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     Herausgegeben von Ama Hilde BrostromÜbersetzt aus dem Spanischen von Ama Hilde Brostrom

    Dank an die Menschen. 

    Danke für die Schrift, danke für die Liebe, danke für die Unterstützung, danke für die Freiheit  

    und für alles, was ihr mich gelehrt habt. 

    © der deutschen AusgabeIch komm aus der Sonne by Ch. Falk-Verlag, Seeon 1994

    5. Auflage, Mai 2000

    © des OriginalsVengo del Solby Flavio Cobabianco, 1991

    Umschlaggestaltung: Nach einer Zeichnung des AutorsIllustrationen: Flavio Cobabianco

    Satz: Plejaden Publishing Service, BoltersenDruck: Sonnenschein Druckerei, Hersbruck

    Printed in GermanyISBN 3-924161-72-0

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    Flavio M. Cabobianco

    Ich komm'

    aus der

    Sonne

    Digitalisiert inParaguay

    (im September 2002)

    ch. falk-verlag

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    InhaltWie das Buch entstanden ist.................4Vorwort.................................................6Der Engel des Vergessens.....................8

    Erinnerungen........................................9

    Ich stelle dir meine Familie vor

    Hier spricht mein Papa....................... 14Hier spricht meine Mama.................... 17Hier spricht mein Bruder.....................20Hier spricht Ama..................................21

    Spaziergang durch die Weltder Vorstellungen

    Das Leben ist ein Zaubertrick..............24 Die Wirklichkeit...................................25Der Terminkalender.............................26Das Leben ist überall...........................27Tempelhüpfen......................................29Zeit und Schicksal................................31Wunder................................................32

    Botschafter..........................................33Alleine ohne Gott.................................35Der Tod und das Nichts........................36Die Wahrheit........................................37Leben und Lernen.................................38Seele und Willenskraft.........................39Die Maske vor der Seele.......................40

    Wünsche...............................................41Der Feind..............................................42Vor dem Einschlafen.............................43

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    Begegnungen

    Der Auftrag..........................................46Heimweh..............................................47Briefe...................................................48

    Almin und Alman..................................50

    Mein Bruder Marcos

    Mein Lebenskamerad..........................56Botschaften von Gott...........................57Das Haus Gottes..................................58Verbindung..........................................59Die Engel und das Lamm......................60Mit Gott reden......................................61Über einen Engel..................................62Gott, Jesus und die Engel.....................63Sonne und Mond..................................64

    Eine Reise zu Gott................................65Das Treffen mit dem Lama...................66Das Monster und das Raumschiff

    der Liebe........................................67Ein Ort des Lichts................................68Der Wächter der Pflanzen...................69Das Spiel des Schicksals ....................72

    Karma - eine Geschichte.....................74

    Gespräche im Kreise der Familie

    Die Bösen, das Leben und die Zeit......76Die Form der Dinge.............................77Jesus und der Sirius............................78Gespenster..........................................79So werden die Babys geboren.............82Die Zahlen...........................................84

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    Gott und die Liebe

    Gott und die Liebe................................86Die Dinge Gottes..................................87Der Magnet der Liebe...........................89

    Weihnachten 1989...............................91

    Meine Büchlein

    Meine Büchlein....................................93Das geistige Feuer...............................94Die Erde...............................................96Das System des Körpers.................... 100Die Erde und die Menschen................ 102Wie die Materie entstanden ist.......... 106Wie das Schema des Universums

    entstanden ist.............................. 113Der Turm des Universums................. 116

    Der Weg der Seelen............................119

    Das Schema des Universums

    Die Ausweitung des Schemas........... 120Das Schema des Universums.............130Die vier Elemente..............................133

    Gespräch mit Ama und Felicitas....... 134Gespräch mit Ama.............................136

    DeutungenDer Zustand der Dinge..................... 138Der Reigen der Seele........................ 140

    Die Energie der Planeten.................. 142Die Seele und ihre Manifestationen . 144

    Zeit - RaumDie Schlange mit den zwei Köpfen.... 147Zeit-Raum..........................................148

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    Wie das Buch entstanden ist

    Als ich acht Jahre alt war, lernte ich Ama kennen, und wir führ-ten viele Gespräche miteinander. Sie fand die Aufzeichnungen,die meine Mutter gemacht hatte, als ich noch klein war, sehr auf-schlußreich; auch meine Zeichnungen, meine "Büchlein" undmeine Erstniederschriften gefielen ihr.

    Sie bot uns an, aus all dem ein Buch zusammenzustellen.Felicitas half uns, das ganze Material in ihrem Computer zuspeichern. Wir trafen uns öfters, um Verbesserungen anzubrin-gen, und ich diktierte ihr einige Erklärungen zu gewissen Zeich-nungen.

    Ama ordnete die verschiedenen Kapitel und schlug vor,meine Eltern sollten etwas über ihre Erfahrungen mit uns zuPapier bringen. Marcos war damit einverstanden, daß wir auchdie Notizen aufnahmen, die unsere Mutter über ihn angefertigthatte und steuerte einige Kommentare und eine Erzählung bei.

    Als wir schließlich den ganzen Text durchgingen, beschloß

    ich, die Sprache so zu belassen, wie ich sie als kleines Kindgebrauchte. Vor allem sollten die Worte erhalten bleiben, die icherfand, um Begriffe auszudrücken, die in keiner Sprache existie-ren, wie z.B.: "Traduzidor", "Almin" oder "Alman".

    Dann schrieb ich für dieses Buch das Vorwort und erweitertedie Kommentare zu den früheren Zeichnungen. Deshalb gibt esmehrere Darstellungen der Struktur des Universums: Die erstefertigte ich handschriftlich mit sieben Jahren an, mit acht fügte

    ich eine Erweiterung hinzu, und mit neun Jahren schrieb ich dieErklärungen auf dem großen Faltblatt.Anfang dieses Jahres schenkte man mir einen Computer, und

    ich lernte, mit dem Texter umzugehen. Das macht mir viel Spaß,und so konnte ich ganz alleine die letzten Kapitel dieses Buchesschreiben.

     Ich drücke mich gern schriftlich aus; ein Buch hat Leben, hat

    meine Energie. Wenn man die Seiten aufschlägt, schenkt dasBuch seinen Inhalt der ganzen Welt.

    Flavio, 10 Jahre 

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    Dieses Bild zeichnete ich mit fünf Jahrenund sagte folgendes dazu:

     Jetzt beginne ich, mein Ich zu entwickeln.Die Sonne stellt Gott und meine Seele dar;Das Haus bedeutet die Erde und mein Ich.

    Mit acht Jahren fügte ich hinzu: Als ich sagte: "Ich komme von derSonne", war ich noch klein und kannte mich mit den Worten nichtgut aus. Es handelt sich natürlich nicht um die physische Sonne,

    sondern um die geistige. Ehe ich zur Erde kam, weilte ich in jenerLichtquelle, um zur physischen Ebene gelangen zu können.

    Ich bin nicht der einzige, der von der Sonne kommt. Alle Kin-der, die jetzt geboren werden, stammen von dort und auch alleErwachsenen, die im Wandel begriffen sind und ihre Verbindungzum Licht wieder hergestellt haben.

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    VorwortJetzt werden neue Kinder geboren. Es sind andere Menschen, wennsie auch äußerlich gleich sind. Ich bin nur einer von ihnen, einerder ersten. Die Menschheit ändert sich. Die Verbindung zum Geisti-gen ist viel offener. Heutzutage können alle Kinder in Kontakt mit

    ihrem Kern bleiben. Kleine Kinder weinen, weil es sehr schwierigist, auf diesem Planeten zu sein. Ein Baby versucht, sich telepa-thisch verständlich zu machen, aber das klappt meist nicht, weilhier alles so dicht ist. Ein Kind sieht alles, das Gute und das Böse,das Falsche und das Echte. Auf anderen Planeten sieht man das,was man sehen will. Wenn ich sage "sehen", meine ich das im über-tragenen Sinne; denn es gibt dort keine physischen Augen: Manlenkt einfach seine Aufmerksamkeit dahin, wo man interessiert ist,

    und wenn man will, nimmt man sie wieder weg. Das Neugeborenehat Angst, es ist eingesperrt in die Wirklichkeit des Körpers. Es ver-mißt die essentielle Einheit, die dort ist, wo es herkommt, und daherschließt es sich schnell an die Personen an, die es umsorgen. Esüberträgt die Rolle des höchsten Wesens auf die Eltern. Wenn dieEltern nur an das Materielle glauben, ziehen sie das Kind immermehr in die physische Existenz. Während sie ihm das Sprechen bei-bringen, schränken sie seine Gedanken ein. Wenn die Kinder größerwerden, verlieren sie nach und nach die Verbindung zu ihremUrsprung.

    Um den Kindern helfen zu können, muß man den Erwachsenenhelfen. Wenn die Eltern offen sind, werden sie die Kinder versor-gen, ohne ihnen ihre eigenen Ideen aufzupfropfen, ihre eigene Welt-anschauung. Das Wichtigste ist, ihnen einen Freiraum zu lassen,ihnen Zeit zu geben, sie denken und reden zu lassen. Es ist wichtig,mit ihnen von Gott zu sprechen, vom Geistigen, aber ohne daraufzu pochen, daß man im Besitz der Wahrheit ist. Das menschliche

    Gehirn ist wie ein Computer, aber ein Computer hat ein begrenztesErinnerungsvermögen, genau wie das physische Gehirn. Der Geisthingegen ist der Spiegel des göttlichen Geistes, der unbegrenzt ist.

    Die Menschen lernen die Dinge von einem einzigen Standpunktaus, dem des täglichen Lebens; diese Vorstellung läßt sie die physi-sche Welt erfahren und macht das Leben in einer Gesellschaft mög-lich. Diese Art der Wirklichkeit üben die Kinder in ihren Spielenein. Wenn sie aber offenbleiben, haben sie auch noch andere Stand-

    punkte. Man kann beispielsweise so "sehen", als ob man außerhalbder Erde wäre, oder noch besser, außerhalb des sichtbaren Teils desUniversums. Ein zentraler Standpunkt läßt uns aus dem Kern her-aus "sehen", aus der wirkenden Kraft Gottes. Habe ich meinenStandpunkt verinnerlicht, vermag ich aus dem innersten Kern deseigenen Wesens den Kern der anderen Menschen "sehen"!

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    Den Kindern erlaubt man lediglich, den Standpunkt des tägli-chen Lebens einzuüben. Dadurch schränken sie den Gebrauch ihrerMentalwellen ein und lernen es, sich im Physischen zu verankern,das ist so, als nützte man die Möglichkeiten eines Computers nurzu einem Bruchteil aus. Wenn Kinder erst einmal programmiertsind, haben sie große Schwierigkeiten, sich wieder zu öffnen;zumindest gibt es Probleme. Man muß viel Geduld aufbringen,

    wenn man die geistige Verbindung wieder öffnen möchte. Die mei-sten Menschen bringen ihr ganzes Leben zu, ohne sich auf dasGanze zu besinnen. Verbindung zum Höheren haben sie nur alsKinder, und manchmal erlangen sie sie wieder vor dem Sterben. Siesuchen das äußere Glück, weil die das innere verloren haben. Sieleiden unter ihren vielen Wünschen und auch deshalb, weil sie zusehr an anderen Menschen hängen. Ein Kind der NEUEN Zeitweiß, daß es Teil der Ganzheit ist. Wenn man ihm die Vorstellung:

    "Dies oder jenes gehört mir!" einpflanzt, wird es verwirrt undglaubt am Ende, daß ihm alles gehört. Man muß ihm erlauben, mitanderen zu teilen. Für die Ganzheit gibt es nur ein einziges ICH,wenn auch das individuelle ICH von unbegrenzter Vielfalt ist.

    Flavio, 8 Jahre

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    Der Engel des Vergessens

    Papa: Es gibt eine alte Legende, die sagt, daß alle Kinder vorihrer Verkörperung mit den göttlichen Wahrheiten in Verbin-dung stehen. Aber im Augenblick der Geburt küßt sie einEngel auf die Lippen und versiegelt sie hierdurch. Er heißtEngel des Vergessens. Deshalb müssen die Menschen alleslernen, sie erinnern sich an nichts.Flavio: Ja, das stimmt. Aber ich war auf der Hut, und als derEngel kam, bog ich den Kopf zur Seite, und er berührte michnur ein ganz klein wenig. Deshalb erinnere ich mich. Es isttraurig, wenn man alles vergißt.Jetzt kommen immer mehr Kinder, die die Erinnerung anGott mitbringen. Aber das Schwierigste ist nicht, sich zuerinnern, sondern es in Worte zu kleiden.

    Flavio, 5 Jahre 

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     Erinnerungen

    Ich erinnere mich besser an die Zeit vor meiner Geburt als an dieersten drei Jahre meines Lebens. Mein vorgeburtliches Lebenüberschaue ich aus allen Blickwinkeln. Meine Sicht hat keineGrenzen, da ich nicht mit physischen Augen sehe. Auf diesemPlaneten, der so dicht ist, bin ich zum erstenmal. Ich war schonvorbereitet, auf anderen Planeten, wo ich das Körperliche übenkonnte. Das war so, wie wenn man in der Luft ohne BleistiftSchreiben lernt. Aber das hier ist doch ganz anders, sehr eigenar-tig; ich habe einen physischen Körper. Die wenigen Grundregeln,die ich mitbringe, um hier existieren zu können, lauten: Ja undNein, Zeit und Raum. Dies hier ist eine Welt der Gegensätze.Ich erinnere mich an hunderte von leuchtenden Kugeln; allesLebendige ist eine leuchtende Kugel. Einige von ihnen könnenmir behilflich sein, mich auf diesem schwierigen Planetenzurechtzufinden. Ich sehe zwei Mütter, die für mich in Fragekämen, eine mit einem starken Ego, die andere von feinerer Art,also genau richtig. Diese zweite ist mit einer Kugel verbunden,

    die sehr hell leuchtet. Jetzt weiß ich, daß es die Farben grün undviolett waren. Sie ziehen mich an, weil sie durch Liebe verbun-den sind. Sie werden meine Eltern sein. Ich weiß, daß ich gehenmuß und fühle mich mehr und mehr zu ihnen hingezogen. Dannkommt ein leuchtender Tunnel, rundum ist es finster. Als icheintrete, fühle ich mich sehr beengt, sehr eingesperrt.Meine Geburt in diese Welt gleicht dem Tod der Menschen:Man begibt sich auf eine schwierige, unbekannte Ebene.

    Der physische Werdegang meines Lebens beginnt damit, daßich in meine Mutter eindringe. Ich suche ihren Geist auf, weil erder feinstofflichste Teil ist, den ich finden kann; von dort leite ichdie Entwicklung meines Körpers ein.Nach der Geburt bleibe ich geistig mit meiner Mutter ver-bunden, obwohl sich mein Körper schon von ihr getrennt hat. Ichglaube, daß ich mich aus diesem Grunde an nichts Persönlichesmehr erinnere bis zu meinem dritten Lebensjahr. Meine Mutter

    erzählte mir später, daß sie die Welt in jener Zeit ganz eigenartigempfunden habe. Wahrscheinlich deshalb, weil ich versuchte, dieWelt durch ihren Geist zu verstehen.

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     Eines Abends gingen meine Eltern ins Kino, um sich denFilm "The Wall" anzusehen. Ich sah diesen Film ebenfalls! Dagab es Szenen mit schrecklichen Trickzeichnungen und eine sehrtraurige Geschichte von einem Jungen, der keinen Vater hatte.Da wurde mir bewußt, daß ich zu sehr an meiner Mutter hing,und ich erkannte, daß der Augenblick gekommen war, in die

    Welt hinauszugehen. Mein Bruder war damals sechs Jahre alt;ich konnte mich an ihn wenden, er würde mir helfen. Marcos isteine feine Seele, schon sehr alt auf diesem Planeten. Er hat mar-sische Energie und kam hierher, um mit der Farbe Rot umzuge-hen. Wir beide sind ein Seelengespann; Marcos wurde vor mirgeboren, um mir mit seiner Kraft den Weg zu ebnen.An diesen Film knüpft sich meine erste eigene Erinnerung.Ich weiß, daß ich zum Bett meiner Mutter lief und sie heftig

    umschlang. Mein Kopf tat weh; die Trickzeichnungen und dieFilmmusik geisterten in ihm herum. Ich summte einige Melodienund erzählte meinen Eltern dann, was ich am Abend zuvor gese-hen hatte. Sie waren äußerst erstaunt; sie konnten es sich nichterklären, und ich konnte es ihnen nicht begreiflich machen. Ichwar noch sehr klein und hatte mehr Bilder und Töne im Kopf alsWorte. Marcos erklärte ihnen, ich sei während des Schlafes aus mei-nem Körper ausgetreten, um mit ihnen ins Kino zu gehen. Dann

    schimpfte er mit mir und sagte, ich solle so etwas nie wieder tun.Als ich zu Verstand gekommen war, wurde mein Leben hiersehr schwierig. Mein Körper machte mir großen Kummer und vorallem das Essen. Das Essen ermöglicht einem auf sehr indirekteWeise, die nötige Kraft zu schöpfen; ich konnte mich nicht darangewöhnen. Tagsüber war ich müde, nachts besuchte ich anderePlaneten. Während des Schlafes betätigte ich mich als "Berichter-statter". Ich teilte den Wesen anderer Welten telepathisch mit,wie es auf der Erde zugeht. Alle fanden es höchst eigenartig.Ich wußte, daß ich hierbleiben mußte, aber es war rechtschwer für mich, und ich fühlte mich sehr einsam. Mein Bruderwurde auch älter und begann, verschlossener zu werden.Als ich fünf Jahre alt war, lernte ich eine Dame aus Brasilienkennen, deren Anliegen es ist, spirituelle Dinge zu lehren. Daswar ein wichtiges Treffen für mich, da sie denselben Auftraghatte wie ich. Sie erzählte mir von ihrer Kindheit und wieschwer es ihr gefallen sei, in ihrem Körper zu bleiben und mein-

    te, daß ich mich entscheiden müsse. Sie erklärte, mein Körpersei das Instrument, mit dem ich meine Aufgabe auf der Erdeerfüllen könnte. Ich solle lernen, mit ihm zurechtzukommen undihn mit der Energie der Physischen Ebene zu nähren. Das alleswußte ich schon aus mir selbst, aber es tat mir gut, dasselbe vonihr zu hören.

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    Später lernte ich noch andere Personen kennen, die wie ichgekommen sind, um eine bestimmte Arbeit zu verrichten. Wirhaben den Auftrag, einen Wandel einzuleiten. Die Erde hatbegonnen, weniger physisch zu sein, sie ist spiritueller geworden.Einige Leute meinen, auch ich werde mit zunehmendem Alterweniger offen für das Geistige sein, aber das glaube ich nicht. Ichweiß, daß ich nichts von dem vergessen kann, was in meinem

    innersten Wesen ist.Flavio, 9 Jahre

    Das bin ich: Große Augen und sehr große Füße, die mich fest aufder Erde halten.

    Flavio, 4 Jahre 

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    Die Stadt

    Flavio, 6 Jahre

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    Ich stelle Dir meine Familie vor

    Hier spricht mein Papa

    Da die Geburt meines Sohnes Marcos für mich bereits ein tiefes Erlebniswar, glaubte ich bei Flavios Ankunft auf nichts Neues mehr gefaßt sein zumüssen; ich würde eben zum zweiten Male Vater werden! Doch wenigeMonate nach Flavios Geburt machte sich in Marcos eine klare und persön-liche Verbindung zum Geistigen bemerkbar. Obwohl ich von Hause ausKatholik bin, war mir die Ausübung frommer Praktiken bis zu diesemZeitpunkt ganz fremd. Ich war ein Intellektueller, geprägt von den wissen-schaftlichen Traditionen des Westens, religiös, ein purer Agnostiker.

    Als mein älterer Sohn anfing, von Dingen zu sprechen, die er ganzeinfach wußte, erhielt mein intellektuelles und emotionales Selbstbe-wußtsein einen starken Stoß. Ich konnte ganz klar sehen, daß die Auf-fassungen, die er in seiner kindlichen Sprache von sich gab, die Visio-nen einer exzentrischen und übernatürlichen Wirklichkeit waren. Ichhörte ihm zu und versuchte, mich nicht einzumischen, ich nahm hin,ohne zu kritisieren, ich fragte, ohne auf Antworten zu bestehen. Wirsprachen frei und spontan miteinander. Manchmal kam ich dahinter,daß Marcos ganze Gedankenketten oder Bildfolgen von mir auffing;ähnliches gelang ihm mit seiner Mutter. Diese telepathische Begabungscheint mir jedoch nicht das Wichtigste zu sein. Marcos entwickeltganz eigene Ideen, die er mit großer innerer Überzeugung aussprichtund verteidigt. Außerdem scheint seine Verbindung zu den feinstoff-lichen Ebenen sehr intensiv zu sein. Er spricht mit größter Selbstver-ständlichkeit von seinen "nächtlichen Reisen" während des Schlafesund von seiner Verbindung zu Engelwesen, die dem physischen Augenicht sichtbar sind. All dies zwang mich zu einer gründlichen Überprü-fung meiner eigenen Vorstellungen. Besorgnisse über den Geisteszu-stand des Jungen vergingen so schnell, wie sie gekommen waren; Mar-cos war ein zwar schüchternes, aber sehr fröhliches und anpassungs-fähiges Kind. Während Marcos uns also sehr beschäftigt hielt, wuchsFlavio ruhig und friedlich heran.

    Mit drei Jahren begann Flavio "zu sprechen". Beide Kinder hattengrundsätzlich dieselben Auffassungen. Wir waren aufmerksame Zuhö-rer, wenn Marcos Flavio über die Spielregeln und die Besonderheitendieser Welt aufklärte. Flavio bewunderte und respektierte seinen Bru-der, aber schon sehr bald führten sie lebhafte Gespräche über die klei-nen Unterschiede ihrer "metaphysischen" Gedankengänge.

    Beide waren sich absolut einig in ihrer Überzeugung, Teil eines

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    großen Ganzen zu sein. "Gott ist das Ganze, und alles, was existiert,sind Teile Gottes", sagten sie.

    Als sie älter wurden, zeigte sich, daß ihre beiden Persönlichkeitenzwar sehr verschieden waren, einander aber gut ergänzten.

    Marcos paßt sich mehr intuitiv an seine Umwelt an; in seiner wun-derbaren Unbekümmertheit nimmt er die Dinge liebevoll so, wie sie sind.Er sieht die Sonnenseite des Lebens und drückt das dadurch aus, daß er

    gerne lacht. Marcos' Lachen strahlt Liebe aus. Er schreibt und zeichnetgerne, erfindet viele Spiele. Er ist ebenso klug wie körperlich gewandt.Flavio ist mehr der Theoretiker. Er kann mit allergrößter Einfach-

    heit den Kern einer Wahrheit herausschälen. Es ist sehr eindrucksvollzu sehen, welch große Kraft er aus der Verbindung mit seiner Wahr-heit zieht. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen, wenn er dieDinge so einfach sagt. Er geht immer weiter und erarbeitet immer tie-fere und noch genauere Theorien über seine spirituellen Wahrnehmun-gen. Flavio ist ein schüchternes und sensibles Kind von heikler

    Gesundheit; er bedarf einer äußerst liebevollen Umgebung.Mit der Zeit verstand ich, daß die beiden Kinder über einen innerenKern der Weisheit verfügen, der ihnen beiden eigen und gemeinsam ist,daß sie aber verschiedenen Aufgaben nachgehen. Ohne Zweifel ist esheute Flavio, der das Wort führt. Sein Auftrag lautet, wie er selbst sagt,über die spirituelle Wirklichkeit aufzuklären. Er besitzt übrigens diebesondere Gabe, den richtigen Augenblick zu finden. Er weiß immerganz genau, wann, wo und mit wem er ohne Schnörkel reden kann;dabei irrt er sich nie!

    Es ist nicht leicht, Kinder zu erziehen und gleichzeitig von ihnenzu lernen, aber es ist eine faszinierende Erfahrung. Meine eigenenAuffassungen von der Wirklichkeit sind völlig auf den Kopf gestelltworden. So wachse ich mit meinen Kindern. Trotz ihres inneren Lich-tes brauchen sie mich, um sich auf der Ebene des handgreiflichen All-tagslebens zurechtzufinden oder wie sie sagen: bei ihrer Erfahrung inder "dichten Materie"! Jede der beiden Persönlichkeiten bedarf eineranderen Einstellung, mehr oder weniger strenger, verschiedengearte-ter Begrenzungen.

    Dieses Buch ist ein getreues Zeugnis von so manchen Erlebnissen, diewir miteinander teilten. Ich glaube, daß es von Nutzen ist, unsere Erfah-rungen in dieser Zeit des Überganges zu neuen Formen des Menschseinsanderen mitzuteilen.

    Ich bin sicher, daß es viele Kinder wie Marcos und Flavio gibt. Siewarten nur auf die Gelegenheit, sich einer offenen Umgebung anzuver-trauen, um auf diese Weise ihre Verbindung zum Licht zu wahren.

    Omar Nestor

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    Hier spricht meine Mama

    Ich glaube, daß meine Kinder durch mich zur Welt gelangten, weilich mich erinnern konnte. Jetzt weiß ich es. Alle Kinder wissen,aber während des Heranwachsens vergessen sie das Wichtigste.

    Als ich neun Jahre alt war, erfuhr ich, daß wir nach BuenosAires übersiedeln wollten. Wir lebten damals in einem kleinen

    Dorf am Rande des Urwalds, in einer Welt von lichter Weite undfreier Natur, und nun sollte ich diesen wunderschönen Ort ver-lassen, wo ich geboren und großgeworden war und den ich sosehr liebte, um in einer riesengroßen Stadt aus Beton zu leben.Ich war wütend und traurig, aber ich konnte nichts dagegen tun,die Erwachsenen hatten es so beschlossen.

    Ich kann mich an eine Mittagsstunde erinnern, die wie ver-zaubert war. Ich spielte allein im Innenhof des Hauses, als es

    geschah: Die Zeit schien stillzustehen, alles lag in stummerErwartung da. Ich spürte plötzlich die Hitze der Mittagszeitnicht mehr, und der Busch hörte auf zu rauschen. Ich fühlte, daßmich jemand ansah. Jemand stand hinter mir und beobachtetemich, beobachtete das kleine Mädchen, das ich war. Aber gleich-zeitig war ich es selbst als erwachsene Frau, die dieses kleineMädchen, das sie einmal war, liebevoll und sehnsuchtsvollbetrachtete.

    Dies war der erste flüchtige, wenn auch intensive Kontaktmit der Ganzheit meines Lebens. Diese Frau war die Mutterzweier Kinder und hatte einen Lebensgefährten an ihrer Seite.Sie kam zurück an jenen Ort, in dem sie eine Brücke aus Liebeund Verständnis baute, über die Zeit hinweg, denn sie wollte daskleine Mädchen daran erinnern, daß dies alles ein Teil ihresSchicksals war.

    Ich spürte den Glanz des Wissens und des Seins, der Ganz-

    heit und der Verbindung zu allen Teilen meiner Existenz. Als ichschließlich wieder in meinem neunjährigen Leben landete, warder Schmerz über das Fortgehenmüssen verschwunden. Ich fühl-te mich erleichtert und beschützt. Ich wußte, daß es zur Ord-nung meines Lebens gehörte, meinen Heimatort zu verlassen.An jenem Tag gab ich mir selbst ein feierliches Versprechen: Ichgelobte, niemals zu vergessen! Ich wollte mich immer erinnern,nichts vergessen, und ich wollte mich erinnern, daß man sicherinnern kann.

    Jahre später lernte ich als junges Mädchen einen Mann ken-nen. Ich erkannte ihn auf den ersten Blick als den Mann, der beider Frau war, die ich in Zukunft sein würde, als den Vater unse-rer künftigen Kinder. Ich wußte es, doch er ahnte nichts! Daswar ein harter Schlag für mich. Es war also für die anderen nicht

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    selbstverständlich, sich an die Zukunft zu erinnern. Aber trotz-dem beruhigte mich die Überzeugung, daß wir uns zur rechtenZeit schon finden würden. Jeder ging seiner Wege, und es vergin-gen mehr als fünf Jahre, bis wir uns wiedersahen. Diesmalbegannen wir eine Beziehung, oder besser gesagt, wir nahmensie wieder auf. Es war überraschend, wie wohl wir uns miteinan-der fühlten, so als ob wir uns schon sehr lange kennten. Wir bau-

    ten eine tiefe und verantwortungsvolle Freundschaft auf, mach-ten uns aber keine Liebeserklärungen.

    Nach langem Überlegen begannen wir zusammenzuleben.Wir vertrauten uns gegenseitig völlig; wir wußten ganz einfach,daß wir zusammen bleiben würden. Dieses Wissen war in unsbeiden tief verwurzelt und half uns über manche Schwierigkei-ten hinweg. Am Anfang unseres Zusammenlebens gab es dieüblichen Rivalitäten und Eifersüchteleien, denn wir waren beide

    sehr jung und jeder wollte seine Identität so gut wir möglichwahren. Wir erlebten das archetypische Dilemma jeder Bezie-hung: Nämlich das Gleichgewicht zwischen Freiheit und Inti-mität zu finden. Beide wollten für sich wachsen und trotzdemZusammensein. So schlössen wir einen Pakt der Vereinigung inFreiheit, der auf vollkommenem Vertrauen beruhte.

    Es fiel uns nicht leicht, aber es gelang uns, eine intensiveund fließende Beziehung aufrechtzuerhalten, die mit wenigen

    festen Regeln auskamen. Ein gemeinsames Erlebnis vertiefteunsere Verbindung. Wir verbrachten im Herbst ein Wochenendeauf einer der vielen Inseln vor der Küste. Es war bitterkalt, undwir zündeten ein Feuer im Eisenofen an. Vor dem Schlafengehenmußten wir ihn aus dem Zimmer entfernen, denn er roch bedroh-lich nach giftigen Gasen.

    Auf einmal war ich reines Bewußtsein; eine Art Energie-niederschlag schwebte über den Bäumen. Wieder war diesesGefühl der Ganzheit da, des Einsseins wie damals mit neun Jah-ren. Unter mir sah ich meinen leblosen Körper und meinenMann bei dem Versuch, ihn wiederzubeleben. Ich war mit mei-nem physischen Körper durch eine Art Nebelfaden verbunden.Da spürte ich, wie eine Schwingung, ein Ton mein Wesen wiederzu meinem Körper hinzog. Er rief nach mir, schrie meinenNamen, während er mich schüttelte, aber ich wollte noch nichtzurückkehren. Ich war frei und außerhalb der Zeit, ich wolltemich nicht wieder in den engen Handschuh meines Körpers

    zwängen! Da war sie wieder, diese blitzartige und konzentrierteVision meines Lebens, des Lebens, das ich noch vor mir hatte.Ich erkannte, daß ich noch einen weiteren Teil meiner Lebenser-fahrung zu entfalten hatte, daß es nicht in Ordnung wäre, jetzteinfach abzubrechen. So kam ich zurück. Ich vergaß sogleichalles, was ich erlebt hatte, aber eine klare Gewißheit blieb: Mein

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    Leben hat einen Sinn, und dieser greift über den Tod hinaus.Dieses Erlebnis bewirkte eine noch engere Verbundenheit zwi-schen uns.

    Wir wuchsen weiter, hatten weniger Konflikte. Jetzt lebtenwir schon 10 Jahre zusammen und es kam die Zeit, wo wir unsein Kind wünschten. Unsere Verbindung war stark genug, umEltern sein zu wollen.

    Dank meiner "Erinnerungen an die Zukunft" wußte ich schonvor der Schwangerschaft, daß es ein Junge werden würde. Ichfühlte überdies seine Nähe. Ich hatte eine gute Schwangerschaftund eine normale Geburt. Marcos war ein schönes und gesundesKind, aber ich wußte, daß er "anders" war. Er hatte einen eigen-artigen Blick voller Tiefgründigkeit. Ich schrieb meine Eindrückeund Unsicherheit der Tatsache zu, daß ich zum ersten Male Mut-ter war. Ich gewöhnte mich dann an ihn, und zwei Jahre später

    fühlte ich ein anderes Kind in meiner Nähe. Wieder einen Jun-gen. Ich hätte lieber noch gewartet, aber das neue Wesen machtesich bereits bemerkbar.

    Ich wurde wieder schwanger. Diesmal erlebte ich den Augen-blick der Empfängnis: Eine Lichtexplosion begleitete den Augen-blick, in dem das neue Wesen in mich eindrang. Die ganze Zeitder Schwangerschaft war eine Zeit der Ausdehnung und der Fülle.Doch hatte ich es schwer, mit mir selbst zurechtzukommen. Alte

    Gewohnheiten veränderten sich. Ich konnte kein Fleisch mehressen und keinen Kaffee riechen. Ich war sehr empfindlich, wasdie Ausstrahlung anderer Menschen betraf oder die Schwingungan bestimmten Orten.

    Flavios Vater und ich waren innig vereint. Wir beschlossen,daß diese Geburt ausschließlich unsere Sache war. Und es wurdewirklich die Erfahrung meines Lebens, die mich am tiefstenbewegte.

    Sobald die ersten Wehen auftraten, wurde ich von Wellenstarker Energie durchflutet. Ich entdeckte, wie der Schmerz sichin Wohlgefühl verwandelte, wenn ich mich dem Strom desLebens anheimgab. Das Zusammenziehen der Wehen wurde zurErweiterung, die Angst zur Freude.

    Mein Mann hielt mich fest und schenkte mir seine Kraft. Dieganze Geburt war eine Zeremonie. Er, ich und das kommendeKind bildeten einen Kreis. Mit dem letzten Druck, mit der letz-ten Welle des Schmerz-Lust-Gefühls wurde ich in eine eigen-

    artige Erfahrung hineingerissen. Ich erlebte, wie mein Körperimmer und immer wieder nur als vorübergehende Hülle für zahl-los aufeinanderfolgende Geburten und Tode dient. Die Zeit ver-ging schwindelerregend schnell, ich wurde geboren und starbunaufhörlich. Es vermischten sich Teile von Leben mit anderenTodesaugenblicken, mit einer anderen Form des Seins.

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    Und wieder wußte ich alles, verstand ich alles. Ich bin, wiralle sind Verdichtungen des Lebensprozesses. Der Tod ist eineGeburt, die Geburt ein Tod!

    Während ich den klebrig-warmen Körper meines Söhnchensstreichelte, kehrte ich in unsere Raum-Zeit-Ordnung zurück.

    Ich war wieder da und er auch. Wir sahen uns an. Ich warüber seine Augen nicht erstaunt: Er hatte denselben eigenartig

    tiefgründigen Blick meines ersten Sohnes. Jetzt weiß ich es: Wirsind von derselben Rasse, dem neuen Geschlecht.

     Alba

    Hier spricht mein Bruder

    Seit der Geburt meines Bruders Flavio weiß ich, daß wir einegemeinsame Aufgabe haben. Zunächst ging es darum, ihm dieGesetze dieser Welt zu erklären. Er fragte ganz seltsame Dinge, wiez.B.: Warum können die Irdischen nicht fliegen?, so wie er es in sei-nen Träumen tut. Ich antwortete ihm gerne und geduldig. Manch-mal schimpfte ich ihn aus, wenn er seinen Körper verließ, um mitMama zusammen zu sein. Er ist aus weniger dichtem Material alsich, aber er hat es langsam gelernt, sich besser auf der physischenEbene zurechtzufinden.

    Gemeinsam nehmen wir die Anwesenheit von Geistwesen wahrund können unsere Erfahrungen mit ihnen austauschen. UnsereSpiele machen uns großen Spaß. Wir erfinden lange Geschichten

    mit vielschichtigen Persönlichkeiten, die in verschiedenen Dimen-sionen und Zeiten leben und Abenteuer bestehen, die beurteilt undnach Punkten bewertet werden. Einer von uns ist der Spieler, derandere das Schicksal. Es müssen gewisse Regeln eingehalten wer-den, und alles muß einen Zusammenhang haben.

    Ich glaube, daß das Leben ein großes Spiel ist, und unsere Spie-le sind ein Spiegel des Lebens.

    Marcos, 11 Jahre

    Hier spricht Ama 

    Wer gerne schreibt, kann jedes starke Erlebnis mit Leichtigkeit in

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    ein Buch umformen.An einem Augusttag des Jahres 1989 luden mich Alba und

    Nestor zu sich ein, und so lernte ich eine Familie kennen, in der esfreundlich zugeht und wo die Energien frei fließen können. DerUmgang mit Marcos und Flavio fiel mir leicht. Sie waren die leben-dige Bestätigung all meiner Theorien und Vorstellungen über dieKinder des neuen Zeitalters, des 3. Jahrtausends, wie immer man

    es nennen will.Als uns Flavio die Struktur des Universums auseinandersetzte,

    hatte ich das Gefühl, einen jener Tage zu erleben, die außerhalb derZeit existieren und die wir nur ganz selten erleben dürfen.

    Im selben Augenblick dachte ich: Das müssen die Menschenerfahren! Und so kam mir die Idee zu einem Buche, das diese wun-derbaren Wahrheiten enthalten und weitergeben würde. Ich machtemich unverzüglich an die Arbeit. Alba übergab mir die Aufzeichnun-

    gen, die sie im Laufe der Jahre über die sonderbaren Erlebnisse mitihren Kindern angefertigt hatte. Es fanden sich Zeichnungen undSkizzen, Notizen und allerlei Büchlein. Meine Mappe füllte sich. DasMaterial des Buches, das ich über Flavio schreiben wollte, versprachetwas ganz Besonderes. Ich führte unvergeßliche Gespräche mitMarcos und Flavio, und das Bild rundete sich durch tiefe, ehrlicheBegegnungen mit Alba und Nestor ab. Mir stand klar vor Augen, wiesehr dieses Buch alle Eltern und alle, die mit Kindern zu tun haben,

    berühren würde. Das Gefühl, ein wertvolles Instrument zu sein,erfüllte mich! Und dann kam plötzlich der Tag der Wahrheit, als icherkannte, daß es gar nicht nötig war, dieses Buch zu schreiben! Eswar längst geschrieben, und sein Autor hieß Flavio!

    Ich mußte dieses wunderbare Material, das ich in Händen hielt,nur für sich selbst sprechen lassen; es drückte alles, was ich zusagen hatte und noch viel mehr, klar und natürlich aus. Dann stell-ten sich die Ideen ein, Kommentare wurden geschrieben, die Kapitelordneten sich, und die Überschriften kamen wie von selbst. Es warein hinreißendes Gruppenabenteuer, und zu Weihnachten 1989 hiel-ten wir die Urschrift in Händen. Ich fuhr damit nach Europa, wo esbegeistert aufgenommen wurde. So kam es auch, daß die Überset-zungen ins Englische, Französische und Italienische schon vorliegen.

    Flavio ist älter geworden und drückt sich immer klarer undbestimmter aus. Die Begeisterung für "sein" Buch führte zu Erweite-rungen und neuen Definitionen. Aber eines Tages mußten wir damitSchluß machen, der Verleger wartete! Er gab diesem Buch verant-

    wortungsvoll und begeistert den letzten Schliff.Wir erleben in diesem Buch eine weite und herrliche Welt,

    erfüllt von einer Liebe, die größer ist als das, was wir täglich zuerleben imstande sind.

    Dankbar und staunend sehen wir diese Kinder ihre mächtigen Flü-gel entfalten, während sie fröhlich das Spiel des "Irdischen" spielen.

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    Die Erde und die Sonne

    Flavio, 5 Jahre

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    Spaziergang durch die Weltder Vorstellungen

    Das Leben ist ein ZaubertrickMama: Halt den Fuß still, damit ich dir die Strümpfe anzie-hen kann.Flavio: Nein, laß meinen Fuß, laß mich alleine... (Er ver-sucht, sich alleine den Strumpf anzuziehen.) Wußtest du, daßich nicht mein Fuß bin? Es ist zwar mein Fuß, aber ich binnicht mein Fuß; ich bin nicht mein Körper. Ich bin auch nicht

    mein Kopf. Ich bin mehr als mein Körper.Mama: Was willst du damit sagen?Flavio: Ich will sagen, dies ist nicht die wirkliche Wirklich-keit. Dies Leben ist ein Zaubertrick.Mama: Wieso ein Zaubertrick?Flavio: Ja, ein Zaubertrick, wie die Tricks des Zauberers aufdem Geburtstagsfest. Was wir erleben, ist eine Täuschung.Denn es gibt nur die Seele, und die ist bei Gott.

    Flavio, 3 Jahre

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    Die Wirklichkeit

    Flavio: Ich habe herausgefunden, daß die Wirklichkeit wahrist.Mama: Und warum ist sie wahr?Flavio: Weil es Gott gibt. Wenn es Gott nicht gäbe, wäre dieWirklichkeit nicht da, weil die Wirklichkeit sich auf Gottstützt. Gott hält die Wirklichkeit. Siehst du? So! (Er hält eineHand mit der Innenfläche nach oben und legt die andere dar-auf.) Die ganze Wirklichkeit kommt von Gott.

    Flavio, 4 Jahre 

    Der Terminkalender

    Flavio: Was ist das für ein Heft? Es ist voller Buchstaben undZahlen.Mama: Das ist mein Heft für Eintragungen. Da schreibe ich

     jeden Tag hinein, was ich zu tun habe. Es ist der Terminka-lender für dieses Jahr. Heute ist der 7. März 1985, derGeburtstag deiner Großmutter. Siehst du? Da hab ich hinge-schrieben: Geburtstag, damit ich es nicht vergesse. Ganz

    vorne ist der Jahreskalender, und dann habe ich eine Seitefür jeden Tag, wo ich mir alles aufschreiben kann.Flavio: Ah, ich verstehe! Genau so ist es mit dem Lebeninnerhalb von Zeit und Raum. Aber die Menschen erinnernsich nur an das Leben, das sie gerade leben. Und das Lebengeht weiter... Wenn ich ein Blatt umdrehe, dann ist diesesLeben vorbei, und ich gehe in ein anderes Leben. Wußtest du,daß es viele Arten von Leben gibt? So wie in deinem Kalen-der verschiedene Formen, Zahlen und Buchstaben stehen...Das menschliche Leben ist nur eine der möglichen Lebensfor-men. Und das Leben ist Gott.

    Flavio, 5 Jahre 

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    Das Leben ist überall

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     Flavio im Gespräch mit seiner Mutter vor dem Kaminfeuer.

    Seit ich mit Aida gesprochen habe, habe ich mehr Hunger.Ich weiß schon, daß ich essen und wachsen muß, damit ich mei-nen Auftrag erfüllen kann; ich brauche meinen Körper. Alsohabe ich das Hündchen in meinem Bauch losgelassen, meinenanimalischen Teil. Ich war zu sehr mit meinem Verstand

    beschäftigt und hatte meinen Körper ganz vergessen. Mein Kör-per, mein animalischer Teil, hat jetzt viel Hunger. Jetzt habe ichgelernt, den Verstand loszulassen, nicht so sehr aus dem Kopf zuleben, sondern den Verstand auf den ganzen Körper zu verteilen.Der Verstand ist im Kopf, aber er ist auch im Körper. Der Körperbewegt sich, weil ihm der Verstand die Anweisungen gibt. Ichbeginne jetzt, mein Ich aufzubauen. Das "Ich" ist nützlich, damitdie Seele im Körper bleibt. Aber man ist nicht der Verstand und

    nicht der Körper. Man ist das Leben, und das Leben ist alles, derVerstand, der Körper, das Innen und das Außen. Das Leben istalles und ist überall. Es geht durch alles hindurch, wie dieStrahlen, wie das Licht.

    Siehst du das Feuer? Das Feuer lebt auch, aber anders alswir, eine andere Art von Leben. Die Pflanzen haben auch Lebenund Verstand, einen anderen Verstand als unseren, sie wissen,daß sie nahe der Erde bleiben und wachsen müssen. Sie sind

    aber auch der Sonne nahe. Sie sind sehr konzentriert und offenfür den Geist; sie haben einen sehr feinen Körper und merken essofort, wenn du dich ihnen näherst. Die Pflanzen ernähren sichdirekt von der Erde, nicht so wie wir, wir essen Dinge, die sichvon der Erde ernähren. Die Blumen brauchen die Menschen, unddie Menschen brauchen die Blumen. Sie heilen unsere Gefühleund sogar körperliche Wunden. Für die Menschen wäre es ambesten, wenn sie Blumen äßen, weil die Blumen eine lange Ent-wicklung hinter sich haben.

    Die Ameisen haben auch eine andere Art von Leben, sie sinduntereinander verbunden, sie sind Teil eines einzigen Verstan-des. Der Ameisenhaufen hat einen einzigen Verstand und hatseinen Körper verteilt auf alle Ameisen.Der menschliche Verstand gehört einem einzigen, er stehtganz allein. Die Menschen denken, daß der Verstand im Gehirnist und das Leben im Körper. Aber das Leben geht durch Körperund Verstand hindurch, wir sind alle Teil des Lebens. Das Leben

    kommt vom Stern eines jeden einzelnen, und der Stern kommtvon Gott.

    Flavio, 5 Jahre 

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    Tempelhüpfen

    Flavio: Wir haben gerade Tempelhüpfen gespielt. Was mir ammeisten gefällt, ist das mit Himmel und Hölle. Stell dir vor,Mama, wenn es wirklich so wäre: Man wird geboren und

    stirbt, wird geboren und stirbt, wird geboren und stirbt...Mama: Würde es dir gefallen, wenn es noch andere Lebengäbe?Flavio: Ja, das würde mir gefallen! Ich glaube, es gibt andereLeben, aber in anderer Form, auf anderen Planeten. JedesLeben ist ein Planet. Was schreibst du denn da? Schreib dasnicht!Mama: (das Gespräch notierend) Warum?Flavio: Weil ich es nicht ganz klar sehe. Es ist so: Mir gefälltder Gedanke, aber ich bin nicht ganz sicher. Ich bin wedersicher noch nicht sicher, ich bin in der Mitte.Mama: Du bist unsicher.Flavio: Ja, genau! Ich möchte es so sehr verstehen, daß michdas am Verstehen hindert.Mama: Wie stellst du es an, solche Dinge zu verstehen?Flavio: Ich verstehe sie augenblicklich. Wir haben alle Ver-standeswellen, aber nicht alle gebrauchen sie. Weil man eben

    den Verstand nicht dazu benutzen darf, die Verstandeswellenzu gebrauchen. Das ist wie beim Computer. Man muß demVerstand ein "Stop" befehlen. Wenn du wach bist, mußt duimmer, wenn auch nur ein wenig, den Verstand benutzen, umden Körper gebrauchen zu können. Die Verstandeswellensind eine andere Frequenz, aber damit sie wirklich Krafthaben, muß ich durch meinen Stern gehen. Wenn ich wachbin, ist der größte Abstand, den ich mit meinen Verstandes-

    wellen erreiche, mein Stern. Ich kann aber auch überall hin-gehen auf diesem Planeten. Um in andere Welten zu gelan-gen, ist es aber besser, wenn man schläft.Mama: Und wie machst du das?Flavio: Ganz einfach! Dazu muß ich die Träume abstellen. Dustellst die Träume ab, aber du schläfst weiter. Dann stellst dudie Verstandeswellen auf die höchste Stufe und kannst über-all auf dieser Welt hingehen und sogar von einer Welt in die

    andere gelangen. In jeder Welt ist das Leben anders. Aberdas kann ich nicht so oft machen, weil es mich sehr müdemacht. Um die höchste Kraft zu haben, muß ich über meinenStern gehen.Mama: Und was ist dein Stern?Flavio: Jeder Mensch hat einen Stern. Mein Stern gibt mir

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    meine Energie. Mein Stern ist golden. Gold ist die normaleFarbe für die Energie. Die Farbe des Sterns kann sich aberauch ändern. Die Liebe ist rot, ist Kraft, ist Wärme. Grün istdie Farbe, die am meisten Kraft gibt, wenn dir Energie fehlt.Schreibst du die Farben auf? Tu das lieber nicht, die Farbenkommen aus dem Verstand, weil man mit dem Verstand aufReisen geht. Wenn ich zu meinem Stern gehe, verstärke ich

    meine Verstandeswellen, und ich kann mich in dieser Welt wiein anderen Welten leicht und schnell bewegen.Am sichersten bin ich mir eigentlich, daß man zwei Artenvon Leben haben kann. Leben so wie die Menschen, je nachdem Planeten verschieden, und dann gibt es geistiges Leben.Das geistige Leben ist wie ein Schiffchen, wie etwas, dasfliegt, da kannst du alles sehen, das Sichtbare und dasUnsichtbare, kannst alles auffangen. Aber das Wichtigste ist,

    daß du immer das Richtige auffängst. Da kann es dir nichtpassieren, so wie mir jetzt z.B., daß ich bei einigen Dingennicht ganz sicher bin. (Er bekommt einen sehnsüchtigen Aus-druck.) Weißt du, Mama, dann ist alles, was du erlebst, wirk-lich, und du kannst von einer Welt in die andere gehen, ohnedeinen Stern, weil du jetzt selbst dein Stern bist!

    Flavio, 5 Jahre 

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    Zeit und Schicksal

    Aus vielen Schicksalen formt sich schließlich ein einziges Schick-sal, das Schicksal der Menschheit.Gott hat keine Zeit, er ist außerhalb der Zeit.Alles, was in der Zeit ist, fängt einmal an und hört einmal auf.Die Zeit ist dazu da, daß ein Wesen geboren werden, wachsenund sterben kann. Damit es diesen ganzen Prozeß durchläuft.Gott ist und ist wiederum auch nicht ein Prozeß. Er ist das,

    was den Prozeß des Lebens verursacht.

    Flavio, 6 Jahre

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    Wunder

    Flavio: Papa, ich erinnere mich oft an die Geschichte, die dumir im Auto erzählt hast.Papa: Welche Geschichte?Flavio: Die Geschichte von dem Mann und der Überschwem-mung, als er auf dem Dach des Hauses sitzt. Das Wassersteigt höher und höher, und es kommt ein Boot, um ihn zuretten. Er aber sagt: "Nein danke, ich gehe nicht mit, Gottwird mir helfen."Das Wasser steigt weiter, und da kommt ein Polizeiboot und

    sie rufen: "Mensch, komm doch, sonst wirst du ertrinken." Erantwortet aber: "Nein danke, ich gehe nicht mit, Gott wirdmir helfen." Schließlich, als das Wasser schon bis zum Dachreicht, kommt ein Hubschrauber. Der Mann geht aber wiedernicht mit; er denkt: Gott wird mir schon helfen. Schließlichgeht das Wasser über ihn hinweg, und er ertrinkt. Die Seeleverläßt den Körper, und als sie bei Gott ist, fragt sie: "Warumhast du mir nicht geholfen?" Gott antwortet: "Ich habe dir

    geholfen: Ich habe dir ein Schiffchen, ein Motorboot und einHubschrauber geschickt." Weißt du, daß ich über dieseGeschichte nachgedacht habe?Papa: Was hast du denn gedacht?Flavio: Die Geschichte ist sehr nützlich, um etwas über dieMenschen zu lernen. Manchmal erwarten sie Wunder, erwar-ten, daß Gott die Gesetze der Physik ändert und so seineMacht zeigt. Dieser Mann war ein Dummkopf; er wußte

    nicht, daß Gott immer antwortet. Aber wenn du auf der phy-sischen Ebene bist, schickt er dir physische Hilfe, du kannstsie aber nur empfangen, wenn du sie auch erkennst.Wenn ein Mensch Gott spürt, braucht er keine Wunder.

    Flavio, 6 Jahre 

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     Botschafter

    Mama: Paß auf, beinahe wärst du hingefallen... Ach, esmacht schon viel Mühe, auf dich aufzupassen.Flavio: Ja gut, daß du mich aufgefangen hast, aber das ist

    deine Arbeit hier auf der Erde, auf mich aufzupassen. Dusorgst für mich, und ich sorge für Tausende von Seelen.Mama (etwas ironisch): Dann bist du ein wichtiges Persön-chen!? Ich glaube, du bist ein bißchen eitel...Flavio (mit größter Natürlichkeit): Du verstehst mich nicht.Auf der physischen Ebene paßt man auf gewisse Personenauf. Du z.B. paßt auf mich auf und auf meinen Bruder, wirsind in deiner Obhut. Ich, weil ich noch ein Kind bin, passe

    nur auf meine Katze auf... Aber auf der geistigen Ebene hel-fen wir bei der Entwicklung vieler Wesen mit, und gleichzei-tig gibt es Wesen, die uns helfen. Ich z.B. habe noch nichtviele Wesen in meiner Obhut, du hast sicher mehr als ich.Weißt du warum?Mama: Nein, und ich verstehe dich auch nicht richtig.Flavio: Du bist ein "Kindermädchen", und ich bin ein "Bot-schafter". Meine Aufgabe ist es, hier auf der Erde über diegeistige Welt zu informieren, und wenn ich schlafe, ist esmeine Arbeit, anderen Welten mitzuteilen, wie sich dasLeben hier auf der Erde abspielt. Um hier berichten zu kön-nen, brauche ich Worte, muß ich sprechen und erklären,damit man mich versteht. In anderen Welten ist es einfacher.Da sende ich telepathische Wellen aus, und alle, die wollen, fan-gen sie auf. Sie finden es natürlich ziemlich unglaubhaft, daß esso eine Welt wie diese geben kann. Es ist sehr eigenartig.Mama: Was ist denn so eigenartig? Ich finde das gar nicht.

    Flavio: Du findest es nur nicht eigenartig, weil du seit vielenLeben daran gewöhnt bist. Du bist eine alte Seele hier auf derErde, deshalb paßt du auf mich auf und kannst mir beibrin-gen, wie man hier lebt. Du kannst dir nicht vorstellen, wieschwierig es manchmal ist, anderen Wesen gewisse Dinge vonhier zu erklären. Um sich z.B. mit Energie zu versorgen,führen die Menschen die Kadaver anderer Lebensformen,nachdem sie sie zubereitet und gekocht haben, mit Hilfe von

    Instrumenten (Bestecken) in ihre Körper ein. Und das alles,um aus ihnen ein kleines bißchen Energie herauszuziehen.Was übrig bleibt, geben sie dann wieder von sich, (sie machenauf dem Klo ein Häufchen). Die Sonnenenergie nehmen dieMenschen direkter auf, aber sie kommt nicht richtig an sieheran, weil sie Kleider tragen. Auf anderen Planeten ist die

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    Energiezufuhr viel direkter, sie kommt gleich aus der Quelle.Und dann die Art der Verständigung! Weil dieser Planet zudicht ist, funktioniert die Telepathie nicht richtig, d.h., diedirekte Übertragung der Verstandeswellen. Deshalb gibt eshier die Lüge. Die Verständigung geschieht mit Tönen, die ausdem Körper kommen, durch ein Loch (den Mund). Die Luftbewegt die Stimmbänder, und dann kommen Schwingungen

    heraus, die gewisse Dinge bedeuten. Dazu kommt noch, daßman an verschiedenen Orten mit verschiedenen Tönen dassel-be sagt! Das ist sehr kompliziert! Dann gibt es hier auch dieSchwerkraft, das ist das Gewicht, das dich zur Erde zieht.Man muß sich anstrengen, um sich bewegen zu können, dubist wie plattgedrückt, und man kann nicht fliegen. Man kannnur im Traum fliegen oder mit den Wellen der Gedanken.

    Flavio, 6 Jahre

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    Alleine ohne Gott

    (Aus den Notizen meines Vaters)

    Ich gehe in der Abenddämmerung mit Flavio am Meer spazieren.

    Papa: Was ist mit dir Flavio, ich glaube, du bist traurig?Flavio: Ich fühle mich so allein!Papa: Aber du bist nicht alleine, du bist bei mir und beiMama, bei deinem Bruder Marcos, und wir alle haben dichsehr gern. Hast du Heimweh nach dem Haus in BuenosAires?

    Flavio bleibt stehen und sieht mich mit Tränen in den Augen an,dann versucht er schluchzend zu sprechen:

    Du verstehst mich nicht. Niemand versteht mich! Ich binnicht der Menschen wegen alleine, ich fühle mich alleineohne Gott, das kann man nicht vergleichen. Zu dieser Stun-de, wenn die Sonne fortgeht und die Sterne und der Mondnoch nicht scheinen, vermisse ich Gott.

    Flavio wirkt noch kleiner vor der Größe des Meeres am einsamenStrand. Ich versuche ihn zu trösten, indem ich ihn in die Armenehme, aber ich spüre, daß ich nur seinen Körper halte. Erschmiegt sich in meine Arme, aber er ist weit weg. Schließlichseufzt er tief, trocknet seine Tränen und kommt zurück. Dannsagt er:

    Papa, wir gehen nach Hause.

    Flavio, 6 Jahre

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     Der Tod und das Nichts

    Es gibt Worte, die nur hier auf diesem so dichten Planeten vor-kommen, wie z.B. das Wort nichts und das Wort Tod.Das Wort nichts kann es für sich allein eigentlich nichtgeben, es kann ein Nichts von etwas geben, aber nichts vonNichts geht nicht, weil Gott immer da ist. Es kann nicht sein,daß etwas von Gott verlorengeht oder einfach nicht mehr da ist.Das Nichts ist unmöglich, und auch: nichts ist unmöglich!Wenn du zu einem höheren geistigen Wesen, zu einem Engelbeispielsweise sagst, daß die Menschen an das Nichts glauben,wird er das nicht verstehen; er würde denken, daß diese Men-chen unwissend sind.

    Einige glauben, daß mit dem Tode alles vorbei ist. Es stimmt,daß beim Tod des Menschen der physische Körper aufhört, abernicht der ganze Mensch stirbt, die Seele geht zu Gott. Man kannein bißchen Angst bekommen, weil es ein großer Wechsel ist,wenn man das Körperliche hinter sich läßt, aber es ist so, wiewenn man einen Schuljahrgang absolviert hat, und dann lerntman weiter in der nächsten Klasse oder in einer höheren Schule.Der Tod ist nicht das Ende des Lebens, das Leben geht weiter

    auf eine andere Art, wir sind immer ein Teil des Lebens, das vonGott kommt und zu ihm zurückkehrt.

    Flavio, 6 Jahre 

    Die Wahrheit

    Flavio: Was machst du denn, Papa?Papa (antwortet abwesend, er ist in Büchern vergraben, um eineKonferenz vorzubereiten): Ich studiere, ich arbeite einen Vortragaus.Flavio: Wozu brauchst du denn da so viele Bücher?Papa: Damit ich nachlesen kann, was andere über das Themageschrieben haben, und dann stelle ich meine eigenen Gedanken vor.

    Flavio: Das sind aber die Wahrheiten von anderen Menschen, dumußt schauen, was in dir ist und dann deine Wahrheit sagen.Papa: Das ist nicht so einfach. Ich habe meine eigene Wahr-heit erst gefunden, nachdem ich ziemlich viel gelesen hatte.Flavio: Klar, Gott läßt dich über die Bücher die Wahrheit wis-sen. Ich brauche keine Bücher zu lesen. Ich habe eine direkte

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    Verbindung, ich spüre die Wahrheit.Papa: Manchmal denke ich, daß meine Gedanken dich beein-flussen könnten, und das möchte ich nicht.Flavio: Nein, das ist gar nicht möglich. Die Menschen habenIdeen, sie halten sich an Gedanken fest so wie ich mich andiesem Kissen hier. (Er nimmt ein Sofakissen und preßt esan sich.) Manchmal wechseln sie ihre Gedanken gegen ande-

    re aus, die ihnen besser gefallen oder die sie interessanterfinden. Ich kann meine Gedanken nicht ändern, weil ich sobin. Die Gedanken sind in meinem Grundstock, sie sind meinGrundstock, sie sind ein Teil von mir. (Er legt das Kissen aufden Boden und stellt sich darauf.) Siehst du, so! Deshalbkannst du mich nicht beeinflussen, aber du kannst mir sehrhelfen, wenn du mir die Worte sagst, Worte, die das aus-drücken, was ich schon weiß.

    Papa: Wie ist es möglich, daß du schon mit Vorstellungengeboren bist, für die ich Jahre gebraucht habe, um sie zu ent-decken und zu verstehen?Flavio: Die Liebe ist sehr nützlich! Ihr seid durch die Liebeeurer Eltern, die ziemlich groß war, auf die Welt gekommen.Aber eure Liebe, deine und Mamas, war noch größer, weil sienicht so persönlich war, deshalb konnte ich meine Verbin-dung aufrechterhalten.

    Flavio, 6 Jahre 

    Leben und Lernen

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     Patricia, die Hausangestellte: Flavio, warum sind wir so ver-schieden und müssen so verschiedene Dinge erleben?Flavio: Wir denken nicht alle gleich und wollen nicht alle dasgleiche, das ist es gerade, was unsere Leben so originellmacht. Man sollte das mit Freude leben, es gibt immer nochviel mehr und dann immer wieder ein neues Leben und neue

    Augenblicke, die man genießen kann.In jedem Leben lernen wir ein bißchen mehr, Tag für Tag,und die positiven Erlebnisse nehmen wir mit und manchmalauch Rachegedanken und Böses.In Wirklichkeit ist das Leben eine große Schule: Einige fan-gen gerade an, andere sind sitzengeblieben, und man steigtdie Stufen des Lernens aufwärts, bis man selbst Professor ist.Dann ist man so etwas wie ein Fachmann der Ewigkeit und

    hat die Aufgabe, herunterzukommen und den Schülern zuhelfen, damit sie auch so weitkommen. Und dann bringt manihnen bei, daß wir alle ein Teil Gottes sind und daß dasLeben uns so lange abschleift, bis wir tadellos geworden sind.

    Flavio, 7 Jahre

    Seele und Willenskraft

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    Patricia, die zwanzigjährige Hausangestellte, ist in Gedankenversunken. Flavio nähert sich ihr, beobachtet sie und tippt ihrdann mit einem Bleistift auf die Hand.Patricia (erschrickt): Was tust du da?Flavio: Wie fühlst du dich?Patricia: Was weiß ich! Ich ärgere mich. Wenn du es nichtwärst, würde ich böse werden. Du bist ein seltsames Kind, du

    kannst erraten, was mit einem los ist.Flavio: Ich habe dich gefragt, was du fühlst und nicht, wasdu denkst, weil du zu viel denkst. Du mußt das Leben durchdich hindurchlassen und dann auf die Antwort warten. Aberdu denkst und denkst! Du glaubst, wenn du mit einer Schau-fel gräbst, wirst du schneller auf die Grundmauern stoßen.Wenn du nur mit dem Finger kratzt, kommst du genau soschnell voran. Setz nicht so sehr deinen eigenen Willen ein

    und stöbere nicht so viel in deinem Kopf herum.Man muß sich von der Seele vorwärts schieben lassen.

    Flavio, 7 Jahre 

    Die Maske vor der Seele

    Flavio: Ich suche eine neue Definition für das Wort "Freund".Wir legen ein persönliches Wörterbuch an.Mama: Vor kurzem habe ich eine schöne Umschreibung gele-sen: "Ein Freund ist jemand, dem wir alles über uns erzählenkönnen."Flavio: Das ist hübsch, aber es nützt mir nichts, zumindest

    für meine Schulklasse. Du weißt doch, daß Alex mein besterFreund ist, und trotzdem kennt er nur meine Maske, weiß erdas Wichtigste über mich nicht.Mama: Was für eine Maske?Flavio: Meine Maske ist meine Persönlichkeit. Ich bin Flavio,ein achtjähriges Kind, beinahe achtjährig, bin ein ziemlichguter Schüler, ein guter Kamerad, im Sport nicht sogeschickt. Aber all das ist nur ein Teilchen von dem, was ich

    wirklich bin.Mama: Kannst du mir sagen, wer du wirklich bist?Flavio: Ich erzähle dir doch nichts anderes, seit ich dreiJahre alt bin! Ich bin eine Seele, die mit vielen anderengekommen ist, um euch in diesem Zeitabschnitt des Planetenzu helfen. Ich bin jetzt auf der Erde, die dicht ist, aber jetzt

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    ihren Weg ins Geistige beginnt. Um auf die Erde zu gelangen,mußte ich durch die Sonne gehen, sonst hätte ich in diesesPlanetensystem nicht eindringen können. Dann habe ichmich auf anderen Planeten, die nicht so physisch wie dieErde sind, weiter vorbereitet. Das Universum ist der physi-sche Körper Gottes, und wir Menschen kennen nur ein Teil-chen vom Ganzen.

    Man könnte sagen, daß eine Seele als Seele geboren wird,wenn sie sich vom Kern des göttlichen Wesens loslöst. Siewandert dann durch viele Arten des Seins, durch verschiede-ne Lebensformen, kehrt dann wieder zum Kern zurück, durchviele Erfahrungen reicher. In diesem Sinne hat meine Seeleviel Erfahrung, aber auf dieser Welt, die schwierig für michist, habe ich nur wenig Übung. Deshalb brauche ich viel Hilfe.

    Flavio, 7 Jahre 

    Wünsche

    Alles im Leben kommt früher oder später. Heute ist mir einWunsch erfüllt worden. Ob es sich um den kleinsten oder dentiefsten Wunsch handelt, er kann in Erfüllung gehen. Schlimmist nicht unser Wünschen, sondern das Sich-an-die-Wünsche-klammern, besonders wenn man sich dem Tode nähert.Es ist gut, wenn man wunschlos stirbt. Denn wenn maneinen sehr starken Wunsch hat, nimmt man ihn mit ins nächsteLeben. Je ausgefallener ein Wunsch ist (wenn man sich z.B. an

     jemandem rächen will) um so leichter geschieht es, daß man ihn

    ins nächste Leben mitschleppt. Der ganz allgemeine Wunsch,geliebt zu werden, ist nicht so schlimm, er hat weniger Bedeu-tung.Die meisten Menschen wollen nicht sterben, weil sie Angstvor dem Tode haben. Das ist ein allgemeiner Wunsch, weit ver-breitet und nicht so schlimm. Es ist wie Prüfungsangst. Wennman das Examen hinter sich hat, ist auch die Angst weg.Das letzte Leben auf dem Planeten Erde muß sehr rein sein

    und frei von Wünschen.

    Flavio, 7 Jahre

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    Der Feind

    Flavio: Heute hatte ich Krach in der Schule. Ich habe einenMitschüler, der sehr streitsüchtig ist. Er hatte mich gestoßen,und ich mußte mich ihm stellen. Aber ich habe ihn nicht

    geschlagen, sondern ihm nur fest in die Augen gesehen undgesagt, er solle mich in Ruhe lassen. Ich habe nicht gernFeinde und will auch nicht der Sieger sein, wenn es Streit gibt.Papa: Warum?Flavio: Wenn du irgendwo der Sieger sein willst, so hat dasseinen Preis. Auch wenn man bei einem Streit siegt, wird derFeind zum Meister.Wenn du einen unehrlichen Sieg errungen hast, wendet sich

    dieser Sieg gegen dich.Wenn man etwas Positives erreicht hat, muß man sich spätermit der negativen Seite auseinandersetzen. Man muß immerden gegensätzlichen Pol erleben, so lernt man.

    Flavio, 7 Jahre 

    Vor dem Einschlafen

    Mama: Was ist los? Bist du müde? Es ist Zeit, schlafen zugehen...Flavio: Nein, ich bin nicht müde, ich habe sogar zu viel Ener-gie, aber ich bin sehr angespannt. Jetzt merke ich genau denUnterschied zwischen Energie und Spannung; das ist dassel-

    be wie der Unterschied zwischen dem Wasser und der Was-serpumpe. Kannst du dich an die Wasserpumpe erinnern, diees auf dem Gut von Onkel Juan gibt?Mama: Ja, was ist der Unterschied?Flavio: Die Energie ist wie das Wasser, und die Spannung istdie Wasserpumpe. Die Energie geht über das Physische hin-aus, wir befinden uns in einem Meer von Energie. Trotzdemist die Energie gerade eben ein winziger Teil der Seele, wie

    eine Mikrobe ungefähr.Spannung gibt es, wenn die Energie blockiert ist.Um auf der feinstofflichen Ebene Energie aufzunehmen, mußman zur Quelle gehen. Wenn ich wach bin, konzentriere ichmich und gehe über den Körper hinaus zum Licht, direkt zumeinem Stern.

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    Einige Leute denken, daß man mit dem Physischen das Gei-stige berühren kann. Aber das stimmt nicht. Das wäre so, alsberührte man einen Schatten. Aber man kann vom Physi-schen über das Mentale zum Geistigen gelangen, wenn mansich konzentriert. Man kann viel leichter den Körper verlas-sen als das Ich. Das Ich ist sehr schwerfällig.Ich glaube, daß die meisten Menschen am leichtesten im

    Schlaf den Weg zurück zur Quelle finden. Am besten ist es,wenn man beim Schlafengehen die Last des Tages hinter sichläßt. Vor dem Einschlafen muß man das Mentale reinigen.Mama: Und wie macht man das?Flavio: Zum Beispiel, als ihr neulich nicht kamt, um michvon der Schule abzuholen. Erst war ich etwas erschrocken,aber dann bat ich um die Erlaubnis, zu Hause anzurufen.Das Problem ist die Angst. Ich halte das Bild, das mir Angst

    macht, fest, sehe es mir genau an und lasse es dann gehen.So vergesse ich die Angst, ich gehe über sie hinaus. Übrigbleibt das, was ich richtig gemacht habe, nämlich zu Hauseanzurufen. Hauptsache, man läßt das, was geschehen ist, losund rechnet nicht damit, daß es noch einmal vorkommt. Soläuft man nicht mit der Angst herum, sondern bringt sie aussich heraus. Man soll nichts Negatives aufbewahren.Das Negative nährt nur die Spannung und hindert die Ener-

    gie daran, ihren Weg zu gehen, nämlich zur Quelle zurückzu-kehren.

    Flavio, 7 Jahre

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    Begegnungen

    Der Auftrag(Aus den Notizen meiner Mutter)

    Flavio befand sich im Alter von sechs Jahren in einer schwieri-gen Phase: Er war oft lustlos und niedergeschlagen, hatte keinenAppetit und fühlte sich kraftlos. Manchmal sagte er: "Das Lebenstrengt mich an, diese Welt ist sehr schwierig für mich." Dann

    kam Aida zu Besuch, eine transpersonale Psychologin aus Brasi-lien. Zwischen Flavio und ihr kam es trotz Sprachschwierigkei-en und Altersunterschied zu einer ganz intensiven Beziehung.obwohl mein Mann und ich anwesend waren, blieben wir nurZaungäste eines ganz speziellen Austausches, der zwischen denbeiden stattfand. Aida war der erste Mensch, der Flavio wieeinen Erwachsenen behandelte. Sie erzählte ihm von denSchwierigkeiten, die sie selbst in ihrer Kindheit hatte, als esdarum ging, sich der physischen Ebene anzupassen. Flavio fandsich wunderbar verstanden und ihr tief verbunden. Beide warensehr gerührt und hatten Tränen in den Augen.

    Diese Begegnung war für Flavio sehr wichtig. Von diesemZeitpunkt an besserte sich sein Gemütszustand, und er zeigtemehr Interesse an einer richtigen Ernährung. Er fand einen bes-seren Zugang zu unserem Alltagsleben.

    Als sie uns verließ, sagte er uns freudig erregt:Endlich habe ich jemanden gefunden, der so ähnlich ist wie

    ich! Sie hat dieselbe Aufgabe wie ich! Ich fühlte mich sehr ein-sam auf der Erde. Jetzt weiß ich, daß wir viele sind und daßunser Auftrag von uns verlangt, das zu sagen, was wir wissen,bis alle es wissen und spüren. Wir sind gekommen, um von derphysischen Ebene aus zu helfen. Es gibt aber noch andere, dievon anderen Ebenen aus dasselbe tun.

    Die Menschen werden sich jetzt ändern; die Kinder, die jetztkommen, werden offener sei für das Spirituelle. Viele Menschen

    glauben an Gott, aber sie spüren ihn nicht! Andere wiederumglauben nicht, weil sie das nicht annehmen, was die Religionensagen, aber sie spüren, daß sie ein Teil des Lebens sind, und dasLeben kommt von Gott.

    Wenn alle menschlichen Wesen sich erinnern, daß sie ein TeilGottes sind, wird dieser Planet nicht mehr so sein wie jetzt. Klar,

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    man weiß nicht, wie lange diese Umwandlung dauern wird, weildas von vielen Dingen abhängt. Aber sie wird sich nicht vermei-den lassen, weil die Bewegung, die die Menschen sich vom Physi-schen ab- und zum Geistigen hinwenden läßt, längst begonnenhat. Die Seele der Menschen kehrt viele Male zur Erde zurück,um sich in der Materie zu üben. Aber jetzt beginnt sie, sichmehr im Geistigen zu üben.

    Die Seele kann auch zu anderen Planeten gehen und andereArten von Leben führen; sie kann sich im ganzen Universumbewegen und schließlich wieder zu einem Teile Gottes werden.

    Flavio, 6 Jahre 

    Heimweh

    Mama: Flavio, ich glaube, du bist traurig, an was denkst dudenn?Flavio (sehnsüchtig): Ich vermisse meinen ALMIN..., meinen

    ALMAN... Ich habe Heimweh nach dort, von wo ich herkomme...Mama: Was ist ein ALMIN und ein ALMAN?Flavio: Das sind zwei Worte, die ich mir ausgedacht habe, ichglaube, es gibt sie noch nicht. ALMIN, das ist ein Verbundvon Seelen, die dieselbe Schwingung haben. Sie sind vonunterschiedlicher Polarität und bilden zusammen eine Artvon "Seelennest". Sie sind außerhalb des bekannten Univer-sums. Einige lösen sich vom ALMIN und beginnen einen lan-

    gen Weg, treten ins Universum ein, gehen zur Sonne undkommen schließlich zur Erde, um ihre Aufgabe zu erfüllen.Ich glaube, Aida und ich sind vom selben ALMIN, deshalbverstehe ich mich mit ihr.Mama: Vermißt du sie?Flavio: Nein, ich vermisse sie nicht. Die Wesen desselbenALMIN sind miteinander verbunden, auch wenn sie auf derphysischen Ebene nicht zusammen sind. Außerdem haben

    nicht alle einen physischen Körper, sie könnten in anderenDimensionen tätig sein.

    Flavio, 6 Jahre 

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    Briefe

    Liebe Aida! (Meine Mutter schreibt den Brief für mich) 

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich kann kaum glauben, daß Siein einem Buch dasselbe schreiben, was ich denke!

    Der Planet Erde ist eine Schule. Er ist eine sehr schwierige Schule,weil er viel Materie hat und wenig Geist. Die Menschen kommen, umzu lernen, mit ihrem Körper umzugehen und mit den Dingen, die mananfassen kann.

    Aber es gibt viele Schulen auf verschiedenen Planeten, um unter-schiedliche Dinge zu lernen. Es gibt auch Planetenhäuser, wo dieSeelen sind. Ich glaube, daß ich von der Sonne komme, in der Sonnesind viele Seelen. Dann war ich auf Saturn, der weniger dicht als die

    Erde ist. Jetzt glaube ich, daß ich das mit der Reinkarnation besserverstehe. Auf dieser Welt ist es so schwierig, einen Körper zu haben,dass man viele Male in die Körper hinein und wieder aus ihnenhinaus muß, um zu lernen, mit ihnen umzugehen.

    Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen Mann und Frau.Männer haben mehr Energie. Frauen geben, wenn sie gebären, ihreEnergie an die Kinder ab, ihre eigene Energie wird durchsichtig. Män-ner verlieren weniger Energie, aber Frauen lernen etwas Wichtiges:Wenn sie Kinder bekommen, "üben" sie den Tod. Wenn das Kind ausdem Bauch kommt, ist das so, wie wenn die Seele aus dem Körpergeht.

    Einige Menschen wissen das nicht, und der Tod macht sie traurig.Sie glauben zu sehr daran, daß nur das Physische existiert. Sievergessen, daß das Leben von Gott kommt, und daß nichts, was vonGott kommt, jemals aufhört! Auch wenn der Planet Erde explodiert,wird er noch ein Teil von Gott sein.

    Ich glaubte früher, daß Gott das ganze Universum ist, aber eines

    Tages zeigte mir Gott die Leere und sagte: "Das bin ich auch." Er istdas Universum, die anderen Universen und die Leere, er hört nie auf,weil Gott keinen Anfang und kein Ende hat.

    Wir müssen alle miteinander über diese Dinge reden, damit diemenschlichen Seelen nicht traurig sind, wir müssen unszusammentun und darüber reden.

    Seit Du in unser Haus gekommen bist, Aida, weiß ich, daß es vielevon uns gibt, die denselben Auftrag haben. Und ich glaube, daß jetzt

    viele Seelen kommen werden, um diesem Planeten zu helfen. Siesind "Missionare".

    Liebe Grüße, Flavio Flavio, 6 Jahre 

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    Liebe Aida!

    Dein Brief hat mir gefallen.Ich hatte eine Idee von Almin und Alman... Ein Almin ist

    eine Seelengruppe, und ein Alman ist eine Gruppe von Almins.Der Alman paßt auf den Almin auf.

    Der Almin paßt auf die Seelen auf. Wenn die Seelen einesAlmins auf der Erde sind, verbinden sie sich untereinander mitder Welle des Almins. Wir beide haben so viel gemeinsam, weil

    wir zum selben Almin gehören.

    Liebe Grüße,Flavio Cabobianco 

    Flavio, 6 Jahre 

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    Almin und Alman Die Pole sind Teile derselben Energie.

    Der Almin ist eine Seelengruppe.Der Alman ist eine Gruppe vonAlmins.

    Der Weg

    Seelengruppe Um zur Erde gelangen zu können,  gehen die Seelen erst zur Sonne,

    um sich vorzubereiten, weil die

    Erde ein sehr dichter Planet ist.Dann gehen sie noch zu anderenPlaneten des Sonnensystems.

    Der Erdplanet ist sehr dichtaber er beginnt jetztgeistiger zu werden.

    Seelen SONNE

    ERDE

    Flavio, 6 Jahre

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    13. 5. 88 Lieber Trigueirinho!

    Ich heiße Flavio und bin sieben Jahre alt. Ich würde gerne mitdir über Gott sprechen.Ich weiß, daßGott alles ist.Der Mensch besteht ausSeele, Ich und Körper.

    Flavio Cabobianco 

    Als ich ein Jahr alt war, hörte meine Mutter von Trigueirinho,einem Denker und spirituellen Lehrer, der in Brasilien lebt.

    Sie schrieb an ihn, berichtete ihm von ihren Erfahrungen, diesie seit meiner Geburt gesammelt hatte und bat um seine Meinung.

    Er antwortete ihr, indem er ihr die Ereignisse ankündigte,die dann tatsächlich folgten. "Ihr Name, Alba, bedeutet Sonnen-aufgang, und genau das ist es, was geschieht."

    Als ich sieben Jahre alt war, lernte ich Trigueirinho kennen,und wir verstanden uns gleich gut. Dann sah ich ihn meistenszwei- oder dreimal im Jahr, wenn er nach Buenos Aires kam, umdort zu lehren.Trigueirinho hat wie ich eine Missionsseele, aber sein Auf-trag ist ein anderer.

    Wir sind beide gekommen, um beim Prozeß der Vergeistigungzu helfen. Wenn wir uns treffen, fühlen wir uns sehr wohl,

    obwohl wir wenig sprechen. Und trotzdem ergab es sich manch-mal, daß wir uns beide mit ähnlichen Themen beschäftigten. Daskommt, weil wir beide auf derselben geistigen Welle liegen.Vor zwei Jahren bat er mich um die Erlaubnis, ein paar Auf-zeichnungen von mir in einem seiner Bücher veröffentlichen zudürfen. Er freute sich dann sehr, als ich selbst an einem Bucharbeitete und gab mir einige Hinweise über die Anordnung, da erals Schriftsteller sehr erfahren ist.

    Flavio, 9 Jahre 

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    Umkehrbare Zeichnung: Marcos und Flavio auf der Erde.

    Marcos, 7 Jahre 

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    Mein Bruder Marcos 

    Mein Lebenskamerad

    Marcos ist mein Lebenskamerad hier auf der Erde und auch

    schon auf anderen Ebenen.Mein Bruder und ich sind von derselben Gruppenseele, aberwir haben verschiedene Pole. Wir sind zusammengekommen, umeinen Auftrag zu erfüllen: Wir wollen den Wesen der Erde helfen,ihre Verbindung zum Spirituellen zu verstärken.

    Wir haben verschiedene Aufgaben. Ich werde lehren und dieExistenz der geistigen Ebene erklären, mein Bruder hingegenwird mich mit seiner Ausstrahlung unterstützen. Mein Bruderist eine Brücke, die mir geholfen hat, hierherzukommen, und erist auch weiterhin eine Brücke zwischen mir und den Menschen.

    Wir sind dabei zu lernen, auf dieser Ebene zusammenzuarbeiten;manchmal streiten wir uns, aber wir ergänzen uns auch sehr gut.

    Flavio, 9 Jahre 

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    Botschaften von Gott

    Marcos: Manchmal weiß ich, was du denkst, aber eher nochweiß ich, was du fühlst. Aber am wichtigsten ist das, was ichüber Gott weiß. Weißt du, Mama, als Gott mich im Himmelzusammenbaute, sagte er zu mir: "Dir bleibt meine Erin-

    nerung, und mir bleibt dein Lächeln." Und ich erinneremich an Gott; ich weiß, wie Gottes Haus aussieht. Ich weiß,daß wir aus dem Haus Gottes kommen und nach dem Tod zuGott zurückkehren. Gott hat Papa ein paar Zettelchengeschickt, wo draufsteht, was ich tun werde; ich werde ihnbitten, sie zu suchen und sie mir vorzulesen. Gott sagte auch:"Du hast ein Brüderchen und sollst es sehr liebhaben." Undich habe ihn wirklich lieb, nicht wahr?

    Mama: Ja, natürlich.Marcos: Ich muß alle Leute gern haben, die Freunde und alleLeute. Ich muß liebhaben und heilen. Er sagte mir nochandere Dinge, die ich vergessen habe; die weiß ich nurnachts, wenn ich schlafe. Ich kann mit geschlossenen Augensehen. Ich sehe Gott; aber Gott hat keinen Körper, er hat kei-nen Mund, aber er spricht. Er ist in allen Dingen, auch imEssen und in der Luft. Gott wohnt in den Menschen, auch in

    den Dieben, obwohl sie böse sind. Sie sind böse, weil sie nichtwissen, daß sie Gott in sich haben, sie spüren es nicht. Undin den Tieren ist Gott auch. Sogar in den Mäusen. Weißt du,daß ich die Engel sehe? Sie kommen an mein Fenster, siesind aus Luft, sie schweben, sie haben Licht, aber keine Flü-gel. Die Engel sind näher bei Gott. Und jetzt will ich nichtweiter von diesen Dingen reden, wir werden ein andermalweiterreden. 

    Marcos, 3 Jahre 

    Das Haus Gottes

    (Meine Mutter erzählt)

    Ich bin dabei, Marcos zu baden. Er bittet darum, noch "fünfMinuten" im Wasser bleiben zu dürfen. Ich erkläre ihm "fünf

    Minuten" seien nicht sehr lange und er müsse dann bald ausdem Wasser heraus. Ich erzähle ihm auch, daß ich, als ich soklein war wie er, manchmal meiner Mutter gesagt habe, ich gehe"nur fünf Minuten" in das Haus meiner Freundin. Dann ging ichund blieb viel länger dort. Ich hatte keine Vorstellungen davon,daß fünf Minuten nicht sehr lange dauern.

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      Während ich ihm das erzähle, denke ich an meine Freundin,die damals bald darauf an einer Nierenkrankheit starb. MeineEltern sagten mir, daß sie in den Himmel gegangen sei. Das warmeine erste Berührung mit dem Tode. Selbstverständlich sageich nichts von alledem zu Marcos. Er aber sieht mich eigentümlichan und sagt:

    "Erzähl mir von deiner Freundin. Ich weiß schon, daß sie

    gestorben ist. Sie ist zurückgegangen in das Haus vom liebenGott. Wir kommen alle von diesem Haus. Mama, du sprichst niemit mir von Gott!"

    Ich bin sehr betroffen, weil er wieder einmal meine Gedan-ken gelesen hat.

    Ich frage ihn: "Wieso weißt du, daß sie gestorben ist?""Ich konnte es in deinen Gedanken lesen. Gott hat mir Ohren

    gegeben, damit ich hören kann, was die Menschen denken. Dich

    macht der Tod sehr traurig. Weißt du nicht, daß wir zu Gottzurückkehren, wenn wir sterben?"

    Marcos, 3 Jahre 

    Verbindung

    (Meine Mutter erinnert sich) 

    Mama ist im Badezimmer und macht sich zum Ausgehen fertig.Marcos kommt herein und schaut ihr zu.

    Marcos: Mama, wohin gehst du? Laß mich mitgehen.Mama: Ich gehe arbeiten.Marcos (erbost): Wie einfach ist es doch zu lügen!

    Mama sieht ihn überrascht an, weil sie tatsächlich mit einerFreundin ausgehen will. Dann fragt sie: Wie kannst du wissen,daß ich nicht zur Arbeit gehe?

    Marcos: Ich weiß es. Ich dringe in deinen Verstand wie in einfeindliches Lager ein und such mir raus, was ich wissen will.Wenn du deshalb aber böse bist, tue ich es nicht wieder. Ist es

    schlimm, so was zu tun?Mama: Mein Kleiner, das ist nicht schlimm. Ich bin nur über-rascht, daß du weißt, was ich denke.

    Marcos, 3 Jahre 

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    Die Engel und das Lamm

    Papa: Marcos, ich will jetzt etwas lesen. Warum gehst dunicht und spielst und läßt mich alleine?Marcos: Ich geh nicht fort, du bist nämlich mit dir böse undnicht mit mir.

    Papa (seinen Empfindungen nachgehend): Ja, stimmt, ich binein bißchen verärgert, aber das hat nichts mit dir zu tun.Marcos: Sich ärgern ist nicht gut; es ist, wie wenn man dieHölle in sich hat. Ich habe manchmal eine Hölle und einenHimmel in mir, die sich streiten. Aber ich glaube nicht anHimmel und Hölle, wovon die Großmutter spricht. Weißt duwas? Gestern abend war ich böse auf meinen Bruder undwollte im Traum nicht fortfliegen. Da kamen die Engel und

    luden mich ein, mit ihnen zu fliegen, um in der Nähe Gotteszu sein. Sie nahmen mich an einen Ort mit, wo viele versam-melt waren. Weißt du, was sie zu mir sagten? Sie sagten, ichhabe ein Lamm getötet. Ich antwortete: Nein, das stimmtnicht! Aber sie bestanden darauf. Sie taten mir nichts, weilEngel einem nie was tun; sie bestrafen dich nicht, sie sindnur da. Dann kam Gott und berührte mich, aber ohne Hände,weil er ja keine Hände und keinen Körper hat. Ich war jaauch nicht in meinem Körper. Dann ging ich in meim Bettzurück und beruhigte mich. Ich weiß, daß ich mein Brüder-chen liebhaben und auf ihn aufpassen soll, aber manchmalbin ich wütend... Ich glaube, daß mir die Engel helfen, wennsie mich in die Nähe Gottes führen. Die Wut ist wie die Hölle,und der Himmel ist, wenn du Gott spürst.

    Marcos, 3 Jahre 

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    Mit Gott reden

    Marcos: Mama, wenn du abends an mein Bett kommst undich bin nicht da, brauchst du keine Angst zu haben. Ichkomme dann gleich.Mama: Was meinst du damit, wenn du nicht da bist?Marcos: Manchmal geh ich beim Einschlafen fort. Ich gehe zuGott, ich fliege wie eine Rakete zu den Sternen, und dann bin

    ich bei Gott. Aber es ist nicht leicht, dir das zu erklären, weildas ein Ort ist, für den es keine Worte gibt. Ich fühle es imHerzen und in der Seele, aber es gibt keine Worte dafür.

    Marcos, 3 Jahre 

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    Über einen Engel

    Marcos: Gestern abend sah ich vor meinem Fenster einenEngel. Weißt du, daß die Engel violettes Haar haben undrundherum violett strahlen? Sie sind nicht so wie du. Du hastgelbes Haar, und dahinter kommt erst violett. Flavio istgenauso.Mama: Und Papa?Marcos: Papa hat braunes Haar und dahinter gelb. Aber dieEngel sind ganz violett. Alle Leute haben Farben ringsher-um. Einige haben schöne Farben, andere traurige, je nach-dem wie der Mensch ist.

    Marcos, 4 Jahre 

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     Gott, Jesus und die Engel

    Meine Großmutter hat mir von Jesus erzählt. Sie sagt, Jesus ist

    Gott. Sie weiß nicht, daß Gott alles ist. Jesus ist ein menschli-ches Wesen; natürlich ein besonderes menschliches Wesen, weiler mächtig ist, er hat die Macht, Gutes zu tun. Er war im Bauchder Jungfrau Maria. Die Engel haben ihm geholfen.

    Ich glaube, daß die Engel auch schlafen, weil mein Engelnicht immer gleich da ist, wenn ich ihn rufe. Die Engel sinddurchsichtig wie die Luft, aber ich kann sie sehen, weil sie einLichtlein haben. Nicht alle Leute können die Engel sehen. Gottist überall, er braucht nicht zu essen oder zu schlafen, er hat kei-nen Körper. Gott erhält deinen Körper, er setzt ihn zusammen,und dann gibt er ihm die Seele und die Liebe. Mit der Seelekommt Gott in deinen Körper hinein, obwohl man es sich nichterklären kann, daß der große Gott im kleinen Körper Platz hat.Wenn ein Mensch böse ist, ist die Seele nicht in seinem Körper;sie ist daneben, weil die Seele immer gut ist. Die Seele gehtdurch den Mund rein und raus. Wenn sie für immer rausgeht,stirbt man, und dann geht man schnell zu Gott.

    Jesus hat etwas sehr Wichtiges für die Menschen getan. Erhatte die Macht, er konnte sich retten, aber er wollte sterben, weiler voller Liebe war.

    Um dieses Leben leben zu können, braucht man die Seeleund das Herz, braucht man Gott und die Liebe. Wenn du dasnicht hast, stirbst du jeden Tag ein bißchen.

    Ich erinnere mich oft daran, was mir Gott gesagt hat: Heilen,heilen und nicht töten! Er sagte mir auch, daß ich mein Brüderchen

    gern haben soll. Ich bin hier ziemlich neu, aber mein Bruder nochmehr. Neu hier auf der Erde, meine ich, denn früher waren wirschon öfter mit den Engeln im Himmel zusammen. Der Himmel istder Ort, an dem Gott ist. Gott kann nicht wachsen, er wird auchnicht geboren und stirbt auch nicht wie wir. Auch die Engel sindnicht wie wir, sie haben keine Flügel und keine Füße; manchmalspielen sie mit mir. Sie machen Kreise in der Luft, Kreise aus Licht.Sie haben einen weißschimmernden Mantel. Wenn ich mit ihnen

    zusammen bin, kann ich auch schweben, aber wir brauchen dazukeine Flügel. Wir fliegen, weil wir aus Luft sind.

    Marcos, 4 Jahre 

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     Sonne und Mond

    Der Mann ist Feuer, und die Frau ist Wasser.Der Mann ist Feuer, weil er stark ist, aber das Wasser kann

    das Feuer löschen. Durch das Wasser kann man hindurch, durchdas Feuer nicht. Das Feuer kann aber schmelzen, weil es stärkerist, es brennt.

    Sonne und Mond sind wie Mann und Frau. Sonne und Mondstehen am Himmel. Die Energie der Sonne ist sehr stark, wie diedes Mannes. Der Mond nimmt sein Licht von der Sonne, wandelt

    es um und gießt es nachts über die Menschen aus.Die Menschen sind entweder Mann oder Frau, und wir brau-chen sowohl die Sonne wie den Mond, eine starke und eine wei-che Energie.

    Marcos, 4 Jahre 

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    Eine Reise zu Gott

    Als ich noch klein war, dachte ich, daß wir mit dem Körper zuGott gehen. Jetzt weiß ich, daß wir mit der Seele zu ihm schwe-

    ben. Ich kann auch bei Gott sein, während ich wach bin. Ichmache die Augen zu, zeichne eine kleine Zaubertür und gehenach oben, zum Himmel, zu den Sternen, zu Gott. Ich bin dannbei Gott und rede mit ihm, aber er sagt nichts mit Worten. Damitman das kann, muß man von den Engeln lernen, so leicht wie dieLuft zu sein. Nachher kehrt die Seele wieder zum Körper zurück,und ich vergesse viele Dinge, aber eines weiß ich, daß ich heilenund lieben soll.

    Marcos, 4 Jahre

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    Das Treffen mit dem Lama

    Während seines ersten Aufenthaltes in Argentinien besuchte unsder tibetische Lama Sherab, und Marcos bittet uns, mit ihmrechen zu dürfen, damit er ihn über Gott befragen kann.

    Marcos: Ich möchte wissen, wie man lebendig zu Gott kommt.Lebendig, nicht tot! Denn ich weiß schon, daß die Seele zuGott geht, wenn man stirbt und der Körper auf der Erdebleibt.Lama: Durch eine richtige Lebensweise, durch gute Taten,durch Gutsein, kannst du Gott erreichen. Aber auch wenn dumeditierst, in der Stille bist, nach innen schaust, kommst duGott näher.Marcos: Noch etwas möchte ich wissen. Warum braucht Gottdie Seele? Ich glaube, daß die Seele sehr gut ist, und daß Gottsie braucht, um noch besser zu werden.Lama: Gott braucht die Seele nicht, es ist die Seele, die Gottbraucht.Lama Sherab erklärt uns, daß Marcos eine klare geistigeBegabung hat, in Tibet hätte man ihn als "tulku" angesehen,

    als reife Seele, und man hätte ihn für die Erziehung in einemKloster ausgewählt. Der Lama gibt uns den Rat, Marcosnicht mit einer förmlichen Erziehungsweise unter Druck zusetzen; wir sollten auf ihn hören und ihn respektieren. Erwerde uns schon selbst sagen, wie er sich am besten zurecht-finde.

    Marcos, 5 Jahre 

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    1) Auf dem Todesplaneten, auf dem es fleischfressende Pflan-zen und lebendige Bäume gibt, wird das Monster geboren. Dieintelligenten Wesen des Planeten heißen Zwischenwesen, weilsie in den Bäumen und den Pflanzen wohnen. Das Monster wirdmit einer todbringenden Kugel im Bauch geboren. Bei der

    Gebur