Internalisierende Störungen - das stille Leid -IKH Vortrag€¦ · Bericht AK Schulabsentismus...
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28.11.19
InternalisierendeStörungendas stille Leid -IKH Vortrag
Dr. Martin Jung
zweites DiaInteressenkonflikte
I keine kommerziellen InteressenI Chefarzt der Klinik für KJPP HesterbergI Keine Helios AktienI Keine Fresenius AktienI 1. Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden
Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatikund Psychotherapie e. V.
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Grundlagen
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Grundlagen
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GrundlagenBella Studie
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Grundlagen
Quelle: DAK: Beiträge zur Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung (Band 23)
Andreas Storm (Herausgeber) Kinder- und Jugendreport 2018
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GrundlagenCharakteristika psychischer Störungen
Typische Eigenschaften psychischer Störungen
I sehr eingeschränkt willentlich zu steuernI längere DauerI verursachen LeidenI beeinträchtigen das Leben (Familie, Schule, Ausbildung)
Krankheitswertige Abweichungen im Erleben oder/und Verhalten zeigensich auf den Ebenen
I DenkenI FühlenI Handeln
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Grundlagenbio-psycho-soziales Modell
psychisch
sozial
biologisch
Psychologie
Kommunikationstherorie
Soziologie,Ökologie
Verhaltensbiologie
Neuropsychologie
Biologie
Neurologie, Genetik
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GrundlagenDefinition KJPP
AufgabenI PräventionI DiagnostikI BehandlungI Rehabilitation
§ 12 SGB VI ausreichendI zweckmäßigI wirtschaftlichI darf Maß des Notwendigen
nicht überschreiten
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GrundlagenDefinition KJPP
AufgabenI PräventionI DiagnostikI BehandlungI Rehabilitation
§ 12 SGB VI ausreichendI zweckmäßigI wirtschaftlichI darf Maß des Notwendigen
nicht überschreiten
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GrundlagenDefinition
Definition DSM
I Störungen von psychischen, biologischenoder Verhaltensfunktionen
I aktuell bei einer Person zu beobachtenI führt zu Leiden (z.B. Schmerz) oder zu
Beeinträchtigungen und Freiheitsverlust oderI bringt das stark erhöhte Risiko mit sich, dass
die Person Leiden oder Beeinträchtigungenund Freiheitsverlust erfährt.
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GrundlagenDefinition Krankheit
Keine Krankheit
I aus der Kultur der Person erklärbar oderI auf Konflikte der Person mit gesellschaftlichen Normen und
Anforderungen zurückzuführen
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GrundlagenVulnerabilitäts-Stress-Modell
überforderung
Krankheit
Bew
ältigung
Gesundheit
Stressor
Erhöhte Empfindichkeit
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GrundlagenVulnerabilitäts-Stress-Modell
überforderung
Krankheit
Bew
ältigung
Gesundheit
Stressor
Erhöhte Empfindichkeit
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GrundlagenVulnerabilitäts-Stress-Modell
überforderung
Krankheit
Bew
ältigung
Gesundheit
Stressor
Erhöhte Empfindichkeit
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GrundlagenDiagnostik
Untersuchungen
I AnamneseI psychiatrische Untersuchung (z.B. Ängste, Zwänge, Depression)I Körperliche Untersuchung
I SehenI HörenI HautI HirnströmeI LaborI . . .
I TestuntersuchungenI IntelligenzI LRS/DyskalkulieI Konzentration
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emotionale Störungen
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emotionale Störungen
I F93.-Emotionale Störungen des Kindesalters. Diese stellen in ersterLinie Verstärkungen normaler Entwicklungstrends dar und wenigereigenständige, qualitativ abnorme Phänomene. DieEntwicklungsbezogenheit ist das diagnostische Schlüsselmerkmalfür die Unterscheidung der emotionalen Störungen mit Beginn inder Kindheit (F93.-) von den neurotischen Störungen (F40-F48).
I F93.0 Emotionale Störung mit Trennungsangst des KindesaltersI F93.1 Phobische Störung des KindesaltersI F93.2 Störung mit sozialer Ängstlichkeit des KindesaltersI F93.3 Emotionale Störung mit GeschwisterrivalitätI F93.8 Sonstige emotionale Störungen des Kindesalters
I IdentitätsstörungI Störung mit Überängstlichkeit
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Depression
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DepressionGrundlage
I Diagnose auf Grundlage der ICD XI Problem ⇒ Diagnoseverständnis
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DepressionSymptome
I gedrückte, depressive Stimmung;I Interessenverlust und Freudlosigkeit;I Antriebsmangel mit erhöhter Ermüdbarkeit
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Depressionweitere Symptome
I verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit;I reduziertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen;I Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit;I übertriebene Zukunftsängste oder »Schwarzsehen«;I Suizidgedanken oder -versuche, Selbstverletzungen;I Schlafstörungen;I verminderter Appetit.
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DepressionDiagnose
I mindestens zwei HauptsymptomeI mindestens zwei NebensymptomeI Schweregrad leicht – mittelschwer – schwe
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Depression
I Watchful waiting bei Leichter DepressionI PsychotherapieI Online Angebote (Selbsthilfemanuale, Programme mit Übungen und
Anleitungen)I Medikamente
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DepressionPrävalenz
I 16 % bis 20 %I ♀: ♂= 2 : 1
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DepressionICD 10 Affektive Störungen
I Manie (F30)I Bipolare affektive Störung (F31)I Depressive Episode (F32)I Rezidivierede depressive Störung (F33)I Anhaltende affektive Störungen (F34)
I ZyklothymiaI Dysthymia
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DepressionVerlaufsformen Quelle: netdoctor.at
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Depression. . . bei Kindern
Vorschule Bei Vorschulkindern können Lustlosigkeit, Stimmungs-schwankungen, Reizbarkeit und Aggressivität Anzeichen ei-ner Depression sein
Schulalter Im Schulalter leiden betroffene Kinder oftmals unter Traurig-keit, Schuldgefühlen sowie Versagensängsten und ziehen sichnicht selten von sozialen Kontakten zurück. Die Kinder könnenauch eine gereizte Stimmung zeigen.
Pubertät Typische Symptome, die im Pubertäts- und Jugendalter bei ei-ner depressiven Erkrankung auftreten, sind: Ein- und Durch-schlafstörungen, körperliche Beschwerden wie Appetit- undGewichtsverlust sowie tageszeitliche Schwankungen des Be-findens mit einem »Tief« am Morgen. Aber auch Verhaltens-veränderungen wie Stimmungsanfälligkeit, Lustlosigkeit, In-teressenverlust, Rückzug, vermindertes Selbstvertrauen oderauch Drogenkonsum können darauf hinweisen.
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DepressionLeitlinie
I depressiven Episoden (F32),I rezidivierenden depressiven Störungen (F33),I Dysthymia (F34.1),Leitlinie Behandlung von depressiven Störungen
bei Kindern und Jugendlichen (Langfassung, Stand: 01.07.2013)I Störungen des Sozialverhaltens mit depressiver Störung (F92.0),
einschließlich Patientinnen und Patienten, bei denen darüberhinaus noch weitere psychische oder somatische Erkrankungen(Komorbiditäten) vorliegen.
Außerdem Angst und depressive Störung, gemischt (F41.2)Stichwort Komorbididtät (Sucht, SSV, SVV)
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DepressionBehandlung
I Wenn eine leichte Depression nach 4-6 Sitzungen nicht anspricht⇒spezifischen PT
I Wenn eine mittelgradige bis schwere Depression auf spezifischen PTnicht anspricht ⇒ Fluoxetin
I Wenn einen mittelgradige bis schwere Depression auf eine kombinierteBehandlung nicht anspricht ⇒
I NeubewertungI Alterative PTI Sertralin oder Citalopram
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DepressionElektrokrampftherapie
I EKT sollte nur für Jugendlichen mit sehr schwerer Depression undentweder lebensbedrohlichen Symptomen (wie suizidalemVerhalten) oder unlösbaren und schweren Symptomen, die aufandere Behandlungen nicht angesprochen haben, in Erwägunggezogen werden.
I Empfehlungsgrad C: EKT sollte äußerst selten bei Jugendlichenangewendet werden, nur nach einer sorgfältigen Untersuchungdurch eine Anwenderin oder einen Anwender, der in derEKT-Anwendung erfahren ist, und nur in einer spezialisiertenUmgebung in Übereinstimmung mit den NICE-Empfehlungen.
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DepressionSetting
Kinder und Jugendliche mit allen Formen von depressiven Störungensollten stationär behandelt werden, wenn zumindest eines der folgendenKriterien erfüllt ist
I Suizidalität verbunden mit fehlender AbsprachefähigkeitI Erheblicher Mangel an Ressourcen oder erhebliche aktuelle
abnorme psychosoziale Belastungen gemäß Achse V des MASI Erhebliche Funktionseinschränkungen gemäß Achse VI des MAS,
insbesondere bei unzureichender Alltagsbelastbarkeit
Eine teilstationäre Behandlung ist unter Berücksichtigung desSchweregrades der Störung, der Ressourcen des familiären undsozialen Umfeldes sowie Versorgungskapazitäten zu prüfen undgegebenenfalls zu empfehlen
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DepressionWirksame Interventionen
I Fokussierung auf das Erreichen messbarer Ziele und Erhöhen derFertigkeiten in einem bestimmten, von den Jugendlichen selbstidentifizierten Bereich,
I Psychoedukation,I Selbstbeobachtung,I soziale Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeiten,I kognitive Umstrukturierung und allgemeine Problemlösefähigkeit,I Verhaltensaktivierung.
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DepressionMedikamente
I Fluoxetin!I (Citalopram)I EscitalopramI (Sertralin)
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DepressionNebenwirkungen Antidepressiva
Medikament NW>Placebo andereNW
Fluoxetin Kopfschmerzen, Diarrhoe,Somnolenz,
Abdominaler Schmerz, Abnor-males Denken, AbsichtlicheVerletzung, Appetitminderung,
Citalopram Schnupfen,Übelkeit, abdo-minaler Schmerz, grippe-artige Symptome, Fatigue,Diarrhoe, Rückenschmer-zen
Abdominaler Schmerz, Atem-wegsprobleme, Diarrhoe,Fatigue, Grippeartige Sym-ptome, Kopfschmerzen,Rückenschmerzen, Schlaflo-sigkeit, Schnupfen, Schwindel,Übelkeit
Johanniskraut(Hypericin)
Schwindel, gesteigerter Appetit, Kopfschmerzen, Bauch-schmerzen -und Krämpfe, Lichtempfindlichkeit
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Depressionandere Ansätze
Statements zu Behandlungsansätzen unzureichender Evidenz
I Statement 1: »Da derzeit keine aussagekräftigen Untersuchungen beiKindern und Jugendlichen mit depressiven Störungen vorliegen, kannkeine Empfehlung für oder gegen diese Ansätze ausgesprochenwerden: Gesprächspsychotherapie, Künstlerische Therapien,Ergotherapie, Maßnahmen der Jugendhilfe, repetitive transkranielleMagnetstimulation (rTMS), Vagusnervstimulation,Schlafdeprivation/Wachtherapie und Massage. Gegen den Einsatz vonJohanniskraut und Agomelatin sprechen mögliche unerwünschteArzneimittelwirkungen.«
I Statement 2: »Im (teil-)stationären Setting sowie als ergänzendeBehandlung im ambulanten Setting spricht die klinische Erfahrung fürdie Wirksamkeit komplementärer therapeutischer Angebote.«(95.8 % Zustimmung zur gesamten Formulierung der Statements)
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Depressioncave!
Suizidrisiko
I Viele Jugendliche haben vorübergehend suizidale Gedanken.I Sind diese Gedanken länger vorhanden und werden sie immer
ernsthafter so sollte man alarmiert sein, ebenso wenn zusätzlichGefühle von Ausweglosigkeit, eine Einengung des Denkens und diekonkrete Planung des Suizids stattfindet. Suizidankündigungenmüssen immer ernst genommen werden.
I Ein Jugendlicher, der androht Selbstmord zu begehen oder sogareinen Suizidversuch unternimmt, sollte egal wie demonstrativ oderentschlossen er dabei vorgeht, zeitnah kinder- undjugendpsychiatrisch untersucht werden.
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neurotische Störungen
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neurotische StörungenF4.-
ICD Neurotische Belastungs- und somatoforme Störungen
I Phobische Störungen (F 40.-) Agora-, Soziale-, spezifischeI Andere Angststörungen (F 41.-) Panik- Generalisiert-, Angst und
depressiv gemischt,I Zwangsstörungen (F 42.-)I Anpassungsstörungen (F 43.-, incl PTSD)I Dissoziative Störungen (F 44.-)I somatoforme Störungen (F 45.-
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neurotische StörungenPhobische Störungen
Phobien
I Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte,eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In derFolge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mitFurcht ertragen.
I Herzklopfen oder SchwächegefühlI gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben,
Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden.I Vorstellung erzeugt Erwartungsangst.I häufig gleichzeitig mit Depression auf.
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Therapie Phobien
Therapie Phobien
Verhaltenstherapie
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neurotische StörungenAndere Angststörungen
Andere Angststörungen
I F41.1 generalisiere AngststörungI F41.2 Angst und depressive Störung gemischtI F41.3 sonstige gemischte Angststörungen(Zwang, Dissoziative
Strg., Somatisierungsstörung . . . )
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neurotische StörungenTherapie Angststörungen
Therapie
I Psychoedukation (Familie!)I PsychotherapieI ggf Pharmakotherapie
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neurotische StörungenZwangsstörungen
I zwanghaften Ideen, bildhaftenVorstellungen
I ZwangsimpulseI fast immer für die betreffende
Person quälendI häufig verbunden mit der
Unfähigkeit, einfache, abernotwendige Entscheidungendes täglichen Lebens zutreffen.
I Händewaschen, Ordnung
I F42.0 VorwiegendZwangsgedanken oderGrübelzwang
I F42.1 Vorwiegend Zwangsri-tuale/Zwangshandlungen
I F42.2 Zwangsgedanken undZwangshandlungen gemischt
I . . .
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neurotische StörungenTherapie Zwang
Therapie
I Psychoedukation (Familie!)I PsychotherapieI ggf Pharmakotherapie
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SchulvermeidungHäufigkeit
I 60 % der Schüler an weiterführenden Schule geben an, schon malabsichtlich der Schule ferngeblieben zu sein
I 5 - 10 % regelmäßig und in erheblichem AusmaßI Jugendliche > KinderI ♂ : ♀ = 2 : 1
I KJPP ⇒I Fernbleiben in stärkerem AusmaßI im Zusammenhang mit psychiatrischen Symptomen
Quelle: DÄB
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SchulvermeidungDefinition
Bericht AK Schulabsentismus Kreis S-H
Allgemein gelten 10 Fehltage (unentschuldigt oder entschuldigt)innerhalb eines halben Jahres als Alarmzeichen für beginnendenAbsentismus. Es besteht Klärungsbedarf.
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SchulvermeidungDifferenzierung
Schulvermeidung
Schwänzendissozial
Verweigerung
Mischform Schulangst Schulphobie
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SchulvermeidungSubtypen
Schulschwänzen Schulverweigerung
Fehlen ohne Wissen der Eltern,Kind meist nicht zu Hauseschwänzt mit anderen
Fehlen mit Wissen der Eltern,Kind meist zu Hause,keine anderen beteiligt
Symptome:Opposition, Lügen, Delinquenz,Aggressivität,Impulsivität,hyperkinetische Syndrome
Symptome:Angst, insbesondere Morgens,somatische Symptome, psychi-sche Symptome
häufige Diagnosen:Störung des Sozialverhaltens,Oppositionelle Störung, AD-HS, Anpassungsstörung mitStörung des Sozialverhaltens
häufige Diagnosen:Emotionale Störung, Anpas-sungsstörung, Depression,Somatoforme Störung, Phobie,Panikstörung
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SchulvermeidungFunktionen
Funktionen des Schulabsentismus
I positive Verstärkung außerhalb der SchuleI Vermeidung eines negativen AffektsI Vermeidung von Prüfungs- und sozialen Situationen.I aufmerksamkeitssuchendes Verhalten/Trennungsangst
nach Kearney 2007
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SchulvermeidungSchulstress
Einige Kinder und Jugendliche empfinden den Leistungsdruck als sogroß, dass sie körperliche und seelische Probleme bekommen.Die häufigsten Stresssymptome bei Kindern sind:
I SchlafstörungenI KopfschmerzenI BauchschmerzenI Essstörungen wie Appetitlosigkeit oder auch übermäßiges EssenI KonzentrationsproblemeI Plötzliches Absacken der schulischen LeistungenI AlpträumeI Veränderung im Verhalten wie sozialer Rückzug, vermindertes
SelbstwertgefühlI Aggressives oder depressives Verhalten
(Quelle:https://www.elternimnetz.de/kinder/schulkind/schulstress.php#4
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SchulvermeidungPrävention!
I einfache Rituale und festeRegeln im Tagesablauf
I auf die Ordnung derSchulmaterialien achten
I Regeln und Absprachen überHausaufgaben
I SchlafhygieneI Lern- und Hausaufgabenzeiten
planen, Pausen undFreizeitaktivitäten beachten.
I Freizeitstress?
I rechtzeitig mit dem Lernenbeginnen.
I Bei Problemen Gesprächsuchen .
I sportlichen Betätigungenfördern.
I Schreibtisch in Ordnung haltenI Eltern als Vorbild?
Quelle:https://www.elternimnetz.de/kinder/schulkind/schulstress.php#4
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SchulvermeidungDifferenzierte Strategien
Störung Maßnahmen
Schulschwänzen Pädagogische MaßnahmeLeistungsfähigkeitEntzug von Verstärkern
Schulangst Abbau der Hindernisse (Mobbing, Über-forderung)Behandlung der AngststörungPsychotherapieggf Medikation
Schulphobie PsychotherapieElternarbeit
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SchulvermeidungSonderfall somatoforme Störung
Schmerzen
I 40 % der Schüler haben mindestens 1 x/Woche KopfschmerzenI Ausschluss somatischer UrsacheI UrsachenklärungI keine Schonung!I keine Krankschreibung!I keine Medikation!I Selbstmanagementstrategien erlernen!
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Maßnahmen
Eltern sollten Therapiemaßnahmen unterstützen und möglichstnicht abschwächen
I Vereinbarungen konsequent durchhalten: Schulweg allein bewältigen oder wirdvon einer anderen Person in die Schule gebracht. Es schadet, wenn die Mutter»zum Beistand« mit in die Schule kommt oder sich sogar zum Kind in die Klassesetzt.
I Schmerzen oder andere Beschwerden → trösten (z.B. Kamillentee o.Ä. kochen)aber unbedingt auf den Schulbesuch drängen. Wenn Beschwerden in derSchule schlimmer → an den Lehrer wenden →Arztbesuch nach dem Unterricht
I Wenn das Kind einmal wirklich nicht zur Schule gehen kann, sollte es die Zeit imBett ohne angenehme Tätigkeiten (wie Fernsehen, Lesen) verbringen – auchwenn es plötzlich gar keine Schmerzen mehr hat und sich gesund fühlt.
I Loben Sie Ihr Kind, wenn es korrekt nach Stundenplan in der Schule geblieben ist
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Hinweis
Achtung
Alle diese Störungen weisen eine hohe Neigung zur Chronifizierung auf,da das Vermeiden der unangenehmen Situation ausverhaltenstherapeutischer Sicht bei fehlender Behandlung ein sehrwirksamer Verstärker ist.
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SchulvermeidungTake Home
I Suizidgedanken sind häufigI internalisierende Störungen sind häufigI Dran denken!I ZuhörenI Umfeld InformierenI Hilfe holen (Fachleute!)I Diagnostik anregenI Gespräche . . . ?I cave! Sekundärer Krankheitsgewinn
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SchulvermeidungTake Home
I Suizidgedanken sind häufigI internalisierende Störungen sind häufigI Dran denken!I ZuhörenI Umfeld InformierenI Hilfe holen (Fachleute!)I Diagnostik anregenI Gespräche . . . ?I cave! Sekundärer Krankheitsgewinn
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SchulvermeidungTake Home
I Suizidgedanken sind häufigI internalisierende Störungen sind häufigI Dran denken!I ZuhörenI Umfeld InformierenI Hilfe holen (Fachleute!)I Diagnostik anregenI Gespräche . . . ?I cave! Sekundärer Krankheitsgewinn
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SchulvermeidungTake Home
I Suizidgedanken sind häufigI internalisierende Störungen sind häufigI Dran denken!I ZuhörenI Umfeld InformierenI Hilfe holen (Fachleute!)I Diagnostik anregenI Gespräche . . . ?I cave! Sekundärer Krankheitsgewinn
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Vielen Dank fürIhre Aufmerksamkeit!—