Jahresbericht 2018 · schen Tamil Nadu versorgen wird. Im letzten Jahr startete auch das Projekt...

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1 Jahresbericht 2018

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Jahresbericht 2018

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Inhalt 1. 2018 – Ein Jahr der Erfolge ...................................................................................................... 4

1.1 Schwerpunkte: Organischer Landbau .............................................................................. 4

1.2. Emanzipatorische Bildung .................................................................................................... 5

1.3 Mikrokredite und Kleingewerbe ......................................................................................... 5

1.4 Regenerative Energie ............................................................................................................... 6

1.5 Gesundheit .................................................................................................................................... 6

1.6 Menschen- und Umweltrechte ............................................................................................ 6

1.8 Zukunftsstiftung Entwicklung – Über uns ..................................................................... 6

1.9 Werkstattgespräch – „Was alle angeht, können auch nur alle lösen“ .............. 7

2. Projektliste 2018 .......................................................................................................................... 9

3. Grundzüge der Projektarbeit der Zukunftsstiftung Entwicklung ........................ 11

4. Offenheit und verlässliche Transparenz hier wie dort ............................................. 14

4.1. Mittelverwendung .................................................................................................................. 14

4.2. Mittelbeschaffung .................................................................................................................. 14

4.3. Entscheidungsfindung und interne Kontrollmechanismen ................................ 15

5. Kooperationen in Deutschland ............................................................................................. 15

6. Finanzen ......................................................................................................................................... 17

6.1 Bilanz zum 31. Dezember 2018 (in Euro) ...................................................................... 17

6.2 Gewinn- und Verlustrechnung .......................................................................................... 20

6.3. Verwendung der Zuwendungen 2018 .......................................................................... 24

6.3.1 nach Thema ............................................................................................................................. 24

6.3.2 nach Kontinent ...................................................................................................................... 24

6.4. Zusammensetzung der Einnahmen 2017 .................................................................... 25

6.5. Entwicklungen der letzten drei Jahre............................................................................ 25

6.5.1 Erträge und Aufwendungen aus Vermögensverwaltung .................................. 25

6.5.2 Entwicklung der Einnahmen aus Spenden u.ä. (ohne Vermögensverwaltung) ............................................................................................................... 26

6.5.3 Verwaltungskosten nach DZI 2018 ............................................................................. 26

7. Struktur ........................................................................................................................................... 27

8. Ausblick .......................................................................................................................................... 30

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Liebe Spender*innen und Spender*innen, Zustifter*innen und Interessierte,

dieser Jahresbericht stellt Ihnen in die Arbeit der Zukunftsstiftung Entwicklung aus dem Jahr 2018 vor. Gerne ermöglichen wir Ihnen, unsere Arbeit und die Arbeit unserer Partnerorganisa-tionen genauer kennen zu lernen und „unter die Lupe“ nehmen zu können.

Wir sind sehr an Rückmeldungen und Kommentaren interessiert und freuen uns, wenn Sie sich bei uns melden.

Viel Freude und Anregung bei der Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Annette Massmann, Geschäftsführerin der Zukunftsstiftung Entwicklung

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1. 2018 – Ein Jahr der Erfolge Das Jahr 2018 war für uns als Team der Zukunftsstiftung Entwicklung und unsere Projektpartner ein erfolgreiches. Wir danken Ihnen dafür, denn 4.284 Spender*innen ermöglichten diese Ar-beit. 2018 haben 132.375 Menschen durch die Arbeit von 77 Projektpartnern in 18 Ländern profitiert. Die Projekte verbanden die Arbeitsschwerpunkte ökologische/biodynamische Land-wirtschaft, emanzipatorische Bildung, ganzheitliche Gesundheit, selbstverwaltete Mikrokredite und Kleingewerbe, regenerative Energie, Menschen- und Umweltrechte. Über die Jahre ist ein großes Netzwerk entstanden, in dem wir modellhaft Antworten auf drängende Probleme in ein-zelnen Regionen finden. Wir konnten die Arbeit unserer Projektpartner mit 3.7 Mio. Euro fördern. Unsere Gesamteinnah-men beliefen sich auf 4.9 Mio. Euro und steigerten sich um 10,31 % im Vergleich zum Vorjahr. Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und freuen uns sehr über das Erreichte. Gleichzeitig ist es uns Ansporn, unsere Arbeit im oben skizzierten Sinne mit großem Elan fortzusetzen. Danke! Das Jahr 2018 stand auch unter dem Stern von Auszeichnungen. Im Januar 2018 erhielten wir als erste ausländische Organisation in Kenia eine Auszeichnung von PELUM für die herausra-gende Förderung des organischen Landbaus und Förderung von Kleinbäuer*innen. PELUM Kenya ist ein landwirtschaftlicher Dachverband von 55 Nichtregierungsorganisationen. Darüber hinaus wurde ich als Geschäftsführerin zweimal ausgezeichnet: als „Revolutionärin der Wirtschaft“ mit dem „25 Frauen Award“ im Bereich „impact“ und erhielt zusätzlich den Publi-kumspreis.

1.1 Aus den Arbeitsschwerpunkten und Projekten: Organischer Landbau

In Uganda endete der erste Zyklus des Green Light Forums, eines Zusammenschlusses von elf Partnerorganisationen, die 2.663 Kleinbäuer*innen im organischen Landbau, Viehzucht und -haltung, Wiederaufforstung und Wassermanagement geschult und Infrastruktur wie Wasser-tanks, Biogaslangen, Ställe und Anlagen zur Weiterverarbeitung aufgebaut haben. 2.049 Kinder und Jugendliche (Klasse 3-7) erlernten den organischen Anbau und die Haltung von Tieren an

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sechs Schulen. 74% der Familien sind nun ernährungssicher und -souverän. In den nächsten Jahren wollen wir mit unseren Partnerorganisationen 4.850 Menschen aus 194 Kleinbauern- und Jugendgruppen erreichen, darunter Familien aus dem ersten Zyklus, die noch Förderbedarf haben, sowie neue Familien. So erreicht das Gesamtprojekt eine noch größere Strahl- und Wirkungskraft. Im Süden Kenias arbeitet unsere erfahrene Partnerorganisation SACDEP an einem Modell-projekt für den Erhalt von Gemeindeland. Die Massai in Kenia stehen vor dem Problem der Privatisierung von Gemeindeland, zyklischen Dürren, Verlust von Weideland. 5.000 Massai-Haushalte aus drei Massai- group ranches werden deshalb im Weidemanagement ausgebildet. Tierherden sollen in geringerer Anzahl gehalten, aber dank des verbesserten Weidemanage-ments und Tiergesundheitsmaßnahmen überleben können. Dazu kommen Investitionen für Wasserinfrastruktur, Schlachthäuser, Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten für Fleisch, in Baumschulen und die Ausweisung von Naturschutzgebieten. Insgesamt sollen so ca. 100.000 Hektar Land geschützt werden, die auch Wanderkorridore für Wildtiere bilden. Dies geht mit der Ausbildung von 29 Rangern zum Schutz der Wildtiere einher. Ein Beitrag zum Erhalt eines Weltkulturerbes. In Südindien,Tamil Nadu, konnten im letzten Jahr 341 Acre ehemaliges Ödland erfolgreich rekultiviert werden. Das Land ist nun ökologisch zertifiziert, ein Anteil sogar nach Demeter-Standard. Es werden neben Grundnahrungsmitteln Heilkräuter angebaut und in der eigenen Destille ätherische Öle produziert und vermarktet. In 2018 schulten 24 Projektpartner in sechs Ländern 16.859 Bäuer*innen in On-Field Trainings. Dazu kam die Förderung des Ausbaus von drei Ausbildungsstätten im organischen/biodynami-schen Landbau in Indien, Kenia und Mexiko.

1.2. Emanzipatorische Bildung Öffnung emanzipatorischer Bildungsräume, Schule als demokratisch verfasste, integrative Le-bens- und Lernorte - das sind die Leitbegriffe unserer Schulförderung. In 2018 förderten wir fünf Waldorfschulen, 15 waldorf-inspirierte Schulen, 16 Lernzentren und drei weitere Schulen mit integrativen Ansätzen. In sechs Bergschulen in den Hochanden von Peru werden beispiels-weise Großeltern mit ihrem traditionellen Wissensschatz zu Landbau, Heilkräutern, Ernährung, Kochen, Weben, Färben und Mythen der Region in den Schulalltag integriert. In Südindien kön-nen 285 arbeitende und Straßenkinder in 13 Lernzentren auf informellem Wege den Volksschul-abschluss erreichen. An 20 Schulen/Einrichtungen werden 1.184 Kinder durch Patenschaften gefördert. Insgesamt erreichte die Arbeit unserer Projektpartner 8.774 Kinder und Jugendliche.

1.3 Mikrokredite und Kleingewerbe Selbstverwaltete Spar- und Leihzirkel, Kleinkredite sind ein integrativer Bestandteil der ganz-heitlichen Projektarbeit. Geld wird gemeinsam gespart und in Kreisläufen für unterschiedliche Unternehmungen investiert. Gemeinsam wird entschieden, für welche Investitionen welche Zin-sen genommen werden. Am Ende des Jahres beraten die Gruppen, wie sie mit den erwirtschaf-teten Zinsen umgehen – ob als Dividende verteilen oder das Eigenkapital der Gruppen vergrö-ßern. Das Erlernen einfacher Buchhaltung, des Prinzips des Sparens und Planens sind bestim-mend. Bei guter Anleitung und Umsetzung wächst das wechselseitige Vertrauen. Eine der er-folgreichsten Frauengruppen arbeitet in Kenia. In Kombination mit Schulungen im organischen Landbau schafften sie den Weg von der Nothilfeabhängigkeit zu Zelt-Verleih- und Catering-Unternehmer*innen, die heute dabei sind, eine kleine, lokale Genossenschaftsbank aufzu-bauen. In 2018 organisierten sich, mit Hilfe unserer Projektpartner, 64.100 Menschen in diesen Spar- und Leihzirkeln.

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1.4 Regenerative Energie Kleine, dezentrale Anlagen regenerativer Energien sind ein komplementärer Bestandteil der ganzheitlichen Gemeindeentwicklung. So konnten in 2018 alle ugandischen Partnerschulen mit Solaranlagen ausgestattet werden. Der Bau Feuerholz sparender Herde ist in Uganda und Kenia bei allen Partnern im organischen Landbau Projektbestandteil. In Afghanistan hat sich der Aufbau dezentraler Energiestationen aus Windrad, Solarpanel mit solaren Anwendungen wie Butterschläger, solarer Obsttrockner, Wasserpumpe und Kükenbrüter trotz schwieriger Sicherheitslage sehr bewährt und erleichtert gerade Frauen die Alltagsarbeit. 6.758 Menschen profitierten von den kleinen Anlagen regenerativer Energien in 2018.

1.5 Gesundheit Wie wird Gesundheit in der eigenen Hand gestärkt – gerade dort, wo es keine staatlichen Ge-sundheitsstationen und Krankenhäuser gibt? Schulungen zu Hygiene, Ernährung, vermeidba-ren Krankheiten, Heilkräuteranbau und zum Einsatz dieser Heilkräuter gehören dazu. Einige Partner führen ambulante Gesundheitscamps zu Zahnbehandlungen, zu Augenoperationen, zu innerer Medizin durch. Zudem startete in 2018 der Bau eines Produktionszentrums für Siddha-Medizin, das mit dem medizinischen Netzwerk MUHIL Menschen aus 93 Dörfern im südindi-schen Tamil Nadu versorgen wird. Im letzten Jahr startete auch das Projekt „Binden selbst ge-näht“ an sechs ugandischen Partnerschulen. Die Menstruation ist für die Mädchen an diesen Schulen keine Hürde mehr, die sie vom Unterricht abhält. 33.929 Menschen erreichten unsere Partnerorganisationen mit den verschiedenen Gesundheitsprogrammen.

1.6 Menschen- und Umweltrechte Weltweit wird der Gestaltungsraum für zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich Partizipa-tion, Gemeinschaftsbildung, Umweltschutz und Menschenrechten verpflichtet fühlen, enger. Dies spüren unsere Projektpartner in ihrer täglichen Arbeit. Neben Schulungen zu Kinder- und Menschenrechten, der Unterstützung der Selbstverwaltung und -organisation marginalisierter Gruppen, beschäftigten uns in 2018 vor allem auch der Schutz von Quellgebieten in den peru-anischen Hochanden. Wir förderten den juristischen Beistand für Bergbauern, die unter faden-scheinigen Vorwürfen unter Anklage gestellt oder zu langen Freiheitsstrafen verurteilt wurden. Dank juristischen Beistands konnten alle Fälle gewonnen, bzw. Anklagen abgewehrt werden. Im Amazonasgebiet befördern wir den Schutz von Urwald vor illegalen Rodungen eines inter-nationalen Kakaounternehmens. In Nepal wiederum stehen die Frauenrechte im Vordergrund. 1.605 Menschen profitierten durch juristische Unterstützung oder die Beförderung umweltrecht-licher Maßnahmen.

1.8 Zukunftsstiftung Entwicklung – Über uns 4.284 Menschen ermöglichten mit 4,9 Mio. Euro in 2018 diese Arbeit, über die wir Ihnen hier in Ausschnitten Bericht erstatten können. Die Spenden stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeit-raum um 10,31%. Wir danken allen Spender*innen und Spendern, allen Zustifter*innen herzlich für Ihr Vertrauen in unsere Tätigkeit. Ihre Zuwendungen ermöglichen unsere Arbeit. Haben Sie herzlichen Dank dafür!

Im vergangenen Jahr kamen zwei neue Mitarbeiterinnen zu uns, die den Bereich Öffentlich-keitsarbeit und Projektbegleitung verstärken. Zehn Frauen arbeiteten 2018 in der Zukunftsstif-

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tung Entwicklung, wobei dies aufgrund von Teilzeittätigkeit insgesamt sechs Vollzeitstellen ent-spricht. Dazu kamen zwei Praktikant*innenstellen, die durchgehend von wechselnden Prakti-kant*innen besetzt wurden. Unsere Verwaltungskostenquote betrug in 2018 6,01% (DZI ge-prüft).

Die Zukunftsstiftung Entwicklung ist ökonomisch eigenständig. Wir müssen unseren Unterhalt für Personal, Sach- und laufende Kosten selbst erwirtschaften. In Zeiten geringer Zinsen und eines geringen Eigenkapitals (zurzeit 3,3 Mio. Euro), sind wir auf die direkte Förderung unserer Projektberatung und -begleitung durch Zustiftungen und Spenden dringend angewiesen. Glück-licherweise erhielten wir in 2018 insgesamt rund 125.000 Euro als Spende für Personal- und Verwaltungskosten. Vielen, vielen herzlichen Dank dafür! Diese direkten Zuwendungen ermög-lichen unsere Arbeit und wir sind elementar auf sie angewiesen.

1.9 Werkstattgespräch –2018 - Was heißt Entwicklung? Als relativ kleine Stiftung ist es unser Anliegen, Menschen zu befördern, die Leuchtturmprojekte aufbauen können. Projekte, von denen wir lernen können, wie wir gesellschaftliche Probleme in dieser einen Welt angehen und lösen können. Im Vordergrund stehen dabei praktische, exemplarische Lösungsansätzen.

Einmal jährlich nehmen wir uns im Werkstattgespräch der Zukunftsstiftung Entwicklung Zeit, Fragen, die unterjährig auf uns zukommen, mit Gästen zu erörtern, um Blindflecken in unserer Förder- und Beratungstätigkeit aufzudecken und damit umzugehen, was die Zukunft zu uns trägt. Auch in 2018 wurde dabei die Durchführung des Werkstattgesprächs mit verschiedenen Beitragenden dank der Förderung und in Kooperation mit der Stiftung W möglich.

Unser Werkstattgespräch 2018 stand unter der Frage, welcher Entwicklungsbegriff zukunftsfä-hig und für unsere Arbeit leitend ist. Für uns steht fest, dass wir „Entwicklungsarbeit“ nur betrei-ben können, wenn wir dem Verständnis einer gemeinschaftlich getragenen, sozial hierarchie-armen und gerechten, ökologisch nachhaltigen, ökonomisch tragfähigen, kulturell umsetzbaren Entwicklung folgen. Und dies im Dialog auf Augenhöhe mit unseren Partnern – als Hilfe zur Selbsthilfe - entlang eines Denkens und Handelns ökologischer, lokaler und regionaler (Wirt-schafts-)Kreisläufe, jenseits von Parteipolitik, Religion und Ethnizität.

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Von links nach rechts: Astrid Blei, Crina Vasiliu-Kienle, Vanessa Schrader, Beate Oladeji, Britta Fandel, Alexander Görgen, Melina Mauck, vorne: Julia Feldhausen, Dr. Anna Barrera Vivero, Dr. Annette Mass-mann, Jolke Mertesacker

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2. Projektliste 2018 Hier finden Sie alle Projekte, die von uns in 2018 mit den aufgeführten Beträgen unterstützt wurden: Land Projekt Zuwendungen in

Euro AFRIKA (47,9%) 1.794.742,54 Äthiopien Kindergarten Phönix * 139.019,00 Burkina Augenmedizinische Behandlungen Faso

2.500,00

Ghana Straßenkinder und Kunst * 32.019,00 Kenia Kleinbäuer*innen und Massai-Modellfarm (5 Organisationen) 519.575,17 Kenia Lehrerfortbildung 4.686,64 Kenia Aidswaisen 52.098,00 Kenia Ausbildung für Gefangene 36.038,00 Kenia Hauswirtschaftsschule/Patentöchter 14.483,50 Kenia Steinerschule Nairobi/Patenkinder 180.888,00 Kenia Studentenförderung 6.550,00 Kenia Schulaufbau Selenkay 50.428,00 Namibia WS-Windhoek 1.500,00 Südafrika WS Hermanus/Patenkinder 23.385,86 Tansania Netzwerk Rafael gegen Mädchenbeschneidung 35.000,00 Uganda Patenschaften (7 Schulen) und Schulbauförderung 244.232,80 Uganda Organischer Landbau / Heilkräuter 6.664,11 Uganda Frauenkredite 4.000,00 Uganda Berufsausbildung 27.412,50 Uganda Green Light Revolution – organischer Landbau, Wassermanagement, Aufforstung (11 Organisationen)

379.240,76

Zimbabwe Saatgut, ökologischer Landbau und Weiterbildung * 35.021,20 ASIEN (33,7%) 1.260.225,41 Afghanistan NAZO Ausbildung Schneider*innen, Teppichweber und –knüpfer*innen 2.777,00 Afghanistan Energiestationen und Solaranwendungen 157.414,66 Indien Kindersklaven, Ausbildung, Kinder- und Seniorenwaisen 132.578,50 Indien Siddha-Medizin für Unberührbare und Rekultivierung Ödland 252.452,83 Indien Familienpatenschaften Kerala 96.947,50 Indien Buddhistische Patenkinder, Ladakh 43.124,00 Indien Biodynamische Landwirtschaftsschule 48.565,43 Indien Deepam Förderung von Kindern mit Behinderungen * 88.254,98 Indien Ekta Parishad, Landlosenhilfe 1.727,99 Indien Eco-Pro * 2.800,00 Mongolei Sanddornaufforstung 544,50 Nepal Mikrokredite und Gesundheitsstation* 15.019,00 Nepal Kleinbauern, ökologischer Landbau und Vermarktung 79.024,53 Nepal Frauenhaus und Frauenrechte, Women´s Foundation 95.916,82 Nepal Kunsthandwerker*innen, Weiterbildung 788,81 Nepal Heim für Kinder von Strafgefangenen, Judotraining 34.897,50 Nepal Tashi WS und Wisdom School 33.155,50 Nepal Hausbau, KRMEF 20.050,00 Pakistan Roshni – Lebensgemeinschaft und Green Earth School (Patenschaften)

146.400,86

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Philippinen Ökologischer Landbau 7.785,00 EUROPA (0,0%) 906,72 Russland 906,72

SÜDAMERIKA (15,7%) 588.008,95 Argentinien Saatgut 13.328,50 Bolivien Patenschaften Fußballkinder 15.748,50 Brasilien Aitiara – Waldorfschule 12.721,68 Brasilien Favela Monte Azul, ACMA* 231.155,50 Brasilien ReCivitas – Grundeinkommen 582,27 El Salvador Kindergarten 2.280,00 Mexiko Ausbildung biodynamischer Anbau 52.804,50 Nicaragua Selbsthilfe Frauen 13.350,00 Peru Bildungs- und Schulinitiativen u.a. Qewar, ECA, Quespina 48.813,00 Peru Menschen- und Umweltrechte 5.509,00 Peru Gemeindebäckerei 1.500,00 Peru Wiederaufforstung in den Hochanden, Wasser- und einkommenschaffende Maßnahmen

58.409,00

Peru Integrale Slumentwicklung, Aynimundo 54.779,50 Peru Pro Humanus, Lehrerfortbildung 1.389,50 Peru Gemeingut Amazonien 75.638,0 Weitere Projekte weltweit (2,7%) 100.874,02

Förderungen 2018 3.744.757,64

*Die Förderung erfolgt in Kooperation mit Unterstützerkreisen.

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3. Grundzüge der Projektarbeit der Zukunftsstiftung Entwicklung Brücken bauen zwischen Engagement und Tatkraft Die Zukunftsstiftung Entwicklung unterstützt Menschen in ihrem Handeln für eine ethische, öko-logische und soziale Welt, in einer dialogisch angelegten Kooperation auf Augenhöhe. Sie möchte Brücken bauen zwischen Menschen hier und dort – zwischen Lebensrealitäten in unterschiedlichen Ländern; Brücken, die auf Verbesserung der Lebensumstände, Austausch und Verständigung zielen. Bereits 1992 formulierte der mexikanische Soziologe Gustavo Esteva die These: „Stoppt Hilfe, stoppt Entwicklungshilfe“. Esteva kritisierte die bis dato erbrachte Entwicklungshilfe als ein Mo-dell für fortgesetzten Kolonialismus. Entwicklung, so Esteva, werde nur als lineares Fortschritts-denken eines westlichen, scheinbar planbaren Modells unter Ausbeutung von Mensch und Um-welt verstanden. Hilfe führe zu Entmündigung. Die Milliardenbeträge, die gezahlt würden, hätten in den sogenannten Entwicklungsländern nicht zu einer eigenständigen Verbesserung der Le-benssituation für die Mehrheit der Bevölkerung geführt. Ein ernüchterndes Resümee, das zu der Frage führt: Was befähigt zu selbstständigen Entwicklungsprozessen in (Eigen-)Verantwor-tung für Mitmenschen und Umwelt? Wo setzt die Zukunftsstiftung an, um diese Prozesse zu befördern? Hilfe zur Selbsthilfe Die Zukunftsstiftung Entwicklung kooperiert derzeit mit 77 Projekten in 18 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Mit Unterstützung der Partner vor Ort werden Grundlagen für ein selbstständiges Leben in Würde gelegt. Schwerpunkte der Projektarbeit sind der organische Landbau, die ganzheitliche Gesundheitsförderung, emanzipatorische Bildung, Menschen- und

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Umweltrechte, der Ausbau von Kleingewerbe und von transparenten, von Ausbildung begleite-ten Mikrokrediten sowie der Einsatz regenerativer Energien. Bei fast allen Projektpartnern sind es mehrheitlich Frauen, die sich engagieren. Am Anfang steht die Frage: Welche Ressourcen sind verfügbar? Unsere Projektpartner vor Ort sind Initiativträger. Soziale Unternehmer*innen, die die jeweiligen Problemlagen sehr gut kennen. Sie verschreiben sich ihrer Arbeit jenseits religiöser, ethnischer oder parteilicher Zugehörigkeit. Gemeinsam mit einer Gruppe treiben sie ihre Anliegen voran. Ausgangspunkt für Projekte ist dabei die Frage, über welche Ressourcen sie persönlich und die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten, aus eigenen Kräften verfügen – und eben nicht die Frage nach zu erfüllenden Bedürfnissen. Diese Ausgangsfrage stößt Dialog- und Denkpro-zesse an: „Projektbegünstigte“ werden zu Akteuren des Geschehens. Organischer Landbau Über 70 Prozent der Hungernden weltweit leben auf dem Land. Sie sind Klein- und Subsistenz-landwirt*innen mit Grundstücken unter zwei Hektar, Hirten, Fischer oder Landarbeiter*innen. Über 50 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Dagegen versucht die Zukunftsstiftung Entwicklung mit Förderung des organischen Landbaus und des Wassermanagements sowie der Verarbeitung und Vermarktung organisch produzierter, land-wirtschaftlicher Produkte, Impulse zu setzen. Ziel ist die gesicherte Selbstversorgung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auf der Grund-lage ihrer eigenen Möglichkeiten und darauf aufbauend die Förderung lokaler wie regionaler Wirtschaftskreisläufe.

Bildung: Schul- und Weiterbildung sind der Schlüssel Das zentrale Element in jeder Projektkooperation ist die Bildung. Studien, wie der Weltagrarbe-richt 2009, verfasst von über 400 internationalen Wissenschaftler*innen, machen deutlich, dass es darauf ankommt, wie theoretisch verfügbares Wissen ganz praktisch bei den Menschen vor Ort ankommt. Genau das erleben wir immer wieder. Deshalb sind vielseitige theoretische und praktische Schulungen, die unmittelbar am Lebensalltag der Menschen anknüpfen, Grundlagen für eine erfolgreiche Projektarbeit. Bildung muss das Denken, das Fühlen und das Handeln ansprechen. Aus diesem Grund finden beispielsweise die meisten Fortbildungen auf den Fel-dern der Kleinbäuer*innen statt. In den Schulen, mit denen die Zukunftsstiftung Entwicklung kooperiert, setzen sich die Lehrer*innen für die Förderung alternativer, emanzipatorischer pä-dagogischer Ansätze ein. So arbeiten sie zum Beispiel inspiriert durch die Waldorfpädagogik, die Montessoripädagogik oder durch Ansätze, die auf Paolo Freire zurückgehen und von der Förderung des einzelnen Kindes in seinem jeweiligen kulturellen Zusammenhang ausgehen. Keine Schule ohne Mahlzeiten Bei unseren Schulkooperationen arbeiten wir überwiegend mit Schulen zusammen, die die Kin-der bis zur siebten oder achten Klasse begleiten. Die Schulen bieten den Kindern zusätzlich eine Ausbildung in handwerklichen Fertigkeiten wie z. B. Schneidern, Töpfern, Stricken, Häkeln, Schreinern oder Flechten von Matten und Körben. In landwirtschaftlich geprägten Gesellschaf-ten sind diese Fertigkeiten für die Kinder auch eine Grundlage für ihre eigene Zukunft. Mit lee-rem Bauch kann man nicht lernen: In Schulgärten bauen die Kinder Obst und Gemüse für die Schulmahlzeiten an und lernen den organischen Landbau kennen.

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Ganzheitliche Gesundheit Die Zukunftsstiftung Entwicklung setzt sich für eine präventive, nachhaltige Basisgesundheits-versorgung ein. In Schulungen werden zum Beispiel Hygiene, Anbau und Anwendung von Heil-pflanzen gelehrt und über Krankheitsursachen aufgeklärt. Aufklärungskampagnen zu Aids und gesunder Ernährung gehören dazu, aber auch die Basisgesundheitsvorsorge auf der Grund-lage naturheilkundlicher Medizin wie zum Beispiel der südindischen Siddha-Medizin. Kleingewerbe und Mikrokredite Die Förderung von Kleingewerbe ist ein Element der Armutsbekämpfung. Beispiele dafür sind die Weiterverarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln, die Überwindung saisonaler Ab-hängigkeiten durch den gezielten Einsatz technologisch angepasster Verfahren, zum Beispiel die solare Trocknung von Früchten oder die Herstellung ätherischer Öle. Auch Schulungen zur Verpackung und Vermarktung von Produkten oder Ausbildungen zu handwerklichen Tätigkeiten zählen dazu. Die verantwortungsvolle Vergabe von Mikrokrediten, die von Gruppenschulungen zur Umsetzung der jeweiligen Geschäftsideen begleitet wird, geht mit dem Ausbau von Klein-gewerbe Hand in Hand. Ziel aller Maßnahmen ist der Aufbau von lokalen und regional selbst-tragenden Wirtschaftskreisläufen. Dabei sind Mikrokredite immer nur ein helfendes Moment in einer ganzheitlichen Kompetenzförderung. Menschen- und Umweltrechte Wir fördern Gruppen und Gemeinschaften, die aus ihrem Lebensraum heraus für die Durchset-zung von Menschen und Umweltrechten eintreten. Das können Kleinbauernorganisationen sein, die sich für den Schutz von Quellgebieten und gegen Explorationen von Bergwerksunter-nehmen einsetzen, oder indigene Gruppen, die sich für den Erhalt ihrer Wälder oder Steppen engagieren, oder Frauen, die sich für Gleichstellung stark machen. Regenerative Energien Unsere Ressourcen sind endlich. Ein einfacher Satz mit vielen Konsequenzen. Gerade in den Ländern unserer Kooperationspartner wird diese Endlichkeit überdeutlich. Zum Beispiel durch die Abholzung durch internationale Konzerne, die Feuerholznutzung in ohnehin weitgehend ver-steppten Gegenden, den Abbau von Rohstoffen wie Erzen, Gold, Silber, Diamanten etc. ohne Rücksicht auf Umweltverschmutzung und die lokalen Rechte traditioneller Gemeinschaften, ebenso wie durch Klimawandel, das Ausbleiben von Monsunregen oder die Kehrseite, das Auf-treten von Überschwemmungen. Mit den Grenzen des Wachstums bewusst umzugehen heißt auch, auf regenerative Energien in Abstimmung mit verfügbaren lokalen Ressourcen zu setzen. Kreisläufe aufbauen Zumeist greifen in den Projekten die skizzierten Förderbereiche in zeitlicher Folge ineinander. Mehr als 30 Jahre Entwicklungszusammenarbeit haben gelehrt, dass Veränderungs- und Auf-bauprozesse nur dann zum Erfolg führen, wenn sie langfristig sind, wenn Veränderungen Ein-gang in die Alltagskultur finden und eine ökonomische Tragfähigkeit auf Dauer erreicht wird. Das macht eine Begleitung von Menschen jenseits von Projektlaufzeiten notwendig. Es geht uns darum, Menschen zu ermöglichen, trotz Globalisierung dezentrale und selbstbestimmte, überschaubare Lebensräume ökologisch, sozial, kulturell und ökonomisch nachhaltig zu gestal-ten.

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Geld als soziales Gestaltungsmittel Die Zukunftsstiftung Entwicklung entstand im Kontext der Gemeinschaft für Leihen und Schen-ken (GLS) aus dem Impuls für einen bewussten Umgang mit Geld in Verantwortung für das soziale, ökologische und ökonomische Miteinander auf nationaler wie internationaler Ebene. Dank des Schenkgeldes, das sie vermittelt, entstehen Freiräume und neue, hoffentlich zukunfts-weisende Ansätze für gesellschaftliche Entwicklung.

4. Offenheit und verlässliche Transparenz hier wie dort

4.1. Mittelverwendung Die Klarheit unserer Ansätze und die Transparenz in der Kooperation sind die Grundlagen un-serer Arbeit. Regelmäßige Begegnungen und Besuche von Paten, Spendern, unserer Ge-schäftsführung und Mitarbeitern, Berichte und Protokolle, klare Kommunikation, verlässliche Entscheidungen und Zusagen schaffen die Basis für eine vertrauensvolle Beziehung zu unse-ren Projektpartnern. Nachzuvollziehen und zu dokumentieren, dass Spenden zweckgemäß ver-wendet wurden, gehört dabei mit zu unserer Arbeit und der unserer Projektpartner. Die transparente, verantwortliche Mittelverwendung und niedrige Verwaltungskosten werden uns mit dem Deutschen Spendensiegel bestätigt. Wir veröffentlichen jährlich unseren Wirt-schaftsprüfungsbericht. In 2017 wechselten wir nach dem Rotationsprinzip unsere Wirtschafts-prüfungsgesellschaft. Es prüft uns seitdem die Curacon Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Den Wirtschaftsprüfungsbericht können Sie hier herunterladen. Unsere Projektpartner weisen ihre Mittelverwendung, je nach Projektgröße, durch vierteljährli-che und halbjährliche Finanz- und Sachberichte und/oder durch jährliche Berichte unabhängi-ger Wirtschaftsprüfer nach.

4.2. Mittelbeschaffung Die Arbeit der Zukunftsstiftung Entwicklung wird aus privaten Spenden (4.284 Spender*innen in 2018) und zu einem kleinen Teil aus öffentlichen Zuwendungen finanziert (18% der Gesamt-einnahmen in 2018). Bei der Spendenwerbung setzen wir vor allem auf unseren zweimal jähr-lich erscheinenden Projektspiegel (Mai und November) sowie auf unsere Internetpräsenz und Artikel zu Themen unserer Arbeit, die in unterschiedlichen Zeitschriften publiziert werden. Wir freuen uns sehr, dass sich über die Jahre eine ständig wachsende Zahl an Menschen mit unserer Arbeit in herausragender Weise verbunden haben und diese kontinuierlich befördern. Zur Einwerbung von Mitteln beschäftigen wir keine Dienstleister und zahlen auch keine erfolgs-abhängigen Vergütungen. Unsere Broschüre “Brücken bauen zwischen Engagement und Tatkraft” informiert über die Ge-schichte der Stiftung, über Projekte und die orientierenden Leitlinien der Projektarbeit. Sie ent-hält Hinweise zu Fördermöglichkeiten in der Stiftungs- und Projektarbeit und stellt den Stiftungs-rat und das Team der Mitarbeiter*innen der Zukunftsstiftung Entwicklung vor. Darüber hinaus stellen wir Flyer zu den einzelnen Projekten sowie zu den Patenschaften/Schul-patenschaften zur Verfügung. Alle Projekte finden Sie auch auf unserer Internetseite:

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www.zukunftsstiftung-entwicklung.de. Die Webseite wird laufend aktualisiert und Onlinespen-den sind mit SEPA-Lastschriftverfahren möglich. Die Zukunftsstiftung Entwicklung ist in Listen von vielen Gerichten als Empfänger von Bußgel-dern registriert. Leider ist an dieser Stelle nur sehr schwer Aufmerksamkeit zu finden und des-halb haben wir bislang nur wenige Bußgelder erhalten. Alle bisher genannten und auch unter Wirkungsbeobachtung aufgeführten Berichte und Infor-mationen sind selbstverständlich auch auf unserer Internetseite abrufbar.

4.3. Entscheidungsfindung und interne Kontrollmechanismen Über die direkte Mittelzuwendung entscheidet die Geschäftsführung im Rahmen der vom Stif-tungsrat gegebenen Leitlinien. Bei allen Zuwendungen und vertraglichen Entscheidungen be-steht das Vier-Augen-Prinzip. Alle Projektpartner verpflichten sich zu regelmäßigen Finanz- und narrativen Berichten. Projekte mit einem jährlichen Gesamtvolumen von über 50.000 Euro werden durch unabhängige Wirt-schaftsprüfer jährlich geprüft. Projektpartner, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zu-sammenarbeit und Entwicklung gefördert werden, reichen jährliche Berichte von unabhängigen Wirtschaftsprüfern aus den Projektländern mit entsprechenden Testaten ein. Einmal jährlich lädt die Zukunftsstiftung Entwicklung zu einer “Öffentlichen Rechenschaftssit-zung” ein. Hier werden interessierten Spender*innen und Zustifter*innen, gemeinsam mit dem Stiftungsrat der Zukunftsstiftung Entwicklung, von der Geschäftsführung und zuständigen Mit-arbeiterinnen die Arbeit der Stiftung aus dem Vorjahr nebst dem Jahresbericht sowie weiteren Entwicklungstendenzen zur Diskussion gestellt. In der Regel findet diese Tagesveranstaltung, an der jedeR Interessierte gerne teilnehmen kann, im Juni jeden Jahres statt. Gegen Ende des jeweiligen Jahres lädt die Zukunftsstiftung Entwicklung den Stiftungsrat, Spen-der*innen, Zustifter*innen und Expert*innen zum Werkstattgespräch ein. Hier werden aktuelle Themen besprochen, die sowohl die laufende Arbeit betreffen als auch zur zukunftsorientierten Handhabe dienen können.

5. Kooperationen in Deutschland

Die Zukunftsstiftung Entwicklung ist als unselbstständige Stiftung durch den GLS-Treuhand e.V. Teil der GLS, Bochum (GLS-Bank, GLS BAG, GLS Treuhand u.a). Sie ist Mitglied von VENRO – Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V., Berlin, und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands – Gesamtverband e.V., Ber-lin (über Treuhänder). Die Zukunftsstiftung Entwicklung kooperiert zur Unterstützung von Projektpartnern auch mit eh-renamtlichen Freundeskreisen und Vereinen in Deutschland und stellt für diese Dienstleistungs-angebote zur Verfügung, wenn die geförderten Projekte den eigenen Projektkriterien und För-derzielen entsprechen.

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Hierzu gehören unter anderem: Deepam – Licht für Kinder Projekt für Dorfkinder mit Behinderung, Indien

Roshni Lebensgemeinschaft und Green Earth Roshni School Heilpädagogik in Lahore, Pakistan

Associação Comunitária Monte Azul Sozialarbeit in den Favelas in São Paulo, Brasilien

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6. Finanzen

6.1 Bilanz zum 31. Dezember 2018 (in Euro) AKTIVA 31.12.2018 31.12.2017 A. Anlagevermögen 4.622.643,76

I. Sachanlagen 593.111,86 1. Grundstücke und Gebäude 88.827,86 146.293,07 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.284,00 4.696,00

II. Finanzanlagen 4.029.531,90 1. Beteiligungen 1.129.794,96 285.097,19 2. Wertpapiere des Anlagevermögens 1.962.299,04 1.336.973,78 3. Sparbriefe und Festgelder 518.397,90 518.397,90 4. Sonstige Ausleihungen 419.040,00 233.500,00

B. Umlaufvermögen 2.452.790,73 I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 125.222,37 1.077.948,30 II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.327.568,36 1.720.019,02

C. Rechnungsabgrenzung 2.288,37 1.399,06 Summe 7.077.722,86 5.324.324,32 PASSIVA 31.12.2018 31.12.2017 A. Eigenkapital 3.302.204,00

I. Stiftungskapital 1.073.030,58 1. Errichtungskapital 122.710,05 122.710,05 2. Zustiftungskapital 950.320,53 723.080,53

II. Rücklagen 2.229.173,42 1. Freie Rücklage 115.058,95 36.848,46 2. Rücklagen aus Nachlässen 1.197.151,45 1.004.547,67 3. Schenkungen mit Auflage 916.963,02 936.106,84

B. Widerrufliche Schenkungen 1.698.194,15 755.199,21 C. Rückstellungen 1.712.216,49

1. Für zugesicherte Zuwendungen 1.618.378,49 1.445.383,46 2. Steuerrückstellung 70.000,00 3. Sonstige Rückstellungen 23.838,00 17.815,00

D. Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten 348.573,12 264.668,10

E. Rechnungsabgrenzung 16.535,10 17.965,00 Summe 7.077.722,86 5.324.324,32

Erläuterungen zur AKTIVA

A. Anlagevermögen

I. Die Sachanlagen unter 1. Grundstücke und Gebäude haben sich zum Bilanzstichtag

um drei weitere Wohnungen auf fünf geschenkte Eigentumswohnungen (588.828 Euro) erhöht. Unter 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung wird ein Laptop (1 Euro) und Büromöbel (4.283 Euro) ausgewiesen.

II. Bei den Finanzanlagen werden unter 1. Beteiligungen a) Genossenschaftsanteile an der GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum (256.400 Euro), b) Beteiligungen an den GLS

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Windparks Warburg GmbH & Co KG (5.146 Euro) und Zodel Gmbh & Co KG (10.145 Euro) und c) Aktien der Triodos Bank, Niederlande (58.104 Euro) ausgewiesen. Hinzu-gekommen sind im Berichtsjahr d) die Beteiligung an der GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum (600.000 Euro) und e) die Beteiligung an der Wohnbau Bogenständig eG (200.000 Euro). Die Beteiligung am Windkraftfonds I und II (15.339 Euro) wurde auf Grund der Fälligkeit in 2019 unter B. I. ausgewiesen. 2. Wertpapiere des Anlagever-mögens enthalten, basierend auf einer mittelfristigen Finanzplanung und korrigiert um eine Wertberichtigung (311 Euro), das Wertpapierdepot (1.962.299 Euro). Der Bestand hat sich im Berichtsjahr bei zwei Teilrückzahlungen (3.000 Euro) und einer Erhöhung (28.594 Euro) um weitere fünf Wertpapiere erweitert (599.770 Euro). Die Anlage bei den festverzinslichen Wertpapieren folgt dem Grundsatz, dass trotz risikoarmer und nachhaltiger Anlageformen eine angemessene Verzinsung bei hoher Transparenz er-zielt wird. Die unter 3. Sparbriefe und Festgelder aufgeführten Anlagen bei der a) GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum (450.000 Euro) und b) bei der Freien Gemeinschafts-bank, Basel (68.398 Euro) blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. 4. Die Sonsti-gen Ausleihungen enthalten an drei Projektpartner ausgezahlte, langfristige Darlehen (99.040 Euro) und zwei verzinste Darlehen an die Stiftung Trias (120.000 Euro) und die SG Salziger See GmbH & Co KG (200.000 Euro).

B. Umlaufvermögen

I. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich zusammen

aus a) Zinsansprüchen der festverzinslichen Wertpapiere und der Stillen Beteiligung bei der GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum (28.605 Euro), b) Forderungen gegenüber dem GLS Treuhand e. V. (1.057 Euro), c) Forderungen gegenüber Mitreisenden aus Reisekostenabrechnungen (6.914 Euro), d) Forderung aus einem Nachlass (73.308 Euro) und e) der im Folgejahr fällig werdenden Beteiligung am GKG-Windkraftfonds I und II (15.339 Euro). Die Stille Beteiligung bei der GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum (1.050.000 Euro) wurde im Berichtsjahr fällig.

II. Bei der Position Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten handelt es sich um den Kassenbestand (1.415 Euro), Kontokorrentkonten (2.263.543 Euro davon 2.139.396 Euro bei der GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum) und Sparbriefe (62.610 Euro) mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr. Auf den Kontokorrentkonten kommt es u. a. durch vier neue widerrufliche Schenkungen (siehe unter Bilanz B.) und zwei ausgezahlte Sparbriefe (170.000 Euro) zu hohen Kontoständen, da eine sinnvolle und satzungsgemäße Anlage der Geldmenge nicht bis zum Bilanzstichtag erfolgen konnte.

C. Rechnungsabgrenzungsposten wurden für in 2018 gezahlte Aufwendungen gebildet, die das Jahr 2019 betreffen.

Erläuterungen zur PASSIVA

A. Das Eigenkapital (3.302.204 Euro) setzt sich zusammen aus I. Stiftungskapital (1.073.031 Euro) und II. Rücklagen (2.229.173 Euro). Das I. Stiftungskapital besteht aus1. Errichtungskapital (122.710 Euro) und 2. den ihm zugeführten Zustiftungska-pital (950.320 Euro), das im Berichtsjahr um die Zustiftungen (227.240 Euro) erhöht wurde.II. 1. Die Freie Rücklage gemäß § 62 (1) Nr. 3 AO konnte um 78.211 Euro auf

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115.059 Euro erhöht werden. Da die freien Rücklagen im Gegensatz zu den laufenden Einnahmen nicht dem Gebot der zeitnahen Mittelverwendung unterliegen, sind wir im Rahmen der Satzung in ihrer Verwendung frei. 2. Die Rücklagen aus Nachlässen wur-den um zwei Nachlässe (192.604 Euro) erhöht. Entnahmen erfolgten im Berichtsjahr keine. Bei den 3. Schenkungen mit Auflage handelt es sich um Rücklagen mit Zweck-bindung, die innerhalb eines bestimmten Förderbereiches vom Schenkenden festgelegt wird. Im Berichtsjahr konnten wir elf Erhöhungen von bereits bestehenden Schenkungen mit Auflage (64.884 Euro) und die Zinsen (11.169 Euro) der Rücklage zuführen. Für spezifische Projekte wurden Beträge aus den Schenkungen entnommen (95.197 Euro). Insgesamt konnte das Eigenkapital somit um rund 17 Prozent erhöht werden.

B. Bei den widerruflichen Schenkungen (1.698.194 Euro) handelt es sich um Zuwendun-

gen der Schenker*innen, denen eine Widerrufmöglichkeit im Falle einer wirtschaftlichen Notlage eingeräumt wird. Für diese außergewöhnliche Form der Schenkung haben sich im Berichtsjahr vier neue Schenker*innen entschieden (923.000 Euro) und eine Schen-kerin hat ihre widerrufliche Schenkung erhöht (16.000 Euro). Zwei Verträge wurden ver-zinst (8.800 Euro). Bei zwei Schenker*innen haben wir auf Wunsch jeweils eine Teilrück-zahlung geleistet (4.805 Euro).

C. Rückstellungen wurden 1. für zugesicherte Zuwendungen an Projektpartner in

Folgejahren gebildet (980.309 Euro) bzw. aus dem Vorjahr aufgelöst (807.314 Euro) sowie 2. eine Steuerrückstellung für Umsatzsteuernachzahlung für das Jahr 2018 nach BP i.H.v. 70.000 Euro gebildet, die der GLS Treuhand e.V. als Steuerschuldner an die Zukunftsstiftung Entwicklung voraussichtlich weiterbelastet und 3. Sonstige Rück-stellungen für die Jahresabschlussprüfung gebildet (2.200 Euro) und aufgelöst (2.142 Euro), ebenso ein Anteil am Jahresbericht GLS Treuhand e.V. (600 Euro) und für noch nicht verrechnete Überstunden und Urlaub (20.980 Euro) gebildet und aufgelöst (15.015 Euro). Die Erhöhung bei den zugesicherten Zuwendungen an Projektpartner ergibt sich hauptsächlich aus dem hohen Spendenaufkommen im letzten Quartal des Berichtsjah-res.

D. Als Verbindlichkeiten wurden Umlagen für Sachkosten (41.422 Euro), Personalkosten

(40.993 Euro) und Sonstige (17.895 Euro) an den GLS Treuhand e. V., Nachlassver-bindlichkeiten (3.200 Euro), Verbindlichkeiten gegenüber Mitreisenden aus Reisekos-tenabrechnungen (2.755 Euro), Mietkautionen (5.111 Euro) und Sonstige Verbindlich-keiten (407 Euro) ausgewiesen. Am Bilanzstichtag gab es sechs Darlehen (236.790 Euro). Zwei Darlehen (46.600 Euro) wurden im Berichtsjahr an die Darlehensgeber zu-rückgezahlt und ein Darlehen (105.000 Euro) wurde neu gewährt.

E. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft zum einen Zuwendungen von

Förderern für die Finanzierung von zwei Praktikanten- bzw. Werksstudentenstellen für 2019 ff. (13.184 Euro) und zum anderen die Zahlung von Patenbeiträgen eines Spen-ders für 2019 ff. (3.351 Euro).

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6.2 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1.1. bis 31.12.2018 (in Euro)

Erträge 2017 2018 Veränderung zum Vorjahr

Projektförder-ung

Projektbeglei-tung

Kampagnen, Bildung und Aufklärung

Werbung Verwaltung

1a. Spenden für Projekte 2.824.854,60 3.312.298,61 487.444,01

1b. Spenden für Projekte für Wiederauf-bau/Nothilfe 367.157,00 86.219,86 -280.937,14

2. Projektzuschüsse 767.062,13 906.446,93 139.384,80

3. Zustiftungen 4.780,00 227.240,00 222.460,00

4. Nachlässe 2.467,66 192.603,78 190.136,12

5. Schenkungen mit Auflage 223.032,06 64.884,54 -158.147,52

6. Grundstückserträge 47.865,84 20.371,50 -27.494,34

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 100.605,61 114.360,12 13.754,51

8.Erträge aus Auflösung von Wertber-ichtigungen 20.000,00 - -20.000,00

9. Erträge aus Fremdwährungskonten - 18,00 18,00

10.Entnahmen aus Rücklagen aus Nachlässen 106.141,80 - -106.141,80

Summe Erträge 4.463.966,70 4.924.443,34 460.476,64

Aufwendungen 2017 2018 Veränderung zum Vorjahr

Projektförder-ung

Projektbeglei-tung

Kampagnen, Bildung und Aufklärung

Werbung Verwaltung

1a. Aufwendungen für Projekte 3.381.683,33 3.691.257,64 309.574,31 3.691.257,64

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1b. Aufwendungen für Projekte für Wiederauf-bau/Nothilfe 347.231,00 53.000,00 -294.231,00 53.000,00

2. Personalaufwendungen 335.414,59 455.392,81 119.978,22 164.731,09 92.074,49 60.101,49 138.485,74

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen -

3.1. Öfentlichkeitsarbeit 36.315,23 44.383,92 8.068,69 22.191,96 22.191,96

3.2. Verwaltungsaufwendungen 59.106,16 68.324,23 9.218,07 19.660,16 10.127,96 10.127,96 28.408,15

Summe Projekt- und Verwaltungsaufwen-dungen 4.159.750,31 4.312.358,60 152.608,29 3.744.257,64 184.391,25 124.394,41 92.421,41 166.893,89

4. Grundstücksaufwendungen 18.601,68 23.813,33 5.211,65

5.Abschreibungen auf Finanz- und Fremdwährungskonten 26.257,07 3.980,76 -22.276,31

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 29.077,92 21.351,84 -7.726,08

Summe Gesamtaufwendungen 4.233.686,98 4.361.504,53 127.817,55

Jahresüberschuss 230.279,72 562.938,81 332.659,09

7. Zuführung zum Stiftungskapital 4.780,00 227.240,00 222.460,00

8. Zuführung zur freien Rücklage - 78.210,49 78.210,49

9. Zuführung zu Rücklagen aus Nachlässen 2.467,66 192.603,78 190.136,12

10. Zuführung zu Schenkungen mit Auflage 223.032,06 64.884,54 -158.147,52

Jahresergebnis 0,00 0,00 0,00

2,14%* 3,87*

* Verwaltungskosten gesamt nach DZI: 6,01 %

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Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2018 ERTRÄGE Die Summe der Erträge ist insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 10,31% gestiegen. Das liegt u. a. an drei Wohnungen, die im Berichtsjahr als Schenkungen zugegangen sind (insgesamt rd. 447 TEUR). Das reine Spendenvolumen hat sich im Berichtsjahr um rd. 6 % erhöht. Die Gelder für Projektzuschüsse des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-lung (kurz: BMZ) haben sich um rd. 18 % erhöht, da zwei weitere Projekte in Indien und Kenia hinzugekommen sind. Im Berichtsjahr wurden somit sechs Projekte mit dem BMZ zusammen gefördert. Insgesamt haben 4.284 Spender*innen (VJ=4.059), darunter einige Großspender*in-nen, zu diesem erhöhten Spendenaufkommen beigetragen. Neun Spender*innen haben das Zustiftungskapital durch ihre Zustiftungen um 227 TEUR erhöht. Durch zwei Nachlässe konnte den Rücklagen aus Nachlässen rd. 192 TEUR hinzugefügt werden. Elf Schenker haben ihre Schenkungen mit Auflage um insgesamt rd. 65 TEUR erhöht. In 2018 waren vier der fünf Woh-nungen vermietet und eine mit Nießbrauch belegt. Unter Berücksichtigung der Auflösung eines Nießbrauches im Vorjahr, haben sich die Einnahmen bei den Grundstückserträgen um 8 TEUR erhöht. Bei den Finanzanlagen konnte, trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase, durch verschiedene kurzfristige Anlagen und Beteiligungen eine Erhöhung der Zinserträge um rd. 13 % erreicht werden. AUFWENDUNGEN Die Gesamtaufwendungen liegen 3 % über denen des Vorjahres. Die Zahlungen an Projektpartner wurden in ähnlicher Höhe im Vergleich zum Vorjahr vorgenommen. Die Aufwendungen für Pro-jekte gingen zu 47,9 % (VJ=56,3 %) nach Afrika, zu 33,7 % (VJ=30,0 %) nach Asien, zu 15,7 % (VJ=11,3 %) nach Südamerika und zu 2,7 % (VJ=2,4 %) an sonstige Projekte. Bei den Personal-aufwendungen kommt es durch die Unterstützung von Praktikantinnen, zweier Werkstudentinnen sowie Verrechnung von Mehrarbeit und Urlaubsansprüchen zu einer Erhöhung von rd. 15 %. Au-ßerdem ist in den Personalaufwendungen eine Rückstellung i. H. v. 70 TEUR für etwaige Umsatz-steuernachzahlungen für das Jahr 2018 enthalten, die der GLS Treuhand e. V. als Steuerschuldner an die Zukunftsstiftung Entwicklung voraussichtlich weiterbelasten wird. Es waren im Berichtsjahr im Durchschnitt sechs Menschen in Teilzeit und drei in Vollzeit beschäftigt. Das entspricht sechs Vollzeitstellen. Alle Stiftungsräte sind ehrenamtlich tätig und erhalten keine Aufwandsentschädigun-gen. Die Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit beinhalten die Aufwendungen für den zweimal jährlich erscheinenden Projektspiegel und die im Berichtsjahr neu aufgelegte Broschüre und sind darum um 22 % höher als im Vorjahr. Die darüber hinaus angefallenen Verwaltungsaufwendungen liegen im Berichtsjahr um rd. 15 % höher als im Vorjahr. Die hier enthaltenen Mietkosten und Mietnebenkosten blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Die Aufwendungen für Porto sind, auch auf Grund von mehr Spendern und Paten, um 11 % gestiegen. Bürobedarf wurde mit 2 TEUR für Briefpapier, Überweisungsträger und Schreibwaren verwendet. Veranstaltungskos-ten fielen nur in geringem Umfang an. Reisekosten sind mit rd. 7 TEUR wie im Vorjahr angefallen. Außerdem kam es durch eine notwendig gewordene Rechtsberatung im Berichtsjahr zu Aufwen-dungen i. H. v. rd. 7 TEUR. In den Grundstücksaufwendungen sind im Berichtsjahr 7 TEUR an Aufwendungen für die Renovierung einer Wohnung enthalten, die notwendig wurden, um eine adä-quate Vermietung sicherzustellen. Durch Bewertungen auf den Fremdwährungskonten kam es am Bilanzstichtag zu geringen Abweichungen von rd. 4 TEUR. Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Zinsanteile aus Schenkungen mit Auflage (11 TEUR) und widerruflichen Schenkungen (8 TEUR). Es prüft uns für das Berichtsjahr die CURACON GmbH Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft. Sowohl der Wirtschaftsprüfungsbericht und der Bestätigungsvermerk des Ab-schlussprüfers als auch der ausführliche Jahresbericht der Zukunftsstiftung Entwicklung für 2018 stehen auf der Internetseite http://www.zukunftsstiftung-entwicklung.de zur Einsicht und zum Download bereit.

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6.3. Verwendung der Zuwendungen 2018

6.3.1 nach Thema

6.3.2 nach Kontinent

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6.4. Zusammensetzung der Einnahmen 2018

6.5. Entwicklungen der letzten drei Jahre

6.5.1 Erträge und Aufwendungen aus Vermögensverwaltung

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6.5.2 Entwicklung der Einnahmen aus Spenden u.ä. (ohne Vermögensver-waltung)

6.5.3 Verwaltungskosten nach DZI 2018

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7. Struktur Die Zukunftsstiftung Entwicklung ist eine unselbständige Stiftung bei der GLS Treuhand e.V.

• Die Satzung des GLS Treuhand e.V. finden Sie hier. • Die Satzung der Zukunftsstiftung Entwicklung finden Sie hier.

7.1 Organe des GLS Treuhand e.V. sind:

7.1.1 Mitgliederversammlung (mehr Informationen finden Sie hier)

7.1.2 Aufsichtsrat (mehr Informationen finden Sie hier)

Derzeit besteht der Aufsichtsrat des GLS Treuhand e.V. aus folgenden ehrenamtlichen Mit-gliedern: Ignaz Anderson, Hartwig Ehlers, Johanna Keller (Sprecherin), Claudine Nierth, Dr. med. Susanne Schultz-Hector, Stefanie Gräfin Wolff-Metternich (stellvertretende Spreche-rin)

7.1.3 Vorstand

Der GLS Treuhand e.V. hat zwei hauptamtliche Vorstände: Herrn Nikolai Fuchs und Herrn Dr. Hermann Falk 7.2 Organe der Zukunftsstiftung Entwicklung sind: 7.2.1 Stiftungsrat

Der Stiftungsrat ist das aufsichtsführende Organ der Zukunftsstiftung Entwicklung. Er besteht aus mindestens drei und höchstens sieben Personen und tritt mehrfach im Jahr zusammen. Die Mitglieder des Stiftungsrates sind ehrenamtlich tätig und erhalten keine Aufwandsentschädi-gungen. Sie werden vom Stiftungsrat im Einvernehmen mit der Geschäftsführung für einen Zeit-raum von drei Jahren bestellt. Aufgaben des Stiftungsrates sind laut Satzung insbesondere die Festlegung der Leitlinien der Geschäftspolitik, die Beratung über Kriterien des Einsatzes und der Vergabe von Stiftungsmit-teln sowie die Beschlussfassung über den Jahresabschluss und die Entlastung der Geschäfts-führung (vgl. §4 der Satzung). Dem Stiftungsrat gehören aktuell an:

Thea Clostermann Michael Lieberoth-Leden Reinhard Micheel

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Tony Ryf Ulla Sparrer Markus Pfingsten

7.2.2 Geschäftsführung und Vertretung

Der GLS Treuhand e.V. ist der rechtliche Vertreter der Stiftung. Die rechtliche Vertretung erfolgt im Einvernehmen mit dem Stiftungsrat der Zukunftsstiftung Entwicklung; die Ausführung der Stiftungsarbeit erfolgt durch die hauptamtliche Geschäftsführung.

7.3 Team der Zukunftsstiftung Entwicklung (2018):

Geschäftsführerin Projektbegleitung/ Öffentlichkeitsarbeit Dr. Annette Massmann (Vollzeit) Julia Feldhausen (Vollzeit)

Projektbegleitung/ Öffentlichkeitsarbeit Projektkommunikation/ Projektbegleitung Vanessa Schrader (Vollzeit) Crina Vasiliu-Kienle (Teilzeit)

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Sekretariat/ Patenschaftsverwaltung Patenschaftsverwaltung Britta Fandel (Teilzeit) Astrid Blei (Teilzeit)

Rechnungswesen/ Controlling Buchhaltung Beate Oladeji (Teilzeit) Marlies Bölling (Teilzeit)

Werksstudentin Werksstudentin Melina Mauck (Teilzeit) Jolke Mertesacker (Teilzeit)

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7.4 Vergütungsstruktur hauptamtlicher Mitarbeiter Das Bruttoeinkommen der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen setzt sich aus dem Grundeinkom-men, der Jahressonderzahlung (13. Monatsgehalt) sowie verschiedenen variablen Vergütungs-bestandteilen gemäß Einkommensordnung des GLS Treuhand e.V. zusammen. Die Personal-kosten (455.392,81 Euro in 2018) sind im Wirtschaftsbericht der Zukunftsstiftung Entwicklung aufgeschlüsselt. Da die Zukunftsstiftung Entwicklung nur eine Geschäftsführerin hat, wird an dieser Stelle auf die Einzelangabe der Vergütung verzichtet. Bei den in Vollzeit- und Teilzeit tätigen Mitarbeiterinnen (ohne geringfügige Kräfte und Werkstudentinnen) liegen die jährlichen Aufwendungen jeweils zwischen 27 und 51 TEUR. Allen Spenderinnen und Spendern, Zustifterinnen und Zustiftern sei an dieser Stelle nochmals herzlich für Ihre Förderung gedankt. Bei Rückfragen steht Ihnen das Team der Zukunftsstiftung Entwicklung gerne zur Verfügung.

8. Ausblick Das 2018 stand für die Zukunftsstiftung Entwicklung unter dem Motto der internen Konsolidie-rung und in Bezug auf unsere Kooperationspartner unter dem Motto der Reduzierung der Ge-samtanzahl von Partnerschaften zugunsten der Förderung synergetischer Kooperationen in we-niger Länder. Wie bereits im letzten Jahresbericht angekündigt, konzentriert die Zukunftsstiftung Entwicklung deshalb perspektivisch ihre Projektförderung auf die Länder und Regionen, in denen bereits viele Projektpartner angesiedelt sind, um die Synergien zwischen diesen Partnern noch geziel-ter fördern zu können. Wir erleben immer wieder, dass die Beispiele gelungener Kooperation, die zu ökonomischer, sozialer und ökologischer Tragfähigkeit geführt haben, die Kraft haben, als Leuchtturmprojekte auszustrahlen. Und dass solche Positivbeispiele Hoffnung und Orientierung geben. Ein Mo-ment, das in dieser Zeit dringend gebraucht wird – hier, wie auch in den Ländern des Südens. Das Thema der Flucht und Fluchtursachen begleitet uns dabei kontinuierlich in unserer Arbeit und der unserer Projektpartner. Menschen verlassen ihre Heimat, wenn sie dort keine Lebens-perspektive sehen, wenn sie durch Dürren, Hunger, Not und Krieg vertrieben werden. Die Viru-lenz unserer Arbeit, ist alt und gleichzeitig neu, denn wir arbeiten mit unseren Projektpartnern daran, in Armuts- und Krisenregionen dieser Welt würdige, ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Lebensperspektiven zu schaffen. Hierzu möchten wir auch in Zukunft in kontinuierli-cher, transparenter und nachhaltiger Weise beitragen. Die Zukunftsstiftung Entwicklung erfreut sich seit Jahren eines kontinuierlichen, organischen Wachstums des Spendenaufkommens. Dafür sind wir sehr dankbar, denn wir finanzieren un-sere Projektförderung weit überwiegend aus privaten Spenden. Dieses positive Wachstum kommt direkt unseren Projektpartnern zugute – doch es will auch hier von qualifizierten Mitar-beiter*innen getragen sein. So haben wir im letzten Jahr zwei weitere Mitarbeiter*innen in Teil-zeit und eine Mitarbeiterin als Werkstudentin in Teilzeit gewinnen können. Die Weiterqualifizie-rung dieser Mitarbeiter*innen sowie auch der in 2017 dazugewonnenen Mitarbeiter*innen ist

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weiterhin ein wichtiges Arbeitsfeld im Alltag, um die Qualität der Projektbegleitung der Zukunfts-stiftung Entwicklung zu erhalten und weiter auszubauen. Gute Arbeit benötigt Menschen, die sie engagiert machen und die von dieser Arbeit leben kön-nen. Wir schätzen uns glücklich, Spender*innen gefunden zu haben, die direkt Personalkosten übernehmen und damit unsere Qualität der Arbeit und Projektbegleitung ermöglichen. Wir set-zen darauf, dass wir auch in Zukunft Menschen finden, denen unsere Arbeit ein Anliegen ist und die uns direkt beim Ausbau unserer Tätigkeit fördern. Mein Dank gilt allen, die uns auf diesem Wege in mannigfacher Weise zur Seite stehen. Dr. Annette Massmann