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Integration und besondere Massnahmen in der Volksschule des Kantons Bern (IBEM)
Leitfaden zur Umsetzung von Artikel 17 VSG fuumlr Lehrpersonen Schulleitungen und Schulbehoumlrden 4 Ausgabe Februar 2019
Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung
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Liebe Lehrerinnen und Lehrer Schulleiterinnen und Schulleiter Liebe Behoumlrdenmitglieder
Im vergangenen Jahrzehnt war der Umgang mit der zunehmenden Vielfalt in unserer Ge-sellschaft sowohl im Alltag als auch in der Volksschule des Kantons Bern eine der zentralen Herausforderungen
Die Schulen haben ihre paumldagogischen Konzepte weitgehend auf die Anforderungen einer sich hinsichtlich Entwicklungsstand Lern- und Leistungsfaumlhigkeit sozialer und sprachlicher Herkunft Verhalten oder Motivation vielfaumlltigen Schuumllerschaft ausgerichtet Sie sind be-muumlht einerseits mit individualisierendem differenzierendem Unterricht und andererseits mit zusaumltzlichen paumldagogischen Massnahmen moumlglichst alle Kinder in den Regelklassen zu unterrichten
Als sichtbares Zeichen dieser Anstrengungen und der Zunahme an integrativer Kompetenz der Volksschule werden heute viel weniger Schuumllerinnen und Schuumller in besonderen Klas-sen unterrichtet als noch vor zehn Jahren Gleichzeitig steigt auch die Anzahl an Kindern die fuumlr ihre Sonderschulbildung eine Regelklasse besuchen koumlnnen kontinuierlich an
Im Vertrauen auf die paumldagogischen Kompetenzen vor Ort vertrete ich die Haltung dass die Gemeinden weiterhin selber uumlber das Fuumlhren von besonderen Klassen entscheiden sollen
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in Richtung Individualitaumlt der globalen Mobilitaumlt und der Migration wird dem Thema laquoLeben in einer vielfaumlltigen Gesell-schaftraquo weiterhin eine zentrale Bedeutung zukommen Nicht nur in unserem Alltag sondern auch als praumlgendes Element im schulischen Umfeld
Durch die Umsetzung der Strategie Sonderschulung in den naumlchsten Jahren werden unter anderem Regelschule und Sonderschule unter dem Dach der Erziehungsdirektion zusam-mengefuumlhrt Die dadurch entstehende administrative und raumlumliche Naumlhe wird das Zusam-menspiel von Regel- und Sonderschule positiv beeinflussen denn Regel- und Sonder-schule koumlnnen viel voneinander lernen
Der vorliegende Leitfaden unterstuumltzt Sie dabei sich im Regelwerk rund um das vielfaumlltige Angebot an besonderen Unterstuumltzungsmassnahmen zurecht zu finden Er dient Ihnen dazu jene Rahmenbedingungen zu schaffen welche Sie und Ihre Schuumllerinnen und Schuuml-ler fuumlr ein foumlrderliches Lehren und Lernen benoumltigen Der Leitfaden soll Ihnen zudem mit Anregungen und Praxishinweisen dort als Orientierungshilfe dienen wo Sie Situationen im Alltag begegnen die nicht explizit gesetzlich geregelt sind
Eine Uumlberarbeitung ist insbesondere aufgrund der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 und der damit erforderlichen Anpassungen notwendig geworden Weiter wurden Erlaumluterungen zur neuen besonderen Massnahme laquoCo-Teachingraquo eingefuumlgt
Ein besonderer Fokus liegt auf den Aspekten der Haltung der Zusammenarbeit und der Foumlrderplanung
Ich hoffe dass Ihnen dieser Leitfaden sowohl bei Ihrer taumlglichen Bildungsarbeit als auch bei Schulentwicklungsprozessen im Umgang mit Vielfalt an Ihrer Schule gute Dienste leistet
Herzlichen Dank fuumlr Ihr Engagement
Christine Haumlsler Erziehungsdirektorin
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Inhalt Vorwort der Erziehungsdirektorin 3 Inhalt 4 1 Einleitung 6
11 Zweck dieses Leitfadens 6 12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule 7 13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung 7 14 Integration als Ziel und Weg 8 15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV 8 16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen 9
161 Einleitende Bemerkungen 9 162 Konzept 9 163 Positive Grundhaltung 10 164 Paumldagogik der Vielfalt 10 165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit 10 166 Die Schulleitung fuumlhrt 12 167 Personelle und finanzielle Ressourcen 12 168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen 12 169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume 13 1610 Information Beratung 13
2 Besondere Massnahmen 14
21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung 14 211 Zweck Angebote 14 212 Individuelle Lernziele (ILZ) 14 2121 Allgemeines 14 2122 Nachteilsausgleich - Grundanspruch - rILZ 15 213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung
(Integrative Sonderschulbildung) 16 214 Integration Fremdsprachiger 17 2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) 18 2142 HSK-Unterricht 19 2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden 19 215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse 19 216 Begabtenfoumlrderung 20
2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV 20 2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung 20 2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung 20 2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung 21 2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten durch Lehrpersonen und Eltern 21 2166 Selektion durch Erziehungsberatung 22 2167 Talentfoumlrderung 22 217 Rhythmik 22 2171 Grundsaumltzliches 22 2172 Ziele der Rhythmik 23 2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen 23 2174 Unterrichtsform 23 2175 Infrastruktur 23
22 Spezialunterricht 24
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht (SpU) 24 2211 Zielsetzung 24 2212 SpU-A und SpU-S 24 2213 Einsatzformen des SpU 25 2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung 25 2215 Lernstoumlrungen vorbeugen 25 2216 Beraten 25 2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen 25 2218 Kurzinterventionen 26 2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht 26 22110 Qualitaumltsmanagement 27 22111 Arbeitszeitmanagement 28 222 Integrative Foumlrderung (IF) 30 223 Logopaumldie 32 224 Psychomotorik 33
Inhalt
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23 Besondere Klassen 34
231 Allgemeines 34 232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) 34 233 Einschulungsklassen (EK) 35 234 Beurteilung Uumlbertritte 35 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen Foumlrderung 35 2342 Beurteilung in Einschulungsklassen 36 2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt 36
24 Co-Teaching 36 241 Einsatzbereich 36 242 Ziele 36 243 Durchfuumlhrung 37
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 38
31 Praumlvention von Lernstoumlrungen 38 311 Grundsaumltzliches 38 312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen 38 313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen 38 32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten 39 321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima 39 322 Unterstuumltzung von Kindern mit Asperger Syndrom schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo 40 323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieriger Klassenzusammensetzung oder -fuumlhrung 41
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB) 41 34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung 42
341 Guumltekriterien 42 342 ICF ndash Eine internationale Klassifikation 43 343 Umsetzung 45
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix 47 36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen 48 361 Allgemeines 48 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ 48 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung 48
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 50
41 BMV-Lektionenpool 50 411 Berechnung des BMV-Lektionenpools 50 412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools 50 42 Verwendung des BMV-Lektionenpools 50 421 Verwendung des Lektionenpools 50 422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 51 43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 52 431 Allgemeine Hinweise 52 432 Konzeptinhalt 52 433 Auftrag der Gemeinden 53 434 Auftrag der Schulleitung 53 44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote 53 441 Schulinterne Angebote 53 442 Angebote des AKVB 53 443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE 54 444 Weitere Angebote 54
5 Abkuumlrzungsverzeichnis 55 6 Anhaumlnge 56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA 56 Anhang 2 Stufenmodell 57 Anhang 3 Literatur 58 Impressum 59
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1 Einleitung 11 Zweck dieses Leitfadens
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen in der Volksschule
Lehrplan 21
Leitfaden IBEM unter wwwerzbechibem
Der Leitfaden als Umsetzungshilfe
Dieser Leitfaden unterstuumltzt in erster Linie Schulleitungen Gemeinde- und Schulbehoumlrden dabei die Verordnung uumlber die besonderen Mass-nahmen in der Volksschule (BMV) umzusetzen Er vermittelt aber auch den Lehrpersonen Hinweise zur Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Unterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf1
Mit dem Lehrplan 21 wird die Kompetenzorientierung des Unterrichts verbindlich eingefuumlhrt und mit ihr auch die Grundanspruumlche pro Zyklus Mit nuumltzlichen Hinweisen und Fallbeispielen klaumlrt der Leitfaden das Ver-haumlltnis zwischen Grundanspruch Nachteilsausgleich reduzierten indi-viduellen Lernzielen (rILZ) und besonderen Massnahmen
Weitere Informationen wwwgefbech wwwfed-bech wwwerzbechschulsozialarbeit wwwerzbechtagesschulen Vgl Kap 213 Integr Sonderschulbildung Bericht Sonderschulung und LP 21 unter wwwerzbechintegrative-sonderschulung
Naht- und Schnittstellen Die heilpaumldagogische Fruumlherziehung die Schulsozialarbeit sowie die Tagesschulangebote sind nicht Gegenstand dieses Leitfadens Ebenso der Unterricht an Sonderschulen
Der Leitfaden beinhaltet jedoch wichtige Hinweise zur Bewilligung und Umsetzung der Integrativen Sonderschulbildung in der Regelschule insbesondere auch zur Bedeutung des Lehrplans 21 fuumlr diesen Unter-richt Vertiefte Informationen finden sich im Bericht Sonderschulung und Lehrplan 21 (D-EDK 31 Januar 2018)
Leitfaden Schulsozialarbeit Vgl wwwerzbechschulsozialarbeit
Der Kanton Bern verfuumlgt uumlber ein breit gefaumlchertes Foumlrder- und Unter-stuumltzungsangebot fuumlr Kinder und Jugendliche mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf und deren Familien Nebst klar abgegrenzten Zustaumlndigkeitsbereichen gibt es Taumltigkeitsbe-reiche und Angebote die sich ergaumlnzen oder uumlberschneiden So bei-spielsweise die schulische Heilpaumldagogik (IF) die Schulsozialarbeit und die Angebote der Erziehungsberatung Eine gute Kooperation zwi-schen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren im Sinn von multipro-fessionellen Teams erhoumlht die Qualitaumlt der Interventionen Eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Schnitt- und Nahtstellen befindet sich im Leitfaden Schulsozialarbeit (S 14 15) ein Auszug davon in Anhang 1
1 Terminologie Besonderer Foumlrderbedarf kann mit den Mitteln der Regelschule gedeckt werden (Art 17 VSG) besonderer Bildungsbedarf mit den Mitteln der Sonderschule (Art 18 VSG)
Einleitung
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12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule
Heterogenitaumlt als Chance nutzen Vgl CAS der PHBern
Heterogenitaumlt ist als Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb schulischer Lerngruppen insbesondere in Bezug auf Geschlecht Alter Leistung Motivation Sprache Herkunft und Entwicklungsstand zu verstehen
Bereits beim Eintritt in den Kindergarten oder spaumlter beim Uumlbertritt in die Primarstufe weisen Kinder bezuumlglich ihrer Begabungen und Kom-petenzen grosse Entwicklungsunterschiede auf Gleichzeitig setzen sich die meisten Klassen der Kindergaumlrten und Schulen im Kanton Bern kulturell vielfaumlltig zusammen
Diese Leistungs- und Begabungsheterogenitaumlt sowie die kulturelle Viel-falt der Kinder werden von den Lehrpersonen oft als Erschwernis fuumlr die Organisation und die Durchfuumlhrung des Unterrichts wahrgenom-men Schuumllerinnen und Schuumller profitieren jedoch von dieser Durchmi-schung Der gemeinsame Unterricht wird von den Betroffenen selbst groumlsstenteils als Bereicherung erlebt Gerade auch die kulturelle Durch-mischung ermoumlglicht dass schweizerische Kinder und Migrantenkinder gegenseitig eine positivere Einstellung zueinander entwickeln mehr miteinander sprechen und auf diese Weise auch bdquointerkulturelleldquo Freundschaften entstehen
Der Kontakt mit anderen Kulturen anderen Faumlhigkeiten und Begabun-gen ist eine Qualitaumlt welche den Herausforderungen im Umgang mit dieser Heterogenitaumlt gegenuumlbersteht Letztlich gewinnen langfristig alle ndash sowohl leistungsstaumlrkere wie leistungsschwaumlchere Schuumllerinnen und Schuumller sowohl Schweizer- wie Migrantenkinder ndash wenn die Hetero-genitaumlt dh die Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen als ge-sellschaftliche Realitaumlt akzeptiert und als Chance wahrgenommen wird
13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung Grundanspruumlche
Lehrplan 21
Bereits die bisherigen Lehrplaumlne des Kindergartens und der Volks-schule waren auf den Unterricht mit heterogen zusammengesetzten Klassen ausgerichtet Sie wiesen die Lehrpersonen an die verschiede-nen Lernvoraussetzungen der Kinder bei der Planung und Durchfuumlh-rung des Unterrichts zu beruumlcksichtigen Auch im Lehrplan 21 ist explizit der Auftrag formuliert Schuumllerinnen und Schuumller beim Aufbau von persoumlnlichen Interessen dem Vertiefen von individuellen Begabungen und in der Entwicklung ihrer individuellen Persoumlnlichkeit zu ermutigen begleiten und zu unterstuumltzen wobei die Vermittlung von Kompetenzen am Entwicklungsstand der Schuumllerinnen und Schuumller anknuumlpfen soll Explizit sollen
bull Lerngelegenheiten angeboten werden die dem unterschiedli-chen Lern- und Leistungsstand sowie der Heterogenitaumlt Rech-nung tragen
bull durch differenzierende Unterrichtsangebote individuelle Lern-wege ermoumlglicht und zielgerichtet begleitet werden
bull die Lehrpersonen den Unterricht an die unterschiedlichen Vo-raussetzungen der Lernenden anpassen dass moumlglichst allen Schuumllerinnen und Schuumllern Lernfortschritte ermoumlglicht werden
bull (leistungs-) differenzierende dem Entwicklungs- und Lernstand (von Schuumllern oder Schuumllergruppen) entsprechende Aufgaben gestellt werden
Zeigen die durch die Lehrpersonen im Unterricht getroffenen Unterstuumlt-zungs- Differenzierungs- und Individualisierungsmassnahmen keine
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Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
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16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
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Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
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bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
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Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
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Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
40
Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
2
3
Liebe Lehrerinnen und Lehrer Schulleiterinnen und Schulleiter Liebe Behoumlrdenmitglieder
Im vergangenen Jahrzehnt war der Umgang mit der zunehmenden Vielfalt in unserer Ge-sellschaft sowohl im Alltag als auch in der Volksschule des Kantons Bern eine der zentralen Herausforderungen
Die Schulen haben ihre paumldagogischen Konzepte weitgehend auf die Anforderungen einer sich hinsichtlich Entwicklungsstand Lern- und Leistungsfaumlhigkeit sozialer und sprachlicher Herkunft Verhalten oder Motivation vielfaumlltigen Schuumllerschaft ausgerichtet Sie sind be-muumlht einerseits mit individualisierendem differenzierendem Unterricht und andererseits mit zusaumltzlichen paumldagogischen Massnahmen moumlglichst alle Kinder in den Regelklassen zu unterrichten
Als sichtbares Zeichen dieser Anstrengungen und der Zunahme an integrativer Kompetenz der Volksschule werden heute viel weniger Schuumllerinnen und Schuumller in besonderen Klas-sen unterrichtet als noch vor zehn Jahren Gleichzeitig steigt auch die Anzahl an Kindern die fuumlr ihre Sonderschulbildung eine Regelklasse besuchen koumlnnen kontinuierlich an
Im Vertrauen auf die paumldagogischen Kompetenzen vor Ort vertrete ich die Haltung dass die Gemeinden weiterhin selber uumlber das Fuumlhren von besonderen Klassen entscheiden sollen
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in Richtung Individualitaumlt der globalen Mobilitaumlt und der Migration wird dem Thema laquoLeben in einer vielfaumlltigen Gesell-schaftraquo weiterhin eine zentrale Bedeutung zukommen Nicht nur in unserem Alltag sondern auch als praumlgendes Element im schulischen Umfeld
Durch die Umsetzung der Strategie Sonderschulung in den naumlchsten Jahren werden unter anderem Regelschule und Sonderschule unter dem Dach der Erziehungsdirektion zusam-mengefuumlhrt Die dadurch entstehende administrative und raumlumliche Naumlhe wird das Zusam-menspiel von Regel- und Sonderschule positiv beeinflussen denn Regel- und Sonder-schule koumlnnen viel voneinander lernen
Der vorliegende Leitfaden unterstuumltzt Sie dabei sich im Regelwerk rund um das vielfaumlltige Angebot an besonderen Unterstuumltzungsmassnahmen zurecht zu finden Er dient Ihnen dazu jene Rahmenbedingungen zu schaffen welche Sie und Ihre Schuumllerinnen und Schuuml-ler fuumlr ein foumlrderliches Lehren und Lernen benoumltigen Der Leitfaden soll Ihnen zudem mit Anregungen und Praxishinweisen dort als Orientierungshilfe dienen wo Sie Situationen im Alltag begegnen die nicht explizit gesetzlich geregelt sind
Eine Uumlberarbeitung ist insbesondere aufgrund der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 und der damit erforderlichen Anpassungen notwendig geworden Weiter wurden Erlaumluterungen zur neuen besonderen Massnahme laquoCo-Teachingraquo eingefuumlgt
Ein besonderer Fokus liegt auf den Aspekten der Haltung der Zusammenarbeit und der Foumlrderplanung
Ich hoffe dass Ihnen dieser Leitfaden sowohl bei Ihrer taumlglichen Bildungsarbeit als auch bei Schulentwicklungsprozessen im Umgang mit Vielfalt an Ihrer Schule gute Dienste leistet
Herzlichen Dank fuumlr Ihr Engagement
Christine Haumlsler Erziehungsdirektorin
4
Inhalt Vorwort der Erziehungsdirektorin 3 Inhalt 4 1 Einleitung 6
11 Zweck dieses Leitfadens 6 12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule 7 13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung 7 14 Integration als Ziel und Weg 8 15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV 8 16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen 9
161 Einleitende Bemerkungen 9 162 Konzept 9 163 Positive Grundhaltung 10 164 Paumldagogik der Vielfalt 10 165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit 10 166 Die Schulleitung fuumlhrt 12 167 Personelle und finanzielle Ressourcen 12 168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen 12 169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume 13 1610 Information Beratung 13
2 Besondere Massnahmen 14
21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung 14 211 Zweck Angebote 14 212 Individuelle Lernziele (ILZ) 14 2121 Allgemeines 14 2122 Nachteilsausgleich - Grundanspruch - rILZ 15 213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung
(Integrative Sonderschulbildung) 16 214 Integration Fremdsprachiger 17 2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) 18 2142 HSK-Unterricht 19 2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden 19 215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse 19 216 Begabtenfoumlrderung 20
2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV 20 2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung 20 2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung 20 2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung 21 2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten durch Lehrpersonen und Eltern 21 2166 Selektion durch Erziehungsberatung 22 2167 Talentfoumlrderung 22 217 Rhythmik 22 2171 Grundsaumltzliches 22 2172 Ziele der Rhythmik 23 2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen 23 2174 Unterrichtsform 23 2175 Infrastruktur 23
22 Spezialunterricht 24
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht (SpU) 24 2211 Zielsetzung 24 2212 SpU-A und SpU-S 24 2213 Einsatzformen des SpU 25 2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung 25 2215 Lernstoumlrungen vorbeugen 25 2216 Beraten 25 2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen 25 2218 Kurzinterventionen 26 2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht 26 22110 Qualitaumltsmanagement 27 22111 Arbeitszeitmanagement 28 222 Integrative Foumlrderung (IF) 30 223 Logopaumldie 32 224 Psychomotorik 33
Inhalt
5
23 Besondere Klassen 34
231 Allgemeines 34 232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) 34 233 Einschulungsklassen (EK) 35 234 Beurteilung Uumlbertritte 35 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen Foumlrderung 35 2342 Beurteilung in Einschulungsklassen 36 2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt 36
24 Co-Teaching 36 241 Einsatzbereich 36 242 Ziele 36 243 Durchfuumlhrung 37
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 38
31 Praumlvention von Lernstoumlrungen 38 311 Grundsaumltzliches 38 312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen 38 313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen 38 32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten 39 321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima 39 322 Unterstuumltzung von Kindern mit Asperger Syndrom schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo 40 323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieriger Klassenzusammensetzung oder -fuumlhrung 41
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB) 41 34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung 42
341 Guumltekriterien 42 342 ICF ndash Eine internationale Klassifikation 43 343 Umsetzung 45
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix 47 36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen 48 361 Allgemeines 48 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ 48 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung 48
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 50
41 BMV-Lektionenpool 50 411 Berechnung des BMV-Lektionenpools 50 412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools 50 42 Verwendung des BMV-Lektionenpools 50 421 Verwendung des Lektionenpools 50 422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 51 43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 52 431 Allgemeine Hinweise 52 432 Konzeptinhalt 52 433 Auftrag der Gemeinden 53 434 Auftrag der Schulleitung 53 44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote 53 441 Schulinterne Angebote 53 442 Angebote des AKVB 53 443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE 54 444 Weitere Angebote 54
5 Abkuumlrzungsverzeichnis 55 6 Anhaumlnge 56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA 56 Anhang 2 Stufenmodell 57 Anhang 3 Literatur 58 Impressum 59
6
1 Einleitung 11 Zweck dieses Leitfadens
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen in der Volksschule
Lehrplan 21
Leitfaden IBEM unter wwwerzbechibem
Der Leitfaden als Umsetzungshilfe
Dieser Leitfaden unterstuumltzt in erster Linie Schulleitungen Gemeinde- und Schulbehoumlrden dabei die Verordnung uumlber die besonderen Mass-nahmen in der Volksschule (BMV) umzusetzen Er vermittelt aber auch den Lehrpersonen Hinweise zur Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Unterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf1
Mit dem Lehrplan 21 wird die Kompetenzorientierung des Unterrichts verbindlich eingefuumlhrt und mit ihr auch die Grundanspruumlche pro Zyklus Mit nuumltzlichen Hinweisen und Fallbeispielen klaumlrt der Leitfaden das Ver-haumlltnis zwischen Grundanspruch Nachteilsausgleich reduzierten indi-viduellen Lernzielen (rILZ) und besonderen Massnahmen
Weitere Informationen wwwgefbech wwwfed-bech wwwerzbechschulsozialarbeit wwwerzbechtagesschulen Vgl Kap 213 Integr Sonderschulbildung Bericht Sonderschulung und LP 21 unter wwwerzbechintegrative-sonderschulung
Naht- und Schnittstellen Die heilpaumldagogische Fruumlherziehung die Schulsozialarbeit sowie die Tagesschulangebote sind nicht Gegenstand dieses Leitfadens Ebenso der Unterricht an Sonderschulen
Der Leitfaden beinhaltet jedoch wichtige Hinweise zur Bewilligung und Umsetzung der Integrativen Sonderschulbildung in der Regelschule insbesondere auch zur Bedeutung des Lehrplans 21 fuumlr diesen Unter-richt Vertiefte Informationen finden sich im Bericht Sonderschulung und Lehrplan 21 (D-EDK 31 Januar 2018)
Leitfaden Schulsozialarbeit Vgl wwwerzbechschulsozialarbeit
Der Kanton Bern verfuumlgt uumlber ein breit gefaumlchertes Foumlrder- und Unter-stuumltzungsangebot fuumlr Kinder und Jugendliche mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf und deren Familien Nebst klar abgegrenzten Zustaumlndigkeitsbereichen gibt es Taumltigkeitsbe-reiche und Angebote die sich ergaumlnzen oder uumlberschneiden So bei-spielsweise die schulische Heilpaumldagogik (IF) die Schulsozialarbeit und die Angebote der Erziehungsberatung Eine gute Kooperation zwi-schen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren im Sinn von multipro-fessionellen Teams erhoumlht die Qualitaumlt der Interventionen Eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Schnitt- und Nahtstellen befindet sich im Leitfaden Schulsozialarbeit (S 14 15) ein Auszug davon in Anhang 1
1 Terminologie Besonderer Foumlrderbedarf kann mit den Mitteln der Regelschule gedeckt werden (Art 17 VSG) besonderer Bildungsbedarf mit den Mitteln der Sonderschule (Art 18 VSG)
Einleitung
7
12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule
Heterogenitaumlt als Chance nutzen Vgl CAS der PHBern
Heterogenitaumlt ist als Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb schulischer Lerngruppen insbesondere in Bezug auf Geschlecht Alter Leistung Motivation Sprache Herkunft und Entwicklungsstand zu verstehen
Bereits beim Eintritt in den Kindergarten oder spaumlter beim Uumlbertritt in die Primarstufe weisen Kinder bezuumlglich ihrer Begabungen und Kom-petenzen grosse Entwicklungsunterschiede auf Gleichzeitig setzen sich die meisten Klassen der Kindergaumlrten und Schulen im Kanton Bern kulturell vielfaumlltig zusammen
Diese Leistungs- und Begabungsheterogenitaumlt sowie die kulturelle Viel-falt der Kinder werden von den Lehrpersonen oft als Erschwernis fuumlr die Organisation und die Durchfuumlhrung des Unterrichts wahrgenom-men Schuumllerinnen und Schuumller profitieren jedoch von dieser Durchmi-schung Der gemeinsame Unterricht wird von den Betroffenen selbst groumlsstenteils als Bereicherung erlebt Gerade auch die kulturelle Durch-mischung ermoumlglicht dass schweizerische Kinder und Migrantenkinder gegenseitig eine positivere Einstellung zueinander entwickeln mehr miteinander sprechen und auf diese Weise auch bdquointerkulturelleldquo Freundschaften entstehen
Der Kontakt mit anderen Kulturen anderen Faumlhigkeiten und Begabun-gen ist eine Qualitaumlt welche den Herausforderungen im Umgang mit dieser Heterogenitaumlt gegenuumlbersteht Letztlich gewinnen langfristig alle ndash sowohl leistungsstaumlrkere wie leistungsschwaumlchere Schuumllerinnen und Schuumller sowohl Schweizer- wie Migrantenkinder ndash wenn die Hetero-genitaumlt dh die Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen als ge-sellschaftliche Realitaumlt akzeptiert und als Chance wahrgenommen wird
13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung Grundanspruumlche
Lehrplan 21
Bereits die bisherigen Lehrplaumlne des Kindergartens und der Volks-schule waren auf den Unterricht mit heterogen zusammengesetzten Klassen ausgerichtet Sie wiesen die Lehrpersonen an die verschiede-nen Lernvoraussetzungen der Kinder bei der Planung und Durchfuumlh-rung des Unterrichts zu beruumlcksichtigen Auch im Lehrplan 21 ist explizit der Auftrag formuliert Schuumllerinnen und Schuumller beim Aufbau von persoumlnlichen Interessen dem Vertiefen von individuellen Begabungen und in der Entwicklung ihrer individuellen Persoumlnlichkeit zu ermutigen begleiten und zu unterstuumltzen wobei die Vermittlung von Kompetenzen am Entwicklungsstand der Schuumllerinnen und Schuumller anknuumlpfen soll Explizit sollen
bull Lerngelegenheiten angeboten werden die dem unterschiedli-chen Lern- und Leistungsstand sowie der Heterogenitaumlt Rech-nung tragen
bull durch differenzierende Unterrichtsangebote individuelle Lern-wege ermoumlglicht und zielgerichtet begleitet werden
bull die Lehrpersonen den Unterricht an die unterschiedlichen Vo-raussetzungen der Lernenden anpassen dass moumlglichst allen Schuumllerinnen und Schuumllern Lernfortschritte ermoumlglicht werden
bull (leistungs-) differenzierende dem Entwicklungs- und Lernstand (von Schuumllern oder Schuumllergruppen) entsprechende Aufgaben gestellt werden
Zeigen die durch die Lehrpersonen im Unterricht getroffenen Unterstuumlt-zungs- Differenzierungs- und Individualisierungsmassnahmen keine
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Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
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16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
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Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
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bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
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Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
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Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
3
Liebe Lehrerinnen und Lehrer Schulleiterinnen und Schulleiter Liebe Behoumlrdenmitglieder
Im vergangenen Jahrzehnt war der Umgang mit der zunehmenden Vielfalt in unserer Ge-sellschaft sowohl im Alltag als auch in der Volksschule des Kantons Bern eine der zentralen Herausforderungen
Die Schulen haben ihre paumldagogischen Konzepte weitgehend auf die Anforderungen einer sich hinsichtlich Entwicklungsstand Lern- und Leistungsfaumlhigkeit sozialer und sprachlicher Herkunft Verhalten oder Motivation vielfaumlltigen Schuumllerschaft ausgerichtet Sie sind be-muumlht einerseits mit individualisierendem differenzierendem Unterricht und andererseits mit zusaumltzlichen paumldagogischen Massnahmen moumlglichst alle Kinder in den Regelklassen zu unterrichten
Als sichtbares Zeichen dieser Anstrengungen und der Zunahme an integrativer Kompetenz der Volksschule werden heute viel weniger Schuumllerinnen und Schuumller in besonderen Klas-sen unterrichtet als noch vor zehn Jahren Gleichzeitig steigt auch die Anzahl an Kindern die fuumlr ihre Sonderschulbildung eine Regelklasse besuchen koumlnnen kontinuierlich an
Im Vertrauen auf die paumldagogischen Kompetenzen vor Ort vertrete ich die Haltung dass die Gemeinden weiterhin selber uumlber das Fuumlhren von besonderen Klassen entscheiden sollen
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in Richtung Individualitaumlt der globalen Mobilitaumlt und der Migration wird dem Thema laquoLeben in einer vielfaumlltigen Gesell-schaftraquo weiterhin eine zentrale Bedeutung zukommen Nicht nur in unserem Alltag sondern auch als praumlgendes Element im schulischen Umfeld
Durch die Umsetzung der Strategie Sonderschulung in den naumlchsten Jahren werden unter anderem Regelschule und Sonderschule unter dem Dach der Erziehungsdirektion zusam-mengefuumlhrt Die dadurch entstehende administrative und raumlumliche Naumlhe wird das Zusam-menspiel von Regel- und Sonderschule positiv beeinflussen denn Regel- und Sonder-schule koumlnnen viel voneinander lernen
Der vorliegende Leitfaden unterstuumltzt Sie dabei sich im Regelwerk rund um das vielfaumlltige Angebot an besonderen Unterstuumltzungsmassnahmen zurecht zu finden Er dient Ihnen dazu jene Rahmenbedingungen zu schaffen welche Sie und Ihre Schuumllerinnen und Schuuml-ler fuumlr ein foumlrderliches Lehren und Lernen benoumltigen Der Leitfaden soll Ihnen zudem mit Anregungen und Praxishinweisen dort als Orientierungshilfe dienen wo Sie Situationen im Alltag begegnen die nicht explizit gesetzlich geregelt sind
Eine Uumlberarbeitung ist insbesondere aufgrund der Einfuumlhrung des Lehrplans 21 und der damit erforderlichen Anpassungen notwendig geworden Weiter wurden Erlaumluterungen zur neuen besonderen Massnahme laquoCo-Teachingraquo eingefuumlgt
Ein besonderer Fokus liegt auf den Aspekten der Haltung der Zusammenarbeit und der Foumlrderplanung
Ich hoffe dass Ihnen dieser Leitfaden sowohl bei Ihrer taumlglichen Bildungsarbeit als auch bei Schulentwicklungsprozessen im Umgang mit Vielfalt an Ihrer Schule gute Dienste leistet
Herzlichen Dank fuumlr Ihr Engagement
Christine Haumlsler Erziehungsdirektorin
4
Inhalt Vorwort der Erziehungsdirektorin 3 Inhalt 4 1 Einleitung 6
11 Zweck dieses Leitfadens 6 12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule 7 13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung 7 14 Integration als Ziel und Weg 8 15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV 8 16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen 9
161 Einleitende Bemerkungen 9 162 Konzept 9 163 Positive Grundhaltung 10 164 Paumldagogik der Vielfalt 10 165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit 10 166 Die Schulleitung fuumlhrt 12 167 Personelle und finanzielle Ressourcen 12 168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen 12 169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume 13 1610 Information Beratung 13
2 Besondere Massnahmen 14
21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung 14 211 Zweck Angebote 14 212 Individuelle Lernziele (ILZ) 14 2121 Allgemeines 14 2122 Nachteilsausgleich - Grundanspruch - rILZ 15 213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung
(Integrative Sonderschulbildung) 16 214 Integration Fremdsprachiger 17 2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) 18 2142 HSK-Unterricht 19 2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden 19 215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse 19 216 Begabtenfoumlrderung 20
2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV 20 2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung 20 2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung 20 2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung 21 2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten durch Lehrpersonen und Eltern 21 2166 Selektion durch Erziehungsberatung 22 2167 Talentfoumlrderung 22 217 Rhythmik 22 2171 Grundsaumltzliches 22 2172 Ziele der Rhythmik 23 2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen 23 2174 Unterrichtsform 23 2175 Infrastruktur 23
22 Spezialunterricht 24
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht (SpU) 24 2211 Zielsetzung 24 2212 SpU-A und SpU-S 24 2213 Einsatzformen des SpU 25 2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung 25 2215 Lernstoumlrungen vorbeugen 25 2216 Beraten 25 2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen 25 2218 Kurzinterventionen 26 2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht 26 22110 Qualitaumltsmanagement 27 22111 Arbeitszeitmanagement 28 222 Integrative Foumlrderung (IF) 30 223 Logopaumldie 32 224 Psychomotorik 33
Inhalt
5
23 Besondere Klassen 34
231 Allgemeines 34 232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) 34 233 Einschulungsklassen (EK) 35 234 Beurteilung Uumlbertritte 35 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen Foumlrderung 35 2342 Beurteilung in Einschulungsklassen 36 2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt 36
24 Co-Teaching 36 241 Einsatzbereich 36 242 Ziele 36 243 Durchfuumlhrung 37
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 38
31 Praumlvention von Lernstoumlrungen 38 311 Grundsaumltzliches 38 312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen 38 313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen 38 32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten 39 321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima 39 322 Unterstuumltzung von Kindern mit Asperger Syndrom schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo 40 323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieriger Klassenzusammensetzung oder -fuumlhrung 41
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB) 41 34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung 42
341 Guumltekriterien 42 342 ICF ndash Eine internationale Klassifikation 43 343 Umsetzung 45
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix 47 36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen 48 361 Allgemeines 48 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ 48 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung 48
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 50
41 BMV-Lektionenpool 50 411 Berechnung des BMV-Lektionenpools 50 412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools 50 42 Verwendung des BMV-Lektionenpools 50 421 Verwendung des Lektionenpools 50 422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 51 43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 52 431 Allgemeine Hinweise 52 432 Konzeptinhalt 52 433 Auftrag der Gemeinden 53 434 Auftrag der Schulleitung 53 44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote 53 441 Schulinterne Angebote 53 442 Angebote des AKVB 53 443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE 54 444 Weitere Angebote 54
5 Abkuumlrzungsverzeichnis 55 6 Anhaumlnge 56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA 56 Anhang 2 Stufenmodell 57 Anhang 3 Literatur 58 Impressum 59
6
1 Einleitung 11 Zweck dieses Leitfadens
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen in der Volksschule
Lehrplan 21
Leitfaden IBEM unter wwwerzbechibem
Der Leitfaden als Umsetzungshilfe
Dieser Leitfaden unterstuumltzt in erster Linie Schulleitungen Gemeinde- und Schulbehoumlrden dabei die Verordnung uumlber die besonderen Mass-nahmen in der Volksschule (BMV) umzusetzen Er vermittelt aber auch den Lehrpersonen Hinweise zur Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Unterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf1
Mit dem Lehrplan 21 wird die Kompetenzorientierung des Unterrichts verbindlich eingefuumlhrt und mit ihr auch die Grundanspruumlche pro Zyklus Mit nuumltzlichen Hinweisen und Fallbeispielen klaumlrt der Leitfaden das Ver-haumlltnis zwischen Grundanspruch Nachteilsausgleich reduzierten indi-viduellen Lernzielen (rILZ) und besonderen Massnahmen
Weitere Informationen wwwgefbech wwwfed-bech wwwerzbechschulsozialarbeit wwwerzbechtagesschulen Vgl Kap 213 Integr Sonderschulbildung Bericht Sonderschulung und LP 21 unter wwwerzbechintegrative-sonderschulung
Naht- und Schnittstellen Die heilpaumldagogische Fruumlherziehung die Schulsozialarbeit sowie die Tagesschulangebote sind nicht Gegenstand dieses Leitfadens Ebenso der Unterricht an Sonderschulen
Der Leitfaden beinhaltet jedoch wichtige Hinweise zur Bewilligung und Umsetzung der Integrativen Sonderschulbildung in der Regelschule insbesondere auch zur Bedeutung des Lehrplans 21 fuumlr diesen Unter-richt Vertiefte Informationen finden sich im Bericht Sonderschulung und Lehrplan 21 (D-EDK 31 Januar 2018)
Leitfaden Schulsozialarbeit Vgl wwwerzbechschulsozialarbeit
Der Kanton Bern verfuumlgt uumlber ein breit gefaumlchertes Foumlrder- und Unter-stuumltzungsangebot fuumlr Kinder und Jugendliche mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf und deren Familien Nebst klar abgegrenzten Zustaumlndigkeitsbereichen gibt es Taumltigkeitsbe-reiche und Angebote die sich ergaumlnzen oder uumlberschneiden So bei-spielsweise die schulische Heilpaumldagogik (IF) die Schulsozialarbeit und die Angebote der Erziehungsberatung Eine gute Kooperation zwi-schen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren im Sinn von multipro-fessionellen Teams erhoumlht die Qualitaumlt der Interventionen Eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Schnitt- und Nahtstellen befindet sich im Leitfaden Schulsozialarbeit (S 14 15) ein Auszug davon in Anhang 1
1 Terminologie Besonderer Foumlrderbedarf kann mit den Mitteln der Regelschule gedeckt werden (Art 17 VSG) besonderer Bildungsbedarf mit den Mitteln der Sonderschule (Art 18 VSG)
Einleitung
7
12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule
Heterogenitaumlt als Chance nutzen Vgl CAS der PHBern
Heterogenitaumlt ist als Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb schulischer Lerngruppen insbesondere in Bezug auf Geschlecht Alter Leistung Motivation Sprache Herkunft und Entwicklungsstand zu verstehen
Bereits beim Eintritt in den Kindergarten oder spaumlter beim Uumlbertritt in die Primarstufe weisen Kinder bezuumlglich ihrer Begabungen und Kom-petenzen grosse Entwicklungsunterschiede auf Gleichzeitig setzen sich die meisten Klassen der Kindergaumlrten und Schulen im Kanton Bern kulturell vielfaumlltig zusammen
Diese Leistungs- und Begabungsheterogenitaumlt sowie die kulturelle Viel-falt der Kinder werden von den Lehrpersonen oft als Erschwernis fuumlr die Organisation und die Durchfuumlhrung des Unterrichts wahrgenom-men Schuumllerinnen und Schuumller profitieren jedoch von dieser Durchmi-schung Der gemeinsame Unterricht wird von den Betroffenen selbst groumlsstenteils als Bereicherung erlebt Gerade auch die kulturelle Durch-mischung ermoumlglicht dass schweizerische Kinder und Migrantenkinder gegenseitig eine positivere Einstellung zueinander entwickeln mehr miteinander sprechen und auf diese Weise auch bdquointerkulturelleldquo Freundschaften entstehen
Der Kontakt mit anderen Kulturen anderen Faumlhigkeiten und Begabun-gen ist eine Qualitaumlt welche den Herausforderungen im Umgang mit dieser Heterogenitaumlt gegenuumlbersteht Letztlich gewinnen langfristig alle ndash sowohl leistungsstaumlrkere wie leistungsschwaumlchere Schuumllerinnen und Schuumller sowohl Schweizer- wie Migrantenkinder ndash wenn die Hetero-genitaumlt dh die Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen als ge-sellschaftliche Realitaumlt akzeptiert und als Chance wahrgenommen wird
13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung Grundanspruumlche
Lehrplan 21
Bereits die bisherigen Lehrplaumlne des Kindergartens und der Volks-schule waren auf den Unterricht mit heterogen zusammengesetzten Klassen ausgerichtet Sie wiesen die Lehrpersonen an die verschiede-nen Lernvoraussetzungen der Kinder bei der Planung und Durchfuumlh-rung des Unterrichts zu beruumlcksichtigen Auch im Lehrplan 21 ist explizit der Auftrag formuliert Schuumllerinnen und Schuumller beim Aufbau von persoumlnlichen Interessen dem Vertiefen von individuellen Begabungen und in der Entwicklung ihrer individuellen Persoumlnlichkeit zu ermutigen begleiten und zu unterstuumltzen wobei die Vermittlung von Kompetenzen am Entwicklungsstand der Schuumllerinnen und Schuumller anknuumlpfen soll Explizit sollen
bull Lerngelegenheiten angeboten werden die dem unterschiedli-chen Lern- und Leistungsstand sowie der Heterogenitaumlt Rech-nung tragen
bull durch differenzierende Unterrichtsangebote individuelle Lern-wege ermoumlglicht und zielgerichtet begleitet werden
bull die Lehrpersonen den Unterricht an die unterschiedlichen Vo-raussetzungen der Lernenden anpassen dass moumlglichst allen Schuumllerinnen und Schuumllern Lernfortschritte ermoumlglicht werden
bull (leistungs-) differenzierende dem Entwicklungs- und Lernstand (von Schuumllern oder Schuumllergruppen) entsprechende Aufgaben gestellt werden
Zeigen die durch die Lehrpersonen im Unterricht getroffenen Unterstuumlt-zungs- Differenzierungs- und Individualisierungsmassnahmen keine
8
Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
9
16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
10
Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
11
bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
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Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
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Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
24
22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
25
Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
36
2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
37
Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
49
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
4
Inhalt Vorwort der Erziehungsdirektorin 3 Inhalt 4 1 Einleitung 6
11 Zweck dieses Leitfadens 6 12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule 7 13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung 7 14 Integration als Ziel und Weg 8 15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV 8 16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen 9
161 Einleitende Bemerkungen 9 162 Konzept 9 163 Positive Grundhaltung 10 164 Paumldagogik der Vielfalt 10 165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit 10 166 Die Schulleitung fuumlhrt 12 167 Personelle und finanzielle Ressourcen 12 168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen 12 169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume 13 1610 Information Beratung 13
2 Besondere Massnahmen 14
21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung 14 211 Zweck Angebote 14 212 Individuelle Lernziele (ILZ) 14 2121 Allgemeines 14 2122 Nachteilsausgleich - Grundanspruch - rILZ 15 213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung
(Integrative Sonderschulbildung) 16 214 Integration Fremdsprachiger 17 2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) 18 2142 HSK-Unterricht 19 2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden 19 215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse 19 216 Begabtenfoumlrderung 20
2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV 20 2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung 20 2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung 20 2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung 21 2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten durch Lehrpersonen und Eltern 21 2166 Selektion durch Erziehungsberatung 22 2167 Talentfoumlrderung 22 217 Rhythmik 22 2171 Grundsaumltzliches 22 2172 Ziele der Rhythmik 23 2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen 23 2174 Unterrichtsform 23 2175 Infrastruktur 23
22 Spezialunterricht 24
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht (SpU) 24 2211 Zielsetzung 24 2212 SpU-A und SpU-S 24 2213 Einsatzformen des SpU 25 2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung 25 2215 Lernstoumlrungen vorbeugen 25 2216 Beraten 25 2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen 25 2218 Kurzinterventionen 26 2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht 26 22110 Qualitaumltsmanagement 27 22111 Arbeitszeitmanagement 28 222 Integrative Foumlrderung (IF) 30 223 Logopaumldie 32 224 Psychomotorik 33
Inhalt
5
23 Besondere Klassen 34
231 Allgemeines 34 232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) 34 233 Einschulungsklassen (EK) 35 234 Beurteilung Uumlbertritte 35 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen Foumlrderung 35 2342 Beurteilung in Einschulungsklassen 36 2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt 36
24 Co-Teaching 36 241 Einsatzbereich 36 242 Ziele 36 243 Durchfuumlhrung 37
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 38
31 Praumlvention von Lernstoumlrungen 38 311 Grundsaumltzliches 38 312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen 38 313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen 38 32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten 39 321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima 39 322 Unterstuumltzung von Kindern mit Asperger Syndrom schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo 40 323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieriger Klassenzusammensetzung oder -fuumlhrung 41
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB) 41 34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung 42
341 Guumltekriterien 42 342 ICF ndash Eine internationale Klassifikation 43 343 Umsetzung 45
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix 47 36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen 48 361 Allgemeines 48 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ 48 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung 48
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 50
41 BMV-Lektionenpool 50 411 Berechnung des BMV-Lektionenpools 50 412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools 50 42 Verwendung des BMV-Lektionenpools 50 421 Verwendung des Lektionenpools 50 422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 51 43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 52 431 Allgemeine Hinweise 52 432 Konzeptinhalt 52 433 Auftrag der Gemeinden 53 434 Auftrag der Schulleitung 53 44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote 53 441 Schulinterne Angebote 53 442 Angebote des AKVB 53 443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE 54 444 Weitere Angebote 54
5 Abkuumlrzungsverzeichnis 55 6 Anhaumlnge 56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA 56 Anhang 2 Stufenmodell 57 Anhang 3 Literatur 58 Impressum 59
6
1 Einleitung 11 Zweck dieses Leitfadens
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen in der Volksschule
Lehrplan 21
Leitfaden IBEM unter wwwerzbechibem
Der Leitfaden als Umsetzungshilfe
Dieser Leitfaden unterstuumltzt in erster Linie Schulleitungen Gemeinde- und Schulbehoumlrden dabei die Verordnung uumlber die besonderen Mass-nahmen in der Volksschule (BMV) umzusetzen Er vermittelt aber auch den Lehrpersonen Hinweise zur Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Unterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf1
Mit dem Lehrplan 21 wird die Kompetenzorientierung des Unterrichts verbindlich eingefuumlhrt und mit ihr auch die Grundanspruumlche pro Zyklus Mit nuumltzlichen Hinweisen und Fallbeispielen klaumlrt der Leitfaden das Ver-haumlltnis zwischen Grundanspruch Nachteilsausgleich reduzierten indi-viduellen Lernzielen (rILZ) und besonderen Massnahmen
Weitere Informationen wwwgefbech wwwfed-bech wwwerzbechschulsozialarbeit wwwerzbechtagesschulen Vgl Kap 213 Integr Sonderschulbildung Bericht Sonderschulung und LP 21 unter wwwerzbechintegrative-sonderschulung
Naht- und Schnittstellen Die heilpaumldagogische Fruumlherziehung die Schulsozialarbeit sowie die Tagesschulangebote sind nicht Gegenstand dieses Leitfadens Ebenso der Unterricht an Sonderschulen
Der Leitfaden beinhaltet jedoch wichtige Hinweise zur Bewilligung und Umsetzung der Integrativen Sonderschulbildung in der Regelschule insbesondere auch zur Bedeutung des Lehrplans 21 fuumlr diesen Unter-richt Vertiefte Informationen finden sich im Bericht Sonderschulung und Lehrplan 21 (D-EDK 31 Januar 2018)
Leitfaden Schulsozialarbeit Vgl wwwerzbechschulsozialarbeit
Der Kanton Bern verfuumlgt uumlber ein breit gefaumlchertes Foumlrder- und Unter-stuumltzungsangebot fuumlr Kinder und Jugendliche mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf und deren Familien Nebst klar abgegrenzten Zustaumlndigkeitsbereichen gibt es Taumltigkeitsbe-reiche und Angebote die sich ergaumlnzen oder uumlberschneiden So bei-spielsweise die schulische Heilpaumldagogik (IF) die Schulsozialarbeit und die Angebote der Erziehungsberatung Eine gute Kooperation zwi-schen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren im Sinn von multipro-fessionellen Teams erhoumlht die Qualitaumlt der Interventionen Eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Schnitt- und Nahtstellen befindet sich im Leitfaden Schulsozialarbeit (S 14 15) ein Auszug davon in Anhang 1
1 Terminologie Besonderer Foumlrderbedarf kann mit den Mitteln der Regelschule gedeckt werden (Art 17 VSG) besonderer Bildungsbedarf mit den Mitteln der Sonderschule (Art 18 VSG)
Einleitung
7
12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule
Heterogenitaumlt als Chance nutzen Vgl CAS der PHBern
Heterogenitaumlt ist als Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb schulischer Lerngruppen insbesondere in Bezug auf Geschlecht Alter Leistung Motivation Sprache Herkunft und Entwicklungsstand zu verstehen
Bereits beim Eintritt in den Kindergarten oder spaumlter beim Uumlbertritt in die Primarstufe weisen Kinder bezuumlglich ihrer Begabungen und Kom-petenzen grosse Entwicklungsunterschiede auf Gleichzeitig setzen sich die meisten Klassen der Kindergaumlrten und Schulen im Kanton Bern kulturell vielfaumlltig zusammen
Diese Leistungs- und Begabungsheterogenitaumlt sowie die kulturelle Viel-falt der Kinder werden von den Lehrpersonen oft als Erschwernis fuumlr die Organisation und die Durchfuumlhrung des Unterrichts wahrgenom-men Schuumllerinnen und Schuumller profitieren jedoch von dieser Durchmi-schung Der gemeinsame Unterricht wird von den Betroffenen selbst groumlsstenteils als Bereicherung erlebt Gerade auch die kulturelle Durch-mischung ermoumlglicht dass schweizerische Kinder und Migrantenkinder gegenseitig eine positivere Einstellung zueinander entwickeln mehr miteinander sprechen und auf diese Weise auch bdquointerkulturelleldquo Freundschaften entstehen
Der Kontakt mit anderen Kulturen anderen Faumlhigkeiten und Begabun-gen ist eine Qualitaumlt welche den Herausforderungen im Umgang mit dieser Heterogenitaumlt gegenuumlbersteht Letztlich gewinnen langfristig alle ndash sowohl leistungsstaumlrkere wie leistungsschwaumlchere Schuumllerinnen und Schuumller sowohl Schweizer- wie Migrantenkinder ndash wenn die Hetero-genitaumlt dh die Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen als ge-sellschaftliche Realitaumlt akzeptiert und als Chance wahrgenommen wird
13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung Grundanspruumlche
Lehrplan 21
Bereits die bisherigen Lehrplaumlne des Kindergartens und der Volks-schule waren auf den Unterricht mit heterogen zusammengesetzten Klassen ausgerichtet Sie wiesen die Lehrpersonen an die verschiede-nen Lernvoraussetzungen der Kinder bei der Planung und Durchfuumlh-rung des Unterrichts zu beruumlcksichtigen Auch im Lehrplan 21 ist explizit der Auftrag formuliert Schuumllerinnen und Schuumller beim Aufbau von persoumlnlichen Interessen dem Vertiefen von individuellen Begabungen und in der Entwicklung ihrer individuellen Persoumlnlichkeit zu ermutigen begleiten und zu unterstuumltzen wobei die Vermittlung von Kompetenzen am Entwicklungsstand der Schuumllerinnen und Schuumller anknuumlpfen soll Explizit sollen
bull Lerngelegenheiten angeboten werden die dem unterschiedli-chen Lern- und Leistungsstand sowie der Heterogenitaumlt Rech-nung tragen
bull durch differenzierende Unterrichtsangebote individuelle Lern-wege ermoumlglicht und zielgerichtet begleitet werden
bull die Lehrpersonen den Unterricht an die unterschiedlichen Vo-raussetzungen der Lernenden anpassen dass moumlglichst allen Schuumllerinnen und Schuumllern Lernfortschritte ermoumlglicht werden
bull (leistungs-) differenzierende dem Entwicklungs- und Lernstand (von Schuumllern oder Schuumllergruppen) entsprechende Aufgaben gestellt werden
Zeigen die durch die Lehrpersonen im Unterricht getroffenen Unterstuumlt-zungs- Differenzierungs- und Individualisierungsmassnahmen keine
8
Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
9
16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
10
Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
11
bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
12
Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
13
Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
14
2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
15
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
16
Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
17
Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
18
DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
29
Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
5
23 Besondere Klassen 34
231 Allgemeines 34 232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) 34 233 Einschulungsklassen (EK) 35 234 Beurteilung Uumlbertritte 35 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen Foumlrderung 35 2342 Beurteilung in Einschulungsklassen 36 2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt 36
24 Co-Teaching 36 241 Einsatzbereich 36 242 Ziele 36 243 Durchfuumlhrung 37
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 38
31 Praumlvention von Lernstoumlrungen 38 311 Grundsaumltzliches 38 312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen 38 313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen 38 32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten 39 321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima 39 322 Unterstuumltzung von Kindern mit Asperger Syndrom schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo 40 323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieriger Klassenzusammensetzung oder -fuumlhrung 41
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB) 41 34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung 42
341 Guumltekriterien 42 342 ICF ndash Eine internationale Klassifikation 43 343 Umsetzung 45
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix 47 36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen 48 361 Allgemeines 48 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ 48 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung 48
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 50
41 BMV-Lektionenpool 50 411 Berechnung des BMV-Lektionenpools 50 412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools 50 42 Verwendung des BMV-Lektionenpools 50 421 Verwendung des Lektionenpools 50 422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 51 43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 52 431 Allgemeine Hinweise 52 432 Konzeptinhalt 52 433 Auftrag der Gemeinden 53 434 Auftrag der Schulleitung 53 44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote 53 441 Schulinterne Angebote 53 442 Angebote des AKVB 53 443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE 54 444 Weitere Angebote 54
5 Abkuumlrzungsverzeichnis 55 6 Anhaumlnge 56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA 56 Anhang 2 Stufenmodell 57 Anhang 3 Literatur 58 Impressum 59
6
1 Einleitung 11 Zweck dieses Leitfadens
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen in der Volksschule
Lehrplan 21
Leitfaden IBEM unter wwwerzbechibem
Der Leitfaden als Umsetzungshilfe
Dieser Leitfaden unterstuumltzt in erster Linie Schulleitungen Gemeinde- und Schulbehoumlrden dabei die Verordnung uumlber die besonderen Mass-nahmen in der Volksschule (BMV) umzusetzen Er vermittelt aber auch den Lehrpersonen Hinweise zur Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Unterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf1
Mit dem Lehrplan 21 wird die Kompetenzorientierung des Unterrichts verbindlich eingefuumlhrt und mit ihr auch die Grundanspruumlche pro Zyklus Mit nuumltzlichen Hinweisen und Fallbeispielen klaumlrt der Leitfaden das Ver-haumlltnis zwischen Grundanspruch Nachteilsausgleich reduzierten indi-viduellen Lernzielen (rILZ) und besonderen Massnahmen
Weitere Informationen wwwgefbech wwwfed-bech wwwerzbechschulsozialarbeit wwwerzbechtagesschulen Vgl Kap 213 Integr Sonderschulbildung Bericht Sonderschulung und LP 21 unter wwwerzbechintegrative-sonderschulung
Naht- und Schnittstellen Die heilpaumldagogische Fruumlherziehung die Schulsozialarbeit sowie die Tagesschulangebote sind nicht Gegenstand dieses Leitfadens Ebenso der Unterricht an Sonderschulen
Der Leitfaden beinhaltet jedoch wichtige Hinweise zur Bewilligung und Umsetzung der Integrativen Sonderschulbildung in der Regelschule insbesondere auch zur Bedeutung des Lehrplans 21 fuumlr diesen Unter-richt Vertiefte Informationen finden sich im Bericht Sonderschulung und Lehrplan 21 (D-EDK 31 Januar 2018)
Leitfaden Schulsozialarbeit Vgl wwwerzbechschulsozialarbeit
Der Kanton Bern verfuumlgt uumlber ein breit gefaumlchertes Foumlrder- und Unter-stuumltzungsangebot fuumlr Kinder und Jugendliche mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf und deren Familien Nebst klar abgegrenzten Zustaumlndigkeitsbereichen gibt es Taumltigkeitsbe-reiche und Angebote die sich ergaumlnzen oder uumlberschneiden So bei-spielsweise die schulische Heilpaumldagogik (IF) die Schulsozialarbeit und die Angebote der Erziehungsberatung Eine gute Kooperation zwi-schen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren im Sinn von multipro-fessionellen Teams erhoumlht die Qualitaumlt der Interventionen Eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Schnitt- und Nahtstellen befindet sich im Leitfaden Schulsozialarbeit (S 14 15) ein Auszug davon in Anhang 1
1 Terminologie Besonderer Foumlrderbedarf kann mit den Mitteln der Regelschule gedeckt werden (Art 17 VSG) besonderer Bildungsbedarf mit den Mitteln der Sonderschule (Art 18 VSG)
Einleitung
7
12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule
Heterogenitaumlt als Chance nutzen Vgl CAS der PHBern
Heterogenitaumlt ist als Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb schulischer Lerngruppen insbesondere in Bezug auf Geschlecht Alter Leistung Motivation Sprache Herkunft und Entwicklungsstand zu verstehen
Bereits beim Eintritt in den Kindergarten oder spaumlter beim Uumlbertritt in die Primarstufe weisen Kinder bezuumlglich ihrer Begabungen und Kom-petenzen grosse Entwicklungsunterschiede auf Gleichzeitig setzen sich die meisten Klassen der Kindergaumlrten und Schulen im Kanton Bern kulturell vielfaumlltig zusammen
Diese Leistungs- und Begabungsheterogenitaumlt sowie die kulturelle Viel-falt der Kinder werden von den Lehrpersonen oft als Erschwernis fuumlr die Organisation und die Durchfuumlhrung des Unterrichts wahrgenom-men Schuumllerinnen und Schuumller profitieren jedoch von dieser Durchmi-schung Der gemeinsame Unterricht wird von den Betroffenen selbst groumlsstenteils als Bereicherung erlebt Gerade auch die kulturelle Durch-mischung ermoumlglicht dass schweizerische Kinder und Migrantenkinder gegenseitig eine positivere Einstellung zueinander entwickeln mehr miteinander sprechen und auf diese Weise auch bdquointerkulturelleldquo Freundschaften entstehen
Der Kontakt mit anderen Kulturen anderen Faumlhigkeiten und Begabun-gen ist eine Qualitaumlt welche den Herausforderungen im Umgang mit dieser Heterogenitaumlt gegenuumlbersteht Letztlich gewinnen langfristig alle ndash sowohl leistungsstaumlrkere wie leistungsschwaumlchere Schuumllerinnen und Schuumller sowohl Schweizer- wie Migrantenkinder ndash wenn die Hetero-genitaumlt dh die Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen als ge-sellschaftliche Realitaumlt akzeptiert und als Chance wahrgenommen wird
13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung Grundanspruumlche
Lehrplan 21
Bereits die bisherigen Lehrplaumlne des Kindergartens und der Volks-schule waren auf den Unterricht mit heterogen zusammengesetzten Klassen ausgerichtet Sie wiesen die Lehrpersonen an die verschiede-nen Lernvoraussetzungen der Kinder bei der Planung und Durchfuumlh-rung des Unterrichts zu beruumlcksichtigen Auch im Lehrplan 21 ist explizit der Auftrag formuliert Schuumllerinnen und Schuumller beim Aufbau von persoumlnlichen Interessen dem Vertiefen von individuellen Begabungen und in der Entwicklung ihrer individuellen Persoumlnlichkeit zu ermutigen begleiten und zu unterstuumltzen wobei die Vermittlung von Kompetenzen am Entwicklungsstand der Schuumllerinnen und Schuumller anknuumlpfen soll Explizit sollen
bull Lerngelegenheiten angeboten werden die dem unterschiedli-chen Lern- und Leistungsstand sowie der Heterogenitaumlt Rech-nung tragen
bull durch differenzierende Unterrichtsangebote individuelle Lern-wege ermoumlglicht und zielgerichtet begleitet werden
bull die Lehrpersonen den Unterricht an die unterschiedlichen Vo-raussetzungen der Lernenden anpassen dass moumlglichst allen Schuumllerinnen und Schuumllern Lernfortschritte ermoumlglicht werden
bull (leistungs-) differenzierende dem Entwicklungs- und Lernstand (von Schuumllern oder Schuumllergruppen) entsprechende Aufgaben gestellt werden
Zeigen die durch die Lehrpersonen im Unterricht getroffenen Unterstuumlt-zungs- Differenzierungs- und Individualisierungsmassnahmen keine
8
Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
9
16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
10
Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
11
bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
12
Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
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Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
24
22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
6
1 Einleitung 11 Zweck dieses Leitfadens
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen in der Volksschule
Lehrplan 21
Leitfaden IBEM unter wwwerzbechibem
Der Leitfaden als Umsetzungshilfe
Dieser Leitfaden unterstuumltzt in erster Linie Schulleitungen Gemeinde- und Schulbehoumlrden dabei die Verordnung uumlber die besonderen Mass-nahmen in der Volksschule (BMV) umzusetzen Er vermittelt aber auch den Lehrpersonen Hinweise zur Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Unterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf1
Mit dem Lehrplan 21 wird die Kompetenzorientierung des Unterrichts verbindlich eingefuumlhrt und mit ihr auch die Grundanspruumlche pro Zyklus Mit nuumltzlichen Hinweisen und Fallbeispielen klaumlrt der Leitfaden das Ver-haumlltnis zwischen Grundanspruch Nachteilsausgleich reduzierten indi-viduellen Lernzielen (rILZ) und besonderen Massnahmen
Weitere Informationen wwwgefbech wwwfed-bech wwwerzbechschulsozialarbeit wwwerzbechtagesschulen Vgl Kap 213 Integr Sonderschulbildung Bericht Sonderschulung und LP 21 unter wwwerzbechintegrative-sonderschulung
Naht- und Schnittstellen Die heilpaumldagogische Fruumlherziehung die Schulsozialarbeit sowie die Tagesschulangebote sind nicht Gegenstand dieses Leitfadens Ebenso der Unterricht an Sonderschulen
Der Leitfaden beinhaltet jedoch wichtige Hinweise zur Bewilligung und Umsetzung der Integrativen Sonderschulbildung in der Regelschule insbesondere auch zur Bedeutung des Lehrplans 21 fuumlr diesen Unter-richt Vertiefte Informationen finden sich im Bericht Sonderschulung und Lehrplan 21 (D-EDK 31 Januar 2018)
Leitfaden Schulsozialarbeit Vgl wwwerzbechschulsozialarbeit
Der Kanton Bern verfuumlgt uumlber ein breit gefaumlchertes Foumlrder- und Unter-stuumltzungsangebot fuumlr Kinder und Jugendliche mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf und deren Familien Nebst klar abgegrenzten Zustaumlndigkeitsbereichen gibt es Taumltigkeitsbe-reiche und Angebote die sich ergaumlnzen oder uumlberschneiden So bei-spielsweise die schulische Heilpaumldagogik (IF) die Schulsozialarbeit und die Angebote der Erziehungsberatung Eine gute Kooperation zwi-schen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren im Sinn von multipro-fessionellen Teams erhoumlht die Qualitaumlt der Interventionen Eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Schnitt- und Nahtstellen befindet sich im Leitfaden Schulsozialarbeit (S 14 15) ein Auszug davon in Anhang 1
1 Terminologie Besonderer Foumlrderbedarf kann mit den Mitteln der Regelschule gedeckt werden (Art 17 VSG) besonderer Bildungsbedarf mit den Mitteln der Sonderschule (Art 18 VSG)
Einleitung
7
12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule
Heterogenitaumlt als Chance nutzen Vgl CAS der PHBern
Heterogenitaumlt ist als Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb schulischer Lerngruppen insbesondere in Bezug auf Geschlecht Alter Leistung Motivation Sprache Herkunft und Entwicklungsstand zu verstehen
Bereits beim Eintritt in den Kindergarten oder spaumlter beim Uumlbertritt in die Primarstufe weisen Kinder bezuumlglich ihrer Begabungen und Kom-petenzen grosse Entwicklungsunterschiede auf Gleichzeitig setzen sich die meisten Klassen der Kindergaumlrten und Schulen im Kanton Bern kulturell vielfaumlltig zusammen
Diese Leistungs- und Begabungsheterogenitaumlt sowie die kulturelle Viel-falt der Kinder werden von den Lehrpersonen oft als Erschwernis fuumlr die Organisation und die Durchfuumlhrung des Unterrichts wahrgenom-men Schuumllerinnen und Schuumller profitieren jedoch von dieser Durchmi-schung Der gemeinsame Unterricht wird von den Betroffenen selbst groumlsstenteils als Bereicherung erlebt Gerade auch die kulturelle Durch-mischung ermoumlglicht dass schweizerische Kinder und Migrantenkinder gegenseitig eine positivere Einstellung zueinander entwickeln mehr miteinander sprechen und auf diese Weise auch bdquointerkulturelleldquo Freundschaften entstehen
Der Kontakt mit anderen Kulturen anderen Faumlhigkeiten und Begabun-gen ist eine Qualitaumlt welche den Herausforderungen im Umgang mit dieser Heterogenitaumlt gegenuumlbersteht Letztlich gewinnen langfristig alle ndash sowohl leistungsstaumlrkere wie leistungsschwaumlchere Schuumllerinnen und Schuumller sowohl Schweizer- wie Migrantenkinder ndash wenn die Hetero-genitaumlt dh die Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen als ge-sellschaftliche Realitaumlt akzeptiert und als Chance wahrgenommen wird
13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung Grundanspruumlche
Lehrplan 21
Bereits die bisherigen Lehrplaumlne des Kindergartens und der Volks-schule waren auf den Unterricht mit heterogen zusammengesetzten Klassen ausgerichtet Sie wiesen die Lehrpersonen an die verschiede-nen Lernvoraussetzungen der Kinder bei der Planung und Durchfuumlh-rung des Unterrichts zu beruumlcksichtigen Auch im Lehrplan 21 ist explizit der Auftrag formuliert Schuumllerinnen und Schuumller beim Aufbau von persoumlnlichen Interessen dem Vertiefen von individuellen Begabungen und in der Entwicklung ihrer individuellen Persoumlnlichkeit zu ermutigen begleiten und zu unterstuumltzen wobei die Vermittlung von Kompetenzen am Entwicklungsstand der Schuumllerinnen und Schuumller anknuumlpfen soll Explizit sollen
bull Lerngelegenheiten angeboten werden die dem unterschiedli-chen Lern- und Leistungsstand sowie der Heterogenitaumlt Rech-nung tragen
bull durch differenzierende Unterrichtsangebote individuelle Lern-wege ermoumlglicht und zielgerichtet begleitet werden
bull die Lehrpersonen den Unterricht an die unterschiedlichen Vo-raussetzungen der Lernenden anpassen dass moumlglichst allen Schuumllerinnen und Schuumllern Lernfortschritte ermoumlglicht werden
bull (leistungs-) differenzierende dem Entwicklungs- und Lernstand (von Schuumllern oder Schuumllergruppen) entsprechende Aufgaben gestellt werden
Zeigen die durch die Lehrpersonen im Unterricht getroffenen Unterstuumlt-zungs- Differenzierungs- und Individualisierungsmassnahmen keine
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Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
9
16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
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Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
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bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
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Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
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Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
traumlg
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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12 Heterogenitaumlt im Kindergarten und in der Schule
Heterogenitaumlt als Chance nutzen Vgl CAS der PHBern
Heterogenitaumlt ist als Verschiedenheit und Vielfalt innerhalb schulischer Lerngruppen insbesondere in Bezug auf Geschlecht Alter Leistung Motivation Sprache Herkunft und Entwicklungsstand zu verstehen
Bereits beim Eintritt in den Kindergarten oder spaumlter beim Uumlbertritt in die Primarstufe weisen Kinder bezuumlglich ihrer Begabungen und Kom-petenzen grosse Entwicklungsunterschiede auf Gleichzeitig setzen sich die meisten Klassen der Kindergaumlrten und Schulen im Kanton Bern kulturell vielfaumlltig zusammen
Diese Leistungs- und Begabungsheterogenitaumlt sowie die kulturelle Viel-falt der Kinder werden von den Lehrpersonen oft als Erschwernis fuumlr die Organisation und die Durchfuumlhrung des Unterrichts wahrgenom-men Schuumllerinnen und Schuumller profitieren jedoch von dieser Durchmi-schung Der gemeinsame Unterricht wird von den Betroffenen selbst groumlsstenteils als Bereicherung erlebt Gerade auch die kulturelle Durch-mischung ermoumlglicht dass schweizerische Kinder und Migrantenkinder gegenseitig eine positivere Einstellung zueinander entwickeln mehr miteinander sprechen und auf diese Weise auch bdquointerkulturelleldquo Freundschaften entstehen
Der Kontakt mit anderen Kulturen anderen Faumlhigkeiten und Begabun-gen ist eine Qualitaumlt welche den Herausforderungen im Umgang mit dieser Heterogenitaumlt gegenuumlbersteht Letztlich gewinnen langfristig alle ndash sowohl leistungsstaumlrkere wie leistungsschwaumlchere Schuumllerinnen und Schuumller sowohl Schweizer- wie Migrantenkinder ndash wenn die Hetero-genitaumlt dh die Verschiedenheit der Kinder und Jugendlichen als ge-sellschaftliche Realitaumlt akzeptiert und als Chance wahrgenommen wird
13 Individuelle Lernwege innere Differenzierung Grundanspruumlche
Lehrplan 21
Bereits die bisherigen Lehrplaumlne des Kindergartens und der Volks-schule waren auf den Unterricht mit heterogen zusammengesetzten Klassen ausgerichtet Sie wiesen die Lehrpersonen an die verschiede-nen Lernvoraussetzungen der Kinder bei der Planung und Durchfuumlh-rung des Unterrichts zu beruumlcksichtigen Auch im Lehrplan 21 ist explizit der Auftrag formuliert Schuumllerinnen und Schuumller beim Aufbau von persoumlnlichen Interessen dem Vertiefen von individuellen Begabungen und in der Entwicklung ihrer individuellen Persoumlnlichkeit zu ermutigen begleiten und zu unterstuumltzen wobei die Vermittlung von Kompetenzen am Entwicklungsstand der Schuumllerinnen und Schuumller anknuumlpfen soll Explizit sollen
bull Lerngelegenheiten angeboten werden die dem unterschiedli-chen Lern- und Leistungsstand sowie der Heterogenitaumlt Rech-nung tragen
bull durch differenzierende Unterrichtsangebote individuelle Lern-wege ermoumlglicht und zielgerichtet begleitet werden
bull die Lehrpersonen den Unterricht an die unterschiedlichen Vo-raussetzungen der Lernenden anpassen dass moumlglichst allen Schuumllerinnen und Schuumllern Lernfortschritte ermoumlglicht werden
bull (leistungs-) differenzierende dem Entwicklungs- und Lernstand (von Schuumllern oder Schuumllergruppen) entsprechende Aufgaben gestellt werden
Zeigen die durch die Lehrpersonen im Unterricht getroffenen Unterstuumlt-zungs- Differenzierungs- und Individualisierungsmassnahmen keine
8
Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
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16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
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Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
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bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
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Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
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Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
29
Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
37
Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Vgl Lehrplan 21 Umgang mit Heterogenitaumlt Stufenmodell rILZ - Grundanspruumlche Vgl Kap 2122
oder zu wenig Wirkung ist die Zuweisung zu einer besonderen Mass-nahme nach dem Stufenmodell (siehe Anhang 2) in Betracht zu ziehen Kapitel 2122 klaumlrt das Verhaumlltnis zwischen den Grundanspruumlchen des Lehrplans 21 Lernzielanpassung Massnahmen zum Ausgleich von Benachteiligungen und besonderen Massnahmen
14 Integration als Ziel und Weg
VSG Volksschulgesetz
Integration ist die Regel Vgl Art 3 Abs 1 BMV
Angesichts der Herausforderung der Heterogenitaumlt hat der bernische Gesetzgeber in Artikel 17 VSG ein langfristiges Ziel vorgegeben Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf sollen in der Regel in den Regelklassen des Kindergartens und der Volksschule unterrichtet werden2
Den Gemeinden eine bestimmte Anzahl Lektionen fuumlr besondere Foumlr-dermassnahmen zur Verfuumlgung Die Gemeinden entscheiden selbst ob sie einen Anteil dieser Lektionen fuumlr die Foumlrderung in besonderen Klassen oder vollumfaumlnglich fuumlr integrativ umgesetzte Unterstuumltzungs-massnahmen einsetzen Es steht den Gemeinden somit weitgehend frei nach welchem Modell sie die schulische Integration umsetzen wol-len und koumlnnen
15 Besondere Unterstuumltzungsangebote nach BMV
Besondere Massnahmen nach BMV Vgl Art 2 Abs1 BMV Die Besonderen Massnahmen
Die besonderen Unterstuumltzungsangebote werden in Umsetzung von Art 17 VSG bdquoBesondere Massnahmenldquo genannt und werden rechtlich in der BMV geregelt
Es sind dies
- die Massnahmen zur besonderen Foumlrderung - der Spezialunterricht - die besonderen Klassen - das Co-Teaching
22 Art 17 Abs 1 VSG lautet bdquoSchuumllerinnen und Schuumllern deren schulische Ausbildung durch Stoumlrungen und Behinderungen oder durch Probleme bei der sprachlichen und kulturellen Integration erschwert wird sowie Schuumllerinnen und Schuumllern mit ausseror-dentlichen Begabungen soll in der Regel der Besuch der ordentlichen Bildungsgaumlnge ermoumlglicht werdenldquo
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16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
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Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
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bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
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Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
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Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
40
Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
9
16 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen
161 Einleitende Bemerkungen
Besonderer Foumlrderbedarf entsteht nicht nur aufgrund von schulischem Versagen oder ausserordentlicher Begabung Oft sind es verschiedene Faktoren im gesamten Lebensbereich des Kindes welche den Aufbau guter sozialer Beziehungen und das schulische Lernen erschweren Betroffene Kinder und Jugendliche benoumltigen besondere Betreuung und Begleitung sowohl im haumluslichen als auch im schulischen Umfeld
Ausgangspunkt einer besonderen Foumlrderung sind die Staumlrken die Kompetenzen und die Ressourcen des einzelnen Kindes und Jugend-lichen Besondere schulische Foumlrderung geschieht in der Regel im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwor-tung der beteiligten Lehrpersonen und ndash soweit moumlglich ndash mit Einbezug der Eltern
Integrierte und integrierende Foumlrderarbeit ist nicht nur eine Frage der Kindergarten- und Schulstruktur oder der Organisation Vielmehr setzt sie die Entwicklung einer integrativen Haltung und ein fuumlr alle Beteilig-ten hohes Mass an Engagement und beruflichen Kompetenzen voraus Integrative Haltung ist jedoch nicht nur Voraussetzung sondern auch Folge von integrativer Schulpraxis
Die Unterstuumltzungsangebote von Kindergarten und Volksschule ermoumlg-lichen gezielte ganzheitliche Foumlrderung unterstuumltzen Lehr- und Be-zugspersonen wenn die Erziehungs- und Bildungsarbeit besonders anspruchsvoll ist bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei Schwierigkeiten und ermoumlglichen praumlventive Massnahmen Sie sind individualisierend den Lernvoraussetzungen der Situation und den Lernzielen angepasst ein-zusetzen
Modell und Konzept Vgl Art 4 und 8 BMV
162 Konzept Die Umsetzung der BMV erfordert ein Umsetzungskonzept Darin defi-niert die Gemeinde wie die Besonderen Massnahmen organisiert sind und wie die ihr gemaumlss BMV zugewiesenen Lektionen eingesetzt wer-den Das Konzept wird durch die Gemeinden per Erlass bestimmt Aumln-derungen koumlnnen nur durch die zustaumlndige Behoumlrde vorgenommen werden
Das Konzept beruumlcksichtigt dass Kinder und Jugendliche mit beson-derem Foumlrderbedarf in der Regel in den Regelklassen unterrichtet wer-den Die besondere Foumlrderung geschieht in erster Linie im Rahmen der Klasse in Zusammenarbeit zwischen den Regellehrpersonen und den Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht DaZ oder BF
Je nach den spezifischen Erfordernissen der Kinder oder der Organi-sation des Unterrichts kann die spezifische Foumlrderung in Kleingruppen oder ausnahmsweise im Einzelunterricht auch ausserhalb des Klassen-zimmers in anderen geeigneten nahen und entsprechend ausgestatte-ten Raumlumen stattfinden
Falls die Gemeinde besondere Klassen fuumlhrt sind diese in Bezug auf die Regelklassen kooperativ und durchlaumlssig auszugestalten
10
Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
11
bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
12
Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
13
Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
14
2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
10
Individuelle Foumlrderung Vgl Art 2 Abs 2 und 3 BMV
163 Positive Grundhaltung Bei den Bemuumlhungen um integrative Schulmodelle darf der Grundsatz nicht ausser Acht gelassen werden wonach Schuumllerinnen und Schuumller so gefoumlrdert werden sollen dass ihren Faumlhigkeiten und ihrem Bedarf entsprechend der voraussichtlich bestmoumlgliche Lernerfolg resultiert Diese individuell angemessene Foumlrderung kann nach wie vor durch teil-weisen oder vollstaumlndigen Besuch von besonderen Klassen erfolgen
Die Sensibilisierung aller an einem Kindergarten oder einer Schule Be-teiligten ist fuumlr die Realisierung optimaler Foumlrderung entscheidend Eine positive Grundhaltung moumlglichst aller Beteiligten ist eine wichtige Vo-raussetzung zur erfolgreichen Umsetzung der schulischen Integration Dabei gilt es zu beruumlcksichtigen dass sich die Haltung durch die Mitar-beit in integrativen Prozessen entwickeln kann
164 Paumldagogik der Vielfalt Paumldagogik der Vielfalt orientiert sich an der Vision einer Schule ohne Ausgrenzung anerkennt Unterschiede und wendet sich gegen die Be-nachteiligung von Kindern und Jugendlichen Sie traumlgt der Begabungs- und Leistungsheterogenitaumlt sowie der kultu-rellen Verschiedenheit der Schuumllerinnen und Schuumller in einer Klasse Rechnung Das Unterrichtskonzept orientiert sich am Ziel Schuumllerin-nen und Schuumllern unter Beruumlcksichtigung ihrer Lernvoraussetzungen durch interessengeleiteten und begabungsbezogenen Unterricht Lern-erfolge zu ermoumlglichen Merkmale eines solchen Unterrichts sind bei-spielsweise eigene Lernwege verschiedene Lerntempi individuelle Lernportfolios Reflexionsphasen selbstgesteuertes Lernen usw Das bedeutet fuumlr den Unterricht dass sowohl zu individualisieren als auch auf die Foumlrderung der Gemeinsamkeit zu achten ist Individuali-sierender Unterricht wird demnach zB von Ritualen begleitet Dazu verfuumlgen Lehrpersonen uumlber die erforderlichen paumldagogisch-di-daktischen und methodischen Grundkompetenzen sowie die Aufmerk-samkeit die einzelnen Schuumllerinnen und Schuumller differenziert wahrzu-nehmen Sie akzeptieren und setzen Grenzen akzeptieren und ermoumlg-lichen multiple und heterogene sowie ritualisierte Lernprozesse
Vgl Kap 35 Zuweisungsmatrix
165 Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit Die Unterstuumltzung der Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlr-derbedarf kann nur durch ein Ineinanderwirken von Regelunterricht und den Besonderen Massnahmen wirkungsvoll erfolgen Der Zusammen-arbeit zwischen den Regellehrpersonen und den BM-Lehrpersonen (Lehrpersonen die in den Bereichen Spezialunterricht DaZ Rhythmik und besondere Klassen taumltig sind) kommt daher generell eine hohe Be-deutung zu nicht nur in anspruchsvollen komplexen Situationen Die folgende Zusammenstellung kann die Beteiligten dabei unterstuumlt-zen Rollen zu klaumlren sowie Ablaumlufe und Verfahren allenfalls zu opti-mieren
Die Klassenlehrperson bull klaumlrt mit der BM-Lehrperson die erforderlichen Schritte fuumlr die Zu-
weisung zu einer besonderen Massnahme bull stellt der zustaumlndigen Schulleitung die erforderlichen Antraumlge bull nimmt mit Einverstaumlndnis der Eltern die noumltigen Anmeldungen
vor (Abklaumlrung bei der EB fachspezifische Beurteilung durch LfS oder DaZ-Lehrperson usw)
bull informiert die BM-Lehrperson uumlber Gespraumlche mit Fachstellen und Eltern oder zieht diese zu Gespraumlchen bei
11
bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
12
Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
13
Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
11
bull formuliert bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der BM-Lehrperson individuelle Lernziele oder Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull beantragt in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen (Klas-senteam LfS) und mit Einverstaumlndnis der Eltern ein Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden nach Art 19 DVBS bei der Schulleitung und setzt ggf Anpas-sungsmassnahmen im Unterricht um
bull tauscht sich unter Einbezug der Lehrpersonen des Klas-senteams regelmaumlssig mit den BM-Lehrpersonen uumlber Foumlrder-schwerpunkte und Fortschritte der zugewiesenen Schuumllerinnen und Schuumller aus
bull nimmt unter Einbezug der Lehrpersonen des Klassenteams In-formationen und Hinweise der BM-Lehrperson zur Foumlrderung der Schuumllerinnen und Schuumller im Regelunterricht entgegen
bull beruumlcksichtigt bei der Beurteilung sowie bei Schullaufbahnent-scheiden allfaumlllige Verfuumlgungen der Schulleitung (rILZ Art 19 42 oder 5763 DVBS) und bezieht die Einschaumltzung der BM-Lehrpersonen zu den Lernfortschritten und der Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller mit ein
bull zieht zur Sicherung einer guten Verstaumlndigung in Gespraumlchen mit Eltern ohne Kenntnisse oder mit noch geringen Kenntnissen der deutschen Sprache eine dolmetschende oder interkulturell uumlbersetzende Person bei
bull stellt gemaumlss schulinterner Regelung gemeinsam mit den BM-Lehrpersonen die Pflege und Weitergabe der Dokumentation si-cher
Die BM-Lehrperson
bull erstellt auf der Basis ihrer fachspezifischen Beurteilung oder ei-nes Fachberichts und in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrperson eine Foumlrderplanung
bull setzt diese im Unterricht (bei integrativer Form der besonderen Massnahme in Zusammenarbeit oder Teamteaching mit der Klassen- oder Fachlehrperson) um
bull bringt ihre Einschaumltzung der Lernfortschritte und Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller bei der Beurteilung sowie bei Promo-tions- und Laufbahnentscheiden ein
bull gibt im Bereich DaZ zuhanden der Schulleitung ihr Fachurteil ab (Bericht) fuumlr Antraumlge der Klassenlehrperson zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung aus wichtigen Gruumlnden gemaumlss Art 19 DVBS
bull bespricht und formuliert mit der Regellehrperson die individuellen Lernziele bzw die Ausgleichsmassnahmen nach Art 19 DVBS
bull unterstuumltzt die Klassenlehrperson bei der Elternarbeit
12
Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
13
Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
12
Berufsauftrag Schulleitung Vgl Art 89 LAV Mitarbeitergespraumlch Vgl Art 63 ff LAV
166 Die Schulleitung fuumlhrt Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der Schulleitung Ihre Haltung gegenuumlber der schulischen Integration ist ei-ner der wesentlichen Gelingensbedingungen Die Schulleitung leitet Veraumlnderungs- und Umsetzungsprozesse ein und informiert die Schul- und Gemeindebehoumlrden sowie die Eltern re-gelmaumlssig uumlber erfolgte oder bevorstehende Schulentwicklung Die Schulleitung verfuumlgt im Rahmen ihres Berufsauftrags (vgl Art 89 LAV) insbesondere uumlber die Kompetenz fuumlr die Steuerung der Umset-zungsprozesse und fuumlr einen bedarfsgerechten und effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen Entscheidungen zu treffen und notwen-dige Massnahmen einzuleiten
Ebenso kann sie zur Qualitaumltsentwicklung im Rahmen des Mitarbeiter-gespraumlchs mit den einzelnen Lehrpersonen Ziele und Weiterbildungs-massnahmen vereinbaren
Wichtiger Hinweis In Schulorganisationseinheiten mit mehreren Schulleitungen (z B Hauptschulleitung Stufenleitung Co-Schulleitung IBEM-Schulleitung usw) ist in den Reglementen oder Umsetzungskonzepten der Gemein-den die jeweilige Zustaumlndigkeit klar zu regeln Fuumlr den Bereich der be-sonderen Massnahmen betrifft dies insbesondere die folgenden Zu-staumlndigkeiten
bull Anstellung und Fuumlhrung der Lehrpersonen fuumlr besondere Massnahmen
bull Zuweisung der Schuumllerinnen und Schuumller bull Verwendung des BMV-Lektionenpools bull Einsatz von Co-Teaching
vgl Kap 42 Richtwerte zur Verwendung des Lektionenpools
167 Personelle und finanzielle Ressourcen Den Gemeinden wird fuumlr die Umsetzung der Besonderen Massnahmen durch das AKVB alle drei Jahre ein Lektionenpool zugeteilt Den Ge-meinden wird fuumlr die Verwendung des Lektionenpools viel Verantwor-tung uumlbertragen und ein grosser Gestaltungsspielraum gewaumlhrt Damit koumlnnen sie ihr Lehrpersonal und die zugeteilten Lektionen dem vor Ort vorhandenen Foumlrderbedarf entsprechend einsetzen Die Zuteilung der Lektionen zu den einzelnen Massnahmen ist durch die Schulleitung periodisch zu uumlberpruumlfen und gegebenenfalls dem Be-darf anzupassen
Entlastungslektionen Vgl Art 16a LADV
168 Entlastungslektionen fuumlr Lehrpersonen Regellehrpersonen koumlnnen gemaumlss Art 16a LADV mit bis zu zwei Wochenlektionen entlastet werden wenn sie durch Gespraumlche mit Fachpersonen oder wegen der Integration von Sonderschuumllerinnen und -schuumllern ausserordentlich belastet sind
Das zustaumlndige Schulinspektorat entscheidet daruumlber ob die Belas-tung ausserordentlich ist und bewilligt ggf die Entlastung
Zur Abgeltung des ausserordentlichen Aufwands fuumlr Koordination und Kommunikation mit Eltern und Institutionen usw erhalten Lehrperso-nen an Intensivkursen DaZ eine Entlastungslektion Sollten sich an einem Intensivkurs DaZ mehrere Lehrpersonen in die-sen Aufgaben teilen koumlnnen sie die Entlastungslektion aufteilen
13
Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
14
2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
15
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
40
Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
13
Vgl AKVB-Broschuumlre bdquoSchulraum gestaltenldquo
169 Schulraumlume sind Lern- und Lebensraumlume Schulraumlume sind Lernraumlume Arbeitsraumlume und Lebensraumlume zu-gleich Sie koumlnnen Lehr- und Lernprozesse unterstuumltzen wenn sie ent-sprechend gestaltet werden Sowohl die Schuumllerinnen und Schuumller als auch die Lehrpersonen sollen sich darin wohl fuumlhlen
Unterricht der sich an individuellem Lernen Selbstorganisation und vielfaumlltiger Didaktik orientiert stellt gewisse Anforderungen an den Schulraum In ihm sollen Schuumllerinnen und Schuumller individuell und in Gruppen arbeiten sowie selbststaumlndig mit Lernmaterialien und -geraumlten umgehen koumlnnen
Die Raumlume sind idealerweise flexibel gestaltbar und bieten Ruumlckzugs-moumlglichkeiten fuumlr konzentriertes Arbeiten Gleichzeitig sollten sie Platz fuumlr Interaktionen Dialoge und Praumlsentationen bereitstellen oder ent-sprechend umgebaut werden koumlnnen
Informations- und Beratungskontakte unter wwwerzbechibem wwwerzbechschulaufsicht wwwerzbecherziehungsberatung wwwphbernchihp wwwphbernchiwm
1610 Information Beratung Das AKVB bietet mit der Erziehungsberatung den Schulinspektoraten dem Fachbereich Besondere Massnahmen sowie dem IWM und dem IHP der PHBern den Schulen und Gemeinden Information und Bera-tung an
Regelmaumlssiges Informieren der Eltern und der Behoumlrden durch die Schulleitung uumlber Schulentwicklungsprozesse ist Voraussetzung fuumlr die Akzeptanz und die Unterstuumltzung der integrativen Schule
14
2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
15
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
16
Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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2 Besondere Massnahmen 21 Massnahmen zur besonderen Foumlrderung
211 Zweck Angebote
Massnahmen zur besonderen Foumlrderung dienen der Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf Besonderer Foumlrderbedarf kann entstehen aufgrund von Auffaumllligkeiten oder Stoumlrun-gen in einzelnen oder mehreren Entwicklungsbereichen oder aufgrund des Leistungs- oder Sozialverhaltens Im Weiteren koumlnnen Massnah-men ergriffen werden um schulischen Schwierigkeiten zu begegnen die durch eine fremde Erstsprache bedingt sind um Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung zu foumlrdern oder um Sonderschuumllerinnen und -schuumller integrativ zu unterrichten
Die Foumlrdermassnahmen umfassen zusaumltzliche Massnahmen im Rah-men des Klassenunterrichts sowie den Unterricht ergaumlnzende Mass-nahmen
Es sind dies
bull Individuelle Lernziele (ab 3 Primarschuljahr) bull Unterstuumltzung bei Integrativer Sonderschulung bull Unterstuumltzung bei Fremdsprachigkeit (DaZ-Angebote) bull Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse bull Begabtenfoumlrderung bull Rhythmik
Individuelle Lernziele Vgl Art 5 Abs 2 Bst a BMV
Vgl Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volks-schule DVBS
Vgl AHB LP 21 Kap 755 Angepasste Lern-ziele
212 Individuelle Lernziele (ILZ) 2121 Allgemeines Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche dauernd erheblich weniger bzw erheblich mehr leisten als durch die Lernziele vorgegeben ist kann die Schulleitung auf Antrag der Lehrpersonen und mit Einverstaumlndnis der Eltern ab dem 3 Schuljahr reduzierte bzw erweiterte individuelle Lern-ziele bewilligen
Bevor ein Kind nach reduzierten individuellen Lernzielen (riLZ) unter-richtet wird ist es bei festgestelltem Bedarf schon vorher mit innerer Differenzierung individuell zu foumlrdern
Achtung Die Verfuumlgung reduzierter individueller Lernziele ist eine wei-ter gehende Individualisierungsmassnahme Sie betrifft in der Regel promotionsrelevante Fachbereiche womit die Gefahr besteht dass die weitere Bildungslaufbahn der betroffenen Schuumllerinnen und Schuumller negativ beeinflusst werden koumlnnte Daher sollten reduzierte individuelle Lernziele nur mit allergroumlsster Vorsicht und nur dann angewandt wer-den wenn alle anderen Unterstuumltzungs- und Ausgleichsmassnahmen ausgeschoumlpft worden sind
Hinweis Individuelle Lernziele werden in den AHB zum LP 21 laquoangepasste Lernzieleraquo genannt
Individuelle Lernziele sind unabhaumlngig von weiteren besonderen Mas-snahmen einsetzbar Schuumllerinnen und Schuumller mit individuellen Lern-zielen haben nicht bdquoautomatischldquo einen Anspruch auf weitere beson-dere Unterstuumltzungsmassnahmen
Besondere Massnahmen
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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aZ)
Bega
bten
foumlrd
erun
g (B
F)
Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS Vgl Merkblatt zur DVBS
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20ff DVBS
Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung
In gewissen Faumlllen kann es angezeigt sein weitere Massnahmen ein-zuleiten Beispielsweise Logopaumldie wenn eine Schuumllerin oder ein Schuumller nebst einer andauernden Minderleistung in der Mathematik auch eine Sprachstoumlrung aufweist Umgekehrt sind ebenso alle beson-deren Massnahmen unabhaumlngig von individuellen Lernzielen einsetz-bar
Reduzierte oder erweiterte individuelle Lernziele in mehr als zwei Fauml-chern koumlnnen durch die Schulleitung im Einverstaumlndnis mit den Eltern nur auf Antrag der EB oder KJP bewilligt werden
Die Schulleitung veranlasst periodisch zu uumlberpruumlfen ob die individuel-len Lernziele noch angezeigt sind oder ob sie aufgehoben werden koumln-nen
2122 laquoNachteilsausgleichraquo - Grundanspruch - rILZ Die Frage nach der Bedeutung der Grundanspruumlche nach LP 21 in Zu-sammenhang mit der Gewaumlhrung eines laquoNachteilsausgleichsraquo (nach-folgend laquoAusgleichsmassnahmenraquo) oder mit der Verfuumlgung von rILZ laumlsst sich wie folgt beantworten Ausgleich von benachteiligenden Beeintraumlchtigungen Das durch das Behindertengleichstellungsgesetz festgehaltene Recht auf Massnahmen zum Ausgleich von behinderungsbedingten Benach-teiligungen bedeutet fuumlr die Volksschule dass Ausgleichsmassnahmen dann gewaumlhrt werden koumlnnen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dadurch die Lernziele des Lehrplans (beim Lehrplan 21 die Grundan-spruumlche der jeweiligen Zyklen) erreichen kann Die Schulleitung kann dazu nach Art 19 DVBS und gestuumltzt auf die Beurteilung einer Fachstelle individuelle Foumlrdermassnahmen und eine Abweichung von den Vorschriften zur Beurteilung bewilligen die im Sinne eines Ausgleichs von benachteiligend wirkenden Beeintraumlchti-gungen uumlber die ordentlichen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinausgehen Siehe Kapitel 363 bdquoAbweichen von den Vorschriften zur Beurteilungldquo Grundanspruch Die Grundanspruumlche des Lehrplans 21 koumlnnen als Orientierungshilfe fuumlr die Einschaumltzung beigezogen werden ob ein Schuumller oder eine Schuumllerin nach reduzierten individuellen Lernzielen arbeiten soll Wer-den die Grundanspruumlche nach einem Zyklus in erheblichem Mass nicht erreicht und diejenigen des naumlchsten voraussichtlich ebenso ist mit den Eltern eine Lernzielanpassung (rILZ) zu thematisieren Reduzierte individuelle Lernziele (rILZ) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die in einzelnen Fachbereichen die Lernziele trotz innerer Differenzierung in erheblichem Masse nicht er-reichen und nach reduzierten individuellen Lernzielen unterrichtet wer-den machen Ausgleichsmassnahmen keinen Sinn Hinweise zur Beurteilung bei rILZ Vgl Kap 362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit rILZ Hinweise zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung Vgl Kap 363 Abweichen von den Vorschriften zur Beurteilung)
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Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
16
Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit einer Intelligenzminderung Vgl Art 5 Abs 2 Bst b BMV
Bewilligungsverfahren integrative Sonder-schulbildung Vgl Art 11 Abs 6 BMV
Anderweitige Schulung oder Foumlrderung Vgl Art 18 Abs 2 VSG
213 Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit Intelligenzminderung (Integrative Son-derschulbildung)
Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung koumlnnen unter be-stimmten Voraussetzungen eine Sonderschulung integrativ in der oumlf-fentlichen Volksschule absolvieren
Dies eroumlffnet ihnen die Moumlglichkeit die Schule in der Naumlhe ihres Woh-norts zu besuchen und den Schulweg gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ihrer Wohnumgebung zuruumlckzulegen
Ihren Moumlglichkeiten entsprechend nehmen diese Kinder und Jugendli-chen auch an den besonderen Anlaumlssen der Klasse oder Schule teil
Vorgehen Damit das zustaumlndige Schulinspektorat die Integrative Sonderschulbil-dung bewilligen kann sind erforderlich
bull Gesuch der Eltern an das Schulinspektorat bull Abklaumlrung Beurteilung und Antrag der EB oder KJP bull Einverstaumlndnis der Schulleitung der Regelschule bull Bewilligung von heilpaumldagogischen Unterstuumltzungslektionen
durch die zustaumlndige Sonderschule
Wichtig Diese 4 Prozesse muumlssen nicht in einem bestimmten zeitli-chen Ablauf sondern koumlnnen parallel erfolgen
Die erforderliche Verfuumlgung des Schulinspektorats fuumlr eine anderwei-tige Schulung oder Foumlrderung nach Art 18 Abs 2 VSG wird in einem eigenstaumlndigen Verfahren erlassen Dies kann jedoch zeitgleich mit der Bewilligung der Integrativen Sonderschulbildung erfolgen
17
Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
18
DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Grafik 1 Bewilligungsverfahren Integrative Sonderschulbildung
Informationen zur Integrativen Sonderschul-bildung Vgl wwwerzbechintegrative-sonderschu-lung
In einem Merkblatt werden das Verfahren die Zustaumlndigkeiten sowie die Voraussetzungen fuumlr die Bewilligung der Integrativen Sonderschul-bildung beschrieben Eine Informationsschrift fuumlr interessierte Eltern fasst zudem die wich-tigsten Informationen zusammen und ein weiteres Merkblatt beschreibt foumlrderliche Faktoren fuumlr die Integrative Sonderschulbildung
Lektionen zur Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung Vgl Kap 41
Unterstuumltzung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahr-nehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrun-gen des Sozialverhaltens Vgl Kap 322
Die Integrative Sonderschulbildung kann durch die Bewilligung folgen-der zusaumltzlicher Ressourcen unterstuumltzt werden die nicht dem BMV-Pool entnommen werden
bull Heilpaumldagogische Lektionen (bdquoPool 1ldquo) finanziert durch die GEF (max 6 Lektionen Zuteilung durch die zustaumlnd Sonderschule)
bull Abteilungsweiser Unterricht (max 4 Lektionen) der durch das SI bewilligt wird
bull Durch das SI bewilligte Entlastungslektion fuumlr die Regellehrkraft bei ausgewiesener ausserordentlicher Belastung durch Gesprauml-che mit Fachpersonen (bei mehreren Schuumllerinnen und Schuumllern mit Integrativer Sonderschulbildung max 2 Lekt)
Integration Fremdsprachiger Vgl Art 5 Abs 2 Bst c BMV Vgl Leitfaden DaZ
214 Integration Fremdsprachiger Dieses Angebot richtet sich an Schuumllerinnen und Schuumller mit anderer Erstsprache als der Unterrichtssprache die auf zusaumltzliche Sprachfoumlr-derung angewiesen sind damit sie dem Unterricht zu folgen vermoumlgen Dadurch sollen einerseits die sprachlich oder kulturell bedingten Schul-schwierigkeiten vermieden oder uumlberwunden werden Andererseits soll die soziale Integration beguumlnstigt werden Die Zusammenarbeit zwischen den DaZ- und den Regellehrpersonen ist sicherzustellen
ALBA Alters- und Behindertenamt EB Kantonale Erziehungsberatung HP SoS HeilpaumldagogIn der Sonderschule KJP Kinder- und Jugenpsychiatr Dienst KLP oumlVS Klassenlehrperson oumlffentl Volksschule RSI Regionales Schulinspektorat SL oumlVS Schulleitung oumlffentl Volksschule SL SoS Schulleitung der Sonderschule
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DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
24
22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
25
Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
36
2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
37
Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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F)
Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
18
DaZ-Angebote Vgl Art 4 bis 8 BMDV Vgl Leitfaden DaZ
Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
Weitere Informationen wwwerzbechmigration
Vgl Leitfaden DaZ
Vgl Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Regionaler Intensivkurs PLUS (RIK+) Vgl Information sowie Merkblatt uumlber das Aufnahmeverfahren in den Regionalen Inten-sivkurs PLUS (RIK+)
2141 Angebote in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Die DaZ-Angebote dienen dazu fremdsprachige Schuumllerinnen und Schuumller in der Unterrichtssprache so weit zu foumlrdern dass sie dem Un-terricht zu folgen vermoumlgen
bull DaZ-Unterricht Die Unterstuumltzung erfolgt grundsaumltzlich in klas-senintegrierter kooperativer Unterrichtsform zwischen der Klas-senlehrkraft und der Lehrkraft fuumlr DaZ Zusaumltzlich besteht auch die Moumlglichkeit der Foumlrderung in Gruppen ausserhalb des Schul-zimmers
bull Intensivkurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die keine oder nur geringe Kenntnisse der Unterrichtssprache besitzen koumlnnen die Gemeinden Intensivkurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Ein Intensivkurs umfasst mindestens 20 Wochenlektionen und dauert ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerin-nen und Schuumller vom Regelunterricht befreit
bull Aufbaukurs DaZ Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die noch nicht uumlber die erforderlichen sprachlichen Kompetenzen verfuumlgen die ihnen erlauben dem Unterricht in der Regelklasse zu folgen koumlnnen die Gemeinden Aufbaukurse Deutsch bzw Franzoumlsisch als Zweitsprache zentral organisieren Diese umfassen 8 bis 12 Wochenlektionen und dauern ca 10 Wochen Waumlhrend dieser Zeit sind die Schuumllerinnen und Schuumller teilweise vom Regelunterricht befreit
bull Sprachfoumlrderprojekte Die Gemeinden koumlnnen ndash ohne vorgaumln-gige Sprachstandserfassung ndash mit Lektionen aus dem BMV-Pool ndash integrationsfoumlrdernde klassenuumlbergreifende Projekte insbe-sondere zur Sprachfoumlrderung durchfuumlhren
Wichtige Hinweise Im Kindergarten ist der DaZ-Unterricht generell in kooperativer Unter-richtsform und gezielt fuumlr die Sprachfoumlrderung der fremdsprachigen Kinder zu verwenden Er ist auf verschiedene Tage zu verteilen Die Kinder profitieren von mehreren kuumlrzeren Einheiten mehr als von einer langen Einheit Deshalb werden pro Tag einer Gruppe (oder auch nur einem einzelnen Kind falls keine weiteren Kinder mit entsprechendem Foumlrderbedarf vor-handen sind) houmlchstens zwei Lektionen erteilt Schuumllerinnen und Schuumller die einen Intensiv- oder Aufbaukurs besu-chen sind administrativ einer Klasse zuzuteilen Dies gilt auch fuumlr Kin-der und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften fuumlr Asylsuchende (Aus-nahme Bundesasylzentren und Ruumlckkehrzentren)
Ausfuumlhrliche Hinweise zum DaZ finden sich im DaZ-Leitfaden
Hinweise zur Beurteilung von Kindern und Jugendlichen die neu aus einem anderen Sprachgebiet in den Kanton Bern zugezogen sind fin-den sich ebenfalls im DaZ-Leitfaden (Kap 8) sowie auf der Webseite der ERZ zum bdquoAbweichen von der DVBSldquo Der Regionale Intensivkurs PLUS (RIK+) ist ein Volksschulangebot fuumlr neu zugezogene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache und ohne (lateinische) Alphabetisie-rung Er bereitet die Jugendlichen mit dem Erwerb der Unterrichtsspra-che Lernstrategien und Mathematik entweder auf die schulische In-tegration in die Sekundarstufe I oder auf den Uumlbertritt in die Berufsbil-dung (zB Berufsvorbereitendes Schuljahr Praxis und Integration BPI) vor
Die Lektionen fuumlr den RIK+ werden nicht dem BMV-Pool entnommen
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Informationen zum HSK-Unterricht Vgl HSK-Webseite der ERZ Vgl HSK-Leitfaden
Dispensation fuumlr den Besuch des HSK-Unter-richts Vgl Art 4 Abs 1 Bst b DVAD Sprachfoumlrderprojekte Vgl Art 9 BMDV
2142 HSK-Unterricht Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) unterstuumltzen die Kinder beim Aufbau ihrer bikulturellen Identitaumlt und beim Erwerb ihrer ersten Sprache die sie bisher nur im Umfeld ihrer Familie gesprochen haben Gute Kenntnisse in der Erstsprache sind eine wichtige Voraus-setzung fuumlr den Zweitspracherwerb
Der HSK-Unterricht wird von den jeweiligen Botschaften Konsulaten oder von privaten Traumlgerorganisationen angeboten und finanziert (oft auch durch Elternbeitraumlge) Die Kurse finden ausserhalb des regulaumlren Unterrichts und meist in der unterrichtsfreien Zeit der Schuumllerinnen und Schuumller statt Fuumlr Kurse die waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit stattfinden sind die Schuumllerinnen und Schuumller bis zu einem Halbtag pro Woche zu dispensieren
Damit der HSK-Unterricht noch wirksamer wird ist eine bessere Ver-knuumlpfung mit den Schulen erforderlich Das Volksschulgesetz verpflich-tet Kanton und Gemeinden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kul-tur durch organisatorische Massnahmen und Beratung zu unterstuumltzen
Der HSK-Unterricht kann durch die Gemeinden mit folgenden Mass-nahmen unterstuumltzt werden
bull Unentgeltlich Unterrichtsraumlume zur Verfuumlgung stellen bull Gegenseitige Unterrichtsbesuche von Volksschul- und HSK-
Lehrpersonen durchfuumlhren bull Zusammenarbeit der Volksschul- und HSK-Lehrpersonen bei El-
terngespraumlchen (zB bei schwierigen Situationen oder im Rah-men der Beurteilungs- und Uumlbertrittsgespraumlche) foumlrdern
bull HSK-Lehrpersonen an Informationsanlaumlssen mitarbeiten lassen oder ins Lehrerzimmer einladen usw
Zur Durchfuumlhrung von Projekten die der besseren Integration des HSK-Unterrichts in die Volksschule und der Sprachfoumlrderung dienen koumlnnen Lektionen aus dem BMV-Pool eingesetzt werden
Schulung der Kinder von Asylsuchenden Vgl Webseite Migration und Integration
Merkblatt bdquoFluumlchtlingskinder in der Volks-schuleldquo
2143 Schulung der Kinder von Asylsuchenden Kinder und Jugendliche von Asylsuchenden halten sich meistens in Kollektivunterkuumlnften laumlnger auf als vorgesehen Um dem verfassungs-maumlssigen Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen zu genuumlgen sind diese wie folgt einzuschulen
1 Kinder und Jugendliche aus Kollektivunterkuumlnften sind im gan-zen Kanton ordentlich in der Volksschule einzuschulen
2 Die Einschulung erfolgt wenn immer moumlglich direkt in eine Re-gelklasse der Standortgemeinde der Kollektivunterkunft mit Unterstuumltzung durch DaZ-Lektionen oder ndash sofern noumltig ndash in ei-nem lokalen oder regionalen Intensivkurs DaZ gemaumlss BMDV
3 Kinder im Kindergartenalter werden grundsaumltzlich mit Unter-stuumltzung von DaZ-Lektionen direkt in einer Kindergartenklasse eingeschult
Einzelheiten zur Umsetzung und insbesondere zur Moumlglichkeit bei ei-ner erhoumlhten Anzahl Schuumllerinnen und Schuumller mit DaZ-Anfangsbedarf zusaumltzliche Lektionen zu beantragen koumlnnen dem Merkblatt bdquoFluumlcht-lingskinder in der Volksschuleldquo entnommen werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
215 Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Zweijaumlhrige Einschulung in der Regelklasse ist als Massnahme gedacht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung Sie wird gestuumltzt auf eine Beurteilung und auf Antrag der EB oder KJP durch die Schulleitung verfuumlgt
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Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
24
22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
40
Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
20
Flexible Durchlaufzeit Vgl Art 25 Abs 1 VSG
Die 2-jaumlhrige Einschulung ist so zu konzipieren dass die Lernziele des 1 Schuljahrs der Primarstufe in zwei Schuljahren erreicht werden Schuumllerinnen und Schuumller bzw deren Regellehrpersonen koumlnnen bei Bedarf durch Integrative Foumlrderung unterstuumltzt werden Eine solche heilpaumldagogische Begleitung ist in der Regel zumindest waumlhrend des ersten Semesters sinnvoll Hinweis Das Absolvieren einer zweijaumlhrigen Einschulung in der Regelklasse gilt fuumlr die Erfuumlllung der Schulpflicht als zwei Schuljahre Variante Mit der durch das VSG ermoumlglichten flexiblen Durchlaufzeit fuumlr die Volksschule besteht zudem eine alternative Variante um Kindern mit partieller Entwicklungsverzoumlgerung mehr Einstiegszeit in die Schule zu ermoumlglichen Besonders geeignet dazu ist die Basisstufe
Begabtenfoumlrderung Vgl Webseite zur Begabtenfoumlrderung
Vgl Art 5 Abs 2 Bst e BMV Vgl Art 10 bis 17 BMDV
216 Begabtenfoumlrderung 2161 Begabtenfoumlrderung nach BMV und BMDV Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule ist im Kanton Bern ein spezi-elles Angebot fuumlr intellektuell ausserordentlich begabte Schuumllerinnen und Schuumller Sie erfolgt in Form von Unterricht in welchem anspruchs-volle Inhalte aus den Bereichen Mathematik Sprachen Naturwissen-schaften Sozialwissenschaften oder Kultur bearbeitet werden Fuumlr die Angebote der Begabtenfoumlrderung steht den Gemeinden ein ei-gens dafuumlr zugewiesener Lektionenpool zur Verfuumlgung
2162 Ziele der Begabtenfoumlrderung Die Begabtenfoumlrderung der Volksschule verfolgt die folgenden Ziele
bull Schuumllerinnen und Schuumller mit ausserordentlicher intellektueller Begabung bei der Entwicklung ihrer Lernstrategien individuellen Staumlrken und ihrer Leistungsfaumlhigkeit unterstuumltzen
bull Schuumllerinnen und Schuumller unter Bereitstellung einer dafuumlr zutraumlg-lichen Lernumgebung zu selbstgesteuertem Lernen befaumlhigen
bull Die Chancengleichheit verbessern insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Risikogruppen Maumldchen mit hohem Begabungs- bzw Leistungspotenzial sowie von Kindern und Ju-gendlichen mit verdeckten Begabungen deren Potenzial nicht oder negativ genutzt wird (Minderleistende)
bull Schwierigkeiten im Entwicklungsverlauf von intellektuell ausser-ordentlich begabten Minderleistenden durch Aktivieren der Po-tentiale und Foumlrdern der Motivation und Kreativitaumlt vorbeugen
bull Unterrichtsentwicklung im Kontext von Begabungsfoumlrderung ausloumlsen
2163 Organisieren der Begabtenfoumlrderung Die Schulen ermoumlglichen allen Kindern und Jugendlichen welche die Zulassungsbedingungen erfuumlllen den Zugang zur Begabtenfoumlrderung
Die Gemeinden und Schulen gestalten ihr paumldagogisches Konzept auch fuumlr die Foumlrderung ausserordentlich Begabter soweit moumlglich in-tegrativ aus Dabei unterrichtet die Lehrperson fuumlr Begabtenfoumlrderung in kooperati-ver Form mit dem Regellehrteam die der Begabtenfoumlrderung zugewie-
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
22
Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
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senen Schuumllerinnen und Schuumller Hierzu koumlnnen die Gemeinden Lek-tionen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung verwen-den Die Begabtenfoumlrderung kann jedoch auch in separat oder regional or-ganisierten Kursen angeboten werden (sog Pull-Out-Programme oder Enrichment-Kurse) Beide Formen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Begab-tenfoumlrder- und Klassenlehrperson damit eine nachhaltige Wirkung er-zielt werden kann Hinweis Bei regional organisierten Angeboten ist fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller der Transport durch die fuumlr die Volksschulung zustaumlndige Gemeinde sicher zu stellen Der Transport ist fuumlr die Eltern unentgeltlich
2164 Lehrpersonen fuumlr Begabtenfoumlrderung Lehrpersonen die in der Begabtenfoumlrderung unterrichten (BF-Lehrper-sonen) verfuumlgen idealerweise uumlber eine entsprechende Weiterbildung (CAS oder MAS) oder Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik Sie verfuumlgen uumlber die fuumlr die Begabtenfoumlrderung erforderlichen diag-nostischen didaktischen und methodischen Kompetenzen um den Un-terricht foumlrder- und begabungsorientiert planen gestalten und auf indi-viduelle Lerninhalte und Lernniveaus ausrichten zu koumlnnen
Die BF-Lehrpersonen stellen gemeinsam mit den Regellehrpersonen den Transfer und die Integration der erweiterten Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller in den Regelunterricht sicher Sie vermitteln Unterrichtsinhalte die sich vom ordentlichen Schul- oder Lehrplanstoff als auch von den Inhalten der Fakultativfaumlcher unter-scheiden Es soll nicht ordentlicher Schulstoff vorgearbeitet werden
2165 Identifikation von ausserordentlich Begabten
durch Lehrpersonen und Eltern
Welche Schuumllerinnen und Schuumller sollen hinsichtlich der Begabtenfoumlr-derung nach BMV abgeklaumlrt werden
Eltern und Lehrpersonen achten auf Kinder mit Interessen und Faumlhig-keiten die deutlich uumlber denjenigen gleichaltriger Kinder liegen Es sind Kinder mit hoher Wissbegier einem breiten Interessensspektrum mit herausragender Lernfaumlhigkeit guter Leistungsbereitschaft und gutem Gedaumlchtnis
Die Lehrpersonen legen ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf Kin-der deren ausserordentliche Begabung nicht offenkundig sichtbar wird oder sich beispielsweise in den Leistungen nicht per se niederschlaumlgt sich jedoch aufgrund ihrer Art Informationen zu verarbeiten und zu re-flektieren erschliessen laumlsst Dies sind insbesondere Maumldchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und so genannte Minder-leisterinnen und Minderleister Die Lehrpersonen fuumlhren mit dem Einverstaumlndnis oder auf Anregung der Eltern und mit Hilfe einer BF-Lehrperson oder eines geeigneten In-struments eine Vorabklaumlrung bei Schuumllerinnen und Schuumllern durch die sie potentiell als hochbegabt einschaumltzen
Hochbegabte Kinder unterscheiden sich von anderen Kindern dadurch dass ihre intellektuellen Faumlhigkeiten weit uumlber dem Durchschnitt liegen Merkmale und Faumlhigkeiten die eng mit der Intelligenz zusammenhaumln-gen koumlnnen als Hinweise auf eine moumlgliche Hochbegabung interpre-tiert werden Solche Merkmale sind zum Beispiel
22
Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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F)
Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
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Vgl Informationen zur Begabtenfoumlrderung und Skalen zur Bewertung von Verhaltens-merkmalen
Skalen zur Bewertung von Verhaltensmerk-malen (elektronische Version)
bull eine besonders ausgepraumlgte Merkfaumlhigkeit und ein herausra-gend gutes Gedaumlchtnis
bull die Faumlhigkeit komplexe Probleme schnell und zielfuumlhrend zu louml-sen
bull die Faumlhigkeit Dinge und Sachverhalte zu ordnen und in logische Strukturen zu uumlberfuumlhren
bull ein fuumlr das Alter ungewoumlhnlich reicher Wortschatz und eine be-sonders gewandte sprachliche Ausdrucksfaumlhigkeit
bull eine fruumlhe weitgehend selbstgesteuert erfolgte Aneignung von Lese- Schreib- und Rechenfertigkeiten auf einem altersunty-pisch hohen Niveau
Die Beobachtung der genannten Merkmale kann auf eine Hochbega-bung hinweisen bedeutet jedoch noch nicht zwingend dass eine sol-che vorliegt Eine verlaumlssliche Diagnose kann durch eine Beurteilung der EB gestellt werden
Fuumlr Kindergartenkinder ist der Einsatz von Rating-Fragebogen nicht ge-eignet Deshalb empfiehlt es sich fuumlr Lehrpersonen des Kindergartens die Kinder bezuumlglich der genannten Merkmale zu beobachten und die Beobachtungen festzuhalten
Die genannten Merkmale die auf eine Hochbegabung hinweisen koumln-nen sind bereits in der fruumlhen Kindheit zu beobachten
Generell gilt jedoch Je juumlnger ein Kind ist desto unsicherer sind allfaumll-lige Prognosen fuumlr die weitere Begabungs- und Leistungsentwicklung
Zulassungsvoraussetzungen Vgl Art 13 BMDV
Merkblatt FBK
2166 Selektion durch Erziehungsberatung Es sollen nur Kinder zur weiteren Abklaumlrung und Beurteilung durch die Erziehungsberatungsstelle zugewiesen werden von denen mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf dass sie tatsaumlchlich uumlber herausragende intellektuelle Faumlhigkeiten verfuumlgen Eltern werden aktiv in den Selektionsprozess einbezogen Als Zulas-sungsbedingung fuumlr die Teilnahme an den spezifischen Angeboten der Begabtenfoumlrderung sowie fuumlr die Weiterfuumlhrung der Teilnahme nach vier Jahren gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von mindestens 130 Schuumllerinnen und Schuumller die bei der ersten Testung einen IQ-Wert von mindestens 125 erreichen koumlnnen auf Gesuch der Eltern zu einer zweiten Testung angemeldet werden In einem Merkblatt ist die Abklaumlrung durch den Verein zur Foumlrderung besonders begabter Kinder (FBK) geregelt
Talentfoumlrderung Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hochbegabte
2167 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte
Rhythmik Vgl Art 5 Abs 2 Bst f BMV
Vgl Art 18 BMDV
217 Rhythmik 2171 Grundsaumltzliches Rhythmik als musisch-kreatives Foumlrder- und Bildungsprinzip ist eine musik- und bewegungspaumldagogische Methode Sie traumlgt den verschie-denen Dimensionen des menschlichen Erlebens Wahrnehmens und Handelns Rechnung und wirkt unterstuumltzend bei der Schaffung von Lernvoraussetzungen
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
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22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
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Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
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Rhythmik kann von Gemeinden im Rahmen der Massnahmen zur be-sonderen Foumlrderung als fakultatives Gruppenangebot gefuumlhrt und aus dem BMV-Lektionenpool gespeist werden Auf Wunsch der Lehrpersonen oder Anordnung der Schulkommission kann die Schulleitung fuumlr das Angebot entsprechende Ressourcen aus dem BMV-Lektionenpool fuumlr die Rhythmik vorsehen Dieses Angebot steht Schuumllerinnen und Schuumllern offen die einer spe-zifischen oder zusaumltzlichen Foumlrderung im Bereich der Bewegung und Sinneswahrnehmung oder im rhythmisch-musikalischen Bereich oder zudem beispielsweise im Sozialverhalten Auffaumllligkeiten aufweisen
2172 Ziele der Rhythmik
bull Foumlrderung und Verknuumlpfung verschiedener Bereiche wie Sinnes-wahrnehmung Bewegung Raumorientierung musikalische An-lagen Interaktion Kommunikation und Ausdrucksvermoumlgen Schulung und Sensibilisierung sowohl der Sinnes- als auch der Raum- oder Zeitwahrnehmung
bull Staumlrkung des Selbstvertrauens durch Unterstuumltzung oder Aus-bau der musikalischen koumlrperlichen und sozialen Kompetenzen (Eigenwahrnehmung Motorik Koordination Reaktion Bewe-gungssteuerung Selbst- und Fremdwahrnehmung usw)
2173 Auftrag fuumlr Rhythmiklehrpersonen
bull Musikalisch-rhythmische Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuuml-lern mit zusaumltzlichem Foumlrderbedarf in den Bereichen Rhythmus Musik Bewegung und Sinneswahrnehmung (beispielsweise bei Verhaltensauffaumllligkeiten) mit den Zielen der Praumlvention und In-tegration
bull Planung Durchfuumlhrung und Reflexion des Rhythmikunterrichts bull Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrpersonen bull Anregen von Eigeninitiative und Eigenaktivitaumlt bull Foumlrderung der Ausdrucks- und Gestaltungsfaumlhigkeit bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
2174 Unterrichtsform Rhythmik wird spielerisch auf der handelnden und gestaltenden Ebene improvisierend unter Einbezug der Gruppendynamik angelegt Unter Beruumlcksichtigung der Gruppenzusammensetzung und des Stun-denplans kann die Rhythmik abteilungsweise oder in Form von Team-teaching durchgefuumlhrt werden
2175 Infrastruktur Der musik- und bewegungspaumldagogischen Unterrichtsmethode ist bei der Raumgestaltung und -ausstattung besondere Aufmerksamkeit zu schenken
Zudem werden in der Regel fuumlr die verschiedenen Schwerpunkte oft auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel und foumlrderbedarfsspezifische Un-terrichtsmaterialien und -hilfen benoumltigt
24
22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
25
Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
36
2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
37
Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
24
22 Spezialunterricht
Begriffsdefinition Vgl Art 6 BMV
221 Allgemeine Hinweise zum Spezialunterricht
2211 Zielsetzung Der Spezialunterricht ist ein Unterstuumltzungsangebot der Volksschule fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf Er umfasst die Fachbereiche Integrative Foumlrderung Logopaumldie und Psychomoto-rik ergaumlnzt den ordentlichen Unterricht wird mit diesem koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen
Der Spezialunterricht dient dazu bei Schuumllerinnen und Schuumllern bull Lern- Leistungs- oder Verhaltensprobleme bzw Lernauffaumlllig-
keiten oder -stoumlrungen bull Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Sprache und der Kommunika-
tionsfaumlhigkeit bull sowie Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen der Bewegung und Koumlrper-
wahrnehmung durch Praumlvention zu verhindern zu vermindern fruumlhzeitig zu erkennen und beim Auftreten der beschriebenen Auffaumllligkeiten oder Stoumlrungen Schuumllerinnen und Schuumllern die noumltige Foumlrderung zukommen zu lassen
Zudem gilt es betroffene Eltern und beteiligte Lehrpersonen in bera-tendem Sinne in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag zu unterstuumlt-zen
Zuweisung zum Spezialunterricht Vgl Umsetzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht
Webseite zum Spezialunterricht Formular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A
2212 SpU-A und SpU-S Je nach individuellem Bedarf an zusaumltzlicher Unterstuumltzung wird zwi-schen zwei verschiedenen Zugaumlngen zum Spezialunterricht unter-schieden
1 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit leich-ten Lern- oder Entwicklungsauffaumllligkeiten (SpU-A) Die Schulleitung bzw Leitung Spezialunterricht (die Zustaumlndigkeit muss innerhalb der Schulorganisationseinheit geklaumlrt sein) kann die Zu-weisung zum SpU-A ohne Antrag der EB oder KJP waumlhrend laumlngstens vier Semestern verfuumlgen wenn sie in Absprache mit der Klassenlehr-person und der LfS die Auffaumllligkeit so beurteilt dass diese innert drei bis vier Semestern behoben werden kann 2 Spezialunterricht fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit schweren oder komplexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrun-gen (SpU-S) Die Schulleitung kann die Zuweisung zum SpU-S auf Antrag der EB oder KJP verfuumlgen SpU-S ist dann angezeigt wenn die LfS zusammen mit der Klassen-lehrperson aufgrund ihrer Erfahrung und Fachkompetenz zum Schluss kommen dass moumlglicherweise eine Stoumlrung mit komplexer Problema-tik vorliegt die einer Beurteilung und Beratung durch die EBKJP und einer uumlber vier Semester hinausgehende Foumlrderung durch Spezialun-terricht bedarf Hinweis Auf der Webseite zum Spezialunterricht stehen ua eine Um-setzungshilfe fuumlr die Zuweisung zum Spezialunterricht sowie ein An-tragsformular fuumlr die Zuweisung zum SpU-A zur Verfuumlgung
25
Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
25
Spezialunterricht vgl Art 6 bis 8 BMV
2213 Einsatzformen des SpU Spezialunterricht erfolgt in der Regel in Kooperation mit der Regellehr-person ggf auch als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse Er kann nur dann eine hohe Wirksamkeit erreichen wenn er mit dem Regelun-terricht vernetzt wird Einzelunterricht kann in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen erteilt werden Er ist spezifisch paumldagogisch oder organisatorisch zu begruumlnden
bull wenn auf Grund einer schwerwiegenden Beeintraumlchtigung durch EB oder KJP ein begruumlndeter Antrag und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull aus organisatorischen Gruumlnden zB infolge unguumlnstiger Vertei-lung der Einsatzorte eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
Vgl Kapitel 34 Foumlrderdiagnose Foumlrder-pla-nung
2214 Foumlrderdiagnose und Foumlrderplanung Eine gezielte Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonde-rem Foumlrderbedarf erfordert eine sorgfaumlltige Foumlrderdiagnose und Foumlr-derplanung Sie gehoumlrt zu den Kernaufgaben von LfS Sie verstaumlrkt die Wirkung individueller Foumlrderung welche eng mit dem Klassenunterricht verbunden und mit der Regellehrperson koordiniert wird
Lernziele und -inhalte beduumlrfen der Absprache zwischen den Lehrper-sonen und den LfS Individuelle Foumlrderplaumlne fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen die Ziele aufzeigen und wie diese in welcher Zeit erreicht werden sollen
Vgl Kapitel 31 Praumlvention
2215 Lernstoumlrungen vorbeugen Die Verhinderung oder Fruumlherkennung von Lern- Entwicklungs- oder Verhaltensstoumlrungen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der LfS Die Erkennung schulischer Lernstoumlrungen erfolgt oft zu spaumlt Kinder die nach der Einschulung Schwierigkeiten im Lesen Rechtschreiben oder in der Mathematik zeigen fallen oft bereits im Vorschulalter oder zu Schulbeginn durch Symptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen
Die Grundidee der Praumlvention von Lernstoumlrungen besteht darin eine Stoumlrung zu verhindern oder bereits in der Entstehung zu identifizieren Mit der rechtzeitigen Einleitung von Foumlrdermassnahmen kann dem Auf-treten von Lernstoumlrungen oder Sekundaumlrsymptomen wie beispiels-weise Verhaltensstoumlrungen vorgebeugt werden
Beratungsangebote Vgl Kapitel 44
2216 Beraten Die LfS beraten Schuumllerinnen und Schuumller bei Lernfragen sowie Lehr-personen und Eltern bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag in her-ausfordernden Situationen Sie unterstuumltzen Schulleitungen insbesondere in Fragen die den Spe-zialunterricht betreffen in beratendem Sinne Sie koumlnnen in Absprache mit den Beteiligten die Koordination der Zu-sammenarbeit zwischen Lehrpersonen Eltern Schulleitung Schulso-zialarbeit Erziehungsberatung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Be-houmlrden uumlbernehmen
2217 Schaffen von Lernvoraussetzungen Mit Lernvoraussetzungen sind elementare Faumlhigkeiten gemeint welche das Lernen der Kulturtechniken ermoumlglichen (Emotionalitaumlt Soziabili-taumlt Motorik Wahrnehmung Kognition Sprache) Deren Schulung ist gemeinsam mit der Vermittlung von Lehrplaninhalten und von Arbeits-techniken oder Lernstrategien Teil besonderer Foumlrderung
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
29
Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Dabei sollen Schuumllerinnen und Schuumller darin unterstuumltzt werden zu ler-nen ihre Faumlhigkeiten weiter zu entwickeln diese zu nutzen und daruumlber zu verfuumlgen jedoch auch eigene Grenzen zu erkennen und anzuneh-men
Insbesondere dann wenn Kinder und Jugendliche im Unterricht nicht genuumlgend Anregung fuumlr die Weiterentwicklung ihrer Lernvoraussetzun-gen bekommen koumlnnen und sich Lernprobleme abzeichnen ist der Foumlr-derung der Lernvoraussetzungen beispielsweise durch ganzheitliche Lernmethoden (bdquoLernen mit allen Sinnenldquo) besondere Beachtung zu schenken
Die LfS unterstuumltzen die Regellehrpersonen bei der Gestaltung eines vielseitigen Unterrichts durch den die Kinder kognitiv visuell emotio-nal sozial sensorisch motorisch usw angesprochen und gefoumlrdert werden
Voraussetzung fuumlr die Gestaltung eines solchen Unterrichts ist eine ge-meinsame Entwicklung des Unterrichts gestuumltzt auf eine moumlglichst prauml-zise Erfassung der Lernausgangslage Durch systematische Beobach-tung oder Einsatz standardisierter Erfassungsinstrumente koumlnnen Hin-weise fuumlr eine gezielte Foumlrderung gewonnen werden
Kurzinterventionen Vgl Art 6 Abs 4 und 5 BMV
2218 Kurzinterventionen Mittels Kurzinterventionen koumlnnen Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht rasch und unbuumlrokratisch Schuumllerinnen Schuumller sowie Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstuumltzen Sie koumlnnen Unterrichtsse-quenzen besuchen oder durchfuumlhren Schuumllerinnen und Schuumller be-obachten um Erkenntnisse fuumlr deren weitere Foumlrderung zu gewinnen Unter Kurzinterventionen versteht man die Arbeit der LfS als
bull kurzfristige Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit akuten Schul- Lern- oder Verhaltensproblemen im Einzel- Gruppen- oder Klassensetting
bull niederschwellige Unterstuumltzung von Lehrpersonen in schwieri-gen Situationen
bull Besuch von oder Mitwirkung in Unterrichtssequenzen durch die LfS zur Beobachtung und Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern im Hinblick auf deren weitere Foumlrderung
bull Unterrichtsbesuche zur Unterrichtsentwicklung
Kurzinterventionen sind einmalig pro Schuumllerin oder Schuumller und Situ-ation Sie erfolgen waumlhrend maximal zwoumllf Wochen zB als Klassen-besuche Teamteaching oder Uumlbernahme von einzelnen Unterrichts-sequenzen Beobachtung oder Arbeit in Kleingruppen evtl auch mit einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern insbesondere zu deren fach-spezifischer Beurteilung
Kurzinterventionen werden von den LfS in Absprache mit einzelnen Lehrpersonen in eigener Kompetenz durchgefuumlhrt Dazu ist kein Zu-weisungsverfahren zu durchlaufen Im Anschluss an eine Kurzinter-vention kann bei festgestelltem Bedarf eine ordentliche Zuweisung zum Spezialunterricht (SpU-A oder SpU-S) erfolgen
2219 Infrastruktur fuumlr den Spezialunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrderbedarf werden in der Regel in den Regelklassen unterrichtet Die besondere Foumlrderung er-folgt wenn immer moumlglich und sinnvoll im Rahmen der Klasse wobei die beteiligten Lehrpersonen eng zusammen arbeiten
Andererseits erfordert es der spezifische Foumlrderbedarf oder die Orga-nisation des Unterrichts manchmal auch dass Kinder in Kleingruppen
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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aZ)
Bega
bten
foumlrd
erun
g (B
F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Vgl Leitfaden Schulraum gestalten oder ausnahmsweise im Einzelunterricht ausserhalb der Klasse unter-richtet werden Dazu werden entsprechend eingerichtete Raumlume benouml-tigt
Die Groumlsse sowie die Einrichtung der Unterrichtsraumlume fuumlr Spezialun-terricht sollen dem Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gerecht werden
Oft werden auch zusaumltzliche spezielle Lehrmittel Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien sowie Geraumlte benoumltigt Die Gemeinden sind ver-pflichtet fuumlr deren Beschaffung die entsprechenden Mittel zur Verfuuml-gung zu stellen (Art 13 Abs 2 VSG)
Durchfuumlhrung des Spezialunterrichts Vgl Art 7 BMV
22110 Qualitaumltsmanagement Die fuumlr den Spezialunterricht zustaumlndige Leitung ist fuumlr die Qualitaumltssi-cherung im Spezialunterricht verantwortlich
Sie sorgt fuumlr die Umsetzung insbesondere folgender Qualitaumltsstan-dards
1 Standard Foumlrderdiagnostik und Foumlrderplanung Fuumlr alle Kinder und Jugendlichen besteht eine auf einer fachspezifi-schen Beurteilung begruumlndete Planung des Spezialunterrichts zur Er-reichung von Bildungs- und Entwicklungszielen welche die individuel-len Ressourcen den Lebenskontext sowie das Umfeld der Kinder und Jugendlichen beruumlcksichtigen
Die Planung wird schriftlich festgehalten und mindestens einmal jaumlhr-lich uumlberpruumlft und aktualisiert
2 Standard Unterricht Der Spezialunterricht findet gestuumltzt auf die Foumlrderplanung in der Regel unterrichtsintegriert als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf oder als Gruppenunterricht statt Die Begruumlndung fuumlr allfaumllligen Einzelunterricht liegt vor
3 Standard Zusammenarbeit Die inter- und intradisziplinaumlre Zusammenarbeit der Austausch mit in-ternen und externen Partnern (SSA TAS EB KJP weitere Fachstel-len) sowie die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten finden bedarfsgerecht statt
4 Standard Periodische Standortbestimmung Einmal jaumlhrlich wird bei jedem Kind und Jugendlichen mit Spezialunter-richt der Entwicklungsverlauf und das Erreichen der in der Planung fest-gehaltenen Foumlrder- und Entwicklungsziele uumlberpruumlft begruumlndet und schriftlich festgehalten Darauf aufbauend werden die neuen Ziele de-finiert Die Hauptverantwortung obliegt der Klassenlehrperson
5 Standard Einbezug der Eltern Die Erziehungsberechtigten werden bei der Foumlrderplanung Durchfuumlh-rung von Foumlrdermassnahmen und fuumlr die Entwicklungsbegleitung mit einbezogen
6 Standard Berichterstattung Die Berichterstattung (Fach- Zwischen- Schlussberichte usw) ist in der Schulorganisationseinheit geregelt und wird einheitlich umgesetzt
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EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
39
bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
28
EDK-anerkannte Lehrdiplome Vgl Tabellen fuumlr Schulische Heilpaumldagogik bzw Logopaumldie und Psychomotorik
Vgl Leitfaden Schulraum gestalten
Umgang mit Akten Vgl Leitfaden Datenschutz
7 Standard Aus- und Weiterbildung Die LfS verfuumlgen uumlber die erforderliche EDK-anerkannte Ausbildung Die Weiterbildung der LfS erfolgt gemaumlss LAV oder gemaumlss Weisung oder Vorgabe der zustaumlndigen Schulleitung
8 Standard Unterrichtsreflexion Die Reflexion des eigenen Unterrichts erfolgt regelmaumlssig (z B durch ein systematisches Selbstevaluationsverfahren Controllingpartner-schaften oder gegenseitiges Hospitieren)
9 Standard Raumausstattung Spezialzimmer und Regelklassenzimmer sind den Beduumlrfnissen des darin stattfindenden Unterrichts entsprechend eingerichtet und ausge-stattet
10 Standard Umgang mit Akten Die Fuumlhrung der Akten sowie deren Weitergabe und Archivierung sind geregelt und entsprechen den Bestimmungen des Datenschutzes
Regelungen zur Arbeitszeit Vgl insbesondere Art 40 60 und Anhang 3A LAV
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
22111 Arbeitszeitmanagement Allgemeine Regelung
bull Die Jahresarbeitszeit (JAZ) betraumlgt fuumlr alle Lehrpersonen ge-maumlss LAV bei einem Vollpensum rund 1930 Stunden
bull Auch fuumlr die LfS gilt 85 der JAZ umfassen Unterrichten Erzie-hen Beraten Begleiten 12 Mitarbeit und Zusammenarbeit 3 Weiterbildung
bull Die Anzahl Pflichtlektionen pro Jahr ist definiert (Anzahl Schul-wochen mal Anzahl Wochenlektionen)
Besondere Praxis fuumlr LfS Fuumlr LfS werden fuumlr die Erfuumlllung der Pflichtlektionenzahl gemaumlss LAV als Unterrichtslektionen anerkannt
bull Unterricht in Gruppen oder im Einzelunterricht bull klassenintegrierter Unterricht und Teamteaching bull Lektionen fuumlr die fachspezifische Beurteilung von Schuumllerinnen
und Schuumllern bull Beobachtungssequenzen in Klassen bull Mithilfe an besonderen Schulveranstaltungen gemaumlss Artikel 53
Abs 5 LAV bull Wegzeitabgeltung (max 2 Wochenlektionen gemaumlss Bewilligung
des Schulinspektorats)
Achtung Massgebend fuumlr die Erfuumlllung der Jahresarbeitszeit bzw der Anzahl Pflichtlektionen gemaumlss Anstellungsverfuumlgung ist in Anbetracht des wechselnden Arbeitsanfalls nicht die jeweilige Wochenbilanz sondern die Jahresbilanz
29
Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
traumlg
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sone
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raumlve
ntio
nspr
ojek
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Arbeitszeiterfassungsinstrument fuumlr LfS
Arbeitszeiterfassung (AZE) Da die Arbeitszeit von LfS z T groumlsseren saisonalen zyklischen und situationsbedingten Schwankungen unterliegt empfiehlt es sich insbe-sondere fuumlr diese Lehrpersonen die Arbeitszeit konsequent zu erfas-sen Damit kann gewaumlhrleistet werden dass die effektiv geleistete Ar-beitszeit dem Anstellungsgrad entspricht
Das AKVB stellt ein elektronisches AZE-Instrument zur Verfuumlgung (Ba-sis Microsoft Excel) das auf die geltenden Regelungen nach LAG und LAV und die besondere Praxis fuumlr LfS abgestimmt ist Wahlweise kann mit einer einfacheren Variante gearbeitet werden welche eine Arbeits-zeitpauschale von 75 Minuten Arbeitszeit pro Lektion fuumlr Unterricht inkl Vor- Nachbereitung und Administration berechnet oder mit einer Vari-ante in welcher der effektive Aufwand fuumlr Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (inkl Administration) eingetragen werden kann
Hinweise zum Berufsauftrag Beraten Als Arbeitszeit fuumlr den Teilauftrag Beraten gilt die Zeit fuumlr
bull Beratungsgespraumlche mit Schuumllerinnen und Schuumllern Lehrper-sonen Fachpersonen und Eltern
bull Vor- und Nachbereitung der Beratungsgespraumlche bull institutionalisierte Beratungsgefaumlsse wie zB bdquoSprechstunden
oder bdquoBeratungstelefon
Bei einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand von 75 MinLekt ste-hen rund 15 der JAZ fuumlr Beratung zur Verfuumlgung Da nicht immer klar trennbar ist ob ein Gespraumlch mit einer Lehrperson ein Beratungsgespraumlch ist das dem 85-Anteil der JAZ zuzuordnen ist (Unterrichten Erziehen Beraten Begleiten) oder ob es ein Zusam-menarbeitsgespraumlch ist das dem 12-Anteil (Mitarbeit Zusammenar-beit) zuzuordnen ist besteht beim AZ-Management bezuumlglich des Be-rufs-Teilauftrags Beraten eine gewisse Flexibilitaumlt (siehe Grafik 2)
Grafik 2 Einteilung der JAZ bei 75 Min Arbeitszeit pro erteilte Lektion (100-Pensum 39 Schulwochen Art 60 LAV)
Abgeltung der Anfahrtszeit Vgl Art 16b LADV
Abgeltung der Wegzeit als Arbeitszeit Den Lehrpersonen kann ausserordentliche zeitliche Belastung durch Fahrzeiten zwischen verschiedenen Arbeitsorten mit maximal zwei Wo-chenlektionen abgegolten werden Die Abgeltung gilt als Unterrichtszeit und wird aus dem BMV-Pool gespeist
Das Schulinspektorat bewilligt die Abgeltung in Abhaumlngigkeit der im Se-mester zuruumlckgelegten Gesamtdistanz zwischen den Schulorten Da-bei gelten folgende Ansaumltze
Unterrichten Erziehen Begleiten 1365 Stunden (1092 Lektionen)
70
Beraten 275 Std
15
Zus Arb 232 Std
12
WB
58
Std
3
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
30
Musterstellenbeschreibung fuumlr die Leitung Spezialunterricht
0 bis 0500 km keine Abgeltung 501 bis 1500 km 05 Lektionen 1501 bis 2500 km 10 Lektion 2501 bis 3500 km 15 Lektionen ab 3501 km 20 Lektionen
Bei Lehrpersonen welche die Wegzeit fuumlr die Benuumltzung oumlffentlicher Transportmittel zu einem Schulort geltend machen nimmt das Schulin-spektorat eine Beurteilung im Einzelfall vor
Ressourcen fuumlr die Leitung Spezialunterricht Fuumlr Leitungsaufgaben im Verantwortungsbereich Spezialunterricht ste-hen gesonderte Beschaumlftigungsgradprozente zur Verfuumlgung unabhaumln-gig davon ob die Leitung des Spezialunterrichts durch die Regelschul-leitung wahrgenommen wird oder durch eine weitere Leitungsperson
Sie betragen 0106 Beschaumlftigungsgradprozente pro Lektion Spezial-unterricht plus 0194 Beschaumlftigungsgradprozente pro LfS (exkl 1 Per-son mit Schulleitungsfunktion Spezialunterricht)
Fuumlr den Bereich Spezialunterricht empfiehlt es sich fuumlr die zustaumlndige Schulkommission Aufgaben Zustaumlndigkeiten und Kompetenzen ins-besondere die Schnittstellen sowie die Zusammenarbeit mit der Regel-schulleitung in einer Stellenbeschreibung oder einem Pflichtenheft zu regeln
Wichtiger Hinweis Werden der Leitung Spezialunterricht weitere Aufgaben im Bereich der Besonderen Massnahmen uumlbertragen (Verantwortlichkeiten in den Be-reichen DaZ besondere Klassen Begabtenfoumlrderung Rhythmik) sind diese mit entsprechenden Beschaumlftigungsgradprozenten aus dem Re-gelschulleitungspool auszustatten
Innere Differenzierung nach Lehrplan 21 Vgl Lehrplan 21 Grundlagen gt Lern- und Un-terrichtsverstaumlndnis gt Kompetenzorientierter Unterricht eine didaktische Herausforderung gt Umgang mit Heterogenitaumlt
Individuelle Lernwege innere Differenzierung Vgl Kap 13
222 Integrative Foumlrderung (IF) Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungsbedarf werden grund-saumltzlich in Regelklassen unterrichtet Die IF unterstuumltzt die entspre-chenden Integrationsbestrebungen der Schule
Ziele der IF bull Praumlvention von Lern- Leistungs- oder Verhaltensstoumlrungen in
Klassen und Schulen bull Fruumlhzeitiges Erfassen eines allfaumllligen besonderen Foumlrderbe-
darfs von Schuumllerinnen und Schuumllern bull Unterstuumltzung der Entwicklungsprozesse und Foumlrderung des
schulischen Lernens bei Schuumllerinnen und Schuumllern mit beson-derem Foumlrderbedarf und dadurch Staumlrkung deren Selbstvertrau-ens
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen bei Unterrichtsentwicklungs-prozessen wie bspw der Umsetzung der inneren Differenzierung oder der individuellen Foumlrderung
bull Unterstuumltzung von Lehrpersonen oder Klassen in schwierigen Si-tuationen
31
Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
32
223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
35
Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Auftrag fuumlr die LfS IF bull Praumlvention Vorbeugen von Lernstoumlrungen durch Initiieren von
oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von bereits aufgetre-tenen Lernstoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung in Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit ak-zentuierten Entwicklungs- Lern- Leistungs- oder Verhaltens-problemen oder Lernbehinderungen
bull Heilpaumldagogische Unterstuumltzung des Lernens in schulischen Teilbereichen durch Schaffen und Foumlrdern von Voraussetzungen fuumlr schulisches Lernen durch angepasste didaktische Konzepte und Lernhilfen sowie durch Vermitteln von Lernstrategien
bull Beratung und Unterstuumltzung der Regellehrpersonen beim Reali-sieren einer den unterschiedlichen Beduumlrfnissen der Schuumllerin-nen und Schuumller angepassten Lernumgebung
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen bei zweijaumlhriger Einschulung in der Regelklasse (bei ausgewie-senen Bedarf)
bull Unterstuumltzung von Schuumllerinnen Schuumllern oder Lehrpersonen in der Arbeit mit ILZ (bei ausgewiesenen Bedarf)
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beraten der Schulleitung bezuumlglich Heterogenitaumlt und Schulent-
wicklung bull Beraten der Eltern bei der Erfuumlllung ihres Bildungs- und Erzie-
hungsauftrags bull Auf der Sekundarstufe I Schwerpunktsetzung des Lernens auf
berufliche und gesellschaftliche Integration hin bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform IF wird in der Regel in Absprache mit der Regellehrperson als gezielte Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrder-bedarf innerhalb der Klasse erteilt Ein nicht zielbewusst vorbereitetes und eingesetztes Teamteaching oder blosse bdquoUnterrichtsassistenzldquo durch die IF-Lehrperson entsprechen nicht den Qualitaumltsstandards des Spezialunterrichts Gegebenenfalls kann die IF als Gruppenunterricht ausserhalb der Klasse waumlhrend der ordentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt werden In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die IF auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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he (D
aZ)
Bega
bten
foumlrd
erun
g (B
F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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223 Logopaumldie Logopaumldie befasst sich mit rezeptiven und expressiven Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und im Bereich Mundmotorik und Schlucken Eine Spracher-werbsstoumlrung fuumlhrt in der Regel zu Schwierigkeiten im Lern- Leistungs- und Sozialverhalten Sie hat Auswirkungen insbesondere auf die schulischen Fachbereiche bei denen Sprache und Sprachverstehen von Bedeutung sind
Ziele der Logopaumldie bull Praumlvention von Sprachstoumlrungen sowie von Lese-Rechtschrei-
beproblemen bull Fruumlhzeitiges Erfassen und Behandeln von Kommunikations-
Sprach- Sprech- und Stimmstoumlrungen bull Erweitern der sprachlichen und kommunikativen Moumlglichkeiten
der Schuumllerinnen und Schuumller und dadurch Staumlrkung des Selbst-vertrauens der Beziehungsfaumlhigkeit und der Partizipation am Unterricht
Auftrag fuumlr die LfS Logopaumldie bull Praumlvention Vorbeugen von Sprachentwicklungs- Sprech- oder
Kommunikationsstoumlrungen durch Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schulklassen oder Schulen sowie Auf-fangen der Auswirkungen von bereits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planen Durchfuumlhren und Reflektieren eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit Stoumlrungen der gesprochenen und geschriebenen Sprache der Kommunikation der Stimme und der Mundmotorik
bull Logopaumldische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Sprachentwick-lung und Kommunikationsfaumlhigkeit durch Loumlsen von Blockaden in der Sprachentwicklung Foumlrdern des Transfers von neu erwor-benen Sprachkompetenzen in die Alltags- und Schulsituation und Erarbeiten von Bewaumlltigungs- und Kompensationsstrate-gien
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern in Fragen der Spra-
chentwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Logopaumldie wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt In begruumlndeten Ausnahmefaumll-len kann die Logopaumldie auch als Einzelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
33
224 Psychomotorik Psychomotorik befasst sich mit der motorischen und emotional-sozia-len Entwicklung Die Bewegung des Menschen als Ausdruck der Be-ziehung zwischen Koumlrper Seele und Geist steht dabei im Zentrum
Koumlrper- und Bewegungserfahrungen sind eine wesentliche Vorausset-zung fuumlr die motorische sensorische emotionale kognitive und soziale Entwicklung der Schuumllerin oder des Schuumllers Ziele der Psychomotorik
bull Praumlvention von Bewegungsstoumlrungen bull Fruumlhzeitiges Erfassen von Bewegungs- und Wahrnehmungsstouml-
rungen bull Aufholen eines motorischen Entwicklungsruumlckstands und Erwei-
terung der grob- fein- und grafomotorischen Kompetenzen bull Korrigieren motorischer Fehlfunktionen bull Entwickeln eines guten Umgangs mit evtl bleibenden Schwierig-
keiten bull Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und der Persoumlnlichkeit
Auftrag fuumlr die LfS Psychomotorik bull Praumlvention Vorbeugen von psychomotorischen Stoumlrungen durch
Initiieren von oder Mitarbeit in Praumlventionsprojekten von Schul-klassen oder Schulen oder Auffangen der Auswirkungen von be-reits aufgetretenen Stoumlrungen
bull Fachspezifische Beurteilung und Berichterstattung zuhanden von Lehrpersonen Schulleitungen und Fachstellen
bull Foumlrderplanung In Zusammenarbeit mit den Regellehrpersonen Planung Durchfuumlhrung und Reflexion eines bedarfsgerechten gezielten Spezialunterrichts fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit psychomotorischen Stoumlrungen
bull Psychomotorische Unterstuumltzung und Foumlrderung der Wahrneh-mungs- und Bewegungsentwicklung durch Ansprechen der kind-lichen Bewegungsbeduumlrfnisse durch Staumlrken der emotional-so-zialen Kompetenzen und durch die Foumlrderung der Orientierungs- und Handlungsfaumlhigkeit im Raum
bull Interdisziplinaumlre Zusammenarbeit bull Beratung von Lehrpersonen und Eltern in Fragen der psychomo-
torischen Entwicklung bull Mitarbeit im Kollegium bull Weiterbildung
Arbeitsform Psychomotorik wird in der Regel als Gruppenunterricht waumlhrend der or-dentlichen Unterrichtszeit durchgefuumlhrt Wenn immer moumlglich und sinn-voll sind zumindest Teile der Foumlrdersequenzen unterrichtsintegriert durchzufuumlhren In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Psychomotorik auch als Ein-zelunterricht stattfinden und zwar
bull fuumlr die Durchfuumlhrung einer fachspezifischen Beurteilung bull wenn auf Grund einer bestimmten Indikation ein Antrag der EB
oder KJP und eine entsprechende Bewilligung der SL vorliegen oder
bull wenn aus organisatorischen Gruumlnden eine Gruppenbildung nicht moumlglich ist
34
23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
36
2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
37
Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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23 Besondere Klassen
Formen Organisation und Definition Vgl Art 8 bis 10 BMV
Berechnungsinstrument besondere Klasse
231 Allgemeines Besondere Klassen sind
bull Einschulungsklassen (EK) bull Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF)
Besondere Klassen sind Unterrichtsgefaumlsse fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller die aus unterschiedlichen Gruumlnden nicht in einer Regelklasse unterrichtet werden koumlnnen
Zuweisung Die Zuweisung zu einer besonderen Klasse erfolgt durch die Schullei-tung auf Antrag der EB oder KJP Organisation Besondere Klassen sind so zu organisieren dass ein moumlglichst hohes Mass an Zusammenarbeit und Durchlaumlssigkeit mit den Regelklassen ermoumlglicht wird Schuumllerinnen und Schuumller einer besonderen Klasse sollen dadurch teilweise den Unterricht in einer Regelklasse besuchen koumlnnen Umgekehrt sollen Regelschuumllerinnen und -schuumller teilweise in einer besonderen Klasse gefoumlrdert werden koumlnnen Durchlaumlssige Lerngefaumlsse in denen Schuumllerinnen und Schuumller einen mehr oder weniger grossen Anteil ihres Pensums absolvieren gelten fuumlr die Berechtigung des Bezugs der Klassenlehrerlektion dann als Klasse wenn Schuumllerinnen und Schuumller in diesen durchschnittlich mindestens 16 Wochenlektionen belegen wobei bei der Durchschnittsberechnung Schuumllerinnen und Schuumller mit weniger als 8 Wochenlektionen nicht be-ruumlcksichtigt werden duumlrfen Auf der Webseite der ERZ ist ein Berechnungsinstrument aufgeschaltet mit welchem berechnet werden kann ob es sich bei einem in einer Schule eingerichteten Lerngefaumlss um eine IF-Lerngruppe oder um eine besondere Klasse handelt
Hinweis Auch das Eroumlffnen und Schliessen einer besonderen Klasse un-terliegt der Bewilligung durch das AKVB
Befristung Vgl Art 2 Abs 3 BMV
232 Klassen zur besonderen Foumlrderung (KbF) Die Gemeinden koumlnnen Klassen zur besonderen Foumlrderung von Schuuml-lerinnen und Schuumllern fuumlhren die auf Grund von Entwicklungs- Lern- oder Leistungsstoumlrungen Behinderungen oder Verhaltensauffaumllligkei-ten in einer Regelklasse nicht ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden koumlnnen Eine Zuweisung in eine KbF erfolgt durch die zustaumlndige Schulleitung auf Antrag einer Fachstelle (EB oder KJP) Schuumllerinnen und Schuumller einer KbF weisen keinen besonderen Status auf Sie duumlrfen nur fuumlr eine zeitlich befristete Dauer in einer KbF unter-richtet werden Periodisch muss die Schulleitung die Uumlberpruumlfung ver-anlassen ob die Schulung in der KbF noch noumltig und angemessen ist Nebst der bedarfsgerechten Foumlrderung ist die Integration bzw Rein-tegration in die Regelklasse das Ziel
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
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Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Dispensationen Vgl Art 27 Abs 4 VSG Vgl Art 4 Abs 1 Bst d DVAD
Dispensation von einzelnen Faumlchern (Abweichen von der Lektionentafel) Grundsaumltzlich gelten fuumlr alle Schuumllerinnen und Schuumller die Lektionen-tafeln gemaumlss Lehrplan Ausnahmsweise koumlnnen individuelle Voraus-setzungen der Schuumllerinnen und Schuumller Ergaumlnzungen oder Abwei-chungen erfordern Insbesondere beim Fremdsprachenunterricht Schuumllerinnen und Schuumller mit Lernbehinderungen oder komplexen Lernstoumlrungen koumlnnen auf Antrag der EB oder KJP von der Schullei-tung laquovon einzelnen Faumlchernraquo dispensiert werden Im Sinne einer sinnvollen Gestaltung des Unterrichtspensums koumlnnen die Lektionen fuumlr die einzelnen Fachbereiche fuumlr die betreffenden Schuuml-lerinnen und Schuumller zum Beispiel
bull im Wochenplan- oder Projektunterricht nach individuellen Schwerpunkten eingesetzt werden oder
bull anstelle des dispensierten Fachbereichs fuumlr die Foumlrderung in an-dern Fachbereichen eingesetzt werden
2-jaumlhrige Einschulung Vgl Art 5 Abs 2 Bst d BMV
2-jaumlhrige Einschulung in der Regelklasse Vgl Kap 215
233 Einschulungsklassen (EK) Fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit deutlicher partieller Entwicklungsver-zoumlgerung besteht die Moumlglichkeit der 2-jaumlhrigen Einschulung in einer Einschulungsklasse
In Einschulungsklassen wird das Pensum des ersten Schuljahrs auf zwei Jahre verteilt Dies ist jedoch nur auf Antrag der EB oder KJP und unter der Bedingung moumlglich dass dadurch die soziale Eingliederung am Aufenthaltsort3 nicht beeintraumlchtigt wird
Der Unterricht in einer Einschulungsklasse wird durch die Schulleitung verfuumlgt
Hinweis Die 2-jaumlhrige Einschulung kann auch in einer Regelklasse ndash in der Re-gel unterstuumltzt durch Integrative Foumlrderung ndash absolviert werden
Webseite Beurteilung
Vgl laquoLightfadenraquo Beurteilung LP 21
234 Beurteilung Uumlbertritte 2341 Beurteilung in Klassen zur besonderen
Foumlrderung Da die Zuteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern in eine KbF nicht vor-wiegend nach Leistungskriterien sondern vielmehr aufgrund einer um-fassenden Abklaumlrung nach Zielsetzung und Foumlrderplanung erfolgt wei-sen diese Schuumllerinnen und Schuumller keinen besonderen Status auf Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller unterscheidet sich deshalb grundsaumltzlich nicht von der Beurteilung von Regelschuumllerinnen und -schuumllern
3 Als Aufenthaltsort gilt derjenige Ort wo das Kind meistens uumlbernachtet
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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2342 Beurteilung in Einschulungsklassen Die Beurteilung der Schuumllerinnen und Schuumller einer EK unterscheidet sich nicht von der Beurteilung der anderen Schuumllerinnen und Schuumller In jedem Schuljahr findet ein Standortgespraumlch statt Den ersten Beur-teilungsbericht erhalten die Schuumllerinnen und Schuumller nach dem 1 Zyk-lus
2343 Uumlbertritt von einer Besonderen Klasse in eine Regelklasse und umgekehrt
Sowohl fuumlr die Zuweisung zur Schulung in einer Besonderen Klasse als auch fuumlr die Ruumlckfuumlhrung in die Regelklasse bedarf es eines Antrags gestuumltzt auf eine Gesamtbeurteilung der Situation der Schuumllerin oder des Schuumllers durch die EB oder KJP sowie einer Verfuumlgung der zu-staumlndigen Schulleitung
Nach dem Besuch einer zweijaumlhrigen Einschulung in einer Regelklasse oder nach Besuch einer Einschulungsklasse erfolgt der Uumlbertritt in die 2 Klasse der Primarstufe ohne Antrag der EB oder KJP
Fuumlr den Uumlbertritt von einer Einschulungsklasse in eine KbF ist ein An-trag der EB oder KJP erforderlich
24 Co-Teaching
Co-Teaching Vgl Art 10a - 10c BMV
241 Einsatzbereich Das Co-Teaching ist eine klassenorientierte Massnahme die in Klas-sen mit ausserordentlich grosser Heterogenitaumlt und einer erhoumlhten An-zahl Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderen Lernvoraussetzungen eingesetzt werden kann Die dazu erforderlichen Lektionen koumlnnen dem BMV-Pool entnommen werden
Wichtig Wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind (zB zwi-schen Regel- und IBEM-Schulleitung) ist der Organisationsprozess zu klaumlren und sind die entsprechenden Zustaumlndigkeiten klar zu definieren
Beim Einsatz von Co-Teaching ist zu beachten dass der individuelle besondere Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuumller gedeckt ist und mit den verfuumlgbaren BMV-Lektionen auch wei-terhin gedeckt werden kann
Zur Feststellung ausserordentlicher Heterogenitaumlt ist die blosse Be-trachtung von aumlusseren Merkmalen der Schuumllerinnen und Schuumller wie beispielsweise Geschlecht soziale oder ethnische Herkunft usw nicht angebracht Vielmehr liegt eine fuumlr den Unterricht relevante ausseror-dentliche Heterogenitaumlt dann vor wenn aufgrund von grossen Unter-schieden bei den Lernvoraussetzungen zur Erreichung der Lehrplan-ziele eine Vielzahl unterschiedlicher schulpaumldagogischer Massnahmen erforderlich sind
242 Ziele Co-Teaching wird in unmittelbarem Zusammenhang mit den im Lehr-plan definierten Massnahmen zur inneren Differenzierung des Unter-richts verstanden Durch den von zwei Lehrpersonen gemeinsam er-teilten Unterricht im Co-Teaching sollen die Umsetzungsmoumlglichkeiten der inneren Differenzierung des Unterrichts erweitert werden
Mit dieser besonderen den Regelunterricht unterstuumltzenden Mass-nahme soll in Klassen mit ausserordentlich hoher Heterogenitaumlt in Be-zug auf die Lernvoraussetzungen der Schuumllerinnen und Schuumller dem Entstehen von Lernstoumlrungen und somit dem Bedarf an individuell zu verfuumlgenden Unterstuumltzungsmassnahmen entgegengewirkt werden
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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aZ)
Bega
bten
foumlrd
erun
g (B
F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Die Moumlglichkeit einen Teil der BMV-Lektionen fuumlr Co-Teaching zu ver-wenden soll zudem den Handlungsspielraum der Schulleitung beim Ressourceneinsatz erweitern Der Einsatz von Co-Teaching kann des-halb ndash wie die Kurzinterventionen ndash ohne formelles Zuweisungsverfah-ren erfolgen
243 Durchfuumlhrung Co-Teaching wird ndash wenn immer moumlglich ndash von einer Regellehrperson zusammen mit einer in schulischer Heilpaumldagogik ausgebildeten Lehr-person erteilt Sofern keine Lehrkraft gefunden werden kann die uumlber die Ausbildung in schulischer Heilpaumldagogik verfuumlgt ist es aber auch moumlglich dass das Co-Teaching durch zwei Regellehrpersonen durchgefuumlhrt wird Be-dingung ist dann aber dass die Fachkompetenz in schulischer Heilpauml-dagogik in anderer Weise sichergestellt wird Dies kann beispielsweise durch die Beratung oder die punktuelle Un-terstuumltzung einer schulischen Heilpaumldagogin oder eines schulischen Heilpaumldagogen geschehen oder durch ein Angebot des Instituts fuumlr Heilpaumldagogik der PH Bern bzw der HEP-BEJUNE
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3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
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bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
38
3 Uumlbergreifende Themenbereiche 31 Praumlvention von Lernstoumlrungen
Praumlvention im Spezialunterricht Vgl Art 6 Abs 1 BMV
311 Grundsaumltzliches Die fruumlhzeitige Erkennung schulischer Auffaumllligkeiten oder Lernstoumlrun-gen ist eine Aufgabe jeder Lehrperson Viele Kinder weisen oft bereits im Vorschulalter Praumlsymptome auf die auf eine sich entwickelnde Lern-stoumlrung hinweisen koumlnnen Bereits im Kindergarten sind deshalb durch gezieltes Beobachten und individualisierende Unterrichtsgestaltung Entwicklungsrisiken von Kin-dern zu verhindern oder zumindest fruumlhzeitig zu erkennen Die Eltern sind moumlglichst fruumlh auf allfaumlllige Beobachtungen hinzuwei-sen in die Mitverantwortung einzubinden und fuumlr die Umsetzung geeig-neter schulischer und erzieherischer Massnahmen zu gewinnen Praumlvention ist zudem ein wichtiger Bestandteil des Auftrags der Lehr-personen fuumlr Spezialunterricht
312 Ziel von Praumlventionsmassnahmen Praumlvention insbesondere die Fruumlherkennung von Lernschwierigkeiten auffaumllligen Verhaltensmustern oder ausserordentlicher Begabung hat zum Ziel eine moumlgliche Entwicklungs- oder Lernstoumlrung bereits in der Entstehung zu identifizieren und fruumlhzeitig geeignete Massnahmen ein-zuleiten
313 Beispiele von Praumlventionsmassnahmen Ebene Lehrpersonen
bull Lehrpersonen bilden sich in der Praumlventionsthematik weiter bull Sie entwickeln dabei die erforderliche Sensibilitaumlt fuumlr allfaumlllige An-
zeichen von drohenden Lernschwierigkeiten oder Unterforde-rung im Unterricht
bull Sie eignen sich Kompetenzen an um eine praumlventive Unter-richtsfuumlhrung zu pflegen (Aufmerksamkeit sichern ggf die ei-gene Sprache vereinfachen sicherstellen dass die Schuumllerinnen und Schuumller die Aufgabe verstanden haben visualisieren usw)
bull Sie ziehen Lehr- und Fachpersonen zum Austausch von Be-obachtungen fruumlhzeitig bei (z B Kurzberatungen durch LfS)
bull Sie tauschen sich fachlich aus pflegen Intervision gegenseitige Unterrichtsbesuche usw
Ebene Unterricht
bull Praumlventiv wirkender Unterricht zeichnet sich durch eine gute Be-ziehung zwischen den Lehrpersonen und den Schuumllerinnen und Schuumllern aus
bull Er eroumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern Gelegenheiten lust-voll nach Neuem zu suchen
bull Er ermoumlglicht forschendes selbstgesteuertes Lernen und Entde-cken
Uumlbergreifende Themenbereiche
39
bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
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Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
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Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
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sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
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Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
39
bull Er weckt Neugier Phantasie und Interesse an Unterrichtsinhal-ten
bull Er schafft Voraussetzungen die Denk- Wahrnehmungs- Bewe-gungs- und soziale Kompetenzen foumlrdern
bull In praumlventiv wirkendem Unterricht sind Methodik und Didaktik sorgfaumlltig auf die Unterrichtsziele und -inhalte abgestimmt
Ebene Zusammenarbeit Lehrpersonen - Eltern - Tages-schule - Fachstellen und weitere Personen aus dem Umfeld des Kindes
Eine Vernetzung der Praumlventionsmassnahmen aller Ebenen erhoumlht die Wirksamkeit
bull Alle Beteiligten pflegen einen regelmaumlssigen Austausch bull Sie sprechen dabei den Verlauf der Entwicklung und allfaumlllige
Auffaumllligkeiten sowie moumlgliche Massnahmen an bull Sie treffen Abmachungen und vereinbaren das weitere Vorge-
hen
32 Auffaumllliges dissoziales Verhalten
Disziplinarische Massnahmen Vgl Art 28 VSG
Vgl Leitfaden Umsetzung Disziplinarmass-nahmen und Unterrichtsausschluss
Grundsaumltzlich gilt es durch praumlventive Massnahmen im Unterricht oder durch den fruumlhzeitigen Beizug von Fachpersonen schwierige Situatio-nen zu verhindern bzw nicht eskalieren zu lassen Im Zweifelsfall lieber zu fruumlh als zu spaumlt
321 Gestoumlrtes Unterrichtsklima Situationen in denen Schuumllerinnen und Schuumller den Unterricht massiv stoumlren sich verweigern sich aggressiv verhalten sich nicht einordnen koumlnnen sind meist durch vielfaumlltige Faktoren bedingt Sie koumlnnen in der Regel nur mit umfassendem Vorgehen bewaumlltigt werden
Alle Schuumllerinnen und Schuumller haben Anrecht auf ein lernfoumlrderliches Unterrichtsklima Wenn dies durch das Verhalten einer Schuumllerin eines Schuumllers abseh-bar nicht mehr gewaumlhrleistet werden kann muss die Lehrperson inter-venieren und je nach Situation die Eltern die Schulleitung die Schul-kommission die Schulsozialarbeit die Tagesschule oder externe Fach-stellen fruumlhzeitig mit einbeziehen Gleiche Regeln an der ganzen Schule und ein einheitliches Vorgehen bei Verstoumlssen wie auch bei Schulabsentismus erleichtert es Schuumlle-rinnen Schuumllern Lehrpersonen und Eltern die Bestimmungen zu ken-nen und sich der Sanktionen bewusst zu sein falls diese missachtet werden Der Leitfaden Disziplinarmassnahmen und Unterrichtsausschluss in den Volksschulen des Kantons Bern hilft der Schule und den Behoumlrden bei disziplinarischen Schwierigkeiten im Unterricht strukturiert vorzuge-hen Er zeigt verschiedene Moumlglichkeiten auf Massnahmen zu ergreifen und informiert uumlber die rechtlichen Rahmenbedingungen und das formal richtige Vorgehen bei einem Unterrichtsausschluss
40
Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
41
Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
40
Gefaumlhrdung des Kindeswohls Vgl Fil rouge Kindesschutz Vgl Webseite Kindeswohl amp Kindesschutz der JGK Meldeformulare bei Gefaumlhrdung des Kinds-wohls wwwerzbecherziehungsberatung Vgl Kinderschutzgruppe
Wichtiger Hinweis Bei Verdacht auf Gefaumlhrdung des Kindeswohls (Anzeichen von Ver-nachlaumlssigung koumlrperlicher oder psychischer Misshandlung oder sexu-ellem Missbrauch) kann mit der Erziehungsberatung oder dem Fil rouge Kindesschutz der JGK Kontakt aufgenommen werden ggf auch direkt mit der KESB
Das Fachgremium Fil rouge Kindesschutz ist eine Anlaufstelle fuumlr alle Fachpersonen die in Beruf Sport oder Freizeit mit Kindern zu tun ha-ben
Die Kinderschutzgruppe des Inselspitals ist eine interdisziplinaumlr zusam-mengesetzte Abklaumlrungsstelle in der Kinderklinik welche sich mit Saumluglingen Kindern und Jugendlichen befasst die Opfer einer Miss-handlung wurden oder gefaumlhrdet sind misshandelt zu werden
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Vgl Webseite der PHBern zur HFP2
322 Unterstuumltzung von Kindern und Jugendli-
chen mit Autismus-Spektrum-Stoumlrung (ASS) schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens bdquoPool 2ldquo
Fuumlr die Unterstuumltzung der Schulung dieser Kinder und Jugendlichen in der Volksschule kann das Schulinspektorat auf Antrag der EB KJP o-der einer kompetenten Fachinstitution zusaumltzliche Lektionen bewilligen (Lektionen aus dem sog bdquoPool 2ldquo) Die allfaumlllig bewilligten Lektionen sind fuumlr die Unterstuumltzung des Sys-tems Schule bestimmt Sie sollen die Schule befaumlhigen die genannten Schuumllerinnen und Schuumller im Regelschulumfeld unterrichten zu koumln-nen Eine Bewilligung von Lektionen aus dem Pool 2 kann erteilt werden wenn die folgenden Kriterien erfuumlllt sind
bull Keine Sonderschulbeduumlrftigkeit Die Regelschule wird als das beste Foumlrderumfeld eingeschaumltzt Es liegt keine Bewilligung des regionalen Schulinspektorats fuumlr eine anderweitige Schu-lung gemaumlss Art 18 VSG vor
bull Subsidiaritaumlt Die Ressourcen der Regelschule gemaumlss BMV und LADV sind nachweislich ausgeschoumlpft
bull Orientierung am Bedarf Der Umfang der bewilligten Lektionen orientiert sich in erster Linie nach dem situativ vorliegenden Be-darf der Schule und nicht an der Diagnose der Schuumllerin bzw des Schuumllers
Hinweis Kinder und Jugendliche deren Foumlrderung mit Pool 2-Lektionen unter-stuumltzt wird sind Schuumllerinnen und Schuumller der Regelschule Es handelt sich deshalb dabei nicht um Integrative Sonderschulbildung
Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) Die HFP2 ist ein Beratungsangebot fuumlr Regellehrkraumlfte LfS weitere (sonder-)paumldagogisch qualifizierte Fachpersonen und Schulleitungen im Kanton Bern Das Angebot bezieht sich auf Schuumllerinnen und Schuumller mit Autismus-Spektrum-Stoumlrungen mit schweren Wahrnehmungsstoumlrungen oder schweren Stoumlrungen des Sozialverhaltens im Kindergarten und in der Volksschule
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
49
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
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Die HFP2 ist unter der fachlichen Leitung des Instituts fuumlr Heilpaumldago-gik der PHBern den regionalen Beratungsstellen des Instituts fuumlr Wei-terbildung und Medienbildung der PHBern in Bern Biel Burgdorf und Spiez angeschlossen Im Rahmen der HFP2 werden spezifisch heilpaumldagogische Beratungs- und Unterstuumltzungsangebote die sowohl individuell auf ein Kind als auch kollektiv auf eine Klasse bzw Schule ausgerichtet sein koumlnnen als flankierende Massnahmen im Rahmen von Pool 2 bereitgestellt Fuumlr die Beratung der Eltern steht die EB oder KJP ggf eine kompe-tente Fachinstitution zur Verfuumlgung
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
Ziffer 37 RLSZ Vgl Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen
323 Entlastung oder Unterstuumltzung bei schwieri-
ger Klassenzusammensetzung oder -fuumlh-rung
Zur Entlastung von Regellehrpersonen die nachgewiesenermassen durch viele Gespraumlche mit Fachpersonen wegen schwieriger Klassen-zusammensetzung ausserordentlich belastet sind kann durch die Schulleitung beim Schulinspektorat eine Entlastungslektion pro Woche beantragt werden
Diese Regelung gilt auch fuumlr Lehrpersonen an Intensivkursen DaZFLS jedoch nicht fuumlr Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht
Die Schulleitung kann zudem gemaumlss Ziffer 37 der Richtlinien fuumlr die Schuumllerzahlen (RLSZ) zur Unterstuumltzung der Lehrpersonen bei allge-meinen Klassenfuumlhrungsproblemen (z B bei massiver Stoumlrung des Unterrichts durch verhaltensauffaumlllige Schuumllerinnen und Schuumller) ge-zielt und fuumlr eine befristete Zeit eine Unterstuumltzung durch zusaumltzliches Personal beantragen (sog SOS-Lektionen) Auch dazu ist ein Gesuch beim Schulinspektorat einzureichen
33 Fachspezifische Beurteilung (FsB)
SpU-A SpU-S vgl Kap22 Spezialunterricht
Regionalstellen EB
Besondere Foumlrdermassnahmen werden in der Regel gestuumltzt auf Be-obachtungen der Klassenlehrperson sowie auf eine fachspezifische Beurteilung des Foumlrderbedarfs (FsB) durch die Lehrpersonen fuumlr Spe-zialunterricht bzw bei DaZ-Bedarf durch die DaZ-Lehrpersonen einge-leitet
Die fachspezifische Beurteilung durch die LfS bzw DaZ-Lehrperson ist eine fachliche Ergaumlnzung zu den Beobachtungen und zur Beurteilung der Klassenlehrperson zuhanden der EB oder der Schulleitung
Die FsB enthaumllt zusammen mit der EB-Anmeldung der Lehrperson die-jenigen Beobachtungen und Informationen die eine besondere Foumlrde-rung durch Spezialunterricht bzw DaZ begruumlnden
Bezuumlglich des Spezialunterrichts dient die FsB der Schulleitung dazu zu entschieden ob sie den Spezialunterricht fuumlr eine Schuumllerin oder ei-nen Schuumller in eigener Kompetenz verfuumlgen kann (vgl SpU-A) oder ob eine schwere oder komplexe Lern- oder Entwicklungsstoumlrung vorliegen koumlnnte welche eine umfassende Abklaumlrung durch die EB oder KJP er-fordert Eine solche ist fuumlr die Zuweisung zum SpU-S unerlaumlsslich
Fuumlr den Bereich des Spezialunterrichts stehen den Lehrpersonen FsB-Formulare zur Verfuumlgung die auf der Webseite der zustaumlndigen Erzie-hungsberatungsstelle (=gt Downloads) aufgeschaltet sind
Fuumlr den Bereich DaZ stehen evaluierte Sprachstanderfassungsinstru-mente zur Verfuumlgung Information dazu sind auf dem Faumlchernet aufge-schaltet
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
42
Informationen zu Sprachstanderfassungs-in-strumente DaZ Faumlchernet
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften zur Beurteilung
Bevor umfassende und weitergehende Massnahmen eingeleitet wer-den sind vorgaumlngig durch die Klassenlehrkraft niederschwellige Mass-nahmen zu pruumlfen und ggf zu ergreifen wie innere Differenzierung in-dividuelle Foumlrderung im Rahmen des Klassenunterrichts das Fakulta-tivangebot Rhythmik Massnahmen zum Ausgleich von benachteiligen-den Beeintraumlchtigungen unterrichtsergaumlnzende oder externe Foumlrder-massnahmen (Aufgabenhilfe Tagesschulangebote) und entspre-chende Umsetzungsschritte einzuleiten
Die Wirksamkeit solch niederschwelliger Massnahmen wird erhoumlht wenn sie in Zusammenarbeit mit den Eltern eingeleitet und umgesetzt werden
Hinweis Die Hauptverantwortung fuumlr einen angemessenen Unterricht und fuumlr die Beurteilung des Kindes liegt auch bei besonderem Unterstuumltzungs- und Foumlrderbedarf bei der Klassenlehrperson
34 Foumlrderdiagnose Foumlrderplanung
Grundlage fuumlr dieses Kapitel Foumlrderplanung des IHP der PHBern
341 Guumltekriterien Zu den Zielen einer guten Schule gehoumlrt die Entwicklung einer Lernge-meinschaft die Vielfalt integriert Damit verbunden ist ein Unterricht der alle Schuumllerinnen und Schuumller mit einem ihrem Lern- und Entwick-lungsniveau entsprechenden Lernangebot herausfordert
Bei der Realisierung dieser Zielsetzungen wird insbesondere bei Schuuml-lerinnen und Schuumllern mit besonderem Foumlrderbedarf eine individuelle Foumlrderplanung notwendig Diese wird in der Regel von de BM-Lehrper-son in Zusammenarbeit mit der Regellehrperson erstellt
Was ist dabei zu beachten Wie kann konkret vorgegangen werden
Die folgenden sechs Aspekte sind die bei jeder Foumlrderplanung zu be-achten
1 Diagnose und Foumlrderung im Prozess Die Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern basiert nicht auf einer einmaligen abgeschlossenen Bestandsaufnahme sondern auf einem Mosaik von kontinuierlichen Beobachtungen und Datenerhebungen Foumlrderdiagnose ist stets auch Begleitdiagnose offen fuumlr neue Erkennt-nisse und fuumlr individuelle Anpassungen von Foumlrderzielen und -mass-nahmen
2 Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte Alltagsereignisse und Schuumllerprodukte bieten bei der Datenerhebung vielfaumlltige Chancen Beobachtete Vorgehensweisen lautes Denken der Schuumllerinnen und Schuumller und die Analyse von schriftlichen Produkten geben Einblick in deren Lern- und Denkprozesse (z B Texte mathe-matische Loumlsungswege) Gespraumlche ermoumlglichen Einblicke in Befind-lichkeit und soziale Vorgaumlnge
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Foumlrderdiagnostische Taumltigkeit ist stets auch Bestandteil des paumldagogischen Handelns im Unterricht
3 Theoriebezug als Verstehensgrundlage Im Prozess der Datenerhebung ermoumlglicht theoretisches Wissen die Erfassung der fuumlr einen bestimmten Foumlrderbereich relevanten Informa-tionen Zu diesem Wissen gehoumlren paumldagogische (fach-) didaktische
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
43
sowie lern- und entwicklungspsychologische Kenntnisse Theorie traumlgt hier zu einer differenzierten Wahrnehmung bei
Im Prozess der Dateninterpretation ergeben sich durch den Theoriebe-zug die Kriterien zur Analyse von Lernprozessen Schuumllerprodukten und Situationen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mit Theoriebezug lassen sich di-agnostische Informationen verstehen und fuumlr die Foumlrderplanung nut-zen
4 Ressourcen und behindernde Bedingungen Der foumlrderdiagnostische Prozess fokussiert nicht auf Defizite und Lern-schwaumlchen der Schuumllerinnen und Schuumller Gesucht wird nach Ressour-cen und Anknuumlpfungspunkten des Lernens Dabei interessieren sowohl die foumlrdernden wie auch die behindernden Bedingungen des Lernens Mit welchen Lernbedingungen sieht sich die Schuumllerin oder der Schuumller konfrontiert Sowohl in seinem sozialen und materiellen Umfeld als auch in Bezug auf seine eigenen Lernvoraussetzungen
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das zu reflektieren welche Bedingun-gen wie beeinflusst oder kompensiert werden koumlnnen
5 Mehrperspektivitaumlt im Team Foumlrderdiagnose beruht auf einer mehrperspektivischen Sichtweise Es gibt verschiedene Wahrnehmungs- Erlebnis- und Deutungsweisen Mehrperspektivitaumlt ergibt sich durch den Einbezug mehrerer am Bil-dungsprozess der Schuumllerinnen und Schuumller beteiligter Personen Zur Mehrperspektivitaumlt gehoumlrt zB der Einbezug der Perspektive der Schuuml-lerin bzw des Schuumllers der Eltern oder ggf auch von Fachstellen (EB KJP) sowie der Tagesschule
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Mehrperspektivitaumlt gilt es bewusst herzustellen
6 Transparente Vorgehensweisen Die Entstehung einer Foumlrderplanung sowie die Festlegung von Foumlrder-zielen sind ein fuumlr alle Beteiligten nachvollziehbarer Prozess Der Ein-satz von Erfassungsinstrumenten wird offengelegt Beobachtungen Test- und Erfassungsresultate sowie deren Interpretation werden trans-parent kommuniziert Dies ermoumlglicht ein konstruktives Mitdenken aller Beteiligten
Fuumlr die Lehrpersonen bedeutet das Sowohl gegenuumlber der Schuumllerin bzw dem Schuumller wie gegenuumlber anderen Lehrpersonen und Eltern ist groumlsstmoumlgliche Transparenz anzustreben
342 ICF ndash eine internationale Klassifikation An einer Foumlrderdiagnose sind haumlufig verschiedene Fach- und Lehrper-sonen beteiligt Eine solche interdisziplinaumlre Zusammenarbeit erfordert eine gemeinsame Sprache
Im internationalen und nationalen Kontext setzt sich zunehmend die In-ternationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Ge-sundheit (ICF) durch Auch die hier vorgestellte Foumlrderdiagnose bedient sich zentraler Begrifflichkeiten aus der ICF
Damit soll die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessert werden
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
45
343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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foumlrd
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
44
Link Beschreibung des ICF-Modells
Link Einheitliche Terminologie der EDK fuumlr den sonderpaumldagogischen Bereich
ICF ndash das Modell Das zentrale Ziel der Foumlrderdiagnose besteht in der Feststellung des individuellen Foumlrderbedarfs einer Schuumllerin oder eines Schuumllers Aller-dings laumlsst sich der individuelle Foumlrderbedarf meistens nicht einfach be-zogen auf eine Ursache bestimmen
In Anlehnung an das Standardisierte Abklaumlrungsverfahren (SAV) wird im Folgenden davon ausgegangen dass der Foumlrderbedarf aus Wech-selwirkungen und komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren resultiert
Beteiligt sind verschiedene umwelt- und personenbezogene Einfluss-groumlssen die mit Koumlrperfunktionen und -strukturen Aktivitaumlten und Par-tizipation (Teilhabe) interagieren was sich wiederum in Stoumlrungen und besonderen Herausforderungen im Lernen ausdruumlcken kann
Grafik 3 ICF-Modell
Gesundheitsproblem (Gesundheitsstoumlrung oder Krankheit)
Koumlrperfunktionen und -strukturen
Aktivitaumlten Partizipation Teilhabe
personenbezogene Faktoren
Umweltfaktoren
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Bega
bten
foumlrd
erun
g (B
F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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343 Umsetzung Das komplexe Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Personen in den vielfaumlltigen Prozessen des schulischen Alltags erfordert einen ein-fachen und klaren Ablauf damit Foumlrderplanung gelingt Das hier vorgestellte Vorgehen beschreibt den Kreislauf der Foumlrderpla-nung in vier Schritten
Grafik 4 Kreismodell Foumlrderplanung (Quelle Foumlrderplanung im Unterricht PH Bern)
Links Beschreibungen der ICF-Lebensbereiche (IHP PHBern) Vgl Entwicklungsbereiche definieren (IHP PHBern)
Schulische Standortgespraumlche (Volksschul-amt ZH)
1 Schritt Entwicklungsbereich definieren Zuerst ist die Entscheidung zu faumlllen in welchem Bereich die Foumlrderung ansetzen soll Im Sinne der Mehrperspektivitaumlt beteiligen sich dabei alle Beteiligten zB Eltern Schuumllerin bzw Schuumller Lehrperson LfS und andere involvierte Fachpersonen
Fokussiert werden fuumlr das schulische Lernen relevante Entwicklungs-bereiche der ICF
rArr Lesen rArr Schreiben rArr Rechnen rArr Probleme loumlsen rArr Aufmerksamkeit fokussieren rArr Umgang mit Anforderungen rArr Umgang mit Menschen
Im Rahmen eines Standortgespraumlchs definieren die Beteiligten gemein-sam ein oder zwei Entwicklungsbereiche die den Schwerpunkt der Di-agnostik und Foumlrderung fuumlr die naumlchste Phase bilden werden
Kreislauf Foumlrderplanung
2 Theoriebezug
offen legen
4 Foumlrderung
durchfuumlhren amp evaluieren
1 Entwicklungs-
bereich definieren
3 Diagnose
stellen amp Ziele formulieren
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2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
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Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
46
2 Schritt Theoriebezug offenlegen Im zweiten Schritt wird bestimmt welche Informationen erhoben wer-den muumlssen Ziel ist es auf Grund einer Erfassung sichtbar zu machen wo die Schuumllerin bzw der Schuumller im definierten Entwicklungsbereich steht und in welche Richtung die Entwicklung fuumlhrt
Dies muss auf der Basis eines theoretischen Modells erfolgen das dem definierten Entwicklungsbereich zu Grunde liegt
Links BESMath 1-3 (Screening-Instrument Mathe-matik) Uumlbersicht Diagnoseinstrumente fuumlr den Be-reich Lesen und Schreiben (IHP PHBern) Vorlagen des IHP PHBern zur Foumlrderplanung Beispiele (IHP PHBern)
3 Schritt Diagnose stellen und Ziele formulieren Nachdem der Theoriebezug offenliegt koumlnnen die Informationen erho-ben und interpretiert werden Die Beobachtungen zum Entwicklungs-bereich erfolgen waumlhrend des Unterrichts und werden festgehalten Be-teiligte Fachpersonen tauschen sich uumlber Beobachtungen aus
Als methodische Vorgehensweisen im Schulalltag bieten sich Fehler-analysen Beobachtungsbogen und Lernstanderfassungen an Fuumlr ei-nige Bereiche existieren fachlich gut begruumlndete foumlrderdiagnostische Konzeptionen mit Screening oder Tests
Fuumlr andere Bereiche muumlssen ausgehend vom theoretischen Modell eigene Aufgaben und Fragen zusammengestellt werden
Aufgrund der Diagnose und der theoretischen Bezuumlge werden Foumlrder-ziele formuliert
4 Schritt Foumlrderung durchfuumlhren und evaluieren Konkrete Foumlrderziele werden in Absprache mit den involvierten Fach-personen und unter Einbezug des Kindes und seiner Eltern formuliert Sie orientieren sich an den theoretischen Grundlagen des Entwick-lungsbereichs
Die Umsetzung der Foumlrderung geschieht im Unterricht Jede Lehrper-son die im Entwicklungsbereich (zB Schreiben) mit dem Kind bzw Jugendlichen arbeitet richtet sich danach
In sinnvollen Zeitabstaumlnden wird die Foumlrderung hinsichtlich ihrer Wirk-samkeit evaluiert und falls notwendig angepasst
47
35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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35 Zuweisung Zuweisungsmatrix
Die Zuweisung zu den Besonderen Massnahmen erfolgt gemaumlss Artikel 11 BMV Die nachfolgende Matrix gibt eine tabellarische Uumlbersicht uumlber die Zustaumlndigkeiten
Besondere Massnahme
Rechtsgrundlage Feststel-lung des Bedarfs
Bericht Antrag E = Einverstaumlndnis A = Anhoumlrung
Verfuumlgung
welche Massgebender Artikel der BMV
durch wen
erfo
rder
lich von wem
erfo
rder
lich durch
wen
erfo
rder
lich wessen durch
wen
Individuelle Lernziele in max 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X KLK E Eltern zustaumlndige SL
Individuelle Lernziele in mehr als 2 Faumlchern
Art 5 Abs 2 Bst a Art11 Abs 1 Bst b
Lehrkraft X
EBKJP X EBKJP E Eltern zustaumlndige SL
Integration Fremdsprachiger
Art 5 Abs 2 Bst c Art11 Abs 2 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X
KLK oder DaZ-Lehr-kraft (Sprach-standerfas-sung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Rhythmik Art 5 Abs 2 Bst f Art11 Abs 2Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X KLK (Emp-fehlung)
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zweijaumlhrige Einschulung
Art 5 Abs 2 Bst d Art11 Abs 3 Bst a
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Begabtenfoumlrde-rung
Art 5 Abs 2 Bst e Art11 Abs 3 Bst b
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-A (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 2 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X KLK LfS
X KLK
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zum SpU-S (IF Logo-paumldie Psycho-motorik)
Art 6 Abs3 Art11 Abs 3 Bst c
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP oder anerkannte Abklaumlrungs-stelle
EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Zuweisung zu besonderen Klassen (KbF EK) sowie die Ruumlckfuumlhrung in eine Regelklasse
Art 8 Abs 1 Art11 Abs 3 Bst d
Lehrkraft oder Eltern
X EBKJP
X EBKJP
A Eltern zustaumlndige SL
Integrative Son-derschulung
Art 5 Abs 2 Bst b Art11 Abs 6 (vgl Art 15ff SPMV)
Eltern X
EBKJP oder andere ge-eignete Fach-stelle
X EBKJP oder an-dere ge-eignete Fach-stelle
E Eltern Schullei-tung der RS und zust Son-derschule
Schul- inspektorat
Co-Teaching Art 10a bis 10c Art11 Abs 4
Co-Teaching hat den Charakter einer schulorganisatorischen Massnahme und unterliegt nicht einem formellen Verfuumlgungsprozess
Bei Schulleitungsmodellen mit aufgeteilten Kompetenzbereichen (bspw Regelschulleitung Leitung Spezialunterricht Schulleitung IBEM usw) ist die Zuweisungskompetenz in den entsprechenden Stellenbeschreibungen bzw in den Pflichtenheften klar zuzuordnen
In der Regel EB oder KJP zudem die durch die Erziehungsdirektion bezeichneten Abklaumlrungsstellen fuumlr die Logopaumldie und Psychomotorik
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36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
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Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
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Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
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bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
48
36 Beurteilung bei besonderen Massnahmen
Regelungen zu Beurteilung Schullaufbahnent-scheide Vgl DVBS
Links Webseite zur Beurteilung in der Volksschule Merkblatt zur Standortbestimmung und Schul-laufbahn im Zyklus 1
361 Allgemeines Alle Schuumllerinnen und Schuumller der Volksschule das heisst beispiels-weise auch Kinder von Asylsuchenden werden nach den Vorschriften der Direktionsverordnung uumlber Beurteilung und Schullaufbahnent-scheide in der Volksschule vom 6 Maumlrz 2018 (DVBS) beurteilt Dies erfolgt unabhaumlngig davon ob fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller eine be-sondere Massnahme nach BMV verfuumlgt worden ist
Hinweis Schuumllerinnen und Schuumller mit Intelligenzminderung welche die Volks-schule im Rahmen der Integrativen Sonderschulbildung besuchen blei-ben administrativ Schuumllerinnen und Schuumller der Sonderschule und un-terliegen nicht den Vorschriften zur Beurteilung nach DVBS Die Beurteilung dieser Schuumllerinnen und Schuumller erfolgt individuell be-darfsgerecht entsprechend der Praxis und ggf mithilfe der Beurtei-lungsformulare der zustaumlndigen Sonderschule Die Beurteilungsformulare koumlnnen in Anlehnung an diejenigen der oumlf-fentlichen Volksschule gestaltet werden
Beurteilung bei ILZ Vgl Art 20 21 DVBS
362 Beurteilung von Schuumllerinnen und Schuumllern
mit rILZ Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen hat sich im betreffenden Fachbereich oder in den betreffenden Fachbereichen auf das Erreichen der individuellen Lernziele einzelnen Kompetenzbereiche zu beziehen Im Beurteilungsbericht ist die Note mit einem zu kennzeichnen
Im Einverstaumlndnis mit den Eltern kann die Schulleitung in denjenigen Faumlchern in denen nach reduzierten ILZ unterrichtet wird die Beurtei-lung ohne Noten bewilligen
Fuumlr die Fachbereiche in denen der Unterricht und die Beurteilung nach ILZ erfolgen gelten die Lernziele der Klasse als nicht erreicht und ist ein zusaumltzlicher Bericht auszustellen
Der Bericht gibt Auskunft uumlber
bull die individuellen Lernziele und Entwicklungsbereiche bull individuelle Lernfortschritte bull Grad der Lernzielerreichung bull den individuellen Lernstand bull die erworbenen Kompetenzen bull die vorhandenen Ressourcen und bull Entwicklungsmoumlglichkeiten
Abweichen von den Vorschriften zur Beurtei-lung Vgl Art 19 DVBS
363 Abweichen von den Vorschriften zur
Beurteilung Wenn bdquowichtige Gruumlndeldquo vorliegen kann die Schulleitung bei einzelnen Schuumllerinnen und Schuumllern von den Vorschriften zur Beurteilung (Art 19 DVBS) zum Uumlbertrittsverfahren (Art 34 DVBS) und zum Promoti-onsverfahren (Art 57 bzw 63 DVBS) abweichen
Die Schulleitung kann nach auf Artikel 19 DVBS gestuumltzt auf die Beur-teilung einer Fachstelle mit Einverstaumlndnis der Eltern beispielsweise fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller welche trotz Ausgleichsmassnahmen die
49
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
49
Merkblatt sowie FAQ und Formulare zum Ab-weichen von den Vorschriften der DVBS
Lernziele nicht erreichen in einem oder mehreren Fachbereichen eine Beurteilung ohne Note bewilligen Die Beurteilung der fachlichen Kompetenzen ist in einem solchen Fall ndash wie bei ILZ ndash in Form eines zusaumltzlichen Berichts abzugeben
In Anwendung von Art 19 DVBS koumlnnen fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller mit benachteiligenden Behinderungen oder Beeintraumlchtigungen Aus-gleichsmassnahmen bewilligt werden die uumlber die uumlblichen vom Lehr-plan vorgesehenen Massnahmen zur inneren Differenzierung hinaus-gehen
Hat die Schulleitung ein Abweichen von den Vorschriften der Beurtei-lung genehmigt sind im Unterricht die Rahmenbedingungen entspre-chend anzupassen Beurteilung und Unterricht muumlssen aufeinander ab-gestimmt werden
Hinweis Ein Verzicht auf die Beurteilung einzelner Kompetenzbereiche inner-halb eines Fachbereichs (zB Rechtschreibung in den Sprachfaumlchern) ist nicht zulaumlssig und stellt keine Ausgleichsmassnahme dar Vertiefte Informationen zur Umsetzung finden sich im Merkblatt zum Abweichen von den Vorschriften der DVBS
50
4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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4 Umsetzung der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden 41 BMV-Lektionenpool
Regelungen zum Lektionenpool Vgl Art 14 bis 16 BMV
Der Lektionenpool der den Gemeinden zur Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen zur Verfuumlgung steht ist mit dem Ziel zu verwenden dass moumlglichst alle Schuumllerinnen und Schuumller die Ziele des Volksschul-lehrplans erfuumlllen koumlnnen
411 Berechnung des BMV-Lektionenpools Die Berechnung und Zuteilung des Lektionenpools erfolgt alle drei Jahre durch das AKVB Dabei werden Schuumllerinnen und Schuumller die nicht an ihrem Wohnort unterrichtet werden der Gemeinde angerechnet in welcher sie die oumlf-fentliche Schule besuchen
412 Zuteilung des BMV-Lektionenpools Das AKVB teilt den Gemeinden welche uumlber einen Schulstandort ver-fuumlgen die finanziellen Mittel fuumlr die Besonderen Massnahmen in Form eines Lektionenpools zu Im Rahmen des zugeteilten Lektionenpools koumlnnen die Gemeinden die erforderlichen Lehrpersonen zur Durchfuumlhrung der Besonderen Mass-nahmen anstellen
42 Verwendung des BMV-Lektionenpools
Verwendung des Lektionenpools fuumlr die Be-gabtenfoumlrderung
Vgl Art 19 BMDV
421 Verwendung des BMV-Lektionenpools 1 Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung
Der Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung ist ausschliesslich fuumlr die Foumlrderung von intellektuell ausserordentlich begabten Schuumllerinnen und Schuumllern mit einem IQ von mindestens 130 zu verwenden
Die Begabtenfoumlrderung kann separativ in Form von Kursen oder in-tegrativ organisiert werden
2 Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen Der Lektionenpool fuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmen ist wie folgt einzusetzen
bull Fuumlr die Besonderen Klassen ist die Verwendung eines Anteils von houmlchstens 50 des Lektionenpools anzustreben (ein-schliesslich der Klassenlehrkraftlektion)
bull Fuumlr die Integrative Foumlrderung ist mindestens einen Anteil von 13 des Lektionenpools zuzuumlglich den nicht ausgeschoumlpften Anteil fuumlr Besondere Klassen einzusetzen
Umsetzung in den Gemeinden
51
Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Vgl Kap 24 Co-Teaching
bull Fuumlr Logopaumldie Psychomotorik und Rhythmik zusammen ist min-destens einen Anteil von 13 des Lektionenpools einzusetzen vorausgesetzt es sind genuumlgend Schuumllerinnen und Schuumller zu-gewiesen Andernfalls koumlnnen die nicht beanspruchten Lektio-nen der Integrativen Foumlrderung oder der Integration Fremdspra-chiger zugeteilt werden
bull Der Lektionenpool ist so einzuteilen dass fuumlr die DaZ-Angebote ein angemessener Anteil zur Verfuumlgung steht mit dem die Schuuml-lerinnen und Schuumller mit entsprechendem Foumlrderbedarf unter-richtet werden koumlnnen
bull Sofern der individuelle Foumlrderbedarf der Schuumllerinnen und Schuuml-ler abgedeckt ist kann ein Teil fuumlr Co-Teaching verwendet wer-den
Hinweis Die in den Gemeinden festgestellte Entwicklung bei der Verwendung des Lektionenpools zeigt auf dass die Integrative Foumlrderung die am meisten eingesetzte Form der heilpaumldagogischen Unterstuumltzung von Schuumllerinnen und Schuumllern ist Die in der BMDV definierten Richtwerte gingen von der im Jahr 2007 effektiven Verwendung der Lektionen aus (Grafik 5) Gemeinden die ihr Umsetzungskonzept uumlberarbeiten koumlnnen sich bei der Verwendung der Lektionen an der effektiven Verteilung im Kanton Bern orientieren (siehe Grafik 6)
Grafik 5 Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo Vorgaben BMDV zusaumltzliche Alimentierung aus Anteil LogopaumldiePsychomotorikRhythmik moumlglich wenn nicht ausgeschoumlpft Grafik 6 Effektive Verwendung des Lektionenpools laquofuumlr die uumlbrigen besonderen Massnahmenraquo (kant Mittelwerte Sept 2017)
422 Lektionen fuumlr die weiteren Angebote 1 Arbeit mit individuellen Lernzielen und zweijaumlhrige Ein-schulung in der Regelklasse Dafuumlr stehen keine speziell definierten Lektionen aus dem Lektionen-pool zur Verfuumlgung Bei Bedarf werden Schuumllerinnen und Schuumller oder die Lehrpersonen durch eine LfS unterstuumltzt
Besondere Klassen
maximal 50
Integra-tive Foumlr-derung
min 13
Logopaumld PM Rhyth-
mik
min 13
DaZ
0 - 24
BF
Besondere Klassen
16
Integrative Foumlrderung
47
Logopaumldie Psychomot Rhythmik
18
DaZFLS
19
BF
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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aZ)
Bega
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foumlrd
erun
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F)
Spezialunterricht
58
Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
59
Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
60
52
Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschu-lung durch abteilungsweisen Unterricht oder Teamteaching Vgl Art 3 BMDV
Entlastung der Lehrpersonen Vgl Art 16a LADV
2 Unterstuumltzung der Integration von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Behinderungen Lektionen fuumlr die Unterstuumltzung der Integrativen Sonderschulbildung von Schuumllerinnen und Schuumllern mit Intelligenzminderung sind nicht im Lektionenpool enthalten Sie werden fuumlr die unterstuumltzten Schuumllerinnen und Schuumller im Einzelfall zusaumltzlich durch das Schulinspektorat zuge-teilt Es sind dies
bull in der Regel 2 bis maximal 4 Lektionen fuumlr abteilungsweisen Un-terricht oder Teamteaching zur Entlastung der Klasse
bull in der Regel 1 bis maximal 2 Entlastungslektionen fuumlr die Regel-lehrkraft (bei Stellenteilung ist eine Aufteilung moumlglich)
Diese Lektionen ergaumlnzen das individuelle Lektionenpaket das durch die zustaumlndige Sonderschule zur Verfuumlgung gestellt wird
Vgl Interkantonale Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturierten Angeboten fuumlr Hoch-begabte
3 Talentfoumlrderung Fuumlr die Foumlrderung von sportlich musikalisch oder kuumlnstlerisch beson-ders begabten Schuumllerinnen und Schuumllern gelten die Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarung fuumlr Schulen mit spezifisch-strukturier-ten Angeboten fuumlr Hochbegabte Diese Foumlrderangebote werden nicht uumlber den Lektionenpool fuumlr die Begabtenfoumlrderung finanziert
43 Organisation der Besonderen Massnahmen in den Gemeinden
Modell und Konzept Vgl Art 4 BMV 431 Allgemeine Hinweise
bull Die Umsetzung der BMV muss gemaumlss Art 4 auf ein Modell und Konzept abgestuumltzt sein das durch das zustaumlndige Gemeinde-organ per Gemeindeerlass beschlossen worden ist
bull Die Umsetzungskonzepte muumlssen weder von der ERZ noch vom Schulinspektorat bewilligt werden Die SI uumlberpruumlfen das Vor-handensein sowie die gesetzeskonforme Umsetzung der Beson-deren Massnahmen im Rahmen des standardisierten Control-lings in den Schulen
432 Konzeptinhalt Das Konzept kann sich auf wenige wesentliche Punkte beschraumlnken
bull Beschluss wie die Gemeinde die Besonderen Massnahmen umsetzt
rArr allein oder mit anderen Gemeinden rArr mit oder ohne besondere Klassen
bull Ausgestaltung und Organisation des Angebots bull ggf Entwicklungsziele
Sinnvoll und wuumlnschbar ist es wenn ein Umsetzungskonzept auf einer langfristigen Strategie basiert und auch folgende Elemente enthaumllt
bull Ausgangslage bull Leitgedanken bull Veraumlnderungsbedarf bull Zielsetzungen bull Angaben zu organisatorischer Umsetzung bull zielgruppenspezifische Foumlrdermassnahmen
53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
57
Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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53
bull Verwendung der zugeteilten Ressourcen bull Massnahmen zur Qualitaumltssicherung bull Uumlberlegungen zur Evaluation der Umsetzung
Wichtig Klar zuzuordnen ist insbesondere die Kompetenz uumlber die Zuteilung des Lektionenpools sowie die Zustaumlndigkeit fuumlr die Zuweisung zu den einzelnen besonderen Massnahmen wenn die Schulleitungsaufgaben aufgeteilt sind
433 Auftrag der Gemeinden Die Gemeinden
bull setzen die Bestimmungen der BMV um und stellen ein entspre-chendes Angebot zur Verfuumlgung
bull setzen die Besonderen Massnahmen gemaumlss ihrem Konzept ei-genstaumlndig oder in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden um
bull definieren die Organisation die fuumlr die Umsetzung der Besonde-ren Massnahmen erforderlich ist
bull nehmen die erforderlichen Kompetenzabgrenzungen zwischen Schulbehoumlrde als strategisches und Schulleitung als operatives Fuumlhrungsorgan vor
bull pruumlfen regelmaumlssig das zur Verfuumlgung stehende Angebot an be-sonderen Massnahmen und passen dieses ggf an
bull uumlberpruumlfen regelmaumlssig das Umsetzungskonzept und passen dieses ggf an
bull stellen den erforderlichen Schulraum zur Verfuumlgung bull sind fuumlr allfaumlllig erforderliche Transporte von Schuumllerinnen und
Schuumllern zustaumlndig und stellen diese sicher
Vgl Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
434 Auftrag der Schulleitung Die Umsetzung der BMV und der gemeindeeigenen Konzepte erfolgt in den Schulen unter der paumldagogischen und personellen Fuumlhrung der zu-staumlndigen Schulleitung Siehe Kapitel 166 bdquoDie Schulleitung fuumlhrtldquo
44 Beratungs- Unterstuumltzungs- und Informationsangebote
441 Schulinterne Angebote Fuumlr Fragen die den Unterricht betreffen stehen in den Schulen Lehr-personen sowie Schulleitungen insbesondere auch Lehrpersonen fuumlr Spezialunterricht fuumlr Beratung und Unterstuumltzung zur Verfuumlgung
442 Angebote des AKVB
Fuumlr Schulleitende sowie Behoumlrden stehen die folgenden Beratungs- Auskunfts- und Informationsangebote zur Verfuumlgung
bull Regionale Schulinspektorate httpwwwerzbechschulaufsichthtml
bull Kantonale Erziehungsberatung httpwwwerzbecherziehungsberatung
54
bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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F)
Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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bull Fachbereich Besondere Massnahmen des AKVB wwwerzbechibem wwwerzbechspezialunterricht
bull Beauftragte fuumlr interkulturelle Bildung des AKVB wwwerzbechmigration
bull Fachbereich Schulergaumlnzende Massnahmen des AKVB wwwerzbechtagesschulen httpwwwerzbechschulsozialarbeit
443 Angebote der Weiterbildungsinstitute der PH Bern und der HEP-BEJUNE
bull Angebote zu Schulung Unterstuumltzung und Coaching bull Kurse und Begleitung von Schulleitungen schulinterne Weiter-
bildungenBeratungen und Projektbegleitungen bull Kurse Weiterbildung Unterstuumltzung Begleitung Unter-
richtscoaching und -beratung fuumlr Lehrpersonen bull Referate Tagungen und andere besondere Veranstaltungen in
den Bereichen rArr Organisations- und Schulentwicklung rArr Qualitaumltsmanagement Umsetzung paumldagogischer Konzepte
insbesondere auch zum Themenbereich Integration und be-sondere paumldagogische Massnahmen (Planung und Umset-zung Projektbegleitung Coaching und Weiterbildungspla-nung)
444 Weitere Angebote bull Abteilung Kinder und Jugendliche des Alters- und Behinderten-
amtes der GEF bull Heilpaumldagogische Fachberatung Pool 2 (HFP2) bull Fil Rouge Kindesschutz der JGK bull Kinder- und Jugendpsychiatrie bull Fachstellen (Berner Gesundheit Contact Netz usw) bull Berufsverbaumlnde
rArr Psychomotorik Schweiz rArr Bildung Bern rArr Logopaumldie Bern rArr Rhythmik Schweiz rArr vhl-be rArr vpod rArr VSL BE
55
5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
56
Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
Auf
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Bega
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F)
Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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5 Abkuumlrzungsverzeichnis
Verwendete Abkuumlrzungen
AKVB Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung der ERZ
ALBA Alters- und Behindertenamt der GEF AZ Arbeitszeit AZE Arbeitszeiterfassung BF Begabtenfoumlrderung BK Besondere Klasse BMDV Direktionsverordnung uumlber die be-
sonderen Massnahmen im Kinder-garten und in der Volksschule
BMV Verordnung uumlber die besonderen Massnahmen im Kindergarten und in der Volksschule
BM-Lehrperson Lehrperson fuumlr besondere Massnah-men der Volksschule
BV Bundesverfassung DaZ Deutsch als Zweitsprache DVAD Direktionsverordnung uumlber Absen-
zen und Dispensationen in der Volksschule
DVBS Direktionsverordnung uumlber Beurtei-lung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule
EB Kantonale Erziehungsberatung eILZ Erweiterte individuelle Lernziele EK Einschulungsklasse ERZ Erziehungsdirektion des Kantons
Bern GEF Gesundheits- und Fuumlrsorgedirektion
des Kantons Bern IBEM Integration und besondere Massnah-
men (Projektname) IF Integrative Foumlrderung ILZ Individuelle Lernziele IQ Intelligenzquotient IHP Institut fuumlr Heilpaumldagogik der PH
Bern IWB Institut fuumlr Weiterbildung der PH
Bern JAZ Jahresarbeitszeit KbF Klasse zur besonderen Foumlrderung
KESB Kindes- und Erwachsenenschutzbehoumlrde KESG Gesetz uumlber den Kindes- und Erwachse-
nenschutz KESV Verordnung uumlber den Kindes- und Er-
wachsenenschutz KG Kindergarten KJP Kinder- und Jugendpsychiatrie KLK Klassenlehrkraft LAV Verordnung uumlber die Anstellung der Lehr-
kraumlfte LfS Lehrperson fuumlr Spezialunterricht PM Psychomotorik rILZ Reduzierte individuelle Lernziele RIK+ Regionaler Intensivkurs PLUS SAV Standardisiertes Abklaumlrungsverfahren
der EDK SHG Sozialhilfegesetz SHV Sozialhilfeverordnung SI Schulinspektorat Schulinspektorin
Schulinspektor SJ Schuljahr SL Schulleitung Schulleiterin Schulleiter SPMV Verordnung uumlber die sonderpaumldagogi-
schen Massnahmen SpU-A Spezialunterricht bei leichten Lern- oder
Entwicklungsauffaumllligkeiten SpU-S Spezialunterricht bei schweren oder kom-
plexen Lern- oder Entwicklungsstoumlrungen TAS Tagesschule VSG Volksschulgesetz WB Weiterbildung
Abkuumlrzungen
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Bega
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Anhang 1 Tabellenauszug Unterstuumltzungsangebote aus dem Leitfaden SSA Aspekt
Spezialunterricht In-tegrative Foumlrderung (IF)
Schulsozialarbeit (SSA)
Erziehungsberatung (EB)
Kindes- und Erwach-senenschutzbehoumlrde (KESB)
Sozialdienst (SD)
Zustaumlndige Direktion
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Erziehungsdirektion (ERZ)
Justiz- Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK)
Gesundheits- und Fuumlr-sorgedirektion (GEF)
Grundlagen
VSG VSV BMV BMDV Leitfaden IBEM
VSG VSV Leitfaden zur Einfuumlh-rung und Umsetzung von Schulsozialarbeit
VSG VSV
ZGB KESG KESV
SHG SHV SKOS-Richtlinien Handbuch Sozialhilfe im Kanton Bern
Auftrag Integrative Schulung Begleitung und Foumlrde-rung Beratung von Kindern Jugendlichen Lehrper-sonen Eltern
Soziale Arbeit in der Schule Praumlvention Fruumlherkennung und In-tervention
Kinder- und Jugend-psychologische Ver-sorgung Schulpsychologische Versorgung
Kindes- und Erwachse-nenschutz Pflegekinderaufsicht
Vollzug der Sozialhilfe
Unter-stel-lung
Schulleitung Gemeindespezifisch Sozialbehoumlrde Ju-gendkommission oauml
ERZ Amt fuumlr Kinder-garten Volksschule und Beratung
JGK Kantonales Ju-gendamt
Gemeinden Regie-rungsstatthalter (Auf-sicht)
Standorte Schulhaumluser Schulhaumluser evtl zentral
Regionale Stellen 11 regionale Kindes- und Erwachsenen-schutzbehoumlrden
67 kommunale oder re-gionale Stellen
Ausbildung Diplom in Schulischer Heilpaumldagogik
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Lizentiat oder Master in Psychologie sowie ein Diplom in Erzie-hungsberatung ndash Schulpsychologie
Interdisziplinaumlre Fach-behoumlrde bestehend aus Juristen-innen Sozialarbeiter-innen Psychologen-innen Paumldagogen-innen Aumlrzte-innen
Diplom Sozialarbeit Diplom Sozialpaumldago-gik
Angebote Produkte
Foumlrderorientierte Erfas-sung und Planung Tri-age Gezielte Foumlrderung von Schuumller-innen mit besonderem Foumlrderbe-darf (Einzel- Gruppen-unterricht Klasse) Beratung und Beglei-tung (Kinder Jugendli-che) Beratung Lehr- und Bezugspersonen Praumlvention von Lern-stoumlrungen
Praumlvention und Fruumlher-kennung Beratung und Unter-stuumltzung von Schuumller-innen Beratung und Unter-stuumltzung von Lehrper-sonen und Schulleitun-gen Beratung von Eltern Information und Ko-operation
Schulpsych Abklaumlrung und Beurteilung Jugendberatung Psychologisch-paumlda-gogische Beratung von Eltern Familien Lehr-personen anderen Er-ziehenden Behoumlrden Institutionen Kriseninterventionen Psychotherapeutische Behandlungen von Kindern Jugendlichen und Familien
Gefaumlhrdungsmeldun-gen Abklaumlrungen Ver-fahren Durchfuumlhrung Kindes-schutzmassnahmen Mit der Abklaumlrung von Gefaumlhrdungsmeldun-gen und Mandatsfuumlh-rungen werden haumlufig die Sozialdienste be-auftragt (vgl Spalte bdquoSozialdienstldquo)
Praumlventive Beratung Abklaumlrungen wirt-schaftliche Verhaumllt-nisse Vereinbarungen von indiv Zielen Beratung und Betreu-ung Anordnung von Mass-nahmen Festsetzen und Ge-waumlhren von Leistungen Abklaumlrungen und Man-datsfuumlhrung im Auftrag der KESB
Zugang Zuweisung durch Schulleitung (bei SpU-S auf Antrag der EB mit Einverstaumlndnis der Erziehungsberechtig-ten)
Auf Wunsch der Be-troffenen Anmeldung auch durch Lehrperson und Schul-leitung
Auf Wunsch der Erzie-hungsberechtigten Nach Meldung einer Lehr- oder anderen Fachperson mit Einver-staumlndnis der Erzie-hungsberechtigten
Auf Wunsch der Be-troffenen oder im Rah-men des Kindesschut-zes
Jede Person hat Zu-gang
Schnitt- und Naht-stellen der IF mit ande-ren Ange-boten (mit Koordina-tions- resp Kooperati-onsbedarf)
---
Lernstoumlrungen mit pri-maumlr sozialen Ursachen Soziale Stoumlrungen in der Klasse Klasseninterventionen Elternarbeit und -schulung
Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen Krisenintervention in Klassen und Schulen Beratung von Lehr-per-sonen Schuumller-innen und Eltern in schwieri-gen Situationen in Schule und Familie
Beratung und Klaumlrung im Zusammenhang mit Gefaumlhrdungsmeldun-gen
Beratung von Eltern Kindern und Jugendli-chen in schwierigen Si-tuationen in Schule und Familie Beratung von Eltern in erzieherischen Fragen
Trifft sinngemaumlss auch auf den Spezialunterricht Logopaumldie sowie Psychomotorik zu
Anhaumlnge
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Spezialunterricht
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Anhang 2 Stufenmodell fuumlr die individuelle Foumlrderung von SuS mit besonderem Bedarf
Schuumllerinnen und Schuumller mit besonderem Foumlrder- oder Bildungsbedarf erfahren die angemessene Un-terstuumltzung und Foumlrderung zum Erreichen der Grundanspruumlche gestuumltzt auf das Stufenmodell Dabei gehoumlren die Stufen 1 - 4 zu den einfachen Massnahmen (Spezialunterricht) die Sonderschulbildung (se-parativ oder integrativ) zu den verstaumlrkten Massnahmen Ergaumlnzende Massnahmen vervollstaumlndigen die Foumlrderangebote der Volksschule
Foumlrderstufe 3 Beizug von Fachpersonen bull Beizug der LfS DaZ- oder BF-Lehrperson fuumlr fachspezifi-
sche Beurteilung und Beratung bull evtl Durchfuumlhrung einer Kurzintervention durch die LfS
(bzw Beratung durch DaZ- oder BF-Lehrpersonen) bull Beurteilung des Lernproblems
Foumlrderstufe 1 Foumlrderung im Regelunterricht bull Lernstoumlrungen vorbeugen fruumlh erfassen bull Individualisierender binnendifferenzierender Unterricht bull Foumlrdern der Lernvoraussetzungen
Anmeldung zur Abklauml-rung fuumlr bdquoSpezialunterricht bei schweren oder komple-xen Lern- und Entwick-lungsstoumlrungenldquo mit Konsultation EBKJP (SpU-S)
Antrag an die SL fuumlr bdquoSpe-zialunterricht bei leichten Lern- und Entwicklungs-auffaumllligkeitenldquo (SpU-A)
Foumlrderstufe 4 SpU-A bull Verfuumlgung SpU fuumlr max
4 Semester durch SL
Foumlrderstufe 4 SpU-S bull Verfuumlgung der SL auf
Antrag EBKJP fuumlr SpU
Foumlrderstufe 2 Aktivieren von Ressourcen bull Anleitung der Eltern oder aussenstehender Personen aus
dem naumlheren Umfeld die Kinder zu foumlrdern Ressourcen aktivieren
=gt leichte Lern- oder Ent-wicklungsauffaumllligkeit
=gt schwere oder komplexe Lern- oder Entwick-lungsstoumlrung
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Sonderschulbildung (verstaumlrkte Massnahmen)
bull Separative Sonderschulbildung in der Sonderschule bull Integrative Sonderschulbildung in der Regelschule
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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Impressum Herausgabe Erziehungsdirektion des Kantons Bern Amt fuumlr Kindergarten Volksschule und Beratung Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern Telefon 031 633 84 51 E-Mail akvberzbech Internet wwwerzbechvolksschule Ausgabe Februar 2019 Download wwwerzbechibem Intern DM 817975-v4
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Anhang 3 Literatur
Achermann Edwin Unterricht gemeinsam machen Ein Modell fuumlr den Umgang mit Heterogenitaumlt Bern Schulverlag 2005 Amrein Joseacute Stottern ndash Herausforderung und Chance Luzern Eigenverlag 2010 Andersen Helga Vom Sprechen zum Schreiben Sprachentwicklung zwischen dem vierten und siebten Lebens-jahr Stuttgart Klett-Cotta-Verlag 2005 Brandenburger Nicola amp Klemenz Anke Lese- Rechtschreib-Stoumlrungen Muumlnchen Urban amp Fischer Verlag 2009 Buchmann Theresia (Hrsg) Psychomotorik-Therapie und individuelle Entwicklung Luzern Edition SZHCSPS 2007 Chilla Solveig Rothweiler Monika amp Babur Ezel Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen - Stoumlrungen ndash Diagnos-tik Muumlnchen Ernst Reinhardt Verlag 2 Auflage 2013 Fischer Erhard Heimlich Ulrich Kahlert Joachim amp Lelgemann Reinhard Profilbildung inklusive Schule ndash ein Leitfaden fuumlr die Praxis (2 Aufl) Muumlnchen Bayerisches Staatsministerium fuumlr Unterricht und Kultus Online verfuumlgbar unter httpwwwkmbayerndeepaper2013-profilbildung-inklusive-schuleindexhtml 2013 Fischer Klaus Einfuumlhrung in die Psychomotorik Muumlnchen Basel Reinhardt UTB 2009 Grimm Hannelore Stoumlrungen der Sprachentwicklung Grundlagen ndash Ursachen ndash Diagnose ndash Intervention ndash Prauml-vention Goumlttingen Hogrefe Verlag 3 Auflage 2012 Heimberg Dora Bewegen zeichnen schreiben Ein praxisorientiertes grafomotorisches Konzept Houmllstein Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 2011 Heimlich Ulrich amp Kahlert Joachim Inklusion in Schule und Unterricht Wege zur Bildung fuumlr alle Stuttgart Kohlhammer 2012 Hinz Andreas Koumlrner Ingrid amp Niehoff Ulrich Auf dem Weg zur Schule fuumlr alle Barrieren uumlberwinden - inklusive Paumldagogik entwickeln Marburg Lebenshilfe-Verlag 2010 Joller-Graf Klaus Binnendifferenziert unterrichten In Buholzer Alois amp Kummer Wyss Annemarie (Hrsg) Alle gleich ndash alle unterschiedlich Zum Umgang mit Heterogenitaumlt in Schule und Unterricht Seelze-Velber Kammeyer 2012 S 122-137 Knauer Sabine Integration Inklusive Konzepte fuumlr Schule und Unterricht Weinheim und Basel Beltz 2008 Laging Ralf Altersmischung ndash eine paumldagogische Chance In Laging Ralf (Hrsg) Altersgemischtes Lernen in der Schule Grundlagen Schulmodelle Unterrichtspraxis (4 Aufl) Baltmannsweiler Schneider 2012 S 6-29 Lanfranchi Andrea amp Steppacher Josef Schulische Integration gelingt Gute Praxis wahrnehmen Neues entwi-ckeln Bad Heilbrunn Julius Klinkhardt 2012 Lienert Sonja Saumlgesser Judith amp Spiess Heidi Bewegt und selbstsicher Psychomotorik und Bewegungsfoumlrde-rung in der Eingangsstufe Bern Schulverlag plus 2016 Lienhard-Tuggener Peter Joller-Graf Klaus amp Mettauer Szaday Belinda Rezeptbuch schulische Integration Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (1 Aufl) Bern Haupt 2011 Luder Reto Kunz Andreacute amp Muumlller Boumlsch Cornelia Inklusive Paumldagogik und Didaktik Zuumlrich Publikationsstelle der PH 2014 Mittendrin eV Eine Schule fuumlr alle Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe Muumllheim an der Ruhr Verlag an der Ruhr 2012 Scharff Rethfeldt Wiebke Kindliche Mehrsprachigkeit Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Interven-tion Stuttgart Georg Thieme Verlag Reihe Forum Logopaumldie 2013 Siegmuumlller Julia amp Bartels Henrik (Hrsg) Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken Muumlnchen Elsevier 4 Auflage 2014 Vetter Martin Amft Susanne Sammann Karoline amp Kranz Irene G-FIPPS Grafomotorische Foumlrderung Dort-mund Borgmann 2016 Weinrich Martina amp Zehner Heidrun Phonetische und phonologische Stoumlrungen bei Kindern Aussprachetherapie in Bewegung Berlin Springer Verlag 5 Auflage 2017 Wilhelm Marianne Eggertsdoacutettir Roacutesa amp Marinoacutesson Gretar L Inklusive Schulentwicklung Planungs- und Ar-beitshilfen zur neuen Schulkultur Weinheim u Basel Beltz 2006 Zimmer Renate Handbuch der Psychomotorik Freiburg iB Herder 2006 Zollinger Barbara Die Entdeckung der Sprache Bern Haupt Verlag 4 Auflage 2007
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