JAHRESBERICHT 2017 - selbsthilfe-du.de · Prinzip von Selbsthilfegruppen ist unter Menschen mit...
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JAHRESBERICHT 2017 Selbsthilfe-Kontaktstelle
Duisburg
Einleitung
Rahmenbedingungen
Finanzierung
Personelle Situation
Zahlen und Fakten
INHALT
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle wird durch Fördermittel der gesetzlichen Krankenkassen, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Duisburg, durch Spenden (z. B. von der Sparkasse Duisburg) und durch Eigenmittel des Trägers finanziert. Die Angebote der Selbsthilfe-Kontaktstelle sind grundsätzlich kostenfrei.
Einleitung
Zahlen und Fakten - ein Überblick
Jahresber icht 2017 der Selbs th i l fe -Kontaktste l le Duisburg
Rahmenbedingungen
Selbsthilfe
mobilisiert eigene Kräfte
lebt von der
Gemeinschaft braucht
Unterstützung
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg ist die zentrale Informations- und Beratungsstelle für Selbsthilfegruppen und Menschen, die an Selbsthilfe interessiert sind. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, sowie professionelle Einrichtungen und Gruppen nutzen sie für ihre Anliegen.
Die Mitarbeiterinnen informieren über Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen, vermitteln in bestehende Gruppen bzw. verweisen parallel oder alternativ an entsprechende professi-onelle Hilfsangebote. Die Selbsthilfe-Kontaktstelle ist ein niedrigschwelliges Angebot in der Stadt Duisburg.
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle ist bei der Gründung von Selbsthilfegruppen behilflich und unterstützt bestehende Gruppen, z.B. bei der Öffentlichkeitsarbeit, bei organisatorischen Fragen, bezüglich der Selbsthilfeförderung der Krankenkassen oder bei Problemen in-nerhalb der Gruppe. Zudem obliegt ihr die Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (AG SHG), in der sich viele Duisburger Gruppen zusammenge-schlossen haben.
Ein wichtiger Aufgabenbereich ist auch die Kooperation mit Facheinrichtungen im Ge-sundheits- und Sozialbereich sowie die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit zum Thema. Die
Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg besteht seit 2003. Träger der Einrichtung ist der Pari-tätische Wohlfahrtsverbandes NRW e.V., Kreisgruppe Duisburg. Die Räumlichkeiten der Selbsthilfe-Kontaktstelle befinden sich in der Geschäftsstelle der des Paritätischen Duisburg. Sie sind barrierefrei zugänglich.
Personelle Situation
Die Kontaktstelle war 2017 personell mit zwei Fachkräften ausgestattet: Anja Hopper-mann (Dipl. Pädagogin) und Kendra Zwickler (Diplom-Sozialarbeiterin) mit einem Stel-lenumfang von je 0,57. Zwei Verwaltungskräfte ergänzen die Arbeit in der Kontaktstelle: Ayla Kaya mit einer halben Stellen und Kordula Wormann mit fünf Wochenstunden. Zu-dem teilten sich Anja Hoppermann und Gülcan Boybeyi ab Mai eine halbe Stelle im von der Gesellschaft für soziale Projekte (GSP) getragenen Projekt Migration und Selbsthil-fe-Aktivierung.
Kontakte 2017 Bürger/innen Gruppen Profis Sonstige
2411 660 606 1133 13
In 2017 wurden insgesamt 2411 Informations– und Beratungskontakte durch das persönliche Gespräch (115 Kontakte), über ein Telefonat (999 Kontakte), schriftlich per E-Mail oder auf dem postalischem Weg (1297 Kontakte) registriert. Das waren 148 Kon-takte mehr als 2016. Zugenommen haben vor allem die E-Mail-Kontakte. In Bezug auf unsere Zielgruppen der interessierten Bürger/innen, Selbsthilfegruppen und Facheinrichtungen ergab sich im letzten Jahr folgende Verteilung:
"Ich will mich nicht
erklären müssen. Ich will
verstanden werden."
(Duisburger
Selbshtilfeaktiver)
Zahlen und Fakten - einzelne Bereiche
Immer auf dem neuesten Stand
Wer die aktuellen Infos aus der Selbsthilfe lesen und Sie per E-Mail alle zwei Monate zugeschickt bekommen möchte, abonniert den kostenlosen Newsletter, den die Kontakt-stelle seit April 2016 herausbringt und der gefördert wird durch den Verband der Ersatz-
kassen unter: www.selbsthilfe-news.de
Wer spontan Bedarf nach Informationen hat, wird auf der Homepage der Kontaktstelle
schnell fündig: www.selbsthilfe-du.de
Einzelanfragen von Selbsthilfegruppen Im Jahr 2017 wurde die Selbsthilfe-Kontaktstelle 606-mal von Selbsthilfegruppen ange-fragt. Zumeist ging es um den Austausch aktueller Informationen (275) Die Zusammen-arbeit zwischen der Kontaktstelle und den Gruppen lag mit 166 Kontakten auf Platz 2. Vielfach ging es um Öffentlichkeitsarbeit (54), insbesondere 64 mal wurde zum Thema Fortbildungen angefragt. Um Hilfe und Unterstützung wurde in Bezug auf die Gruppen-dynamik 31 mal gebeten. Die Anfragen zur organisatorischen Unterstützung (28) und
zum Thema Finanzierung (26) hielten sich die Waage .
Migration und Selbsthilfe
2 Jahre lang war die Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg, neben Bielefeld, Modellstandort für das Projekt „Migration und Selbsthilfe-Aktivierung“ (gefördert vom MGEPA, der AOK NordWest und der AOK Rheinland/Hamburg). Ziel war, die Idee der Selbsthilfe türkisch-stämmigen Duisburgern nahe zu bringen und Wege in die Selbsthilfe zu eröffnen. Das Prinzip von Selbsthilfegruppen ist unter Menschen mit türkischer Zuwanderungsge-schichte wenig bekannt. Das Prinzip sich in Gruppen auszutauschen, dafür umso mehr. Zumeist handelt es sich um Freizeit- oder Gebetsgruppen. Die Idee sich mit zunächst fremden Menschen über ein gemeinsames Problem auszutauschen ist erst einmal neu.
Die Projektmitarbeiterinnen Baran Öztürk und Gülcan Boybeyi haben im Projektzeitraum unzählige türkischsprachige Gruppen in Kultur- und Moscheevereinen und in privaten Zusammenhängen aufgesucht und die Selbsthilfe vorgestellt. Häufig stießen sie auf starkes Interesse, gelegentlich sogar auf Selbsthilfe-Erfahrene. Ziel war es, Interessier-ten Wege in die Selbsthilfe zu eröffnen, unabhängig davon, ob eigene Gruppen gegrün-det oder bestehende besucht werden wollten. Gegen Ende des Projektzeitraums zeigten sich erste zarte Ergebnisse, wie z.B. eine Gruppengründung zum Thema „Spielsucht“. Es ist noch ein langer Weg bis die Selbsthilfe als bedenkenlose Hilfsmöglichkeit in der türkischen Community angekommen ist. Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg wird auch nach Abschluss des Projektes das Thema Migration und Selbsthilfe nicht aus den Augen verlieren.
„… es gibt zurzeit
uns bekannte 193
Selbsthilfegruppen
mit rund 80
verschiedenen
Themengebieten“
Jahresber icht 2017 der Selbs th i l fe -Kontaktste l le Duisburg
Beratung über und Vermittlung in Selbsthilfegruppen Hauptaufgabe der Selbsthilfe-Kontaktstelle ist die Beratung über und die Vermittlung in bestehende Selbsthilfegruppen. In Duisburg gibt es zurzeit 193 uns bekannte Selbst-hilfegruppen mit rund 80 verschiedenen Themengebieten. In diesem Jahr haben die Suchtgruppen die Selbsthilfegruppen zu körperlichen Erkrankungen und Behinderungen knapp überholt (76 Suchtgruppen, 72 zu körperlichen Erkrankungen. Zu psychischen Themen bestehen 28 Gruppen und zu sozialen Themen 17.
Die aktuellen Zahlen des Jahres 2017 zeigen, dass der Bereich der psychischen The-men mit 54% nicht nur der Bereich ist, der am häufigsten angefragt wurde (354), son-dern gegenüber dem Vorjahr nochmal deutlich zugenommen hat (2016: 40%,). Der Themenbereich der chronischen Erkrankungen wurde 126 mal angefragt. Der Bereich der sozialen Selbsthilfe belegt mit 107 Kontakten den 3. Platz und die Sucht mit 69 An-fragen Platz Nummer 4. Damit ist die Rangfolge gleich geblieben. Der scheinbare Wi-derspruch der relativ wenigen Anfragen aus dem Bereich Sucht im Vergleich zu der Menge der Gruppen, lässt sich mit der guten Vernetzung der Suchtselbsthilfe mit dem professionellen Bereich und des Übergangsmanagements von den Suchtkliniken in die Selbsthilfe erklären.
Als Nasrettin
Hodscha, türkische
Till Eulenspiegel)
vom Esel
fiel, rief er: „Holt mir
keinen Arzt. Holt mir
jemanden, der auch
vom Esel gefallen
ist, denn nur er kann
verstehen, wie ich
mich fühle.“
Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg Musfeldstraße 161 - 163 47053 Duisburg Tel.: 0203 609 90 41 Fax: 0203 609 90 30 E-Mail: selbsthilfe-duisburg @paritaet-nrw.org www.selbsthilfe-du.de Sprechzeiten: Mo., Do. 9.30 - 12.30 Uhr Di. 9.30 - 12.30 Uhr und 15.00 - 18.00 Uhr und nach Vereinbarung
Veranstaltungen und Öffentlichkeitsar-
beit der Selbsthilfe-Kontaktstelle
Infostände auf Duisburger
Wochenmärkten, bei diversen Veran-staltungen und beim Sommerfest der Mitarbeiter/innen der Wirtschaftsbe-triebe
4 Treffen der In-Gangsetzerinnen
Schulung von neuen In-
Gangsetzerinnen zur Unterstützung von Gruppengründungen
3 Fortbildungen für Selbsthilfe-Aktive
2 Austauschtreffen der SHG´s aus
dem Bereich der psychischen Erkran-kungen und 2 für den Bereich Sucht.
Kontakte zu Facheinrichtungen
Verwaltung und Politik Mitarbeit im Lenkungskreis der Kommuna-len Gesundheitskonferenz
Krankenkassen Zusammenarbeit im Rahmen der Selbst-hilfeförderung der Krankenkassen
Fachgremien Mitarbeit in der Psychosozialen Arbeitsge-meinschaft Duisburg (PSAG)
Mitarbeit im Landesarbeitskreis der Selbsthilfe-Kontaktstellen NRW (LAK)
Mitarbeit in der AG Parität SHK NRW Mitarbeit im Arbeitskreis „Interkulturelle Öffnung“ der Selbsthilfe-Kontaktstellen NRW
Zahlen und Fakten - einzelne Bereiche
Jahresber icht 2017 der Selbs th i l fe -Kontaktste l le Duisburg
Gruppengründungen In 2017: Im Jahr 2017 gab es 19 Gründungsinitiativen von neuen Selbsthilfegruppen. Dabei kamen auch die ehrenamtlichen In-Gang-SetzerInnen, die Gruppen in der oft schwierigen Startphase begleiten, zum Einsatz. Gründungsversu-che gab es zu folgenden Themen (von denen die fett gedruckten zu Stande gekommen sind): Adipositas, türkisch Burn-out Demenz Früherkrankte Depression Depression und Musik Deutscher Frauenbund für alkoholfreie Kultur Fibromylagie Hochsensible Männer Junge MS Erkrankte Männerkrebsgruppe Nahtoderfahrungen Psychosomatisch er-krankt und einsam Russischer Gesprächs-kreis Schmerzlos Soziale Phobie Spielsucht, türkisch Sternenkinder Stottern Verstoßene Frauen
IMPRESSUM
Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg Redaktion: Anja Hoppermann Kendra Zwickler Bild/Logonachweis: Der Paritätische LV NRW Stand: Januar 2018 Pixabay
Adoptiv- und Pflegefamilien
AIDS
AD(H)S
Adipositas
Alkoholabhängigkeit
Alzheimer
Aneurysma
Angststörungen
Aphasie
Arthrogryposis Autismus
Behinderungen
Behindertensport
Binationale Familien und Part-
nerschaften
Bipolare Störung
Blasenkrebs
Blindheit
Bluterkrankung
Borderline
Brandverletzte
Brustkrebs
Burn-out
COPD
CRPS
Cystische Fibrose (CF)
Demenz
Depression
Depressin und Musik
Diabetes Typ 1 / Typ 2
Drogenabhängigkeit
Einsamkeit
Epilepsie bei Kindern
Ess-Störungen
Eltern suchtmittel-
konsumierender Kinder
FAS-Pflegeeltern
Fibromyalgie
Gesichtsfeldausfall
Großeltern mit Enkelkontakt-
verlust
Herzerkrankungen
HIV
Hochsensibilität
Hochbegabung
Hörbehinderung Homosexualität
Huntington
Hydrocephalus
Kinderrheuma
Körperbehinderung
Koronarsport
Krankenhaus-Keim
Krebs
Leben ohne Magen
Lebererkrankungen /
Lebertransplantation
Lungenemphysem
Medikamentenabhängigkeit
Medikamentenunverträglichkeit
Menschen um die 50
Morbus Bechterew
Morbus Sudeck
MPN—Meyloproliferative Ne-
oplasie
MRSA-Keim
Mukoviszidose
Multiple Sklerose
Multiple Sklerose für junge
Menschen
Myasthenie
Nierenerkrankungen
Aktuelle Themenliste
Ogantransplantation
Organspende
Osteoporose
Panikattacken
Parkinson
PTBS
Pflegende Angehörige
Prostatakrebs
Psychische Erkrankungen
Rheumatische Erkrankungen
Rheuma/Kinder
Schlaganfall
Schlafapnoe
Sehbehinderung
Senior/innen
Sklerodermie
Soziale Phobie
Speiseröhrenkrebs
Spielsucht
Spielsucht für Migrant/innen Spina Bifida
Sternenkinder
Stoma
Sucht
Tourette –Syndrom
Traumafolgestörung
Trauer
Transsexualität
Trigeminusneuralgie
Türk. Frauen &
psychische Erkrankung
Türk Frauen mit Krebserkr.
Türk. Männer mit Depression
Turner-Syndrom
Verlassene Eltern
Zystennieren (familiär)
Im Projekt „Migration und Selbsthilfeaktivierung“ ist Anja Hoppermann auf Duisburgs große Arbeitgeber zugegangen (z.B. ThyssenKrupp, Siemens, die Targobank…). Sie hat über Selbsthilfe informiert und auf den kultursensiblen Ansatz der Kontaktstelle verwiesen. Daraus entstand ein E-Mail-Verteiler, der auch in Zukunft genutzt wird, um auf neue Selbsthilfegruppen hinzuweisen und so immer wieder an die Idee der Selbsthilfe zu erinnern.