Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

63
bürgerorientiert · professionell · rechtsstaatlich Jahrbuch 2013 Zahlen und Fakten der Kreispolizeibehörde Paderborn

Transcript of Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

Page 1: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

bürgerorientiert · professionell · rechtsstaatlich

Jahrbuch 2013

Zahlen und Fakten der Kreispolizeibehörde Paderborn

Page 2: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

1

Inhalt

3 Vorwort

5 Jahresrückblick 2013

24 Struktur der Kreispolizeibehörde Paderborn

25 Wir über uns

32 Kriminalitätsentwicklung

33 Allgemeine Kriminalitätslage

33 Aufklärungsquote

34 Kriminalitätshäufi gkeit

35 Veränderung der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr

36 Entwicklung der anteilig größten Deliktsgruppen

38 Rohheitsdelikte und Delikte

gegen die persönliche Freiheit

39 Vermögens- und Fälschungsdelikte

41 Gewaltkriminalität

41 Häusliche Gewalt

42 Straßenkriminalität

43 Vergleich des Kriminalitätsaufkommens

in den Gemeinden des Kreises Paderborn

44 Tatverdächtige (TV)

45 Mehrfachtatverdächtige

46 Nichtdeutsche Tatverdächtige

47 Tatverdächtige unter Alkoholeinfl uss

48 Opfer

49 Allgemeine Daten der Ermittlungsarbeit

50 Kriminalprävention/Opferschutz

Page 3: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

2

52 Verkehrsunfallstatistik

52 Strukturdaten

Kreis Paderborn*

53 1. Allgemeine Verkehrsunfallentwicklung

54 2. Verunglückte und Unfalltote

55 3. Unfallursache Geschwindigkeit

56 4. Unfälle mit Kindern

57 5. Alkoholunfälle

58 6. Unfälle mit Radfahrern

59 7. Verkehrssicherheitsarbeit und -kampagnen

Fotos Titelblatt: Blende '78

M. Maurer, E. Hobscheidt, H. Mock, R. Irmer

Page 4: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

3 Vorwort

Vorwort

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!

Mit dem Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

möchte ich Ihnen einen Überblick über die wesentlichen

Daten, Fakten, Sachverhalte und Hintergründe der Arbeit

Ihrer Polizei im Kreis Paderborn geben und für Sie die

wichtigsten Informationen über Ihre Kreispolizeibehörde

zusammenfassen.

Sie fi nden in unserem Jahrbuch Zahlen zur Unfall- und Kri-

minalitätsentwicklung des letzten Jahres und zum Einsatz-

geschehen der Polizei in unserem Kreis sowie Berichte über

herausragende Ereignisse und Schilderungen polizeilicher

Aufgabengebiete.

Dass die polizeiliche Arbeit sowohl im präventiven wie im

repressiven Bereich von Erfolg gekrönt ist, beweisen die

Zahlen der Kriminal- wie auch der Verkehrsunfallstatistik,

deren Ergebnisse für sich sprechen. So kann ich für das

Jahr 2013 insgesamt ein positives Fazit ziehen.

Kriminalitätsrückgang und hohe Aufklärungsquote

belegen Erfolge

Hervorheben möchte ich die erneute positive Entwicklung in

der Kriminalitätsbekämpfung. Bürgernähe und Sachkunde

zeichnen die Bekämpfung und Verhütung von Straftaten

in unserem Kreis aus. Ein vorrangiges Ziel ist neben dem

Erreichen einer hohen Aufklärungsquote von über 50 % die

Landrat Manfred MüllerLeiter der Kreispolizeibehörde Paderborn

Reduzierung der Kriminalität. Und das ist gelungen. Die

Zahl der angezeigten Straftaten ist erstmals seit zehn Jah-

ren unter 18.000 gefallen, das sind rund 1.000 Fälle bzw.

5,8 % weniger als im Vorjahr. Im Einzelnen sind das weniger

Rohheitsdelikte, weniger Fahrrad- und Ladendiebstähle

und weniger Diebstähle an und aus Fahrzeugen. Auch die

Gewalt- und Straßenkriminalität sind erfreulicherweise ge-

sunken. Ebenfalls rückläufi g ist die Zahl der alkoholisierten

Tatverdächtigen und die Zahl der Tatverdächtigen unter 21

Jahren, denen wir uns jetzt im neu installierten „Haus des

Jugendrechts Paderborn“ besonders annehmen.

Gestiegene Fallzahlen sind dagegen bei Betrugsfällen mit

dem Tatmittel Internet sowie bei Taschendiebstählen und

der Rauschgiftkriminalität zu verzeichnen, deren Anstieg auf

die intensive Kontroll- und Ermittlungstätigkeit der Polizei

zurückzuführen ist.

Landauf, landab werden erschreckende Zahlen zum Woh-

nungseinbruch genannt. In unserem Kreis ist die Zahl der

Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren zwar ebenfalls

angestiegen, doch liegen wir im Vergleich nach wie vor

deutlich unter den Fallzahlen anderer Städte und Kreise in

NRW und können zudem einen Rückgang um 13 % gegen-

über dem Vorjahr und eine höhere Aufklärungsquote als

andere Kreispolizeibehörden vorweisen. Unsere speziellen

Konzepte, die Einrichtung von Ermittlungsgruppen und die

Präventionsarbeit tragen bei der Bekämpfung und Verhü-

tung des Wohnungseinbruchs Früchte.

Page 5: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

4 Vorwort

Verkehrssicherheit durch Prävention und Repression

Auch um mehr Verkehrssicherheit auf den Straßen des Krei-

ses Paderborn geht es Ihrer Kreispolizeibehörde. Hier kann

ich ebenfalls Erfolge vermelden, denn die Zahl der Unfälle

mit Personenschäden – also die Zahl der schweren Unfälle

– ging zurück und hat den niedrigsten Stand seit über zehn

Jahren erreicht; lediglich die Anzahl der Sachschadensun-

fälle ist gestiegen. Doch verloren leider zwölf Menschen bei

Verkehrsunfällen ihr Leben und verunglückten 149 Kinder

auf unseren Straßen. Im Vorjahr waren es 92. Darüber hi-

naus besteht ein hohes Unfallrisiko für Radfahrer, denn die

Zahlen belegen, dass 335 Radfahrer – das ist jeder vierte

Verunglückte – im Jahr 2013 im Kreis Paderborn bei einem

Verkehrsunfall verletzt wurde. Mit verschiedensten repres-

siven und insbesondere präventiven Aktionen begegnen wir

diesem Problemfeld.

Auch die weiterhin hohe Zahl von Verkehrsunfällen mit der

Ursache Alkoholeinwirkung lässt uns in unseren Bemühun-

gen nicht nachlassen. In kaum einem anderen NRW-Kreis

oder einer kreisfreien Stadt ereignen sich mehr Verkehrsun-

fälle durch Fahren unter Alkoholeinfl uss als im Kreis Pader-

born. Das ist uns Ansporn, hier einen Schwerpunkt auf die

polizeiliche Verkehrsüberwachung zu legen.

Das Risiko, bei Verkehrsunfällen auf Landstraßen schwer

verletzt zu werden, ist beinahe doppelt so groß wie in

Ortschaften. Alle 15 Stunden passierte auf Landstraßen

im Kreis Paderborn ein Verkehrsunfall mit getöteten oder

verletzten Personen und zu hohe Geschwindigkeit war

bei fast der Hälfte der tödlich Verunglückten die Ursache.

Mit unseren Kampagnen „GEFAHREN auf Landstraßen“

und „Brems Dich – Rette Leben!“ reagieren wir mit großer

Intensität auf diese Problemfelder, indem wir informieren,

sensibilisieren, aufklären und letztendlich kontrollieren sowie

auch sanktionieren. Ausdrücklich will ich betonen, dass

Geschwindigkeitsüberschreitungen ein hohes Sicherheits-

problem darstellen, denn nach wie vor ist „Geschwindigkeit“

die Hauptunfallursache Nr. 1 und der „Killer Nr. 1“.

Im Einsatz für Ihre Sicherheit!

Erstmals seit 2004 sind die Einsatzzahlen im Jahr 2013

wieder von 48.743 auf 47.925 gesunken, das sind im

Durchschnitt 131 Einsätze täglich, wobei der einsatzstärkste

Tag der Samstag ist. Es gingen über 66.000 Notrufe in der

Polizeileitstelle ein, was wieder einen leichten Rückgang

darstellt.

Damit Sie sich im Kreis Paderborn auch in Zukunft sicher

fühlen können, wird Ihre Polizei weiterhin der Kriminali-

tätsbekämpfung und -vorbeugung sowie der Verkehrsun-

fallbekämpfung und -verhütung mit erfolgversprechenden

Konzepten und Maßnahmen begegnen. Jeder Verkehrsun-

fall, jede Straftat, jedes Unglück betrifft Menschen und hinter

jedem Fall verbirgt sich ein Schicksal. Dies bestärkt uns

darin, bei Kontrollmaßnahmen und vorbeugenden Aktionen

in unseren Bemühungen nicht nachzulassen.

Zu einer von Erfolg gekrönten Polizeiarbeit gehört aber nicht

zuletzt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Unterstüt-

zung durch Sie, die Bürgerinnen und Bürger.

Sie haben mit Ihren Hinweisen zu Fahndungs- und Er-

mittlungserfolgen beigetragen, Sie haben couragiert Hilfe

geleistet und sich als Zeugen zu Verfügung gestellt, so dass

wir dank Ihrer Aufmerksamkeit schnell reagieren und Erfolge

verbuchen konnten.

Ich danke Ihnen für das in der Vergangenheit gezeigte

Vertrauen und den Rückhalt, den die Polizeibeamtinnen

und -beamten in vielen Einsätzen und Gesprächen erfah-

ren haben, und bitte Sie auch für die Zukunft um eine enge

Zusammenarbeit und um konstruktive Anregungen.

Ihre Polizei im Kreis Paderborn wird auch in Zukunft alles

tun, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Wir sind im Einsatz für Ihre Sicherheit.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Müller

Landrat

Page 6: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

5 Jahresrückblick 2013

Jahresrückblick 2013

Richtung Oberntudorf. Im Bereich einer leichten Rechtskur-

ve befanden sich Schneeverwehungen auf der Straße. Hier

geriet der PKW der jungen Frau ins Schleudern, kam nach

rechts von der Fahrbahn ab und prallte mit der Beifahrer-

seite gegen einen massiven Straßenbaum. Auf Grund der

schweren Verletzungen verstarb die Fahrerin noch an der

Unfallstelle.

Schockanrufe

Sogenannte Schockanrufe zum Nachteil von Personen mit

Migrationshintergrund aus russischsprachigen Ländern

oder falsche Enkel, die Senioren am Telefon überrumpeln,

beschäftigen weiter die Polizei.

In allen Fällen schilderten die russisch sprechenden Betrü-

ger einen tragischen Verkehrsunfall, an dem ein Verwandter

der Angerufenen beteiligt sein sollte. Geschickt entlockten

die russisch sprechenden und aus dem Ausland anrufenden

Täter den Opfern auch die Höhe einer verfügbaren Summe

und schickten einen Geldboten. Dem unbekannten Banden-

mitglied übergaben die Opfer mehrere tausend Euro.

Obwohl die Polizei innerhalb kurzer Zeit zwei Tatverdächti-

ge festnehmen konnte, wurden wieder neue Schockanrufe

gemeldet.

Neuer Wachleiter

Anfang Januar hat Polizeihauptkommissar Norbert Wienold

die Leitung der Polizeiwache Bad Lippspringe übernommen.

Januar

Die Silvesternacht

Im Kreis Paderborn hat die Polizei in der Silvesternacht 118

Einsätze abgearbeitet. Obwohl das Einsatzaufkommen auf

dem Niveau des Vorjahres mit 115 Einsätzen lag, spricht die

Polizei von einer „ruhigen“ Nacht, in der glücklicherweise

keine größeren Personen- oder Sachschäden eingetreten

sind.

Der häufi gste Einsatzgrund waren Brandmeldungen. Insge-

samt rückte die Polizei zu 13 Bränden aus, fast ausnahms-

los in Paderborn. Verletzt wurde dabei niemand. Auch die

Sachschäden blieben gering. Meistens waren Feuerwehrs-

körper die Auslöser von Heckenbränden, brennenden

Mülltonnen oder lodernden Grasfl ächen.

Feuer in historischem Gebäude

Ein Feuer am Dachstuhl des denkmalgeschützten Span-

ckenhof an der Leiberger Straße in Bad Wünnenberg richte-

te hohen Sachschaden an.

In den frühen Morgenstunden wurden die Flammen auf dem

Dach des Fachwerkhauses entdeckt und die Feuerwehr

alarmiert. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Mittags-

stunden, weil immer wieder Flammen aus den Brandnestern

schlugen. Das einsturzgefährdete Gebäude musste schon

während der Löscharbeiten mit Stützen gesichert werden.

Das Feuer ist auf einen technischen Defekt zurückzuführen,

dies ergab die Untersuchung des erheblich beschädigten

historischen Gebäudes. Zwei Sachverständige und Bran-

dermittler der Paderborner Polizei hatten in dem proviso-

risch gesicherten Fachwerkhaus einen Hohlraum in einer

Decke entdeckt, in dem defekte elektrische Leitungen einen

Schwelbrand verursacht hatten.

Glätteunfälle

Glatteis und Schneefälle sorgten im Januar immer wieder

für Glätteunfälle. Darunter ist auch der erste tödliche Unfall

des Jahres zu beklagen.

Eine 19-jährige Borchenerin befuhr mit ihrem Renault

Twingo die K37 (Kleiner Hellweg) aus Richtung Büren in

Polizeidirektor Jürgen Siebel (r.) stellt Polizeihauptkommissar Nor-bert Wienold als neuen Wachleiter in Bad Lippspringe vor

Page 7: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

6 Jahresrückblick 2013

Der 53-Jährige tritt die Nachfolge von Erster Polizeihaupt-

kommissar Hermann Klahold an, der Ende Mai 2012 in den

Ruhestand verabschiedet worden war.

Norbert Wienold ist ein erfahrener Polizeibeamter, der die

Polizeibehörde und die Belange der hiesigen Bevölkerung

gut kennt. Die Wache Bad Lippspringe betreut auch die

Gemeinde Altenbeken sowie die Paderborner Stadtteile

Marienloh, Benhausen, Neuenbeken und Dahl.

Schießerei in der Balhornstraße

Nach einer Auseinandersetzung in der Paderborner Innen-

stadt, bei der einer der Beteiligten mehrere Schüsse abgab,

wurde Untersuchungshaft gegen die beiden 38 beziehungs-

weise 35 Jahre alten aus der Türkei und dem Nahen Osten

stammenden Männer angeordnet.

Ein jahrelanger Streit der beiden Familien dürfte als Hinter-

grund für die Gewalttat in Frage kommen. Die beiden Män-

ner hatten sich am Freitagmittag zu einer Aussprache auf

der Balhornstraße treffen wollen, nachdem der 35-jährige

am Tag zuvor sich der Ehefrau des 38-jährigen bemächtigte

und sie über Stunden entführt hatte.

Im Verlauf des Treffens zog der jüngere Mann plötzlich ein

Messer, worauf sein Kontrahent mehrere Schüsse aus einer

mitgeführten Pistole abgab. Dabei wurden zwei geparkte

Autos von Kugeln getroffen.

Die beiden in Paderborn wohnenden Tatverdächtigen blie-

ben unverletzt und konnten kurze Zeit später durch Polizei-

beamte festgenommen werden. Die Pistole trug der Schütze

bei seiner Festnahme nicht mehr bei sich. Sie konnte aber

noch am Abend durch Polizeibeamte sichergestellt werden.

Februar

Fußballeinsatz - 25 Personen im Polizeigewahrsam

Das Einsatzkonzept für den Polizeieinsatz anlässlich der

Zweitligabegegnung SC Paderborn 07 gegen Eintracht

Braunschweig hat sich bewährt. Polizeidirektor Jürgen

Siebel hatte zur sicheren Abwicklung des Einsatzes deutlich

mehr Personal eingesetzt als bei anderen Fußballspielen

in der Benteler-Arena. Das war auch erforderlich, denn im

Verlauf des Einsatzes war polizeiliches Einschreiten deutlich

häufi ger gefragt als an anderen Spieltagen.

Am Stadion mussten noch vor dem Spiel 18 meistens

stark alkoholisierte Randalierer in Gewahrsam genommen

werden. Dabei wurde ein Polizeibeamter verletzt und vom

Sanitätsdienst zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

Drei weitere Eintrachtfans kamen direkt in Ausnüchterungs-

zellen. Vorläufi g festgenommen wegen Widerstands- und

anderen Rechtsbrüchen wurden vier Fußballfans. Bis auf

zwei Betrunkene entließ die Polizei nach dem Spiel alle

Personen aus dem Gewahrsam.

Neuer Leiter der Direktion Kriminalität

Landrat Manfred Müller hat zum 1. Februar Kriminaloberrat

Alfons Schäfers die Leitung der Direktion Kriminalität der

Kreispolizeibehörde Paderborn übertragen. Der 53jährige

hatte sich erfolgreich auf die Stelle beworben und tritt damit

die Nachfolge von Kriminaloberrat Jochen Brauneck an, der

bereits zum 1. Januar 2013 als Leiter des Leitungsstabes

zur Kreispolizeibehörde Soest wechselte.

Der Abteilungsleiter der Polizei, Leitender Polizeidirektor Andreas Krummrey, und Landrat Manfred Müller freuen sich, Kriminaloberrat Alfons Schäfers (Mitte) zu seinem Amtsantritt in der Kreispolizeibe-hörde Paderborn begrüßen zu können.

In Paderborn geboren und in Bad Lippspringe aufgewach-

sen, startete Schäfers nach dem Besuch des Theodoria-

nums seine polizeiliche Laufbahn in der Polizeiwache Bad

Lippspringe bis er nach der Prüfung zum Kriminalkommissar

zum Landeskriminalamt Düsseldorf versetzt wurde. 1997

stieg er in den höheren Dienst auf und wurde als Kriminalrat

bei der Bezirksregierung Köln Dezernent für Kriminalitäts-

angelegenheiten und Staatsschutz. Danach schlossen sich

weitere Stationen als Leiter der Polizeiinspektion Troisdorf

und als Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz bei der

Kreispolizeibehörde Siegburg an. Seit 2009 war er in der

Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein verantwortlich für

Page 8: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

7 Jahresrückblick 2013

die Leitung der Direktion Kriminalität und damit zuständig für

die Kriminalitätsbekämpfung und -vorbeugung.

Die Verantwortung für diesen polizeilichen Arbeitsbereich

wird der Kriminalbeamte auch in Paderborn tragen, wenn er

sechs Kriminalkommissariate, das Kommissariat Kriminal-

prävention/Opferschutz und die Führungsstelle der Direktion

Kriminalität leitet.

Bilanz der Alkohol- und Drogenkontrollen

der Polizei über Karneval

Am Aschermittwoch ist die Karnevalszeit vorbei. Für einige

Autofahrerinnen und Autofahrer ist aber auch die Zeit des

Autofahrens vorbei. Bei Alkoholkontrollen hat die Polizei

von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch neun alkoholisierte

Männer und eine Frau aus dem Verkehr gezogen. Ein unter

Drogen stehender Fahrer verursachte einen Verkehrsunfall,

bei dem eine Frau verletzt wurde.

Trotz der vielfachen Ankündigungen verstärkter Kontrollen

während der Karnevalstage erwischte die Polizei allein an

Weiberfastnacht sechs unbelehrbare Verkehrsteilnehmer,

die sich unter Alkoholeinwirkung (drei Männer, eine Frau)

oder nach dem Konsum von Drogen (zwei Männer) ans

Steuer gesetzt hatten. Zwei der Autofahrer hatten noch

nicht einmal einen Führerschein. Am Freitag verursachte ein

unter Drogeneinfl uss stehender Faher auf der B 68 einen

Verkehrsunfall. Sein Führerschein wurde sichergestellt. Bis

einschließlich Rosenmontag stoppte die Polizei drei weitere

alkoholisierte Fahrer und einen Mann, der unter Drogen

stand. Insgesamt wurden vier Führerscheine sofort sicher

gestellt. Auf die anderen Fahrer kommen neben den Geld-

bußen weitere Fahrverbote zu.

Schwerpunkteinsatz gegen Geschwindigkeitsunfälle

Beim zweiten gemeinsamen Schwerpunkteinsatz zur

Bekämpfung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit von

Polizei, Kreis- und Stadtverwaltung Paderborn sind 511

Geschwindigkeitsverstöße festgestellt worden.

In einem Zeitrahmen von 14:00 Uhr bis 22:00 Uhr hatten

die Einsatzkräfte an zwölf Messpunkten im Kreisgebiet

ihre Radar- oder Lasermessanlagen aufgebaut. Kontrolliert

wurde in Paderborn, Marienloh, Sande, Bad Wünnenberg

und Büren- Brenken. Die häufi gsten Geschwindigkeitsüber-

tretungen nahm ein Radarwagen auf der B 64 im Anschluss

zur B1 auf. Hier wurden in sechs Stunden 350 Verstöße

gemessen.

Am Löffelmannweg in Paderborn fi elen in der 30er Zone in

zwei Stunden 40 Raser auf. Selbst am Westerntor in Pader-

born stoppte die Polizei zwischen 19:00 und 21:00 Uhr 27

Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit.

Insgesamt stellten die Einsatzkräfte 448 Verstöße fest, die

mit Verwarnungsgeld bis zu 35 Euro geahndet wurden. Ge-

gen 63 Raser werden Bußgeldverfahren eingeleitet.

Großbrand vernichtet Holzhaus-Firma

Mitten in der Nacht ist im Industriegebiet am Vorderfl öß in

Bad Lippspringe die Betriebshalle mit Büros und Wohnung

eines Holzhausherstellers ausgebrannt.

Gegen 00:45 Uhr wurden Anwohner durch lautes Knallen

geweckt. Sie entdeckten das Feuer und alarmierten die Feu-

erwehr. Auch der Besitzer des holzverarbeitenden Betrie-

bes, der in seiner Wohnung oberhalb der Firmenbüros in der

Werkshalle schlief, wurde wach. Er verließ das brennende

Gebäude gemeinsam mit einer weiteren Bewohnerin. Beide

atmeten Rauch ein und mussten vom Rettungsdienst ins

Krankenhaus gebracht werden.

Das in der Fertigungshalle ausgebrochene Feuer griff

schnell auf das gesamte Gebäude über. Während des Feu-

erwehreinsatzes stürzte das Dach ein. Durch die enorme

Hitzeentwicklung platzten auch die Fenster eines Nachbar-

betriebes.

Bis in die Morgenstunden dauerten die Löscharbeiten an der

etwa 20 mal 30 Meter großen Halle. Das Gebäude wurde

nahezu völlig zerstört.

Die Untersuchungen eines Brandsachverständigen erga-

ben, dass der Brand aufgrund eines Kurzschlusses in einer

Tischkreissäge beziehungsweise in einem Zuleitungskabel

zur Säge entstanden war.

„Riegel vor in OWL“

Die Kreispolizeibe-

hörde Paderborn hat

mit Unterstützung von

Einsatzkräften der

Bereitschaftspolizei einen gemeinsam mit den Nachbarpoli-

zeibehörden in Ostwestfalen geplanten Großeinsatz gegen

die steigende Einbruchskriminalität durchgeführt. Überprü-

fungen in Wohnunterkünften, Straßen- und Personenkon-

trollen, zivile Streifen in gefährdeten Wohngebieten sowie

Präventionsstreifen haben den Ermittlern wertvolle neue

Erkenntnisse gebracht. Im Laufe des Einsatzes wurden

Page 9: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

8 Jahresrückblick 2013

ging der zweite „Mitarbeiter“ ins Dachgeschoss, weil er von

dort angeblich den Kaminzug säubern wollte.

Nach wenigen Minuten trafen die beiden Fremden im Erdge-

schoss wieder zusammen. Auf Nachfrage der beiden erklär-

te die Rentnerin die Arbeiten nicht mit Bargeld bezahlen zu

wollen, sondern forderte eine Rechnung. Daraufhin verlie-

ßen die beiden Ganoven das Haus in unbekannte Richtung.

Erst am Abend bemerkte die Geschädigte, dass, während

sie mit einem der Täter im Keller war, der Komplize ihre

wertvollen Armbanduhren, Ketten, Armbänder und Ringe

gestohlen hatte, die sie im Schlafzimmer aufbewahrt hatte.

Festnahmem nach 20 Wohnungseinbrüchen

Monatelang waren die Ermittler der Paderborner Kripo dem

sogenannten „Steinewerfer“ auf der Spur, ehe sie einen aus

Kasachstan stammenden 32-jährigen Mann festnehmen

konnten.

Die Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen begannen

im August letzten Jahres recht viel versprechend. In der

Mittagszeit kam es meistens zu Einbrüchen in Wohnhäuser.

Tatorte lagen in Bad Wünnenberg, Paderborn mit Ortsteilen,

Salzkotten und Lichtenau. Die Täter versuchten Terrassen-

türen aufzuhebeln. Wenn die Türen stand hielten, wurde

mit einem Stein die Verglasung zerstört. Aus den Häusern

stahlen die Täter Wertsachen, hauptsächlich Schmuck und

Bargeld. Zwei Mal hatten Nachbarn das Scheibenklirren

gehört. Auch ein verdächtiges Auto mit zwei Männern wurde

beobachtet. Bei einer Spurensicherung entdeckten die

Ermittler offenbar vom Täter stammendes Blut. Zwei weitere

Einbrüche wurden noch gemeldet, dann riss die Serie ab.

Zunächst.

Die von der Kripo in Auftrag gegebene DNA-Analyse erzielte

einen Treffer. Die gesicherte Spur stammte demnach von ei-

nem 32-jährigen Mann, gegen den bereits mehrfach wegen

Einbruchsdiebstahls ermittelt worden war. Der aus Kasach-

stan stammende Deutsche war jedoch untergetaucht. Ver-

mutlich hatte er seinen Aufenthaltsort nach Belgien verlegt.

Recherchen ergaben, dass der Tatverdächtige Verbindun-

gen nach Süddeutschland und Detmold hatte.

Ende September kam es plötzlich wieder zu Einbrüchen

nach dem Prinzip des „Steinewerfers“, die bis Mitte Novem-

ber anhielten. Aufgrund weiterer Zeugenaussagen musste

davon ausgegangen werden, dass der Mann nicht allein

agierte. Er war bei seinen Einbruchstouren mit ein oder zwei

Komplizen unterwegs.

rund 70 Fahrzeuge und über 150 Personen überprüft. Einen

Mann nahmen die Einsatzkräfte fest.

Hintergrund für den Großeinsatz sind die deutlich anstei-

genden Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen. Auch im Kreis

Paderborn schlagen Kriminelle häufi ger zu, nutzen die

Abwesenheit der Bewohner und dringen möglichst schnell in

Häuser ein. Ihre bevorzugte Beute: Bargeld und Schmuck.

Statistisch gesehen liegt die Einbruchskriminalität im Kreis

Paderborn im unteren Viertel der landesweiten Bilanz. Die

Kreispolizeibehörde erreicht eine vergleichsweise hohe

Aufklärungsquote von etwa einem Viertel der Taten. Ziel der

Behörde ist eine weitere Steigerung der Ermittlungserfolge.

„Über mehrere Wochen haben wir uns intensiv auf diesen

Tag vorbereitet. Schon in dieser Phase haben sich die

Erkenntnisse zu Täterstrukturen und deren kriminelles

Auftreten verdichtet“, erklärt der Paderborner Kripochef Kri-

minaloberrat Alfons Schäfers, der den Einsatz leitete. Durch

verdeckte Ermittlungen hatte die Polizei einige Wohnstätten

im Kreis Paderborn ausmachen können, die von verschie-

denen Tätergruppen genutzt werden. Diese waren das Ziel

der Ermittler.

In Ortsteilen von Borchen, Altenbeken, Hövelhof und

Delbrück sowie in Salzkotten wurden in diesem Zusam-

menhang über 50 Personen und mehrere Autos kontrolliert.

Die Einsatzkräfte nahmen eine Person fest und stellten

mutmaßliches Einbruchswerkzeug sowie weiteres Beweis-

material sicher.

März

Erneut Gauner-Schornsteinfeger unterwegs

Mehrfach waren in Paderborn Gauner unterwegs, die sich

als Schornsteinfeger ausgegeben haben. Unter anderem

fi el eine alte Dame auf die Masche der beiden Kriminellen

herein und ließ sie in ihr Haus.

Die 84-jährige Frau, die sich im Garten ihres Hauses

aufgehalten hatte, war auf die beiden etwa 30 bis 35 Jahre

alten Männer gestoßen, die vor ihrer Haustür standen. Die

Fremden erklärten, dass sie den Kamin säubern und wegen

der Brandgefahr überprüfen müssen.

Die Rentnerin ließ die beiden Männer in ihr Haus. Während

sie mit einem der Unbekannten in den Keller ging, um hier

nach der Revisionsklappe des Schornsteins zu schauen,

Page 10: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

9 Jahresrückblick 2013

Obwohl die Paderborner Kripo sämtliche Ermittlungsan-

sätze und kriminaltechnischen Recherchemöglichkeiten

ausschöpfte, blieb der Aufenthaltsort des Mannes völlig im

Dunkeln. Dann war es ein Zufallstreffer, der zur Festnahme

des Mannes führte. Bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle

in Detmold wurde der Tatverdächtige als Beifahrer überprüft.

Da sich herausstellte, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag,

erfolgte die sofortige Festnahme. Tags darauf ging der

32-Jährige in U-Haft.

Glätteunfälle gingen noch glimpfl ich aus

Das hätte auch ins Auge gehen können: Bei einem Glätte-

unfall auf der Kreisstraße 36 ist ein Auto von einer Schranke

regelrecht aufgespießt worden. Eine 48-jährige Daciafahre-

rin geriet auf der Gefällstrecke zur Aabach-Talsperre bei Eis-

und Schneeglätte in einer

Kurve ins Schleudern. Der

Kleinwagen kam nach

links von der Fahrbahn

ab und kollidierte seitlich

mit einer geschlosse-

nen Wegeschranke. Der

Schrankenbaum durch-

stieß ein Seitenfenster im

Fond, wo glücklicherweise

niemand saß. Die Spitze

schob sich bis zur Auto-

mitte in den Innenraum.

Glücklicherweise blieb die

Autofahrerin dabei unver-

letzt. Das Auto musste

abgeschleppt werden.

Bereits zehn Minuten

früher war eine 18-jährige

Fordfahrerin auf der L549

zwischen Bad Wünnen-

berg und Fürstenberg ver-

unglückt. Die junge Fah-

rerin war bei Schneeglätte zu schnell unterwegs und kam

nach rechts von der Straße ab. Der Wagen driftete über den

Geh- und Radweg, prallte gegen eine Böschung, schleuder-

te wieder auf die Straße, überschlug sich und blieb auf dem

Dach liegen. Die leicht verletzte Fahrerin konnte sich selbst

aus dem total beschädigten Fahrzeug befreien. Sie wurde

mit einem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung ins

Krankenhaus gebracht.

Treffen der Autotuningszene verlief nahezu störungsfrei

Das Einsatzkonzept von Polizei und Ordnungsamt der Stadt

Paderborn für das Autotuningtreffen am Karfreitag ging auf.

Wie in den vergangenen Jahren hatte die Autotuningszene

zu einem Treffen in Paderborn aufgerufen. Hierfür hatten

Polizei und Ordnungsamt ein gemeinsames Einsatzkon-

zept vorbereitet und die wesentlichen Maßnahmen bekannt

gemacht.

Die Sperrung der Detmolder Straße - nur Anlieger und der

Linienverkehr waren zugelassen - wurde durch die Einsatz-

kräfte überwacht. Die meisten Anlieger hatten ihre Grund-

stücke abgesperrt. Der Verkehr auf der Umleitungsstrecke

lief fl üssig. Auch im Umfeld der Detmolder Straße wurden

keine Störungen bekannt.

Als Ausweichtreffpunkt war der Autohof Mönkeloh an der

A 33 unter den Teilnehmern bekannt gemacht worden. Hier

begann am Vormittag die Anreise von Autofans. Bis zum

Nachmittag waren etwa 800 Fahrzeuge und rund 1.500 Per-

sonen angekommen. Ein aus der Tuningszene zusammen-

gestellter Ordnungsdienst koordinierte das Verhalten der

Teilnehmer auf dem Parkplatz. Die Polizei musste zeitweise

wegen des starken Anreiseverkehrs regelnd eingreifen und

die Zufahrt zum Autohof sperren, um einen Rückstau auf die

Autobahn zu vermeiden.

Bei Verkehrskontrollen im Stadtgebiet und rund um den Au-

tohof gab es keine größeren Beanstandungen. Autorennen

und grobe Verkehrsverstöße blieben aus.

April

Falscher Einbruchsalarm – Wohnung tierisch verwüstet

Die Blumentöpfe von den Fensterbänken gefallen, Porzel-

lanfi guren liegen zerstört im Wohnzimmer, überall schmutzi-

ge Spuren… Alles deutete auf einen Einbruch, den unbe-

kannte Täter während des Urlaubs einer Hausbesitzerin (69)

am Talleweg verübt hatten.

Bei ihrer Rückkehr in der Nacht zu Sonntag machte die Frau

diese erschreckende Entdeckung und alarmierte sofort die

Polizei.

Bei der Spurensuche fanden die eingesetzten Kriminalbe-

amten jedoch keine Einbruchspuren. Auch die gesamte

Spurenlage entsprach nicht wirklich einer kriminellen Tat.

Während die Beamten das Haus inspizierten, stießen sie

Page 11: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

10 Jahresrückblick 2013

Im Laufe des Winters stieg die Zahl der Wohnungsein-

brüche landesweit deutlich an. Auch im Kreis Paderborn

schlugen immer wieder Einbrecher zu.

Ein aufmerksamer Zeuge hatte Mitte Januar nach ei-

nem Einbruch in Bad Wünnenberg ein verdächtiges Auto

beobachtet und sich das Kennzeichen notiert. Die Halter-

feststellung brachte natürlich sofort ein Ergebnis. Es gab

den Namen und die Adresse eines Mannes. Dieser hatte,

Recherchen zufolge, in mehreren Städten im Bundesgebiet

mehrere dutzend Autos zugelassen. Unter sämtlichen Ad-

ressen war der angebliche Fahrzeughalter zwar angemeldet

aber nicht wohnhaft. Die Person existiert offenbar nur zum

Schein.

Die Autos, allesamt unauffällige Mittelklassewagen, wurden

bereits mit zahlreichen anderen Straftaten in Verbindung

gebracht: Tankbetrug, Unfallfl ucht und Wohnungseinbruch.

Hier waren Recherchen anderer Polizeidienststellen im

gesamten Bundesgebiet hilfreich und konnten durch die EK

„Tifl is“ zusammen geführt werden. Im Zuge der Ermittlungen

wurden einige der illegal zugelassenen und meistens nicht

versicherten Fahrzeuge stillgelegt oder beschlagnahmt.

Nach der Tat in Bad Wünnenberg, so die Erkenntnisse

der EK, schlug das Quartett innerhalb eines Monats in

Hünxe, Wuppertal und Essen zu. Die Taten waren gut

vorbereitet. Meistens wurden die Tatorte bereits an Tagen

zuvor ausbaldowert und am Tattag genau beobachtet. Das

Ermittlungsteam fand heraus, dass zwei „Täterteams“ mit

jeweils einem Auto anreisten. Während zwei in die Häuser

einstiegen, standen die anderen beiden Schmiere. Bei den

Einbrüchen hatte es die Bande auf Geld und Schmuck so-

wie kleine hochwertige Geräte abgesehen. Teile der Beute

wurden nach den Taten im Paket per Post nach Georgien

geschickt. Ein Paket konnte von der Polizei in Essen abge-

fangen werden. Darin befand sich Diebesgut aus einem der

Einbrüche. Der Absender war ein 38-jähriger Georgier, der

im Ruhrgebiet Ende letzten Jahres einen Ladendiebstahl

begangen hatte und erwischt worden war. So konnte der

erste mutmaßliche Einbrecher identifi ziert und ein Haftbefehl

beantragt werden.

Diese Erkenntnisse konnten nur durch hartnäckige und

langwierige Kleinstarbeit gewonnen werden, denn die Tä-

tergruppe versuchte sich mit allen Mitteln der polizeilichen

Überwachung zu entziehen. Durch das ständige Wechseln

ihrer Handys machten es die Einbrecher der Polizei äußerst

schwer, ihr Vorgehen durchgängig zu verfolgen. Dennoch

gelang es der Paderborner Ermittlungskommission, drei

weitere Bandenmitglieder zu identifi zieren.

auf den mutmaßlichen Übeltäter. Zwei leuchtende Au-

gen stierten die menschlichen „Eindringlinge“ aus einem

Blumentopf versteckt in einer Ecke hinter untergestellten

Gartenmöbeln an.

Ein Schnappschuss gelang den Polizisten noch und dann

brach die Hölle los. Der Täter, ein waschechter Waschbär,

sprang aus seinem Versteck und versuchte erneut, was er

in den letzten Tagen offenbar nicht geschafft hatte: Aus dem

Haus zu fl üchten. Wieselfl ink ging das possierliche Bärchen

im wahrsten Sinne des Wortes die Wände hoch. Die mittler-

weile geöffnete Tür nach draußen ignorierte er jedoch. Um

den „Täter“ nicht weiter in Rage zu bringen, zogen sich die

Polizisten zurück und riefen professionelle „Tierfänger“ von

der Feuerwehr hinzu. Den Wehrleuten gelang es schließlich,

den Waschbären mit einem Netz zu fangen und im Garten

frei zu lassen. Wie der „Schupp“ ins Haus gelangt ist, konnte

nicht geklärt werden. Möglicherweise hatte er sich kurz vor

der Abreise der Hausbesitzerin durch eine offen stehende

Tür heimlich eingeschlichen.

Ermittlungskommission „Tifl is“ deckt Bandenstrukturen

auf – Einbrecherbande festgenommen

In der Kreispolizeibehörde Paderborn hat eine Ermittlungs-

kommission (EK) zur Aufklärung einer Serie von Woh-

nungseinbrüchen erfolgreich ihre Arbeit beendet. Den vier

in der Kommission eingesetzten Beamtinnen und Beamten

gelang es, trotz des äußerst konspirativen Täterverhaltens

tiefe Einblicke in die kriminelle Struktur der aus Georgien

stammenden Bande zu gewinnen und Tatzusammenhänge

aufzudecken. Drei mutmaßliche Bandenmitglieder sind mitt-

lerweile in Berlin festgenommen worden. Laut den Unter-

suchungsergebnissen der EK „Tifl is“ kann den Tatverdäch-

tigen eine Einbruchserie in Nordrhein-Westfalen und Berlin

nachgewiesen werden.

Page 12: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

11 Jahresrückblick 2013

Ende Februar reiste offenbar das gesamte Quartett in Rich-

tung Berlin.

Noch bevor die EK Tifl is den genauen Aufenthaltsort der

Bande feststellen konnte, um einen Zugriff zu organisieren,

schlugen die Einbrecher im Raum Berlin zu. Nach dem

dritten Einbruch innerhalb von zwei Tagen beobachtete eine

Zeugin zwei Täter, die aus einer Wohnung in Teltow (Kreis

Potsdam) fl üchteten. Die Zeugin alarmierte sofort die Poli-

zei. Die eingesetzten Streifen der Berliner Polizei nahmen

drei Tatverdächtige in Tatortnähe fest. Das Trio führte noch

das Einbruchswerkzeug und den erbeuteten Schmuck mit.

Neben dem 38-jährigen in Tifl is geborenen Georgier zählen

zwei Landsleute im Alter von 33 und 42 Jahren zur mutmaß-

lichen Bande.

Mai

Prost Wasser!

Jungschützen für den richtigen Umgang mit Alkohol

Vor Beginn der Schützenfestsaison unterstützten die

Bezirksjungschützenmeister im Raum Paderborn vereint

mit dem Diözesanjungschützenmeister Manuel Tegethoff

die Aktion „Stay Gold - Don’t drink too much!“ Mit dieser

Vorbeugeaktion der Polizei bekannten sich die Jungschüt-

zen vor Beginn der Schützenfestsaison bei Landrat Manfred

Müller zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und

prosteten sich im Kreishaus zu Gunsten der guten Sache

mit Wasser zu. „Fröhliches Feiern statt maßloses Trinken“ –

so die Maxime der Jungschützen!

Die Jungschützenmeister folgten damit vereint dem Aufruf

der bundesweiten Polizei-Kampagne „Stay Gold – Don’t

drink too much“, die bedeutet: „Etwas trinken ist okay –

zu viel trinken ist absolut uncool!“ Die Aktion richtet sich

mit eindrucksvollen Plakaten und Bierdeckeln gegen den

exzessiven Alkoholkonsum. „Wir appellieren an die Jung-

schützen: man kann auch Spaß haben ohne unmäßig

Alkohol zu trinken. Vernünftiger Umgang mit Alkohol sollte

für Jungschützen selbstverständlich sein!“ so Diözesan-

jungschützenmeister Manuel Tegethoff aus Altenbeken.

Auf den Veranstaltungen der Jungschützen auf Bezirks-,

Diözesan- und Bundesebene gebe es deswegen auch keine

Spirituosen. Zudem seien ganz bewusst Bildungsangebote

zur Alkoholprävention eingerichtet worden.

Aber auch die „Altschützen“ seien zu sensibilisieren. Sie

sollten insbesondere dann Vorbild sein, wenn sie mit Jungs-

chützen unterwegs seien.

Mit Sicherheit Fahrspaß! –

Fahr- und Sicherheitstraining schützt Motorradfahrer

Passend zum Saisonbeginn haben Kreispolizeibehörde

Paderborn und Verkehrswacht Paderborn ein Sicherheits-

training für Motorradfahrer organisiert.

Auf dem Harzring in Aschersleben konnten fast 50 Motor-

radfahrerinnen und Motorradfahrer aus dem Hochstift und

benachbarten Kreisen von Sonntag, 05.05.13 bis Dienstag,

07.05.13 ihr Fahrkönnen verbessern und damit viel für ihre

eigene Sicherheit auf zwei Rädern tun.

Verkehrssicherheitsberater Werner Brüseke weiß aus lang-

jähriger Berufserfahrung, dass Motorradfahrer zum einen

ein vielfach höheres Unfallrisiko im Vergleich zu Autofahrern

haben und zum anderen insbesondere durch das sichere

Beherrschen ihrer Maschine selber eine ganze Menge zur

eigenen Verkehrssicherheit beitragen können.

Aus diesen Gründen war vor Jahren die Idee entstanden die

heimischen Biker auf einer abgesperrten Rennstrecke unter

Realbedingungen für die speziellen Gefahren auf den Stra-

ßen zu sensibilisieren und sie gleichzeitig im praktischen

Umgang mit ihren eigenen Motorrädern zu schulen.

Die Veranstaltung auf dem Harzring in Aschersleben, orga-

nisiert von Kreispolizeibehörde Paderborn und Verkehrs-

wacht Paderborn, war bereits die sechste in Folge. Prost Wasser! Jungschützen werben für den richtigen Umgang mit Alkohol: v.l.n.r.: Christian Schäfer, Ralf Niggemeier, Melanie Wasserkort, Susanne Jannewers, Landrat Manfred Müller, Hendrik Hillebrand, Dominik Lange und Diözesanjungschützenmeister Manuel Tegethoff

Page 13: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

12 Jahresrückblick 2013

Zudem wurden auch drei Fahrradfahrer mit einem Verwar-

nungsgeld belegt. Zwei Radler waren auf einem Radweg in

falscher Richtung unterwegs und ein Zweiradfahrer telefo-

nierte während der Fahrt.

„Mit dem Blitzmarathon soll ein Signal gesetzt werden!

Geschwindigkeit ist Killer Nummer 1 im Straßenverkehr

und sorgt jeden Tag auf den Straßen unseres Landes für

Verletzte und allzu oft auch für Tote. Durch den Großeinsatz

wollen wir den Autofahrern in Erinnerung rufen, dass Raser

sich selber aber vor allem auch Dritte und hier insbesondere

die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und

Fußgänger in einem erheblichen Maße gefährden!“, so Po-

lizeioberrat Friedrich Husemann, der als Leiter der Direktion

Verkehr für den Gesamteinsatz im Kreis Paderborn verant-

wortlich war.

Drei Autoinsassen bei Frontalkollision

mit Lastwagen tödlich verletzt

Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 1

bei Paderborn-Marienloh haben eine Frau (31) und zwei

Kinder (beide 5) tödliche Verletzungen erlitten.

Gegen 14:20 Uhr fuhr eine 31-jährige Fiestafahrerin aus

Schlangen mit ihren beiden Töchtern im Alter von fünf

Jahren auf der B 1 in Richtung Paderborn. Zwischen den

Abfahrten Bad Lippspringe und Marienloh überholte die Au-

tofahrerin mehrere Fahrzeuge. Dabei fuhr sie am Ende der

zweispurigen Richtungsfahrbahn über die Sperrfl äche. Beim

Wiedereinscheren von der Sperrfl äche nach rechts geriet ihr

Kleinwagen außer Kontrolle. Der Fiesta driftete nach links in

den Gegenverkehr.

Ein entgegenkommender Lastzugfahrer (51), der mit einem

38Tonner voll beladen mit Schüttgut, in Richtung Schlangen

fuhr, versuchte die Kollision durch eine Vollbremsung zu ver-

hindern. Mit der rechten Seite prallte der Fiesta gegen die

Lkw-Front. Das völlig zerstörte Auto wurde noch mehrere

Meter vor dem Lastwagen mitgeschleift.

Zeugen alarmierten sofort den Rettungsdienst. Mehrere

Notärzte, Rettungswagen und Rüstwagen rückten aus. Der

Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod der drei einge-

klemmten Autoinsassen feststellen.

Der Lastwagenfahrer erlitt einen Schock. Er wurde ebenso

wie Unfallzeugen von Notfallseelsorgern betreut.

Die Polizei sperrte die Bundesstraße und leitete den Ver-

kehr um. Neben der polizeilichen Unfallaufnahme schaltete

die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen ein. Beide

Unfallfahrzeuge wurden sichergestellt.

Polizei warnt vor falschen 20-Euro-Scheinen

Die Polizei in Paderborn warnte vor Falschgeld. Die Zahl der

im Umlauf befi ndlichen gefälschten 20-Euro-Scheine hatte

im Kreisgebiet deutlich zugenommen. Seit Anfang April

ging, statistisch gesehen, fast jeden Tag bei der Polizei eine

„20-Euro-Blüte“ ein. Das Falschgeld wurde in aller Regel bei

Prüfungen von Geldinstituten entdeckt und anschließend an

die Polizei weitergeleitet, die dann entsprechende Ermitt-

lungsverfahren durchführte.

Auch wenn die gefälschten Banknoten den echten auf den

ersten Blick täuschend ähnlich sehen, lohnt es sich in jedem

Fall die Geldscheine genau unter die Lupe zu nehmen. Um

Falschgeld zu erkennen rät die Paderborner Polizei nach

dem Motto: „Fühlen, Sehen, Kippen“ zu verfahren.

Echte Banknoten haben eine besondere Oberfl ächenstruk-

tur, da sie aus Baumwolle hergestellt werden. Sie sind

weder lappig noch glatt, sondern griffi g. Im Gegenlicht kann

man das Wasserzeichen eines Scheins auf beiden Seiten

sehen. Erkennbar ist sowohl das jeweilig vorherrschende

Architekturmotiv des Scheines als auch der eingearbeitete

Sicherheitsfaden. Auch die kleine Wertzahl, die unregel-

mäßig auf Vorder- und Rückseite abgedruckt ist, wird im

Gegenlicht als vollständige Zahl sichtbar.

Wenn man die Banknote kippt, wechselt auf der Vorder-

seite je nach Blickwinkel das Motiv des Hologramms. Bei

kleineren Noten wird auf der Rückseite der aufgebrachte

Glanzstreifen sichtbar, bei den großen die optisch variable

Farbe der Wertangabe.

Juni

Blitzmarathon IV – Gesamtbilanz der

Geschwindigkeitskontrollen sieht positiv aus

Nach Auswertung aller Ergebnisse des vierten 24-Stunden-

Blitzmarathons konnte die Polizei nach den kreisweiten

Tempokontrollen ein positives Fazit ziehen.

Die Paderborner Polizei hatte im Rahmen der landesweiten

Aktion zusammen mit Beamten der Stadt und des Kreises

Paderborn bis in die späten Abendstunden an über 20

Messstellen die Geschwindigkeit von Autofahrern kont-

rolliert. In diesem Zeitraum wurde das Tempo von 18.683

Fahrzeugen gemessen. Dabei wurde festgestellt, dass 567

Fahrzeugführer, also etwa drei Prozent der überprüften

Verkehrsteilnehmer, zu schnell fuhren.

Page 14: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

13 Jahresrückblick 2013

19-jähriger bei Alleinunfall lebensgefährlich verletzt

Auf dem Querweg in Schloß Hamborn ist ein 19-jähriger

Autofahrer gegen einen Baum geprallt und lebensgefährlich

verletzt worden.

Der junge Fahrer fuhr mit einem Opel Astra von Schloß

Hamborn in Richtung Kreisstraße 2. In einer Rechtskurve

kam der Wagen nach links von der Straße ab und prallte

mit der rechten Seite gegen einen Baum. Am Auto entstand

Totalschaden. Nachfolgende Verkehrsteilnehmer kamen

dem schwer verletzten, bewusstlosen Fahrer zur Hilfe und

alarmierten den Rettungsdienst. Aufgrund der lebensgefähr-

lichen Kopfverletzungen forderte der eingesetzte Notarzt

einen Rettungshubschrauber nach, mit dem der Verletzte in

eine Klinik nach Bielefeld gefl ogen wurde.

Grob verkehrswidrig und rücksichtslos gefahren –

Polizei kassiert Führerscheine

In zwei Fällen von Verkehrsgefährdungen hat die Polizei die

Führerscheine von zwei jungen Fahrern (21/ 23) an einem

Sonntagabend beschlagnahmt.

Um 21:00 Uhr fuhr ein 21-Jähriger mit einem Chevrolet

Kleinwagen auf dem Dr.-Rörig-Damm stadtauswärts. An

der Einmündung An der Talle führte der junge Mann eine

Vollbremsung durch. Das Auto rutschte mit hoher Geschwin-

digkeit über die Querstraße hinaus und prallte gegen eine

Schranke und einen Baum. Mehrere Zeugen gaben an,

der Wagen wäre mit über 100 km/h durch das Wohngebiet

Füllersheide gerast. Beide Insassen blieben glücklicherwei-

se unverletzt. Der Sachschaden wird auf über 10.000 Euro

geschätzt.

Auf dem Diebesweg soll ein 23-jähriger Nissanfahrer gegen

22:00 Uhr einem anderen Autofahrer die Vorfahrt genom-

men haben. Der junge Fahrer war von der B 1 abgefahren

und hatte das Stoppzeichen an der Einmündung missach-

tet. Der andere Autofahrer habe einen Zusammenstoß nur

durch eine Vollbremsung verhindern können. Später, so

die Aussagen von Zeugen, sei der Nissan auf dem Georg-

Marshall- Ring an zwei Ampeln bei rot gefahren. Nachdem

die Zeugen sich bei der Polizei gemeldet hatten, konnte der

Autobesitzer ausfi ndig gemacht werden.

In beiden Fällen leitete die Polizei Strafverfahren wegen Ge-

fährdung des Straßenverkehrs durch grob verkehrswidriges

und rücksichtsloses Fahren ein.

Juli

Drei Mädchen nach Ladendiebstählen aufgefl ogen

Drei 13-jährige Mädchen haben während ihrer Schulpausen

in der Paderborner Innenstadt zahlreiche Ladendiebstähle

begangen.

Wie schon an vielen Tagen zuvor waren die drei in der lan-

gen Schulmittagspause – nur eine hatte eine Erlaubnis der

Eltern – in die Innenstadt gegangen. Aufgefl ogen war das

Trio, weil die Verkäuferin einer Buchhandlung die Mädchen

beim Klauen von Büchern und Mangas beobachtet hatte

und in der Westernstraße stellte. Die Geschäftsleitung zog

die Polizei hinzu. Beim Durchsuchen der Schultaschen ent-

deckten die Beamten weiteres Diebesgut. Die drei Mädchen

mussten mit zur Polizeiwache und wurden an die Kripo

übergeben. Nach Gesprächen mit einem Kriminalbeamten

legte das diebische Trio eine Beichte ab. Seit Wochen wa-

ren sie auf Beutezügen in der Innenstadt. Dabei hatte sich

Diebesgut im Wert von rund 1.600 Euro angesammelt. Das

meiste brachten die Mädchen im Beisein ihrer Eltern einen

Tag später zur Polizei: über 80 Mädchen-Bücher, DVD’s,

Modeschmuck, Kosmetika, Beautyprodukte, modische Be-

kleidung und anderes. Alles geklaut in der Innenstadt.

Soweit möglich hat die Polizei das Diebesgut wieder an die

Geschäfte ausgehändigt. Das Ermittlungsverfahren gegen

die Minderjährigen wurde an die Staatsanwaltschaft weiter-

geleitet und das Jugendamt informiert.

Die ermittelnden Kriminalbeamten haben Gespräche mit

den Eltern der Kinder sowie der Schulleitung geführt und

einen mahnenden Vortrag über die Folgen von Straftaten in

der Schulklasse der drei Mädchen gehalten.

Im Jahr 2012 wurden im Kreis Paderborn 130 Kinder unter

14 Jahren als Tatverdächtige von Ladendiebstählen regist-

riert.

Mutmaßliche Diebe auf Bauhof gestellt –

Diensthund Macho beißt zu

Auf dem Gelände des Delbrücker Bauhofs hat die Polizei

zwei Diebe festgenommen. Bei der Festnahme half Dienst-

hund „Macho“ tatkräftig mit.

Gegen 22:45 Uhr alarmierten Zeugen die Polizei. Sie hatten

zwei Männer beobachtet, die mit einem Auto am Bauhof

geparkt hatten und über den etwa zwei Meter hohen und

mit Stacheldraht gesicherten Zaun auf das Grundstück des

städtischen Bauhofs geklettert waren.

Page 15: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

14 Jahresrückblick 2013

Polizeibeamte kletterten ebenfalls über den Zaun und

entdeckten auf dem Gelände einen aufgebockten Pkw. Die

Räder des nicht zugelassenen Wagens waren abgeschraubt

worden und lagen neben dem Fahrzeug. Vor dem Auto ver-

suchte sich ein Mann am Boden liegend zu verstecken. Der

45-Jährige konnte widerstandslos festgenommen werden.

Aus einem dichten Gebüsch hörten die Polizisten Geräu-

sche und vermuteten dort den zweiten Tatverdächtigen. Auf

lautes Ansprechen kam allerdings keine Antwort. Auch als

der mittlerweile eingetroffene Diensthundeführer eintraf und

mehrmals den Einsatz seines Diensthundes androhte, kam

keine Reaktion aus dem Gebüsch. Um den zweiten Tatver-

dächtigen zu stellen, wurde schließlich der Diensthund „Ma-

cho“ von der Leine gelassen. Der belgische Schäferhund

benötigte nur wenige Sekunden, um den zweiten mutmaß-

lichen Räderdieb aufzuspüren und biss zu. So konnte auch

der 51-jährige Delbrücker festgenommen werden. Der Mann

wurde zunächst ins Krankenhaus gebracht, um die Bisswun-

den an Arm und Rücken verarzten zu lassen. Anschließend

kamen beide Tatverdächtige ins Polizeigewahrsam. Das

Auto der Männer sowie aufgefundenes Werkzeug stellte die

Polizei sicher. Gegen beide bereits polizeibekannte Tatver-

dächtige wurden Strafverfahren wegen versuchten Dieb-

stahls eingeleitet. Nach Abschluss der polizeilichen Maß-

nahmen wurden sie aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

20-jähriger Autofahrer bei Frontalunfall tödlich verletzt

Ein schwerer Verkehrsunfall auf der L754 forderte einen

tödlich verletzten Autofahrer, eine lebensgefährlich verletzte

Fahrerin und einen weiteren Schwerverletzten.

An einem Montagvormittag fuhr ein 20-jähriger Astrafahrer

von Haaren in Richtung Büren. In einer Kurve verlor er

die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte in den

Gegenverkehr. Hier kam es zur Frontalkollision mit einem

entgegenkommenden Ford Fiesta, der von einer 48-jähri-

gen Frau aus Büren-Hegensdorf gefahren wurde. Der Opel

kam anschließend von der Straße ab, überschlug sich und

blieb völlig zerstört auf dem Dach im Wald liegen. Sowohl

der Opelfahrer als auch die Fordfahrerin erlitten schwerste

Verletzungen und wurden in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.

Ein hinter dem Fiesta fahrender Golf-Cabrio-Fahrer prallte

gegen das Heck des verunglückten Ford. Der 24-jährige

Fahrer erlitt schwere Verletzungen und wurde mit einem

Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Die eingeklemmten Unfallopfer mussten von der Feuerwehr

mit Rettungswerkzeugen aus den total beschädigten Autos

befreit werden. Der 20-jährige Astrafahrer aus Haaren

verstarb noch am Unfallort. Für die lebensgefährlich ver-

letzte Fordfahrerin forderte der Notarzt einen Rettungshub-

schrauber an, mit dem die Frau in eine Klinik nach Bielefeld

gefl ogen wurde.

Polizei verschenkt Fahrradhelm an vorbildlichen

Radfahrer – Helle Köpfe tragen Helm!

Doppeltes Glück im Unglück hatte ein junger Radfahrer aus

Bad Wünnenberg.

Der Schüler hatte zusammen mit einem Freund (11) die Le-

ostraße befahren. Als er an der Einmündung Schützenstra-

ße ankam, missachtete ein von links kommender Audifahrer

die Vorfahrt der Jungen. Um nicht mit dem Auto zusammen-

zustoßen, bremste der Junge stark ab, stürzte dabei über

den Lenker und fi el mit dem Kopf zuerst auf die Fahrbahn.

Er zog sich dabei keinerlei Verletzungen zu und auch sein

Kopf blieb dank des Fahrradhelms unversehrt. Der Helm

allerdings wurde bei dem Sturz auf die Straße stark beschä-

digt.

Verkehrssicherheitsberater Michael Eickhoff von der Kreispolizeibe-hörde Paderborn hatte von dem Unfall gehört und bedankte sich am Donnerstag bei dem jungen Radfahrer mit einem neuen SCP-Fahr-radhelm für sein vorbildliches Verhalten. Den bei dem Sturz stark beschädigte Helm beließ des Schülers zu Anschauungszwecken bei der Polizei.

„Vorbildlich!“, lobte Polizeioberkommissar Michael Eickhoff.

„Während die Helmtragequote bei Grundschülern noch sehr

hoch ist, lässt das bei Kindern, die weiterführende Schulen

besuchen, schnell nach. Deshalb freue ich mich, dass der

Fünftklässler den Helm auch beim Radfahren in der Freizeit

trägt. Im Gegensatz zum Schulweg, passieren nämlich

Page 16: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

15 Jahresrückblick 2013

nachmittags die meisten Unfälle mit Kindern und Jugendli-

chen. Wie wichtig das Helmtragen ist, hat dieser Unfall ein-

mal mehr eindrucksvoll bewiesen. Ganz im Sinne unserer

Präventionskampagne: „Helle Köpfe tragen Helm!“, so der

Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde Pader-

born. Er bedankte sich bei dem jungen Radfahrer mit einem

neuen SCP-Fahrradhelm für sein vorbildliches Verhalten.

Für den jungen Radler ist das Tragen eines Fahrradhelms

eine Selbstverständlichkeit. Der Sturz hat jetzt auch seinen

Freund von der Wichtigkeit des Helmtragens überzeugt.

„Mein Kumpel trägt ab jetzt auch immer den Helm, nachdem

er meinen Sturz mit angesehen musste“, berichtete er bei

der Helmübergabe.

August

Senioren in Wohnung überfallen und beraubt

Ein 90-jähriger Mann und seine 62-jährige Tochter sind von

mindestens zwei Tätern in ihrer Wohnung überfallen und

ausgeraubt worden.

Der Senior war am Morgen einkaufen und kehrte gegen

09:00 Uhr nach Hause zurück. Ihm fi elen vor dem Mehrfa-

milienhaus an der Triftstraße zwei Männer auf, die er aber

für neue Mieter hielt. Unbehelligt schloss der 90-Jährige die

Haustür auf und ging ins Obergeschoss. Offenbar waren

ihm die beiden Männer gefolgt. Vor der Wohnungstür griffen

die Männer an. Sie schlugen den Senior nieder und stießen

ihn in die Wohnung. Anschließend wurde auch die 62-jähri-

ge Tochter von den Tätern geschlagen. Beide Opfer erlitten

nicht unerhebliche Verletzungen.

Die Wohnung wurde nach Wertsachen durchsucht. Nach-

dem die Räuber Bargeld gefunden hatten, schlossen sie die

Opfer im Wohnzimmer ein und fl üchteten aus dem Haus in

unbekannte Richtung. Vom Balkon aus gelang es den Op-

fern durch Hilferufe auf sich aufmerksam zu machen. Eine

Nachbarin hörte gegen 09:30 Uhr die Rufe und alarmierte

die Polizei.

Beide Verletzte wurden mit Rettungswagen in ein Kranken-

haus nach Paderborn gebracht und dort für weitere Untersu-

chungen stationär aufgenommen.

Paysafe-Betrüger

Seit Anfang des Jahres häuften sich Anzeigen wegen Betru-

ges mit Paysafe-Codes auch im Kreis Paderborn.

Paysafe ist ein anonymes Zahlungsmittel, das bargeldlosen

Zahlungsverkehr im Internet ermöglicht. Tankstellen oder Ki-

oske verkaufen gegen Bargeld ausgedruckte Zahlen-Codes,

die dann im Internet angegeben werden, um kostenpfl ichti-

ge Dienstleistungen zu nutzen oder online einzukaufen.

In einigen bei der Paderborner Polizei angezeigten Fällen

gab sich ein Anrufer in Tankstellen als Servicemitarbei-

ter eines renommierten Großhandels für Shopsortimente

aus und forderte den Tankstellen-Mitarbeiter auf, einige

Codes aus den mobilen Paysafe-Terminals zur Prüfung der

Funktionalität zu übermitteln. Der Tankstellen-Mitarbeiter

ließ dann mehrere Paysafe-Codes im Wert von je 100 Euro

ausdrucken und teilte die Zahlencodes dem Anrufer mit. Wie

sich später herausstellte, wurden diese am Telefon erfragten

Codes für Sportwetten oder Online-Spiele eingelöst. Auf

dem Gegenwert blieben die Tankstelleninhaber sitzen.

Junger Mann mit Messerstich schwer verletzt

Ein 19jähriger Mann wurde im Verlaufe eines Streits mit

einem Messer schwer verletzt.

Vier befreundete junge Männer waren gemeinsam im Auto

des 19 Jahre alten späteren Opfers in der Paderborner

Innenstadt unterwegs, als der Fahrer und ein 17jähriger Mit-

fahrer in Streit gerieten. Schließlich hielt der Fahrer seinen

Pkw an und die beiden Kontrahenten setzten den verbalen

Streit auf dem Gehweg an der Husener Straße fort. Im

Verlaufe des Wortwechsels zog der 17jährige Tatverdächti-

ge ein Messer und stieß es dem 19 Jahre alten Mann in den

Oberkörper. Ein anderer Mitfahrer alarmierte daraufhin den

Rettungsdienst.

Das 19jährige Opfer wurde in ein Paderborner Krankenhaus

transportiert und dort noch am Abend operiert. Es bestand

keine Lebensgefahr. Der 17jährige Tatverdächtige wurde

noch am Tatort festgenommen.

Seniorin fällt auf Spendentrick herein

Eine Seniorin ist in der Delbrücker Innenstadt Opfer einer

Trickdiebin geworden.

Die 64-jährige hatte Geld aus dem Automaten eines Geldin-

stituts geholt. Beim Verlassen der Bank kam eine etwa

Page 17: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

16 Jahresrückblick 2013

20 bis 25 Jahre alte Frau auf die Bankkundin zu und hielt

ihr, ohne ein Wort zu sprechen, einen Spendenzettel vor das

Gesicht. Die Fremde zeigte auf den Zettel und forderte die

Seniorin mit Nachdruck auf diesen zu lesen. Auf dem Zettel

stand, dass sie Spenden für angeblich verletzte Kinder

sammeln würde.

Die Delbrückerin entschloss sich daraufhin einen kleinen

Betrag aus der Geldbörse zu holen. Währenddessen hielt

die Unbekannte das Klemmbrett über das Portemonnaie.

Nach der Geldübergabe musste die Seniorin noch auf

dem Spendenzettel unterschreiben. Auch dabei wurde das

Klemmbrett weiter vor das Gesicht des Opfers gehalten.

Anschließend verschwand die Unbekannte. Die Seniorin

bemerkte erst später, als sie wieder zu Hause war, dass ihr

sämtliches Geld aus der Geldbörse entwendet worden war.

Die Polizei hat in der Vergangenheit bereits mehrfach auf

die Gaunereien derartiger Diebe und Betrüger hingewie-

sen. Die vermeintlich verletzten, stummen und/oder tauben

Kinder sind Erfi ndungen der Täter. Sie dienen lediglich als

Vorwand, damit die Opfer ihre Geldbörsen hervorholen.

Das Klemmbrett, Zettel, Pläne oder Tücher werden dann

so geschickt als „Sichthindernis“ eingesetzt, das die Täter

unbemerkt das Geld aus dem Portemonnaie ziehen können.

Polizeidirektor Jürgen Siebel

verlässt Paderborner Polizei

Zum Monatsende verabschiedete Landrat Manfred Mül-

ler Polizeidirektor Jürgen Siebel, der bislang die Direktion

Gefahrenabwehr/Einsatz bei der Kreispolizeibehörde

Paderborn geleitet hat. Siebel wechselte nach über sechs

Jahren Dienstzeit in Paderborn zum Landesamt für Zentrale

Polizeiliche Dienste (LZPD) in Duisburg, wo er sein vielfälti-

ges polizeiliches Wissen in ein Landesprojekt einbringt.

Jürgen Siebel übernahm am 1. Januar 2007 in der Kreispo-

lizeibehörde Paderborn die Leitung der Direktion Gefahren-

abwehr/Einsatz und damit Verantwortung für alle Polizeiwa-

chen und die Streifentätigkeiten im Paderborner Kreisgebiet.

Darüber hinaus übernahm Siebel bei Demonstrationen,

Fußballspielen und anderen Anlässen die Einsatzleitung.

Landrat Manfred Müller bedankte sich bei Siebel für seine

Leistung während der „Paderborner Zeit“: „Mit Ihnen verliert

die Behörde einen erfahrenen Polizeifachmann. Gerade Ihre

Kompetenz und Ihr Fachverstand im Zusammenhang mit

Fußballeinsätzen werden in Paderborn in Erinnerung blei-

ben. Dabei haben Sie nicht nur die Einsatzleitung bei Fuß-

ballspielen erfolgreich übernommen, sondern auch mit Ihrer

verbindlichen Art für eine gute Kommunikation zwischen der

Polizei, dem Verein und den Fußballfans gesorgt. “

September

Polizei übergibt SCP-Fahrradhelme

an Parcoursgewinner

Mit schnellen Beinen einen Fahrradhelm gewonnen!

Landrat Müller dankt Polizeidirektor Siebel für seine Arbeit in der Kreispolizeibehörde Paderborn

Polizeihauptkommissar Ulrich Krawinkel übergibt Florian den gewonnen Fahrradhelm

Bei der Veranstaltung im Ahorn Sportpark hatte die Kreispo-

lizeibehörde Paderborn zusammen mit dem SC Paderborn

Aktivitäten zum Thema Verkehrssicherheit und Fußball

angeboten. Auf der gemeinsamen Aktionsfl äche konnten

die Kinder unter anderem an einem Fahrrad- und Fußball-

parcours teilnehmen. Dazu mussten die jungen Teilnehmer

zuerst einen Fahrradparcours mit verschiedenen Geschick-

lichkeitsübungen durchfahren. Dann mussten sie mit einem

Fußball um einen Hütchenslalom dribbeln und anschließend

den Ball in ein Kleintor schießen.

Page 18: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

17 Jahresrückblick 2013

Jedes Kind erhielt ein kleines Geschenk. Die schnellsten

Kinder aus drei Altersgruppen konnten sich darüber hinaus

noch über einen original SCP-Fahrradhelm freuen, der den

Gewinnern von der Polizei zugeschickt wurde.

Den 11-jährigen Florian aus Schloß Neuhaus, der als

Schnellster von allen Kindern den Parcours gemeistert

hatte, suchte Polizeihauptkommissar Uli Krawinkel an seiner

Schule in Elsen persönlich auf und beglückwünschte ihn zu

der tollen Leistung.

In Ergänzung zu dem Fahrrad- und Dribbelparcours hatten

Polizei und Verein neben einer automatischen Torschuss-

maschine auch noch einen Fußballkäfi g und ein Größentor

aufgebaut. Verkehrssicherheitsberater der Polizei konnten

mit Hilfe des Größentores auf anschauliche Art und Weise

zeigen, welche Kinder noch einen Kindersitz benötigen und

wie sich insbesondere die jüngeren Fahrzeuginsassen beim

Autofahren richtig sichern.

61-jähriger Mann tödlich verunglückt

Ein 61-jähriger Mazdafahrer fuhr auf der L744 von Fürsten-

berg in Richtung Dalheim. Etwa 1,5 Kilometer nach dem

Ortsausgang kam der Wagen aus unbekannter Ursache

nach rechts von der Fahrbahn ab. Das Auto prallte frontal

gegen einen Baum und blieb völlig zerstört auf der Straße

liegen.

Der schwerstverletzte Fahrer war in dem Mazda einge-

klemmt. Er musste vom Rettungsdienst befreit werden. Ein

Notarzt konnte nur noch den Tod des 61-jährigen feststellen.

Zwei Frauen bei Frontalkollision schwer verletzt

Eine lebensgefährlich verletzte und eine schwer verletzte

Frau sowie ein ausgebranntes zerstörtes Auto und ein Pkw

mit Totalschaden sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls auf

der L752 bei Weltsöden.

Eine 41-jährige Nissanfahrerin aus Borchen fuhr auf der

Landstraße vom Kreisverkehr Kleiner Hellweg kommend in

Richtung Tudorfer Straße. In einer Kurve geriet die Autofah-

rerin auf der regennassen Straße ins Schleudern und drif-

tete in den Gegenverkehr. Es kam zu einer Frontalkollision

mit dem Passat einer 57-jährigen Frau aus Gießen. Beide

Fahrzeuge wurden total beschädigt. Die Passatfahrerin

konnte ihr Fahrzeug selbständig verlassen. Kurz bevor der

Nissan Feuer fi ng, gelang es einem Helfer, die lebensge-

fährlich verletzte Nissanfahrerin aus dem Auto zu befreien.

Der Wagen brannte anschließend aus.

Beide Verletzte wurden nach notärztlicher Versorgung mit

Rettungswagen in Paderborner Krankenhäuser gebracht.

Zwei Einbrüche in einer Woche

Zwei Mal in einer Woche ist am Frankfurter Weg ein Ein-

bruch in einen Zweiradhandel verübt worden.

Beim ersten Einbruch zerstörten die Täter eine Schau-

fensterscheibe und drangen in das Geschäft ein. Aus der

Ausstellung wurden mehrere hochwertige Mountainbikes

gestohlen.

Beim zweiten Einbruch haben die unbekannten Einbrecher

ein Schaufenster seitlich des Gebäudes neben dem Haupt-

eingang eingeschlagen. Sie drangen in den Ausstellungs-

raum ein und suchten offensichtlich ausschließlich nach

hochwertigen Fahrrädern. So entwendeten die Täter neben

anderen Markenrädern ein Mountainbike mit Elektromotor

und Räder mit Carbonrahmen. Die Fahrräder wurden durch

die Ausstellung geschoben und durch das eingeschlagene

Fenster aus dem Gebäude geschafft.

Der Beutewert lag deutlich über 10.000 Euro.

Kommunale Sicherheitskonferenz

Die kreisweit erste Kommunale Sicherheitskonferenz – kurz

„KoSi“ genannt – besiegelten Landrat Manfred Müller als

Behördenleiter der Kreispolizeibehörde Paderborn und

Bürens Bürgermeister Burkhard Schwuchow mit ihren

Unterschriften. Schon zum Bürener Oktobermarkt gab es

gemeinsame Streifen von Polizei und Ordnungsamt.

In der frisch signierten Kooperationsvereinbarung haben

Landrat und Bürgermeister verabredet, zweimal jährlich auf

den Behördenleiterebenen „Kommunale Sicherheitskonfe-

renzen“ abzuhalten und so ihre Zusammenarbeit weiter zu

intensivieren.

Schon im April war das Thema „Sicherheit in Büren“ im

Stadtrat behandelt worden. Dort hatte Leitender Polizeidi-

rektor Andreas Krummrey umfangreich berichtet, dass die

Zahl der in Büren begangenen Straftaten auf einem sehr

niedrigen Niveau liegen und die allgemeine Sicherheitslage

positiv zu bewerten ist. Gleichzeitig hatte er versprochen,

die Zusammenarbeit zwischen der Kreispolizeibehörde Pa-

derborn und der Stadt Büren zu intensivieren, um eventuell

bestehende oder neu entstehende Sicherheitsprobleme

frühzeitig zu erkennen, zu bekämpfen und so dem Sicher-

Page 19: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

18 Jahresrückblick 2013

heitsbedürfnis der Bevölkerung noch wirksamer Rechnung

zu tragen. Schließlich besteht schon seit jeher ein guter

Kontakt zwischen der Stadt Büren und der Kreispolizeibe-

hörde, vor allem der Polizeiwache Büren und es gab schon

immer Absprachen und gemeinsame anlassbezogene

Aktionen.

Leitender Polizeidirektor Krummrey erläuterte: „Jetzt wollen

wir mit der „Kommunalen Sicherheitskonferenz“ die vertrau-

ensvolle und unmittelbare Kommunikation strategisch veran-

kern und Synergien nutzen. Wir stimmen auf den Leitungs-

ebenen effektive, effi ziente, zielgerichtete und abgestimmte

Maßnahmen ab, die über den Aufgabenbereich der Polizei-

wache Büren hinausgehen. So werden im Zuge der neuen

Sicherheitspartnerschaft neben dem Ordnungsamt der Stadt

und der Polizeiwache Büren auch andere Direktionen der

Kreispolizeibehörde und Fachbereiche der Stadt je nach

Sachlage und Erfordernis zielgerichtet eingebunden.“

Landrat und Bürgermeister zeigten sich einig: „Wir stellen

unsere Zusammenarbeit auf eine breite Basis und füllen

„KoSi“ mit Leben.“ Als erstes, konkretes und deutlich sicht-

bares Zeichen versprachen die Behördenspitzen gemeinsa-

me Streifen von Ordnungsamt und Polizei anlässlich des in

der Bürener Innenstadt stattfi ndenden Oktobermarktes. Aber

auch zu anderen Anlässen werden städtische Mitarbeiter

und Polizeibeamte gemeinsam Präsenz zeigen, für Sicher-

heit und Ordnung sorgen, Jugendschutzkontrollen durchfüh-

ren oder gemeinsame Präventionsaktionen veranstalten.

Oktober

„Gefahren auf Landstraßen“

Im Oktober startete die Kreispolizeibehörde Paderborn eine

Verkehrsicherheitskampagne, die sich in einer Vielzahl von

Bausteinen der Thematik Verkehrsgefahren auf Straßen

außerhalb geschlossener Ortschaften widmet. Viele gefährli-

che Situationen enden hier in schweren Verkehrunfällen,

wie die aktuelle Statistik deutlich macht.

v.l. Bürgermeister Burkhard Schwuchow und Landrat Manfred Müller bei der Unterzeichnung

Neben Informationen über spezielle Gefahrenmomente und

Verhaltensweisen zur Vermeidung von Verkehrsunfällen,

beinhaltet die Kampagne auch gezielte repressive Maßnah-

men. Öffentlichkeitswirksame Aktionen sollen das Thema

über 12 Monate begleiten.

200-Tonnen-Autokran kollidiert

mit Hochspannungsleitung

Ein Autokran ist im Windpark an der B 480 nahe Bad

Wünnenberg beim Kontakt mit einer 110.000 Volt-Überland-

leitung in Brand geraten und völlig zerstört worden. Vom

anschließenden Stromausfall waren Ortschaften im Raum

Bad Wünnenberg und Lichtenau betroffen.

Ein 55-jähriger Mann war mit dem 200-Tonnen-Autokran

eines Trierer Unternehmens, der im Windpark Leiberg zu

Montagezwecken eingesetzt war, auf einem Wirtschafts-

weg in südliche Richtung gefahren. Der Kranausleger war

zum Teil ausgefahren. Als das fünfachsige Fahrzeug unter

eine Hochspannungsleitung fuhr, kollidierte die Spitze des

Kranauslegers mit den beiden unteren Leitungen und blieb

hängen. Durch den Stromkontakt gerieten die Reifen des

Autokrans sofort in Brand. Der Kranführer sprang aus dem

Führerhaus, blieb unverletzt und brachte sich in Sicherheit.

In mehreren Ortschaften fi elen der Strom und teilweise das

Telefon aus.

Page 20: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

19 Jahresrückblick 2013

Die alarmierte Feuerwehr konnte zunächst nicht zu dem

brennenden Fahrzeug vorrücken, da die Hochspannungslei-

tung erst durch das Netzunternehmen abgeschaltet werden

musste. Zusätzlich bestand die Gefahr, dass die beschä-

digte Leitung reißt. Gegen 12.15 Uhr waren die Leitungen

spannungsfrei. Etwa eine Stunde dauerten die Löscharbei-

ten. Der Autokran brannte komplett aus. Den Sachschaden

schätzt die Polizei vorläufi g auf eine Million Euro.

Der Unglücksort wurde von Feuerwehr und Polizei weiträu-

mig abgesperrt. zusätzliche Streifen der Polizei riefen per

Lautsprecherdurchsagen die Bevölkerung auf, Kranke, Hilfs-

bedürftige und Senioren über den Strom- und Telefonausfall

zu informieren und Hilfe anzubieten.

Fünfter Blitzmarathon

Der Unfall des Kranfahrers in der Nähe von Bad Wünnen-

berg hat nicht nur für stundenlangen Stromausfall, sondern

auch für eine Unterbrechung beim fünften Blitzmarathon

gesorgt.

Bereits seit dem frühen Morgen hatte sich die Polizei im

Kreis Paderborn unterstützt von Mitarbeitern der Stadt und

des Kreis Paderborn am fünften bundesweit durchgeführten

Blitzmarathon beteiligt.

Bis zum frühen Nachmittag war die Geschwindigkeit von

2259 Autos gemessen worden. Bereits zu diesem Zeitpunkt

lag die Zahl der überprüften Fahrzeuge merklich unter den

Ergebnissen der vergangenen Großeinsätze. Dies war aber

von der Polizei erwartet und bewusst in Kauf genommen

worden, da die Beamten ihr Augenmerk speziell auf die vie-

len Landstraßen im Kreisgebiet gelegt hatten, auf denen ein

deutlich geringeres Verkehrsaufkommen zu verzeichnen ist.

Der Blitzmarathon war zugleich Auftakt der Kampagne

„Gefahren auf Landstrassen“, die die Kreispolizeibehörde

Paderborn der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.

Am frühen Nachmittag musste der Gesamteinsatz fast

vollständig unterbrochen werden, da die Polizeibeamten für

zusätzliche Streifen eingesetzt wurden.

Erst nachdem der Strom gegen 18.00 Uhr wieder in allen

Bereichen fl oss, konnten die Polizisten die geplanten Ge-

schwindigkeitskontrollen weiter durchführen. Dabei wurde

bis Mitternacht das Tempo von 7839 Fahrzeugen kont-

rolliert. Zum Vergleich beim letzten Blitzmarathon im Juni

dieses Jahres war etwa im gleichen Zeitraum die Geschwin-

digkeit von fast 18700 Fahrzeugen gemessen worden.

312 Fahrzeugführer waren zu schnell unterwegs. In aller

Regel handelte es sich dabei allerdings nur um geringfügige

Geschwindigkeitsüberschreitungen, die mit einem Verwar-

nungsgeld geahndet wurden.

Ein Autofahrer dürfte sich allerdings noch länger an den

fünften Blitzmarathon zurückerinnern. Er wurde am Nach-

mittag auf der Bundesstraße 480 mit fast 150 km/h gemes-

sen, obwohl dort nur 100 km/h erlaubt sind.

Gegen den Raser wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

Er muss mit vier Punkten, einem Bußgeld in Höhe von 400

Euro und einem Fahrverbot für die Dauer von zwei Monaten

rechnen.

Die Älteren erobern das Netz!

Info-Tag für Senioren – Sicher surfen im Internet

Surfen, Chatten, Mailen, Online-shoppen – Worte, die im

Sprachgebrauch der jüngeren Generation üblich sind. Auch

immer mehr ältere Menschen erobern das Internet und

nutzen die Angebote moderner Kommunikation, Information

und Geschäftsabwicklung. Das ist vor allem bequem, kann

zuhause erledigt werden und kostet – eine „Flatrate“ voraus-

gesetzt - nicht viel.

v.l. Kriminalhauptkommissar Randolf Latusek, Michael Krämer (Leiter ComBi) und Helge Jung vom Computerclub C3PB haben den Info-Tag für Senioren vorbereitet.

Die Computer-Bibliothek, die Kreispolizeibehörde Paderborn

sowie der Computerclub „Chaostreff C3PB“ veranstalteten

einen kostenlosen Informationsnachmittag für Seniorinnen

und Senioren in den Räumen der ComBi in der Rathaus-

Passage. Interessierte Ü60er konnten die Computerplätze

der ComBi kostenlos nutzen und sich dabei Ratschläge und

Tipps von Experten geben lassen.

Nicht mit Fachvorträgen, sondern mit individuellen Infor-

mationen erklärten Mitarbeiter der ComBi den Umgang mit

Page 21: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

20 Jahresrückblick 2013

Kommunikationsplattformen wie Facebook und Co. Sie

vermittelten Basiswissen und wollten so Unsicherheiten bei

der Nutzung ausräumen.

Sicherer E-Mail-Verkehr und die Einrichtung eines Wlans

waren die Themen des Computerclubs. Die Profi s führten

vor, welche Gefahren bestehen, wenn grundlegende Sicher-

heitseinstellungen nicht beachtet werden und zeigen wie

man sein System schützt.

Sicherheit war natürlich auch das Thema von Kriminal-

hauptkommissar Randolf Latusek, denn auch Kriminelle

nutzen das Internet. Latusek: „Immer wieder fallen Nutzer

auf Betrüger und Abzocker herein. Mir geht es darum, den

Leuten nahezubringen, wie sie kriminelle Angebote erken-

nen können, um nicht selbst zum Opfer zu werden.“

Die Veranstaltung war eine Aktion im Rahmen der Internet-

woche der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Orga-

nisationen e.V. (www.bagso.de).

Arbeiter einer britischen Teerkolonne

vorläufi g festgenommen

Arbeiter einer vermutlich britischen Teerkolonne haben

in Nordborchen für einen Polizei- und Feuerwehreinsatz

gesorgt.

Bei Anwohnern der Paderborner Straße Mitarbeiter einer

Teerkolonne aufgetaucht und hatten angeboten, günstige

Asphaltarbeiten auszuführen. Ihr mit Asphalt beladener Lkw

sei auf der Autobahn liegen geblieben und das Material

müsse sofort verarbeitet werden. Da auf dem Hof des Hau-

ses Schlaglöcher im Asphalt entstanden waren, erteilte der

Hausbesitzer den Auftrag, diese auszubessern.

Kurz darauf begannen drei Arbeiter mit der Ausführung.

Nach etwa einer Stunde bemerkten die Hausbesitzer, dass

auf dem gesamten Hof Bitumen ausgebracht worden war.

Darüber hatte die Teerkolonne Splitt verteilt und verdichtete

diesen mit einer Straßenwalze. Die Arbeiter wurden sofort

aufgefordert, sämtliche Ausführungen zu stoppen. Als die

Hausbesitzer die Polizei verständigten, fl üchteten die Män-

ner mit ihrem Teerlastwagen. Die Straßenwalze ließen sie

zurück.

Eine Polizeistreife entdeckte den Laster wenig später in Pa-

derborn und nahm die beiden Insassen, zwei Spanier (22/

33) vorläufi g fest. Die Straßenwalze wurde auf dem Hof des

Hausbesitzers beschlagnahmt.

In Borchen musste die Feuerwehr zu dem Grundstück

ausrücken und mehrere Sperren legen, da sich der frische

Bitumen im Regen löste und ölbelastetes Regenwasser in

die Gullis fl oss. Ein Mitarbeiter der unteren Wasserbehörde

wurde alarmiert.

Nachdem die Polizei die Personalien der beiden Teerarbei-

ter festgestellt und überprüft hatte, kamen diese wieder auf

freien Fuß. Gegen sie wurden Ermittlungen wegen Verdacht

des Betruges eingeleitet. Zudem wird geprüft, ob den Män-

nern ein Umweltdelikt vorgeworfen werden muss.

Beide Tatverdächtige wurden nochmals von der Kripo ver-

nommen. Die arbeitssuchenden Spanier waren im Internet

auf die vermutlich britische Asphalt-Firma gestoßen und

hatten ihre neue Tätigkeit in Deutschland probeweise auf-

genommen. Arbeitslohn hatten sie angeblich bislang nicht

erhalten. Ihr vermutlich aus dem Ausland agierender Chef

war nicht mehr erreichbar.

Die Hausbesitzer müssen ihren gesamten Hof wohl durch

ein Fachunternehmen erneuern lassen. Die Kosten werden

auf mehrere tausend Euro geschätzt.

November

Umgestürzter Holztransporter

Im wahrsten Sinn „viel Holz vor der Hütte“ hatten manche

Wohnhäuser an der B 68 in der Ortschaft Kleinenberg.

Ein 30 jähriger Fahrer eines Sattelzuges befuhr die B 68 aus

Richtung Warburg kommend in Fahrtrichtung Paderborn. In

der Ortschaft Kleinenberg verlor der Fahrer offensichtlich in

einer scharfen Linkskurve die Kontrolle über den mit Holz-

stämmen voll beladenen Sattelzug. In Höhe der Einmün-

dung Willebadessener Straße kippte der Sattelzug dann

komplett nach rechts um. Hierdurch wurde die

Page 22: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

21 Jahresrückblick 2013

gesamte Ladung zwischen den dortigen Wohnhäusern

abgeladen. Die Stämme fi elen hierbei zum Teil gegen die

Fassaden der beiden dort befi ndlichen Wohnhäuser, sowie

gegen einen geparkten Pkw und ein Verkehrsschild. Ein

weiterer geparkter Pkw wurde durch den umstürzenden

Sattelzug gegen eines der Wohnhäuser gedrückt.

Der Fahrer des Sattelzuges verletzte sich bei dem Unfall

leicht und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die B 68

musste komplett gesperrt werden.

Polizei nimmt drei Tatverdächtige nach Einbruch fest –

Augenzeugin leistet wertvolle Hilfe

Dank der Hilfe einer sehr aufmerksamen Zeugin, konnte

die Polizei in Paderborn drei Männer festnehmen, die im

Verdacht stehen unmittelbar zuvor einen Einbruch verübt zu

haben.

Die Frau hatte die Polizei angerufen, nachdem ihr auf

einem Grundstück am Borlinghauser Weg zwei unbekannte

Männer aufgefallen waren. Parallel dazu hatte sie Klopfge-

räusche an dem Haus ihrer Nachbarn gehört.

In den nachfolgenden Minuten übermittelte die Zeugin ihre

Beobachtungen weiter per Telefon der Polizei. Sie berichte-

te, dass nach wenigen Augenblicken ein dritter Mann zu den

beiden Verdächtigen hinzugestoßen war. Nach einer kurzen

Unterhaltung gingen zwei Männer des Trios wieder in Rich-

tung des Nachbarhauses. Der dritte Verdächtige verblieb im

Bereich des Grundstücks, um offensichtlich „Schmiere“ zu

stehen.

Auf Grund der guten Beschreibung der Anruferin, konnte

eine Streifenwagenbesatzung bereits nach kurzer Zeit die-

sen Verdächtigen festnehmen.

Als weitere Beamte sich dem Wohnhaus nähern wollten,

liefen plötzlich zwei Männer durch eine Grundstückshecke

und fl üchteten, trotz Aufforderung der Polizisten stehen zu

bleiben, in verschiedene Richtungen. Sie konnten durch

die Polizei nach kurzer Verfolgung eingeholt und festge-

nommen werden. Parallel dazu wurde festgestellt, dass die

Terrassentür des betroffenen Einfamilienhauses gewaltsam

geöffnet worden war.

Auf ihrer kurzen Flucht vor der Polizei warf einer der Täter

einen Schmuckkoffer weg. Bei der Durchsuchung des Trios

fand die Polizei bei einem Verdächtigen eine Uhr, sowie

weiteren Schmuck. Alle Wertsachen konnten der Familie,

die kurz nach den Festnahmen nach Hause zurückkehrte,

zugeordnet werden.

Aktionswoche der Polizei „Riegel vor!

Sicher ist sicherer.“

So lautete der Titel einer Aktionswoche der Polizei NRW,

in deren Rahmen die Bevölkerung über Möglichkeiten des

Einbruchschutzes informiert

und um Aufmerksamkeit und

Zivilcourage gebeten wurde.

An dieser landesweiten Kam-

pagne beteiligte sich auch die

Kreispolizeibehörde Paderborn.

Während der Aktionswoche konnten Haus- und Wohnungs-

besitzer sich bei einer Vielzahl von Beratungsangeboten

unmittelbar Tipps zum Einbruchschutz geben lassen.

Die technischen Berater des Kriminalkommissariats Krimi-

nalprävention/Opferschutz gaben auf öffentlichen Platzen an

ihrem Beratungsmobil Ratsuchenden Tipps zum Einbruch-

schutz.

Bunte Kampagnenplakate warben in den Bussen des bbh

und des PaderSprinter, in Polizeiwachen und anderen

öffentlichen Gebäuden für die technischen Beratungsange-

bote der Polizei.

Konkrete Tipps zum Einbruchschutz enthalten auch Flyer.

Sie liegen in Polizeiwachen und öffentlichen Gebäuden aus

und werden von Polizeibeamten bei Fahrzeugkontrollen

ausgehändigt.

Mit dem „Riegel vor! – Logo beklebte Polizeifahrzeuge sind

als „fahrende Litfasssäulen“ vorzugsweise in Wohngebieten

unterwegs und weisen plakativ auf die verschiedenen Bera-

tungsmöglichkeiten hin.

Aufgrund des hohen Interesses musste die Polizei Zusatz-

termine eingerichten.

Verkehrskonferenz „GEFAHREN auf Landstraßen“

„Es muss sich was tun“, war die ausdrückliche Aufforderung

von Landrat Manfred Müller zu Beginn der Verkehrskonfe-

renz im Paderborner Kreishaus.

Müller selbst hatte im Oktober 2013 die Kampagne

„GEFAHREN auf Landstraßen“ ins Leben gerufen. Ziel der

Kampagne ist es ist, die Zahl schwerer Verkehrsunfälle auf

Landstraßen im Kreis Paderborn zu reduzieren. Ein Baustein

der Kampagne war die Tagung, in der gemeinsam mit

Page 23: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

22 Jahresrückblick 2013

Experten, Fachinstitutionen und Bürgerinnen und Bürgern

über Möglichkeiten der Verkehrssicherheit diskutiert werden

sollte.

Der Einladung waren rund 60 Teilnehmer gefolgt. Mit einem

Impulsreferat eröffnete Polizeidirektor Mönnighoff aus Müns-

ter die Expertenrunde. Der langjährige Dozent für Verkehrs-

lehre an der Deutschen Hochschule der Polizei, beleuchtete

in seinem Referat „GEFAHREN auf Landstraßen - Wege

aus dem Dilemma“ die Situation, stellte Ursachen heraus

und beschrieb Lösungsansätze.

Die anschließende Diskussionsrunde gab Gelegenheit, im

Dialog mit den Podiumsgästen von Polizei, Straßenver-

kehrsamt und Straßen NRW die Themen zu vertiefen sowie

weitere Verkehrssicherheitsmöglichkeiten zu erörtern.

Geschäft war, zog er plötzlich eine Pistole und bedrohte die

54-Jährige. Diese schrie den Täter an. Der Mann schlug der

Frau gegen den Kopf und drängte das Opfer in einen Ne-

benraum. Dort stürzte die Angestellte und zog sich weitere

Verletzungen zu. Der Täter stahl die Handtasche der Frau

und fl üchtete aus dem Geschäft. Die Angestellte lief auf die

Straße und rief um Hilfe. Ein Ehepaar (56/ 58) hörte die Hil-

ferufe und sah einen Mann mit einer Damenhandtasche in

Richtung Krumme Grube fl üchten. Das couragierte Pärchen

nahm die Verfolgung des Tatverdächtigen auf. Auch ein

24-Jähriger hatte die Hilferufe gehört und lief hinterher.

Der Räuber lief auf einen Hinterhof. Hier befand er sich in

einer Sackgasse und konnte von seinen Verfolgern gestellt

werden. Die Handtasche hatte er noch bei sich. Zuvor

hatten die Zeugen gesehen, dass der Mann etwas wegge-

worfen hatte. So fanden Polizeibeamte, die zwischenzeit-

lich alarmiert worden waren, auch die Schusswaffe. Dabei

handelte es sich um eine täuschend echt aussehende

Spielzeugpistole.

Der Tatverdächtige wurde vorläufi g festgenommen. Er ist

bereits mehrfach wegen Diebstahls und Betruges vorbe-

straft. Zuletzt wurde der 30-Jährige im Sommer zu einer

Freiheitsstrafe verurteilt, die drei Jahre zur Bewährung aus-

gesetzt worden war. Er habe dringend Geld gebraucht und

sich spontan zu dem Überfall entschieden, gab der Mann

in seiner Vernehmung an. Er gestand darüber hinaus einen

Diebstahl und einen Betrug. In diesen Fällen liefen schon

Ermittlungen bei der Polizei.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der Tatverdächtige

dem Haftrichter am Paderborner Amtsgericht vorgeführt. Er

wurde Haftbefehl erlassen.

Dumm gelaufen - Übersetzer landet in U-Haft

Für einen 39-jährigen Georgier, der am Donnerstag einen

jüngeren Landsmann als Übersetzer zur polizeilichen Ver-

nehmung begleitet hatte, endete der Tag im Gefängnis.

Ein 19-jähriger Georgier war im August in einem Paderbor-

ner Warenhaus bei einem Ladendiebstahl erwischt worden.

Der Mann wird verdächtigt, mit weiteren Tatverdächtigen

Rasierklingen im Wert von mehreren hundert Euro gestoh-

len zu haben. Die Polizei fand damals bei dem jungen Mann

Marihuana und leitete Strafverfahren wegen Diebstahls und

Drogenbesitzes ein.

Am Donnerstag letzter Woche war er zur Vernehmung in

die Dienststelle an der Riemekestraße vorgeladen. Da der

Die Podiumsteilnehmer präsentieren die Wanderausstellung „GEFAHREN auf Landstraßen“. V.l.n.r.: Andreas Krummrey (Ab-teilungsleiter Polizei), Helmut Sprink (Leiter Kreisstraßenbauamt), Rainer Schütte (Straßenbau NRW), Daniel Saage, Martin Mönnighoff (PP Münster) Friedrich Husemann (Direktionsleiter Verkehr), Land-rat Manfred Müller.

Die Verkehrskonferenz bildete den Auftakt für die Wander-

ausstellung „GEFAHREN auf Landstraßen“, die als erstes im

Kreishaus Paderborn zu sehen war und später auch in ande-

ren öffentlichen Gebäuden im Kreisgebiet präsentiert wird.

Dezember

Lotto-Räuber von couragierten Zeugen gestellt

Zeugen haben einen mutmaßlichen Räuber (30) gestellt,

der ein Lottogeschäft am Kamp überfallen hatte.

Der Tatverdächtige tauchte in dem Lottogeschäft auf und

verhielt sich zunächst wie ein Kunde. Nachdem er Lotto-

scheine ausgefüllt hatte und allein mit der Angestellten im

Page 24: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

23 Jahresrückblick 2013

Tatverdächtige selbst kein deutsch spricht, brachte er einen

Landsmann (39) mit, der als Übersetzter fungieren sollte.

Der Vernehmungsbeamte überprüfte die Personalien des

Übersetzers und stellte fest, dass der Mann von der Kripo

Detmold in einem Verfahren wegen Bandendiebstahls

gesucht wurde. Der 39-Jährige wurde sofort festgenommen

und der Polizei in Detmold übergeben. Hier wurde er dem

Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ.

Vorweihnachtliche Reue führt zur Aufklärung

mehrerer Ladendiebstähle

Ein junges Mädchen hat bei der Polizei die Reue gepackt.

Die 15-jährige war in der vergangenen Woche zusammen

mit ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder in einem großen Kauf-

haus in der Paderborner Innenstadt beim Diebstahl diverser

Gegenstände unter anderem Süßigkeiten, Computerspiele

und Elektronikartikel erwischt und an die Polizei übergeben

worden.

Als das Geschwisterpärchen bei der Polizei erschien, um

zu dem Vorwurf vernommen zu werden, gaben beide den

Ladendiebstahl unumwunden zu.

In der Vernehmung bedankte sich das Mädchen bei dem

vernehmenden Polizeibeamten. Sie erklärte dem Polizisten

gegenüber, dass sie in den vergangenen Wochen teils allei-

ne zum Teil mit ihrem Bruder eine große Zahl an Ladendieb-

stählen in verschiedenen Paderborner Geschäften began-

gen habe und das ihr das alles sehr leid tue. Jetzt nachdem

sie alle Taten gestanden habe, sei sie von einer Last befreit

und es ginge ihr nun deutlich besser.

In Vorbereitung auf den Vernehmungstermin hatte sie sich

zudem zu Hause hingesetzt und von den bislang unbe-

kannten Taten eine Liste angefertigt. Darauf hielt sie fest

wann und wo sie welche Sachen geklaut hatte. Sämtliches

Diebesgut hatte sie in Tüten gepackt und mit zur Polizeiwa-

che genommen.

Die Geschwister wurden nach ihren Vernehmungen entlas-

sen.

Im vergangenen Jahr wurden im Kreis Paderborn rund 1400

Ladendiebstähle festgestellt. Von den 1037 registrierten

Tatverdächtigen waren 339 noch minderjährig.

Deutschlandweit entstehen jährlich durch Ladendiebstahl

Schäden in Höhe von etwa vier Milliarden Euro.

Page 25: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

24

Stru

ktur d

er K

reisp

olize

ibehörd

e P

ad

erb

orn

Polizeibeirat

Personalrat

Leitungsstab

Der Landrat als Kreispolizeibehörde

Paderborn

1)durchgehend besetzt

VD-Gruppe HUUVD-Gruppe SonderverkehreKradgruppeVU-Prävention und Opferschutz

Abteilungsleiter Polizei

Direktion Kriminalität

Führungsstelle

Direktion VerkehrDirektion Gefahrenabwehr/Einsatz

Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Objektschutzdienst Flughafen 1)

Objektschutz

BehördenstrategieBehördencontrolling

Schwerbehindertenvertretung

Beauftragte

Polizeiwache Delbrück

Verkehrsdienst

Führungsstelle

FLD/Leitstelle

Führungsstelle

Direktion Zentrale Aufgaben

Direktionsbüro

WachdienstBezirksdienst

Kriminalkommissariat 1

WachdienstBezirksdienst

Polizeiwache Paderborn 1)

WachdienstBezirksdienstEinsatztrupp mit DHF und SKB (Fußball)

WachdienstBezirksdienstPolizeigewahrsamsdienst

Polizeiwache Bad Lippspringe

Polizeiwache Schloß Neuhaus 1) Kriminalkommissariat 2

Kriminalkommissariat 3

KriminalpräventionOpferschutz

TodesermittlungenSexualdelikteQualifizierte KörperverletzungsdelikteBrandermittlungenUmweltdelikte

Raub/ErpressungWohnungseinbruchsonstige EinbruchsdiebstähleKFZ-Diebstahl

Kriminalkommissariat 4

VermögensdelikteBetrug/ComputerkriminalitätFälschungsdelikteverfahrensintegrierte Finanzermittlungen

Kriminalkommissariat 5

KörperverletzungsdelikteEigentumsdelikte mit Zielrichtung FahrzeugLadendiebstahl

Kriminalkommissariat 6

KriminalwacheKriminalaktenhaltung/ADVErkennungsdienstIT-ErmittlungsunterstützungZentraler Schreibdienst

Kriminalkommissariat KP/O

Dezernat ZA 1

Dezernat ZA 3

ZA 1.1 allgemeine Rechtsangelegenheiten Haushalt- und Wirtschaft LiegenschaftenZA 1.2 Waffenrecht Schießstätten

ZA 3.1 IuK-AngelegenheitenZA 3.2 KraftfahrangelegenheitenZA 3.3 Waffen und Geräte

Dezernat ZA 2

ZA 2.1 Personal OrganisationsangelegenheitenZA 2.2 Aus- und FortbildungZA 2.3 Beschwerdemanagement Einstellungsberatung

Verkehrskommissariat

WachdienstBezirksdienst

VerkehrsunfallbearbeitungVerkehrsanzeigenbearbeitung

BTM-DelikteAusländerkriminalitätIntensivtäter

Polizeiwache Büren

Leitungskonferenz

Stand: 01.01..2012

Stru

ktu

r der K

reis

po

lizeib

eh

örd

e P

ad

erb

orn

Page 26: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

25 Wir über uns

Wir über uns

Im Kreis Paderborn lebten im Jahr 2013 296.135 Einwoh-

ner auf einer Fläche von 1.246,16 qkm (Stand: 31.12.2012).

Für die Sicherheit der Menschen im Kreis Paderborn sorg-

ten im Jahr 2013:

470 Polizeivollzugsbeamtinnen und

Polizeivollzugsbeamte,

57 Regierungsbeschäftigte,

13 Beschäftigte der Kreisverwaltung sowie

2 Verwaltungsbeamte

Aufgaben und Zuständigkeit für die Polizei ergeben sich aus

dem gesetzlichen Auftrag mit den Schwerpunktbereichen:

• Gefahrenabwehr für die öffentliche Sicherheit

• Verfolgung von Straftaten

• Verhütung und Vorbeugung von Straftaten und Gefahren.

Neben diesen originären Aufgaben leistet die Kreispolizeibe-

hörde Paderborn anderen Behörden Amts- und Vollzugshilfe

und übernimmt Verwaltungsaufgaben im Versammlungs-

und Waffenwesen. Immer mehr Sonder- und Großeinsätze

prägen das Aufgabenspektrum der Kreispolizeibehörde

Paderborn und verlangen einen hohen Personaleinsatz:

seien es die Fußballspiele des SC Paderborn 07, Demons-

trationen und Versammlungen oder die vielen Schützen-

und Volksfeste im Kreisgebiet, die die polizeiliche Präsenz

erforderlich machen.

Die Kreispolizeibehörde Paderborn ist im landesweit einheit-

lichen Ein-Abteilungsmodell organisiert. Der Abteilungsleiter

Polizei, Leitender Polizeidirektor Andreas Krummrey, ist dem

Landrat unmittelbar verantwortlich; ihm sind der Leitungs-

stab und die Organisationseinheit Presse- und Öffentlich-

keitsarbeit sowie die vier Fachdirektionen Zentrale Aufga-

ben, Gefahrenabwehr/Einsatz, Kriminalität und Verkehr

unmittelbar zugeordnet.

Die Direktion Zentrale Aufgaben (ZA) versteht sich als

Service- und Dienstleistungsstelle mit Querschnittsaufgaben

und sorgt für die gesamte Personalverwaltung der Behör-

de, für die Wirtschaftlichkeit, den Fuhrpark, die technische

Ausstattung, die Aus- und Fortbildung der Beschäftigten und

das Waffen- und Versammlungswesen. Zur Gewährleistung

der polizeilichen Funktionalität müssen Notwendigkeiten und

Erfordernisse beachtet und (manchmal nur Kleinigkeiten)

geregelt werden – sei es, dass Fahrzeuge beschafft und ge-

wartet werden müssen, Büromöbel und technische Geräte

anzuschaffen und zu betreuen sind oder für die Verpfl egung

bei Großeinsätzen Sorge getragen werden muss.

Die Direktion „Gefahrenabwehr/Einsatz“ (GE) ist rund um

die Uhr zuständig für die gesamte Streifentätigkeit im Kreis-

gebiet. Dabei geht es unter anderem um die Verkehrsunfal-

laufnahme, um die ersten Maßnahmen bei Straftaten und

Ordnungswidrigkeiten sowie um Objektschutzmaßnahmen

an gefährdeten Orten und Objekten.

Die Direktion GE gliedert sich in sechs Polizeiwachen, die

Bürgernähe und die schnelle Einsatzreaktion gewährleisten:

Polizeiwache Paderborn (24-Stunden-Dienst)

Polizeiwache Schloß Neuhaus

Page 27: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

26 Wir über uns

In der Nacht werden die Aufgaben in den Wachbereichen

Bad Lippspringe, Büren und Delbrück von den 24-Stunden-

Wachen Paderborn und Schloß Neuhaus übernommen.

Allen Polizeiwachen außer dem Objektschutzdienst Flug-

hafen sind in Relation zur Einwohnerzahl Bezirksbeamte

zugewiesen. Die Einsatzbewältigung vom Notruf bei der

Leitstelle bis zum schnellen Einsatz vor Ort gehört zu den

Aufgaben der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz, sodass

das Einsatzgeschehen „in einer Hand“ liegt.

Die Direktion „Kriminalität“ (K) ist mit der Erforschung und

Verfolgung von Straftaten, der Kriminalitätsvorbeugung und

dem Opferschutz befasst. Sie ist unterteilt in sieben Fach-

kommissariate.

Zeugen- und Tätervernehmungen, Spurensicherungen,

Tatortaufnahmen – das sind einige der Tätigkeiten, die zur

Bekämpfung von Einbrüchen, Diebstählen, Körperverlet-

Polizeiwache Objektschutzdienst Flughafen (24 Stunden-Dienst)

Polizeiwache Bad Lippspringe (Tageswache)

Polizeiwache Büren (Tageswache)

Polizeiwache Delbrück (Tageswache)

zungen, Betrügereien zum Alltagsgeschäft der Kriminalisten

gehören. Die Aufklärung von Todesfällen, Sexualdelikten,

Internetkriminalität und die Bekämpfung der Rauschgiftkri-

minalität sind weitere Beispiele für das Tätigkeitsfeld der

Beamtinnen und Beamten der Direktion Kriminalität. Um

die Opfer von Straftaten kümmern sich die Opferschutzbe-

auftragten der Direktion Kriminalität, die diesen Menschen

vor Ort in ihren belastenden Situationen helfen und sie

auf Wunsch an qualifi zierte Hilfeeinrichtungen vermitteln.

Ebenfalls gehört es zu den Aufgaben des Kommissariats

Kriminalprävention/Opferschutz, Präventionsempfehlungen

für alle Bevölkerungsgruppen vorzuhalten.

Zum Aufgabengebiet der Direktion „Verkehr“ (V) gehören die

Verkehrsunfallbekämpfung und die Verkehrsunfallverhütung.

Hierzu zählen

• die Bearbeitung von Verkehrsunfällen, Verkehrsstraftaten

und Verkehrsordnungswidrigkeiten,

Page 28: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

27 Wir über uns

• die Überwachung des Straßenverkehrs durch verschie-

denste Kontrollen,

• die Bekämpfung der Hauptunfallursachen,

• die Überwachung des Sonderverkehrs,

• die Mitwirkung bei der Verkehrsraumgestaltung und

• die Verkehrssicherheitsarbeit.

Die Direktion „Verkehr“ gliedert sich in das Verkehrskommis-

sariat und den Verkehrsdienst mit der Kradgruppe und der

Verkehrsunfallprävention/Opferschutz.

Bilanz der Notrufe und Einsätze im Jahr 2013

Erstmals seit 2004 sind die Einsatzzahlen in Jahr 2013

wieder von 48.743 auf 47.925 gesunken.

Das sind im Durchschnitt 131 Einsätze täglich, wobei der

einsatzstärkste Tag der Samstag ist.

Im Jahr 2013 gingen 66.537 Notrufe in der Polizeileitstelle

ein. Damit ist wieder ein leichter Rückgang im Vergleich zu

den Vorjahren (2012: 67.036 Notrufe) zu verzeichnen.

Die Diskrepanz zwischen den über 66.537 Notrufen und

den daraus entstandenen 47.925 Einsätzen lässt sich in

vielen Fällen daraus erklären, dass gerade bei Vorfällen in

der Öffentlichkeit wie zum Beispiel bei Verkehrsunfällen im

Zeitalter des Handys gleich mehrere Notrufe in der Polizei-

leitstelle eingehen. So sind zehn oder mehr Notrufe nach

einem schweren Unfall bei hohem Verkehrsaufkommen

keine Seltenheit.

häufi gste Einsatzanlässe

Verkehrsunfälle 9838

Ruhestörungen 2402

Verd. Feststellungen 2251

Hilfeersuchen 2067

Gefahrenstellen 1941

Verd. Personen 1445

Hilfl ose Personen 1328

Körperverletzungen 1161

Randalierer 1138

Sachbeschädigungen 1092

Streitereien 1065

Verkehrsbehinderungen 1025

Wertvolle, vielleicht lebenswichtige Sekunden können

allerdings verloren gehen, wenn die Notrufl eitungen miss-

bräuchlich benutzt werden. Auch Falschmeldungen von

nicht existierenden Einsatzgründen beschäftigten die Polizei

völlig unnötig. Im vergangenen Jahr wurden 11 Strafver-

fahren (wie in 2012) wegen des Missbrauchs von Notrufen

eingeleitet.

Einsatzaufkommen Kreispolizeibehörde Paderborn

Anzahl der Gesamteinsätze

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

39.089 41.826 40.908 42.388 44.606 45.931 46.007 46.539 48.743 47.925

Page 29: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

28 Wir über uns

Presse- und Öffentlichkeitsarbeitarbeit

Unglücksfälle und Verbrechen sorgen immer wieder für

Schlagzeilen. Die Medien sind solchen Sachverhalten in-

tensiv auf der Spur, denn: wenn etwas passiert, interessiert

das die Öffentlichkeit in hohem Maße. Ihre Informationen

über aktuelle Vorkommnisse erhalten die Redaktionen von

Zeitungen, Radio und Fernsehen bei der Dienststelle für

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kreispolizeibehörde.

Täglich verfasste Polizeipresseberichte halten die Repor-

ter zeitnah auf dem Laufenden und geben zudem wichtige

Informationen zu anderen polizeirelevanten Themenberei-

chen. Darüber hinaus gehören Interviews und Statements

für Radio- und Fernsehsendungen sowie eine Vielzahl von

Medienanfragen, die beantwortetet werden müssen, zum

alltäglichen Aufgabengebiet der Pressesprecher.

Die polizeiliche Pressearbeit dient nicht nur der Informa-

tion, sie ist nicht selten Bestandteil der Ermittlungsarbeit.

Öffentlich verbreitete Zeugenaufrufe tragen immer wieder

zur Aufklärung von Kriminalfällen bei, wenn sich im Nachhi-

nein Personen melden, deren Aussagen den Ermittlern noch

fehlten.

Veröffentlicht über das Presseportal www.polizeipresse.de

von ‚news aktuell’ erreichen die Polizeimeldungen grund-

sätzlich jedermann. Mit der Presseportal-App von ‚news

aktuell’ stehen die Meldungen auch mobil auf Smartphones

oder Tablets jederzeit schnellstens zur Verfügung. Etwa

80 für die Kreispolizeibehörde Paderborn akkreditierte

Redaktionen erhalten die Presseberichte zeitgleich mit der

Veröffentlichung im Internet. Zudem erscheinen sämtliche Po-

lizeimeldungen auf der Internetseite der Kreispolizeibehörde

Paderborn unter www.paderborn.polizei.nrw.de. Hier können

alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zeitnah die jüngs-

ten Polizeimeldungen aus dem Kreis Paderborn lesen.

Die Internetseite bietet zudem regelmäßig aktualisierte

Berichte über verschiedenste polizeiliche Themen und

Statistiken, wobei die Schwerpunkte auf der Kriminalprä-

vention und der Verkehrssicherheit liegen. Ebenso bietet die

Homepage allen jungen Berufssuchenden Informationen zur

Einstellung bei der Polizei und auch die einzelnen Dienst-

stellen und Ansprechpartner mit den Erreichbarkeiten sind

hier abrufbar.

Die polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit bedient sich moderner

Methoden und Kommunikationstechniken. Sie ist offensiv,

initiativ, zielgruppenorientiert, wobei die Entwicklung und Be-

gleitung von Kampagnen und besonderen Aktionen immer

mehr Bedeutung gewinnt. So startete im Jahr 2013 die auf

ein Jahr angelegte Kampagne „GeFahren auf Landstraßen“.

Damit wird das im Landkreis Paderborn erhöhte Risiko von

Verkehrsunfällen außerhalb geschlossener Ortschaften aus

verschiedenen Blickwinkeln thematisiert und den Verkehrs-

teilnehmern Tipps zur Vermeidung an die Hand gegeben.

Eine eigens entworfene Wanderausstellung begleitet die

Aktion in den Kommunen des Kreises.

Neben der Beteiligung am „Radio-Hochstift Ferienfi nale“

oder dem „Fest des Sports“ gestaltet und begleitet die

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit weitere publikumswirksa-

me Aktionen und Veranstaltungen der Kreispolizeibehörde

Paderborn. Auch die professionelle Gestaltung von Flyern,

Broschüren, Plakaten, Ausstellungs- und Messeauftritten

sowie die begleitende Pressearbeit anlässlich unterschied-

lichster polizeilicher Aktionen und Auftritte liegen in den

Händen der Dienststelle.

Besuchergruppen jeden Alters bieten Besichtigungen ein

wichtiges Element, um ein realitätsnahes Bild von der

Polizei, ihrer Arbeit, den Aufgaben und der Organisation zu

vermitteln. Hierbei erhalten die „Polizeigäste“ unter anderem

einen Einblick in die Arbeit der Leitstelle, des Polizeigewahr-

sams und des Erkennungsdienstes und können den Fuhr-

park in Augenschein nehmen. Die Resonanz auf den Blick

hinter die Kulissen ist immer positiv und wird nicht zuletzt

als eine gute Möglichkeit gesehen, eventuell vorhandene

Hemmschwellen abzubauen. Mit über 50 Besuchergrup-

pen im Jahr 2013 wurde ein Rekord erzielt, aber auch eine

Grenze erreicht. Mittlerweile kann bei steigender Nachfrage

nicht mehr jedem Besuchswunsch Folge geleistet werden.

Die Geschäftsführungen für den Präventionsrat gegen

Gewalt des Kreises Paderborn sowie für den Polizeibeirat

liegen in der federführenden Verantwortung der Presse- und

Foto: R. Irmer, Blende 78

Page 30: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

29 Wir über uns

Öffentlichkeitsarbeit, die sowohl für die organisatorischen

Belange wie auch für die inhaltliche Gestaltung zuständig

ist. Einen ganz wesentlichen Aspekt stellt insbesondere bei

der geschäftsführenden Tätigkeit des Präventionsrats gegen

Gewalt die kommunale Netzwerkarbeit dar, indem die unter-

schiedlichsten Einrichtungen um ihre Beteiligung gebeten

werden und die Vielfalt der Kompetenzen in Arbeitsgruppen,

Projekten und Aktionen bebündelt werden.

Neben allen nach Außen gerichteten Tätigkeiten kommt

auch der internen Öffentlichkeitsarbeit eine hohe Bedeu-

tung zu. Schnell, kompetent, und fachspezifi sch erhalten

die Beschäftigten der Kreispolizeibehörde über das Intranet

Neuigkeiten, Nachrichten und Informationen. Ergänzend

dazu werden in der quartalsweise erscheinenden Mitar-

beiterzeitschrift umfangreiche Berichte, Reportagen und

Hintergrundinformationen sowie „bunte“ Geschichten im

Magazinformat präsentiert.

Fuhrpark und technische Ausstattung

Knapp 2 Millionen (1.932.710) km fuhren die Polizeibeamten

und Polizeibeamtinnen mit Kraftfahrzeugen der Kreispolizei-

behörde Paderborn im Jahr 2013. Dabei wurden 135.877

Liter Diesel und 4.578 Liter Super verbraucht. Dieser von

einer qualifi zierte Kraftfahrzeugwerkstatt betreute Fuhrpark

der Kreispolizeibehörde Paderborn setzt sich aus über

100 Funkstreifen- bzw. Zivilkraftfahrzeugen, 5 Krädern, 2

Anhängern und diversen Fahrrädern zusammen. Dabei wird

die Werkstatt seit 2005 erfolgreich nach der Kosten- und

Leistungsrechnung geführt.

Jede Polizeiwache und Bezirksdienstaußenstelle ist

innerhalb der Kreispolizeibehörde und des Landes NRW

in ein landesweites Datennetz eingebunden. Eine Vielzahl

von Softwarelösungen ist über dieses Datennetz abrufbar:

von der Anzeigenaufnahme und -bearbeitung bis hin zu

Abfragemöglichkeiten zu Kraftfahrzeugen, Einwohnermel-

dedaten sowie Haftbefehlen und erkennungsdienstlichen

Behandlungen. Zur Modernisierung wurden auch in 2013

etwa 25% der PC Ausstattung erneuert, so dass kein an das

interne polizeiliche Datennetz angeschlossenen PC älter als

4 Jahre ist. Ein kleines Team von Systemadministratoren,

Anwenderbetreuern, Funk-/Telekommunikationselektroni-

kern und einem Auszubildenden Informatikkaufmann ist in

Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Zentrale Polizei-

liche Dienste (LZPD) für das reibungslose Zusammenspiel

der Systemkomponenten verantwortlich.

Die Einführung des Digitalfunks in der KPB Paderborn wur-

de in 2013 begonnen und wird im Rahmen eines Projektes

abgewickelt. Alle Kraftfahrzeuge mussten für die Nutzung

des Digitalfunks mit zusätzlicher Technik versehen werden,

so dass ein Parallelbetrieb von Analog- und Digitalfunk in

der Übergangsphase möglich ist. Ein Abschluss der Umbau-

und Austauscharbeiten mit der entsprechenden Digitalfunk-

technik wird in den Polizeiwachen im Kreis Paderborn im

Jahr 2014 erwartet.

Fortbildung

Fortbildungen für die Beschäftigten der Kreispolizeibehörde

Paderborn fanden sowohl zentral bei den Bildungszentren

der Polizei NRW und örtlich durch eigene Trainings und

Seminare statt.

Wegen der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Straf-

tätern kommt der professionellen Einsatzbewältigung im

täglichen Dienst eine wesentliche Bedeutung zu; insbeson-

dere im Hinblick auf die Eigensicherung der Beamten und

Beamtinnen.

Das Einsatztraining NRW fi ndet zentral im Regionalen Trai-

ningszentrum (RTZ) in Schloß Holte-Stukenbrock statt.

Das Training wird realitätsnah und bedarfsgerecht für jeden

Polizeibeamten/Polizeibeamtin mit bis zu 30 Stunden im

Jahr durchgeführt.

Ausgenommen vom Training im RTZ sind nur einige Schieß-

termine, die nach wie vor in der örtlichen Raumschießanla-

ge durchgeführt werden.

Wartung eines Funkstreifenwagens in der Kfz-WerkstattFoto: Ernst Hobscheidt, Blende 78

Page 31: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

30 Wir über uns

Neben dem Einsatztraining NRW werden weitere örtliche

Fortbildungen zu unterschiedlichsten Themenbereichen

angeboten.

Die Inhalte hierzu werden in intern angeboten und bein-

halten Themen wie „Erste Hilfe“, „Laserbeschulungen“,

„Beschulungen zum Thema Islam“, etc.

Einstellungsberatung / Schnupperpraktika

Die dezentrale Bewerbergewinnung und Bewerberbetreu-

ung sind zwei tragende Säulen des landesweiten Perso-

nalkonzeptes. Als Kooperationsbehörde übernimmt die

Kreispolizeibehörde Paderborn dabei eine wesentliche

Arbeitsrate, um zu gewährleisten, dass die jährlich 1500

Neueinstellungen in NRW mit potentiell geeigneten Kommis-

saranwärterinnen und -anwärtern besetzt werden können.

Neben dem steten Kontakt mit Schulen, an denen die

Voraussetzung des Abiturs oder des Fachabiturs erreicht

werden kann, stehen die zahlreichen Einzelkontakte und

Informationsgespräche mit Interessierten im Zentrum einer

möglichst objektiven Aufklärungsarbeit. Am Polizeiberuf

Interessierte, die sich über die tatsächlichen Aufgaben der

Polizei, über die angenehmen und auch unangenehmen

Aspekte der alltäglichen Arbeit und über ihre individuellen

Chancen in einem Auswahlverfahren informieren möchten,

erhalten bei der Kreispolizeibehörde Paderborn eine persön-

liche Beratung und eine individuelle Betreuung.

Ein weiterer Faktor der frühzeitigen Bewerbergewinnung

stellt das Angebot der Kreispolizeibehörde Paderborn von

ein- oder zweiwöchigen Praktika dar. Sowohl schulisch

gelenkt als auch eigeninitiativ können Interessierte bei der

Kreispolizeibehörde Paderborn die Polizeiarbeit hautnah

erfahren. Einschränkungen der diesbezüglichen Kapazitäten

durch die gleichzeitige Betreuung von Kommissaranwärtern,

die bei der Kreispolizeibehörde Paderborn ihre Ausbildung

mit begleitenden Praktika absolvieren, können nur durch

eine geschickte Planung und durch ein hohes Engagement

der einzelnen Dienststellen gering gehalten werden.

Im Jahr 2013 konnten so 41 der etwa 250 an einem Prak-

tikum Interessierten die Möglichkeit gegeben werden, den

Polizeiberuf unmittelbar zu erfahren.

Als Folge von Präsentationen an Schulen, der Teilnahme an

einschlägigen Berufsmessen und Berufsfi ndungsveranstal-

tungen sowie etwa 200 Einzelkontakten gingen letztendlich

110 vollständige und bearbeitungsreife Bewerbungen aus

dem Kreis Paderborn beim Landesamt für Aus- und Fortbil-

dung in Münster ein.

Davon konnten 26 junge Leute aus dem hiesigem Raum

diese anspruchsvolle Hürde nehmen, sodass sie im Sep-

tember 2013 als Kommissaranwärterinnen und Kommissar-

anwärter ihr Studium an einer der Fachhochschulen in NRW

beginnen durften.

Aufgrund der landesweiten Konzeption mit dem Ziel der

zukünftig verstärkten lokalen Bindung der Berufsanfänger

sind deren Chancen, nach dem Studium recht zeitnah in der

Region oder bei der Kreispolizeibehörde Paderborn einge-

setzt zu werden, ziemlich gut.

Polizeibeirat

Der Polizeibeirat, der sich aus elf gewählten Vertretern des

Kreistages zusammensetzt, ist Bindeglied zwischen der Be-

völkerung, der Selbstverwaltung und der Polizei. Er soll das

vertrauensvolle Verhältnis fördern, die Tätigkeit der Polizei

unterstützen sowie Anregungen und Wünsche der Bevölke-

rung an die Polizei herantragen.

Die Mitglieder des Polizeibeirats beraten mit Behördenleiter

Manfred Müller regelmäßig polizeiliche Angelegenheiten,

die für die Bevölkerung und die Verwaltung von Bedeutung

sind oder über den Einzelfall hinausgehen und dadurch von

besonderem öffentlichen Interesse sind. Dazu gehören z.B.

der aktuelle Stand der öffentlichen Sicherheit im Kreis Pa-

derborn, besondere polizeiliche Aktivitäten und strukturelle

Veränderungen in der polizeilichen Organisation.

So soll es insgesamt und vor allen Dingen darum gehen, die

Bevölkerung verantwortungsvoll einzubeziehen.

Waffenwesen

Das Dezernat ZA 1.2 der Kreispolizeibehörde Paderborn ist

zuständig für die Durchführung des Waffengesetzes.

Im Kreis Paderborn gab es zu Beginn des Jahres 2013

3.647 Inhaber von Waffenbesitzkarten. Hierunter fi elen unter

anderem 1.804 Jäger, 804 Sportschützen, 33 Waffensamm-

ler und 198 Erben.

Page 32: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

31 Wir über uns

Bevor einem Antragsteller eine waffenrechtliche Erlaubnis

z.B. in Form einer Waffenbesitzkarte (WBK) erteilt werden

kann, werden die Sachkunde, das Bedürfnis, die Zuverläs-

sigkeit sowie die persönliche Eignung geprüft. Erst wenn

alle Überprüfungen abgeschlossen sind und es keine Be-

anstandungen gibt, erhält der Antragsteller eine Erlaubnis.

Das Dezernat ZA 1.2 hat darüber hinaus die Personen, die

bereits Inhaber von waffenrechtlichen Erlaubnissen sind,

mindestens alle drei Jahre erneut auf ihre Zuverlässigkeit

und persönliche Eignung hin zu überprüfen. Dabei wird

ebenfalls das Fortbestehen des Bedürfnisses geprüft. Wird

dabei festgestellt, dass ein Inhaber nicht mehr zuverlässig

oder persönlich geeignet ist oder dass sein Bedürfnis ent-

fallen ist, wird die waffenrechtliche Erlaubnis widerrufen. Im

Jahr 2013 wurden 30 Erlaubnisse widerrufen.

Die Ahndung von Verstößen gegen das Waffengesetz

im Rahmen von Ordnungswidrigkeitenverfahren ist eine

weitere Schwerpunktaufgabe des Waffenbereichs. Ord-

nungswidrig handelt unter anderem, wer vorsätzlich oder

fahrlässig Hieb- und Stoßwaffen (z.B. Schwerter, Schlag-

stöcke oder Dolche), Einhandmesser oder Anscheinswaffen

(z.B. Softairwaffen) in der Öffentlichkeit führt. Im Jahr 2013

wurden wegen solcher Verstöße gegen die Rechtsordnung

12 Bußgeldverfahren eingeleitet.

Will jemand das Eigentum an seiner Waffe aufgeben, so

besteht die Möglichkeit, die Waffe bei der Kreispolizeibehör-

de Paderborn abzugeben. Von dort aus wird diese dann der

Vernichtung zugeführt. 2013 wurden 306 Waffen vernichtet.

Durch Änderung der EU-Waffenrechtsrichtlinie 2008/51/EG

vom 21. Mai 2008 wurden die Mitgliedstaaten verpfl ichtet,

bis spätestens zum 31. Dezember 2014 ein computerge-

stütztes Waffenregister einzuführen und darin alle unter

die Richtlinie fallenden Waffen insbesondere mit folgenden

Daten zu erfassen: Typ, Modell, Fabrikat, Kaliber, Seri-

ennummer, Name und Anschrift des Verkäufers und des

Waffenbesitzers.

Durch die Einführung des Nationalen Waffenregisters

(NWR) und die damit einhergehende bundesweite Standar-

disierung der erforderlichen Daten (u. A. X-Waffe-Standard)

wird die Datenqualität erheblich verbessert und die Aktualität

und Verlässlichkeit der Daten erhöht. Ferner wird Behörden,

die im Rahmen ihrer Aufgaben und Zuständigkeit waffen-

rechtliche Daten benötigen erstmals ein jederzeitiger Zugriff

auf die in der zentralen Komponente des NWR gespeicher-

ten Daten ermöglicht. So ist z.B. die Einbeziehung notwen-

diger waffenrechtlicher Informationen in polizeiliche Lage-

beurteilungen stets gewährleistet. Insofern leistet das NWR

einen unmittelbaren Beitrag zur Erhöhung der öffentlichen

Sicherheit in Deutschland.

Page 33: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

32 Wir über uns

Page 34: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

33 Kriminalitätsentwicklung

Kriminalitätsentwicklung

Ø Rückgang der Gesamtkriminalität um über 1.000 Fälle: - 5,8 %

Ø Weniger Wohnungseinbrüche

Ø Mehr Taschendiebstähle

Ø Rohheitsdelikte weiter rückläufi g

Ø Weniger Täter unter Alkoholeinfl uss

Page 35: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

34 Kriminalitätsentwicklung

Allgemeine Kriminalitätslage

• Rückgang der Gesamtkriminalität um über 1.000 Fälle: - 5,8 %

Aufklärungsquote

• Mehr als die Hälfte aller Straftaten wurden aufgeklärt.

• Quote liegt über dem Landesdurchschnitt (48,9%)

Aufklärungsquote im Kreis Paderborn

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

Gesamtkriminalität im Kreis Paderborn

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

17

.56

2 1

8.8

51

17

.75

3

20

.99

0

18

.61

3

18

.59

0

18

.19

0

18

.21

3

18

.39

4

15.000

16.000

17.000

18.000

19.000

20.000

21.000

22.000

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

55

,22

%

54

,89

%

52

,54

%

50

,99

%

54

,65

%

52

,25

%

54

,45

%

51

,55

% 52

,90

%

48%

49%

50%

51%

52%

53%

54%

55%

56%

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Page 36: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

35 Kriminalitätsentwicklung

Kart

e:

Q

uelle:

Wik

iped

ia U

rheb

er:

TU

B

KreisPaderborn

KreisHöxter

KreisLippe

KreisGütersloh

StadtBielefeld

KreisHerford

KreisMinden-Lübbecke

Kriminalitätshäufi gkeit

Die Kriminalitätshäufi gkeitszahl (HZ) ist ein Maßstab zum

objektiven Vergleich verschiedener auch unterschiedlich

großer Bereiche (z.B. Kommunen, Regierungsbezirke oder

auch Bundesländer). Sie ergibt sich durch Umrechnung der

Straftaten auf je 100.000 Einwohner.

Kriminalitätshäufi gkeitszahl

Bereich Einwohner Straftaten Straftaten

auf 100.000

Einwohner (HZ)

Relation

zur HZ

NRW

Land NRW 17.848.113 1.484.943 8.320

RB Detmold 2.032.039 112.100 5.517 -2.803

KPB Lippe 347.907 14.689 4.222 -4.098

KPB Herford 246.906 13.243 5.364 -2.956

KPB Höxter 144.679 7.051 4.874 -3.446

KPB Minden-Lübbecke 311.228 15.722 5.052 -3.268

KPB Paderborn 301.482 17.753 5.889 -2.431

KPB Gütersloh 355.390 17.641 4.964 -3.356

PP Bielefeld 324.447 26.001 8.014 -306

Einwohner: Stand 31.12.2012, IT-NRW, PKS NRW

Page 37: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

36 Kriminalitätsentwicklung

Veränderung der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr

Die Veränderungen der Straftatenanzahl in den Deliktsbe-

reichen sowie einige ausgewählte Einzeldelikte sind dem

unten abgebildeten Schaubild zu entnehmen:

Verteilung der Fallzahlen auf die Deliktsgruppen

2011 2012 2013

STRAFTATEN GEGEN DAS LEBEN 6 11 5

STRAFT.GEG.D.SEX.SELBSTBESTIMMUNG 177 179 170

davon: - unter Gewaltanwendung od. Ausnutzen e. Abhängig-keitsverhältnisses

46 55 52

davon: Sexueller Missbrauch 96 98 89

davon: Ausnutzen sexueller Neigung 35 26 29

ROHHEITSD.U.STRAFT.G.D.PERS.FREIH. 2519 2330 2223

Raub, Räub. Erpressung, Autostraßenraub 130 153 120

Körperverletzung 1871 1660 1564

DIEBSTAHL G E S A M T 7208 8142 7437

davon: Ladendiebstahl 1396 1435 1280

davon: Wohnungseinbruchdiebstahl 258 420 365

davon: Tageswohungseinbruch 92 165 145

davon: Taschendiebstahl 307 249 321

davon: von Kraftwagen 64 59 63

davon: an/aus Kraftfahrzeugen 889 1184 956

davon: Fahrräder 1321 1521 1362

VERMOEGENS-U.FAELSCHUNGSDELIKTE 3416 4038 3616

davon: Betrug 2886 3393 3130

davon: Beförderungserschleichung 1383 1216 1230

davon: Warenbetrug (Ebay-Betrug) 149 213 340

SONSTIGE STRAFTATBESTAENDE 3368 3238 3182

STRAFT.GEGEN STRAFRECHL.NEBENGES. 868 913 1120

davon: Rauschgeiftdelikte insgesamt 612 636 851

davon. allgem. Verstoesse nach § 29 BtMG 393 441 591

davon: illeg. Handel/Schmuggel mit Rauschgift 131 138 182

GEWALTKRIMINALITAET 814 636 566

STRASSENKRIMINALITAET 4193 4913 4488

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

Page 38: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

37 Kriminalitätsentwicklung

Entwicklung der anteilig größten Deliktsgruppen

Entwicklung in ausgewählten Deliktsgruppen

Diebstahlsdelikte

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

18.2

28 19.8

19 21.4

31

20.9

90

18.6

13

18.5

90

18.1

90

18.2

13

18.3

94

17.5

62

18.8

518.

142

7.20

8

7.67

7

7.95

7

7.64

3

8.04

0

8.36

0

9.68

7

9.38

4

9.48

8

9.18

5

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Gesamtkriminalität Diebstahlsdelikte

Entwicklung der anteilig größten Deliktsgruppen

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

7.6

77

7.2

08

8.1

42

3.6

09

3.4

16

4.0

38

2.4

98

2.5

19

7.4

37

3.6

16

2.3

30

2.2

23

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

9.000

2010 2011 2012 2013

Diebstahl Betrug/Vermögen Roheitsdelikte

Page 39: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

38 Kriminalitätsentwicklung

Taschendiebstähle

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

296307

249

321

0

50

100

150

200

250

300

350

2010 2011 2012 2013

2

Wohnungseinbrüche

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

365

258251

420

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

2010 2011 2012 2013

• Niedrige Fallzahlen im Vergleich

zu anderen Kreisen in NRW

• Aufklärungsquote Wohnungsein-

bruch: 15,07 %

(42 Tatverdächtige ermittelt)

• 145 Tageswohnungseinbrüche

(Vorjahr: 165 Fälle)

• Aufklärungsquote Tages-

wohnungseinbruch: 25,14 %

(22 Tatverdächtige ermittelt)

• Ermittlungsgruppe „Wohnung“ zur

Bekämpfung des Wohnungsein-

bruchs eingerichtet

Auffälligste Veränderungen

• - 159 Fahrraddiebstähle = 1.362 (2012: 1.521)

• - 155 Ladendiebstähle = 1.280 (2012: 1.435)

• - 228 Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen = 956 (2012: 1.184)

• - 109 Diebstähle/ Einbrüche in Büros, Werkstätten etc. = 416 (2012: 525)

• + 72 Taschendiebstähle = 321 (2012: 249)

Page 40: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

39 Kriminalitätsentwicklung

Rohheitsdelikte und Delikte gegen die persönliche Freiheit

Roheitsdelikte

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

2.22

3

2.33

0

2.51

9

2.49

8

2.42

0

2.29

1

2.22

7

2.07

0

2.15

7

1.96

4

2.13

8

1.93

1

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Verteilung der Roheitsdelikte

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

1.0

86

1.1

58

1.1

57

1.2

51

41

2

43

5

65

1

47

5

53

9

56

0

51

7

51

8

12

0

15

3

13

0

13

6

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

2010 2011 2012 2013

einfache Körperverletzung gefährliche Körperverletzung

Straftagen gegen die persönliche Freiheit Raubdelikte

Page 41: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

40 Kriminalitätsentwicklung

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

3.0482.886

3.393

3.130

225 153 91

350296338336287

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

2010 2011 2012 2013

Betrug Unterschlagung Urkundenfälschung, Untreue, Fälschung von Zahlkarten, Insolvenzstraftaten

Entwicklung der Vermögens- und Fälschungsdelikte – Gesamt

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

3.60

2

5.56

8

4.36

3

3.92

6

3.42

5

3.23

5

3.52

8

3.60

9

3.41

6 4.03

8

3.61

6

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Page 42: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

41 Kriminalitätsentwicklung

Rauschgiftkriminalität

Tatmittel „Internet“

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

268 284

401

330

448

719

0

100

200

300

400

500

600

700

800

2011 2012 2013

Gesamt Betrug

Unter dem Begriff Tatmittel „Internet“ wer-

den alle Straftaten gelistet, die mittels des

Tatmittels „Internet“ begangen werden.

Einen großen Anteil hiervon haben die

Betrugsstraften.

Rauschgiftkriminalität

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

785

874

815

707

697

860

671 75

0

612

636

851

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1.000

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Anstieg um 215 Fälle

(+ 33,80%), davon allein 150

zusätzliche Verfahren im

Bereich des Erwerbs oder

Besitzes von Cannabis und Am-

phetamin nach Auswertung von

Dealer-Aufzeichnungen.

Page 43: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

42 Kriminalitätsentwicklung

Gewaltkriminalität

Entwicklung der Gewaltkriminalität

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

456

421 48

5

407

457

396

578

451

393

408

460

226

213

238 21

6

281 24

9

257

236

185

173

219

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

gefährliche und schwere Körperverletzung auf öffentl. Straßen, Wegen o. Plätzen

andere Delikte

Häusliche Gewalt

Entwicklung Häusliche Gewalt

Quelle: FISPOL NRW

216 213

329

281

62 6987 83

65 7296 84

0

50

100

150

200

250

300

350

2010 2011 2012 2013

Strafanzeigen Häusliche Gewalt Wohnungsverweisungen Vermittlungen an Beratungsstellen

Die „Gewaltkriminalität“ umfasst

bundeseinheitlich die Delikte

Mord, Totschlag und Tötung

auf Verlangen, Vergewaltigung

und besonders schwere Fälle

der sexuellen Nötigung, Raub,

Räuberische Erpressung und

räuberischer Angriff auf Kraft-

fahrer, Körperverletzung mit

Todesfolge, Gefährliche und

schwere Körperverletzung,

Erpresserischer Menschenraub,

Geiselnahme.

Page 44: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

43 Kriminalitätsentwicklung

Straßenkriminalität

Unter „Straßenkriminalität“ sind Delikte zu verstehen, die

„auf der Straße“ geschehen und somit zumindest bedingt

dem Einfl uss polizeilicher Maßnahmen unterliegen, wie

insbesondere Diebstahl aus, von und an Kfz, Fahrrad- und

Mopeddiebstahl, Automatenaufbrüche, Sachbeschädigun-

gen an Kfz und auf Straßen, Wegen oder Plätzen, Straßen-

raub, Handtaschenraub.

Straßenkriminalität

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

3.4

32

3.7

29

3.2

40

3.1

27

3.1

96

3.3

85

3.8

24

3.4

06

4.3

27

3.8

64

4.2

08

1.9

86

2.3

77

2.4

88

1.9

09

1.5

83

1.4

85

1.5

15

1.2

41

95

3 1.1

84

95

6

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

andere Delikte Diebstahl an/aus Kfz

Page 45: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

44 Kriminalitätsentwicklung

Vergleich des Kriminalitätsaufkommens in den Gemeinden des Kreises Paderborn

Entwicklung der Straftaten in der Stadt Paderborn

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

11.953

12.745

12.088

13.157

11.200

11.400

11.600

11.800

12.000

12.200

12.400

12.600

12.800

13.000

13.200

13.400

2010 2011 2012 2013

Entwicklung der Straftaten in den Städten u. Gemeinden

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1.000

1.100

1.200

1.300

Altenbeken 292 340 354 402

Bad Lippspringe 804 814 911 895

Bad Wünnenberg 323 361 396 378

Borchen 288 316 313 286

Büren 916 883 833 872

Delbrück 1182 1076 1020 989

Hövelhof 736 752 690 623

Lichtenau 256 248 267 316

Salzkotten 796 808 902 892

2010 2011 2012 2013

Page 46: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

45 Kriminalitätsentwicklung

Tatverdächtige (TV)

Anzahl der Tatverdächtigen nach Geschlecht

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

5.736

1.818 1.762 1.832 1.706

5.3525.5345.546

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

2010 2011 2012 2013

Männer Frauen

Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen nach Altersgruppen

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

5.3

55

33

4

27

6

25

2

19

3

1.0

18

85

6

86

1

82

7

87

7

89

3

86

0

91

3

5.2

89

5.3

04

5.1

79

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

2010 2011 2012 2013

Kinder Jugendliche Heranwachsende über 21 Jahre

Page 47: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

46 Kriminalitätsentwicklung

Mehrfachtatverdächtige

Anteil an der Gesamtbevölkerung 31.12.2012

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

Anteil der ermittelten Tatverdächtigen

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

Kinder

Jugendliche

Heranwachsende

Erwachsende

Kinder

Jugendliche

Heranwachsende

Erwachsende

Überproportional hoch im Vergleich zum Anteil an der Ge-

samtbevölkerung bleibt weiterhin der Anteil der ermittelten

Tatverdächtigen in den Altersgruppen der Jugendlichen und

Heranwachsenden.

Mehrfachtatverdächtige (5 und mehr Straftaten)

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

28

4

25

5

24

7

20

4

19

2

14

8

15

7

12

4

33 4

3 4454 7

2

41

31

5 7 6 5

28

0

50

100

150

200

250

300

2010 2011 2012 2013

MTVGesamt

Erwachsene(über 21 J.)

Heranwachsende(18 bis unter 21 J.)

Jugendliche(14 bis unter 18 J.)

Kinder(8 bis unter 14 J.)

Als Mehrfachtatverdächtige

werden alle Täter bezeich-

net, die innerhalb eines

Kalenderjahres mindestens

fünfmal straffällig werden.

Page 48: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

47 Kriminalitätsentwicklung

Nichtdeutsche Tatverdächtige

Entwicklung der Mehrfachtatverdächtigen (MTV)

Anzahl

der MTV

Anteil an

TV

Gesamt

TV Gesamt Gesamt-

straftaten

Anzahl der

begangenen

Straftaten

Anteil der

Gesamt-

kriminalität

2010 284 3,80% 7.544 18.394 2.266 12,32%

2011 255 3,50% 7.296 17.562 2.087 11,88%

2012 247 3,44% 7.184 18.851 2.202 11,68%

2013 204 2,81 7.252 17.753 1.650 9,29%

Deutsche und nichtdeutsche Tatverdächtige

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

5704 5772

1480 1480

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

2012 2013

Deutsche Ausländer

Im Kreis Paderborn beträgt der Anteil der Nichtdeutschen an

der Gesamtbevölkerung 7,27 % (21.921 Einwohner). Die

britischen Armeeangehörigen (ca. 9.000) zählen ebenfalls

zu den Nichtdeutschen, werden jedoch nicht zur Gesamtbe-

völkerung hinzugerechnet.

Page 49: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

48 Kriminalitätsentwicklung

Tatverdächtige unter Alkoholeinfl uss

Tatverdächtige unter Alkoholeinfl uss

1.1

91

93

6

16

9

1.2

57

1.1

53

1.2

26

86

5

86

8

90

1

22

3

18

823

5

85

12

9

96

11

8

8 1 4 10

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

2010 2011 2012 2013

Gesamt Erwachsene Heranwachsende Jugendliche Kinder

Tatverdächtige unter Alkoholeinfl uss - Delikte

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

16,2

3%

15,8

0%

17,5

0%

16,4

2%

42,1

4%

43,9

8%

62,0

4%

58,4

6%

52,4

8%

36,5

5%

41,4

0%

38,0

9%

71,4

0%

69,7

0%

83,8

4%

78,4

1%

34,3

0%

35,2

6%

34,2

6%

31,3

7%

47,7

0%

42,7

7%

33,7

2%

34,9

6%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

80,00%

90,00%

2010 2011 2012 2013

Gesamtstraftaten Gef. u. schw . KV auf öffentl. Straßen,Plätzen

Einf. Körperverletzung Widerstand gegen Polizisten

Sachbeschädigungen Sachbeschädigungen an Kfz

Page 50: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

49 Kriminalitätsentwicklung

Opfer

Angaben zu Opfern sind nur bei solchen Straftaten möglich,

bei denen die Zielrichtung der Tat die Person des Opfers

als solche ist. Bei Diebstahls- und Eigentumsdelikten ist

die Zielrichtung der Tat das Vermögen oder Eigentum des

Opfers, daher werden in diesen Fällen keine Opferangaben

erhoben.

Opfer im Jahr 2013

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

86

61

99

188

248

221

319

223

148

6964

50 53

123

162

170

211

149

95

5212 11

0

50

100

150

200

250

300

350

unter 6Jahren

6 -14Jahren

14 - 16Jahren

16 - 18Jahren

18 - 21Jahren

21 - 25Jahren

25 - 30Jahren

30 - 40Jahren

40 - 50Jahren

50 - 60Jahren

über 60Jahren

Männer Frauen

Page 51: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

50 Kriminalitätsentwicklung

Allgemeine Daten der Ermittlungsarbeit

Festnahmen / Ingewahrsamnahmen

Insgesamt wurden 1.345 (1.443) Personen festgenommen.

562 Personen wurden aus strafprozessualen und 783 aus

polizeirechtlichen Gründen festgenommen / in Gewahrsam

genommen.

Bei den Festgenommen / in Gewahrsam genommen han-

delte es sich um

• 1.225 (1.290) Männer und

• 120 (153) Frauen.

Nach 1.038 (1-030) Personen wurde mit Haftbefehl gefahn-

det.

Erkennungsdienstliche Behandlungen

Im Jahr 2013 wurden 10,3 % aller Tatverdächtigen (7.252)

erkennungsdienstlich behandelt (750 ED-Behandlungen).

Vorgangsbelastung der Ermittlungsdienste

Im Jahr 2013 wurden in der Kreispolizeibehörde Paderborn

33.555 (32.653) Ermittlungsvorgänge bearbeitet.

23.564 davon waren Strafanzeigen und 9.991 Meldungen,

Vernehmungsersuchen, Haftbefehle.

Todes- und Brandermittlungen, Vermisstenfälle

• 330 (293) Todesermittlungsverfahren wurden geführt

• In 26 (24) Fällen wurden Obduktionen durchgeführt

• 36 (35) Personen begingen Suizid

• Einmal lag der Verdacht auf SIDS (Plötzlicher Kindstod)

vor

• Es waren 2 (1) Drogentote zu beklagen

Des Weiteren fi elen im Jahr 2013 Ermittlungen an bei:

• 269 (281) Branddelikten

• 840 (1.036) Vermisstenfällen (422 verschiedene Perso-

nen)

Page 52: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

51 Kriminalitätsentwicklung

Kriminalprävention/Opferschutz

Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz

(KK KP/O) befasst sich im Bereich der Kriminalprävention

schwerpunktmäßig mit folgenden Themenfeldern:

• Gewaltprävention

• Schutz vor sexuellem Missbrauch

• Sucht-/Drogenprävention

• Jugendschutz/Jugendmedienschutz

• Kriminalität zum Nachteil von Senioren

• Städtebauliche Kriminalprävention

• Computer- und Internetkriminalität

• technische Prävention.

Dieses Aufgabenspektrum wurde in Form von Unterrichts-

einheiten, Einzel- und Gruppenberatungen, Infoständen,

Vorträgen und Podiumsdiskussionen je nach Bedarf der

jeweiligen Zielgruppe erfüllt.

Die kriminalpräventiven Aktivitäten auf den vorgenannten

Gebieten sind vorrangig auf die Zielgruppe der Multiplikato-

ren (Eltern, Lehrer, Erzieher, Pfl egepersonal...) ausgerichtet.

Unterrichtseinheiten an Schulen wurden grundsätzlich nur

dann durchgeführt, wenn sie in ein schulisches Gesamtkon-

zept zum Umgang mit der jeweiligen Problematik (Gewalt,

Sucht...) eingebunden waren.

Auszug aus den Aktivitäten des Jahres 2013

Technische Prävention

In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Wohnungseinbrü-

che auch im Kreis Paderborn kontinuierlich an. Aus diesem

Grund wurden die Aktivitäten des KK KP/O rund um das

Thema Einbruchschutz deutlich intensiviert.

So wurden im Jahre 2013 insgesamt 34 Vorträge zu diesem

Thema gehalten, sieben davon während einer landesweiten

Aktionswoche zum Einbruchschutz („Riegel Vor!“).

Allein an diesen sieben Vortragsabenden wurden mehr als

1100 Zuhörer/innen erreicht.

Die Vorträge, sechs Informationsstände in verschiedenen

Kommunen des Kreises sowie die jährlich wiederkehrende

Beteiligung an der „Paderbau“ und an den „Immobilienta-

gen“ sorgten dafür, dass technische Beratungen „vor Ort“,

also am zu sichernden Objekt, stärker als in den vergange-

nen Jahren nachgefragt wurden.

So wurden deutlich mehr als 400 Bürgerinnen und Bürger

aufgesucht, um ihnen die Schwachstellen an ihrem Haus/an

ihrer Wohnung aufzuzeigen und sinnvolle Verbesserungs-

vorschläge zu unterbreiten.

Im Rahmen der Kooperation mit dem im Jahr 2011 ge-

gründeten Netzwerk „Zuhause sicher“ konnten durch das

KK KP/O im Jahr 2013 insgesamt 28 Präventionsplaketten

vergeben werden. Die Vergabe setzt verschiedene, insbe-

sondere bauliche Maßnahmen zum Einbruchschutz voraus.

Die Auswertung der Rückmeldebögen (21) ergab ein durch-

schnittliches Investitionsvolumen in Sicherheitstechnik von

über 4500,- € je Plaketteninhaber.

Sucht-/Drogenprävention

Das KK KP/O informierte in über 65 Fortbildungsveran-

staltungen und Vorträgen zum Thema Sucht- und Drogen-

prävention vorwiegend Bezugspersonen von Kindern und

Jugendlichen. Zudem wurde das Suchtpräventionsprojekt

„Check it“ für die 8. Jahrgangsstufe der Schulen und die

polizeiliche Präventionskampagne gegen Komasaufen und

Gewalt „STAY GOLD“ fortgeführt.

Als Netzwerkpartner des Arbeitskreises „Suchtprävention“

beteiligte sich das KK KP/O im Mai 2013 an der bun-

desweiten Aktionswoche der Deutschen Hauptstelle für

Suchtfragen „Alkohol? Weniger ist besser!“ im Jugendzen-

trum Multi Cult. Ebenfalls im Rahmen dieser Aktionswoche

veranstaltete das KK KP/O in Kooperation mit der Universi-

tät Paderborn, Institut für Erziehungswissenschaften, eine

Vortragsserie zur polizeilichen Sucht- und Drogenprävention

für angehende Lehrkräfte an Schulen.

Schutz vor sexuellem Missbrauch und

Kindesmisshandlung

Über 400 BürgerInnen unterschiedlichster Institutionen wie

Kindertagesstätten, Schulen, Sozialdienste etc. erhielten im

Rahmen von insgesamt 18 Vorträgen bzw. internen Fortbil-

dungsmaßnahmen Informationen zu den Themen sexueller

Missbrauch an Mädchen und Jungen sowie Kindesmiss-

handlung.

In diesem Zusammenhang wurden polizeiliche Erkenntnisse

und Statistiken erörtert, Verhaltensempfehlungen gegeben

und evaluierte Präventionskonzepte empfohlen.

Page 53: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

52 Kriminalitätsentwicklung

Gewaltprävention

Auch in diesem Jahr meldeten sich mehrere Firmen und

Institutionen mit dem Wunsch, ihre Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter hinsichtlich des Umgangs mit Konfl ikt- und Be-

drohungssituationen beschulen zu lassen.

In den etwa 2,5-stündigen Fortbildungsmaßnahmen wurden

etwa 340 Personen die Themen: Sicherheit am Arbeitsplatz,

rechtliche Informationen sowie Verhaltensempfehlungen

vermittelt.

Sexualisierte Gewalt gegen Frauen

Vom KK KP/O in Kooperation mit dem Sportverein „TV 1875

Paderborn e.V.“ ausgebildete Lehrerinnen boten an ihren

Schulen eigenständig zahlreiche Selbstbehauptungs- und

Selbstverteidigungskurse für Mädchen an.

Im Rahmen dieser Kurse konnten mehr als 350 Mädchen

und junge Frauen durch 37 Vortragseinheiten über kriminal-

präventive Verhaltensempfehlungen unterrichtet werden.

Drei Selbstbehauptungs-/Selbstverteidigungskurse für Frau-

en mit jeweils 20- 22 Teilnehmerinnen wurden gemeinsam

mit den Sportvereinen „Grün- Weiß Paderborn“ und „TV

1875 Paderborn e.V.“ durchgeführt.

Weitere 17 Vortragsveranstaltungen beleuchteten das

Problemfeld „Gewalt gegen Frauen“ (Stalking, Häusliche

Gewalt, Vergewaltigung). Hier waren es mehrere Institutio-

nen deren MitarbeiterInnen Informationen über das polizei-

liche Vorgehen in derartigen Fällen, rechtliche Aspekte und

Präventionsmöglichkeiten aufgezeigt wurden. Durch diese

zum Teil öffentliche Veranstaltungen konnten über 300 Bür-

gerInnen erreicht werden.

Page 54: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

53 Verkehrsunfallstatistik

Verkehrsunfallstatistik

Strukturdaten Kreis Paderborn*

Kreisfl äche: 1246, 16 km²

Einwohnerzahl: 301.092

Einwohnerdichte: 240, 58 je km²

Fahrzeuge insgesamt: 222.915

Kfz-Bestand im Kreis Paderborn

Quelle: Kreis Paderborn, Zulassungsstelle

213.

206

216.

544

219.

158

222.

209

201.

410

203.

546 20

8.60

3 214.

005

218.

041

221.

596

222.

915

190.000

195.000

200.000

205.000

210.000

215.000

220.000

225.000

230.000

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Page 55: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

54 Verkehrsunfallstatistik

1. Allgemeine Verkehrsunfallentwicklung

Gesamtunfälle

Quelle: VUD LZPD

1029

1060

1104

1050

1111

900

950

1000

1050

1100

1150

1200

2009 2010 2011 2012 2013

Gesamtunfälle Unfälle mit Sachschaden Unfälle mit Personenschaden

8020 8041

7698

8119

8339

7310

7059

6594

69916909

6500

6700

6900

7100

7300

7500

7700

7900

8100

8300

8500

Page 56: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

55 Verkehrsunfallstatistik

2. Verunglückte und Unfalltote

Verunglückte (Verletzte und getötete Unfallopfer)

Quelle: VUD LZPD

1050 1060 1029

1469

13501400

11041108

13041332

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

2009 2010 2011 2012 2013

Unfälle mit Personenschaden Verunglückte

Unfalltote

Quelle: VUD LZPD

32

34

30

2627

25

28

30

28

15

23

28

26

19

12

22

1415

1312

0

5

10

15

20

25

30

35

40

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

• 986 Leichtverletzte (2012: 983) 306 Schwerverletzte (2012: 336), 12 Tote (2012: 13)

• 57 % der Verkehrsteilnehmer verunglückten auf innerstädtischen Straßen,

43 % auf den Straßen außerhalb der geschlossenen Ortschaften.

• Im vergangenen Jahr starben 12 Menschen (bei 10 Unfällen) auf den Straßen des Kreises Paderborn.

Alle Unfälle mit Getöteten ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften!

Page 57: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

56 Verkehrsunfallstatistik

3. Unfallursache Geschwindigkeit

Ursache Geschwindigkeit bei Unfällen mit Personenschaden

• Eine Reduzierung der Geschwindigkeit um 2 km/h führt

auf Stadtstraßen zu einem Rückgang der Personenschä-

den um 15 %.

• Wenn auch ein Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit

Personenschaden zu verzeichnen ist, bleibt überhöhte

bzw. unangepasste Geschwindigkeit mit 27 %

(Vorjahr 31 %) immer noch die häufi gste Ursache

bei diesen Verkehrsunfällen

• Geschwindigkeit ist in NRW und auch im Kreis

Paderborn der Killer Nr. 1

Physik:

• Dort, wo man bei einer Fahrgeschwindigkeit von

30km/h zum Stehen kommt, beginnt man bei

Tempo 50 erst zu bremsen! Das ist kein Schick-

sal, das ist Physik!

• Die Alternativen lauten: Das Fahrzeug trifft unge-

bremst auf den Fahrradfahrer oder Fußgänger,

wenn man 50 km/h fährt oder der Unfall wird gar

nicht erst geschehen, wenn man 30 km/h fährt.

• Bei 50 km/h überleben acht von zehn Fußgängern einen

Verkehrsunfall, bei 65 km/h sterben acht von zehn Fuß-

gängern!

245

278

246231

284

0

50

100

150

200

250

300

2009 2010 2011 2012 2013

Page 58: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

57 Verkehrsunfallstatistik

4. Unfälle mit Kindern

Verunglückte Kinder

Quelle: VUD LZPD

149

92

124123124

0

20

40

60

80

100

120

140

160

2009 2010 2011 2012 2013

• Die große Mehrzahl (etwa 80 %) der Unfälle mit verun-

glückten Kindern ereigneten sich während der Freizeit.

• Zunahme der Zahl der leicht verletzten Kinder.

• 126 leicht verletzte, 21 schwer verletzte und 2 getötete

Kinder (Unfall auf der B 1)

(2012: 60 leicht und 32 schwer verletzte Kinder)

o 23 Fußgänger (2012: 21)

o 62 Radfahrer (2012: 39)

o 1 motorisierter Zweiradfahrer

(14-jähriger mit Kleinkraftrad)

o 1 sonstiger Fahrzeugführer (11-jährige mit Tretroller)

o 62 passiv Verunglückte (Beifahrer/Mitfahrer) –

(2012: 32)

Page 59: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

58 Verkehrsunfallstatistik

5. Alkoholunfälle

Anzahl der Alkoholunfälle im Vergleich (Unfallhäufi gkeit je 100.000 Einwohner)

Quelle: VUD LZPD

54,252,4

39,2

26,4

20,00

25,00

30,00

35,00

40,00

45,00

50,00

55,00

60,00

Land NRW 1. Rang KPB PB Rang 45 letzter Rang

• Weiterhin hohe Zahl von Verkehrsunfällen mit der Ursa-

che Alkoholeinwirkung.

(2013: 158, 2012: 154 Verkehrsunfälle / 2011: 168 Ver-

kehrsunfälle)

• In kaum einem anderen NRW-Kreis oder kreisfreien Stadt

ereigneten sich mehr Verkehrsunfälle durch Fahren unter

Alkoholeinfl uss als im Kreis Paderborn.

• Besonderer Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüber-

wachung.

Maßnahmen

• Neben zahlreichen Präventionsmaßnahmen führt die

Polizei regelmäßig Kontrollaktionen durch, um die Zahl

der Alkohol- und Drogensünder zu verringern.

• Im Jahr 2013 wurden bei 517 Fahrzeugführern (2012:

446) repressive Maßnahmen getroffen, d.h. den Betrof-

fenen wurden Blutproben entnommen und Straf- oder

Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt.

Page 60: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

59 Verkehrsunfallstatistik

Unfälle mit Radfahrer / Verunglückte Radfahrer

Quelle: VUD LZPD

6. Unfälle mit Radfahrern

408

363

440423 421

310298

335337

330

200

250

300

350

400

450

500

2009 2010 2011 2012 2013

VU Radfahrer Verunglückte Radfahrer

• Hohes Unfallrisiko für Radfahrer - jeder vierte Verun-

glückte im Straßenverkehr ist ein Radfahrer

• 335 Radfahrer verunglückten im Jahr 2013 im Kreis Pa-

derborn (0 Tote, 89 Schwer- und 246 Leichtverletzte)

• Intensive Verkehrssicherheitsarbeit in Zusammenarbeit

mit verschiedenen Kooperationspartnern

(www.radfahrsicherheit-paderborn.de)

Unfälle mit Elektrofahrrädern in 2013

• 17 (2012: 18) VU mit Pedelecs

• Die meisten Verunglückten sind über 50 Jahre alt

Schwerpunkt für Verkehrsunfallprävention

Infoveranstaltungen Zielgruppe Senioren

E-Bikes,Pedelecs & Co.

Informationen,Vorschriften& Tipps

Page 61: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

60 Verkehrsunfallstatistik

7. Verkehrssicherheitsarbeit und -kampagnen

Das Aufgabenspektrum der Verkehrssicherheitsberatung

und -aufklärung ist vielfältig und auf die unterschiedlichsten

Zielgruppen in Form von Unterrichtseinheiten, Einzel- und

Gruppenberatungen, Podiumsdiskussionen und Trainings

abgestimmt.

So führten die Verkehrssicherheitsberater im Jahr 2013 z.B.

1715 Veranstaltungen durch.

Diese richteten sich an:

• Erwachsene (388 Veranstaltungen)

• Senioren (17 Veranstaltungen)

• Junge Erwachsene (179 Veranstaltungen)

• Jugendliche (202 Veranstaltungen)

• Kinder (929 Veranstaltungen)

Radfahrausbildung in der Grundschule

Die Radfahrausbildung erfolgt in vier Besuchen pro Schul-

klasse. Gemeinsam mit den Bezirksdienstbeamten haben

die Verkehrssicherheitsberater im Jahr 2013 145 Schulklas-

sen (ca. 3.000 Schüler) beschult.

Crash Kurs NRW

Realität erFAHREN. Echt hart.

In Nordrhein-Westfalen ereignen sich pro Jahr 550.000

Verkehrsunfälle. Über 600 Menschen werden dabei pro Jahr

getötet. Der Anteil von jungen Erwachsenen im Alter zwi-

schen 18 und 24 Jahren bei den Verursachern von schwe-

ren Unfällen ist überproportional hoch.

Auch im Kreis Paderborn ist die Zahl der jungen Leute, die

bei Verkehrsunfällen getötet werden sehr hoch.

Mit der Kampagne Crash Kurs geht die Polizei gegen diese

Entwicklung vor.

Polizisten, Feuerwehrleute, Notfallseelsorger, Notärzte,

Verkehrsunfallopfer oder deren Angehörige berichten von

ihren Erfahrungen.

Emotionale Bilder, erschreckende Geschichten, eindringli-

che Musik - helfen Unfallprävention zeitgemäß zu gestalten.

Crash Kurs NRW - Realität erfahren. Echt hart“ richtet sich

an Jugendliche und zeigt ihnen die Gefahren zu schnellen

Fahrens auf.

Die Verkehrssicherheitsberater unserer Behörde veranstal-

ten mehrmals im Jahr Crash-Kurs-Veranstaltungen, um die

jungen Menschen zu sensibilisieren, aufzurütteln und betrof-

fen zu machen, um sie vor schweren Unfällen zu schützen.

In 2013 wurden 2.950 Schüler in Sieben Crash Kurs-Veran-

staltungen erreicht.

In den Nachbereitungen (168 Besuche), die in etwas kleine-

ren Gruppen durch die Polizei erfolgt, werden viele Punkte

der Veranstaltung nochmals aufgegriffen und stellenweise

mit eindrucksvollen Zahlen aus der Fahrphysik belegt.

Die jungen Fahrer und Beifahrer sollen ihr eigenes Ver-

halten überdenken und sich ihrer Verantwortung bewusst

werden.

GeFahren auf Landstraßen

Verkehrsunfälle auf Landstraßen enden zumeist mit schwe-

reren Verletzungsfolgen als Verkehrsunfälle in Ortschaften.

Drastisches Zeugnis für die Gefährlichkeit: In den letzten

drei Jahren verloren dreiviertel aller im Kreis Paderborn töd-

lich verunglückten Menschen ihr Leben auf Straßen außer-

orts. Im Jahr 2013 stieg diese schreckliche Quote noch an:

Alle zwölf bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen starben

auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften.

Diese erschreckende Bilanz ist für die Kreispolizeibehörde

Paderborn Grund genug für die neue Verkehrssicherheits-

kampagne, bei der es um die Verknüpfung repressiver,

präventiver und straßenbaulicher Komponenten geht.

Page 62: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

61 Verkehrsunfallstatistik

Einzelne Kampagnenmodule

Über ein ganzes Jahr soll sich die Kampagne erstrecken, in

deren Verlauf sich die Themen und einzelnen Aktionen am

Bedarf und der aktuellen Lage, aber immer unter dem Motto

„GeFahren auf Landstraßen“, ausrichten.

Die Kampagne sieht vor, in einer vielfältigen Mischung Prä-

ventions- und Kontrollmaßnahmen unter dem Kampagnens-

logan und -logo zu kombinieren und dadurch einen Wieder-

erkennungswert zu erzielen. Der Slogan „GEFAHREN auf

Landstraßen“ impliziert einerseits das positiv besetzte „Fah-

ren“, das andererseits als Wortspiel in „GeFahren“ aufgeht.

• Als erste Aktion war der am 10. und 11. Oktober bun-

desweite Blitzmarathon Bestandteil der Kampagne

„GEFAHREN auf Landstraßen“. Anlässlich dieser großen

Kontrollaktion wurden insbesondere Geschwindigkeits-

messungen auf Land- und Bundesstraßen im Kreis

Paderborn durchgeführt.

• Fünf „Weiße Kreuze“, aufgestellt an solchen Stellen,

an denen in den Jahren 2009 und 2010 Menschen

bei Verkehrsunfällen zu Tode kamen. Allesamt Ver-

kehrsunfallorte außerhalb geschlossener Ortschaften.

In anschließenden Crash-Kurs-Veranstaltungen und

Unterrichtseinheiten an Schulen waren junge Fahrer die

Zielgruppe.

• Speziell an Fachleute richtete sich im November eine

Fachveranstaltung, mit der Entscheidungsträgern aus

Politik, Verwaltung, Straßenbauwesen u. a. Impulse

gegeben werden sollen und die zur fachlichen Diskussion

und Auseinandersetzung anregen soll.

• Eine Wanderausstellung, die die wesentlichen Kam-

pagneninhalte in attraktiver Gestaltungsform präsentiert,

begleitet die verschiedensten Aktionen. Vom Kreishaus

ausgehend, hat die Ausstellung ihre Wanderung durch

den Kreis begonnen und kann beispielsweise von Kom-

munen, Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen

ausgeliehen werden.

• Für leichte Überraschung dürften „Bürgergespräche“ sor-

gen, die bei Verkehrskontrollen anstatt einer Sanktion zur

Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer führen sollen. In

persönlichen Gesprächen und mittels Flyern wollen Poli-

zeibeamtinnen und -beamte über die speziellen Gefahren

auf Landstraßen informieren und Tipps geben.

Page 63: Jahrbuch 2013 der Kreispolizeibehörde Paderborn

62 Verkehrsunfallstatistik

Impressum

Herausgeber:

Der Landrat

als Kreispolizeibehörde Paderborn

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

EPHK’in Imrgard Kurek

Riemekestraße 60-62

33102 Paderborn

Tel. 05251 / 306-1300

Fax 05251 / 306-1095

e-mail: [email protected]