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DIE ARCHITEKTEN-INFORMATION VON HÖRMANN PORTAL 16 JUNI 2009 PORTAL 16 International Arbeiten Projekte von Goetz Hootz Castorph; Bothe Richter Teherani; Jabornegg & Pálffy J. Mayer H. Architects

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DIE ARCHITEKTEN-INFORMATIONVON HÖRMANN

PORTAL 16JUNI 2009

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International ArbeitenProjekte von Goetz Hootz Castorph;Bothe Richter Teherani; Jabornegg & PálffyJ. Mayer H. Architects

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3EDITORIAL

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ARCHITEKTEN AUF WANDERSCHAFTWie die Baukrise aus Architekten internationale Nomaden machtText: Sabine Schneider

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PORTAL IM GESPRÄCHDer Architekt Andreas Wannenmacher berichtet PORTAL über seine Auslandserfahrungen beim Bau der Produktionshalle für Hörmann in Tianjin / China.

10 / 11 / 12 / 13 / 14 / 15

VERWALTUNGS- UND FORSCHUNGSGEBÄUDE IN LÜBECKDer neue, nach allen Regeln der Flexibilität geplante Verwaltungsbau der Drägerwerk AG in Lübeck trotzt mit seiner gläsernen Fassade der norddeutschen Backsteintradition.Entwurf: Goetz Hootz Castorph Architekten und Stadtplaner, München

16 / 17 / 18 / 19

KRANHÄUSER IN KÖLNDie an El Lissitzkys utopische Wolkenbügel erinnernden Kranhäuser in Köln prägen maßgeblich das in der Entstehung begriffene neue Stadtviertel im Rheinauhafen.Entwurf: BRT Architekten, Bothe Richter Teherani, Hamburg

20 / 21 / 22 / 23

BANKGEBÄUDE IN BRATISLAVADas neue Verwaltungsgebäude des traditionellen slowakischen SLSP-Bankinstituts, ein schlichter quadratischer Baukörper mit großem Atrium, zeigt jetzt seine Dominanz in der Nähe des Hauptbahnhofs.Entwurf: Jabornegg & Pálffy, Wien

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BÜROGEBÄUDE IN HAMBURGDas auffällige 60er-Jahre-Retrodesign des neuen Bürogebäudes ADA1 am südöstlichen Alsterufer wird auch im Inneren konsequent eingehalten.Entwurf: J. Mayer H. Architects, Berlin

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HÖRMANN-UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

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ARCHITEKTUR UND KUNSTEsko Männikkö: Organized Freedom

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VORSCHAU / IMPRESSUM / HÖRMANN IM DIALOG

INHALT

PORTAL 16DIE ARCHITEKTEN-INFORMATION VON HÖRMANN

Umschlagbild:Besprechungsraum im Bürohaus ADA1, HamburgFoto: Christian Schaulin, Hamburg

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

International arbeiten kann auf zweierlei Art verstandenwerden: Die Koffer packen, Haus und Hof verkaufen und in einem fremden Land eine neue Existenz aufbauen, weilin der Heimat fast alles getan ist. Es geht aber auch weni-ger aufwändig. Man kann durchaus international tätigsein, ohne seinen Bürostandort gleich ganz aufgeben zumüssen. Viele große Architekturbüros in Deutschland ha-ben den Schritt gewagt, sich an Wettbewerben im Aus-land zu beteiligen, als Folge auch den einen oder anderenWettbewerb an Land gezogen und sich damit sogar inter-national einen Namen gemacht. In Deutschland gehörendazu zweifelsfrei das Büro von Bothe Richter Teherani ausHamburg. Zwar stehen die von ihnen entworfenen Gebäu-de in Köln, aber Mieter sind heute international.Die jungen Architekten Goetz Hootz Castorph aus Münchenhaben den Wettbewerb für das Forschungs- und Verwal-tungsgebäudes eines international tätigen Pharmakonzernsgewonnen. Obwohl das Unternehmen in Lübeck beheimatetist, müssen die Arbeitsstrukturen den weltweit agierendenMärkten angepasst sein.Über Grenzen hinweg – ganz im Sinne internationaler Bau-tätigkeit – entstand das Bankgebäude in Bratislava, das dieösterreichischen Architekten Jabornegg & Pállfy planten.Hoch im Kurs in puncto international Bauen steht zurzeitder ebenfalls noch junge Architekt J. Mayer H. Gerade

entsteht in Sevillas Altstadt seine spektakuläre Platzüber-dachung, eine Schatten spendende Holzkonstruktion, diedie Funktion großer Marktschirme übernimmt und damitden Platz gleichzeitig strukturiert. Seine nicht nur archi-tektonische, sondern auch künstlerische Ausbildung zeigtsich deutlich in den skulpturalen Entwürfen. Das von ihmgeplante Bürohaus ADA1 in Hamburg fällt durch die un-gewöhnlich geschwungene Fassade auf, deren Formen-sprache sich im Inneren fortsetzt. Aber längst nicht alle Architekten können so erfolgreichsein. Dem Einzelkämpfer bleibt da oft nur die Flucht nachvorn. Er muss den Kränen folgen. Die Autorin SabineSchneider hat den Weg der Architekten verfolgt, die sichauf die Reise gemacht haben. Da heißt es nur, sich durch-beißen, einen langen Atem haben und viel Neues dazu-lernen. Der Architekt Andreas Wannenmacher dagegenhatte es etwas komfortabler. Er durfte für Hörmann eineProduktionshalle mit Bürobau in Tianjin in China bauen.Mit einem international bekannten Bauherrn im Rückenspart man sich sicher manch leidvolle Erfahrung, aberspannend bleibt es trotzdem. Das Interview mit AndreasWannenmacher verrät Ihnen mehr. Herr Wannenmacherund Hörmann stehen als Ansprechpartner für Rückfragenbezüglich der Bautätigkeit in China zur Verfügung.Viel Vergnügen bei der Lektüre wünschen Ihnen

EDITORIAL

Christoph Hörmann, Martin J. Hörmann und Thomas J. HörmannPersönlich haftende Gesellschafter

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Thomas J. Hörmann Christoph HörmannMartin J. Hörmann

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faches und verleiteten die risikofreudigen Iren zur Kredit-aufnahme im großen Stil. Sie lebten mit Lust über ihre Ver-hältnisse und investierten mit Vorliebe in Immobilien. ImGegensatz zu den grummelnden Deutschen freuten sie sicham Leben und feierten, die Pubs waren voll – eine unwi-derstehlich anziehende Atmosphäre für frisch gebackeneDiplomanden der Architektur. Doch leider ist heute, wieman weiß, auch der „keltische Tiger“, wie der irischeWirtschaftsboom betitelt wurde, inzwischen zum zahmen,zahnlosen Kätzchen geworden. Wohin jetzt? Die „Banken-krise“ scheint der sich immer schneller drehenden Bau-und Immobilien-Spirale ein Ende bereitet zu haben. Stehenweltweit die Kräne still? Einige der Kollegen sind inzwi-schen bis nach Australien geflüchtet. Noch schwärmen sievom Klima, ja, und die Arbeitsatmosphäre sei wunderbar, soeffizient und doch so locker. Doch wie lange wird es dau-ern, bis sich die Krise auch dort bemerkbar macht? Oderbraucht etwa Indien Architekten? Oder beginnt sich inzwi-schen die wirtschaftliche Lage in den USA zu erholen?Natürlich sind einzelne Architekten auf Arbeitssuche fle-xibler als Büros, die nach neuen Standorten suchen. Dennman muss sich mehrere Monate, zumindest die berühmten100 Tage, in einem Land aufhalten und viele Gesprächeführen, um zu verstehen, wie der Hase wirklich läuft. DasRisiko ähnelt ein wenig dem an der Börse: Wenn auf demParkett bekannt wird, dass eine Aktie läuft, steigen dieProfis schon wieder aus. Übertragen heißt das, wenn alle

Unter den jungen Architekten gibt es risikofreudige undabenteuerlustige. Ihr Motto: den Kränen folgen. Sie sind inden frühen 80er-Jahren nach England ausgewandert undhaben dort Arbeit gefunden, es lockten der Bauboom undgroße Namen wie Richard Rogers, Norman Foster undNicholas Grimshaw. Bis es Ende der 80er-Jahre auf der Inselzu einem dramatischen wirtschaftlichen Einbruch kam.Macht nichts, die Zugvögel sind weiter nach Spanien gezo-gen; in Spanien entstand aufregend neue Architektur, dortkonnte man begabte Entwerfer brauchen. Der spanischeBoom hielt sogar bis Mitte letzten Jahres an. Ebenso der iri-sche: Die grüne Insel erlebte einen beispiellosenWirtschaftsaufschwung, der dieses bis dato ärmste Land derEuropäischen Union innerhalb von eineinhalb Jahrzehnten zueinem der reichsten machte. Auch dort hat man auf einmalviele deutsche Architekten angetroffen, aber nicht nur sie,viele kamen aus Polen, Australien und sogar Indien.

Im WestenZu Hause in Deutschland war es eng geworden in der Bau-zunft. In der Bundesrepublik sei alles gebaut, hieß es –was blieb, waren Sanierungs- und Erweiterungsaufgaben.Dagegen gab es in Irland einen großen Nachholbedarf anWohnungen, Gewerbebauten und Bürohäusern. Die Dock-lands in Dublin entwickelten sich von einer maroden Indus-trie- und Hafenbrache zum belebten, attraktiven Wohn-und Arbeitsgebiet. Die Hauspreise stiegen um ein Viel-

Junge Architekten lernen, dass das Land, in dem sie ausgebildet werden, keines-wegs mehr eine Arbeitsgarantie auf Lebenszeit geben kann. Die Verflechtungen inter-nationaler Märkte bestimmen mehr und mehr, wo es etwas zu tun gibt. Da hilft nur,der Arbeit zu folgen, will man in seinem Beruf erfolgreich sein oder bleiben. DieseReise führt oft an abenteuerliche Orte und erfordert viel Pioniergeist, wie dasBeispiel Bukarest, Rumäniens Hauptstadt, zeigt.

ARCHITEKTEN AUF WANDERSCHAFT WIE DIE BAUKRISE AUS ARCHITEKTEN INTERNATIONALENOMADEN MACHT

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davon sprechen, dass das Bauen in diesem oder jenemLand „boomt“, dann ist es meist zum Einsteigen bereits zuspät, zumindest, wenn man es auf schnellen Erfolg undeine hohe Rendite abgesehen hat. Denn Grundstücks-preise, Material- und Personalkosten sind dann längstschon gestiegen, die cleveren Investoren haben bereitsverkauft, statt zu kaufen, und sich leise verabschiedet.

Im OstenOsteuropa scheint vielversprechend, vor allem die neuenEU-Mitglieder. Nehmen wir als Beispiel Rumänien – wäredas nicht ein guter Platz für eine Zweigniederlassung einesdeutschen Architekturbüros? Die Rechtsunsicherheit istzwar hoch, aber der Bedarf an modernem Wohnraum ge-hobenen Standards, Bürogebäuden und Gewerbebautenungebrochen. Der westliche Architekt sieht sich in Buka-rest um und bewundert prächtige Fin-de-Siècle-Bauten,Gründerzeitvillen und elegante Wohnhäuser aus der Zeitder Moderne, viele leider in bedauernswertem Zustand. Er sieht Industrieruinen, riesige Brachen und halbfertigeMonumentalbauten aus der Diktatur Nicolae Ceaușescusmitten in der Stadt, die leer stehen. Hier gibt es viel zu tun!

Ganz abgesehen von der Krise – was aber bremst denBauboom in Bukarest?Vonseiten der deutschen Gesellschaft für Technische Zu-sammenarbeit GTZ hört sich die Einschätzung zu Rumänienso an: „ .... Ungeachtet der positiven volkswirtschaftlichenGesamtentwicklung in den letzten Jahren besteht weiter-hin ein erheblicher Reformbedarf. Der Zufluss ausländi-schen Kapitals für die wirtschaftliche Entwicklung desLandes wird durch eine schwerfällige Bürokratie, mangeln-de Rechtssicherheit, Handelshemmnisse und eine schlep-pende Privatisierung staatlicher Großbetriebe und Bankenverzögert.“ Das klingt allerdings so, als sollte das Baueneher verhindert als gefördert werden.Tatsächlich stellen die ungeklärten Eigentumsverhältnissedas größte Problem dar, das allen Bauwilligen in Bukarestgleichermaßen zu schaffen macht. Nach 1949 waren alleGebäude Staatseigentum geworden, und nach der WendeAnfang 1990 konnten die Bewohner ihre Mietwohnungensehr billig kaufen. So kommt es zu der Ausnahmesituation inRumänien, dass 92 % der Einheimischen Wohnungseigen-tümer sind. Bei Bauvorhaben aller Art erheben die ver-schiedenen Besitzer und / oder ihre Nachbarn Einspruch,

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tEin typisches sozialistisches Wohnviertel im Osten Bukarests. Den Be-wohnern wurden die Wohnungen nach der Wende zum Kauf angeboten.

SABINE SCHNEIDERgeboren 1960 in Schwäbisch Hall

1980–1986 Architekturstudium an der Akademieder Bildenden Künste Stuttgart

1986–1990 Volontärin/Redakteurin bei der dbdeutsche bauzeitung Stuttgart mitUnterbrechungen in London

1987 The Architects' Journal, London1988/89 Studium der Architekturgeschichte

und -theorie an der AA in London1990–2008 Redakteurin beim baumeister in

Münchenseit 2008 freie Autorin in Bukarest, Rumänien

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Bukarests architektonisches Erbe im Altstadtviertel Lipscani, dessenPrächtigkeit langsam bröckelt.

und zudem möglicherweise auch noch die Alteigentümer,wenn noch Restitutionsansprüche auf der Immobilie lasten.Da wird das Risiko für eine Investition zu groß. Außerdemist bei Bauten im Bestand Vorsicht geboten. Es könnte sein,dass das ausgewählte Objekt zu den etwa 300 einsturzge-fährdeten Häusern der Stadt zählt. Diese sind in einemöffentlich einsehbaren Plan bei den Behörden mit dem be-rüchtigten „roten Punkt“ versehen. Bukarests prächtigesErbe ist nicht nur durch den baulichen Verfall in Gefahr,speziell Erdbeben, die hier durchaus eine Stärke von 7 aufder Richterskala erreichen können, würden in kürzester Zeitalles dem Erdboden gleichmachen.

Wenn also nicht nach Rumänien, wohin dann? Einer derVorteile des Lebens im Ausland ist, dass man leichter alszu Hause Kontakte knüpft und Menschen trifft, vor allemdie eigenen Landsleute, die sich über ein Gespräch in derMuttersprache freuen. Als ergiebige Informationsquelleerweist sich da zum Beispiel die rührige deutsch-rumäni-sche Handelskammer und ihre Veranstaltungen – ein wah-rer Lichtblick im fremden Land. Beim „Baustammtisch“werden Erfahrungen ausgetauscht und Ländernamen ge-handelt: Die Tschechische Republik sei Rumänien etwafünf bis zehn Jahre voraus, Bulgarien etwa fünf Jahre hin-terher. Doch Bulgarien – ein unsicheres Pflaster. Und diekyrillische Schrift. Und nur sieben Millionen Einwohner.Einer erzählt, er fliege morgen nach Tirana, um dort eineNiederlassung zu eröffnen. Alle Köpfe drehen sich in seineRichtung. Aha, Albanien also. Wie lange er denn bliebe?,wird er gefragt. „So lange es dauert.“

Das Kreuz mit der PartnersucheWo immer es einen hinverschlägt, neben der Standortwahlist die Partnersuche das nächste große Fragezeichen beimBauen international – und eine Übung in interkulturellerKommunikation. Dass es am Anfang ohne Partner nichtgeht, sagt einem schon der gesunde Menschenverstand,doch wie den richtigen finden? Bei der Suche helfen dielokalen Architektenkammern, Headhunter, oder man ver-lässt sich auf die Empfehlungen geschätzter Geschäfts-partner wie den Tragwerksplaner oder den Projektmana-ger, die bereits im Land sind. Der Partner sollte nicht nurmit möglichst allen Wassern gewaschen sein, sondern ambesten schon einmal Erfahrungen mit westlichen Vorstel-lungen von Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit gesammelt habenund Qualität erkennen können. Im Idealfall hat er in derBRD studiert oder gearbeitet. Dennoch bleiben Missver-ständnisse und Enttäuschungen nicht aus. Man lernt, dassin anderen Kulturen ein fester Händedruck, ein tiefer Blickins Geschäftspartnerauge, ja selbst unterschriebene Ver-träge noch keine Garantie für eine Abmachung, geschwei-ge denn für einen Auftrag sind. Kommt es hart auf hart,kann es durchaus passieren im dazu fremden Rechtssys-tem, selbst von Anwälten im Stich gelassen zu werden.

ARCHITEKTEN AUF WANDERSCHAFTWIE DIE BAUKRISE AUS ARCHITEKTEN INTERNATIONALENOMADEN MACHT

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Standardisierte Bürohäuser mit flexiblen Grundrissen prägen die soge-nannten Businessparks an den Verkehrsachsen zum Flughafen.

ArbeitsplätzeGehen wir einmal davon aus, der gewählte Standort istBukarest, ein Partner ist auch gefunden – wie sieht es dannmit geeigneten Büroräumen aus? Im Prinzip gibt es hierzwei Möglichkeiten: die erste steht in Verbindung mit derPartnersuche. Das künftige Partnerbüro operiert von einerumfunktionierten Wohnung aus, wie der Großteil der klei-nen und mittleren Unternehmen der Stadt. Der Eingang zurWohnung ist nur selten mit einem Namensschild gekenn-zeichnet, der Besucher wird an einem kleinen Tresen imFlur freundlich begrüßt. Im ehemaligen Wohnzimmer wer-keln die Mitarbeiter, der Plotter steht im Bad, das Kopier-papier stapelt sich in der Wanne. Repräsentativer Wohn-raum ist in Bukarest knapp und sehr teuer. Verfügt dasUnternehmen über mehr Geld und ist auf Repräsentationbedacht, wird es sich eher in einer renovierten historischenVilla niederlassen. Doch auch hier bleibt man eher anonymund diskret. Meist weist nur ein winziges Messingschild,ein PS-starkes Auto und ein Wachmann vor der Tür daraufhin, dass man an der richtigen Adresse ist.Die zweite Möglichkeit, Büroräume zu finden, ist hier wieüberall auf der Welt gleich: vier- bis zehngeschossige „Kis-ten“ mit neutralen bis banalen Glasfassaden und flexiblenGrundrissen, die sich entweder unterteilt oder geschoss-weise vermieten lassen. Vereinzelt finden sich solche Ge-bäude mitten im Zentrum, viel häufiger aber in sogenanntenBusinessparks, günstig an einer großen Verkehrsader,möglichst auf dem Weg zum Flughafen, gelegen. Wichtigist eine große Parkplatzfläche, die irgendwie „begrünt“ ist,damit der Begriff Business-„Park“ auch seine Berechti-gung hat. Aufregende Architektur findet sich hier kaum. Sie ist in Rumänien auch schwer durchsetzbar, denn derBauprozess ist für einen kreativen Architekten alles ande-re als einfach. Staatliche Kontrollen und umständlicheBürokratie schränken seinen Spielraum auch in der Be-treuung des Bauwerks stark ein. Die größte Bürde istsicher die Haftung für das Tragwerk für die Lebensdauerdes Gebäudes, die der Architekt alleine zu schultern hat.Architekturbüros lassen sich in den Businessparks kaumnieder, doch ausländische Firmen ziehen diese Umgebungvor. Das Firmenlogo lässt sich in großen Lettern weithin

sichtbar auf dem Dach installieren. Es gibt gemeinsameEinrichtungen wie Restaurants und kleine Läden, die unab-hängig von den Unternehmen geführt werden. Für einerepräsentative Rezeption und kleinere Dienstleistungen istebenfalls gesorgt. Zudem bildet sich unter den Mieternbald eine kleine Gemeinschaft, die allen nützt. Das Wichtigste für jeden, der von seiner Firma ins exoti-sche Ausland geschickt wird, aber ist, dass Telefonanlageund Computer funktionieren und damit die so wichtigeVerbindung nach Hause wieder hergestellt ist.

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PORTAL: Was genau fiel Ihnen beim Bau des Olympia-stadions auf, was Ihnen im Alltag verwehrt blieb?ANDREAS WANNENMACHER: Es fehlt in der Regel noch diehohe handwerkliche Qualität und das konstruktive Know-how. Besondes auffällig zeigt sich das in der Dimensio-nierung der tragenden Bauteile. Die Stützen in der von unsgeplanten Halle wurden doppelt so dick berechnet, als sieunsere Tragwerksplaner in Deutschland grob überschlagenhatten. Da fallen Sie schier vom Hocker! Zwar man mussberücksichtigen, dass das Gebiet um Tianjin erdbebenge-fährdet ist. Das allein aber ist nicht der Grund. Die Masseder Ingenieure ist einfach noch nicht so weit, schlankeKonstruktionen zu berechnen. Diesen Weg muss Chinanoch gehen.PORTAL: Wie unterscheidet sich die chinesische Bauord-nung von der deutschen?ANDREAS WANNENMACHER: Es gibt sehr strenge Bauvor-schriften. Ich behaupte sogar, dass die Reglementierungenviel stärker sind als bei uns in Deutschland. Der bürokrati-sche Aufwand bis zum Bauantrag ist um einiges aufwendi-ger. Zunächst muss eine Genehmigung eingeholt werden,um das Grundstück überhaupt bebauen zu dürfen, dannwird der Vorentwurf begutachtet. Erst wenn der genehmigtist, kann der Bauantrag gestellt werden. PORTAL: Und wie steht es mit der Sicherheit auf chinesi-schen Baustellen? ANDREAS WANNENMACHER: Auch da gibt es Gesetze, die

PORTAL: Inwieweit können Sie die Erfahrungen derSchweizer Architekten bestätigen?ANDREAS WANNENMACHER: Da muss man deutlich unter-scheiden zwischen der Aufgabe, die das Büro vonHerzog & de Meuron zu bewältigen hatte, und unserem profanenBau einer Produktionshalle. Das Olympiastadion war einenorm prestigeträchtiges Projekt, vom Staat finanziert,während das Werksgebäude durch einen deutschen Bau-herrn angestoßen wurde. Für das Gelingen des Stadionssind alle nur erdenklichen Anstrengungen vonseiten derChinesen aufgebracht worden. Entsprechend groß warendie Ambitionen beziehungsweise die Motivation und natür-lich auch die Verantwortung der Planenden.PORTAL: Aber ist der Baualltag nicht unabhängig vomPrestige?ANDREAS WANNENMACHER: Eigentlich schon, aber ichhabe festgestellt, dass bei öffentlichen Gebäuden technischvieles möglich ist, was bei Alltagsaufgaben gerne mit derBegründung abgewiesen wird, das kriegen wir nicht hin,das können wir in China noch nicht. Die Eröffnungsfeier derOlympischen Spiele jedoch zeigte der ganzen Welt in allerDeutlichkeit, wozu China in der Lage ist. Darauf angespro-chen, sagte mir ein chinesischer Kollege, dass in dieOlympiade alle Kraft investiert wurde und nur die talentier-testen Ingenieure des Landes dort gearbeitet hätten. Dassei in diesem riesigen Land noch keineswegs Standard.Darin liegt sicher der große Unterschied zu Europa.

Spätestens seit den Olympischen Spielen in Peking im August 2008 wissen wir sehrviel genauer, was es für europäische Architekten heißt, in einem asiatischen Landzu arbeiten. Das Schweizer Architektenduo Herzog & de Meuron hat in seinem Film„Bird’s Nest“ das Zusammentreffen zweier ganz unterschiedlicher Kulturen beimBau des von ihnen entworfenen Olympiastadions in allen Facetten dokumentiert. Andreas Wannenmacher, Partner im Büro Wannenmacher + Möller, hielt sich zurselben Zeit in China auf. In Tianjin baute er eine Produktionshalle für Hörmann.

PORTAL IM GESPRÄCHMIT ANDREAS WANNENMACHER

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streng kontrolliert werden. Allerdings erscheinen uns man-che Dinge abenteuerlich, wie zum Beispiel die Baugerüste.Da klaffen teilweise riesige Lücken zwischen Gerüst undBauwerk und man muss schon sehr genau aufpassen, wo-hin man tritt. Ich habe oft Arbeiter in großen Höhen arbei-ten sehen, die nicht angeseilt waren. Passiert ein Unfall,wird die Baustelle sofort stillgelegt. Das spricht sich dannsehr schnell herum, mit der Folge, dass die Sicherheitsvor-kehrungen wieder ernster genommen werden.PORTAL: In Deutschland arbeitet der überwiegende Teil derArchitekten in kleinen Büros zwischen fünf und zehn Mitar-beitern. Wie sind die chinesischen Architekten organisiert?ANDREAS WANNENMACHER: Es gibt zunächst die großenDesigninstitute, das sind halbstaatliche Organisationen,die in der Regel zwischen 1000 und 2000 Mitarbeiter be-schäftigen. Tatsächlich gibt es inzwischen auch freieBüros, die zwar wesentlich kleiner sind, sich aber mehr

und mehr durchsetzen. Sie erhalten ihre Aufträge ähnlichwie bei uns entweder über Wettbewerbe, die chinesischeoder auch ausländische Investoren ausloben, oder ebenüber Direktaufträge.PORTAL: Die Verständigungsschwierigkeiten zwischen denasiatischen und europäischen Kulturen sind bekannt. Wiehaben Sie dieses Problem gemeistert?ANDREAS WANNENMACHER: Ich hatte das Glück, füreinen deutschen Auftraggeber arbeiten zu können, sodassich die Unterschiede nicht so zu spüren bekam. Und wennes welche gegeben hat, dann sind sie sicher von den chi-nesischen Vertretern des Bauherrn glatt gebügelt worden.PORTAL: Würden Sie einen ähnlichen Auftrag noch einmalannehmen?ANDREAS WANNENMACHER: Auf alle Fälle. Ich kann nurjedem raten, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Das relati-viert ein wenig die Sicht auf die Bauabläufe im eigenen Land.

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Visualisierung der Produktionsstätte von HÖRMANN im chinesischen Tianjin: links der Bürotrakt, rechts der Showroom.

ANDREAS WANNENMACHERgeboren 1956 in Düsseldorf

1975–1982 Architekturstudium an der UniversitätHannover

1982 Diplom, anschließend als DAADStipendiat in den USA

1982–1984 Studium an der Graduate School ofArchitecture, University of California,Los Angeles (Master of Architecture)

1985–1995 Architekturbüro G. Wannenmacher,Bielefeld

Seit 1995 Partnerschaft mit ChristofWannenmacher und Hans-HeinrichMöller, Bielefeld

www.wannenmacher-moeller.de

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Die Hansestadt Lübeck ist nicht nur Tor zur Ostsee undWeltkulturerbe der UNESCO, nicht nur Heimat von ThomasMann und Schauplatz seines Romans „Buddenbrooks“ undauch nicht nur Geburtsstätte des leckeren Lübecker Marzi-pans und des veredelten Bordeaux-Weins „Rotspon“. Dieflächenmäßig größte Stadt in Schleswig-Holstein hat sichdarüber hinaus auch zum führenden Standort für Medizin-technik und Medizininformatik entwickelt. Kein Wunder also, dass auch das international agierende UnternehmenDräger hier seinen Stammsitz hat – seit Kurzem sogar ineinem repräsentativen Neubau oberhalb der Trave, in Sicht-weite zur historischen Altstadt.Bereits im Frühjahr 2005 konnte sich das Münchner BüroGoetz Hootz Castorph Architekten in einem mehrstufigenPlanungsworkshop gegen andere renommierte Architek-turbüros durchsetzen. Sein Entwurf entwickelt das vonSkidmore, Owings und Merrill als weltweiter Standard eta-blierte Pavillonsystem weiter, das sich insbesondere durchseine hohe Flexibilität bewährte. Anders als bei EgonEiermanns IBM Hauptverwaltung in Stuttgart, dem vermut-lich bekanntesten Beispiel dieses Bautypus, verschmelzenim für Dräger errichteten Neubau die einzelnen Pavillonszu einer netzartigen, von Höfen gegliederten Großstruktur.Dem Geländelauf folgend, schmiegt sich der terrassierteNeubau sanft an den zur Trave leicht abfallenden Hang.Gliedernde Fassadenbänder folgen den Geschossdeckenund zeichnen die Höhenentwicklung nach außen ab: Unterdem schrägen Dachverlauf entstehen auffallend hoheRäume, die die oberen Ebenen miteinander verbinden.Überhaupt schaffen die drei- bis fünfgeschossigen, mehr-fach abgestuften Gebäudeteile durch ineinandergreifende

Flächen im Inneren eine räumlich-konzeptionelle Ver-knüpfung der einzelnen Unternehmensbereiche. Dieserkommunikative Aspekt wird durch das großzügige, glasü-berdachte Atrium noch gesteigert: Hier kreuzen sich nichtnur die Wege, auch die Sichtachsen zwischen den zumAtrium orientierten Büroräumen. Das Schmuckstück bildeteine geschwungene, skulptural anmutende Treppe, überdie die umlaufenden Galeriegänge erreicht werden kön-nen. Insgesamt gibt es acht Treppenhäuser mit dazugehöri-gen Fahrstuhlanlagen, die die verschiedenen Ebenen mit-einander verbinden. Die Großraumbüros beeindrucken durch ihre ungewöhn-lichen Maße: Ohne jegliche Unterteilungen können sie biszu 120 Meter lang sein und erfüllen damit den Wunschnach größtmöglicher Flexibilität der betrieblichen Organi-sation. Trotz der beachtlichen Größen ist es in den Büroserstaunlich leise. Die Sofa-Ecken in den Großraumbürossind zusätzlich schallisoliert, damit sie auch für Besprech-ungen genutzt werden können.Die Nähe zur Ostsee und die damit einhergehenden Stark-winde hatten erheblichen Einfluss auf die Fassadenplanungdes Forschungs- und Verwaltungsgebäudes. Entwickeltwurde ein nachhaltiges Haustechnikkonzept, das natürlicheBelichtung und Lüftung unter Verzicht auf einen außen lie-genden Sonnenschutz ermöglicht. Die Verbindung von gläser-nem Neubau und traditionellem Erscheinungsbild der StadtLübeck wird über die Außenanlagen hergestellt: Baumgrup-pen, Wasserflächen und Findlinge sowie die mit Backsteinengepflasterten Höfe und Gartenwege nehmen Bezug auf typi-sche regionale Landschafts- und Stadtelemente. Moderneund Tradition sind bei diesem Neubau kein Widerspruch.

Verwaltungs- und Forschungsgebäude in Lübeck

Im Norden Deutschlands ist seit jeher Backstein das typische Baumaterial – dochdass es auch anders geht, zeigt das Münchner Büro Goetz Hootz Castorph Architekten.Dominiert von Glas und weißen Wänden, sind es gerade die klaren Formen und dieTransparenz, die den von der Commerz Real für Dräger errichteten Neubau zu einemBlickfang im alten Industrieareal an der Trave machen.

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VERWALTUNGS- UND FORSCHUNGSGEBÄUDE IN LÜBECK

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Das lichtdurchflutete Atrium dient als Begegnungsstätte undKommunikationszone. Die umlaufenden, verglasten Galeriegänge steigern die Transparenz des Gebäudes.

Grundrisse:2. Obergeschoss (unten links)4. Obergeschoss (unten rechts)

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Die Türen zu den einzelnen Bürobereichen gewähren einen beinahe freien Blick auf den umlaufenden Galeriegang und das Atrium (links).Die schräg ansteigende Kubatur des Neubaus kommt den Oberge-schossen durch ein entsprechend großes Raumvolumen zugute (rechts).Schnitt durch das von der Commerz Real für Dräger errichteteForschungs- und Verwaltungsgebäude (unten).

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VERWALTUNGS- UND FORSCHUNGSGEBÄUDE IN LÜBECK

Blick in einen der vier Innenhöfe, deren gärtnerische Gestaltungen typische Merkmale der Region aufnehmen, wie beispielsweise diePflasterung mit Ziegelsteinen.

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Mit einladender Geste wird der Besucher im neu für Dräger erbautenVerwaltungs- und Forschungsgebäude empfangen (oben).Der Haupteingang liegt geschützt in der zurückgesetzten Erdgeschoss-zone (unten).

STANDORTLübeck, D

FOTOSbaubild / Stephan Falk / Hörmann KGMichael Heinrich, München

HÖRMANN-PRODUKTEEin- und zweiflüglige T30-Stahl-Rohr-rahmentüren HE 310, HE 320, HE 330Ein- und zweiflüglige Stahl-Rauch-schutztüren S/RS-100, S/RS-200,S/RS-300; Ein- und zweiflüglige T30-Stahl-Feuerschutztüren H3, H3DEin- und zweiflüglige T90-Stahl-Feuer-schutztüren H16; Rollgittertore classicHG-S; Stahl Falttore KSM

GENERALÜBERNEHMER:Commerz Real Baucontract AG,Düsseldorf, D

BAUHERR:Molvina VermietungsgesellschaftmbH & Co. Objekt Finkenstraße KG

NUTZERDrägerwerk AG, Lübeck, D

ENTWURFGoetz Hootz Castorph Architektenund Stadtplaner, München, D

LANDSCHAFTSARCHITEKTENVogt Landschaftsplaner, München, D

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Hamburgs HafenCity zieht nach wie vor viele Blicke auf sich,war häufig Mittelpunkt hitziger Diskussionen oder schwär-merischer Gespräche und hat als Schwerpunktthema ganzeArchitekturmagazine gefüllt. Doch lenkt man den Blick einwenig nach Südwesten, bleibt er schnell am Kölner Rheinau-hafen hängen, denn hier wird die 1898 eröffnete, ehemaligeHafenanlage in der Kölner Südstadt derzeit in ein neuesWohn-, Büro-, Dienstleistungs- und Gewerbegebiet umge-wandelt. Zwar wirkt das Kölner Hafenprojekt bescheidenerals jenes in der Hansestadt, doch finden sich auch hierarchitektonische Highlights namhafter Architekten. Einesdavon sind die vom Büro Bothe Richter Teherani aus Ham-burg geplanten Kranhäuser im nördlichen Abschnitt desRheinauhafens: Auf der Halbinsel Yachthafen entstehen zweiBürohäuser und ein Wohnhaus. In seiner Gestaltung nimmtdas markante Gebäude-Ensemble die hafentypische Kran-form auf und erinnert gleichzeitig an die utopischen Wolken-bügel El Lissitzkys aus dem Jahr 1924. Anders als dasKranhaus-Trio existieren die Wolkenbügel allerdings bisheute nur als Entwurf.Die Bauarbeiten für die drei Prestigeobjekte am Rheinauha-fen begannen bereits im Oktober 2006 mit dem Bau des Kran-haus Mitte. Im Mai 2007 folgte der Startschuss für das Kran-haus Süd und im Sommer 2008 wurde der Grundstein für dasKranhaus Nord gelegt. Letzteres befindet sich noch im Bau,die beiden Bürohäuser hingegen sind mittlerweile fertigge-stellt und ragen mit ihren rund 60 Metern Höhe weit über dieneu angelegte Rheinufer-Promenade hinaus.Je drei große Baukörper bestimmen die Gestalt eines Kran-hauses: Über den neungeschossigen Hauptturm schiebt sichein ebenso breiter, fünfgeschossiger Riegelbau. Ein bedeu-

tend schlankerer Nebenturm stützt den auskragenden Ge-bäudeteil auf Höhe der Längsachse; eine etwa 6,75 Meterbreite Fuge teilt die Riegelgeschosse entlang dieser Achse in zwei symmetrische Hälften, zwischen die sich Haupt- undNebenturm schieben. In einem deutlich zurückgesetztenStaffelgeschoss im 15. Stock sind die haustechnischen An-lagen untergebracht. Während in den Regelgeschossen derBürogebäude Einheiten von 300 bis 580 Quadratmetern zurVerfügung stehen, können in den oberen fünf Etagen Bürosvon bis zu 1900 Quadratmetern angemietet werden. Der re-präsentative Haupteingang auf der Yachthafenseite führt ineine lichtdurchflutete, geschosshoch verglaste Empfangs-halle. Die Nebentürme hingegen dienen allein der zusätz-lichen vertikalen Erschließung mit einem vollverglasten Trep-penhaus und zwei Panoramaaufzügen. Eine Besonderheitbietet die öffentliche Tiefgarage, die von allen drei Gebäudendirekt erreichbar ist und mit 1,6 Kilometern wohl mit Recht alslängste Tiefgarage Europas bezeichnet werden kann.Das äußere Erscheinungsbild des Wohnhochhauses greiftdie Form der beiden Bürohäuser auf, im Innern jedoch war-ten 133 luxuriöse Eigentumswohnungen auf ihre Besitzer.Großzügige, aus der Fassade heraustretende Loggien gebennicht nur dem Gebäude eine Struktur, sondern ermöglichenden Wohnungen auch einen Außenfreiraum in luftiger Höhe.Ein Concierge für komfortable Serviceleistungen gehörtselbstverständlich auch zum Kölner Luxuswohnen.Am Ende ist es nicht die außergewöhnliche Form allein, diedas Trio zu einem Prestigeobjekt am Rheinauhafen werdenlässt. Auch der atemberaubende Ausblick auf den Rhein, denKölner Dom, die Altstadt und auf die Rheinbrücken macht eszu einer hochwertigen Immobilie mitten in Köln.

Kranhäuser in Köln

Der Kölner Rheinauhafen erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts seine Blütezeit, bevor erin den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg seine Bedeutung als Wirtschaftshafen ver-lor. Mehr als hundert Jahre später wird er nun als Prestigeobjekt der Stadt neu entdeckt:Neben der beeindruckenden Architektur sind es vor allem auch die Mieter, die demStandort Rheinauhafen sein internationales Image verleihen.

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KRANHÄUSER IN KÖLN

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Die Ähnlichkeit mit den ncht realisierten Wolkenbügeln von El Lissitzky aus den 20er-Jahren lässt sich nicht leugnen. Zwei der drei geplantenKranhäuser im Rheinauhafen sind bereits fertiggestellt.

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Längsschnitt (oben links)Grundrisse:9. Obergeschoss (oben rechts)13. Obergeschoss (mitte rechts)

Jedes der Kranhäuser verfügt über einen unabhängigenErschließungsturm mit Treppenhaus und zwei Panoramaaufzügen(unten links).

Das Industrie-Sectionaltor führt in die längste Tiefgarage Europas (unten rechts).

HÖRMANN-PRODUKTEEinflügelige T30-Stahl-Feuerschutz-türen STSIndustrie-Sectionaltor ALR 40

BAUHERRKranhaus Nord: Pandion AG, KölnKranhaus Mitte: DevelopmentPartner AG, DüsseldorfKranhaus Süd: Moderne Stadt, Köln

EntwurfBRT Architekten, Bothe RichterTeherani, Hamburg mit Alfons Linster, Trier

STANDORTRheinauhafen, Köln

FOTOSbaubild / Stephan Falk / Hörmann KGJörg Hempel, Aachen

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Im Jahr 1841 wurden erstmals Zweigniederlassungendes österreichischen Geldinstituts „Die Erste Sparkasse“in Bratislava und Košice eröffnet – die SLSP-Bank ent-stand. Bis 2005 hatte das Bankhaus seine Geschäfts-und Verwaltungsräume in der slowakischen HauptstadtBratislava auf zwölf Gebäude in der Innenstadt verteilt.Diese räumliche Trennung verursachte immer wiederAbsprache- und Effektivitätsprobleme; zusätzlich warendie teilweise historischen Gebäude den technischen An-forderungen moderner Büros längst nicht mehr gewach-sen. 2005 wurde der Neubau für eine moderne Firmen-zentrale beschlossen und zum Wettbewerb ausgeschrie-ben. Das geladene Wiener Architekturbüro Jabornegg &Pálffy überzeugte die Juroren mit einer schlichten, trans-parenten Blocklösung: ein quadratischer, 70 mal 70 Metergroßer Baukörper mit einem mittig angelegten Atriumvon 30 mal 30 Metern Kantenlänge. Die leicht erhöhte,zurückgesetzte Erdgeschosszone wird von einer Bank-filiale belegt, die groß genug ist, um ausgewählte Werkeder bankeigenen Kunstsammlung osteuropäischerKünstler zu zeigen. Der gesamte Sockelbereich ist halböffentlich und bietetmit einer Lounge, unterschiedlich großen Seminar- undSchulungsräumen sowie einem Kongresssaal und derMitarbeiterkantine vielfältige Nutzungsmöglichkeiten fürinterne, aber auch externe Veranstaltungen. Die Bürosund Besprechungsräume in den Geschossen sind größ-tenteils durch transparente Innenwände getrennt. Trotzeiner Raumtiefe von 20 Metern ist für hinreichendTageslicht gesorgt. Das Gebäude ist von einer Doppel-glasfassade umgeben, die als Klimafassade die an-

spruchsvolle Entlüftung des Verwaltungsbaus umsetztund die Mitarbeiter zusätzlich vor Verkehrslärm schützt.Atriumsseitig lassen sich aus der Fassade Blendschutz-elemente ausfahren, nach außen wird der Sonnen-schutz durch dünne Metallvorhänge erfüllt. Vier Haupt-erschließungskerne bilden das statische Gerüst desVerwaltungsbaus, an welches die leichten Porenbeton-decken angehängt sind. Ansonsten wurde auf möglichstfreie Blick- und Sichtbeziehungen sowohl innerhalb desHauses als auch nach draußen über die Stadt und aufdie angrenzenden Weinberge Wert gelegt.Das Gebäude verfügt über zwei Untergeschosse mitgroßzügigen Parkmöglichkeiten. Darüber erheben sich,zusätzlich zum Sockel, neun weitere Geschosse, dieArbeitsplätze für 1600 Mitarbeiter bereithalten. In Höhedes achten Stockwerks spannt sich ein transparentesLuftkissendach aus ETFE-Folie über das Atrium, somit istdieses lärm- und wettergeschützt und ermöglicht docheinen luftigen Freiraum für Pausen und Aufenthalt. Zu-sätzlich bietet diese ausgesprochen kostengünstige undpflegeleichte Lösung aus pneumatischen Kissen Schutzvor Überhitzung. Dem sonst in der Gestaltung eher zu-rückhaltendem Gebäude verleiht es eine zeitgenössi-sche und fast schon extravagante Note. Die einzelnen Geschosse unterscheiden sich durch einunaufdringliches Farbkonzept der slowakischen Innen-architekten Siebert + Talaš, das auch den Bodenbelageinbezieht. Die farblich abgestimmten Teppichbödenvervollkommnen den Raumeindruck der Büros. Die wei-tere Einrichtung und Möblierung ist durchgängig indezentem Schwarz-Weiß-Grau gehalten.

SLSP-Bankgebäude in Bratislava

Mit der Einführung des Euro in der Slowakei zum Jahresanfang 2009 bekam dastraditionsreiche Bankinstitut SLSP in Bratislava ein neues Verwaltungsgebäude.Der schlichte, quadratische Baukörper mit innen liegendem Atrium repräsentiertjetzt im Viertel Nové Mesto direkt am Hauptbahnhof.

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SLSP-Bankenneubau in Bratislava

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Das Luftkissendach über dem Atrium scheint sich im Gegenlicht fast aufzulösen (vorherige Seite oben).Die Nachtansicht der SLSP lässt die Transparenz des Gebäudes deutlich werden (vorherige Seite unten).Das innen liegende Atrium bietet ideale Rahmenbedingungen für Veranstaltungen unterschiedlichster Art (oben).Der aktivierte Sonnenschutz in Form von dünnen Metallrollos bringt die Fassade in Bewegung (unten).

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Feuerschutztür im Treppenhausbereich (links).Die breiten Flure im Erdgeschoss bieten zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten (rechts).Systemschnitt durch eine flächenbündige Feuerschutztür(oben rechts).

HÖRMANN-PRODUKTEEin- und zweiflügelige T30-Feuer-schutztüren STS, teils in Edelstahl-ausführung

BAUHERRSLSP-Bank

EntwurfJabornegg & Pálffy, Wien

INNENARCHITEKTENSiebert + Talaš, Bratislava

STANDORTTomášikova 48, Bratislva, Slowakei

FOTOSIvan Nemec, Pragbaubild/Stephan Falk/Hörmann KG

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Als hätte der Architekt beim Bau des Bürogebäudes ADA1bewusst ein nichtfarbiges Zeichen setzen wollen gegen diequirlige Buntheit des unmittelbar angrenzenden StadtteilsSt. Georg, im Zentrum der Hamburger City. Amtshilfe be-kam er allerdings vom Senat der Hansestadt, der traditionelldarauf achtet, dass alle vom Ufer der Binnen- und Außen-alster sichtbaren Gebäude möglichst in hellen Tönen gehal-ten werden. Der Berliner Architekt J. Mayer H. schätztKonventionen, besonders dann, wenn er sie unterlaufenkann. Die unmittelbare Nähe zur Alster inspirierte ihn, inseiner Architektur einen Bezug zum Wasser herzustellen.Statt der üblichen Schiffsmotive bringt er die Fassade desneuen Bürohauses an der Straße „An der Alster“ (mit derNummer 1 – daher die Abkürzung ADA1) regelrecht zum„fließen“. Die dreiseitig umlaufenden, geschosshohenFensterbänder werden in regelmäßigen Abständen immerwieder von ovalen Öffnungen unterbrochen. Mal treten siehervor, mal sind sie zurückgesetzt, oder sie liegen bündig inden sie umgebenden hellen Putzfassadenstreifen. Dieseauffälligen Merkmale bezeichnet der Architekt selbst als„schwimmende Augen“, die über die weite Wasserflächeder Außenalster schauen. In den Büroetagen betonen sieoft besondere Nutzungen, wie Direktorenzimmer oderKonferenzräume.Die Fassade ist als Klimafassade geplant. An der Innenseiteliegt eine thermisch getrennte Verglasung, außen eine hin-terlüftete Einfachverglasung. Diese Konstruktion filtert opti-mal den starken Lärm der sich kreuzenden Hauptverkehrs-achsen vor dem Haus und bietet gleichzeitig Raum für einenvom Wetter unabhängigen Sonnenschutz. In den Sommer-monaten ist eine Nachtluftspülung möglich.

Der rechteckige, längliche Baukörper bildet den nördlichenAbschluss eines innerstädtischen Blockrandes mit ausrei-chender Abstandsfläche zum Straßenraum. Dadurch be-kommt er eine exponierte Stellung als Kopfbau, die durchden großzügig angelegten Vorplatz zusätzlich betont wird.Der Ankommende schreitet förmlich auf das senkrecht auf-ragende „Eingangsauge“ zu, betritt eine wohlproportionier-te, zweigeschossige und strahlend weiße Halle – die beidengläsernen Fahrstühle rechts und links der Treppenanlagevor sich. Wer gerne Treppen steigt, zaudert nicht lange.Höchst selten werden in Bürohäusern Fahrstuhl und Treppeso gleichwertig inszeniert. Ein lichtgrauer Belag aus kleinenrunden Mosaiksteinchen bedeckt die Stufen, die wiederumein schlichtes, weißes Stabgeländer begleiten. Raffiniert ist seine Anordnung senkrecht zur Wange, die je nachBlickwinkel zu überraschenden interferenzähnlichen Über-lagerungen führt. Die zentrale Empfangshalle ermöglichteine hohe Flexibilität in der Vermietung, sowohl in denBürogrößen als auch in der internen Aufteilung. Der über-wiegende Teil des Hauses ist von einer Werbeagenturbelegt, die ihren Arbeitsräumen gleich zu Beginn eineneigenen Stempel aufgedrückt hat, der in überzeugenderKonsequenz das Gesamtkonzept der fließenden Bewegungunterstützt. Einzig der feste Kern in der Mitte unterbrichtden Zweibund aus durchgängig verglasten Zellenbüros. In den Konferenzräumen und in der Lobby fallen die ausge-wählt schlichten Möbel auf, die zum Teil speziell angefertigtwurden. Nichts Überflüssiges stört den klaren Raumein-druck, der durch das Farbkonzept aus Lichtgrau, Graugrünund Weiß zusätzlich geadelt wird. Gut zu wissen, dass sichKreative diesen strengen Regeln ganz gern mal entziehen.

Bürogebäude in Hamburg

Ob Hafen oder Alster, die Hansestadt bietet an vielen Standorten Aussichten, die vonder Arbeit am Schreibtisch ablenken. Aber nicht alle Bürogebäude in bevorzugterLage sind in ihrem Gesamtkonzept so durchgängig wie das ADA1 am südöstlichenUfer der Außenalster. Das auffällige Retrodesign der Fassade mit den abgerundetenEcken wird im Inneren konsequent bis zum Mobiliar fortgeführt.

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BÜROGEBÄUDE IN HAMBURG

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In der Ausstattung der Innenräume hat sich der Hauptmieter, eineWerbeagentur, der Ästhetik des Hauses angepasst.

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Längsschnitt und Grundrisse (1. und 3. Obergeschoss)

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BÜROGEBÄUDE IN HAMBURG

Die markanten Formen der Fassade bestimmen auch die großzügigeEingangssituation. Blick aus der Empfangshalle auf den weiten Vorplatz.

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HÖRMANN-PRODUKTEIndustrie-Sectionaltor ALR 40Ein- und zweiflügelige T30-Stahl-Feuerschutztüren H3DZweiflügelige Mehrzweck-Stahltüren D 45

BAUHERRCogiton Projekt Alster GmbH,Hamburg

ENTWURFJ. Mayer H. Architects, Berlin

TRAGWERKSPLANUNGLydia Thisemann, CBP

STANDORTAn der Alster 1, 20099 Hamburg

FERTIGSTELLUNGAugust 2007

FOTOSDavid Hiepler, Fritz Brunier; BerlinChristian Schaulin, Hamburg;baubild/Stephan Falk/ Hörmann KG

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Blick ins Treppenhaus (oben links).Die Flexibilität der Grundrisse lässt eine Zweiteilung der Büroetagen mit unterschiedlichen Nutzern zu (oben rechts).Blick vom Alsterufer auf die ungewöhnliche Fassade des Bürohauses(unten links).Sectionaltor mit Schlupftür ohne Stolperschwelle in der Tiefgaragen-einfahrt (unten rechts).

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einer inklusive Beschlagteilen undBändern komplett aus Edelstahl gefer-tigten Variante erhältlich. Das ermög-licht ihren Einsatz in Bereichen, wo sienicht nur eine Feuer- und Rauchschutz-Funktion erfüllen, sondern auch hoherKorrosion, etwa durch Wasser, wider-stehen müssen. Damit ist sie bestensgeeignet für Anforderungen zumBeispiel in der Lebensmittelindustrie,im Handel, in Laboratorien und chemi-scher Industrie. Nicht zuletzt macht dergeschliffene Edelstahl die Tür zu einemechten Hingucker.

3. NEUE TOROBERFLÄCHEMICROGRAINFür moderne Industriearchitektur stelltdie Hörmann KG eine neue Oberflächevor: Micrograin. Sie zeichnet sichdurch ein in den glatten Stahl gepräg-tes Wellenprofil aus, das einen anspre-chenden Licht- und Schatteneffekterzeugt. Mit ihrer charakteristischenLinienstruktur erzeugt sie einen gerad-linigen und modernen Eindruck und un-terstreicht so bestens moderne Archi-tektur. Serienmäßig wird sie mit demneuen Industrietor ASP 40 ausgeliefert,dessen wahlweise 500, 1.000 oder1.500 Millimeter hohe Sockellamellemit der neuen Micrograin-Oberflächegeliefert wird. Auch das doppelwandi-ge Stahltor SPU und die Stahlsockelder Aluminiumtore APU und TAP sindin der neuen Oberfläche lieferbar. ImGaragen-Sectionaltor-Programm fürprivate Kunden ist das LPU 40 eben-falls in der neuen Oberfläche erhält-

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wird die unterste Lamelle mit derneuen Micrograin-Oberfläche ausge-liefert. Diese verfügt über ein in denglatten Stahl geprägtes Wellenprofil,das ansprechende Licht- und Schatten-effekte erzeugt. Das unterstützt dieelegante Anmutung des Tores. Erhält-lich ist der Sockel in den Höhen 500,1.000 und 1.500 Millimeter.

2. FEUERSCHUTZ AUS EDELSTAHL

Für den Objektbau präsentiert dasSteinhagener Unternehmen die stumpfeinschlagenden STS-Feuerschutztürenin einer Edelstahl-Variante und mit ver-deckt liegenden Bändern. Sie sind beigeschlossenem Zustand nicht sichtbarund verbessern so die hochwertigeAnmutung der stumpf einschlagendenund bündig mit der Zarge abschließen-den Türflügel. Die STS-Feuerschutz-türen und ihre Variante mit gefalztemTürflügel, die STU, sind nun auch in

1. INDUSTRIETOR FÜRHOHE ANSPRÜCHEGroße Glasflächen, die dem GebäudeTransparenz verleihen, sind in moder-ner Architektur seit Langem Trend. DieHörmann KG hat jetzt mit dem ASR 40ein darauf abgestimmtes neues Indus-trie-Sectionaltor entwickelt. Die Profileder Rahmenkonstruktion sind nur 65Millimeter breit und seitlich ange-schrägt. Das erhöht den Verglasungs-anteil des Tores, das dadurch optischschlank und elegant wirkt. Diesen Ein-druck unterstreichen die unsichtbarenLamellenübergänge, durch die die ge-samte Torkonstruktion wie aus einemGuss wirkt. Damit eignet es sich beson-ders gut für moderne Gebäude mitgroßflächig verglasten Fassaden. Mit den gleichen Merkmalen über-zeugt auch das neue ASP 40, das aufderselben Rahmenkonstruktion wiedas ASR basiert. Die Sockellamelledes ASP ist jedoch aus Stahl gefertigtund PU-ausgeschäumt. Serienmäßig

1UNTERNEHMENS-NACHRICHTEN

Ein Tor mit Ausdruck und Eleganz: das Industrie-Sectionaltor Vitraplan (5)

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lich. Sie ist in 15 Vorzugsfarben und in200 weiteren Farben in Anlehnung anden Farbstandard RAL erhältlich.

4. ET 500: BEWÄHRTESSAMMELGARAGENTORIN NEUEM DESIGN

Hörmann hat das Produktprogramm fürdas Sammelgaragentor ET 500 erwei-tert. Es ist jetzt in allen Füllungsvarian-ten bis zu sechs Metern Breite erhält-lich. Zwei neue Füllungen erweiternzudem die vielfältigen und variablenGestaltungsmöglichkeiten. Das neueMotiv 420 schafft mit glattem Alumi-niumblech eine einheitliche Oberfläche.Die vertikalen Streben bleiben dabeisichtbar und verleihen dem Tor eineschlanke und edle Optik. Das ebenfallsneue Motiv 400 erlaubt eine bauseitigindividuell an die Fassade angepasste,innen liegende Füllung. So können dieStreben des Tores als gestalterischesElement sichtbar gelassen und die

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Optik dennoch frei gewählt werden.Dies ergänzt das bereits bekannteMotiv 405, dessen bauseitige Füllungdie Streben verdeckt. In jeder Ausfüh-rung zeichnet sich das ET 500 durchgeringen Platzbedarf, minimales Aus-schwenken, besonders ruhigen Torlaufund hohe Sicherheitsstandards aus.

5. ELEGANTES GESTALTUNGSELEMENTDie Hörmann KG hat das neue Indus-trie-Sectionaltor Vitraplan mit flächen-bündiger Verglasung vorgestellt. AlsBasis dient ein ALR 40, auf dessen Pro-file Scheiben aufgebracht werden, diedie Profile verdecken. Damit ergibt sicheine weitgehend geschlossene undoptisch durchgängige Fläche, was demTor noch mehr Ausdruck und Eleganzverleiht. Das Tor wird derart zum ele-ganten Gestaltungselement derFassade, das sich besonders fürmoderne Industriebauten und reprä-sentative Objektbauten eignet.

6. HÖRMANN UNTER-STÜTZT MEDIEN-PÄDAGOGISCHES DVD-PROJEKT

Zuschauer des WDR kennen die ein-mal wöchentlich gesendete Kinder-zeit. Hier berichten Kinder als Repor-ter mit der Fernsehkamera ganz freiüber ihre Themen: Mode, Freund-schaften, Vergesslichkeit, Langewei-le, Kinderrechte oder Handicaps.Unter anderem auch über Kinder mitHerzfehler und Epilepsie. Das hat dieArbeitsgemeinschaft Behinderungund Medien (abm) dazu bewogen, elfBeiträge der Kinderzeit auf einerDVD herauszubringen. Die HörmannKG hat dieses Engagement unter-stützt. Die DVD wird nun kostenlosan Schulen und Medienzentren inganz Deutschland verteilt. Hier solldie DVD Impulse zu den Themen ge-ben und darüber hinaus Kindern zei-gen, wie das Medium Fernsehenfunktioniert.

STS-Feuerschutztür ohne Bänder (2)

Geradlinig und modern: die neue Toroberfläche Micrograin (3)

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Als Allegorie geografischer und sozialer Einsamkeiterzählt die Serie „Organized Freedom“ von Einsiedlernim Norden Finnlands, von den Orten ihres kargen Lebensim rauen Alltag. Diese zur Kunstform stilisierten doku-mentarischen Aufnahmen haben den finnischen Foto-grafen Esko Männikkö in den 90er-Jahren internationalbekannt gemacht. Am Anfang waren es ausschließlichPorträts gescheiterter Existenzen, deren Intimität er mitseiner Kamera enthüllte. Später nahm er sich auch dieverlassenen Häuser im Norden seiner Heimat vor. Sicht-lich heruntergekommene und scheinbar schon seitJahren nicht mehr bewohnte Innenräume mit nutzlosgewordenen Gegenständen wie abgewetzten Sesseln,lädierten Stühlen und vergessenem Kinderspielzeugziehen den Betrachter in den Bann. Mit Vorliebe steckter seine Werke in alte Bilderrahmen, die zuvor andereKünstler benutzt haben und die er auf seinen langenStreifzügen durch die Wildnis findet. Mit seinen Bilderndokumentiert er gleichzeitig auch ein Stück finnischeGeschichte. Immer mehr Finnen wollen der Einsamkeitdes Landes entfliehen und wandern in die Zentren ab.Vielen seiner Landsleute ist Männikkö nicht bekannt.Das verwundert auch nicht, denn der Künstler lebtzurückgezogen im Norden seiner Heimat. Atelier undWohnung zugleich ist ein altes, aufgegebenens Schul-haus in der Nähe der Stadt Oulu, gut 200 Kilometersüdlich des Polarkreises, das ihm genug Platz zumLeben und Arbeiten lässt. „Nie habe ich daran ge-dacht, diese Gegend zu verlassen.“ Esko Männikkö istAutodidakt, er hat nie eine akademische oder prakti-sche Ausbildung genossen.

Drei dokumentarische Fotografienaus der Serie „Organized Freedom“.

ARCHITEKTUR UND KUNSTESKO MÄNNIKKÖ: ORGANIZED FREEDOM

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ESKO MÄNNIKKÖ geboren 1959Fotograf

Objekte und Ausstellungen:1995 Würdigung als junger Künstler

Finnlands des Jahres 19952008 Deutsche Börse Fotografiepreis2009 Einzelausstellung in der Fundación

Centro Ordónez-Falcón deFotografia-COFF in San Sebastián,Spanien

2009 Einzelausstellung in Bomuldsfabri-ken Kunsthall in Arenda, NorwegenWeitere Einzelausstellungen 2004 in Oslo (Finsk-Norsk Kulturinstitut), in Gothenburg 1999 (Hasselblad

Center), in der Kunsthalle Malmö (1997) und im Portikus in Frankfurt (1996).Er nahm an zahlreichen internationalenKunstbiennalen teil, u. a. in Liverpool,Johannesburg und Venedig.

Galerie:Dogenhaus GalerieSpinnereistraße 7 / Halle 4D-04179 LeipzigTel. +49 341 960 00 54Fax +49 341 960 00 [email protected]

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VORSCHAU / IMPRESSUM

Thema der nächsten Ausgabe von PORTAL:Gute Besserung

Die in Deutschland jahrelang gesicherte medizinische Vollver-sorgung kann vor dem Hintergrund von Alterspyramide undGesundheitsreform auf Dauer nicht mehr gewährleistet blei-ben. Raum für Einsparungen, ohne die Genesung der Patientenzu gefährden, bietet am ehesten noch die Architektur. Dieseliegen in der Möglichkeit, ambulante und stationäre Bereichemiteinander zu kombinieren oder gemeinsam zu nutzen. Darauskönnten sich sogenannte Gesundheitszentren entwickeln, diedie strenge Trennung von Arztpraxen und Krankenhäusernaufheben und so maßgeblich zur Kostensenkung beitragen. PORTAL zeigt in der nächsten Ausgabe Beispiele von Kranken-hausbauten, die auf dem Weg sind, sich den jüngsten Entwick-lungen anzupassen.

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Das im Dezember 2008 fertiggestellte Universitätskrankenhaus in Hamburg gilt als das modernste Klinikum Europas.

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Im Vier-Monats-Rhythmus berichtet PORTAL über aktuelleArchitektur und über die Rahmenbedingungen, unterdenen sie entsteht. Und wenn Sie möchten, erscheintPORTAL bald auch mit Ihren Projekten! Schicken Sie unsIhre realisierten Bauten, in denen Hörmann-Produkte ver-wendet wurden – als Kurzdokumentation mit Plänen undaussagekräftigen Fotografien, maximal im Maßstab A3,per Post oder per E-Mail an:

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REDAKTIONAlexander Rosenhäger, M.A.Dr.-Ing. Dietmar DannerDipl.-Ing. Cornelia KrauseDipl.-Ing. Marina Schiemenz

VERLAGGesellschaft für Knowhow-Transferin Architektur und Bauwesen mbHFasanenweg 18D–70771 Leinfelden-Echterdingen

DRUCKsachsendruck GmbHPaul-Schneider-Straße 12D–08252 Plauen

Die Zeitschrift und alle in ihr enthalte-nen Beiträge und Abbildungen sindurheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Bilder undManuskripte übernehmen Verlag undRedaktion keinerlei Gewähr. Printed in Germany –Imprimé en Allemagne.

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DIE ARCHITEKTEN-INFORMATIONVON HÖRMANN

PORTAL 16JUNI 2009

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International ArbeitenProjekte von Goetz Hootz Castorph;Bothe Richter Teherani; Jabornegg & PálffyJ. Mayer H. Architects

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