INVESTMENT-ABC - Privatkunden · Konkretes Ziel ist dabei die Optimierung des Rendite-Risiko-...

10

Transcript of INVESTMENT-ABC - Privatkunden · Konkretes Ziel ist dabei die Optimierung des Rendite-Risiko-...

2

INVESTMENT-ABC

ABSOLUTE-(TOTAL-)RETURN-FONDSAbsolute-Return-Fonds dürfen in unterschiedlichen Anlageklassen (z. B. Aktien, Anleihen, Geldmarkt, Alternative Investments) veranlagen. Ein besonderes Merkmal ist der zulässige Wechsel in der Anlagepolitik – abhängig von der Marktphase – zwi-schen Aktien, Anleihen, Geldmarkt und Alternative Investments. Absolute-Return-Fonds haben das Ziel, über einen längeren Zeitraum – unabhängig von der Marktentwicklung (= Vergleichsindex) – einen positiven Ertrag zu erzielen.

AKTIENFONDSFonds, die ihre Mittel überwiegend oder ausschließlich in Aktien anlegen.

ALTERNATIVE INVESTMENTSHierunter versteht man Kapitalanlagen und Anlagestrategien, die über die klassischen Geldanlagen (z. B. Aktien, verzinsliche Wertpapiere sowie Geldmarktpapiere) hinausgehen und versuchen, in jeder Marktphase (sinkend oder steigend) Gewinne zu erzielen. Sie entwickeln sich meist weitgehend unabhängig von den klassischen Geldanlagen.

ANLEIHENFONDSSiehe Rentenfonds.

ASSET ALLOCATIONUnter Asset Allocation versteht man die Aufteilung des angelegten Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, wie z. B.  Aktien, Anleihen, Immobilien, Währungen oder Hedgefonds. Konkretes Ziel ist dabei die Optimierung des Rendite-Risiko-Verhältnisses der Anlage, d. h., es gibt kein vergleichbares Portfolio, das bei gleicher Rendite weniger Risiko aufweist.Es wird zwischen einer strategischen und einer taktischen Asset Allocation unterschieden:strategische Asset Allocation: Darunter versteht man die langfristige Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, die dem Anlegerprofil im Hinblick auf das Anlageziel, den Anlagehorizont und die Risikoneigung entsprechen.

taktische Asset Allocation: Darunter versteht man das kurzfristige Wahrnehmen von Chancen innerhalb einer ausgewählten Anlageklasse. So wird z. B. versucht, durch eine kurzfristige Übergewichtung eines bestimmten Anlagebereichs (z. B. nordamerikanische Aktien) zusätzliche Erträge zu generieren.

AUFLEGUNGSDATUMOder auch „Erstausgabetag“, ist das Gründungsdatum des Fonds. An diesem Tag wird von der zuständigen Depotbank erst-malig ein Wert je Fondsanteilschein ermittelt und veröffentlicht.

AUSGABEAUFSCHLAGUm Kosten zu decken, die mit dem Kauf von Anteilen an einem Fonds verbunden sind, ist die KAG berechtigt, einen Aufschlag auf den Rechenwert (= Kurs) zu verrechnen. In den jeweiligen Fondsbestimmungen sind Art und Höhe des „AGA“ ersichtlich.

Im Rahmen von UNITED FUNDS OF SUCCESS erfolgt der Fondserwerb ohne Ausgabeaufschlag!

AUSSCHÜTTUNG Auszahlung der erzielten Erträge (z. B. Zinsen, Dividenden, Kursgewinne), die im Fondsvermögen gesammelt wurden. Die Er-träge werden immer zu festgesetzten Zeitpunkten ausgeschüttet, meist einmal jährlich.

AUSSCHÜTTENDE FONDSFonds, bei denen Erträge üblicherweise einmal pro Jahr ausgeschüttet werden. Diese Ausschüttung besteht aus den Erträgen, die der Fonds erzielt hat. Durch die Ausschüttung verringert sich der Anteilswert am Ausschüttungstag um den Ausschüt-tungsbetrag.

BONITÄTKreditwürdigkeit und –fähigkeit eines Unternehmens. Ratingagenturen wie Moody´s, Fitch oder S&P bieten standardisierte Klassifizierungen zur Einstufung der Bonität von Unternehmen oder Staaten.

BÖRSENKAPITALISIERUNGSiehe Marktkapitalisierung.

Fondsgebundene Lebensversicherung

3

CHARTGrafische Darstellung eines Kursverlaufs.

COST-AVERAGE-EFFEKTDer Cost-Average-Effekt kommt bei regelmäßigen Einzahlungen von gleichbleibenden Beträgen in einen Investmentfonds zu tragen. Der Effekt resultiert aus Kursschwankungen, da bei Einzahlung von gleichbleibenden Beträgen bei niedrigeren Ausgabepreisen mehr und bei höheren Ausgabepreisen weniger Fondsanteile erworben werden. Langfristig führt diese Vor-gehensweise zu einem günstigeren durchschnittlichen Einstandspreis als beim regelmäßigen Kauf einer festen Stückzahl von Anteilen im selben Zeitraum.

DACHFONDSEin Dachfonds veranlagt überwiegend in Anteile anderer Investmentfonds (Fund of Funds). Daneben kann auch in einzelne Wertpapiere investiert werden.

DEPOTBANKDie Aufgaben der Depotbank liegen schwerpunktmäßig in der Verwahrung des Fondsvermögens, der regelmäßigen Preisfest-stellung für Fondsanteilsscheine sowie deren Ausgabe und Rücknahme. Daneben ist sie für die Prüfung der Fondsgesellschaft und laufende Aktivitäten wie Ausschüttungen verantwortlich.

DIVERSIFIZIERUNG / PORTFOLIOTHEORIEDiversifizierung bezeichnet die Aufteilung des Vermögens auf mehrere Anlageklassen. Durch diese Verteilung auf verschiede-ne Investmentklassen wird das Gesamtrisiko des Portfolios minimiert, da sich die verschiedenen Anlageklassen unabhängig voneinander entwickeln. Ein Fonds bietet dem Anleger bereits bei einem geringen Kapitaleinsatz die Möglichkeit, breit diversi-fiziert zu investieren, da sein Risiko auf viele Emittenten gestreut ist.

DURATIONDie Duration ist ein Maß für das Zinsänderungsrisiko bei festverzinslichen Wertpapieren. Sie gibt jenen Zeitpunkt an, ab dem sich Zinsänderungen nicht mehr auf den Kurs auswirken. Die Duration wird auch als „Zinsimmunisierungszeitpunkt“ bezeich-net und ist als die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer des eingesetzten Kapitals zu verstehen.

EMERGING-MARKETS-FONDSFonds, dessen Investmentuniversum Wachstumsmärkte wie z. B. Osteuropa, Südostasien und Lateinamerika umfasst.

GELDMARKT(NAHE) FONDSFonds, die hauptsächlich in Geldmarktpapiere oder kurz laufende festverzinsliche Wertpapiere (z. B. Anleihen) investiert sind. Oft zeichnen sie sich durch eine Duration von maximal einem Jahr aus.

IMMOBILIENFONDSFonds, die ihr Investmentvolumen ausschließlich in Immobilien anlegen (Wohnungen, Büros etc.).

INDEX / BENCHMARKBei der Beurteilung einer Aktie oder eines Fonds orientiert sich das Fondsmanagement oftmals an einer Messlatte, der Bench-mark bzw. dem Referenzindex. In diesem Fall spricht man auch von benchmarkorientierten Fonds. Der Vergleich zwischen Fonds- und Indexentwicklung macht die Leistung des Fondsmanagements sichtbar und messbar.

Wenn das Fondsmanagement versucht, einen über dem Index liegenden Wertzuwachs (oder einen geringeren Wertverlust) zu erwirtschaften, indem es gezielt von der Indexzusammensetzung abweicht, spricht man von „aktivem Management“.Wenn das Fondsmanagement hingegen versucht, genau jenen Wertzuwachs zu erzielen, den auch der Referenzindex bringt, spricht man von „passiv gemanagten“ Fonds.

INVESTMENTFONDSInvestmentfonds sammeln das Anlagekapital der AnlegerInnen ein, um es gemäß ihrer Anlagestrategie in Wertpapiere, Geld-marktinstrumente, Investmentfonds, Sichteinlagen oder kündbare Einlagen, und/oder derivative Instrumente anzulegen.In rechtlicher Hinsicht handelt es sich um ein Sondervermögen, das aus Wertpapieren besteht, die nach dem Grundsatz der Risikostreuung ausgewählt sind. Das Sondervermögen ist in gleiche Anteile aufgeteilt, die im Miteigentum der AnteilinhaberIn-nen stehen und von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet werden.

INVESTMENTPROZESSDer Investmentprozess spiegelt den Auswahl- und Veranlagungsprozess des Fondsmanagers wider.

Fondsgebundene Lebensversicherung

4

INVESTMENTSTIL / STYLE MANAGEMENTEin „Investmentstil“ bezeichnet den Grundsatz, nach dem ein Investmentfonds gemanagt wird. Häufige Stilrichtungen:

a) Stilrichtungen „aktiver Ansatz“ und „passiver Ansatz“- aktiver Ansatz: Hier nimmt der Fondsmanager bewusst Abweichungen von der Benchmark vor, um nach Möglichkeit eine Verbesse-

rung der Performance zu erreichen.- passiver Ansatz: Wenn dieser Investmentstil angewandt wird, wird der Fonds in seiner Zusammensetzung möglichst exakt an seine

Benchmark angepasst.

b) Stilrichtungen „Top Down“ und „Bottom Up“Während das Fondsmanagement beim Top-Down-Ansatz, ausgehend von volkswirtschaftlichen Daten, zunächst Gewichtun-gen für die einzelnen Anlageländer festlegt und dann die Quote mit Titeln auffüllt, sucht das Fondsmanagement, das nach dem Bottom-Up-Ansatz vorgeht, interessante Einzeltitel (Stock Picking) aus, ohne auf die Länderquote zu achten. Vor allem Small-Cap-Fonds werden in aller Regel nach dem Bottom-Up-Ansatz gemanagt.

c) Stilrichtungen „Growth“, „Value“ und „Blend“- Growth Style Investmentfonds, die hauptsächlich in innovative, namhafte und rasch wachsende Unternehmen investieren, folgen

dem Growth Style. Bei der Unternehmensauswahl wird in erster Linie auf das erwartete Gewinnwachstum geachtet. Dabei nimmt der Fondsmanager oft ein Premium im Kurs-Gewinn-(Buchwert-Cashflow-)Verhältnis, niedrige Divi-dendenrendite und einen niedrigen Substanzwert des Unternehmens in Kauf. Ob das Unternehmen Gewinne (Cash Generation) schreibt, ist sekundär.

- Value Style Value-Investoren kaufen Unternehmen, die fundamental (niedriges Kurs-Gewinn-, Cashflow-Buchwert-Verhältnis)

unterbewertet sind. Auf Bilanzdaten wird hoher Wert gelegt. Manager, die Aktien zurückkaufen beziehungsweise Gewinne in Dividenden ausschütten, werden bevorzugt gegenüber Managern, die Gewinne in Zukäufe anderer Unter-nehmen oder in die Entwicklung neuer und innovativer Produkte stecken. Der Substanzwert des Unternehmens ist in der Regel höher als die Marktkapitalisierung.

- Blend (Core) Style Der Fondsmanager nimmt sowohl Value- als auch Growth-Aktien in sein Portfolio auf.

INVESTMENTZERTIFIKATAnteilsschein, der das Miteigentum an einem Fonds verbrieft.

ISINDie „International Securities Identification Number“ ist eine 12-stellige Kennnummer, die ein Wertpapier, das an der Börse gehandelt wird, kennzeichnet.

KAG (KAPITALANLAGEGESELLSCHAFT)Eine Gesellschaft, die Wertpapiere nach dem Prinzip der Risikostreuung kauft und diese als Sondervermögen in einem Fonds verwaltet. Das Fondsvermögen eines Investmentfonds gehört den Anteilsinhabern.

KLASSIFIKATION VON UNTERNEHMENEin Kriterium für die Auswahl von Titeln für einen Investmentfonds kann die zugrunde liegende Unternehmensgröße sein. Je nachdem, welche Unternehmensgröße das Fondsmanagement bei seiner Titelauswahl bevorzugt einsetzt, spricht man von Large-Cap-, Mid-Cap- oder Small-Cap-Fonds (wobei Fonds in dieser reinen Form seltener vorkommen als Mischformen).

- Large Caps (Blue Chips) Investmentfonds, die überwiegend in Aktien großer, börsennotierter Unternehmen mit hoher Börsenkapitalisierung

(„Large Capitalization“) investieren. Diese Unternehmen werden auch Blue Chips genannt.- Mid Caps Investmentfonds, die hauptsächlich in Aktien mittelgroßer Unternehmen investieren.

- Small Caps Investmentfonds, die überwiegend in Aktien mit relativ geringer Marktkapitalisierung investieren. Small-Cap-Fonds

sind wegen ihrer Besonderheiten (Marktenge, wenig Nachfrage durch ausländische Aktienkäufer) im Normalfall durch größere Schwankungen gekennzeichnet als Blue-Chip-Fonds (Large Caps).

Fondsgebundene Lebensversicherung

5

KID – KUNDENINFORMATIONSDOKUMENTDas Kundeninformationsdokument (auch „KID“, „KIID“ bzw. „Wesentliche Anlegerinformation“ genannt) ist ein Dokument, das in verständlicher und standardisierter Form die wesentlichen Informationen über einen Investmentfonds beinhaltet (z. B. Ziele, Anlagepolitik und Risikoeinstufung des Fonds, laufende Kosten pro Jahr).Es muss AnlegerInnen vor einer Investitionsentscheidung zur Verfügung gestellt werden. KIDs sind von Kapitalanlagegesellschaf-ten für jeden Publikumsfonds, den sie verwalten, zu erstellen und unterliegen in Form und Inhalt strikten Vorgaben.

KORRELATIONIm Veranlagungsbereich beschreibt Korrelation die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Anlageklassen. Eine Korrelation von 1 zwischen dem Fonds 1 (z. B. Aktienfonds) und dem Fonds 2 (z. B. Anleihenfonds) würde bedeuten, dass sich die beiden Fonds in die gleiche Richtung gleich stark entwickeln. Bei einer Korrelation von –1 wäre die Entwicklung gleich stark, aber gegenläufig.

KURSRISIKOPreisschwankungen auf den Wertpapiermärkten, welche die Gefahr mit sich bringen, Wertpapiere unter dem erwarteten Kurs veräußern zu müssen.

MARKTKAPITALISIERUNGBörsenwert einer Aktiengesellschaft (Aktienkurs mal Anzahl der Aktien).

1-MONATS-HOCH/TIEFGibt die beste/schlechteste Performance eines Fonds im Beobachtungszeitraum von einem Monat an.

MODIFIED DURATIONDie Modified Duration gibt die prozentuelle Änderung des Kurswerts bei einer Renditeänderung von einem Prozentpunkt an.

Beispiel:Modified Duration: 3,73 %Rechenwert: 98,53Fondsrendite: 5,9 %Angenommen, die Rendite sinkt auf 4,9 %, so steigt der Rechenwert um 3,73 % auf 102,21.

MORNINGSTAR RATINGTM

Das Morningstar Rating bewertet Fonds aufgrund einer erweiterten Kennzahl, welche die Wertentwicklung, das historische Risiko sowie diverse Kosten berücksichtigt. Anhand dieser von Morningstar ermittelten Kennzahl werden Fonds innerhalb ihrer Kategorie gereiht. Aus dieser Reihung ergibt sich eines der folgenden Fondsratings:

Beispiel: Befindet sich die für einen Fonds ermittelte Kennzahl (Morningstar Risk-Adjusted Return) unter den besten 10 % innerhalb der für den Fonds adäquaten Kategorie, wird ein Rating von 5 Sternen vergeben.

Ändert sich der Investmentstil oder die Kategorie des Fonds, so passt Morningstar auch die Gewichtung des allgemeinen Ratings an, um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen.

* ** *** **** *****

10 % 22,5 % 35 % 22,5 % 10 %

Fondsgebundene Lebensversicherung

6

MORNINGSTAR AKTIEN-STYLE BOXTM

Die Morningstar Aktien-Style Box bietet einen schnellen Überblick über zwei entscheidende Charakteristika eines Aktienfonds: die Größe sowie das Bewertungsniveau der Unternehmen, in die er investiert. Diese bei-den Faktoren spielen bei der Erklärung sowohl der Rendite als auch des Risikoprofils eines Fonds eine wichtige Rolle. Selbstverständlich sollten diese Informationen mit anderen Daten aus dem Portfolio kombiniert werden, wie etwa der Sektoren gewichtung.

Die Größe bezieht sich auf die durchschnittliche Marktkapitalisierung der Unternehmen, in die der Fonds investiert ist. Dies ist wichtig, denn Aktien großer Firmen verhalten sich anders als jene von kleineren Gesellschaften.

Im ersten Schritt werden alle Aktien in eine Größenkategorie eingeord-net. Dies wird mithilfe von Morningstars weltweiter Aktiendatenbank durchgeführt. Nachdem zunächst Regionen definiert wurden – wie etwa Europa, Japan, Nordamerika –, werden alle Aktien einer Region in abnehmender Reihenfolge nach ihrer Marktkapitalisierung geordnet. Es gelten:

• die größten 5 % als groß • die folgenden 15 % als mittelgroß • und die untersten 80 % als klein

Im Schnitt machen die größten 5 % der Unternehmen einer Region zirka 70 bis 80 % der gesamten Marktkapitalisierung dieser Region aus. Nun kann die durchschnittliche Marktkapitalisierung des Portfolios berechnet werden. Hiezu wird der Prozentsatz von großen, mittelgroßen und kleinen Aktien im Portfolio bestimmt. Der Style-Box-Durchschnitt wird daraufhin wie folgt errechnet:

(% groß x 3) + (% mittelgroß x 2) + % klein = Durchschnitt

Ist das Ergebnis niedriger als 1,5, so wird die Style Box den Fonds als Nebenwertefonds ausweisen (klein). Bei einem Ergebnis zwischen 1,5 und 2,5 wird er als mittelgroß eingestuft, darüber hinaus als groß.Bitte beachten Sie, dass die Größendefinition der Style Box von jener der Kategorien abweicht (siehe Kategorien-Definitions-seite).Der Anlagestil bezieht sich auf das Bewertungsniveau der Unternehmen in Bezug auf ihr Wachstum. Manche Firmen erschei-nen angesichts ihrer momentanen Gewinnsituation als teuer, bieten jedoch gute Wachstumsaussichten in der Zukunft. Diese Unternehmen bezeichnet man als Wachstumsunternehmen (growth companies). Andererseits werden viele Aktien zu einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis gehandelt. Diese nennt man Substanzunternehmen (value companies). Morningstar verwendet zwei grundlegende Kennzahlen für die Ermittlung des Anlagestils: das Buchwert-Kurs-Verhältnis sowie das Geldfluss-Kurs-Verhältnis. Die Morningstar-Aktiendatenbank enthält diese Kennzahlen für alle gehandelten Aktien.Zur Erleichterung der Berechnungen werden diese Kennzahlen normalisiert, d. h., dass innerhalb jeder Region und Markt-kapitalisierung jede Kennzahl in Beziehung zum Median aller Aktien gesetzt wird (der Median sei gleich eins). Daraufhin kön-nen die beiden Kennzahlen für jede Aktie jeweils gemittelt und auf jede Position im Portfolio angewandt werden. Das Ergebnis ist die Zahl, die das Bewertungsniveau des gesamten Portfolios angibt. Dieses Ergebnis wird auf Basis der folgenden Skala eingeordnet:

• Score < 0,875 = Growth • Score > 1,125 = Value • zwischen 1,125 und 0,875 = Blend

Aktienstil

Substanz neutral WachstumAnlagestil

Markt-kapitali-sierung

groß

mittel

klein

Fondsgebundene Lebensversicherung

7

MORNINGSTAR ANLEIHEN-STYLE BOXTM

Die Morningstar Anleihen-Style Box fasst zwei wesentliche Risikofaktoren, die Zinssensibilität und die Bonität, eines jeden Anleihenfonds zusam-men. Die Zinssensibilität ist ein für die Risikomessung von festverzinslichen Anlagen unverzichtbares Element. Allgemein sind länger laufende Inst-rumente riskanter als solche mit kurzer Laufzeit. Eine Veränderung des Zinsniveaus hat auf den Kurs einer kurz laufenden Anleihe geringeren Einfluss als auf jenen einer Anleihe mit hoher Restlaufzeit. Die Kennzahl zur Einschätzung der Zinssensibilität nennt man modifizierte Duration oder „Modified Duration“.Anleihenfonds werden folgendermaßen in die Style Box eingeordnet:

• Modified Duration < 3,5 = niedrige Zinssensibilität • Modified Duration > 6 = hohe Zinssensibilität • Modified Duration zwischen 3,5 und 6 = mittlere Zinssensibilität

Die Bonität bezeichnet das Risiko eines Zahlungsausfalls und ist vor allem für Unternehmensanleihen und solche aus Schwellenländern von hoher Bedeutung. Eine höhere Zahlungsausfallwahrscheinlichkeit (= niedrigere Bonität oder Kreditwürdigkeit) resultiert in größeren Kursschwankungen. Im ersten Schritt wird das durchschnittliche Rating der Anleihen im Portfolio betrachtet. Dieses wird von spezialisierten An-leihenratingagenturen wie Moody’s, Fitch oder S&P vergeben. Dann wird jedem Ratingergebnis eine Zahl zugeordnet und der Durchschnitt errechnet. Das Ergebnis ist eine Zahl, die dem durchschnittlichen Kreditrisiko des Portfolios entspricht.

OVERLAY-STRATEGIEOverlay-Strategien werden in der Regel derivativ umgesetzt. Unter anderem dienen sie dazu,

• Anlagestrategien im Hinblick auf Kosten effizienter zu gestalten• Strategien, die durch Verwendung von Wertpapieren/Direktinvestments nicht abbildbar wären, zu realisieren• einen Mehrertrag zum Kassenportfolio zu erwirtschaften

Sofern in den Fondsbestimmungen vorgesehen, können Overlay-Strategien eine untergeordnete bis wesentliche Rolle für das Ertrags-/Risikoprofil eines Fonds darstellen.

PERFORMANCEWertsteigerung zwischen zwei Zeitpunkten, bestehend aus den Kurssteigerungen und Ausschüttungen, die der Fonds aus seinen Anlagen erhält.Die Performance gibt die Wertentwicklung eines Investments über einen definierten Zeitraum wieder. Bei der Berechnung der Performance gelten alle Erträge zum Ausschüttungszeitpunkt als bereits wieder investiert. Die Berechnung erfolgt ohne Abzug von Steuern und Ausgabespesen. Verwaltungsgebühren im Fonds sind berücksichtigt.

POSITIVE MONATE (in Prozent)Gibt die Anzahl der Monate in Prozent an, in denen ein Fonds eine positive Entwicklung verzeichnen konnte.

RECHENSCHAFTSBERICHTBericht der KAG am Geschäftsjahresende über jeden einzelnen Fonds. Dazu zählen neben einer Vermögensaufstellung zum Abschlussstichtag auch eine Aufwands- und Ertragsrechnung. Dieser Bericht soll dem Anleger die Möglichkeit geben, sich einen Überblick zu verschaffen, wie mit seinem Geld gearbeitet wurde.

RECHNUNGSJAHRDas Rechnungsjahr ist im Fondsprospekt angegeben. Anschließend an das Rechnungsjahr erfolgen der Rechenschaftsbericht und die Bekanntgabe einer etwaigen Ausschüttung oder Wiederveranlagung der Fondsgesellschaft.

RECHENWERT / KursKurswert aller vom Fonds gehaltenen Wertpapiere dividiert durch die Anzahl der Fondsanteile.

Anleihenstil

niedrig mittel hochZinssensibilität

Bonität

hoch

mittel

niedrig

Fondsgebundene Lebensversicherung

8

ROLLIERENDE UND KUMULIERTE RENDITE (entspricht bei Morningstar-Factsheets der PERFORMANCE)Rollierende Performance: die zum Stichtag ermittelte Performance über vordefinierte Zeiträume (z. B. rollierende 1-Jahres-Performance per 31. 5. 2011 = Performance vom 31. 5. 2010 bis 31. 5. 2011). Bei einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum wird die p.-a.-Performance ausgewiesen.

Kumulierte Performance: Darunter versteht man die zum Stichtag „angesammelte“ Gesamtperformance über vordefinierte Zeiträume.

RENTENFONDSFonds, die ihre Mittel in festverzinslichen Wertpapieren oder Geldmarktpapieren anlegen. Ihren Wertzuwachs erwirtschaften sie vorrangig durch Zinszahlungen (Kupons) und den Handel mit gehaltenen Wertpapieren.

SHARPE RATIODie Sharpe Ratio wurde durch den Nobelpreisträger William Sharpe entwickelt. Sie berechnet die Rendite pro Risikoeinheit, indem sie die Zusatzrendite durch die Standardabweichung teilt. Je höher die Sharpe Ratio, umso besser die risikoangepasste Rendite eines Fonds. Sie eignet sich insbesondere für den Vergleich von Fonds derselben Anlageklasse.

Rendite p. a. (3 Jahre) – sicherer Zinssatz Volatilität

SRRI-INDIKATORDie Einteilung der Investmentfonds auf die drei verschiedenen Risikostufen (geringes Risiko, mittleres Risiko, überdurch-schnittliches Risiko) erfolgt anhand des „SRRI-Indikators“. SRRI steht für „Synthetic Risk and Reward Indicator“. Die Berech-nung erfolgt auf Basis der Vorschriften der europäischen Wertpapieraufsicht sowie der österreichischen Finanzmarktaufsicht. Dieser Indikator ist integraler Bestandteil der „wesentlichen Anlegerinformationen“ (KID: Key Investor Document) und gibt die Höhe der historischen Schwankungen des Fondsanteilspreises auf einer Skala von 1 bis 7 an.Investmentfonds mit einem geringen SRRI weisen typischerweise geringere Kursschwankungen und damit eine geringere Wahrscheinlichkeit von zwischenzeitigen Kapitalverlusten auf. Fonds mit einem hohen SRRI unterliegen höheren Schwankun-gen und auch einem höheren Risiko, Kapitalverluste zu erleiden.

• Die Einstufung des Fonds stellt keinen verlässlichen Hinweis auf die künftige Entwicklung dar und kann sich im Laufe der Zeit ändern.

• Eine Einstufung in Kategorie 1 bedeutet nicht, dass es sich um eine risikofreie Anlage handelt.• Der Risikoindikator (SRRI-Indikator) wird auf dem Factsheet angeführt.

BERECHNUNGSMETHODE DES SRRI-INDIKATORSDie Volatilität („Kursschwankungsfreudigkeit“) wird auf Basis von wöchentlichen Daten („Renditen“) des Investmentfonds über die letzten fünf Jahre ermittelt. Wenn die Historie des Investmentfonds zu kurz ist, können die Wertentwicklung eines Vergleichsvermögens oder alternative vom Gesetzgeber vorgegebene Methoden für die Ermittlung des SRRI herangezogen werden. Im Falle einer Ausschüttung von Erträgen werden diese bei der Berechnung mit berücksichtigt. Die Volatilität sowie der SRRI als Risikokennzahl unterscheiden nicht zwischen der Richtung der Schwankungen, sondern geben die allgemeine Schwankungsfreudigkeit wieder. Eine Volatilität von 3,0% bedeutet beispielsweise, dass der Wert des entsprechenden Invest-mentfonds über die letzten fünf Jahre gesehen im Durchschnitt auf Jahresbasis bis zu plus/minus 3,0 % schwankte.

Beispiel:Rendite 6 %3-Monats-EURIBOR: 1,425 % (= sicherer Zinssatz)Volatilität: 20 %Sharpe Ratio = (6–1,425)/20 = 0,23

SRRI-Indikator Risikostufen Volatilitätsintervalle

1 geringes Risiko 0 % bis <0,5 %

2 >0,5 % bis <2,0 %

3 mittleres Risiko >2,0 % bis <5,0 %

4 >5,0 % bis <10,0 %

5 >10,0 % bis <15,0 %

6 >15,0 % bis <25,0 %

7 hohes Risiko >25,0 %

Fondsgebundene Lebensversicherung

9

STANDARDABWEICHUNGDie Standardabweichung eines Fonds misst, wie stark die Wertentwicklung eines Fonds in der Vergangenheit geschwankt hat. Der Begriff Volatilität wird oft synonym verwendet. Diese Kennzahl ist aus zwei Gründen nützlich. Erstens weil höhere Volatili-tät eines Fonds meist höheres Risiko bedeutet. Hiebei kann man Fonds quer durch alle Kategorien vergleichen. Zweitens weil Fonds, die in der Vergangenheit volatiler waren, tendenziell auch in Zukunft volatiler sein werden. Insofern ist die Standard-abweichung ein nützlicher Anhaltspunkt. Die Standardabweichung wird in Prozent ausgedrückt. Wir berechnen sie auf Basis der letzten 36 monatlichen Wertentwicklungen.

THESAURIERUNGSFONDSFonds, die sämtliche Erträge wieder anlegen. Durch den Zinseszinseffekt wird die Wertsteigerung beschleunigt. Der Anleger ist somit an der Wertsteigerung des Fonds beteiligt, er erhält keinen laufenden jährlichen Ertrag.

TOTAL EXPENSE RATIO (TER)Die TER gibt an, welche Kosten (z. B. Managementgebühr, Beratergebühr …) im vergangenen Geschäftsjahr tatsächlich ange-fallen sind. Sie wird in Prozent des Fondsvermögens dargestellt. Je geringer diese Zahl, desto weniger wurde die Performance des Fonds geschmälert, desto besser für den Anleger.

TRENDFOLGEMODELLE (-FONDS)Trendfolgemodelle generieren Kauf- und Verkaufssignale durch laufende Beobachtung von Trends an den unterschiedlichsten Finanzmärkten. Wenn sich z. B. ein Aufwärtstrend bei Aktien etabliert, wird der Aktienfondsanteil erhöht. Umgekehrt sinkt der Aktienfondsanteil, sobald sich ein Abwärtstrend herausbildet, und es wird in andere Anlageklassen investiert.

UCITSUnter „Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directives“ versteht man im europäischen Rechts-rahmen Investmentfonds, die in gesetzlich definierte Arten von Wertpapieren und anderen Finanzinstrumenten investieren. In diesen Richtlinien sind spezielle Anforderungen an die Fonds und ihre Verwaltungsgesellschaften definiert.

VOLATILITÄTDie Volatilität gibt die Schwankungsintensität eines Veranlagungsinstruments an. Je größer die Volatilität, desto stärker sind die Kursschwankungen des betreffenden Fonds (siehe Standardabweichung).

VERWALTUNGSGEBÜHRDie Verwaltungsgebühr wird für die Verwaltung des Fondsvermögens eingehoben. Die maximale Höhe ist in den Fonds-bestimmungen und im Fondsprospekt angeführt. Die Höhe dieser Kosten orientiert sich an der Komplexität des Fonds (bei Geldmarktfonds sind sie üblicherweise am niedrigsten).

WÄHRUNGSRISIKODas Währungsrisiko beschreibt das Risiko, durch Wechselkursschwankungen Verluste zu erleiden, direkt durch den ver-schlechterten Wechselkurs und indirekt durch die Benachteiligung der wechselkursabhängigen Unternehmensaktien, die im Depot gehalten werden.

Fondsgebundene Lebensversicherung