Ist der Besuch eines Harvesters (schon) eine E-Ausleihe?
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Ist der Besuch eines Harvesters (schon) eine E-Ausleihe? Über den Wert von Statistiken zu digitalen Medien
103. Bibliothekartag in Bremen
Isabella Meinecke / Jens Wonke-Stehle
Statistik als Werkzeug für das Produktmanagement webbasierter Bibliotheksangebote
2.6.2014 Meinecke / Wonke-Stehle | Statistiken zu digitalen Medien | 103. Bibliothekartag, Bremen 2
Kontext: Medienwandel
Index der gemittelten prozentualen Veränderungen gegenüber dem Basisjahr 2009 in 62 Bibliotheken aus Deutschland und Österreich mit einem Bestand von mehr als 1.000.000 Medieneinheiten.
Datenbasis DBS 2014, eigene Auswertung.
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0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
140%
160%
180%
2009 2010 2011 2012 2013
Kosten elektronischeErwerbung
Kosten Erwerbunginsgesamt
aktive BesucherInnen
konventionelleEntleihungen
Datenquellen
Deutsche Bibliotheksstatistik
Anbieterstatistiken
eigene Erhebungen (SUB Hamburg: mit awstats)
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Seitenaufrufe2013 gesamt = 57,9 Mio.
2.00% 2.37% 2.37% 2.97%
6.09%
10.81%
16.52%56.87%
Zeitschriftenserver
Dokumentenserver
Eigenentwicklungen
Wikis
Blogs
Webseiten (SUB, LB, …)
Digitalisate
Katalog
Dokumentenserver der SUB
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PDF-Downloads 2013 gesamt: 2,3 Mio.
0.02% 0.44% 0.81%1.19% 2.99%
7.99%
9.73%
10.23%
10.26%
19.85%
36.49%
Lehrerbibliothek (gehostet)
InfDok (gehostet)
HCU (gehostet)
Aethiopica
HSU (gehostet)
HAW (gehostet)
Hamburg UP
GIGA Journals
EDoc
EPub
EDiss
Datenkritik
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„Nutzungsspitze“ durch verschleierte automatisierte Zugriffe
Zugriffe
Nicht alle Zugriffe auf über das Web angebotene Dienste und Medien resultieren aus Mausklicks.
Skripte von Suchmaschinen analysieren die Webseiten.
Sicherheitsmechanismen kontrollieren, ob Dienste funktionieren.
KollegInnen testen Schnittstellen und Erreichbarkeit.
Häufig diskutiertes Problem:
das Aussortieren von automatisierten Zugriffen aus der Statistik
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Nutzung vs. „Scheinnutzung“
Unterscheidungskriterium:
Nutzung (menschliches Informationsverhalten)
Scheinnutzung (Rauschen)
Idee: wenn das Rauschen herausgefiltert wird, wird die „wahre“, erwünschte Nutzung sichtbar.
Dabei erscheint die Nutzung als Analogie zur Ausleihe.
Aber auch bei einer konventionellen Ausleihe ist letztlich unklar, was dieser Vorgang über Informationsverhalten aussagt.
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Graustufen
Auch Maschinen interpretieren, auch Menschen scannen:
Google analysiert Dokumente, stellt Beziehungen her, betreibt z. T. Texterkennung (OCR) und rankt Artikel.
Gerade bei elektronischen Medien sinkt bei Menschen die Hemmung, Texte erst anzuklicken und später zu verwerfen.
Entsteht eine Graustufe?
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Justierung der Begrifflichkeiten
In der digitalen Welt sind Menschen auf Suchmaschinen angewiesen, um das Mengenproblem zu lösen.
Menschen nutzen diese Suchmaschinen prioritär.
Wenn wir wollen, dass unsere Dienste und unsere Medien genutzt werden, sollten wir nicht von „Scheinnutzung“ sprechen.
Wir sollten eher von direkter und intermediärer Nutzung sprechen und beides analysieren.
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Messunschärfen
Pflege einer zentralen Liste erkannter Bots sowie heuristische Erkennung
Nicht alle Zugriffe durch Bots lassen sich automatisiert erkennen.
Plausibilitätskontrolle und ein „Gefühl“ für die Daten bleiben wichtig.
Unschärfe in der Datenbasis bedeutet,
dass es keine „harten“ Zahlen geben kann.
Absolute Zahlen täuschen eine Exaktheit vor, die es so nicht gibt.
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Mehr Transparenz wagen!
Die Aufbereitung / Filterung von Logdateien ist unumgänglich.
Man sollte das Vorgehen aber transparent machen.
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Absolut vs. Relativ
Downloads und Seitenaufrufe können nicht so „hart“ gezählt werden wie Ausleihen.
Trends, Verhältnisse und Verteilungen sind aussagekräftiger.
2.6.2014 Meinecke / Wonke-Stehle | Statistiken zu digitalen Medien | 103. Bibliothekartag, Bremen 13
Worauf soll die Statistik antworten?
1) Wenn wir einen Wert als Analogie zur Ausleihe aufbauen wollen, um die Verschiebung von analogen zu digitalen Medien kommunizieren zu können, müssen wir Harvester und Co aus der Zählung ausschließen, so gut wie es eben können und uns bewusst sein, dass die kritische Auseinandersetzung mit unseren Zahlen eine Daueraufgabe ist.
2) Wenn wir die Nutzung unserer Dienste insgesamt analysieren wollen, um sie zu optimieren, müssen wir Harvester etc. genau in den Blick nehmen: ihr Verhalten ist ein Indikator für Repräsentation von Angeboten im Netz und damit für die Wahrscheinlichkeit genutzt zu werden.
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Kontakt
2.6.2014 Meinecke / Wonke-Stehle | Statistiken zu digitalen Medien | 103. Bibliothekartag, Bremen 15
Isabella Meinecke040 / 4 28 [email protected]
Jens Wonke-Stehle040 / 4 28 [email protected]
Staats- und Universitätsbibliothek HamburgVon-Melle-Park 320146 Hamburg
www.sub.uni-hamburg.de facebook.com/stabihhtwitter.com/stabihh
Quellen
Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS)http://www.hbz-nrw.de/angebote/dbs/
2.6.2014 <Name und/oder Titel der Veranstaltung>16