Jahresausblick 2020 Politische Störfeuer, fehlende Impulse ... · Dreiecksbeziehung Handel,...

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Jahresausblick 2020 Politische Störfeuer, fehlende Impulse: Konjunktur ohne Schwung KfW Research Dezember 2019

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Jahresausblick 2020Politische Störfeuer, fehlende Impulse: Konjunktur ohne Schwung

KfW ResearchDezember 2019

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Ausblick 2020 2

Internationales UmfeldUnfreundlich für die Exportnation Deutschland

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Einteilung Industrieländer (IL) sowie Entwicklungs- und Schwellenländer (EL/SL) nach IMF-Klassifikation.

Quelle: IWF (World Economic Outlook, Oktober 2019), KfW Research

Globale Konjunktur 2020 zahlenmäßig besser, aber nicht gutReales BIP (Prozent ggü. Vorjahr)

Beiträge zur Veränderung der globalen Wachstumsdynamik (in Prozentpunkten)

Weltwirtschaft mit schwachem Wachstum

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Welt Industrie-länder

Entwicklungs- u.Schwellenländer

Ø 2011–2018

Für Weltwirtschaft niedrigste Wachstumsrate seit der globalen Rezession 2009 erwartet:BIP-Prognose 2019: 3,0 %, 2020: 3,1 % Nach wie vor sind die Abwärtsrisiken substanziell.

Dynamikverlust in Industrieländern setzt sich fort:

BIP-Prognose 2019: 1,7 %, 2020: 1,5 %USA, Japan und Eurozone sind größtenteils für die geringere Wachstumsrate 2020 verantwortlich.

Entwicklungs- und Schwellenländer verlieren temporär deutlich an Schwung:BIP-Prognose 2019: 3,8 %, 2020: 4,2 %Die Länder, die für den größten Teil der Erholung 2020 verantwortlich sind, haben substanziell zur Schwäche im Jahr 2019 beigetragen.-0,8

-0,6-0,4-0,20,00,20,4

2019 2020Entwicklungs- und Schwellenländer Industrieländer

2018 Prognose 2019 Prognose 2020

Ausblick 2020

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Q32019

◄ Politikbedingte wirtschaftliche Unsicherheit◄ Geopolitisches Risiko◄ Wirtschaftliche und politische UnsicherheitHandelsunsicherheit ► (Gestrichelte Linie: Durchschnitt 1997–2016)

Wirtschaftliche und (geo)politische Unsicherheit (Indizes zur politikbedingten wirtschaftlichen Unsicherheit sowie wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit als Quartalsdurchschnitt)

Kernthemen für die Weltwirtschaft: 1) Handelskonflikte und Brexit2) Wirksamkeit der Geldpolitik sowie fiskalpolitische Spielräume3) Fragilitäten im internationalen Finanzsystem und Verschuldung von Unternehmen und Staaten.

Dreiergespann aus geopolitischem Risiko, wirtschaftlicher und PolitikunsicherheitIndizes zur weltweiten Unsicherheit liegen über ihrem jeweiligen langfristigen Durchschnitt.Vor allem die Unsicherheit hinsichtlich Handelsfragen ist substanziell angestiegen.

Erhöhte Unsicherheit und geopolitische Bedrohungen reduzieren die InvestitionstätigkeitEntscheidungen für Projekte erschwert, die Finanzierung erfordern, versunkene Kosten produ-zieren und unsichere Erträge generieren.

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Quellen: Caldara, Dario and Matteo Iacoviello, “Measuring Geopolitical Risk‘, working paper, Board of Governors of the Federal Reserve Board, December 2019; Davis, Steven J., 2016. “An Index of Global Economic Policy Uncertainty”, Macroeconomic Review, October; Ahir, Bloom and Furceri, "The World Uncertainty Index", mimeo; “Uncertainty, the economy and policy”, Speech by Mr Mark Carney, Governor of the Bank of England and Chairman of the Financial Stability Board, at the Bank of England, London, 30 June 2016.

Investitionstätigkeit durch globale Unsicherheit belastetUnsicherheit allenthalben

Ausblick 2020

Indizes Durchschnitt 1997–2016=100

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Mit Sonderzöllen versehene US-Importe aus China(~Mrd. USD, Zollsätze in Klammern)

Handelskonflikt zwischen USA und China:Etwa 2/3 aller US-Importe aus China aktuell mit Sonderzöllen belastet. Durchschnittlicher (gewichteter) US-Zoll für Importe aus China von 3 % auf ca. 20 % im Sep 2019 gestiegen.

EU vor allem von Autozöllen bedroht:Frist zur Einführung nach Section 232 des US-Han-delsgesetzes („Gefahr für die nationale Sicherheit“) im November tatenlos verstrichen. Aber Autozölle drohen weiterhin: Rechtslage unklar und andere Mittel möglich.

US-Wahlkampf begünstigt Deeskalation:Bedürfnis nach politischen Erfolgsmeldungen, konjunk-turellem Rückenwind und steigenden Aktienkursen seitens der Trump-Regierung.Aber geostrategischer Interessenskonflikt zwischen den USA und China verhindert mehr als ein erstes Teilabkommen.

Ausblick 2020 5

Handelsstreit zwischen den USA und China 2019 schon weit eskaliert Handelskonflikt: Teilabkommen, aber Unbehagen bleibt groß

*Absenkung auf 7,5 % im Rahmens des Teilabkommens angekündigt

Quelle: Bown C. and M. Kolb, Trump’s Trade War Timeline: An Up-to-Date Guide

34 (25 %)

16 (25 %)

200 (10 % /25 %)

120 (15 %*)

Angedroht: 160 (15 %)

Jul 2018

Aug 2018

Sep 2018 / Mai 2019

Sep 2019

Dez 2019

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Quellen: OECD, RWI/ISL; KfW Research

Aussicht auf Besserung

Handel, Geschäftsklima und Investitionen(l. S.: Veränd. ggü. Vj. in Prozent; r. S.: Index)

Verarbeitendes Gewerbe der OECD+BRIICS aus dt. Sicht*(0=Durchschnitt März 2012–September 2019)

Dreiecksbeziehung Handel, Investitionen, Industrieproduktion

99,099,5100,0100,5101,0101,5102,0

-4-202468

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Mrz2015

Feb2016

Jan2017

Dez2017

Nov2018

Okt2019

◄ RWI/ISL-Container-umschlag-Index*

◄ OECD Bruttoanlage-investitionen

OECD Geschäftsklima ►

-3,00-2,00-1,000,001,002,003,00

Sep.12

Apr.13

Nov.13

Jun.14

Jan.15

Aug.15

Mrz.16

Okt.16

Mai.17

Dez.17

Jul.18

Feb.19

Sep.19

* Ohne Deutschland, Produktion zu konstanten Preisen, Veränd. ggü. Vjm., dt. Exportgewichte, gleitender Durchschnitt von 3 Monaten, 0,1-normiert

Welthandel fängt sich langsamIndikatoren deuten auf Ende des Dynamikverlusts hin.

Stabilisierung im Verarbeitendes Gewerbe noch fragilErholung des Geschäftsklimas wäre wichtiger Faktor für stärkere Investitionstätigkeit.

Erholung der Auslandsnachfrage aus deutscher Sicht lässt auf sich wartenDie Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe der Exportzielländer Deutschlands konnte ihre im Frühjahr begonnene Belebung zunächst nicht fortsetzen.

Quellen: OECD, IMF, nationale Statistiken; KfW Research

* Gleitender Drei-Monatsdurchschnitt

Ausblick 2020

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Wirtschaft wird auch 2020 an Schwung verlierenChina kämpft weiter mit Konjunkturabschwung

Konsumbereitschaft(NBS Consumer Survey; Werte über/unter 100: Verbraucher mit zunehmender/abnehmender Konsumbereitschaft)

Viele Konjunkturindikatoren rückläufigDie Dynamik von Produktion, Investitionen und Einzelhandelsumsätze immer noch im Abwärts-trend.Aber zuletzt verbesserte Unternehmens-stimmung (PMIs) deutet Stabilisierung an.

Bisherige Gegenmaßnahmen (Steuer-senkungen) zeigten nicht die erhoffte Wirkung

Verbraucher mit immer weniger zunehmender Bereitschaft zu konsumieren; Sparquote steigt.

Im Handelsstreit mit den USA weiterhin schwache Exportdynamik in die USA, Importdynamik aus den USA seit Mitte 2019 aber wieder mit ansteigendem Trend

BIP-Prognose 2019/2020: 6,2 % / 6,0 %

Quelle: CEIC

Konjunkturindikatoren (Prozent ggü. Vorjahr)

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◄ Private Anlageinvestitionen (kum. ytd)Reale Einzelhandelsumsätze ►

Bruttwertschöpfung Industrie ►

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Ausblick 2020

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… auch wenn einige globale Belastungsfaktoren leicht nachlassen

Importe (Mrd. USD)

Investitionen, Produktion und Unternehmensstimmung

US-Konjunktur: Industrieschwäche ist noch nicht vorüber…

Industrieschwäche zeigt noch keine starken Anzeichen für TrendwendeProduktion immer noch rückläufig, Investitionen gedämpft.Auftragseingänge und Exportstimmung deuten bestenfalls vorsichtig Stabilisierung bzw. leichte Besserung ab Frühjahr 2020 an.

Handelskrieg mit China zeigt weiter WirkungWeiter Schere zwischen US-Importentwicklung aus China und Rest der Welt.Perspektiven für den US-chinesischen Handel nach Teileinigung aber leicht verbessert.

Starker Arbeitsmarkt weiterhin Basis für solide Konsumnachfrage

Gesamtkonjunktur verliert 2020 an DynamikBIP-Prognose 2020: 2,0 % (nach geschätzten 2,3 % 2019)

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2013 2015 2017 2019

◄ Unternehmens-investitionen (Prozent ggü. Vj.)

◄ Industrieproduktion (Prozent ggü. Vj.)*

PMI Verarbeitendes Gewerbe (Salden-Prozent)** ►

* Wert für Q4/19: nur Oktober / ** Wert für Q4/19: ohne Dezember

Quellen: BEA, Federal Reserve, ISM, KfW Research

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◄ Gesamt (ohne China)

Nur aus China ►

Ausblick 2020

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US-Notenbank bis auf Weiteres im „on hold“-Modus Fed: War da was?

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◄ Fed Funds Target Rate (ab 12/08: oberer Rand des Zinsbandes) 5y/5y USD-Inflations-Terminswap ►

Leitzinsentwicklung und Inflationserwartungen(Prozent)

Leitzinsanpassung vorerst beendetDie Fed wird nach drei Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte 2019 nicht in einen echten Zinssen-kungszyklus einschwenken.Zunächst steht die Beobachtung der Konjunkturdaten im Vordergrund, Handlungsdruck sieht die Fed bis auf Weiteres nicht.

Nur materielle Neueinschätzung der ökonomischen Situation würde weitere geldpolitische Schritte induzierenDazu würde ein Übergreifen der Industriesektor-schwäche auf die Nachfrage der privaten Haushalte (weitere Zinssenkung) oder ein spürbares Anziehen der Inflation (Zinserhöhung) gehören.Für beide Entwicklungen bisher kaum Anzeichen

Nach Bilanzsummenkorrektur von Herbst 2017 bis Herbst 2019 nun wieder Ausweitung, um Verspannungen am Geldmarkt zu begegnen

Quellen: Bloomberg

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Bilanzsumme(Bio. USD)

Ausblick 2020

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Ausblick 2020 10

EurozoneBelebung lässt auf sich warten

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*Wachstum der Bruttoanlageinvestitionen im Jahr 2019 nach Schätzung der EU Kommission durch Irland um etwa 40 % nach oben verzerrt.

Quellen: KfW Research (Prognosestand: November 2019), Eurostat

Trübe Aussichten für den Winter, aber Hoffnung auf Beschleunigung im FrühjahrSchleppendes Wachstum in der Eurozone

BIP und Wachstumsbeiträge der Komponenten (Prozent gegenüber Vorjahr, preis- und kalenderbereinigt)

1,7

-0,9-0,3

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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P 2020P

Konsum Bruttoinvestitionen

Außenbeitrag BIP (kalenderbereinigt)

Schwaches Wachstum im Sommer 2019Spanien und Frankreich robust. Italien und Deutschland stagnieren.

Stimmungsindikatoren deuten noch keine Besserung an Politischer Gegenwind lässt etwas nach: Vermeidung eines harten Brexits; Handelskonflikte schwelen weiter, aber vorerst etwas Entpannung.

Widerstandsfähigkeit der Binnenwirtschaft für 2020 entscheidendKonsumnachfrage steht durch weiteren Beschäf-tigungsaufbau (im Dienstleistungssektor) und stei-genden Reallöhnen auf soliden Füßen.Geldpolitik stützt die Unternehmensinvestitionen, vor allem aber den Wohnungsbau.Investitionen und Importe 2019 durch Sondereffekte aus Irland nach oben verzerrt. 2020 voraussichtlich deutlich geringere Investitionsdynamik und Außenbeitrag nahe Null.

Ausblick 2020

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Ausblick 2020 12

Quellen: KfW Research, Eurostat, Bloomberg

Inflation bei nur rund 1 %, EZB dürfte aber keine weiteren Maßnahmen ergreifenEurozone: EZB bei schwacher Inflation mit ruhiger Hand

Inflation im Euroraum(gemessen am HVPI, Veränderung in Prozent gegenüber Vorjahr)

2020 keine Straffung der GeldpolitikEZB dürfte Wirkungen ihrer jüngsten Leitzins-senkung und der Neuauflage des Wertpapier-kaufprogramms abwarten.Die von KfW Research erwartete leichte Konjunk-turerholung im Lauf des Jahres dürfte die EZB dann in ihrer Haltung bestätigen.Für eine Straffung der Geldpolitik bleibt die Inflation jedoch 2020 zu schwach: Im Jahresdurchschnitt dürfte die Gesamtinflation nur bei 1 % liegen, die Kernrate wahrscheinlich sogar leicht darunter.

Simulation

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Inflation Kerninflation 5Y5Y-Inflationserwartungen

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Ausblick 2020 13

Industrie durch die Bank in der Rezession, aber Dienstleistern gelingt (noch) AbkopplungWirtschaft der Währungsunion gespalten

Quellen: KfW Research, Datastream, Markit, Eurostat

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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungen

Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie weiterhin desolat(PMI; 50=neutral)

Ausgebremst von Deutschland: Europäische Industrieproduktion fällt 2019 weiter ins Minus(Veränderung in Prozent; 3MMA)

-2,0 %-2,3 %

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EZ DE FR IT ES

Dez 2018 gg. Dez 2017 Okt 2019 gg Dez 2017

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Ausblick 2020 14

Quellen: KfW Research, Eurostat, AMECO

Verbesserungen am Arbeitsmarkt aber weniger kräftig, Fiskalpolitik weniger expansivGute Arbeitsmarktlage stützt Konsum

Arbeitslosenquote auf 11-Jahrestief, Beschäftigung auf Rekordniveau

7,6

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◄ Arbeitslosenquote Beschäftigung (1.000 Personen)►

Fiskalpolitik 2020 insgesamt mit wenig Schub(Veränderung des staatlichen Finanzierungsdefizits in Prozent des BIP)

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EZ Deutschland Frankreich Italien Spanien

2019 2020

Expansiv

Restriktiv

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Ausblick 2020 15

DeutschlandKonjunkturelle Hängepartie geht weiter

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2016 2017 2018 2019P 2020P

Originalrate Kalenderbereinigte Rate

Beschleunigung ggü. 2019 allein durch vier Arbeitstage mehr (Kalendereffekt 2020: +0,4 Prozentpunkte)

Ausblick 2020 16

Quellen: KfW Research (Prognosestand: 22.November 2019), Destatis

Kräftiger Kalendereffekt überzeichnet Konjunkturdynamik 2020Deutsches Wachstum bleibt moderat

Preisbereinigtes BIP(Prozent gegenüber Vorjahr) Binnennachfrage stabilisiert

Steigende Reallöhne und Beschäftigung bei weiter günstigen Finanzierungsmöglichkeiten.Konsum und Wohnbauten noch auf absehbare Zeit wichtigste konjunkturelle Stützen.

Außenhandel und Industrie bremsenWeniger Schub von Exporten, Importe wachsen relativ stärker.Längste Industrierezession seit Wiedervereinigung.

Wenig Anreize für ErweiterungsinvestitionenAuslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten von hohem Niveau kommend rückläufig.Kapazitätsauslastung in der Industrie seit dem vierten Quartal 2019 unterdurchschnittlich.

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Ausblick 2020 17

Flaue Weltkonjunktur, Handelskonflikte und Brexit treiben IndustrierezessionGespaltene Wirtschaftsentwicklung

Quellen: KfW Research, Destatis, Feri

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2017 2018 2019

Gesamtwirtschaft IndustrieBau UnternehmensdienstleistungenÜbrige Dienstleistungen

Bau und Dienstleistungen tragen Wachstum (Bruttowertschöpfung der Hauptwirtschaftsbereiche; preisbereinigter Index: 1. Vierteljahr 2018=100)

Paradebranchen der Exportwirtschaft im Sinkflug(Industrieproduktion in ausgesuchten Branchen; preisbereinigter Index: Januar 2018=100; 3MMA)

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2017 2018 2019

Industrie insgesamt AutoindustrieMaschinenbau Chemie

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2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P 2020P

Baufertigstellungen

Baugenehmigungen

Ausblick 2020 18

Quellen: KfW Research, Destatis

Bau stößt an Kapazitätsgrenzen, Bauberufe vom Fachkräftemangel besonders betroffen.

Deutscher Wohnungsbau trotzt Konjunkturschwäche

Baufertigstellungen bleiben unter geschätztem Bedarf (1.000 Wohnungen)

Auftragsbestand im Wohnungsbau klettert weiter(Volumenindex 2015=100, jeweils 3. Vierteljahr)

59,672,5 77,2

80,6

82,8

104,1

133,6 134,7

149,1155,1

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2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Auftragseingang 3. Vj.Auftragsbestand 3. Vj.

Geschätzter jährlicher Bedarf an neuen Wohnungen:

350.000 bis 400.000

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Ausblick 2020 19

Quellen: KfW Research, FRED, AMECO

Verschuldung der privaten Haushalte und Beschäftigungsanteil des Baus unauffälligMakrorisiko durch Immobilienmarkt in Deutschland gering

Harmlose Entwicklung der Haushaltsverschuldung (Kredite an private Haushalte in Prozent des BIP)

Beschäftigungsniveau im deutschen Bau stabil(Erwerbstätige im Bau in Prozent aller Erwerbstätigen)

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1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

Vereinigte Staaten SpanienIrland Deutschland

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1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

Vereinigte Staaten SpanienIrland DeutschlandOECD 23 (Ø 1997-2014)

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Ausblick 2020 20

Quellen: KfW Research, Destatis, Bundesagentur für Arbeit (Angaben zu Ausländern beziehen sich auf den Stand im 1. Quartal des jeweiligen Jahres)

Arbeitslosigkeit dürfte 2020 allerdings geringfügig steigenArbeitsmarkt weiterhin Stützpfeiler der deutschen Konjunktur

Beschäftigung legt in mäßigerem Tempo weiter zu(◄ Prozent aller ziv. Erwerbspersonen; Prozent ggü. Vorjahr ►)

0,4

1,21,1

0,80,9

0,9

1,2

1,4 1,4

0,9

0,4

0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

1,4

1,6

1,8

3,5

4

4,5

5

5,5

6

6,5

7

7,5

8

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P2020P

◄ ArbeitslosenquoteErwerbstätige (Vorjahresveränderung) ►

Zuwanderer lindern Fachkräftemangel (◄ Prozent; 1.000 Personen ►)

3

114

180

139

196

260

291

337367

335

0

100

200

300

400

0

10

20

30

40

50

60

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

◄ Anteil Ausländer am Beschäftigungszuwachs insgesamt

Absoluter Beschäftigungsanstieg Ausländer ggü. Vorjahr (1. Quartal)►

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Ausblick 2020 21

Quellen: KfW Research, Destatis

Investitionsquote in historischer Perspektive trotz Erholung noch immer recht niedrigUnsicherheit dämpft Unternehmensinvestitionen

Unternehmensinvestitionen* (Prozent des BIP)

Internationale Unwägbarkeiten belastenUnternehmen agieren bei ihren Entscheidungen über Investitionen tendenziell vorsichtig.Trotz lange weit überdurchschnittlicher Auslastung der Kapazitäten expandierten die Investitionen im jüngsten Aufschwung eher moderat.

Investitionsquote in der Spätphase früherer Zyklen erheblich höherUnternehmensinvestitionen 2019: 12,7 % des BIPDagegen Investitionsquote 2000: 14,3 % des BIP,2008: 13,2 % des BIP.Hätte die Investitionsquote 2019 auf dem Niveau des Jahres 2000 (2008) gelegen, so wären die Investitionsausgaben der Unternehmen 2019 um 54 Mrd. (19 Mrd.) EUR höher ausgefallen.11

12

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15

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1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

* Bruttoanlageinvestitionen der privaten Sektoren in Ausrüstungen, Nichtwohnbauten und sonstige Anlagen

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Ausblick 2020 22

Quellen: IWF, KfW Research

ÜbersichtWachstumsprognosen

BIPWelt Industrie-

länderUSA Japan EZ D EL/SL China

2018 3,6 2,2 2,9 0,8 1,9 1,5 4,5 6,6

2019 3,0 1,7 2,3 0,9 1,2 0,5 3,8 6,2

2020 3,1 1,5 2,0 0,3 1,0 0,9 4,2 6,0

Wachstum (preisbereinigt, in Prozent)