Engagementplattformen im Vergleich

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Engagementplattformen Eine Studie zu verschiedenen Typen und dem Marktumfeld in Deutschland

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In dieser Studie zeigt das betterplace lab wie verschiedene Typen von Online-Engagement-Plattformen funktionieren.

Transcript of Engagementplattformen im Vergleich

Page 1: Engagementplattformen im Vergleich

Engagementplattformen!

Eine Studie zu verschiedenen Typen und dem Marktumfeld!

in Deutschland!

Page 2: Engagementplattformen im Vergleich

Inhalt!

Lessons Learned: wichtigste Erkenntnisse!

Ausgangslage!

Merkmale von Engagementplattformen!

Engagement-Plattform-Typen!

Sonstige CSR-Online-Angebote dt. Unternehmen!

betterplace.org: Erfahrungen, Technologie, Notwendigkeit!

Page 3: Engagementplattformen im Vergleich

•  Engagementförderung von Unternehmen findet vermehrt über das Internet und partizipative Engagement-Plattformen statt.!

•  Bei auschließlich markenbezogenen Engagement-Plattformen muss sich das entsprechende Unternehmen aktiv mit weiteren Ressourcen einbringen, über die bloße Bereitstellung der Plattform hinaus (gestütztes Engagement ist besonders bei Spendenaufrufen wichtig). !

•  Ungestützte, markennahe Engagement-Plattformen funktionieren meist nicht. Besucher fragt sich: „Warum soll ich mich engagieren, wenn das große Unternehmen selbst nicht mit anpackt?“!

•  Soziale Initiativen sind überfordert ihre eigene Geschichte öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Deshalb ist redaktionelle Unterstützung (Storytelling) wichtig, da sie zu qualitativ hochwertigeren, leichter konsumierbaren Inhalten und mehr Emotionalität führt. Erfolge können so fokussierter kommuniziert werden.!

Lessons Learned: wichtigste Erkenntnisse (1/3)!

Page 4: Engagementplattformen im Vergleich

•  Werden viele Engagementmöglichkeiten angeboten, ist eine intuitive, einfache Nutzerführung erfolgsentscheidend. Es besteht die Gefahr, dass der Nutzer überfordert ist.!

•  Keine der bestehenden Plattformen wirbt damit, nur besonders qualitativ hochwertige und innovative Initiativen zu präsentieren: Dies könnte ein USP sein, da die Vorauswahl den Besuchern der Plattform Orientierung bietet und Komplexität reduziert.!

•  Engagementförderung wird Erlebniskatalysator: Statt Kunden Top-Down mit Marketing-Botschaften passiv zu „berieseln“, hilft das Unternehmen den Menschen, ihre eigenen Wünsche zu realisieren („DIY-Philanthropie“).!

•  Capacity-Building und andere nicht rein monetäre Unterstützungsmaßnahmen für Initiativen führen zu mehr Glaubwürdigkeit.!

•  Vorteil bei eigenständigen (markenfernen) Plattformen: Höhere Authentizität und Glaubwürdigkeit. !

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Lessons Learned: wichtigste Erkenntnisse (2/3)!

Page 5: Engagementplattformen im Vergleich

•  Bislang gibt es nur sehr wenige Plattformen, die erfolgreich mehrere Engagementformen (Geld- und Sachspenden, Volunteering) anbieten. Einige Plattformen, die dies am Anfang gemacht haben (change.org, Helpedia) sind später dazu übergegangen sich auf eine Engagementform zu spezialisieren. Auch betterplace.org (welches mit allen drei Engagementformen gestartet ist) hat sich die ersten 4 Jahre stark auf Spenden konzentriert und ist erst jetzt dabei die Basisfunktionalität „Volunteering" und "Sachspenden" zu erweitern. !

•  Der Versuch Engagementplattformen mit Gaming-Elementen zu verbinden, ist bislang ebenfalls noch nicht erfolgreich gewesen, da die meisten Plattformen keine wirkliche Community bilden und es sich für Besucher nicht lohnt an ihrem Profil zu arbeiten. Wer arbeitet daran, eine Krone zu bekommen, wenn niemand sie sieht? Dagegen funktionieren auf einzelnen Websites „Hall of Fames“ mit herausragenden Engagierten.!

Lessons Learned: wichtigste Erkenntnisse (3/3)!

Page 6: Engagementplattformen im Vergleich

Ausgangslage!

Warum partizipative Engagement-Plattformen? !

•  Weil dort viele Menschen erreicht werden (Viralität)!

•  Weil die Menschen unkompliziert mitmachen können (Crowdsourcing)!

•  Weil Abbildung und Abwicklung von Interaktionen einfach ist (Visualisierung)!

Page 7: Engagementplattformen im Vergleich

Klare Tendenz: Immer mehr Menschen!

heute!

CSR- und Engagement- Plattformen!

lessons learned!

???!

morgen!2000!

engagieren sich (auch) online!

Page 8: Engagementplattformen im Vergleich

Merkmale von Engagement-Plattformen!

eine Engagement-möglichkeit!

viele Engagement-möglichkeiten!

offen! geschlossen!

Fokus! Marktplatz!

viel Redaktion! wenig Redaktion!

eigenständig! markennah!

ungestütztes Engagement!

gestütztes Engagement!

nur Geldspenden oder nur Petitionen möglich!

Sach-, Zeit-, Geldspenden, Corp. Volunteering,Expertise!

jede Organisation kann sich anmelden!

ein Player, ein Thema!

professionellesStorytelling!

NGO odereigene Marke!

Menschen engagieren sich „von allein“!

Organisationen vorausgewählt!

Plattform mit verschiedenen Themen und Initiativen!

Statische Plattform / User-generated!

Teil der Corporate Identity / Corporate Design!

Anreize durch Unternehmen (Geld u.ä.)!

Page 9: Engagementplattformen im Vergleich

Engagement-Plattform-Typen!

Typ „Viel Geld, viel PR“!

•  Unternehmen tritt über PR in den Vordergrund (markennah)!

•  offen für fast alle NGOs und privaten, sozialen Initiativen!

•  NGOs müssen Unterstützer mobilisieren und Stimmen sammeln!

•  NGOs mit den meisten Stimmen bekommt vom Unternehmen Geld (wenig Engagementmöglichkeiten für Außenstehende, gestütztes Engagement)!

•  weit verbreitete Form der Engagementförderung durch Unternehmen!

•  partizipativ, aber nicht innovationsfördernd!

•  Teilnehmer (NGOs) sind Partizipationstreiber (weil sie Stimmen brauchen)!

Page 10: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!Beispiel: Pepsi Refresh!

http://www.refresheverything.com/ !

Page 11: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Pepsi Refresh (USA. Kanada)!

•  seit 2010!

•  20 Mio. US$ jährlich an NGOs und Privatinitiativen (größter Wettbewerb seiner Art)!

•  jährlich dreistelliger Millionenbetrag für Marketing!

•  offen, aber Qualitätsmanagement der NGOs durch GlobalGiving!

•  NGOs sammeln Stimmen, jene mit den meisten bekommen Geld!

•  positiver sozialer Impact (auch kollateral: Reichweite der NGOs erhöhte sich im Zuge des Wettbewerbs)!

•  Steigerung der Reichweite (18 Mio. Web-Besucher, fb-Zuwachs)!

•  starke Medienresonanz, aber keine Auswirkung auf Verkaufszahlen !

Page 12: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Link: https://apps.facebook.com/chasecommunitygiving/ !

Beispiel: Chase Community Giving!

Page 13: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Chase Community Giving (USA)!

•  seit 2009!

•  von American Bank & JP Morgan !

•  offen!

•  5 Mio. US$ jährlich für NGOs mit den meisten Stimmen (100 NGOs bekommen je 25.000 US$)!

•  Expertenkommittee wählt aus den Gewinnern einen Über-Gewinner (bekommt 500.000 US$).!

•  2,9 Millionen facebook-likes!

Page 14: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Link: https://www.facebook.com/fordfocus?sk=app_162456890471414 !

Beispiel: Ford Focus Global Drive!

Page 15: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Ford Focus Global Drive (global)!

•  facebook-Wettbewerb 2011!

•  10.000 US$ für die jeweilige Lieblings-NGO der 40 Teilnehmer mit den meisten Stimmen!

•  offen aber aufwändige Prüfung der Bewerber und ihrer NGOs!

•  Stimmen waren nur scheinbar entscheidend (Frustration weil Ford sich gegen Top 40 Teilnehmer entschieden hat)!

•  PR-Druck für Teilnehmer hoch (sehr markennah)!

•  Ständige Aufrufe, seine Stimme abzugeben anstrengend für Teilnehmer und Aufgerufene!

•  366.000 facebook fans!

Page 16: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Link: https://www.ing-diba.de/ueber-uns/fairantwortung/dibadu-und-dein-verein/ !

Beispiel: DiBaDu und Dein Verein!

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Page 17: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

DiBaDu und Dein Verein (D)!

•  jeder gemeinnützige Verein kann mitmachen!

•  niedrigschwellige Anmeldung!

•  1.000 Vereine mit den meisten Stimmen bekommen je 1.000 €!

•  ca. 30.000 Anmeldungen!

•  intensive Aktivierung durch Mailings und Anzeigenkampagne!

•  keine facebook-Integration!

Page 18: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Link: http://www.dm-drogeriemarkt.de/cms/servlet/segment/de_homepage/initiativen/ideen_initiative_zukunft/ !

Beispiel: Ideen Initiative Zukunft!

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Page 19: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Ideen Initiative Zukunft (D)!

•  seit 2009!

•  Veranstalter: dm und Deutsche Unesco Kommission!

•  offen: 4.500 Vereine, Schulklassen, Familien, Privatpersonen, etc. bewerben sich, Jury nominiert .800 Bewerber!

•  600.000 Kunden stimmen in Filialen ab, Projekte präsentieren sich dort (Verknüpfung mit PoS)!

•  1,5 Millionen Euro Gewinn-Budget: 1. Preis 1.000 Euro, 2. Preis 250 Euro. Sonderpreis: Auszeichnung durch Unesco in Paris!

•  Initiative gewinnt Dt. Nachhaltigkeitspreis!

•  Ein Thema: Nachhaltigkeit!

•  5.800 facebook fans!

Page 20: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Link: http://www.tesa.de/consumer/zeichen_kleben !

Beispiel: Tesa Zeichen kleben!

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Page 21: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Tesa Zeichen kleben (D)!

•  seit 2011!

•  Thema: Ressourcenschonung (passend zur Tesa Öko-Produktpalette)!

•  Gewinn-Budget: 50.000 € für jene Projekte mit den meisten Stimmen (max. 5.000 € pro Projekt)!

•  relativ offen, auch Privatpersonen etc. erlaubt, minimale Prüfung der Projekte!

•  37.000 Stimmen, 81 teilnehmende Projekte !

•  Stimmenabgabe leicht manipulierbar!

•  4.000 facebook fans!

Page 22: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Viel Geld, viel PR“!

Lessons Learned!

•  viel Preisgeld zieht viele Bewerber an!

•  Gewinnwahrscheinlichkeit darf nicht zu niedrig sein: Zwar vergab die INGDiba nur 1.000 € pro Gewinner – aber 1.000 Vereine konnten gewinnen.!

•  Stimmenaktivierung über facebook u.ä. führt schnell zu Frustration bei denen, die zur Stimmenabgabe aufgerufen werden (Inflation der Votings)!

•  Niedrigschwelligkeit und Einfachheit für Teilnehmer wichtig (Negativbeispiel Ford Global Drive)!

•  Langfristiger Impact und Imagegewinn nur bei langfristigem (mehrjährigem) Engagement!

•  Webseite dient als Showcase und Abwicklungstool!

•  facebook meist integraler Bestandteil!

Page 23: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Junge Leute packen´s an“!

Eigenschaften!

•  Unternehmen als Treiber!

•  markennah und eigene Dachmarke!

•  Zielgruppe (Fokus): Jugendliche mit eigenem Engagement/Projekt!

•  Gesamtbudget relativ hoch, wird in vielen kleinen Einzelförderungen ausgeschüttet (gestütztes Engagement)!

•  Bewerbungen online!

•  Zusätzlich zu Geld werden Teilnehmer inhaltlich unterstützt(Workshops, Coachings, etc.)!

•  Engagementmöglichkeiten für Nicht-Teilnehmer gering!

Page 24: Engagementplattformen im Vergleich

Beispiel: o2 Think Big!

o2 Think Big!

Link: http://www.o2thinkbig.de/ !

Typ „Junge Leute packen´s an“!

Page 25: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Junge Leute packen´s an“!o2 Think Big (EU)!

•  europäische markennahe Dachmarke zur Förderung jugendlichen Engagements in der Nachbarschaft (Themenfokus)!

•  2010 bis 2015!

•  etwa 5 Mio. € Budget pro Jahr für Deutschland (30% Marketing, 70% Projekte)!

•  weitere Think Big-Länder: Tschechien, UK, Irland.!

•  2011: über 500 Projekte realisiert, 10.000 Jugendliche erreicht.!

•  Jugendliche bekommen 400€ für Umsetzung der Idee, örtliche NGOs bekommen 600€ für Betreuung der Jugendlichen.!

•  Inhaltliche Unterstützung (Coachings, Workshops, etc.)!

•  Corporate-Volunteering auf Plattform integriert!

•  1.900 facebook fans (D)!

Page 26: Engagementplattformen im Vergleich

Link: http://www.orangerockcorps.co.uk/ !

Typ „Junge Leute packen´s an“!Beispiel: Orange RockCorps!

Page 27: Engagementplattformen im Vergleich

Orange RockCorps (EU)!

•  Jugendliche arbeiten 4 Stunden für einen sozialen Zweck, dafür bekommen Sie Tickets für ein spezielles Konzert Event (Lady Gaga u.ä.).!

•  Partner: Blackberry und 4Music (TV-Sender)!

•  in USA, Frankreich und UK!

•  80.000 Registrierungen, 21.000 Volunteers, 420 involvierte NGOs !

•  Kaum User-Generated Content!

•  25.000 facebook fans (UK)!

Typ „Junge Leute packen´s an“!

Page 28: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Junge Leute packen´s an“!

Link: http://www.duhastdiemacht.de/ !

Beispiel: Du hast die Macht!

Page 29: Engagementplattformen im Vergleich

Du hast die Macht (D)!

•  politische Plattform für Jugendliche!

•  finanziert durch Bosch-Stiftung, UFA und MTV!

•  themenorientiert / Infoportal / verschiedene Blogs!

•  wird redaktionell intensiv gepflegt!

•  Engagementmöglichkeiten (nur zum Teil gestützt durch kleine Wettbewerbe)!

•  2.500 facebook fans!

•  ungestütztes Engagement!

Typ „Junge Leute packen´s an“!

Page 30: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Junge Leute packen´s an“!

Link: http://www.dosomething.org/grants/seedgrants !

Beispiel: DOsomething.org!

Page 31: Engagementplattformen im Vergleich

DoSomething.org (USA)!

•  offen: Jugendliche unter 25 Jahre reichen unkompliziert Idee ein (ca. 50 pro Woche)!

•  pro Woche wird eine Idee mit 500 US$ gefördert!

•  Jugendliche organisieren sich in Clubs vor Ort!

•  fast 200.000 fb-fans, über 400.000 twitter follower!

•  erreichen 11 Millionen Jugendliche jährlich!

•  unterstützende Unternehmen bleiben im Hintergrund!

Typ „Junge Leute packen´s an“!

Page 32: Engagementplattformen im Vergleich

Lessons Learned!

•  wenig Geld kann zu viel Engagement bei Jugendlichen führen!

•  Prozess muss niedrigschwellig und einfach sein!

•  Unterstützung über Geld hinaus steigert Glaubwürdigkeit!

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Typ „Junge Leute packen´s an“!

Page 33: Engagementplattformen im Vergleich

Eigenschaften!

•  Unternehmen präsentieren und wählen unterstützenswerte Initiativen aus (geschlossen)!

•  markennah!

•  Auswahl der Initiativen relativ groß!

Typ „Firmen als Mittler“!

Page 34: Engagementplattformen im Vergleich

Link: https://www.facebook.com/membersproject !

Typ „Firmen als Mittler“!Beispiel: American Express Members Project!

Page 35: Engagementplattformen im Vergleich

American Express Members Project (USA)!

•  viele Engagementmöglichkeiten (Spenden, Volunteeren, Voten)!

•  2007: mit Voting gestartet, um 1,2 Mio. US$ an 6 NGOs zu verteilen!

•  dann auch Volunteering und Spenden möglich. !

•  gestützt durch Anreiz: Spender und Volunteers bekommen Bonuspunkte auf AmEx-Karte, die sie spenden oder für eigene Zwecke ausgeben können.!

•  Über spezielle Apps können Teilnehmer ihre Geschichte einfacher verbreiten.!

•  Ursprünglich über eigene Plattform, jetzt nur noch über facebook (780.000 fans)!

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Typ „Firmen als Mittler“!

Page 36: Engagementplattformen im Vergleich

Link http://www.payback.despendenwelt!

Typ „Firmen als Mittler“!Beispiel: Payback Spendenwelt!

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Page 37: Engagementplattformen im Vergleich

Payback Spendenwelt (D)!

•  Bonuspunkte für soziale Zwecke statt für Tischstaubsauger!

•  1 Punkt = 1 Cent!

•  seit 2009!

•  ungestützt, aber Reichweite durch Newsletter: 3 bis 4 Millionen!

•  etwa 1 Mio. € Punkte-Spenden pro Jahr durch 200.000 Spender!

•  Spendenpool: Man kann auch offline spenden und Geld geht in einen kuratierten Projekte-Pool (etwa 50% spenden in Pool). Reduzierte Komplexität im Vergleich zu konkreten Projekten.!

•  Painless Giving, weil Punkte nicht direkt Geldverlust bedeuten!

•  720 facebook-Fans!

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Typ „Firmen als Mittler“!

Page 38: Engagementplattformen im Vergleich

Link: http://www.land-der-ideen.de/de !

Typ „Firmen als Mittler“!Beispiel: Land der Ideen!

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Page 39: Engagementplattformen im Vergleich

Land der Ideen!

•  markennah (Deutsche Bank)!

•  staatliche Initiative (Bundesministerium für Bildung und Forschung)!

•  ungestütztes Engagement!

•  Misserfolg (weil keine Anreize gesetzt wurden)!

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Typ „Firmen als Mittler“!

Page 40: Engagementplattformen im Vergleich

Lessons Learned!

•  gestütztes Engagement bietet hohen Anreiz zum Mitmachen!

•  durch Painless Giving geht Engagement (Spenden) leicht von der Hand!

•  wenig facebook-Fans bedeuten nicht unbedingt geringes Engagement (nicht-facebook-Zielgruppe bei der Spendenwelt)!

•  Alternativen mit reduzierter Komplexität wichtig!

•  keine Anreize – kein Engagement!

Typ „Firmen als Mittler“!

Page 41: Engagementplattformen im Vergleich

Eigenschaften!

•  Meta-NGO bietet offenen Marktplatz für viele Projekte!

•  eigenständig (Unternehmenskooperationen wichtig, bleiben aber im Hintergrund)!

•  Auswahl der Projekte groß!

•  ungestütztes Engagement!

Typ „Marktplatz“!

Page 42: Engagementplattformen im Vergleich

Link: http://www.donorschoose.org/ !

Typ „Marktplatz“!Beispiel: DonorsChoose!

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Page 43: Engagementplattformen im Vergleich

DonorsChoose (USA)!

•  Plattform für Direktspenden an öffentliche Schulen!

•  seit 2000 100 Mio. US$ für 300.000 Projekte an 50.000 Schulen weitergeleitet.!

•  1 Mio. Spender!

•  freiwilliges Trinkgeld für DonorsChoos als Betreiber der Plattform möglich (89% der Spender geben Trinkgeld)!

•  viele verschiedene Unternehmen als Kooperationspartner (im Hintergrund) für Matching-Funds, Gutscheine, etc.!

•  Fokus auf Bildung!

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Typ „Marktplatz“!

Page 44: Engagementplattformen im Vergleich

Weitere Plattformen dieser Art!

•  betterplace.org!

•  Global Giving!

•  Just Giving!

•  Give India!

•  Greater Good South Africa!

•  ...!

Typ „Marktplatz“!

Page 45: Engagementplattformen im Vergleich

Portal gegr. Volumen justgiving.com 1999 > 770 Mio. US$ fristgiving.com 2003 > 1 Mrd. US$ razoo.com 2006 > 51 Mio. US$ networkforgood.org 2001 > 530 Mio. US$ kiva.org 2005 > 248 Mio. US$ kickstarter 2009 > 100 Mio. US$ donorschoose.org 2000 > 90 Mio. US$ globalgiving.org 2002 > 51 Mio. US$ betterplace.org 2007 > 7 Mio. US$

Typ „Marktplatz“!

Übersicht Spendenvolumen!

Page 46: Engagementplattformen im Vergleich

Lessons Learned!

•  bei ungestütztem Engagement müssen NGOs die Spender aktivieren!

•  kleine NGOs und Initiativen können sich einfach präsentieren (gleichberechtigt neben „den Großen“)!

•  große Auswahl für Spender!

•  Redaktion oder Kuration bringt Fokus in die Auswahl, reduziert Komplexität!

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Typ „Marktplatz“!

Page 47: Engagementplattformen im Vergleich

Eigenschaften!

•  Fundraising-NGO konzentriert sich auf ein Thema!

•  sammelt Geld und leitet es an andere NGOs vor Ort weiter!

•  professionelles Storytelling (viel Redaktion)!

•  eigenständiges, junges Auftreten!

•  authentisch durch Transparenz!

•  kooperierende Unternehmen bleiben im Hintergrund!

Typ „Fundraisingplattform mit Fokus“!

Page 48: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Fundraisingplattform mit Fokus“!

Link: http://www.charitywater.org/ !

Beispiel: charity: water!

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Page 49: Engagementplattformen im Vergleich

charity: water (USA)!

•  seit 2006 (Gründung) 40 Mio. US$ für 4000 Projekte gesammelt (2 Mio. Menschen mit Trinkwasser versorgt)!

•  sammelt nur Geld, andere Partner-NGOs arbeiten vor Ort.!

•  sehr professionelles Storytelling, aufwändige Foto- und Videotechnik!

•  für laufende Kosten wird separat gesammelt (meist Promi-Events)!

•  exzellente multimediale Nutzung von social media (216.000 fb-likes)!

•  sehr transparent (Geschäftsberichte, Live-Bohrungen, Failures)!

•  verbreitet konsequent Erfolgsgeschichten. Dankesvideo-Botschaften an herausragende Spender!

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Typ „Fundraisingplattform mit Fokus“!

Page 50: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Fundraisingplattform mit Fokus“!

Link: http://www.vivaconagua.org/ !

Beispiel: Viva con Aqua!

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Page 51: Engagementplattformen im Vergleich

Viva con Aqua (D)!

•  2005 von FC St. Pauli Spieler Benjamin Adrion gegründet!

•  überführt Coolness des Vereins konsequent auf junge Zielgruppe!

•  Themenfokus: Wasser!

•  Social Media wird genutzt (10.000 facebook-Fans), aber offline wird die Zielgruppe noch gezielter erreicht (auf Konzerten, Festivals, Fußballspielen, u.ä.)!

Typ „Fundraisingplattform mit Fokus“!

Page 52: Engagementplattformen im Vergleich

Lessons Learned!

•  Themen-Fokus bietet einfachen Zugang. Thema schließt aber auch niemand aus (Wasser betrifft jeden)!

•  auch junge Menschen lassen sich zu Engagement motivieren!

•  Storytelling ist wichtiges Erfolgsfeedback: Unterstützer sehen, was mit ihrem Engagement erreicht wird.!

•  Um Online-Potential nutzen zu können, müssen Transparenz und Partizipationsmöglichkeiten Teil der Strategie sein.!

•  Nicht die Zielgruppe kommt zur NGO, sondern die NGO muss die Zielgruppe an ihren Orten abholen.!

Typ „Fundraisingplattform mit Fokus“!

Page 53: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Staat“!

Eigenschaften!

•  staatliche und nicht-staatliche non-Profits bündeln (markenfern, wirkt oft „seriös“ und unabhängig)!

•  parteipolitische Entscheidungen spielen eine Rolle!

•  kostenintensive Kommunikationsplattformen!

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Page 54: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Staat“!

54 Link: http://www.engagiert-in-deutschland.de !

Beispiel: Engagiert in Deutschland!

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Page 55: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Staat“!

Engagiert in Deutschland (D)!

•  Informations- und Vernetzungsplattform für Engagement!

•  sammelt lokale Anlaufstellen und bundesweite Adressen für Freiwillige!

•  Mischung aus redaktionellen Beiträgen, Community-Beiträgen und Info-Sammlungen zum Thema Engagement!

•  ungestütztes Engagement, zwei Admins!

•  Usability: Unübersichtlich, User werden nicht „abgeholt“, sehr wenig Aktivität!

•  kostenintensiv (im 7-stelligen Bereich)!

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Page 56: Engagementplattformen im Vergleich

Typ „Staat“!

Link: http://www.engagement-global.de/startseite.html !

Beispiel: Engagement Global!

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Page 57: Engagementplattformen im Vergleich

Engagement Global (D)!

•  Vernetzungs- und Informationsplattform (seit Jan. 2012)!

•  ungestütztes Engagement !

•  staatliche Inititative (BMZ), 140 Planstellen!

•  viele Engagementmöglichkeiten!

•  gute Informationsarchitektur: Engagement-Interessierte werden direkt mit der Frage „Wer kann was tun?“ abgeholt.!

•  über einen „Engagement-Kompass“ bekommt man in drei Schritten zugeschnittene Möglichkeiten zum Engagement!

•  soll zentrale Anlaufstelle für EZ-Engagement sein.!

•  keine Community!

Typ „Staat“!

Page 58: Engagementplattformen im Vergleich

Lessons Learned!

•  bisher hat keiner der staatlichen Plattformen wirkliche Erfolge zeigen können!

•  viele der Plattformen sind nicht aus der Sicht der Nutzer gedacht, sondern bilden institutionelle Logiken ab!

•  Community Angebote funktionieren nicht als Selbstzweck!

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Typ „Staat“!

Page 59: Engagementplattformen im Vergleich

Ausprägung: Crowdfunding-Plattformen!

•  innovationsgetrieben!

•  vor allem Kulturprojekte (große Auswahl)!

•  ungestützt (aber man bekommt meist etwas für sein Engagement, etwa eine CD von dem Album, das finanziert werden soll)!

•  eigenständiger offener Marktplatz (ohne Unternehmensunterstützung)!

•  kaum Redaktion durch Markplatzbetreiber, aber durch „Aussteller“!

Typ „Frei von Firmen“!

Beispiele!

•  Kickstarter (USA)!

•  StartNext (D)!

Page 60: Engagementplattformen im Vergleich

Ausprägung: Petitionsplattformen!

•  Engagement = Unterschrift!

•  Aufruf zu Engagement erfolgt meist viral über social media!

•  „10-Sekunden-Engagement“ (es dauert nur wenige Klicks, eine Petition gegen Walfang, Internetzensur oder Kinderarbeit zu zeichnen)!

•  Themenauswahl!

•  eigenständig, Redaktion durch Plattform !

Typ „Frei von Firmen“!

Beispiele!

•  Avaaz (global)!

•  one.org (USA & D)!

•  moveOn.org (USA)!

Page 61: Engagementplattformen im Vergleich

Ausprägung: Aktionsplattformen!

•  eigenständiger, offener Marktplatz!

•  Privatpersonen werden zu Fundraisern!

•  Privatpersonen rufen im eigenen Netzwerk (Freunde, Bekannte, Kollegen) dazu auf, für eine NGO / ein Projekt zu spenden.!

•  Oft veranstaltet der Fundraiser eine Aktion dafür („Ich laufe einen Marathon, wenn ihr hier 5000 € für krebskranke spendet“)!

•  Auswahl an sozialen Projekten!

Typ „Frei von Firmen“!

Beispiele!

•  JustGiving (USA)!

•  FirstGiving (USA)!

•  betterplace (D)!

Page 62: Engagementplattformen im Vergleich

Ausprägung: Mikrokreditplattformen!

•  eigenständiger, offener Marktplatz!

•  Privatpersonen engagieren sich, indem sie Kredite an Kleinunternehmer in Entwicklungsländer vergeben („Jobs statt Aid")!

•  innovationsgetrieben!

•  Qualitätsmanagement durch Mikrofinanzinstitutionen vor Ort.!

•  Erfolg kam auch durch Medienresonanz!

Typ „Frei von Firmen“!

Beispiele!

•  Kiva.org (USA)!

•  Zafén (Haiti)!

Page 63: Engagementplattformen im Vergleich

Sonstige CSR-Online-Angebote dt. Unternehmen!

Bislang wenig Überzeugendes zu Engagement-Förderung im Netz, die meisten Online-Angebote richten sich direkt an Zielgruppen:!

Eine Auswahl:!

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! ! ! !!

•  klassisch: Wettbewerbe (hier für Medienkompetenz) (D) !

•  praktischer Service: Kinderbetreuungs-Plattform (CH)!

•  interaktive Lernplattform für Eltern, Lehrer & Schüler zu Sicherheit im Straßenverkehr (UK)!

•  Online-Spiele und Offline-Aktionen MobileKids (UK)!

Page 64: Engagementplattformen im Vergleich

Sonstige CSR-Online-Angebote dt. Unternehmen!

Link: http://www.myfinancecoach.de/ !

Beispiel: My Finance Coach!

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Page 65: Engagementplattformen im Vergleich

Sonstige CSR-Online-Angebote dt. Unternehmen!

My Finance Coach!

•  Von Allianz, McKinsey und Grey gestartet, heute eine eigenständige Stiftung mit Partnern und Unterstützern!

•  Finanzkompetenz und Businesskultur für 11-15 Jährige!

•  Onlinespiele und -kurse, Wettbewerbe, Materialien !

•  400 Freiwillige Coaches aus 12 Unternehmen, 100 Lehrer im Online-Kurs, fast 50.000 Schüler erreicht!

•  eigenständig!

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Page 66: Engagementplattformen im Vergleich

Sonstige CSR-Online-Angebote dt. Unternehmen!

Lessons Learned!

•  wenige Unternehmen vermitteln langfristig Engagement oder interaktive Angebote für ihre Stakeholder!

•  Partnerschaften und Bündnisse als auch Autonomie der Projekte schaffen Glaubwürdigkeit!

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Page 67: Engagementplattformen im Vergleich

betterplac labgut.org gemeinnützige Aktiengesellschaft!

Schlesische Strasse 26, 10997 Berlin Tel +49 30 76 76 44 88-0, F-40 [email protected]!

! ! ! ! ! !Vielen Dank.!

Dr. Joana Breidenbach!!

Gründerin und Leiterin betterplace lab!!

Kulturanthropologin und Autorin!