IOO. abrga»tg Das Dersdjrounbencz Familienkleinob · j Unterhaltungsbeilage jum...

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j Unterhaltungsbeilage jum „S)berfd)lefifd)en <2öanberer IOO. 3abrga»tg Das Dersdjrounbencz Familienkleinob Original»Roman oon RDoif CuOroig (11. ftortfeßuna.) 6. .ttevitet. <B fbant» sehr hebenHicb um grau Stemmeraienrat Sfcönber. Ster selben war sie bei Eierten ©innen, unb immer mieber fragte sie im lieber uad) ihrem jungen, £ag unb Mbt. Stetr um ihn schien %tf>r ganaeg ©innen unb Frachten sieb *u brehen. Sttcie wich nicht von ihrer ©eite, fämvfte. wie eine $esbm ben eigenen ©eeten- fd>merj nteber unb wußte au trösten, trofebem ihr <f&era fest verblu- tete in ©vom unb Sehe. 9tur ber eine lange Brief, ben ©erb n >rb in B-'rmerfftb bot feiner Sibreife geschrieben, mag btgber eingetroffen. , , . IX1 'Sarin berfkfjerte er Wohl, baß er ben ßanivf mm§ Sa fein nullt fürchte, baß er sehr halb eine gute ©tettung gefunben haben Werbe, bod) bag Itebenbe 9)Zäbd>en lag ben noch soviel ©arge unb ©nttäw fesung awi sehen ben Beilen! Sieb, sie batte ia selber ben ©ruft beg ßebeng aut ©enitee' fennen gelernt! Siefe furchtbare ©nttäu» fd>ung mit bem nicht angenommenen Srama! Jcvst, warum madjte bet Stressor ihm bonn erst so grabe Hoffnung? £>, br-efe fal- schen. treulosen Stenfdten! ©enu sie boeb Wentgfteng eine Beite (Stecbbiud verboten.) Sag sann icb triebt leugnen, unb hoch bin ich gegeit anbete ©d>uf- btge, gegen mein eigen fletsch unb Blut, ein so erbarmungsloser Stidtter! ©inst schlägt bte ©tunbe, ba and) id) Stechenfd>aft ab- legen satt. ©ernt ©erb ftcb nun ein Reib angetan hätte in feinet BetaWetflung? Big beute bat Helene feine Stedteicßt Von ihm er- halten, aud) Sräuteht ©olEmann nicht. Ser Briefträger hätte eg mit Verraten. ©diautig beulte ber ©türm burd) bie Bweige ber alten Mia- uten brausen tm Bars, Unheimliche ©diattengebilbe ioäten um bag $aug, bureb bie langsam beronFrtedtenbe, lange Stacht. SEönber fühlte sich heute *um ersten ©tefe alt unb gebrechlich. Stfdjtg Vermalte feine trübsinnige ©tinwmma au Verscheuchen. betn Unwetter glaubte er feinen ©ahn auf ber Ranbftraße au sehen mit nassen, zerrissenen Kleibern, unb btefe ©ot Heilung mottle nicht von ihm weichen. _______ Sslg emt träcbften ©Borgen ber Postbote auftauchte, staub Sönbet im Bars bereifg auf ber flauer, troßbem er eigentlich seht* nichtige, bringeube Sltbeiten au erlebigen batte. Btetteidit tuäre heute ein au§ Berlin erhielte, ein ettrigeg ©ortl ffikrrumjtfuieb ©erb.Brief mit ©erb§ ^anbfdjrift unter ben Boftfadien. Stein, wtebec nid>tg. Sa tvurbe bag gelbliche ©efidrt beS SbommeratenratS nach mädifener unb Von neuem bei Hinten ©ewiffcngbtffe unb Bot* mürfe beit Shibelofett mit immer machfenber ^festigtest. Stber ftratt Stönberg .fteanfenthumet mar au biefer ©tunbe Voll betten ©omtenfdxring; Ructe Mitte nämlich schon vor Sin firn ft beg Boffboten Von einem ©ana in bie ©tabt anritd unb brachte 2 ©riefe Von ©erb mit, einer an sie, ber anbere an bie *Vrau teom- meraienrat. Stech tuest mehr Von ©otge unb ©ehnfucht gebeintgt alg ber ^an&berf, Vflegte sie bercitg in öfter prüfte nad> Barmen- selb au fvaaieren, um am Boftfdxdter nach Briefschaften an fragen. Unb heute sollte ihr sehnlichster ©misch in ©rfüttmig gehen: bet ©eltebte schrieb, er lebte, er hatte eine ©tettung gefunben unb fctiaute suVerfidjtlkb in bte Bufunft. ©an* genau beschrieb et ihr, toag er gelitten, mic er gleichsam burch eine Rügung be§ ^inwitetS nun ein ftchereg £>bbadt gefunben habe. Unb wie muhte er feine Splitter au trösten, Wie tat bem fransen 9Jhttter6er&en biefer Sroft so unenbltcb mobil StsS wäbrenb ber Btfttioggnaufe bann 5>ert Söttber mie gemöhnlich baS .termtfeuaimmer heirat unb ben Brief an bie ©nttin auf bem StedttHfib liegen sah, ba mar alg feien alle bösen ©ctffcer beg Barneg, alle fchmorsen ©ehalten iäh aebannt in ihm, alg burdiftröme feine Slbertt ein mariner neu belebenber ©trom, alg lächle ihm bag ©lud mit so ftrahlenbem Slnllth. mie et eg nientalg hatte lächeln sehen: ©erb lebte ber Mutige fror unb hungerte ntdrt auf ber Sanbftrafte. Soch btefeg reine, schöne ©lücfggefühl sollte nicht tonne Von Bestaub fein. Stur au halb midi eg mieber bem alten ©roll, beut unversöhnlichen ©tanlinn. Slt§ er länger barüber nambadite, bebmierie er sogar, bah ber ©er- messene so schnell eine ©tettung gefunben. Unb meldt ftotee BuVer- ficht fvra<h oug btefett Beilen! Ser Bursche sehten mirfl»dt feine nicht? ^atte er Berlin iiberhaiiVt nicht erreicht? ©an ihm ^iu Unglücf angestoßen, lebte er Vietteidd gar nicht mehr? ©ntfetn liehe ©ebanfenl ©ie efleg ©emürin, bag fid> burd) nichtg bertrei- ben ließ, frohen sie immer mieber heran unb bohrten unablässig an Sucieng t&eraen. ©ie lange sollte btefe Qual noch mähren?! Unb brinnen in feinem Bimmer fdwitt ber Hausherr mit tief gefenftem $auöt auf unb nieber, immertert. S^irgenbg hatte er Stube, Weber hier brinnen, noch in ben fVabrtfräumen, noch brausten im freien, noch unter feinen fVreunben tu ber ©tobt. SDterbten rhm auch alle btefe ©Veicheltecfer, bie ihm steig au SWute rebeten, mieber unb mieber bestätigten, baß er Vottfownien rtddig gebetn» bclt, baß er nicht anberg habe hatt betn sönnen, er fam bennoch nicht über bag Wöhre ©efiihl binmea, bag an feinem ©ater her am nagte: ©ewiß, id> mußte ihn strafen, rebete er tu biefer bunften Slbenbfhtube, bie gar nid>t enben Wollte, au fid> selber. Orbnung muß herrfdjien: ber ©ohn hot sich be§ ©ater§ ©ttten au fügen, ©r benahm ftd) unverschämt gegen mich, berrum schlug ich ihn in§ ©eficht, barnm warf td> thu hinaug. ©formn bat er uiht ab, Warum Verfvrad) er nicht, mit bem ©tabcheu, bag feinet nicht Wär- big, au bredeen? Slber hätte ich selber an ferner ©fette benn anberg gehanbelt? ©r ist Blut von meinem Blut, hat beg ©aterg eherne ©Hrn geerbt. Unb ist bettn Fräulein ©olfmann mirfltch ein so veräd>tlidieg ©efchövf? ^abe id> sie nicht schwer beleibigt? ©hrlieft gesagt: embfinbe ich nidtt Vor biefem ©täbchen eine ^och» aditung. Wie saunt vor einem aubemt tttenfdjltchen ©efen? Srän^t midt nicht immer tm^r. sie tun ©er*eibnno au bHten? ©ernt sie nun gegangen itxire Wog mürbe ohne sie mt§ Helene werben? ©ie sagte bodt ber Softer?: y?m ganzen Stetd> sonnte feine auVerläfftgere, geeignetere ©fleger in geben. Unb wenn ©efvenfter aug bem ©cid) ber Stotent Qn^el ©ruft, beffen Brief an bett reumütigen ©tobn id> unter- fdilttg. Stefet ©ohn unb rechtmäßige ©rbe, bett ich mit feiner Bamtlte tm ©lenb umfoumten ließ, wo td) bod> beg ©aterg lebten ©ftffen saunte! -- Sie beibeu (affen mir nimmer Stube, ihre ©diät ten fittb um mich Sag ttttb Stacht. Unb bann ber ©bclntamt. ben ich aug bem ©(bloß feiner Bätet verbrängte auch ee erbebt mieber ttttb mteber feine auflagenbc ©timme aug betn fernen ©rahe fto |ct: mein Rehen liegt nicht mafeslog hinter mirt mein ©eib troßbem stirbt O, nur nidtt noch mehr ber furchtbarett ©vur Von Steue au ctnvfinbPtt. Stie mürbe ber ttadteobou Stein, baß man ihn in ber fttrma anfaenommett, fei uitftt au feinem ©lücf. Sorben hätte er müssen, bie Stet grünbltch fett nett lernen, che er alg Verlorener ©ohn beimacsehr! tnärel Unb Fräulein ©olf- ntanq^ Singen strahlten, Wie Verflärt fab ihr sonst so tebunaliicf- (icheg ©eftdd aug. Sie bntmtte ©erfon hatte sich bte verriteften Rieheggebattfett also bodt nodt nicht aug bem .ftevf aefchlaaett. Saft eg Helene bodt mit erst besser otttae, bemit binfe? ©täb» (heit aug betn föonfe föttttte! ©ewiß täte sie ihre ©^ulbfafeit. aber Wär« bog nicht alfeg Berechnung? Betört hatte sie ('Jerb mit ihren

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j Unterhaltungsbeilage jum „S)berfd)lefifd)en <2öanbererIOO. 3abrga»tg

Das Dersdjrounbencz FamilienkleinobOriginal»Roman oon RDoif CuOroig

(11. ftortfeßuna.)

6. .ttevitet.<B fbant» sehr hebenHicb um grau Stemmeraienrat Sfcönber.

Ster selben war sie bei Eierten ©innen, unb immer mieber fragte sie im lieber uad) ihrem jungen, £ag unb Mbt. Stetr um ihn schien

%tf>r ganaeg ©innen unb Frachten sieb *u brehen. — Sttcie wich nicht von ihrer ©eite, fämvfte. wie eine $esbm ben eigenen ©eeten- fd>merj nteber unb wußte au trösten, trofebem ihr <f&era fest verblu­tete in ©vom unb Sehe. — 9tur ber eine lange Brief, ben ©erb n >rb in B-'rmerfftb bot feiner Sibreife geschrieben, mag btgber eingetroffen. , ■ , . ■ IX1

'Sarin berfkfjerte er Wohl, baß er ben ßanivf mm§ Sa fein nullt fürchte, baß er sehr halb eine gute ©tettung gefunben haben Werbe, bod) bag Itebenbe 9)Zäbd>en lag ben noch soviel ©arge unb ©nttäw fesung awi sehen ben Beilen! Sieb, sie batte ia selber ben ©ruft beg ßebeng aut ©enitee' fennen gelernt! — Siefe furchtbare ©nttäu» fd>ung mit bem nicht angenommenen Srama! — Jcvst, warum madjte bet Stressor ihm bonn erst so grabe Hoffnung? — £>, br-efe fal­schen. treulosen Stenfdten! — ©enu sie boeb Wentgfteng eine Beite

(Stecbbiud verboten.)

Sag sann icb triebt leugnen, unb hoch bin ich gegeit anbete ©d>uf- btge, gegen mein eigen fletsch unb Blut, ein so erbarmungsloser Stidtter! — ©inst schlägt bte ©tunbe, ba and) id) Stechenfd>aft ab­legen satt. — ©ernt ©erb ftcb nun ein Reib angetan hätte in feinet BetaWetflung? Big beute bat Helene feine Stedteicßt Von ihm er- halten, aud) Sräuteht ©olEmann nicht. Ser Briefträger hätte eg mit Verraten. —

©diautig beulte ber ©türm burd) bie Bweige ber alten Mia­uten brausen tm Bars, Unheimliche ©diattengebilbe ioäten um bag $aug, bureb bie langsam beronFrtedtenbe, lange Stacht. — SEönber fühlte sich heute *um ersten ©tefe alt unb gebrechlich. Stfdjtg Vermalte feine trübsinnige ©tinwmma au Verscheuchen. betn Unwetter glaubte er feinen ©ahn auf ber Ranbftraße au sehen mit nassen, zerrissenen Kleibern, unb btefe ©ot Heilung mottle nicht von ihm weichen. — — — — _______ — —

Sslg emt träcbften ©Borgen ber Postbote auftauchte, staub Sönbet im Bars bereifg auf ber flauer, troßbem er eigentlich seht* nichtige, bringeube Sltbeiten au erlebigen batte. Btetteidit tuäre heute ein

au§ Berlin erhielte, ein ettrigeg ©’ortl — ffikrrumjtfuieb ©erb.Brief mit ©erb§ ^anbfdjrift unter ben Boftfadien. — Stein, wtebecnid>tg. — Sa tvurbe bag gelbliche ©efidrt beS SbommeratenratS nach mädifener unb Von neuem bei Hinten ©ewiffcngbtffe unb Bot* mürfe beit Shibelofett mit immer machfenber ^festigtest.

Stber ftratt Stönberg .fteanfenthumet mar au biefer ©tunbe Voll betten ©omtenfdxring; Ructe Mitte nämlich schon vor Sin firn ft beg Boffboten Von einem ©ana in bie ©tabt anritd unb brachte 2 ©riefe Von ©erb mit, einer an sie, ber anbere an bie *Vrau teom- meraienrat. Stech tuest mehr Von ©otge unb ©ehnfucht gebeintgt alg ber ^an&berf, Vf legte sie bercitg in öfter prüfte nad> Barmen- selb au fvaaieren, um am Boftfdxdter nach Briefschaften an fragen. Unb heute sollte ihr sehnlichster ©misch in ©rfüttmig gehen: bet ©eltebte schrieb, er lebte, er hatte eine ©tettung gefunben unb fctiaute suVerfidjtlkb in bte Bufunft. ©an* genau beschrieb et ihr, toag er gelitten, mic er gleichsam burch eine Rügung be§ ^inwitetS nun ein ftchereg £>bbadt gefunben habe. Unb wie muhte er feine Splitter au trösten, Wie tat bem fransen 9Jhttter6er&en biefer Sroft so unenbltcb mobil — StsS wäbrenb ber Btfttioggnaufe bann 5>ert Söttber mie gemöhnlich baS .termtfeuaimmer heirat unb ben Brief an bie ©nttin auf bem StedttHfib liegen sah, ba mar e§ alg feien alle bösen ©ctffcer beg Barneg, alle fchmorsen ©ehalten iäh aebannt in ihm, alg burdiftröme feine Slbertt ein mariner neu belebenber ©trom, alg lächle ihm bag ©lud mit so ftrahlenbem Slnllth. mie et eg nientalg hatte lächeln sehen: ©erb lebte — ber Mutige fror unb hungerte ntdrt auf ber Sanbftrafte. Soch btefeg reine, schöne ©lücfggefühl sollte nicht tonne Von Bestaub fein. Stur au halb midi eg mieber bem alten ©roll, beut unversöhnlichen ©tanlinn. Slt§ er länger barüber nambadite, bebmierie er sogar, bah ber ©er­messene so schnell eine ©tettung gefunben. Unb meldt ftotee BuVer- ficht fvra<h oug btefett Beilen! Ser Bursche sehten mirfl»dt feine

nicht? ^atte er Berlin iiberhaiiVt nicht erreicht? ©an ihm ^iu Unglücf angestoßen, lebte er Vietteidd gar nicht mehr? — ©ntfetn liehe ©ebanfenl ©ie efleg ©emürin, bag fid> burd) nichtg bertrei- ben ließ, frohen sie immer mieber heran unb bohrten unablässig an Sucieng t&eraen. ©ie lange sollte btefe Qual noch mähren?!

Unb brinnen in feinem Bimmer fdwitt ber Hausherr mit tief gefenftem $auöt auf unb nieber, immertert. S^irgenbg hatte er Stube, Weber hier brinnen, noch in ben fVabrtfräumen, noch brausten im freien, noch unter feinen fVreunben tu ber ©tobt. SDterbten rhm auch alle btefe ©Veicheltecfer, bie ihm steig au SWute rebeten, mieber unb mieber bestätigten, baß er Vottfownien rtddig gebetn» bclt, baß er nicht anberg habe hatt betn sönnen, er fam bennoch nicht über bag Wöhre ©efiihl binmea, bag an feinem ©ater her am nagte: ©ewiß, id> mußte ihn strafen, rebete er tu biefer bunften Slbenbfhtube, bie gar nid>t enben Wollte, au fid> selber. Orbnung muß herrfdjien: ber ©ohn hot sich be§ ©ater§ ©ttten au fügen, ©r benahm ftd) unverschämt gegen mich, berrum schlug ich ihn in§ ©eficht, barnm warf td> thu hinaug. ©formn bat er uiht ab, Warum Verfvrad) er nicht, mit bem ©tabcheu, bag feinet nicht Wär- big, au bredeen? — Slber hätte ich selber an ferner ©fette benn anberg gehanbelt? ©r ist Blut von meinem Blut, hat beg ©aterg eherne ©Hrn geerbt. —• Unb ist bettn Fräulein ©olfmann mirfltch ein so veräd>tlidieg ©efchövf? ^abe id> sie nicht schwer beleibigt? ©hrlieft gesagt: embfinbe ich nidtt Vor biefem ©täbchen eine ^och» aditung. Wie saunt vor einem aubemt tttenfdjltchen ©efen? — Srän^t e§ midt nicht immer tm^r. sie tun ©er*eibnno au bHten? — ©ernt sie nun gegangen itxire — Wog mürbe ohne sie mt§ Helene werben? ©ie sagte bodt ber Softer?: y?m ganzen Stetd> sonnte e§ feine auVerläfftgere, geeignetere ©f leger in geben. — Unb wenn

©efvenfter aug bem ©cid) ber StotentQn^el ©ruft, beffen Brief an bett reumütigen ©tobn id> unter-

fdilttg. — Stefet ©ohn unb rechtmäßige ©rbe, bett ich mit feiner Bamtlte tm ©lenb umfoumten ließ, wo td) bod> beg ©aterg lebten ©ftffen saunte! -- Sie beibeu (affen mir nimmer Stube, ihre ©diät ten fittb um mich Sag ttttb Stacht. Unb bann ber ©bclntamt. ben ich aug bem ©(bloß feiner Bätet verbrängte — auch ee erbebt mieber ttttb mteber feine auflagenbc ©timme aug betn fernen ©rahe — — fto |ct: mein Rehen liegt nicht mafeslog hinter mirt

mein ©eib troßbem stirbt O, nur nidtt noch mehr ber furchtbarett ©vur Von Steue au ctnvfinbPtt. Stie mürbe ber ttadteobou Stein,baß man ihn in ber fttrma anfaenommett, fei uitftt au feinem ©lücf. Sorben hätte er müssen, bie Stet grünbltch fett nett lernen, che er alg Verlorener ©ohn beimacsehr! tnärel — Unb Fräulein ©olf- ntanq^ Singen strahlten, Wie Verflärt fab ihr sonst so tebunaliicf- (icheg ©eftdd aug. Sie bntmtte ©erfon hatte sich bte verriteften Rieheggebattfett also bodt nodt nicht aug bem .ftevf aefchlaaett.

Saft eg Helene bodt mit erst besser otttae, bemit binfe? ©täb» (heit aug betn föonfe föttttte! ©ewiß täte sie ihre ©^ulbfafeit. aber Wär« bog nicht alfeg Berechnung? Betört hatte sie ('Jerb mit ihren

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Mxenöugen, unsinnig machte sie bie bremse, hie,einen ©mgel he§ Rimmels in ihr erhlidfte. — ©o imr also XönberS ©timnmng, feit er ben Pries gelesen, mtebe-v jäh untgejd)Iggen, imh fein treuer Breunö »nh Abitur beiter ©artoriuS trug ba§ feint bazu hei, baß fobalö feine herföbnlidjie Stegung «webet lehenbiß in ihm murbe. SDet Qftharinlkhe sinh nämlid) noth immer hie Hoffnung nid# auf, ba§ frf)öne Aläbdten, nach hem feine ©inne lechzten, hoch noch zu erobern. Üöäre nur her erste ©dnnerz erst horüher unb hätte fiucie erfnuut, haft eS adnühen Pater unh ©ohn für immer au§ fei, so mürbe ber blaffe Büngltng mit feinen 100 Alarf ^oiiaitSgeibalt schon feine ÄnziebungSfraft mehr für sic besitzen, sie mürbe fid) trösten unh mt§ anheiln Sinnen schauen. Xaruin fönte eS harauf an, hab Reiter todter zu schüren nnh hem Prinzipal gegenüber immer totebet hurchhlicfen zu lassen, meldte Plantage für ihn beb ©opneS Petragen fei: ©o nnh so urteilen bte Seate, hab hohe her ©amtiiibröt gefaat zu hem Basl, ba3 her Sanbrat ufm. — Unh er erreichte feinen [fmeef borzüglid), bentt feine Atetnimg galt Xönöcr etrnab, — — — —. — ; 7-

SBochen unh Afonate mären nun feit Gerb XönberS Eintritt in bte $anblung hon Prüdner & (Sie her strichen. X)er per stehe ne

■ ß'ontmerztenrat§fohn mar ein aaiuer Plann sitett^rben. ©r leistete JjotVÜaliche^ in feinem neuen Perus. aalt für ein Muster hon Bteifj unh ©olibarität unh bezog schon heute beinahe bab doppelte feineb Sinfansibsiehalteb.

Bitt alten Pars hon .£mbenbrüsioe blühten hie ©dmeeglöcMjen. 4>ier unh öa hustete in ben Püschen bereits ein fdjüditenteb Peil* den. ©ilberne Ääßtben sprossten an ben AbHbett, allüberall be­gann eb gu fuofpen unh au fptteben, bte Senhe trillerte über grüne« ©aatfelberu uub Hube Btüßlin gelüste mehlen hurd> ben ASalb. — Brau Xenber hotte fidj mm fotoeit erholt, bah sie hab Biuinter mieher berlaffen bürste, ©dimeren 4tet*ettS unh nur, um ben gar so nerhÖfeu hatten nicht hurch ihren HlÜöerfpnttf) Mt reißen, fanh sie ftd) bannn, baß Fräulein palfnmnn sie zttm*l. SSshril— heute in ad# &ggen also — berlaffen sollte. £afs ihre treue, iuttge greinn hin unter feinen Umfiänben langer bleiben sonnte, meun ihr Götte sie nicht menen feiner bdeihiaenben Aeusserungen hon ba* mal§ um ©ntfduulömintg bäte unh ihr hie $>anb zur Pedöhnung reichte, mühte hie gute SMme ia aud) bollfotmmut einsehen.--------

Sturie beabsichtigte iefet, eine ©teile al§ Pncbbcdtenn in i\ :m Samten selber ©pieltocttengef durft anzunehmen,_ her bitteren 5iot« tocnöiatent gebordienö. Xa hcrbkmte sie nicht biet hod> sie blieb in her Sftäbe ihrer toteber rocht clenhen Pflegemutter. — föentek am lebten ©omtiag im Alar,z, toollte sie fid) beut Chef her Birma ©lern Sc ©ohn persönlich botfteüen. PtSber hatte sie nod) feine Gelegen­heit bazu gefunben, ha teuer Atemate lang auf Seifen gemeiert mar. — %\ ihrem fddid'ten, fdttoorzen ©onntergSffcih tnadite sie sich heun auf hen S®eg nad) bet ©tabt. Sin her Sarfbforte trat ©artoriub ihr mit einem ScÜcfeuftraufj entgegen. Cr sah in feinem hunflen ©trafjenauMtg unh hem nagelneuen .Bhlinhcv sehr feierlid) aub, UKUhcfc auch ein Gefid)t, alb habe er etlnab recht CrnfteS auf hem ■Kerzen. SBährenb heb ganzen Sdnterb hatte er fid) Petüueifelte SSübe gefteben, her fpröben ©dwulieit einen ©dritt näher zu fommen, ohne hab ihm haS bisher gelungen märe, ^eute modte er heim nun Irofebem in alter startn um ihre ^anh merbett. Xah ihr .^etz immer nod) einzig nnh allein für Gerb in Siebe glühte, hielt er für ausgeschlossen. — Xcc strenge, abmattenbc Sites, her ihn bei feinem überaus berzltdien Grus; auS Südens hunflen Wiegen traf, besah zmar nichts CmmtigenheS, hoch er muhte fgredten, muhte Gemihheit haben, ha er eine noch langete GebuIhSprebc nicht aus­hielt unh ihm hie Gelegenheit aud) gar ungünstig id>ien.

,,©ie mallen zur ©saht mein hodibetehrteS Fräulein, her mute ich", re bete er sie also an, obmobl sie nicht stelln blieb unh eS sehr eilig zu haben schien.

„£>, gönnen ©tc mir nur eine einzige Minute, Fräulein Sols manu I £teh hörte, hah ©üe bei ©tem eine ©teHung al3 Suchhal* terin angenomufen hohen. Äönnteu ©ic hie Wnftellung nicht riidf gängig mad>’n?"

,,'BeShalb?", fragte sie furz. ,„SSeil id) feine ruhige Minute mehr l)ätte, toeint td) ©tejn

hem .^nufe biefeS iibe-l'betemn'bcten “StattneS mühte. Glauben ©ie eS mir, gicohigeS Fräulein: haS ist feine ©teile für ein iunaeS Wäbcht’u. Xgh sann ^hneu sofort ben SdtxnS für hiefe meine Se- haubtuog liefern," 1

tfrfchrocfcn beiunde sie ihre ©dmtte' unh schaute hen ihr so um fgmbothifdx’u 9Wenf#n groh unh frogenh an: „XaS sonnten ©ie,Jörn ©artoriuS?" , . , , . •

^amohl heun ich bin sehr genau informiert: Drei junge Xanten liefen baPon, meil sie fid) hes Srinzibols Bubnnglid}fei­ten niclü pefallen lassen «sollten. Xer Sater ber einen bon ihnen ist unter Wufteber ©d)»ntbt Xcr flnate mir nod) gestern «fein Seth unh erzählte mir gerabezn Ijoariträubenbe Gefd)id>teu bon her ^iTtldtaft in bi dem Gdchäff. ©mpörenh. sage id) vfhimnl Unh eine so reine »tnbdenblume sollte in foldjer Atmosphäre blüht'u? — Sie mürbe berfümmern unb bcrmelten. JteureS S^räm Tein, id) leime obre Notlage, id) leeih, m €te in te tührenher

ÄnnbeSliebe an 3hrer Pflegemutter hängen, ich fenne ja aud) hie Grüvtbe, meShalb ©ie ^shre bisherige ©telfung aufgeben motten, meid, meld>e bitteren ©nttäufchuiißen ©ie hier erlebt huben, ei« mie fdiönMti'heS ©ptel man mit lohnen trieb."

<Bortfe^un0 folst)

%m $etfnib8fainicfelS011 oi h S Sauer.

(ttteedrbruef Perboten.)3ch übe in einem Ästbcaett Xtc Soubrette, her Äomiter, ber

Säuger, taS Xäitzerbßiar finb über bte Sretter gezogen. Sun hantiert ber Xafdjenfbieler broben. @r jeißt nidjtS SefonbereS, XiefeS Ser» fchspweben» uub SBiebererfcheiueHlaffeu Pou Si'uhent uub ©iern, bieg Erraten Pon gezoßenen Starten: b-teS aHe§ fennt man fdjcu. Xa§ hat man schon por 10 Bahren gesehen. Bebt ftetsit ber Xafcbeufbieler bte Sitbnetrrepbe hinunter uub labt ein 2cium;mbfiücf Pon 3mei Xante 11 auS bei« Publifum untersuchen. Xiemu menbet er sich an einen }ule­gen SJlann, bei mit einem SJläbden zusammen au meinem S£if<he übt, bittet auch ihn, baS Sud) 3« besehen, badt ben junßeii SOlaun schlief?» lieh am Wermel, forbert ihn auf. *X)ni bod) oben ein menig behilflich ju fein, uub führt thu schon am Wertnelztyfel mit auf bte Sühice.

Xem jungen SJtanne scheint bte ßanje ©e[deichte recht unlieb ju fein, ©r schielt scheu luS Publifmn.

Xer Xöfcheiifbieler fraßt ihu, mie alt er fei. Xer junge DKann fühlt, baß er bagu bestimmt )mben soll, ben Senilsten Jit spielen, unb fragt: „SBarurn?"

„Weh, sagen ©te mtr’S fdjen!" fchmeidxli ber Xafcheufpieler imh Hopft Ihm freunbltd) auf bie Sdnilter.

„Siebemmbsmanzig Bah«", autmoriet ber junge Staun.„Sitib Sie Perbeirafet?"Bm PubHlum teuern einige. Xer junge SRcutn errötet. Sein

SKätcheu an meinem Xi sehe modelt Por greitbe mit ben Seinen,„Wein," ßibt et schließlich i$ur Slntmort„Unb Sei über haben Sie and) nid;t?"©retteS getreu tm parlett Xer junge Wlann mW mohl nun

gute föliene zmn bösen Spiel machen, zudt feine SKuubminlel W‘h unb tut, als freue er sich selbst über biefe lomtfdje Brage; aber eS fommt nur ein recht fläglicheS fiächeln zufiaube. ©t hat PtcHddjt ge» rabe heute baS Stäbchen feuuengeXernt, ihr gegenüber ben Süeltmnnu hcrauSgebiffcn, fte als ©lou Pom Wbcub mit in* Äöbareit genommen — unb ffccfyt mm auf ber Sühne btefeS Slöbaretts als SBipobjelt. Xer Xcjfchenfpieler rebet, hantiert unb fuchtelt in ber Suft herum, unb Kbet meiter. interessiert baS nicht otelter. Ba: baS gibt e§,baß man eine Sledjsilode über einen Apfel stülpt unb baß eine SU* nute später ber Apfel nicht mehr banmier ist. XaS läßt fid) machen. SSaS getjt’S mich an, m l e fid) baS machen läßt. AHd) interessiert mir ber junge Ateum. Tim sieht’?, baß ihm feine J&öube überftüffig fmb. ©r meiß nicht recht, ma§ er mit ipiwn anfangen soll, ©r fiedi sie ein» mal in feine Stodiafchen, freu3t sie baun mäeber über ber Sruft, laßt sie bann mieber schlapp herunterhängen . . . 3un>eiteu menbet er feine SlWe Pon bem Xafdenfpieter ab imb stochert mit feinen Augen im Pnblifum nmljer- ©S ist Plel Ccpen in biefen Slideu eingegittert. Aber auch ein menig Stotz. Xer junge Aknin fit&li fid). ©r mirb benfen;: eS ist 3mar peinlich, hier oben Zu stehen uub ausgelacht zu merben uub ^crzHopfen zu hoben, *ber troßbem: bas ist mir auch noch nicht ßefdjeheu» iöß §unberte auf mich sahen, ©r meiß sich exponiert, ber junge Alaun, herausgehoben, ein Baftor, mit bem ijeutc so ober so geredynet merben muß.

Xer Artist hatte nun feine Atanipidatiouen an bem Hetueu ©?» perlmentiertifch beenbet, unb meubet f.ch mteber bem jungen Alannc Zu. B<h höre beifen texrzfehiag bi? Zu mir pochen. Seine Arme bam» mein mteber nicbet ©r Perfudjt, steh SSiixbc ju geben unb ltnbefau» gen mornögtich gar überlegen Zu fein. Aber ba entfnomt ber Slabarett» mann zm<i Xücfjer feinen Xo'djen unb fragt, me (che Barbe sie haben. Bebet sieht, baß baS eine grün, baS anbete rot ist. Xer junge Alaun sott baS Por bem Pubüfiml feststellen. XaS aber sann nuru unmög» lieh überlegen tun. Xa bleibt nichts anbercS übrig, als einen sehr banalen Sah 3« sagen. XaS Subldum lächelt. XaS Atäbd>en neben mir madett miebet' Xamt muß ber junge Alaun feinen Sod 3«^ fnöpfen, baun einen Secßer auf feine ßeete hin untersuchen, bann eine 3auberformel nachsprechen Schließlich sieben sich bie einzeln in je einen Secher geftedten Xücher Perfnotet in ber §ofentafd>2 beS jungen AlaiuteS Xer ist ganz erftount. „Ba, mie fommen Stc benn baju. meine Xücßer s« ft*hte«?- M ber Xafchenfpielet sehr Permuu» bert, Xer junge Alan« lächelt auS lauter Serlegenhdt überS ganze ©efkht. Xer Anist sagt sehr ernst: „Bd) merbe Sie bem Schulmann übergeben müssen, trenn Sie mir nicht erflären sönnen, mie bie Xüdjet in Bhre Xafcßen fommen." Xer junge Alaun meiß, baß aücS Ulf ist. Aber et muß both etmaS ba3u sagen, ©r sogt: „B<h ßäbe bte Xüdjer hoch gar nicht gestohlen." ©S fltngt iwvfäglte») flnbifch unb bmrnn: „Bd) höbe bte Sucher boöh gor nidjt gelohten . . unb babei zuden feine Alunbmtnfel jordfehen Sachen unb ©rnftfetn. Unb mm — nun geht bet Kabarettist einen Schritt näher an ben jungen Alaun h«ran, rnö^ft ihm ben Aod auf — ber Büußliufl läßt baS Perbliifft ge*

greift ihm in bte Settentafche unb entmlubet ihr ein — Xameuforfeit !^as PirWlfnm freifchf- Xte junge Xame zerplaßt

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halb bot Soweit. Der junge ©taun bliest «uf ftorsett unb Datfeften« «etn«, bi# su JO Metern höh« ©itbfäukn, weift auf ©räbcni, mitfreier, läßt b«schäftißiutg#lo# bie 2lrm« bammeltt, unb fyört ba# ®« ................................ .................meder be# ©üblifum# su fies? flirten.

„£öreu ©ie mal, ich beule, ©ie finb nod) lebig?" betWttnberi sid? ber tkrtist uub hätt feinem Dpset ba# üorsett unter bie Mas«.

Der junge ©lann Wirb rot, Wirb Maß, schaut in# ©ublifum, schaut stuf ben Dasehensptekr, sagt: freilich bin id) btw!-, ftedft bie &önbein seine Stoffen, h«bi sie au# ben Sassen, sie (ft sie ln bie Dafchen, bebt sie au# ben Dasdicn, lächelt, Wirb Wteber ernst . . . uub wirb schließlich, mit bielern Daur belauft, bon beut Dafchcufpkkr auf fei« uen ©faß surüdfomptimentiert.

Dann ist ©auf«. Der junge ©laun promeniert mit bem ©täbcfteu in ben ©äatgen. ©ie hat fid> fest in ihn eingehängt. ©ie scheint e# allen selgen 8« Wollen, boß sie 311 ihm gehört, |U ihm, ber eben born auf ben Brettern staub, bot aller, aller Deffenilidjfeit. Unb er er*'zählt. Eraähtt Währenb ber ganaen ©auf«. ES war ein Mbenteuer.(Sr Wirb biese Macht babon träumen. Unb nod) lange babou erzähle».,Wie er einmal aufgetreten ist, unb Wie eg ist, wenn man ba oben steht unb äff« Seute ous etneu bliden

Stein ©ott: al# ob Wir unsere ©failfknrolk basier unb bk Dafdjenfpidereien ber 3®eltgefd)id)t€ nicht auch affe (el)r, sehr ernst nehmen l

UberglattlettMuS alten Duellen äufeöumeugefielst iwm

ffart §age.(Machbrud berboten.)

äBeuu eine Elfter am &aufe rief, so glmtbk man, baß ©aste läuten*

JBenu beim DouuerWeiter bie C>unbe geulten, so fönte bie# treuer bc beuten.

3S«r ungeWafcfyen über bie befuug anbeimfaffen.

Straß« ging, sattle leldjt ber ©e-

£4 eit jemanb bte ©piß« eine# ©iefset# in bie froh«, so sollte ba« bnrcö ein Engel im Fimmel getötet Werben.

Ml

©dilug bie Durmuhr Wä^rettb be£ ©Jitfagläuten# ober VakT« unser#, so sollte bie# ben Dob eine# ©kuschen berfünhen.

* 0Segle jemanb bei Disd) ©kffer unb ©abet freusWeise überein«

«über, so machte er sid? ber Steunbfchast mit bem Deusel berbädjtig.Ml

©fiff ber 28iub, so sagte Uß&n: feilte treiben b1e Säkljftstge unb ber Wöbe Säger ihr arge# Spiel. *

Drug mau im D raume ein breunenbe# Siebt au# einem Slrnmer in du anbere#, so foüte bie# Sans unb Swietracfyt bebeuten.

*

©ehrte ber ^aljn bor zwei Biljr morgens so galt bie# al# glürf* ließe# Voraeicheu.

28er im Dmtme ^elle# S'euet sab, batte ©lüd jn erwarten; Wer nur Slfcpe erblidie, mußte mit UnölM rechnen.

*

28er im Draum« Wusch, ftartte Unheil |U erwarten.

28er im Traume einen ©<h"h berlor, Perlkri einen 0renub.

* * * igsmifibte» * * *

** Die Dfteriusel. SSie e# eine 3Beibn«ad>t#iufel gibt, so ejifiiert 3500 Siilometer born sübamerifanisdjen Sefilanb entfernt, eine 3U (Sljik gebörige Susel, bie Osterinsel, and» 28aU)u ober Slapauni ge nannt, ©ie berbantt ihren fRanten ber £atfarfj«, ba^ sie gerabe am Ostersonntag be§ Sabre# 1722 bon bem i&otsänber Safob 9iog« gebeen entbedt Würbe. 1755 Würbe sie bon 600s besudjt. ©ie ääblte 1870 nod) 3000 ©inWobner, beute ist sie nur bon 150 Polynesiern bebölfert, unter beiten jld) feine teilen mehr befiuben; benn sie Würbe im 19. Sabibwnbert butd) SSeiberrau'b bon curopäifdjen ©dessen unb burdh 28egfübrung bon 2lrbeikrrt ua^ Dabitt unb ben peruantf^cn ©uanoinseln entbßlfert. ©#. ist eine jttngbulfanisdje, au# großen SteereStiesen bi# su einer ^he bon 615 Sieteru anfragenbe Snfel, bte au# meist bon ©kilfüften umrahmtem Skrglaub mit mehreren

etgentümltdjen ©djriftaeicben, bie noch ihrer ©utaifferung bitref) einen ©elebrten harren unb bie beweisen, beiß bor btelen rtaufeuben bkr eine ftultur nntergegangen ist

** ©djöwe unb bäßli^e Tratten im Sl^tc ber Äsiminalistif. 3« eigenartigen unb böcbft bemerkngiwerten Ergebnissen ist ber iiatie« nisdh« Surfst gerriant im Verlauf slialHwfdier Untersuchungen ge« fommen, bie er m 89 Wegen Verbrechen au# Siebe#ldbeufdj<tft au« gellagten Srauen borgeuommen hatte, um t<## 3ahteuberl)ältut# fest-* auffelleu, in bem schöne unb häßliche grauen an ben Verbrechen be« teiligi Waren. ©# seigte ftd) hierbei, baß Verleumbuugen immer nur bon häßlidjen grauen ausgingen, unb baß and) bon 20 anonymen Drohbriefen 19 bon häßlichen grauen geschrieben Worben Waren. Sind» fdjWere Veleibigttngcn Wtaren in 19 Söffen bon häßlichen Sraueit öit#gegaugeu unb nur in 4 Säßen bon schönen Srauen. Sn ©ejug auf münbliche Drohumgeu ließen sich hiugesten 90113 anbere 3al)ku feftfkßen, bettn nun beiianbett fleh unter 16 Wegen solcher Drohungen augeflagten Srauen 14 schöne uub nur 2 häßlidje Damen. Von 12 schweren VerWunbungen an# ©iferfud)t ober infolge anberc? Siebe#« ftreitigfeiten fanteu 5 auf bie Vechttmtg bon schönen Soc'ueit, währenb 7 blefcr Dätlid?Ietien bott häßltdjeu Srauen begangen Würben. Söegcn Dotfchlc^# au# SiebeSietbenfchaft Würben unter 6 angenagten Srauen 4 schöne unb 2 häßliche ihre# Vctbrecheit# überführt. Sür ben psycho« logen liefert bie genannte Untersuchung ben VeWdS, baß im aßge« meinen fdjöu« Srauen im müitölidven ©treit leibenfchafllidjcr flnb uub and) biirdh ihre Siebe#kibenf#c»ft «her ju einem Plorb gebracht Werben sönnen al# häßliche Srauen, Wogegen biese, bie unter ihrem unschönen Sk uferen leiben, mehr aut Heuchelei unb Verleumbung neigen uub Wohl auch öfter ©runb aur Vad)fucht 3» empfiubeit glatt« ben al# bie Srauen, buvch beten Söhöivhdt bk Vibaliniten besiegt Werben.

** ©tu weißer Slahe. Vor einigen Dagen hat ber englische Sk uai^miuisfer, $err SBinfto-n ©huwhtff, au# SJionk ©arlo ein Delc« gramm erhölteu, bei bem er nicht schlecht Singen gemad)t haben soff. Die Söotfdjstst sammt« bon bem befanuten englischen ©roßinbufttriellen Vujloit, ber in SJlan^eskr riesige Saörifanlageu beftßt. Dieser ^err hält sich seit einiger Seit in Stijaa aus. Vor fursem nun stecke er steh 15 Psttttb in bk Dosdj* unb begab steh nach söfowte Eatlo mit ber Stbficht bie# ©elb im ©piel 31t riSficren uub, Wenn e# fein müsse, auch 3u betlkreu. Er War schon Mas bem besten SBege baju uub Ijatte schon über jehn Vf unb berfpielt, al# steh plöhlld) ba# Vlättcheii Wanbte unb e# ihm gelang, nach einer Stift bon breibiertel ©iunben bie ©auf 3u sprengen. Er hatte plößlid) ein «nberhoffte# Vermögen bon 6000 Viunb — also bon 120000 ©olbtnatf — ln ber Dafeße. Sofort ber« lieft er ben ©pielfaatf. Untexfweg# schenke er einem ©etiler hunbert Vfutib. Dann sehte et sich 3u ^>aufe h'm unb berechnete sich ge wem bie Unfoften sowohl feine# tfuSflug# nach klonte Earlo Wk feine# ganjett Slufenthalte# an bet Viblera. Diese Spesen jog er bon beut ©eWinn ab unb ermittelte ben „8idnberbienft" bon 52(K) ©futib. Seht fam ba# Dekgramnt cm Ehurdün auftanbe — be# Inhalt#: „Sch habe soeben 5200 pfuub i»n ber ©auf bon Vlonk Earlo gewonnen, bie ich gleichseitig ber englischen ©ehahfammer iiberfertige. Sd) sann c# mit meinem ©«wissen nicht hereinbaten, ba# ©elb für persönliche S^ede 311 berweuben unb betrachte e# al# meine ©sticht, e# bem Vaterlaub 3» schenkn." frexx ©urtcn bürfk ber erste 9Jienfch fein, ber in ©piek hingen mit einem berart seinen ©eWijjen behaftet ist. SebensaÄ# fingen ihm bie englischen ©lütter Sobe#hhmn«n.

**■ Sarbcnblinbt)dt. 3« gleicher Seit ft«b sowohl in ©erlin Wie in ©ari# neu« Untersuchungen über ba# Problem ber Sarbenbtlnb« heit augeßettt Worben, bie aufschlußreiche Erfenntmffe geseltigt haben. 3unöd)ft Würbe feftgeffeßt, baß bie Sarbenempfinblichfeit große iubk büuette ttuferfdnebe aupWdff. Der $cöigfeit#greib, ber noiiWenbig ist, um überhaupt Sarbeu nicht nur 31t empfinbeit, fonbern auch unter« seßeiben ju sönnen, hat sich bet ben dnaetueu VerfudjSperfoneu al# sehr unkrsd)iebli<h hcrauegestetlt unb al# bollfommen unabhängig bon ber sonsiigen ©ehseßärfe be# Sluge#. S<rner h«i fldO ergeben, baft bi« Satbenblinbheit bei ben SKännern ungleich häufiger ist al# bei ben Srauen, unb 3war ilst ba# Verhältnis ungefähr Wie «in# 31t geh». SBöhMwh e# unter taufeub Stauen burd)fd)nittlid) nur brei Sarbeu« bliub« gibt, beraeichnen bte Vtänner unter taufeub bretßlg solcher Snbibtbuen. fm empfinblichfkn ist ba# männlich« 2luge gegen Mot unb ©rtin; bie Srauen bagegen reagieren bebeuienb heftigst auf blau; sie leiben, Wenn sie überhaupt fatbeublmb finb, meist an Mot« blinbhdt unb berWechfdn buufelrot mit bunklgrüii.

** M«bolb«r, ©omben ttitb Mhifchinenflew«hve. Stau Weiß schon feit längerem, b<öß Ehifago al# Verbrecherstabt aste# übertrifft, Wa# in bkser Einsicht sonst auf bem ©tobn# Miöglichfett unb Mealltät bar« steßt. 2lber seit einigen 28o<hen scheint bad) selbst hier bie S&lrflUh» feit aste Erwartungen IjauShad) iiberirofsen 3U haben unb im Wahr« sten ©Inn« be# Sßotie# nicht nur ber Deusel, fonbern eine ganse $orbe boti ©atamafsen losgelassen 3U fein. E# gibt saunt noch einen höheren ©«richt#- unb Valiseibeamten, betn man nicht planmäßignoch gut erhaltenen Kratern, hafßm Duetten nnb ßabafelbern besteht. .. . . . . . . . . . . ...... ...... Vv„. ...... ..rw.... .

©ie ist stellenweise fruchtbar; man baut Daro, DaW, ©ananen, in ber lebten Seit ©omben bor# ober gar in# ipan# legte. Ein SustUSuderrohr, Siortosicln, aber Iclber fehlt e# an flteßenbem ©.taffer. E# gibt nur Deiche uub Sümpfe, uuib bi« Sauna ist sehr bürftig. Da# £wftn ist ba# einsige Haustier uub bte Matten eine unangenehme ©ek gobe. Der ©langes an ^04 Wirb butd) Dreibhola erseht, ba# 311 ge« Wissen Seiten an bie Allste geschwemmt Wirb. Die Einwohner |er« Ilgen Senge unb St’övbe. Snkresfanfefk ber Siifel finb 500 W4«

funftionär aählt« bor eintgen Dagen bk fe<h3«hnk für ihn bestimmte ©ombe. Da# lau« einen ©Jenscheu schon nerböS rnadjen — Weghalb zahlreiche ©«amte angefleht# beräußedt beitnruhigenbeu Sage in Elji« fago eruftfjicift barem bettfen, mit ihren Santilien bic Stabt su ber« lassen. Simäd^t hat man einmal al# ©räbentibmaßregel ©treifforp# bewaffneter ©ofi$ift«n mt#gerii|ktf bk mm Deil bie öffemlidjeu ©e«

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tiZhifee wmb fei« PSobmutgeu feer hohen Beamte« bewachen, 5um Seil Streifen burch fete gau3e ©tabt nach Pcihrccherbcmbeu unternehmen, ©eholfen festen bißfang alte biefe AZaßnafemen nkfetß. gast fühlt man steh berfucht ju sagen: Im ©egen.eil! Dt« Panbtten plünbern bie gäben am heiligten Sag. ©ie brechen, sefen AZami hoch, frährcnb feer ^aufetberfehrSftnufeen in eine Paus ein, beherrschen Pcamte unb pufelifum burch jlnel AZafcbincugeloebre iwtfe rauben Hunberttaufcnbe. Petfolgung refültattoß. ©t« hatten Gifcnfafeusüge bietn bor Gfeifaso Kauf »mb plünbern bte Passagiere biß aufß Hewb. ©ie flnb feie um umfehränfen Werten feer ©labt. ©le schießen mit Aebolbcrn, stehlen Ait:oß, entführen grauen, merfen Pontfeen, sprengen mit Bfenantit, rotten sieb ju Panbcn 311 stammen — — fdflicßltch unfe ettblich: cß muß eine stuft fein 31t leben für feie Herren Apachen bon Cifylfago . . . bor läufig nedj!

** ©elfe, bie ans Räumen »wächst, gn ©übamerifa unb SBeft* Inbtcn gibt eß Sälbcr, in benen ble ©elfe bucbiräbllch ans ben'Sau* men mächst. Gß feanbelt sieb um feen sogenannten ©eifenfeaum, bet biß 3ur stattlichen Höhe bon jebn Metern empormäd>ft. Gr ßat eine tetei-ictußtabenfee strone mit Weißrütbtgcn heften. Baß AZerfmürbigüe an bem Stamme finfe feine grüchte ©ie befifeen etwa feie ©töße einer ©tachetbeere unfe glänseu, alß ob sie mtt firniß überjoßen mären. Baß bunfte gtudstflcifcb ergibt mit Sßaffer eine fd>äumenbe flüssig* feit, ble inan bort 3um Steinigen ber Söäfcfec benufet. Biese ©eise mirb neben ihrer Piffigfeit auch beßmegeu geschäht, freil ihr bie für bie SBäfdje so nachteiligen alTali schern Gtgcrtfchafen gänzlich fehlen.

** „Sierifdje" Antipathien. SParum ha&t ber ©der so sehr baß rote Sud;? Biese Abneigung ist etnß ber ©«feeimniffc ber Sierfcele,

Aabrungßmittei, fei« man ber bestatteten mit auf bie Steife in feaß geufettß eafe. ©0 fanb sah bet Siuoefeen einer steute, fei« »oahrfchein« lieh bon einem Hammel stammt, ferner baß ©feiet* eineß Keinen ©ehmeineß, baß ©ettppe cincß Acbhuhnß unb einer ©anß. All« biefe stefeenßmittet maren tu 3. S tastbaren ©efäßeu untergebracht. Ba» naben ftonbett ©das;« mit ©ctränfen, Von benen natürlich ferne ©puren mehr gefunfecn merben fomtien. Bie gafel aller ©efäße bc« trug mehr alß 20. Bar unter fraren silberne unb bronzene Nessel unfe ©cfeüffeln mit fein ^filierten Ornamenten, ferner ©läset unb Gimer, strüge unb Setter. Aut fobtel Ist sicher, baß baß ©tob biet jünger ist alß baß ©rab m Ur.

** Sßie miß* man bie Höhe bet AZeereßmettett? stür3licfe gingen AZitteilungen über bie Höfee ber AZeereßmellen burch bie Presse. Gß mirb bähet, mie uuß bon miffcnfdxjfüicben Kreisen gcfchriebeu mirb, Interesse erregen, mie man benn eigentlich bie Höhe ber AZeereßmellen mißt. Bte AZeereßfrtetteu stufe erst tu jüngster Seit ©egenftanb ein* gefeenber miffcnföiaftticCer Untersuchungen auf bem ©efelete ber AZeereßfunbe. ©ie tidften sich botnefemlich auf bie Höhe, bi« ©tost« fräst unb ben Brucf ber bemeöien SUaffermaffcn. Pon aßen AZefsungß* methoben hot sich alß eyaftefte bte photographisch« etmiefen, bte 3m feem ben Pcrjug größter Ginfachfeeit feefifct. ©ut sichtbar« SBetteK »werben in AI erneu aufnahmen auf bie photographische Platte gebannt unb nachher im richtigen 33ifb außgemeffen. Gß hat sich stejeigt, bah feie Aorbfee SSetten biß 3n 4 AZeter ii?öhe femtt, b. h. freun man un et £>öhe feen feufrcdjteu Slbftanfe born SSetteugipfel biß jur tiefsten Söettentclfchle ber sieht. Banoch märe bte eigentliche SBctte also mc* niger he<fe, ettoa nur 2 AZeter. Bie ©türme seUigen ouf feem offenen Ojeau jcfeoch Ptel höhere A5etteu. AZan hat in ©«bieten, mo laug

beten es f» monje fllW. Wm W ble^etiegu^tKS^inl.WeSäibuteS Aiifluetnie »nie bon tonnet glätte bettln, »eta WS ju lY lYY Z.slt^ Äntncfflcht^tt, iniJ .H&t Wt .>-nil>e WS -ölnteS I2 iy;cti'r f;o^ messen sönnen. ®cr jettvi(tfl (Kttfcfxnbe SBlnb ctjeust«UfS ^ nid,‘ 'mmt mtm ** <****' ***■ Gä ift kimofecr ©chüoeine hoffen sich feurd» feie rote #arbc im geringsten auß ihrer Aufee bringen. Gin englischer Scerpftxpolcge, feer sich mit blesen gra*

Seefahrer besannt, haft mahl nie feer ©eegang einheitlich ist. ©roh« unfe Keine SSetten taufen mit berietet euer Peiwegungßridfruug immer

, rv.r,. A , . .. 4. r n^r ctx- ■*^ feurchcinanfecr. Bie Pere^mmg feer ©.ofjraft unb beß Brucfeß bera« r0 K?-6» 'C'«»to0t .^ar fr/*11*1! AZeereßmetten ist sehr frefcirtlid» fi t ble Peredmung bon Piccimcrfen, garfee äng)4gcu AZan hat feftgeftettt, bah Pogv11 d?euefeeit auß blauem einem ftäntigen Antraft ben Stellen unterlleaeu AZan bebientÄÄ3 «ÄÄ §L‘Ä ÄTÄ ÄÄÄ

ober bon Aeife unfe ©eitt. Caeancgraphifche Perechnnngeu bon ©cottten geteilt. Segt man ein ©tücf btaueß ©laß über einen Seil eineß Antet fett uef.eß, jo bertaffen feie Siercheu ilnd).c»rttg biefe ©teile. Bie Stere un.er sich fennen ebenfattß merfmürfelfle Abneigungen. Ber fprid>mörtlid?e €a& jmifd'eu ^nufe unfe statte ist attetfeingß feine un=> liniftöjjltche Sotfadx, fonfeern ihunfee unfe statten schliefen nicht feiten alß Hausgenossen grcunbfd;aft unfe spielen miteimemfeer. Baß pierfe hat sehr entfchiebene Abneigungen. ©0 meibet cß baß stamel unb feerfolgt mtt »»och heftigerem gngitmm ben Gfet. Ob ber ©erud)ß= ober feer ©efidrtßfinn bei feiefer getnfefd;«aft außfehfenggebenfe finfe, ist tmemfddeben. ^mei fe«r grimmigsten geinbe In ber Sterrnelt finfe feer Bstdjß unb ber guefeß. Alt« gäget missen, bah biefe beiben nie= tnalß in bemfetben Seil beß SSalbeß hausen, unb bah feer Bacfeß sofort feinen P»mi berläft, menn ein gud»ß einferingt. Ber Panther mirfe feon feen Keinen S&Ufefch»reinen, feen Pefariß auf feaß teifeenfehaft3 tichfte gehat, obgleich er ihnen nlchtß a uleifee t ut. SS ernt eine Her fee feiefer Keinen ©chmeine eineß Paniherß anftchüg mirfe, so ftnrjt sie fleh auf Ihn, unb eß gelingt ihnen nicht selten, feaß mächtige Aaufetier mit Ihren scharfen Hauern ju jerreiheu. gn einer mittelamerifaul= scheu ©labt fragte einmal ein Aeuaufömnttlng einen Gingehorenen, ob er ein« ©teile seltne, mo man ohne gurept bor Attiga'oreu bafeen sönne. Ber Ginge-boren« seigte ihm einen Platt am gtufe. SCtß feer Gutopäet steh im SBaffer erfrischt hatte, frag e er jeinen gilbtet, toarutu eß benn bort feine Alligatoren gäbe. wSBeit ba so biet Hai3 fifche finfe, ©enor,“ »rar feie Ammort. SOZag biefe ©ejefeicht« nun loahr ofeer erfunbe« fei»: feie Satfac&e steht fast, baj» Attigatoren nufe Häififd>e jebcß 3nfantmenfein fürengfenß bcrmelfecn.

** Sßie eine stltfecutfche Königin bestattet würbe. $u bem gunfee eineß uralten stönlglnnettgrabeß in Ur fr'ttfe ein Pergleich mit einem altgermantfcheu stöniglunengrab bon gntereffe fein, b»ß fürs bor feem Kriege bei Ha stieben entbeeft mutfee. Gß selgt sich nämlich, bafe feie ©Uten unfe ©ebtäuch« feer alten Pötfer trott ber gcmaliigeu Gnt= femung jmifchen Ur unfe bem alten ©ermanten aiemtich gleich maren, (menn auch bet feer altfeentfehen gürftin feie AZenfchenopfer fehlten, feie sich befamtUkh tn bem ©rab in Ur in ungeheurer Anzahl in ©e statt bon SBfichtern unfe Bieuetiwnen borfanben. 3« bem ©rabe bei Hafdeben fanb fleh ein meibllcheß ©Geleit, baß offenbar einer thürin« gischen Königin angehörte unfe bon jahlrelchen ©chmucfgegenftanben «ttngehen mwr. Bi« ©rabftätte halle eine ©ruufefläche bon acht Ctitabratmetern unfe eine Stetie bon ferel AZetent. Pei näherer Pe= fUhttgung beß 3nhaltß zeigte eß sich, bafj man einen ungemöhnlid» tnertbotten ©olfefchatt bor fleh hatte. Bte 3aht ber gefunbenen ©chwnnfgegenstäube betrug attejn meit über fünf3tg. Barunter maren goibene Kugeln, Körbchen, ©idjerheitßnabet« auß ©otb mtt Gfeel« steinen, gingerringe, Ohrringe auß ©olbbtech, breittig birnenförmige JBernfteiuperieu, ein Hatßring bon % Pfunb ©emidjt, ruube Perlen, ©chmucffäftche« mtt ©ilberbefchlag, römifd»« stiaifermünjen, stamme unfe Aafeetu unfe biete anfeere auß ©olb, ©ilber unb stupset hergefliettte @<bmu<f* unfe ©ebrauefeßgeget^iänbe. Ble ©chmucfgegenpänfee bor adern finb bon feinster Arbeit unb born besten ©otbe, »voraus man schließen bars, baß bte beigeselle grau bon seht hohem ©taube ge« trefen fein muß. Baßfelfee beicugtcu feie übrigen gimfee in ber ©rab

■mm

Aufselß hsibeit ergeben, feaß eine SSette in Höhe bon 9 AZetern in ihrer gortfcC'nt;ßrid;tung einen Brucf bon 10000 kg auf sehen Guabncü* meter ausüben sann. Auch Messungen ber g5u‘große unfe feer ©djmcnlung-en beß mittleren AZeereßfplegelß bei Gf te unfe glut haben interessante AcfpKate gejeitigt. Bie glntgröf« alß Un.erfd>ieb beß SSaflerftanfeeß bei Gtfee imb glitt ist feanach im freien Ojecm geringer alß au flicken stuften Bie feödtften glnien finfeet man an amertfa« nifchen stüfen bei Aeufdjoülcmb mit 154 m unb l\i Puerto ©attegoß in pstirgenieu mtt 14 m, bei Ptemerfeafcen erreicht sie biß 31t 3 na, mährenb feie glutfee feer Djiifee bet stiel mit 7 cm ihr Höchstmaß er­reicht.

* * * HudioriftifihesBeutlühe Anspielung.

©te: ^©ichft bu, gritt ich habe bir 3u beinern ©eburtßtag auf feen Bedet beineß ©tammtiiehfrugeß ein frnnigeß ©prüd;4etn, feaß bir auf feem ©ofafiffen so gut gcfcdlen hat. grabteren taffen."

Gr (tefenb): wAnr ein Plerte^ünbchen!"199Zad) unb nad;,

wH«t 3hr Aacpbar feie ©chimpfirorte äurücfgenonnnen, bte «r in feer SBirtfd'sjJt gegen ©ie außgefoßen?"

„ga, äße — biß awj ben »Ochsen erster st taffe“ — fearüber stehen im|r nod? in Unterhanbsungi"

»©cfdäftßmäßig.

stjwttie: „ghr gnftitnt ist mcfel red»t außgefeehnt?" Helratßbermittler: „O ja! gm borigeu gahre habe ich an 500

Herjen «mgefefet,"*

Zeitgemäß.»Sßie ist eß nun mit bem Heiraten; hohen ©ie schon eine Praut,

Herr Söatten?"„Gß saun möglich fein — ich halte bte ©rippe unfe mar feit einer

Söoche nicht beim Heiratßbenniüter!"*

Ber Sefebpbär.„SBarum nennt % ben stansleifelretär H«her Sefefepbät?"„SBeil er brummt, Wettn er steh bor ©tätferen beugen muß."

Aod) midstiger,„Hör mal, gritt, betn« Praut scheint ja bon feer Alutter Aatur

berfdmenfecrifch außgefeattet 31t fein!"„ga, aber lieber »bäte eß mir, frteuu sic eß auch born Pater

©ie bestauben in einer großen AZenge bon Ueberrefteu bet milrfee!"