Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

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Franz Wolf Direktor des ÖIF

Erwerb der deutschen Sprache als Grundvoraussetzung

So komplex ein erfolgreicher Integrationsprozess auch

sein mag, am Anfang steht fast immer der Erwerb der

deutschen Sprache als Grundvoraussetzung. Der Öster-

reichische Integrationsfonds fördert daher Deutschkurse

für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte

in ganz Österreich. 2019 wurden österreichweit 20.000

geförderte Kursplätze zur Verfügung gestellt; 38.000

Prüfungsantritte im vergangenen Jahr absolviert.

Förderung der Integration von Frauen

mit Migrationshintergrund

2019 lag ein Schwerpunkt in der Arbeit des ÖIF auch

in der Unterstützung des Integrationsprozesses von

Frauen mit Migrationshintergrund. Weiblichen Flücht-

lingen und Migrantinnen werden ermutigt, ihre Chancen

in Österreich zu erkennen und neue Möglichkeiten in der

österreichischen Gesellschaft wahrzunehmen. Durch die

gesetzliche Verankerung von verpflichtenden Integra-

tionsmaßnahmen für Asyl- und subsidiär Schutzberech-

tigte ist der Frauenanteil in den Kursen und Prüfungen

des ÖIF stark angestiegen: rund die Hälfte aller Teil-

nehmer/innen in den Werte- und Orientierungskursen,

Orientierungsberatungen und Sprach- und Integrations-

prüfungen waren 2019 weiblich.

Auch die über die gesetzlichen Pflichten hinausgehenden

Angebote des ÖIF, im Kontext der Förderung von Frauen

mit Migrationshintergrund zeigen Wirkung: die Anzahl

von Frauen in den Integrationsmaßnahmen, wie etwa

Wertekursen des ÖIF hat sich im Vergleich zum Vorjahr

mehr als verdreifacht.

Arbeitsmarkteinstieg fördern und fordern

Neben dem Erwerb der deutschen Sprache ist vor

allem die Erwerbstätigkeit ein zentraler Integrations-

faktor. Der ÖIF setzt Maßnahmen für Flüchtlinge und

Zuwander/innen, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt

fördern und den Wert der Selbsterhaltungsfähigkeit

vermitteln. So wurden 2019 neue Schwerpunktberatungen

für den Arbeitsmarktangeboten, die Empfehlungen

für die Arbeitssuche geben und auf Bewerbungs-

gespräche vorbereiten. Die erste Jobbörse für junge

Asylberechtigte, die der ÖIF im Jänner 2019 auf Initiative

VorwortFranz Wolf, Direktor des ÖIF

Im Jahr 2019 wurden

über 160.000 Integrations-

beratungen für Flüchtlinge

und Migrant/innen durch

den Österreichischen Inte-

grationsfonds (ÖIF) durch-

geführt. Die österreichweit

neun Integrationszentren

und 39 mobile Beratungs-

stellen stellen sicher, dass

Menschen in ganz Öster-

reich ihren gesetzlichen

Verpflichtungen nach dem

Asylgesetz und dem Inte-

grationsgesetz nachgehen.

Über 30.000 Teilnehmer/

innen konnten 2019 in den

Werte- und Orientierungs-

kursen des ÖIF erreicht und

über die Regeln des Zusam-

menlebens in Österreich

aufgeklärt werden.

Vorwort

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der Bundesregierung und in Kooperation mit

Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer und

Industriellenvereinigung in Wien veranstaltet

hat, zeigte sich als Erfolg: Über 20 Prozent

der Teilnehmer/innen sind erfolgreich in den

Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Österreich

eingestiegen.

Chancen und Herausforderungen der

Integration sachlich vermitteln

Der ÖIF unterstützt durch Publikationen

und Veranstaltungen eine offene und sach-

liche Debatte rund um die Themenbereiche

Integration und Migration. Auch 2019 wurden

dazu wissenschaftliche Publikationen sowie

das Magazin „ZUSAMMEN“ veröffentlicht und

Podiumsdiskussionen veranstaltet. So waren

unter anderem der Philosoph Peter Sloterdijk,

Schriftsteller Rüdiger Safranski oder auch

Künstler und Denker Bazon Brock sowie der

deutsche Autor Constantin Schreiber im

Rahmen von ÖIF-Podiumsgesprächen zu

Gast. Sie sprachen dabei über Themen wie

etwa Maßnahmen gegen Gewalt Frauen im

Kontext von Migration, Islam und Integration

an Schulen sowie dem notwendigen gesell-

schaftlichen Zusammenhalt.

Integrationspolitische Zusammenarbeit

Der Dank des ÖIF gilt darüber allen Mitarbeiter/

innen und Partner/innen des ÖIF: Das Enga-

gement all jener Menschen, die sich für ein

gelungenes Zusammenleben in Österreich

einsetzen, ist entscheidend für die solide

und gut strukturierte Integrationsarbeit auf

Bundesebene. Diesen Weg gilt es auch 2020

fortzusetzen.

Franz Wolf Direktor des ÖIF

Vorwort

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Inhaltsverzeichnis

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Vorwort 2

Inhaltsverzeichnis 5

Organigramm 6

Jahresrückblick 2019 8

Fokusthema 2019:

Integration von Frauen

mit Migrationshintergrund 26

Integrationsmaßnahmen 32

Bereich Werte und Orientierung 35

Bereich Integrationszentren 40

Integrationszentrum Wien 45

Integrationszentrum Niederösterreich 47

Integrationszentrum Burgenland 49

Integrationszentrum Oberösterreich 50

Integrationszentrum Steiermark 52

Integrationszentrum Kärnten 54

Integrationszentrum Salzburg 55

Integrationszentrum Tirol 57

Integrationszentrum Vorarlberg 59

Team Koordination 61

Team Wissensmanagement

und Internationales 63

Sprache 66

Team Prüfer/innen 67

Team Prüfungsverwaltung 70

Team Spracherwerb 72

Team Integrationsvereinbarung 75

Förderung und Kommunikation 77

Bereich Förderungen 79

Team Projektförderung 80

Team Einzelförderung 83

Bereich Kommunikation 84

Team Öffentlichkeitsarbeit 85

Team ZUSAMMEN:ÖSTERREICH 93

Bereich Standortbetrieb und IT 96

Team IT 96

Team Technik, Sicherheit

und Beschaffung 99

Interne Revison 99

Team Personal 100

Team Finanzen 102

Team Recht 104

Impressum 108

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

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Organigramm

Organigramm

Stellvertretender DirektorRoland Goiser

DirektorFranz Wolf

Bereich IntegrationszentrenHatice Gruber-Tschida

IZ WienJasmin Augustin

IZ NiederösterreichMilica Himmer

IZ OberösterreichKata Dilber

IZ SteiermarkMartin Häusl

IZ TirolNadja Al-Zoairy

IZ SalzburgSonia Koul

IZ VorarlbergStefan Giovanni Revelant

IZ KärntenRamona Kordesch

IZ BurgenlandSimona Mayerhofer- Sebera

Bereich Werte und OrientierungMirela Memic

Team Kursverwaltung

Team Training und DolmetschungIris Rehklau

Team Wissensmanagement und InternationalesLisa Fellhofer

Gesamtleitung IntegrationsmaßnahmenEdwin Schäffer

Team Koordination Julia Schmidlechner

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Organigramm

Team Prüfer/innenFrederike Selle-Naumann

Team PrüfungsverwaltungSabine Ebner

Team SpracherwerbBirgit Kofler

Team Integrations- vereinbarungElisa Salajan

Gesamtleitung FörderungRoland Goiser

Bereich FörderungenCarla Pirker

Bereich KommunikationAleksandra Klepic

Team ProjektförderungAnna Maria Berger

Team EinzelförderungenNorbert Antel

Team ZUSAMMEN: ÖSTERREICHFitore Morina

Gesamtleitung SpracheDaniela Berger

Team PersonalSeray Morkoc

Team FinanzenSandra Ivkic

Team RechtRita Hasenhütl

Bereich Standortbetrieb und ITChristian Winkler

Team ITThomas Wolny

Team Technik, Sicherheit und BeschaffungIosif Pop

Team Öffentlich- keitsarbeitAleksandra Klepic

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Der ÖIF im Jahr 2019

Wichtige Ereignisse im Jahresrückblick

Jahresrückblick

ÖIF informiert junge Asylberechtigte bei Jobbörse

Auf Initiative der Bundesregierung und in Kooperation

mit dem Arbeitsmarktservice (AMS), der Wirtschafts-

kammer (WKO) und der Industriellenvereinigung (IV)

findet am 23. Jänner die erste Jobbörse für junge Asyl-

berechtigte in Wien statt. Rund 1.400 Asylberechtigte

informieren sich über fast 40 unterschiedliche Arbeit-

geber und können vor Ort Bewerbungsgespräche

führen. Der ÖIF ist nicht nur Mitveranstalter, sondern

auch Aussteller und informiert an seinem Messestand

über die verpflichtenden Integrationsmaßnahmen nach

dem Integrationsgesetz und die unterstützenden Ange-

bote im Bereich der Arbeitsmarktintegration.

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Ahmad Mansour im Gespräch über sein Buch

„Klartext zur Integration“

Auf Einladung des ÖIF spricht der deutsch-israelische

Psychologe und Autor Ahmad Mansour im Festsaal

des Bezirksamts Simmering über Gewalt an Frauen im

Kontext von Integration, falsche Toleranz gegenüber

patriarchalen Strukturen und über die Möglichkeiten,

diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Moderiert

wird die Veranstaltung von Journalist Köksal Baltaci („Die

Presse“). Die Integration von Migrant/innen aus Ländern, die stark von patriarchalen Strukturen

geprägt sind, braucht laut Mansour eine klare Linie: „Integration ist eine gesamtgesellschaft-

liche Aufgabe, die viel Kraft braucht.“

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Erfahren Sie auf den folgenden Seiten mehr über

die Aktivitäten, Initiativen und Angebote des ÖIF

und gewinnen Sie Einblick in zahlreiche Podiums-

diskussionen, Veranstaltungen und Delegations-

besuche im Jahr 2019.

Aktuelles aus dem ÖIF finden Sie laufend unter

www.integrationsfonds.at.

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Jahresrückblick

Bassam Tibi im Gespräch über sein Buch

„Islamische Zuwanderung und ihre Folgen“

Auf Einladung des ÖIF spricht der aus Syrien stammende

Politikwissenschaftler Bassam Tibi am 12. Februar 2019 im

Wiener Leopold Museum über die Einstellung von Muslim/

innen in Europa und das europäische Wertesystem.

Mit Moderatorin Gudula Walterskirchen, Historikerin und

Herausgeberin der „Niederösterreichischen Nachrichten“

sowie der „Burgenländischen Volkszeitung“, diskutiert Tibi

seine Wahrnehmung einer verstärkten Religiosität unter

Muslim/innen, und wie man dieser begegnen kann.

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RHamed Abdel-Samad im Gespräch über

den säkularen Staat und den Islam

Am 22. Februar 2019 diskutiert der deutsch-ägyptische

Publizist und Autor Hamed Abdel-Samad mit Journalist

Michael Fleischhacker im Salzburg Congress über das

Verhältnis zwischen säkularem Staat und Islam, die He-

rausforderungen in der Integration von Muslim/innen

und darüber, welche Voraussetzungen für das friedliche

Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft wichtig

sind. Abdel-Samad betont, dass sich Europa hierfür seiner Identität bewusst werden muss:

„In unserem liberalen Europa gelten die Werte der Aufklärung wie Freiheit, Demokratie und

Individualismus. Das müssen Menschen, die nach Europa kommen, um hier zu leben, auch

akzeptieren und sie müssen ebenfalls danach leben wollen.“

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Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung: ÖIF-Sonderaufruf

Der ÖIF und das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres rufen im Jahr

2019 zur Einreichung von Projekten auf, die Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen im

Kontext von Integration und insbesondere auch gegen weibliche Genitalverstümmelung

(FGM) setzen. Schätzungen zufolge sind in Österreich 6.000 bis 8.000 Frauen von FGM

betroffen. Die geförderten Projekte sollen der Aufklärung sowie Prävention dienen und be-

troffene Frauen und Mädchen unterstützen. Vergeben werden Mittel für Projekte in ganz

Österreich, die im Zeitraum vom 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2021 umgesetzt werden.

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Weltfrauentag — ÖIF veröffentlicht „Zahlen,

Daten und Fakten zu Migration und Integration“

mit Schwerpunkt Frauen

Am Weltfrauentag veröffentlicht der ÖIF aktuelle Zahlen

zu Migrantinnen und weiblichen Flüchtlingen in der

Statistik des Österreichischen Integrationsfonds zum

Themenschwerpunkt Frauen 2018. Es zeigt sich, dass

im Ausland geborene Frauen 2018 fast 20 Prozent der

weiblichen Gesamtbevölkerung in Österreich ausma-

chen. Rund 59 Prozent davon sind aus EU- und EFTA-Staaten zugewandert. Die meisten

Frauen aus Drittstaaten sind Syrerinnen, Serbinnen sowie Frauen aus Bosnien und Herzego-

wina.

Die vollständige Broschüre steht unter www.integrationsfonds.at/publikationen

zum Download bereit.

Jahresrückblick

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Podiumsveranstaltung mit Rüdiger Safranski

Am 20. März spricht Rüdiger Safranski im Rahmen einer

ÖIF-Podiumsveranstaltung im Weltmuseum/WMW-

Forum Wien über Identität, Heimat und die Auswirkun-

gen von Migration und Integration auf den gesellschaft-

lichen Zusammenhalt. Der Literaturwissenschaftler

und Philosoph diskutiert mit dem Journalisten Michael

Fleischhacker über die Bildung von Parallelgesell-

schaften und zentrale Maßnahmen für eine gelingende

Integration.

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Feierliche Verleihung des Forschungspreis Integration

Mit der Vergabe des „Forschungspreis Integration“ für

abgeschlossene Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten

sowie Dissertationen im Bereich der Integration von

Migrant/innen und Flüchtlingen zeichnet der ÖIF die

wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Themen-

feldern Migration und Integration aus. Am 19. März 2019

fand die feierliche Verleihung der 2018 ausgezeichneten

Forschungsarbeiten statt.

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ZZUSAMMEN-Magazin: Männer in die Pflicht nehmen

Am 25. März 2019 erscheint die Frühlingsausgabe des ÖIF-Magazins

„ZUSAMMEN“. Die Ausgabe befasst sich mit dem Thema Gewalt

gegen Frauen und mit patriarchalen Rollenbildern. Gründe für Ge-

waltbereitschaft werden beleuchtet und Möglichkeiten, patriarchale

Rollenbilder aufzubrechen, aufgezeigt.

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Verleihung des Integrationspreis Sport 2018

Am 26. März 2019 findet die feierliche Verleihung der

Hauptpreise des Integrationspreis Sport 2018 im Wiener

Traditionscafé Diglas im Schottenstift statt. In Kooperation

mit dem Bundesministerium für Europa, Integration und

Äußeres, dem Bundesministerium für öffentlichen Dienst

und Sport, der Bundes-Sportorganisation und dem Haupt-

sponsor Coca-Cola zeichnet der ÖIF insgesamt zwölf

Sportprojekte in ganz Österreich aus. Der erste Hauptpreis

geht an das Projekt „Miteinander am Berg“ des Österreichischen Alpenvereins, das Menschen

mit und ohne Migrationshintergrund beim Klettersport zusammenbringt und zum Ehrenamt

motiviert. Die steirische Initiative „Sportvereint in Raaba-Grambach“ stärkt die regionale Inte-

gration durch die aktive Einbindung in Sportvereine und gewinnt damit den zweiten Haupt-

preis. In regionalen Preisverleihungen zeichnet der ÖIF zehn weitere Initiativen aus.

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesuch mit Landes-

hauptmann Thomas Stelzer in Linz

Zusammen mit drei ehrenamtlichen Integrationsbot-

schafter/innen besucht die Initiative ZUSAMMEN:

ÖSTERREICH am 28. März 2019 die Neue Mittelschule

der Franziskanerinnen in Linz. Mit den rund 140 Schüler/

innen und dem oberösterreichischen Landeshaupt-

mann Thomas Stelzer, der den Schulbesuch begleitet,

diskutieren die Integrationsbotschafter/innen ihren be-

ruflichen Werdegang, die Rolle von Bildung und Beruf

beim Erreichen der persönlichen Ziele sowie den hohen

Lebensstandard in Österreich.

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Rudolf Burger im Gespräch über sein Buch

„Multikulturalismus, Migration und Flüchtlingskrise“

Am 10. April 2019 spricht der Wiener Philosoph und Autor

Rudolf Burger auf Einladung des ÖIF über die nötige

sachliche Diskussion über Herausforderungen bei der

Integration von Flüchtlingen, die Sinnsuche des Einzel-

nen in einer diversen und komplexen Gesellschaft so-

wie die Gefahr von fundamentalistischen Strömungen.

Im Gespräch mit Journalist Michael Fleischhacker im

Wiener Leopold Museum kritisiert Burger die Einteilung

in politisch „links“ oder „rechts“, weil sie der Komplexität

der Wirklichkeit nicht gerecht werde, und betont die

Wichtigkeit der Diskussion über religiöse Symbole:

„Die Diskussion um das Kopftuch darf nicht als harmlos

abgetan werden. […] Wir müssen uns bewusst machen,

dass es im Islam Symbol für mehr ist. Für etwas, das

dahintersteht.“

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Neuer ÖIF-Forschungsbericht:

„Erwerbsverläufe von Migrant/innen“

Im Auftrag des ÖIF analysierten der Migrations- und Bevöl-

kerungsforscher Rainer Münz und das Forschungsinstitut

Synthesis die Zuwanderungs- und Erwerbsbiografien von

Migrant/innen aus der EU, Drittstaaten sowie von Flüchtlingen

aus Syrien, Afghanistan und der Russischen Föderation über

einen Zeitraum von über zehn Jahren. Ziel der Forschung war

es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie lange die Integration

unterschiedlicher Zuwanderergruppen in den österreichischen

Arbeitsmarkt dauert. Im Mai 2019 erscheint der ÖIF-Forschungs-

bericht „Erwerbsverläufe von Migrant/innen aus der EU, aus

Drittstaaten und von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und

der Russischen Föderation im Vergleich“.

Der Bericht ist unter www.integrationsfonds.at/publikationen

zum Download verfügbar.

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Jahresrückblick

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ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesuch

mit deutscher Journalistin Düzen Tekkal

Die deutsch-jesidische Journalistin Düzen Tekkal

schreibt zu den Themen Integration, Frauenrechte,

Islamismus und Antisemitismus. Am 6. Mai 2019 ist

sie Teil eines Schulbesuchs der Initiative ZUSAMMEN:

ÖSTERREICH und spricht mit drei ehrenamtlichen Inte-

grationsbotschafter/innen und den Schüler/innen der

Wiener Berufsschule für Haar- und Körperpflege über die Wichtigkeit von Wissen beim Errei-

chen von Zielen. Tekkal hebt den Wert der Bildung für Mädchen aus stark patriarchalen Kreisen

besonders hervor: „Für mich waren meine Bildung und meine Entschlossenheit der Weg in ein

freies, selbstbestimmtes Leben.“ Die Journalistin bezeichnet Sprache als Schlüssel der Integration:

„Sie transportiert immer auch die Kultur, in der ihr lebt. Ihr müsst euch darüber im Klaren sein, dass

die wichtigste Sprache immer jene der Gesellschaft ist, in der ihr lebt.“

Walter Scheidel im Gespräch über Migration und

Krisen des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Am 6. Mai 2019 findet im Architekturzentrum Wien

eine Podiumsdiskussion des ÖIF statt. Walter Scheidel,

Geschichtsprofessor an der Stanford University, spricht

mit Historikerin und Journalistin Gudula Walterskirchen

über den Sozialstaat in Zeiten verstärkter Migration und

das Bildungssystem als Motor für Integration, denn „das

Bildungssystem ist jener Bereich, in dem tatsächlich eine

Begegnung aller gesellschaftlichen Schichten in unserem

Land stattfindet“.

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Bundesministerin Karin Kneissl besucht

das Integrationszentrum Tirol

Am 6. Mai 2019 besucht die Außen- und Integrations-

ministerin Karin Kneissl das Integrationszentrum Tirol.

Zusammen mit ÖIF-Direktor Franz Wolf und dem Ge-

samtleiter der Integrationsmaßnahmen, Edwin Schäffer,

hospitierte sie in einer Schwerpunktberatung für Frauen

zum Thema Arbeitsmarktintegration. Bundesministerin

Kneissl spricht mit den Teilnehmerinnen, asylberechtigte

Frauen aus Syrien und dem Irak, über ihre beruflichen Möglichkeiten und Ziele in Österreich

und betont die hohe Bedeutung der Arbeitsmarktintegration für Zuwanderinnen.

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Bundesministerin Karin Kneissl besucht

das Integrationszentrum Salzburg

Im Zuge der in Salzburg stattfindenden Landesinte-

grationsreferent/innen-Konferenz besucht Außen- und

Integrationsministerin Karin Kneissl am 16. Mai 2019 das

Integrationszentrum Salzburg. In einem Fachgespräch

mit Multiplikatorinnen aus dem Bereich der Fraueninte-

gration spricht sie über die spezifischen Herausforde-

rungen bei der Integration von Frauen und betont, dass

die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann für

gelingende Integration weiter gefördert werden muss.

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Podiumsdiskussion: Gewalt gegen Frauen

im Kontext von Integration und Migration

Am 21. Mai veranstaltet der ÖIF eine Expertinnen-

Diskussion zum Thema Gewalt gegen Frauen im Kontext

von Integration und Migration im BMEIA. Die britisch-

somalische Aktivistin und Psychotherapeutin Leyla Hussein

fordert im Gespräch die Verwendung klarer Begrifflichkeiten:

„Ich bin dagegen, von weiblicher Genitalverstümmelung

zu sprechen. Das ist ein sehr technischer Begriff, der von

der Schwere und Tragweite dieses Verbrechens ablenkt.“

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ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesuch

mit Leyla Hussein

Im Rahmen ihres Wien-Besuchs begleitet die britische

Aktivistin Leyla Hussein auch einen ZUSAMMEN:

ÖSTERREICH-Schulbesuch. Mit den Schüler/innen des

bilingualen Paarhammergymnasiums teilt sie ihre per-

sönliche Geschichte: „Ich selbst wurde mit sieben Jahren

genital verstümmelt. Bis zur Geburt meiner eigenen

Tochter war mir die Dimension dieses Verbrechens gar

nicht bewusst.“

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18. Sitzung des Integrationsbeirates

Am 27. Mai 2019 findet die 18. Sitzung des Integrations-

beirates mit Außen- und Integrationsministerin Karin

Kneissl statt. Der Integrationsbeirat besteht aus Re-

präsentant/innen von Bund, Ländern, Sozialpartnern,

Gemeinde- und Städtebund, Industriellenvereinigung

und Nichtregierungsorganisationen. Bei den insgesamt

zwei Sitzungen pro Jahr stehen der Wissenstransfer

und Informationsaustausch über aktuelle Themen,

Entwicklungen und Initiativen in der österreichischen

Integrationslandschaft im Fokus.

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Jan Assmann im Gespräch über Zusammenhalt,

Integration und das kulturelle Gedächtnis

Der deutsche Kultur- und Religionswissenschaftler sowie

Ägyptologe Jan Assmann spricht am 5. Juni 2019 mit Köksal

Baltaci („Die Presse“) über seine Theorie des kulturellen

Gedächtnisses. „Unter dem kulturellen Gedächtnis ver-

steht man im Allgemeinen Texte, Bilder, Denkmäler, Riten

– früher hätte man das eher als „Tradition“ bezeichnet“,

so Assmann. Er sieht das kulturelle Gedächtnis Europas als

Basis für das Zusammenleben von Einheimischen und Zuwander/innen. Im Hinblick auf die

Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen nach Europa hob Assmann die Bedeutung

von Werten wie Mitgefühl und beiderseitigem Vertrauen hervor. Vonseiten der Zuwander/

innen sei vor allem Respekt vor dem Rechtsstaat für ein friedliches Zusammenleben wichtig.

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Peter Sloterdijk im Gespräch über die Auswirkungen von Digitalisierung

und Migration auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Im Rahmen des Pfingstdialogs 2019 auf Schloss Seggau findet ein Podiumsgespräch des ÖIF

zwischen dem deutschen Philosophen Peter Sloterdijk und dem Chefredakteur der Tageszei-

tung „Die Presse“, Rainer Nowak, statt. Sloterdijk hält fest, dass die europäischen Gesellschaften

dazu neigen, Risiken mit Gefahren zu verwechseln, was permanenten Stress erzeugt. „Migration

ist ein solches Risiko, das emotional in das Register der Gefahr übernommen wird. Dann ent-

stehen Emotionen, die mit dem eigentlichen Risikopotenzial nichts zu tun haben“, so Sloterdijk.

Nationalismus sei ein Phänomen dieses europäischen Phantomschmerzes. „Europa kann

aber nur durch Schule der Weltläufigkeit von sich selbst überzeugt werden. Nur durch Mehr-

sprachigkeit und die Teilhabe am Leben der Nachbarn können wir versuchen, das zu werden,

was Nietzsche als den ‚guten Europäer‘ bezeichnet hat.“

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Jahresrückblick

2 Jahre Integrationsgesetz:

Weiterhin steigender Frauenanteil in ÖIF-Maßnahmen

Mit dem am 9. Juni 2017 in Kraft getretenen Integrations-

gesetz gab es erstmals eine bundesweit einheitliche

Grundlage für die Integration von Asyl- und subsidiär

Schutzberechtigten. Die Verankerung der Werte- und

Orientierungskurse des ÖIF im Integrationsgesetz

brachte einen deutlichen Anstieg in der Zahl von Teil-

nehmerinnen mit sich: von 33 Prozent im Jahr 2017 über

45 Prozent im Jahr 2018 bis hin zu 47 Prozent im Jahr

2019.

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Sommerausgabe „ZUSAMMEN“:

Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen

Die Sommerausgabe des ÖIF-Magazins „ZUSAMMEN“

erscheint am 9. Juli 2019 und befasst sich mit der Arbeitsmarkt-

integration von Flüchtlingen. Inhaltliche Schwerpunkte bilden

die Herausforderungen für Flüchtlinge bei der Arbeitsmarkt-

integration, entsprechende Unterstützungsangebote, chancen-

reiche Branchen sowie die Bedeutung der Eigeninitiative bei der

Jobsuche.

Rekord-Teilnehmerzahl in den ÖIF-Vertiefungskursen

Von 26. August bis zum 30. August 2019 kommt es zu

einem Rekord der wöchentlichen Teilnehmerzahlen in

den Vertiefungskursen des ÖIF: 615 Teilnehmer/innen

können in nur fünf Tagen gezählt werden. Die Vertie-

fungskurse bauen auf die Werte- und Orientierungs-

kurse nach dem Integrationsgesetz auf und werden zu

verschiedenen Schwerpunktthemen, darunter Gleich-

berechtigung und Selbstbestimmung, Kultur und Ge-

sellschaft oder Arbeit und Beruf, angeboten.

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Neuer ÖIF-Forschungsbericht:

„Integrationsfaktor Familie“

Im September 2019 veröffentlicht der ÖIF den Forschungsbericht

„Integrationsfaktor Familie – Das Familienleben von Flüchtlingen

aus Syrien und Afghanistan“. Der Forschungsbericht untersucht, in-

wieweit biografische Erfahrungen, gelebte Familienbeziehungen und

familienrelevante Wertehaltungen zu Geschlechterverhältnis, Rollen-

verteilung, Erziehung sowie die Bedeutung von Religion die Integra-

tion von Flüchtlingen fördern beziehungsweise hemmen. Er setzt sich

damit auseinander, inwieweit Familie ein Integrationsfaktor sein kann.

Unter www.integrationsfonds.at/publikationen kann der

gesamte Bericht heruntergeladen werden.

Präsentation des Integrationsberichts 2019

Der Integrationsbericht 2019 liefert einen Überblick über

wesentliche Zahlen, Entwicklungen und Schwerpunkte zur

Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen in Öster-

reich und wird seit dem Jahr 2011 vom Expertenrat für Integra-

tion veröffentlicht. Am 4. September 2019 präsentieren Au-

ßen- und Integrationsminister Alexander Schallenberg, die

Vorsitzende des Unabhängigen Expertenrats für Integra-

tion, Katharina Pabel, und die Statistik Austria den aktu-

ellsten Integrationsbericht. Auch 2019 wird er durch das Statistische Jahrbuch „migration &

integration“ des ÖIF ergänzt, das wichtige Eckdaten und Zahlenmaterial zu Zuwanderung,

Sprache und Bildung von Migrant/innen, Arbeitsmarkt sowie Einschätzungen zum Integra-

tionsklima in Österreich aufzeigt. Moderiert wurde die diesjährige Berichtspräsentation von

Aleksandra Klepic (ÖIF).

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Statistisches Jahrbuch: Zahlen, Daten, Fakten

zu Migration und Integration 2019

Zeitgleich mit dem Integrationsbericht erscheint jedes Jahr das

statistische Jahrbuch „migration & integration – Zahlen, Daten,

Indikatoren“ des ÖIF, so auch am 4. September 2019. Die zehnte

Ausgabe des statistischen Jahrbuchs bereitet wichtige Eckdaten

und Zahlenmaterial zu Zuwanderung, Sprache und Bildung von

Migrant/innen, Arbeitsmarkt sowie Einschätzungen zum Integrationsklima in Österreich auf.

Die vollständige Broschüre steht unter www.integrationsfonds.at/publikationen

zum Download bereit.

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Extremismus-Seminar mit Elham Manea in Wels

In Kooperation mit der Stadt Wels veranstaltet der

ÖIF am 4. September ein Seminar zum Thema „An-

zeichen für Radikalismus und Extremismus erkennen“.

Als Vortragende hat der ÖIF hierfür die Politikwissen-

schaftlerin und Journalistin Elham Manea geladen.

Die schweizerisch-jemenitische Politologin vermittelt im

sechsstündigen Seminar Grundlagenwissen und Hinter-

grundinformationen zu Radikalisierung und Extremismus. Rund 25 Teilnehmer/innen werden

von Manea differenziert über mögliche Erkennungsmerkmale und Radikalisierungsanzeichen

informiert und darüber aufgeklärt, welche Präventivmaßnahmen gegen Radikalisierungsten-

denzen gesetzt werden können.

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ZUSAMMEN-Magazin: EU-Zuwanderer in Österreich

In der Herbstausgabe des ÖIF-Magazins „ZUSAMMEN“ liegt der in-

haltliche Fokus auf der Zuwanderung von EU-Bürger/innen nach Öster-

reich. Die Ausgabe geht den Fragen nach, warum und woher EU-Zuwan-

der/innen kommen und welche Rolle sie in Wirtschaft und Gesellschaft

spielen.

Bazon Brock im Gespräch über gesellschaftlichen

Zusammenhalt, Einheit und europäische Werte

Auf Einladung des ÖIF diskutiert der deutsche

Philosoph Bazon Brock im Leopold Museum Wien

mit Ö1-Journalistin und Theologin Renata Schmidt-

kunz über gesellschaftlichen Zusammenhalt. Brock ist

der Ansicht, Regeln im Zusammenleben unterschied-

licher Kulturen seien der „Kern jeder Zivilisation“. Die

Sicht auf die europäische Einheit verlange für Brock

im Gegensatz zur Vorstellung vom US-amerikanischen „Melting Pot“ das Verständnis für

Einheit durch Verschiedenheit: „Ich muss permanent das anerkennen, von dem ich mich

unterscheide. Denn nur durch die Anerkennung der Unterschiede zwischen den einzelnen

Nationalstaaten kann sich ihre Einheit entwickeln. Die Basis der Einheit ist der Vergleich.“

Für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen brauche es demnach ein umfassendes

Wissen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Kulturkreise oder

Religionsgemeinschaften.

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Page 20: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

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Jahresrückblick

ÖIF veröffentlicht „Integrationsbarometer 2019“

Im Auftrag des ÖIF befragte Meinungsforscher Peter Hajek im Som-

mer 2019 insgesamt 1.000 österreichische Staatsbürger/innen ab

dem 16. Lebensjahr zum Zusammenleben von Österreicher/innen,

Zuwander/innen und Flüchtlingen.

Das „Integrationsbarometer 2019“ fasst die zentralen

Ergebnisse der Befragung zusammen und kann unter

www.integrationsfonds.at/publikationen heruntergeladen werden. 2

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Podiumsdiskussion: Islam und Integration an Schulen

Was die steigende Zahl muslimischer Schüler/innen für

die Integration an Österreichs Schulen bedeutet und

welche Rolle der islamische Religionsunterricht dabei

spielt, diskutiert am 21. Oktober Journalist und Buchau-

tor Jan Thies unter anderem mit dem deutschen Autor

und Journalisten Constantin Schreiber und Carla Amina

Baghajati, Leiterin des Schulamts der Islamischen Glau-

bensgemeinschaft. ARD-Tagesschau-Moderator und

Grimme-Preisträger Constantin Schreiber beobachtet

im vorherrschenden Islamverständnis einen „mittlerweile stark konservativen Mainstream,

neben dem wenig Platz für liberale Kräfte bleibt“, was Wertekonflikte im Zusammenleben

und Herausforderungen für den Unterrichtsalltag in Europa bringt. Carla Amina Baghajati be-

klagt hingegen ein „emotionalisiertes Gesprächsklima“ zum Thema Islam, wodurch sich viele

Schüler/innen zunehmend mit Vorurteilen und negativen Zuschreibungen konfrontiert sehen.

Constantin Schreiber (erster von links) bei der ÖIF-Podiumsdiskussion in Wien

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Verleihung des Liese-Prokop-Stipendiums 2019

Am 23. Oktober 2019 wird im Alois-Mock-Saal im Bun-

desministerium für Europa, Integration und Äußeres

(BMEIA) das Liese-Prokop-Stipendium an 16 Studie-

rende mit Flucht- und Migrationshintergrund verge-

ben. Bundesminister Alexander Schallenberg gratuliert

den Stipendiat/innen bei seiner Rede persönlich. Auch

die Leiterin der Sektion Integration im BMEIA, Susanne

Raab, nimmt an der Verleihung teil. Gunnar Prokop (Ehemann der verstorbenen Innen-

ministerin Liese Prokop), Franz Wolf (Direktor des ÖIF) und Fitore Morina (Leiterin des

Teams ZUSAMMEN:ÖSTERREICH) vergeben die Stipendien an die Studierenden.

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Page 21: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

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Jahresrückblick

Intercultural Achievement Award 2019:

ÖIF vergibt Integrationspreis

Zum sechsten Mal wird am 28. Oktober 2019 der Inter-

cultural Achievement Award (IAA) des BMEIA verliehen.

Der ÖIF vergibt seit Bestehen des IAA den Sonderpreis

in der Kategorie Integration an innovative Projekte

und spannende Beispiele für Maßnahmen im Sinne der

Integration in Österreich. 2019 geht die Auszeichnung an

das Frauen- und Männergesundheitszentrum FEM Süd

im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien. FEM Süd bietet

professionelle Beratung und medizinische Betreuung für

Mädchen und Frauen, die von Gewalt, insbesondere von

weiblicher Genitalverstümmelung, betroffen sind. Auch

betroffene Mädchen und Frauen selbst werden bei FEM

Süd als sogenannte „Peers“ geschult, um andere Betrof-

fene zu unterstützen. Ilan Knapp, Gründer des Jüdischen

Beruflichen Bildungszentrums in Wien und langjähriges

Mitglied des unabhängigen Expertenrats für Integra-

tion, wird mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk

ausgezeichnet. Als Laudatorin fungiert Susanne Raab,

Sektionschefin Integration im BMEIA.

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Neues Fact-Sheet zum Thema Islamischer Religionsunterricht

Am 5. November veröffentlicht der ÖIF das Fact-Sheet 32

„Islamischer Religionsunterricht in Österreich“. Seit dem Schul-

jahr 1982/83 gibt es in Österreich islamischen Religionsunter-

richt. Das Fact-Sheet bereitet die wichtigsten Hintergrund-

informationen zum Thema kompakt auf und informiert über

die religiösen Zugehörigkeiten in Österreich.

In der ÖIF-Mediathek kann die Publikation heruntergeladen

werden: www.integrationsfonds.at/publikationen.

Page 22: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

21

Jahresrückblick

7.

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12.

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19. Sitzung des Integrationsbeirats

Am 7. November 2019 findet die 19. Sitzung des Integrationsbeirats unter dem Vorsitz von

ÖIF-Direktor Franz Wolf statt. Alexander Schallenberg eröffnet die Sitzung in seiner Funk-

tion als Außen- und Integrationsminister. Zu Beginn werden aktuelle Entwicklungen in der

Integrationspolitik dargelegt. Fokus der Sitzung sind die Themen „Antisemitismus in Öster-

reich“ und „Männerarbeit im Kontext von Integration“. Im Rahmen der Schwerpunkte werden

von Expert/innen Vorträge gehalten und Studien vorgestellt. Der Integrationsbeirat wurde im

Oktober 2010 ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel der kompetenzübergreifenden Vernet-

zung, Koordination und Abstimmung sowie des Wissenstransfers zwischen Repräsentant/

innen von Bund, Ländern, Gemeinde- und Städtebund, Sozialpartnern und Industriellen-

vereinigung sowie NGO-Vertreter/innen im Integrationsbereich.

Liese-Prokop-Stipendiat/innen besuchen

mit Dompfarrer Toni Faber Stephansdom

Am 12. November 2019 besuchen die diesjährigen

Stipendiat/innen des Liese-Prokop-Stipendiums den

Wiener Stephansdom. Dompfarrer Toni Faber führt per-

sönlich durch das Wiener Wahrzeichen und bringt den

Zuwander/innen die Geschichte des Doms, seine Tätig-

keit und christliche Rituale im Allgemeinen näher. Der

Besuch ist Teil des Stipendien-Rahmenprogramms, bei

dem die Vermittlung österreichischer Geschichte und

Kultur im Vordergrund steht.

Pilotprojekt zur Arbeitsmarktintegration in Braunau:

Pressekonferenz mit Rudi Anschober

In Kooperation mit dem Land Oberösterreich und der

Stadt Braunau unterstützt der ÖIF rumänische Migrant/

innen beim Einstieg in den österreichischen Arbeits-

markt. Zur Präsentation der Maßnahmen findet am 6.

November eine Pressekonferenz mit Landesrat Rudi

Anschober und Johannes Waidbacher, Bürgermeister der Stadt Braunau, statt. Landesrat

Anschober sieht die Beschäftigung als Schlüsselfaktor im Integrationsprozess und betont

den hohen Stellenwert des ÖIF in der Integrationsarbeit. Kata Dilber, Leiterin des Integra-

tionszentrums Oberösterreich, präsentiert im Rahmen der Pressekonferenz das Beratungs-

angebot, das im Zuge des Pilotprojekts spezifisch für rumänische Migrant/innen in Braunau

zur Verfügung gestellt wird.

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Page 23: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

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Jahresrückblick

Ahmad Mansour im Gespräch über sein Buch

„Klartext zur Integration“

Am 25. November 2019 spricht der deutsch-israe-

lische Psychologe und Autor Ahmad Mansour auf

Einladung des ÖIF und des Landes Niederöster-

reich über die Integration von Frauen und Männern

aus muslimisch geprägten Ländern, patriarchale

Strukturen und darüber, wie es aktuellen Integra-

tionsherausforderungen entgegenzutreten gilt. Im

Gespräch mit Journalistin Gudula Walterskirchen

spricht sich Mansour für eine offene Diskussion

und gegen eine Moralisierung der Integrationsde-

batte aus: „Man ist nicht der bessere Mensch, weil

man gegen verpflichtende Integrationsmaßnahmen

oder Abschiebungen ist. Damit lässt man vor allem

Kinder und Frauen im Stich. Die Moralisierung der Inte-

grationsdebatte verhindert, dass wir Probleme offen

ansprechen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.“

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Hintergrundgespräch zum ÖIF-Forschungsbericht

„Junge Menschen mit muslimischer Prägung in Wien“

Unter dem Titel „Junge Menschen mit muslimischer Prägung in Wien. Zugehörigkeiten, Ein-

stellungen und Abwertungen“ befragten die Forschungsinstitute think.difference und SORA

unter der Leitung von Kenan Güngör mehr als 700 Jugendliche mit afghanischem, syrischem,

tschetschenischem, kurdischem, türkischem und bosnischem Migrationshintergrund sowie

ohne Migrationshintergrund in Wien. Die Ergebnisse der Studie werden am 29. November

im Rahmen eines Hintergrundgesprächs mit Vertreter/innen österreichischer Medien in den

Räumlichkeiten des Integrationszentrums Wien präsentiert. Kernergebnis der Befragung

ist, dass die (familiäre) Sozialisierung, die aktuelle psychische Verfassung und eine strenge

Religiosität einen maßgeblichen Einfluss auf die Einstellung zur Demokratie haben.

Page 24: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

23

Jahresrückblick

2.

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5.

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Neuer Generalsekretär der Israelitischen Kultus-

gemeinde Wien besucht Integrationszentrum

Am 2. Dezember empfängt der ÖIF eine Delegation

der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) im Inte-

grationszentrum Wien. Der neue IKG-Generalsekretär

Benjamin Nägele, die Vizepräsidentin Claudia Prut-

scher und Vorstandsmitglied Rabbiner Yacoov Frenkel

tauschen sich mit Vertreter/innen des ÖIF über die

gesetzlichen Aufträge und die vertiefenden Integra-

tionsangebote des ÖIF aus. Nach einem Besuch der

Beratungsstelle im Integrationszentrum nehmen die Gäste an einem Seminar zu „Grundlagen-

wissen über Antisemitismus und Radikalisierungsprävention“ teil, das der ÖIF seit 2018

in Kooperation mit der IKG Wien anbietet und vom ehemaligen Generalsekretär Raimund

Fastenbauer geleitet wird.

ÖIF-Direktor Franz Wolf (links) mit IGK- Generalsekretär Benjamin Nägele (rechts)

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Broschüre „Wien – Zahlen, Daten und Fakten 2018“

veröffentlicht

Die ÖIF-Broschüre „Wien – Zahlen, Daten und Fakten

zu Migration & Integration 2018“ bereitet aktuelle Zahlen

und Informationen zu Herkunft und Migrationsbewe-

gungen von Migrant/innen und Flüchtlingen sowie zu

den Bereichen Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf

sowie Wohnen und Zusammenleben für die Bundes-

hauptstadt kompakt und übersichtlich auf. Sie stellt eine Ergänzung zur Informations-

broschüre „Bundesländer – Statistiken zu Migration & Integration“ dar.

Unter www.integrationsfonds.at/publikationen kann die vollständige

Broschüre heruntergeladen werden.

12.

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ÖIF-Mitarbeiter/innen-Konferenz 2019

Am 12. Dezember 2019 findet die Mitarbeiter/

innen-Konferenz des ÖIF statt. Die Mitarbeiter/innen

aller ÖIF-Standorte und Integrationszentren sind ein-

geladen, um auf die gemeinsamen Leistungen und

Erfolge des Jahres 2019 zurückzublicken. Alle Bereiche

und Teams erhalten im Rahmen der Veranstaltung die

Möglichkeit, die Entwicklungen ihrer Arbeit zu präsen-

tieren und einen Ausblick auf die Ziele für das Jahr

2020 zu geben.

Page 25: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

24

Jahresrückblick

31.

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31.

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Rund 161.000 Beratungen in ÖIF-Integrationszentren

Wie schon in den vergangenen Jahren konnte der ÖIF auch

2019 einen Höchstwert an Beratungskontakten erzielen.

Insgesamt 160.988 Orientierungsberatungen, Schwerpunkt-

beratungen, offene Beratungen und Integrationsauskünfte

wurden bundesweit von den ÖIF-Mitarbeiter/innen in den

Integrationszentren durchgeführt.

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Neue Broschüre: „Bundesländer — Zahlen, Daten

und Fakten zu Migration & Integration 2019“

Am 23. Dezember 2019 veröffentlicht der ÖIF bereits

zum sechsten Mal die Broschüre „Bundesländer – Zahlen,

Daten und Fakten zu Migration & Integration 2019“. Sie

liefert Bundesländer-Daten zur Integration von Flüchtlin-

gen und Migrant/innen in Österreich und bereitet wich-

tige Zahlen und Fakten rund um die Themenbereiche

Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen neun Bundes-

ländern Österreichs übersichtlich auf.

Die vollständige Broschüre steht unter

www.integrationsfonds.at/publikationen

zum Download bereit.

37.619 Antritte bei Sprach- und Integrationsprüfungen des ÖIF

Der ÖIF wickelte 2019 insgesamt 37.619 Prüfungsantritte in sieben verschiedenen Prüfungs-

formaten ab. Mit einem Anteil von 41 Prozent und mehr als 15.439 Prüfungsantritten war die

Integrationsprüfung B1 die mit Abstand am stärksten nachgefragte ÖIF-Prüfung. Eine deutliche

Steigerung der Antritte konnte bei der Integrationsprüfung A2 verzeichnet werden: Im Vergleich

zum Vorjahr sind die Antritte bei dieser Prüfung um 30,25 Prozent gestiegen.

Page 26: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

Videos der Podiumsveranstaltungen zum Nachsehen und alle Publikatio-nen des ÖIF finden Sie unter

www.integrationsfonds.at/mediathek

ÖIF-Podiumsveranstaltung: Rudolf Burger im Gespräch über sein Buch „Multikulturalismus, Migration und Flüchtlingskrise“

25

Page 27: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

26

Fokusthema

ÖIF-Sonderaufruf: Förderung für Projekte,

die Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen setzen

Zu Beginn des Jahres führten das Bundesministerium

für Europa, Integration und Äußeres und der Österrei-

chische Integrationsfonds (ÖIF) einen Sonderaufruf zur

Einreichung von Projektvorschlägen durch, die Maß-

nahmen gegen Gewalt an Frauen im Kontext von Inte-

gration und insbesondere auch gegen weibliche Genital-

verstümmelung (FGM) setzen. Mit 1 Million Euro wurden

Projekte zur Beratung und Prävention gefördert, die

Frauen und Mädchen zugutekommen, die von Gewalt

im Kontext von Integration oder weiblicher Genitalver-

stümmelung betroffen oder davon bedroht sind.

Besonders wurden Projekte gefördert, die Frauen in

ihrer Selbstbestimmung stärken und vor allem auch

Männern klar vermitteln, dass Gewalt gegen Frauen in

Österreich nicht toleriert wird und strafrechtliche Kon-

sequenzen hat. Zu den geförderten Projektträgern

gehören das Frauengesundheitszentrum Fem Süd

mit dem Projekt „Intact Experts“, die Caritas mit dem

Peer-Projekt „Heldinnen – mein Leben in meiner Hand“

oder auch das Rote Kreuz mit dem Projekt „WomEn

CARE“. Die Umsetzung der Projekte erfolgt im Zeitraum

zwischen 1. Juli 2019 und 30. Juni 2021.

Publikationen zur Integration von Frauen

Der ÖIF setzte sich auch 2019 in verschiedenen Pub-

likationen mit der Integration von Frauen auseinander.

So erschien am Weltfrauentag am 8. März die Broschüre

„Frauen – Statistiken zu Migration & Integration 2018“.

Die Publikation legt einen inhaltlichen Schwerpunkt auf

Zahlen, Daten und Fakten rund um weibliche Zuwander/

innen und Flüchtlinge und beleuchtet so die Themen-

bereiche Sprache, Bildung, Arbeit oder auch Familie und

Gesundheit. Die Frühlingsausgabe 2019 des ÖIF-Magazins

ZUSAMMEN befasst sich mit dem Thema Gewalt gegen

Frauen. Die Ausgabe lässt Fachleute aus Wissenschaft

und Praxis, darunter die iranische Nobelpreisträgerin

und Menschenrechtsaktivistin Shirin Ebadi, zu Wort

kommen und thematisiert unter anderem die Gründe für

Gewaltbereitschaft. Auch patriarchale Rollenbilder und

Möglichkeiten, diesen entgegenzutreten, sind Inhalte

der Ausgabe.

Integration von Frauen mit Migrationshintergrund

Der ÖIF hat 2019 zahlreiche

Integrationsmaßnahmen für

Zuwanderinnen und weibliche

Flüchtlinge umgesetzt und er-

gänzend dazu das vertiefende

Angebot zur Integration von

Frauen mit Migrationshinter-

grund ausgebaut. In den Maß-

nahmen und Angeboten des ÖIF

sollen Frauen über ihre Rechte

und Pflichten in Österreich in-

formiert und beim Einstieg in

den österreichischen Arbeits-

markt unterstützt werden.

Der Frauenschwerpunkt

zeigte sich 2019 aber auch im

Förderwesen sowie im Veran-

staltungs- und Publikations-

angebot des ÖIF. Das folgende

Kapitel bietet einen Überblick

über die Aktivitäten des ÖIF mit

dem spezifischen Schwerpunkt

der Integration von Frauen mit

Migrationshintergrund.

Der ÖIF unterstützt Frauen mit Migrationshinter-grund durch diverse Angebote in ihrem Integrations-prozess.

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Page 28: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

Fokusthema

27

Austauschtreffen für Frauen

Integration von Frauen — Maßnahmen des ÖIF im Jahr 2019 (Auszug)

2016: 21 %

2017: 33 %

2018: 45 %

Frauenanteil in Werte- und Orientierungskursen

2019: 47 %

Frauenanteil in Orientierungsberatungen

2017: 39 %

2018: 45 %

2019: 46 %

2018: 49 %

Frauenanteil in den ÖIF-Sprach- und Integrationsprüfungen

2019: 53 %

Frauen in Vertiefungskursen

2018

2019

2.926

10.125

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2018:

2019:

83

196

2017: 40 Kursteilnehmerinnen

= 1 .000

2017:

2019:

359

2.248

2018: 902

Teilnehmerinnen Schwerpunkt- beratung „Frauen“

2018:

2019:

1.926

7.288

+246 %im Vergleich zu 2018

Teilnehmerinnen 2019 nach Themen:

Gleichberechtigung und Selbstbestimmung: 4.321

Arbeitsmarktintegration für Frauen (A): 2.301

Arbeitsmarktintegration für Frauen (B): 666

„Mentoring für MigrantInnen“ 2019

Frauenanteil: 55 %

Seminare für Frauen

Gesamt:

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2019:

20

273

Teilnehmerinnen

2019: 3.274

2018: 223

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2019:

5

24

Teilnehmerinnen

2019: 363

2018: 95

Vertiefungskurs: „Gleichberechtigung und Selbstbestimmung — Leben als Frau in Österreich“

Page 29: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

28

Die Vertiefungskurse des ÖIF bauen auf den verpflichtenden Werte- und Orientierungskursen auf. 2019 nahmen 10.125 Frauen an den Vertiefungs- kursen teil.

Page 30: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

29

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH:

Mädchenförderung im Fokus

Der Fokus auf die Frauenförderung zog sich

auch durch die Schulbesuche und „Teamplay

ohne Abseits“-Workshops der Initiative

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH.

Neben den ehrenamtlichen Integrationsbot-

schafter/innen begleiteten Expertinnen wie

Emina Saric oder Leyla Hussein die Schul-

besuche und tauschten sich mit den Jugend-

lichen über veraltete Rollenbilder, Heraus-

forderungen und Chancen für junge Frauen

in Österreich aus. Der Workshop „Teamplay

ohne Abseits“ besuchte unter anderem das

nationale Zentrum für Frauenfußball des

ÖFB in St. Pölten oder die Produktionsschule

„bildung.bewegt Mädchen“.

Podiumsveranstaltung mit britischer

FGM-Aktivistin Leyla Hussein

Mehrere Veranstaltungen des ÖIF im Jahr 2019

behandelten die Förderung der Integration von

Frauen. Ein besonderer Höhepunkt im Kalender-

jahr war das Podiumsgespräch zum Thema

Gewalt gegen Frauen im Kontext von

Integration und Migration am 21. Mai 2019

im BMEIA.

Die britisch-somalische Frauenrechtlerin Leyla

Hussein diskutierte mit Emina Saric und der

deutsch-algerischen Kulturwissenschaftlerin

Naila Chikhi über die verschiedenen Ausprä-

gungen von Gewalt an Frauen und Mädchen,

Möglichkeiten der Aufklärung und Prävention

sowie die Verantwortung der Männer bei

dieser Herausforderung.

Expertinnen-Austausch zur

Integration von Frauen

Am 22. Oktober 2019 veranstaltete der ÖIF

einen Expertinnen-Austausch in Wien.

Die Expertenrats-Mitglieder Katharina Pabeel,

Emina Saric, Rasha Corti, Eva Grabherr, Gudrun

Biffl und Renate Winter tauschten sich in

diesem Rahmen mit der Sektionschefin

Integration Susanne Raab und weiteren

Vertreterinnen aus dem Integrationsbereich

über den Arbeitsschwerpunkt Integration von

Frauen mit Migrationshintergrund aus.

Steigender Frauenanteil in Integrations-

maßnahmen und Zusatzangeboten

Die Verankerung der Werte- und Orientierungs-

kurse im Integrationsgesetz hat eine deutliche

Steigerung des Frauenanteils unter den Teil-

nehmer/innen mit sich gebracht. 2016 lag der

Frauenanteil in den Werte- und Orientierungs-

kursen bei rund 21 Prozent, 2017 waren es 33

Prozent und 2018 schon 45 Prozent. Im Jahr

2019 kam es zu einer weiteren Steigerung auf

rund 47 Prozent. Somit war 2019 fast jede/r

zweite Wertekursteilnehmer/in eine Frau.

Auch in den im Asylgesetz festgeschriebenen

Orientierungsberatungen hat sich der Frauen-

anteil erhöht. Die Beratung dient der Auf-

nahme und Prüfung der Daten von Asyl-

und subsidiär Schutzberechtigten sowie

der Anmeldung zu den verpflichtenden

Integrationsmaßnahmen.

2017 waren 39 Prozent der Personen in der

Orientierungsberatung Frauen, 2018 waren

es schon 45 Prozent. 2019 konnte diese Zahl

nochmals auf 46 Prozent gesteigert werden.

Frauen schneiden bei ÖIF-Prüfungen

besser ab

Insgesamt 37.619 Prüfungsantritte zu den

Sprach- und Integrationsprüfungen verzeichnet

der ÖIF im Jahr 2019. 53 Prozent der Teilnehmer/

innen waren Frauen, 2018 waren es 49 Prozent.

Bei der Analyse sämtlicher Prüfungsergeb-

nisse zeigt sich, dass Frauen durchschnittlich

um 9 Prozentpunkte besser abschneiden als

Männer.

Vertiefungskurse: Über 10.000 Teilnehme-

rinnen informieren sich über Leben in Österreich

Aufbauend auf den grundlegenden Inhalten

aus den verpflichtenden Werte- und Orientierungs-

kursen regt der ÖIF in seinen Vertiefungs-

kursen zu einer weiteren Auseinandersetzung

mit der eigenen gesellschaftlichen und beruf-

lichen Integration an. In den Kursen, unter

anderem zu Umwelt und Nachbarschaft oder

Polizei und Sicherheit, nahmen 2019 10.125

Frauen teil. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt

sich ein Anstieg um 246 Prozent.

Fokusthema

Page 31: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

30

Der ÖIF richtet sich mit zahlreichen Maßnahmen an Frauen mit Migrations- hintergrund.

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Page 32: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

31

Der Vertiefungskurs „Gleichberechtigung und

Selbstbestimmung – Leben als Frau in Öster-

reich“ ist spezifisch auf Migrantinnen aus-

gerichtet. Der Kurs soll Mädchen und Frauen

die Chancen eines gleichberechtigten Lebens

in Österreich aufzeigen und Bewusstsein für

patriarchale Strukturen im sozialen Umfeld

schaffen. Sowohl die Anzahl der abgehaltenen

Kurse als auch die Teilnehmerzahl im frauen-

spezifischen Angebot konnten 2019 mehr als

verdoppelt werden.

Ergänzendes Angebot: Seminare für Frauen

mit Migrationshintergrund und Austausch-

treffen

Seit Ende des Jahres 2018 bietet der ÖIF in

Kooperation mit anderen Beratungsstellen,

Behörden und Organisationen spezielle

Seminare und Exkursionen für Frauen an.

Der thematische Schwerpunkt des Angebots

liegt auf den Blöcken Berufsleben, Rechte

und Freiheiten sowie Gesundheit und Familie.

2019 haben bundesweit 273 Seminare für

Frauen stattgefunden; mehr als 3.250 Teil-

nehmerinnen konnten so erreicht werden.

Fokusthema

Im Format Austauschtreffen können sich

weibliche Flüchtlinge und Zuwanderinnen mit

anderen Frauen austauschen, die selbst einen

erfolgreichen Integrationsprozess hinter sich

haben. 363 Teilnehmerinnen verzeichneten die

bundesweiten Austauschtreffen 2019.

Kurse und Seminare: Männern gesetzlich

verankerte Gleichberechtigung vermitteln

Eine Auseinandersetzung mit verschiedenen

Aspekten der Gleichberechtigung ist nur dann

zielführend, wenn sie auch unter Männern

aktiv betrieben wird. Aus diesem Grund hat

der ÖIF 2018 den Vertiefungskurs „Gleich-

berechtigung und Selbstbestimmung – Mann

in Österreich“ entwickelt und 2019 auf alle

Bundesländer ausgerollt. 136 Kurse fanden

bereits im ersten Jahr statt und erreichten

1.533 Teilnehmer.

Seit März 2019 bietet der ÖIF außerdem das

Format „Seminare für Männer“ an.

In Kooperation mit Männerberatungsstellen

werden hier Themen wie Rollenbilder und

Gewaltprävention bearbeitet.

Selbstbestimmung,

Chancen und Herausforde-

rungen am Arbeitsmarkt

und Gleichberechtigung

zwischen Frauen und

Männern sind zentrale

Themen der ÖIF-Angebote

für Frauen.

Page 33: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

32

Edwin Schäffer Gesamtleitung Integrationsmaßnahmen

Die Koordination und Abwicklung aller Integrations-

maßnahmen laut Integrations- und Asylgesetz liegt in

der Verantwortung des Gesamtbereichs Integrations-

maßnahmen, der die Bereiche Werte und Orientierung,

Integrationszentren und das Team Wissensmanagement

& Internationales umfasst. Gesamtleiter Edwin Schäffer

ist in enger Kooperation mit dem Fondsvorstand für

die strategische Ausrichtung, effektive Erweiterung und

effiziente Planung der ÖIF-Integrationsmaßnahmen

zuständig.

In die Zuständigkeit des Gesamtbereichs „Integrations-

maßnahmen“ fällt neben der Planung und Koordination

der bundesweiten Beratung in den ÖIF-Integrationszentren

und des gesamten Angebots der Werte- und Orientie-

rungskurse auch die Schaffung faktischer Grundlagen

für die praktische Integrationsarbeit des ÖIF durch die

Koordination und Beauftragung relevanter Studien,

Forschungsberichte und Auswertungen.

Wissenschaftliche Fakten, praktische Maßnahmen

Anhand erhobener Zahlen, Daten und Fakten werden

so Integrationsmaßnahmen und -angebote in der Praxis

evaluiert und weiterentwickelt. Des Weiteren ist die

Gesamtleitung für Evaluation und Qualitätssicherung

aller Maßnahmen im Beratungs- und Wertevermittlungs-

bereich zuständig und treibt Arbeitsschwerpunkte wie

etwa die Integration von Frauen mit Migrationshinter-

grund durch eine breite Palette an Fördermaßnahmen

voran.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem laufenden

Austausch mit wesentlichen Akteuren im Integrations-

bereich auf regionaler sowie Bundesebene, um gezielt

Maßnahmen und Angebote für die gesellschaftliche

Integration von Asylberechtigten und subsidiär

Schutzberechtigten zu entwickeln.

Integrationsmaßnahmen

Die Koordination und Ab-

wicklung aller Integrations-

maßnahmen laut Integrations-

und Asylgesetz liegt in der

Verantwortung des Gesamt-

bereichs Integrationsmaß-

nahmen, der die Bereiche

Werte und Orientierung,

Integrationszentren und das

Team Wissensmanagement

& Internationales umfasst.

IntegrationsmaßnahmenGesamtleitung: Edwin Schäffer

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Page 34: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung

33

Werte- und Orientierungskurse

671 Werte- und Orientierungskurse

8.287 Teilnehmer/innen

= 1 .000

2018

2019

559

1.850

Frauenanteil der Teilnehmenden

2016:

21 %

2019: 47 %

2017:

33 %

2018:

45 %

Vertiefungskurse

Vertiefungskurse

Teilnehmer/innen 2018

2019

6.759

22.758

Frauen in Vertiefungs-kursen

2018

2019

2.926

10.125+246%im Vergleich zu 2018

Dolmetschung der Werte- und

Vertiefungskurse für 6 Sprachen

Arabisch

Dari/Farsi

Paschtu

Somali

Russisch

Englisch

154 unangekündigte Hospitationen zur Qualitätssicherung

Page 35: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

34

Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung

Frauenschwerpunkt 2019

273 Seminare für Frauen 3.274 Teilnehmerinnen

Mentoring für MigrantInnen

3.846 geschaffene Lernplätze durch die Initiative Treffpunkt Deutsch

35 Kooperationspartner

24 Austauschtreffen für Frauen 363 Teilnehmerinnen

193 Teilnehmer/innen 108 davon fanden eine Anstellung oder Ausbildung.

55 % Frauenanteil

5 Durchgänge des berufsspezifischen Projekts migrants care

Mulitplikator/innen Seminare 14 Antisemitismus-Seminare

4 Seminare zu Extremismusprävention

Seminare für Frauen

Austauschtreffen für Frauen

Page 36: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

35

berechtigte. Die gesetzliche Verankerung war

ein wichtiger Schritt zur gezielten Förderung

des Integrationsprozesses von Flüchtlingen

– darüber hinaus gewinnen die Werte- und

Orientierungskurse auch im gesellschaftlichen

Kontext zunehmend an Bedeutung.

Die zentralen Prinzipien der österreichischen

Rechts- und Gesellschaftsordnung stehen im

Mittelpunkt der Werte- und Orientierungskurse

des ÖIF. Die Teilnehmer/innen werden darin

über Grundwerte und Regeln des Zusammen-

lebens in Österreich wie Rechtsstaatlichkeit,

Demokratie, Gleichberechtigung von Frauen

und Männern oder Trennung von Religion und

Staat informiert. Darüber hinaus wird praxis-

bezogenes Alltagswissen zum Schul- und

Bildungssystem sowie zum österreichischen

Arbeitsmarkt und Gesundheitswesen ver-

mittelt, um die Befähigung zu einem selbst-

ständigen Leben in Österreich zu fördern.

Über 31.000 Teilnehmer/innen in den Kursen

des ÖIF, fast 50 Prozent davon weiblich

Im Jahr 2019 fanden 671 Werte- und Orientie-

rungskurse statt, an denen insgesamt 8.287

Personen teilnahmen. 359 Kurse, also mehr als

die Hälfte, fanden in Wien statt, gefolgt von

Der Bereich Werte und Orientierung –

bestehend aus den Teams Kursverwaltung

sowie Training und Dolmetschung – ist für die

Durchführung der österreichweiten Werte-

und Orientierungskurse des ÖIF sowie für die

darauf aufbauenden Vertiefungskurse zu-

ständig. Darüber hinaus sind der Deutschkurs-

betrieb mit den Sonder- und Berufssprach-

kursen, das bundesweite Freiwilligenprojekt

„Treffpunkt Deutsch“ und das Seminarangebot

für Multiplikator/innen im Integrationsbereich

in den Bereich eingegliedert.

Zur Umsetzung aller österreichweiten Kurs-

maßnahmen hat der Bereich Werte und

Orientierung die gesamte Personaleinsatz-

planung inne und achtet durch regelmäßige

Hospitationen und Evaluierungen auf die

professionelle Durchführung und Sicher-

stellung der hohen Qualitätsstandards.

Vermittlung von Demokratie und liberaler

österreichischer Gesellschaftsordnung

Seit 2015 führt der ÖIF Werte- und Orientie-

rungskurse durch, 2016 folgte die bundes-

weite Ausrollung und seit Juni 2017 sind sie

eine laut Integrationsgesetz verpflichtende

Maßnahme für Asyl- und subsidiär Schutz-

Bereich Werte und Orientierung

Leitung: Mirela Memic

Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung

Bereich Werte und

Orientierung:

Leiterin Mirela Memic

(Mitte links) mit ihrem

Team

Page 37: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

36

Niederösterreich mit 58 und Oberösterreich

mit 53 Kursen. Die Mehrheit der Teilnehmer/

innen stammte aus Afghanistan, dicht gefolgt

von syrischen Teilnehmer/innen.

Durch die Verankerung der Werte- und Orien-

tierungskurse im Integrationsgesetz konnte

der Anteil der weiblichen Teilnehmer/innen

weiter gesteigert werden. Lag der Frauen-

anteil in den Werte- und Orientierungskursen

2016 noch bei rund 21 Prozent, stieg dieser

2017 auf 32 Prozent und 2018 bereits auf

rund 45 Prozent. 2019 konnte der Frauen-

anteil nochmals gesteigert werden, auf rund

47 Prozent, somit war 2019 fast jede/r zweite

Wertekursteilnehmer/in eine Frau. Weibliche

Flüchtlinge werden in den Wertekursen ge-

zielt über verschiedene Aspekte der Gleichbe-

rechtigung, Frauenrechte sowie Anlaufstellen

bei Gewalt in der Familie informiert und dabei

unterstützt, ihre Chancen in Beruf und Gesell-

schaft in Österreich zu nützen.

In den verpflichtenden Werte- und Orientie-

rungskursen werden die wesentlichen Werte

und Prinzipien für das Zusammenleben in

Österreich vermittelt. Die Vertiefungskurse des

ÖIF bauen auf diesen Inhalten auf und ermög-

lichen Flüchtlingen und Zuwander/innen eine

tiefergehende Auseinandersetzung mit der

eigenen gesellschaftlichen und beruflichen

Integration.

Die Vertiefungskurse finden österreichweit und

mit folgenden Themenschwerpunkten statt:

— Gleichberechtigung und Selbstbestimmung:

Leben als Frau in Österreich

— Gleichberechtigung und Selbstbestimmung:

Leben als Mann in Österreich

— Kultur und Gesellschaft

— Arbeit und Beruf

— Polizei und Sicherheit

— Umwelt und Nachbarschaft

— Gesundheit

2019 fanden 1.850 Vertiefungskurse in ganz

Österreich statt. 22.758 Personen nahmen

Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung

daran teil, der Frauenanteil lag bei 44,5 Pro-

zent. 2018 waren 2.926 Teilnehmende in den

Vertiefungskursen weiblich, 2019 waren es

bereits 10.125, was einer Steigerung von 246

Prozent entspricht.

Vermittlung vom Wert der Gleich-

berechtigung und Selbstbestimmung

Zur Förderung der Integration von weiblichen

Flüchtlingen und Zuwander/innen lag 2019

ein besonderes Augenmerk auf dem Vertie-

fungskurs Gleichberechtigung und Selbst-

bestimmung: Leben als Frau in Österreich.

Über das Jahr hinweg wurden knapp 200

Vertiefungskurse zu diesem Thema mit 2.248

Teilnehmerinnen in ganz Österreich durch-

geführt. Sowohl die Anzahl der Kurse als auch

die der Teilnehmerinnen hat sich im Vergleich

zu 2018 mehr als verdoppelt.

Der Vertiefungskurs soll Mädchen und Frauen

die Chancen eines gleichberechtigten Lebens

in Österreich vermitteln und die Teilnehme-

rinnen zu einer aktiven Auseinandersetzung

mit ihrer Integration in Österreich, ihren Rech-

ten, Pflichten und Zielen anregen. Vorträge

der Wertetrainerinnen des ÖIF, Diskussionen

und Übungen schaffen einen interaktiven

Rahmen, um sich mit der rechtlichen Situation

der Frau in Österreich, Ehe und Partnerschaft,

Familienplanung und Schwangerschaft,

Gesundheit und Sexualität sowie der Berufs-

tätigkeit von Frauen auseinanderzusetzen.

Thematisiert werden außerdem Gewalt an

Frauen und entsprechende Anlaufstellen für

Betroffene.

1.533 Teilnehmer an Kursformaten für Männer

Damit Frauen ihre Chancen in Österreich

nutzen und ihre Integration aktiv vorantreiben

können, braucht es auch unter Männern die

aktive Auseinandersetzung mit den verschie-

denen Aspekten der Gleichberechtigung.

Um diese zu fördern, hat der ÖIF bereits 2018

einen Vertiefungskurs für Männer entwickelt.

2019 wurde der Vertiefungskurs Gleich-

berechtigung und Selbstbestimmung: Leben

als Mann in Österreich auf alle Bundesländer

Page 38: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

37

Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung

ausgerollt. Das Format erfreut sich großer

Beliebtheit und zählte bereits im ersten Jahr

136 Kurse mit insgesamt 1.533 Teilnehmern.

Dolmetschung in sechs Sprachen

Deutschkenntnisse sind ein wichtiger Faktor

für eine erfolgreiche Integration in Österreich.

Die Werte- und Vertiefungskurse des ÖIF

werden daher grundsätzlich auf Deutsch

abgehalten. Um die Kursinhalte jedoch auch

Teilnehmer/innen mit noch geringen Deutsch-

kenntnissen verständlich zu machen, stehen

bei Bedarf Dolmetscher/innen für die häu-

figsten Herkunftssprachen zur Verfügung. Für

Arabisch und Dari/Farsi besteht die größte

Nachfrage, aber auch die Sprachen Somali,

Englisch, Paschtu und Russisch werden von

Dolmetscher/innen des ÖIF abgedeckt.

Laufende Evaluierung der ÖIF-Kursangebote

Zur internen Qualitätssicherung wurden im

vergangenen Jahr 154 unangekündigte Hospi-

tationen in allen Kursformaten durchgeführt.

Sie dienen der Sicherstellung inhaltlicher und

organisatorischer Standards und Vorgaben.

Darüber hinaus entwickelte eine Arbeits-

gruppe des unabhängigen Expertenrats für

Integration eine externe Evaluierung der

Werte- und Orientierungskurse, die seit nun-

mehr vier Jahren vom ÖIF durchgeführt wird.

Mehrere Formate zur Integration von Frauen

Eine weitere Maßnahme zur Förderung der

Integration von weiblichen Geflüchteten und

Zuwanderinnen ist das Format Seminare

für Frauen. Seit Ende 2018 bietet der ÖIF in

Kooperation mit Fachexperten/innen von Be-

ratungsstellen, Behörden und Institutionen für

Frauen spezielle Seminare und Exkursionen

zu den Themen Berufsleben, Rechte und

Freiheiten, sowie Gesundheit und Familie an.

Dabei konnte in den vergangenen Monaten

mit 35 Kooperationspartnern bundesweit

zusammengearbeitet werden, darunter

– die ÖBB, Lukoil, Strabag, das AMS oder Lidl

im Modul Berufsleben,

— das Jüdische Museum Wien, die Beratungs-

stelle Orient Express, das Unabhängige

Kinderschutzzentrum im Modul Rechte

und Freiheiten

— oder die Aidshilfe, FEM Süd, der ÖGF und

das Hebammenzentrum im Modul

Gesundheit und Familie.

Im Jahr 2019 haben bundesweit 273 Seminare

mit über 3.250 Teilnehmer/innen stattgefunden.

Ein zusätzliches, anonymes Format für Frauen

bilden die Austauschtreffen des ÖIF.

Gemeinsam mit weiblichen Vorbildern, die

einen erfolgreichen Integrationsprozess hinter

sich haben, werden Erfahrungen ausgetauscht

und ermutigende Gespräche geführt.

2019 konnten bei den Austauschtreffen bundes-

weit 363 Teilnehmerinnen erreicht werden.

Begleitet wurden die Treffen unter anderem

von Shole Zamini, Umyma El-Jelede, Farah

Alrubaye, Tanya Kayhan, Emina Saric, Rasha

Corti, Andina Petrosanu oder Sicido Hussein.

In Zusammenarbeit mit Männerberatungs-

stellen finden seit März 2019 auch bundesweite

Seminare für Männer statt.

Rollenbilder, Gewaltprävention und Anti-

Aggressionstraining sind Themengebiete, die

in diesen Seminaren behandelt werden.

Arbeitsmarkteinstieg: 193 Teilnehmer/innen

bei „Mentoring für MigrantInnen“

Das Programm „Mentoring für MigrantInnen“

wurde 2008 gemeinsam mit der Wirtschafts-

kammer (WKO) und dem Arbeitsmarktservice

(AMS) ins Leben gerufen, um gut qualifizierten

Zugewanderten den Einstieg ins Arbeitsleben

zu erleichtern.

Den Mentees wird dabei für einen Zeitraum

von 6 Monaten ein erfahrener Mentor/eine

erfahrene Mentorin aus der österreichischen

Wirtschaft zur Seite gestellt. Zusätzlich können

die Mentees Schulungen und Veranstaltungen

besuchen, um sich auf den österreichischen

Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Page 39: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

38

Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung

Fachspezifische Sprachkurse

Um berufsspezifische Sonderformate anbieten

zu können, führt der ÖIF an einigen Standorten

selbst Sprachkurse durch. So gibt es etwa seit

2015 im Rahmen des Projekts migrants care

eine Kooperation mit der Bundesarbeitsge-

meinschaft freie Wohlfahrt (BAG), welche die

größten Trägerorganisationen im Bereich der

mobilen Pflege und Betreuung vereint.

migrants care bereitet Menschen mit nicht-

deutscher Muttersprache auf eine Ausbildung

im Pflege- und Betreuungsbereich vor.

Der ÖIF ist für die sprachliche Qualifizierung

der Teilnehmer/innen in Form von vorbereiten-

den Deutschkursen verantwortlich, während

Projektträger wie die Volkshilfe, Caritas oder

das Österreichische Rote Kreuz die Möglich-

keit bieten, praktische Erfahrungen im Berufs-

feld zu sammeln. Seit der Einführung gab es

bereits 20 Durchgänge des Projekts migrants

care, wovon 2019 drei in Wien und zwei in

Graz stattgefunden haben.

Über 3.800 Lerngruppenplätze durch

Freiwilligeninitiative „Treffpunkt Deutsch“

Der Bereich Werte und Orientierung ist seit

2018 für die Koordination des bundesweiten

ÖIF-Freiwilligenprojekts Treffpunkt Deutsch

zuständig. Treffpunkt Deutsch bringt aktive

oder pensionierte Lehrer/innen, Personen mit

Unterrichtserfahrung und Student/innen ein-

schlägiger Studienrichtungen wie Germanistik

oder DaF/DaZ mit Flüchtlingen und Zu-

wander/innen zusammen, die Unterstützung

beim Deutschlernen suchen. Die Lerngruppen

in den Integrationszentren des ÖIF können von

allen Flüchtlingen und Zuwander/innen besucht

werden – unabhängig vom Aufenthaltstitel.

2019 konnten durch Treffpunkt Deutsch

221 Lerngruppen mit 3.846 Deutschplätzen

angeboten werden. Seit Start des Projekts

haben sich im Jahr 2015 bundesweit 374 Per-

sonen als freiwillige Lerngruppenleiter/innen

engagiert – mit ihrer Hilfe wurden in den

letzten Jahren insgesamt 16.783 Lerngruppen-

plätze geschaffen. Zur fachlichen Weiterbildung

der Freiwilligen bietet der ÖIF regelmäßig

didaktische Workshops der Reihe „Tipps & Tools

für die Begleitung von Deutsch-Lerngruppen“

an. 2019 fanden österreichweit 22 Workshops

für Freiwillige in der Deutschvermittlung statt.

Seminare für Multiplikator/innen

— Antisemitismus

Die Seminarreihe zum Thema Antisemitismus

wurde 2018 gemeinsam mit der IKG

(Israelitischen Kultusgemeinde) entwickelt.

Das Format richtet sich primär an Berater/

innen und Trainer/innen in Bildungs- und

Beratungseinrichtungen, die in ihrem

Arbeitsalltag mit antisemitischen Äußerungen

konfrontiert sind. In eintägigen Seminaren,

die der ehemalige Generalsekretär der

IKG, Dr. Raimund Fastenbauer, gemeinsam

mit ÖIF-Mitarbeiter/innen leitet, werden

den Teilnehmer/innen praktische,

methodische und didaktische Ansätze

sowie relevante Hintergrundinformationen

zur Verfügung gestellt.

— Anzeichen für Radikalisierung und

Extremismus erkennen

Seit 2015 bietet der ÖIF Seminare zur

Extremismusprävention für Multiplikator/

innen, die im Flüchtlingsbereich tätig sind.

Die eintägigen Seminare liefern Hintergrund-

wissen zum politischen Islam sowie

Analysen und Fallbeispiele zum Thema.

2019 fanden vier Seminare in Vorarlberg,

Tirol, Oberösterreich und Wien statt.

Vortragende dieser Seminarreihe waren

2019 die jemenitisch-schweizerische Polito-

login und Islamexpertin Elham Manea und

Helmut Pisecky, Experte für Sicherheits-

politik, Radikalismus und Extremismus.

Page 40: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren

39

Beratungen (bundesweit) im Jahresvergleich

Allgemeine Kennzahlen

9 Integrationszentren in Österreich

39 mobile Beratungsstellen 9.210 unterzeichnete Integrationserklärungen

= 10.000

2015

2016

2017

2018

2019

41.306

70.708

106.652

154.100

160.988

Offene Beratungen

Orientierungsberatung

Schwerpunktberatung

72.600

10.203

16.499

Beratungsformate 2019

Wien 64.206

Niederösterreich 16.747

Beratung nach Bundesländern

Oberösterreich 12.283

Burgenland 2.118

Steiermark 26.153

Kärnten 6.368

Tirol 11.734

Vorarlberg 10.706

Salzburg 10.673

+215 %im Vergleichzu 2018

4.696 Frauen in Orientierungsberatungen

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4.503

672

723

117

544

351

591

386

400

15.458

1.712

1.555

560

1.428

505

469

521

550

Page 41: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

40

tionsprogramme mit Fokus auf Spracherwerb

und Arbeitsmarktintegration.

Neben ihrer Rolle bei der Erfüllung

gesetzlicher Aufträge haben die Integrations-

zentren in ihrem jeweiligen Bundesland eine

Schlüsselfunktion inne bei der Vernetzung mit

regionalen Kooperationspartnern, politischen

Entscheidungsträger/innen und Institutionen

im Integrations- und Sozialbereich sowie

Vereinen. Darüber hinaus richten sie sich mit

Seminaren und weiteren Veranstaltungen an

Multiplikator/innen, um diese bei ihrer Arbeit

im Integrationsbereich zu unterstützen und

einen sachlichen Informationsaustausch zu

fördern.

Mit insgesamt neun Integrationszentren in den Landeshauptstädten und 39 mobilen Beratungsstellen bildet der ÖIF österreichweit die zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge und Zuwander/innen im Laufe ihres Integrationsprozesses.

Österreichweite Beratung und Vernetzung

Mit insgesamt neun Integrationszentren in

den Landeshauptstädten und 39 mobilen

Beratungsstellen bildet der ÖIF österreich-

weit die zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge

und Zuwander/innen im Laufe ihres Integra-

tionsprozesses. Primäre Aufgabe des ÖIF ist

die Umsetzung der gesetzlich verankerten

Integrationsmaßnahmen, wie etwa die Durch-

führung von Orientierungsberatungen mit

Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten nach

dem Asylgesetz.

In den Integrationszentren des ÖIF unter-

zeichnen Asyl- und subsidiär Schutzbe-

rechtigte auch die laut Integrationsgesetz

verpflichtende Integrationserklärung und

absolvieren Werte- und Orientierungskurse.

Darüber hinaus bieten die ÖIF-Integrations-

zentren zusätzliche Beratungsformate an,

im Rahmen derer die Zielgruppe bedarfs-

gerecht über ihre Rechte und Pflichten in

Österreich informiert und somit in ihrem

Integrationsprozess unterstützt wird. Abseits

des umfassenden Beratungsangebots fördert

der ÖIF die Integration von Flüchtlingen und

Zuwander/innen durch weitere Maßnahmen

und Initiativen, wie etwa landesweite Integra-

Bereich Integrationszentren

Leitung: Hatice Gruber-Tschida

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren

Bereich

Integrationszentren:

Leiterin Hatice

Gruber-Tschida

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Page 42: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

41

Erneutes Beratungsplus im Jahr 2019

Auch 2019 führte der ÖIF rund 161.000

Beratungen durch – dies entspricht einer

Steigerung um rund 4 Prozent im Vergleich

zum Vorjahr. 40 Prozent aller Beratungen

entfielen auf das Bundesland Wien, gefolgt

von der Steiermark (16 Prozent) und

Niederösterreich (10 Prozent).

Beratungsformate für jede Zielgruppe

Um den vielfältigen Anliegen der Zielgruppe

sowie den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu

werden, bot der ÖIF im Jahr 2019 verschiedene

Beratungsformate an:

10.200 Orientierungsberatungen

Die laut Asylgesetz 2016 verpflichtende

Orientierungsberatung dient dazu, die Daten

und Dokumente der Beratungsteilnehmer/

innen aufzunehmen und sie über weitere

Beratungsangebote und Integrationsmaß-

nahmen zu informieren.

Übergeordnetes Ziel ist die Anmeldung von

Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten zu

den laut Integrationsgesetz verpflichtenden

Werte- und Orientierungskursen, Schwer-

punktberatungen und weiteren Angeboten

des ÖIF zur beruflichen und gesellschaftlichen

Integration.

Im Jahr 2019 wurden bundesweit rund 10.200

Orientierungsberatungen durchgeführt.

Der Anteil der beratenen Frauen konnte auf

46 Prozent gesteigert werden.

16.500 Schwerpunktberatungen

Im Zuge der Schwerpunktberatungen

besprechen ÖIF-Mitarbeiter/innen mit der

Zielgruppe zentrale Herausforderungen bei

der Integration, darunter die Arbeitsmarkt-

integration oder die Nostrifikation von

im Herkunftsland erworbenen Bildungs-

abschlüssen.

Zudem werden Flüchtlinge und Zuwander/

innen dabei unterstützt, Förderanträge zu

stellen – etwa für den Besuch eines Deutsch-

kurses. Die hohe Relevanz der vertiefenden

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren

Beratungsformate spiegelt sich nicht zuletzt

in den Beratungszahlen wider.

Im Jahr 2019 haben 16.500 Teilnehmer/innen

Schwerpunktberatungen wahrgenommen,

was einer Verdreifachung im Vergleich zum

Vorjahr entspricht.

72.600 offene Beratungen

Die offenen Beratungen des ÖIF werden ohne

vorherige Terminvereinbarungen angeboten

und geben Flüchtlingen und Zuwander/innen

allgemeine Auskünfte zum Integrationspro-

zess und zu den Angeboten des ÖIF.

Die offenen Beratungen wurden im Jahr 2019

mit rund 72.600 Kontakten am häufigsten

wahrgenommen.

Verleihung des Integrationspeis Sport in der Steiermark

Seminar für Frauen im Integrationszentrum Wien

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Page 43: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

42

61.685 Integrationsauskünfte

Die Integrationsauskunft ist eine Form der

Beratung, die ohne Terminvereinbarung und

ohne Aufnahme von Daten oder Dokumenten

angeboten wird.

Sie umfasst alle telefonischen, persönlichen

und schriftlichen Beratungen von Personen

außerhalb der primären Zielgruppe des ÖIF.

Darunter zum Beispiel Asylwerber/innen,

Vertreter/innen der Aufnahmegesellschaft

und Personen, die Flüchtlinge betreuen oder

beruflich mit dem Thema Integration zu tun

haben.

2019 gaben die Mitarbeiter/innen des ÖIF

61.685 Integrationsauskünfte, rund 4.200

mehr als im Vorjahr.

Laufende Qualitätssicherung der

ÖIF-Beratungen

Um sowohl die hohe Qualität des Beratungs-

angebots als auch eine optimale Implemen-

tierung neuer Prozesse gewährleisten zu

können, wurden auch im vergangenen Jahr

bundesweite Maßnahmen im Bereich der

Qualitätssicherung gesetzt.

Neben der laufenden Aktualisierung der

Handbücher, die eine einheitliche Vorgehens-

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren

weise innerhalb des ÖIF sowie eine schnelle

und strukturierte Einschulung neuer Mit-

arbeiter/innen sicherstellen, sind hierbei vor

allem die umfassenden Weiterbildungs- und

Schulungsprogramme für die Berater/innen

hervorzuheben. Darüber hinaus verfügt jedes

Integrationszentrum über eigene Qualitäts-

sicherungsbeauftragte.

Über 9.200 unterzeichnete Integrations-

erklärungen

Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte sind

laut dem Integrationsgesetz zur Unterzeich-

nung der Integrationserklärung verpflichtet.

Mit der Unterzeichnung verpflichten sie sich

zur Einhaltung grundlegender Werte der

Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie zur

vollständigen Teilnahme, Mitwirkung und zum

Abschluss angebotener Kursmaßnahmen.

2019 wurden in den Integrationszentren des

ÖIF insgesamt 9.210 Integrationserklärungen

unterzeichnet.

2019 wurden in den Integrationszentren des ÖIF insgesamt 9.210 Integrations- erklärungen unterzeichnet.

Karl Nehammer, Integrations-

und Migrationssprecher

der ÖVP, zu Besuch im

Integrationszentrum Tirol.

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Page 44: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

43

Neue Beratungsformate in den Integrations-

zentren

Zu den Arbeitsschwerpunkten des Öster-

reichischen Integrationsfonds zählen die

Arbeitsmarktintegration und die Integration

von Frauen, was sich auch in den 2019 neu

eingeführten Beratungsformaten zeigt.

Neben eigenen Formaten für die Eingliede-

rung von Frauen in den österreichischen

Arbeitsmarkt wurde 2019 erstmals die

Schwerpunktberatung Bewerbungstraining

angeboten. Die Teilnehmer/innen erhalten

Empfehlungen für eine effiziente und erfolg-

reiche Jobsuche und werden auf Bewerbungs-

gespräche vorbereitet. Darüber hinaus wird

die Relevanz der professionellen Kommunika-

tion mit potenziellen Arbeitgeber/innen

thematisiert. Um gezielt auf die Bedürfnisse

der Teilnehmergruppen eingehen zu können,

wird das Bewerbungstraining nach Sprach-

niveau differenziert angeboten. Bis Ende 2019

haben in den Integrationszentren mehr als

1.300 Personen an dem neuen Beratungs-

format teilgenommen.

Ebenfalls neu im Beratungsportfolio des ÖIF

ist die Schwerpunktberatung zur Vorberei-

tung auf die Integrationsprüfung B1.

Die Pilotisierung ist erfolgreich verlaufen und

wurde von der Zielgruppe gut angenommen,

weshalb das Beratungsformat 2020 bundes-

weit ausgerollt werden soll.

Eine weitere Neuerung ist die Schwerpunkt-

beratung für Auslandsösterreicher/innen,

die zur Unterstützung bei der Rückkehr nach

Österreich dient. Mit der Einführung die-

ser neuen Schwerpunktberatung geht eine

Ausweitung der Zielgruppe des ÖIF einher.

Darüber hinaus verdeutlicht sie die breite

Fächerung des ÖIF-Beratungsangebots.

Initiative „Treffpunkt Berufseinstieg“

Eine zusätzliche Erweiterung des Leistungs-

angebots im Bereich der Integrationszentren

stellt das Projekt Treffpunkt Berufseinstieg

dar. Das Format richtet sich insbesondere an

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren

Asylberechtigte und subsidiär Schutzberech-

tigte, die aufgrund schlechter Deutschkennt-

nisse mit geringen Vermittlungschancen am

österreichischen Arbeitsmarkt konfrontiert

sind. Sie sollen mithilfe von Netzwerktreffen

mit Personalvermittlungsagenturen beim

Einstieg in die Berufstätigkeit unterstützt

werden. Dieses ab 2020 bundesweite Ver-

anstaltungsformat ermöglicht nicht nur die

Vernetzung von Kooperationspartner/innen

mit der Zielgruppe, sondern auch die Bewer-

bung von relevanten ÖIF-Angeboten in den

Bereichen Arbeit und Beruf. Die erste erfolg-

reiche Pilotveranstaltung fand 2019 in Wien

statt. 2020 soll die Veranstaltung Treffpunkt

Berufseinstieg bundesweit stattfinden.

Zu den Arbeitsschwerpunkten des Österreichischen Integrationsfonds zählen die Arbeitsmarktintegration und die Integration von Frauen.

Präsentation des Projekts „Mentoring für MigrantInnen“ bei „Treffpunkt Berufseinstieg“

ÖIF-Seminar für Frauen mit Rasha Corti, Mitglied des Expertenrats für Integration

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Page 45: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren in den Bundesländern

44

IZ Vorarlberg

Eröffnung: August 2017

Beratungen 2019: 10.706

IZ Tirol

Eröffnung: Mai 2008

Beratungen 2019: 11.734

IZ Kärnten

Eröffnung: Februar 2015

Beratungen 2019: 6.368

IZ Salzburg

Eröffnung: April 2013

Beratungen 2019: 10.673

IZ Steiermark

Eröffnung: Mai 2011

Beratungen 2019: 26.153

IZ Burgenland

Eröffnung: September 2017

Beratungen 2019: 2.118

IZ Oberösterreich

Eröffnung: Juli 2009

Beratungen 2019: 12.283

IZ Niederösterreich

Eröffnung: Februar 2016

Beratungen 2019: 16.747

IZ Wien

Eröffnung: Juli 2013

Beratungen 2019: 64.206

Bregenz

Innsbruck

Klagenfurt

Salzburg

LinzSankt Pölten

Graz

Eisenstadt

Page 46: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

45

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Wien

Informationen für die Jobsuche in Österreich,

baut sprachliche Hemmungen ab und steigert

das Bewusstsein für die Erwartungen poten-

zieller Arbeitgeber/innen.

Neben ökonomischer Unabhängigkeit ist das

Beherrschen der Landessprache ein zentraler

Integrationsfaktor. Aus diesem Grund wurde

im Oktober 2019 in Kooperation mit dem

Team Prüfer/innen die Schwerpunktberatung

Integrationsprüfung B1 (Vorbereitung) in

Wien pilotiert. Ziel dieses Formats ist die

Steigerung der positiven Prüfungsantritte im

Sprachniveau B1. Die Teilnehmer/innen erhalten

administrativ und organisatorisch wertvolle

Tipps und werden anhand von Fallbeispielen

auf die Integrationsprüfung vorbereitet.

Während Schwerpunktberatungen bis dato

nur auf die Zielgruppe der Asylberechtigten

und subsidiär Schutzberechtigten beschränkt

waren, sind bei diesem Format auch Dritt-

staatsangehörige zugelassen.

Die Zahl der Schwerpunktberatungen in Wien hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht, was nicht zuletzt auf die Implementierung von zwei neuen Schwerpunktformaten zurückzuführen ist.

Mehr als 64.200 Beratungen in Wien

64.206 von bundesweit 160.988 Integrations-

beratungen wurden im Jahr 2019 in Wien

durchgeführt, 4.421 der insgesamt 9.210 unter-

zeichneten Integrationserklärungen entfielen

auf die Bundeshauptstadt.

Während bei Asyl- und subsidiär Schutz-

berechtigten im Jahr 2018 die Priorität auf

den gesetzlich verpflichtenden Orientierungs-

beratungen lag, zeigte sich 2019 ein großer

Anstieg in der freiwilligen Teilnahme an

Schwerpunktformaten. 2019 absolvierten

5.754 Personen eine Orientierungsberatung

und 8.151 eine Schwerpunktberatung.

Die Zahl der Schwerpunktberatungen in Wien

hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdrei-

facht, was nicht zuletzt auf die Implementie-

rung von zwei neuen Schwerpunktformaten

zurückzuführen ist.

Beratungen zu Arbeitsmarkt

und Spracherwerb

Um den Integrationsprozess von Flüchtlingen

und Zuwander/innen zu unterstützen, wurden

bereits im Jahr 2018 bundesweite Schwer-

punktberatungen zu den Themen Arbeits-

markt und Bildung in Österreich sowie

Deutschlernmöglichkeiten implementiert.

2019 ergänzte der ÖIF sein Portfolio um zwei

weitere Beratungsformate. Das Format

Bewerbungstraining vermittelt wichtige

Integrationszentrum Wien

Leitung: Jasmin Augustin

64.206 Integrationsberatungen

5.754 Orientierungsberatungen

8.151 Schwerpunktberatungen

4.421 Integrationserklärungen unterzeichnet

4.503 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

15.458 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Page 47: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

46

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Wien

Nationale und internationale

Delegationsbesuche

2019 besuchten achtzehn nationale und

internationale Delegationen das Integrations-

zentrum Wien. Zu den Gästen zählten bei-

spielsweise der Antisemitismusbeauftragte

der bayrischen Staatsregierung, Ludwig

Spaenle, der Historiker und Publizist Michael

Wolffsohn oder der Generalsekretär der

Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Benjamin

Nägele. Neben anderen Themenbereichen

wurden bei den Delegationsbesuchen die

Angebote zum Spracherwerb, Ablauf und

Inhalte der Werte- und Orientierungskurse,

aber auch Vertiefungskurse und Schwerpunkt-

beratungen für Frauen sowie die angebote-

nen Antisemitismusseminare präsentiert.

Das Integrationszentrum Wien ist das flächen-

mäßig größte Integrationszentrum und wird

deshalb nicht nur für Beratungen, Werte- und

Vertiefungskurse oder Prüferschulungen

genutzt, sondern auch für Informations-,

Weiterbildungs- oder Netzwerkveranstaltungen

für Multiplikator/innen und andere Zielgruppen.

Integrationszentrum Wien:

Leiterin Jasmin Augustin

(Mitte) mit Stellvertrete-

rinnen Ebru Yurdanur

(links) und Tetyana Teufl

(rechts)

2019 fanden im Integrationszentrum Wien

insgesamt 3.219 Seminare und Veranstal-

tungen statt, was einer Verdoppelung im

Vergleich zum Vorjahr entspricht und auf

die nunmehrige Nutzungsmöglichkeit von

zwei zusätzlichen Mehrzweckräumlichkeiten

zurück-zuführen ist.

Das Integrationszentrum Wien ist das flächenmäßig größte Integrationszentrum und wird deshalb nicht nur für Beratungen, Werte- und Vertiefungskurse oder Prüferschulungen genutzt, sondern auch für Informations-, Weiterbildungs- oder Netzwerkveranstaltungen für Multiplikator/ innen und andere Zielgruppen.

Page 48: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

47

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Niederösterreich

Arbeit des ÖIF vorgestellt. Die Leiterin des

niederösterreichischen Integrationszentrums,

Milica Himmer, repräsentierte als Mitglied des

Niederösterreichischen Integrationsbeirats

unter Vorsitz von Landesrat Gottfried Wald-

häusl den Österreichischen Integrationsfonds

und informierte als beratendes Mitglied in der

Arbeitsgruppe „Sprache und Werte“ über die

Integrationsarbeit des ÖIF.

Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt

Wiener Neustadt wurde 2019 intensiviert.

Auf Einladung von Bürgermeister Mag. Klaus

Schneeberger wurde die wöchentliche

Beratungsstelle im Neuen Rathaus Wiener

Neustadt durch zahlreiche Schwerpunkt-

beratungen, Austauschtreffen und Seminare

für Frauen ausgeweitet. Darüber hinaus reprä-

sentierte das Integrationszentrum Niederös-

terreich den ÖIF und seine Tätigkeiten beim

vierteljährlichen Begegnungscafé.

Das Integrationszentrum Niederöster-reich verzeichnete 2019 landesweit 16.747 Beratungskontakte, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Schwerpunkt: Integration von Frauen

Auch in Niederösterreich war die Integration

weiblicher Flüchtlinge und Migrantinnen ein

wichtiger Arbeitsschwerpunkt. Über das ganze

Jahr hinweg fanden im Integrationszentrum

Niederösterreich auf Frauen spezialisierte

Seminare zu den Themen Gesundheit und

Familie, Rechte und Freiheiten sowie Berufs-

leben statt. Zu den besonderen Höhepunkten

des Kalenderjahres zählte eine Gruppen-

schwerpunktberatung zum Thema „Frauen in

Stabile Beratungszahlen in Niederösterreich

Das Integrationszentrum Niederösterreich

verzeichnete 2019 landesweit 16.747 Bera-

tungskontakte, was einen leichten Anstieg im

Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die anhaltend

hohen Beratungszahlen sind einerseits auf die

festgeschriebenen Integrationsmaßnahmen

im Asyl- und Integrationsgesetz zurück-

zuführen, andererseits tragen die vom Land

Niederösterreich vorgegebenen Verpflich-

tungen dazu bei. Asyl- und subsidiär Schutz-

berechtigten müssen sich in Niederösterreich

innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des

positiven Bescheids an das Integrationszen-

trum wenden, andernfalls drohen monetäre

Sanktionen. Die Mitarbeiter/innen des Inte-

grationszentrums Niederösterreich führten

auch 2019 landesweite Integrationsberatungen

durch: am Hauptstandort St. Pölten, aber

auch an mobilen Beratungsstellen in Wiener

Neustadt, Gmünd, Waidhofen/Thaya, Greifen-

stein, Altenmarkt, Ebreichsdorf und weiteren

Gemeinden.

Gute Zusammenarbeit mit Land

und Wiener Neustadt

Das Integrationszentrum Niederösterreich

konnte die gute Zusammenarbeit mit dem

Land Niederösterreich im Jahr 2019 weiter

ausbauen. In zahlreichen Arbeitsgruppen und

Vernetzungstreffen des Landes wurde die

Integrationszentrum Niederösterreich

Leitung: Mil ica Himmer

16.747 Integrationsberatungen

767 Orientierungsberatungen

1.442 Schwerpunktberatungen

796 Integrationserklärungen unterzeichnet

672 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

1.712 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Page 49: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

48

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Niederösterreich

der österreichischen Gesellschaft“ am

internationalen Weltfrauentag und ein Besuch

von Emina Saric, Mitglied des Expertenrats

für Integration. In einem Multiplikator/innen-

Seminar in St. Pölten teilte sie ihr Wissen und

ihre Erfahrungen über Geschlechterverhält-

nisse in patriarchalen Milieus, Rollenzuschrei-

bungen in Bezug auf zugewanderte Frauen,

Gewalt im Namen der Ehre und Gewalt an

Frauen im Migrationskontext.

Neue Formate für Zuwander/innen und

Multiplikator/innen

Im April 2019 führte das Integrationszentrum

Niederösterreich die erste Schwerpunktbera-

tung für Männer durch. Aufgrund der hohen

Nachfrage wurde das Format in Kooperation

mit dem Land Niederösterreich anschließend

auf das gesamte Bundesland ausgerollt. Der

Startschuss für die bundesweite Seminarreihe

„Grundlagenwissen über Antisemitismus und

Radikalisierungsprävention“ für Multiplikator/

innen fiel in Niederösterreich ebenfalls im

April. Dr. Fastenbauer führte die Teilnehmer/

innen durch historische Schlüsselpunkte und

Begrifflichkeiten rund um Antisemitismus und

bearbeitete mit den Teilnehmer/innen Fall-

beispiele zum Thema.

Podiumsgespräch mit Ahmad Mansour

in St. Pölten

Am 25. November 2019 fand in Kooperation

mit dem Land Niederösterreich ein Podiums-

gespräch mit Ahmad Mansour statt. Der

deutsch-israelische Psychologe und Autor

diskutierte mit Moderatorin Gudula Walters-

kirchen über die Integration von Personen aus

muslimisch geprägten Ländern, die Notwen-

digkeit der Akzeptanz liberaler europäischer

Werte, Toleranz und die Herausforderungen

der Integration. Rund 80 Gäste beteiligten

sich im Ostarrichisaal des Landhaus Nieder-

österreich am Podiumsgespräch.

Im April 2019 führte das Integrations-zentrum Niederösterreich die erste Schwerpunktberatung für Männer durch. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Format in Kooperation mit dem Land Niederösterreich anschließend auf das gesamte Bundesland ausgerollt.

Integrationszentrum

Niederösterreich:

Leiterin Milica Himmer

(links) mit Stellvertreterin

Tanja Stachelberger

Page 50: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

49

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Burgenland

Rechte und Freiheiten sowie Berufsleben

zu diskutieren. Durch die Seminare konnten

Kooperationen mit neuen und bestehenden

Partner/innen, darunter das Gewaltschutz-

zentrum Oberwart, das Frauenhaus Eisenstadt,

abz*Austria oder das Landesmuseum Burgen-

land, ausgebaut werden. Insgesamt fanden 19

Seminare und zwei Austauschtreffen mit 125

Teilnehmerinnen und acht Kooperationspartner/

innen statt.

Veranstaltungs-Höhepunkte im Burgenland

Das Seminar Grundlagenwissen über Antise-

mitismus und Radikalisierungsprävention

mit Dr. Raimund Fastenbauer fand am

16. September in Pinkafeld und am 28. No-

vember in Eisenstadt teil. Am 10. Mai nahm

das Integrationszentrum Burgenland an der

„2. Meile der Vielfalt“ in der Fußgängerzone

Eisenstadt statt. Die Veranstaltung wurde

genutzt, um über die Angebote des ÖIF zu

informieren und sich mit dem für Integration

zuständigen Landesrat Christian Illedits zu

vernetzen. Gemeinsam mit dem Team Sprach-

erwerb und ZUSAMMEN:ÖSTERREICH prä-

sentierte das Integrationszentrum Burgenland

bei der Veranstaltung „Zusammenkunft 2.0“

der Pädagogischen Hochschule Burgenland

die Angebote des ÖIF für Schulen, Kinder-

gärten und Studierende.

Steigende Beratungszahlen im Burgenland

2019 wurden die Integrationsangebote des

ÖIF im Burgenland weiter ausgebaut. Die

Mitarbeiter/innen im Burgenland führten

insgesamt 2.118 Beratungen durch, was einer

Steigerung von 26 Prozent entspricht. Das

Angebot der Vertiefungskurse wurde Anfang

2019 auch auf Oberwart ausgeweitet. Insge-

samt fanden im Burgenland 66 Vertiefungs-

kurse mit 560 Teilnehmer/innen statt.

Neues Angebot: Seminare für Frauen

Das Integrationszentrum Burgenland startete

im Februar 2019 mit dem neuen Angebot

„Seminare für Frauen“. Im Zuge des Formats

wurden Expert/innen eingeladen, um mit asyl-

und subsidiär schutzberechtigten Frauen über

die Themenbereiche Gesundheit und Familie,

Integrationszentrum Burgenland

Leitung: Simona Mayerhofer-Sebera

2.118 Integrationsberatungen

121 Orientierungsberatungen

179 Schwerpunktberatungen

149 Integrationserklärungen unterzeichnet

117 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

560 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Integrationszentrum

Burgenland:

Leiterin Simona Mayer-

hofer-Sebera (rechts)

mit Stellvertreterin Alina

Gasche

Page 51: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

50

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Oberösterreich

an einer Schwerpunktberatung zum Thema

Arbeitsmarktintegration teil.

Der Termin gab dem Landesrat Einblick in die

Arbeit des ÖIF in Oberösterreich und diente

dem Austausch zwischen dem Landesressort

für Integration und dem ÖIF. So wurden auch

neue Kooperationsmöglichkeiten bei der Ziel-

gruppenansprache von rumänischen Zuwan-

derer/innen im Bezirk Braunau beschlossen.

2019 zeigte sich im Integrationszentrum Oberösterreich ein deutlicher Anstieg der Beratungszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Es konnte ein Plus von 3.360 Beratungen verzeichnet werden, insgesamt wurden 12.283 Beratungen durchgeführt.

Pilotprojekt: Beratungs- und Kursangebot für

Rumän/innen in Braunau

Landesrat Rudi Anschober und der Braunauer

Bürgermeister Johann Waidbacher riefen im

November 2019 eine Initiative zur Integration

rumänischer Zuwander/innen im Bezirk Brau-

nau ins Leben. Ein besonderer Fokus liegt

dabei auf der Arbeitsmarktintegration. Der

ÖIF brachte seine Expertise in die Initiative

ein und entwickelte Beratungs- und Kurs-

formate für die Zielgruppe. Im Rahmen des

Pilotprojekts werden seit November 2019 acht

kostenlose Formate zu Integration, Arbeits-

markt oder Gleichberechtigung für die Ziel-

gruppe angeboten. Kooperationen mit der

Frauenberatungsstelle Frau für Frau und dem

Frauenberufszentrum Braunau unterstützen

insbesondere rumänische Frauen bei ihrem

Integrationsprozess in Oberösterreich.

Angebote für Frauen gibt es jedoch nicht nur

in Braunau: In Zusammenarbeit mit dem

3.360 Beratungen mehr als im Vorjahr

2019 zeigte sich im Integrationszentrum

Oberösterreich ein deutlicher Anstieg der

Beratungszahlen im Vergleich zum Vorjahr.

Es konnte ein Plus von 3.360 Beratungen

verzeichnet werden, insgesamt wurden 12.283

Beratungen durchgeführt. Die Nachfrage nach

den Schwerpunktberatungen – insbesondere

zu den Themen Gleichberechtigung und

Selbstbestimmung sowie Arbeitsmarktinte-

gration für Frauen – war sehr hoch. Im Herbst

2019 fand im Integrationszentrum Oberöster-

reich erstmals das Beratungsformat „Bewer-

bungstraining“ statt. Bis zum Ende des Jahres

nahmen 82 Personen daran teil. Darüber

hinaus wurden in 53 Werte- und Orientierungs-

kursen 723 Personen zu grundlegenden Wer-

ten des Zusammenlebens in Österreich sowie

1.555 Personen in 116 Vertiefungskursen zu

Themen wie Arbeit & Beruf, Gesundheit,

Kultur & Gesellschaft oder Umwelt & Nachbar-

schaft informiert. Die Beratungen des ÖIF

fanden nicht nur im Integrationszentrum in

Linz, sondern bedarfsorientiert in Form mobiler

Beratungen in ganz Oberösterreich statt.

Landesrat für Integration im Integrations-

zentrum Oberösterreich

Im Juli 2019 folgte Rudi Anschober, Landesrat

für Integration, einer Einladung in das Inte-

grationszentrum Oberösterreich und nahm

Integrationszentrum Oberösterreich

Leitung: Kata Dilber

12.283 Integrationsberatungen

900 Orientierungsberatungen

1.310 Schwerpunktberatungen

1.056 Integrationserklärungen unterzeichnet

723 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

1.555 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Page 52: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

51

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Oberösterreich

Linzer Frauenhaus, dem Gewaltschutzzentrum

Oberösterreich und weiteren Organisationen

bietet der ÖIF in ganz Oberösterreich Semina-

re, die Frauen Empfehlungen für ein selbstbe-

stimmtes Leben in Österreich geben.

Multiplikator/innen-Seminare: Antisemitis-

mus, Radikalisierung, Extremismus

2019 fanden in Oberösterreich zwei interaktive

Seminare für Multiplikator/innen im Integra-

tions- und Migrationsbereich statt. In Wels

informierte die jemenitisch-schweizerische

Politologin Elham Manea über Anzeichen für

Radikalismus sowie Extremismus. Raimund

Fastenbauer, ehemaliger Generalsekretär der

Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, refe-

rierte im Integrationszentrum Oberösterreich

unter dem Seminartitel „Grundlagenwissen

über Antisemitismus und Radikalisierung“.

Repräsentation des ÖIF bei externen

Veranstaltungen

Zur Vernetzung und Präsentation der Ange-

bote des Österreichischen Integrationsfonds

war das Integrationszentrum Oberöster-

reich im Jahr 2019 auf der Bildungsmesse

„WEITERmitBILDUNG“, der Freiwilligenmesse

„FEST.ENGAGIERT“ und der Studierenden-

messe „Lernen.Engagement.Verantwortung.“

Integrationszentrum

Oberösterreich:

Leiterin Kata Dilber

(rechts) mit Stellvertreterin

Bibi Ramona Staniksai

vertreten. Darüber hinaus wurden Vorträge

und Seminare auf Einladung der Österreichi-

schen Gesellschaft für Europapolitik, im Frei-

willigenzentrum Wels, im Frauenberufscafé

Wels und im Magistrat Linz abgehalten.

In Zusammenarbeit mit dem Linzer Frauenhaus, dem Gewaltschutzzentrum Oberösterreich und weiteren Organisationen bietet der ÖIF in ganz Oberösterreich Seminare, die Frauen Empfehlungen für ein selbstbestimmtes Leben in Österreich geben.

Page 53: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

52

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Steiermark

Insgesamt 32 Teilnehmer/innen aus mehr als

16 Ländern nahmen in zwei Durchgängen am

Kurs teil, trainierten fachspezifische Deutsch-

kenntnisse und eigneten sich praktisches Wis-

sen zu den Pflege- und Betreuungsberufen in

Österreich an.

Der 10. Durchgang des Projekts Mentoring

für MigrantInnen in der Steiermark ging am

26. April 2019 in den Räumlichkeiten der Wirt-

schaftskammer Graz feierlich zu Ende und

brachte für insgesamt 26 Mentees elf Arbeits-

stellen, fünf Praktika und zwölf absolvierte

Ausbildungen mit sich.

Auf Initiative des Integrationsstadtrates

Kurt Hohensinner fand am 24. Juni 2019 die

erste Jobbörse für asyl- und subsidiär schutz-

berechtigte Personen in der Wirtschafts-

kammer Steiermark statt. Der Österreichische

Integrationsfonds war neben 34 weiteren

Unternehmen mit einem Informationsstand

vertreten.

Nach den Rekordjahren 2017 und 2018 konnten im Jahr 2019 im Integrations-zentrum Steiermark die Kontaktzahlen in der Beratung erneut erhöht werden. Die Zahlen stiegen von 25.064 (2018) auf 26.153 Beratungen (2019).

Erneute Steigerung der Beratungskontakte

Nach den Rekordjahren 2017 und 2018

konnten im Jahr 2019 im Integrationszentrum

Steiermark die Kontaktzahlen in der Beratung

erneut erhöht werden. Die Zahlen stiegen von

25.064 (2018) auf 26.153 Beratungen (2019).

Für die Bundesländer Steiermark und Kärnten

wurde am IZ Steiermark ein eigener Hub zur

Koordination von Werte- und Orientierungs-

kursen sowie Vertiefungskursen entwickelt,

um eine flexible und bedarfsgerechte regio-

nale Planung und Organisation der Kurse

zu gewährleisten. An den 45 Werte- und

Orientierungskursen in der Steiermark nah-

men im Jahr 2019 544 Personen teil, bei den

117 Vertiefungskursen zu den Themen Kultur

und Gesellschaft, Arbeit und Beruf, Umwelt

und Nachbarschaft, Frauen, Gesundheit und

Männer waren es 1.428 Teilnehmer/innen.

Maßnahmenschwerpunkt Arbeitsmarkt-

integration

Neben den gesetzlichen Aufträgen lag einer

der Schwerpunkte der Tätigkeiten des

Integrationszentrums Steiermark in der

Förderung der Beschäftigung von Asyl- und

subsidiär Schutzberechtigten. Im Koopera-

tionsprojekt migrants care bereitet der ÖIF

zusammen mit dem Österreichischen Roten

Kreuz auf die Ausbildung und Anstellung im

Pflege- und Betreuungsbereich vor.

Integrationszentrum Steiermark

Leitung: Martin Häusl

26.153 Integrationsberatungen

825 Orientierungsberatungen

1.963 Schwerpunktberatungen

924 Integrationserklärungen unterzeichnet

544 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

1.428 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Page 54: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

53

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Steiermark

auf die Gesellschaft. Weitere Höhepunkte im

Kalenderjahr waren für das Integrationszen-

trum Steiermark die Teilnahme am „Steirischen

Tag der Vielfalt“ in der Wirtschaftskammer

Graz, die Auszeichnung des Projekts „Let’s

break the ice“ der Caritas Steiermark mit

dem Anerkennungspreis des Integrationspreis

Sport und ein Vortrag des ÖIF an der Päda-

gogischen Hochschule Graz.

In 24 auf Frauen spezialisierten Seminaren und Austauschtreffen im Jahr 2019 erreichte das Integrationszentrum Steiermark rund 210 Teilnehmerinnen. Expertinnen aus der Beratungsstelle DIVAN, dem Frauengesundheitszentrum, dem Gewaltschutzzentrum, der Polizei und weiteren Vereinen und Organisatio-nen diskutierten mit den teilnehmenden Frauen über Gewalt, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung sowie Partizipa-tion in der österreichischen Gesellschaft.

Im Fokus: Frauen und Gewaltprävention im

Kontext von Integration

In 24 auf Frauen spezialisierten Seminaren

und Austauschtreffen im Jahr 2019 erreichte

das Integrationszentrum Steiermark rund

210 Teilnehmerinnen. Expertinnen aus der

Beratungsstelle DIVAN, dem Frauengesund-

heitszentrum, dem Gewaltschutzzentrum, der

Polizei und weiteren Vereinen und Organisa-

tionen diskutierten mit den teilnehmenden

Frauen über Gewalt, Gleichberechtigung und

Selbstbestimmung sowie Partizipation in der

österreichischen Gesellschaft.

In einem Seminar mit Emina Saric hatten

Multiplikator/innen aus dem Integrationsbe-

reich die Möglichkeit, sich über Geschlechter-

verhältnisse in stark patriarchalen Milieus und

Themen wie „Gewalt im Namen der Ehre“ aus-

einanderzusetzen und praktische Handlungs-

strategien für den Umgang mit verschiedenen

Gewaltformen zu entwickeln.

Weitere Höhepunkte im Kalenderjahr

Im Rahmen der „Geist & Gegenwart“-Pfingst-

dialoge auf Schloss Seggau bei Leibnitz orga-

nisierte der ÖIF eine Podiumsdiskussion mit

dem deutschen Philosophen Peter Sloterdijk

und dem Chefredakteur der Presse, Rainer

Nowak. Die beiden sprachen über die Aus-

wirkungen von Digitalisierung und Migration

Integrationszentrum

Steiermark:

Leiter Martin Häusl mit

Stellvertreterin Sabina

Džalto

Page 55: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

54

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Kärnten

8. Durchgang von Mentoring

für MigrantInnen

Am 26. November 2019 fand in Kooperation

mit der WKO und dem AMS die Auftakt-

veranstaltung zum 8. Durchgang des Projekts

Mentoring für MigrantInnen in Kärnten statt.

Insgesamt 13 Mentoring-Paare werden in den

darauffolgenden sechs Monaten zusammen-

arbeiten. Die Mentor/innen, etablierte Per-

sönlichkeiten aus der Wirtschaft, helfen den

Mentees bei der Orientierung am österreichi-

schen Arbeitsmarkt und geben Ratschläge

zum Einstieg ins Berufsleben. Durch das

Programm konnten in Kärnten in den letzten

sieben Jahren 128 Mentoring-Paare gebildet

werden und viele hochqualifizierte Migrant/

innen am Arbeitsmarkt Fuß fassen.

Aktiver Austausch zur Integration in Kärnten

Zum Austausch über regionale Integrations-

angebote nahmen Vertreter/innen des Inte-

grationszentrums Kärnten im Laufe des Jahres

an zahlreichen Sitzungen und Arbeitsge-

sprächen teil. Dazu zählen etwa regelmäßige

Termine mit dem Land Kärnten, dem Arbeits-

marktservice (AMS) und dem Bundesamt für

Fremdenwesen und Asyl (BFA) im Rahmen

von Sitzungen der Gesamtsteuerung Asyl-

und Fremdenwesen (GAF). Auf Einladung des

Landeshauptmannes Peter Kaiser brachte der

ÖIF seine Expertise darüber hinaus bei der

jährlichen Integrationskonferenz ein.

6.368 Integrationsberatungen

Im Jahr 2019 fanden in Kärnten 6.368 Inte-

grationsberatungen statt. Die Beratungen

wurden nicht nur im Integrationszentrum in

Klagenfurt, sondern regelmäßig an den mobi-

len Beratungsstellen in Villach, Spittal an der

Drau, Hermagor, Wolfsberg, Völkermarkt und

St. Veit angeboten. So konnte eine flächen-

deckende Beratung im Bundesland Kärnten

gewährleistet werden.

Neue Maßnahmen für Frauen

Ein besonderer Fokus lag im Jahr 2019 auf

dem Ausbau und der raschen Umsetzung

neuer Fördermaßnahmen für Frauen, darunter

die Schwerpunktberatungen und Seminare für

Frauen. Über gezielte Kooperationen, u. a.

mit dem Mädchenzentrum Klagenfurt, der

Projektgruppe Frauen und dem Frauenberufs-

zentrum, konnten im Rahmen von 13 Seminaren

und drei Austauschtreffen insgesamt 142

Frauen erreicht werden.

Integrationszentrum Kärnten

Leitung: Ramona Kordesch

6.368 Integrationsberatungen

253 Orientierungsberatungen

195 Schwerpunktberatungen

291 Integrationserklärungen unterzeichnet

351 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

505 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Integrationszentrum

Kärnten:

Ramona Kordesch (rechts)

mit ihrem Team

Page 56: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

55

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Salzburg

Integration von Frauen. Neben Emina Saric

und Rasha Corti, beide Mitglieder des Exper-

tenrates für Integration, waren auch regional

engagierte Multiplikatorinnen anwesend, die

von den spezifischen Herausforderungen der

Frauenintegration im Bundesland Salzburg

berichteten.

Die Veranstaltungsreihe „Seminare für Frauen“

mit dem Frauenhaus, dem FrauenGesund-

heitsZentrum, der Salzburger Fraueninitiative

(SAFI) und weiteren langfristigen Koopera-

tionspartnern zeigte Erfolg: Insgesamt 209

Frauen nutzten im Jahr 2019 die Möglichkeit,

sich im vertrauensvollen Rahmen und mit

Expertinnen über Gleichberechtigung,

Gesundheit, Familie und das Berufsleben in

Österreich auszutauschen.

In Salzburg fanden 2019 10.673 Beratungen statt – so viele wie noch nie. Der Bedarf an Beratungen war nicht nur im Integrationszentrum in der Landes-hauptstadt hoch, auch das Angebot der mobilen Beratung im Pinzgau, Pongau, Lungau und Tennengau wurde stark nachgefragt.

Erfolgreicher 7. Durchgang von

Mentoring für MigrantInnen

Im Rahmen der feierlichen Abschlussver-

anstaltung des 7. Durchgangs der Initiative

Mentoring für MigrantInnen in Salzburg

gaben einige der Mentees Einblick in ihre

Herkunftsländer, darunter Bosnien, Armenien

oder Syrien. Im Zuge der Mentoring-Partner-

schaft fanden sechs der insgesamt sechzehn

Mentees eine Festanstellung, drei eine Prak-

tikumsstelle und weitere drei eine vom AMS

finanzierte Ausbildungsmöglichkeit.

10.673 Beratungen: Aufkommen

so hoch wie noch nie

In Salzburg fanden 2019 10.673 Beratungen

statt – so viele wie noch nie. Der Bedarf an

Beratungen war nicht nur im Integrationszen-

trum in der Landeshauptstadt hoch, auch das

Angebot der mobilen Beratung im Pinzgau,

Pongau, Lungau und Tennengau wurde stark

nachgefragt.

Insgesamt 541 asyl- und subsidiär schutz-

berechtigte Personen planten im Zuge einer

Orientierungsberatung laut Asylgesetz die

nächsten Schritte in ihrem Integrationsprozess.

550 Teilnehmer/innen informierten sich in

insgesamt 56 Vertiefungskursen zu Themen

wie Arbeit und Beruf, Kultur und Gesellschaft,

Umwelt und Nachbarschaft oder Gesundheit.

Das Angebot der Schwerpunktberatungen

wurde Anfang des Jahres um ein Beratungs-

format für Männer ergänzt, was mitunter zu

einer Verdoppelung der Schwerpunktbera-

tungen von 314 im Vorjahr auf 749 im Jahr

2019 geführt hat.

Expertinnen-Austausch und

Maßnahmen für Frauen

Der Frauenschwerpunkt des ÖIF fand auch in

den Maßnahmen und Veranstaltungen in Salz-

burg Platz. Mitte Mai lud die damalige Außen-

und Integrationsministerin Karin Kneissl zu

einem Expertinnen-Austausch zum Thema

Integrationszentrum Salzburg

Leitung: Sonia Koul

10.673 Integrationsberatungen

541 Orientierungsberatungen

749 Schwerpunktberatungen

435 Integrationserklärungen unterzeichnet

400 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

550 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Page 57: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

56

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Salzburg

Zusammen mit Landesrätin Andrea Klambauer und anderen Orga-nisationen aus dem Integrationsbereich tauschte sich der ÖIF beispielsweise in den Sitzungen der Integrationsplattform oder den Integrationssteuerungstreffen über aktuelle Herausforderungen, Chan-cen und Pläne in der Salzburger Integra-tionslandschaft aus.

ÖIF-Expertise bei Netzwerktreffen gefragt

Das Team des Integrationszentrums Salzburg

war 2019 regelmäßig Teil von regionalen Netz-

werktreffen. Zusammen mit Landesrätin

Andrea Klambauer und anderen Organisa-

tionen aus dem Integrationsbereich tauschte

sich der ÖIF beispielsweise in den Sitzungen

der Integrationsplattform oder den Integra-

tionssteuerungstreffen über aktuelle Heraus-

forderungen, Chancen und Pläne in der

Salzburger Integrationslandschaft aus.

Podiumsgespräch zu Wertehaltung im Islam

und europäischer Identität

Anfang des Jahres lud der Österreichische

Integrationsfonds zu einem Podiumsgespräch

mit Hamed Abdel-Samad im Salzburg Con-

gress. Der deutsch-ägyptische Publizist dis-

kutierte mit Journalist und Fernsehmoderator

Michael Fleischhacker über die Herausforde-

rungen der Integration von Muslim/innen in

Europa. Thematisiert wurden Wertehaltungen

im Islam, Voraussetzungen für ein gutes Zu-

sammenleben in einem säkularen Staat und

die Notwendigkeit einer selbstbewussten

europäischen Identität.

Integrationszentrum

Salzburg:

Leiterin Sonia Koul (rechts)

mit Stellvertreterin

Theresa Stieglbauer (links)

Page 58: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

57

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Tirol

Seminare mit Raimund Fastenbauer und

Elham Manea

An zwei Terminen bot das Integrations-

zentrum Tirol 2019 erstmalig das Seminar

„Grundlagenwissen über Antisemitismus und

Radikalisierungsprävention“ mit Dr. Raimund

Fastenbauer an. 23 Multiplikator/innen nutz-

ten die Möglichkeit, sich mit den Ursachen

von Antisemitismus und Gründen für den zu-

nehmenden muslimischen Antisemitismus in

Österreich und Europa auseinanderzusetzen.

Für großes Interesse sorgte am 3. September

2019 auch die Expertin Elham Manea mit dem

Seminar „Anzeichen für Radikalismus und

Extremismus“. Die 23 Teilnehmer/innen erhiel-

ten eine Einführung in die Themenbereiche

Salafismus, Wahabismus und Djihad.

Vermittelt wurden auch Ansätze zum Umgang

mit radikalen Äußerungen und Verhaltens-

weisen.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Arbeitsmarktintegration dar. Seit Herbst 2019 bietet das Integrations-zentrum Tirol deshalb das neue Format „Bewerbungstraining“ – in Innsbruck, aber auch an den mobilen Beratungs-stellen Imst und Kufstein.

Delegationsbesuche:

Karin Kneissl und Karl Nehammer

Der ÖVP-Generalsekretär und Integrations-

sprecher im Nationalrat, Karl Nehammer,

verschaffte sich im Rahmen eines Besuches des

Integrationszentrums Tirol einen Eindruck von

den Tätigkeiten des ÖIF. Nach dem Besuch

einer Orientierungsberatung und eines Ver-

tiefungskurses zum Thema Arbeit und Beruf

Neuer Höchstwert: 11.734 Beratungen

Mit 11.734 Beratungen erreichte das Integra-

tionszentrum Tirol im Jahr 2019 einen neuen

Höchstwert. Die Schwerpunktberatungen

zeigen einen besonders deutlichen Anstieg:

Wurden 2018 noch 432 Schwerpunktbera-

tungen rund um den Integrationsprozess

und den Weg in ein selbstbestimmtes Leben

durchgeführt, waren es 2019 schon 1.620.

Anfang 2019 wurde von dem Format „Gleich-

berechtigung und Selbstbestimmung für

Frauen“ ein entsprechendes Pendant für

Männer eingeführt und im Laufe des Jahres

von 356 Teilnehmern besucht. Beim Frauen-

Format haben sogar 482 Zuwanderinnen teil-

genommen. Auch in Tirol wurde im Rahmen

des Arbeitsschwerpunkts „Integration von

Frauen“ das Veranstaltungsformat „Seminare

für Frauen“ ausgerollt. Gemeinsam mit den

Kooperationspartnern Innovia, dem Ge-

waltschutzzentrum Tirol und dem Refugee

Midwifery Service Austria (RMSA) konnten in

11 Seminaren 100 Frauen erreicht werden.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt die

Arbeitsmarktintegration dar. Seit Herbst 2019

bietet das Integrationszentrum Tirol deshalb

das neue Format „Bewerbungstraining“ –

in Innsbruck, aber auch an den mobilen

Beratungsstellen Imst und Kufstein.

Integrationszentrum Tirol

Leitung: Nadja Al-Zoairy

11.734 Integrationsberatungen

566 Orientierungsberatungen

1.620 Schwerpunktberatungen

670 Integrationserklärungen unterzeichnet

591 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

469 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Page 59: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

58

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Tirol

Abschluss und neuer Durchgang von

Mentoring für MigrantInnen

Am 14. März 2019 fand die Abschlussveran-

staltung des 11. Durchgangs von Mentoring für

Migrant/innen in Tirol statt. 13 Mentees aus

acht verschiedenen Ländern, darunter Syrien,

Iran, Türkei, Polen und Bosnien, schlossen

den Durchgang nach sechs Monaten ab.

Der 12. Durchgang des Programms startete

im November 2019. Elf asylberechtigte und

hochqualifizierte Mentees, unter anderem in

den Bereichen Medizintechnik, Elektrotechnik

oder Bauingenieurwesen werden sechs Mo-

nate lang von Mentor/innen aus der österrei-

chischen Wirtschaft begleitet und zusätzlich

durch ein abwechslungsreiches Programm auf

den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet.

tauschte er sich mit den ÖIF-Mitarbeiter/innen

über die Integrationslandschaft Österreichs

aus. Am 6. Mai 2019 besuchte Außen- und

Integrationsministerin Dr. Karin Kneissl das In-

tegrationszentrum Tirol. Gemeinsam mit ÖIF-

Direktor Franz Wolf und dem Gesamtleiter

für Integrationsmaßnahmen, Edwin Schäffer,

hospitierte sie bei einer Schwerpunkt-

beratung für Frauen zum Thema Arbeits-

marktintegration.

Verleihung des Integrationspreis Sport

In Kooperation mit dem Bundesministerium

für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA),

dem Sportministerium und der Österreichi-

schen Bundes-Sportorganisation (BSO)

zeichnete der ÖIF auch 2019 wieder nachhal-

tige und innovative Projekte im Bereich Sport

aus, die die Integration von Migrant/innen in

die österreichische Gesellschaft fördern.

Die Verleihung des Sportpreis 2018 fand am

15. März 2019 im Integrationszentrum Tirol

statt. Insgesamt wurden drei Projekte mit

jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet.

Integrationszentrum Tirol:

Leiterin Nadja Al-Zoairy

(rechts) mit Stellvertreterin

Sara Undevall

Page 60: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

59

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Vorarlberg

Die Veranstaltung rund um die Rolle des

Mannes in der Gesellschaft zeigte großen

Erfolg und soll deshalb als Seminarformat

2020 ausgebaut werden.

Seminare für Multiplikator/innen

In insgesamt vier Seminaren für Multiplikator/

innen durfte das Integrationszentrum Vorarl-

berg die Vortragenden Prof. Emina Saric,

Dr. Raimund Fastenbauer, Dr. Christopher

Meiller und Dr. Elham Manea in Bregenz

begrüßen. Die Expert/innen diskutierten mit

den Teilnehmer/innen die Themen „Ehrkultur“,

Antisemitismus und Radikalisierungspräven-

tion sowie Extremismusprävention.

Das Integrationszentrum Vorarlberg konnte 2019 eine erneute Zunahme der Beratungskontakte verzeichnen. 10.706 Beratungen wurden durchgeführt, was einer Steigerung von 47 Prozent entspricht.

Anstieg der Beratungskontakte um 47 %

Das Integrationszentrum Vorarlberg konnte

2019 eine erneute Zunahme der Beratungs-

kontakte verzeichnen. 10.706 Beratungen

wurden durchgeführt, was einer Steigerung von

47 Prozent entspricht.

Zurückzuführen ist diese Steigerung auf die

starke Zunahme bei den Schwerpunktbera-

tungen und den erhöhten Bedarf an Aus-

künften zu Deutschkursen und Prüfungen.

Schwerpunktberatungen und Seminare

Die Formate zu selbstbestimmtem Leben in

Österreich, Gleichberechtigung und Zusammen-

leben in der Familie wurden 2019 stark nach-

gefragt. Im Integrationszentrum Vorarlberg

fanden 890 Schwerpunktberatungen für

Frauen und Männer zu diesen Themen-

bereichen statt. In Zusammenarbeit mit

verschiedenen Kooperationspartnern und

Expert/innen wurde außerdem die Veranstal-

tungsreihe „Seminare für Frauen“ ins Leben

gerufen. 147 Teilnehmerinnen konnten sich

in insgesamt 21 Seminaren und Austausch-

treffen über ihre Rechte und Freiheiten sowie

Themen wie Gesundheit und Berufsleben

informieren. Zwei Betriebsbesichtigungen

gaben den Teilnehmerinnen einen Einblick in

die Unternehmen und die dort angebotenen

Berufsprofile. Im November 2019 fand das

erste Seminar für Männer statt.

Integrationszentrum Vorarlberg

Leitung: Stefan Giovanni Revelant

10.706 Integrationsberatungen

476 Orientierungsberatungen

890 Schwerpunktberatungen

468 Integrationserklärungen unterzeichnet

386 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen

521 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen

Page 61: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

60

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Vorarlberg

Mobile Beratung in Bludenz

In Kooperation mit der Stadt Bludenz konnte

das Integrationszentrum auch im Jahr 2019

für ein mobiles Beratungsangebot vor Ort

sorgen. Die Beratung wurde zahlreich in An-

spruch genommen, insbesondere von Frauen

mit Kinderbetreuungspflichten. Die Berater/

innen informierten die Interessent/innen in

Bludenz über Deutschkurse, Werte- und

Orientierungskurse und weitere Beratungs-

formate des ÖIF.

Zentrale Deutschkurseinstufungen und Kurse

mit Kinderbetreuung

Das Integrationszentrum Vorarlberg führt seit

September 2019 selbstständig Deutschkurs-

einstufungen durch. Die Teilnehmer/innen

haben so direkt nach der Einstufung

die Möglichkeit, sich in der Beratung über

das erforderliche Sprachniveau und entspre-

chende Kurse zu informieren. Im Rahmen des

Startpaket Deutsch und Integration wurden

2019 auch Deutschkurse mit Kinderbetreuung

angeboten, um Müttern die Teilnahme an

Deutschkursmaßnahmen zu erleichtern.

Integrationszentrum

Vorarlberg:

Leiter Stefan Giovanni

Revelant mit Stellvertreterin

Natalia Sagalova

In Kooperation mit der Stadt Bludenz konnte das Integrationszentrum auch im Jahr 2019 für ein mobiles Beratungs-angebot vor Ort sorgen. Die Beratung wurde zahlreich in Anspruch genommen, insbesondere von Frauen mit Kinder- betreuungspflichten.

Page 62: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

61

Unterlagen wie Fact-Sheets oder Dokumente

für die Teilnahme an Gremien im Integrations-

bereich auf. Für das regelmäßige Controlling

wurden 2019 zahlreiche Auswertungen durch-

geführt und aufbereitet.

Der Fokus liegt hier insbesondere auf gesetz-

lich verankerten ÖIF-Integrationsmaßnahmen.

Dabei werden Kurs- oder Teilnehmerzahlen,

Beratungszahlen und Prüfungszahlen nach

Kriterien wie Frauenanteil, Staatsbürgerschaft

und Alter differenziert.

Das Team Koordination agiert als bereichs-

übergreifende Schnittstelle im ÖIF und ist

einerseits für die Erstellung von Auswertun-

gen und Berichten zu verschiedenen Integra-

tionsmaßnahmen zuständig, andererseits wird

der Datenaustausch laut Integrationsgesetz

abgewickelt.

Reporting mit Fokus auf gesetzlichen Auftrag

Das Team Koordination erstellt detaillierte

statistische Auswertungen für die operativen

Bereiche des ÖIF und bereitet inhaltliche

Team Koordination

Teamleitung: Jul ia Schmidlechner

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Team Koordination

Team Koordination:

Leiterin Julia Schmidlechner

(rechts außen) mit ihrem

Team

vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger angefragte Personen

13.900

= 1.000

3 % Sprache

3 % Datenaustausch34 % Integrationszentren

60 % Werte- und Deutschkurse

Inhalte der standardisierten Auswertungen

Page 63: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

62

Datenaustausch:

Informationen über 13.900 Personen

Das Integrationsgesetz verpflichtet den

ÖIF, den leistungsauszahlenden Stellen der

Bundesländer und dem AMS Informationen

über absolvierte Integrationsmaßnahmen

bereitzustellen. Zu diesem Zweck wurde die

Integrationsschnittstelle geschaffen, wodurch

der effiziente und datenschutzkonforme

Datenaustausch sichergestellt wird. Im Jahr

2019 wurden über den Hauptverband der

Sozialversicherungsträger rund 13.900 Per-

sonen abgerufen. Bei angefragten Personen,

die nicht automatisiert abgeglichen werden

können, wird vom Team Koordination eine

manuelle Überprüfung in der ÖIF-Datenbank

durchgeführt. Leistungsauszahlende Stellen,

die noch nicht an den automatisierten Daten-

austausch angebunden sind, können Anfra-

gen zu Integrationsmaßnahmen auch an eine

zentrale E-Mail-Adresse richten.

Das Integrationsgesetz verpflichtet den ÖIF, den leistungsauszahlenden Stellen der Bundesländer und dem AMS Infor-mationen über absolvierte Integrations-maßnahmen bereitzustellen. Zu diesem Zweck wurde die Integrationsschnitt-stelle geschaffen, wodurch der effiziente und datenschutzkonforme Datenaus-tausch sichergestellt wird.

Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Team Koordination

Das Team Koordination ist unter anderem für die Erstellung von Auswertungen und Berichten zuständig.

Page 64: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

63

Mit der Beauftragung von Studien und

Befragungen, der Erhebung und Analyse

statistischer Daten und der nationalen sowie

internationalen Vernetzung mit Expert/innen

aus dem Integrationsbereich schafft das Team

Wissensmanagement und Internationales

eine faktenbasierte Grundlage für die Arbeit

des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).

Außerdem liegen die inhaltliche Konzeption

der Podiumsgespräche, die Koordination von

Delegationsbesuchen und die Abwicklung

des „Forschungspreises Integration“ in der

Verantwortung des Teams.

Inhaltliche Konzeption der ÖIF-Podiumsver-

anstaltungen

Das Team Wissensmanagement und Inter-

nationales zeichnet sich für die inhaltliche

Konzeption der Podiumsveranstaltungen ver-

antwortlich sowie für die Kontaktaufnahme

und Abstimmung mit den international renom-

mierten Expert/innen, Wissenschaftler/innen,

Forscher/innen und Praktiker/innen. Darüber

hinaus verantwortet das Team die Koordination

und Abstimmung mit den Podiumsgästen und

deren Betreuung vor Ort. 2019 hat das Team

Wissensmanagement und Internationales zu-

sammen mit dem Veranstaltungsmanagement

des ÖIF 12 Podiumsdiskussionen organisiert

Team Wissensmanagement und Internationales

Teamleitung: Lisa Fel lhofer

Integrationsmaßnahmen > Team Wissensmanagement und Internationales

63

und im Zuge dessen 15 Expert/innen betreut,

darunter die britisch-somalische Frauenrecht-

lerin Leyla Hussein, Autor Constantin Schreiber

oder den deutsch-ägyptischen Politologen

und Publizisten Hamed Abdel-Samad.

Insgesamt betreute das Team im Jahr 2019 44

Expert/innen im Rahmen von Delegations-

besuchen, Vernetzungstreffen, Podiums-

diskussionen und weiteren Zusammenkünften.

Internationaler Wissensaustausch: Der ÖIF in

Krakau, Krynica, Riga, Bern und Genf

Auch im Jahr 2019 forcierte das Team

Wissensmanagement und Internationales die

internationale Vernetzung zu aktuellen Ent-

wicklungen und Best-Practice-Projekten im

Integrationsbereich. So war der ÖIF unter

anderem als Panel-Teilnehmer beim Europäi-

schen Kongress der Kommunal- und Regional-

verwaltungen in Krakau und beim Wirtschafts-

forum in Krynica. In Riga leitete der ÖIF einen

Workshop im Rahmen des CEPOL-Kurses

„Herausforderungen der Integration von

Migranten“.

In Bern tauschten sich ÖIF-Mitarbeiter/innen

mit dem Schweizer Staatssekretariat für Mi-

gration über die Umsetzung von Integrations-

maßnahmen im Sprachbereich aus.

12 veranstaltete Podiumsgespräche 44 betreute Expert/innen 36 erstellte Recherchedossiers zur ÖIF-internen Nutzung

verfasste Powerpoint-Folien für Delegationsbesuche oder externe Veranstaltungen

1.000 = 100

7 veröffentlichte wissenschaftliche Publikationen

Page 65: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

64

Integrationsmaßnahmen > Team Wissensmanagement und Internationales

Auch beim ersten „Global Refugee Forum“ in

Genf, das die Umsetzung des UN-Flüchtlings-

paktes sicherstellen soll, war der ÖIF vor Ort.

2019 koordinierte das Team Wissensmanage-

ment und Internationales mit Unterstützung

anderer Bereiche und Teams des ÖIF zudem

Besuche nationaler und internationaler Dele-

gationen beim ÖIF. Unter den Gästen befan-

den sich Botschafter/innen, Vertreter/innen

nationaler und internationaler Ministerien und

Organisationen, Integrationsexpert/innen,

Abgeordnete, Professor/innen und Studie-

rende aus europäischen sowie außereuropäi-

schen Ländern, die sich über die Integrations-

landschaft in Österreich informierten.

Von großem Interesse für die Besucher waren

die Themen Wertevermittlung, Spracherwerb,

Beratung sowie die Initiative ZUSAMMEN:

ÖSTERREICH.

Publikationen

Integrationsbarometer 2019

Die Befragung wird seit November 2015 in

Zusammenarbeit mit Peter Hajek Public Opinion

Strategies durchgeführt. Ziel ist es, regelmäßig

die Einstellungen und Stimmungsströmungen

zum Thema Integration zu erheben und damit

Zahlen und Fakten für die Integrationsarbeit zu

liefern. Zu den zentralen Ergebnissen des im

Oktober 2019 erschienenen Integrationsbaro-

meters gehört, dass neun von zehn Österrei-

cher/innen nach wie vor Integrationsmaßnah-

men fordern, insbesondere zum Erlernen der

deutschen Sprache.

Forschungsbericht: Erwerbsverläufe von

Migrant/innen aus der EU, aus Dritt-

staaten und von Flüchtlingen aus Syrien,

Afghanistan und der Russischen

Föderation im Vergleich

Ziel des im Mai 2019 veröffentlichten Berichts

war es, die Erwerbsverläufe der Zuwanderungs-

jahrgänge 2007, 2011 und 2016 aus der EU,

aus Drittstaaten und von Flüchtlingen aus

Syrien, Afghanistan und der Russischen

Föderation im Vergleich unter der besonde-

ren Berücksichtigung von Asylwerber/innen

und Flüchtlingen zu analysieren. Die zentrale

Fragestellung war: Wie lange dauert es, bis

die Integration am Arbeitsmarkt bei unter-

schiedlichen Gruppen von Zuwander/innen

in Österreich gelingt? Es zeigt sich, dass von

den Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten,

die 2007 nach Österreich kamen, zehn Jahre

später 58 Prozent erwerbstätig waren.

Beobachtbar ist außerdem, dass männliche

Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte mit

69 Prozent häufiger erwerbstätig waren als

weibliche (42 Prozent).

Forschungsbericht: Integrationsfaktor

Familie. Das Familienleben von Flücht-

lingen aus Syrien und Afghanistan

Durch die qualitative Analyse von Fokus-

gruppeninterviews mit 31 Flüchtlingen aus

Afghanistan und Syrien beleuchtet der For-

schungsbericht „Integrationsfaktor Familie“,

inwieweit biografische Erfahrungen, gelebte

Familienbeziehungen und familienrelevante

Wertehaltungen zu Geschlechterverhältnis,

Rollenverteilung, Erziehung und Religion die

Integration von Flüchtlingen beeinflussen.

Unter anderem zeigt sich, dass die Familie

integrationsfördernd ist, wenn soziale

Beziehungen mit der Mehrheitsgesellschaft,

Bildungswege oder Erwerbsarbeit unterstützt

werden.

Statistische Publikationen zu Migration

und Integration: Bundesländer, Wien,

Frauen

In den statistischen Publikationen stellt der

ÖIF Zahlen, Daten und Fakten zu Migration

und Integration kompakt und übersichtlich

aufbereitet zur Verfügung. Im Jahr 2019

veröffentlichte der ÖIF die statistischen

Informationsbroschüren „Bundesländer“, die

Ergänzung „Wien“ und eine Broschüre mit

dem Schwerpunkt „Frauen“. Die „Bundeslän-

Page 66: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

65

Integrationsmaßnahmen > Team Wissensmanagement und Internationales

Forschungspreis Integration 2019

Zum 13. Mal prämiert der ÖIF wissenschaft-

liche Abschlussarbeiten zum Themenbereich

Integration. Aus den beinahe 50 Einreichungen

2019 wählt eine Fachjury je eine Bachelor-,

Master- und Diplomarbeit sowie eine Disser-

tation aus, die mit neuen Blickwinkeln und

Forschungsansätzen überzeugen. Die Arbeiten

beschäftigen sich mit der Integration von

Frauen und Mädchen, mit dem Thema

Integration und Kultur, sowie mit sozialen

Brennpunkten und desintegrativen Milieus.

Die Auszeichnung der Forscher/innen erfolgt

im Frühling 2020.

Zu den zentralen Ergebnissen des im Oktober 2019 erschienenen Integrations- barometers gehört, dass neun von zehn Österreicher/innen nach wie vor Integra-tionsmaßnahmen fordern, insbesondere zum Erlernen der deutschen Sprache.

der“-Broschüre behandelt aktuelle Zahlen und

Informationen zu Herkunft und Migrations-

bewegungen von Zuwander/innen und

Flüchtlingen und beleuchtet die Bereiche

Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen

neun Bundesländern Österreichs. Vertiefende

Informationen und Fakten rund um Migration

und Integration in der Bundeshauptstadt bietet

die Broschüre „Wien“. Die „Frauen“-Broschüre

stellt die spezifischen Herausforderungen und

Chancen der Integration von Frauen mit Mi-

grations- oder Fluchthintergrund in Österreich

in den Mittelpunkt.

Fact-Sheet 32: Islamischer Religions-

unterricht in Österreich

Im Oktober 2019 veröffentlichte der ÖIF ein

Fact-Sheet, in dem er die wichtigsten Infor-

mationen zum islamischen Religionsunter-

richt in Österreich kompakt und übersichtlich

darstellt. Das Fact-Sheet ermöglicht Interes-

sierten aus Wissenschaft und Praxis sowie

Multiplikator/innen und der Öffentlichkeit

einen raschen Überblick über das Schwer-

punktthema.

Team Wissensmanage-

ment und Internationales:

Leiterin Lisa Fellhofer

(links) mit Stellvertreterin

Julia Rothbauer (Mitte)

und ihrem Team

Page 67: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

66

Daniela Berger Gesamtleitung Sprache

Alle Maßnahmen im Sprachbereich, die der ÖIF im

Rahmen von gesetzlichen Aufträgen – wie etwa dem

Integrationsgesetz oder der Integrationsgesetz-

Durchführungsverordnung – umsetzt, liegen in der

Verantwortung des Gesamtbereichs Sprache unter der

Leitung von Daniela Berger. Der Gesamtbereich Sprache

umfasst die Teams Prüfer/innen, Prüfungsverwaltung,

Spracherwerb und Integrationsvereinbarung.

In die Zuständigkeit der Gesamtleitung Sprache fallen

unter anderem die bundesweite Koordination und

Durchführung von Sprach- und Integrationsprüfungen,

die Zertifizierung von Kursträgern, die Überprüfung

der gesetzlich vorgegebenen Qualifikationsvoraus-

setzungen von Lehrkräften und Prüfer/innen sowie die

Abwicklung der Integrationsvereinbarung.

Qualitätssicherung Sprachbereich

Im Verantwortungsbereich der Gesamtleitung Sprache

liegt außerdem die Vor-Ort-Kontrolle und Qualitäts-

sicherung von ÖIF-Kursen, Integrationskursen sowie

Prüfungen. Im Rahmen der 15a-Vereinbarung zur

Elementarpädagogik werden darüber hinaus bundes-

weit unangekündigte Hospitationsbesuche in Kinder-

betreuungseinrichtungen durchgeführt.

Die laufende Entwicklung von Deutschlehr- und

Lernmaterialien, die Weiterentwicklung bestehender

Angebote auf der Sprachlernplattform sprachportal.at,

die Durchführung von Weiterbildungen für Lehrkräfte

oder die Abhaltung der gesetzlich verankerten Prüfer/

innen-Schulungen gehören ebenfalls zu den Aufgaben

des Gesamtbereichs Sprache. Nicht zuletzt erfolgt im

Bereich Integrationsprüfungen die Beauskunftung

österreichischer Behörden zu erbrachten Integrations-

maßnahmen gemäß Integrationsgesetz.

SpracheGesamtleitung: Daniela Berger

Alle Maßnahmen im Sprach-

bereich, die der ÖIF im

Rahmen von gesetzlichen

Aufträgen – wie etwa dem

Integrationsgesetz oder

der Integrationsgesetz-

Durchführungsverordnung

– umsetzt, liegen in der

Verantwortung des Gesamt-

bereichs Sprache unter der

Leitung von Daniela Berger.

Sprache

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Page 68: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

67

neben den sprachlichen Aufgaben in allen nach

dem Gemeinsamen Europäischen Referenz-

rahmen für Sprachen (GER) genormten

Fertigkeiten zusätzlich die Werte- und Orien-

tierungsinhalte rund um das Zusammenleben

in Österreich bzw. Europa.

37.619 Prüfungsantritte im Jahr 2019

Die ÖIF-Prüfungen sind als offizieller Kenntnis-

nachweis der deutschen Sprache auf den

Niveaustufen A1, A2, B1 und B2 eine zentrale

Maßnahme zur beruflichen und gesellschaft-

lichen Integration in Österreich. Die Inte-

grations-prüfungen A1, A2 und B1 beinhalten

Sprache > Team Prüfer/innen

Team Prüfer/innen

Teamleitung: Frederike Sel le-Naumann

Team Prüfer/innen:

Leiterin Frederike

Selle-Naumann (links) mit

Stellvertreterin Tanja Tichy

7 angebotene Sprachprüfungsformate

3.443 durchgeführte Sprach- und Integrationsprüfungen

37.619 Prüfungsantritte

312

= 1.000

Frauenanteil bei den Prüfungen

2018: 49 %

2019: 53 % +3 %

Prüfungsantritte nach Formaten

Deutsch-Test für Österreich A2/B1

Fit für Österreich A1

A2-ÖIF-Test

B2-ÖIF-Test

Integrationsprüfung A1

Integrationsprüfung A2

Integrationsprüfung B1

320

470

948

7.463

12.667

15.439

Evaluierte Integrationsprüfungen von zertifizierten Einrichtungen: 152

Qualitätssichernde Schulungen für Prüfer/innen des ÖIF: 108

Evaluierte Integrationskurse zur Sicherung der gesetzlichen Standards: 393

Durchgeführte primäre Deutschkurseinstufungen

Durchgeführte sekundäre Deutschkurseinstufungen

4.519

2.390

Page 69: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

68

Neben den Integrationsprüfungen bietet der

ÖIF die Prüfungsformate Fit für Österreich (A1),

ÖIF-Test (A2), Deutsch-Test für Österreich

(A2/B1) und B2-ÖIF-Test an. Die Prüfungen

werden bundesweit an zertifizierten Kurs-

instituten oder in den ÖIF-Integrationszentren

selbst durch qualifizierte Prüfer/innen durch-

geführt.

2019 verzeichnete der ÖIF insgesamt 37.619

Prüfungsantritte. Mit einem Anteil von 41 Pro-

zent und 15.439 Prüfungsantritten war die

Integrationsprüfung B1 die mit Abstand am

stärksten nachgefragte ÖIF-Prüfung. Eine

zahlenmäßige Steigerung um 30,25 Prozent

im Vergleich zum Vorjahr gab es 2019 bei den

Prüfungsantritten im Prüfungsformat Integra-

tionsprüfung A2.

Weiterhin steigender Frauenanteil: Jede

zweite Prüfungsteilnehmer/in weiblich

Der Frauenanteil hat sich bei den Prüfungsan-

tritten 2019 um 3 % erhöht: Insgesamt traten

19.793 Frauen zu einer Sprach- oder Inte-

grationsprüfung des ÖIF an. Mit einem Anteil

von 53 Prozent wurde 2019 somit mehr als

jede zweite Prüfung von einer Frau abgelegt.

Frauen schnitten im Durchschnitt um 9 Prozent-

punkte besser ab als männliche Teilnehmer.

108 Schulungen zur Sicherung der

Prüfungsqualität

2018 sind von den Prüfer/innen des ÖIF 3.304

Prüfungen abgewickelt worden, 2019 waren

es bereits 3.443 Prüfungen, was über 60

Prüfungen pro Woche ergibt. Zur effizienten

Abwicklung von Sprach- und Integrationsprü-

fungen an seinen österreichweiten Standorten

greift der ÖIF auf einen Pool von mehr als

47 internen Prüfer/innen zurück, die zur

Abnahme von ÖIF-Prüfungen berechtigt sind.

Zur Durchführung von ÖIF-Prüfungen benöti-

gen Prüfer/innen eine gültige Prüferlizenz.

Die Integrationsgesetz-Durchführungsverord-

nung (IntG-DV) schreibt vor, dass ausschließ-

lich DaF-/DaZ-Lehrkräfte eine Prüferlizenz für

die Integrationsprüfung oder Sprachprüfung

erlangen können.

Die Prüferlizenz ist drei Jahre lang gültig und

Sprache > Team Prüfer/innen

kann nach Absolvierung einer Auffrischungs-

schulung für das entsprechende Sprachniveau

verlängert werden. 2019 organisierte das

Team Prüfer/innen 108 Prüferschulungen in

ganz Österreich, davon 42 Auffrischungs- und

66 Erstschulungen. Es wurden 563 Prüfer-

lizenzen erstmalig ausgestellt und 172 Lizenzen

verlängert.

5.552 Antritte im Rahmen von „Startpaket

Deutsch & Integration 2019“

Um den Deutscherwerb von Asyl- und sub-

sidiär Schutzberechtigten zu fördern, ist der

ÖIF seit 2016 im Auftrag des Bundesministe-

riums für Europa, Integration und Äußeres mit

der Vergabe von Förderungen für Sprach-

kursprojekte auf A1-Niveau im Rahmen des

„Startpakets Deutsch & Integration“ betraut.

2018 erfolgte die Ablösung der Sprachprü-

fung durch die Integrationsprüfung A1 und

Integrationsprüfung A2. 2019 wurden 5.552

Prüfungsantritte im Zuge des Förderpro-

gramms abgewickelt. Davon konnten 5.229

Antritte auf A1-Niveau und 323 Antritte auf

A2-Niveau verzeichnet werden.

2019 verzeichnete der ÖIF insgesamt 37.619 Prüfungsantritte. Mit einem Anteil von 41 Prozent und 15.439 Prüfungs-antritten war die Integrationsprüfung B1 die mit Abstand am stärksten nachge-fragte ÖIF-Prüfung.

4.519 primäre und 2.390 sekundäre

Deutschkurseinstufungen

2019 führte das Team Prüfer/innen 4.519

Deutschkurseinstufungen in den Bundes-

ländern Niederösterreich, Steiermark und

Vorarlberg durch. Die daraus resultierende

Kursempfehlung ermöglicht den Deutschler-

nenden die Teilnahme an einem Deutschkurs,

der ihrem tatsächlichen Sprachniveau ent-

spricht. Neben der primären Deutschkursein-

stufung wurde mit Anfang Februar 2019 die

Page 70: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

69

sekundäre Deutschkurseinstufung im Rahmen

des „Startpaket Deutsch & Integration“ einge-

führt. Als zusätzliche Testung sämtlicher Teil-

nehmer/innen von Alphabetisierungskursen

im „Startpaket Deutsch & Integration“ soll sie

sicherstellen, dass der Übergang zum A1-Kurs

bestmöglich gelingt.

Sprach- und Integrationsprüfungen an

niederösterreichischen Schulen

In den Sommermonaten 2019 führte der ÖIF

in Kooperation mit dem Amt der nieder-

österreichischen Landesregierung und der

Bildungsdirektion niederösterreichischer

Schulen Sprach- und Integrationsprüfungen

an fünf Schulen in Niederösterreich durch.

311 Schüler/innen mit nichtdeutscher Mutter-

sprache ab 15 Jahren wurden geprüft. Insge-

samt wurden 15 Antritte auf A1 – 55 Antritte

auf A2 – 150 Antritte auf B1 – und 91 Antritte

auf B2-Niveau verzeichnet. Für das Jahr 2020

ist eine Fortsetzung des Projekts geplant.

Schwerpunktberatung B1 in

Kooperation mit dem Bereich Beratung

2019 entwickelte das Team Prüfer/innen in

Zusammenarbeit mit den Berater/innen des

Integrationszentrums Wien eine neue Schwer-

punktberatung zum Thema Integrations-

prüfung B1. Sie richtet sich an Personen, die

Interesse an der Integrationsprüfung B1 haben

oder bereits vor dem Prüfungsantritt stehen.

Die Schwerpunktberatung informiert darüber,

wie man sich zur Prüfung anmelden und

darauf vorbereiten kann, welche Rahmen-

bedingungen zu beachten sind und wie die

Integrationsprüfung aufgebaut ist. Praxisnahe

Übungen und ausreichend Zeit für offene

Fragen vervollständigen das Beratungs-

angebot. Die Pilotierung des Projekts wurde

Ende Oktober 2019 abgeschlossen. 2020 wird

eine Ausweitung auf weitere Sprachniveaus

angedacht.

Qualitätssicherung durch Kurs- und

Prüfungsevaluierungen

Auf Basis des Integrationsgesetzes und der

IntG-DV 2019 führt der ÖIF Kursevaluierungen

Sprache > Team Prüfer/innen

durch, um die Einhaltung der gesetzlich vor-

gegebenen Standards für Integrationskurse

zu sichern. Seit Beginn des zweiten Halb-

jahres 2019 läuft die Koordination sämtlicher

Kurs- und Prüfungsevaluierungen zentralisiert

über das Team Prüfer/innen.

Bei allen 78 zertifizierten Kursträgern bundes-

weit, die aktiv Integrationskurse gemeldet

und durchgeführt haben, wurden Kurs-

evaluierungen vorgenommen. 2019 wurden

so insgesamt 173 Evaluierungen durchgeführt,

gegenüber zum Vorjahr bedeutet dies eine

Steigerung von 15,33 Prozent. Im Rahmen von

„Startpaket Deutsch & Integration“ wurden

2019 216 Kurse evaluiert. 2018 waren es 155

Kurse, was einen Anstieg der Evaluierungen

um 39,35 Prozent ergibt.

Um die Einhaltung der gesetzlichen Rahmen-

bedingungen gemäß IntG und IntG-DV 2019

gewährleisten zu können, werden auch Inte-

grationsprüfungen von zertifizierten Prüfungs-

einrichtungen evaluiert. Neben dem ÖIF gibt

es nur eine zertifizierte Prüfungseinrichtung,

das Österreichische Sprachdiplom Deutsch

(ÖSD). Im Jahr 2019 wurden 152 ÖSD-

Prüfungsevaluierungen durchgeführt.

Die Prüfungsevaluierung ist somit um mehr

als das Zehnfache (1.420 Prozent) gestiegen.

Um die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen gemäß IntG und IntG-DV 2019 gewährleisten zu können, werden auch Integrationsprüfungen von zertifizierten Prüfungseinrichtungen evaluiert. Neben dem ÖIF gibt es nur eine zertifizierte Prüfungseinrichtung, das Österreichische Sprachdiplom Deutsch (ÖSD).

Page 71: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

70

Sprache > Team Prüfungsverwaltung

Lesen, Schreiben, Sprechen – nach dem

4-Augen-Prinzip in einer Prüfungsmappe zu-

sammen. 14 Tage vor Prüfungstermin werden

diese Mappen mit personenbezogener

Versiegelung an die zuständigen Erstprüfer/

innen des ÖIF übermittelt.

— Erfassung der Ergebnisse:

Nach abgeschlossener Prüfung senden die

ÖIF-Erstprüfer/innen sämtliche Prüfungs

unterlagen zurück in die zentrale Prüfungs-

verwaltung. Es folgen die Bewertung der

schriftlichen Prüfungsteile und die

automatische Ergebniserfassung.

Durch Stichproben und doppelte Kontrollen

wird die Qualität und Sicherheit der Ergeb-

nisse gewährleistet. Darüber hinaus über-

prüft das Team personenbezogene Daten

der Prüfungsteilnehmer/innen.

Qualitätsstandards und Prozessoptimierung

bei ÖIF-Prüfungen

Die Abwicklung einer ÖIF-Prüfung umfasst

einen komplexen Vor- und Nachbearbeitungs-

prozess. Dieser Prozess wird über die zentrale

Prüfungsverwaltung in Wien für alle Prüfungen

bundesweit abgewickelt und stellt so ein

wichtiges Qualitätsmerkmal dar.

Das Team Prüfungsverwaltung setzt sich aus

17 Mitarbeiter/innen zusammen.

Von der Erstellung der Prüfungsunterlagen

bis zum Zeugnisversand —

die „Prüfungsstraße“ im Detail

— Zentrale Zusammenstellung der Prüfungs-

unterlagen:

Die Mitarbeiter/innen stellen die einzelnen

Bestandteile einer ÖIF Prüfung – Hören,

Team Prüfungsverwaltung

Teamleitung: Sabine Ebner

Team Prüfungsverwaltung:

Leiterin Sabine Ebner

(rechts) mit ihrem Team

4.803 Anrufe bei der Sprachhotline

Telefonnummer: 01 715 10 51 - 250

Page 72: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

71

— Erstellung der ÖIF-Zeugnisse:

Die Zeugnisse des ÖIF weisen hohe

Qualitätsstandards auf. Durch zahlreiche

Sicherheitsmerkmale kann die Echtheit der

Zeugnisse garantiert werden, was zum

Beispiel bei behördlichen Anfragen relevant

ist. Nach der Bewertung verschicken die

Mitarbeiter/innen des Teams Prüfungs-

verwaltung die Zeugnisse (bei positiven

Ergebnissen) und die Ergebnisbriefe

(bei negativen Ergebnissen) an die

jeweiligen Prüfungskandidat/innen.

Sprachhotline

Die Mitarbeiter/innen der Sprachhotline bera-

ten täglich Anrufer/innen zu Fragen rund um

Prüfungsergebnisse, An- oder Abmeldungen

von Prüfungen, Zeugnisversand, Prüfungs-

ablauf oder Bundesgutscheine. Auch Behör-

den oder Kursinstitute können sich unter

01 715 10 51 - 250 an die Sprachhotline des

ÖIF wenden.

2019 wurden insgesamt 4.803 Anrufe bei der

Sprachhotline verzeichnet. Neben der tele-

fonischen Auskunft können Anfragen auch an

die Adresse [email protected]

gerichtet werden. Auch die elektronischen

Anfragen bearbeitet das Team Prüfungsver-

waltung.

Umfassende Qualitätssicherung durch die

elektronische Signatur

Zeugnisse über bestandene Prüfungs-

ergebnisse werden nach den geltenden

gesetzlichen Bestimmungen und gemäß den

gesetzlich verankerten Mustern der

Integrationsgesetz-Durchführungsverordnung

BGBl. II Nr. 286/2019 ausgestellt.

Sie unterliegen zahlreichen Sicherheitsstandards:

Der Druck erfolgt auf Papier mit Blindprägung,

erhält eine aus dem System generierte und

nachvollziehbare Zertifikatsnummer sowie

Unterschriften und Stempel des Prüfungs-

zentrums.

Sprache > Team Prüfungsverwaltung

2019 wurde die Umsetzung weiterer wichtiger

Sicherheitsstandards vorbereitet.

Ab Jänner 2020 werden Zeugnisse des ÖIF

mit elektronischer Signatur erstellt. Behörden

können das Dokument mit der elektronischen

Signatur schneller auf Echtheit prüfen und

nachträgliche Änderungen werden verhindert.

Die automatische Generierung reduziert

Fälschungsmöglichkeiten.

Die Abwicklung einer ÖIF-Prüfung umfasst einen komplexen Vor- und Nachbearbeitungsprozess. Dieser Prozess wird über die zentrale Prüfungs-verwaltung in Wien für alle Prüfungen bundesweit abgewickelt und stellt so ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar.

Page 73: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

72

Sprache > Team Spracherwerb

Hospitationen in Kindergärten

Im Jahr 2019 führten elementarpädagogische

Mitarbeiter/innen des Teams Spracherwerb

insgesamt 350 unangekündigte Hospitationen

in Kindergärten in ganz Österreich durch.

Dabei fanden Leitfadengespräche mit den für

die Sprachförderung zuständigen Pädagog/

innen und eine beobachtende Teilnahme am

pädagogischen Alltag statt. Erhoben wurden

dabei unter anderem Kenntnis und Umsetzung

der gesetzlich verankerten pädagogischen

Grundlagendokumente, Qualifikation und

Deutschkenntnisse des sprachfördernden

Frühsprachliche Förderung

Im Rahmen der aktuellen Bund-Länder-

Vereinbarung (Art. 15a BVG) zur Elementar-

pädagogik ist der Österreichische Integrations-

fonds unter anderem mit der Prüfung der

Konzepte zur frühen sprachlichen Förderung

sowie mit der Durchführung von Hospitationen

in Kinderbetreuungseinrichtungen in ganz

Österreich beauftragt und unterstützt das

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft

und Forschung (BMBWF) durch inhaltliche

Expertise, insbesondere im Bereich der frühen

sprachlichen Förderung und Wertebildung.

Team Spracherwerb

Teamleitung: Birgit Kofler

Team Spracherwerb:

Leiterin Birgit Kofler

(Mitte rechts) mit Stell-

vertreterin Sabine Reichhard

(links außen)

Deutschlernplattform „Mein Sprachportal“

2,3 Mio. Seitenaufrufe pro Monat

354.399 Nutzer/innen 2019 Über 100.000 User/innen nutzten die Rubrik „Deutsch lernen“

Frühsprachliche Förderung

Hospitationen in elementaren Bildungseinrichtungen

35021.800 ausgegebene Exemplare des Werteleitfadens „Werte leben, Werte bilden“ für Kindergärten

Workshop „Wertevermittlung im Sprachunterricht“ für Trainer/innen:

in Wien, Salzburg und Kärnten

über 180 Teilnehmer/innen

Page 74: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

73

Personals und Umsetzung der Wertebildung.

Die Ergebnisse aller Hospitationen in den ein-

zelnen Bundesländern wurden in Form von

Hospitationsberichten zusammenfassend an

das BMBWF übermittelt und in weiterer Folge

an die einzelnen Bundesländer weitergegeben.

Werteleitfaden für Kindergärten

In der 15a-Vereinbarung ist neben der Deutsch-

förderung auch die Wertebildung im Kinder-

garten als wichtige Säule der elementar-

pädagogischen Bildung verankert.

Der ÖIF hat hierfür einen Werteleitfaden zur

verpflichtenden Verwendung in Österreichs

Kindergärten entwickelt. Der Leitfaden „Werte

leben, Werte bilden“ wurde gemeinsam mit

der Pädagogischen Hochschule Niederöster-

reich ausgearbeitet. Insgesamt 15.519 Exem-

plare wurden im Frühjahr 2019 allen Kinder-

gärten, Kinderkrippen, Tageseltern, ihren

Trägerorganisationen sowie Bundesbildungs-

anstalten für Elementarpädagogik (BAfEPs)

inklusive deren Praxiskindergärten in Öster-

reich kostenlos übermittelt. Der Leitfaden ist

außerdem kostenlos im ÖIF-Webshop sowie

als Download erhältlich und wurde bereits

6.280 Mal bestellt. Aufgrund der hohen Nach-

frage musste der Leitfaden bereits mehrmals

nachgedruckt werden.

„Mein Sprachportal“: Mehr als 2,3 Millionen

Seitenaufrufe pro Monat

Das Sprachportal des ÖIF und des Österreich

Instituts ist eine der größten Onlineplattformen

für Deutschlernende und -lehrende im

deutschsprachigen Raum. Die Plattform bietet

eine breite Palette an Deutschlernmaterialien

wie Arbeitsblätter, Kurzfilme, Lernpodcasts

oder Vokabeltrainer und informiert über

gesetzliche Regelungen im Integrationsbereich

sowie Deutschkurse an ÖIF-zertifizierten

Kursinstituten.

2019 verzeichnete „Mein Sprachportal“ mehr

als 2,3 Millionen Seitenaufrufe im Monat.

2019 wurde das Sprachportal mit seinem um-

fangreichen Lernangebot einer Neugestaltung

unterzogen, um die Benutzerfreundlichkeit

zur erhöhen. Neben der ständigen Weiterent-

Sprache > Team Spracherwerb

wicklung der Lern- und Lehrmaterialien

wurden auch die interaktiven 360°-Panorama-

bildübungen um ein Szenario in der Großküche

für die Niveaustufe A1 erweitert. Die Panorama-

bildübungen bereiten realitäts- und praxisnah

auf die Werteinhalte der Integrationsprüfungen

A1, A2 und B1 vor. Die Lernenden bewegen

sich in tatsächlich existierenden Umgebungen,

wie etwa im Supermarkt oder Kaffeehaus, und

üben dabei proaktiv Vokabeln und Dialoge.

Prüfungsvorbereitung: Werte- und

Orientierungswissen in Lernmaterialien

Die Integrationsprüfungen des ÖIF umfassen

neben Aufgaben zur Überprüfung sprachlicher

Kenntnisse auch Fragen zu zentralen Prinzipien

des Lebens in Österreich, zu Rechten und

Pflichten sowie gesellschaftlichen Werten und

Regeln. Die Fragenkataloge und Modelltests

zum Werte- und Orientierungswissen für die

Sprachniveaustufen A1 bis B1 wurden 2019

aktualisiert und auf www.sprachportal.at für

Deutschlernende zur Prüfungsvorbereitung

veröffentlicht. Darüber hinaus hat das Team

Spracherwerb das Angebot an interaktiven,

multimedialen Online-Übungen am Sprach-

portal weiter ausgebaut.

Didaktische Entwicklung von Deutschlern-

produkten

Das Team Spracherwerb ist für die didaktische

Aufbereitung von Deutschlernprodukten

verantwortlich, die den Spracherwerb mit der

Vermittlung von Werte- und Orientierungs-

wissen verbinden. Dazu zählen die viermal im

Jahr erscheinenden Publikationen „Österreich

Spiegel“ und „Deutsch lernen“.

„Österreich Spiegel“ mit Fokus auf

den Alltag in Österreich

Der viermal jährlich erscheinende „Österreich

Spiegel“ des ÖIF und des Österreich Instituts

enthält authentische Artikel heimischer Medien,

die sich in jeder Ausgabe einem thematischen

Schwerpunkt mit Österreichbezug widmen.

Die umfassende didaktische Beilage mit zahl-

reichen Übungen für den Deutschunterricht

Page 75: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

74

wird durch das Team Spracherwerb aufbereitet.

Um die Zielgruppen des ÖIF noch besser mit

den vielseitigen regionalen Varianten der

österreichischen Identität vertraut zu machen,

werden dem „Österreich Spiegel“ seit 2019

auch Hördialoge als Dialektversion beigelegt.

Alle Begleitmaterialen des „Österreich Spiegel“

stehen unter www.sprachportal.at zum Down-

load zur Verfügung.

Magazin „Deutsch lernen“ für Lernende

ab Sprachniveau A1

„Deutsch lernen“, das Unterrichtsmagazin für

Zusammenleben und Integration in Österreich,

ist für den Einsatz im Sprachunterricht mit

geflüchteten Menschen und Zuwanderer/innen

konzipiert und verbindet Deutschlernen mit

Werte- und Orientierungswissen. Die praxis-

orientierten Lesetexte, Grammatikerklärungen

und -übungen richten sich an Anfänger/innen

ab Sprachniveau A1.

Jede Ausgabe des vierteljährlich erscheinenden

Magazins ist einem anderen Schwerpunkt-

thema gewidmet, die Ausgaben 11 und 12

widmen sich den Themen Essen/Trinken und

Bewegung/Sport in Österreich. Die Ausgaben

13 und 14 beschäftigen sich mit den Themen

„Unterwegs in Österreich“ und „Handwerk in

Österreich“. Sämtliche Ausgaben stehen

kostenlos als Abonnement oder als Download

unter www.sprachportal.at zur Verfügung.

Spracheinstufungstests und gesetzliche

Änderungen im Sprachförderbereich

Damit Asylberechtigte und subsidiär Schutz-

berechtigte an Deutschkursen teilnehmen, die

ihrem tatsächlichen Sprachniveau entsprechen,

führt der ÖIF bundesweit einheitliche Kurs-

einstufungen durch. Die bundesweit ein-

gesetzten Einstufungsunterlagen wurden

im Team Spracherwerb entwickelt und 2019

völlig neu überarbeitet.

2019 wurden im Team Spracherwerb außer-

dem wichtige Schritte zur Umsetzung neuer

gesetzlicher Regelungen im Rahmen der

Integrationsgesetz-Durchführungsverordnung

implementiert. Für Prüfungskandidat/innen,

Sprache > Team Spracherwerb

denen aufgrund einer Behinderung die Ab-

legung der Prüfung in der vorgeschriebenen

Methode gänzlich oder teilweise unmöglich

ist, wurde eine eigene Sprachprüfung ent-

wickelt.

Werte- und Orientierungswissen im

Deutschkurs vermitteln

Als Unterstützung für Trainer/innen und

Freiwillige, die in ihren Sprachkursen und

Lerngruppen Werte- und Orientierungswissen

integrieren, bietet das Team Spracherwerb

den Workshop „Wertevermittlung im Sprach-

unterricht“ an. Für Trainer/innen in Deutsch-

kursen des Förderprogramms „Startpaket

Deutsch & Integration“ stellte der Workshop

2019 eine verpflichtende Weiterbildung dar.

Im Workshop werden die Teilnehmer/innen

mit den Inhalten der entsprechenden Rahmen-

curricula sowie mit spezifischen Lernmaterialien

vertraut gemacht und sie erhalten Tipps zur

Unterrichtsgestaltung für die Vermittlung von

Themen wie Gleichberechtigung, Religions-

freiheit oder Solidarität auch auf niedrigen

Sprachniveaustufen. Im Jahr 2019 fanden 17

Workshops mit über 180 Teilnehmer/innen

statt.

Das Sprachportal des ÖIF und des Österreich Instituts ist eine der größten Onlineplattformen für Deutschlernende und -lehrende im deutschsprachigen Raum.

Page 76: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

75

Werteinhalten und eine abschließende

Integrationsprüfung dafür vorgesehen.

Das Team Integrationsvereinbarung ist in

diesem Zusammenhang für die Zertifizierung

von Kursträgern und die Lizenzierung von

Lehrkräften zuständig. Außerdem werden

allgemeine rechtliche Anfragen zur IV von

diesem Team abgewickelt.

Die Integrationsvereinbarung (IV) dient der

Förderung der Integration rechtmäßig in

Österreich niedergelassener Drittstaats-

angehöriger. Sie zielt darauf ab, Drittstaats-

angehörige beim Erwerb von vertiefenden

Deutschkenntnissen und der demokratischen

Ordnung sowie den daraus ableitbaren

Grundprinzipien zu unterstützen. Im Rahmen

der Bestimmungen sind Integrationskurse mit

Team Integrationsvereinbarung

Teamleitung: El isa Salajan

Sprache > Team Integrationsvereinbarung

Team Integrations-

vereinbarung:

Leiterin Elisa Salajan

(2. Reihe links) mit

ihrem Team

Kursträger zur Abhaltung von Integrationskursen zertifiziert

130 mit 449Standorten bundesweit

Elektronisch erfasste Lehrkräfte

3.945

= 500

964 abgerechnete Bundesgutscheine

Die Integrationsvereinbarung (IV) dient der Förderung der Integration recht-mäßig in Österreich niedergelassener Drittstaatsangehöriger.

Page 77: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

76

Rechtliche Neuerungen: Integrationsgesetz-

Durchführungsverordnung

Mit der Novellierung des Integrationsgesetzes

(IntG) im Juni 2019 trat am 2. Oktober 2019 die

Integrationsgesetz-Durchführungsverordnung

(IntG-DV) in Kraft. Diese umfasst neue Detail-

bestimmungen zur Zertifizierung von Kurs-

trägern, zur elektronischen Erfassung von

Lehrkräften, zu Deutschkursen sowie zu den

gesetzlich festgeschriebenen Integrations-

und Sprachprüfungen.

Zertifizierung von Kursträgern:

Neue Standards

Kursträger, die Alphabetisierungskurse und

Deutschkurse auf den Niveaus A1 bis B1 oder

Kurse zur Vorbereitung auf die Integrations-

prüfungen zur Erfüllung der IV anbieten wollen,

müssen hierfür vom ÖIF zertifiziert sein. Bei

Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen

erfolgt die Zertifizierung von Kursträgern per

Bescheid und gilt drei Jahre.

Seit Inkrafttreten der IntG-DV haben die

Prüfungen des ÖIF den Standards der IntG-

DV zu entsprechen. Kursträger, die bereits

über eine gültige Zertifizierung des ÖIF vor

Inkrafttreten der IntG-DV verfügen, bleiben

für den im jeweiligen Bescheid vorgesehenen

Zeitraum zertifiziert.

Bundesweit waren zu Jahresende 2019 insge-

samt 130 Kursträger mit 449 Standorten zur

Abhaltung von Integrationskursen zertifiziert.

3.945 Lehrkräfte waren berechtigt, Integra-

tionskurse durchzuführen.

Abrechnung von Bundesgutscheinen

Mit dem sogenannten „Bundesgutschein“

können Drittstaatsangehörige unter bestimm-

ten Voraussetzungen eine anteilige Kosten-

refundierung in Höhe von maximal 750 Euro

in Anspruch nehmen. Der/die Gutschein-

inhaber/in muss dafür binnen 18 Monaten ab

Erteilung des maßgeblichen Aufenthaltstitels

an einem Integrationskurs bei einem ÖIF-

zertifizierten Kursträger zumindest zu 75

Prozent teilgenommen und die ÖIF-Integrations-

prüfung auf mindestens A2-Niveau positiv

abgeschlossen haben.

Sprache > Team Integrationsvereinbarung

2019 wurden 964 Bundesgutscheine durch

den ÖIF abgerechnet.

Qualitätssicherung und Maßnahmen gegen

Fälschungen

Die qualitätssichernden Maßnahmen im

Sprachbereich sind weiter ausgebaut worden.

Sowohl die Durchführung der Evaluierungen

als auch die Abwicklung möglicher Konse-

quenzen erfolgt durch das Team Integrations-

vereinbarung. Folgen eines Vorfalls reichen

von einer verstärkten Evaluierung der Prüfer/

innen bzw. des Standorts bis hin zum Entzug

der Lizenz.

Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit

und der Datenaustausch zwischen dem ÖIF

und den Ermittlungsbehörden zunehmend

verstärkt. Hauptziel der Zusammenarbeit ist

die bundesweite Bekämpfung und Prävention

von Missbrauch im Zusammenhang mit Inte-

grationsprüfungen.

Kursträger, die Alphabetisierungskurse und Deutschkurse auf den Niveaus A1 bis B1 oder Kurse zur Vorbereitung auf die Integrationsprüfungen zur Erfüllung der IV anbieten wollen, müssen hierfür vom ÖIF zertifiziert sein.

Page 78: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

77

Roland Goiser, stellvertretender Direktor des ÖIF, zeichnet

in seiner zweiten Funktion als Gesamtleiter für sämtliche

Maßnahmen des ÖIF im Bereich Förderungen verant-

wortlich. Darüber hinaus liegen sämtliche internen und

externen Kommunikationsagenden zur Begleitung der

Aufgaben und Tätigkeiten des ÖIF im Zuständigkeits-

bereich des Gesamtleiters.

Der Gesamtbereich Förderung und Kommunikation bildet

eine wichtige Schnittstelle zu allen Zielgruppen und

Partnern des ÖIF. Neben der Konzeption, Koordination

und Abwicklung von Förderprogrammen liegt auch die

Qualitätssicherung und laufende Kontrolle vergebener

Förderungen in der Verantwortung des Gesamtbereichs.

Auch der Bereich Kommunikation gehört zur Zustän-

digkeit des Gesamtleiters. Übergeordneter Auftrag des

Gesamtleiters ist es hier, eine zielgruppengerechte und

serviceorientierte Kommunikation mit allen Anspruchs-

gruppen des ÖIF zu gewährleisten: von Asyl- und

subsidiär Schutzberechtigten über Journalist/innen und

politische Akteur/innen bis hin zu Multiplikator/innen

und Interessierten in der Aufnahmegesellschaft.

77

Förderung und Kommunikation

Roland Goiser,

stellvertretender Direktor

des ÖIF, zeichnet in seiner

zweiten Funktion als Gesamt-

leiter für sämtliche Maß-

nahmen des ÖIF im Bereich

Förderungen verantwortlich.

Darüber hinaus liegen sämt-

liche internen und externen

Kommunikationsagenden

zur Begleitung der Aufgaben

und Tätigkeiten des ÖIF im

Zuständigkeitsbereich des

Gesamtleiters.

Roland Goiser Gesamtleitung Förderung und Kommunikation

Förderung und KommunikationGesamtleitung: Roland Goiser

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Page 79: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

7878

6abgewickelte Förderprogramme:

Startpaket Deutsch & Integration

Sonderaufruf für Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen

Projekte des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds

Einzelförderung von Deutschkursplätzen

Refundierung von Kosten im Bereich der Berufsanerkennung

Liese-Prokop-Stipendium

Startpaket Deutsch & Integration

In Anspruch genommene Deutschkursplätze

10.400

= 500

66 %

der geförderten Kursträger verfügen über ein Kinderbetreuungsangebot

Berufsanerkennung

1.157 Bewilligte Anträge zur Förderung der Anerkennung mitgebrachter Qualifikationen

423.123 Aufrufe der Informationsplattform www.berufsanerkennung.at

Sonderaufruf „Maßnahmen gegen weibliche Genital- verstümmelung (FGM) sowie gegen Gewalt an Frauen im Kontext von Integration“

1.000.000€Förderung für Projekte in ganz Österreich

aller Deutschkursplätze bzw. Förderungen zur Berufsanerkennung wurden von Frauen in Anspruch genommen

62 %

Page 80: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

7979

Der Bereich Förderungen übernimmt darüber

hinaus die Abwicklung des Asyl-, Migrations-

und Integrationsfonds (AMIF) für den ÖIF als

vom Bundesministerium für Inneres (BM.I)

und vom Bundesministerium für Europa,

Integration und Äußeres (BMEIA) beauftragte

Behörde für den Bereich Integration.

Der Bereich Förderungen ist für die Konzeption, Koordination und Abwick-lung von Förderprogrammen im Öster-reichischen Integrationsfonds zuständig und nimmt dabei sowohl intern als auch extern eine wesentliche Schnittstellen-funktion ein.

Der Bereich Förderungen ist für die Konzeption,

Koordination und Abwicklung von Förder-

programmen im Österreichischen Integrations-

fonds zuständig und nimmt dabei sowohl

intern als auch extern eine wesentliche

Schnittstellenfunktion ein. Der ÖIF vergibt

Projektförderungen an Organisationen und

Individualförderungen an Einzelpersonen.

Dementsprechend gliedert sich der Bereich

auch in die Teams Einzelförderungen und

Projektförderungen. Der Großteil der Förde-

rungen wird auf dem Gebiet der Sprach-

förderung geleistet.

Neben der nachhaltigen Qualitätssicherung

liegt der Fokus im Bereich Förderungen auf

der laufenden Kontrolle vergebener Förde-

rungen. Ziel ist es dabei, eine wirtschaftlich

effiziente und zweckmäßige Verwendung der

Fördermittel zu gewährleisten.

Bereich Förderungen

Leitung: Carla Pirker

Förderung und Kommunikation > Förderungen

Bereich Förderungen:

Bereichsleiterin Carla Pirker

(1. Reihe links) mit ihren

Teamleiter/innen

Page 81: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8080

Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Projektförderungen

Gesetzlicher Auftrag Deutschkurse

Gemäß § 4 Abs. 2 hat das Bundesministerium

für Europa, Integration und Äußeres Deutsch-

kursmaßnahmen auf dem Sprachniveau A1

zur Verfügung zu stellen. Die Abwicklung

dieser Deutschkurse für Asyl- und subsidiär

Schutzberechtigte erfolgt durch den Öster-

reichischen Integrationsfonds, der sich dabei

mehrerer Kursträger bedienen kann.

Seit 2016 werden die geförderten Deutsch-

kurse im Rahmen des Förderprogramms

Startpakt Deutsch & Integration umgesetzt.

Ziel ist es, die gesetzlichen Aufträge zu

erfüllen und Flüchtlinge durch ein qualitativ

hochwertiges Kursangebot effizient bei ihrer

sprachlichen Integration zu unterstützen. ÖIF-

Förderungen für Deutschsprachkurs-

projekte werden ausschließlich an Organisa-

tionen, nicht an Privatpersonen oder Gebiets-

körperschaften, vergeben. In den Deutsch-

kursen sind die Rahmencurricula des ÖIF mit

Werte- und Orientierungswissen anzuwenden.

Darüber hinaus formuliert der ÖIF einheitliche

Anforderungen für die eingesetzten Lehr-

kräfte, um einen bundesweit gleichen Quali-

tätsstandard sicherzustellen. Die Deutsch-

sprachkurse müssen mit einer geförderten

ÖIF-Integrationsprüfung abschließen.

Förderprogramm Startpakt Deutsch & Integration: Ziel ist es, die gesetzlichen Aufträge zu erfüllen und Flüchtlinge durch ein qualitativ hochwertiges Kursangebot effizient bei ihrer sprachlichen Integration zu unterstützen.

Team Projektförderung

Leitung: Anna Maria Berger

2019 10.400 geförderte Deutschkursplätze

wahrgenommen

2019 wurden in ganz Österreich insgesamt

10.400 Deutschkursplätze bei ausgewählten

Projektträgern in Anspruch genommen.

Hauptsächlich angeboten wurden Alphabe-

tisierungskurse und Deutschkurse auf dem

Sprachniveau A1 sowie die A1-Integrations-

prüfung des ÖIF, die den Abschluss der Kurs-

maßnahme darstellt.

Laufzeitverlängerung für Startpaket

Deutsch & Integration 2019

Im Rahmen des bestehenden Förderpro-

gramms Startpaket Deutsch & Integration

2019 wurde den ausgewählten Projektträgern

gemäß Förderrichtlinie die Möglichkeit

geboten, die Laufzeit ihres jeweiligen Projekts

um ein Jahr, also bis zum 31.03.2021, zu ver-

längern. 25 der 26 Projektträger nutzten diese

Möglichkeit und stellten einen entsprechenden

Antrag. Das Team Projektförderungen bewertet

sämtliche eingehenden Anträge und erstellt

einen Auswahlvorschlag. Eine Fachkommission

trifft anschließend die endgültige Auswahl

der Projekte. Da der bisher geförderte

Projektträger in Vorarlberg keinen Antrag auf

Verlängerung stellte, wurde Ende November

zur Einreichung neuer Projektvorschläge in

Vorarlberg aufgerufen.

Qualitätssicherung und Kontrolle der

Förderprojekte

Zur Qualitätssicherung der geförderten

Deutschkurse und Kontrolle der Projektträger

verwendet der ÖIF eine eigens entwickelte

Webanwendung. Projektträger halten

sämtliche kurs- und teilnehmerbezogenen

Daten nach einheitlichen Vorgaben in dieser

Anwendung fest. Im Zuge der Kursanmel-

dung über die Webanwendung wird durch die

automatische Überprüfung der Förderfähig-

keit eine bundesweit einheitliche Vorgehens-

weise sichergestellt und Doppelförderungen

Page 82: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8181

Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Projektförderungen

von Personen werden vermieden. Anträge

auf entschuldigte Kursabmeldungen bzw.

auf Kurswiederholungen sind ebenfalls von

den Projektträgern über die Webanwendung

einzureichen. Der Bereich Förderungen prüft

diese Anträge anschließend nach standar-

disierten Kriterien. Auch die Kommunikation

über Freigabeentscheidungen verläuft auto-

matisiert über E-Mails an die Projektträger.

Die Standardisierung stellt sicher, dass Flücht-

linge bundesweit nach denselben Vorgaben

an geförderten Kursen teilnehmen können.

Sonderaufruf: Maßnahmen gegen Gewalt an

Frauen im Kontext von Integration

Zum dem Thema „Maßnahmen gegen

weibliche Genitalverstümmelung (FGM) sowie

gegen Gewalt an Frauen im Kontext von

Integration“ führten das Bundesministerium

für Europa, Integration und Äußeres und der

Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) einen

Sonderaufruf zur Einreichung von Projektvor-

schlägen durch.

Über 60 Projekte wurden eingereicht und

durch das Team Projektförderungen analysiert

und bewertet. Bei der Auswahlsitzung im

Juni 2019 wählte eine Fachkommission sieben

Projekte in ganz Österreich aus, die mit ins-

gesamt 1 Mio. Euro gefördert werden.

Die geförderten Projekte setzen einerseits

Maßnahmen zur Beratung und Betreuung

von Frauen und Mädchen, die von Gewalt

im Kontext von Integration betroffen sind.

Andererseits werden aber auch Projekte

gefördert, die Aufklärungs- und Präventions-

arbeit in verschiedenen Zielgruppen leisten.

Durch die Förderung können Beratungs- und

Betreuungsangebote für Betroffene bundes-

weit ausgeweitet und Multiplikator/innen-

Schulungen in allen Bundesländern zur

Verfügung gestellt werden.

Die geförderten Projekte setzen Maß-nahmen zur Beratung und Betreuung von Frauen und Mädchen, die von Gewalt im Kontext von Integration betroffen sind.

EU-Fonds im Bereich Integration:

Fokus auf Frauen sowie junge Asyl- und

subsidiär Schutzberechtigte

Der ÖIF, und hier das Team Projektförderungen,

ist zuständig für die Abwicklung des Asyl-,

Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) im

Bereich Integration. Als vom Bundesministerium

für Inneres (BM.I) und vom Bundesministerium

für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA)

beauftragte Behörde kümmert sich der ÖIF

um Information und Beratung von Projekt-

trägern, die Bewertung von Projektvorschlägen,

die inhaltliche und finanzielle Begleitung um-

gesetzter Projekte und um die Berichtspflichten

gegenüber der Europäischen Kommission.

Mit Ende Dezember 2019 endete die Laufzeit

der geförderten Projekte im Asyl-, Migrations-

und Integrationsfonds (AMIF). Aus diesem

Grund veröffentlichte das Bundesministerium

für Europa, Integration und Äußeres im April

2019 einen neuen Förderaufruf im Bereich

Integration. Öffentliche und private Organisa-

tionen konnten Projektvorschläge mit folgenden

Schwerpunkten einreichen:

— Sprache und Bildung

— Vorbereitende Maßnahmen zur

Arbeitsmarktintegration

— Werte und Starthilfe

— Indikatoren, Forschungsarbeiten und

wissenschaftliche Analysen zum Thema

Integration

— Zusammenarbeit und Vernetzung relevanter

Akteure sowie interkultureller Kapazitäten-

aufbau

Page 83: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8282

Über 50 Gäste aus ganz Österreich nahmen

an der Veranstaltung teil. Der Workshop

bestand aus einem theoretischen Teil zu den

Rahmenbedingungen der Projektabrechnung

und Praxisbeispielen, worauf im Zuge der Ab-

rechnungslegung zu achten ist. Die Vertreter/

innen der Projektträger waren aktiver Teil

der Veranstaltung und es wurden zahlreiche

spannende Fragen diskutiert.

Gefördert werden Projekte für Drittstaatsangehörige mit länger- fristiger Aufenthaltsperspektive in Öster-reich mit und ohne Flucht- hintergrund. Ein besonderer Fokus liegt auf der Zielgruppe der Frauen und jun-gen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten.

Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Projektförderungen

Gefördert werden Projekte für Drittstaats-

angehörige mit längerfristiger Aufenthalts-

perspektive in Österreich mit und ohne Flucht-

hintergrund. Ein besonderer Fokus liegt auf

der Zielgruppe der Frauen und jungen

Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten.

Im Mai 2019 präsentierte das Team Projekt-

förderungen zusammen mit Mitarbeiter/innen

des BMEIA im Rahmen von Informations-

veranstaltungen die Bestimmungen dieser

Projektförderung.

Als beauftragte Behörde ist der ÖIF unter

anderem für die Abwicklung und Bewertung

von eingereichten Projektvorschlägen im

Integrationsbereich zuständig. Nach einem

umfassenden Bewertungsprozess von über

100 Anträgen wurde vom Team Projekt-

förderungen ein Vorschlag zur bundesweiten

Verteilung der Mittel ausgearbeitet. In der

Förderung von Sprachkursprojekten wurde

dabei insbesondere auf die Abgrenzung zu

gesetzlichen Bestimmungen, zum Beispiel

dem Integrationsgesetz oder dem geplanten

Sozialhilfegrundsatzgesetz, geachtet. Eine

Auswahlkommission beschloss anschließend

die Förderung von 45 Projekten mit einem

Gesamtfördervolumen von 14,9 Mio. Euro.

Das Bundesministerium für Inneres veröf-

fentlichte im AMIF-Bereich Asyl im Mai 2019

ebenfalls einen neuen Förderaufruf. Hier war

das Team Projektförderungen insbesondere

durch die finanzielle Bewertung der einge-

reichten Projektvorschläge beteiligt.

Abrechnungsworkshops für

AMIF-Projektträger

Neben der Bewertung von Projektvorschlägen

unterstützt das Team Projektförderungen die

zuständigen Ministerien in der Abwicklung

des AMIF, unter anderem in der finanziellen

Kontrolle der geförderten Projekte.

Am 18. September 2019 fand im Rahmen dieser

Aufgabe ein Abrechnungsworkshop für die

AMIF-Projektträger mit Projektende 2019 im

Integrationszentrum Wien statt.

Page 84: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8383

Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Einzelförderungen

in der Verantwortung des Teams Einzelför-

derung. Das Anerkennungsportal, erreichbar

unter dem Link www.berufsanerkennung.at,

ist eine Informations- und Orientierungsplatt-

form zur Berufsanerkennung in Österreich.

Im Jahr 2019 konnten 423.123 Seitenaufrufe

verzeichnet werden.

Liese-Prokop-Stipendium: 16 asylberechtigte

Stipendiat/innen gefördert

Mit dem Liese-Prokop-Stipendium unterstützt

der ÖIF Studierende, die als Flüchtlinge nach

Österreich gekommen sind, einen sehr guten

Studienerfolg vorweisen können und keinen

Anspruch auf Studienbeihilfe haben. Ziel ist

es, die Stipendiat/innen beim Absolvieren des

Vorstudienlehrgangs oder bei der Nostrifi-

zierung und dem Einstieg in den österreichi-

schen Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Bis 21. Juni 2019 konnten sich Interessierte für

das Stipendium bewerben. Nach eingehender

Prüfung der schriftlichen Unterlagen wurden

die besten Kandidat/innen zu persönlichen

Interviews eingeladen.

Im September 2019 folgte die Auswahl der

Stipendiat/innen: Auf Basis der Bewerbungs-

unterlagen und der Interviewergebnisse durch

eine Vergabekommission wurden 15 Asyl-

berechtigte sowie zwei Stipendiat/innen aus

dem vorigen Durchgang für das Programm

ausgewählt. Das Stipendium besteht aus einer

monatlichen Stipendienrate von 300 Euro für

das gesamte Studienjahr, der Refundierung

allfälliger Studiengebühren bzw. der Kosten

des Vorstudienlehrganges pro Semester

sowie einem Veranstaltungspaket.

1.342 Kursplätze im Rahmen des

Förderprogramms „Individualförderung

Deutschkurse“

Das Projektförderprogramm „Startpaket

Deutsch & Integration“ unterstützend, fördert

der ÖIF im Rahmen des Programms „Individual-

förderung Deutschkurse“ Asylberechtigte,

subsidiär Schutzberechtigte und Asylwerber/

innen mit hoher Anerkennungswahrscheinlich-

keit bei der Alphabetisierung und dem Erwerb

von Deutschkenntnissen auf dem Niveau A1.

Personen, die in diese Zielgruppe fallen,

können auch auf den Sprachniveaus A2 und

B1 gefördert werden, wenn sie der Arbeits-

marktvermittlung nicht zur Verfügung stehen

oder keine weiteren, der Arbeitsvermittlung

unmittelbar dienenden, Kursmaßnahmen in

Anspruch nehmen. 2019 wurden im Rahmen

des Förderprogramms „Individualförderung

Deutschkurse“ insgesamt 1.342 Kursplätze zur

Verfügung gestellt.

1.157 bewilligte Anträge zur Förderung der

Anerkennung mitgebrachter Qualifikationen

Seit 2016 fördert der ÖIF unter bestimmten

Bedingungen Personen, die im Ausland

erworbene Qualifikationen und Bildungs-

abschlüsse kostenpflichtig bewerten und an-

erkennen lassen, mit einer Refundierung von

bis zu 500 €. Die seit 1.9.2018 gültige Version

der Förderrichtlinie zu diesem Programm

blieb 2019 unverändert gültig. Refundiert

werden Kosten für die bescheidmäßige oder

gutachterliche Feststellung sowie Kosten

beeideter oder beglaubigter Übersetzungen

für die im jeweiligen Verfahren erforderlichen

Unterlagen. 2019 wurden 1.157 Anträge zur

Förderung der Anerkennung mitgebrachter

Qualifikationen bewilligt und 1.011 Förderzu-

sagen ausbezahlt.

Auch die Betreuung des im Anerkennungs-

und Bewertungsgesetz (kurz: AuBG) gesetz-

lich verankerten Anerkennungsportals liegt

Team Einzelförderung

Leitung: Norbert Antel

Page 85: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8484

Abseits“-Workshops mit ehrenamtlichen

Integrationsbotschafter/innen über eine eigene

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung,

die Zahlen, Daten und Fakten zum Themen-

bereich Migration und Integration interaktiv

vermittelt, bis hin zur Planung und Begleitung

des Semesterprogrammes für die Liese-Prokop-

Stipendiat/innen.

Das Team Öffentlichkeitsarbeit betreut neben den Websites www.integrationsfonds.at und www.zusammen-oesterreich.at auch die App „Meine Integration“.

Der Bereich Kommunikation ist in zwei Teams

gegliedert. Das Team Öffentlichkeitsarbeit ist

für die österreichweite Medienarbeit, den

Online-Auftritt des ÖIF und das Veranstaltungs-

management der regelmäßig stattfindenden

Podiumsgespräche zuständig. Darüber hinaus

liegen Planung, Konzeption und Umsetzung

zahlreicher Publikationen im Aufgabenbereich

des Teams.

Diese Publikationen richten sich einerseits an

Flüchtlinge und Zuwander/innen, um sie über

die Angebote des ÖIF zu informieren. Ande-

rerseits werden integrationsrelevante Themen

zielgruppengerecht und serviceorientiert

für Multiplikator/innen und Interessierte in

der Aufnahmegesellschaft aufbereitet. Das

Team Öffentlichkeitsarbeit betreut neben

den Websites www.integrationsfonds.at und

www.zusammen-oesterreich.at auch die App

„Meine Integration“.

Seit 2018 ist auch die Initiative

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH Teil des Bereichs

Kommunikation. Die Tätigkeiten des ÖIF im

Rahmen der Initiative reichen von österreich-

weiten Schulbesuchen und „Teamplay ohne

Förderung und Kommunikation > Kommunikation

Der Bereich Kommunikation

ist für alle externen und

internen Kommunikations-

maßnahmen des ÖIF

zuständig. Dazu gehört

auch die Erstellung von

Publikationen zur

Information der

Aufnahmegesellschaft.

Bereich Kommunikation

Leitung: Aleksandra Klepic

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Page 86: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8585

Multiplikator/innen-Seminare zu Antisemitismus-

und Radikalisierungsprävention. Auch Förde-

rungen des ÖIF wie der „Förderaufruf für

Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen“, der

Forschungspreis Integration, der Journalisten-

preis Integration oder der Integrationspreis

Sport waren zentrale und öffentlichkeitswirk-

same Maßnahmen in der Medienarbeit 2019.

Medienbeobachtung:

1.147 Medienbeiträge über den ÖIF

Zahlreiche Journalist/innen nationaler wie

internationaler Medien berichten regelmäßig

über die Integrationsangebote, Veranstaltungen

und die gesetzlichen Aufträge des Österrei-

chischen Integrationsfonds. Im Rahmen der

professionellen externen Medienbeobachtung

des ÖIF werden täglich rund 3.000 regionale

und überregionale österreichische Printmedien,

relevante Informationssendungen in Radio

und Fernsehen sowie Online- und Social-Media-

Kanäle inklusive Blogs und Leserkommentaren

beobachtet. Dies gewährleistet einen umfas-

senden Überblick über die öffentliche Wahr-

nehmung des ÖIF.

Österreichweite Medienarbeit:

57 Presseaussendungen im Jahr 2019

Das Team Öffentlichkeitsarbeit verschickte im

Jahr 2019 57 Presseaussendungen, um über

Integrationsmaßnahmen, Veranstaltungen

und Ausschreibungen des ÖIF zu informieren.

Schwerpunkte der Medienarbeit waren auch

2019 die Podiumsgespräche mit verschiedenen

Expert/innen, aktuelle Publikationen des ÖIF

sowie gezielte Maßnahmen und Angebote in

der Förderung von Frauen mit Migrations-

hintergrund. In der regionalen Medienarbeit

standen besonders die Formate der Initiative

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH im Fokus: 25 Presse-

aussendungen des Teams Öffentlichkeitsarbeit

informierten Journalist/innen in allen Bundes-

ländern über die Schulbesuche, „Teamplay

ohne Abseits“-Workshops oder die Ausstellung

„Zusammenleben & Miteinander“.

Weitere Schwerpunkte in der Kommunikation

mit Medien waren Details zu den Angeboten

und Maßnahmen des ÖIF. Aktiv nachgefragt

wurden zum Beispiel die Themen Unter-

stützung in der Arbeitsmarktintegration,

Sicherheitsstandards bei ÖIF-Prüfungen oder

Team Öffentlichkeitsarbeit

Leitung: Aleksandra Klepic

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit

Team

Öffentlichkeitsarbeit:

Bereichsleiterin Aleksandra

Klepic (ganz rechts) mit

ihrem Team

Page 87: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8686

Newsletter Empfänger/innen 93.400

= 50.000

Allgemeine Kennzahlen

1.147 Presseclippings im Rahmen der Medienbeobachtung

57 verschickte Presseaussendungen

51 verschickte Newsletter

Aufrufe der ÖIF-Website

Stück Gesamtauflage des Magazins ZUSAMMEN!

1.242.711

202.000

131 abgewickelte Druck-sorten in Form von Flyern, Foldern, Broschüren, Magazinen, Zeugnissen od. Deutschlernmaterialien

Im Webshop bestellte ÖIF-Publikationen

2018:

2019:

5.352

7.483

Mediathek

Facebook Fans

2018:

2019:

14.515

15.379

51 abrufbare Videos 93 verfügbare Publikationen 144 Beiträge gesamt

Veranstaltungen

12 veranstaltete Podiumsgespräche

15 geladene Expert/innen Über 3.000 angemeldete Gäste

Page 88: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

87

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit

87

Im Jahr 2019 verzeichnete das Team Öffent-

lichkeitsarbeit 1.147 Presseclippings aus den

unterschiedlichsten Medien und Kanälen:

Bei 387 davon handelte es sich um Print-

Artikel aus Tageszeitungen, Wochenzeitungen,

Magazinen oder Regionalmedien. Außerdem

erschienen 760 Onlinebeiträge zu gesetzlichen

Aufträgen, Veranstaltungen, Initiativen und

Angeboten des ÖIF.

ÖIF-Angebote für Frauen und zur Förderung

der Arbeitsmarktintegration im medialen Fokus

Der ÖIF-Schwerpunkt zur Unterstützung und

Förderung weiblicher Flüchtlinge und Zuwan-

derinnen stand bereits zu Beginn des Jahres

durch den „Sonderaufruf für Maßnahmen gegen

Gewalt an Frauen“ im Fokus der medialen

Berichterstattung. Medienvertreter/innen waren

zudem an Persönlichkeiten interessiert, die

sich mit dem ÖIF für Gleichberechtigung und

Selbstbestimmung von Frauen einsetzen: Die

„Kronen Zeitung“ berichtete über den Schul-

besuch mit Psychologin Leyla Hussein (OBE),

die „Wienerin“ begleitete Journalistin Düzen

Tekkal in eine ÖIF-Schwerpunktberatung für

Frauen, der „Kurier“ schrieb über die ÖIF-Video-

reihe zur Selbstbestimmung von Frauen mit

Rasha Corti.

Arbeitsmarktintegration war ein weiterer

Schwerpunkt in der Arbeit des ÖIF, aber auch

in der Berichterstattung über ihn. Besonders

reges Medieninteresse bestand an der ersten

Jobbörse für Asylberechtigte, die gemeinsam

mit Bundeskanzler Sebastian Kurz präsentiert

wurde. Bei einer Pressekonferenz präsentierte

der ÖIF gemeinsam mit dem damaligen

Integrations-Landesrat Rudi Anschober, dem

Bürgermeister von Braunau, Johannes Waid-

bacher, und der Flüchtlingsbetreuerin der

Volkshilfe, Carmen Stoichitescu, ein Pilotpro-

jekt zurArbeitsmarktintegration rumänischer

Zuwander/innen – auch darüber wurde viel

berichtet. „Mentoring für MigrantInnen“ und

die vertiefenden ÖIF-Angebote zum Thema

wurden ebenso thematisiert: Eine deutsche

Journalistin des „rbb24“ besuchte beispiels-

weise einen Vertiefungskurs „Arbeit und Beruf“.

Beiträge zu den zahlreichen Podiumsgesprä-

chen finden sich laufend in Medien wie der

„Österreichischen Presseagentur – APA“,

„orf.at“ oder „Die Presse“.

Häufig wurden im Zuge dessen auch Interviews

mit internationalen Experten wie Hamed Abdel-

Samad, Bassam Tibi, oder Ahmad Mansour zu

Herausforderungen im Integrationsprozess

geführt. ÖIF-Publikationen zu Zahlen, Daten

und Fakten im Bereich Migration und Integration

stoßen in allen Redaktionen auf genauso reges

Interesse: der Österreichische Rundfunk (ORF)

sowie Tageszeitungen wie „Der Standard“, die

„Salzburger Nachrichten“, die „Kleine Zeitung“

oder „Heute“ haben immer wieder ÖIF-

Publikationen wie die Informationsbroschüre

„Bundesländer – Zahlen, Daten und Fakten zu

Migration & Integration 2019“ aufgegriffen.

Der Forschungsbericht „Junge Menschen mit

muslimischer Prägung in Wien“ wurde Medien-

vertreter/innen im Rahmen eines Hintergrund-

gesprächs präsentiert; „Ö1“, „Die Presse“, „Der

Standard“ und orf.at berichteten.

Besonders Bezirksblätter und regionale Tages-

zeitungen berichteten über die zahlreichen

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Termine in ganz

Österreich. Auch Radio- und TV-Journalist/innen

sind immer wieder bei den verschiedenen

Formaten dabei: So begleitete „Ländle TV“

beispielsweise einen Schulbesuch mit Integra-

tionsbotschafter Mike Galeli in Vorarlberg.

Bei einer Führung durch den Stephans-

dom mit asylberechtigten Studierenden im

Rahmen des Liese-Prokop-Stipendiums mit

Dompfarrer Toni Faber berichteten Journalisten

von „radio klassik stephansdom“ und der

„Kronen Zeitung“.

Page 89: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

8888

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit

Veranstaltungsmanagement: Podiums-

veranstaltungen und Preisverleihungen

Der ÖIF widmet sich regelmäßig und mit

verschiedenen Veranstaltungsformaten der

Integrationsdebatte und diskutiert gemeinsam

mit nationalen und internationalen Expert/

innen aktuelle Entwicklungen und Heraus-

forderungen. Themen waren im Jahr 2019

unter anderem die Herausforderungen der

Integration von Migrant/innen an Österreichs

Schulen, die Integration von Frauen mit

Migrations- und Fluchthintergrund sowie das

Zusammenleben in Österreichs diverser

Gesellschaft.

Im Rahmen von 12 Podiumsgesprächen

waren 15 Expert/innen geladen, über 3.000

Personen besuchten diese Veranstaltungen.

Darüber hinaus wurden der Integrationspreis

Sport, der Forschungspreis Integration sowie

das Liese-Prokop-Stipendium verliehen.

Themen waren im Jahr 2019 unter anderem die Herausforderungen der Integration von Migrant/innen an Öster-reichs Schulen, die Integration von Frauen mit Migrations- und Flucht- hintergrund sowie das Zusammenleben in Österreichs diverser Gesellschaft.

Leyla Hussein im Podiumsgespräch

Podiumsgespräch mit Bassam Tibi

Peter Sloterdijk im ÖIF-Gespräch

Veranstaltungen des ÖIF — Überblick 2019

Podiumsgespräche

31. JännerAhmad Mansour im Gespräch zu seinem Buch „Klartext zur Integration“

– Ahmad Mansour, Islamismus-Experte und Autor– Köksal Baltaci (Moderation), Journalist

Bezirksamt Simmering | Festsaal

12. Februar

Bassam Tibi im Gesprächüber sein aktuelles Buch „Islamische Zuwanderung und ihre Folgen“

– Bassam Tibi, Autor und Professor – Gudula Walterskirchen (Moderation), Historikerin und Journalistin

Leopold Museum | Auditorium

22. FebruarHamed Abdel-Samad im Gespräch über den säkularen Staat und den Islam

– Hamed Abdel-Samad, Publizist und Politikwissenschaftler– Michael Fleischhacker (Moderation), Journalist

Salzburg Congress | Mozart Saal

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Page 90: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

89

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit

20. März

Rüdiger Safranski im Gesprächüber Identität, Heimat und die Auswirkungen von Migration und Integration auf den gesell-schaftlichen Zusammenhalt

– Rüdiger Safranski, Literatur- wissenschaftler und Philosoph– Michael Fleischhacker (Moderation), Journalist

Weltmuseum | WMW-Forum

10. April

Rudolf Burger im Gesprächüber sein Buch „Multikulturalis-mus, Migration und Flüchtlings-krise“

– Rudolf Burger, Philosoph und Physiker– Michael Fleischhacker (Moderation), Journalist

Leopold Museum | Auditorium

6. Mai

Walter Scheidel im Gesprächüber Migration und Krisen des gesellschaftlichen Zusammen-halts

- Walter Scheidel, Geschichtsprofessor, Stanford University- Gudula Walterskirchen (Moderation), Historikerin und Journalistin

Architekturzentrum | Podium

21. Mai

PodiumsgesprächGewalt gegen Frauenim Kontext von Integration und Migration

– Leyla Hussein, Frauenrechtlerin und Psychotherapeutin– Emina Saric, Projektleiterin „HEROES. Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“– Naïla Chikhi, Kulturwissenschaftlerin und Autorin– Nalan Gündüz (Moderation)

BMEIA | Alois-Mock-Saal

5. JuniJan Assmann im Gespräch über Zusammenhalt, Integration und das kulturelle Gedächtnis

– Jan Assmann, Religions- und Kulturwissenschaftler– Köksal Baltaci (Moderation), Journalist

TU Wien | Festsaal

15. Oktober

Bazon Brock im Gespräch über gesellschaftlichen Zusammen-halt, Einheit und europäische Werte

– Bazon Brock, em. Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung– Renata Schmidtkunz (Moderation), Journalistin und Theologin

Leopold Museum | Auditorium

21. OktoberPodiumsgesprächIslam und Integration an Schulen

– Constantin Schreiber, Journalist und Bestseller-Autor– Susanne Wiesinger, Autorin und ehem. NMS-Lehrerin– Carla Amina Baghajati, Schulamtleiterin der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ)– Elif Medeni, Leiterin Institut Islamische Religion der KPH Wien/Krems– Jan Thies (Moderation), Journalist und Autor

Architekturzentrum | Podium

25. NovemberAhmad Mansour im Gesprächüber sein Buch „Klartext zur Integration“

– Ahmad Mansour, Islamismus-Experte und Autor– Gudula Walterskirchen (Moderation), Historikerin und Journalistin

NÖ Landhaus | Ostarrichi Saal

Weitere Veranstaltungen

19. MärzVerleihung des Forschungspreis Integration 2018

– Gerhard Schlüsselberger, Dissertation– Kati Schneeberger, Bachelorarbeit– Vera Rappl, Diplomarbeit

Hotel Grand Ferdinand, Wien

26. MärzVerleihung des Integrationspreis Sport 2019

Miteinander am Berg: 1. HauptpreisSportvereint in Raaba-Grambach, 2. Hauptpreis

Café Diglas im Schottenstift, Wien

23. OktoberVerleihung Liese-Prokop- Stipendium 2019/20

Ehrengäste– Alexander Schallenberg, Außenminister– Gunnar Prokop

Alois-Mock-Saal (BMEIA), Wien

Page 91: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

9090

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit

ÖIF-Publikationen: Deutsch lernen,

Österreich Spiegel, Zusammen Magazin

Neben der laufenden Medienarbeit und dem

Veranstaltungsmanagement ist das Team

Öffentlichkeitsarbeit auch für die Erstellung

diverser Publikationen des ÖIF zuständig.

In Kooperation mit anderen Bereichen und

Teams konzipiert das Team Informations-

unterlagen sowie umfassende Broschüren zu

aktuellen Themen im Bereich Migration und

Integration.

Drei Publikationen produziert und veröf-

fentlicht der ÖIF regelmäßig: das Magazin

ZUSAMMEN, das Unterrichtsmagazin zur

Sprachvermittlung, „Deutsch Lernen“, und die

Deutschlernunterlage „Österreich Spiegel“.

Magazin ZUSAMMEN

Seit 2007 bereitet der Österreichische Inte-

grationsfonds Informationen zu aktuellen Ent-

wicklungen, Herausforderungen und Chancen

der Integration in Form eines Magazins auf.

Nach „Integration im Fokus“ 2007–2012 und

„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“ 2012–2017 wurde

2018 das Magazin „ZUSAMMEN“ entwickelt.

2019 wurde „ZUSAMMEN“ in Kooperation

mit der Verlagsgruppe News (VGN) weiter-

geführt. 2019 sind vier Ausgaben mit einer

Gesamtauflage von 201.000 Exemplaren des

Magazins „ZUSAMMEN“ erschienen.

Die Schwerpunktthemen des Jahres waren

Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen, Heraus-

forderungen der Arbeitsmarktintegration

und EU-Zuwanderung. Abonnentinnen des

Magazins sind Multiplikator/innen wie Lehrer/

innen, Bürgermeister/innen oder Integrations-

beauftragte sowie Vereine und Freiwillige.

Die Schwerpunktthemen des Jahres waren Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen, Herausforderungen der Arbeits-marktintegration und EU-Zuwanderung.

Page 92: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

91

Das Deutschlernmagazin

„Österreich Spiegel“

Der „Österreich Spiegel“, eine Zeitschrift für

den DaF-/DaZ-Unterricht für verschiedene

Sprachniveaus ab A2, enthält authentische

Artikel aus heimischen Medien, die zu einer

vielseitigen Beschäftigung mit Österreich

anregen sollen. Eine didaktische Beilage

und eine CD mit Hörbeiträgen ergänzen

die Publikation. Schwerpunktthemen waren

2019 kulinarische Tradition, Sommerfrische,

kleine historische Städte sowie Handwerk in

Österreich. Seit 2019 können die Hörbeiträge

über www.sprachportal.at heruntergeladen

werden. Der „Österreich Spiegel“ erscheint in

Zusammenarbeit mit dem Österreich Institut

vierteljährlich und hatte 2019 eine Gesamtauf-

lage von 28.000 Exemplaren.

Der Österreich Spiegel erscheint in Zusammenarbeit mit dem Österreich In-stitut vierteljährlich und hatte 2019 eine Gesamtauflage von 28.000 Exemplaren.

Unterrichtsmagazin „Deutsch lernen“

Das Unterrichtsmagazin „Deutsch lernen“

ist für den Unterricht mit Migrant/innen und

Flüchtlingen ab dem Sprachniveau A1 gedacht.

2019 ist es mit vier Ausgaben in einer Gesamt-

auflage von 40.000 Stück erschienen.

Die Themen waren dabei:

— „Essen und Trinken in Österreich“,

— „Bewegung und Sport in Österreich“,

— „Unterwegs in Österreich“ sowie

— „Handwerk in Österreich“.

Das Magazin kann kostenlos abonniert werden

– zudem wird es allen Teilnehmer/innen der

Deutsch-, Werte- und Orientierungskurse

sowie den „Treffpunkt Deutsch“-Lerngruppen

zur Verfügung gestellt und liegt dem „Öster-

reich Spiegel“ bei.

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit

Page 93: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

9292

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit

Betreuung des Online-Auftritts: Website mit

Onlineshop und Social Media Management

Ein weiterer Aufgabenbereich des Teams

Öffentlichkeitsarbeit ist die laufende Betreu-

ung und Weiterentwicklung der ÖIF-Website.

Dazu gehört auch die Wartung und Pflege

der Mediathek, in der sämtliche ÖIF-Publika-

tionen heruntergeladen oder bestellt werden

können und Mitschnitte aller Podiumsge-

spräche zum Abruf bereitstehen. Auch der

Facebook-Auftritt des ÖIF wird vom Team

Öffentlichkeitsarbeit betreut. Im Vergleich

zum Vorjahr konnte der ÖIF so fast 1.000

Facebook-Fans dazugewinnen.

Mitarbeiter/innen des Teams Öffentlichkeits-

arbeit begleiten das Team ZUSAMMEN:

ÖSTERREICH regelmäßig bei den Besuchen

in Schulen und Vereinen, um die Aktionen der

Initiative festzuhalten und bekannter zu ma-

chen. Dafür bespielt das Team Öffentlichkeits-

arbeit eine eigene ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-

Facebook-Seite sowie ein zielgruppenrelevan-

tes Instagram-Profil. Auch die Betreuung der

Website www.zusammen-oesterreich.at liegt

im Aufgabenbereich des Teams.

Das Dokumentieren von ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesu-chen und eine entsprechende mediale Aufbereitung gehört zu den Aufgaben des Teams Öffentlichkeitsarbeit.

Page 94: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

93

grationsgeschichten und sprechen mit den

Schüler/innen über Vorurteile, Verantwortung

und Werte für ein gelungenes Zusammen-

leben in Österreich.

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH besucht unter-

schiedlichste Schultypen, darunter Neue

Mittelschulen, Gymnasien, Handelsakademien

oder auch Berufsschulen. 2019 konnten rund

4.000 Jugendliche erreicht werden.

80 Schulbesuche und Frauenschwerpunkt

im Jahr 2019

Unter dem Motto „Vorurteile abbauen. Moti-

vation schaffen“ besuchte das Team ZUSAM-

MEN:ÖSTERREICH gemeinsam mit ehrenamt-

lichen Integrationsbotschafter/innen im Jahr

2019 insgesamt 80 Schulen und Ausbildungs-

stätten in ganz Österreich. Die Integrations-

botschafter/innen berichten im Zuge der

Schulbesuche von ihren persönlichen Inte-

Team ZUSAMMEN:ÖSTERREICH

Teamleitung: Fitore Morina

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Z:Ö

Team

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH:

Leiterin Fitore Morina

(rechts außen) mit ihrem

Team

400 Integrationsbotschafter/innen

85 Herkunftsländer

Liese-Prokop-Stipendium

73Schulbesuche

Teamplay ohne Abseits

Pädagog/innen Seminare

Ausstellung "Zusammenleben und Miteinander"

Gesamt

davon Frauen: 50 %davon Männer: 50 %

4 ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Formate

Bu

ch

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n

22

28

3

126

err

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n

3.681

659

539

1.508

6.387

= 1

Stipendiat/innen

16

Männer

13

Frauen

3

Aus Syrien

15

Aus dem Irak

1

Page 95: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

94

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Z:Ö

Der Arbeitsschwerpunkt zur Integration von

Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund

fand auch bei den diesjährigen ZUSAMMEN:

ÖSTERREICH-Schulbesuchen Raum. Neben

den Integrationsbotschafter/innen begleiteten

auch nationale und internationale Expertinnen

aus dem Integrationsbereich die Schulbesuche,

darunter Expertenratsmitglied Emina Saric,

die jesidisch-deutsche Journalistin und Auto-

rin Düzen Tekkal sowie die britische Frauen-

rechtlerin Leyla Hussein (O.B.E).

Sie sprachen mit den Jugendlichen über den

Wert der Selbstbestimmung und Gleich-

berechtigung zwischen Frau und Mann.

Dabei appellierten sie insbesondere an junge

Mädchen, selbstbewusst zu sein und ihre

Ausbildungschancen in Österreich wahrzu-

nehmen.

Über 650 Teilnehmer/innen in den

„Teamplay ohne Abseits“-Workshops

Die Teamplay ohne Abseits-Workshops bringen

das Thema Integration mit einer Kombination

aus spielerischen Elementen, Vortrag und

Diskussionsrunde an Schulen und in Vereine.

Zu den Höhepunkten 2019 zählten der Besuch

im nationalen Zentrum für Frauenfußball des

ÖFB oder auch die Besuche im Ernst-Happel-

Stadion im Rahmen des ÖFB-Projekts

„Lernkurve Stadion“ und am Tag des Sportes.

Zwei weitere besondere Workshops fanden

im Herbst an der Produktionsschule „bildung.

bewegt Mädchen“ und beim Projekt #qualify-

forhope der ProVita Bildungs GmbH in

St. Pölten statt. Beide Bildungsprojekte sollen

junge Frauen mit zum Teil schlechten Deutsch-

kenntnissen auf eine Ausbildung bzw. den

Arbeitsmarkt in Österreich vorbereiten.

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung:

1.500 Schüler/innen erreicht

Die ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung

„Zusammenleben und Miteinander“ besucht

mit sorgfältig ausgewählten Exponaten, Auf-

stellern und multimedialen Elementen Schulen

in ganz Österreich. Dabei werden Daten und

Fakten zu Migration und Integration interaktiv

vermittelt und Themen wie Identität oder

Gleichberechtigung diskutiert. 2019 erreichte

die ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung

rund 1.500 Schüler/innen, zum Beispiel in der

Handelsschule (HASCH) Stockerau oder der

Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik

(BAfEP) Oberwart. Bei der Abschlussver-

anstaltung in Oberwart, bei der die Schüler/

innen ihre Projektaufgaben zur Ausstellung

präsentierten, war auch Landtagsabgeord-

nete und Bezirksfrauenvorsitzende Doris

Prohaska anwesend.

Verleihung des Integrationspreis Sport 2018

und Ausschreibung für 2019

Seit 2008 werden mit dem Integrationspreis

Sport Projekte ausgezeichnet, die den Ein-

stieg von Migrant/innen in österreichische

Sportvereine und -organisationen fördern.

Im März 2019 wurde das Wiener Kletterprojekt

„Miteinander am Berg“ mit einem der beiden

Hauptpreise 2018 ausgezeichnet. „Miteinander

am Berg“ bringt Personen mit und ohne

Migrationshintergrund in den Klettersport und

macht sie mit der österreichischen Bergwelt

vertraut. Der zweite Hauptpreis ging an die

Initiative „Sportvereint in Raaba-Grambach“,

die durch Sport das Miteinander in der

Gemeinde fördert. In regionalen Preisverlei-

hungen wurden zehn weitere Initiativen aus

unterschiedlichen Sportarten – wie Fußball,

Rugby, Karate oder auch Schach – aus Wien,

der Steiermark, Oberösterreich, Tirol und

Vorarlberg geehrt.

„Teamplay ohne Abseits“ im nationalen Zentrum für Frauenfuß-ball des ÖFB

Page 96: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

95

2019 vergab der ÖIF in Kooperation mit dem

Bundesministerium für Europa, Integration

und Äußeres (BMEIA), dem Bundesminis-

terium für öffentlichen Dienst und Sport

(BMöDS), der Bundes-Sportorganisation

(BSO) und dem Hauptsponsor Coca Cola

den Integrationspreis Sport zum 12. Mal.

Das Team ZUSAMMEN:ÖSTERREICH war

2019 für die Koordination der Ausschreibung

verantwortlich. Beim Aufruf zur Einreichung

von Sportprojekten wurde der Preis dieses

Jahr von österreichischen Profisportler/innen,

darunter David Alaba (Fußball), Clemens

Doppler (Volleyball) und Ivona Dadic (Leicht-

athletik) unterstützt. In Kurzvideos betonten

sie die Wichtigkeit des Zusammenhalts im

Sport, unabhängig von Herkunft oder Religion.

Über 50 Einreichungen von Initiativen und

Projekten aus Sportarten wie Ski, Volleyball,

Basketball und Fußball erreichten den ÖIF.

Darunter finden sich auch Projekte, die gezielt

Frauen mit Migrationshintergrund im Sport

fördern. Die Siegerprojekte 2019 wurden im

Januar von der Jury ausgewählt; die feierliche

Preisübergabe findet im Frühjahr 2020 statt.

Liese-Prokop-Stipendium: 16 Stipendiat/innen

und vielfältiges Veranstaltungsprogramm

Im Jahr 2019 unterstützte der österreichische

Integrationsfonds insgesamt 16 engagierte

asylberechtigte Studierende mit sehr gutem

Studienerfolg durch das Liese-Prokop-Stipen-

dium. Unter den Stipendiat/innen aus Syrien

und dem Irak sind 3 Frauen und 13 Männer;

die Studienrichtungen reichen von Zahn-

medizin, Humanmedizin und Pharmazie über

Informatik und Architektur bis hin zu Rechts-

wissenschaften.

Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung

werden die Studierenden über zwei Semester

hinweg mit Veranstaltungen zu den Themen-

schwerpunkten „Einführung in die österreichi-

sche Kultur“, „Einführung in die Geschichte

Österreichs mit Schwerpunkt auf Maßnahmen

gegen Antisemitismus“ und „Vorbereitung auf

den Einstieg in Arbeitsmarkt und Beruf“

Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Z:Ö

begleitet. Im Rahmen des Programms be-

suchten die Stipendiat/innen unter anderem

das Österreichische Parlament und das Jüdi-

sche Museum, erhielten von Dompfarrer Toni

Faber eine Führung durch den Stephansdom

und nahmen an einem Klettertraining des

Vereins „Miteinander am Berg“ teil.

Die Ausstellung „Zusammenleben und Miteinander“ informiert mit interaktiven Elementen über Migration und Integration

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Teamleiterin Fitore Morina (links) mit Integrationsbotschafterin Ebru Kilicdagi

Der Workshop „Teamplay ohne Abseits“ lädt spielerisch zum Reflektieren ein.

Page 97: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

96

Bereich Standortbetrieb

und IT:

Bereichsleiter Christian

Winkler (1. Reihe rechts)

mit seinem Team

Der Bereich Standortbetrieb und IT

(Informationstechnologie) betreut die

technische Infrastruktur aller ÖIF-Standorte

und kümmert sich um den reibungslosen

Betrieb der IT-Systeme des ÖIF.

Darüber hinaus unterstützt der Bereich ÖIF-

Mitarbeiter/innen, aber auch Partner/innen

Bereich Standortbetrieb und IT

Gesamtleitung: Christ ian Winkler

Standortbetrieb und IT

und Kund/innen bei der Verwendung interner

sowie externer Applikationen. In enger Zu-

sammenarbeit mit der Bundesbeschaffung

GmbH (BBG) garantiert der Bereich Standort-

betrieb & IT einen wirtschaftlichen Betrieb

der österreichweiten ÖIF-Standorte.

Weiterentwicklung des erforderlichen

Datenaustauschs mit Behörden

Um festzustellen, ob Asyl- und subsidiär-

Schutzberechtigte die gesetzlich verpflichtenden

Integrationsmaßnahmen absolviert haben,

benötigen das AMS und die für die Sozialhilfe

oder bedarfsorientierte Mindestsicherung zu-

ständigen Stellen der Länder Auskunft des

Österreichischen Integrationsfonds. Der ÖIF ist

deshalb gemäß Art. 24 (2) IntG dazu verpflichtet,

für die Vollziehung des IntG notwendige Daten

an die genannten Stellen zu übermitteln.

Seit März 2018 sind hierfür zwei vom Team IT

entwickelte technische Mechanismen in Betrieb,

die im Jahr 2019 aufgrund gesetzlicher

Änderungen weiter ausgebaut wurden.Über

die Integrationsschnittstelle/-datenbank

GVS-BIS (Datendrehscheibe der Grundversor-

gungsstellen) können beim ÖIF in Anspruch

genommene Integrationsleistungen von den

zuständigen Stellen (Arbeitsmarktservice

Österreich, GVS-Stellen der Länder, Bundes-

ministerium für Inneres) direkt über einen

Webservice bzw. eine Webanwendung ab-

gerufen werden.

Über die Datendrehscheibe des Hauptver-

bandes der Sozialversicherungsträger können

die auszahlenden Stellen der Länder mittels

Team IT

Teamleitung: Thomas Wolny

Page 98: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

97

Standortbetrieb und IT > Team IT

eines sicheren und etablierten Verfahrens An-

frage- und Antwortdateien mit dem ÖIF aus-

tauschen. Die Bundes- und Landesbehörden

entscheiden selbst, welcher der Mechanismen

genutzt werden soll.

Unter Berücksichtigung der (datenschutz-)

rechtlichen Grundlagen besteht darüber

hinaus die Möglichkeit, die Daten in eigenen

Softwarelösungen zu speichern und weiter zu

verarbeiten.

Automatisierter Datenaustausch mit

zertifizierten Prüfungseinrichtungen

Um den nach § 9 IV-V 2017 zertifizierten

Prüfungseinrichtungen die Meldepflicht zu

Prüfungen und Prüfungsergebnissen laut

§ 7 IV-V 2017 zu erleichtern, stellt der ÖIF eine

standardisierte Schnittstelle zur automatischen

Meldung zur Verfügung.

Team IT:

Bereichsleiter Thomas Wolny

(2. Reihe rechts außen)

mit Stellvertreter Bernhard

Chlormann (links) und

seinem Team

9 in einer zentralisierten Hosting-Lösung betreute Webangebote und Onlineportale

401 betreute Computerarbeitsplätze österreichweit

x10

Neu eingeführte Softwarelösung für

elektronische Genehmigungs- und

Zahlungsprozesse

Um Genehmigungs- und Zahlungsprozesse

von Beschaffungen des ÖIF effizienter zu

gestalten, entwickelte das Team IT zusammen

mit dem Team Finanzen eine entsprechende

Softwarelösung, die im September 2019

ausgerollt wurde.

Digitalisierung und elektronische

(Amts-)Signatur

Eine zentrale Aufgabe des Teams IT ist die

Digitalisierung zentraler Prozesse im ÖIF mit

dem Ziel der nachhaltigen Kostensenkung.

Im Herbst 2019 wurde deshalb die Digitali-

sierung im Bereich der Dokumenterstellung,

-signatur und -speicherung vorangetrieben.

Bereits in der Vergangenheit wurden für die

Abwicklung von Geschäftsabläufen erforderliche

Dokumente elektronisch generiert.

Page 99: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

98

Neue Entwicklungen gibt es auch im Bereich

der elektronischen Signatur: Seit 2019 kommen

sowohl die Amtssignatur, als auch eine fort-

geschrittene Signatur zur Bestätigung der

Herkunft eines Dokuments zum Einsatz.

Sollte eine eigenhändige Unterschrift durch

Mitarbeiter/innen des ÖIF notwendig sein,

gibt es die technische Möglichkeit, Office

Dokumente mit einer qualifizierten Signatur

zu unterzeichnen (Handysignatur).

Die Bildmarke und weiterführende Informatio-

nen zur elektronischen Signatur im ÖIF werden

unter www.integrationsfonds.at/signatur zur

Verfügung gestellt.

Mehrstufige Authentifizierung zur Erhöhung

der Informationssicherheit

Das Team IT arbeitet laufend an einer Er-

höhung der Informationssicherheit im ÖIF.

Dabei werden Vorgaben der EU-DSGVO

sowie Ergebnisse interner Risikoanalysen

berücksichtigt. Auch im Jahr 2019 wurden

zahlreiche entsprechende Maßnahmen um-

gesetzt, darunter die mehrstufige Authentifi-

zierung für die Nutzung des Mailprogrammes,

des Intranets und anderer IT-Dienste außer-

halb des ÖIF-Netzwerks.

Standortbetrieb und IT > Team IT

Seit 2019 bietet der ÖIF die Lehre Applikationsentwicklung/Coding.

Eine zentrale Aufgabe des Teams IT ist die Digitalisierung zentraler Prozesse im ÖIF mit dem Ziel der nachhaltigen Kostensenkung. Im Herbst 2019 wurde deshalb die Digitalisierung im Bereich der Dokumenterstellung, -signatur und -speicherung vorangetrieben.

Page 100: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

99

Arbeitnehmer/innen-Schutzes. Unterstützt

wurde das Team dabei von der Expertise

externer Sicherheitstechniker/innen und

Arbeitsmediziner/innen. Darüber hinaus

erfolgte die Einführung eines organisations-

internen Sicherheitsleitfadens, die Über-

arbeitung der Brandschutzordnung sowie

die Durchführung von Beratungsgesprächen

hinsichtlich Brandschutz und Sicherheit an

den Standorten.

Kosteneffiziente Beschaffung durch

Zusammenarbeit mit der BBG

Durch eine intensivere Zusammenarbeit mit

der BBG, dem Einkaufsdienstleister der öf-

fentlichen Hand, konnte der ÖIF auch im Jahr

2019 Produkte wirtschaftlich bestellen und

einsetzen.

Ausbau und Optimierung der Arbeitsplätze

in den Standorten

Das Team Technik, Sicherheit und Beschaffung

ist unter anderem für die Bereitstellung und

Gestaltung von Arbeitsplätzen in den ÖIF-

Standorten zuständig. Das Team organisierte

auch 2019 notwendige Sanierungen und Um-

bauten, führte diese durch und unterstützte

betroffene Teams bei den Übersiedlungen.

In Zusammenarbeit mit Arbeitsmediziner/

innen und Sicherheitsfachkräften wurden

bestehende Arbeitsplätze optimiert.

Gebäudesicherheit an ÖIF-Standorten

Eine weitere Aufgabe des Teams Technik,

Sicherheit und Beschaffung ist die österreich-

weite Vereinheitlichung der Alarmanlagen-

systeme und der Ausbau der sicherheitstech-

nischen Maßnahmen zur Verbesserung des

Team Technik, Sicherheit und Beschaffung

Teamleitung: Iosif Pop

Standortbetrieb und IT > Team Technik, Sicherheit und Beschaffung / Interne Revision

2017 als unabhängige Stabstelle zur Prüfung

und Beratung bei Kontroll-, Lenk- und

Steuerungsaufgaben eingerichtet, ist die

interne Revision des ÖIF seit Oktober 2018

direkt beim Fondsvorstand angesiedelt.

Die Aufgaben, Rechte und Pflichten der internen

Revision gehen aus der Revisionsordnung

hervor, die von Vorstand und Aufsichtsrat des

ÖIF genehmigt wurde.

Interne Revison

Hartwig Klammerberger

Für 2019 wurde ein detaillierter Prüfplan

festgelegt. Der Plan basiert auf einer Prüfland-

karte aus aktuell 140 relevanten Prüffeldern,

bestehend aus organisatorischen Einheiten,

Prozessen und gesetzlichen Regelungen.

Auf Basis dieses Plans wurden alle betreffenden

Prüfungen durchgeführt und die Führungs-

kräfte und Mitarbeiter/innen des ÖIF dabei

mit der Vorgangsweise der internen Revision

vertraut gemacht.

Page 101: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

100

sowie die Abwicklung des Reisemanagements

fallen ebenso in die Verantwortung des Teams

Personal.

Bundesweites Recruiting: 5.857 Bewerbungen

und über 1.000 Bewerbungsgespräche

Die operative Ausführung der gesetzlichen

Maßnahmen im Integrationsbereich ist mit

umfangreichen Maßnahmen im Recruiting

neuer Mitarbeiter/innen verbunden.

Das Team Personal ist zentrale Schnittstelle

in personellen Fragen und für das gesamte

Personalmanagement des ÖIF zuständig.

Zu den Aufgabenbereichen des Teams gehört

die Personalplanung, das bundesweite

Recruiting, die Stärkung der Personal- und

Organisationsentwicklung und die Verwaltung

der gesamten Personaladministration, inklusive

Abrechnung aller Reisekosten. Das On- und

Offboarding, die Planung der Einschulungen

Team Personal

Team Personal

Teamleitung: Seray Morkoc

Team Personal:

Leiterin Seray Morkoc

(1. Reihe Mitte links) mit

Stellvertreterin Amela

Salihovic (1. Reihe Mitte

rechts) und ihrem Team.

Mitarbeiter/innen

3794 Lehrlinge

= 1.000

davon Frauen: 75 %

davon Mitarbeiter/ innen mit Migrations- hintergrund: 52 %

davon Akademiker/innen 54 %

Alter der Mitarbeiter/innen: 16–74 Jahre

Durchschnittsalter: 35,9 Jahre

168 gebuchte Weiterbildungen für 689 Teilnehmer/innen

Eingegangene Bewerbungen

5.857

Page 102: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

101

Die Bestimmungen – unter anderem aus dem

Asyl- und Integrationsgesetz – haben direkten

Einfluss auf Personalplanung und Personalein-

satz im ÖIF.

Der ÖIF zählte im Dezember 2019 insgesamt

379 Angestellte, die vom Team Personal in

allen personellen Belangen administriert

wurden. Das Team bearbeitete im Geschäfts-

jahr 2019 insgesamt 5.857 Bewerbungen und

führte weit über 1.000 Bewerbungsgespräche.

Besonders viele Bewerbungen wurden im

Bereich der Wertevermittlung und der öster-

reichweiten Beratungen abgewickelt.

Da Integrationsmaßnahmen wie Werte- und

Orientierungskurse und die Beratung in

Integrationszentren in ganz Österreich für Asyl-

berechtigte und subsidiär Schutzberechtigte

gesetzlich verpflichtend sind, ist die Sicher-

stellung ausreichender Personalressourcen

in diesen Organisationsbereichen des ÖIF

besonders wichtig.

76 % der Führungskräfte im ÖIF sind weiblich

Die Mitarbeiter/innen des ÖIF bringen wert-

volle Kompetenzen aus unterschiedlichsten

Disziplinen mit. Von Rechtswissenschaften

und Kommunikation bis hin zu Expertise im

sozialen, wirtschaftlichen und kulturwissen-

schaftlichen Bereich. Darüber hinaus bringen

sie wertvolle Sprachkenntnisse und Kultur-

kompetenzen aus mehr als 60 Herkunfts-

ländern in die tägliche Integrationsarbeit mit

Zuwander/innen ein.

Mehr als die Hälfte der ÖIF-Mitarbeiter/innen

hat Migrationshintergrund, bei den Führungs-

kräften sind es 45 Prozent. Die meisten davon

haben die Österreichische Staatsbürgerschaft.

Im Bereich der Beratung und Wertevermittlung

wird besonders stark von den unterschied-

lichen Hintergründen der Mitarbeiter/innen

profitiert. Von den knapp 400 Mitarbeiter/

innen des ÖIF sind drei Viertel weiblich, der

Anteil der Frauen unter den Führungskräften

liegt bei 76 %.

Team Personal

Der ÖIF als Lehrbetrieb

Auch im vergangenen Jahr haben Lehrlinge in

den Ausbildungsberufen Bürokauffrau/-mann,

Informationstechnologie-Informatik und

Applikationsentwicklung-Coding ihr Aus-

bildungsverhältnis beim ÖIF fortgesetzt.

Drei Lehrlinge konnten die Lehrabschluss-

prüfung positiv abschließen und wurden als

qualifizierte Mitarbeiter/innen in den jeweiligen

Bereichen übernommen. Über die Sommer-

monate hatten außerdem neun junge Schüler/

innen und Student/innen die Chance, im Zuge

von mehrwöchigen Praktika erste Einblicke in

die Berufswelt zu gewinnen.

Arbeitsschwerpunkt:

Mitarbeiter/innen-Gesundheit

ÖIF-Mitarbeiter/innen konnten sich 2019

innerhalb der Arbeitszeit einem allgemeinen

Gesundheitscheck unterziehen. Darüber hi-

naus werden alle österreichweiten Standorte

einmal wöchentlich mit frischen biologischen

und saisonalen Obst- und Gemüsekisten aus

der jeweiligen Region beliefert.

Mehr als die Hälfte der ÖIF-Mitarbeiter/innen hat Migrationshintergrund, bei den Führungskräften sind es 45 Prozent. Die meisten davon haben die Österreichische Staatsbürgerschaft.

Page 103: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

102

Neben der Budgetplanung ist auch die lau-

fende Budgetkontrolle und -steuerung eine

zentrale Aufgabe im Team Finanzen.

Das Team Finanzen arbeitet außerdem eng

mit verschiedenen Ministerien sowie ÖIF-

internen Fachabteilungen zusammen, wenn es

um die Erstellung von Vereinbarungen oder

Agenden mit finanziellen Auswirkungen geht.

Controlling zur Maßnahmensteuerung

und Ressourcenplanung

Die Hauptaufgabe des Controllings liegt in der

Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher

Bereiche des ÖIF. Dabei führt das Controlling

die Ziele aller Integrationszentren, Bereiche und

Teams zu einem ganzheitlichen und abge-

stimmten Zielsystem zusammen. Auf Basis

dessen werden Maßnahmen zur Zielerreichung

erstellt und dafür erforderliche Ressourcen im

Budget festgelegt. Für das laufende Berichts-

Das Team Finanzen ist für die finanzielle

Planung, Steuerung und Kontrolle des ÖIF

verantwortlich und sorgt für die ordnungs-

gemäße Budgetplanung sowie die Abwicklung

sämtlicher Zahlungen. Ein weiterer zentraler

Aufgabenbereich ist die Nachverfolgung und

Aufbereitung der Tätigkeiten des ÖIF. Dazu

zählt neben der transparenten Darstellung

und Nachvollziehbarkeit aller Geldflüsse auch

das laufende organisationsweite Berichtswesen

und Controlling.

Budgetplanung und

laufende Budgetkontrolle

Das Team Finanzen ist für die Planung und

Budgetierung von Finanzmitteln aller

Integrationszentren, Bereiche und Teams des

ÖIF verantwortlich. Regelmäßige Soll-Ist-Ver-

gleiche der Budgetwerte sowie Ausgaben-

darstellungen gewährleisten zu jeder Zeit

Transparenz.

Team Finanzen

Team Finanzen

Teamleitung: Sandra Ivkic

Team Finanzen:

Leiterin Sandra Ivkic

(2. von rechts) mit Stell-

vertreterin Isabel Ivany

(links) und ihrem Team

Vorgesehenes ÖIF-Budget zur Finanzierung von Integrationsmaßnahmen

40.109.000 € = 1 Mio.

Page 104: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

103

wesen sammelte das Controlling relevante

Informationen aus allen Bereichen und bereitete

diese bedarfsgerecht und zielgerichtet auf.

Damit stellte das Team Finanzen auch im Jahr

2019 die Informationsversorgung mit steue-

rungsrelevanten Daten sicher.

Transparenz in finanziellen Belangen

Die Transparenzdatenbank ist ein Portal des

Bundesministeriums für Finanzen zur Erfassung

von Leistungen, die durch die öffentliche Hand

finanziert werden. Das Team Finanzen ist für

die Befüllung der entsprechenden Daten und

Informationen in die Transparenzdatenbank

verantwortlich.

Der Transparenzdatenbank werden Förde-

rungen des ÖIF gemeldet, die Personen im

Rahmen der Individualförderung oder

Integrationsvereinbarung beziehen, aber

auch Förderungen, die Organisationen im

Zuge von Projekten wie dem „Startpaket

Deutsch & Integration“ oder des Asyl-,

Migrations- und Integrationsfonds (AMIF)

erhalten.

Team Finanzen

Die Hauptaufgabe des Controllings liegt in der Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher Bereiche des ÖIF. Dabei führt das Controlling die Ziele aller Integrationszentren, Bereiche und Teams zu einem ganzheitlichen und abgestimmten Zielsystem zusammen.

Im Verantwortungsbereich des Team Finanzen liegt unter anderem die die finanzielle Planung, Steuerung und Kontrolle des ÖIF.Weitere Aufgaben sind die ordnungsgemäße Budgetplanung, die Abwicklung sämtlicher Zahlungen sowie die Nachverfolgung undAufbereitung der Tätigkeiten des ÖIF.

Page 105: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

104

Das Team Recht übernimmt außerdem die

jeweiligen Vertragsgestaltungen des ÖIF.

Als Schnittstelle zu Institutionen, Behörden,

Rechtsvertretern und externen Partnern,

darunter Ministerien, Bezirksverwaltungsbe-

hörden, Finanzprokuratur oder Vertragspartner

des ÖIF, erfüllt die Rechtsabteilung eine

wichtige Funktion.

Das Team Recht berät alle Bereiche und Teams

des ÖIF bei der Umsetzung gesetzlicher

Aufträge und bildet die zentrale Anlaufstelle

für juristische Fragestellungen. Im Zuge von

Gesetzgebungsverfahren erstellt das Team

Recht Stellungnahmen und berät Führungs-

kräfte im ÖIF hinsichtlich aktueller gesetz-

licher Regelungen in den Bereichen Integra-

tion, Zivilrecht, Datenschutz, Vergaberecht

und Fremdenrecht.

Team Recht

Team Recht

Teamleitung: Rita Hasenhütl

Team Recht:

Leiterin Rita Hasenhütl

(Mitte links)

mit ihrem Team.

6Gesetze, Kompetenzen und Aufgaben des ÖIF als staatlicher Integrations- dienstleister:

Integrationsgesetz

Asylgesetz

Integrationsjahresgesetz

Anerkennungs- und Bewertungsgesetz

Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz

Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Elementar-

pädagogik für die Kindergartenjahre 2018/19 bis 2021/22

51 erstellte oder geprüfte Verträge zur Durchführung von Projekten, Kooperationen oder Veranstaltungen

Page 106: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

105

Gesetzliche Aufträge des ÖIF: Integrations-

gesetz, Asylgesetz und Bund-Länder-Verein-

barung

Das Team Recht unterstützte auch im Jahr 2019

alle Teams und Bereiche bei der Umsetzung

der im Integrationsgesetz (IntG) und im Asyl-

gesetz (AsylG) vorgeschriebenen gesetzlichen

Aufträge des ÖIF. Dazu gehört unter anderem

die Abwicklung von Orientierungsberatungen,

Deutschkursmaßnahmen und Werte- und

Orientierungskursen für Asyl- und subsidiär

Schutzberechtigte und Asylwerber mit hoher

Anerkennungswahrscheinlichkeit sowie die

Abwicklung der Integrationsvereinbarung (IV)

für Drittstaatsangehörige.

Die 2018 in Kraft getretene Bund-Länder-

Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die

Elementarpädagogik für die Kindergartenjahre

2018/19 bis 2021/22 hatte auch im Jahr 2019

Bedeutung für die Arbeit des ÖIF.

Laut der sogenannten 15a-Vereinbarung ist

der ÖIF für die Prüfung der von den Ländern

einzureichenden Konzepte im Bereich der

Sprachförderung und des Ausbaus des

Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes

sowie für die Durchführung unangekündigter

Hospitationen in Kinderbetreuungseinrichtun-

gen zur Qualitätssicherung verantwortlich.

Zahlreiche gesetzliche Neuerungen

2019 kam es zu einigen gesetzlichen Neue-

rungen, die sich direkt auf die Arbeit des ÖIF

auswirken. Aufgabe des Teams Recht ist es

unter anderem, die dadurch neu entstehen-

den oder veränderten Aufgabenbereiche des

ÖIF mit den entsprechenden Teams und Be-

reichen zu koordinieren und auszuarbeiten.

— Das Integrationsgesetz wurde mit 1. Juni

2019 novelliert. Seit 01. 01. 2020 sind

Deutschkurse für Asyl- und subsidiär

Schutzberechtigte vom BMEIA bis zum

Niveau B1 zur Verfügung zu stellen,

die Abwicklung der Maßnahmen obliegt

dem ÖIF.

Team Recht

— Am 2. Oktober 2019 trat die Integrations-

gesetz-Durchführungsverordnung

(IntG-DV) in Kraft, die die Integrations-

vereinbarungs-Verordnung 2017 (IV-V 2017)

ersetzt. Die IntG-DV enthält Bestimmungen

zu operativen Details bei der Zertifizierung

von Kursträgern, der Abwicklung von

Sprach- und Integrationsprüfungen sowie

der elektronischen Erfassung von Lehr-

kräften. Der ÖIF hat im Begutachtungsver-

fahren der IntG-DV eng mit dem Bundes-

ministerium für Europa, Integration und

Äußeres zusammengearbeitet und durch die

Einarbeitung von Stellungnahmen diverser

Organisationen, Gebietskörperschaften,

Ministerien und Sozialpartner wesentlich

zur Neukonzeption der operativen

Bestimmungen beigetragen.

— Durch das im August 2019 novellierte

Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG)

müssen Personen mit mehr als fünfjährigem,

rechtmäßigem Aufenthalt in Österreich für

den Bezug einer Wohnung, die unter das

WGG fällt, (bei Vorliegen bestimmter Voraus-

setzungen) ein Prüfungszeugnis des ÖIF

vorlegen. Dadurch ist für den ÖIF eine

weitere gesetzliche Nennung hinzu-

gekommen.

Das Team Recht unterstützte auch im Jahr 2019 alle Teams und Bereiche bei der Umsetzung der im Integrations-gesetz (IntG) und im Asylgesetz (AsylG) vorgeschriebenen gesetzlichen Aufträge des ÖIF.

Page 107: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

106

Schwerpunkt Digitalisierung und

Datenschutzmanagement

Das Team Recht unterstützte das Team IT bei

der Umsetzung einer elektronischen (Amts-)

Signatur für den ÖIF. Bescheide des ÖIF werden

künftig mit einer Amtssignatur versehen, alle

weiteren vom ÖIF ausgestellten Dokumente

(z. B. Prüfungszeugnisse) mit einer einfachen

elektronischen Signatur gezeichnet. Amts-

bzw. elektronisch signierte Dokumente können

online auf ihre Echtheit und Unversehrtheit

geprüft und nachträglich nicht verändert

werden.

Auch die Umsetzung der Datenschutz-Grund-

verordnung (DSGVO) innerhalb des ÖIF wird

durch das Team Recht koordiniert und evalu-

iert. Die rechtlichen Grundlagen für die Ver-

arbeitung personenbezogener Daten wurden

laufend geprüft und in Zusammenarbeit mit

dem Team IT wurde ein Löschkonzept aus-

gearbeitet.

Sprachprüfungen: Kooperationsvereinbarun-

gen mit Niederösterreich und der Steiermark

Im April 2019 wurde mit der Landesregierung

und der Bildungsdirektion Niederösterreich

eine Kooperationsvereinbarung für die Ab-

wicklung von Integrationsprüfungen und

B2-Sprachprüfungen an niederösterreichischen

Schulen geschlossen. In der Steiermark hat der

ÖIF im Juni 2019 zusammen mit der Landes-

regierung und der Stadt Graz die adaptierte

Grundsatzvereinbarung über die Durch-

führung des Projekts „Startpunkt Deutsch“

abgeschlossen. In der Vereinbarung werden

die Rahmenbedingungen für das Angebot an

Deutschkursen in der Steiermark und Grund-

sätze der partnerschaftlichen Zusammenar-

beit festgelegt. Außerdem wurde ein gemein-

sames Austauschgremium eingerichtet.

Abwicklung der Wohnungsvergabe im

Wohnhaus Zinnergasse

Der ÖIF vermietet in der Zinnergasse 29b im

elften Wiener Gemeindebezirk Startwohnungen

an Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte. Bei

der Wohnungsvergabe prüft das Team Recht

Team Recht

die Einhaltung der Zuweisungskriterien. Um

alleinerziehende Mütter zu unterstützen, wurde

die dabei anzuwendende Richtlinie im Jahr

2019 erweitert und sieht jetzt eine vorrangige

Wohnungsvergabe für Alleinerzieherinnen vor.

Die Zinnergasse 29b umfasst 126 Wohneinhei-

ten, einen Kindergarten sowie Büroräumlich-

keiten, die sowohl vom ÖIF als auch von der

Diakonie, die vor Ort Integrationsmaßnahmen

anbietet, genutzt werden.

Im Jahr 2019 wurden 22 Wohnungen renoviert

und neu vergeben. Vier dieser Wohneinheiten

konnten an alleinerziehende Mütter vergeben

werden, die am regulären Wohnungsmarkt vor

besonderen Herausforderungen stehen. Sämt-

liche zur Verfügung stehenden Wohnungen

waren 2019 ausgelastet, was einer

Kapazität von etwa 350 wohnhaften Personen

entspricht.

Zinnergasse 29b: ÖIF-Wohungen für Asyl- und subsidiär Schutz-berechtigte

Page 108: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

107

„Aus meiner Sicht

– die ja nur eine der verschiedenen Sichtweisen ist –

gelingt Integration dann, wenn es Austausch gibt.

Gelingen heißt in diesem Fall, möglichst weit kommen.

Das dauert oft viele Jahre, deshalb brauchen wir

auch Geduld, und vor allem das Wollen

und die Freude daran.“

Ilan Knapp,

Gründer des Jüdischen Beruflichen

Bildungszentrums (JBBZ),

ausgezeichnet mit dem Sonderpreis des

Intercultural Achievement Award

für sein Lebenswerk

Page 109: Jahresbericht 2019 - Integrationsfonds

108

Impressum

Impressum

Medieninhaber, Herausgeber:

Österreichischer Integrationsfonds (ÖIF) –

Fonds zur Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen

1030 Wien, Schlachthausgasse 30,

T: +43 (0)1 710 12 03-0,

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1030 Wien, Schlachthausgasse 30

Produktionsleitung:

Mag. Aleksandra Klepic, ÖIF

Text und Redaktion:

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www.a2g2.at

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