Jahresbericht FB Bienenweide - saarlandimker.de · nuta n tig im Vergleich zu mehreren zehntausend...

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FB Bienenweide Jahreshauptversammlung 10.03.2019 Dr. Martin Wörner kommissarisch

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FB BienenweideJahreshauptversammlung 10.03.2019

Dr. Martin Wörnerkommissarisch

Ausgangspunkt

• Vorstandssitzung Januar 2018, Ankündigung in JHV 2018

• kommissarische Leitung durch Stellvertreter FB Bienengesundheit, Dr. Martin Wörner

• Über das Jahr 2018 Entwicklung eines Grobkonzeptes für den Fachbereich

Grobkonzept FachbereichBienen- und Insektenweide

BEOBACHTEN

• Phänologische Beobachtungen

• Stockwaagen

• Koordination Wanderbewegungen

• TrachtNet

Bienen- und Insektenweide VERBESSERN

• Kooperationen

• Informationsangebote

• Schulungsangebote

• Eigene Projekte

• Öffentlichkeitsarbeit

Warum „Bienen- und Insektenweide“?

Quelle: Das schweizerische Bienenbuch

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erhöhen, wenn die Honigbiene häufig ist [7]. Dass Honigbienen die Bestäubung durch wilde Blütenbe-sucher lediglich ergänzen, aber nicht ersetzen kön-nen, wurde auch in einer global angelegten Studie nachgewiesen, welche die Bestäubungsleistung von Honigbienen und wilden Blütenbesuchern in 41 Kul-turen auf allen Kontinenten verglichen hatte [8].

Unersetzliche BestäuberinnenDank der grossen Vielfalt an Arten mit unterschied-lichen Blütenpräferenzen, Flugzeiten und /oder Wit-terungsabhängigkeiten sind Wildbienen im Vergleich zur Honigbiene oftmals die effizienteren oder gar die alleinigen Bestäuber bestimmter Blütenpflanzen. Die Bestäubungsleistung hängt auch von der geo-grafischen Region, dem Landschaftstyp, den Wetter-bedingungen oder dem Blütenbau ab. So fliegen mehrere Wildbienenarten auch bei geringer Son-nenstrahlung und tiefen Temperaturen. Sie spielen somit gerade während längerer Schlechtwetterperi-oden eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von z. B. Obstarten [9] [10]. Schwierig ausbeutbare Blüten, die von der Honigbiene gemieden werden, wie Rot-klee, Luzerne oder Tomate, werden durch speziali-sierte Wildbienenarten bestäubt [5].

Wildbienen sind in der Regel sehr effektive Bestäuberinnen: Für die Bestäubung einer Hektare Apfel- oder Mandelbäume sind nur wenige hundert Weibchen der Gehörnten Mauerbiene Osmia cor-

nuta nötig im Vergleich zu mehreren zehntausend Arbeiterinnen der Honigbiene [11] [12]. Für die Bestäu-bung von Kirschbäumen und Rapspflanzen erwiesen sich Wildbienen in Versuchen als die deutlich besse-ren Pollen überträgerinnen als die Honigbiene [13] [14].

Der Frucht- und Samenansatz von Kulturpflan-zen scheint sich mit zunehmender Vielfalt an blütenbesuchenden Bienenarten zu erhöhen. In Untersuchungen an Sonnenblumen und Mandel-bäumen resultierten Interaktionen zwischen Honig-bienen und verschiedenen Wildbienenarten in einer höheren Bestäubungsleistung [15] [16]. Bei Kaffee stieg der Fruchtsansatz mit der Anzahl verschie-dener Bienenarten deutlich an, nicht aber mit der Anzahl Bienenindividuen [17].

Der wichtigste Garant für eine sichere Bestäu-bung von Wild- und Kulturpflanzen ist demnach ein gesunder Honigbienenbestand in Kombination mit arten- und individuenreichen Gemeinschaften von Wildbienen und anderen Wildbestäubern wie beispielsweise Schwebfliegen [18]. Allerdings sind Schwebfliegen in der Bestäubung bis zu fünfmal weniger effizient als Wildbienen [19] und nutzen im Vergleich zu Wildbienen nur einen Teil des Blüten-spektrums. Die Förderung der Lebensgrundlagen für die wilden Bestäuber und insbesondere für die Wildbienen drängt sich somit nicht nur aus Sicht des Naturschutzes, sondern auch aus Sicht der Landwirtschaft auf.

Abb. 1: Wildbienen benötigen ein kontinuierliches Blütenangebot über die gesamte Vegetationszeit, um ihren Fortbestand sichern zu kön-nen, da die meisten Arten unterschiedliche, nur 1–2 Monate dauernde Flugzeiten haben. Staatenbildende Arten wie Hummeln sind auf ein durchgehendes Blütenangebot von März bis Oktober angewiesen.

März April Mai Juni Juli August September Oktober

diverseHummelarten

Colletescunicularius

Chelostomaflorisomne

Chelostomarapunculi

Anthidiumstrigatum

Melittatricincta

Colleteshederae

Honigbienen

Wildbienen

Quelle: FiBL , Wildbienen und Bestäubung

Wildbienen

Quelle: Bundesumweltministerium

Quelle: Bundesumweltministerium

Ursachen für das Insektensterben

Quantitativer Verlust von Lebensräumen

• Nutzungsveränderung

• Nutzungsintensivierung

• Ausdehnung von Siedlungs- und Verkehrsflächen

Qualitative Verschlechterung von Lebensräumen

• Strukturverlust (Hecken, Feldraine, Säume, etc.)

• Zerschneiden der Landschaft

• Überhöhte Nährstoffeinträge

• Lichtverschmutzung

Quelle: Bundesumweltministerium; Arbeitspapier Mai 2018

Ursachen für das Insektensterben

Quantitativer Verlust von Lebensräumen

• Nutzungsveränderung

• Nutzungsintensivierung

• Ausdehnung von Siedlungs- und Verkehrsflächen

Qualitative Verschlechterung von Lebensräumen

• Strukturverlust (Hecken, Feldraine, Säume, etc.)

• Zerschneiden der Landschaft

• Überhöhte Nährstoffeinträge

• Lichtverschmutzung

Quelle: Bundesumweltministerium; Arbeitspapier Mai 2018

In der Regel istBienenschutz gleichzeitig Insektenschutz!

undInsektenschutz gleichzeitig Bienenschutz!

Aktivitäten bisher I• Kooperation mit der Landwirtschaftskammer des

Saarlandes

• Gemeinsamer Flyer zu Blühflächen

• Erste Blühflächenbegehung im Saarland im Juli 2018

• Enwicklung einer Broschüre zu Bienenweide durch Landwirtschaftskammer - VÖ in 2019 geplant

Aktivitäten bisher II• Kooperation mit Landesverband Gartenbau e.V.

• Vortrag für Gärtnereien, Gartenbaubetriebe und Floristen Februar 2019

• Unterstützung bei Aktionen zu Bienen- und Insektenweide

• Abstimmung mit den Fachbereichen anderer Landesverbände, hauptsächlich Westfalen-Lippe, Baden

• DIB - Treffen der Obleute für Bienenweide im November 2018

• Erarbeitung der Inhalte des FB für die Website des Landesverbandes

Ausblick• Veranstaltung am 11.05.2019 (Vormittags) geplant mit Dr. Otten und

weiteren Referenten als Auftakt für eine lose Reihe von Vortragsveranstaltungen

• Blühflächenbegehung gemeinsam mit Landwirtschaftskammer im Sommer

• Kontaktaufnahme zu Kreis- und Ortsvereinen:

• Gute Projekte auf der Website vorstellen

• Kontakt zu Wanderwarten aufnehmen

• Konzeption einer Schulungsreihe zur Ausbildung von Obleuten für Bienenweide in den Kreisverbänden und Ortsvereinen (voraussichtlich ab Herbst 2020)

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Kontakt: Landesverband saarländischer Imker e.V.

FB Bienenweide(kommissarisch)

Dr. Martin Wö[email protected]

www.saarlandimker.de