Analyse schulischer Aufgaben führt zu einem Katalog notwendiger

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mittel- und langfristig angestrebte Leistungen und Ziele der Arbeit in der Klasse, Fachgruppe, Schule (Schulprogramm und Jahresarbeitspläne)?

ist es entscheidend?

Schulleitung erledigt werden, um die Leistungen und Ziele zu erreichen?

Lehrer bzw. die Schule, um die genannten Aufgaben zu bewältigen? Welche davon sind maßgeblich für die Zielerreichung?

Der Weg der Analyse kritischer Felder in der schulischen Arbeit geht von der Beschreibung solcher Situationen und Ereignisse aus, in denen die Bearbeitung schulischer Aufgaben nicht vollständig gelingt und die Ziele noch nicht zufriedenstellend erreicht werden. Wichtige Fragen dazu sind:

Was sind an unserer Schule kritische Felder, in denen die Arbeitsergebnisse noch nicht den angestrebten Leistungen und Zielen entsprechen?

Welche zielhemmenden Umstände sind ausschlaggebend dafür? Welche Faktoren müssen gestärkt werden?

Was soll konkret verändert werden? Wie wichtig ist es, die Situation zu verbessern? Gibt es Prioritäten hierbei?

Die Analyse kritischer Felder führt zu der Frage nach geeigneten Möglichkeiten ihrer Bearbeitung. Allerdings bedingen nicht alle kritischen Felder einen Fortbildungsbedarf. Manchmal ist es z. B. sinnvoll durch Veränderungen in organisatorischen Abläufen oder durch zuverlässige Absprachen Probleme anzugehen. Kritische Felder können dann durch Fortbildung bearbeitet werden, wenn die Schwierigkeiten darauf zurückzuführen sind, dass notwendige Kompetenzen im Lehrerkollegium noch nicht vorhanden sind. Die Erfassung individueller Fortbildungswünsche soll dem Ziel dienen, die Handlungskompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer zu erweitern oder auch neue Kompetenzen zu erwerben, um geänderten schulischen Anforderungen besser genügen und Probleme in kritischen Feldern besser bewältigen zu können. Sowohl die Analyse schulischer Aufgaben als auch die Analyse kritischer Felder sowie die Erfassung individueller Fortbildungswünsche führen dazu, dass die Schule eine möglichst gute Übersicht über die für ihre schulische Arbeit notwendigen Kompetenzen erhält. In einer Bestandsaufnahme wird festgestellt, über welche der für die Schule notwendigen Kompetenzen das Lehrerkollegium bereits verfügt. Die Bestandsaufnahme umfasst auch besondere Interessen von Lehrerinnen und Lehrern an bestimmten Aufgaben und Tätigkeitsfeldern, denn damit ist ein wichtiger Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung noch nicht vorhandener, aber erforderlicher Kompetenzen gegeben.

Ein wichtiges Instrument ist in diesem Kontext die Führung von

Mitarbeitergesprächen durch die Schulleitung. Sie können darüber Aufschluss

geben, ob sich Lehrerinnen und Lehrer bereits intensiv und vielfältig fortgebildet

haben und auch darüber hinaus über Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten

verfügen, die bisher nicht bekannt waren. Der Vergleich von im Lehrerkollegium vorhandenen mit den für die schulische Arbeit notwendigen Kompetenzen führt dazu, Kompetenzbereiche zu erkennen und zu

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beschreiben, die in der Schule noch nicht im erforderlichen Umfang vorhanden sind. Diese Kompetenzanalyse erfolgt aufgaben- und problembezogen im Dialog zwischen den Beteiligten. Dabei werden Problemlagen und gemeinsame Stärken, aktuelle Aufgaben, Entwicklungsperspektiven und Ziele besprochen. Nicht in jedem Fall bedingen fehlende Kompetenzen in einem Lehrerkollegium einen Fortbildungsbedarf. Gegebenenfalls können Kompetenzen, über die die Schule noch nicht verfügt, auch durch andere Maßnahmen eingebracht werden. Deshalb sind Aspekte zu bedenken wie:

Verfügen Eltern oder andere am Schulleben interessierte Personen über die notwendigen Kompetenzen? Können sie diese in die Schule einbringen?

Können über das Instrument der schulscharfen Stellenausschreibung Lehrerinnen bzw. Lehrer gewonnen werden, die über die notwendigen Kompetenzen verfügen?

Können fehlende Kompetenzen durch Kooperationen mit anderen Schulen oder auch mit Bildungseinrichtungen ausgeglichen werden?

Kommen solche Maßnahmen nicht oder nur teilweise in Frage, ist Fortbildung das Mittel der Wahl. Diese Feststellungen zum Fortbildungsbedarf richten sich sowohl auf den individuellen Fortbildungsbedarf einzelner Lehrerinnen und Lehrer z. B. bezogen auf fachdidaktische oder pädagogische Themen als auch auf den Fortbildungsbedarf der Schule als System z. B. bezogen auf die Umsetzung von Richtlinien oder die Erarbeitung schulinterner Konzepte zur Elternarbeit, zur Durchführung von Unterrichtsevaluationen usw. Die systematische Ermittlung der für die Arbeit in der Schule notwendigen sowie die Bestandsaufnahme bereits vorhandener Kompetenzen durch eine aufgaben- und problemorientierte Kompetenzanalyse sollen zu einer zuverlässigen Feststellung des Fortbildungsbedarfs führen.

2. Vereinbarungen zur Fortbildungsplanung In einem gemeinsamen Diskussionsprozess werden folgende Fragen beraten:

„Wozu?“ – Die Ziele Wie können die Ziele, die durch die Fortbildung angestrebt werden, Eingang finden in den Unterrichts- und Schulalltag? Wie kann die Umsetzung der Ergebnisse aus den Fortbildungsveranstaltungen in die schulische Praxis unterstützt werden? Wie können die Ergebnisse aus den Fortbildungsveranstaltungen in der Schule bekannt gemacht werden?

„Wie?“ – Die Qualität Welche inhaltlichen und methodischen Anforderungen werden an die Fortbildung gestellt? Wie kann die Qualität der Fortbildung festgestellt werden?

„Womit?“ – Die Mittel Welche zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen stehen für Fortbildungsvorhaben zur Verfügung?

„Wie oft?“ – Die Quantität Wie viele schulinterne Fortbildungsveranstaltungen sollen in dem Schuljahr durchgeführt werden? Wie häufig können Lehrerinnen und Lehrer in einem Schuljahr an schulexternen Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen?

„Wer?“ – Die Personen

Wer soll an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen (einzelne Lehrerinnen und

Lehrer, Fachkonferenzen oder Teilkollegien, das Lehrerkollegium, die

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Schulleitung)?

„Wo?“ – Der Ort Welche Räumlichkeiten sind für die geplanten Fortbildungen notwendig?

„Wann?“ – Die Termine Für welche Termine sollen Fortbildungen geplant werden?

„Was?“ – Die Inhalte Folgende Grundsätze für die Fortbildungsplanung sind vereinbart worden:

Information des Lehrerkollegiums, von Teilkollegien oder von Fachkonferenzen über Fortbildungsveranstaltungen, an denen Lehrerinnen und Lehrer der Schule teilgenommen haben

Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen

Festlegung von Leitlinien für die Auswahl von Fortbildungsthemen

Zeitlicher Ablauf und organisatorische Rahmenbedingungen der Fortbildungsplanung im laufenden Schuljahr

Verantwortlichkeiten und Klärung der Zuständigkeiten der Fortbildungs-beauftragten (Frau Pachmur)

Information von Eltern und SchülerInnen über den Fortbildungsplan im Rahmen der Schulprogrammarbeit

Evaluation der Fortbildungsplanung

3. Konkrete Planung von Fortbildungsangeboten Als Basis für die Fortbildungsplanung sollen folgende Angebote genutzt werden: Angebote der Bezirksregierungen im NRW-Bildungsserver “learnline” unter: http://www.learn:line.nrw.de/angebote/bezreg/lehrerfortbildung sowie Fortbildungs-angebote von Berufsverbänden für Lehrerinnen und Lehrer, Fachverbänden, und privaten Weiterbildungsunternehmen sowie der VHS und der Stadt Düsseldorf. Für den Erfolg ist die Einschätzung der Qualität des in Frage kommenden Fortbildungsangebotes unverzichtbar. Gespräche mit den Anbietern der Fortbildung unter folgenden Fragestellungen sollen hierbei weiterhelfen:

Über welche Qualifikationen verfügen Moderatorinnen und Moderatoren bzw. Referentinnen und Referenten? Wo und wie wurden diese Qualifikationen erworben? Was sind die bisherigen Schwerpunkte der Arbeit in der Fortbildung und ggf. auch in der Schule?

Was sind die theoretischen und praktischen Grundlagen der Arbeit in der Fortbildung? Welche didaktische Konzeption liegt dem Fortbildungsangebot zugrunde? Welche Methoden werden bevorzugt eingesetzt? Wird handlungs- und problemorientiert vorgegangen?

Ist das Fortbildungsangebot auf die konkrete Schul- und Unterrichtspraxis bezogen? Wie werden die beruflichen Probleme, die zu dem Fortbildungsbedarf geführt haben, aufgegriffen? Wie werden spezifische Bedürfnisse und Interessen der Lehrerinnen und Lehrer berücksichtigt?

Wie wird die Anwendung der Fortbildungsinhalte in die schulische Praxis unterstützt? Liegen Erfahrungen über die Umsetzung der Fortbildungsinhalte in die Praxis vor? Was sind die Ergebnisse?

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Werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Seminarunterlagen zur Verfügung gestellt? Werden Arbeitshilfen wie Literaturhinweise, Anleitungen für Übungen, weiterführende Beispiele o.ä. für die selbstständige Weiterarbeit an dem Fortbildungsthema bereitgestellt?

Zu welchen Konditionen wird die Fortbildung angeboten? – zeitliche Rahmenbedingungen – organisatorische Rahmenbedingungen – Kosten wie Kursgebühren, Honorare, Material- und Sachkosten, Reisekosten

Schulinterne Fortbildungsveranstaltungen sollen in der Regel ebenfalls durch ein Vorgespräch mit dem Moderatorenteam, deren Fortbildungsangebote in die nähere Wahl gekommen sind, vorbereitet werden. Ziel dieses Vorgesprächs ist, neben der Klärung der o. g. Fragen, die

Abstimmung des Fortbildungsangebots mit dem Schulprogramm

Beratung über die inhaltliche und methodische Konzeption der Fortbildung

Abstimmung mit den Bedürfnissen und Erwartungen des Kollegiums

Beratung über Möglichkeiten der Umsetzung der Fortbildungsziele in Schule und Unterricht.

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, Fortbildungen mit „Bordmitteln”, also in Eigenleistung zu realisieren. Ein Fortbildungsangebot mit „Bordmitteln“ soll dann genutzt werden, wenn Experten für ein gewünschtes Fortbildungsthema im Kollegium selbst oder aus dem Umfeld der Schule zur Verfügung stehen.

4. Anwendung in der Praxis

Nachbereitende Maßnahmen zur Unterstützung der Umsetzung der Fortbildung

in schulischen Praxisfeldern sind z. B.:

Beratung in der Lehrerkonferenz In der Lehrerkonferenz können die Ergebnisse und Erfahrungen aus Fortbildungen vorgestellt und diskutiert werden. Konsequenzen für die Weiterentwicklung der schulischen und der unterrichtlichen Arbeit werden besprochen und führen zu entsprechenden Handlungskonzepten. Es wird auch darüber beraten, welche Rahmenbedingungen verändert werden müssen, damit sich schulische Arbeit entsprechend den in der Fortbildung gewonnenen Erkenntnissen weiterentwickeln kann. Je nach Umfang der notwendigen Änderungen kann es sinnvoll sein, einen Ablaufplan für die schrittweise Umsetzung der geplanten Vorhaben zu entwickeln.

Beratung durch Moderatorinnen und Moderatoren

Moderatorinnen und Moderatoren sind nicht nur für die Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen verantwortlich, sondern haben darüber hinaus auch die Umsetzung der Fortbildungsergebnisse in schulische Praxisfelder im Blick. Dabei liegt das Augenmerk auf der Bearbeitung von Fragen wie

Welche konkreten Vereinbarungen müssen zur Unterstützung des Veränderungsprozesses getroffen werden?

Welche Lehrerinnen und Lehrer übernehmen die Verantwortung für die Einhaltung welcher Vereinbarung?

Welche konkreten Bedingungen der schulischen Realsituation behindern die Umsetzung der in der Fortbildung gewonnenen Erkenntnisse?

Welcher Zeitrahmen ist einzuplanen?

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Sollen Erprobungsphasen, in denen in besonderer Weise günstige Bedingungen für das Gelingen der Umsetzung angestrebt werden, eingerichtet werden?

Wie können strukturelle Gegebenheiten der Schule so verändert werden, dass die in der Fortbildung gewonnenen Erkenntnisse in die schulische Arbeit eingebracht und zu einer Verbesserung der Qualität der schulischen Arbeit führen können?

5. Dokumentation der Fortbildungsveranstaltungen

Planung und Durchführung der Fortbildungsveranstaltungen in den Schuljahren 2006/2007 und 2007/2008 erfolgten nach einer sowohl pädagogisch und didaktisch-methodisch sinnvoll erscheinenden als auch nach einer verwaltungs-organisatorisch notwendigen Schwerpunktsetzung. a) Aus den Ergebnissen der Qualitätsanalyse NRW an unserer Schule und den

daraus resultierenden Konsequenzen (Förderung des Selbstständigen Lernens/Selbstdiagnose und Selbstkontrolle/Methodentraining) einerseits und der Umsetzung des Förderkonzepts und seiner Grundgedanken (Förderung der Diagnosekompetenz der Lehrkräfte) andererseits, erwuchsen sowohl schulinterne Lehrerfortbildungen für das gesamte Kollegium als auch eine schulformübergreifende Fortbildung für eine Reihe interessierter Kolleginnen und Kollegen:

SchiLF „Individuelle Förderung“ am 24.01.2007

SchiLF „Eigenständiges Lernen – Differenzierte Formen kooperativen Lernens“ am 28.01.2008

„Das Beba-Verfahren (Förderdiagnostik) – Basistraining“ 10./11.02.2008 a) Hinsichtlich der neuen „Richtlinien für die Sicherheit im Unterricht“ (RISU) hat

der Sicherheitsbeauftragte der Schule an einer entsprechenden Fortbildung teilgenommen. Die wesentlichen Aspekte wurden im August 2008 an die Fachlehrer insbesondere der naturwissenschaftlichen Fächer, sowie der Fächer Kunst, Textilgestaltung und Hauswirtschaft weitervermittelt.

b) Im Hinblick auf die erweiterten Anforderungen des Mathematikunterrichts und

zur adäquaten Vorbereitung auf die Lernstandserhebungen 2008 erfolgte eine Fortbildung für alle Lehrer des Faches unter besonderer Berücksichtigung EDV-basierender Anwendungsaufgaben (Einführung in Excel am 18.01.2008).

c) Aus gegebenem Anlass (Umstellung der amtlichen Schulstatistik von ASD-PC

auf SchILD NRW) hat die Schulleitung an der Fortbildung „SchILD NRW“ Teil I und Teil II (27.02.2008 und 5.03.2008) teilgenommen.

6. Fortbildungsplanung für das Schuljahr 2015/2016

– wird noch erarbeitet –

7. Evaluation der Fortbildungsplanung

– wird noch erarbeitet –

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