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Jahresbericht 2012

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Jahresbericht 2012

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Foto- und Bildnachweis

S. 4 Portrait Opielka: B.Z./Charles Yunck

S. 6–11 Portraits WissenschaftlerInnen: IZT/Alexander Tittel; IZT/Andreas Klaer; IZT/privat

S. 11, S. 32 Bundestag/Katrin Neuhauser u. Bundestag/Anke Jacob

S. 13 Studierende: privat

S. 14 Screenshot Gewinnerfilm „A Sense of Vision”: Max Möller (18), Dresden, YouTube

S. 15 Podium Stiftung Mercator: WI/Lena Ganssmann

S. 17 Auftraggeber: ADAC; Wirtschaftsförderung Lübeck; BMW Group; ZVEI

S. 18 Portrait Ehrenpräsident: IZT

S. 20 Foto Beiratsvorsitzender: privat

S. 38, S.39 IZT/Alexander Tittel

S. 12, S. 16, S. 21, S. 22, S. 35 Grafik: IZT

Vorwort 4

1 Zehn Forschungsprojekte für eine nachhaltige Zukunft 5

2 Ausblick 2013 – 2018: Technikfolgen-Beratung beim Bundestag 11

3 Zukunftsforschung: Nachfrage gestiegen 12

4 Masterstudiengang Zukunftsforschung 13

5 Veranstaltungs-Highlights 14

6 Leistungsportfolio für Unternehmen und Verbände 16

7 Abschied von Prof. Dr. Rolf Kreibich 18

8 Gremien: Kontinuität und Veränderung 19

9 Drei Fragen an Prof. Dr. Hartmut Graßl 20

10 Alle IZT-Projekte nach Auftrag- und Zuwendungsgebern 2012 21

11 Publikationen 2012 26

12 Blick in die Zukunft des IZT 34

IZT-LunchTalk 38

Kontakte 39

Impressum 40

Inhalt

IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin

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Werte, liebe Leserinnen und Leser,

seit Sommer 2012 leite ich das IZT, das vielleicht bedeutendste Zukunftsforschungsinstitut in Deutschland. Ich übernehme ein herausforderndes Erbe von meinem Vorgänger Rolf Kreibich. Wie immer bei einem solchen Wechsel geht es um Kontinuität und Än-derung.

Wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Zukunft sind gefragt. Nicht nur Unternehmen und Verbände benötigen Orientierungs-wissen und vertrauen immer weniger Trendaussagen. In der Kon-tinuität von nun bald 32 Jahren IZT-Geschichte steht die Nachfrage von Parlamenten zur Expertise der wissenschaftlichen Zukunfts-forschung. Neu ist, dass das IZT ab 2013 Teil des Konsortiums des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) sein wird. Das IZT wird mit innovativen Methoden den Be-reich Diskursanalyse und Partizipation bearbeiten.

Zukunft ohne Partizipation aller Beteiligten erscheint uns am IZT nicht wünschenswert. Beteiligungsorientierte Zukunftsforschung und Technologiebewertung, die beiden Identitätskerne des Insti-tuts, verbinden und steigern sich im Programm „Soziale Nachhal-tigkeit“, das in den kommenden Jahren das IZT mit prägen wird. Das Jahr 2012 war für das IZT ein Jahr des Übergangs. Im Zentrum des IZT stehen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daher ist dieser Jahresbericht erstmals auf sie fokussiert. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Prof. Dr. Michael OpielkaWissenschaftlicher Direktor und GeschäftsführerIZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin

Vorwort Zehn Forschungsprojekte für eine nachhaltige Zukunft

http://twitter.com/MichaelOpielka

WissenschaftlerInnen stellen ausgewählte Projekte aus 2012 vor

Horizon Scanning - Strategische Früherkennung

Szenarien zur „Nachhaltigen Stadt 2030“

Ortungstechnologien für offene Gesellschaften

Dörfliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993, 2012 – Fragestellung: Neue Medien

Geschäftsmodelle für „smart grids“ bis 2030

Dienstleistungen für energieeffiziente Städte

Generationengerechtes Wohnen und Leben –Strategien für Kommunen

Südafrikanische Megacity-Region Gauteng – Low-carbon Region 2040

Wie kritisch ist die Rohstoffversorgung für die deutsche Wirtschaft bis 2030?

Evaluation der Kommunikations-Plattform „Energieeffizienz-Dienstleistungen“

2012–2014

2009–2012

2010–2012

2012–2014

2010–2012

2011–2016

2011–2012

2008–2013

2011–2012

2012–2013

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Horizon Scanning - Strategische Früherkennung Ortungstechnologien für offene Gesellschaften

Szenarien zur „Nachhaltigen Stadt 2030“Dörfliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993, 2012 – Fragestellung: Neue Medien

Unternehmen setzen strategische Früherkennung ein, um Verän-derungen zu antizipieren, die für ihr Geschäftsfeld wichtig sind. Die deutsche Politik zieht nach, um ebenfalls mehr Orientierungswis-sen zu generieren: Das Umweltbundesamt beauftragte das IZT, ein „Horizon-Scanning-System“ für die Umweltpolitik zu entwickeln. Doch es gibt keine verlässlichen Schemata, wie und mit welchen Informationen ein Früherkennungs-Systems seriös zu „füttern“ ist. Wir als Wissenschaftler müssen ganz eigene Antworten auf die Fra-ge finden: Wie kann ein Prozess aussehen, der valides Zukunftswis-sen für die Umweltpolitik generiert? Projektpartner sind das For-schungszentrum für Umweltpolitik der FU Berlin sowie die Condat AG Berlin. izt.de/link/225

Ob wir von einer Videokamera erfasst werden, wie die mutmaßli-chen Bombenleger beim Bostoner Marathon, ob wir mobil telefo-nieren, auf das Internet zugreifen oder bargeldlos bezahlen: Fast immer entstehen dabei Daten, die sich zu Bewegungsprofilen zu-sammenfügen lassen. Neben der Satellitenortung durch GPS gibt es mehr als ein Dutzend Technologien, die indirekt die Ortung von Personen zulassen. Im Sommer 2012 ist zu dieser aktuellen Thema-tik die Studie „Lokalisiert und identifiziert. Wie Ortungstechnologi-en unser Leben verändern“ erschienen. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der beiden Vertiefungsfelder „Mobilität“ und „sozi-ale Netze“. Das IZT hat für diese Studie (2010–2012) gemeinsam mit zwei Schweizer Forschungspartnern Chancen und Risiken von Ortungstechnologien bewertet und Politik und Verwaltung Emp-fehlungen gegeben. Auftraggeber war das schweizerische Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung, TA-SWISS. izt.de/link/233

Im Auftrag des Umweltbundesamtes unterstützte das IZT eine noch stärker integrierte Nachhaltigkeitspolitik im Bundesumwelt-ministerium. Auf Basis von umweltpolitischen Analysen entfaltete das IZT einen beteiligungsorientierten Szenario-Prozess: Mitarbei-terInnen des Umweltressorts erarbeiteten zusammen mit externen Experten „Wunsch-Szenarien“ zur „Kreislaufstadt“ und zur „Nach-haltigen Wirtschaft in der Stadt“. Am Schluss stand die Umsetzung in praktische, integrierte Nachhaltigkeitspolitik. Forschungspartner waren das Deutsche Institut für Urbanistik und die Forschungsstel-le für Umweltpolitik der FU Berlin. izt.de/link/230

Dieses gerade angelaufene Projekt gehört zu den wenigen Langzeit-studien Deutschlands. In insgesamt 14 Untersuchungsdörfern im ganzen Bundesgebiet werden ländliche Lebensverhältnisse als Spie-gel des gesellschaftlichen Wandels untersucht. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau-cherschutz. Das IZT konzentriert sich in dem Forschungsverbund auf den sozio-kulturellen Wandel infolge der neuen Medien. Mein Schwerpunkt im Projekt: Ländliche Jugend und Mediennutzung. Die nächsten bundesweiten Erhebungen dazu finden 2013 statt.

izt.de/link/213

„Wenn man den Horizont ‚absucht’ nach sich andeutenden Ereignissen, die möglicherweise in Zukunft wirkmächtig sind, merkt man schnell, dass alles oder nichts relevant sein kann. Eine methodische Fundierung ist unerlässlich, um Orientierungswissen zu erhalten.“ „Es ist erstaunlich, welche verschlungenen Wege persönliche Daten in sozialen Netzen

oder anderen Social Media gehen und wie wenig Kontrolle wir hierüber haben.“

„Einzigartig war, dass wir auf die Chancen und das Attraktive am Wandel fokussieren konnten, statt primär Verzichtsnotwendigkeiten zu problematisieren.“

„Mich interessiert, wie Jugendliche auf dem Land die gebotenen Chancen der neuen Medien für Schule und Ausbildung wahrnehmen und inwiefern sie sich via Internet für soziale oder lokale Themen engagieren. Auch ist die Frage noch offen, ob und wie sich für sie durch das Internet neue soziale und räumliche Horizonte auftun.“

Dr. Michael Scharp, Philosoph u. Chemiker, seit 1995 am IZT

Michaela Evers-Wölk, Kommunikations- wissenschaftlerin, seit 2004 wieder am IZT

Dr. Robert Gaßner, Psychologe, seit 1989 am IZT

Sie Liong Thio, Sozial-geograph (NL), seit 1999 am IZT

Zehn Forschungsprojekte für eine nachhaltige Zukunft

2012–2014 2010–2012

2009–2012

2012–2014

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Generationengerechtes Wohnen und Leben – Strategien für Kommunen

Südafrikanische Megacity-Region Gauteng – Low-carbon Region 2040

Nicht nur schrumpfende Städte und Gemeinden, sondern auch wachsende, prosperierende Kommunen sehen sich in Deutschland einer älter werdenden Bevölkerung gegenüber. Die LBS Group be-auftragte das IZT daher, Handlungsstrategien zu entwickeln, wie eine Kultur des Miteinanders von Jung und Alt beim Wohnen und Leben gefördert werden kann. In das Projekt und in den IZT-Werk-stattbericht Nr. 118 wurden das Wissen sowie die Erfahrungen ei-ner Vielzahl befragter Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und kommunaler Praxis einbezogen. izt.de/link/220

Es klingt nach einer Mammutaufgabe, nachhaltige Energiezukünfte in der südafrikanischen Megacity-Region rund um Johannesburg mitzugestalten. Mit dem Forschungsvorhaben „EnerKey“ konnten wir jedoch die Akteure in der Provinz Gauteng auf ihrem Weg zu einer „Low-carbon Region“ wirksam unterstützen. Das IZT als Zu-kunftsforschungsinstitut initiierte die „EnerKey Long-term Perspec-tive Group“: In einem partizipativen Prozess diskutierten wir über fünf Jahre hinweg auf Augenhöhe mit südafrikanischen Partnern strategische Optionen. Wichtig dabei war, zukünftige Herausforde-rungen mit einem Zeithorizont von 2040 zu adressieren und gleich-zeitig gegenwärtige Zielsetzungen nicht aus den Augen zu verlieren. Das BMBF stellte die Mittel für das internationale Projekt bereit.

izt.de/link/218

„Überrascht war ich, wie viele innovative und kreative Akteu-rinnen und Akteure genau da eigene Angebote auf die Beine stellen, wo öffentliche und privatwirtschaftliche Angebote der Daseinsvorsorge abgebaut werden.“

„Nachhaltige Energiepolitik in der südafrikanischen Megacity-Region Gauteng braucht ‘Champions’. Die EnerKey Longterm Perspective Group wirkte hier wie ein Katalysator.”

Christine Henseling, Soziologin, seit 2003 am IZT

Johannes Rupp, Forstwissenschaftler, M.Sc. in Nachhaltiger Landnutzung, seit 2005 am IZT

2011–2012Geschäftsmodelle für „smart grids“ bis 2030

Dienstleistungen für energieeffiziente Städte

Der Ruf nach einem intelligenten, extrem flexiblen Stromnetz („smart grid“) wird mit der Energiewende und den vermehrt de-zentralen Energieerzeugern lauter. Dafür müsste aber die alte Marktlogik auf den Kopf gestellt werden: Nicht die meist verkauf-te Energiemenge verspricht die höchsten Gewinne, sondern, der flexible, punktgenaue, sparsame Energieeinsatz. Wie können Tech-nologie und Ökonomie verzahnt werden, um ein wirtschaftlich nachhaltiges, intelligentes Stromnetz aufzubauen? Diese Fragen untersuchte das IZT 2012 in einem Konsortium im Auftrag des Aus-schusses für Technikfolgenabschätzung im Europaparlament (kurz „STOA“). izt.de/link/201

Wie lässt sich die Energieeffizienz im System Stadt erhöhen? Wel-che Verknüpfungen bestehen zwischen den Energie-Sektoren (In-dustrie, Verkehr, Haushalte etc.) und wie beeinflussen sie das Ge-samtsystem? Wie können Innovationen mit Dienstleistungen zum Katalysator für mehr Energieeffizienz werden? Diese und weitere Fragen versuchen fünf Kommunen unterschiedlicher Größenord-nung mit Unterstützung der BegleitforscherInnen vom IZT zu be-antworten. Das BMBF finanziert das Projekt, damit beispielhafte Lösungsansätze entwickelt werden, um nationale Energieeffizienz-ziele zu erreichen. izt.de/link/216

„Es ist spannend, Spielregeln für ein ‚smart grid’ zu entwickeln. Welche Anreize bringen Windpark-Besitzer, Kohlekraftwerksbe-treiber und Verbraucher gleichermaßen dazu, sich zu beteili-gen? Die Herausforderung besteht darin komplex zu denken, damit das Ergebnis möglichst einfach sein kann.“

„Für mich sind in diesem Projekt die Kosten-Nutzen-Verhältnisse verschiedener Be-fragungs- und Analysemethoden spannend. So werden unterschiedlich aufwendige Verfahren verwendet, um besser zu verstehen, wie positive Wirkungen der Energieef-fizienz-Beratung in Haushalten verstetigt werden können. Ob ein Mehr an Aufwand auch ein Mehr an Erkenntnis verspricht, kann hier im Vergleich beobachtet werden.”

Melanie Degel, Wirtschaftsingenieurin Energie- und Umweltmanagement, seit 2008 am IZT

Michael Knoll, Politologe, Stadt- und Energieforscher, seit 1989 am IZT

Zehn Forschungsprojekte für eine nachhaltige Zukunft

2010–2012

2011–2016

2008–2013

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Wie kritisch ist die Rohstoffversorgung für die deutsche Wirtschaft bis 2030?

Evaluation der Kommunikations-Plattform „Energieeffizienz-Dienstleistungen“

Anders als beim Energieträger Öl gibt es bei den meisten minera-lischen Rohstoffen keine geologische Knappheit. In der arbeitstei-ligen, wachsenden Weltwirtschaft steigt aber die Bedeutung von kurz- und mittelfristigen Versorgungsrisiken. Im Auftrag der KfW Bankengruppe legte das IZT gemeinsam mit adelphi eine Studie zur Kritikalität der deutschen Rohstoffversorgung vor. Die Institu-te unterbreiteten folgenden Lösungsvorschlag: Mit der gezielten Nutzung der Potenziale von Recycling- und Ressourceneffizienz könnte die Rohstoffproblematik deutlich entspannt werden. Denn während die in der Erde natürlich entstandenen Lagerstätten ten-denziell schrumpfen, werden von den Menschen andere Lager aufgebaut: In Gebäuden, Infrastruktur, Elektrogeräten oder Autos.

izt.de/link/237

Das IZT erhielt 2012 den Auftrag, die deutsche Kommunika-tions-Plattform zur EU-Energiedienstleistungs-Richtlinie zu evalu-ieren. Diese Plattform wurde von der Deutschen Energie-Agentur (dena) aufgebaut, um die EU-Richtlinie umzusetzen. Zu der Platt-form gehören neben dem Internetangebot „energieeffizienz-on-line.info“ auch der Wettbewerb „Energieeffizienz in Kommunen“ das Gütesiegel „Good Practice“ für Energieeffizienz-Projekte und Fachveranstaltungen. Die Erkenntnisse der Evaluation werden genutzt, um die Plattform gezielt weiter zu entwickeln und noch genauer auf einzelne Zielgruppen zuzuschneiden. izt.de/link/210

„Schon heute ist das vom Menschen angelegte Lager von Kupfer im Gebäude- und Infrastrukturbestand größer als die derzeit bekannten Reserven. Politik, Wirtschaft und VerbraucherInnen sind herausgefordert zu einem Umdenken über die Rohstoffquellen.“

„Besonders wertvoll finde ich, dass wir bei dieser Evaluierung direkt von den Nutzern des Internetangebots und von den Veranstaltungs- und Wettbewerbsteilnehmern erfahren konnten, inwieweit sie durch diese Angebote Neues hinzugelernt haben und inwieweit sie Anregungen bzw. Anerkennung für eigene Projekte bekamen.”

Dr. Siegfried Behrendt, Diplom-Biologe, Diplom-Politologe, seit 1990 am IZT

Lydia Illge, Ökonomin, seit 2007 am IZT

Zehn Forschungsprojekte für eine nachhaltige Zukunft

2011–2012

2012–2013

Der Beschluss: Das IZT - Institut für Zukunftsstudien und Techno-logiebewertung wird ab Ende August 2013 für zunächst fünf Jahre Teil des Konsortiums sein, das das renommierte Büro für Technik-folgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verantwortet. Dies hat der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgen-abschätzung des Deutschen Bundestages einstimmig beschlossen.

Die Kompetenz: Das IZT soll mit seiner Kompetenz in Zukunftsfor-schung, Dialogprozessen und Diskursanalysen dazu beitragen, dass in der kommenden Fünf-Jahres-Periode die Handlungsoptionen des Parlaments im Hinblick auf gesellschaftliche Bedarfe noch früher identifiziert werden können. Als Innovation ist ein „Stakeholder-Pa-nel Technikfolgenabschätzung“ vorgesehen, ein kontinuierliches Zu-kunftsforum mit quantitativen und qualitativen Instrumenten, die den Austausch von Öffentlichkeit und Fachleuten organisieren.

Das Konsortium: Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung ist eine selbständige wissenschaftliche Einrichtung, die den Deutschen Bun-destag in Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels berät. Betreiber des TAB ist das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Ab August kooperiert das KIT hier mit dem IZT und zwei weiteren neuen Konsortialpartnern: Helmholtz-Institut für Umweltforschung GmbH (UFZ) und VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (VDI/VDE-IT).

Ausblick 2013 – 2018: Technikfolgen-Beratung beim Bundestag

Britta Oertel, Informations- wissenschaftlerin, seit 1993 am IZT

IZT-Expertise für den Deutschen Bundestag

Dialogprozesse

Diskursanalysen

Gutachten

Wissenschaftliche Zukunftsforschung

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izt.de/link/402

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Zukunftsforschung: Nachfrage gestiegen 3

Im Jahr 2008 veröffentlichten Hannah Kosow und Dr. Robert Gaßner im IZT-Eigenverlag eine vergleichende Studie zu Methoden der Zukunftsforschung (Genauer Titel: „Methoden der Zukunfts- und Szenarioanalyse. Überblick, Bewertung und Auswahlkriterien”). Im Jahr 2012 verdoppelte sich die Zahl derer, die sich die Studie im Internet besorgten, auf jährlich rund 4.000, ohne dass das IZT zusätzliche Werbemaßnahmen ergriffen hätte. An diesem Beispiel wird das steigende Interesse am Methodenwissen innovativer, wissenschaftlich fundierter Zukunftsforschung offenkundig. Auftraggeber der Studie war das Deutsche In-stitut für Entwicklungspolitik (DIE), das zudem an seinem Standort Bonn eine englische Übersetzung publizierte. izt.de/link/603

IZT-Downloadstatistik: Mehr LeserInnen für IZT-Methodenbuch

Spitzenwert: GreenIT-Verbraucher-Broschüre

Die vom IZT inhaltlich verantwortete Broschüre „Computer, Internet & Co. – Geld sparen, Klima schützen“ hat es bis Ende 2012 auf knapp 225.000 Downloads gebracht. Die Broschüre steht seit 2009 auf der Homepage des Umweltbundesamtes und führt die IZT-internen Download-Charts seit diesem Zeitpunkt unangefochten an. www.uba.de

2008

730

Anzahl Downloads / Jahr

Tendenz

Downloads: „Methoden der Zukunfts- und Szenarioanalyse“

1593

2105

3901

1902

2009 2010 2011 2012

4

„Die wissenschaftlich fundierte Zukunftsforschung befindet sich in einem Klärungs- und Selbstprofessionalisierungsprozess. Da ist es zur kritischen Selbstreflexion und akademischen Selbst-vergewisserung wichtig, mit „jungen“ Fragen konfrontiert zu werden. Mir gefällt, den hochmotivierten Studierenden Fach-wissen und Erfahrungen anbieten zu können. Die Arbeit macht Spaß und leistet einen Beitrag, ExpertInnen für nachhaltigere Zukunftsgestaltung zu befähigen.“

Die LehreFünf IZT-WissenschaftlerInnen unterrichteten 2012 im Masterstudiengang Zukunftsfor-schung der Freien Universität Berlin: Michaela Evers-Wölk, Dr. Robert Gaßner, Dr. Helga Jonuschat, Britta Oertel und Dr. Edgar Göll. Letzterer erläutert seine Motivation:

Masterstudiengang Zukunftsforschung

„Ich habe einem IZT-Forschungsprojekt den Namen gegeben: ‚Ju-Gen-D‘“

„Der Workshop ‚Ju-Gen-D‘ hat mir nicht nur die Spannweite und Komplexität der Gentechnologien aufgezeigt, sondern hat auch Riesenspaß gemacht.“

„In dem Projekt ‚Generationengerechtes Wohnen und Leben‘ habe ich zahlreiche und clevere ehrenamtlich organisierte Projekte kennengelernt. Sie sind es, die langfristig den Zusammenhalt unserer Gesellschaft fördern.“

Die PraxisUmgekehrt schnupperten Studierende aus dem FU-Studiengang Zukunftsforschung 2012 am IZT Praxisluft. War es spannend?

Dr. Edgar Göll, Soziologe und Verwaltungswissenschaftler, seit 1995 am IZT

David Mauer

Alexander Tittel

„Forschen für ein Bundesministerium - und das nah dran an den Menschen. Diese Mischung hat mich am ‚Ju-Gen-D‘-Workshop echt gefesselt. Ich möchte am IZT meine Begeisterung für Partizipation noch oft vertiefen.“Friederike Korte Carolin Kahlisch

www.master-zukunftsforschung.de

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Veranstaltungs-Highlights

Den feierlichen Abschluss des IZT-Kurzfilm-wettbewerbs zu grüner Informationstech-nik („Green IT“) bildete die Verleihung der „GreenITube“-Awards. Schirmherr Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundes-amtes, überreichte kreativen, umweltbe-wussten SchülerInnen die mit Preisgeld dotierten „GreenITube“-Awards. Über 30 Videos waren im IZT eingegangen, eine Fachjury belobigte sechs Kurzfilme und prä-mierte drei.

Der Saal im Berliner Museum für Film und Fernsehen war fast bis auf den letzten Platz ge-füllt: Das vorangegangene Berliner Zukunftsgespräch zu grüner Informationstechnik hatte zusätzlich viele Interessierte angesprochen. Das IZT forscht seit vielen Jahren zu „Green IT“ und organisiert immer wieder Veranstaltungen dazu. izt.de/link/103

„Rennt das Internet dem Klimaschutz davon?“

Berliner Zukunftsgespräch

„Rennt das Internet dem Klimaschutz davon?“ - Zukunftsperspektiven für eine grüne Informationstechnik (13. März 2012)

5

Berliner Zukunftsgespräch im Filmmuseum mit Preisverleihung (13.3.2012)

Moderation: Harald Asel, Inforadio (rbb)

Podiumsgäste:

Gerd Billen, Verbraucherzentrale Bundesverband

Jochen Flasbarth, Umweltbundesamt

Dr. Heinz-Gerd Peters, Deutsche Telekom

Benjamin Thym, Barcoo (App mit Produktinfos)

Dr. Siegfried Behrendt, IZT

Die rbb-Nachrichtenwelle Inforadio strahlte den Mitschnitt am 1. April 2012 mehrmals aus und wiederholte die Sendung am 18. Juli 2012 – immer sonntags in der Sendereihe „Inforadio-Forum“.

izt.de/link/701

Alle drei Siegerfilme: Platz 1: „Sense of Vision“

Platz 2: „7 Tipps für umweltfreundliches Zocken“

Platz 3: „Schalt ab!“

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie (links) diskutierte mit IZT-Direktor Prof. Dr. Michael Opielka (rechts).

Thema der Veranstaltung: Die soziale Dimension der Energiewende.

Beide Institutsleiter sind Vertreter der sozi-al-ökologischen, transdisziplinären Forsch-ung. IZT-Volkswirtin Lydia Illge moderierte das Gespräch. André Wilkens, Leiter des ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator, begrüßte die Gäste. Die Veranstaltung war ausgebucht, denn die angesprochene Thematik war vom Mainstream der technologisch orientierten Energieforschung bisher wenig adressiert worden. izt.de/link/403

„Soziale Nachhaltigkeit – Herausforderung der Energiewende“Podium im Projektzentrum Berlin der Stiftung Mercator (26.11.2012)

Schneidewind: „Im Kontext der Energiewende müssen wir Verteilungsfragen bedenken und die Frage, wie gehen wir mit Armut um. Außerdem gehören dazu: Die Frage der Partizipation bei den anstehenden, großen Infrastrukturmaßnahmen. Und die Frage nach den gesellschaftlichen Trends: Wie stark ist die Energiewende gesellschaftlich hier anschlussfähig?“ Opielka: „Das Soziale im Kontext der Energiewende wird zu schnell als Kompensati-onsstrategie, als Reparaturbetrieb verstanden. Das ist viel zu verkürzt. Das Soziale ist etwas viel umfassenderes: das Gesellschaftliche auf allen Ebenen, Mikro, Meso, Makro. Wenn man den Blick so weitet, sieht man, dass es äußerst viele Möglichkeiten gibt, um die Energiewende zu unterstützen, dass es aber auch sehr viele Hindernisse gibt. Wenn man diese Hindernisse nicht beachtet, wird die Energiewende nicht gelingen. Die Energiewende ist eine Herausforderung für Governance, für Bildung und dafür, wie wir Zukunft in die Gegenwart hineinbringen.“

Prof. Uwe Schneidewind und Prof. Michael Opielka auf die Frage: Was ist das Soziale an der Energiewende?

izt.de/link/104

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Leistungsportfolio für Unternehmen und Verbände

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Das IZT reagiert auf die verstärkte Nach-frage von Unternehmen und Unterneh-mensverbänden nach wissenschaftlich fundierter Zukunftsforschung und baut sein Dienstleistungsportfolio für diese Zielgrup-pe weiter aus. Dies gilt gleichermaßen für Organisationen im Non-Profit-Sektor. In den vergangenen Jahren hat das IZT beispielswei-se Szenario-Prozesse für den ADAC und die Johanniter-Unfall-Hilfe initiiert – zum „Verkehr von morgen“ bzw. zum Organisationsleitbild der Zukunft. Als Referenz für Unternehmens-verbände sind beispielsweise der ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikin-dustrie, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zu nennen. Besonders große Resonanz haben die integrierten Roadmaps Automation für den ZVEI gefunden - sowohl im ZVEI selbst, als auch in der Automatisierungsbranche, bei Anwendern und in der Fachpresse. Der Fachver-band Automation des ZVEI führt den 2006 begonnenen Roadmapping-Prozess daher bis 2015 fort. Ziel ist die Identifikation von Zukunftsmärkten und Technologieanforderungen.

Zukunftsstudien

Integrierte Roadmaps

Szenarien in verschiedenen Varianten

Befragungen: Delphi, online, sozialwissenschaftliche Erhebungsmethoden

systematische Entwicklung von Dienstleistungen (Service Engineering)

Dialog-, Workshop- und Veranstaltungsmoderation

Zukunftswerkstätten

Fokusgruppen, Lead-User- und Innovations-Workshops

Akzeptanzforschung, Evaluierungen, Begleitforschung

Nachhaltigkeitsbewertungen

Unternehmen und Verbänden bietet das IZT u. a. folgende Leistungen an:

Ausgewählte Unternehmen und Verbände, für die das IZT in den letzten Jahren gearbeitet hat

Unternehmen Wirtschaftsverbände, unternehmens-nahe (Forschungs-) Vereinigungen und Stiftungen

ADAC AEG Hausgeräte BASF B.A.U.M. Consult BMW Group Bayer Technology Services DaimlerChrysler DETECON International GmbH Deutsche Bahn Deutsche Immobilien Fonds Deutsche Telekom EADS GASAG GET Gesellschaft für Entsorgung

und Technologie mbH Hekatron Vertriebs GmbH HYGIENIA Service Investitionsbank Berlin KfW Bankengruppe LBS Group Loewe Siemens UXBerlin research and innovation

Allianz pro Schiene Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) Forschungsgemeinschaft Intralogistik Forschungsvereinigung Antriebstechnik German Convention Bureau RKW Rationalisierungs- und

Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft Schwäbisch Hall Stiftung:

bauen - wohnen - leben UIC - Union Internationale des Chemins de fer Verband Deutscher Maschinen-

und Anlagenbau (VDMA) Wirtschaftsförderung Lübeck World Tourism Organization ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik-

und Elektronikindustrie

9% des IZT-Forschungsetats 2012: Unternehmen und Verbände

izt.de/link/105

Szenarien & Visionen

Verkehr von morgen.K Multimobil – auch ohne eigenes Auto: Wie geht das?K Auto der Zukunft: Wie sieht es aus?K Information und Kommunikation: Was ist möglich?

foodRegio Roadmap »Innovation«

Strategisches Handlungsfeld Innovation

Foto: Antje Rautenberg

www.SustainableValue.com

Sustainable Value in der Automobilproduktion

Eine Analyse der nachhaltigen Performance der Automobilhersteller weltweit

Integrierte Technologie-Roadmap

Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung

A U T O M A T I O N 2 0 2 0 +

WASSER UND ABWASSER

Zukunftsmärkte und Technologieanforderungen

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Abschied von Prof. Dr. Rolf Kreibich7

Der Wechsel: Prof. Dr. Rolf Kreibich, mehr als dreißig Jahre Wis-senschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des IZT, legte zum 31. Juli 2012 beide Leitungsfunktionen nieder. Der Physiker und Soziologe hatte das Institut 1981 – unterstützt von weiteren Pio-nieren der deutschen Zukunftsforschung – in Berlin gegründet. Prof. Dr. Rolf Kreibich bleibt dem IZT als Gesellschafter verbunden.

Das Bundesverdienstkreuz: Vier Monate nach dem Leitungswech-sel, am 14. Dezember 2012, wurde Prof. Kreibich auf Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit vom Bundes-präsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Die Auszeichnung würdigt Prof. Kreibich für seine „Verdienste um die Zukunftsforschung“ sowie für sein „vielfältiges ehrenamtliches En-gagement“.

Die Berliner Zukunftsgespräche: Prof. Kreibich verantwortet am IZT über den Zeitpunkt seines Rücktritts hinaus bis Anfang Juni 2013 die von ihm initiierte Veranstaltungsreihe „Berliner Zukunfts-gespräche“. Diese gut besuchten Podiumsdiskussionen finden häufig in Kooperation mit Inforadio (rbb) statt. Bis zum Ende der Übergangsphase am 3. Juni 2013 amtiert Prof. Kreibich auch als „Ehrenpräsident“ des IZT.

Prof. Dr. Rolf Kreibich

1981 – 2012 Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführerdes IZT

1969 – 1976 Erster Präsident der FU Berlin

Pioniere der Zukunftsforschung

Gemeinsam mit Rolf Kreibich an der IZT-Gründung 1981 beteiligt:

Dr. Robert Jungk Prof. Dr. Ossip K. Flechtheim Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt

8Gremien: Kontinuität und Veränderung

Im Jahr des Wechsels, 2012, übernahm der Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl den Vor-sitz des Wissenschaftlichen Beirats (Interview nächste Seite). Zwei WissenschaftlerInnen vertreten ab 1.1.2012 Belegschaftsinteressen im ansonsten unveränderten Aufsichtsrat. Bereits im Mai 2011 hatten IZT-MitarbeiterInnen einen Betriebsrat installiert.

Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Hartmut Graßl (Vorsitz seit 11/2012) Prof. Dr. Edmund Brandt Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Peter Dürr Prof. Dr. Georges Fülgraff Prof. Dr. Maximilian Gege Prof. Dr. Peter Hennicke Prof. Dr. Martin Jänicke Prof. Dr. Lenelis Kruse Jo Leinen, MDEP Prof. Dr. Peter H. Mettler Michael Müller, MdB, Staatssekretär a.D. Prof. Dr. Reinhold Popp Prof. Dr. Eva Senghaas-Knobloch Prof. Dr. Georg Simonis Prof. Dr. Dr. h. c. Udo E. Simonis Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister a.D.

Betriebsrat (5/2011 gegründet) Melanie Degel (Vorsitz) Michael Knoll Johannes Rupp

Aufsichtsrat Dr. Eckhard Lullies (Vorsitz) Michael Knoll (IZT, seit 1/2012) Britta Oertel (IZT, seit 1/2012) Prof. Dr.-Ing. Julian Herrey Walter Rasch, Senator a.D.

Zwei langjährige Unterstützer der Berliner Zukunftsforschung

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Rechtsanwalt und Notar Dr. Eckard Lullies, hat 2011–2012 mit großem ehrenamt-lichen Engagement den Generationen- übergang in der IZT-Leitung moderiert. Die Belegschaft ist ihm dafür sehr dankbar.

Wie Dr. Lullies ist auch Prof. Dr. Hans-Günter Geis dem Institut seit der Gründung 1981 - also seit mehr als 30 Jahren - als Gesellschafter verbunden. Prof. Geis plädierte 2012 dafür, einen gewählten Vertreter der IZT-Beschäftigten in den Kreis der GesellschafterInnen aufzunehmen. Sein Vorschlag für mehr demokratische Teilhabe der Belegschaft wurde Anfang 2013 realisiert.

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Drei Fragen an Prof. Dr. Hartmut Graßl9

Prof. Dr. Hartmut Graßl ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des IZT. Vor seiner Pensionierung war er Direktor am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie. Dem IZT be-antwortete er drei Fragen.

Barbara Debus (IZT): Sie waren vier Mal in Ihrem Leben Direktor eines Forschungsinstitutes. Welche Gesetzmäßigkeiten haben Sie bei Ihren vier Dienstantritten entdeckt?

Hartmut Graßl: Jeder neue Direktor wird intensiv beäugt. Vom Vorgänger nicht gelöste Probleme werden ihm sehr schnell zu-getragen oder rasch offenkundig, so dass man zunächst viel Zeit für Aufräumarbeiten verwenden muss. Restrukturierungen müs-sen sofort, aber vorsichtig angegangen werden, neue Themen sind durch Diskussionen einzuführen. Mikromanagement ist zu vermeiden – bis auf wenige Stichproben in der Verwaltung.

IZT: Sie sind Klimaforscher. Dennoch sind Sie ein ausgesprochen positiv gestimmter Mensch. Wie geht das zusammen?

Hartmut Graßl: Das große Thema Klimaänderungen durch den Menschen hat innerhalb von nur 13 Jahren die Weltbühne erobert: von der Frage bei der Ersten Weltklimakonferenz 1979, ob der Mensch das globale Klima ändert, bis zur Zeichnung der UN-Klimarahmenkonvention von 153 Ländern im Juni 1992 und ihrer völkerrechtlichen Verbindlichkeit im Frühjahr 1994. Das zähe, frustrierende Ringen um weitere Fortschritte in den fast 20 Jahren danach hat immerhin einen Fahrplan zum großen Protokoll nach dem Kyoto-Protokoll gebracht. Jetzt hat die Ener-giewende in Deutschland eine Heimat gefunden. Wir können zeigen, dass Klimaschutz ein Land beflügelt! Ist das nicht Anlass genug zur positiven Grundstimmung?

IZT: Bitte beschreiben Sie das IZT mit wenigen Adjektiven.Hartmut Graßl: Wichtig, klein, innovativ, transdisziplinär, ein Edelstein der Zivilgesellschaft.

Prof. Dr. Hartmut Graßl

10Alle IZT-Projekte nach Auftrag- und Zuwendungsgebern 2012

31% Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

22% Umweltbundesamt (UBA)

17% Europäische Institutionen(EU-Komission und EU-Parlament)

3% Zivilgesellschaft

5% Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

9% Unternehmen und Unterneh-mensverbände

Anteile verschiedener Drittmittelgeber am Forschungsetat des IZT:

13% Weitere Bundes- ministerien sowie sonstige öfftl. Institu-tionen: DE / CH / UK

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Alle IZT-Projekte nach Auftrag- und Zuwendungsgebern 2012

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschung (AiF)Untersuchung, Anpassung und Bewertung einer rationellen Technologie für das ganzheitliche Recycling eines neuartigen, in Flachwäsche eingesetzten RFID-Transponders

Bayer Technology Services GmbH (BTS)Supply Chain Management: Zur Zukunft des SCM in der chemi-schen Industrie und den Life Sciences

B.A.U.M. Consult Akzeptanz von Elektromobilität als Stellglied im Stromnetz

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Dörfliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993, 2012 – spezifische Fragestellung: Neue Medien

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)Dienstleistungen für Energieeffizienz: Perspektiven, Instrumente und die Verstetigung von kommunalen Netzwerken am Beispiel des Wettbewerbs Energieeffiziente Stadt (II)

Energie als Schlüsselelement für ein integriertes Klimaschutzkon-zept für die Region Gauteng, Südafrika

Junge Menschen und ihr Umgang mit ethischen, rechtlichen, sozi-alen Fragen der prädiktiven genetischen Diagnostik („Ju-Gen-D“)

e-fit: Sich lebenslang qualifizieren im Zukunftsfeld erneuerbare Energie

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)Erlebniswelt Erneuerbare Energien: powerado-plus

Die Fernrohre mit Jahreszahlen ab 2020 kennzeichnen Projekte mit weitreichendem Zukunftsbezug.

IZT-Forschungsprojekte 2012

2020

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BMU (s.o.) + Umweltbundesamt Demografischer Wandel – Herausforderungen und Handlungs-empfehlungen für Umwelt- und Naturschutz

BMU (s.o.) + Umweltbundesamt + Deutsche Bundesstiftung UmweltRio+20-Vor Ort – Bestandsaufnahme und langfristige Zukunftsper-spektiven lokaler Nachhaltigkeitsprozesse in Deutschland

Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) im Bundesamt für Wirt-schaft u. Ausfuhrkontrolle (BAFA)Evaluierung des dena-Projektes „EDL Kommunikationsplattform“ sowie der zugehörigen Internetplattform

Deutscher Bundestag, Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)Nachhaltigkeit und Parlamente - Institutionen und Verfahren parlamentarischer Nachhaltigkeitspolitik (II)

Deutscher Bundestag, Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ „Green IT - Nachhaltigkeit“ [Auftragnehmer: Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit]

EADSSustainable Value in the Airline Industry

Europäische KommissionClean European Rail-Diesel

Europäisches Parlament, Ausschuss für „Scientific Technology Options Assessment“ (STOA)Techno-scientific developments of smart grids and related political, societal and economic implications

German Convention BureauTagung und Kongress der Zukunft Johanniter-Unfall-HilfeSzenario-Prozess für die Johanniter-Unfall-Hilfe

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Alle IZT-Projekte nach Auftrag- und Zuwendungsgebern 2012

KfW BankengruppeKritikalität der Versorgung von deutschen Unternehmen mit me-tallischen und mineralischen Rohstoffen

LBS-Group (Bausparkasse der Sparkassen)Generationengerechtes Wohnen und Leben – Strategien für Kommunen

Queen's University Management SchoolWertbasierte Analyse der ökologischen Nachhaltigkeit nordischer Unternehmen

TA-SWISS (Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung)Ortungstechnologien als Herausforderung für eine offene Gesellschaft

Umweltbundesamt (UBA)Horizon Scanning und Trendmonitoring als ein Instrument in der Umweltpolitik zur strategischen Früherkennung und effizienten Politikberatung

Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030

Identifizierung und Entwicklung von Angeboten für alle Bildungs-bereiche zu Ressourcenschonung und -effizienz

Green-IT-Konzepte für Schulen und Green-IT- Verbraucherinformationen

Grüne Software: Ermittlung und Erschließung von Umweltschutzpotenzialen der Informations- und Kommunikationstechnik (GreenIT)

Luftqualität 2020/2030: Weiterentwicklung von Prognosen für Luftschadstoffe unter Berücksichtigung von Klimastrategien

Umweltbundesamt + Deutsche EmissionshandelsstelleDatenaustausch zwischen Emissionshandel und Nationaler Klima-schutzberichterstattung

2020

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Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)Vergleich von Druckmedien und elektronischen Medien unter ökologischen Aspekten

UIC International Union of Railways UIC ESS Strategy 2030 and beyond - Tool for the monitoring of direct PM and NOx emissions from rail diesel traction

Wirtschaftsförderung LÜBECKFood Regio Roadmap „Innovation“

2030plus

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Publikationen 2012

Bücher und (zugehörige) Broschüren

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Sammelband„Dienstleistungen für die energieeffiziente Stadt“ IZT: Herausgeberin und Herausgeber sowie Beiträge

Knoll, Michael und Oertel, Britta (Hrsg.)(2012): Dienstleistungen für die energieeffiziente Stadt. Springer-Publica-tions. Heidelberg, Dordrecht, London, New York.

Knoll, Michael und Oertel, Britta (2012): Einführung: Dienstleistungen für die energieeffiziente Stadt. In: Knoll, Michael und Oertel, Britta (Hrsg.): Dienstleistungen für die energieeffiziente Stadt. Springer-Publications. Heidelberg, Dor-drecht, London, New York, S. XI-XVI.

Knoll, Michael und Oertel, Britta (2012): Querschnittauswertung der Umsetzungskonzepte im Wettbewerb "Energieeffiziente Stadt". In: Knoll, Michael und Oertel, Britta (Hrsg.): Dienstleistungen für die energieeffiziente Stadt. Springer-Publica-tions. Heidelberg, Dordrecht, London, New York, S. 149-165.

Knoll, Michael; Oertel, Britta und Wölk, Michaela (2012): Megatrends und Trends: Herausforderungen für die energieeffizi-ente Stadt. In: Knoll, Michael und Oertel, Britta (Hrsg.): Dienstleis-tungen für die energieeffiziente Stadt. Springer-Publications. Hei-delberg, Dordrecht, London, New York., S. 213-233.

Marwede, Max; Jörß, Wolfram und Oertel, Britta (2012): Dienstleistungen für E-Mobilität im intelligenten Energienetz. In: Knoll, Michael und Oertel, Britta (Hrsg.): Dienstleistungen für die energieeffiziente Stadt. Springer-Publications. Heidelberg, Dor-drecht, London, New York, S. 197-212.

Göll, Edgar und Nolting, Katrin (2012): „Rio+20 vor Ort“ – Kommunen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Beispiele aus Deutschland. Berlin: IZT.

Rio+20 vor Ort – Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven lokaler Nachhaltigkeitsprozesse

Mit dem Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992 wurde weltweit ein star-kes Signal für eine andere, zukunftsfähige Lebens- und Wirtschafts-weise gesetzt. 20 Jahre später hat eine bundesweite Befragung des IZT im Vorfeld der internationalen „Rio+20“-Konferenz 2012 gezeigt, dass mittlerweile zahlreiche Kommunen in Deutschland auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung sind. Viele gute Beispiele in der in drei Sprachen (dt./engl./span.) vorliegenden Broschüre zeugen davon. Doch Nachhaltigkeit ist hierzulande noch kein „Mainstream“. Zivilgesellschaftliches Engagement und innova-tive Projekte müssen von Politik und Verwaltung ernst genommen werden, vor allem aber auch mit strategischen Nachhaltigkeitsan-sätzen in den Kommunen sowie auf den Ebenen von Bund und Län-dern einhergehen. Dies bestätigen auch die Expertisen und die drei Bundesländerstudien, die im Rahmen des „Rio+20“-Forschungs-vorhabens erarbeitet wurden. Katrin Nolting, Kulturwissenschaftlerin M.A., seit 2001 am IZT

Hilty, Lorenz; Oertel, Britta; Wölk, Michaela und Pärli, Kurt (2012): „Lokalisiert und identifiziert. Wie Ortungstechnologien unser Le-ben verändern.“ TA-SWISS, Zentrum für Technologiefolgen-Ab-schätzung (Hrsg.). vdf Hochschulverlag AG der ETH Zürich.

Broschüre zur Studie:

TA-SWISS (Hrsg.) (2012): „Geographische Wegmarken in der Cyberwelt. Ortungstechnologien als Herausforderung für eine offene Gesellschaft.“ Kurzfassung der Studie «Lokalisiert und identifiziert». Bern. TA 57A/2012.

„Rio+20 vor Ort“

Kommunen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

Û Beispiele aus Deutschland

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Göll, Edgar (2012): Future Studies and Research in Egypt - Overview, Examples, Per-spectives. WerkstattBericht Nr. 117. Berlin: IZT.

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Jonuschat, Helga; Henseling, Christine und Thio, Sie Liong (2012): Generationengerechtes Wohnen und Leben - Strategien für Kom-munen. WerkstattBericht Nr. 118. Berlin: IZT.

Broschüre zur Studie:

Jonuschat, Helga und Henseling, Christine (2012): LBS-Zukunftskompass. Kommunen gestalten - Generationenge-rechtes Wohnen und Leben. Berlin: LBS und IZT.

Scharp, Michael (2012): powerado-plus - Förderung der Bildung, der Aus- & Weiterbildung für erneuerbare Energien. WerkstattBericht Nr. 119. Berlin: IZT.

Behrendt, Siegfried (2012): Integriertes Technologie-Roadmapping, Instrument zur Nachhaltig-keitsorientierung von Unternehmen in frühen Innovationsphasen. In: UN Global Compact, S. 50-53.

Behrendt, Siegfried und Erdmann, Lorenz (2012): Kritische Rohstoffe aus Sicht deutscher Unternehmen. In: Kranert, Martin und Sihler, Andreas (Hrsg.): Sicherung der Rohstoffe - Eine Herausforderung für Wirtschaft und Kommune. Stuttgart, S. 32-37.

Behrendt, Siegfried (2012): Entlastend und belastend zugleich - Der ökologische Fußabdruck unserer digitalen Medienwelt. In: Gräßer, Lars und Hagedorn, Friedrich (Hrsg.): Medien nachhaltig nutzen. Beiträge zur Me-dienökologie und Medienbildung. Marl, S. 19-30.

Erdmann, Lorenz und Behrendt, Siegfried (2012): Kritische Rohstoffe. In: TU International, S. 21-23.

Erdmann, Lorenz; Behrendt, Siegfried (2012): Kritische Rohstoffe aus Sicht deutscher Unternehmen. In: Thomé-Kozmiensky, Karl J.; Goldmann, Daniel (Hrsg.): Recycling und Rohstoffe, Band 5, TK Verlag, Neuruppin, S 323-343.

Gaßner, Robert (2012): Zukunft gestalten. Ein Essay. Folge 9 der Serie „Zukunft der Zu-kunft“. In: changeX - Online-Medium für Zukunftsideen, neue Wirt-schaft und Innovation.

Göll, Edgar (2012): Was die Welt regiert. In: Wir sind das Volk. Warum die Politik neue Formate benötigt und welche Rolle Demokratie 2.0 spielt. In: Zu-kunftsmanager, Heft 6/2012, S. 12-14.

Göll, Edgar (2012): Vom Verschwinden der Linken in den USA. In: USA – Weltmacht auf Abruf? In: Universitas 67. Jg., Nr. 795, S. 49-59.

Illge, Lydia und Preuss, Lutz (2012): Case Strategies for Sustainable Cotton: Comparing Niche with Mainstream Markets. In: Corporate Social Responsibility and En-vironmental Management 19 (2), S. 102-113.

Kreibich, Rolf (2012): Zukunftsforschung für Orientierungswissen in Gesellschaft und Wirtschaft, in: FOCUS-Jahrbuch 2012 "Prognosen, Trend- und Zu-kunftsforschung". München, S. 95–134.

Kreibich, Rolf (2012): Eine neue Energiestrategie für Deutschland: In: VDI Ingeni-eur-Nachrichten - Zeitschrift für Wirtschaft, Wissenschaft und Technik, Leipzig 1/2012, S. 15-29.

Kreibich, Rolf (2012): Handlungsfelder der Nachhaltigen Ökonomie: Multi- und transdis-ziplinäre Grundlagen durch Zukunftsforschung. In: Rogall, Holger; Binswanger, Hans-Christoph u.a. (Hrsg.): Jahrbuch Nachhaltige Ökonomie 2012/2013, Marburg, S. 325-344.

Kreibich, Rolf (2012): Die Wissenschaftsgesellschaft muss ihr Wissen in den Dienst der Nachhaltigkeit stellen. In: IWU Fokus nachhaltige Wissenschaft - Beitrag der wissenschaftlichen Forschung zum gesellschaftlichen Wandel. Darmstadt, S. 23-39.

Publikationen 2012

Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden

LBS-Zukunftskompass

KOMMUNEN GESTALTEN Generationengerechtes Wohnen und Leben

IZT

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Kreibich, Rolf (2012): Die Zeiten hehrer Wissenschaft sind passé. In: Transparency Inter-national Deutschland: Korruption und Intransparenz in Wissen-schaft und Forschung. Scheinwerfer. Berlin. 17. Jg. 3/2012.

Kreibich, Rolf (2012): Gutachten Technikzukünfte. In: acatech IMPULS Technikzukünfte - Vorausdenken, Erstellen, Bewerten. München/Berlin/Brüssel.

Opielka, Michael (2012): Quo vadis Sozialpolitik? In: Der Bürger im Staat. 4. Jg., S. 274-279.

Preuss, Lutz und Illge, Lydia (2012): Are the big guys always the bad guys? In: Digital Development Debates, Nr. 9 Prejustice.

Scharp, Michael (2012): efit, powerado und GreenIT – Energiebildung per eLearning im Unterricht. In: Komorek, Michael; Niesel, Verena; Rebmann, Karin (Hrsg.): Energiebildung für eine gestaltbare Zukunft. Tagungsband zum Symposium vom 16. Juni 2011. Oldenburg: Carl von Ossietzky Universität, S. 59-73.

Winn, Monika; Pinkse, Jonatan und Illge, Lydia (2012): Editorial: Case Studies on Trade-Offs in Corporate Sustainability. In: Corporate Social Responsibility and Environmental Management 19 (2), S. 63-68.

Winn, Monika; Pinkse, Jonatan und Illge, Lydia (Hrsg.) (2012): Special Issue: Teaching Cases on Trade-offs in Corporate Sustainabi-lity. In: Corporate Social Responsibility and Environmental Manage-ment 19 (2). S. 63-128.

Publikationen 2012

Die nachhaltige Stadt 2030Projektschlussbericht in vier Bänden (ab 2013 in der Reihe UBA-TEXTE zum Download erhältlich)

Gaßner, Robert (2012): Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030, Band 1: Überblick und Fazit. Schluss-bericht. Berlin: IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologie-bewertung.

Verbücheln, Maic; Grabow, Busso; Uttke, Angela; Schwausch, Mandy und Gaßner, Robert (2012): Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030, Band 2: Teilbericht „Kreislaufstadt 2030“. Schlussbericht. Berlin: IZT.

Grabow, Busso; Hollbach-Grömig, Beate; Gröpler, Nicolai; Rechenberg, Christoph und Gaßner, Robert (2012): Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030, Band 3: Teilbericht „Nachhaltiges Wirt-schaften in der Stadt 2030“. Schlussbericht. Berlin: IZT.

Gaßner, Robert (2012): Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030, Band 4: Der Szenario-Prozess – Doku-mentation der Prozessergebnisse. Schlussbericht. Berlin: IZT.

| TEXTE | 24/2013

Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030 Band 1: Überblick und Fazit

| TEXTE | 25/2013

Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030 Band 2: Teilbericht „Kreislaufstadt 2030“

| TEXTE | 26/2013

Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030 Band 3: Teilbericht „Nachhaltiges Wirtschaften in der Stadt 2030“

| TEXTE | 27/2013

Szenarien für eine integrierte Nachhaltigkeitspolitik – am Beispiel: Die nachhaltige Stadt 2030 Band 4: Der Szenario-Prozess – Dokumentation der Prozessergebnisse (Materialband)

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Publikationen 2012

Arbeitsberichte, Abschlussberichte und Expertisen

Bildungs- und Arbeitsmaterialien (print)

Buliltjes; Jörß, Wolfram; Handke, Volker; Stern; Theolke u.a. (2012): Strategien zur Verminderung der Feinstaubbelastung. Zusammen-fassender Abschlussbericht. Berlin: Umweltbundesamt.

Illge, Lydia; Müller, Frank und Nolting, Kathrin (2012): Lokales Nachhaltigkeitsengagement der Wirtschaft in Deutschland. ArbeitsBericht Nr. 40. Berlin: IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung.

Knoll, Michael; Rupp, Johannes und Mujakachi, Lynda (2012): EnerKey Impact Assessment. Results of Online-Survey.

Kuzmenko, Svetlana; Knoll, Michael und Rupp, Johannes (2012): The EnerKey School Project - Materials on Energy and Climate Education - An Overview. Berlin.

Sievert, Corinna; Scharp, Gerti; Scharp, Michael und Behrendt, Siegfried (2012): Green IT - Arbeitsmaterialien für Schülerinnen und Schüler. Dessau: Umweltbundesamt.

The EnerKey School Project Materials on Energy and Climate Education:

An Overview

February 2012 Authors: Svetlana Kuzmenko1, Michael Knoll1, Johannes Rupp1

Supported by: Simon Woessner2, Christina Schade2

1IZT – Institute for Future Studies and Technology Assessment, Berlin 2IBP – Fraunhofer Institute for Building Physics, Stuttgart

GREEN ITArbeitsmaterialien für Schülerinnen und Schüler

Online-Kurse auf der IZT-Lernplattform „Ressourcen- und Klimaschutz“

Minnecker, Carsten; Scharp, Michael (2012): Was ist Carbon Capture and Storage? eBook eLearning Ressourcen- und Klima-schutz. Band 1. IZT.

Scharp, Michael; Behringer, Rolf (2012): Voller Energie - Sonne, Wind, Wasser. MINT eLearning-Kurs. Berlin/IZT und Frei-burg/Solare Zukunft.

Scharp, Michael; Brüning, Konrad (2012): Was sind Erneuerbare Energien? Mehrspra-chiger elearning-Kurs für Tablet-PCs. IZT.

Scharp, Michael; Degel, Melanie (2012): Betriebliche Weiterbildung Solarthermie. elearning-Kurs für die Viessmann AG. IZT.

Scharp, Michael; Degel, Melanie (2012): Betriebliche Weiterbildung Photovoltaik. elearning-Kurs für die Viessmann AG: IZT.

Scharp, Michael; Degel, Melanie (2012): Betriebliche Weiterbildung Solare Kühlung. elearing-Kurs für die Viessmann AG. IZT.

Scharp, Michael; Degel, Melanie (2012): Innerbetriebliche Weiterbildung Photovoltaik-FAQ. elearning-Kurs für Kyocera. IZT.

Scharp, Michael; Degel, Melanie (2012): Innerbetriebliche Weiterbildung Wechsel-richter-FAQ. elearning-Kurs für SMA. IZT.

Scharp, Michael; Wendt, Jennifer; Brüning, Konrad (2012): Green IT - Arbeitsmaterialien und eLearning-Kurse für Schüler und Schülerinnen. IZT-UBA.

Scharp, Michael; Wywias, Matthias (2012): Weiterbildung Biomasse-BHKW. elearing-Kurs für die Vattenfall AG. IZT.

izt.de/link/801

Fichter, Klaus; Hintemann, Ralph; Beucker, Severin und Behrendt, Siegfried (2012): Gutachten zum Thema „Green IT – Nachhaltigkeit“ für die Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages. Berlin.

Gutachten: Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages

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Blick in die Zukunft des IZT12

Die Gründung des IZT im Jahr 1981 verknüpfte zwei zum damaligen Zeitpunkt recht neue Forschungslinien, die dem Institut seinen Namen gaben: Zukunftsforschung und Tech-nologiebewertung. Die Verwendung des Begriffs „Zukunftsstudien“ markierte dabei die Fokussierung auf eine offene, sozialwissenschaftlicher Empirie verpflichtete und dabei interdisziplinäre Form der Zukunftsforschung. Auch die Verwendung des Begriffs „Techno-logiebewertung“ markierte eine sozialwissenschaftlich basierte, evaluative Forschungsori-entierung: Technologien sollten in ihren Folgen für die Gesellschaft analysiert werden. Die Betonung der Interdisziplinarität resultierte aus dem Forschungsgegenstand, die sozialwis-senschaftliche Grundorientierung erforderte Kompetenz in und Interesse an den analy-tischen Erträgen einer Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen, insbesondere der Technik-wissenschaften, Ökonomie und Psychologie. Aus der Verknüpfung beider Forschungslinien folgte nicht zwangsläufig, sondern durch Entscheidung eine partizipative Forschungspraxis und eine immer auch angewandte, entwicklungsorientierte Haltung der Zukunftsgestal-tung durch Forschung. Das IZT wurde zu einem der führenden Zukunftsforschungsinstitu-te in Europa, engagierte sich in der Politikberatung sowie der Aufdeckung und kritischen Reflexion von Zukunftsmärkten. Das in den 1980er Jahren zunehmend gesellschaftliche Relevanz erlangende Themenfeld Ökologie und das seit den 1990er Jahren nicht mehr zu leugnende Normativ der Nachhaltigkeit prägte auch die Forschungspraxis des IZT. Es profilierte sich in der systematischen Verknüpfung von sozialwissenschaftlicher und Tech-nikforschung. Das IZT setzte sich von einer eher feuilletonistischen, zumeist eher marktaffi-nen und machtaffirmativen Trendforschung ebenso ab wie von einer wissenschaftsfernen Beratungspraxis ohne wissenschaftlichen Relevanzanspruch.

Die von Anfang an gemeinnützige Ausrichtung zielte auch auf eine institutionelle Förde-rung durch Stiftungen und die öffentlichen Hände, neben der unternehmerischen Projekt-finanzierung. Eine solche Grundfinanzierung erfolgte jedoch nur in relativ kurzen Perioden und in bescheidenem Umfang. Eine der Folgen war, dass innovative, selbstgesetzte For-schungsaufgaben oder die wissenschaftliche Nachwuchsförderung nur aus den Erträgen der Projektfinanzierung in Form einer Quersubventionierung geleistet werden konnten. Trotz dieser wirtschaftlichen Beschränkungen wirkte das IZT in zahlreichen wissenschaftli-chen Netzwerken, initiierte unter anderem das „Netzwerk Zukunftsforschung“ und bot für viele WissenschaftlerInnen Qualifizierungspfade, die sie erfolgreich in andere Institutionen und in Professuren führten. Einer der Erfolgsbedingungen dafür war ein durchgängig ho-hes Engagementniveau der Leitung, der MitarbeiterInnen und der Freunde des Instituts, insbesondere im wissenschaftlichen Beirat, im Gesellschafterkreis und im Aufsichtsrat.

Die Übergabe der Leitung von der lange prägenden Gründungspersönlichkeit Prof. Dr. Rolf Kreibich an seinen Nachfolger Prof. Dr. Michael Opielka im Jahr 2012 sowie der Generati-onswechsel in den tragenden Gremien legen nahe, den Gründungsimpuls und die etablier-te Tradition neu zu reflektieren und auf mögliche und vielleicht notwendige Innovationen zu überprüfen. Besonders bedeutsam erscheint in diesem Prozess, den Wandel der Kon-textbedingungen für ein unabhängiges, im Wesentlichen projektfinanziertes Forschungs-institut zu kennen und zu berücksichtigen. Zu diesen Bedingungen zählen beispielsweise die erfolgte Etablierung der nachhaltigkeitsorientierten Forschungsinstitute (ECORNET), die Etablierung des neuen Disziplinfeldes „Sustainability Sciences“, die Erfolgsbedingungen von Kooperationspartnern und Wettbewerbern, die Elektronisierung von Forschung und Publikation, die Konjunkturen der staatlichen und Stiftungsförderungen oder die Rekrutie-rungsformen des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Zukunftsforschung gilt in der Regel als Gegenwartsforschung, die aktuelle Konstruktionen von Zukunft zum Gegenstand hat.

Die Zukunft eines Zukunftsforschungsinstituts muss sich in diesem Verständnis aus einer genauen Beobachtung gegenwärtiger Spuren des Zukünftigen entwickeln lassen. Aller-dings kommt bei Handlungssystemen, also sozialen Institutionen, stets ein Faktor hinzu, der zwar von manchen Vertretern einer biologisch-mechanischen Hirnforschung bestritten wurde, in der Menschheitsgeschichte aber wohl doch überwiegend anerkannt wird: die Bedingung der Freiheit. Entscheidungen sind immer auch Freiheitsakte, kreative Lösungen unter Bedingungen der Ungewissheit. Zwar kennt auch die Natur evolutive Sprünge und wird umgekehrt im Sozialen von Pfadabhängigkeiten berichtet, die spezifische, reflexive Akteursqualität des Menschen dürfte aber bis auf Weiteres auch in der Zukunftsforschung gelten. Epistemologisch ergibt sich aus der conditio humana ein beträchtlicher Einwand

Soziale Nachhaltigkeit

Technologiebewertung

Zukunftsforschung

Dreieck Soziale Nachhaltigkeit als Forschungsprogramm

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gegen ein zu enges Verständnis von Zukunftsforschung als Gegenwartsforschung, jeden-falls dann, wenn sie sich in der Tradition des Kritischen Rationalismus auf Erklärung, Fal-sifikation und Beweis konzentriert. Ein eher hermeneutisches und systemisches Konzept von Verstehen, Differenzierung und Hinweis folgt auch systematisch dem freiheits- und akteursbasierten, offenen Zukunftsverständnis, das sich eben nicht aus der Gegenwart ableiten lässt und dessen Spuren in der Gegenwart in der Fülle schwacher Signale kaum erkennbar erscheinen. Auch in den Natur- und Technikwissenschaften erfährt nicht erst heute eine hermeneutisch-systemisch basierte Epistemik Relevanz. Für die Zukunft des IZT sind diese Überlegungen vor allem dann von Bedeutung, wenn die Situierung innerhalb der Forschungslandschaft neu durchdacht werden soll.

Der bisherigen Cluster-Struktur der Forschungsorganisation des IZT wurde eine erhebliche Themenoffenheit und strukturelle Interdisziplinarität attestiert. Sie ging einher mit flachen Hierarchien, einer Netzwerk- statt üblicher Linienorganisation. Epistemisch folgte aus die-sen institutionellen Entscheidungen eine Dehierarchisierung disziplinärer Orientierungen, die meisten am IZT tätigen WissenschaftlerInnen sind – wie in der drittmittelfinanzierten Forschung üblich – nur peripher in disziplinären Formationen (wie Fachgesellschaften, Peer-Review-Publishing) engagiert.

Zukunft entsteht durch Selektion von Möglichkeiten. Nicht alles geht immer. Zukunft gelingt durch die Offenheit für Möglichkeiten, die als unmöglich gelten.

Die Bedingung der Freiheit radikal gedacht heißt: wir gestalten die Zukunft von ihr her, wir führen aus der Zukunft. Solche Überlegungen, auf gesellschaftliches Handeln, auf die Zukunftsgestaltung von Gesellschaft angewandt, lassen den Bedarf für eine Wissensbasie-rung erkennen, die durch Forschungsinstitute wie das IZT geleistet werden kann. Im Pro-zess der Zukunftsgestaltung des IZT selbst ist dabei eine weitere Selektionsleistung erfor-derlich, die in der Geschichte des Instituts angelegt ist: Das IZT versteht sich als Einrichtung der Nachhaltigkeitsforschung, daher auch die nahe liegende Mitgliedschaft im ECORNET.

Das Nachhaltigkeitsverständnis des IZT, der spezifische Fokus des IZT in der Nachhaltig-keitsforschung kann zum einen aus der Geschichte gewonnen werden: in gewisser Wei-se kulminieren Zukunftsforschung und Technologiebewertung in ihr. Nachhaltigkeitsfor-schung fokussiert vom Gegenstand auf Zukunft, Technologiebewertung vom Normativ auf Nachhaltigkeit. Allerdings empfiehlt sich auch hier eine zweite in der Institutsgeschichte angelegte Selektionsleistung, um im Feld der Nachhaltigkeitsforschung unterscheidbar zu sein. Diese Selektion basiert auf der theoretisch nicht begründeten, eher phänomenolo-gisch-politisch entwickelten Nachhaltigkeitskonzeption des Dreiecks von Rio 1992, einer Unterscheidung in ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit, deren Rekombi-nation und Integration erst eine starke Nachhaltigkeit ermögliche.

In gewisser Weise könnte man argumentieren, dass das IZT in seiner Cluster-Struktur ex-akt diese drei Dimensionen abbildet. Gleichwohl muss man im Rahmen dieser Heuristik fragen, wo in ihr die besonderen Stärken des IZT liegen, sofern man die Stärken vor allem auch in der Außenwahrnehmung betonen möchte. Sie liegen dann auf dem Gebiet Soziale Nachhaltigkeit, sofern dieses weit verstanden wird.

Ein weites Verständnis von Sozialer Nachhaltigkeit ist allerdings nicht die Regel, vielmehr wird dieser Begriff noch immer überwiegend entlang dem industriegesellschaftlichen Klas-senkonflikt der „Sozialen Frage“ als Klassenfrage verwendet: unter sozialer Nachhaltigkeit wird die Regulierung eines gesellschaftlichen Teilsystems und teilsystemischer Beziehun-gen verstanden, im Wesentlichen Arbeitsbeziehungen, Gesundheit und Familie. Die damit verknüpften Normative sind in der Regel solche der Gleichheit und Umverteilung. Dieses enge Verständnis Sozialer Nachhaltigkeit wird seit den 1980er Jahren insbesondere unter dem Einfluss der ökologischen Forschung (und der Genderforschung sowie der damit ver-bundenen, sogenannten neuen sozialen Bewegungen) als vollkommen unzulänglich kriti-siert. Der aktuelle Diskurs um eine Postwachstumsgesellschaft bzw. –ökonomie greift jene sozialökologische Perspektivenerweiterung auf. Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit - verstanden in ihrer Gesamtheit als Mikro-, Meso- und Makrodimension (Gruppen, Orga-nisationen, Gesellschaft) – ist damit kein Kompensationsprojekt für problematische ökolo-gisch-technische und ökonomische Prozesse. Sie repräsentiert vielmehr einen handlungs-systemischen und dadurch systematisch partizipations- und diskursorientierten Fokus, der eng mit den beiden anderen Dimension verknüpft und mit beiden in einem kompetenten, interdisziplinären Forschungsprozess organisiert werden muss. Das IZT hat seit mehr als 30 Jahren nachgewiesen, dass es dies kann, auch wenn der Code Soziale Nachhaltigkeit dafür nicht oder nur in der engen Fassung zur Anwendung kam.

Die künftige Forschungsorientierung des IZT auch unter dem Begriff Soziale Nachhaltigkeit zu fokussieren erscheint angesichts der herkömmlichen engen Begriffsverwendung riskant.Die Chancen sind allerdings erheblich. Wenn die schöpferische Zerstörung der reduktionis-tischen Verwendung des Begriffs Soziale Nachhaltigkeit gelingt, wird auch das IZT gewin-nen. Technologiebewertung und Zukunftsstudien gehören damit auch dauerhaft nicht nur zum Institutsnamen, sie sind deskriptive Konstitutiva der Identität des IZT. Soziale Nachhal-tigkeit kommt hinzu. Ob und inwieweit dieser Begriff wissenschaftlich im ganzheitlichen Sinn gefüllt werden kann, ist offen. Die Indikatoren für das Gelingen sind die Entwick-lung eines entsprechenden Forschungsfeldes, wissenschaftliche Qualifikationspfade und nicht zuletzt auch der Zufluss von Fördermitteln (wie Drittmittelakquisen, institutionelle Zuschüsse und Zuwendungen). Es handelt sich um die gekürzte Fassung eines Konzeptionspapieres zur Zukunft des IZT, das der neue Wissenschaftliche Direktor Prof. Dr. Michael Opielka zunächst den Gremien und MitarbeiterInnen des Instituts zur Diskussion stellte. In einem Forschungsinstitut kann ein solches Papier selbstverständlich nicht beschlossen werden, wissenschaftliche Diskurse sind stets Kommunikationen bis auf Weiteres.

Blick in die Zukunft des IZT 3736

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IZT-LunchTalk

Gäste waren seitdem unter anderen:

Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend

Prof. Dr. Petra Ahrweiler

Ralf Fücks

Prof. Dr. Armin Grunwald

Prof. Dr. Joseph Huber

Dr. Thomas Jahn

Prof. Dr.-Ing. Sabina Jeschke

R. Andreas Kraemer

Dr. Hermann Ott, MdB

Prof. Dr. Niko Paech

Dr. C. Otto Scharmer

Prof. Dr. Uwe Schneidewind

Prof. Dr. Miranda Schreurs

Brigitte Zypries, MdB

Ein neues Format zur Stimulierung innovativer Diskussionen

Seit September 2012 lädt das IZT immer montags zu Lunch mit Vortrag und Debatte

Kontakte

Zukunftsforschung und ZukunftsgestaltungTheorie, Methoden, Netzwerke und Bildung

Michaela Evers-Wölk Tel. 0228.96910538 [email protected] Dr. Robert Gaßner Tel. 030.803088-41 [email protected]

Transformation und GovernanceNachhaltigkeit auf globaler, europäischer und lokaler Ebene

Dr. Edgar Göll Tel. 030.803088-54 [email protected] Michael Knoll Tel. 030.803088-18 [email protected]

Ressourcen, Energie und Klimaschutz Michael Knoll Tel. 030.803088-18 [email protected] Dr. Michael Scharp Tel. 030.803088-14 [email protected]

Gesundheit und Soziales Michaela Evers-Wölk Tel. 0228.96910538 [email protected] Britta Oertel Tel. 030.803088-43 [email protected]

InnovationTechnologien und Dienstleistungen

Britta Oertel Tel. 030.803088-43 [email protected] Dr. Michael Scharp Tel. 030.803088-14 [email protected]

Innovation und Zukunftsmärkte Dr. Siegfried Behrendt Tel. 030.803088-10 [email protected] Michaela Evers-Wölk Tel. 0228.96910538 [email protected]

Infrastruktur, Stadt und Mobilität Dr. Michael Scharp Tel. 030.803088-14 [email protected] Dr. Siegfried Behrendt Tel. 030.803088-10 [email protected] izt.de/link/106

Zu Gast beim LunchTalk: Prof. Dr. Armin Grunwald(rechts), Leiter des Instituts für Technikfolgen-abschätzung und Systemanalyse (ITAS) in KarlsruheLinks im Bild: Gastgeber Prof. Dr. Michael Opielka (IZT)

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Impressum

www.izt.de

IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH Schopenhauerstr. 26, 14129 Berlin Tel.: 030.803088-0 Fax: 030.803088-88 Barbara Debus – Pressereferentin, v.i.S.d.P. E-Mail: [email protected]

Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg, Registernummer: HRB 18636 Die Geschäftsführer: Prof. Dr. Michael Opielka, Dr. Roland Nolte Aufsichtsratsvorsitzender: RAuN Dr. Eckard Lullies Gestaltung: Tobias Battenberg, Daniel Angermann, Köln. Druck: dieUmweltDruckerei.de, Hannover. Klimaneutral gedruckt auf 100% Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. In den verwendeten Druckfarben sind mineralölhaltige Bestandteile weitestgehend durch Zutaten auf Pflanzenölbasis ersetzt.