Intro Machiavellismus heute Schimpfwort für die Brandmarkung einer Politik, die skrupellos und...

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war Machiavelli des war Machiavelli des Teufels Philosoph?Teufels Philosoph?

Niccolo Machiavelli

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De PrincipeDe Principe

Grundfrage: Wie kann Politik effektiv und rational gestaltet werden ?

Erstes Handbuch rationalen Machtkalküls

Eine politische Klugheitslehre, empirisch angelegt, da sie auf eigenen Erfahrungen, konkreten Erlebnissen u. Beobachtungen beruht

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Machiavellis HerkunftMachiavellis Herkunft

1469 geboren in Florenzein Zentrum der

Bildungwährend der

Renaissance

aufgewachsen z.Zt.Lorenzo Medicis ( 1492) und

Savonarolas ( 1498 / verbrannt)

Kontakt zu humanistischen Gelehrten der Universität

Chefdiplomat der Republik Florenzbis 1512 zahlreiche Missionen

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Politische LagePolitische Lage

Spanien

Frankreich

Habsburg

Florenz

Mailand

Kirchenstaat

Venedig

Neapel

1494-1525: Drei Kriege auf italienischem Boden

Florenz traditionell mit Frankreich verbündet

1502 Mission zu Cesare Borgia, Sohn Papst Alexander VI.; raffinierter politischer Stratege

1512 Florenz von spanischen Truppen besetzt;Rückkehr der Medici, d.h.:Ende von Machiavellis Karriere:

Italien, Spielball der Groß- u. Mittelmächte

gefangen, gefoltert, amnestiert, verbannt

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De PrincipeDe Principe

1513 Fertigstellung der Schrift:

„Der Fürst“

Intention: politische Einigung und

Befreiung Italiens„Der Fürst“ beschreibt idealtypisch eine politische Rettergestalt

Hinweis:

www.niccolomachiavelli.de/schriften/der-furst/Inhalt

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Machiavellis politischeMachiavellis politische PhilosophiePhilosophie

moralische Werte = ungeeignet für politisches Handeln

Ausgangspunkt seines Denkens: Die politischen Tatsachen Verändertes

Menschenbild

Antike:Mensch = Vernunftwesen;Vernunft herrscht über Leidenschaften u. Triebe;

deshalb: Vernunftherrschaft durch Philosophenkönige

Machiavelli:Mensch = von Leidenschaften bewegt;

deshalb:erfolgreiche Herrschaft kalkuliert mit den menschl. Leidenschaften

Populismus

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Machiavellis politischeMachiavellis politische PhilosophiePhilosophie

Wie kann man Macht erwerben?

mit Gewalt

mit Glück:Fortuna

Machiavellis Machthaberist kein Fürst von Gottes

Gnadensondern ein

Selfmademan

[Idealtyp: Cesare Borgia]

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Machiavellis politischeMachiavellis politische PhilosophiePhilosophie

Wie ist strategisch vorzugehen?

Fortuna

Virtu

der Herrscher entwickelt

um zu beherrschen;

d.h.: man kann und muss sein Glück schmieden

=strategische Flexibilitätim Umgang mit Fortuna

d.h.:Beherrschung der

Kunst,eine Situation realistisch

einzuschätzen und

im eigenen Interesse zu nutzen

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Machiavellis politischeMachiavellis politische PhilosophiePhilosophie

„tierische“ Machtstrategien des Herrschersweil nach Machiavelli die menschlichen nicht immer ausreichen . . .

Gewalt

Betrug u. List

. . . denn die Menschen sind moralisch höchst unzuverlässig

reden mit gespaltener Zunge

sind aggressiv

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Machiavellis politischeMachiavellis politische PhilosophiePhilosophie

der Herrscher nutzt eine

„Charaktermaske“

für die Kunst politischer

Inszenierung=

bei Unruhen: entschlossen

wenn der öffentliche Friede es fordert:wohltätig u. mildekein gewaltbesessener Diktator;

sondern politischer Schachspieler, StrategeZiel: Stabilisierung der HerrschaftBeziehung zum Volk: nicht handeln, um beliebt zu sein, sondern gefürchtet, ohne gehasst zu werden;bestimmt von einer Aura der Machtfülle durch bewusste Inszenierungen und klug kalkulierte Handlungen

ein Kommunikator

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Wirkung & FolgenWirkung & Folgen

„Der Fürst“ = meistdiskutierteste Buch der politischen Philosophie

erst 1532 auf Anordnung des Papstes gedruckt1559 aber auf den kirchlichen Index gesetzt, da

Machiavelli auf eine theologische Begründung von politischer

Herrschaft über Menschen völlig verzichtete

Einsicht:Es gibt ein eigenständiges

Staatsinteresse;

vgl.: „Staatswohl“; „Staatsräson“; „politischer Handlungsbedarf“