Initiative „Schutz von geflüchteten Menschen in ... · Webinar #1: Partizipative Risikoanalyse...
Transcript of Initiative „Schutz von geflüchteten Menschen in ... · Webinar #1: Partizipative Risikoanalyse...
© UNICEF/UNI135163/Ramoneda
Webinar #1: Partizipative Risikoanalyse
11.12.2017, 10-11.30 Uhr
Initiative „Schutz von geflüchteten Menschen in
Flüchtlingsunterkünften“
Webinar: Partizipative Risikoanalyse
10:00 – 10:10 Grußwort des Bundesfamilienministeriums & UNICEFs
10:10 – 10:20 Kurzvortrag zur Risikoanalyse in Flüchtlingsunterkünften
Nicola Brandt, Child Protection Specialist, UNICEF
10:20 – 10:30 Kurzvortrag zu bisherigen Erfahrungen in der Umsetzung
partizipativer Kinderschutzrisikoanalysen in
Flüchtlingsunterkünften
Stefanie Fried, Referentin Kinderschutz, Save the Children
10:30 – 10:40 Impuls aus der Praxis
Conny Hiller, Gewaltschutzkoordinatorin, Bonveno Göttingen
10:40 – 11:25 Fragen & Antworten
11:25 – 11:30 Zusammenfassung und Ausblick
Verantwortung für und die Pflicht zum
Beistand und zum Schutz
Basis für Entwicklung eines
Schutzkonzepts und dessen
kontinuierliches Monitoring
und Evaluierung (Teil eines
größeren Prozesses)
Gutes Management
Partizipative Risikoanalyse: Warum?
© UNICEF/UNI201102/Etges
Partizipative Risikoanalyse – Was?
Schritt 1: Risikobestandsaufnahme
Zielgruppen, Risikobereiche
Schritt 2: Priorisierung der Risiken
niedrig, mittel, hoch
Schritt 3: Erstellung eines Risikomanagementplans
a) Strategien und Aktivitäten zur Risikominderung
b) Verantwortlichkeiten / Zeitplan / Ressourcen-Plan
Schritt 4: Kommunikation
Partizipative Risikoanalyse: Was?
Was es NICHT ist:
Es ist keine repräsentative Umfrage, keine Studie.
Der_die Gewaltschutzkoordinator_in trägt für die Risikoanalyse nicht die Hauptverantwortung. Die liegt bei der Heimleitung.
Also...OMMMMMMMMM...
Partizipative Risikoanalyse: Wie?
Der Prozess (...es gibt kein Patentrezept):
1. „Buy-in“ von den Entscheidungsträgern
2. Kleine Arbeitsgruppe einrichten:
• "Arbeitsplan" und Methoden besprechen und abstimmen,
• festlegen wen man an der Analyse beteiligt,
• wie man das Vorhaben am besten an alle in der Unterkunft vermittelt,
• wie externe Partner von Anfang an einbezogen werden können (z.B. Durchführung von Fokusgruppengesprächen, Befragung von Kindern und Jugendlichen, Analyse von Risiko- und Schutzfaktoren etc.)
3. Risikoanalyse in Absprache mit Vertreter_innen aller Bereiche entwickeln und unter Beteiligung einer für die Einrichtung repräsentativen Auswahl von Bewohner_innen aller Altersgruppen und Hintergründe
4. Erstellung des Risikomanagementplans
5. Kommunikation
Partizipative Risikoanalyse: Wie?
Methoden: Bestehende Strukturen – z.B. Bewohner_innenräte – nutzen.
Ansonsten neue Mechanismen etablieren!
• Fokusgruppengespräche (max. 10 Personen pro Gespräch),
• bilaterale Gespräche,
• “spot checks”,
• Diskussionen mit verschiedenen Akteuren,
• interne Diskussionen,
• Malen und Zeichnen mit Kindern usw.
Für Interviewleitfäden und mehr siehe:
- Kinderschutzrisikoanalyse (Save the Children Deutschland)
- Handbuch zum „Kinderschutz in Flüchtlingsunterkünften“ (Plan Deutschland)
Risikoanalyse - Partizipation
Warum partizipativ?
• Die Risikoanalyse muss sich auf die Realität in der jeweiligen Unterkunft beziehen.
• Viele Perspektiven und Ideen führen zu einer verbesserten Entscheidungsfindung und verbessertem Management.
• Wenn sich nicht alle das Schutzkonzept zu eigen machen, dann wird der Schutz zu abhängig von bestimmten Individuen.
Information
Freie Entscheidung
Nicht-Diskriminierung
Respektvoller Umgang
Anerkennung
Teilnahme an Entscheidungsfindung
Feedback
Risikoanalyse - Partizipation
In Fokus: Kinder und Jugendliche
• Kinderfreundliche Orte & Angebote
• „Do no harm“
• Sichtbarkeit und Verletzlichkeit
• Offenlegung und Not
• Einfluß von Erwachsenen
• Erwartungsmanagement© UNICEF/NYHQ2012-1389/Pirozzi
Quelle Zeichnungen: Listen and Learn, Participatory Assessment with Children and Adolescents, UNHCR, 2012.
Do’s
Richte keinen Schade an (“Do no harm”-Prinzip)
Partizipative Methoden, Erwartungsmanagement
Stärken und Kapazitäten von Mitarbeiter_innen
und Bewohner_innen identifizieren
Vertraulichkeit sicherstellen
Lokale Vernetzung, mit anderen Partnern koordinieren
offen und sensibel arbeiten, damit alle Ansichten und Anliegen
besprochen werden können
Hindernisse als natürlichen Teil des Veränderungsprozesses betrachten
Risikoanalyse – Do’s
Vielen Dank!
11.November 2017Stefanie Fried 13
Kinderschutzrisikoanalyse
in Erstaufnahmeeinrichtungen
für Geflüchtete
Ziele
Identifizierung der Risiken für Kinder in den
Unterkünften zur Umsetzung der Mindeststandards
Konkrete Handlungsempfehlungen zur Minimierung
der identifizierten Risiken
11.November 2017Stefanie Fried 14
Rahmen
Durchführung an drei ausgewählten Standorten in
drei Bundesländern
Fokus auf Erstaufnahmeeinrichtungen
108 Teilnehmende Personen
Schriftlicher Empfehlungsbericht mit konkreten
Maßnahmen / Aktivitäten zur Risikominimierung
sowie Umsetzung der Mindeststandards in Bezug
auf ausgewählte Teilbereiche (hier Risiken für das
Kindeswohl)
11.November 2017Stefanie Fried 15
11.November 2017Stefanie Fried 16
Forschungsmethoden derKinderschutzrisikoanalyse
Schlüsselpersonen-Interviews
Direkte Beobachtung
Fokusgruppen-Diskussionen
11. November 2017Stefanie Fried, 17
Zentrale Erkenntnisse
Schutzkonzepte existieren nicht
oder nur teilweise
Zuständigkeiten und
Verantwortlichkeiten sind nicht
geklärt
Potenziell gefährdete Kinder
werden nicht identifiziert
Mangelnde Kongruenz hinsichtlich
der Wahrnehmung über Risiken für
Kinder zwischen Bewohner*innen
der Unterkunft und dem Betreiber
(Personal) der Unterkunft
Dissens hinsichtlich der
Wahrnehmung über die Bedürfnisse
von Kindern
Eltern haben nur begrenzt Möglichkeiten
über die Versorgung / Betreuung ihrer Kinder
zu entscheiden
11.November 2017Stefanie Fried 18
Herausforderungen
Zugang und Vertrauen
gewinnen
Einzelne Aspekte der
Planung, Vorbereitung und
Durchführung
Umsetzung der Ethical
Principles
Angemessener Umgang mit
Gehörtem und Erlebtem
Grenzen der
Umsetzungsmöglichkeiten für
Betreiber – strukturelle
Gefährdungsaspekte
Handlungsmöglichkeiten der
Bewohner*innen beschränkt
Lessons learned
Teilbereiche auswählen – sonst droht Unübersichtlichkeit und
Überforderung
Eine durchführende Person reicht nicht aus – Team bilden
Extern durchführen lassen
Methodenvielfalt gewährleisten
verschiedene Perspektiven einbeziehen
Förder- und Schutzfaktoren berücksichtigen und konkret nutzen
Ergebnisse schriftlich fixieren und in einen Aktivitätenplan übertragen
klare Verantwortlichkeiten benennen und Fortgang regelmäßig
überprüfen
Begleitung sichern
“Momentaufnahme” der Wahrnehmungen im Fokus behalten
Im Idealfall regelmäßig wiederkehrend – Evaluation - QM
11.November 2017Stefanie Fried 19
11.November 2017Stefanie Fried, 20
Fragen?
Risikoanalysein der Bonveno Flüchtlingsunterkunft Göttingen
Conny Hiller
Webinar 11. 12. 2017
PARTIZIPATION !
!
Wie?
Einladung!
Jetzt oder nie!
Hallo, wie geht‘s?
Klar, ich habe Zeit für dich!
Sie sprechen so gut deutsch!Würden Sie mich unterstützen?
Wann
?
Ablauf?
WertschätzungFreiwilligkeit
Warm upTransparenzInformation
ExpertentumPartizipationAnregungen
Wünsche
Was wird getan?
Was wird nicht getan?
Mit Fantasie
Mit
Kreativität
Mit
Rollenspiel
Und nun?
Hallo Buddy!
Politik
Seien Sie klug!
Conny HillerBONVENO gGmbH
Modellprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und UNICEF
zur Umsetzung der Mindeststandards für geflüchtete Menschen in Gemeinschaftsunterkünften
Nonnenstieg 7237075 Göttingen
Tel. 0176 20162337 [email protected]
© UNICEF/UNI135163/Ramoneda
Webinar #1: Partizipative Risikoanalyse
11.12.2017, 10-11.30 Uhr
Initiative „Schutz von geflüchteten Menschen in
Flüchtlingsunterkünften“