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Jahresbericht 2009/10 Kaleidoskop Nr. 43, Herbst 2010

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Jahresbericht 2009/10Kaleidoskop Nr. 43, Herbst 2010

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TextBericht des Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Bericht der Schulleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Bericht aus dem REDB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Adressenliste des Vorstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Jahresrechnung 2009, Budget 2010 . . . . . . . . . . . . . 15Revisorenbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Anmeldetalon Vereinsmitgliedschaft . . . . . . . . . . . . 51

Kaleidoskop Nr . 43 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Datenvorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Feriendaten 2010/11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Inhaltsverzeichnis

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Bericht des Präsidenten

Wir haben die Vakanzen im Vorstand und in der Kontrollstel-le besetzen können . Es ist der Schulleitung gelungen, Moni-ka Suntheim, eine erfahrene Schulmutter für die Mitarbeit im Vorstand zu gewinnen und Hans Flury als kompetenten Revisor zu engagieren . Die Auditoren der Gesellschaft zur Förderung institutioneller Eigenverantwortung (Confidentia) haben dem Vorstand empfohlen, den Vorstand im Hinblick auf die Kontinuität und die immer anspruchsvolleren Aufgaben zu verstärken . Wir werden deshalb weiter Ausschau halten nach Men-schen, die interessiert sind, im Vorstand die Grundlagen für die Weiterentwicklung der Christophorus Schule Bern, in en-ger Verbindung mit der Schulleitung, der Lehrerschaft, dem Schularzt, und der Leitung des regionalen Entlastungs-dienstes mit zu gestalten . In diesem Gespräch der Auditoren mit dem Vorstand wurden vor einem Jahr die Chancen und Risiken der künftigen Ent-wicklung der Schule unter den zu erwartenden gesetzlichen und gesellschaftlichen Änderungen thematisiert . Das Fazit der Auditoren war: Mit dem Entscheid für das Schulhaus Ro-thus hat der Vorstand gemeinsam mit Schulleitung und Kol-

legium einen der wichtigsten strategischen Schritte in der Schulgeschichte vollzogen . Aber mit Blick auf die sich ab-zeichnenden neuen Rahmenbedingungen im Sonderschul-bereich steht die Christophorus-Schule Bern weiterhin vor grossen Herausforderungen (vor allem bezüglich des Ein-satzes der anthroposophischen Pädagogik und der erwei-terten Lehrer- und Therapeutenausbildung auf der Grundla-ge des Heilpädagogischen Kurses von Rudolf Steiner) .Sowohl für die Schule wie für den Entlastungsdienst wurde das Zertifikat nach «Wege zur Qualität» ohne Einschrän-kung erneuert . Bezüglich Schulfinanzen, kann vermerkt werden, dass es auch im ersten Jahr im Rothus unter den neuen Rahmenbe-dingungen gelungen ist, den Leistungsvertrag ohne grös-sere Budgetüberschreitung zu erfüllen . Die Bauabrechnung für den Umbau im Rothus wurde abgeschlossen und frist-gerecht der GEF und dem BSV eingereicht . An dieser Stelle möchte ich mich bei der Schulleitung und beim Sekretariat - namentlich bei Lorenzina Müller und Ros-marie Tschanz - herzlich bedanken für die vorbildliche Un-terstützung der Vorstandsarbeit!4

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wovor uns das Schicksal bewahrt hat . Seien wir deshalb wachsam im Sinne Rudolf Steiners Motto der Sozialethik

Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet

die ganze Gemeinschaftund in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft .

Bern, 27. Mai 2010

Wie verschieden kann Vorstandsarbeit sein! Während Umbau und Umzug ins Rothus unsere Vorstandsarbeit beflügelten, wurde der Vorstand Ende des letzten Jahres mit der schwierigen Situation konfrontiert, dass die Schul-leitung mit zwei langjährigen Kollegiumsmitgliedernden eine Auflösung des Arbeitsvertrages zu regeln hatte . Der Schulleitung ist es in Absprache mit dem Vorstand gelun-gen, die Modalitäten der Trennung mit den Betroffenen einvernehmlich festzulegen . Aufgabe des Vorstandes war es, sich ein Bild der schwierigen Situation zu machen, welche zu dieser Trennung geführt hat .Dieses Bild hat aufgezeigt, wie anspruchsvoll die Arbeit in einem sich selbst verwaltenden, für die Pädagogik allein zuständigen Kollegium ist . Es ruft dazu auf, in der Fortbil-dung des Kollegiums die Themen «Eigenverantwortung» und «Vertrauen» im Sinne von Akzeptanz der Selbstver-waltung und Teilnahme an der Selbstverwaltung weiter anhand des Arbeitshandbuches «Wege zur Qualität» zu vertiefen . Der Herzinfarkt und Herzstillstand unseres Schulleiters am Ostermontag haben uns schlagartig bewusst gemacht, 5

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Bericht der Schul leitung

Leben, Bewegung, Veränderung, Abschied und Neubeginn

Die Äusserung von einem Vertreter der Gemeinde Oster-mundigen, dass die Schulanlage Rothus mit dem Umbau und der Inbetriebnahme durch uns sich von einem «Schul-ort» in einen «Lebensort» verändert hat, ist eine treffende Aussage, die uns sehr freut, spiegelt sie doch den Kern unserer täglichen Arbeit . Unser Alltag wird geprägt durch die Kinder und Jugendlichen, die den «Lebensort» Chri-stophorus Schule Bern beleben, bereichern und heraus-fordern . Damit wir ihnen gerecht werden, sind die Mitar-beitenden in der Betreuung, Bildung und Förderung gefordert, überall und jederzeit die notwendige Aufmerk-samkeit und Achtsamkeit aufzubringen . Im Laufe oder am Ende des vergangenen Schuljahres ha-ben uns insgesamt neun Schülerinnen und Schüler verlas-sen . Flavio L . ist in die Nathalie Stiftung in Gümligen und Lukas G . in den Sunneschyn in Meiringen übergetreten . Sieben Abgänge hatten wir in den Werkklassen . Es ist uns gelungen, für alle Jugendliche einen geeigneten Arbeits-6

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Bericht der Schul leitung

und/oder Wohnplatz zu finden . Marianne Z . geht in den Sunneschyn in Steffisburg, Nadin D . ins Humanus Haus in Beitenwil, Reto W . und Stefan G . nach Bernaville in Schwarzenburg, Stefani S . in die Beschäftigung Villette in Muri und Stefan F . in die BWO in Langnau, und im Herbst wird Joachim S . in die Stiftung Rodania in Grenchen zie-hen . Ihnen allen sowie den Eltern wünschen wir für die Zukunft von Herzen alles Gute und bedanken uns für die intensive Zusammenarbeit und für das grosse Vertrauen, das sie uns immer wieder entgegengebracht haben . Der Übertritt in die Erwachsenenwelt ist für die Schülerinnen und Schüler, die Eltern aber auch für uns immer ein ein-schneidendes Ereignis . Die persönlichen Eigenheiten eines jeden Schülers, die den «Lebensort» Christophorus Schule Bolligen viele Jahre hindurch belebt und geprägt haben hinterlassen Lücken, welche durch neue Gesichter geschlossen werden .Neu zu uns gestossen sind sieben Schülerinnen und Schü-ler: in der Werkklasse I Mahiba A ., in der Mittelstufe Kelly B . und Soraia V ., in der 1 ./2 . Klasse Tim W . und Nicolas B . und im Kindergarten Kevin A . und Adullah M . Wir be-

grüssen alle Neuankömmlinge und deren Eltern ganz herzlich in unserer grossen Schulgemeinschaft, wünschen allen einen guten Start und freuen uns, sie auf ihrem Le-bensweg ein Stück weit begleiten zu dürfen .In der Klassenzuteilung sind folgende Änderungen zu verzeichnen: Die 8 .Klasse von Ueli Halter hat zu Peter Scholtes, dem neuen Werkklassenlehrer der Werkklasse II gewechselt . Die 6 . Klasse von Corinne Mutzner ist zu Ueli Halter ins Gelbe Haus gezügelt . Corinne Mutzner über-nimmt den Kindergarten . Michèle Mongin übernimmt die neu geschaffene Mittelstufenklasse . Neu bieten wird durch Irmgard Erismann ab diesem Schuljahr Physiothera-pie in unseren Räumlichkeiten an . Wir heissen Michèle Mongin und Irmgard Erismann herzlich willkommen und wünschen ihnen einen guten Start .Nicht nur Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern prägen den «Lebensort» der Christophorus Schule Bern, sondern auch die Mitarbeitenden . Die Mutterschaft von Jolanda Wohlfeld und Doris Gottsponner und die Geburt ihrer Kinder Lilly und Silas waren eindrückliche Erlebnisse für uns alle . Doris Gottsponer hat nach einem verlängerten 7

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Mutterschaftsurlaub bei uns wieder ein Teilpensum über-nommen, und Jolanda Wohlfeld hat ihr Pensum ganz frei gegeben . Ursula Andrey, welche im letzten Schuljahr die Vertretung im Kindergarten ausübte, wird im neuen Schuljahr jeweils am Nachmittag in der 2 . Klasse die Funktion als Klassen-lehrerin einnehmen . Für ihr grosses Engagement und ihre Flexibilität sei ihr herzlich gedankt . Barbara Zwygart war über mehrere Jahre in zwei Klassen stellvertretende Klassenlehrerin, zusätzlich arbeitete sie in einer Regelschule an einem Teilintegrationsprojekt . Zu Gunsten weiterer Integrationsprojekte hat sie uns per Ende des vergangenen Schuljahres verlassen . Für ihre akti-ve Mitarbeit im Kollegium und vielseitigen Einsatz an der Schule möchten wir ihr herzlich danken und für die Zu-kunft alles Gute wünschen .Aufgrund eines Wohnortwechsels hat uns Frau Lorenzina Müller vom Sekretariat verlassen . Wir danken ihr für die sehr gute Zusammenarbeit und wünschen ihr für die Zu-kunft alles Gute . Frau Eliane Gafner führt neu das Sekre-tariat und erobert mit jedem Tag neue Gebiete dieser um-

fangreichen und vielschichtigen Verwaltung . Herzlich willkommen!Es gibt Momente im «Lebensort», wo sich Wege trennen, in der Hoffnung, dass Neues entstehen kann . So war der Weggang von zwei langjährigen Lehrkräften im gegensei-tigen Einvernehmen ein weiterer markanter Einschnitt im vergangenen Schuljahr . Silvia Bigler hatte über viele Jahre im Kindergarten mit sehr grossem Engagement an un-serer Schule gearbeitet . Heilwig Schalit hatte in der Eu-rythmie mit den verschiedenen Klassen und in der Heileu-rythmie für unsere Schule eine fachlich fundierte Arbeit geleistet . Für die langjährige Arbeit und den grossen Ein-satz danken wir Sylvia Bigler und Heilwig Schalit herzlich und wünschen ihnen für ihre weitere Zukunft alles Gute . Die ursprüngliche Idee, in unserer Produktionsküche ei-nen Ausbildungsplatz im IV-Bereich anzubieten, konnte leider wegen der vielen Schulferien nicht realisiert wer-den . Unsere Köchin und Sozialpädagogin Ursula Contin, welche seit eineinhalb Jahren in unserer Produktionskü-che schaltet und waltet und uns viermal pro Woche mit einem feinen Mittagessen verwöhnt, konnte aber dank 8

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Textihrer reichen Erfahrung und den Beziehungen zu Ausbil-dungsinstitutionen im Raum Bern die Möglichkeit schaf-fen, für ein bis zwei Lernende abwechslungsweise Prakti-kumsplätze anzubieten . Zurzeit absolviert ebenfalls der erste Werkschüler unserer Schule ein Schnupperpraktikum . Wir danken an dieser Stelle Ursula Contin für ihr Engage-ment und die vielen feinen Köstlichkeiten, welche sie für diverse Festivitäten jeweils hervor zaubert .Der Wechsel der Praktikantinnen und Praktikanten, die in der Regel ein Jahr bei uns sind, ist einschneidend und zeigt, wie wichtig die Begegnungen mit jungen Menschen für unsere Schülerinnen und Schüler sind . Ihnen allen sei an dieser Stelle ein grosses Dankeschön ausgesprochen . Einen Einblick in den «Lebensort» Christophorus Schule Bern erhalten sie natürlich immer wieder mit jeder Kaleido-skop Nummer . An dieser Stelle möchten wir dem Redakti-onsteam Susanna Allemann, Edith Siegwart, Johannes Zimmermann, dem Grafiker und Drucker für ihre grosse Arbeit herzlich danken . Ebenso den verschieden Schreibe-rinnen und Schreiber für die interessanten Artikel .

In der Rechnung 2009 werden Sie vergeblich die Abrech-nung des Umbaus suchen . Zurzeit liegt die vom Archi-tekten abgeschlossene Baurechnung beim Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) zur abschliessenden Prüfung vor . Erst wenn wir den definitiven Beitrag vom BSV kennen, können wir die Bauabrechnung endgültig abschliessen . Wir bitten deshalb alle Gönner, Spender und Stiftungen noch um etwas Geduld .Wer aufmerksam den letztjährigen Jahresbericht gelesen hat, bemerkte, dass sich eine 5 zu viel eingeschlichen hat und aus den real gespendeten Fr 530'000 .– auf einmal Fr .5'530'000 .– entstanden sind . Im Grunde genommen haben wir mit der Schulanlage Rothus ein weit grösseres Geschenk als 5 .3 Mio . Franken erhalten . Dies erleben wir jeden Tag von Neuem und sind dankbar und stolz zugleich .

Wir haben nicht in allen Räumen gleich viel umbauen müs-sen und dürfen . So haben wir z .B . in der Aula nur Vorhän-ge montiert und die Glühbirnen ausgewechselt . Trotz an-fänglicher Skepsis gegenüber der Aula – sie ist markant anders als der Saal in der Elfenau und erschien uns 9

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ursprünglich als zu nüchtern und zu funktionell – hat sich mit der täglichen Benutzung herausgestellt, dass sie ein warmer, sehr schöner und für unsere verschiedenen Be-dürfnisse ein sehr gut geeigneter Raum ist . Eine weitere, einschneidende Erneuerung sind die transparenten Schul-zimmertüren, welche sich im Schulalltag bewährt haben . So haben sich unsere Ansichten und Meinungen geändert und neue und veränderte Gewohnheiten haben sich gut mit bewährten Traditionen ergänzt oder vermischt . Ganz bestimmt werden wir in zwei, drei oder vier Jahren auf «innere» Veränderungen zurückblicken können, so wie sich jetzt durch die «äusseren» Veränderungen die Chri-stophorus Schule Bern markant weiter entwickeln konnte und bestimmt weiter wird .

Elisabeth Peter und André Engel10

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Regionaler Entlastungs - dienst Bern, REDB

Rubigenhuus

In Rubigen vollendenten wir im August 2009 unser sechstes Betriebsjahr .Unser Apfelbaum spendete uns über zwei Dutzend schöne und feine rote Äpfel .

Zur QualitätsentwicklungDie Qualitätsentwicklung ist weiterhin ein gewohnter Be-standteil unseres Konzeptes . Wir haben im Berichts-Jahr zum sechsten Mal erfolgreich mit der Confidentia zusam-mengearbeitet . Diesmal in Form des Zwischenaudits IV, das Mitte Oktober durchgeführt wurde . Im Antrag des Auditors, Herr J . Sieweke, heisst es u .a .: «Die im Audit gemachten Beobachtungen und Feststel-lungen zeigen, dass die Einrichtung die Bedingungen von BSV/IV 2000 weiterhin erfüllt und ihr QM (Qualitäts-Man-gement) wirksam anwendet . Der Auditor beantragt die Zertifizierung aufrecht zu erhalten .Françoise Folletête ist Ressortverantwortliche des Vor-standes für den Entlastungsdienst . Bei ihrem jährlichen Besuch in Rubigen wurde sie diesmal in den Frühlingsferi-en von Margrit Berchtold mit Célia empfangen .Im Sinne unserer Zielvorgaben (Leitbild und Erfolgsfak-

toren) bemühen wir uns täglich darum, die Kinder und Jugendlichen professionell zu betreuen . D .h . wir gehen auf ihre Wünsche und Bedürfnisse so weit es geht ein, setzen aber auch klare Grenzen .Gastkinder: Jugendliche ziehen weg – Kinder treten neu ein:Florian aus der HPS der Stadt Bern und Didar aus der Nathalie-Stiftung sind aus der Schule ge-kommen . Benno ist weggezogen an den Bodensee .Stefanis Mutter aus der CSB verzichtet auf eine weitere Entlastung, da ihre Tochter schon recht selbständig ge-worden ist .Cédric aus der HPS der Stadt Bern ist per Ende Jahr ins Mätteli übergetreten .Allen Wegziehenden wünschen wir für die Zukunft alles Gute .Neu ins «Rubigehus» kamen: Im Juni Nicola aus der Na-thalie-Stiftung ; im Oktober Matteo-Evan aus der Städ-tischen; und im Dezember Johannes aus der CSB .

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Übersicht Gastkinder: (Vorjahr)Neuanmeldungen: 4 (9) Neueintritte: 3 (7)Austritte: 5 (4)Neue Gesamtgruppe: 20 (22)

Team:An der Hauptversammlung hatten wir Gelegenheit, einige Bilder aus dem «Rubigehus» mit dem Beamer zu zeigen . Simon Stöcklin, unserem Lehrling in Teilzeit, ein herzliches Dankeschön für seine engagierte und bereits sehr kompe-tente Arbeit . Sabina Wieland hat im Januar mit einer 20%-Stelle bei uns angefangen .Die Elternumfrage vom November 2009 ergab eine gute bis sehr gute Zufriedenheit mit unserem Angebot: «…ich denke er kommt gerne.» «…ihr gebt euch alle viel Mühe.» « Ich bin sehr froh, dass x zu euch kommen darf.»

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Vorstand (Stand August 2010)

Präsident

Hans Ulrich RothLerberstrasse 143013 Bern Telefon 031 331 52 92

Vorstandsmitglieder

Françoise FolletêteOeschenweg 183047 Bremgarten Telefon 031 301 38 32

Silke WengerLindenweg 16c3110 Münsigen Telefon 031 721 60 09

Dr . med . Christian Stöcklin SchularztChutzenstrasse 63073 Gümligen Telefon 031 951 76 97

In der Weiterbildung befassten wir uns u .a . mit der Ge-bärdensprache nach Anita Portmann . Etliche Gastkinder sind froh, wenn wir diese mindestens als zusätzliche Stüt-ze einsetzen . Unsere MA ., Sandra L ., hat uns dazu eine kompetente und interessante Einführung gegeben .

Beispiel:Gebärde für «Ja»: Leichtes Nicken, mit einer Hand an der Schläfe unterstützen . Siehe dazu die nachfolgende Abbil-dung:

Ausblick:Unser neues Motto heisst: «Humor als willkommener Gast .» . Ein Beispiel von S .L . am Tisch: Sahra erzählt mir etwas, Omar will auch wissen, um was es geht . Omar fragt: «Was isch?» Sahra: «Nüt!» Omar meint: «Nüdeli-nüt!» Alle lachen .

Jürg Furrer und Team 13

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Leiter REDB(ohne Stimmrecht)

Jürg FurrerWabernstrasse 773007 Bern Telefon 031 371 15 27

Kollegiumsvertreter (ohne Stimmrecht)

Susanna AllemannNünenenweg 113123 Belp Telefon 031 819 40 95

Johannes ZimmermannEggwaldstrasse 23076 Worb Telefon 031 839 85 59

Schulleitung

Elisabeth PeterNesslerenholzweg 43084 WabernTelefon 031 301 10 64

André EngelVillettengässli 433074 Muri Telefon 031 951 68 36

Revisoren

Richard DutliStrandweg 273084 Wabern Telefon 031 961 33 80 Hans Flury Habstettenstrasse 1b 3065 Bolligen Telefon 031 921 74 95

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Jahresrechnung 2009

B I L A N Z per 31 . Dezember 2009 Berichtsjahr Vorjahr

A K T I V E N

Total Umlaufvermögen 593 253 .90 932 272 .15 Total Anlagevermögen 1 411 119 .95 1 056 802 .35

Aktive Berichtigungsposten

Rückschlag aus ER 2007 0 2 495 747 .87

TOTAL AKTIVEN 2 004 373.85 4 484 822.37

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P A S S I V E N Berichtsjahr Vorjahr

Total Fremdkapital 802 435.75 3 279 479.55

EigenkapitalVereinskapital 654 448 .32 655454 .85 Allgemeine Spenden 0 .00 2320 .00 Spenden Musikfonds 700 .00 700 .00 Spenden / Legate 329 684 .70 329 684 .70 Zweckgebundene Spenden für REDB 58 862 .45 60 835 .20Lehrerfonds 163 633 .70 145 633 .70 Extra-Auslagen z .L . Spenden -4064 .00 -3810 .00 Extra-Ausl .z .L . Spenden REDB -505 .20 -492 .15 Überschuss NFS ab 1995 13 580 .55 16 147 .65Nicht ged . Verlust Lieg . 2006 0 .00 -1614 .60Nicht ged . Verlust Lieg . 2007 -969 .10 0 .00 Verlust (noch nicht bereinigte Betriebsbeiträge) -13 433 .32 483 .47Total Eigenkapital 1 201 938.10 1 205 342.82

TOTAL PASSIVEN 2 004 373.85 4 484 822.37

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TextBerichtsjahr Vorjahr

TOTAL ERTRAG (Schule + RED + Liegenschaft)

367 279.50 351 556.95

A U F W A N D

Total Personalaufwand Schule 2 600 648 .20 2 384 806 .40 Total Personalaufwand RED 286 468 .40 276 123 .60

Total Sachaufwand Schule 966 152 .57 1 023 641 .91 Total Sachaufwand RED 46 641 .45 59 059 .70

TOTAL AUFWAND(Schule + RED)

3 899 910.62 3 740 513.61

Total NETTOBETRIEBSKOSTEN (Schule + RED)

0.00 - 3 388 956.66

Erfolgsrechnung 2009

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2010 2009

TOTAL ERTRAG SCHULE UND RED 410 130.00 377 400.00

Total Personalaufwand Schule und RED 3 002 677 .00 2 867 900 .00Total Sachaufwand Schule + Reg . Entlastungsdienst 1 045 650 .00 1 018 500 .00

TOTAL AUFWAND SCHULE UND RED 4 048 327.00 3 886 400.00

AUFWANDÜBERSCHUSS SCHULE UND RED - 3 638 197.00 - 3 509 000.00

Budget

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Kaleidoskop Nr. 43, Herbst 2010

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Liebe Leserinnen und LeserAus verschiedenen Gründen war es uns leider nicht möglich, den Jahresbericht/Kaleidoskop termingerecht vor den Sommerferien erscheinen zu lassen . Aus die-sem Grund sind einige Artikel zwar nicht mehr ganz aktuell, aber trotzdem lesens-wert und hoffentlich auch interessant . Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Spass beim Lesen und bitten Sie für die verspätete Veröffentlichung um Entschuldigung .

Schulleitung und «Kaleidoskop-Team»

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TextEditorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Hauptthema: Sprache & Kommunikation Sprache & Kommunikation . . . . . . . . . . . . . 26 Aus der Arbeitsgruppe Kommunikation . . . . .28 Wenn mir die Sprache verloren geht . . . . . . 30 Auf der Suche nach dem ich . . . . . . . . . . . . 32 Gedicht und Wortspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Die Kunst des Brückenbauens . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Was die Schule betrifft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Das Theaterstück der 8 . Klasse . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Das Achtklass-Spiel von Peer Gynt . . . . . . . . . . . . . . . 41Information aus dem Elternforum . . . . . . . . . . . . . . 42Praktikantin an der Christoporus Schule . . . . . . . . . . 43Wir danken Herzlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Bildseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Datenvorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Feriendaten 2010 / 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Anmeldetalon Vereinsmitgliedschaft . . . . . . . . . . . . 51

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Editorial

Schwerpunktthema Sprache und KommunikationDer wohl berühmteste Satz des Kommunikationsspezia-listen Paul Watzlawick lautet: Man kann nicht nicht kom-munizieren! Das bedeutet: der Mensch ist ein kommuni-katives Wesen und teilt sich seiner Umgebung immer mit: durch den Blick, durch die Mimik, durch Gesten und Ge-bärden und natürlich durch die Sprache; in dieser Sprache spielen Artikulation, Sprachimpuls, Sprachmelodie und endlich auch der Aufbau der Sätze und die Auswahl der Worte eine entscheidende Rolle . Das sind ganz schön viele verschiedene Elemente, die da zusammenspielen müssen, damit man zu einer mehr oder weniger eindeu-tigen Aussage kommt . Um diese zu verstehen, spielt auch der Zuhörende mit seiner gegenwärtigen Stimmung eine wichtige Rolle: hört er empathisch, d .h . Anteil nehmend zu? Steckt er gerade in einer Krise und ist in seinen Ge-danken und Gefühlen ganz besessen von seinen eigenen Problemen? Hat er Angst vor seinem Gegenüber und in-terpretiert noch vor dessen Aussage seine Ängste in die Aussage hinein? Oder lässt ihn gegenwärtig alles kalt, weil er gerade in einer grossen Entspannungsphase 24

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steckt? Oder hört er etwa gar nicht zu? – Also müssen auch auf der Seite des Zuhörers ganz viele Dinge richtig zusammenkommen, damit eine Mitteilung «ankommen» kann .Kommunikation ist eine komplexe Angelegenheit; in un-serer täglichen Begegnung mit unseren Schülerinnen und Schülern haben wir zudem eine Ausgangslage, die von verschiedenartigsten Beeinträchtigungen der Kommuni-kation geprägt wird: keine sprachliche Mitteilungsmög-lichkeit, eingeschränkte Wortwahl oder Satzbau, schwer zu verstehende Artikulation . Da hilft oft nur das völlige Eintauchen in die Situation, um Bedeutung zu hören und zu verstehen . Der Zuhörende muss innere Achtsamkeit

entwickeln . – Mit den nicht sprechenden Kindern arbeiten wir auch oft mit der Gebärdensprache oder mit Pikto-grammen, um eine gegenseitige Kommunikation zu er-möglichen . Darüber wird ein anderer Artikel in unserem Heft Ihnen Informationen liefern .Schön zu erleben, dass Kommunikation oft auch auf nicht verbaler Ebene spontan möglich ist: wenn man gemein-sam ein tolles Erlebnis teilen kann, z .B . beim Spritzen, Strampeln, und Springen im Hallenbad, beim Feiern eines Geburtstagsfestes oder wenn man sich mit Humor begeg-net: Humor ist eine der wertvollsten Kommunikations-formen, die es gibt!

Das Kaleidoskop-Team 25

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Schwerpunktthema:

Sprache & Kommunikation

«Als ich zwei Jahre alt war und schon im Hofhaus wohnte, verloren die Menschen um mich herum ihr Aussehen . Ihre Augen lösten sich in Luft auf . Nebel verschleierte ihre Ge-sichter . Die Stimmen verdunsteten . Mit der Zeit verwan-delten sich die Menschen um mich herum in flatterhafte Schatten, die auf mich wirkten, als wären sie aus dem All in meine Welt herabgeschneit .Mir fiel es nicht leicht, sie wahrzunehmen, sie waren na-hezu unsichtbar in einer Welt, die sichtbar blieb . Später verschmolzen diese flatterhaften Wesen zu bunten Schat-ten . Ich lernte sie zu unterscheiden . Da gab es gutartige Wesen, das waren die Buntschatten, und da gab es die bedrohlichen Wesen, das waren die Fledermäuse . Ein Buntschatten konnte sich urplötzlich in eine Fledermaus verwandeln und umgekehrt, ohne dass ich verstand wa-rum .Die pfützenhaften Gesichter dieser Wesen dampften wie nach einem Regen und ihren Mündern entwich Lärm, aus dem ich weder Klang noch Bedeutung heraushören konnte . In mir kehrte Stille ein . Ich verlor den Drang, meine Welt 26

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mit anderen zu teilen . Meine Lippen ermüdeten . Wenn ich etwas sagte, schleppten sich kranke Wörter über mei-ne Zunge . Meine Sätze kamen immer spärlicher, ver-kürzten sich . Die Silben verdorrten, wurden zu Staub . Bald stammelte ich nur noch .Meine Sprache verarmte . Dieser Verlust wurde sichtbar: Ich deutete nurmehr mit Händen und Armen an, was ich Wochen zuvor noch lippenmüde in Worte gepresst hatte . Die Ver:armung meiner Sprache griff weiter um sich .Ich war mir selbst genug .Erst ein Jahr später hörte ich zum ersten Mal wieder aus dem Lärm, den Buntschatten Sprache nennen, Klang und Bedeutung heraus .»

Aus: Axel Brauns, Buntschatten und Fledermäuse, Leben in einer anderen Welt –

Verlag Hoffmann und Campe, 2002

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Bereits seit einiger Zeit gibt es an der Schule eine Arbeits-gruppe, die sich «Kommunikationsgruppe» nennt . Fünf Kolleginnen treffen sich in regelmässigen Abständen, um sich gemeinsam mit Fragen aus dem Bereich der «Unter-stützten Kommunikation» auseinanderzusetzen . Das heisst, dass wir uns mit Hilfsmitteln und Methoden befassen, die in ihrer Sprache beeinträchtigten Kindern helfen, sich trotzdem zu verständigen . Zu diesen Hilfsmitteln und Me-thoden gehören zum Beispiel die Gebärdensprache, Pik-togramme/Fotos, Kommunikationstafeln und vieles ande-re . Die Mitglieder der Kommunikationsgruppe haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich über verschiedene vor-handene Hilfsmittel und Methoden erst einmal selbst zu informieren und diese Information je nach Bedarf an das Kollegium weiterzugeben . Jedes Kind hat andere Bedürf-nisse, andere Voraussetzungen . Um beurteilen zu kön-nen, ob man einem bestimmten Kind besser Piktogramme kombiniert mit Gebärdensprache anbietet oder evtl . sogar ein einfaches elektronisches Kommunikationsgerät, muss man selber einen gewissen Informationsstand haben . Was einem Kind, das Mühe hat, sich verständlich auszu-

Aus der Arbeitsgruppe Kommunikation

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kationsgruppe ist die Fototafel im Eingangsbereich des Roten Hauses, die alle dort Lernenden und Lehrenden vorstellt . Diese Tafel ist von vielen Kindern mit wachem Interesse aufgenommen worden und zieht viele Blicke auf sich .Zusammenfassend kann man sagen, dass die Arbeit der Kommunikationsgruppe eine wichtige, anregende, oft recht intensive, aber immer sehr interessante Tätigkeit ist .

Marianne Krampe

drücken, am meisten dienen würde, mit dieser Frage rin-gen sicher alle Beteiligten immer wieder . Teil unserer Aufgabe ist es auch, uns zumindest grundle-gend in den Gebrauch eines Hilfsmittels einzuarbeiten . So kann es sein, dass wir alle fünf vor einer Kommunikations-tafel sitzen und uns unter Einbezug der darauf abgebil-deten Piktogramme über die verschiedensten Alltagsthe-men unterhalten . Dabei gibt es oft viel zu lachen, und die angesetzte Zeit fliegt nur so vorbei . Wir haben auch ein-mal eine Fachberaterin eingeladen, die uns eine kleine Auswahl von verfügbaren elektronischen Kommunikati-onshilfen vorgestellt hat . Es ist sinnvoll, dass wir auch in diesen Bereich einen Einblick bekommen .Nach dem Umzug ins Rothus haben wir oft vor dem Com-puter gesessen und Piktogramme zusammengestellt, zum Beispiel für die Beschriftung (besser: «Bebilderung») der neuen Kochschulen . Das jüngste «Werk» der Kommuni- 29

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Wenn mir die Sprache

verloren geht

Einmal pro Jahr bin ich so heiser, dass ich kaum einen Laut über meine Lippen bringe . Ein erbärmliches «Krächzen» ist zu hören, und die Schüler und Kollegen schauen mich unverständlich an, weil sie trotz genauem Zuhören kaum verstehen, was ich ihnen sagen möchte . Es ist nicht daran zu denken, ein Telefongespräch zu führen oder in der Bä-ckerei ein Brot zu bestellen, ohne dass mich mein Gegen-über unverständig und fragend anschaut . In diesen Mo-menten komme ich mir meistens etwas komisch und vor allem recht isoliert vor . Ich kann an keinem Gespräch und an keiner Diskussion teilnehmen und bin zum «Schwei-gen» gezwungen . Das ist eine unangenehme Situation, die aber meistens nach einigen Tagen wieder vorbei ist . Dann stellt sich wieder der Alltag ein und ich gehöre wie-der «dazu» . Wie sieht es aber mit den Menschen aus, die überhaupt keine oder nur eine sehr rudimentäre Sprache zur Verfügung haben? Fühlen sie sich auch isoliert und blockiert? Reagieren sie mit Resignation oder Aggression? Wie äussern sie sich? Verstehe ich wirklich, was sie mir sagen wollen? Vielleicht mit einem Blick, mit einer Geste oder einem Wutausbruch? Diese Fragen beschäftigen 30

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Textmich und meine Kollegen in der Schule jeden Tag . Welche Hilfestellungen biete ich dem Kind an? Welche Kommuni-kationshilfe ist für dieses Kind die richtige? Was braucht das Kind, um aus seiner Isolation «befreit» zu werden . So viele Frage, die eine sorgfältige und genaue Beobach-tung, ein Auf- und Abwägen und ein Ausprobieren for-dern und verlangen . Ein schwieriger, aber äusserst interes-santer und spannender Weg .

Susanna Allemann

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Die Knaben in meiner Klasse werden zu Jünglingen, sie werden kantiger, eckiger, rauher, massiver und grösser, auch flegeliger und lässiger . Es ergeben sich neue Propor-tionen der Gliedmassen . Seelisch werden die Jungen ver-schlossener und eigener . «Man» ist jetzt anders, «man» zeigt sich in der Gruppe oder «man» sondert sich ab .Häufig springen die Gefühle von einem Extrem ins andere um, freudige Freiheit wechselt mit schmerzlicher Isolation, Schwärmerei und Eselei liegen nahe beisammen .Seit anderthalb Jahren benutzen wir in der Klasse Ge-fühls-Piktogramme .Wir haben mit ein paar wenigen begonnen und uns dann gesteigert . Jeden Morgen dürfen alle zeigen, wie es ihnen geht, freiwillig .Es ist in der ganzen Zeit nie vorgekommen, dass ein Kind den ganzen Tag kein Piktogramm benutzt hat- sie haben sie dankbar angenommen- so kamen sie ins Sprechen, ins Ausdrücken ihrer Gefühle, konnten Sachen verarbeiten oder loswerden .

Auf der Suche nach dem ich

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Gefühle sind wie ein Kompass, sie zeigen uns in welche Richtung wir handeln sollen . Sie lassen uns spüren, was gut und was schlecht für uns ist, und lenken uns so durchs Leben .Das differenzierte Beschreiben eigener Gemütszustände ist besonders wichtig für verhaltensauffällige und lernbe-hinderte Kinder . Die Schwarz-Weiss-Darstellung der Pikto-gramme wird auch konzentrationsschwachen Kindern und Menschen mit Figur-Grundwahrnehmungs-Störungen gerecht .Ich bin begeistert von diesem Hilfsmittel und kann es wei-terempfehlen . Sind Sie neugierig geworden? Wir laden Sie herzlich ein, in der Christophorus Schule Bern reinzu-schauen!

Corinne Mutzner

Manchmal brauchte es auch keine Worte oder Erklärung, das Bild allein hat genügend ausgesagt, oder der Betref-fende wollte nicht darüber reden .Mittlerweile ist unsere Gesprächsrunde sehr wichtig ge-worden, gerade jetzt, in der Zeit der Pubertät ist das Ge-spräch wertvoller als Gold und jeder in der Klasse kann sich auf seine Art verständlich machen, so dass ihn die anderen verstehen .Gefühle haben in der abendländischen Kultur nicht den besten Ruf . Die Missachtung lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen . Von Platon über Aristoteles bis hin zu den Aufklärern galt die Vernunft als überlegene Instanz- die Gefühle wurden dagegen als eher primitiv, dumm, un-zuverlässig und gefährlich abgetan .Diese Einschätzung der Gefühle hat in den vergangenen 20 Jahren einen radikalen Wandel erfahren . Neurologen kommen mittlerweile zu dem Schluss, dass Gefühle nicht etwa dumm und primitiv sind, sondern ihre eigene Form von Intelligenz besitzen .

Auf der Suche nach dem ich

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Gedicht und Wortspiel

Ein Gedicht und zwei Aussagen die mich ansprechen, habe ich für Sie ausgesucht .Eine Anregung zum selber Schreiben? Zum Spielen?

DazwischenIch suche das Wort,

das mich fände .Jedes Wort

ist ein Mass für die Distanzen,die ich mit Wortennicht überwinde .

Wortlos lerne ich lauschen . Lauschen ist ein Gespräch mit dem Schweigen .

Gedichte sind Grade des Schweigens . E.Burkart

Worte sind der Seele Bild- nicht ein Bild! sie sind ein Schatten!

J.W. Goethe

Urgefühl Ohne mich kann ich nicht leben .

F. Hohler

WORTSPIELEWortspiele gibt es einige und ich möchte Ihnen hiermit zwei Spiele vorstellen . Das Spiel unten können Sie selber erweitern oder versteckte Wörter suchen . Die Gefüllte Kalbsbrust spiele ich selber immer wieder gerne, man kann dabei viel rätseln und lachen . Ich bin überzeugt, dass es Ihnen auch Spass macht .

Wo sich der MENSCH überall versteckt:DaMENSCHuh, BluMENSCHale, ArMENSCHule, RieMEN-SCHnalle, FirMENSCHild, SaMENSCHachtel, SchelMEN-SCHicksal, RahMENSCHaden, PflauMENSCHnaps…Und wo der TIGER?LusTIGER, BanTIGER, kanTIGER, samTIGER, steTIGER . . .

Gefüllte Kalbsbrust heisst dieses Spiel . Besonders span-nend ist es, wenn mehrere Spieler mitmachen und wir 34

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vergleichen können . Wir brauchen Papier und Bleistift . Als erstes stellen wir Spielregeln auf, welche Wörter ge-braucht werden dürfen, welche Sprachen, Abkürzungen gelten etc . Als erstes Wort wählte ich Christophorusschule, jetzt geht es darum, das Wort sowie im Beispiel nach unten und nach oben aufzuschreiben . Der erste und der letzte Buch-stabe auf der Zeile müssen das Wort bilden . In jede Zeile können mehrere Wörter geschrieben werden . Derjenige der zuerst fertig und am meisten Wörter geschrieben hat, welche der andere nicht hat, hat gewonnen .Der nächste Spieler wählt ein anderes Wort . Kurze Wörter sind nicht geeignet: Otto gibt auch in beide Richtungen dasselbe . Versuchen sie es doch mal mit: überempfindlich, Käsekuchen, Liegestuhl, Politologe, ihrem Namen etc .sie dürfen auch noch mehr Wörter bei Christophorus-schule suchen, ich fand es eher knifflig und bin auch auf Französisch ausgewichen…Viel Vergnügen beim Lesen, Spielen, Rätseln und Schrei-ben! wünscht Ihnen

Ursula Kaufmann.

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wie schaffen wir eine Verbindung zwischen oben und unten

Die Brückenbaukunst ist alt, schon immer hatte der Mensch den Wunsch, Verbindungen zu schaffen .Nach den Weltkriegen wurde klar, wie abhängig wir von diesen Übergängen sind, Brücken wurden wieder errich-tet und viele neue kamen dazu .Es gilt nicht nur Täler und Flüsse zu überbrücken, auch zwischen verschiedenen Kulturen muss eine Verständnis-brücke aufgebaut werden, ein geistiger Brückenbau kommt zustande .Es gibt noch eine andere Ebene des Brückenbaus .Die Germanen nannten die leuchtende Brücke zwischen der Mitte der Welt (Midgard), der oberen Welt (Asgard) und der unteren Welt (Jotunheim) «Bivrost», der bebende Steg; wir nennen ihn Regenbogen .Jeden Sommer ist alles hingegeben an die Sonnenkräfte . Die Sonnwend- oder Johannifeuer mögen eine Antwort auf dieses Sommer-Sonnen-Licht gewesen sein . Wenn die Menschen tanzten und sangen, dann hoben sie mit den

Die Kunst des Brückenbauens

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uns heraus . Manchmal begegnen wir eben Menschen mit funkelnden Augen, Feuer der Sympathie oder Faszination werden entzündet . Novalis nennt das Auge «das Sprach-organ des Gefühls» .Es sind vor allem die Gemüts- und Gefühlskräfte die durch das Schauen angesprochen und verlebendigt werden .Der Vorgang des Schauens stiftet Gemeinsamkeit, des-halb ist er nicht denkbar ohne Liebe .Letztlich geht unsere Sehnsucht dahin, das Gottesge-heimnis zu schauen- Lasst uns Brücken bauen!

Während die anderen Wesen zur Erde hin blicken,gab er dem Menschen den aufrechten Gang und liess

ihn zum Himmel schauen und staunend hoch sein Gesicht zu den Sternen erheben .

OVID, Metamorphosen erstes BuchCorinne Mutzner

auflodernden Flammen ihre Seelen empor zum göttlichen Wesen, dessen Wohnstatt ihrem Erleben nach die äussere Sonne war . Dieses Wesen zog sich mit der Zeitenwende aus dem kosmischen Raum zurück und stieg zur Erde herab, da muss gesucht werden .Diesen Weg könne wir um Johanni beginnen, wenn das äussere Licht abzunehmen beginnt .Wir können auch eine Brücke bauen, indem wir die Sterne beobachten . Beispielsweise der Morgenstern als Inbegriff des Kommenden, während der Abendstern als Besänfti-ger den Tag beschliesst und Ruhe heraufruft . Man wusste lange nicht, dass es sich um die gleiche «Venus» handelt .Die Vorstellung, dass sich das «Obere» und das «Untere» gegenseitig entsprechen, hat wohl auch dazu geführt, dass man auf der Erde eine Spiegelung des Himmels ge-sucht hat . Viele Blumen haben Sterncharakter, und das menschliche Auge kann wie ein Stern leuchten .Martin Heidegger hat darauf aufmerksam gemacht, dass «Blitz» dasselbe ist wie «Blick» . Schaut uns jemand scharf an, dann sendet er gewissermassen Blitze auf uns . Und wenn wir uns in der Welt umschauen, dann blitzt es aus 37

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Was die Schule betrifft

Elterntag am 20. März 2010 Nur wenige Eltern, dafür fast alle Kollegiumsmitglieder trafen sich zu einem Weiterbildungstag mit Herrn Andre-as Schindler zu dem Thema: «Das Recht auf den eigenen Weg, unsere Begegnung mit dem Anderssein» . Das philo-sophische Thema regte Herrn Schindler und uns zum Nachdenken und Philosophieren an . Es ging um das Men-schenbild, das jeder Erziehende, Mutter oder Vater, Lehrer oder Therapeutin in sich trägt; es bildet die Grundlage der je eigenen Pädagogik: dorthin, jenem uns eigenen Men-schenbilde zu, erziehen wir unsere Kinder, unsere Schüle-rInnen . Da ist ein Satz von Simon Gfeller wichtig: Man kann einem Menschen nur helfen, wenn man ihm noch etwas Gutes zutraut . – Zutrauen, einander vertrauen sind wichtige Elemente der Erziehung, denn darauf kann sich Sicherheit bilden . Sicherheit und Vertrauen sind die emo-tionalen Grundlagen jeden Lernens . Zutrauen baut auf dem Verstehen dessen, was ihm Kinde liegt, als Einschrän-kung so gut wie als Ressource: «Nicht gegen den Fehler,

sondern für das Fehlende (erziehen)», sagt der Heilpäda-goge und Psychiater Paul Moor in seinem Lehrbuch . Herr Schindler verglich das Kind mit einem Baum: In den Wur-zeln liegen die Ressourcen, im Stamm helfen die Basis-funktionen stützen und tragen, in den Ästen entfalten sich die Fertigkeiten und Kompetenzen . Und: «Erziehung und Achtung vor dem Anderen» ist dem Professor für Heilpädagogik, Otto Speck, ein Anliegen . Und Emil E . Kobi, auch er ein Professor für Heilpädagogik, formu-lierte: «Der lernbehinderte Schüler hat einen Gegenpol im lehrbehinderten Lehrer .» – Also wissen wir, wo wir anfan-gen müssen: bei uns lehrbehinderten Lehrern, Erziehern selber!Wir danken Herrn Andreas Schindler herzlich für diesen Tag, an dem er uns feinsinnig und mit viel Humor auf un-seren eigenen Weg aufmerksam machte .

Edith Siegwart

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Was die Schule betrifft Das Theaterstück der 8. KlasseWarum sollen Schülerinnen und Schüler in diesem Alter ein Theaterstück aufführen?Alle, die mit Jugendlichen zu tun haben erfahren, dass sie in diesem Lebensabschnitt einen Umbruch erleben . Ihre Kindheit liegt hinter ihnen, und vor ihnen eine ungewisse Zukunft . Das Theaterspielen ist nun eine Möglichkeit, die ihnen erlaubt, sich in das Leben einer anderen Person hin-einzufühlen und damit am roten Faden einer Biographie Zuversicht für das eigene Leben zu entwickeln . In der diesjährigen achten Klasse lebten diese Fragen nach dem Leben stark . Vor allem ein Junge beschäftigte sich mit dem Problem von Gut und Böse . Die zunächst ein-fache Frage führte diesen Knaben zu weiteren: Wer bin ich eigentlich? Bin ich ein anderer Mensch, weil ich «be-sondere Bedürfnisse» habe? Wie ist es mit meiner Ge-schlechtlichkeit und wie gehe ich damit um? Im Umfeld konnte man spüren, wie diese urmenschlichen Fragen diesen jungen Menschen bewegten, ihn unzu-gänglich und schlecht gelaunt erscheinen liessen . Daran

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hatten wohl oder übel auch seine Klassenkammeraden und Kameradinnen teil und wurden gleichzeitig in dieses «Sich in Fragestellen» mit einbezogen .Die Aufgabe war es nun, dieses Thema so aufzugreifen, dass die Schüler und Schülerinnen sich in einem Spiel da-mit auseinandersetzen konnten . Im norwegischen Mär-chen Peer Gynt finden sich diese Lebensfragen . Gleichzeitig mussten wir eine Lösung finden, wie die Ju-gendlichen auf der Bühne auftreten konnten, ohne sich selber zu exponieren . In der Form des Stehpuppenthea-ters konnten wir diese Schwierigkeit umgehen: Die Schü-ler und Schülerinnen standen zwar auf der Bühne, aber es waren nur die Puppen beleuchtet . Die lange Probezeit über drei Monate war für alle Beteilig-ten ein schönes Erlebnis, weil eine dauernde Steigerung darin lag: In der ersten Zeit wurde der ursprüngliche Text von Henrik Ibsen adaptiert und dann von allen Mitwir-

kenden immer wieder verändert und an die Situation an-gepasst . Auch war die Rollenverteilung noch nicht fest, so konnte jeder einmal in die Hauptrolle schlüpfen .Von Woche zu Woche kamen neue Elemente dazu: die ersten Requisiten, die Hintergrundbühne, die Sprecherin und schliesslich die Musik . Ganz bewusst umrahmten wir als Erwachsene die Schü-leraufführung mit möglichst «professionellen» Mitteln . Die Schüler und Schülerinnen sollten sich eingebettet füh-len und aus dieser Sicherheit heraus ihre Fähigkeiten zei-gen können . Am Schluss all unserer Bemühungen waren wir erschüt-tert, welchen Weg die Jugendlichen mit dem anspruchs-vollen Inhalt dieses Theaterstückes zurückgelegt hatten .

Ueli Halter

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Das Achtklass-Spiel von Peer GyntDie achte Klasse von Herrn Halter lud Ende April zu ihrem grossen Theaterspiel Peer Gynt ein . Die SchauspielerInnen traten für einmal nicht selber auf die Bühne, sondern sie nahmen sich ganz zurück, um trotzdem voll präsent zu sein: sie führten grosse Puppen, welche die Personen des Spiel darstellten, und verliehen ihnen durch Bewegungen und Gebärden Leben . Die Geschichte des Peer Gynt ist die Geschichte eines Menschen, der scheinbar im Leben mit Leichtigkeit immer gewinnt, zuletzt aber doch sich selber nur durch eine intensive Auseinandersetzung mit seinem Leben, seinen Aufgaben und seinem Schicksal finden kann . Sein Schicksal, das bedeutet für Peer immer auch die Auseinandersetzung mit Gut und Böse .– Einen sinn-vollen Weg im eigenen Leben forschend zu suchen und zu finden ist ganz sicher ein Thema für Jugendliche, die mit-ten in der Pubertät stehen; so war das Spiel mit seinem Thema für die PuppenspielerInnen sicher passend . Sie brachten sich einfühlsam und hoch konzentriert in das Spiel ein .

Die Musik von Edvard Grieg wurde von einem regel-rechten Orchester gespielt: das klang mal mächtig, voll, dann wieder zart, aber immer sehr berührend . Welch ei-nen Unterschied zu einer Klangkonserve echt gespielte Musik doch bringt!Die Bühnenbilder wurden im Hintergrund der Puppen-bühne auf eine Leinwand projeziert und trugen viel bei zur Vermittlung der wechselnden Stimmungen des Geschehens . Das Geschehen auf der Bühne faszinierte auch unsere anderen Schüler und Schülerinnen als Zuschauende, kam es zwar wie ein Märchen daher und hatte doch so viel mit realen, in-neren und äusseren Vorgängen zu tun . Wir alle, Erwachsene wie Kinder, danken den AchtklässlerInnen, ihrem Lehrer, den MusikerInnen und allen weiteren Betei-ligten herzlich für die eindrückliche Begegnung mit diesem Werk .

Edith Siegwart 41

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Informationen aus dem Elternforum

an der Jahresversammlung

Wir trafen uns auch im letzten Jahr zu Sitzungen, einem Ausflug und einem Nachtessen . Wir besprachen die Mit-hilfe am Tag der offenen Tür und des Sommerfestes . Wir diskutierten und informierten uns über die verschiedenen Formen der Vormundschaft, Ferieninseln, Begleiteraus-weise und andere Anliegen, die sich im Zusammenleben mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen ergeben . Das Elternforum sieht sich als Plattform des Austausches, sei es um die Schule durch Mithilfe zu unterstützen, aber auch als Sprachrohr, was uns rund um unsere Kinder be-wegt wie zum Beispiel die Diskussion über einen heilpä-dagogischen Lehrplan; die Schwierigkeit, mit Stillschwei-gen umzugehen, wenn es um die Trennung von

Lehrpersonen geht, aber auch dass wir uns eine Elternver-tretung im Vorstand wünschen, die mit uns als Elternfo-rum im Kontakt steht .Damit das Elternforum aktiv bleiben kann, brauchen wir die Mithilfe der Lehrerinnen und Lehrer im Ansprechen neuer Eltern . Ich möchte schliessen mit dem Satz, der im Amtlichen Schulblatt vom April 2010 steht: «Es gibt sie überall im Kanton Bern; Schulen, die sich zusammen mit den Schü-lerInnen und deren Eltern erfolgreich weiterentwickeln .»

für das ElternforumSonja Gsell-Faesser

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Praktikantin an der

Christophorus Schule

Wir eröffnen eine neue Rubrik und bitten unsere Praktikantinnen und Praktikanten zu Wort! Hier der erste Beitrag von Manuela Schneider:Praktikantin an der Christophorus Schule BernIch bin seit bald zwei Jahren Praktikantin an der Christo-phorus Schule Bern . Ich erlebe jeden Tag so schöne Situa-tionen mit den Kindern, dass ich mich nicht für ein Thema entscheiden konnte . Faszinierend finde ich, wenn man mit der Zeit feststellen kann, was für Fortschritte die Kin-der machen . Auch wenn man manche Dinge lange, Tag für Tag üben muss . Das macht mir sehr Freude . Die beson-dere Wärme und Herzlichkeit, die mir die Kinder jeden Tag schenken und das grosse Vertrauen berühren mich immer wieder! Auch wenn man vielleicht nicht einen so guten Tag hat, wird man schnell aufgemuntert und man hat schnell wieder ein Lächeln auf den Lippen . Die Kinder von gross bis klein sind mir sehr an mein Herz gewachsen . Ich habe meinen Traumberuf gefunden, und ich werde die Zeit in der Christophorus Schule Bern immer in Erinne-rung behalten . Merci für die erfahrungsreiche Zeit!

Manuela Schneider 43

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Rückblick Sommerfest 2010

Am 26 . Juni fand unser diesjähriges Sommerfest statt . Wir durften bei sonnigem und warmem Wetter einen wun-derschönen Nachmittag verbringen . Es war ein fröhliches und lebendiges Fest mit vielen Aktivitäten und viel Spass (besonders beim Fussballturnier) . Zudem kam es wieder zu vielen schönen Begegnungen zwischen Jung und Alt . An dieser Stelle bedanken wir uns im Namen der ganzen Schule herzlich bei allen Gästen, dem Elternforum, das uns wiederum tatkräftig unterstützt hat und bei allen an-deren Helfern, die uns vor, während und nach dem Fest geholfen haben . Ihnen allen ein herzliches Dankeschön!

Das «Kaleidoskop-Team»

Wir danken Herzlich

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Datenvorschau Stand August 2010

Michaeli Donnerstag 23 .09 .10Herbstferien / Schulschluss Freitag 24 .9 .10 11 .00 UhrSchulbeginn Montag 18 .10 .10Elternkaffee Montag 18 .10 .10 9 .00-11 .00 UhrElternforum Ausflug (Hallenbad) Sonntag 31 .10 .10 13 .30-17 .00 Uhr St. Martin mit den Eltern Mittwoch 10 .11 .10 18 .00 UhrZibelemärit / Schulschluss Montag 22 .11 .10 11 .00 UhrElternforum Mittwoch 24 .11 .10 19 .00 UhrAdventsgärtli Montag 29 .11 .10Samichlaus Montag 06 .12 .10Paradeisspiel Weihnachtsspiel Mittwoch 22 .12 .10 öffentliche AufführungWeihnachtsspiel Mittwoch 22 .12 .10 09 .15 Uhr SchülerInnen Aufführungöffentliche Quartalsfeier Freitag 24 .12 .10 9 .15 UhrWeihnachtsferien / Schulschluss Freitag 24 .12 .10 11 .00 UhrSchulbeginn Montag 10 .1 .2011 Elternkaffee Montag 10 .1 .2011 9 .00-11 .00 UhrDrei Könige Donnerstag 13 .1 .2011Elternforum Mittwoch 19 .1 .2011 19 .00 UhrSportferien / Schulschluss Freitag 04 .2 .2011 11 .00 UhrSchulbeginn Montag 14 .2 .2011 Fasnacht Donnerstag 10 .3 .2011 48

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Ferien 2010Herbstferien Freitagmittag 24 .09 .2010 — Montag 18 .10 .2010Winterferien Freitagmittag 24 .12 .2010 — Montag 10 .01 .2011

Ferien 2011Sportwoche Freitagmittag 04 .02 .2011 — Montag 14 .02 .2011Frühlingsferien Freitagmittag 01 .04 .2011 — Dienstag 26 .04 .2011Auffahrt Mittwochmittag 01 .06 .2011 — Montag 06 .06 .2011Pfingsten Freitagnachmittag,

16 Uhr10 .06 .2011 — Dienstag 14 .06 .2011

Sommerferien Freitagmittag 08 .07 .2011 — Montag 15 .08 .2011Herbstferien Freitagmittag 23 .09 .2011 — Montag 17 .10 .2011Winterferien Freitagmittag 23 .12 .2011 — Montag 09 .01 .2012

Die Daten enthalten den letzten und ersten Schultag .Schulschluss am letzten Schultag: Mittag 11 Uhr .

Feriendaten 2010/11

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Redaktion: Susanna Allemann, Edith Siegwart, Johannes Zimmermann, Corinne MutznerErscheinungsweise: 3 × jährlichKontakt: KaleidoskopteamChristophorus Schule Bern Wegmühlegässli 1033065 BolligenTel: 031 351 53 94 E-Mail: kaleidoskop@christophorus-schule .chKaleidoskop im Internet unter: www .christophorus-schule .chPC-Konto 30-27689-4Redaktionsschluss Nr. 44: 01. November 2010

Impressum

www.fsc.org Zert.-Nr. IMO-COC-028712© 1996 Forest Stewardship Council

Produktgruppe aus vorbildlicher Wald-wirtschaft und anderer kontrollierter Herkunft

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Text

Möchten Sie weitere Informationen?Mit untenstehendem Talon können Sie weitere Informationen anfordern .

" bitte abtrennen und in Couvert C 6 / 5 mit Sichtfenster frankiert senden

Christophorus Schule BernWegmühlegässli 1033065 Bolligen

Ich möchte folgende Unterlagen der Christophorus-Schule Bern:

Jahresbericht und Kaleidoskop und über alle Veranstaltungen informiert werden

Statuten und die Beitrittserklärung des Vereins Schulprospekt Leitbild Pädagogisches Konzept Ich wünsche ein Gespräch, bitte rufen Sie mich an .

Name

Vorname

Strasse

PLZ und Wohnort

Telefon

E-Mail

Datum

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