Jahresbericht Jugendkommission JUKO Erlen Betriebsjahr ... · Inputs (isi) in Zürich weiter. Nebst...
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Jahresbericht Jugendkommission JUKO Erlen
Betriebsjahr 2016/2017
Ein gemeinsames Projekt der
Politischen Gemeinde Erlen, Schule Erlen, Evangelischen Kirchgemeinde Erlen,
Katholischen Kirchgemeinde Sulgen, Buchwiesengemeinde ETG Erlen
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort und Dank des Präsidenten ................................................................................ 1 2 Schulsozialarbeit SSA ..................................................................................................... 3
2.1 Einleitung .................................................................................................................. 3
2.2 Projekt "Stärke statt Macht ..................................................................................... 3 2.3 Stolpersteine bei der Umsetzung der "Neuen Autorität" ..................................... 5
2.4 Etablierung der SSA Erlen ...................................................................................... 6
2.5 SSA-Praktikum ......................................................................................................... 8
2.6 Interdisziplinäre Zusammenarbeit .......................................................................... 9 2.7 Ausblick .................................................................................................................. 10
2.8 Abschliessende Worte .......................................................................................... 10
3 Offene Jugendarbeit OJA .............................................................................................. 11 3.1 Einleitende Worte ................................................................................................... 11
3.2 OJA-Jubiläumsfest ................................................................................................ 11
3.3 Mittelstufen-Treff .................................................................................................... 14
3.4 Mädchen-Treff ........................................................................................................ 14
3.5 Sprayer-Jungs ........................................................................................................ 14
3.6 Netzwerk und Zusammenarbeit ............................................................................ 15
3.7 Ausblick .................................................................................................................. 16
Jahresbericht Jugendkommission JUKO, Betriebsjahr 2016/2017
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1 Vorwort und Dank des Präsidenten
"Der Fortschritt besteht nicht darin, das Gestern zu zerstören, sondern seine Essenz zu bewahren, welche die Kraft hatte, das bessere Heute zu schaffen." José Ortega y Gasset (1883-1955), span. Philosoph und Schriftsteller
Geschätzte Leserinnen und Leser
Heute stehen wir vermehrt mitten im Ringen um Werte, Massstäbe, Leitplanken, Lebens- und
Erziehungsmaximen. Wir alle spüren es täglich: Wir leben in einer dynamischen Zeit mit
grossen Umbrüchen und einem drastischen gesellschaftlichen Wandel. Diese Dynamik hat
sich im ganzen Land auch auf die Jugendarbeit in all ihren Aspekten übertragen. Es ist
faszinierend Neues zu schaffen, zu entwickeln und gleichzeitig Bewährtes zu pflegen. Mit
grosser Verantwortung treten wir für eine zeitgemässe Jugendarbeit ein. Es ist uns bewusst,
dass nur in einer fortschrittlichen Umgebung, die Jugendlichen wichtige Prinzipien des
persönlichen Umgangs am eigenen Leib erfahren. Die so erlebte Kultur beeinflusst das
Verhalten der Jugendlichen positiv.
Es zeigt sich, dass die Erziehung zu Werten ganz früh und mit ganz kleinen Dingen beginnt,
und dass sie aus alltäglichen, einfachen und scheinbar selbstverständlichen Verhaltensweisen
besteht.
Dabei begegnen wir unmittelbar dem wichtigen Wert "Solidarität". Von diesem wichtigen Wert
ausgehend möchten wir wissen, welche Werte erfüllt sein müssen, damit wir von einer
menschenwürdigen sozialen Gemeinschaft sprechen können. Im vollen Wortsinn meint
Solidarität, die Zusammengehörigkeit aller Menschen. Solidarität entspringt einem
Menschenbild, das von einem wechselseitigen Aufeinanderangewiesensein ausgeht. Wir
nehmen das Verhältnis der Wechselwirkungen in dem Sinne ernst, dass wir uns bewusst sind,
dass sich alle Beziehungen in einem gegenseitigen Austausch vollziehen.
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Heute sehen wir immer wieder Menschen, die sich weigern, Verantwortung für ihre Handlun-
gen zu übernehmen und die Konsequenzen ihres Tuns nicht tragen wollen - geschweige denn
daran denken, welche Konsequenzen ihr Verhalten für andere hat.
"Ich habe keine Schuld. Das ist nicht mein Problem", hören wir wieder und wieder.
Dabei gibt es Erfahrungen im Leben, die nicht gemacht werden können, wenn sich nicht alle
Mitglieder einer Gemeinschaft voll und ganz auf sie einlassen. Einige der schönsten und
wertvollsten Momente des Lebens haben ihren Sinn nur inmitten einer Gemeinschaft. Bei der
Formung von Gemeinschaften sollte eine alte Weisheit zum Tragen kommen: "Zusam-
menkommen ist ein Anfang - Zusammenbleiben ein Fortschritt - zusammen zu arbeiten ist der
Erfolg".
Deshalb freue ich mich, wenn sie, sehr geehrte Leserinnen und Leser, die Verantwortlichen in
ihrer gemeinsamen Aufgabe weiterhin unterstützen. Das heisst den Kindern und Jugendlichen
zu zeigen, dass es die Aufgabe des Menschen ist, Beziehungen zu knüpfen und
Freundschaften zu schaffen, die ihm letztlich Verbindung und Intimität, Verantwortung und
Hingabe, Befriedigung und tiefste Freude verschaffen.
Ich schliesse mein Vorwort zum offiziellen Jahresbericht der Jugendkommission mit dem
Ausdruck des Dankes. Ein arbeitsreiches und erfülltes Jahr liegt hinter uns. Es ist der Verdienst
vieler Personen, dass wir mit Freude und Genugtuung zurückblicken können.
Mir ist es ein Bedürfnis, allen zu danken, welche die Jugendarbeit mit Rat und Tat unterstützt
haben.
Heinz Leuenberger
Präsident der Jugendkommission
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2 Schulsozialarbeit SSA
2.1 Einleitung Das Konzept der "Neuen Autorität" bietet uns Erziehenden in jeder Situation wieder
Handlungsmöglichkeiten zu gewinnen, wie auch die Verantwortung für die Beziehungsgestal-
tung übernehmen zu können. Denn tragfähige Beziehungs- und Kooperationsmuster
verringern nachweislich die Eskalationswahrscheinlichkeit. Indem Erziehende auf psychische
und physische Gewalt verzichten, können sie wieder Bedingungen schaffen, innerhalb deren
Entwicklung möglich wird. "Wir geben dir nicht nach und wir geben dich auch nicht auf!" ist die
zentrale Aussage. Während diesem Schuljahr erarbeiteten wir in der Projektgruppe "Stärke
statt Macht" eine gemeinsame Haltung nach dem Ansatz "Neue Autorität", was ich folgend
genauer beschreiben werde. Weiter möchte ich unter Punkt 3 auf die Etablierung der SSA
Erlen eingehen, was auch einen Rückblick auf das erste Praktikumsjahr von Jasmin Wuffli
beinhaltet. Abschliessend möchte ich unter Punkt 4 meine Erfahrungen zur interdisziplinären
Zusammenarbeit, mit welcher ich mich in diesem Schuljahr 2016/2017 genauer befasst habe,
erläutern.
2.2 Projekt "Stärke statt Macht" Ausbildung der Kerngruppe
Die Kerngruppe bildete sich einerseits im Rahmen des dreitägigen Basis-Trainings zu den
Konzepten der "Neuen Autorität" und des gewaltfreien Widerstands des Instituts systemische
Inputs (isi) in Zürich weiter. Nebst der Einführung in die Theorie der (elterlichen) Präsenz und
in das Modell des gewaltfreien Widerstands, lernte die Kerngruppe mit verschiedenen
Instrumenten gewaltfreien Widerstand zu leisten und danach zu intervenieren. Darüber hinaus
wurde die Kerngruppe für die Regulation des Schamgefühls bei intensiven Bezugsperson-
Kind-Konflikten sensibilisiert. Andererseits absolvierte die Kerngruppe eine sechstägige
Weiterbildung zu den Konzepten der "Neuen Autorität" und des gewaltfreien Widerstands im
Münchner Institut für systemische Weiterbildung (misw). Ein der Schwerpunkte der
Weiterbildung war die Selbstreflexion.
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Der Ansatz "Neue Autorität“ ist eine Haltungsfrage und verlangt eine intensive
Auseinandersetzung mit den eigenen (Kindheits-) Erfahrungen und eigenen
Wertevorstellungen. Die Haltung ist nur veränderbar, wenn wir die eigenen inneren Konzepte
kennen. Die drei Instrumente, welche wir im zweiten Teil der Ausbildung kennengelernt haben,
bieten uns Erziehenden die Möglichkeit bei Fehlverhalten von Kindern gewaltfreien
Widerstand leisten zu können. Wir erhalten Handlungsmöglichkeiten ohne das Kind zu
demütigen und uns zu opponieren, ohne dass eine Eskalationsspirale beginnt. Wir lassen uns
in keine Eskalation hineinziehen und haben die Möglichkeit des Aufschubs (das Eisen
schmieden, wenn es kalt ist), bis wir unserer Intervention bewusst sind. Durch den gewaltfreien
Widerstand kann die verlorene Präsenz wiederhergestellt werden. Nicht jede Art von Macht
wird durch den gewaltfreien Widerstand verworfen, sondern die Präsenz sagt aus: "Ich bin
autoritär, aber ich erdrücke dich nicht!" Die Erziehenden bleiben bei sich und beherrschen die
Selbstregulation. In den Rollenspielen während der Weiterbildung wurde ersichtlich, wie
herausfordernd eine Haltungsänderung auch für Fachpersonen ist.
Unsere Fragen, welche wir mit nach München nahmen, waren folgende: „Wie führen wir "Neue
Autorität“ in unserem Schulsystem ein? Und welche Prozesse werden uns erwarten?" Nun ist
es uns möglich, diese Fragen nach der Weiterbildung wie folgt zu beantworten. In einer
Institution gelingt es nur schrittweise und prozessorientiert die "Neue Autorität“ einzuführen.
Die Kerngruppe muss sich intensiv mit der "Neuen Autorität“ auseinandersetzen und
weiterbilden. Im alltäglichen Zusammenleben werden sich die Mitglieder der Kerngruppe nach
dem Ansatz der "Neuen Autorität“ verhalten und dementsprechend handeln. Zu Beginn
benötigen die Mitarbeitenden Informationen, welche an den Schulinternen Weiterbildung
(SchilW) vermittelt werden. Es erfolgen Informationen zum aktuellen Stand des Projekts "Neue
Autorität", ohne die Lehrpersonen mit der Theorie zuzudecken, wird dieser Ansatz alltagsnah
anhand von Beispielen erläutert. Ebenso gilt es, alle Mitarbeitende der Volksschule Erlen und
darüber hinaus die Mitglieder der Jugendkommission angemessen zu informieren. Je nach
Alltagssituationen wird die Kerngruppe entscheiden, wann mit den Instrumenten der "Neuen
Autorität“ interveniert wird. Die beteiligten Lehrpersonen werden detaillierter über den Ansatz
informiert und haben die Möglichkeit, sich dazu vertieft weiterzubilden. Während eines solchen
Prozesses ist es wesentlich, dass die Lehrpersonen von der Kerngruppe unterstützt und
beraten werden. Die Öffentlichkeitsarbeit trägt wesentlich zur Informationsvermittlung und
Verbreitung des Ansatzes bei. Die Vorgehensweisen während einer schwierigen Situation
sollten während dem Prozess regelmässig transparent gemacht und am Ende abschliessend
zusammengefasst werden. Sobald eine Institution eine Veränderung anstreben möchte, löst
es einen Prozess mit unterschiedlichen Phasen und Dynamiken aus.
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Es gibt eine Spannweite zwischen Mitarbeitenden, welche offen auf Neues zugehen und
denen, welche heftigen Widerstand leisten. Obwohl den Widerständler zugehört werden muss,
sollten sie nicht zu viel Aufmerksamkeit erhalten. Veränderungsprozesse lösen immer
Widerstand aus und verlaufen folgendermassen:
2.3 Stolpersteine bei der Umsetzung der "Neuen Autorität" Veränderungsprozesse lösen bei den Beteiligten oftmals Unsicherheit aus und es entstehen
Stolpersteine. Anhand der Erfahrungen bezüglich der Umsetzung der "Neuen Autorität" im
letzten Schuljahr, wurden mir einige Stolpersteine bewusst. Die bildliche Darstellung des
Eisbergs, bei welchem nur ein Drittel ersichtlich ist, passt gut zu einer problematischen
Schulsituation. In den Momenten wo ich mit einbezogen werde, ist im Voraus schon vieles
passiert und es sind bereits verschiedene Lösungsansätze versucht worden. Interventionen
und Massnahmen, welche eine gefestigte negative Dynamik zu durchbrechen ermöglichen
und nachhaltig positive Auswirkungen mit sich bringen, sind komplex. Nun folgt schon zu
Beginn der erste Stolperstein. Eine solche Massnahme, welche eine gute und nachhaltige
Lösung ermöglicht, wird auf die ganze Klasse und sogar Schule Auswirkungen haben, die
nicht genau vorhergesagt werden können. Eine der sieben Säulen der "Neuen Autorität" ist
das Unterstützungsnetzwerk. Das Unterstützungsnetzwerk stärkt die Autorität jeder einzelnen
Lehrperson und verhindert deren Isolierung. Bei Konflikten unter den Lehrpersonen sind
oftmals die Kommunikationswege gestört. Durch die erschwerte Kommunikation und die
fehlende Informationsvermittlung hat es negative Auswirkungen auf das Team. Die
Entwicklung von Subgruppen, welche sich abwertend behandeln, können sich verstärken. Es
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gilt einen Rahmen zu schaffen, in welchem genügend Zeit für die Teambildung zur Verfügung
steht.
Ein weiterer Stolperstein zeigt sich in der Elternarbeit. Obwohl der Ansatz "Neue Autorität“
zugunsten von allen Schülerinnen und Schülern ist, leisten Eltern teilweise massiven
Widerstand. Möglicherweise verwirren neue Begriffe oder der Leidensdruck ist bereits schon
so enorm, dass nur noch eine schnelle Lösung akzeptiert wird. Den geleisteten Widerstand
der Eltern gilt es nun mit der Haltung der "Neuen Autorität“ auszuhalten und mit ihnen einen
gemeinsamen Weg zu finden. Es wäre selbstverständlich wünschenswert, dass innerhalb
kürzester Zeit das Ziel erreicht wird. Leider ist dies realitätsfremd, denn es benötigt
Hartnäckigkeit und Ausdauer. Oftmals scheitern Interventionen daran, dass sie nicht
durchgezogen und zu früh beendet werden. Für das Gelingen sind eine gute Kooperation und
die gegenseitige Unterstützung auf der leitenden Ebene notwendig. Nächste Schritte müssen
gemeinsam diskutiert und prozessorientiert entschieden werden.
2.4 Etablierung der SSA Erlen Seit meiner Rückkehr aus meinem Mutter-
schafts und unbezahltem Urlaub habe ich eine
grössere Nachfrage von Seiten der Lehrper-
sonen und Eltern für die Unterstützung der SSA
wahrgenommen. Die Arbeit in einer konflikt-
beladenen Klasse hat mir aufgezeigt, inwiefern
Veränderungsprozesse nur dann vorange-
trieben werden können, wenn die zeitliche Ka-
pazität der SSA vorhanden ist. Durch die Unterstützung von meiner Praktikantin, Jasmin
Wuffli, war es mir möglich, intensiv in einer Klasse zu arbeiten. Selbstverständlich ist die Frage
berechtigt, wie intensiv die Arbeit der SSA sein sollte? Würde eine wöchentliche Beratung von
45 Minuten nicht ausreichen? Die Arbeit während dem letzten Schuljahr hat mir aufgezeigt,
dass bei destruktivem, aggressivem und gewalttätigem Verhalten der Kinder einer Klasse auch
trotz vielen Arbeitsstunden während einer Woche nur langsam Verhaltensveränderungen
möglich sind. Sofern die Arbeit der SSA professionell und nachhaltig sein soll, ist es
wesentlich, dass die zeitlichen und personellen Ressourcen vorhanden sind. Es gilt jeweils
einzuschätzen, wie die Arbeit der SSA ausgeführt werden kann und welche Fälle priorisiert
werden.
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Dies hängt von der Intensivität des Leidensdrucks der Beteiligten und der Hypothesenbildung
einer möglichen negativen Persönlichkeitsentwicklung ab. Nun wird es auch in Zukunft darum
gehen, abzuschätzen in welcher Stufe/Klasse die SSA Prioritäten setzen und tätig sein wird.
Nebst der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, gilt es die Beziehungsarbeit zu den
Lehrpersonen zu pflegen. Denn wenn das Vertrauen in die Zusammenarbeit nicht gegeben
ist, wirkt die SSA nur oberflächlich. Die Lehrpersonen sind oftmals gerne bereit, die Kinder und
Jugendlichen für einige Male zur SSA zu schicken. Bevor Entwicklungs- und
Veränderungsprozesse wirklich stattfinden können, benötigen die Kinder und Jugendlichen
Zeit, um zur SSA das Vertrauen aufzubauen. Dies bedeutet nun, dass von Seiten der
Lehrpersonen dem Kind oder Jugendlichen für eine Beratung genügend Anzahl Lektionen zur
Verfügung gestellt werden muss. Die Zusammenarbeit sollte von allen Seiten (LP, SL und
SSA) als Bereicherung und Entlastung erlebt werden.
Aus meiner Sicht hat sich die SSA im Schulsystem etabliert. Die Nachfrage wächst stetig und
kann in einzelnen Bereichen durch die Unterstützung von Jasmin Wuffli (SSA-Praktikantin)
ausgebaut werden. Vor allem in den Kindergärten und in den Unterstufen, in welchen weniger
klassische Beratungssettings durchgeführt werden, sondern eher sozialpädagogisch direkt im
Unterricht gewirkt wird, entlastet mich Jasmin Wuffli sehr. Ihre Unterstützung wird von den
Lehrpersonen, Kindern und Eltern sehr geschätzt. Kinder, welche sich unsicher fühlen und
ängstlich sind, erhalten im Schulalltag Begleitung von der SSA-Praktikantin. Sie haben die
Möglichkeit, sich bei Unbehagen direkt im Kindergarten oder Klassenzimmer an sie zu
wenden. Die Eltern wissen, dass wenn es für ihr Kind im Unterricht schwierig ist, es
regelmässig im Klassenzimmer auf Jasmin Wuffli trifft und es sich ihr so unkompliziert
anvertrauen kann. Die Lehrpersonen haben die Möglichkeit, bestimmten Schülerinnen und
Schülern für gewisse Lektionen eine Eins-zu-Eins-Betreuung zu ermöglichen. Im Moment
hätte ich selbst keine zeitlichen Ressourcen, um mehrere Kinder während dem Unterricht zu
begleiten.
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2.5 SSA-Praktikum Seit August 2016 arbeite ich mit der Schulsozialarbeiterin Celina von Moos zusammen. Ende
September 2016 begann ich mit dem Studium Sozialpädagogik an der HFGS in Aarau. In der
Praxis bin ich in zwei Kindergärten tätig sowie auch in zwei Unterstufenklassen. In einem
Kindergarten unterstütze ich ein Kind in der Freien Tätigkeit in seiner Motivation und integriere
es in die Gruppe. Dies mache ich anhand von Spielen, Alltagsgesprächen und Beobachtungen
mit gelegentlichem Einbringen von Ideen. Im anderen Kindergarten fördere ich die Entwicklung
eines Kindes. Indem ich im Kindergartenalltag das Spiel aufnehme, welches dieses Kind
gerade spielt, üben wir in diesem Spiel (bewusst/unbewusst) beispielsweise die Farben.
Während diesen Alltagsspielen fördere ich dieses Kind auch im sozialen Umgang gegenüber
den anderen Kindern. Beispielsweise mache ich es darauf aufmerksam, dass auch weitere
Kinder in der Puppenecke mitspielen sowie die Gegenstände gebrauchen dürfen. Ich
unterstütze in einer Unterstufenklasse ein Kind, sich angemessen in der Klasse zu verhalten.
Ich setze mich beispielsweise gezielt neben dieses Kind und bleibe mit ihm in Kontakt, so dass
es nicht ständig mit den anderen Kindern spricht, aufsteht und im Klassenzimmer umhergeht.
In der anderen Unterstufenklasse biete ich der ganzen Klasse sowie der Lehrperson
Unterstützung für eine harmonische Zusammenarbeit. Während dem Unterricht sitze ich im
Klassenzimmer und wenn die Lehrperson ein Kind, wegen seines unangemessenen
Verhaltens, vor die Tür schickt, führe ich mit ihm ein Gespräch. Mit den jeweiligen
Lehrpersonen dieser Schülerinnen und Schüler bin ich regelmässig in Kontakt. Wir
besprechen allenfalls Veränderungen und das weitere Vorgehen. Bei Bedarf begleite ich ein
Kind in der Unterstufe am Morgen und Nachmittag zum Klassenzimmer.
Am Morgen, Mittag und Nachmittag jeweils vor und nach dem Schulunterricht, wie auch in der
Znüni- Pause, bin ich auf dem Schulhof unterwegs. In dieser Zeit fange ich verschiedene
Themen, wie beispielsweise Konflikte, alltägliche Erzählungen, usw. der Kinder und
Jugendlichen auf.
Mit der Schulsozialarbeiterin Celina von Moos bin ich immer wieder im Austausch und erhalte
von ihr Unterstützung. Zusätzlich bin ich im Austausch mit meinem externen Praxisausbildner.
Auch von ihm erhalte ich Unterstützung, Lösungsvorschläge und Tipps.
Ich bedanke mich bei allen Personen, welche es mir ermöglichen, dass ich diese Ausbildung
hier an der Schule Erlen absolvieren darf.
Jasmin Wuffli, SSA-Praktikantin
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2.6 Interdisziplinäre Zusammenarbeit Ich hatte mich zu Beginn dieses Schuljahrs intensiv mit dem Begriff interdisziplinäre
Zusammenarbeit auseinandergesetzt. Nachdem ich für mich und meine Arbeit die
interdisziplinäre Zusammenarbeit definiert hatte, durfte ich am SchilW im November in der
Sekundarstufe ein kurzes Referat dazu halten. Mit einigen Lehrpersonen (von der US bis Sek)
habe ich regelmässigen Austausch bezüglich der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen,
und die interdisziplinäre Zusammenarbeit erfolgt schrittweise. Ganz und gar nach dem Sinne
der interdisziplinären Zusammenarbeit arbeite ich mit einem US-Team. Grundsätzlich benötigt
diese Zusammenarbeit viel Beziehungsarbeit, um Vertrauen zu schaffen. Dafür benutze ich
oftmals die Mittagszeit. Von meiner Seite aus gelang es mir aus zeitlichen Gründen nicht
immer, die interdisziplinäre Zusammenarbeit wirklich umzusetzen und voranzutreiben.
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2.7 Ausblick Im folgenden Schuljahr werde ich mich weiterhin gemeinsam mit der Projektgruppe intensiv
mit der konzeptuellen Umsetzung des Ansatzes "Neue Autorität" auseinandersetzen. In
meiner alltäglichen Arbeit werde ich stets gefordert sein mit der Haltung der "Neuen Autorität"
zu handeln. Ebenfalls werde ich die Beziehungsarbeit zu den Lehrpersonen versuchen zu
intensivieren und die interdisziplinäre Zusammenarbeit umzusetzen. Es wird eine alltägliche
Herausforderung bleiben, einzuschätzen für welche Fälle ich wie viel Zeit zur Verfügung habe
und welche ich priorisieren muss. In diesem Schuljahr war ich nur sehr selten im Schulhaus
Kümmertshausen und teilweise überhaupt nicht in den externen Kindergärten. Die Fälle,
welche an mich herangetragen werden, decken mein Arbeitspensum voll und ganz ab. Dies
bedeutet aber, dass ich für die weiteren Klassen und Kindergärten, in welchen es keine akuten
Schwierigkeiten gibt, keine Zeit habe. Zu Beginn des Schuljahrs hatte ich gemeinsam mit
Jasmin Wuffli die Präsenzzeiten der SSA in allen Kindergärten und Schulhäusern festgelegt.
Aufgrund der vielen Aufträge, ging dies während dem Arbeitsalltag jedoch vergessen. Nun
werde ich für das kommende Schuljahr wieder einen Präsenzplan erarbeiten und an den
Standorten, an welchen ich zeitlich nicht verfügbar sein kann, wird Jasmin Wuffli die Präsenz
übernehmen.
2.8 Abschliessende Worte Gerne möchte ich mich bei allen Beteiligten für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Es ist für
mich eine Freude zu sehen, wie sich die SSA entwickeln und etablieren konnte. Ich erfahre
von Seiten des Schulpräsidenten und den beiden Schulleitern grosse Unterstützung und
Vertrauen in meine Arbeit. Gerne bin ich bereit die SSA weiterzuentwickeln und für die weitere
Entwicklung der Schule Erlen meine volle Unterstützung zu gewährleisten.
Celina von Moos, Schulsozialarbeit Schule Erlen
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3 Offene Jugendarbeit OJA
3.1 Einleitende Worte Gute Beziehungen machen vieles möglich
Gelingende Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen, wie auch zu anderen Institutionen
und der Bevölkerung, sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Jugendarbeit. Dies erreicht man
durch aktives Zuhören und konstruktiver Auseinandersetzung mit den Jugendlichen. Sei dies
im Jugendtreff, auf dem Pausenplatz oder in der aufsuchenden Jugendarbeit. Wie die
Erfahrung zeigt, sind Geduld und Zeitressourcen wichtige Faktoren für eine erfolgreiche
Jugendarbeit.
3.2 OJA-Jubiläumsfest Das 10-Jahre-OJA-Jubiläums Fest vom
Samstag, 13. Mai 2017 bleibt allen in
guter Erinnerung und es war ein voller
Erfolg. Der Jugendkommission und allen
Beteiligten gelang es, die Offene Jugend-
arbeit Erlen aktiv - bei schönem Wetter -
zu präsentieren. Zusätzlich wurde das
Ziel für die OJA zu werben,
vollumfänglich erreicht.
Bilder sagen mehr als tausend Worte - in diesem Sinn lasse ich die Bilder sprechen…
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3.3 Mittelstufen-Treff Seit dem letzten Dezember besuchen
die Jugendlichen der Mittelstufe zahl-
reich den Jugendtreff am Donnerstag-
nachmittag. Sie nutzen die Öffnungs-
zeit um sich auszutauschen, Musik zu
hören, es wird aber auch Billard, Tisch-
fussball und Tischtennis gespielt. Die
reichhaltigen Angebote am Kiosk sind
sehr beliebt, dabei haben die Jugend-
lichen auch die Möglichkeit sich beim
Pizza und Toast zubereiten zu enga-
gieren. Der vielfältige Job hinter der Theke wird von den Besuchenden gern ausgeführt und
der Lerneffekt wirkt sich positiv aus.
3.4 Mädchen-Treff Mädchen der Mittelstufe haben den Wunsch
geäussert, ein eigenes Zeitfenster im Jugendtreff
nur für Mädchen zu haben. Diese Anfrage freute
mich sehr, und ich konnte ihnen den Mittwoch-
nachmittag anbieten. Die Mädchen geniessen die
gemeinsame Zeit. Während der Öffnungszeit
werden Kuchen gebacken, Dessert zubereitet
oder draussen eine Wasserschlacht genossen.
Die Jugendlichen haben noch weitere Wünsche
geäussert wie zum Beispiel ein Ping-Pong-Turnier
oder eine Übernachtungsparty zu organisieren
oder einen gemeinsamen Tanz einzuüben.
3.5 Sprayer-Jungs Im März bekam ich eine Anfrage von Stefan Tobler Falk, Sekundarlehrer der Schule Erlen. Er
war auf der Suche nach einer geeigneten Wand für ein Graffiti-Projekt. Wir wurden uns schnell
einig. Das Spielzimmer im Treff war ideal dafür. Nach den Frühlingsferien kamen jeweils am
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Dienstagnachmittag die Schüler vom Freifachkurs "Graffiti" in den Treff und verrichteten ihre
farbenfrohe Arbeit. Die vier Jugendlichen machten einen guten Job, und das Endprodukt kann
sich sehen lassen.
3.6 Netzwerk und Zusammenarbeit Wie ich in der Einleitung zum Jahresbericht erwähnt habe, pflege ich Beziehungen zu
verschiedenen Institutionen. Die gute Vernetzung und professionelle Zusammenarbeit
erleichtert mir die tägliche Arbeit.
Die OJA und die SSA sind sich der verschiedenen Aufgaben bewusst, arbeiten jedoch auf
gemeinsame Ziele hin. Im Weiteren werden die Entwicklungen der Jugendthemen aus
verschiedenen Perspektiven wahrgenommen und fördern so die zukunftsorientierte Gestal-
tung der Jugendarbeit. Zweimal monatlich treffen sich die OJA und die SSA, um gemeinsam
Fragen zu klären und neue Ziele zu definieren.
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Die OJA Erlen ist vernetzt mit den Fachstellen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Thurgau
(NOKJAT). Sie pflegt den Austausch in den Netzwerkgruppen Treffarbeit, Gender und
Jugendkultur. In den Netzwerkgruppen erhalten die Teilnehmenden Fachinputs zu
verschiedenen Themen der Jugendarbeit welche in den anschliessenden Diskussionen vertieft
werden können. Dies erleichtert meine Arbeit mit den Jugendlichen in der eigenen Gemeinde.
3.7 Ausblick Nach der Einführung vom "Maitli-Treff" reklamierten die Jungs, dass sie auch etwas nur für
sich haben wollen. Daher organisiere ich für sie den Kurs "Kampfesspiele".
Auf der OJA-Seite der Quartalszeitung der Schule Erlen werde ich weiterhin über die Angebote
der OJA Erlen und zu aktuellen Themen der Jugendarbeit informieren.
An der WEGA bekommt die Offene Jugendarbeit eine Plattform unter dem Motto "Jugend, die
beste Generation", um ihre Angebote einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.. Zusammen
mit anderen OJA-Fachstellen beteiligt sich die OJA Erlen auch an diesem Anlass.
Mit der Gestaltung eines neuen Logos wollen wir die OJA in der Öffentlichkeit noch bekannter
machen und einen hohen Wiedererkennungswert erreichen. Zudem wird sich die OJA am
Neuzuzüger-Apéro im September 2017 präsentieren und über die Angebote informieren.
Am Projekt der Gemeinde Erlen, "Der etwas andere Erlebnistag", wird der OJA-Bauwagen
zum Einsatz kommen. Der Posten "Drogen und Alkohol-Prävention" ist in Zusammenarbeit mit
der Evangelischen Jugendarbeit Erlen geplant.
Die Mitarbeit in der Kerngruppe "Neue Autorität" der Schule Erlen ist eine spannende
Herausforderung für mich. Celina von Moos berichtet im Jahresbericht der SSA (Punkt 2.2)
ausführlich über unsere gemeinsame Weiterbildung und das Projekt "Stärke statt Macht".
Heidi Ott Kobel,
Leiterin der Offenen Jugendarbeit Erlen