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Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und FTI-Politik in Agglomerationsräumen Klaus Kubeczko Manfred Paier Tanja Tötzer Simone Steinhagen März 2007 ARC—sys/ZIT-0028 Endbericht Synthese H-IVG ARGE Innovationsorientierte nachhaltige Regionalentwicklung

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Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und FTI-Politik in Agglomerationsräumen

Klaus Kubeczko Manfred Paier Tanja Tötzer Simone Steinhagen

März 2007 ARC—sys/ZIT-0028

Endbericht Synthese H-IVG ARGE Innovationsorientierte nachhaltige Regionalentwicklung

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Impressum

Als Manuskript vervielfältigt. Für diesen Bericht behalten wir uns alle Rechte vor.

ARC—sys/ZIT-Berichte

Redaktion, Hersteller:

systems research Austrian Research Centers GmbH - ARC A-1220 Wien Donau-City-Straße 1, Tech Gate Vienna T: +43(0)50550-4500 F: +43(0)50550-4599 [email protected] www.systemsresearch.ac.at

Herausgeber, Verleger:

systems research, Austrian Research Centers GmbH - ARC ZIT Zentrum für Innovation und Technologie GmbH Die ARGE „Innovationsorientierte nachhaltige Regionalentwicklung“ wurde im Rahmen der Strategischen Allianz zwischen der Stadt Wien und der ARC Holding zur Abwicklung des Forschungsprogramms „Innovationsorientierte nachhaltige Regionalentwicklung“ eingerichtet.

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Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und FTI-Politik in Agglomerationsräumen

AutorInnen: Klaus Kubeczko1 Manfred Paier1

Tanja Tötzer2 Simone Steinhagen2

Herausgeber: systems research, Austrian Research Centers GmbH - ARC ZIT Zentrum für Innovation und Technologie GmbH März 2007 ARC—sys/ZIT 0028

1 Geschäftsfeld Technology Policy 2 Geschäftsfeld Spatial Systems

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Das Projekt „Internationaler Vergleich“ wird im Rahmen der ARGE „Innovationsorientierte nachhaltige Regionalentwicklung“ durchgeführt. Der vorliegende Bericht ist Teil des Programmteils Systemforschung im urbanen Raum. Projektbearbeitung: Petr Chladek Klaus Kubeczko (Projektleiter) Sami Mahroum Manfred Paier Thomas Roediger-Schluga Doris Schartinger Simone Steinhagen Tanja Tötzer Matej Zmajkovic

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Inhalt

Kurzfassung i 1 Einleitung 1 1.1 Auswahl der Städte / Regionen 1 1.2 Kompetenzen und Handlungsspielraum 4 1.3 Konzepte (FTI-Politik, Innovationssysteme) 6 1.4 Methoden 9 2 Vergleich der FTI-Politik Wiens mit europäischen und amerikanischen Großstädten 10 2.1 Positionierung Wiens an Hand innovationsbezogener Indikatoren 10

2.1.1 Wirtschaftsleistung der Regionen 10 2.1.2 F&E-Ausgaben und -Beschäftigung 12 2.1.3 Internationalisierung und Umsetzung von F&E 15

2.2 Innovationssysteme und FTI-Politiken für europäische und amerikanische Großstädte 17 2.2.1 Kompetenzbereiche von Stadt, Region und Staat 18 2.2.2 Strategie und FTI-politische Initiativen 19 2.2.3 Intermediäre Einrichtungen 19 2.2.4 FTI-politische Maßnahmen 20 2.2.5 FTI-politische Schwerpunktsetzungen 22

3 Wien im Kontext seiner Nachbarregionen 25 3.1 Positionierung Wiens anhand von Basisdaten 26

3.1.1 Wirtschaftsleistung der Vergleichsregionen 26 3.1.2 Ausbildung 28 3.1.3 F&E-Ausgaben und -Beschäftigung 31 3.1.4 Internationalisierung und Umsetzung von F&E 35

3.2 Innovationssysteme und FTI-Politiken in den Nachbarregionen 36 3.2.1 Kompetenzbereiche von Stadt, Region und Staat 36 3.2.2 Strategien und FTI-politische Initiativen 37 3.2.3 Intermediäre Einrichtungen 37 3.2.4 FTI-politische Maßnahmen 38 3.2.5 FTI-politische Schwerpunktsetzung 39

4 Schlussfolgerungen 40 Referenzen 43

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Kurzfassung

In den letzten Jahren, insbesondere im Zusammenhang mit den Lissabon und Barcelona Zielen der EU hat das Interesse an FTI-politischen Fragestellungen auf unterschiedlichen politisch-administrativen Ebenen stark zugenommen. Von zunehmendem Interesse ist FTI-Politik für Groß-städte, u.a. auch aufgrund eines wachsenden globalen Städtewettbewerbs. Der derzeit laufende FTI-Strategieprozess der Stadt Wien – Wien denkt Zukunft – ist ein deutliches Zeichen für die Aktualität des vorliegenden Berichts.

Der Bericht vergleicht FTI-Politiken in unterschiedlichen urbanen Innovationssystemen. Als Grundla-ge der Synthese dienen Studien zur Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik urbaner Inno-vationssysteme in neun Städten (und den damit verbundenen Regionen) Berlin, Barcelona, Helsinki, Toronto und Kopenhagen (Öresund-Region) und in den Zentren der benachbarten neuen EU-Mitgliedsländer Bratislava, Prag, Brünn und Budapest. In den letzten zwei Jahren wurde ein Scree-ning der FTI-Politiken in den erwähnten Städte und Stadt-Umland Regionen durchgeführt. Nach dem diese Screening in Form von neun Studien abgeschlossen wurde, dient der vorliegende Bericht der Synthese dieser Studien in Hinblick auf die zukünftige Gestaltung der FTI-Politik der Stadt Wien.

Die FTI-Politiken urbaner Innovationssysteme stehen im Zentrum der Analyse. Sie werden vergli-chen und nebeneinander gestellt und – was besonders wichtig erscheint – im Kontext einer über die Stadtgrenzen reichenden Region und im Verhältnis zur nationalen Ebene analysiert. Um einen Be-zugsrahmen für den Vergleich herzustellen, wurden Indikatoren zur Darstellung der wirtschaftlichen Situation, der Inputfaktoren für Innovationsaktivitäten und Outputfaktoren von Forschungs- und Inno-vationsaktivitäten verwendet. Auf eine ausgedehnte Benchmarkingübung, wie sie von der EU-Kommission für alle NUTS 2 Regionen durchgeführt wird hier verzichtet.

Der Bericht ist zweigeteilt. Der erste Teil ist ein Vergleich der Innovationssysteme von westlichen Agglomerationsräumen und der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik von administrati-ven Ebenen, die sich auf diese Agglomerationsräume ausgerichtet sind. Der zweite Teil macht den gleichen Vergleich für die Nachbarregionen.

Als theoretische Fundierung für den Vergleich der FTI-Politiken dient der Innovationssystemansatz. Der Ansatz betont die Rolle der Akteure, deren Interaktion und letztlich auch deren Funktionen. Die grundlegende Funktion von Innovationssystemen ist es, die Durchführung von Innovationen, deren Diffusion sowie deren Nutzung zu gewährleisten. FTI-Politik dient der Unterstützung dieser Funktio-nen wenn sie durch Marktversagen und/oder Systemversagen legitimiert ist. Der Aufbau von Innova-tionssystemen auf nationaler als auch auf urbaner Ebene ist besonders durch kulturelle und instituti-onelle Unterschiede gekennzeichnet. In Europa spielt der öffentliche Sektor oft eine starke Rolle in Innovationssystemen. (Intermediäre Einrichtungen sind zumeist durch die öffentliche Hand finan-ziert.) Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung des Innovationssystems im nordamerikanischen Raum viel stärker. Ebenso gehen Initiativen zur Gestaltung des Innovationssystems in Toronto stärker von der Unter-nehmensseite aus. (Beispielsweise haben im Raum Toronto Unternehmen die Initiative ergriffen eine neue intermediären Einrichtung (Toronto Region Research Alliance) für das Greater Toronto Area zu gründen und beteiligen sich auch maßgeblich an deren Finanzierung.)

Innovationssystem und FTI-Politik in Berlin, Barcelona, Toronto und der Öresund-Region

Die Kompetenzen für FTI-Politik, die spezifisch auf eine Stadt bzw. einen urbanen Agglomerations-raum zugeschnitten sind, liegen zumeist bei einer der Stadtverwaltung übergeordneten administrati-ven Ebene. Kommunen haben in der Regel wenig Handlungsspielraum. Im Fall von Helsinki ist es der Nationalstaat, der regionalspezifische FTI-Politik betreibt. Im Fall von Barcelona ist es die Auto-nome Region Katalonien, die mit einem fast nationalstaatlichen Autonomiestatus innerhalb Spaniens viele FTI-politische Bereiche abdeckt. Die katalanische FTI-Politik ist ausschließlich auf den Groß-

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raum Barcelona zugeschnitten. In Finnland werden FTI-Politikinstrumente eingesetzt, die an die un-terschiedlichen Raumtypen angepasst sind. Berlin ist ähnlich wie Wien durch seine Doppelrolle als Gemeinde und Bundesland in einer Sonderstellung. Die Öresund-Region ist aufgrund des grenz-überschreitenden Charakters durch eine vielschichtige Vernetzung der öffentlichen Verwaltung aber auch der Universitäten und der Wirtschaft gekennzeichnet. In Toronto bzw. im Greater Toronto Area (GTA) sind die FTI-politischen Kompetenzen zwischen der nationalen Ebene und der Provinz Onta-rio verteilt. Ontario besitzt im Gegensatz zu den sub-nationalen Verwaltungseinheiten in Europa auch die Kompetenz mit steuerpolitischen Instrumenten FTI-Politik zu betreiben. Ähnlich wie in Kata-lonien ist die FTI-Politik der Provinz stark auf die Anforderungen des Agglomerationsraums abge-stimmt. Die Stadtverwaltung spielt eine untergeordnete Rolle.

Aus dem Vergleich der Strukturen der Innovationssysteme und der Strategieprozesse der Stadt-Umland-Regionen lässt sich eine Verlagerung des Bezugsraumes von FTI-Politik weg von einer einzigen eigenständigen administrativen Region erkennen. Zunehmend findet eine Koordinierung zwischen mehreren administrativ eigenständigen Regionen statt. Der Trend geht in Richtung einer FTI-Politik für einen Agglomerationsraum. Aufgrund der oben beschriebenen Überschneidung der Kompetenzbereiche und der Ausrichtung der Politiken der unterschiedlichen administrativen Ebenen bedarf es daher einer Mehrebenen-Koordination. Eine zusätzliche Herausforderung in Hinblick auf die Koordinierung von Innovationssystemen resultiert aus der Tatsache, dass Anforderungen an FTI-politische Initiativen aus einen wachsenden Spektrum gesellschaftlichen Teilsystemen (Wirt-schaft – Wissenschaft – Politik) stammen, was einen erhöhten Koordinierungsbedarf mit anderen Politikfeldern nach sich zieht.

Bei der Umsetzung von FTI-Politik spielen intermediäre Einrichtungen eine wichtige Rolle. Eine Art der intermediären Einrichtungen sind Förderagenturen. Für Wien spielen diese bereits jetzt eine Rolle in der Umsetzung von FTI-Politik. Im Gegensatz zur nationalen Ebene, wo diese intermediären Einrichtungen etabliert sind, sind diese Förderagenturen im internationalen Vergleich auf regionaler Eben derzeit noch weniger verbreitet. Unter den Vergleichsregionen besteht nur in Berlin (TSB) eine solche Agentur. Die TSB in Berlin ist eine ähnlich gelagerte Technologieagentur wie das ZIT in Wien. Andere Städte wie Helsinki oder Barcelona besitzen Regionalentwicklungsagenturen, die neben regionalpolitischen Aufgaben auch innovations- und technologiepolitische Aspekte abdecken. In der Öresund-Region gibt es keine regionale intermediäre Technologieagentur, die Fördermittel verwaltet. Als wesentlichste intermediäre Einrichtung gelten die Öresund Science Region und die darin organi-sierten sektoralen Netzwerke. In der Öresund-Region ist die Organisation der intermediären Ebene nach dem so genannten ‚Triple-Helix’ Ansatz konzipiert. Es bestehen daher, diesem Ansatz entspre-chend parallele, grenzüberschreitende intermediäre Einrichtungen der Wissenschaft, der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung. Der grenzüberschreitende Charakter der Region spielt für die Aus-formung der intermediären Einrichtungen eine nicht unbedeutende Rolle. Eine alternative Strukturie-rung entlang von Verwaltungsgrenzen (national, sub-national), würde eine zu hohe Komplexität nach sich ziehen und eine effiziente Koordinierung erschweren.

FTI-politischen Maßnahmen sind in den Vergleichsregionen sehr unterschiedlich ausgerichtet. Dies betrifft sowohl die Zahl und Art von Maßnahmen als auch die jeweiligen Förderbudgets. Eine Zu-sammenschau der Maßnahmen zeigt abgesehen von Vernetzungsmaßnahmen, die in allen Ver-gleichsregionen gesetzt werden, ein sehr heterogenes Bild. FTI-politische Maßnahmen werden in Form der direkten und in einigen Fällen in Form von fiskali-scher Förderung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen und in Form der (Teil-) Finanzie-rung von Akteuren und Aktivitäten, die für die Funktionen von Innovationssystemen maßgeblich sind, von der öffentlichen Verwaltung unterstützt. Direkte finanzielle Förderungen werden in allen Vergleichsregionen zum überwiegenden Teil von der nationalen Ebene zur Verfügung gestellt. Auf regionaler Ebene werden nicht immer direkte Förde-rung an F&E durchführende wissenschaftliche oder unternehmerische Organisationen vergeben. Wenn Fördermittel vergeben werden ist das Ausmaß im Vergleich zur nationalen Ebene gering. Es ist allerdings ein Trend in Richtung höherer Fördervolumina erkennbar. In einigen Vergleichsregionen wurde und wird die Schaffung neuer intermediärer Einrichtungen teil-weise oder zur Gänze durch öffentliche Budgets finanziert. Dazu zählen Netzwerkorganisationen in der Öresund-Region, der Metropolen-Region Barcelona und im GTA.

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In allen Regionen werden Vernetzungsaktivitäten gefördert, durch die die Zusammenarbeit zwischen innovierenden Unternehmen und zwischen diesen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Gang gebracht werden soll. Diese Vernetzungsaktivitäten werden in der Regel von intermediären Einrichtungen (Netzwerkorganisationen, Technologieagenturen, Clustermanagern) geleistet. Sie sind deshalb auch die Empfänger der Förderungen. Weiters gibt es finanzielle Förderungen für Infrastrukturmanagement und -bereitstellung, den Aufbau und die Mobilität von Humanressourcen, für Strategie- und Foresight-Prozesse, für den Aufbau von Informationssystemen und für PR-Aktivitäten und Branding (Stadt-Marketing).

FTI-politische Schwerpunktsetzungen können in einer Stadt unterschiedliche Ausprägungsformen aufweisen. Häufig besteht eine Schwerpunktsetzung in der Form von thematischen Schwerpunkten. Dabei kann es sich um Technologiefelder, Sektoren und gesellschaftliche Herausforderungen mit besonderer Bedeutung für die Region handeln. Da alle Regionen mindestens eines der Schlüssel-technologiefelder Biotechnologie oder IKT als Schwerpunktthema forcieren, sind diese als Alleinstel-lungsmerkmale thematische Schwerpunktsetzung nur bedingt geeignet. Eigenständige Profile zeigen einzelne Regionen aber durch Fokussierungen in Hochtechnologiebereichen wie digitale Medien, rote Biotechnologie, etc). Weiters können Profilbildungen über regional bedeutende Sektoren, wie Logistik (in der Öresund Region und in Helsinki) und Knowledge Intensive Business Services (KIBS in Helsinki) oder über gesellschaftliche Herausforderungen wie Umwelt (in Berlin und der Öresund Region), Energie (in Berlin) oder Gesundheit (in Kopenhagen) erfolgen. Ein weiterer Ansatzpunkt der Schwerpunktsetzung ist die Art und Weise, wie die strukturellen Funk-tionen eines Innovationssystems gefördert werden sollen. Diesbezüglich haben in den letzten Jahren alle Regionen vermehrt die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft als Schwerpunktthema angesehen. Hier kommen sektorale und problemorientierte Ansätze zum Tragen, d.h. es werden Netzwerkorganisationen auf sektoraler Ebene aufgebaut (z.B. Pharmaindustrie in der Öresund Regi-on) oder die Vernetzungsleistungen sollen die Etablierung neuer Sektoren unterstützen (Umweltin-dustrie in der Öresund Region). Nicht außer Acht gelassen werden darf auch die Ausrichtung auf regionale oder globale Herausfor-derungen. Einige Regionen legen den Schwerpunkt vorwiegend auf die Positionierung im globalen Wettbewerb (z.B. Öresund Region und Barcelona), andere legen den Schwerpunkt tendenziell mehr auf regionale Herausforderungen für die Wirtschaft (z.B. Helsinki und Berlin). Damit verbunden ist auch eine Gewichtung zwischen der Unterstützung von KMUs oder multinationalen Konzernen.

Innovationssystem und FTI-Politik in den Nachbarregionen

Durch die Veränderungen im politischen System in den Nachbarländern seit den 90er Jahren und aufgrund des EU-Beitritts, haben sich in diesen Ländern einige Veränderungen in den Kompetenzen ergeben. Kompetenzen in Zusammenhang mit der regionalen Entwicklung wurden von der nationa-len Ebene weitestgehend auf eine sub-nationale Ebene verlagert. Diese Entwicklung wurde durch die auf regionaler Ebene (NUTS 2) zu verteilenden Strukturfondsmittel unterstützt. Die Stadtverwaltungen in den Nachbarstaaten haben kaum FTI-politische Kompetenzen. In der Slo-wakei liegen einige FTI-politische Kompetenzen formal bei der selbstverwalteten Region Bratislava (NUTS 2-Ebene), die aber erst seit 2001 besteht und noch keine FTI-politischen Aktivitäten gesetzt hat. Die Stadtverwaltung von Bratislava hat keine Kompetenzen.

Die FTI-politische Initiative kam in den letzten Jahren vorwiegend von der europäischen Ebene. Durch RIS-Projekte der EU wurden eine Vielzahl von FTI-Strategieprozessen auf regionaler Ebene, meist für ganze Stadt-Umland Regionen angestoßen (Prag, Südmähren, Region Bratislava, Zentral-ungarn). Von einer Umsetzung der Strategie kann allerdings nicht in allen Fällen ausgegangen wer-den, da z.B. wie im Fall von Bratislava, die politischen Institutionen der selbstverwalteten Region dafür noch zu jung sind oder Aktionspläne fehlen.

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Erst in den letzten Jahren haben sich intermediäre Einrichtungen herausgebildet. Zumeist handelt es sich dabei um Einrichtungen zur Verwaltung von Technologieparks und um Technologietransfer-einrichtungen, die an akademische Einrichtungen angebunden sind. Ein starker Fokus liegt dabei auf der Förderung von KMUs.

Direkte finanzielle Förderungen werden in allen Vergleichsregionen zum überwiegenden Teil von der nationalen Ebene zur Verfügung gestellt. Auf der Ebene der Regionen werden vorwiegend KMUs durch Start-up-Förderungen unterstützt. Diese Förderungen werden in der Regel durch eigens ge-schaffene intermediäre Einrichtungen (wie beispielsweise das JIC in Südmähren oder INNOREG in Zentralungarn) abgewickelt, die teilweise oder zur Gänze durch öffentliche Budgets finanziert sind. In allen Regionen werden Vernetzungsaktivitäten gefördert, die von Technologieagenturen, Technolo-gieparks und Inkubatoren geleistet werden. Stark ausgeprägt ist – unterstützt durch EU-Mittel – die finanzielle Förderung von Infrastrukturmana-gement und -bereitstellung. Diese Art der Förderung wird in allen untersuchten Regionen der Nach-barländer insbesondere als Mittel zur Förderung von KMUs genutzt.

Die FTI-politische Schwerpunktsetzung in den Nachbarregionen ist aufgrund der – im Vergleich zu den westlichen Vergleichsregionen – unterschiedlichen historischen Entwicklung und der unter-schiedlichen ökonomischen Ausgangslagen anders gewichtet. Thematische Schwerpunktsetzungen über die Definition von Hochtechnologieschwerpunkten, Schwerpunkten in Sektoren oder nach ge-sellschaftlichen Herausforderungen sind weniger ausgeprägt. Die Gewichtung der Schwerpunktset-zung in den Nachbarregionen zwischen Forschung, Technologie und Innovation liegt zumeist bei Innovation in KMUs und in der Unterstützung von Unternehmensgründungen. Bei der Ausrichtung von Schwerpunkten auf regionale oder globale Herausforderungen liegt der Schwerpunkt deutlich bei den regionalen Herausforderungen. Zur Unterstützung der Schwerpunktsetzung wurden allen untersuchten Nachbarregionen Strategie- und Foresight-Prozesse durchgeführt.

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1 Einleitung In den letzten Jahren, insbesondere im Zusammenhang mit den Lissabon und Barcelona Zielen der EU hat das Interesse an FTI-politischen Fragestellungen auf unterschiedlichen Ebenen stark zuge-nommen. Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik war lange Zeit eine Domäne der nationa-len Ebene. In den letzten Jahren hat dieses Politikfeld zunehmend auch auf sub-nationaler Ebene an Bedeutung gewonnen. Aus diesem Grund ist FTI-Politik für Wien heute ein wichtiges Thema der Stadtpolitik. Der derzeit laufende FTI-Strategieprozess ist ein deutliches Zeichen dieser Entwicklung.

Von besonderem Interesse für die Gestaltung von FTI-Politik Wiens ist ein Blick auf andere Groß-städte im globalen Städtewettebewerb. Es lag daher nahe, ein gewisses Screening der FTI-Politiken einiger Städte durchzuführen, mit denen sich Wien in der einen oder anderen Art (in Konkurrenz oder Kooperation) verbunden fühlt. Nach dem dieses Screening in Form von neun Studien durchge-führt wurde, dient der vorliegende Bericht der Synthese der Ergebnisse in Hinblick auf die zukünftige Gestaltung der FTI-Politik der Stadt Wien.

Der vorliegende Bericht vergleicht FTI-Politiken unterschiedlicher urbaner Innovationssysteme. Ana-lysiert werden einerseits grundlegende Indikatoren, die Akteure und deren Interaktionen in den ein-zelnen Innovationssystemen, die Handlungsspielräume, Strategien, Maßnahmen und Schwerpunkt-setzungen in der FTI-Politik. Als Grundlage der Synthese dienen Studien zur Forschungs-, Techno-logie- und Innovationspolitik urbaner Innovationssysteme in neun Städten (und den damit verbunde-nen Regionen) Berlin, Barcelona, Helsinki, Toronto und Kopenhagen (Öresund-Region) und in den Zentren der benachbarten neuen EU-Mitgliedsländer Bratislava, Prag, Brünn und Budapest.

Die FTI-Politiken urbaner Innovationssysteme stehen im Zentrum der Analyse. Sie werden im Kon-text einer weiter reichenden Region und im Verhältnis zur nationalen Ebene verglichen und neben-einander gestellt. Um einen Bezugsrahmen für den Vergleich herzustellen, wurden Indikatoren zur Darstellung der wirtschaftlichen Situation, der Inputfaktoren für Innovationsaktivitäten und Outputfak-toren von Forschungs- und Innovationsaktivitäten verwendet. Auf eine ausgedehnte Benchmarkin-gübung, wie von der EU-Kommission für alle NUTS 2 Regionen durchgeführt, wird hier verzichtet.

Der Vergleich ist zweigeteilt. In Kapitel 2 erfolgt ein Vergleich der Innovationssysteme von westlichen Agglomerationsräumen und der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik von administrati-ven Ebenen, die sich auf diese Agglomerationsräume ausgerichtet sind. In Kapitel 3 erfolgt unter Verwendung der gleichen Struktur der Vergleich für die Stadt-Umland Regionen in den Nachbarstaa-ten.

Vorab werden in dieser Einleitung die Rahmenbedingungen für den Vergleich behandelt, um die Auswahl der Städte und die Abgrenzung Stadt-Umlandregionen zu begründen und, um die verwen-deten Konzepte und Methodiken zu skizzieren.

1.1 Auswahl der Städte und Stadt-Umland Regionen

Für den internationalen Vergleich wurden neun Agglomerationen ausgewählt (siehe Tabelle 1). Die Auswahl bezieht Städte und Umlandregionen aus drei unterschiedlichen Räumen ein: aus den EU15-Mitgliedsstaaten, den Nachbarstaaten der Region Wien aus dem Raum der neuen Mitglieds-ländern, sowie eine Stadtumlandregion aus dem NAFTA-Raum. Aus den EU15-Staaten wurden die Städte Barcelona, Berlin, Helsinki und deren Umland sowie die grenzüberschreitende Öresund-Region ausgewählt. Letztere umfasst die dänische Hauptstadtregion Kopenhagen und die süd-schwedische Region Skane. In den neuen Mitgliedsstaaten wurden die Nachbarregionen in Centrope , Bratislava, Brünn untersucht, sowie die Hauptstädte der Tschechischen Republik und Ungarns, Prag und Budapest. Aus dem NAFTA-Raum wurde Toronto bzw. das Greater Toronto Area

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02 Synthesebericht H-IVG

(GTA) ausgewählt. Anfangs wurde auch das ungarische Györ in die Untersuchung mit einbezogen. Da aber aufgrund unterschiedlicher Indikatoren, insbesondere aufgrund der geringen Forschungs- und Entwicklungsaktivität (Zahl an Projektbeteiligungen im 4. und 5. Rahmenprogramm sowie an Patenten) ein Vergleich als wenig aussagekräftig erschien 1, wird Györ in dem vorliegenden Bericht nicht mehr berücksichtigt.

Die Stadt-Umland Regionen wurden nach pragmatischen Gesichtspunkten definiert und beziehen sich auf die kleinsten Körperschaftseinheiten (i.d.R. Stadtgemeinden) und deren Kooperation mit anderen gleichrangigen Körperschaften, insofern sie gemeinsame FTI-politische Aktivitäten durch-führen. Denn, wie die Einzelberichte zu den Stadtregionen deutlich gezeigt haben, ist einer Untersu-chung der Vergleichstädte ohne Berücksichtigung des Umlands in den meisten Fällen auf Grund der starken Vernetzung von Forschung, Industrie und Politik zwischen Stadt und Umland nicht sinnvoll. Insbesondere in Bezug auf die Forschungs-, Technologie und Innovationspolitik würde die Analyse zu kurz greifen. Im Fall Berlins wird aufgrund der Stellung der Stadt als Stadtstaat im Datenteil wei-testgehend auf die Darstellung des Umlandes (Brandenburg) verzichtet. Im Fall von Prag wird auf-grund der administrativen Abgrenzung unter Einbeziehung des Umlandes auf die gesonderte Dar-stellung des Umlands nicht eingegangen. Die detaillierten Abgrenzungen sind in den Analyseberich-ten (Meilenstein C-IVG) ARC-sys/ZIT 0003 und 0004 (Roediger-Schluga und Kubeczko 2005, Schar-tinger und Archut 2005) dokumentiert.

Tabelle 1: Einwohnerzahlen der Vergleichstädte und Stadt-Umland Regionen (Millionen Einwohner)

Stadt Stadt-Umland-Region

EU 15

Barcelona (1,5 Mio Ew.) Metropolitane Region Barcelona (4,5 Mio Ew.)

Berlin (3,5 Mio Ew.) Bundesland Berlin (3,5 Mio Ew.)

Helsinki (0,56 Mio Ew.) Uusimaa (Helsinki, Espoo, Vantää) (0,96 Mio Ew.)

Kopenhagen (0,5 Mio Ew.) Öresund Region (3,5 Mio Ew., 2/3 Dänen, 1/3 Schweden)

Wien (1,6 Mio Ew.) Centrope (ca 6 Mio Ew.)

Nachbarstaaten

Bratislava (0,45 Mio Ew.) Self-governing Region Bratislava (0,6 Mio Ew.)

Brünn (0,36 Mio Ew) Südmähren (1 Mio Ew)

Prag (1,2 Mio Ew.) Prag (1,2 Mio Ew.)

Budapest (1,7 Mio. Ew.) Zentralungarn (2,8 Mio. Ew.)

NAFTA - Raum

Toronto (2,5 Mio Ew.) Greater Toronto Area (5,3 Mio Ew.)

1 siehe dazu auch die Analyseberichte zum Meilenstein C-IVG (Roediger-Schluga und Kubeczko 2005, Schartinger und Archut 2005)

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Die erst kürzlich veröffentlichet Studie „Competitive Cities in the Global Economy“ der OECD (2006) liefert erstmals eine einheitliche Definition von weltweiten Metropolitanen Regionen. Er basiert einer-seits auf einem Größenkriterium (1 Mio Ew. in der Kernstadt und 1,5 Mio Ew. in der Metropolitanen Region), einem Dichtekriterium und einer funktionalen Abgrenzung mittels Pendlerdaten (weniger als 10% Pendler innerhalb der Metropolitanen Region).. Wie die angegebenen Bevölkerungszahlen in Tabelle 2 im Verhältnis zu Tabelle 1 deutlich machen, sind die funktional abgegrenzten Regionen nach OECD Kriterien meist weiter gefasst als die von uns gewählten Stadt-Umland Regionen, da für die Fragestellung der OECD die Verfügbarkeit von Daten auf NUTS 2 Ebene ausschlaggebend ist. Unsere gewählte Abgrenzung ist demgegenüber fokussierter.

Tabelle 2: Bevölkerungszahlen der Metropolitanen-Region nach OECD Definition

Stadt Bevölkerungszahl der Metropolitanen-Region nach OECD Definition

EU 15

Barcelona (1,5 Mio Ew.) 4,9 Mio Ew.

Berlin (3,5 Mio Ew.) 6 Mio Ew.

Helsinki (0,56 Mio Ew.) 1,8 Mio Ew.

Kopenhagen (0,5 Mio Ew.) 2,4 Mio Ew.

Wien (1,6 Mio Ew.) 2,2 Mio Ew.

Nachbarstaaten

Bratislava (0,45 Mio Ew.) Keine Metropolitane Region nach OECD Definition

Brünn (0,36 Mio Ew) Keine Metropolitane Region nach OECD Definition

Prag (1,2 Mio Ew.) 2,3 Mio Ew.

Budapest (1,7 Mio. Ew.) 2,8 Mio. Ew.

NAFTA - Raum

Toronto (2,5 Mio Ew.) 4,7 Mio Ew.

Quelle: OECD 2006 pp.38

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04 Synthesebericht H-IVG

Abbildung 1: Übersicht der europäischen Vergleichstädte und deren Stadt-Umland-Regionen

1.2 Kompetenzen und Handlungsspielraum

Der Handlungsspielraum für die FTI-politischen Maßnahmen einer Stadt ergibt sich aus den zur Ver-fügung stehenden Budgetmitteln und den verfassungsrechtlich zugestandenen Kompetenzen. Eine direkte Einflussnahme der urbanen FTI-Politik ist in der Regel nur sehr begrenzt möglich, da der überwiegende Teil der Maßnahmen meist auf der nationalen Ebene finanziert wird. Insbesondere die Forschungspolitik ist – gepaart mit der Bildungspolitik – zumeist auf der nationalen Ebene angesie-delt. Auch die Forschungsinfrastruktur wird meist von den Nationalstaaten finanziert, insbesondere die Universitäten und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Daher besteht im nationalen Innovationssystem der größte Handlungsspielraum. Den geringsten Handlungsspielraum haben üblicherweise Städte. Dabei haben die Vergleichsstädte Barcelona, Kopenhagen, Prag, Budapest, Bratislava und Brünn den geringsten Handlungsspielraum. Sie haben einerseits wenig Budgetmittel zur Verfügung2, andererseits ist die FTI-Politik sehr stark durch die nationale Ebene oder durch die nächst höhere, administrative Ebene (Provinz, Bundesland) dominiert. Den vergleichsweise größten 2 Gemeint sind die gesamten Budgetmittel der Verwaltung. Zu den Budgetmitteln, die FTI-politischen Maßnahmen zugerechnet werden, gibt es keine zuverlässigen Datengrundlagen.

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Handlungsspielraum der Vergleichstädte hat der deutsche Stadtstaat Berlin. Durch den Staatshaus-halt besitzt das Bundesland einerseits potentiell viele Finanzierungsoptionen, andererseits hat Berlin durch die Mitfinanzierung auch große Einflussmöglichkeiten auf die universitäre Forschungsland-schaft3.

Aus den Unterschieden im Handlungsspielraum der ausgewählten Städte ergibt sich daher die Her-ausforderung, eine gewisse Vergleichbarkeit auch mit Wien - als Stadt und Bundesland - herzustel-len. Zentrales Anliegen des Projektes ist es, einen Vergleich von FTI-Politiken anzustellen. Daher wurde darauf geachtet, alle administrativen Ebenen zu untersuchen, deren FTI-Politik auf die Be-sonderheiten einer Großstadt eingeht. Weiters stellte sich im Laufe des Projektes die Notwendig-keit der Berücksichtigung einer mehrere Verwaltungseinheiten übergreifenden metropolitanen Regi-on heraus. Im Fall der Öresund-Region sind diese Verwaltungseinheiten – vergleichbar mit der Centrope-Region – grenzüberschreitend. Da nicht in allen Fallstudien der Begriff der metropolitanen Region als angebracht erscheint, verwenden wir im Folgenden den Begriff der Stadt-Umland-Region. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die unterschiedlichen regionalen Ebenen, auf denen FTI-Politik für eine Stadt bzw. für die Stadt und ihr Umland betrieben wird.

Tabelle 3: Regionale Ebenen mit regionalspezifischen FTI-politischen Aktivitäten

Stadt-Umland Region von Gemeinden

Stadt-Umland Region (Horizontale Kooperation von Regionen) (Zwischenebene)

Bundesland oder Provinz

National-staat

Grenz-überschreitend Region

Wien Gemeinde Wien Vienna Region Land Wien (NUTS2) Centrope

Barcelona Barcelona Barcelona Metropolitan Area (BMA) Katalonien (NUTS2)

Berlin Berlin Berlin-Brandenburg Berlin (NUTS2)

Helsinki Helsinki Helsinki Metropolitan Area, Uusimaa Finnland

Kopenhagen Kopenhagen Hauptstadtregion Kopenhagen (HUR) Öresund Region

(HUR + Skane)

Toronto Toronto Greater Toronto Area (GTA) Ontario

Bratislava Bratislava

Selbstverwaltete Regi-on Bratislava (Bratis-lavský kraj)(NUTS2–Region)

Centrope

Budapest Budapest (und seine Bezirke)

Budapest und Pest (NUTS 2 – Region)

Prag Prag Prag Distriktsregion (NUTS3-Region)

Brünn Brünn

Selbstverwaltete Regi-on Südmähren – (Ji-homoravský kraj) (NUTS3 - Region)

Centrope

3 Realpolitisch ist dieser Handlungsspielraum jedoch durch die angespannte budgetäre Situation der Stadt derzeit stark eingeschränkt.

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06 Synthesebericht H-IVG

In den meisten Fallbeispielen ist in der Hierarchie der Verwaltungsebenen die des Bundeslandes oder der Provinz jene mit einer klaren Spezialisierung auf die Bedürfnisse der Stadt-Umland-Region und hat dafür auch einen verhältnismäßig guten Handlungsspielraum.

Gemeinden haben zumeist aufgrund der geringen Budgetmittel wenig Handlungsspielraum. Im Fall von Budapest, wo Kompetenzen noch zwischen den Bezirken und der Stadtverwaltung aufgeteilt sind, besteht keine kritische Masse an finanziellen Ressourcen, um FTI-Politik zu betreiben.

Eine auf eine Stadt-Umland-Region ausgerichtete nationale FTI-Politik findet sich nur in Finnland. Das Innovationssystem der Helsinki Metropolitan Area ist stark durch das nationale Innovationssys-tem beeinflusst, da sehr viele ministerielle Kompetenzen auch die regionalspezifische Umsetzung beinhalten. Die nationale Ebene konzipiert insbesondere auch innovationsrelevante Regionalent-wicklungsprogramme.

1.3 Konzepte (FTI-Politik, Innovationssysteme)

Zentraler Untersuchungsfeld des Projektes ist die Forschungs-,Technologie- und Innovationspolitik (FTI-Politik) für eine Stadt. In einem umfassenden, systemorientierten Sinne ist unter FTI-Politik grundsätzlich jede Politik zu verstehen, die Einfluss auf die Entstehung von Innovationen nimmt. Sie schließt dementsprechend sowohl Politikbereiche ein, die primär auf Innovationsförderung und die Rahmenbedingungen für den Übergang von Neuerungen zum Markt ausgerichtet sind (d.h. Innovati-onspolitik im engeren Sinne), als auch jene Politikbereiche, die primär andere Zielsetzungen verfol-gen, aber wesentliche sekundäre Wirkungen intendierter und nicht-intendierter Art auf das Innovati-onsgeschehen ausüben. In Anlehnung hieran ergeben sich auch die Abgrenzungen zu anderen wichtigen Politikfeldern, die häufig mit Innovationspolitik verbunden sind. So sprechen sowohl die Forschungs- als auch die Technologiepolitik Teilaspekte des Innovationssystems an, sind aber im wesentlichen auf unterschiedliche Segmente des Wissenschaftssystems ausgerichtet, während die Wirtschaftspolitik primär der Verbesserung der Funktionsweise des Wirtschaftssystems dient. Inno-vationssysteme üben eine Brückenfunktion zwischen diesen beiden etablierten gesellschaftlichen Teilsystemen aus und müssen daher auch deren Rationalitäten beherrschen.4

4 An dieser Stelle wird der Luhmannsche Systembegriff zugrunde gelegt, bei dem u. a. einige grundlegende gesellschaftliche Teilsysteme definiert werden, z.B. Wissenschaft und Wirtschaft, aber

auch Kunst, Recht. Das Innovationssystem ist nach Luhmann kein eigenständiges gesellschaftliches Teilsystem sondern eine Kopplung zwischen Wissenschafts- und Wirtschaftssystem.

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07

Abbildung 2: Einordnung der FTI-Politik in andere Politikfelder

Definition von Innovation:

Unter einer Innovation verstehen wir ein neues oder verbessertes Produkt, das den Markt erreicht. Dabei umfasst der Begriff ‚Produkt’ sowohl materielle Güter als auch Dienstleistungen und Techno-logien.

Ein Innovationssystem wird von allen Elementen (Akteuren) und Relationen (Interaktionen zwi-schen den Akteuren) konstituiert, die den Innovationsprozess (siehe oben) beeinflussen. Die Struktur des Innovationssystems ist durch Institutionen (Verhaltensleitende Instanzen) geregelt.

- Die Elemente sind Organisationen (juristische Personen wie GmbHs, Körperschaften, Vereine etc.). Unternehmen stehen im Zentrum der Innovationsaktivität als jene Organisationen, die letztendlich Innovationen am Markt anbieten.

- Der Systemcharakter ergibt sich aus der Bedeutung des Zusammenwirkens aller Elemente (Akteure), die eine Rolle im Innovationssystem spielen. Universitäten, außeruniversitäre For-schungseinrichtungen, öffentliche Verwaltung, intermediäre Einrichtungen, Verlage etc. unter-scheiden sich von Unternehmen durch ihre „primäre Rationalität“. Firmen sind primär an der wirtschaftlichen Rationalität orientiert, Universitäten primär an der wissenschaftlichen Rationali-tät usw.

- In einem Innovationssystem können sehr unterschiedliche Relationen vorkommen, es werden aber vor allem die wissensbezogenen Relationen und die Finanzierungsströme analysiert.

Die grundlegende Funktion von Innovationssystemen besteht in der Gewährleistung der Durchfüh-rung von Innovationen, ihrer Diffusion sowie ihrer Nutzung.

Wissenschafts-system

Innovations-system

Wirtschafts-system

Wissenschafts-politik

Technologie-politik

Innovations-politik i.e.S.

Forschungs-politik

Systemorientierte Innovationspolitik

Wirtschafts-politik

Wissenschafts-system

Innovations-system

Wirtschafts-system

Wissenschafts-politik

Technologie-politik

Innovations-politik i.e.S.

Forschungs-politik

Systemorientierte Innovationspolitik

Wirtschafts-politik

FTI-Politik

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08 Synthesebericht H-IVG

Durch die wachsende Aufmerksamkeit auf das Thema Innovation hat in den letzten Jahrzehnten eine Ausdifferenzierung von Innovationssystemen in zweierlei Hinsicht stattgefunden. (1) Einer-seits entstanden neue Akteure und Institutionen mit unterschiedlichen Instrumenten, die es erlauben, von einer Ausdifferenzierung der Akteursebenen des Innovationssystems zu sprechen. (2) Anderer-seits haben durch die Globalisierung und die damit verbundene erleichterte Kommunikation sowie durch die Machtverschiebung zwischen unterschiedlichen administrativen Ebenen im Rahmen der Entwicklung der Europäischen Union unterschiedliche räumlich/administrative Ebenen an Bedeutung gewonnen. Zunehmend spricht man hier von Mehrebenen-Steuerung (Multi-Level Governance).

Als Folge der zum Teil bereits jahrzehntelangen Entwicklung von Innovationssystemen (insbesonde-re auf der nationalen Ebene) und aufgrund des Trends der Auslagerung von ursprünglich in der öf-fentlichen Verwaltung angesiedelten Aktivitäten im Rahmen der FTI-Politik (z.B. Gründung der FFG in Österreich), hat eine Ausdifferenzierung der Akteure und Institutionen im Innovationssystem stattgefunden.

Die Ausdifferenzierung zeigt das Erscheinen von Akteuren auf einer intermediären Ebene. Interme-diäre Einrichtungen sind Akteure im Innovationssystem, die die Interaktion zwischen der institutio-nell-organisatorischen Ebene und der Unternehmensebene gestalten, die eine Brückenfunktion im den Bereich der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie erfüllen und innovationsbe-zogene Kooperationen von Unternehmen koordinieren. Zumeist handelt es sich um Organisationen, die nicht Teil einer öffentlichen Verwaltung sind, jedoch für diese oder von dieser Aufgaben über-nehmen, die zur Förderung von Forschung, Technologie und Innovation von Bedeutung sind. Auf-traggeber müssen nicht in jedem Fall öffentliche Einrichtungen sein. Dies können ebenso Stiftungen sein, Unternehmen, Interessenvertretungen oder anders organisierte Netzwerke mit FTI-politschen Interessen. In den Vergleichsregionen sind unterschiedliche Formen der intermediären Einrichtungen anzutreffen: „Technologieagenturen“, die öffentliche Gelder verwalten und über unterschiedliche Instrumente verteilen, Informations- und Kommunikationsplattformen, Netzwerkorganisationen, Clusterorganisationen, Kompetenzzentren, Technologieparks, Inkubatoren, Venture Capital-Fonds und andere.

Akteure im Innovationsprozess sind auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen angesiedelt. Als un-terste Ebene der räumlichen Ausdifferenzierung kann die lokale / urbane Ebene gelten. Darüber liegt die regionale Ebene und darüber wieder die nationale, die supranationale Ebene und letztend-lich die globale Ebene. Bei der überwiegenden Zahl der Innovationsaktivitäten kann man davon aus-gehen, dass die Partner im Innovationsprozess bzw. die Akteure von Innovationssystemen zwischen lokaler und globaler Ebene gestreut sind.

Durch die Zielsetzung der Europäischen Union, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu verbessern, und die damit verbundene Erhöhung der F&E-Ausgaben sowie der Verwendung von Strukturfonds-mitteln zur Förderung der Innovationsaktivitäten in den Regionen, sind neben der nationalen Ebene die europäische und die regionale Ebene wichtiger geworden.

Ein urbanes Innovationssystem (UIS) definieren wir als Teil eines umfassenden Innovationssys-tems bestehend aus Akteuren und Relationen auf nationaler, regionaler, sektoraler und europäischer Ebene. Es ist mit abgegrenzten Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten ausgestattet. Ein UIS hat spezifische Vorteile, die in Bezug zur räumlichen Komponente stehen. Es besteht eine große Dichte an relevanten Akteuren, eine größere Diversität, da alle oder nahezu alle wesentlichen Akteu-re grundsätzlich vorhanden sind. Aufgrund der räumlichen Nähe sind häufige Interaktionen und schnelle und direkte Feedbackschleifen im Innovationsprozess möglich. Nachteilig kann sich auswir-ken, dass viele Akteure von einer anderen administrativen Ebene wesentlich beeinflusst werden, wie etwa Forschungs- und Bildungseinrichtungen von der nationalen. Im Gegensatz zur nationalen Ebe-ne oder zu sektoralen Innovationssystemen können auf urbaner Ebene regionale und lokale Spezifi-ka besser berücksichtigt werden. Auf der urbanen Ebene lassen sich daher gewisse Funktionen / Rahmenbedingungen besser (flexibler, chancenorientierter, problemorientierter, mit direktem Feed-back) gestalten.

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Tabelle 4: Die Abgrenzung der zu vergleichenden urbanen Innovationssysteme

Stadt Das urbane Innovationssystem

EU 15

Wien Wien

Barcelona Barcelona Metropolitan Area (BMA)

Berlin Berlin

Helsinki Uusimaa, Helsinki Metropolitan Area,

Kopenhagen Öresund Region

NAFTA - Raum

Toronto Greater Toronto Area (GTA)

Nachbarstaaten

Bratislava Selbstverwaltete Region Bratislava (Bratislavský kraj)

Budapest Zentralungarn (Budapest und Pest)

Prag Prag

Brünn Selbstverwaltete Region Südmähren – (Jihomoravský kraj) (NUTS3 - Region)

FTI-politische Maßnahmen werden in Form finanzieller Unterstützung von F&E-Aktivitäten und in Form von Maßnahmen, die zum Aufbau und zur Entwicklung eines Innovationssystems beitragen, gefördert (eine detaillierte Auflistung der FTI-politischen Maßnahmen für die Vergleichregionen findet sich im Anhang zum Bericht). Erstere Form der Unterstützung erfolgt in Form von direkten und indi-rekten finanziellen Förderungen an Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Zweiteres in Form der (Teil-)Finanzierung von Akteuren und Aktivitäten, die für die Funktionen von Innovati-onssystemen maßgeblich sind. Diese Förderungen dienen der Finanzierung von intermediären Einrichtungen, von Vernetzungsaktivitäten, von Infrastrukturmanagement und –bereitstellung, des Aufbaus und der Mobilität von Humanressourcen, von Strategie- und Foresightprozessen, des Auf-baus von Informationssystemen sowie PR-Aktivitäten und Branding.

1.4 Methoden

Der vorliegende Bericht ist schwerpunktmäßig auf den Vergleich der FTI-Politik unterschiedlicher urbaner Innovationssysteme ausgerichtet. In einem ersten Schritt wurden Informationen mittels Desk Research erhoben (Internet Recherchen, Literatur- und Dokumentenrecherchen). Anschließend wurden Felderhebungen durchgeführt. Experten und Akteure wurden mittels Interviewleitfaden in Form von Face-to-face- bzw. Telefoninterviews befragt. Um einen Bezugsrahmen für den Vergleich der FTI-Politiken herzustellen, wurden Indikatoren zur Darstellung der wirtschaftlichen Situation, der Inputfaktoren für Innovationsaktivitäten und Outputfaktoren von Forschungs- und Innovationsaktivitä-ten gesammelt. Dazu wurden Recherchen in Datenbanken durchgeführt, die Daten für die Ver-gleichsstädte bzw. -regionen beinhalten. Um eine größtmögliche Vergleichbarkeit herzustellen, wur-den zumeist Daten von EUROSTAT verwendet. Für den Vergleich der globalen Patentierungen wur-de auf die Triadendatenbank der OECD zurückgegriffen. Für die Untersuchung der präkompetitiven Forschung wurde auf die EURPO Datenbank der ARC systems research zurückgegriffen (Kubeczko et al. 2006b).

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10 Synthesebericht H-IVG

2 Vergleich der FTI-Politik Wiens mit europäischen und amerikanischen Großstädten

Dieser Abschnitt positioniert das Wiener Innovationssystem im Vergleich zu in der „ARGE Innovati-onsorientierte nachhaltige Regionalentwicklung“ untersuchten Stadt-Umland-Regionen aus dem EU-15- und NAFTA-Raum: Berlin, Barcelona, Helsinki, der Öresund-Region, sowie Toronto. Neben den wichtigsten Eckdaten zur regionalen Wirtschaftsleistung wird zunächst die Performance im Bereich der F&E, sowie der Innovationsaktivitäten der Stadt-Umland-Regionen verglichen. Schließlich wer-den die Charakteristika der einzelnen urbanen Innovationssysteme gegenübergestellt, sowie die Eckpfeiler der urbanen Innovationspolitik in diesen Stadt-Umland-Regionen vergleichend betrachtet. Die vorliegende Darstellung ist als Übersicht gedacht und basiert auf den einzelnen Städteberichten, die im Rahmen des internationalen Vergleichs der Stadt-Umland-Regionen erstellt wurden (Archut et al. 2006a; Archut et al. 2006c; Kubeczko et al. 2006a; Mahroum et al. 2006a; Mahroum and Paier 2006a).

2.1 Positionierung Wiens an Hand innovationsbezogener Indikatoren

Städterankings sind generell sehr beliebt, sofern damit eine möglichst positive Darstellung einer Stadt vermittelt werden kann, etwa im Standortmarketing. Aufgrund der Komplexität urbaner Agglo-merationen lässt sich mit spezifisch ausgewählten Kriterien fast jede gewünschte Reihung erzielen. Wie das Beispiel des kürzlich veröffentlichten European Regional Innovation Scoreboards (Hollanders 2007) zeigt, ist durch methodische Anpassungen sogar innerhalb eines Reportingsys-tems eine radikale Veränderung der Position einer Stadt möglich5. Ökonomische Vergleiche auf re-gionaler Ebene sind zudem mit großer Vorsicht zu genießen, da die Abgrenzung der Regionen häu-fig zu statistischen Artefakten führt. Diese Problem ist auch in diesem Städtevergleich zu berücksich-tigen, für den Daten nur auf unterschiedlicher Ebene verfügbar sind (NUTS2, NUTS3 etc.) und so im Einzelfall stets auf die konkrete Regionsabgrenzung (Stadt, Stadt-Umland-Region) geachtet werden muss, auf welche sich die Daten beziehen. Außerdem wird an vielen Indikatoren sichtbar, dass sich Stadtregionen sehr individuell entwickeln können und nicht ohne historischen Hintergrund oder Ein-flüsse anderer wirtschaftlicher oder politisch-institutioneller Ebenen interpretiert werden sollten. So etwa die Stadt Berlin, die sich allein aufgrund ihrer historischen Sonderstellung sowohl von den hoch entwickelten westeuropäischen Stadt-Umland-Regionen als auch von den im Aufholprozess befindli-chen Städten in den neuen Mitgliedsländern der EU abhebt.

2.1.1 Wirtschaftsleistung der Regionen

Als ersten Schritt vergleicht dieser Abschnitt die Stadt-Umland-Regionen hinsichtlich ihrer Wirt-schaftsleistung und hinsichtlich Arbeitslosigkeit. Was die regionale Bruttowertschöpfung betrifft, so unterscheiden sich die betrachteten Stadt-Umland-Regionen beträchtlich voneinander (siehe Tabelle 5). Das höchste Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf weist Kopenhagen mit über 53.000 Euro auf, gefolgt von Wien mit 39.500 Euro, Helsinki mit 38.200 Euro und Toronto mit 34.600 EUR. Etwas weiter zurück liegen Berlin und die Region Barcelona.

5 Wien wurde im RIS 2002 auf Platz 17 gereiht, 2003 auf Platz 8 und 2006 auf Platz 24. Die Umreihung ist aber bei näherer Betrachtung großteils durch veränderte Gewichtung zu erklären.

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Tabelle 5: Regionales Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner zu laufenden Marktpreisen

Vergleichsregion Regionalbezug der Daten (z.B. NUTS) Jahr Regionales BIP pro Kopf

(EUR)

Wien Wien (AT13) 2003 39.530

Barcelona Barcelona (ES511) 2003 22.128

Berlin Berlin (DE30) 2003 23.205

Helsinki Uusimaa (FI181) 2003 38.247

Kopenhagen Kopenhagen (DK001) 2003 53.040

Öresund-Region Öresund DK (DK001 bis DK007), Schonen (SE044) 2002 27.358 a)

Toronto Greater Toronto Area b) 2005 34.673 c)

Quelle:EUROSTAT Date of extraction: Thu, 8 Jun 06 09:11:03; Bemerkungen: a) Quelle: Örestat nach Öresund University 2006; b) zur Regionsabgrenzung siehe (Mahroum and Paier 2006a); c) Quelle: Toronto Economic Development, Economic Indicators, August 2006; 49,400.00 CAD = 34,673 EUR, 1 CAD = 0.701880 EUR

Hinsichtlich der Wirtschaftsstruktur der Vergleichsregionen, gemessen am Umsatz der einzelnen Sektoren (öffentliche Verwaltung, Dienstleistungssektor, Industrie), ergibt sich das folgende grobe Bild: Wien weist im Vergleich der NUTS2-Regionen mit 12% einen relativ geringen Industrieanteil auf. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei all jenen Städten, in denen der städtische Ballungsraum mit der NUTS2-Regionsabgrenzung übereinstimmt, wie z.B. in Berlin (DE30), das einen Industrieanteil von etwa 14% aufweist. Hingegen ist der Industrieanteil in NUTS2-Regionen, die über den städtischen Ballungsraum hinausgehen, im Allgemeinen deutlich höher, so etwa 27% in der Region Barcelona (Katalonien, ES51), 25% in der Region Helsinki (Südost-Finnland, FI18), und ebenfalls 25% in der Öresund-Region (Südschweden, SE04).

Entsprechend hoch ist der kombinierte Anteil von Dienstleistungssektor und öffentlicher Verwaltung in den „NUTS2-Städten ohne Umland“: Wien (83%) und Berlin (82%) weisen deutlich höhere Anteile auf als „NUTS2-Städte mit Umland“, die lediglich auf 64% (Barcelona) und 69% (Helsinki und Süd-schweden) kommen. Was die Größe des öffentlichen Sektors allein betrifft, so liegen beide Typen von Stadt-Umland-Regionen ungefähr gleichauf: Wien liegt mit seinem Anteil der öffentlichen Ver-waltung mit 22% exakt im Durchschnitt der Eurozone, Barcelona (18%) und Helsinki (20%) etwas darunter, und Südschweden mit 25% etwas darüber. Eine Ausnahme bildet hier lediglich Berlin, das mit 31% einen ungewöhnlich hohen Anteil an öffentlicher Verwaltung aufweist. Auf die spezifischen Gründe hierfür wurde im Bericht für Berlin eingegangen (Archut et al. 2006c).

Wir haben es also mit zwei unterschiedlichen Typen von NUTS2-Stadt-Umland-Regionen zu tun: Auf der einen Seite die Stadt-Regionen, die mit dem städtischen Ballungsraum übereinstimmen, zum anderen jene Stadt-Regionen, die in wesentlichem Ausmaß auch das Umland umfassen. Erstere sind in besonderem Maße vom Dienstleistungssektor (inklusive Öffentliche Verwaltung) dominiert, zweitere weisen einen höheren Industrieanteil auf.

Die Arbeitslosigkeit hat in den Jahren 2001 bis 2005 in allen Vergleichsstädten tendenziell leicht zugenommen, wenngleich auf sehr unterschiedlichem Niveau (siehe Tabelle 6). Die mit Abstand niedrigsten Arbeitslosenraten weisen die nordeuropäischen Regionen Kopenhagen, Öresund-Region

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12 Synthesebericht H-IVG

und Helsinki auf. Toronto fällt im Vergleich mit den europäischen Städten ebenfalls in die Kategorie vergleichsweise niedriger Arbeitslosigkeit. Schon deutlich höher sind die Arbeitslosenquoten in Wien und Barcelona, im Bereich von 10%. Wieder nimmt Berlin, mit seiner besonderen Lage im Osten Deutschlands, einen Sonderstatus ein: Mit über 20% Arbeitslosenquote im Jahr 2005 hat Berlin am meisten von allen Vergleichsstädten gegen die Arbeitslosigkeit zu kämpfen – ganz im Gegensatz übrigens zu den Städten in den neuen Mitgliedsländern der EU (siehe 3.1). Generell ist festzustellen, dass die Arbeitslosigkeit bei Personen mit niedrigem formalen Ausbildungsgrad sowie bei Immigran-ten deutlich höher liegt.

Tabelle 6: Arbeitslosenraten in den Vergleichsregionen 2001-05 (Jahresdurchschnitt), in %

Vergleichsregion Regionalbezug der Daten 2001 2002 2003 2004 2005

Wien Wien a) 9,5 9,8 9,7

Barcelona Barcelona (ES511)b) 9,0 10,8 10,7 10,4

Berlin Berlin c) 17,9 18,9 20,2 19,9 21,7 h)

Helsinki Uusimaa (FI181) d) 5,4 5,8 6,5 6,6

Kopenhagen Öresund DK

(DK001 bis DK007)e) 4,2 i) 5,0 i) 5,7 i) 5,2 i) 5,8 j)

Öresund-Region Öresund DK, Schonen (SE044) f) 4,9 i) 5,4 i) 6,1 i) 5,8 i) 6,4 j)

Toronto Region Toronto g, k, l) 6,3 7,41 k) 7,71 k) 7,53 k) 7,98 l)

Quellen: a) Statistik Austria b) Eurostat c) Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesanstalt für Arbeit, http://www.berlin.de/lb/intmig/statistik/wab/arbeitslosenzahlen.html, abgerufen am 9.10.2006. d) Eurostat e) Örestat (2006); f) Örestat (2006); g) Statistics Canada Bemerkungen: h) Die registrierte Arbeitslosigkeit ab 2005 ist im wesentlichen durch die statistischen Effekte der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe (Hartz IV-Effekt) geprägt. Vergleiche mit früheren Jahren sind daher nur eingeschränkt möglich; i) Daten für das 3. Quartal; j) Daten für das 1. Quartal; k) Census Metropolitan Area (CMA); l) Greater Toronto Area (GTA)

2.1.2 F&E-Ausgaben und -Beschäftigung

Forschung und Entwicklung sind ein wesentlicher Treiber für die Innovationsfähigkeit und letztlich die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften. Geografisch konzentrieren sich die F&E-Aktivitäten meist auf Stadtregionen, was sich in höheren F&E-Quoten jener Städte niederschlägt, die statistisch ohne Umland erfasst werden, wie Wien oder Berlin (siehe Tabelle 6). Für das Jahr 2002 liegt Wien mit 3,3% beispielsweise etwa 1,2 Prozentpunkte über der österreichischen F&E-Quote von 2,1%6; Berlin übertrifft mit 4,2% den deutschen Bundesschnitt sogar um 1,7 Prozentpunkte. Hingegen ver-schwindet dieser Konzentrationseffekt, wenn das Umland mit erfasst wird. So ist die Forschungsquo-te in Helsinki (3,7%) oder Barcelona (1,3%) gerade um 0,2 Prozentpunkte höher als der nationale Durchschnitt Finnlands bzw. Spaniens.

6 Die jüngsten Zahlen für Wien liegen für 2004 vor: Die F&E Quote ist seit 2002 gesunken. Sie lag 2004 bei 3,13% und damit 0,9% über dem nationalen Durchschnitt (2,21%) (siehe

http://www.statistik.at/fachbereich_forschung/tabellen2006/tab11.pdf).

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Was die Durchführung betrifft, ist der private Sektor in den meisten Fällen für etwa zwei Drittel der F&E verantwortlich, wie in Helsinki, Kopenhagen, Barcelona und Toronto – der öffentliche Sektor entsprechend nur für ein Drittel. Wien, und in besonderem Maße Berlin, weichen stark von dieser sektoralen Verteilung ab. Hier ist der öffentliche Sektor mit 43% (Wien) bzw. 46% (Berlin) für fast die Hälfte der F&E-Aufwendungen verantwortlich. Während dies in Wien durch die Stärke des universitä-ren Sektors zustande kommt, sind es in Berlin hauptsächlich nicht-universitäre F&E-Einrichtungen im Eigentum des Staates: In Berlin entfallen 26% der F&E-Quote auf den Sektor Staat, in Helsinki sind es noch 13%, während alle übrigen Vergleichsstädte zwischen 7% und 9% liegen. Anders die Situa-tion beim Anteil der Universitäten: Der Universitätsanteil an der F&E-Quote liegt in Wien bei 34%, in Toronto bei etwa 28% und in den anderen Vergleichsstädten bei etwa einem Fünftel.

Tabelle 7: F&E-Ausgaben der Vergleichsregionen nach Durchführungssektoren, in % des BIP, 2002

Öffentlicher Sektor F&E-Quote Gesamt Öff. Sekt.

Gesamt Sektor Staat

Sektor Universitäten

Privater SektorVergleichs-region

Regionalbezug der Daten

in % des regionalen BIP

Wien Wien 3,33 1,42 0,28 1,14 1,91

Barcelona Katalonien (ES51) 1,27 0,41 0,11 0,30 0,86

Berlin Berlin 4,25 1,95 1,11 0,84 2,30a,b)

Helsinki Südfinnland (FI18) 3,71 1,11 0,48 0,63 2,60

Kopenhagen Dänemark 2,54 0,78 0,19 0,59 1,76

Toronto Ontario 2,15 0,75 0,15 0,60 1,40

Quellen: Eurostat; Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Bemerkungen: a) Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2003; b) Daten für 2001

Eine wichtige Inputgröße für die F&E-Performance sowohl von Ländern als auch von Städten bilden die Humanressourcen für Forschung und Entwicklung. Diese sind für die Vergleichsregionen in Ta-belle 7 für das Jahr 2003 dargestellt. In Bezug auf die absolute Zahl von Beschäftigten in F&E liegt die Region Öresund mit 49.000 Beschäftigten klar voran, vor Barcelona mit 33.000 und Helsinki mit 30.000 Beschäftigten. Jedoch schließen diese Werte bei allen drei Stadtregionen das Umland mit ein, was die hohen Zahlen etwas relativiert. Als reine Stadtregion zählt Berlin über 27.500 F&E-Beschäftigte, während Wien mit etwa 16.000 F&E-Beschäftigten das kleinste Potenzial an Human-kapital der Vergleichsstädte aufweist. Bezogen auf den Anteil von ForscherInnen an den Gesamtbe-schäftigten allerdings ist Wien führend: Mit 4,1% der Beschäftigten in F&E liegt Wien klar vor Helsin-ki, Berlin, Öresund und Barcelona (in dieser Reihenfolge, Daten für Wien aus 2002).

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14 Synthesebericht H-IVG

Tabelle 8: Humanressourcen für F&E im Regionsvergleich, 2003

F&E-Beschäftigte Vergleichsregion Regionalbezug

der Daten Anzahl Anteil in % aller Beschäftigten

Wien Wien 16.445 a) 4,14 a)

Barcelona Katalonien (ES51) 33.316 1,74

Berlin Berlin 27.531 2,82

Helsinki Südfinnland (FI18) 30.000 3,50

Öresund-Region Öresund DK, Schonen (SE044) 49.000 b) 2,29

Quellen: Eurostat; a) Daten für 2002; b) Quelle: Dänisches Wirtschaftsministerium

Als Potenzial für die Umsetzung von F&E-Ergebnissen kann die Beschäftigung in wissensintensiven Wirtschaftssektoren betrachtet werden. Wir verstehen darunter die Hochtechnologiesektoren (Phar-mazeutika, Computer, Elektronik, Nachrichtentechnik, Optik, sowie Luft- und Raumfahrt) und wis-sensintensive Dienstleistungen, wobei letztere noch in Hochtechnologie-bezogene Dienstleistungen (Telekommunikation, Datenverarbeitung, Forschung und Entwicklung) und andere wissensintensive Dienstleistungen (Transport, Finanzwesen, unternehmensbezogene Dienstleistungen, Bildungswe-sen, Gesundheitswesen, Kultur etc.) aufgeschlüsselt werden (für Daten und sektorale Abgrenzung siehe Tabelle 8).

Die Beschäftigung in den Hochtechnologiesektoren ist bezogen auf die Gesamtzahl der Beschäftig-ten gering: Alle Vergleichsstädte bleiben unter 2% Beschäftigungsanteil in diesen Bereichen. Die größte Bedeutung hat der Hochtechnologiesektor für Helsinki (1,95%), was aufgrund der bekannten Spezialisierung Südfinnlands wenig überrascht, allerdings recht dicht gefolgt von Berlin und Wien mit 1,7% und 1,6%. Etwas weiter zurück liegen die Regionen Barcelona, Öresund und Kopenhagen, was jedoch wieder damit zu erklären ist, dass die verfügbaren Daten in diesen Fällen das Umland mitberücksichtigen und so den Spezialisierungsgrad dieser Städte in Hochtechnologie vermutlich unterschätzen.

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Tabelle 9: Beschäftigte in wissensintensiven Sektoren im Regionsvergleich, 2003

in wissensintensiven Dienstleistungen b) in Hochtechnolo-

giesektoren a) gesamt b) high-tech c) andere d) Vergleichsregion Regionalbezug

der Daten

in % aller Beschäftigten

Wien Wien 1,60 43,66 6,28 37,38

Barcelona Katalonien (ES51) 1,17 25,83 2,47 23,36

Berlin Berlin 1,69 45,77 4,72 41,05

Helsinki Südfinnland (FI18) 1,95 42,03 5,78 36,25

Kopenhagen Dänemark 0,97 43,21 4,5 38,71

Öresund-Region Südschweden (SE04) 1,09 47,15 4,68 42,47

Quelle: Eurostat Bemerkungen: a) NACE rev.1 codes 24.4, 30, 32, 33, 35.5; b) NACE rev.1 codes 61, 62, 64 bis 67, 70, 74, 80, 85, 92; c) NACE rev.1 codes 64, 72, 73; d) NACE rev.1 codes 61, 62, 65 bis 67, 70, 71, 74, 80, 85, 92;

Wissensintensive Dienstleistungen machen im Gegensatz zur Hochtechnologie einen gewichtigen Teil der Gesamtbeschäftigung in den betrachteten Regionen aus. Ihnen kommt mit der zunehmen-den Tertiärisierung in hoch entwickelten Volkswirtschaften sogar steigende Bedeutung zu. Mit Aus-nahme von Barcelona, das mit einem Anteil von 26% der Gesamtbeschäftigung etwas aus der Reihe fällt, nehmen die wissensintensiven Dienstleistungen in allen Vergleichsregionen zwischen 42% (Helsinki) und 47% (Öresund-Region) ein.

Ein kleinerer, aber für die gesamtwirtschaftlichen Effekte technologischer Innovationen wesentlicher Wirtschaftszweig sind die Hochtechnologie-bezogenen Dienstleistungen. Mit 6,3% der gesamten Beschäftigung in diesem Bereich befindet sich Wien an der Spitze der Vergleichsregionen, noch vor der Region Helsinki mit 5,8%. Im Mittelfeld liegen Berlin, Kopenhagen und Öresund. Lediglich die Region Barcelona liegt bei Hochtechnologiedienstleistungen mit 2,5% weit zurück; für diesen niedri-gen Wert dürften die Struktur der Region und die „ungünstige“ Regionsabgrenzung (Katalonien für Barcelona) als Ursachen zusammentreffen.

2.1.3 Internationalisierung und Umsetzung von F&E

Für die regionale FTI-Politik stellt sich letztlich stets die Frage nach den in der Region umsetzbaren Ergebnissen von F&E- und Innovationsaktivitäten. Zum einen kann als Hinweis auf die Qualität der F&E einer Region das Ausmaß gelten, inwieweit es ihr gelingt, auf europäischer Ebene zu agieren. Wir betrachten daher die Teilnahmen der F&E-Organisationen der Vergleichsregionen an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Technologische Entwicklung (EU-geförderte, präkompetitive F&E-Kooperation). Zum anderen können Patente Anhaltspunkte für den Grad der Umsetzbarkeit von wirtschaftsrelevanten Forschungsergebnissen in der Region liefern: Als ersten Indikator ziehen wir die Patentanmeldungen aus der jeweiligen Region am Europäischen Patentamt (EPA) heran. Als zweiten Indikator wählen wir die Anzahl der in der Region ansässigen Erfinder, die ein globales Pa-tent angemeldet haben. Globalpatente (oder auch Triadenpatente) sind solche, die sowohl für Euro-pa, als auch für die USA und Japan angemeldet wurden, und die daher besonders hochwertige Pa-tente repräsentieren. Diese unterschiedlichen Indikatoren geben einen Hinweis auf die Performance und den Output der F&E in den Vergleichsregionen.

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16 Synthesebericht H-IVG

Als Maß für den Erfolg einer Region auf europäischer Ebene betrachten wir die Anzahl der Projekt-teilnahmen im Vierten und Fünften Rahmenprogramm (RP) der EU (Zeitraum: 1994-2002) aus die-ser Region. Wien hat in diesem Zeitraum, unmittelbar nach dem Vollbeitritt Österreichs zur EU, einen starken Aufholprozess erlebt: Mit einem Zuwachs von 48% wurden im 5. Rahmenprogramm 917 Projektteilnahmen erreicht. Damit wurde beispielsweise Berlin in absoluten Zahlen übertroffen. Und dies trotz einer vergleichsweise geringen Anzahl der F&E-Beschäftigten 2002 (vgl. Tabelle 7). Dies lässt vermuten, dass Wien im 5. RP substanziell mehr Projektteilnahmen pro F&E-Beschäftigten erreicht als alle anderen Vergleichsstädte. Die höchsten absoluten Teilnahmeziffern finden wir in der Öresund-Region, Helsinki und Barcelona, die – allesamt auf relativ hohem Niveau – nur noch wenig zulegen konnten. Die Daten gehen mit der Vermutung konform, dass spezialisierte Hochtechnologieregionen mehr Erfolg haben als Stadtregionen aus Kohäsionsländern und Regionen aus kleinen EU-Ländern.

Tabelle 10: Teilnahme an EU-Rahmenprogrammen (RP), 1994-2002

Anzahl der Teilnahmen Vergleichsregion Regionalbezug der Daten 4.RP (1994-98) 5.RP (1998-02) Änderung in %

Wien Wien 619 917 +48

Barcelona Barcelona (ES511) 988 1.271 +29

Berlin Berlin 801 909 +9

Helsinki Uusimaa (FI181) 942 1.108 +18

Öresund-Region Öresund DK, Schonen (SE044) 1.688 1.808 +8

Quelle: ARC systems research GmbH

Die Anzahl von Patentanmeldungen ist ein Indikator für die wirtschaftliche Verwertbarkeit von Erfin-dungen und können daher zum Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen herangezogen werden. Die Zahl der Erfinder und Erfinderinnen, die aus einer Region kommen ist nicht zwangsläu-fig mit der Verwertung verknüpft. Die Zahl der ErfinderInnen von Patenten dienen jedoch als Indika-tor für die F&E Aktivitäten in einer Region. Insbesondere Regionen, die wie Wien einige Forschungs-labors von Multinationalen Konzernen aufweisen und dafür ausländische F&E Gelder absorbieren können, leisten als „verlängerte Labortische“ wertvolle Arbeit an Erfindungen, die von den Konzernen in anderen Ländern angemeldet werden. Bei den Patenten am Europäischen Patentamt (EPA) sind die Unterschiede nicht so groß, daher wird hier auf die Vergleichsdaten der Eurostat zurückgegriffen. Der Indikator kann demnach für den Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit und der F&E Aktivitäten in den Regionen herangezogen werden. In der Analyse der global bedeutenden Patente wird in der Folge aber die Zahl der ErfinderInnen in den Vergleichsregionen verglichen und erlaubt damit einen Vergleich der F&E Aktivitäten.

Bei der Anzahl der Patentanmeldungen am Europäischen Patentamt (EPA) (siehe Tabelle 11) zeigt sich eine ausgeprägte Stärke der skandinavischen Regionen. Allen voran Helsinki, das in den Berei-chen Hochtechnologie und IKT die weitaus höchsten Patentintensitäten aufweist, jedoch auch die Öresund-Region. Letztere tritt vor allem durch die Performance des schwedischen Teils der Region, besonders durch den Mobiltechnologiekonzern Ericsson und eine ausgeprägte Biotechnologiebran-che, bei den Patentanmeldungen am EPA hervor. Wien und Berlin sind, was die Patentintensitäten betrifft, durchaus vergleichbar (203,9 bzw. 201,4 EPA-Patentanmeldungen pro Million Einwohnern 2002). Einen großen Rückstand in der Patentintensität hat lediglich Barcelona (Daten für die gesam-te Region Katalonien).

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Tabelle 11: Patentanmeldungen am Europäischen Patentamt (EPA) und ErfinderInnen von Globalpatenten (Triadenpatente) im Regionsvergleich

Anmeldungen am EPA, 2002, pro Million Einwohner a)

ErfinderInnen von Globalpatenten, 1990-99 b)

Vergleichs- region

Regionalbezug der Daten

Gesamt- Anzahl

Hoch-technologie-

Patente

IKT- Patente Anzahl

Wien Wien 203,9 62,2 78,6 389

Barcelona Katalonien (ES51) 72,8 6,9 8,9 211c)

Berlin Berlin 201,4 56,3 63,1 371

Helsinki Uusimaa (FI181) 171,4 196,7 1.284

Kopenhagen Dänemark 217,5 39,2 46,3 931

Öresund-Region Südschweden (SE04) 402,8 145,6 177,9 537

Toronto Ontario 211

Quellen: a) Eurostat; b) OECD, eigene Berechnungen; c) Daten für Katalonien (ES51)

Als Globalpatente werden Patente bezeichnet, die in der Triade, d.h. sowohl in Europa, als auch in den USA und in Japan angemeldet werden. Ein Globalpatent (oder Triadenpatent) wird als beson-ders hochwertiges Patent betrachtet, da sich die Anmelder davon ein globales Marktpotenzial erwar-ten. Die Anzahl der Erfinder und Erfinderinnen von Globalpatenten aus einer Region gibt somit ein Maß für ein besonders F&E-intensives Innovationspotenzial ab. Aus Tabelle 11 geht hervor, dass die skandinavischen Regionen Helsinki und Öresund auch bei Globalpatenten mit großem Abstand vor-an liegen: Helsinki zählt im Zeitraum 1990-99 nicht weniger als 1.284 ErfinderInnen von Globalpaten-ten, die Öresund-Region liegt in einer ähnlichen Größenordnung (Daten nur für Dänemark und Süd-schweden verfügbar). Dem gegenüber kommen die Vergleichsregionen Wien, Berlin, Toronto und Barcelona nur auf einen Bruchteil dieses Wertes. Dieser große Vorsprung der skandinavischen Re-gionen ist vor allem durch den IKT-Sektor begründet und verdeutlicht noch einmal dessen Bedeu-tung für die Innovationsleistung in diesen Regionen.

2.2 Innovationssysteme und FTI-Politiken für europäische und ameri-kanische Großstädte

Die grundlegende Funktion von Innovationssystemen besteht in der Gewährleistung der Durchführung von Innovationen, ihrer Diffusion sowie ihrer Nutzung. Der Aufbau von Innovationssystemen auf nationa-ler wie auch auf urbaner Ebene ist durch kulturelle und nationale Unterschiede gekennzeichnet. In Euro-pa sind Innovationssysteme häufig eng mit der öffentlichen Verwaltung verknüpft. Intermediäre Einrich-tungen sind zumeist von der öffentlichen Verwaltung finanziert. Im Gegensatz zu den meisten Fallstudien in Europa sind im Fall von Toronto die Initiative und der Einfluss der F&E durchführenden Unternehmen viel stärker. Die Unternehmen beteiligen sich etwa an der Toronto Region Research Alliance, einer neu-en intermediären Einrichtung für das Greater Toronto Area ebenso wie Verwaltungen und Forschungs-einrichtungen (Mahroum and Paier 2006b). Unter den europäischen Vergleichsregionen ist es die Öresund-Region in der die intermediären Ein-richtungen des Innovationssystems am stärksten unter aktiver Beteiligung der Wirtschaft gestaltet werden. Im Fall von Berlin, wo die kommunale Ebene mit der Bundesländerebene zusammentrifft

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18 Synthesebericht H-IVG

und der Handlungsspielraum der öffentlichen Verwaltung in Bezug auf Finanzen und Kompetenzen verhältnismäßig groß ist, gehen die FTI-politischen Initiativen dagegen mehr von politischen Akteu-ren aus, wobei aber über Stiftungen auf der intermediären Ebene die Wirtschaft und die For-schungseinrichtungen mit eingebunden sind. Die Unterschiede im Aufbau von Innovationssystemen sind zwar durch historische Bestimmungsgrößen einer gewissen Pfadabhängigkeit unterworfen, wodurch sich die konkreten Akteure, deren Vernetzung und die spezifischen Institutionen von Region zu Region bisweilen stark unterscheiden. Die grundsätzlichen Funktionen eines Innovationssystems sind aber in allen Fällen gleich. Unterschiede bestehen darin, auf welchen räumlich-administrativen Ebenen Funktionen erfüllt werden und welche gesellschaftlichen Teilsysteme an deren Ausgestal-tung beteiligt sind.

2.2.1 Kompetenzbereiche von Stadt, Region und Staat

FTI-politische Kompetenzen liegen in den meisten Fällen bei unterschiedlichen administrativen Ebe-nen; zumeist überschneiden sich die Ebenen auch. In den gewählten Fallbeispielen sind die Kompe-tenzen für eine FTI-Politik, die spezifisch auf die Gegebenheiten in einer Stadt bzw. in dem entspre-chenden urbanen Agglomerationsraum zugeschnitten sind, zumeist bei einer der Stadtverwaltung übergeordneten administrativen Ebene angesiedelt. Im Fall von Helsinki ist es der Staat, der regio-nalspezifische FTI-Politik betreibt. Im Fall von Barcelona ist es die Autonome Region Katalonien, die mit einem fast nationalstaatlichen Autonomiestatus innerhalb Spaniens viele FTI-politische Bereiche abdeckt. In Finnland werden FTI-Politikinstrumente eingesetzt, die an die unterschiedlichen Raumty-pen angepasst sind. Die katalanische FTI-Politik ist zudem ausschließlich auf den Großraum Barce-lona zugeschnitten.

Berlin ist ähnlich wie Wien durch seine Doppelrolle als Gemeinde und Bundesland in einer Sonder-stellung. Im internationalen Vergleich hat Berlin als Stadt und Bundesland relativ viele FTI-politische Kompetenzen. Der Handlungsspielraum Berlins ist größer als der der meisten Vergleichsstädte. Durch die sehr weitreichende Autonomie der deutschen Bundesländer besitzt Berlin mehr Kompe-tenzen im Bereich der Forschungspolitik als beispielsweise Wien. Der Handlungsspielraum hängt neben den verfassungsrechtlich gewährten Kompetenzen auch von den zur Verfügung stehenden Budgetmitteln ab, wenn diese auch in etwa den Kompetenzen der Städte angepasst sind.

Die Öresund-Region ist aufgrund des grenzüberschreitenden Charakters durch eine vielschichtige Vernetzung der öffentlichen Verwaltung aber auch der Universitäten und der Wirtschaft gekenn-zeichnet. Die Nationalstaaten Schweden und Dänemark finanzieren die regionalspezifischen FTI-Aktivitäten, die im Rahmen des Dachverbandes „Öresund Science Region“ koordiniert werden. Aus diesem Grund haben die nationalen Verwaltungen auch einen Beobachterstatus in den Entschei-dungsgremien der Öresund Science Region. Seitens der öffentlichen Hand wird die Gesamtregion durch die die Kommunen übergreifenden Verwaltungseinheiten der Hauptstadtregion Kopenhagen (HUR) und der südschwedischen Region Skane vertreten. Die Vertreter sind überwiegend gleichzei-tig Vertreter der wichtigsten Städte in der Region. Da auf dänischer Seite der HUR mit Ende 2006 als Verwaltungsebene aufgelöst wird, wird die nationale Ebene voraussichtlich zukünftig eine weiter reichende Rolle spielen. Die öffentliche Hand verfügt nur über ein Drittel der Stimmrechte in der Öre-sund Science Region. Je ein weiteres Drittel steht Vertretern der Wirtschaft und der Universitäten zu. Der Vorsitzende der Öresund University bestellt die Vorstandsmitglieder der Organisation. Dadurch kommt dem Wissenschaftssystem eine Vermittlerrolle zwischen Verwaltung und Wirtschaft zu.

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In Toronto bzw. im Greater Toronto Area (GTA) sind die FTI-politischen Kompetenzen zwischen nationaler Ebene und der Provinz Ontario verteilt. Ontario besitzt im Gegensatz zu den sub-nationalen Verwaltungseinheiten in Europa auch die Kompetenz, mit steuerpolitischen Instrumenten FTI-Politik zu betreiben7. Ähnlich wie in Katalonien ist die FTI-Politik der Provinz stark auf die Anfor-derungen des Agglomerationsraums abgestimmt. Die Stadtverwaltung spielt eine untergeordnete Rolle.

2.2.2 Strategie und FTI-politische Initiativen

Aus dem Vergleich der Strategieprozesse der Stadt-Umland Regionen lässt sich ein Trend zu einer Verlagerung des Bezugsraumes von FTI-Politik weg von einzelnen Körperschaften in einer Region und hin in Richtung Agglomerationsraum erkennen. Aus der oben beschriebenen Überschnei-dung der Kompetenzbereiche und der Ausrichtung der Politiken der unterschiedlichen administrati-ven Ebenen bedarf es daher einer Mehrebenen-Koordination. FTI-politische Initiativen kommen aber auch aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilsystemen (Wirtschaft – Wissenschaft – Politik). Vernetzungsinitiativen im Greater Toronto Area kommen aus der Wirtschaft. In der Öresund-Region war es das Wissenschaftssystem mit den Universitäten, die im Rahmen eines Interreg-Projektes das Netzwerk „Medicon Valley“ etablierten (Mahroum et al. 2006b) und den Vorsitz in der Dachorganisation der Öresund Science Region haben. Auch die EU-Ebene spielt eine nicht unwe-sentliche Rolle als Initiatorin von Strategieprozessen. Einige FTI-politsche Initiativen sind hier in Zu-sammenhang mit Interreg-Projekten oder EU-finanzierten regionalen Innovationsstrategien entstan-den. Abgesehen vom Greater Toronto Area und der Öresund-Region kommen die Initiativen zumeist aus dem Politiksystem von einer administrativen Ebene, der in Österreich der Status eines Bundes-landes entspricht. Dies bedeutet aber selten, dass eine politische Leitfigur zu identifizieren ist. Es sind häufiger intermediäre Einrichtungen, die als Policymaker in die FTI-Politik gestaltend eingreifen.

In den Vergleichsregionen kommen unterschiedliche Strategien zur Strukturierung von FTI-Politik zum Tragen. Häufig wird im Zusammenhang mit der Formulierung der Strategien ein Innovations-systemansatz verfolgt. Der Fokus eines regionalen Innovationssystems (RIS) besteht in der Aus-nutzung der räumlichen Nähe und in der Verbesserung der Vernetzung der lokalen Akteure. Oft fin-det sich dieser Zugang in Verbindung mit einem Clusteransatz, der die Vernetzung einzelner Sekto-ren verbessern soll. Die Strategien von Helsinki, der Barcelona Metropolitan Area und Berlins sind an diesen Ansätzen ausgerichtet. Der Ansatz der Öresund-Region ist eine Kombination des Triple-Helix- und Netzwerk-Ansatzes. Auf der Ebene der grenzüberschreitenden Region wird, sofern es um das Zusammenwirken der Akteure aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung, der Forschung und der Wirtschaft geht, der Triple-Helix-Ansatz verwendet. Dadurch wird eine Koordinierung zwischen der dänischen und der schwedischen Seite erleichtert. Auf sektoraler Ebene bestehen in sechs Themenfeldern Netzwerkorganisationen, die unterstützend auf die Vernetzung der F&E-Aktivitäten im Sektor wirken.

2.2.3 Intermediäre Einrichtungen

Intermediäre Einrichtungen sind zentrale Akteure im Innovationssystem, da sie zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft interagieren. Eine intermediäre Einrichtung auf der Ebene der Stadt, die Fördermittel mit technologie- und innovationspolitischer Motivation an Unternehmen vergibt, besteht in Berlin. Die TSB in Berlin ist eine ähnlich gelagerte Technologieagentur wie das ZIT in Wien. Sie unterhält Förderaktivitäten in einigen Technologiebereichen sowie zu gesellschaftlichen Themenstel-lungen und agiert vorwiegend an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Andere Städte wie Helsinki oder Barcelona haben Regionalentwicklungsagenturen, die auch innovations- und technologiepolitische Aspekte abdecken. In Helsinki ist Culminatum für die Abwicklung von Projekten, die die FTI-politische Strategie des Agglomerationsraums Helsinki umsetzen sollen, sowie

7 Für Katalonien könnten sich mit dem neuen Atonomiestatut hier Änderungen ergeben.

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20 Synthesebericht H-IVG

für die Verwaltung eines Technologieparks verantwortlich. Barcelona Activa ist neben seiner haupt-sächlichen Aufgabe als Ausbildungseinrichtung Träger eines Technologieparks und veranstaltet Diskussionen zu technologie- und innovationspolitischen Themen. Für Barcelona und den Agglome-rationsraum ist es aber das Centre for Innovation and Business Development (CIDEM), eine der Regierung sehr nahe stehende industriepolitisch ausgerichtete intermediäre Einrichtung, die Innova-tion insbesondere durch Technologietransfer fördert und darüber hinaus Standortpolitik betreibt.

In der Öresund-Region besteht keine regionale intermediäre Technologieagentur, die Fördermittel verwaltet (Mahroum et al. 2006b). Als wesentlichste intermediäre Einrichtung gilt die Öresund Science Region (Garlick et al. 2006) und die darin organisierten sektoralen Netzwerke. In der Öre-sund-Region ist die Organisation der intermediären Ebene nach dem Triple-Helix-Ansatz (siehe Box) konzipiert. Es besteht daher eine Trennung in intermediäre Einrichtungen der Wissenschaft, Wirt-schaft und öffentlichen Verwaltung. Dies lässt sich durch den grenzüberschreitenden Charakter der Region erklären, da hier eine Organisation entlang von Verwaltungsgrenzen (national, sub-national), wie sie im Fall von räumlich determinierten Innovationssystemansätzen (NIS, RIS) gegeben ist, eine zu hohe Komplexität erreichen würde. Um den Koordinierungsaufwand gering zu halten, bestehen für Wirtschaft, Universitäten und öffentliche Verwaltung jeweils grenzüberschreitende Netzwerke. Öresund University (Wissenschaftssystem), Öresund Network und Öresund Committee (nationale und regionale öffentliche Verwaltungen und Politik) und der Öresund Business Council (Wirtschaft) bilden die Öresund Science Region unter deren Schirmorganisation einzelne sektorale Netzwerke organisiert sind.

Exkurs zum Triple-Helix-Ansatz:

Der Triple-Helix-Ansatz (Leydesdorff 2006; Leydesdorff and Meyer 2006; Etzkowitz and Leydesdorff 1998) wird insbesondere in den skandinavischen Ländern als Alternative zum Innovationssysteman-satz verwendet, um wissensbasierte Gesellschaften zu beschreiben. Dabei wird die Abgrenzung primär zwischen Wirtschaft, Universitäten und der öffentlichen Hand gezogen, wogegen die Innova-tionssystemansätze auf räumliche oder sektorale Abgrenzungen fokussieren. Der Wirtschaft wird als primäre Funktion die Schaffung von Wohlstand beigemessen, den Universitäten die Schaffung neuer Erkenntnisse und dem öffentlichen Sektor die Bereitstellung von Rahmenbedingungen. Jeder der drei gesellschaftlichen Teilsysteme wird eine eigene Rationalität zugestanden. Die Teilsysteme be-dingen sich aber gegenseitig. Innovation bedingt die Verknüpfung, die in Form der Triple-Helix dar-gestellt wird. Es bedarf demnach einer Interaktion zwischen den einzelnen Strängen - zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, Wissenschaft und Politik sowie Politik und Wirtschaft - damit Innovation entstehen kann. Der Triple-Helix Ansatz erlaubt dadurch eine Darstellung institutioneller Verände-rungen und des damit einhergehenden Wandels der Funktionen in neuen Konstellationen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung.

2.2.4 FTI-politische Maßnahmen

Art und Zahl der FTI-politischen Maßnahmen und ihre Förderbudgets sind in den Vergleichsregionen sehr unterschiedlich. Im Folgenden erfolgt eine Zusammenschau der wesentlichen FTI-politischen Maßnahmen der einzelnen Vergleichsregionen. Die Zusammenschau zeigt abgesehen von Vernet-zungsmaßnahmen, die in allen Vergleichsregionen gesetzt werden, ein sehr heterogenes Bild.

Da eine detaillierte Darstellung der einzelnen Maßnahmen das Format des Berichtes sprengen wür-de, findet sich eine systematische Zusammenfassung der FTI-politischen Maßnahmen in Form von Überblickstabellen je Vergleichsregion im Anhang des Berichts. Dieser Anhang ist in ähnlicher Form gegliedert wie die Überblicksdarstellung des Policy-Mix der Stadt Wien im Bericht zur Innovationspo-litik in Wien (Buchinger 2006). Daher werden die Politikinstrumente nach acht Typen von Instrumen-ten dargestellt: Gesetze & Richtlinien & Verordnungen, fiskalische Instrumente, finanzielle Instru-mente, strategische Wissensinstrumente, operative Wissensinstrumente, Gebäudeinfrastruktur, Ge-bäudeinfrastruktur verbunden mit Wissensinfrastruktur, Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur. Ein umfang-

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reicher Überblick über die FTI-politischen Maßnahmen, der auf die jeweiligen Städte bzw. die ent-sprechenden Agglomerationsräume zugeschnitten ist, findet sich in den einzelnen Berichten zu den Vergleichsregionen (Archut et al. 2006b; Archut et al. 2006d; Chládek and Paier 2006a, 2006b; Ko-vacs et al. 2006; Kubeczko and Schartinger 2006; Mahroum et al. 2006b; Mahroum and Paier 2006b; Zmajkovic et al. 2006).

Förderbudgets für FTI-politische Maßnahmen werden in unterschiedlicher Form verwendet. FTI-politische Maßnahmen werden in Form von direkten und indirekten finanziellen Förderungen an Unternehmen und Forschungseinrichtungen und in Form der (Teil-)Finanzierung von Akteuren und Aktivitäten, die für die Funktionen von Innovationssystemen maßgeblich sind, von der öffent-lichen Verwaltung unterstützt.

Ein genauer Vergleich der Höhe von Förderbudgets zwischen den Vergleichsregionen ist derzeit nicht möglich. Dies liegt einerseits daran, dass es keine öffentlich zugänglichen Statistiken gibt und die Fördergelder von unterschiedlichen administrativen Ebenen kommen (und dadurch Doppelzäh-lungen kaum zu vermeiden sind). Es liegt aber auch insbesondere daran, dass oftmals keine klare Trennung zwischen F&E-Ausgaben bzw. Innovationsförderungen und anders orientierten Förder-maßnahmen möglich ist (siehe das Beispiel der Budgetmittel von Barcelona Activa, die zu einem Großteil arbeitsmarktpolitisch motiviert sind). Weiters wurde bei den Interviews die Erfahrung ge-macht, dass intermediäre Einrichtungen ihre finanziellen Rahmenbedingungen nicht offen legen. Eine strukturierte Darstellung der für 2005 bis 2008 geplanten Ausgaben für FTI-Maßnahmen ist von den Vergleichsregionen nur für Katalonien verfügbar (Kubeczko and Schartinger 2006). Sie kann als good practice angesehen werden, die eine transparente Umsetzung und Gewichtung einer FTI-politischen Strategie zulässt.

Evaluierungen von einzelnen FTI-politischen Maßnahmen sind mit einer Ausnahme von Berlin der-zeit nicht bekannt. Die Boston Consulting Group (2004) führte eine Evaluierung der Berliner Wirt-schaftsförderung durch, die neben anderen Schwerpunkten auch Aussagen über technologie- und innovationspolitische Instrumente macht.

Finanzielle Unterstützung von F&E-Aktivitäten

Finanzielle Förderungen werden in direkter oder indirekter Form an Organisationen ausgeschüttet, die Forschung und Entwicklung betreiben. Von der Provinz Ontario werden Steuervergünstigungen angeboten. Damit ist das Greater Toronto Area die einzige Region, in der Unternehmen seitens einer sub-nationalen Verwaltungsebene, indirekte finanzielle Förderungen für F&E-Aktivitäten erhalten können. In allen anderen Vergleichsregionen kommen direkte Förderungen zum Einsatz. Unter-schiede gibt es jedoch beim Adressatenkreis für Förderungen.

Direkte finanzielle Förderungen werden in allen Vergleichsregionen zum überwiegenden Teil von der nationalen Ebene zur Verfügung gestellt. In Berlin besteht aufgrund des Status eines Bundes-landes, ebenso wie in Wien, ein größeres Potential für direkte finanzielle Förderungen. In Berlin er-folgt die Förderung im Gegensatz zu den anderen Vergleichsregionen auch in Form von Darlehen. Im Greater Toronto Area kommen direkte finanzielle Förderungen vom Staat und von der Provinz Ontario. Im Barcelona Metropolitan Area kommen direkte Förderungen vom Staat und von der Auto-nomen Region Katalonien. Direkte Förderungen an F&E durchführende wissenschaftliche oder un-ternehmerische Organisationen werden aber nicht in allen Regionen zur Verfügung gestellt, bzw. nur in geringem Ausmaß - etwa durch Netzwerkorganisationen in der Öresund Region - um Projekt-anbahnungen zu unterstützen. Eine direkte finanzielle Förderung erfolgt zum überwiegenden Teil durch den Staat.

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Förderung der Funktionen eines Innovationssystems bzw. des Aufbaus und der Entwicklung eines Innovationssystems

In einigen Vergleichsregionen wurde und wird die Schaffung neuer intermediärer Einrichtungen teilweise oder zur Gänze durch öffentliche Budgets finanziert. Dazu zählen Netzwerkorganisationen in der Öresund-Region, in der Metropolen-Region Barcelona und im GTA.

In allen Regionen werden Vernetzungsaktivitäten gefördert, durch die ein sich selbst organisieren-der Prozess der Zusammenarbeit zwischen innovierenden Unternehmen und zwischen diesen Un-ternehmen und Forschungseinrichtungen in Gang gebracht werden soll. Diese Vernetzungsaktivitä-ten werden in der Regel von intermediären Einrichtungen (Netzwerkorganisationen, Technologie-agenturen, Clustermanagern) geleistet und daher sind sie auch Empfänger der Förderungen. In Hel-sinki werden Projekte finanziert, die im Rahmen eines Strategieprozesses identifiziert wurden und die die Entwicklung eines urbanen Innovationssystems fördern sollen.

Eine weitere Form der direkten finanziellen Förderung erfolgt über Infrastrukturmanagement und -bereitstellung mit dem Ziel der Verbesserung der Vernetzung von innovierenden Unternehmen in Technologieparks und Inkubatoren. In Helsinki und Barcelona sind intermediäre Einrichtungen auch Trägerorganisationen von Technologieparks. In Barcelona wird der Wiederaufbau eines Industrie-komplexes (Projekt 22@bcn) mit der FTI-Strategie in Verbindung gebracht.

Der Aufbau und die Mobilität von Humanressourcen im Sinne eines Capacity-building wird in Katalonien durch den Umsetzungsplan der FTI-Strategie berücksichtigt.

Strategie- und Foresight-Prozesse wurden in Uusimaa (Helsinki) und der Metropolen-Region Bar-celona finanziert, um die thematischen Schwerpunkte (die gesellschaftlichen Herausforderungen und Zukunftsthemen/sektoren) von FTI-Strategien zu identifizieren. Die EU finanziert die Entwicklung regionaler Innovationsstrategien.

In der Öresund-Region und in der Metropolen-Region Barcelona wurde der Aufbau von Informati-onssystemen unterstützt, um einerseits Vernetzungsaktivitäten zu unterstützen und andererseits strategisches Monitoring betreiben zu können.

PR-Aktivitäten und Branding (Stadt-Marketing) werden von der Stadt Barcelona unterstützt, um die Stadt als Marke zu nutzen und die gesamte Region als Standort für F&E-intensive Unternehmen zu positionieren. Kopenhagen versucht neben der Öresund-Region auch Kopenhagen als Marke im Standortwettbewerb zu positionieren.

2.2.5 FTI-politische Schwerpunktsetzungen

In der internationalen Diskussion über FTI-politische Schwerpunktsetzung werden üblicherweise vier Typen von Schwerpunkten unterschieden: strukturelle Schwerpunkte sowie drei Typen thematischer Schwerpunkte („science-driven“, „application driven“ und „mission-oriented“). Diese Unterscheidung ist insofern sinnvoll als es jeweils spezifische Begründungen für die Herausbildung dieser vier Typen und ggf. auch für FTI-politische Eingriffe zu ihrer Unterstützung gibt8.

8 Vgl. zu den Begründungen beispielsweise Dachs et al. (2003): Zukunftspotenziale der österreichischen Forschung, Bericht an den Rat für Forschung und Technologientwicklung, Wien

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In den Vergleichsstädten wird die Schwerpunktsetzung meist in Form von thematischen Schwer-punkten beschrieben. Bei den Schwerpunktthemen lassen sich Technologiefelder (i.d.R. Hoch-technologien), Sektoren und gesellschaftliche Herausforderungen (Missionsorientierung) mit besonderer Bedeutung für die Region unterscheiden. Sie werden häufig eingesetzt, um Alleinstel-lungsmerkmale von Regionen zu entwickeln, was aber nicht immer gelingt, da sich in der Städtekon-kurrenz immer mehrere Städte mit ähnlichen Themen positionieren wollen; sie dienen aber auch dazu, rückläufige oder fehlende nationale Förderungen auszugleichen. Erstere Motivation ist zumeist im Bereich der Hochtechnologie ausschlaggebend und trifft auf alle Vergleichsregionen zu. Sektor-spezifische Schwerpunkte und missionsorientierte Schwerpunkte sind vorwiegend durch das zweite Argument begründbar..

In allen Vergleichsregionen werden Hochtechnologien wie Informationstechnologien, Kommunikati-onstechnologien und Biotechnologie in mehr oder weniger fokussierter Form unterstützt. Andere zukünftige Schlüsseltechnologien werden nur von einzelnen Vergleichsregionen unterstützt wie z.B. Nanotechnologie in der Öresund-Region.

Bestimmte Sektoren werden aufgrund ihrer (erwarteten) ökonomischen Bedeutung für die Region unterstützt. Diese sind: Logistik (Öresund-Region, Uusimaa), Optische Industrie (Berlin), Mikrosys-temtechnik (Berlin), Bauen (Berlin), Materialforschung (Uusimaa), Energie (Berlin), Produktionstech-nologie (GTA), Lebensmittelindustrie (Öresund-Region), Design (Öresund-Region) und wissensin-tensive Dienstleistungen (KIBS) (Uusimaa).

Thematische Schwerpunkte werden auch aufgrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen missionsorientiert formuliert und unterstützt. Diese können auch teilweise in Verbindung mit Schlüs-seltechnologien stehen, wie im Fall eines Gesundheits- bzw. Medizinschwerpunktes der roten Bio-technologie in der Öresund-Region, in Berlin und Uusimaa. Sie können aber auch in Verbindung zu bestimmten Sektoren wie 'Umwelt' (Öresund-Region) oder 'Energie und Verkehr' (Berlin) stehen.

Bei der strukturellen Schwerpunktsetzung geht es darum, die strukturellen Bedingungen zu ges-talten, dass Forschung und Innovation – im Wesentlichen themenunabhängig – in einer Stadt gedei-hen können. Handlungsbedarf besteht dann, wenn strukturelle Defizite bestehen oder sich abzeich-nen, bzw. wenn ein besonderes Profilierungspotenzial existiert, das durch die öffentliche Hand ver-stärkt werden („Additionalität“) kann. Ein wichtiger Aspekt der strukturellen Schwerpunktssetzung ist die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. In der Entwicklung von solchen Netzwerken kommen sowohl sektorale als auch problemorientierte Ansätze zum Tragen. In der Öresund-Region und in Toronto wird Vernetzung sektoral betrieben, einerseits auf bestehenden sektoralen Strukturen (Pharmaindustrie als Nutzer der roten Biotechnologie) aufbauend, andererseits neue Sektoren etab-lierend (Umweltindustrie in der Öresund-Region).

Betrachtet man konkrete FTI-politische Maßnahmen so fällt auf, dass die Unterstützung der öffentli-chen Hand eher selten in Form von direkten Förderungen (z.B. Consolidated Research Groups in Katalonien) thematischer Schwerpunkte erfolgt, ohne damit auch eine strukturelle Schwerpunktsset-zung zu verbinden. Häufiger werden Vernetzungsaktivitäten und Netzwerkorganisationen unterstützt. (z.B. Netzwerkmanagement in der Öresund-Region oder thematische Technologieparks wie durch Barcelona Activa).

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Tabelle 12: Thematische Schwerpunkte der Stadt-Umland-Regionen

Öresund Region Berlin Region

Helsinki Greater

Toronto AreaMetrop. Reg.

Barcelona

Biotechnologie IKT Digitale Medien

Nanotechnologie

Mikrosystemtechnik

Optik

Materialien

Produktion

Bauen

Lebensmittel

KIBS

Design Logistik

Verkehr

Medizin

Umwelt

Energie

Anmerkung: KIBS = Wissensintensive Dienstleistungen (Knowledge Intensive Business Services)

Im Kontext der Schwerpunktsetzung durch eine Stadt sind auch noch Gewichtungen bei insbesonde-re drei Kriterien zu beachten: Gewichtung zwischen F&E&I, regional versus global und KMUs versus Multinationale Konzerne.

Ein wichtiges Kriterium für die Schwerpunktsetzung einer Stadt ist die Gewichtung zwischen For-schung, Technologieentwicklung und Innovation. Hier steht entweder die Qualität der Forschung im Vordergrund, oder die Bedeutung bestimmter Technologien für die Industrie in der Region oder die Fähigkeit F&E-Aktivitäten in Innovationen umzusetzen. Zumeist wird in den Vergleichsregionen versucht, mehrere Aspekte gleichzeitig abzudecken. Einzelne Gewichtungen sind aber erkennbar. Toronto und die Öresund-Region haben sich als globale Zentren der Biotechnologieforschung be-reits etabliert und fokussieren nun sehr stark auf die Verwertung der Biotechnologieinnovationen durch Unternehmen. In der Metropolenregion Barcelona liegt der Schwerpunkt beim Aufbau der Forschungskapazitäten, allerdings mit dem Anspruch, die Verwertbarkeit ebenfalls zu berücksichti-gen. Helsinki legt den Schwerpunkt auf die Umsetzung von F&E in Innovationen. Die Schwerpunkt-setzung in Berlin ist stärker auf die Technologieentwicklung ausgerichtet.

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Ein zweites Kriterium der Schwerpunktausrichtung ist die Ausrichtung auf regionale oder globale Herausforderungen. Toronto, die Öresund-Region und Barcelona legen den Schwerpunkt vorwie-gend auf die Positionierung im globalen Wettbewerb der Wirtschaft (Biotechnologie und IKT), um langfristig regionale Wertschöpfung auf globalen Märkten zu generieren. Berlin und Helsinki legen den Schwerpunkt tendenziell mehr auf regionale Herausforderungen für die Wirtschaft. Berlin hat etwa Schwerpunkte im Bereich Bauen und Verkehr, Helsinki im Bereich der KIBS (siehe Tabelle 12). Diese können zusätzliche Impulse für die lokale Wertschöpfung generieren, wenn Leistungen in der Region erbracht werden, die andernfalls „zugekauft“ werden müssten.

Ein drittes Kriterium, das eng mit der strukturellen Schwerpunktsetzung in Verbindung steht, ist die Gewichtung zwischen der Unterstützung von KMUs oder multinationalen Konzernen. Die Öre-sund-Region will mit ihren Aktivitäten attraktiver für multinationale Konzerne werden, die als Leitun-ternehmen in einzelnen Sektoren lokale Impulse setzten sollen. Dies trifft auch eher auf Toronto zu. Die Metropolenregion Barcelona und Helsinki sind vorwiegend auf KMUs ausgerichtet, wenn auch nicht ausschließlich. Berlin spricht sowohl KMUs und dabei insbesondere Start-ups als auch Großbe-triebe an.

3 Wien im Kontext seiner Nachbarregionen Durch die EU-Osterweiterung rückte die Region Wien ins Zentrum Europas. Seit jeher verliefen in diesem Raum aufgrund der vorteilhaften strategischen und geopolitischen Lage die wichtigsten Ver-kehrswege Europas zwischen Nord-Süd und Ost-West, die jedoch durch den Eisernen Vorhang un-terbrochen wurden. Im Jahr 2003 wurde von 14 Städten bzw. Regionen im Vierländereck Tsche-chien, Slowakei, Ungarn und Österreich gemeinsam beschlossen, die Entwicklung einer grenzüber-schreitenden Europa Region Mitte, Centrope (Central European Region), zu betreiben (Europaforum Wien, 2006). Innerhalb von Centrope zeichnet sich die Region Wien-Bratislava durch eine Beson-derheit aus: Die geringe Entfernung von nur 60km zwischen zwei Hauptstädten ist einzigartig in Eu-ropa. Die Integration der beiden Stadtregionen Wien und Bratislava mit ihren ökonomischen Potenti-alen im Zuge des EU-Beitritts der Slowakischen Republik bietet die Chance zur Stärkung der beiden konzentrierten regionalen Märkte. Eine gute Koordinierung der zukünftigen urbanen und regionalen Entwicklungsprozesse kann eine funktionell integrierte, international bedeutsame Großstadtregion schaffen (Stadtentwicklung Wien, 2003).

Neben den direkt angrenzenden Regionen innerhalb von Centrope sind auch die Stadt-Umlandregionen Prag und Budapest-Pest von Bedeutung für die Entwicklung in Zentraleuropa von Relevanz. Daher werden sie im Folgenden ebenso wie die Regionen Brünn (Südmähren) und Bratis-lava behandelt.

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3.1 Positionierung Wiens anhand von Basisdaten

3.1.1 Wirtschaftsleistung der Vergleichsregionen

Die Centrope Region weist ein großes Fachkräftepotenzial und eine breite Branchenvielfalt auf. Vor allem in den neuen Mitgliedsstaaten sind hohe Wachstumsraten zu verzeichnen. In der Slowakei und Ungarn haben sich neue Zentren der Automobilindustrie entwickelt (VW in Bratislava, Peugeot-Citroen in Trnava, Audi in Györ und General Motors in Szentgotthárd), die slowakische Grenzregion ist auf Energieproduktion, Erdölindustrie und in geringerem Ausmaß auf Lebensmittelindustrie spezi-alisiert (Landesgruppen Wien, Niederösterreich und Burgenland der Industriellenvereinigung, 2003; Jano et al., 2001).

Sowohl die Slowakei als auch Ungarn weisen ein starkes West-Ost-Gefälle des Pro-Kopf-Einkommens auf. Das regionale BIP wird vor allem in den Städten erzielt, das gilt auch für Öster-reich. Wien erreichte im Jahr 2003 mit einem BIP/Kopf nach Kaufkraftparitäten in Höhe von 37.158 EUR nach Eurostat den höchsten Wert in der Centrope-Region und liegt damit 71% über dem EU25-Durchschnitt. Prag liegt mit 30.053 EUR, Budapest mit 26.526 EUR und Bratislava mit 25.190 EUR ebenfalls bereits über dem EU-Durchschnitt (EU25-Durchschnitt: 21.741 EUR). Nach BIP in Kaufkraftparitäten sind die Regionen Prag und Bratislava die beiden reichsten Regionen der mittel- und osteuropäischen Länder – gleichauf mit Teilen Niederösterreichs. Sie liegen nominell über dem Wert des Burgenlands, was aber wenig aussagekräftig ist. Die großen Unterschiede in der realen Kaufkraft zwischen den Hauptstädten und der Peripherie machen einen grenzüberschreiten-den Vergleich zwischen der reichsten Region in der Slowakei, in Ungarn und der Tschechischen Republik mit der ärmsten Region in Österreich wenig aussagekräftig.

Als Maß für die wirtschaftliche Leistung eines Landes bzw. einer Region im globalen Wettbewerb zeigt sich, dass das nominelle BIP (ohne Korrektur um Kaufkraftparität) in den Nachbarregionen noch weit unter dem EU-Durchschnitt liegt (siehe Tabelle 13). Wien liegt dabei 2003 mit 39.530 EUR pro Einwohner deutlich vor Prag mit 16.029 EUR, Bratislava mit 12.114 EUR und Budapest mit 11.612 EUR pro Einwohner. Die Region Brünn (7.367 EUR pro Ew.) liegt weit abgeschlagen und erwirtschaftet weniger als die Hälfte von Prag. Es ist also durchaus noch Aufholbedarf in den Neuen Mitgliedsstaaten gegeben, der sich auch bereits in einer dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung abzeichnet.

Tabelle 13: Regionales Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner zu laufenden Marktpreisen, 2003

Vergleichsregion Regionalbezug der Daten (NUTS)

Regionales BIP pro Kopf (EUR)

Wien Wien (AT13) 39.530

Bratislava Region Bratislava (Bratislavský kraj, SK01) 12.114

Brünn Südmähren (Jihomoravský kraj, CZ062) 7.367

Budapest (HU101) 14.932 Budapest

Zentralungarn (Közép-Magyarország, HU10) 11.612

Praha (CZ01) 16.029 Prag

Mittelböhmische Region (Středočeský kraj, CZ020) 7.445

Quelle: EUROSTAT, Tabelle e3gdp95, Date of extraction: Thu, 8 Jun 06 09:11:03.

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Ebenso unterschiedlich wie die Wirtschaftsleistung der Vergleichsregionen ist auch die Branchen-struktur der Vergleichsregionen. Wien weist im Vergleich der NUTS2 Regionen einen geringen Anteil der Industrie aber einen hohen Anteil von Dienstleistungen am regionalen BIP auf. Der Anteil der öffentlichen Verwaltung am BIP ist in Wien mit 22% gleich hoch wie im Durchschnitt der Eurozone. In Prag ist der Anteil mit 15% sehr gering. Ähnlich wie in den entwickelten Ländern sind die Vergleichs-regionen mit Ausnahme von Südmähren wenig industrialisiert. Wien, Prag, Bratislava und Budapest liegen deutlich unter dem Schnitt der Euro-Länder. Eine Konkurrenz der Regionen wird in Zukunft insbesondere auch im Dienstleistungssektor stattfinden. In der Region Südmähren hat die Industrie mit mehr als 30% den höchsten Anteil am BIP.

Arbeitsmarkt

Die Städte in Wiens östlichen Nachbarregionen weisen eine im Vergleich zu Wien deutlich niedrigere Arbeitslosigkeit auf. In Prag und Budapest blieb die Arbeitslosenrate in den Jahren 2001 bis 2004 meist unter vier Prozent, während Wien deutlich über neun Prozent erreichte. Diese Situation ist auch ein Ausdruck der dynamischen Wirtschaftsentwicklung in den neuen Mitgliedsländern, die sich dort meist auf die wirtschaftlichen Zentralregionen beschränkt. Eine Ausnahme bildet hier lediglich Brünn, das offenbar noch mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat (siehe Tabelle 14). Mitunter ist sogar in Zukunft mit einem Arbeitskräftemangel in einigen Wachstumsbereichen zu rechnen.

Tabelle 14: Arbeitslosenraten in den Vergleichsregionen 2001-05 (Jahresdurchschnitt), in %

Vergleichsregion Regionalbezug der Daten 2001 2002 2003 2004 2005

Wien Wien a) 9,5 9,8 9,7

Bratislava Bratislavský kraj (SK01) b) 8,3 8,7 7,1 8,3

Brünn Jihomoravský kraj (CZ062) c) 9,7 11,3 11,5 10,8

Budapest (HU101) d) 4,2 3,7 3,7 4,5 4,7 Budapest

Közép-Magyarország (HU10) d) 4,3 3,9 4,0 4,6 5,2

Prag Praha (CZ01) c) 3,4 3,7 4,2 3,6

Quellen: a) Statistik Austria; b) Eurostat; c) Czech Statistical Office; d) Hungarian Statistical Central Office

Verflechtung der Wirtschaftsräume: Handel und Direktinvestitionen

Wien ist wirtschaftlich sehr stark mit seinen osteuropäischen Nachbarländern verflochten. Dies zeigt sich in den überdurchschnittlich intensive Export-Handelsbeziehungen Wiens mit den angrenzenden Länder Ungarn, Slowakei und Tschechien. Während Wiener Exporte durchschnittlich 17% zu den gesamtösterreichischen Exporten beitragen, so macht der Wiener Anteil am gesamtösterreichischen Export nach Ungarn 25% und in die Tschechische Republik und Slowakei jeweils 22% aus. Deutsch-land steht nach wie vor an erster Stelle sowohl bei Importen als auch Exporten; die osteuropäischen Nachbarstaaten liegen jedoch ebenfalls in der Reihung der wichtigsten Export-Import-Partner weit vorne. Ungarn ist dabei sogar das zweitwichtigste Exportland von Wien (Quelle: Magistrat der Stadt Wien, http://www.wien.gv.at/statistik/, 2004). Die Handelsbeziehungen haben sich in den letzten zehn Jahren gewandelt. Zwar war Ungarn bereits 1996 das zweitwichtigste Exportland von Wien (Magistrat der Stadt Wien, 1998), in der Slowakei und der Tschechischen Republik hat jedoch eine Verschiebung vom Export in Richtung Import stattgefunden. In der Handelsbilanz mit der Slowakei

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28 Synthesebericht H-IVG

gibt es 2004 einen Importüberschuss, was 1996 noch nicht der Fall war. Österreich und damit insbe-sondere auch Wien ist für die Slowakei ein sehr bedeutender Handelspartner. Bei den Importen in die Slowakei liegt Österreich an fünfter Stelle, bei den Exporten an dritter Stelle. Österreich ist nach Deutschland für die Slowakei der zweitwichtigste Handelpartner mit positiver Handelsbilanz (Slovak Statistical Office, 2004).

Direktinvestitionen, d.h. finanzielle Beteiligung österreichischer Firmen an Unternehmen im Ausland und vice versa, stellen einen weiteren Indikator für die Verflechtung der Wirtschaftsräume dar. Daten zu Direktinvestitionen gibt es hauptsächlich auf nationaler Ebene. Einige Eckdaten zum Bundesland Wien sind jedoch verfügbar. 2003 betrug der Anteil Wiens an den österreichischen Direktinvestitio-nen im Ausland 61,5%9, das entspricht 27 Milliarden Euro. Im Gegenzug dazu investierten ausländi-sche Firmen ca. 28 Milliarden Euro in Wien, das sind 61,1% der gesamten ausländischen Direktin-vestitionen in Österreich. Zwischen 2001 und 2003 sind die Direktinvestitionen von österreichischen Firmen und im speziellen von Wiener Firmen im Ausland gestiegen. Die Stadt Wien konnte ihren Anteil an den gesamtösterreichischen Direktinvestitionen von 56,8% auf 61,5% erhöhen (Magistrat der Stadt Wien, 2006). Bezogen auf den Marktwert ist das eine Steigerung von 15,9 auf 26,9 Milliar-den Euro (2001 zu 2003) um rund 70%. Wiener Firmen tätigen überdurchschnittlich hohe Investitio-nen im Ausland. Das durchschnittliche Investitionsvolumen pro Direktinvestor betrug in Wien 2003 70 Millionen Euro im Vergleich zu 45 Millionen Euro im Österreichdurchschnitt.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass sich Österreich seit der Ostöffnung als einer der wichtigs-ten Investoren in Zentral- und Osteuropa positionieren konnte (OeNB, 2005). In der Tschechischen Republik und in der Slowakei liegt Österreich hinter den Niederlanden und Deutschland auf Platz 3 (Stand: Dez. 2004, Czech National Bank, 2006). Zwei Drittel der Direktinvestitionen in der Slowakei flossen dabei in die Region von Bratislava. In Ungarn kommt der größte Teil der Direktinvestitionen aus Deutschland und den Niederlanden gefolgt von Österreich (Magyar Nemzeti Bank, 2005).

3.1.2 Ausbildung

Abbildung 3 zeigt, dass die regionalen Ausbildungsunterschiede innerhalb der Länder größer sind als zwischen den Hauptstädten von Österreich, Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Die Ausbil-dungsstruktur ist vor allem in den Städten sehr ähnlich, da hier die Hochschulen und Universitäten des jeweiligen Landes angesiedelt sind. Der Anteil der Studierenden der Ausbildungsstufe ISCED 5A/6 liegt in den Hauptstädten von Österreich, Tschechien und der Slowakei über 30%, in der Regi-on Közép-Magyarország (inklusive Budapest) zwischen 20 und 30%. ISCED 5A/6 ist die höchste Ausbildungsstufe und entspricht in Österreich einem Universitätsstudium oder Fachhochschulstudi-um. Vor allem die Kernregion Wien-Bratislava zeichnet sich durch ein sehr hohes universitäres Bil-dungsangebot aus. Es umfasst 30 Universitäten und Fachhochschulen mit über 200.000 Studenten (Landesgruppen Wien, Niederösterreich und Burgenland der Industriellenvereinigung, 2003).

9 zum Marktwert, 60,1% zum Nominalkapital; auch im Folgenden wird auf den Marktwert bezogen.

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Abbildung 3: Anteil der Studierenden nach ISCED-Klassifikation an den Studierenden gesamt, nach Regionen, 2003

Quelle: Eurostat, eigene Darstellung Bemerkung: ISCED-Klassifikation: International Standard Classification of Education Version 1997

Die Ausbildungsstruktur der Studierenden setzt sich auch im Ausbildungsgrad der Beschäftigten fort. So wie in der vorherigen Abbildung der Anteil von an Hochschulen oder Universitäten Studierenden in den Hauptstädten besonders hoch war, so weisen auch ausschließlich die Hauptstadtregionen einen Prozentsatz von 20-30% an Beschäftigten mit höchstem Bildungsgrad (ISCED5/6) auf (siehe Abb. 10).

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30 Synthesebericht H-IVG

Abbildung 4: Anteil der Beschäftigten mit höchstem Bildungsgrad, 2004

Quelle: Eurostat; eigene Darstellung

Die vier Centrope-Staaten weisen zu Europa einen Rückstand im Qualifikationsgrad der Bevölkerung auf (siehe folgende Abbildung). So kommen in Bezug auf den Anteil der Personen mit tertiärer Aus-bildung (an der Bevölkerung 25 bis 64 Jahre) die vier Staaten Zentraleuropas am hinteren Ende der Europäischen Union zu liegen (Palme und Feldkircher, 2006). Die Nachfrage nach hochqualifizier-tem Personal für die Wachstumsbereiche in den Nachbarregionen (insbes. Automobilindustrie) wird daher, wie bereits von manchen Experten aufgezeigt wird in den nächsten Jahren u. U. zu Knapphei-ten am Arbeitsmarkt führen (Kubeczko et al. 2006).

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Abbildung 5: Tertiäre Ausbildung in Zentraleuropa in % der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren, 2003

Quelle: EC, 2004, eigene Darstellung

3.1.3 F&E-Ausgaben und -Beschäftigung

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegen im EU-Durchschnitt bei 1,9% des BIP (EU25, 2004). Differenziert man nach EU15 und Neuen Mitgliedsstaaten (NMS10) zeigen sich deutliche Unterschiede: während in den EU15-Ländern durchschnittlich 1,9% des BIP für F&E ausgegeben werden (2005), so sind es in den NMS10 nur 0,8% des BIP. Unter dem NMS10-Durchschnittswert liegt beispielsweise die Slowakei. Tschechien und Ungarn liegen mit 1,2% (Cz) und 1,0% (HU) des BIP deutlich über den durchschnittlichen F&E Ausgaben in den NMS10, jedoch weit unter dem EU25-Durchschnitt von 1,9% (2002, siehe Abb.12).

Abbildung 6: F&E Ausgaben in % des BIP, 2002

Quelle: EUROSTAT; eigene Darstellung

11,8%12,0%

15,4%16,5%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

EU 25 Österreich Ungarn Tschechien Slowakei

EU 25 (21,2%)

EU 15 (21,8%)

Zentraleuropa 14,1%)

0

0,5

1

1,5

2

2,5

Slowakei Österreich TschechischeRepublik

Ungarn

in % am BIP

NMS10 (0,78%)

EU15 (1,95%)

EU25 (1,9%)

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32 Synthesebericht H-IVG

Interessant ist auch die regionale und sektorale Verteilung der F&E Ausgaben (in % des BIP). Daten zu den F&E Ausgaben sind von EUROSTAT auf NUTS2-Ebene und getrennt nach Wirtschaftssek-tor, staatlicher Sektor und Hochschulsektor10 verfügbar. Dabei zeigt sich Folgendes11: Die nach NUTS2-Regionen differenziert Darstellung der gesamten F&E Ausgaben macht deutlich, dass grundsätzlich die F&E Ausgaben in Prozent des BIP in Österreich höher liegen als in den osteuropä-ischen Nachbarstaaten (siehe flächige Signatur in Abb. 13). Weiters zeigt sich, dass in den osteuro-päischen Ländern die regionalen Unterschiede sehr groß sind. So weisen z.B. die Hauptstadtregio-nen Prag und Budapest höhere F&E Ausgaben auf als die restlichen Regionen. In der Tschechi-schen Republik ist auffällig, dass im Umland von Prag die F&E Ausgaben gemessen am BIP höher sind als in der Stadt selbst. Ein Großteil der F&E findet im Wirtschaftssektor statt. Aber auch in der südmährischen Provinz Jihovychod sind die F&E Ausgaben höher als im Rest des Landes.

Die F&E Ausgaben in der Centrope Region sind demnach sehr ungleich verteilt. Wien ist die bei weitem F&E intensivste Teilregion. Der ungarische Teil der Region ist am wenigsten F&E intensiv. Auch der slowakische Teil, obwohl Hauptstadtregion, ist deutlich weniger F&E intensiv als die Stadt Wien. Niederösterreich und das Burgenland liegen hinter der Region um Brünn (Provinz Jihovychod, siehe Abbildung 7).

Abbildung 7: Regional und sektoral differenzierte F&E Aufwendungen in % des BIP, 2002

Quelle: Eurostat, eigene Darstellung

Auch in Bezug auf die sektorale Differenzierung der Ausgaben (für Hochschulen, Akademie der Wis-senschaften, betriebliche Forschung) unterscheiden sich die Länder deutlich voneinander. Lediglich Tschechien und die Slowakei weisen aufgrund ihrer gemeinsamen Geschichte ähnliche Strukturen auf. In diesen zwei Staaten dominiert eindeutig der Wirtschaftssektor die F&E Ausgaben. Nur in den Stadtregionen Prag und Bratislava liegt der staatliche Sektor aufgrund der großen Zahl von Instituten der Akademie der Wissenschaften vor dem Wirtschaftssektor (siehe Tabelle 14). Die Ausgaben für

10 Ein weiterer Sektor nämlich „Sektor privater Organisationen“ wäre auch verfügbar, jedoch vernachlässigbar. Er blieb deshalb in den weiteren Auswertungen unberücksichtigt.

11 alle weiteren Angaben und Auswertungen beziehen sich auf das Jahr 2002

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Hochschulen konzentrieren sich in beiden Ländern im Wesentlichen auf ein oder zwei Standorte (Prag und Brünn, bzw. Bratislava). Anders ist die Situation in Ungarn. Hier sind die Universitäten gleichmäßiger über die Regionen verteilt. Daher dominieren die F&E Ausgaben im Hochschulsektor in vielen Regionen. Im landesweiten Durchschnitt entspricht die sektorale Verteilung der F&E Aus-gaben Ungarns der typischen Struktur in den NMS10. Tschechien und die Slowakei weichen durch ihre hohen F&E Ausgaben in die betriebliche Forschung und Entwicklung vom NMS10-Durchschnitt ab. In Österreich fließen die F&E Ausgaben ebenfalls tendenziell in den Wirtschaftssektor. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass in Österreich auch die außeruniversitäre Forschung zum Wirtschaftssektor gerechnet wird und daher im Vergleich zu den Nachbarstaaten verzerrt dargestellt wird. Generell ist zu sagen, dass in Österreich zwar die F&E Ausgaben für die Hochschulen über dem EU15-Durchschnitt liegen, jedoch dafür die F&E Ausgaben im staatlichen Sektor unterdurchschnittlich sind.

Weiters zeigt sich, dass die Stadtregionen eine Sonderstellung innerhalb der Länder einnehmen. Die sektorale Zusammensetzung der F&E Ausgaben ist generell stärker vom staatlichen Sektor und Hochschulsektor geprägt als in den anderen Regionen des Landes. In den drei osteuropäischen Hauptstadtregionen (Prag, Bratislava und Budapest) kommen die F&E Ausgaben vor allem dem staatlichen Sektor zu Gute, an zweiter Stelle folgt die Wirtschaft und an dritter Stelle liegen die Hochschulen (siehe Tabelle 14). F&E Ausgaben für den Hochschulsektor sind in Bratislava beson-ders gering (0,1% des BIP). Grundsätzlich anders ist die Verteilung zwischen den Sektoren in Wien. F&E Ausgaben im staatlichen Sektor, der die höchsten Werte in den osteuropäischen Nachbarstäd-ten aufweist, tragen in Wien mit 0,3% des BIP am schwächsten zu den Gesamtausgaben bei. Deut-lich höher liegt der Anteil der Hochschulen mit 1,1%. Die höchsten F&E Ausgaben fließen allerdings in die private Forschung und Entwicklung mit 1,9% des BIP.

Tabelle 15: F&E-Ausgaben der Vergleichsregionen nach Durchführungssektoren, in % des regionalen BIP, 2002

Öffentlicher Sektor Vergleichs-region

Regionalbezug der Daten

Privater Sektor Universitäten Staat Öffentl. Sektor

Gesamt

Summe Privater u.

Öffentl. Sektor.

Wien Wien 1,91 1,14 0,28 1,42 3,33

Bratislava Bratislavský kraj (SK01) 0,38 0,10 0,44 0,54 0,92

Brünn Jihomoravský kraj (CZ062) 0,48 0,28 0,28 0,56 1,04

Budapest Közép-Magyarország (HU10) 0,60 0,26 0,6 0,86 1,46

Prag Praha (CZ01) 0,56 0,35 0,72 1,07 1,63

Quellen: Eurostat

Aufgrund der starken Konzentration der F&E auf die Hauptstädte sind dort auch die gesamten Hu-manressourcen für Forschung und Entwicklung relativ hoch (siehe Tabelle 16); Budapest erreicht mit 15.119 F&E-Beschäftigten fast das Niveau Wiens. Prag und Bratislava weisen auch einen hohen Anteil von F&E-Beschäftigten auf, der dem Anteil Wiens um wenig nachsteht. Dieses Bild steht im Kontrast zur Darstellung der F&E-Ausgaben, wo die Städte in den neuen Mitgliedsländern signifikant niedrigere Quoten als Wien aufweisen. Dies sollte durch den nach wie vor große Differenz in den Arbeitskosten erklärbar sein.

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34 Synthesebericht H-IVG

Tabelle 16: Beschäftigte in F&E im Regionsvergleich, 2003 (Vollzeitäquivalent)

F&E-Beschäftigte Vergleichs- region

Regionalbezug der Daten Anzahl Anteil in % aller

Beschäftigten

Wien Wien 16.445 a) 4,14 a)

Bratislava Bratislavský kraj (SK01) 6.850 3,30

Brünn Jihomoravský kraj (CZ062) 4.076 1,37

Budapest Közép-Magyarország (HU10) 15.119 2,28

Prag Praha (CZ01) 11.791 3,69

Quellen: Eurostat; a) Daten für 2002;

Wissensintensive Sektoren gelten als potenzielle „Umsetzer“ von F&E-Ergebnissen. Darunter fasst man die Hochtechnologiesektoren12, sowie wissensintensive Dienstleistungen zusammen, wobei wir bei letzteren noch in Hochtechnologie-bezogene13 und andere Dienstleistungen14 unterscheiden. Unter den Vergleichsstädten fällt vor allem Budapest auf, das mit einem Anteil von 2,1% der Ge-samtbeschäftigung weit voran liegt und hierin alle Vergleichsstädte, inklusive der Hochtechnologie-regionen Skandinaviens übertrifft (sieheTabelle 17). Beim Anteil der Hochtechnologie-Dienstleistungen hingegen liegt Prag mit 7% voran, ebenfalls noch vor Wien, das in diesem Punkte mit Bratislava gleichauf liegt. Wiens Spezialisierung im Vergleich der Nachbarstädte liegt in den wis-sensintensiven Nicht-High-Tech-Dienstleistungen.

Tabelle 17: Beschäftigte in wissensintensiven Sektoren im Regionsvergleich, 2003

in wissensintensiven Dienstleistungen b) in Hochtechnologie-

sektoren a) gesamt b) high-tech c) andere d)

Vergleichs- region

Regionalbezug der Daten

in % aller Beschäftigten

Wien Wien 1,60 43,66 6,28 37,38

Bratislava Bratislavský kraj (SK01) 0,44 36,92 6,28 30,64

Brünn Jihomoravský kraj (CZ062) 0,71 23,71 3.01 20,7

Budapest Közép-Magyarország (HU10) 2,10 35,93 5,53 30,40

Prag Praha (CZ01) 0,72 41,34 7,05 34,29

Quelle: Eurostat Bemerkungen: a) NACE rev.1 codes 24.4, 30, 32, 33, 35.5; b) NACE rev.1 codes 61, 62, 64 bis 67, 70, 74, 80, 85, 92; c) NACE rev.1 codes 64, 72, 73; d) NACE rev.1 codes 61, 62, 65 bis 67, 70, 71, 74, 80, 85, 92;

12 Pharmazeutika, Computer, Elektronik, Nachrichtentechnik, Optik, sowie Luft- und Raumfahrt.

13 Telekommunikation, Datenverarbeitung, Forschung und Entwicklung.

14 Transport, Finanzwesen, unternehmensbezogene Dienstleistungen, Bildungswesen, Gesundheitswesen, Kultur etc.

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3.1.4 Internationalisierung und Umsetzung von F&E

Die Internationalisierung und Umsetzungsorientierung der Forschung ist speziell für die neuen Mit-liedsländer, die sich in einem Catching-up Prozess befinden, besonders wichtig. Die Teilnahme an EU-Projekten kann als Hinweis auf den Grad der Internationalisierung der F&E, wie auch als Quali-tätskriterium betrachtet werden, da die Auswahlprozesse hochkompetitiv sind. Im Vergleich der Städ-te betrachten wir daher deren Teilnahme an den EU-Forschungsrahmenprogrammen (4. RP und 5. RP; diese decken den Zeitraum 1994-98, sowie 1998-2002 ab).

Der Aufholprozess der Nachbarstädte Wiens in dieser Hinsicht ist beachtlich (siehe Tabelle 18): Während schon Wien im Vergleich mit westeuropäischen Städten einen viel stärkeren Zuwachs an Projektbeteiligungen vom 4. zum 5. RP verzeichnen konnte, sehen wir in allen östlichen Nachbar-städten noch einmal ein Vielfaches der Wiener Zuwachsrate von 48% bei den Projektbeteiligungen. Waren auch die Teilnahmezahlen im 4. RP noch meist bescheiden, so stehen z.B. Budapest und Prag nach über hundertprozentigen Zuwachsraten im 5. RP mit 529 bzw. 432 Beteiligungen schon bei etwa der Hälfte der Beteiligungszahlen Wiens. In Brünn betrug die Zuwachsrate gar über 200%. Und dieser Trend dürfte sich in der unmittelbaren Zukunft noch verstärken, wird doch durch den Vollbeitritt zur Union ein baldiges Gleichziehen angestrebt.

Tabelle 18: Teilnahme an EU-Rahmenprogrammen (RP), 1994-2002

Anzahl der Teilnahmen Vergleichs-region

Regionalbezug der Daten 4.RP (1994-98) 5.RP (1998-02) Änderung in %

Wien Wien 619 917 +48

Bratislava Bratislavský kraj (SK01) 70 195 +179

Brünn Jihomoravský kraj (CZ062) 41 124 +202

Budapest Közép-Magyarország (HU10) 258 529 +108

Prag Praha (CZ01) 186 432 +133

Quelle: ARC systems research GmbH

Die Umsetzung der Ergebnisse von F&E- und Innovationsaktivitäten wird häufig mit Patentdaten gemessen. Zum einen ziehen wir die Patentanmeldungen aus der jeweiligen Region am Europäi-schen Patentamt (EPA) heran, zum anderen wählen wir die Anzahl der in der Region ansässigen ErfinderInnen, die ein globales Patent in der Region entwickelt haben (Tabelle 19). Global- oder Triadenpatente sind solche, die sowohl für Europa, als auch für die USA und Japan angemeldet wurden. Sie stellen besonders hochwertige Patente dar. Bei beiden Indikatoren sehen wir noch ein-deutigen Aufholbedarf gegenüber Wien bei allen vier Nachbarstädten. Dies umso mehr, als etwa die skandinavischen Regionen noch einmal um ein Vielfaches mehr an Patentanmeldungen wie an Er-findernInnen von Globalpatenten als Wien vorweisen können.

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36 Synthesebericht H-IVG

Tabelle 19: Patentanmeldungen am Europäischen Patentamt (EPA) und ErfinderInnen von Globalpatenten im Regionsvergleich

Anmeldungen am EPA, 2002, pro Million Einwohner a)

ErfinderInnen von Globalpatenten,

1990-99 b) Vergleichs- region

Regionalbezug der Daten

Gesamt- Anzahl

Hoch-technologie-

Patente

IKT- Patente Anzahl

Wien Wien 203,9 62,2 78,6 389

Bratislava Bratislavský kraj (SK01) 18,7 5,8 7,4 38

Brünn Jihomoravský kraj (CZ062) 9,2 c) 0,5 c) 1,8 c) 44

Budapest Közép-Magyarország (HU10) 46,6 7,5 9,6 119

Prag Praha (CZ01) 32,4 c) 2,4 c) 5,0 c) 48

Quellen: a) Eurostat; b) OECD, eigene Berechnungen; c) 2001

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Voraussetzungen für die Verbesserung des Innovati-onssystems der östlichen Nachbarstädte Wiens gut sind – vor allem im Hinblick auf das Humankapi-tal, das zahlreich und vergleichsweise gut ausgebildet ist. Die sektorale Verteilung ist allerdings zu stark auf den staatlichen Sektor konzentriert, die verstärkte Umsetzung in wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse ist wohl nur mit einer Erhöhung von Ressourcenanteilen im Unternehmenssektor vor-stellbar.

3.2 Innovationssystem und FTI-Politik in den Nachbarregionen

3.2.1 Kompetenzbereiche von Stadt, Region und Staat

Durch die Veränderungen im politischen System in den Nachbarländern seit den 90er Jahren und aufgrund des EU Beitritts haben sich in diesen Ländern einige Veränderungen in den Kompetenzen ergeben. Kompetenzen, die im Zusammenhang mit der regionalen Entwicklung standen wurden von der nationalen Ebene weitestgehend auf eine sub-nationale Ebene verlagert. Diese Entwicklung wurde durch die auf regionaler Ebene (NUTS 2) zu verteilenden Strukturfondmittel angetrieben.

Die Stadtverwaltungen in den Nachbarstaaten haben kaum FTI-politische Kompetenzen. In der Slo-wakei liegen, neben der nationalen Ebene die FTI-politischen Kompetenzen formal bei der selbst-verwalteten Region Bratislava, auf der NUTS 2 Ebene, die aber erst seit 2001 besteht und noch keine FTI-politischen Aktivitäten gesetzt hat. Die Stadtverwaltung in Bratislava hat keine Kompeten-zen.

In der Tschechischen Republik wurden ebenfalls selbstverwaltete Regionen eingeführt. Die Stadt Brünn hat wenig FTI-politischen Spielraum. Sie kooperiert daher mit der selbstverwaltete Region Südmähren die mit Kompetenzen ausgestattet ist und durch EU Strukturfondmittel auch finanziellen Handlungsspielraum besitzt. Prag besitzt durch die Doppelrolle als Kommune und selbstverwaltete Region eine Sonderstellung in Tschechien.

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In Ungarn wurde in den 90er Jahren ein System zur regionalen Entwicklung eingeführt, indem eine neue regionale Ebene geschaffen wurde. Sieben neue Regionen sollten Regionalpolitik umsetzen und eine koordinierende Rolle einnehmen, welches außerhalb des Einflussbereiches der kommuna-len Behörden liegt. Budapest gehört zur Region Zentralungarn. In Budapest sind die wenigen Kom-petenzen noch dazu auf die einzelnen Bezirksverwaltungen verteilt, was eine koordinierte FTI-Politik auf der Ebene der Stadt noch schwieriger macht.

3.2.2 Strategien und FTI-politische Initiativen

In den Nachbarländern kam die FTI-politische Initiative in den letzten Jahren vorwiegend von der Europäischen Ebene. Durch RIS Projekte der EU wurden FTI-Strategieprozesse angestoßen. Von einer Umsetzung der Strategie kann allerdings nicht in allen Fällen ausgegangen werden.

In der Region Bratislava konzentriert sich die Politik vorwiegend auf Industrieansiedelungen. Es werden nur wenige FTI-politische Initiativen gestartet. Die selbstverwaltete Region Bratislava ist erst im entstehen und hat bisher noch keine intermediären Einrichtungen aufgebaut. Wenn die nationale FTI-Politik auch nicht explizit regionalspezifisch ausgerichtet ist, so sind die meisten Maßnahmen auf Akteure durch den vorherrschenden Zentralismus in der Hauptstadtregion konzentriert.

In Brünn wurde 2003 mit dem South Moravian Innovation Centre (JIC) eine neue intermediäre Ein-richtung geschaffen, die von der autonomen Region, der Stadt Brünn und den Universitäten gegrün-det wurde. Die Initiative entstand aus dem ersten EU finanzierten Strategieprozess in der Region (RIS I).

In Prag wurde im Rahmen der Bohemien Regional Innovation Strategy ein Aktionsplan entwickelt, dessen Umsetzung jedoch noch nicht sehr weit entwickelt ist. Inwiefern die Strategie tatsächlich eine über die Rolle der Legitimation hinausgehende ist muss bezweifelt werden.

Die Stadt Budapest hat durch die Verteilung der FTI-Kompetenzen zwischen Stadtverwaltung und Bezirken wenig Handlungsspielraum. In Zentralungarn ist aufbauend auf die regionale Innovations-strategie derzeit eine Anpassung der intermediären Einrichtungen im Gange, um das Regionale Innovationssystem den Anforderungen der EU entsprechend zu optimieren. Im Zuge dessen wurde von bestehenden Technologiezentren für Zentralungarn eine intermediäre Einrichtung (Regional Innovation Agency of Central Hungary, INNOREG) gegründet, die vor allem die EU Strukturfondmit-tel für die Region Zentralungarn optimal nutzbar machen soll. Die Umsetzung der in der Strategie vorgesehen Mittel war bisher nicht erfolgreich, soll aber für die Periode 2007-2013 im Rahmen des strategischen Plans „The Creative Region“ entwickelt werden.

3.2.3 Intermediäre Einrichtungen

In den Nachbarregionen haben sich erst in den letzten Jahren intermediäre Einrichtungen herausge-bildet. Zumeist handelt es sich dabei um Einrichtungen zur Verwaltung von Technologieparks bzw. Technologietransfereinrichtungen, die an akademische Einrichtungen angebunden sind. Ein starker Fokus liegt dabei bei der Förderung von KMUs. In Prag sind Technologieparks an die Akademie der Wissenschaften und an die Technische Universität angebunden. In Brünn sind sowohl das Technologietransferzentrum CTT, als auch der Czech Technology Park an die Technische Univer-sität angebunden. Für Bratislava bestehen auf sub-nationaler Ebene Inkubatoren für Start-ups. Ei-nige Technologieparks sind im entstehen, die mit Strukturfondmittel ausgebaut werden sollten. Durch den Verlust des Status als Ziel 1 Gebiet sind diese Projekte jedoch gefährdet, da EU Mittel schwer-punktmäßig in andere Regionen der Slowakei fließen werden. In Zentralungarn bestehen mehrere Technologieparks mit unterschiedlichen Trägerorganisationen. Um die Technolgiezentren besser zu vernetzten wurde 2005 eine Dachorganisation der Technologieparks (INNOREG) gegründet.

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38 Synthesebericht H-IVG

Einziges Beispiel einer intermediären Einrichtung, die über die Rolle als Verwaltung von Infrastruktur hinausgeht ist die Innovationsagentur (JIC) für Südmähren in Brünn. Die Innovationsagentur (JIC) wurde 2003 eine gegründet und beschäftigt sich mit einer breiten Palette von Unterstützungsmaß-nahmen insbesondere zur Vernetzung der Akteure im Innovationssystem.

3.2.4 FTI-politische Maßnahmen

Förderbudgets für FTI-politische Maßnahmen werden in unterschiedlicher Form verwendet. FTI-politische Maßnahmen werden in Form von direkten und indirekten finanziellen Förderungen an Unternehmen und Forschungseinrichtungen und in Form der (Teil-)Finanzierung von Akteuren und Aktivitäten, die für die Funktionen von Innovationssystemen maßgeblich sind, von der öffent-lichen Verwaltung unterstützt.

Ein genauer Vergleich von Förderbudgets zwischen den Nachbarregionen ist nicht möglich. Dies liegt einerseits daran, dass keine Statistiken vorliegen und die Fördergelder von unterschiedlichen administrativen Ebenen kommen wodurch dadurch Doppelzählungen unvermeidlich sind. Es liegt aber auch insbesondere daran, dass oftmals keine klare Trennung zwischen F&E Ausgaben bzw. Innovationsförderungen und andere Fördermaßnahmen möglich ist15. Über das finanzielle Ausmaß von Maßnahmen bzw. finanzielle Mittel von intermediären Einrichtungen sind vereinzelt Daten vor-handen, z.B. für Prag und Südmähren. Über die Teile der Strukturfondmittel, die für den Aufbau der Innovationssysteme genutzt werden und die den Großteil der innovationsbezogenen Mittel bilden liegen keine zuverlässigen Daten vor.

Evaluierungen einzelner FTI-politischen Maßnahmen sind derzeit nicht bekannt.

Direkte finanzielle Förderungen werden in allen Vergleichsregionen zum überwiegenden Teil von der nationalen Ebene zur Verfügung gestellt. Auf der Ebene der Regionen werden vorwiegend KMUs durch Start-up Förderungen Unterstütz. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch nicht um direk-te Förderungen an F&E durchführende wissenschaftliche oder unternehmerische Organisationen. In Budapest wurde in zwei Wettbewerben 23 Mio. EUR an fünf Region Knowledge Centre vergeben, die in nach Exzellenkriterien ausgewählten Themenbereichen kooperative Forschung betreiben (Kovacs et al. 2006). Die Nachbarregionen besitzen keine Kompetenzen, die steuerliche Förderun-gen für F&E Aktivitäten zulassen würden.

In einigen Vergleichsregionen wurde und wird die Schaffung neuer intermediären Einrichtungen teilweise oder zur Gänze durch öffentliche Budgets finanziert. Dazu zählen Technologieagenturen wie das JIC in Südmähren oder INNOREG in Zentralungarn.

In allen Regionen werden Vernetzungsaktivitäten gefördert. Diese Vernetzungsaktivitäten werden von intermediären Einrichtungen (Technologieagenturen, Technologieparks und Inkubatoren) geleis-tet, und diese sind daher auch Empfänger der Förderungen.

Eine weitere Form der direkten finanziellen Förderung erfolgt über Infrastrukturmanagement und -bereitstellung mit dem Ziel der Verbesserung der Vernetzung innovierender Unternehmen in Tech-nologieparks und Inkubatoren. Diese Art der Förderung ist in allen untersuchten Regionen der Nachbarländer stark ausgeprägt, insbesondere als Mittel, um KMUs zu fördern. Beispielsweise ent-steht in Südmähren ein Wissenschafts- und Technologiepark (2600 m²) und ein Biotechnologie Inku-bator (3000m²).

15 Es stellt sich auch die Frage inwiefern Maßnahmen und Einrichtungen, die als innovationspolitische Relevant bezeichnet werden, bei einer näheren Betrachtung tatsächlich auch als FTI-

politische Maßnahmen zu bewerten sind.

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Programme zum Aufbau und Mobilität von Humanressourcen im Sinne eines Capacity Building sind aus den Nachbarregionen nicht bekannt.

Strategie- und Foresight-Prozesse wurden in allen Nachbarregionen durchgeführt. Die EU finan-zierte diese Initiativen im Rahmen der Regional Innovation Strategies (RIS).

In Südmähren wurde der Aufbau von Informationssystems für den Biotechnologiebereich durch das JIC gefördert, um Vernetzungsaktivitäten zu unterstützen. In Prag wird im Rahmen des von der DG Enterprise finanzierten Projektes OMEN ein Monitoring- und Benchmarking der regionalen Inno-vationsperformance angestrebt. Die Städte Budapest und Bratislava sind im Rahmen eines parallel laufenden Projektes (EURO-COOP), zusammen mit Wien und anderen Regionen, an einer ähnli-chen Aktivität beteiligt.

3.2.5 FTI-politische Schwerpunktsetzung

Die FTI-politischen Schwerpunktsetzung in den Nachbarregionen lässt sich in gleicher Weise dar-stellen, wie für die Regionen aus dem Raum der EU-15 und aus dem NAFTA Raum. Aufgrund der historisch unterschiedlichen Entwicklung und unterschiedlichen ökonomischen Ausgangslagen wer-den in den Nachbarländern aber andere Gewichtungen in der Schwerpunktsetzung vorgenommen.

Prag und Bratislava sind als Hauptstädte und Standorte der wichtigsten nationalen Universitäten in den Hochtechnologiefeldern aktiv. Es gibt jedoch keinen expliziten regionalen Schwerpunkt dazu. Brünn hat einen deutlichen Hochtechnologieschwerpunkt im Bereich der Biotechnologie. Budapest hat einen Schwerpunkt in der Informationstechnologie.

Bestimmte Sektoren werden aufgrund ihrer (erwarteten) ökonomischen Bedeutung für die Region unterstützt. Diese sind der Automobilsektor und Elektrotechnik und Elektronik in Prag und Budapest.

Thematische Schwerpunkte aufgrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen wie z.B. Gesundheit und Umwelt sind in den Nachbarregionen wenig zu finden. Eine Ausnahme bildet hier die Gründung des Knowledge Centre for the Environmental Industry Based on Natural Resources in Budapest (Kovacs et al. 2006).

Die Gewichtung der Schwerpunktsetzung in den Nachbarregionen zwischen Forschung, Techno-logie und Innovation ist deutlich anders als in den übrigen weiter oben beschriebenen Vergleichs-regionen. Die Gewichtung liegt zumeist bei Innovationen in KMUs. insbesondere durch die Unter-stützung bei Gründungen innovativer Unternehmen

Bei der Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft steht jene zwischen neu gegründeten Un-ternehmen und Universitäten bzw. außeruniversitären Instituten der Akademie der Wissenschaften im Vordergrund. Mit den Regional-Knowledge-Centres, die in der Regionalen Innovationsstrategie für Zentralungarn verankert sind findet hier auch eine Vernetzung im Bereich der kooperativen For-schung zwischen Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen statt.

Bei der Ausrichtung von Schwerpunkten auf regionale oder globale Herausforderungen liegt der Schwerpunkt deutlich bei den regionalen Herausforderungen. Das Bestreben nach einer Positionie-rung im globalen Wettbewerb der Wirtschaft (Biotechnologie und IKT-Schwerpunkte), um langfristig regionale Wertschöpfung auf globalen Märkten zu generieren, ist weniger ausgeprägt als etwa in Toronto oder der Öresund Region. Trotzdem spielen globale Märkte eine Rolle, etwa in Brünn im Bereich der Biotechnologie. In Prag und Budapest spielt F&E für die Automobilindustrie eine Rolle. Budapest will auch seine Stärke im IKT-Bereich weiter ausbauen. Die Förderung von Unterneh-

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40 Synthesebericht H-IVG

mensgründungen soll Impulse für lokale Wertschöpfung generieren, da erwartet wird, dass dadurch Wertschöpfung in der Region zu halten. Daher ist die Gewichtung zwischen der Unterstützung von KMUs oder multinationalen Konzernen derzeit deutlich bei den KMUs.

4 Schlussfolgerungen Der internationale Vergleich macht deutlich, dass sich die Regionen im Lichte der verwendeten Indi-katoren mitunter sehr deutlich unterscheiden. Ebenso unterschiedlich sind die Kompetenzverteilun-gen zwischen den administrativen Ebenen, die mit FTI-politischen Agenden betraut sind. Der Ver-gleich wird durch Probleme der Datenverfügbarkeit auf verschiedenen Ebene (NUTS2, NUTS3 etc.) und dem Unterschied in der Verteilung von urbanen und ländlichen Regionen auf den einzelnen Ebenen erschwert. Im Einzelfall ist daher stets auf die konkrete Regionsabgrenzung (Stadt, Stadt-Umland-Region) zu achten. Trotzdem lassen sich einige Aussagen ableiten. Stellt man die Indikato-renvergleiche der westlichen Agglomerationsräume und die der Nachbarregionen zusammen, wird deutlich wie groß der Rückstand der Nachbarregionen noch ist, auch wenn ein Aufholprozess zu erkennen ist. Weiters lässt sich festhalten, dass die Öresund Region und die Hauptstadtregion Hel-sinki bei vielen Indikatoren einen deutlichen Vorsprung vor den anderen Regionen aufweisen. Dies gilt insbesondere für Indikatoren, die mit Hochtechnologien in Zusammenhang stehen. Barcelona befindet sich in einer Aufholphase, hat aber mit Wien noch nicht gleichgezogen. In Mitteleuropa ist Wien unter den Vergleichsregionen bei den meisten Indikatoren vor den Nachbarregionen positio-niert.

FTI-politische Kompetenzen sind in Europa auf unterschiedliche Ebenen verteilt. Unterschiede in den Innovationssystemen sind damit eng verbunden. Städte wie Berlin, Prag oder Wien sind insofern in einer bevorzugten Position, da hier FTI-Politik für eine Stadt von der städtischen administrativen Ebene gestaltet werden kann. Möglicherweise fehlt aber diesen Städten die kritische Größe, um im internationalen Wettbewerb sichtbar zu sein. Die Öresund Region mit 3,5 Mio. Einwohnern, die Met-ropolen Region Barcelona mit 4,5 Mio. Einwohnern und das Greater Toronto Area mit 5,3 Mio. Ein-wohnern sind im Indikatorenvergleich oft besser positioniert. FTI-Politik für diese Agglomerations-räume bedarf zwar eines höheren Koordinierungsaufwands wodurch mit höheren Transaktionskos-ten zu rechnen ist, andererseits können diese durch economies of scale und economies of scope ausgeglichen oder überkompensiert werden. Der Vergleich zeigt für allen untersuchten Regionen (mit Ausnahme von Prag), dass FTI-politische Maßnahmen zunehmend auf Agglomerationsräume ausgerichtet sind, die über die Grenzen einer Stadt hinausgehen. Dies gilt sowohl für die westlichen Vergleichsregionen, als auch für die Nachbarregionen Bratislava, Brünn und Budapest.

Ähnlich den Entwicklungen auf nationaler Ebene, haben sich in den letzten Jahren in fast allen Ver-gleichsregionen intermediäre Einrichtungen als zentrale Akteure im Innovationssystem herausge-bildet. Unterschiede bestehen in der Ausgestaltung der Rolle der Einrichtungen. Diese reicht von Technologieagenturen, die direkte Fördermittel vergeben bis hin zu Netzwerkeinrichtungen, die in erste Linie eine Moderationsfunktion ausfüllen. Das Management von Infrastrukturen, wie Technolo-gieparks oder Inkubatoren gehört vielfach auch zu den Aufgaben der intermediären Einrichtungen. In den Nachbarregionen reduziert sich die Rolle der intermediären Einrichtungen derzeit sogar vorwie-gend auf diese Rolle. Als Ausnahme in den Nachbarregionen gilt Südmähren. Die regionale Innova-tionsagentur (JIC) hat einen vielfältigen Aufgabenbereich und könnte sich zum Vorzeigemodell für andere Nachbarregionen entwickeln.

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Vergleicht man die Innovationssysteme in den einzelnen Regionen, sind die Kompetenzverteilungen oft ausschlaggebend für die Zusammensetzung des Innovationssystems. Dies bestimmt unter ande-rem ob die wichtigsten intermediären Einrichtungen auf der Ebene der Stadt oder auf einer überge-ordneten administrativen Ebene angesiedelt sind. Abgesehen von Berlin und Prag sind die interme-diären Einrichtungen in ihrem Handlungsspielraum folglich auch nicht nur auf die Stadt beschränkt. In der Öresund Region und in Helsinki sind sie auch nicht einer übergeordneten administrativen E-bene zuzuordnen, sondern sind Teil einer neu geschaffenen Zwischenebene bestehend aus mehre-ren regionalen Körperschaften. Die Gestaltung der intermediären Ebene und die Interaktion zwi-schen den Akteuren in der Öresund Region könnte auch als Anregung für die Gestaltung eines grenzüberschreitenden Innovationssystems in der Centrope Region dienen.

Die Ausformung von intermediären Einrichtungen und die Entwicklung ihres Instrumentenportfolios waren und sind wesentliche Aspekte von FTI-Politik. Insbesondere in den Nachbarregionen sind hier weitere Entwicklungen in den nächsten Jahren zu erwarten.

Ein weites wichtiges Element in FTI-Politik ist die Schwerpunktsetzung. Im Regionenvergleich wird deutlich, dass Schwerpunktsetzung nicht nur in der Auswahl von thematischen Schwerpunkten besteht. Gleichermaßen wichtig sind auch Schwerpunktsetzungen struktureller Art, um – wie in den westlichen Regionen – Innovationssysteme in der Breite zu dynamisieren und weiterzuentwickeln oder diese – wie in den Nachbarregionen – erstmals aufzubauen. Thematische Schwerpunktsetzungen beziehen sich neben der Auswahl von Hochtechnologiefeldern auch auf Sektoren mit regionaler Bedeutung und auf gesellschaftliche Herausforderungen (Gesundheit, Umwelt, Energie, Verkehr). Als häufigster struktureller Schwerpunkt wird die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in unterschiedlicher Form gefördert.

Viele der bisher formulierten Schlussfolgerungen (Aussagen zu intermediären Einrichtungen, Schwerpunktsetzungen) sind nicht ausschließlich regionalspezifisch und lassen sich auch auf nationale FTI-Politik umlegen. FTI-Politik für Agglomerationsräume zeigt jedoch auch einige Be-sonderheiten. Diese lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:

- Eine Schwerpunktsetzung in der FTI-Politik auf urbaner Ebene findet im Kontext der Schwer-punktsetzungen auf nationaler und EU-Ebene statt. Daneben spielt auf der regionalen Ebene eine Rolle, dass nicht immer gewährleistet ist, dass Förderschwerpunkte einer ausreichenden Zahl von Fördernehmern zukommen. Aus diesen Gründen ist eine thematische Fokussierung nicht immer leicht umzusetzen. Einige Vergleichsregionen nutzen daher Foresight Prozesse, um thematische Schwerpunkte zu definieren. Dieses Instrument bietet, den Vorteil durch die Ein-bindung von Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kritische Massen zu identifizie-ren und die regionale Bedeutung eines Technologiefelds für eine Region abzutesten.

- Neben klassischen Förderinstrumenten (Forschungsprogramme, Kompetenzzentren etc.) ist die Bereitstellung von Infrastruktur in der Form von Forschungszentren, Technologieparks oder In-kubatoren ein häufig eingesetztes Instrument. Dadurch können auch finanzielle Mittel von der nationalen Ebene und von der EU für den Aufbau eines Urbanen Innovationssystems genutzt werden.

- Public Relations und Branding spielen in Agglomerationsräumen eine nicht unbedeutende Rol-le. Städte (wie Barcelona und Kopenhagen) versuchen dadurch einerseits die Sichtbarkeit der Stadt im internationalen Städtewettbewerb zu erhöhen und die Marke der Stadt mit den positi-ven Attributen in Verbindung zu bringen die mit Forschung, Technologie und Innovation verbun-den sind. Andererseits kann der ganze Agglomerationsraum von der Sichtbarkeit profitieren, die eine solche Marke ermöglicht. Diese Instrumente werden insbesondere von Kommunen ge-nutzt, die einen geringen FTI-politischen Handlungsspielraum haben.

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Der Bericht lässt trotz der Unterschiede zwischen den Regionen einige Schlussfolgerungen über die Wettbewerbssituation Wiens im Kontext der westlichen Vergleichsregionen zu. Im Vergleich zu anderen Regionen scheint die Ausdifferenzierung der intermediären Ebene des urbanen Innovati-onssystems in Wien bereits weit fortgeschritten zu sein. Schwerpunktsetzungen finden zunehmend auch in partizipativen Strategieprozessen statt (siehe die Initiative zur Wiener FTI-Strategie). Die Clusterinitiativen in Wien weisen auch darauf hin, dass nicht ausschließlich auf Hochtechnologie-schwerpunkte gesetzt wird. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Handlungsspielraum Wiens im Vergleich zu anderen Agglomerationsräumen relativ groß ist. Durch den Status als Bun-desland kann Wien viele FTI-politische Maßnahmen mit geringem Koordinierungsaufwand durchfüh-ren. Wien kann dadurch in manchen Bereichen schneller reagieren. In Hinblick auf die Städtekonkur-renz ist Wien allerdings alleine möglicherweise zu klein, um eine kritische Masse zu erreichen, die ausreicht, um Wien in Zukunft als wichtigen Standort für Forschung, Technologie und Innovation zu positionieren. Andere Vergleichsregionen (Öresund Region, Barcelona und Toronto) können diese kritische Masse durch Koordinierung mehrerer Ebenen bereits aufbringen. Wien sollte den Beispie-len in den Vergleichsregionen folgend in Zukunft FTI-politisch möglicherweise eine aktivere Rolle in der zentraleuropäischen Region spielen, um FTI-Politik für einen grenzüberschreitenden Agglomera-tionsraum zu gestalten. Der Vorsprung an Erfahrung dafür ist gegeben.

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ANNEX: Die folgenden Tabellen bieten eine Übersicht der Maßnahmen der Akteure der FTI-Politik für die Vergleichsregionen, gruppiert nach Instrumenten.

Reihenfolge der Tabellen: Barcelona Berlin Bratislava Brünn Budapest Helsinki Öresund Region Prag Toronto

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BARCELONA

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

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Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige Fiskalische Instrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge

2.2 Barzuschüsse

2.3 Risikokapital - Beteiligungen

Risikokapitalgesellschaften: Stimulation der Entwicklung des IKT-Sektorsdurch Hochrisikoinvestitionen. Die wichtigsten Gesellschaften sind öffentlich und gehören zu Universitäten wie INNOVA (bei UPC) oder Verwaltungen wie INVERCAT bei CIDEM. INVERCAT zielt auf die Entwicklung Catalanischer Multinationals. Barcelona Empren ist eine öffentlich eingesetzte Kapitalrisikogesellschaft, die in kleine Unternehmen und die Entwicklung innovativer Projekte in der Region setzt (S. 9, 10).

x x u.a. Stadt Barcelona

2.4 Kredite

2.5 Garantien

2.6 Öffentliche Beschaffung

2.7 Etwaige SonstigeCatalonian Research and Innovation Plan: "Research Support Programme" (S. 17). x x Catalonische Regierung 169 mio.EUR 2005-2008Catalonian Research and Innovation Plan: "Technology and Knowledge Transfer Support Programme" (S. 17). x x Catalonische Regierung 77 mio. EUR 2005-2008

Catalonian Research and Innovation Plan: "Innovation Support Programme" (S. 17). x x Catalonische Regierung 48 mio. EUR 2005-2008Catalonian Research and Innovation Plan: "Financial Support Programme" (S. 17). x x Catalonische Regierung 3 mio. Mio 2005-2008Catalonian Research and Innovation Plan: "Mobility, Cooperation and Internationalisation Programme" (S. 17). x x Catalonische Regierung 19 mio. EUR 2005-2008

Catalonian Research and Innovation Plan: "Entrepreneurial Support Programme" (S. 17). x x Catalonische Regierung 23 mio. EUR 2005-2008Catalonian Research and Innovation Plan: "Programme for Promoting and Communicating Scienceand Technology" (S. 17). x x Catalonische Regierung 4 mio. EUR 2005-2008

Catalonian Research and Innovation Plan: "Initiatives to foster Innovation in Government Ministries"(S. 17). x x Catalonische Regierung 40 mio. EUR 2005-2008

Catalonian Research and Innovation Plan: "Programme for Coordinating and Obtainig State and EU Resources" (S. 17). x x Catalonische Regierung 1 mio. EUR 2005-2008

Catalonian Research and Innovation Plan: "Sectoral and technology strategies" (S. 17). x x Catalonische Regierung 123 mio. EUR 2005-2008

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)Barcelona Activa: "Action Plan 2000-2003" definiert das Ziel für Barcelona Activa und legt 6 strategische Linien, 5 transversale Axen und 76 Maßnahmen als Schwerpunkte fest (S. 8, 9). x x

3rd Strategic Plan der Stadt Barcelona: Beinhaltet eine Liste der Initiativen, die als flankierende Maßnahmen zum Aufbau eines Innovationssystems verstanden werden können, welches auf Entwicklungen reagiert wie die wachsende Bedeutung der elektronischen Medien oder Ziele wie die Steigerung privater FuE-Aktivitäten (S. 13).

x x

Programme of Municipal Activities 2004-2007 (PMA): In den PMA wurde ein Kapitel der Wirtschaftsförderung, Beschäftigung und dem Wissen gewidmet (S. 14). x x

Plan for Research and Innovation (2005-2008) für Catalonien: Mit diesem Plan wurden zuvor separate Forschungs- und Innovationsstrategien für Catalonien harmonisiert (S. 14). x x

3.2 Partizipationsinstrumente

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen

3.4 RegionalinitiativenTechnology springboard network: Dient der Unternehmensgründung im Universitätsumfeld. Zusätzlich zu Projekten und Beratung bietet es unternehmerische Schulungen, Gespräche mit ehemaligen Studenten über ihre Gründungserfahrung und Erstellung eines Businessplans etc. (S. 13).

x x

Xarxa d'Innovació Tecnològica (Xarxa IT): Xarxa IT ist ein Unterstützungsnetzwerk für technologische Innovationen und setzt sich aus Forschungsgruppen und Zentren zusammen, die Unternehmen in Catalonien technologische Innovationsdienste anbieten. Xarxa IT fördert den Markfür R&D Subverträge in Catalonien, um Innovationskapazitäten zu steigern (S. 12).

x x

3.5 Awareness & Marketing

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

Commission for Economic Promotion, Employment and Knowledge der Stadt Barcelona, Unterkommission City of Knowledge: "City of Knowledge" trägt Forschungsergebnisse an die Stadt und die Bevölkerung heran. Dafür wird jüngstes Wissen priorisiert und auch mittels IKT verbreitet (S. 17).

x x Stadt Barcelona 0,5 mio. EUR in 2006

"Pacte Industrial de la Regio Metropolitana de Barcelona": Regionalinitiative ausgehend vom Barcelona 2000 strategic plan, durch die Akteure der Wirtschaft, Beschäftigung, Ausbildung zusammengeführt werden. Sein Werkzeug ist SIMAE (Metropolitan Information System of Economic Activity and Innovation), das Unternehmen, Behörden und Sozialpartnern Informationen und Ressourcen zu Wirtschaftsaktivitäten, Ausbildung, FuE und Mobilität kostenlos zur Verfügung stellt. Seit 2004 wurde es nicht erneuert (S. 7, 14).

x x Verwaltung und Stakeholder

Council for Research and Technological Innovation (CIRIT) für Catalonien: CIRIT plant, koordiniert und bewertet Initiativen in Forschung und technologischer Innovation, fertigt einen Entwurf für den Catalonischen Research and Innovation Plan an, stärkt Koordination unterschiedlicher Forschungs-und Innovations-Programme / -aktivitäten der Generalitat de Catalunya, und CIRIT berichtet über die Angemessenheit des Catalonischen Forschungs- und Innovationsplans und der Forschungs- und Innovationsinitiativen der Ministrien (S. 8).

x x Provinzverwaltung

Barcelona Activa: Die lokale Entwicklungsagentur bietet Dienste für Beschäftigung, Unternehmensgründung, KMUs und städtische Wirtschaftsförderung. Sie richtet sich an Arbeitsuchende, Gründer, Unternehmen und Investoren (S. 8).

x x Barcelona city council, (catalanische Regierung)

Gründungskapital 16 mio. EUR in 2001. Ca. 1/2 des Budgets 2006

kommen von der Stadt mit 8.9 mio EUR.

Centre for Innovation and Business Development (CIDEM): Stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Catalonischen Industrie. CIDEM entwirft und setzt industriepolitische Maßnahmen der Regierung Cataloniens um. Richtlinien sind: Förderung von Innovation, Technologietransfer und industrielle Standorte. CIDEM unterstützt Unternehmen aller Sektoren und Größen mit verschiedenen Initiativen, Projekten und Bedürfnissen je nach Entwicklungsphase (S. 9).

x x Ministerium für Beschäftigung und Industrie

3.7 Qualifikation (Training)Catalonian Research and Innovation Plan: "Research Staff Programme" (S. 17). x x Catalonische Regierung 138 mio. EUR 2005-2008

3.8 Exzellenz

3.9 Etwaige Sonstige

4.1 Technologiezentren

Technologiezentren: Von über 20 öffentlich und privat finanzierten Technologiezentren sind die meisten an eine Universität angebunden, andere an Verwaltungsabteilungen wie CIDEM. Weitere wurden von Firmen oder Berufsvereinigungen initiiert oder sind ein Konsortium einer Verwaltungsabteilung und der Uni. Nur 3 verbinden Firmen mit einer öffentlichen Einrichtung (S. 10).

x x x öffentlich, privat oder beides

Technologieparks: Die Region beherbergt 8 Technologieparks, die über 100 Forschungszentren und 134 Unternehmen einbeziehen. Einige sind spezialisiert. Ein Netzwerk verbindet sie (XPCat) (S. 10).

x x x

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

4.3 ForschungszentrenCatalonian Research and Innovation Plan: "Research Centres and Infrastructures Programme" (S. 17). x x x Catalonische Regierung 213 mio. EUR 2005-2008

Consolidated research groups: Forschungsgruppen an Unis und öffentlichen Forschungszentren in Catalonien. Sie zeichnen sich durch Qualität und Kohärenz kollaborativer Forschungstätigkeit aus (S. 12).

x x x DURSI Calls für Zuschüsse

Associació Catalana d'Entitats de Recerca (ACER, Catalan Research Entities Association): ACER bringt 24 Forschungszentren zusammen mit eigenem Rechtsstatus zwecks Konsolidierung des Catalonischen FuE-Systems durch Interessenkoordination, Kooperation, Informationsaustausch und kontinuierlichen Dialog mit der Industrie (S. 12).

x x DURSI, Fundació Catalana per a laRecerca

CSIC centres in Catalonia: Zentren, die unter dem Spanish Consejo Superior de Investigaciones Científicas stehen und in Catalonien angesiedelt sind (S. 12). x x

7 R&D Reference Centres: "Mauerlose" Zentren bringen komplementär, in gleichen strategischen Feldern arbeitende Forschungsgruppen zusammen, um ein FuE-System mit einer kritischen Masse an Forschern in Catalonien zu etablieren. FuE-Infrastruktur und Ausrüstung sollen verbessert, interdisziplinäre und multidisziplinäre Arbeit erleichert werden, um Rückläufe aus FuE-Investitionen zu steigern (S. 13).

x x

4.4 IKT-Infrastruktur

4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur

4.7 Etwaige Sonstige

1 Recht

Finanzierung / Funktion

Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

Quelle: Kubeczko, K. und Schartinger, D. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Barcelona Region. Wien: ARC systems research und ZITAnmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

4 Artefakte

Finanzielle Instrumente

Strategische Wissensinstrumente

Operative Wissensinstrumente

Gebäudeinfrastruktur

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

2 Geld

3 Wissen

Page 57: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

BERLIN

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

at.

Schw

er-p

unkt

e

Sele

ktiv

e re

g. Im

puls

e

Proj

ekt

Prog

ram

m

Net

zwer

k /

Initi

ativ

e /

Inte

rmed

.

Infra

stru

ktur

Sons

tiges

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR1.2 Technische Standards1.3 Anerkennungsverfahren

ipal GmbH: Sie prüft die Schutzfähigkeit und das Verwertungspotenzial technologischer Entwicklungen und engagiert sich für eine zeitnahe Vermarktung der Innovationen insbesondere aus Berliner Hochschulen. Für Hochschulen übernimmt die ipal GmbH das Intellectual Property Asset Management (S. 14).

x xGründungsmitglieder IBB, Unis: TU, FU, HU, FH für Technik und

Wirtschaft, TFH

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige Fiskalische Instrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge

2.2 BarzuschüsseInvestitionsbank Berlin: "Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (ProFIT)" fördertin Form von Zuschüssen, Darlehen oder Beteiligungen und richtet sich primär an den Mittelstand. Auch werden Garantien und Bürgschaften angeboten. Unterstützt werden Projekte verschiedener Phasen von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung (S. 10, 18).

x x Senatswirtschaftsverwaltung durch die IBB, EFRE, Bundesmittel 20 Mio. EUR in 2005

Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin und Investitionsbank Berlin: Zukunftsfonds bietet Zuschüsse, Darlehen und Beteiligungen für Leuchtturmprojekte (S. 11, 21). x x Senatswirtschaftsverwaltung

20 Mio.EUR Landesmittel seit Beginn, mit EFRE Fördervolumen

von 50 Mio.EUR mobilisierbar2.3 Risikokapital - BeteiligungenBusiness Angel Club Berlin e.V. und Business Angels Fondsgesellschaft mbH (S. 10). x x privat

Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank Berlin: "VC Fonds Berlin" dient der Beteiligung an jungen Berliner Technologieunternehmen mit Wachstumspotenzial, die in den Schwerpunkt- und Schlüsseltechnologiefeldern Berlins tätig sind (S.10).

x x EFREStartkapital 0,75 Mio. EUR, Ausbau auf 2,25 Mio. EUR

vorgesehen

Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin und Investitionsbank Berlin: Zukunftsfonds bietet Zuschüsse, Darlehen und Beteiligungen für Leuchtturmprojekte (S. 11, 21). x x Senatswirtschaftsverwaltung

20 Mio.EUR Landesmittel seit Beginn, mit EFRE Fördervolumen

von 50 Mio.EUR mobilisierbar2.4 KrediteInvestitionsbank Berlin: "Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (ProFIT)" fördertin Form von Zuschüssen, Darlehen oder Beteiligungen und richtet sich primär an den Mittelstand. Auch werden Garantien und Bürgschaften angeboten. Unterstützt werden Projekte verschiedener Phasen von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung (S. 10, 18).

x x Senatswirtschaftsverwaltung durch die IBB, EFRE, Bundesmittel 20 Mio. EUR in 2005

Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin und Investitionsbank Berlin: Zukunftsfonds bietet Zuschüsse, Darlehen und Beteiligungen für Leuchtturmprojekte (S. 11, 21). x x Senatswirtschaftsverwaltung

20 Mio.EUR Landesmittel seit Beginn, mit EFRE Fördervolumen

von 50 Mio.EUR mobilisierbar2.5 Garantien

Investitionsbank Berlin: "Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (ProFIT)" fördertin Form von Zuschüssen, Darlehen oder Beteiligungen und richtet sich primär an den Mittelstand. Auch werden Garantien und Bürgschaften angeboten. Unterstützt werden Projekte verschiedener Phasen von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung (S. 10, 18).

x x Senatswirtschaftsverwaltung durch die IBB, EFRE, Bundesmittel 20 Mio. EUR in 2005

2.6 Öffentliche Beschaffung 2.7 Etwaige Sonstige

Förderverein Technologiestiftung Berlin e.V.: "Wissens-Werte" zeichnet als Technologie-Preis wissenschaftliche Leistungen mit hoher Praxisrelevanz / Realisierungschance aus (S. 12). x x Förderverein der TSB 10.000 €

Investitionsbank Berlin: "Businessplan-Wettbewerb Berlin Brandenburg" (S. 10). x x Berlin und Brandenburg max. 55.000 EUR / Businessplan

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin: Technologiefeldanalysen zur Legitimation von Kompetenzfeldern (S. 11). x x x TSB

Technologie- und Innovationsrat (TIR): Der TIR berät das Land in technologiepolitischen Fragestellungen. Er ist gleichzeitig Beirat des Kuratoriums der Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin. Auf der Grundlage von Empfehlungen des TIR trifft das Kuratorium der TSB Förderentscheidungen im Zukunftsfonds Berlin (S. 10).

x x

Senatswirtschaftsverwaltung: "Referat für Innovationspolitik" gestaltet Programme, entwickelt Strategien, macht selbst und gibt Studien in Auftrag (Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht 2003, Innovationsbericht 2004, Evaluierungund Neuordnung der Berliner Wirtschaftsförderung 2004) und arbeitet mit regionalen Akteuren zusammen (Workshops mit Stakeholdern und Einreichung von Posisionspapieren ins Parlament zwecks strategischer Festlegungen) (S. 9, 17).

x x Senatswirtschaftsverwaltung

TSB, IBB, Senat, Wirtschaftsförderung, IHK: "Quadriga-Prozess" zur besseren Abstimmung zentraler wirtschafts- und innovationspolitischer Berliner Akteure, Aufgaben und Zielsetzungen. Erarbeitung der Masterpläne 2005 zur Entwicklung der Berliner Kompetenzfelder (S. 10, 24, 25).

x x

Technologiestiftung Brandenburg, Zukunftsagentur Brandenburg: Das "Landesinnovationskonzept Brandenburg 2006" wurde mit breiter Beteiligung (u.a. Banken, Gewerkschaften, Arbeitgeber-Vertreter, Ministerien, Unternehmen, Wissenschaft), auch Berliner Beteiligung, erstellt. Berliner und Brandenburger Kompetenzfelder sindaufeinander abgestimmt und gemeinsame Ziele beider Bundesländer wurden formuliert (S. 29, 30).

x x Wirtschaftsministerium Brandenburg

3.2 Partizipationsinstrumente 3.3 Clusternetzwerk-Initiativen Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin: Time Kontor AG (für Berlin und Brandenburg) (S. 11). x x TSB 0,3 Mio. EUR in 2004

Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin: BioTOP Berlin Brandenburg (S. 11). x x Länder Berlin und Brandenburg 0,787 Mio. EUR in 2004

Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin: TSB medici (für Berlin und Brandenburg) (S. 11). x x TSB 0,3 Mio. EUR in 2004Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin: Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik (für Berlin und Brandenburg) (S. 11). x x TSB 4,271 Mio. EUR in 2004

Senatswirtschaftsverwaltung: Projekt Zukunft fördert mit Initiativen, Projekten, Wettbewerben, Public-Private-Partnerships, lokalen und regionalen Netzwerken, Veranstaltungen, Informationskampagnen und Öffentlichkeitsarbeit die Zukunft Berlins und Brandenburgs im IT- und Medienbereich. Darlehen und Beteiligungen stehen zur Verfügung, auch für die Vermarktungsphase. Projekt Zukunft ist das größte Netzwerk mit über 700 Berliner und Brandenburger Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Kultur (S. 24).

x x Senatswirtschaftsverwaltung 10 Mio. EUR / Jahr

3.4 RegionalinitiativenIniative „an morgen denken“: Von mehr als 20 Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft gegründet, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die Effizienzsteigerungen an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen ermöglichen, neue Finanzierungsquellen erschließen und daraus resultierende Mittel bei den Institutionen belassen. Die Mitglieder setzen sich für eine Debatte über Entwicklungsalternativen der Stadt ein (S. 14).

x xVirtuelles Büro mit Mitarbeitern der IHK, TU, Schering AG, Deutschen

Bahn AG

3.5 Awareness & Marketing3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

Technologiecoachingcenter GmbH der Investitionsbank Berlin: Es bietet technologisches, betriebswirtschaftliches und organisatorisches Coaching in Start-up-, Wachstums- und Umstrukturierungsphasen (S. 10, 20). x x u.a. EU,

Senatswirtschaftsverwaltung1,5 Mio. EUR in 2003, zu 47%

öffentlich

Investitionsbank Berlin: Förderprogrammabwicklung (S. 10). x xTechnologiestiftung Innovationszentrum Berlin (TSB): Neben dem Aufbau der Netzwerke setzt sich die TSB organisatorisch oder finanziell für die Arbeitsschwerpunkte Energietechnik, Innovatives Bauen, Mikrosystemtechnik, Optische Technologien und Wasserforschung ein. Sie managt den Zukunftsfonds, vermarktet Kompetenzfelder und führt mit den Quadrigapartnern einen strategischen Dialog zur Weiterentwicklung der BerlinerInnovationspolitik (S. 11, 21).

x x IBB, EU, Bund, Land Haushalt 2004 8,26 Mio. EUR

Technologiestiftung Innovationsagentur Berlin GmbH: Sie ist der operative Unterbau für die strategischen Aufgabender TSB, fördert den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, bietet Innovations- und Technologieberatung für KMU an und verfügt über Produkte und Instrumente zur Markteinführung. Die Berater pflegen Kontakte v. a. zu Firmen der Kompetenzfelder (S. 11).

x x TSB

ExistenzGründer-Institut Berlin e.V.: Es vernetzt innovative und wachstumsorientierte Unternehmen der Region, implementiert das Gründungsthema in Hochschulen und Forschungseinrichtungen und stellt zur Unterstützung ein Netzwerk von Beratungseinrichtungen, Kammern, Verbänden und Experten aus der Wirtschaft bereit, dem über 50 Mitglieder angehören. Das Institut organisiert Messen, Veranstaltungen, Expertenberatungen, vermittelt Know-how,dokumentiert die Entwicklung von studentischen Gründungen. Weiters werden Forschungsvorhaben zum Thema Entrepreneurship unterstützt und internationale Vergleiche vorgenommen (S. 14).

x x

Projektagentur Zukunftsfähiges Berlin: Sie fördert nachhaltige innovative Projekte (S. 14). x x x Institut für Zukunftsstudien & Technologiebewertung.

3.7 Qualifikation (Training)

Investitionsbank Berlin: "Innovationsassistent" (S. 10). x x Senatswirtschaftsverwaltung durch die IBB

2,1 Mio. EUR; max. 15.000 EUR / Unternehmen

Graduiertenkollegs: Es sind langfristige, aber nicht auf Dauer angelegte Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des graduierten wissenschaftlichen Nachwuchses (Doktoranden) durch Beteiligung an der Forschung. Graduiertenkollegs dienen einer forschungsorientierten Integration von Forschung und Ausbildung und sollen einen Beitrag zur Neuordnung des Studiums leisten. Eine interdisziplinäre Ausrichtung des Forschungs- & Studienprogramms ist erwünscht. An der FU gibt es 4 Graduiertenkollegs, an der HU 9, an der TU-Berlin 5, an der UdK 1 und an der Charité 6 Kollegs. Hinzu kommen 4 bundesländerübergreifende Kollegs (S. 16).

x x Deutsche Forschungsgemeinschaft

3.8 Exzellenz

3.9 Etwaige Sonstige4.1 Technologiezentren

Neun technologieorientierte Gründerzentren und sechs Innovationszentren / Technologieparks sind in der Stadt angesiedelt. Die zwei größten sind Adlershof und Buch (S. 15). x x

Senatswirtschaftsverw. (Infrastruktur),

Senatswissenschaftsverw. (Mittel wissensch. Einrichtungen)

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

Neun technologieorientierte Gründerzentren und sechs Innovationszentren / Technologieparks sind in der Stadt angesiedelt. Die zwei größten sind Adlershof und Buch (S. 15). x x

Senatswirtschaftsverw. (Infrastruktur),

Senatswissenschaftsverw. (Mittel wissensch. Einrichtungen)

4.3 Forschungszentren

Berlin ist das größte Wissenschaftszentrum Deutschlands mit 4 Universitäten, 2 Universitätskliniken, 3 Kunsthochschulen, 10 Fachhochschulen und über 60 außeruniversitären Forschungseinrichtungen (S. 15). x x

> 0,5 Mrd. EUR / Jahr für außeruniv.

ForschungseinrichtungenInterdisziplinäre Forschungsverbünde: Es sind reg. thematische Netzwerke. Aus Ihnen entwickelten sich auch Kompetenzfelder Berlins. Derzeit werden 8 Verbünde gefördert (S. 16). x x x Senatswissenschaftsverwaltung

Sonderforschungsbereiche: Es handelt sich um langfristige, aber nicht dauerhafte Forschungsprogramme, in der Regel interdisziplinär angelegt. Sie ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller Forschungsvorhaben und fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs (S. 16).

x x x

Grundausstattung durch die Forschungseinrichtungen als

Antragsteller und Empfänger der Förderung der DFG

4.4 IKT-Infrastruktur4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur 4.7 Etwaige Sonstige

Finanzierung / Funktion

Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

1 Recht

2 GeldFinanzielle Instrumente

3 Wissen

Strategische Wissensinstrumente

Operative Wissensinstrumente

Quelle: Archut, S., Paier, M. und Kubeczko, K. (2006): Internationaler Vergleich Urbaner Technologie- und Innovationspolitik – Bericht zur Berlin Region. Wien: ARC systems research und ZIT.Anmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

Gebäudeinfrastruktur

4 Artefakte

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Page 58: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

BRATISLAVA

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

at.

Schw

erpu

nkte

Sele

ktiv

e re

g.

Impu

lse

Proj

ekt

Prog

ram

m

Net

zwer

k /

Initi

ativ

e /

Inte

rmed

.

Infra

stru

ktur

Sons

tiges

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige

Fiskalische Instrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerfreibeträge

2.2 Barzuschüsse

2.3 Risikokapital - BeteiligungenSeed capital Company (nat.): Zusätzlich zum Seed capital Fund verwaltet sie den Regional Start-up Capital Fund in Banska Bystrica und den Micro-loan Fund, der Unternehmen aus Bratislava & Trnava counties bereitsteht. SCC organisiert und leitet seine Aktivitäten von Bratislava aus.

x x

2.4 Kredite

2.5 Garantien

2.6 Öffentliche Beschaffung

2.7 Etwaige SonstigeInnovation and Technology Development Grant Scheme (INTEG) (nat.): Steigerung der Wettbewerbsfähigeit von KMUs, Innovationspotenzial und Wirtschaftskraft der Regionen und Kooperation von Forschung, Unis und Firmen. Auch die Beschäftigung in Grenzregionen soll gefördert, Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte nach Österreich verhindert werden (S. 24).

x x PHARE CBC Slovakia Programme

NUTS 2 – Bratislava Ziel 2 (SPD 2) 2004-2006, NUTS 2 – Bratislava Ziel 3 (SPD 3) 2004-2006: Prioritäten in SPD 2 sind die Entwicklung von KMUs und Unterstützungsdienste für Unternehmer; in SPD 3 lebenslanges Lernen und die FuE-Beschäftigtenentwicklung. Maßnahmen richten sich an industrierelevante Ausbildungen und regional verbesserte Beschäftigungsbedingungen (S. 25).

x xMinistry of Finance / Ministry of

Constructionand Regional Development, EFRE

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)

DG Regiont entwirft Instrumente in Kooperation mit regionalen Entwicklungsagenturen und sendet sie dem Regionalparlament zur Bestätigung, wo sie in operative Pläne eingehen (S. 9).

x x EU

Slovakia: Studie zum innovativen Milieu der Region vergleicht die slovakische Situation hinsichtlich Forschung und Wissenschaft mit anderen Regionen in OECD-Ländern (S. 18).

x x

Bratislava Self-Governing Region: Strategie der Entwicklung der Region Bratislava, enthält Prioritäten für Innovationspolitiken (S. 21). x x Künftig von allen Ebenen

Bratislava Self-Governing Region, Bratislava City Hall, Akademien, Agenturen, Unternehmen: Regional innovation strategy (S. 21). x x EU

3.2 Partizipationsinstrumente

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen

3.4 Regionalinitiativen

3.5 Awareness & Marketing

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

Regional Advisory and Information Centre: Umsetzung des nationalen Support loan Programme und Micro loan Programme (S. 12). x x x

Business Innovation Centre Bratislava: Unterstützung innovativer KMUs, Gastorganisationen des Innovation Relay Centre (IRC) Slovakia und Beratungsfirmen des 6. RP, Unternehmens-, Investment-, Innovations-Beratung, transnationaler Technologietransfer, Finanzberatung, Regionalentwicklung und Projektmanagement (S. 15, 24).

x x

3.7 Qualifikation (Training)

3.8 ExzellenzSlovakia: 3 Centers of Excellence in Research in Bratislava (S. 16 f.) x national 30 Mio. EUR

3.9 Etwaige Sonstige

4.1 Technologiezentren

Stadt Malacky: Incubator Malacky. Er gibt innovativen Firmen der Raum. Die Unterstützung beinhaltet hochqualitative Räumlichkeiten und spezialisierte Beratungsdienste (S. 14).

x x PHARE, City of Malacky

Slovak Uni of Technology / Bratislava: Incubator. Er unterstützt die Einrichtung und die Entwicklung von technisch orientierten SME´s in der Region Bratislava and Trnava, bietet Fläche an der Uni, technische Expertise der Unis Bratislava und Wien, sowie Dienste, Marketing, Entwicklung von Managementfähigkeiten, Suche nach Investoren, Verhinderung der Abwanderung junger hochqualifizierter Arbeitskräfte (S. 14).

x x PHARE - CBC Austria - Slovakia funds

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

4.3 Forschungszentren

4.4 IKT-Infrastruktur

4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur

4.7 Etwaige Sonstige

4 Artefakte

Gebäudeinfrastruktur

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

Typen von Politik-instrumenten

1 Recht Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Operative Wissensinstrumente

Quelle: Zmajkovic, M., Kubeczko, K. und Paier, M. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Bratislava Region. Wien: ARC systems research und ZITAnmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

Orientierung geben Finanzierung / FunktionArt der Maßnahme

2 GeldFinanzielle Instrumente

3 Wissen

Strategische Wissensinstrumente

Medium

Page 59: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

BRNO

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

at.

Schw

erpu

nkte

Sele

ktiv

e re

g. Im

puls

e

Proj

ekt

Prog

ram

m

Net

zwer

k /

Initi

ativ

e /

Inte

rmed

.

Infra

stru

ktur

Sons

tiges

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige Fiskalische Instrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge

2.2 Barzuschüsse

Czech-Moravian Guarantee and Development Bank: Garantien, Kredite und finanzielle Zuschüsse für KMU´s (S. 13). x x

Eigentümer: Ministerium für Handel und Industrie, M. für Finanzen, M.

für Regionalentwicklung, 3 Privatbanken

2.3 Risikokapital - Beteiligungen

2.4 Kredite

Czech-Moravian Guarantee and Development Bank: Garantien, Kredite und finanzielle Zuschüsse für KMU´s (S. 13). x x

Eigentümer: Ministerium für Handel und Industrie, M. für Finanzen, M.

für Regionalentwicklung, 3 Privatbanken

South Moravian Innovation Centre (JIC): Micro-loan fund x x2.5 Garantien

Czech-Moravian Guarantee and Development Bank: Garantien, Kredite und finanzielle Zuschüsse für KMU´s (S. 13). x x

Eigentümer: Ministerium für Handel und Industrie, M. für Finanzen, M.

für Regionalentwicklung, 3 Privatbanken

2.6 Öffentliche Beschaffung

2.7 Etwaige Sonstige

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)

2 regionale Innovationsstrategies (RIS I and RIS II): Die Prozesse waren Strategieentwicklungsprozesse in Southern Moravian Region. Erst fanden informelle Sitzungen von Stakeholdern statt, dann wurde die Mission des RIS II definiert und auch eine Vision sowie unterschiedliche Problemfelder anhand von Studien. Die Hauptziele wurden in Problembereiche eingeteilt als Basis von Prioritäten, die das Portfolio des South Moravian Innovation Centre bilden, dem operativen Arm des RIS II. Bei den Prioritäten sind soziale oder ökologische Ziele beinhaltet (S. 15, 16, 17).

x x EU

Instrumente werden evaluiert mittels internem Bericht zur Präsentation im General Meeting der JIC; vierteljährlich ergeht zusätzlich zu weiteren informellen Treffen ein Bericht der JIC an die verantwortliche Einrichtung (S. 16).

x x

3.2 Partizipationsinstrumente

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen

3.4 Regionalinitiativen

3.5 Awareness & Marketing

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

South Moravian Innovation Centre (JIC): JIC war ein Ergebnis des RIS I. Heute ist JIC Hauptausführender des RIS I und RIS II. Producte und Dienste: Finanzprodukte (Kleinkredite, Kontakte zu Business Angels, private und institutionelle Investoren, Information über Förderprogramme Tschechiens und der EU), Beratung (Unternehmensgründung und -entwicklung, technologische Beratung, legale Beratung, Partnersuche), Ausbildung (langzeit Programme und Kurse in Management, Finanzen, Kommunikationsfähigkeiten, Strategie- und Businessplan), Verträge (Zulieferer-, Kunden- und Investorensuche, Vernetzung und Informationsbeschaffung), Förderung (Präsentation auf Veranstaltungen, Sponsorship, Werbung), Biotechnologie (Central European biotechnological web portal), Biotechnologiecluster, internationaler Wettbewerb ‘Best of Biotech’), Räumlichkeiten (discounted rent im Technologieinkubator VUT) (S. 12, 13).

x x Southern Moravian Region, Stadt Brno, eigene Aktivitäten

JIC budget 281,034 EUR in 2004 (davon 74.137 durch eigene

Aktivitäten)

Centres for Technology Transfer (Technical University, Masaryk University): Erleichtern die wirtschaftliche Nutzung des Wissens von Universitäten, unterstützen die Universitätsentwicklung und tragen zu einem Anstieg des regionalen Innovationspotenzials und Wirtschaftswachstums bei (S. 14).

x x

3.7 Qualifikation (Training)

3.8 Exzellenz

3.9 Etwaige Sonstige

4.1 Technologiezentren

Technology incubator of the Technical University of Brno (S. 14). x x xCzech Technology Park: Ansiedlungsstätte für ehemalige Gründungen des technology incubator der Technical University (S. 14). x x x privat

Southern Moravian Innovation Centre (JIC): Science-Technology-Park (S. 17) x x x

Strukturfonds (Operational programme for industry and

entrepreneurship) 75%, Southern Moravia Region 25%

Southern Moravian Innovation Centre (JIC): Biotechnology Incubator (S. 17) x x x

Structural Funds (Operational programme for industry and

entrepreneurship) 75%, Southern Moravia Region 25%

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

Business Innovation Centre: Bietet Räumlichkeiten und Beratung für start-ups (S. 14). x x x privat

Laboratories: Bietet Räumlichkeiten, Beratung und Buchführungsdienste für Inkubatorfirmen (S. 14). x x x privat

IT OLLI: Bietet Räumlichkeiten, Laboratorien, Beratung und Buchführungsdienste für Inkubatorfirmen (S. 14). x x x privat

4.3 Forschungszentren

4.4 IKT-Infrastruktur

4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur

4.7 Etwaige Sonstige

2 GeldFinanzielle Instrumente

Strategische Wissensinstrumente

Finanzierung / Funktion

Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

1 Recht

Quelle: Chládek, P. und Paier, M. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Prague Region. Wien: ARC systems research und ZIT.Anmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

Operative Wissensinstrumente

3 Wissen

Gebäudeinfrastruktur

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

4 Artefakte

Page 60: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

BUDAPEST

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

at.

Schw

erpu

nkte

Sele

ktiv

e re

g. Im

puls

e

Proj

ekt

Prog

ram

m

Net

zwer

k /

Initi

a-tiv

e /

Inte

r-m

ed.

Infra

stru

ktur

Sons

tiges

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige Fiskalische Instrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge

2.2 Barzuschüsse

Research and Technology Innovation Fund (nat.): Zugriff Zentralungarns auf den Fonds durch kompetitive Calls, die auf der Regional Innovation Strategy basieren und dem Central Hungary Development (S. 9)

x x Staat Ungarn

Infopark und Gödöllö Innovation Centre: Das INNOCSEKK Programme unterstützt Innovationsaktivitäten von Kleinst- und Kleinunternehmen und gibt Impulse für die Angebot- und Nachfrageseite von Innovationsdiensten (S. 24).

x x Baross Gábor Regional Innovation Programme / Innovation Fund

20 Mio. EUR von 2005-2007, 7 Mio. EUR für 2005 (für alle Regionen).

2.3 Risikokapital - Beteiligungen

Regional Development Holding Co. Ltd. (RDH): Setzt v. a. regionale Entwicklungspolitiken der Regierung durch seine Partner und ein landesweites Netzwerk. Dazu zählen die Budapest Agglomeration Development Ltd. und die Central Hungarian Regional Development Co. Ltd. RDH’s Aktivitäten richten sich an ungarische KMU´s und regionale Vertreter. Sie finanziert bevorzugt Unternehmen mit bis zu 1 mio.EUR durch Risikokapitalfonds, die durch RDH’s Mitwirkung geschaffen wurden mittels Mobilisierung staatlicher und privater Gelder sowie EU-Fonds (S. 15).

x x Staat Ungarn

2.4 Kredite

Budapest Enterprise Agency (BEA): Das Budapest Small Credit Scheme bietet KMU´s Kleinkredite bis zu 60.000 EUR und wurde 2001 mit dem EUROCITIES Award für Innovative Urban Strategies ausgezeichnet (S. 13).

x x

2.5 Garantien

2.6 Öffentliche Beschaffung

2.7 Etwaige Sonstige

Baross Gabor Regional Innovation Programme: Das Regional Innovation Development Programme basiert auf dem RIS und dient den Innovationszielen der dezentralisierten Regionaldivision des Research and Technology Fund (S. 24).

x x Baross Gábor Regional Innovation Programme / Innovation Fund 4,5 Mio.EUR für die Region in 2005

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)

Pro Regio: Unterstützt die Entwicklung der Regional Innovation Strategy (RIS INNOV-AXIS), die vom CHIC Central Hungary Innovation Centre vorbereitet wurde (S. 9, 14, 24). x EU 5. RP RITTS/RIS

Pro Regio: Strategy Plan der Zentralungarischen Region ´The Creative Region´ (2007-2013) (S. 14, 20, 23-24). x

Pro Regio: Andere regionale Strategien, z. B. soziale oder Gesundheitsstrategie (S. 9, 14). x

Stadt Budapest: Verträge, Fonds, Kooperationen mit Dritten, Beschluss von Programmen (S. 10). x Stadt Budapest

City of Budapest: Podmaniczky Programme (Urban development programme) von 2005-2013 mit Innovationsthemen (S. 22). x x

8.6 Mrd. EUR für das Programm (davon 2.5-2.9 Mrd. EUR von

Budapest, der Rest von der EU). Für Innovation stehen insgesamt 147

Mio. EUR zur Verfügung (16.3 Mio.EUR / Jahr, davon 0.16

Mio.EUR / Jahr von Budapest)

3.2 Partizipationsinstrumente

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen

3.4 Regionalinitiativen

3.5 Awareness & Marketing

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

INNOREG (Regional Innovation Agency of Central Hungary): INNOREG dient als Brücke zwischen Regionalentwicklungs- und öffentlichen Einrichtungen. Ziel ist die Steigerung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit von FuE und Innovation auf der Grundlage der Regional Innovation Strategy. Nationale und internationale Netzwerke sollen aufgebaut werden. INNOREG geht auf das Baross Gabor Innovation Programme mit dem Innovation Fund zurück (S. 14, 24).

x x

INNOREG ist rechtlich eigenständig, wird inhaltlich aber von 7 Konsortiumsmitgliedern getragen: Infopark (Leitung), Budapest Enterprise Agency (BEA), Pest County Enterprise Agency (PMVA), Business Innovation Centre Gödöllő (GIK), Pro Regio, Central Hungary Innovation Centre (CHIC), INNOSTART

0,8 Mio.EUR von NKTH / Innovation Fund (für 3 Jahre) und 0,3 Mio. EUR

vom Konsortium

3.7 Qualifikation (Training)

3.8 Exzellenz

3.9 Etwaige Sonstige

4.1 Technologiezentren

Graphisoft Park: High-tech office park für Softwareentwicklung (S. 13). x x

Infopark Budapest: Wissenschaftspark, der Wissen von Unis nutzt, um Unternehmen im Bereich IT, Softwareentwicklung, Telekommunikation, Funkwesen und Neue Medien zu unterstützen (S. 13).

x x x

Ministry of Economic Affairs and Transport und Prime Minister’s

Office (75%), Unis BME und ELTE (25%)

Central Hungarian Innovation Centre (CHIC): Gegründet im Budaörs Industrial and Technology Park (BITEP) nahe Budapest setzt sich das Zentrum für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU´s in Zentralungarn ein. CHIC bietet Unternehmen modere Infrastruktur und FuE-Unterstützungsdienste an. Es dient Unternehmen als Zentrum für Exzellenz im Gebiet erneuerbare Energien, Informationsgesellschaft, Internet basierte Wissensbasis und Wissensmanagement. Ein Renewable Energy Competence Centre und ein Information Technology Competence Centre wurden bereits aufgebaut (S. 13, 14).

x x privat

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

Innovation Park of the Technical University of Budapest (INNOTECH): Er bietet typische Inkubatorfunktionen und Dienste für Professoren der Budapest University of Technology and Economics (virtueller Inkubator). INNOTECH unterstützt die Entstehung von Industrieparks, Technologiezentren, Inkubatoren und ihrer Netzwerke und wirkt an der Unternehmensentwicklung und Regionalwirtschaft mit (S. 13).

x x

Regional Knowledge Centres: Kooperative Forschungszentren mit Unis, Forschungsinstituten und Unternehmen mit dem Ziel, Fonds auf Unis zu konzentrieren mit spezialisierten, hochwertiger FuE und entsprechender Industrie, um einen Cluster zu erzeugen. 5 Zentren liegen in Zentralungarn: 1. Molecular and info-bionic research in medicine Knowledge Centre an der Semmelweis University. Ein Wissenschaftspark wird in Budapest angelegt. 2. Electronic Vehicle and Vehicle Guidance Knowledge Centre at Budapest University of Technology and Economics (BME). 3. IT Innovation and Knowledge Centre (IT2), 4. e-Science Regional University Knowledge Centre, und 5. Knowledge Centre for the Environmental Industry Based on Natural Resources (S. 18, 24).

x x Pazmany Peter Programme / Innovation Fund / NKTH

23 Mio. EUR für 5 Projekte in Zentralungarn in 2004 / 2005

4.3 Forschungszentren

Hungarian Academy of Sciences: Die meisten der 47 Forschungsinstitute liegen in Budapest und wurden zu den Gebieten Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Mathematik, Sozialwissenschaften eingerichtet (S. 17).

x x x öffentlich

Non-budgetary research establishments / foundations: i.e. Collegium Budapest und Bay Zoltán Foundation (S. 17). x x x öffentlich

Sektorspezifische FuE-Zentren: In den letzten Jahren sind Wissenschafts-Industrie-Kollaborationen üblicher geworden, in Budapest besonders im Bereich Telekommunikation, Elektronik und Medizinische Forschung. Im Rahmen des kompetitiven Förderungsschemas wurden Co-operative Research Centres (CRCs) zwischen höheren Bildungseinrichtungen, Non-profit Forschungseinrichtungen und dem Unternehmenssektor aufgebaut. Es gibt auch sektorspezifische FuE-Zentren bei Unternehmen (S. 17,18).

x x x x öffentlich oder öffentlich-privat

Die R&D and Innovation Centre for Mobile Communication dienen künftigen kabellosen Kommunikationstechnologien (3G/4G), basierend auf Universitätswissen und industriellem Hintergrund. Ziel ist die Entwicklung von FuE-Zentren in Hungary für mobile Info-Kommunikationstechnologien und Anwendungen, die aufstrebende Softwareindustrie,wachsende Internationalisierung nationaler IT-Unternehmen, innovative Arbeitsplätze und die Anwerbung ausländischer high-tech Unternehmen (S. 18).

x x x Innovation Fund

4.4 IKT-Infrastruktur

4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur

4.7 Etwaige Sonstige

2 Geld Finanzielle Instrumente

Strategische Wissensinstrumente

Finanzierung / Funktion

Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

1 Recht

Quelle: Kovacs, R., Kubeczko, K. und Paier, M. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Budapest Region. Wien: ARC systems research und ZITAnmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

Operative Wissensinstrumente

3 Wissen

Gebäudeinfrastruktur

4 Artefakte

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

Page 61: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

HELSINKI

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

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Initi

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Infra

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Sons

tiges

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

T&E Centre Uusimaa: In jedem T&E Centre gibt es einen Innovation Agent für Patente. Er soll Innovation befördern, die technische und wirtschaftliche Nutzung der Erfindungen unterstützen und über Förderungen informieren (S. 10, 11).

x x x

National Board of Patents and Registration of Finland, the

Foundation for Finnish Inventions, T&E Centres

Innovation Manager Services: Diese Dienste gibt es auf vielen Unicampussen der Region. Sie unterstützen das Suchen nach Erfindungen, schützen Erfindungen und geben Rat zu Patenten und IPRs (S. 22).

x x xFoundation for Fin. Inventions, Nat. Board of Patents and Registration of

Finland, Licentia Ltd., Unis

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige

FiskalischeInstrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge

2.2 Barzuschüsse

Research into Business Programme (TULI Programme): HelsinkiTULI und InnoTULI werden von den Unis in Helsinki und Espoo mit einerm TULI representative gefördert. Das TULI Programm unterstützt die Markteinführung ehemaliger Forschungsprodukte. Hauptzielgruppen sind öffentlich geförderte Forschungsprojekte, Forschungsgruppen und Forscher (S. 23).

x x National Technology Agency of Finland (TEKES)

Stadt Helsinki: Innovation Fund seit Januar 2006 zur Förderung von Projekten der regional innovation strategy (S. 17). x x x Stadt Helsinki 2 Mio. EUR / Jahr

2.3 Risikokapital - BeteiligungenInnofinance Oy: Innofinance Oy ist ein Risikokapitalunternehmen in der Region, das sich auf 5 Technologiefelder konzentriert (Elektronik, IKT, Biotechnologie unhd Energie, Chemische Industrie, Konsumergüter, Medizin, industrielle Produktion) und in KMU´s investiert. (S. 11).

x x x Unis, Städte der Region

2.4 Kredite

2.5 Garantien

2.6 Öffentliche Beschaffung

2.7 Etwaige Sonstige

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)

Helsinki Club: Inoffizieller Think-Tank politischer und regionaler Stakeholder. Den Club leitend ging von der ehemaligen Bürgermeisterin die Initiative zur Innovation Strategy for the Metropolitan Area of Helsinki aus (S. 11).

x x

Culminatum: Entwicklung der Helsinki Metropolitan Area Innovation Strategy in einem Prozess mit über 300 Stakeholdern von 2003-2005 (S. 15, 17, 18). x x

Uusimaa Region: Innovation strategy for the surrounding of Helsinki (S. 21). x x

Metropolitan Strategy regionaler Unis und Polytechnics: Im Jahr 2002 formulierten Unis und Polytechnics eine metropolitane Strategy, um ihre Einbeziehung in Gesellschaft und Wirtschaft zu steigern (S. 21).

x x

High-level committee zwischen der Stadt Helsinki und der University of Helsinki: Ziel ist die Entwicklung und Koordination gemeinsamen Vorgehens und des Einsatzes für hochwertige Ausbildung und Forschung in der Region. Das Kommittee koordiniert Universitätscampusprojekte und Stadtplanung, regelt Wohnungs- und soziale Anliegen von Studenten und befördert Wissenschaftsparks und städtische Forschung (S. 17).

x x

3.2 Partizipationsinstrumente

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen Helsinki Business and Science Park Ltd.: Centre of Expertise of Gene Technology and Molecular Biology, angesiedelt im Viikki Biosciences Campus, Stadt Helsinki (S. 8, 10, 22, 23).

x x

Technopolis Ventures Oy: Centre of Expertise for Adaptive Materials and Microsystems, angesiedelt bei dem Helsinki University of Technology Campus, Stadt Espoo (S. 8, 10, 22, 23).

x x

Technopolis Plc: Centre of Expertise for Logistics, angesiedelt in Aviapolis, Stadt Vantaa (S. 9, 10, 22, 23). x x

Technopolis Ventures Ltd.: Centre of Expertise for Software Product Business, angesiedelt beim Helsinki University of Technology Campus, Stadt Espoo (S. 9, 10, 22, 23). x x

Culminatum Ltd.: Centre of Expertise for Digital Media, Content Production and Learning Services, angesiedelt im Arts and Design Campus, Arabia, Stadt Helsinki (S. 8, 22, 23). x x x

Culminatum Ltd. Oy: Centre of Expertise for Medical and Welfare Technologies, angesiedelt im Helsinki University of Technology Campus, Stadt Espoo (S. 9, 22, 23). x x

3.4 Regionalinitiativen

3.5 Awareness & Marketing

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

Culminatum Ltd.: Wichtiger Intermediär der Regionalentwicklung, ursprünglich zur Umsetzung des Centre of Expertise Programmes in der Region Helsinki eingerichtet. Culminatum setzte dann aber auch Regionalentwicklungsprojekte um sowie das Urban Policy Programme um und trug von 2003-2005 den Prozess zur Entwicklung der Helsinki Metropolitan Area Innovation Strategy mit über 100 Stakeholdern (S. 9).

x x33 Eigentümer. Wichtigste sind

Uusimaa region, Städte Helsinki, Espoo, Vantaa

T&E Centre Uusimaa: In jedem Zentrum gibt es einen Innovation Agent. Zudem ist eine Foresightabteilung in Uusimaa aktiv, die das KIBS-Projekt entwickelte und umsetzte (S. 10, 11).

x Staat Finnland

3.7 Qualifikation (Training)

3.8 Exzellenz

Centres of Excellence in Research 2002-2007: Die Unis der Helsinki Metropolitan Area wickeln diese Programme allein oder mit Partnern anderer Unis ab. Beteiligt sind Applied Microbiology Research Unit, Bio- and Nanopolymers Research Group, Centre for Environmental Health Risk Assessment, Centre of Population Genetic Analyses, Developmental Biology Research Programme, Finnish Research Unit for Mitochondrial Biogenesis and Disease, From Data to Knowledge Research Unit, Helsinki Brain Research Centre, History of Mind Research Unit, Research Programme on Male Reproductive Health, Research Unit of Geometric Analysis and Mathematical Physics, Research Unit on Economic Structures and Growth, Research Unit on Physics, Chemistry and Biology of Atmospheric Composition and Climate Change, Smart and Novel Radios Research Unit (S. 14, 15).

x x x Academy of Finland

Nordic Centre of Excellence Pilot Programme 2002-2007: Unis der Helsinki Metropolitan Area sind Partner in folgenden Nordic Centres of Excellence: Ecological systems in climate change, Impacts of climate change upon the biosphere, Carbon dioxide and methane exchange between the climate system and Nordic ecosystems, Molecular Medicine (2004-2009) (S. 15).

x x Academy of Finland

3.9 Etwaige Sonstige

4.1 Technologiezentren

Helsinki Business and Science Park on biotechnology (S. 11). x x

Art and Design City Helsinki mit der University of Art and Design Helsinki (S. 11). x x

Helsinki Business Campus mit der Helsinki School of Economics und Swedish School of Economics and Business Administration (S. 11). x x

Otaniemi Science Park und Innopoli Business Generator in Espoo mit der Helsinki University of Technology (S. 11). x x

Biomedicum und Technomedicum mit der University of Helsinki on medical sciences and medical and welfare technologies (S. 11). x x x

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

7 Inkubatoren (S. 16). x Stadt HelsinkiCity planning: Stellt Verbindungen zwischen Wissenschaft und Unternehmen her. Dazu dient die `Knowledge-oriented land-use strategy for the Helsinki Region in the 21st Century´ (S. 16).

x Stadt Helsinki

4.3 Forschungszentren

4.4 IKT-Infrastruktur

4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur

The New Science Corridor: Busstrecke verbindet Universitätscampusse (S. 16). x x Stadt Helsinki

4.7 Etwaige Sonstige

Polytechnics x x Stadt Helsinki

Finanzierung / Funktion

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

Quelle: Archut, S., Kubeczko, K. und Paier, M. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Helsinki Region. Wien: ARC systems research und ZITAnmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

Ministry of the Interior, Städte der Region

ca. 1,5-2 Mio. EUR / Jahr von 2003-2006 für alle Zentren in der Region

Gebäudeinfrastruktur

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Strategische Wissensinstrumente

3 Wissen

Operative Wissensinstrumente

4 Artefakte

1 Recht Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

2 GeldFinanzielle Instrumente

Page 62: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

ÖRESUND

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

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Initi

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Infra

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Sons

t.

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige

Fiskalische Instrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge

2.2 BarzuschüsseSkåne Region und HUR: Zuschüsse für Innovation und technologische Entwicklung werden durch die nationale Regierung gefördert und gemanagt. Für einzelne regionale Programme wie INTERREG und ‘Öresund Contracts’, sind Skåne Region und HUR verantwortlich (S. 10).

x x Skåne Region, HUR

2.3 Risikokapital - Beteiligungen

2.4 Kredite

2.5 Garantien

2.6 Öffentliche Beschaffung

2.7 Etwaige Sonstige

Copenhagen County: Management des Fund for Health and Clinical Research (S. 10). x x 3 mio.EUR für 3 Jahre

HUR, Öresund Committee: INTERREG Programme fördern die Öresund Science Region und Öresund University. Fonds fordert Projekteinreichungen, in die aus beiden Teilen des Sunds in ähnlichem Umfang Ressourcen fließen (S. 15).

x xBudget Interreg IIA 19 mio.EUR von 1996-2000 Interreg IIIA 31 mio.EUR von 2000-07 (inclusive EU Gelder)

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)

Öresund Committee: Forum für politischen Dialog und Ausgleich zwischen HUR und Skåne Region zu erzielen, besonders bei TI-Politiken. Das Kommitee managt auch INTERREG-programmes (S. 9).

x x

Greater Copenhague Development Authority (HUR) und Skåne Region: Sie drücken dieZiele der Öresund Region aus und setzen sie um (S. 12). x x

HUR: Entwicklung einer "Regional Innovation & Technology Transfer Strategies and Infrastructures (RITTS)" für Kopenhagen (S. 12). x x

3.2 Partizipationsinstrumente

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen

Universities: Medicon Valley Academy project, Öresund IT Academy, Öresund Food Network and Öresund Environment Academy, Öresund Logistics, Öresund Design, Öresund Nano, Humaniora Öresund (humanities) (S. 10).

x x x xInterreg IIA & IIIA; MEDICON Valley wurde anfangs durch Unternehmen

gefördert

3.4 Regionalinitiativen

Danish ministry VTU, Swedish agency VINNOVA: Das Programm ‘Öresundskontrakterne (Öresund Contracts)’ ist eine Dänisch-Swedische Initiative zur weiteren Entwicklung der Öresund Region. Sie bringt Unternehmen, Unis und Forschungsinstitute der Region zusammen. Vorläufiges Ende war 2004 (S. 14).

x x

3.5 Awareness & Marketing

Copenhagen Tech Transfer Consortium: Vermarktung des dänischen Forschungsaktivitäten des Sunds mit dem Schwerpunkt Biotechnologie (S. 10). x x x Participants from universities,

research, and Copenhagen County

Copenhagen Capacity: Offizielle Agentur von Greater Copenhagen für Auslandsinvestitionen und Start-ups. Sie vermarktet Kopenhagen international, berät und unterstützt ansiedlungswillige, angesiedelte und expansionsfreudige ausländische Unternehmen. Dazu gehören Unternehmensinformationen, Zugang zu einem Beraternetzwerk, Behörden und Unternehmen, Kostenkalkulation und Standortinstrumente, Wissensweitergabe und Betreuung während des Investmentprozesses (S. 10).

x x HUR

Öresund Network: Offizielle Informations- und Marketingeinrichtung der gernzübergreifenden Öresund Region (S. 9). x x Triple-Helix Konsortium

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

Öresund Science Region: Er entwickelt interdisziplinäre Technologien und ist in Angelegenheiten der Regionalentwicklung einbezogen. Regierungsvertreter, Wissenschafter und Industrielle beider Teile des Sunds sind beteiligt. Öresund Science Region unterstützt den Wissenstransfer und hat verschiedene thematische Innovationsnetwerke ins Leben gerufen (S. 10).

x x x Dänemark, Sweden

3.7 Qualifikation (Training)

3.8 Exzellenz

Copenhagen County authority: Eigene Strategie in Themenbereichen wie Gesundheits- und medizinische Forschung. Sie beinhaltet auch besonders die Vermarktung von Forschungsergebnissen und den Aufbau einer kritischen Masse an Institutionen, die an Spitzenforschung beteiligt sind (S. 9).

x x

3.9 Etwaige Sonstige

Gebäudeinfrastruktur 4.1 Technologiezentren

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

4.3 Forschungszentren

4.4 IKT-Infrastruktur

4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur

4.7 Etwaige Sonstige

2 GeldFinanzielle Instrumente

Finanzierung / Funktion

Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

1 Recht

Quelle: Mahroum, S., Kubeczko, K. und Paier, M. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Öresund Region. Wien: ARC systems research und ZITAnmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

Strategische Wissensinstrumente

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur4 Artefakte

Operative Wissensinstrumente

3 Wissen

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

Page 63: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

PRAG

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

at.

Schw

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nkte

Sele

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e re

g. Im

puls

e

Proj

ekt

Prog

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Initi

ativ

e /

Inte

rmed

.

Infra

stru

ktur

Sons

tiges

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige

Fiskalische Instrumente 2.1 Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge

2.2 Barzuschüsse

Czech-Moravian Guarantee and Development Bank (S. 11) x x Eigentümer: Staat (78%), 3 Privatbanken

2.3 Risikokapital - Beteiligungen

2.4 Kredite

Czech-Moravian Guarantee and Development Bank (S. 11) x x Eigentümer: Staat (78%), 3 Privatbanken

2.5 Garantien

Czech-Moravian Guarantee and Development Bank (S. 11) x x Eigentümer: Staat (78%), 3 Privatbanken

2.6 Öffentliche Beschaffung

2.7 Etwaige Sonstige

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)

Technology Centre der Academy of Sciences of the Czech Republic: Regional Innovation Strategy of Prague (RIS) (S. 8, 13) x x 5. RP der EU

Stadt Prag (City Development Section) und Distrikt Pilsen: Bohemian Regional Innovation Strategy (BRIS). Unter breiter Beteiligung wurde die Strategie erarbeitet. Nach Analysen wurden über 500 Personen befragt, um Bedürfnisse und Barrieren zu erfassen. Schlussfolgerungen und Empfehlungen dienten einer SWOT-Analyse und Formulierung von Maßnahmen, Entwicklung von Pilotprojekten. Mit Maßnahmen bedient wird bereits der Aus- und Weiterbildungsbereich, die Infrastruktur für Innovation (Inkubator und IKT-Werkzeuge), der Regional Council for Innovation, die Beobachtung des Innovationssystems (Trendprognose, Überarbeitung strategischer Dokumente, Monitoring und Vergleich), und daInnovationsnetzwerk durch interregionale Kooperation unter BRIS Projektpartnern (S. 13, 14, 15).

x x EU, Ministry of Education, Youth and Sports

3.2 Partizipationsinstrumente

Stadt Prag (City Development Section) und Distrikt Pilsen: Bohemian Regional Innovation Strategy (BRIS). (siehe oben) x x

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen

3.4 Regionalinitiativen

3.5 Awareness & Marketing

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)

Technology Centre of the Academy of Sciences of the Czech Republic: Das Konsortium rechlicher Einheiten (Institute der Academy of Sciences) war Initiator der Bohemian Innovation Strategy. Seine Hauptaufgabe ist das National Information Centre for European Research, Technologietransfer, strategische Studien und Projekte zu Innovation, Regionalentwicklung, innovationsorientierte Projekte für den Strukturfonds (S. 11).

x x x

3.7 Qualifikation (Training)

3.8 Exzellenz

3.9 Etwaige Sonstige

4.1 Technologiezentren

Czech Technical University in Prag: Business Innovation Centre (BIC) ist ein Inkubator für innovative KMU´s besonders im Bereich Machinenbau, electrische und Hoch- und Tiefbau und bietet Start-ups Räumlichkeiten, Laboratorien, Workshops und Beratungsdienste (S. 10, 12).

x x

Ecotechnology centre of ČKD: Bietet Start-ups als Inkubator Räumlichkeiten, Laboratorien, Workshops, Spezialinstrumente und Beratungsdienste (S. 12). x x

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)

Prague business incubator: Infolge des BRIS entstanden (S. 14). x x

4.3 Forschungszentren

4.4 IKT-Infrastruktur

Stadt Prague und individual municipal wards: Introduction of the Internet in public libraries as a consequence of the BRIS (S. 15). x x

4.5 Energieinfrastruktur

4.6 Verkehrsinfrastruktur

4.7 Etwaige Sonstige

Quelle: Chládek, P. und Paier, M. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Prague Region. Wien: ARC systems research und ZIT.Anmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

2 Geld

1 Recht

4 Artefakte

Operative Wissensinstrumente

Strategische Wissensinstrumente

3 Wissen

Finanzierung / Funktion

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

Gebäudeinfrastruktur

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Finanzielle Instrumente

Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

Page 64: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

TORONTO

Akteure der FTI-Politik mit ihren wichtigsten Maßnahmen, gruppiert nach Instrumenten In

tern

at.

Schw

erpu

nkte

Sele

ktiv

e re

g.

Impu

lse

Proj

ekt

Prog

ram

m

Net

zwer

k /

Initi

ativ

e /

Inte

rmed

.

Infra

stru

ktur

Sons

tiges

Financier Budget(nicht akkumulierbar)

1.1 Intellectual Property Rights IPR

1.2 Technische Standards

1.3 Anerkennungsverfahren

1.4 Marktregulierung

1.5 Etwaige Sonstige

2.1 Steuerfreibeträge und SteuerabsetzbeträgeNew Technology Tax Incentive: 100% Abschreibung auf förderungswürdige Kosten aus Aquisitionen intellektuellen Eigentums (Expertise, Techniken, Prozesse und Formeln) (S. 14).

x x

Business Research Institute Tax Credit: 20% erstattbare Steuergutschrift für FuE-Ausgaben, die als Teil eines förderungswürdigen Forschungsinstitusvertrages anfallen. Abzugsfähige Ausgaben sind auch förderungswürdig im Rahmen eines Ontario Innovationssteuerkredits eines kombinierten rückzahlbaren Kredits von 30%

x x

Ontario Research Employee Stock Option Deduction: Tilgt Kapitalertragsteuer auf die ersten CAD 100.000 des zu versteuernden Gewinnanteils der Aktienoption der FuE-Beschäftigten (S. 14).

x x

2.2 BarzuschüsseOntario Research Fund: Dient dem Aufbau von Forschungskapazitäten und der Abstimmung mit der Kanadischen Innovationsstiftung (CFI) auf der Ebene der Provinz (S. 8).

x x Ministerium für Forschung und Innovation der Provinz Ontario

2.3 Risikokapital - BeteiligungenOntario Commercialization Investment Fund: Dient der Einrichtung von Startkapital an Universitäten (S. 13). x x Ministerium für Forschung und

Innovation der Provinz Ontario 25, 4 Mio EUR

2.4 Kredite

2.5 Garantien

2.6 Öffentliche Beschaffung Canada-Ontario Infrastructure Programme: Investment in urbane und ländliche Infrastruktur in Ontario mit Priorität auf innovativer ‘grüner’ kommunaler Infrastruktur(S. 7).

x x x ppp: Ontario, lokale Regierungen, privater Sektor 25, 4 Mio EUR

2.7 Etwaige SonstigeOntario Research Performance Fund: Deckt indirekte Kosten ab, die Forschung in Ontario betreffen (S. 13). x Ministerium für Forschung und

Innovation der Provinz Ontario

3.1 Policy Intelligence (Strategie, Gremien, Evaluierung)Ontario Research and Innovation Council (ORIC): Er berät den Premier und das Ministerium für Forschung und Innovation bei der Entwicklung und Umsetzung einerkoordinierten und umfangreichen Forschungs- und Innovationsagenda (S. 12).

x x

3.2 Partizipationsinstrumente

3.3 Clusternetzwerk-Initiativen Southwestern Ontario Biotechnology Innovation Network (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkGuelp-Waterloo Partnership in Biotechnology (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkGolden Horseshoe Biosciences Network (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkWestern GTA Consortium (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkLondon Cluster Consortium (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkBioDiscovery Toronto (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkYork Biotech (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkGreater Petersborough Area DNA Cluster (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkEastern Lake Ontario Regional Innovation Network (S. 9) x x x öffentlich-privates NetzwerkOttawa Life Sciences Council (Ottawa and Eastern Ontario) (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkNorthern Ontario Biotechnology Initiative (S. 9) x x öffentlich-privates NetzwerkSMART Toronto: Repräsentiert die Interessen der Wirtschaft der Technologieregion x x öffentlich-privates Netzwerk

The Toronto Biotechnology Initiative (TBI): Soll als eines der größten Biotechnologieeinrichtungen das Wachtum der Biotechnologie in der Region stärken (S. 10).

x x

öffentlich-privates Netzwerk; wesentlich unterstützt durch die Stadt Toronto und Kanadische

RegierungenLeading growth firms: Das Programme unterstützt die Entwicklung von Firmennetzwerken durch Managerforen wachstumsstarker Unternehmen der Region

x x x(Regionales) Ministerium für

Forschung und Innovation der Provinz Ontario

Ontario Cancer Research Network: Es identifiziert, wandelt um und testet neue Ideen x x x Ministerium für Forschung und

Innovation der Provinz Ontario3.4 Regionalinitiativen

3.5 Awareness & Marketing

The Greater Toronto Marketing Alliance (GTMA): Fördert die GTA international und stellt Unternehmensinformationen und Standortdienstleistungen bereit (S. 10). x x

ppp: 29 Städte & Regionen, Provinz und Regierungsstellen, Non-Profit-Organisationen und

privaten KörperschaftenToronto Region Research Alliance (TRRA): Ziel ist, die Region zu einem weltweiten Zentrum für Forschung und forschungsintensive Industrien zu machen durch die Kapazitätsausweitug öffentlicher und privater Forschung, die Steigerung der Vermarktung von Forschung und die Ansiedlung forschungsintensiver Unternehmensowie den Ausbau ansässiger Forschungskapazitäten (S. 8).

x x

3.6 Service (Information, Beratung, Transfer)Ontario Research Commercialization Programme: Unterstützt Universitäten, Akademien und Krankenhäuser bei Erfindungen mit kaufmännischen Mitteln und wirbt Startkapital an (S. 13).

x x Ministerium für Forschung und Innovation der Provinz Ontario 19 Mio EUR für 4 Jahre

City of Toronto Economic Development Centre: "Enterprise Toronto" stellt Informationen, Dienste und Programme bereit, die auf die Bedürfnisse der städtischen Unternehmer zugeschnitten sind (S. 10)

x x x Öffentlich-private Allianz

The Toronto City Summit Alliance (TCSA): Kümmert sich um künftige Herausforderungen Torontos wie die Ausdehnung der wissensbasierten Industrie, geringe ökonomische Integration von Migranten, Verfall von Infrastruktur und finanzierbares Wohnen (S. 11).

x x

3.7 Qualifikation (Training)

Ontario Distinguished Researcher Awards (S. 13). x x Ministerium für Forschung und Innovation der Provinz Ontario

40% der Infrastrukturkosten der Wissenschafter Kanadischer

Forschungslehrstühle und jenen, die CFI-Förderung erhalten

Premier’s Research Excellence Awards: Werben Studentem im Aufbaustudium an, um hervorragende Forscher zu unterstützen (S. 13). x x Ministerium für Forschung und

Innovation der Provinz Ontario

Ontario Research and Development Challenge Fund (ORDCF): Beteiligt sich an Kosten von Angestellten v. a. in Wissenschaft und Technologie (S. 13). x x

Access to Opportunities Programme: Steigert Einschreibungen in Wissenschafts- und Ingenieursfakultäten (S. 13). x x Ministerium für Forschung und

Innovation der Provinz Ontario

3.8 Exzellenz

Ontario Centers of Excellence Programme: 4 harte Wissenschaftszentren helfen Forschern bei der Markteinführung von Erfindungen (S. 8, 13). x Ministerium für Forschung und

Innovation der Provinz Ontario

Toronto Region Research Alliance (TRRA): Ziel ist, die Region zu einem weltweiten Zentrum für Forschung und forschungsintensive Industrien zu machen durch die Kapazitätsausweitug öffentlicher und privater Forschung, die Steigerung der Vermarktung von Forschung und die Ansiedlung forschungsintensiver Unternehmensowie den Ausbau ansässiger Forschungskapazitäten (S. 8).

x x

3.9 Etwaige Sonstige

Gebäudeinfrastruktur 4.1 Technologiezentren

4.2 Dienstleistungszentren (z.B. Gründerzentren)City of Toronto: Das Toronto Business Development Centre ist ein Inkubator, der Räumlichkeiten, Qualifizierungsmaßnahmen, Beratung und sonstige Dienstleistungen anbietet (S. 10).

x x x öffentlich-privates Netzwerk

4.3 Forschungszentren

4.4 IKT-Infrastruktur

4.5 EnergieinfrastrukturCanada-Ontario Infrastructure Programme: Investment in urbane und ländliche Infrastruktur in Ontario mit Priorität auf innovativer ‘grüner’ kommunaler Infrastruktur(S. 7).

x x x ppp: Ontario, lokale Regierungen, privater Sektor 25, 4 Mio EUR

4.6 Verkehrsinfrastruktur Canada-Ontario Infrastructure Programme: Investment in urbane und ländliche Infrastruktur in Ontario mit Priorität auf innovativer ‘grüner’ kommunaler Infrastruktur(S. 7).

x x x ppp: Ontario, lokale Regierungen, privater Sektor 25, 4 Mio EUR

4.7 Etwaige SonstigeOntario Innovation Trust (OIT): Mehrheit des Treuhandfonds wird für harte Wissenschaftsinfrastruktur an Universitäten / Krankenhäusern / Forschungsinstituten verwendet (S. 13).

x x

The Toronto City Summit Alliance (TCSA): Kümmert sich um künftige Herausforderungen Torontos wie die Ausdehnung der wissensbasierten Industrie, geringe ökonomische Integration von Migranten, Verfall von Infrastruktur und finanzierbares Wohnen (S. 11).

x x x

Gesetze & Richtlinien & Verordnungen

Fiskalische Instrumente

1 Recht

2 Geld

Finanzielle Instrumente

Finanzierung / Funktion

Medium Typen von Politik-instrumenten

Orientierung geben Art der Maßnahme

Quelle: Mahroum, S. und Paier, M. (2006): International Comparison of Urban Technology and Innovation Policy – Report on the Toronto Region. Wien: ARC systems research und ZITAnmerkungen: Seitenzahlen in der Tabelle beziehen sich auf die angegebene Quelle; ppp = Public-Private Partnership

4 Artefakte

Strategische Wissensinstrumente

Operative Wissensinstrumente

Gebäudeinfrastruktur verbunden mit

Wissensinfrastruktur

Leitungs-, Verkehrsinfrastruktur

3 Wissen

Page 65: Internationaler Vergleich von Innovationssystemen und … · Im Vergleich mit den meisten Fallstudien in Europa ist der Einfluss der F&E-durchführenden Unternehmen bei der Gestaltung

systems research, Austrian Research Centers GmbH – ARC, A-1220 Wien T: +43(0)50550-4500 F : +43(0)50550-4599 [email protected] www.systemsresearch.ac.at

ZIT Zentrum für Innovation und Technologie GmbH, A-1010 Wien

T: +43-1-960 90/86165 F: +43-1-96090-86587 [email protected] www.zit.co.at