JANUAR 2009 Sprung über den Magdeburger Hafen...Sprung der HafenCity nach Osten. Die manchmal...

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NEWS ELBTORQUARTIER Wasserseitig ein- gefasst vom Brooktorhafen im Norden und vom Baakenhafen im Süden sowie vom Quar- tier am Lohsepark im Osten ist das neue Elbtor- quartier ein internationales Vorzeigequartier der HafenCity. Östlich des zentralen Übersee- quartiers gelegen und mit Blick auf die Elbe vereint es Wasserbezug und Zentralität dieses Teils der HafenCity. Es zeichnet sich zudem durch ein spannungsreiches Verhältnis zwi- schen Bestandsbauten und geplanten Neu- bauten aus. Mit seiner städtebaulichen Konzeption greift das Quartier unterschiedliche Bauformen und Baukörpertypologien auf: Im Süden wird bis zu 70 Meter hoch gebaut, im Osten ist anknüp- fend an die Bestandsbebauung eine rund 180 Meter lange Blockstruktur weitergedacht; durch eine lineare Struktur wird sie auch direkt am Magdeburger Hafen wieder aufgegriffen. Hier entstehen zudem anspruchsvoll gestalte- te Stadträume. Sowohl auf Promenadenniveau (4,5 Meter über Normalnull) als auch auf hoch- wassersicherem Warftniveau (8,5 Meter über Normalnull) werden sie – beispielsweise durch Gastronomie sowie Ausstellungs- und Veran- staltungsflächen – belebt. Im Norden finden sich große, modernisierte Bestandsbauten. Der vom Büro MRLV (Marko- vic Ronai Voss Architekten) zum Internationalen Maritimen Museum Hamburg umkonzipierte Kaispeicher B setzt schon heute Akzente, da- neben hat die Gebr. Heinemann Gruppe durch den Architekten Ulrich Arndt ein Lagergebäude zur Firmenzentrale umbauen lassen (41), das durch einen Erweiterungsbau (42) ergänzt wird. Das ehemalige Gebäude des Elektrizitätswerks an der Hongkongstraße (47) wird von der Um- weltorganisation WWF und ihrem Zentrum für Meeresforschung genutzt. Die Neubauten des Quartiers dagegen entstehen ab 2009. Inhaltlich wird das Quartier zum Wissens- quartier der HafenCity. Prägend wirkt im Nor- den vor allem das Internationale Maritime Museum Hamburg, im Süden insbesondere die HafenCity Universität Hamburg. Ihr markantes Gebäude entsteht bis 2011 nach einem Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique. Dazwischen siedelt sich das öffentliche Design- zentrum „designxport“ an; als Nukleus des „designport hamburg“ (44) wird es der bedeu- tenden Hamburger Designwirtschaft als zen- traler Bezugsort dienen, unter anderem stellt es Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, eine Bibliothek, Büroflächen sowie Wohn- und Arbeitslofts zur Verfügung. Neben dem Zentrum für Meeresforschung des WWF findet sich hier – am Westufer des Wis- sensquartiers – auch die Deutschland-Zentrale des Nachhaltigkeitsvordenkers Greenpeace (45) wieder. Nicht nur durch diese beiden Um- weltorganisationen ist das neue Wissensquar- tier ökologischer Impulsgeber: Nahezu alle Neubauten werden nach dem Gold-Standard der HafenCity Hamburg zertifiziert: Ein Kern- standort der HafenCity, geprägt von aus- schließlich besonders nachhaltigen Gebäuden, entsteht; er repräsentiert – so hoffen alle Beteiligten – ökologische Vorzeigearchitektur. Zwei weitere Projekte prägen das Quartier sozial und spirituell: Mit dem Ökumenischen Forum „Brücke“ (49a) schaffen sich 17 christliche Kirchen einen Austausch- und An- dachtsort, der ökumenische Lauren- tiuskonvent erhält Raum für sein Stadtkloster. Und in seinem zweiten Stadthaushotel (48) vergibt der Trä- gerverein jugend hilft jugend e. V. 40 von insgesamt 60 neuen Ar- beitsplätzen an Menschen mit Be- hinderungen. Vor allem für Gäste mit Mobilitätseinschränkung bietet dieses größte integrative Hotelpro- jekt Europas unter anderem rund 80 Zimmer und ein Restaurant. Wissen, Nachhaltigkeit und der Solidaritätsgedanke prägen also den Sprung der HafenCity nach Osten. Die manchmal formulierte Befürch- tung, hier werde der Stadtteil mög- licherweise eine Wiederholung des- sen, was schon entsteht, ist damit nicht nur widerlegt – sondern sogar in ihr Gegenteil verkehrt: Das neue Wissensquartier bereichert die HafenCity nochmals um neue Qualitäten, es wird als „Denkraum“ (Prof. Dr. Ilse Helbrecht) und Impulsgeber für die HafenCity und viele Themen Hamburgs fun- gieren. Östlich des Magdeburger Hafens entsteht mit dem Elbtorquartier ein neues „Wissensquartier“, das insbesondere durch eine Vielzahl nachhaltiger Gebäude geprägt sein wird Sprung über den Magdeburger Hafen HAFENCITY HAMBURG JANUAR 2009 Am Magdeburger Hafen setzt sich die Entwicklung der HafenCity nun nach Osten fort Fortsetzung auf Seite 2 3 HAFENCITY HAMBURG NEWS 1 IN DIESER AUSGABE u. a.: Alltagswelten Ethnographische Forscher dokumen- tieren das Leben in der HafenCity Seite 3 Einkaufswelten Bericht von der Großbaustelle des zentralen Überseequartiers Seite 4–5 Spielwelten In Eigenregie realisieren HafenCity- Eltern ein Spielhaus Seite 6 Städtebauwelten Wie sich die HafenCity im kommenden Jahr verändert Seite 8 Internationales Maritimes Museum Hamburg im Kaispeicher B (links), HafenCity Universität Hamburg (rechts) Nachhaltige, innovative, soziale und spirituelle Zentren Zwischen der Shanghaiallee im Osten und der Baustelle des Überseequar- tiers im Westen entsteht ein neues Quartier am Magdeburger Hafen, bisher wird das Areal noch von – teilweise historischen – Bestandsbauten geprägt 45 48 46 49a 43 44 51 52 53 U U U HafenCity Universität Museum Prototyp Maritimes Museum 49 50 42 47 41

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NEWS

ELBTORQUARTIER Wasserseitig ein-gefasst vom Brooktorhafen im Norden und vom Baakenhafen im Süden sowie vom Quar-tier am Lohsepark im Osten ist das neue Elbtor-quartier ein internationales Vorzeigequartier der HafenCity. Östlich des zentralen Übersee-quartiers gelegen und mit Blick auf die Elbe vereint es Wasserbezug und Zentralität dieses Teils der HafenCity. Es zeichnet sich zudem durch ein spannungsreiches Verhältnis zwi-schen Bestandsbauten und geplanten Neu-bauten aus. Mit seiner städtebaulichen Konzeption greift das Quartier unterschiedliche Bauformen und Baukörpertypologien auf: Im Süden wird bis zu 70 Meter hoch gebaut, im Osten ist anknüp-fend an die Bestandsbebauung eine rund 180 Meter lange Blockstruktur weitergedacht; durch eine lineare Struktur wird sie auch direkt am Magdeburger Hafen wieder aufgegriffen. Hier entstehen zudem anspruchsvoll gestalte-te Stadträume. Sowohl auf Promenadenniveau (4,5 Meter über Normalnull) als auch auf hoch-wassersicherem Warftniveau (8,5 Meter über Normalnull) werden sie – beispielsweise durch Gastronomie sowie Ausstellungs- und Veran-staltungsfl ächen – belebt.

Im Norden fi nden sich große, modernisierte Bestandsbauten. Der vom Büro MRLV (Marko-vic Ronai Voss Architekten) zum Internationalen Maritimen Museum Hamburg umkonzipierte Kaispeicher B setzt schon heute Akzente, da-neben hat die Gebr. Heinemann Gruppe durch

den Architekten Ulrich Arndt ein Lagergebäude zur Firmenzentrale umbauen lassen (41), das durch einen Erweiterungsbau (42) ergänzt wird. Das ehemalige Gebäude des Elektrizitätswerks an der Hongkongstraße (47) wird von der Um-weltorganisation WWF und ihrem Zentrum für Meeresforschung genutzt. Die Neubauten des Quartiers dagegen entstehen ab 2009. Inhaltlich wird das Quartier zum Wissens-quartier der HafenCity. Prägend wirkt im Nor-den vor allem das Internationale Maritime Museum Hamburg, im Süden insbesondere die HafenCity Universität Hamburg. Ihr markantes Gebäude entsteht bis 2011 nach einem Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique. Dazwischen siedelt sich das öffentliche Design-zentrum „designxport“ an; als Nukleus des „designport hamburg“ (44) wird es der bedeu-tenden Hamburger Designwirtschaft als zen-traler Bezugsort dienen, unter anderem stellt es Ausstellungs- und Veranstaltungsfl ächen, eine Bibliothek, Bürofl ächen sowie Wohn- und Arbeitslofts zur Verfügung.

Neben dem Zentrum für Meeresforschung des WWF fi ndet sich hier – am Westufer des Wis-sensquartiers – auch die Deutschland-Zentrale des Nachhaltigkeitsvordenkers Greenpeace (45) wieder. Nicht nur durch diese beiden Um-weltorganisationen ist das neue Wissensquar-

tier ökologischer Impulsgeber: Nahezu alle Neubauten werden nach dem Gold-Standard der HafenCity Hamburg zertifi ziert: Ein Kern-standort der HafenCity, geprägt von aus-schließlich besonders nachhaltigen Gebäuden, entsteht; er repräsentiert – so hoffen alle Beteiligten – ökologische Vorzeigearchitektur. Zwei weitere Projekte prägen das Quartier sozial und spirituell: Mit dem Ökumenischen Forum „Brücke“ (49a) schaffen sich 17 christliche Kirchen einen Austausch- und An-dachtsort, der ökumenische Lauren-tiuskonvent erhält Raum für sein Stadtkloster. Und in seinem zweiten Stadthaushotel (48) vergibt der Trä-gerverein jugend hilft jugend e. V. 40 von insgesamt 60 neuen Ar-beitsplätzen an Menschen mit Be-hinderungen. Vor allem für Gäste mit Mobilitätseinschränkung bietet dieses größte integrative Hotelpro-jekt Europas unter anderem rund 80 Zimmer und ein Restaurant. Wissen, Nachhaltigkeit und der Solidaritätsgedanke prägen also den Sprung der HafenCity nach Osten. Die manchmal formulierte Befürch-tung, hier werde der Stadtteil mög-licherweise eine Wiederholung des-sen, was schon entsteht, ist damit

nicht nur widerlegt – sondern sogar in ihr Gegenteil verkehrt: Das neue Wissensquartier bereichert die HafenCity nochmals um neue Qualitäten, es wird als „Denkraum“ (Prof. Dr. Ilse Helbrecht) und Impulsgeber für die HafenCity und viele Themen Hamburgs fun-gieren.

Östlich des Magdeburger Hafens entsteht mit dem Elbtorquartier ein neues „Wissensquartier“, das insbesondere durch eine Vielzahl nachhaltiger Gebäude geprägt sein wird

Sprung über den Magdeburger Hafen

HAFENCITY HAMBURG

JANUAR 2009

Am Magdeburger Hafen setzt sich die Entwicklung der HafenCity nun nach Osten fort

Fortsetzung auf Seite 2 3

HAFENCITY HAMBURG NEWS 1

IN DIESER AUSGABE u. a.:

AlltagsweltenEthnographische Forscher dokumen-tieren das Leben in der HafenCity Seite 3

EinkaufsweltenBericht von der Großbaustelle des zentralen ÜberseequartiersSeite 4–5

SpielweltenIn Eigenregie realisieren HafenCity-Eltern ein SpielhausSeite 6

StädtebauweltenWie sich die HafenCity im kommenden Jahr verändert Seite 8

Internationales Maritimes Museum Hamburg im Kaispeicher B (links), HafenCity Universität Hamburg (rechts)

Nachhaltige, innovative, soziale und spirituelle Zentren

Zwischen der Shanghaiallee im Osten und der Baustelle des Überseequar-tiers im Westen entsteht ein neues Quartier am Magdeburger Hafen, bisher wird das Areal noch von – teilweise historischen – Bestandsbauten geprägt

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LOHSEPARK Zwischen 1940 und 1945 waren mindestens 7.112 Juden, Sinti und Roma vom Hannoverschen Bahnhof aus depor-tiert worden, die meisten von ihnen starben in Ghettos und Ver-nichtungslagern. Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände im Bereich des Lohseparks soll jetzt ein würdiger Gedenkort angelegt werden. Hierfür hatte Prof. Dr. Karin von Welck, Senatorin für Kultur, Sport und Medien, Anfang 2008 eine Steuerungsgruppe berufen; neben exter-nen Sachverständigen gehörten ihr Vertreter der Behörde für Stadt-entwicklung und Umwelt und der HafenCity Hamburg GmbH an. Im Oktober 2008 wurde ein erstes Rahmenkonzept vorgestellt, zwei Orte stehen dabei im Zentrum der Planung: Am Lohseplatz, dem

ehemaligen Bahnhofsvorplatz, ist ein Informations- und Dokumen-tationszentrum vorgesehen. Etwa 400 Meter entfernt befi nden sich Überreste eines Bahnsteigs, hier soll die Gedenkstätte entste-hen. Zwischen beiden Orten soll eine landschaftsgestalterische Verbindung geschaffen und der Weg der Deportationszüge so visuell nachvollziehbar gemacht werden.

Vom Konzept überzeugt zeigten sich auch Vertreter der Rom und Cinti Union, der Jüdischen Gemeinde Hamburg und des Auschwitz-Komitees. Mit einem architektonischen und einem landschafts-architektonischen Wettbewerb werden die Vorgaben in diesem Jahr in eine erste Umsetzungsphase einfl ießen.

Im Bereich des zukünftigen Lohseparks soll der während des Zweiten Weltkriegs Deportierten gedacht werden

Gedenkort auf ehemaligem BahnhofsgeländeDie HafenCity hat in den vergan-genen Jahren große Entwick-lungsfortschritte vollzogen. Heute ist sie nicht nur ein vielbesuchtes, von internationaler Anerkennung ge-tragenes Stadtent-

wicklungsvorhaben, das Hamburgs Renom-mee in die Welt hinausträgt. Heute ist sie die größte innerstädtische Baustelle Europas – von der Elbphilharmonie bis zur Ericus-spitze. Mit der Dalmannkai-Bebauung, dem Unilever-Vorhaben und dem Marco-Polo-Tower, der Grundschule und weiteren Bau-ten am Sandtorpark sowie im nördlichen Überseequartier wird eine Vielzahl wich-tiger Vorhaben 2009 fertiggestellt und bezogen.

Die HafenCity-Entwicklung hat eine kriti-sche Größenordnung erreicht: Grundstücke für ein Bauvolumen von 710.000 m2 BGF wurden bis Ende 2008 veräußert. Dies ent-spricht 14.000 Büro- sowie 1.500 Gastrono-mie- und Einzelhandelsarbeitsplätzen und gut 3.000 Bewohnern, die wir spätestens 2012 erwarten. Hinzu werden täglich Zehn-tausende touristische Besucher in die dann im Kern fertiggestellte HafenCity kommen.

Daher wird die HafenCity die Finanzkrise erfolgreich bewältigen, auch wenn Finan-zierungen für neue Vorhaben oder auch Ver-mietungen im Einzelfall länger dauern wer-den. Wir blicken deshalb auch mit großem Optimismus auf das Jahr 2009. Der Sprung über den Magdeburger Hafen mit vielen Ein-zelvorhaben wird begonnen, ebenso werden erste Tranchen des Wohnungsbaus am Lohse-park ausgeschrieben, und die Masterplan-Überarbeitung der östlichen HafenCity wird abgeschlossen.

Es wird auch darum gehen, Konzepte für den Wohnungsbau weiterzuentwickeln, Frei-zeitnutzungen für Wasser- und Landflächen weiterzudenken, Platz für innovative Unter-nehmensformen zu schaffen und das nach-haltige Bauen zu stärken, damit der Ostteil der HafenCity für die Stadtentwicklung solche Maßstäbe setzt, wie es im Westen bereits erfolgt ist.

Für 2009 steht ein Realisierungs- und Pla-nungsprogramm auf der Tagesordnung der HafenCity, das alle Beteiligten fordern wird, aber auch die Erfolgsgeschichte der Hafen-City weiterschreibt.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen – und Erleben.

Ihr Jürgen Bruns-BerentelgVorsitzender der GeschäftsführungHafenCity Hamburg GmbH

EDITORIAL

MAGELLAN-TERRASSEN Das spek-takulärste Ausstellungsstück befi ndet sich im zweiten Stockwerk des würfelförmigen Baus: Dort ist – von außen sichtbar – das 1:10-Modell des großen Konzertsaals montiert. Zuvor hat-te es als Planungsinstrument gedient, an ihm nahmen die Akustiker des japanischen Inge-nieurbüros Nagata Acoustics ihre Messungen vor. Mit der Elbphilharmonie wollen sie einen der zehn weltbesten Konzertsäle erschaffen.

Die eigentliche Ausstellung befi ndet sich – links und rechts eines zehn Meter langen Durchgangs – im Erdgeschoss des Pavillons, sie informiert sowohl über die Architektur als auch über die Nutzung der Elbphilharmonie. Draußen bieten aus der Fassade ragende Hör- und Sehrohre audiovisuelle Eindrücke. Über das erste Stockwerk des Pavillons erstreckt sich ein Veranstaltungs- und Tagungsraum, er kann für solche Anlässe gemietet werden.

„Der Pavillon wird die Vorfreude auf die Elbphilharmonie weiter steigern“, sagte Prof. Dr. Karin von Welck, Senatorin für Kultur, Sport und Medien, bei der Eröffnung im Okto-ber 2008. „Ich bin sicher, dass wir mit diesem Pavillon das Informationsbedürfnis von Hamburgern und Touristen auf umfassende und anregende Weise bedienen werden.“

Die Elbphilharmonie entsteht – bereits vom Pavillon aus sichtbar – bis 2012 auf dem Kai-speicher A, dann nimmt auch das Konzerthaus seinen Betrieb auf. Schon der architektoni-sche Entwurf des Schweizer Büros Herzog & de Meuron hatte weltweit Aufsehen erregt: Über die Mauern des historischen Speicher-gebäudes wird sich ein gläserner Aufbau in geschwungener Wellenform erheben. Da-mit wird die Elbphilharmonie nicht nur zum Wahrzeichen für Hansestadt und HafenCity, ihre Architektur symbolisiert gleichzeitig das Aufeinandertreffen von Geschichte und Zu-kunft im neuen Stadtteil.

Und schon der Pavillon Elbphilharmonie kann architektonisch überzeugen: Mit einer Kantenlänge von zehn Metern erweckt der Glaskubus zwar schnell Aufmerksamkeit, weiß sie aber dank seiner puristischen Ge-staltung auch wieder auf die Ausstellung und das 1:10-Modell umzulenken. Als sogenann-ter fl iegender Bau ruht er auf seinem eigenen Gewicht, lässt sich also später leicht wie-der entfernen. Der Entwurf für das Gebäu-de stammt vom Studio Andreas Heller, den laufenden Betrieb organisiert die Hamburg-Musik gGmbH.

Der Pavillon Elbphilharmonie ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Innere des 1:10-Modells kann im Rahmen von Führungen ein-gesehen werden; sie fi nden sonntags um 11, 13 und 15 Uhr statt. www.elbphilharmonie.de

Auf den Magellan-Terrassen steht jetzt der Pavillon Elbphilharmonie: Seit Oktober 2008 informiert er über Architektur, Bau und Betrieb des weltweit aufsehenerregenden Konzerthauses – das leider ein Jahr später als erhofft fertiggestellt wird

Philharmonie-Preview

Natürlich bietet das Wissensquartier auch Wohnungen (entspre-chende Gebäude sind an der Hongkongstraße und westlich der Shanghaiallee vorgesehen) und Bürofl ächen. Ein Baufeld für Bebauung mit rund 30.000 bis 35.000 m2 Bruttogeschossfl äche (51) wird noch nicht vergeben, die anderen Baufelder werden spä-testens im ersten Quartal 2009 anhand gegeben oder als ge-mischt genutzte Vorhaben (49/50) Anfang 2009 ausgeschrieben. Damit verläuft die Bauphase des neuen, ökologischen Wis-sensquartiers im Wesentlichen zwischen 2010 und 2012. Von Anfang an fungiert es so als Kontrapunkt zum durch starken Besucherandrang geprägten Überseequartier – auch wenn es

selbst (insbesondere im Promenadenbereich durch das Inter-nationale Maritime Museum Hamburg, den „designport ham-burg“ und die HafenCity Universität) sehr belebt sein wird. Die thematische Verknüpfung zwischen Überseequartier und Elb-torquartier bildet das überwiegend privat fi nanzierte Science Center. Direkt östlich dieses grandiosen architektonischen Ausrufezeichens schließt sich dann – auf der anderen Seite des Magdeburger Hafens – das Wissensquartier an. Zu dessen Attraktivität wird auch eine ausgezeichnete An-bindung an den öffentlichen Nahverkehr beitragen: Ende 2011 nehmen die Haltestellen Überseequartier und HafenCity Uni-versität der neuen U-Bahn-Linie U4 ihren Betrieb auf. Zusätz-

lich sollen HADAG-Fähren ab 2011 einen Anleger auf der Höhe des Universitätsvorplatzes ansteuern. Durch das Elbtorquartier in der HafenCity gewinnen Ham-burg und die HafenCity jetzt ein neues Vorzeigequartier. Es ist auch derjenige Raum in der HafenCity, der 2009 die stärkste Gesamtprägung erhält: Neben Anhandgaben und Infrastruk-turarbeiten steht die Aufstellung des B-Plans an. Diese Schritte ermöglichen deshalb auch, die Entwicklung des weiter östlich gelegenen Quartiers am Lohsepark 2009 auf den Weg zu brin-gen. Hier sind in diesem Jahr Wohnungsbau-Ausschreibungen und ein Wettbewerb zum Lohsepark sowie zu einem Gedenkort (siehe unten) geplant.

Auf den Magellan-Terrassen befi ndet sich der Pavillon Elbphilharmonie mitten im entstehenden Stadtteil (oben), an seiner Fassade gewähren Hör- und Sehrohre spannende audiovisuelle Eindrücke (unten)

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HAFENCITY In Soziologie und Ethnographie gilt die Me-thode zwar schon längst als etabliert, „aber ungewöhnlich ist, dass ein solcher Forschungsauftrag von öffentlicher Seite kommt“, sagt Martin Kohler, Dozent für Stadtfotografi e an der HafenCity Universität Hamburg.

Kohler und sein Team waren von der HafenCity Hamburg GmbH beauftragt worden: Zwei Monate lang untersuchten die fünf Fotografen den entstehenden Alltag im neuen Stadt-teil. Denn „hier treffen verschiedenste Nutzungsmuster und -strukturen aufeinander“, so Dr. Marcus Menzl von der Hafen-City Hamburg GmbH. „Öffentliche Orte spielen im Konzept der HafenCity eine zentrale Rolle, in ihnen manifestiert sich der of-fene und urbane Charakter des Stadtteils.“

Das Wissenschaftler-Team sollte dokumentieren, wie die geschaffenen Plätze nun in der Praxis genutzt werden. „Wir wollten überprüfen, ob sich die Nutzung tatsächlich so darstellt, wie sie ursprünglich geplant war“, sagt Menzl. „Außerdem inte-ressierte uns, welche Gestaltungsmuster sich bewähren, welche – beispielsweise in der weiteren Freiraumplanung – noch weiter-entwickelt werden können.“

Für die Beantwortung derartiger Fragestellungen drängte sich die ethnographische Stadtforschung geradezu auf. Viele andere Methoden beruhen auf statistischen Erhebungen, sie liefern lediglich auszuwertende Zahlen. Doch ihre Ergebnisse sind zu stark von der anfangs formulierten Fragestellung abhängig, Nebenaspekte fallen dabei völlig unter den Tisch. „Dagegen wird der Untersuchungsgegenstand durch die Fotografi e nicht aus dem Zusammenhang gerissen“, sagt

Kohler, „und bildet immer auch den Kontext ab.“35-mal war jeder der fünf ethnographischen Fotografen in

der HafenCity unterwegs. An unterschiedlichen Wochentagen, zu verschiedenen Tageszeiten und bei veränderten Wetter-bedingungen fotografi erte das Team den Alltag auf Magellan-Terrassen, Marco-Polo-Terrassen, Vasco-da-Gama-Platz und Dalmannkai-Promenade. So gingen die Ethnographen den von der HafenCity vorgegebenen Fragestellungen nach: Wie eignen sich spielende Kinder die Freiräume an? Wie wird das eigens für den Stadtteil geschaffene Stadtmo-biliar genutzt? Wie gehen Gastro-nomen mit den ihnen zur Verfügung gestellten Außenfl ächen um? „Mich

hat überrascht“, sagt Martin Kohler, „dass es insgesamt sehr wenig Überraschendes zu beobachten gab. Viele Orte werden im Wesentlichen so genutzt, wie es die Planer beabsichtigt hat-ten, das spricht für eine gute Balance zwischen Vorgaben und Offenheit und damit für die Qualität der Planung.“

September 2008 endete der Forschungsauftrag. Danach stellten der Dozent für Stadtfotografi e und sein Team einen umfangreichen Materialband zusammen; von der HafenCity Hamburg GmbH wird er jetzt ausgewertet.

HAFENCITY Vom durchwachsenen Wetter ließ sich kaum jemand zurückhalten: Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit hatte Hamburg in Speicherstadt sowie HafenCity geladen – und rund 550.000 Menschen kamen während des dreitägigen Bürgerfests. Unter dem Motto „Kul-turnation Deutschland“ feierten sie vor allem auf der 1.400 Meter langen Festmeile am Sandtorkai, alle 16 Bundesländer boten hier in eigenen Pavil-lons ihre ländertypischen Programme.

Auch Bundespräsident Horst Köhler und Bun-deskanzlerin Angela Merkel waren für die Feier-lichkeiten nach Hamburg gekommen, ebenso die Mitglieder vieler Landesregierungen. Auf dem Programm standen neben dem traditionellen Drachenbootrennen der Ministerpräsidenten un-ter anderem Musik-, Opern- und Theaterdarbie-tungen sowie Literaturlesungen.

Fast nebenbei entdeckten viele Festgäste den neuen Traditionsschiffhafen. Er war zwei Wochen

zuvor fertiggestellt worden, Tausende Ham-burger und Touristen hatten den Wasserplatz schon bei seiner Einweihung im September 2008 in Augenschein genommen: Zwölf Meter breit, 340 Meter lang und 5.600 Quadratmeter groß liegt die Pontonanlage im Sandtorhafen, über his-torische Brücken ist sie rund um die Uhr begeh-bar. In zwei Pavillons sind sanitäre Anlagen und Hafenmeisterei untergebracht, weitere Pavillons entstehen für Cafés und Kioske.

Der Entwurf für die Pontonanlage stammt von EMBT, das Büro aus Barcelona gestaltet auch alle anderen Stadträume der westlichen HafenCity. Betreiberin des Hafens ist die Stiftung Hamburg Maritim, sie unterhält selbst einige Dauerlieger: Bis zu 20 sanierte und voll fahrfähige Segler und Dampfer können hier bewundert werden, auch regelmäßige Ausfahrten fi nden statt. Infos dazu vor Ort im Büro des Hafenmeisters oder unter www.stiftung-hamburg-maritim.de

Doppelter Grund zum FeiernMehrere hunderttausend Menschen kamen im Spätsommer 2008 in den neuen Stadtteil: zunächst zur Eröffnung des Traditionsschiffhafens, dann zum Tag der Deutschen Einheit

WAS KOSTET WOHNEN IN DER HAFENCITY?

Immer mehr Menschen statten der HafenCity jetzt Besuche ab, sie strei-fen durch die neuen Quartiere – und liebäugeln auch mit einem Umzug. Die Frage nach Miet- und Kaufpreisen liegt also nahe.

Im neuen Stadtteil werden nur hochwertige, in Architekturwettbewerben entstandene Entwürfe verwirklicht. Hier sind Hochwasserschutz und Schutz vor Hafenlärm erforderlich, höhere Gebäude müssen zudem stärke-ren Windlasten standhalten. Viele Bauten zeichnen sich darüber hinaus durch ihre Nachhaltigkeit – beispielsweise einen niedrigen Primärenergiebe-darf – aus. Natürlich stehen unter allen Gebäuden Tiefgaragen zur Verfügung.

Durchschnittlich liegen die Mieten in der HafenCity wegen dieser beson-deren Anforderungen um mindestens zwei bis drei Euro pro m2 höher als in vergleichbaren Innenstadtlagen. Auf dem Dalmannkai beispielsweise wer-den pro m2 Mieten zwischen 9,50 und 18 Euro berechnet. Die Kaufpreise für die – inzwischen sämtlich verkauften – Eigentumswohnungen bewegten sich zwischen 2.800 und 4.500 Euro pro m2, Luxusmarktkonzepte erlösten 6.000 bis 8.000 Euro pro m2. Schon die Breite dieses Preisspektrums zeigt, wie unterschiedlich die verfügbaren Wohnkonzepte sind.

Denn erklärtes Ziel ist die Schaffung vielfältiger Quartiere mit durch-mischter Bevölkerungsstruktur. Deshalb werden Baufelder für Wohngebäu-de nicht meistbietend verkauft, sondern – durchweg zu vorab fi xierten, reduzierten Festpreisen – an diejenigen Investoren mit den überzeugends-ten Konzepten: So realisierten auf dem Dalmannkai auch sechs Bauge-nossenschaften und drei Baugemeinschaften preisgünstigen Wohnraum für Familien, gleichzeitig entstand ein Wohnprojekt für Senioren.

Schon heute leben 1.200 Menschen auf Dalmannkai und Sandtorkai, weiterer Wohnraum entsteht zurzeit am Strandkai, am Sandtorpark und im Überseequartier. Insgesamt wird ein Drittel der gesamten in der HafenCity geplanten Nutzfl äche als Wohnfl äche entwickelt, 600.000 m2 Bruttoge-schossfl äche (BGF) werden sich auf 5.500 Wohnungen für 12.000 Bewohner verteilen. Damit nimmt die in der gesamten Innenstadt verfügbare Wohn-fl äche stark zu. Auch in den jetzt noch zu schaffenden Quartieren wird wieder Wert auf Konzeptvielfalt gelegt. Erneut entsteht ein hoher Anteil an Mietwohnungen (beispielsweise durch Baugenossenschaften), aber auch an Baugemeinschaftsprojekten. Wohnen in der HafenCity ist und bleibt also für breite Bevölkerungsschichten attraktiv, auch wenn es Wohnen mit hohem Anspruch ist und einige Projekte zu Luxusprojekten werden.

KURZ GEFRAGT

Mit ethnographischem Blick waren fünf Fotografen zwei Monate lang in der HafenCity unterwegs. Jetzt dokumentieren sie, wie sich Bewohner, Beschäftigte und Besucher ihre neuen Stadträume aneignen

Forschungsauftrag im Fokus

Zwei Monate lang gingen die Ethnographen den im Forschungsauftrag formulierten Fragestellungen nach. Links: Wie eignen sich spielende Kinder die Freiräume an? Mitte: Wie wird das gebotene Stadtmobiliar genutzt? Rechts: Wie wird ansonsten mit den neuen Stadträumen umgegangen?

ÜBERBLICK

Aneignungsprozesse der Freiräume durch Kinder und Jugendliche stellten einen Schwerpunkt des Forschungsauftrags dar

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ÜBERSEEQUARTIER Fast endlos erstrecken sich die Betondecken unter dem Überseequartier, irgendwo von oben dringt Baulärm ins Labyrinth. „Hier könnte man prima Verstecken spielen“, sagt Matias Otto, zuständig für Projek-tentwicklung und Planung des gesamten 7,9 Hektar groß-en Überseequartiers. Er steht mitten in der eindrucksvol-len, zweigeschossigen Tiefgarage im Norden des Gebiets, für einen Familienvater liegen da derartige Assoziationen durchaus nahe.

In nur zehn Monaten ist der erste Teil von Hamburgs größ-tem Tiefgaragenkomplex entstanden. 61.000 m3 Beton und 8.200 Tonnen Stahl wurden dabei verbaut, 730 Stahlbe-tonstützen sind während des Baus gegossen worden. Im Süden des Gebiets werden noch zwei weitere Tiefgaragen geschaffen – die Anlage wird sich schließlich unter dem gesamten Überseequartier erstrecken, 3.400 Fahrzeuge finden hier Platz.

Nahe der Ausfahrt zur Singapurstraße lässt sich schon er-ahnen, wie es künftig in der gesamten Tiefgarage aussehen wird: Anders als bei solchen Bauten üblich ist die Decke im ersten Untergeschoss hier abgehängt. So wirkt sie heller,

wertiger und freundlicher, später sollen auch Lichteffekte die öffentlichen Zugänge inszenieren. Ansonsten strahlt die Tiefgarage auf einer Deckenfläche von 46.800 m2 noch Rohbau-Charme aus.

An mehreren Stellen weisen die Decken zudem Ausspa-rungen auf, hier ragen die Gerüste der schweren Krane ins Freie: 16 Krane erheben sich jetzt über dem Überseequar-tier, mit ihrer Hilfe entstehen die Gebäude des Gebiets. Der größte von ihnen ist 86 Meter hoch und hat einen Ausleger

von 55 Metern, er musste – wie auch zwei andere – von einem speziellen 500-Tonnen-Autokran aufgebaut werden. Andere Krane konnten durch ihre bereits montierten Pen-dants errichtet werden, Ende 2009 haben sie ihre Aufgabe dann erfüllt.

An ihrer Stelle prägen dann schon Hochbauten die Silhou-ette des Überseequartiers: In diesem Sommer sollen sie im Rohbau fertiggestellt sein, je nach Flächenumfang wird den Gebäuden zurzeit alle vier bis acht Wochen ein neues Ge-schoss hinzugefügt.

Besondere Anforderungen stellen die Arbeiten am denk-malgeschützten Alten Hafenamt. Das einzige historische Ge-bäude des gesamten Überseequartier-Gebiets wird um eine Markthalle und weitere umliegende Bauten erweitert. Doch für den Hochwasserschutz des Areals musste eine ganz eige-ne Lösung gefunden werden: „Wahrscheinlich gibt es keinen anderen Ort in der gesamten HafenCity, der wesentlich tiefer als 7,50 Meter über Normalnull liegt und bei Sturmfl uten trotzdem trocken bleibt“, sagt Simone Lisker-Göldenbot, Lei-terin des Technischen Projektmanagements.

Denn das Überseequartier entsteht – wie alle übrigen HafenCity-Gebäude – auf einem hochwassersicheren Warftsockel 7,50 bis 8,10 Meter über Normalnull. (Inner-halb dieses Sockels befinden sich auch die Tiefgaragen, ihr Hochwasserschutz ist dennoch gewährleistet: Sämtliche Zufahrten liegen auf Warftniveau.)

Nur das Terrain des Alten Hafenamts konnte nicht mehr angehoben werden, deshalb wird dieses Areal durch spe-zielle Spundwände und andere Abdichtungsmaßnahmen gesichert. Mit einer aufwendigen Methode, dem so-genannten Hochdruckinjektionsverfahren, wurden auch die Fundamente des Alten Hafenamts abgefangen, so sind die Voraussetzungen für den künftigen Umbau zum Einzel-handels- und Gastronomiezentrum geschaffen.

Vor allem aber Größe und Komplexität des Gesamt-projekts fordern die Überseequartier-Entwickler heraus: „Wir haben die zur Vergabe anstehenden Bauabschnitte in kleinere, überschaubare Pakete unterteilt“, erklärt Si-mone Lisker-Göldenbot. „Damit konnten wir auch andere

Großbaustelle ÜberseequartierEin wahrer Wald von Kranen ragt in den Himmel über der zentralen HafenCity, mehr als hundert Lkw und Sattelschlepper rollen täglich über die Baustraßen, Rohbauten wachsen immer schneller in die Höhe: Auf einer hochkomplexen Großbaustelle entsteht das Überseequartier – nicht einmal drei Jahre nach der Zustimmung zum Verkauf des Grundstücks durch die Hamburger Bürgerschaft im Dezember 2005

Krane erheben sich über den Nordteil des Überseequartiers, er befi ndet sich seit 2007 im Bau. Der südliche, der Elbe zugewandte Teil des Areals wird ab 2009 entwickelt; noch befi ndet sich hier die Baustelle der U-Bahn-Linie U4 und ihrer Haltestelle Überseequartier (Luftbild: September 2008)

16 Krane prägen jetzt die Baustellen-Silhouette des Überseequartiers

Alle vier bis acht Wochen wird den Gebäudenein neues Stockwerk hinzugefügt

Inmitten der Krane steht schon der InfoPavillon Überseequartier, das erste fertiggestellte Gebäude des Areals (oben links). Bis 2012 ist das gesamte „Herz der HafenCity“ komplett: Seine Elbseite wird dann unter anderem das Hotel mit Kreuzfahrtterminal prägen (unten links), am nördlichen Ende ragt der Arabica-Turm in den Himmel (unten Mitte), am historischen Alten Hafenamt entstehen zurzeit eine Markthalle und weitere Gastro-Flächen (unten rechts)

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Veränderungen im Baugewerbe abfedern, beispielsweise die zum Teil enorm gestiegenen Baukosten, die zeitweise knappen oder fehlenden Materialressourcen und die einge-schränkten Firmenkapazitäten. Wir haben dann vor allem mittelständischen Unternehmen die Chance eingeräumt, an der Realisierung des Überseequartiers mitzuwirken. Die Zeiten, in denen alles ein Großunternehmer macht, sind wohl erst einmal vorbei.“

Auch das Mammutprojekt Überseequartier gestaltet sich handhabbarer, wenn es auf mehrere Schultern verteilt wird. Gleichzeitig nimmt dadurch aber der Koordinierungsbedarf zu: Bis zu 110 Lastkraftwagen und 15 Sattelschlepper befah-ren jeden Tag die wenigen Baustraßen im Überseequartier, 250 Menschen arbeiten gleichzeitig an sieben Einzelgebäu-den. Und sie sind erst die Vorhut: Wenn der Fassaden- und Innenausbau beginnt, wird ihre Zahl weiter steigen.

In einem weißen Container an der zentralen Einfahrt zum Überseequartier sitzen deshalb die Baulogistiker. Sie kont-rollieren, wann welche Lkw aufs Gelände fahren dürfen – und wann sie es wieder verlassen müssen. Sie stellen sicher, dass die verschiedenen Baustellen nur von Arbeitern mit entsprechender Zulassung betreten, dass zugewiesene Flä-chen nur genau so wie vorgeschrieben genutzt werden. Als Grundregel gilt: Grundstücksgrenze ist gleich Baugrenze.

„Bereits in der Planung und bei der Ausführung vor Ort muss die ständig steigende Zahl der Projektbeteiligten pro-fessionell gesteuert und geplant werden“, sagt Simone Lis-ker-Göldenbot. „Bei der Abwicklung eines solchen Bauvolu-mens ist das unabdingbare Voraussetzung.“

Und sowohl Bauvolumen als auch Komplexität des Pro-jekts werden noch zunehmen, zurzeit befi ndet sich erst der Nordteil des Überseequartiers im Bau – was allerdings nicht bedeutet, dass weiter südlich gar nicht gearbeitet wird. Seit August 2007 entsteht hier die neue U-Bahn-Linie U4 mit ihrer Haltestelle Überseequartier, auch der Fahrplan für die weiteren Arbeiten ist schon fi x: Dieses Jahr beginnt der Bau

im Südteil des Überseequartiers, mit „Linnen“ wird am Platz über der Haltestelle dann ein spitz zulaufendes, an einen Schiffsrumpf erinnerndes Büro- und Geschäftsgebäude ge-schaffen. Flankiert von „Palisander“, einem Gebäude-En-semble für Einzelhandel, Gastronomie und Büros, erstreckt sich der Überseeboulevard, er mündet schließlich zwischen den beiden Waterfront Towers – zwei Bürohaus-Solitären – auf den Überseeplatz an der Elbe. Hier befi nden sich auch die Leuchtturmprojekte des Überseequartiers: das Science Center im Osten und das Hotel mit Kreuzfahrtterminal im Westen.

Bis Ende 2012 sind sämtliche Gebäude mit rund 275.000 m2 Bruttogeschossfläche oberirdisch realisiert. Nach sei-ner Fertigstellung wird sich das Überseequartier dann noch weit quirliger gestalten als jetzt, während der Bauphase: Die Planer rechnen mit durchschnittlich 40.000 Besuchern – pro Tag.

Tipp: Der InfoPavillon Überseequartier an der Osakaallee ist – bei freiem Eintritt – mittwochs bis montags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. www.ueberseequartier.de

IM FOKUS

HafenCity News: Herr Otto, auf den Bau einer Shopping Mall haben Sie im Überseequartier bewusst verzichtet – warum?Otto: Wir wollen einen barrierelosen Übergang der Einkaufswelten in den städtebaulichen Kontext hinein schaf-fen, Besucher sollen den Einzelhandel mit städtischer Atmosphäre erleben. Außerdem liegt der ökologische Vor-teil auf der Hand: In einer Shopping Mall müsste viel mehr Raum klimati-siert werden. HafenCity News: Der Einzelhandel im Überseequartier soll sich durch soge-nannte Innovationsmieter auszeich-nen. Was genau meint dieser Begriff – und welchen Zweck verfolgen Sie mit Ihrer Vorgabe?Otto: Als Innovationsmieter bezeich-nen wir Einzelhandelsformate, die es – entweder in Hamburg oder sogar in ganz Deutschland – noch gar nicht gibt. Ihnen wollen wir die Chance ge-ben, ihre neuen Produkte oder Dienst-leistungen in einem sehr hochwer-tigen Umfeld vorzustellen. Solche Möglichkeiten erhalten derartige An-bieter im Innenstadtbereich sonst nur selten, dafür sind die Mieten dort nor-malerweise zu hoch. Bei uns profitiert dann – neben den Besuchern – auch der übrige Einzelhandel von der Strahl-kraft dieser Innovationsmieter. HafenCity News: Allein 40.000 m2 Verkaufsfläche entstehen im Über-seequartier, dazu kommen beispiels-weise noch kulturelle Angebote. Wie

kann die Innenstadt neben dieser Kon-kurrenz bestehen?Otto: Das Überseequartier ist kein Konkurrenzangebot; es bietet viel-mehr die Chance, Hamburgs Innen-stadt zu ergänzen und zu erweitern. Wir schaffen für den Einzelhandel neuen Entfaltungsraum und steigern dadurch auch die Attraktivität des tra-ditionellen Zentrums. Ich glaube nicht, dass Einzelhändler dort ihren ange-stammten Platz verlassen, vielleicht eröffnen sie eher hier im Übersee-quartier noch eine weitere Filiale.HafenCity News: Im nördlichen Teil des Überseequartiers werden rund 360 innerstädtische Wohnungen rea-lisiert. Welche Wohnformen sind ge-plant?Otto: Wir sind daran interessiert, ganz verschiedene Zielgruppen anzuspre-chen, neben den klassischen Wohn-formen entstehen daher zum Beispiel auch Maisonettewohnungen und in-tegrierte Stadthäuser.HafenCity News: Der Süden des Ge-biets zeichnet sich dann auch durch besondere Publikumsmagneten aus – zum Beispiel durch das Science Center. Welche Bedeutung hat dieses kultu-relle Leuchtturmprojekt für das Über-seequartier?Otto: Wir halten es für sehr wichtig, mit dem Science Center an dieser Stel-le eine weitere städtebauliche Domi-nante zu schaffen; es betont die pro-minente Lage des Überseequartiers. Als kulturelle Einrichtung wird es zu-

dem das Gesamtkonzept stärken, auch das Flair in seiner Nachbarschaft ent-scheidend beeinflussen. Nicht zuletzt profitieren Einzelhandel und Gastro-nomie von seiner Anziehungskraft: Manche Besucher werden allein sei-netwegen kommen, dann aber auch die übrigen Angebote des Übersee-quartiers nutzen.HafenCity News: Ab wann können die ersten Passanten durch das Übersee-quartier flanieren?Otto: Im Norden voraussichtlich ab dem ersten oder zweiten Quartal 2010, dann eröffnen dort die ersten Ge-schäfte.

„Wir steigern die Attraktivität der Hamburger Innenstadt“INTERVIEW

DAS ÜBERSEEQUARTIER: URBAN, MARITIM UND KOSMOPOLITISCHStädtebau in ganz großem Maßstab: Auf den 7,9 Hektar Fläche des Übersee-quartiers entstehen 16 Gebäudeblöcke mit jeweils 20.000 bis 40.000 m2 Brut-togeschossfl äche (BGF). Diese Dimen-sionierung stellt auch einen Bezug zum in den 1920er und 1930er Jahren gebau-ten historischen Kontorhausviertel her.

Aufgrund seiner besonderen Nut-zungsmischung soll das „Herz der HafenCity“ rund um die Uhr belebt sein. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2012 werden hier etwa 1.000 Men-schen wohnen und bis zu 7.000 Men-schen arbeiten, auch mit 40.000 Besu-chern pro Tag wird gerechnet.

Im Norden des Überseequartiers ent-stehen zurzeit rund 360 Wohnungen – neben einem für die Erdgeschossla-gen geplanten Mix kleinteiliger Einzel-handels- und Gastronomiekonzepte

vor allem auch für die Nahversorgung. Südlich der Überseeallee sind Büronut-zungen vorgesehen (vom zweiten oder dritten Stockwerk aufwärts, die un-teren Etagen sind auch hier für Gastro-nomie und Einzelhandel reserviert).

Insgesamt stehen im Überseequar-tier 40.000 m2 Verkaufsfl äche zur Ver-fügung. Bewusst wurde auf den Bau einer Shopping Mall verzichtet, statt-dessen entsteht ein Einkaufsboulevard unter freiem Himmel. Weitere Publi-kumsmagneten stellen im Süden vor allem das Science Center und das Kreuz-fahrtterminal dar (siehe Interview).

Durch das gesamte Quartier verläuft von Norden nach Süden der Übersee-boulevard, wie ein leicht mäandrie-render Fluss durchzieht diese Einkaufs- und Flaniermeile die Fläche. Den südlichen Abschluss des Überseequar-

tiers prägen die beiden Bürotürme Waterfront Towers, zusammen mit dem Science Center und dem Kreuz-fahrtterminal bestimmen sie auch sei-ne elbseitige Silhouette.

Die Realisierung des gesamten Über-seequartiers verantwortet ein deutsch-niederländisches Konsortium (beste-hend aus ING Real Estate Germany GmbH, SNS Property Finance und Groß & Partner Grundstücksentwicklungs-gesellschaft mbH). Mit ihrem überzeu-genden städtebaulichen Konzept hat-te sich die Investorengruppe in einem zweistufi gen internationalen Wettbe-werb durchgesetzt – und das Areal dann Ende 2005 von der Freien und Hansestadt Hamburg gekauft. Seine Entwicklung stimmen die Investoren daher jetzt eng mit Stadt sowie Hafen-City Hamburg GmbH ab.

Matias Otto ist Leiter Projektentwick-lung und Planung bei Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, einem der drei Partner des Überseequartier-Konsortiums (siehe Kasten oben)

Simone Lisker-Göldenbot (links) ist die Leiterin des Technischen Projektmanagements bei Groß & Partner, zu ihren Aufgaben gehört auch die Koordination der zahlreichen Projektbeteiligten

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MARCO-POLO-TERRASSEN Wer sich sams-tagnachmittags mit Ute und Gernot Plön verabreden will, wird kein großes Glück haben – oder das Ehepaar auf der Boulebahn an den Marco-Polo-Terrassen aufsuchen müs-sen: „Der Termin ist fi x, wir spielen jede Woche“, sagt Ute Plön, „neben mir und meinem Mann sind dann noch bis zu acht andere Teilnehmer dabei, die meisten wohnen wie wir auf dem Kaiserkai.“

Im vergangenen Jahr war die Boulebahn eingeweiht wor-den, allmählich bildet sich jetzt eine kleine Szene von Kugel-sport-Fans. „Wir sehen immer wieder auch andere Spieler, einmal haben wir sogar echte Profi s getroffen, die sich hier auf ein Turnier vorbereiten wollten – und uns dann ein paar Tricks gezeigt haben“, sagt Ute Plön, die wie ihre Mitspieler noch Anfängerin ist: „Ich kenne Boule aus Frankreich, aber erst durch die Bahn in der eigenen Nachbarschaft habe ich wirklich Lust bekommen, es selbst mal zu versuchen.“

Zur entstehenden Bouleszene in der HafenCity zählt auch Hans-Rüdiger Strey. Noch lebt der pensionierte Krea-tive in Eimsbüttel, 2010 wird er aber mit seiner Frau in das Wohnprojekt „Hafenliebe“ am Sandtorpark ziehen. Dann, so wünscht er es sich, soll das Boulespiel im Stadtteil

schon etabliert sein. Daher gab er im Mai eine erste Boule-einführung – die auch den Plöns als Initialzündung diente. Dieses Jahr plant Strey eine Wiederholung.

Denn für den 64-Jährigen ist Boule seit zwei Jahrzehnten eine echte Passion. Damals kaufte er sich während einer Frankreichreise seine ersten Stahlkugeln, inzwischen spielt er sogar in einem Bouleclub: „Man muss sich stark konzen-trieren“, beschreibt Strey die Faszination, „Geschicklichkeit spielt eine große Rolle. Ich bin die ganze Zeit an der frischen Luft, danach dann ziemlich fertig – aber entspannt.“ Doch wenn er für seinen Sport wirbt, warnt er gleichzeitig auch: „Wer einmal angefangen hat, kommt davon nicht mehr so schnell los. Der Suchtfaktor ist sehr hoch!“

Für die Plöns kommt dieser Warnhinweis allerdings spät. Seit August 2008 spielen sie jeden Samstag ab 16 Uhr auf der Boulebahn vor dem Kühne + Nagel-Gebäude, auch wäh-rend der kalten Jahreszeit wollen sie an ihrem Termin fest-halten. Interessenten sind übrigens eingeladen, einfach mal vorbeizuschauen. Ute Plön: „Jeder neue Mitspieler ist herz-lich willkommen.“ Und auch Hans-Rüdiger Strey freut sich über weitere Interessenten, Anfragen beantwortet er unter [email protected]

PORTRÄT

Boulepioniere in der HafenCity (vorne von links nach rechts): Ute Plön, Hans-Rüdiger Strey, Gernot Plön

GRASBROOK Das Südsee-Abenteuer fängt am Großen Grasbrook an: Ein Holzschiff schwimmt durch einen See aus blauen Holz-schnitzeln, dazu gibt es Holzpalmen, eine Schatztruhe, jede Menge Strandgut und Hangelseile. Der im Juni 2008 eingeweihte „Schatzinsel“-Spielplatz fasziniert nicht nur die jüngsten HafenCity-Bewohner und -Besu-cher, auch die Eltern aus dem Viertel sind be-geistert. Arne Zingel beispielsweise, Vater ei-ner fünfjährigen Tochter und eines einjährigen Sohns, wohnt seit März 2007 im Stadtteil, er engagierte sich schon in der Planungsphase für das 850 m2 große Kinderparadies, denn „es ist mehr als nur ein Spielplatz – es ist auch ein toller Nachbarschaftstreffpunkt.“

Von Anfang an hatte die HafenCity Ham-burg GmbH sowohl Eltern als auch Kinder in die Planung mit einbezogen, sie eingeladen und nach ihren Wünschen gefragt. Das Land-schaftsarchitekturbüro WFP fertigte drei Ent-würfe an, die Bewohner entschieden sich schließlich für das „Schatzinsel“-Konzept. Doch zum perfekten Spielplatz fehlte noch etwas.

„Ein Ort, wo man bei Regen Zufl ucht fi ndet oder sich im Winter aufwärmen kann“, fasst

der 37-jährige Zingel die Überlegungen der Eltern zusammen, „wo wir uns zwischendurch einen Kaffee kochen können, wo auch mal ein Kind gewickelt werden oder auf Toilette ge-hen kann: ein Spielhaus.“

Schnell erklärte sich die HafenCity Hamburg bereit, das Projekt fi nanziell zu unterstützen, stellte dabei aber eine Bedingung: Planung und Betrieb sollten die Eltern selbst in die Hand nehmen. „Es macht großen Spaß, ge-meinsam mit anderen Anwohnern etwas für unsere Kinder auf die Beine zu stellen. Wir

freuen uns auf jeden, der bei diesem span-nenden Projekt mitmachen möchte – ganz egal, ob es ein Bewohner mit oder ohne Kin-der ist.“

So treibt inzwischen der eigens gegründete Elternverein Spielhaus HafenCity e. V. das Projekt voran. Mit dem Architekten Stephan Schmid – einem Nachbarn im Stadtteil – fand sich der richtige Fachmann gleich in den eige-nen Reihen. Sein Entwurf zeigt ein sattblaues Holzhaus mit einer großen roten Fensterfront zum Spielplatz hin, auch an den anderen Sei-ten bieten Fenster Ein- und Ausblicke. Sach-lich, schnörkellos, gleichzeitig aber sehr ein-ladend und fröhlich integriert sich der Bau in die Spielwelt des Platzes.

Fünf Tage pro Woche wird das Haus sowohl für angemeldete Gruppen aus dem Viertel als auch für freies Spiel offen stehen. Dabei soll eine Honorarkraft den laufenden Betrieb ma-nagen, Eltern und Kindern beispielsweise in der Küche zur Hand gehen oder Spielzeug herausgeben. Zusätzlich will der Verein auch ehrenamtliche Kräfte einsetzen: „Ob Vater, Mutter, Single oder Rentner: Wir setzen auf eine rege Beteiligung“, sagt Vorstand Zingel.

Auf den 36 m2 des Spielhauses werden eine Pantry-Küche, Toiletten und Wickelmöglich-keiten untergebracht. Neben der HafenCity Hamburg GmbH haben bereits namhafte Un-ternehmen, die erkannt haben, dass dieses

Projekt ein schöner Beitrag für Kinder und die soziale Vernetzung im Quartier ist, Spenden-gelder zugesagt. Weitere Spender werden gesucht, ihnen wird im Gegenzug ein echter Mehrwert geboten. Arne Zingel: „Unterneh-men, die sich engagieren, werden mit einer Plakette am Spielhaus verewigt – das ist ein bleibendes und gut sichtbares Zeichen ihres Engagements in der HafenCity. So haben bei-de Seiten etwas davon.“

Und inzwischen sind längst nicht nur Unter-nehmen am Spielhaus interessiert: Noch be-vor der Bauantrag überhaupt gestellt war, wurden auch schon Kooperationen mit der Katharinenschule, der Katharinenkirche, der Kindertagesstätte und mit dem HafenCity-Sportverein Störtebeker e. V. angedacht. Denn das Spielhaus bietet sich auch als Ort für Ver-anstaltungen an, über entsprechende Anfra-gen ist Arne Zingel hocherfreut. Von Anfang an war eine Vernetzung des Projekts im Vier-tel erwünscht: „Wie ein kleines Bürgerhaus“ solle das Spielhaus in der HafenCity ange-nommen werden. Deshalb wirbt der Eltern-verein jetzt auch um Fördermitglieder, durch einen Jahresbeitrag von 60 Euro sollen sie den Betrieb auf Dauer sichern.

Interessenten, Spender und Anwohner, die Mitglied werden, spenden oder einfach nur die Weiterentwicklung des Spielhauses verfolgen wollen, können unverbindlich mit dem Verein in Kontakt treten. [email protected]

Engagiert setzen HafenCity-Bewohner jetzt ein Herzensprojekt um: Auf dem „Schatzinsel“-Spielplatz entsteht ein Spielhaus, in Eigeninitiative übernehmen Mütter und Väter sowohl Planung als auch Betrieb

Baustelle Kinderspielplatz

Vom fantasievoll gestalteten „Schatzinsel“-Spielplatz sind Kinder und Eltern gleichermaßen begeistert

Open-Air-Sport mit Suchtfaktor

Bei gutem Wetter können Kinder und Eltern den „Schatzinsel“-Spielplatz schon genießen, mit dem Spielhaus erhalten sie jetzt auch ein Dach über dem Kopf

Die Boulebahn an den Marco-Polo-Terrassen wird zum Treffpunkt von Fans des französischen Kugelsports „Pétanque“

„Wie ein kleines Bürgerhaus“

6 JANUAR 2009

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HAFENCITY Stein und Stahl, Wasser und Wolken – die Stadtlandschaften des Foto-künstlers Capillaro sind von einer besonderen Präsenz geprägt. Selbst vertraute Ansichten aus Hamburg, Paris oder New York wirken auf seinen extremen Weitwinkelaufnahmen über-raschend fremd, seit August 2008 sind die Auf-nahmen in Capillaros Ateliergalerie am Kaiser-kai 27 zu sehen.

Denn obwohl der Fotograf oft in den Welt-metropolen unterwegs ist: Seine Heimat bleibt Hamburg, seine Lieblingsmotive fi ndet er hier im Hafen. „Ich mag die raue, brüchige Seite un-serer Zivilisation“, sagt der 36-Jährige. Bereits während seiner Studienzeit zogen ihn die Speicherstadt und die Hafenkais magisch an. Durchaus stimmig also, dass er seine Werke nun dauerhaft in diesem Umfeld zeigt (geöff-net samstags und sonntags von 10 bis 19 Uhr und auf Anfrage, www.capillaro.de).

Denn jetzt beginnt Hamburgs Künstlerszene, Speicherstadt und HafenCity für sich zu ent-decken. Schon seit mehreren Jahren interpre-tiert sie das Areal mit immer neuen Perfor-mances und Werken, nun folgen die ersten Ateliers und Ausstellungen.

Auch Rolf Kellner betätigte sich hier schon als Galerist: Im Dezember bezog der Architekt und Stadtplaner sein neues Zuhause am Kaiserkai, zuvor hatte er die Wohnung allerdings als Aus-stellungsfl äche genutzt und Kunstwerke mit

starkem Hafenbezug ge-zeigt: „Ich fi nde es wichtig, dass sich Kunst und Kultur in der HafenCity ansie-deln“, begründet der 38-Jährige sein Engagement.

Eine ähnliche Entwick-lung wie in den neuen Quartieren der HafenCity vollzieht sich zurzeit in den benachbarten historischen Speichergebäuden: Schon 2006 hatte sich am Brook-torkai die erste Galerie des Backstein-Ensembles nie-dergelassen, inzwischen ist sie innerhalb der Spei-cherstadt an den Sandtor-kai umgezogen. „Wir hat-ten uns damals bewusst gegen ein typisches Szene-viertel wie die Schanze als Standort entschieden“, sa-gen Caesar Benedict und seine Partnerin Eva Koba. Stattdessen bevorzugten die beiden das Flair der alten Speichergebäude, der Kontrast zur von ihnen angebotenen Kunst könnte nicht größer sein: Ihre Galerie zeigt zeitgenössische Werke, der Schwerpunkt liegt dabei auf digi-talen Ausdrucksformen (geöffnet dienstags bis samstags von 14 bis 19 Uhr und auf Anfrage, www.galerie-caesar-koba-com).

Bereits im vergangenen Jahr wurden auch die ersten Künstlerateliers der Speicherstadt be-zogen. 600 m2 Arbeitsfl äche hatte die Betrei-

berin des Backstein-Ensembles, die HHLA, zu-vor aufwendig saniert. Ein Mäzen erklärte sich bereit, sechs Jahre lang die Hälfte der Miet-kosten zu übernehmen, erst dadurch wurden die 40 bis 60 m2 großen Arbeitsstätten für die Künstler fi nanzierbar: Inzwischen arbeiten acht Maler und Zeichner im Speicherblock V am Brooktorkai.

Noch ist die Kunst- und Galerieszene des Viertels also im Entstehen begriffen, die De-signszene des neuen Stadtteils hat sich dage-gen schon viel schneller entwickelt. Beispiels-

weise belegen Modeunternehmen bereits mehrere tausend Quadratmeter Fläche in der Speicherstadt. Und in der HafenCity entsteht ab 2010 sogar ein neues Zentrum für die Ham-burger Designwirtschaft: Auf 10.000 m2 Brut-togeschossfl äche bietet das Projekt „design-port hamburg“ neben Ausstellungs- und Veranstaltungsfl ächen auch eine Bibliothek, Bürofl ächen für Unternehmen aus der Bran-che – und Wohn- sowie Arbeitslofts für die Designer.

Galerien, Ateliers und Ausstellungen am Wasser: In ersten Schritten entwickeln sich Kunst- und Designszene von HafenCity und Speicherstadt

Inspirationsraum HafenCity

Die raue, ungeschliffene Hafenatmosphäre begeisterte den Fotokünstler Capillaro schon während seiner Studienzeit, seit August 2008 stellt er seine Werke im eigenen Atelier am Kaiserkai aus

„Bewusst gegen ein Szeneviertel wie die Schanze entschieden“

Frau Schiermann, seit Sommer 2008 verkaufen Sie Merchan-dising-Produkte mit HafenCity-Motiv. Wie kam es dazu?

Während eines USA-Aufenthalts habe ich zahlreiche Mer-chandising-Artikel gekauft. Das brachte mich auf die Idee, diese auch für die HafenCity anzubieten. Gemeinsam mit meiner Geschäftspartnerin habe ich das HafenCity-Motiv entworfen und den ersten Shop in der HafenCity, im Yacht-kontor, zu den CruiseDays eröffnet.Wie sieht Ihr Sortiment jetzt aus?

Wir verkaufen T-Shirts und Tassen, der absolute Renner sind die Windbreaker und der „HafenCitySecco“. Aber der kleine

Laden ist mehr als ein Geschäft: Der Verkauf fi ndet vor allem im Yachtkontor statt (Kaiserkai 29, freitags bis sonntags, 12– 18 Uhr), dort hat sich ein echter Treffpunkt etabliert. Neben Nach-barn kommen auch Touristen und bleiben auf einen Plausch, manchmal leisten wir sogar Überzeugungsarbeit.Zum Beispiel?

Die Touristen sehen noch überall Baustellen, von manchen Qualitäten der HafenCity können sie gar nichts wissen. Sie kennen weder die schönen Ausblicke von den Terrassen noch die geschützten Gärten mit Elbsicht.Im neuen Stadtteil sind Sie ohnehin sehr vernetzt ...

Als ich im März 2007 eingezogen bin, gab es hier viel Schlamm und Matsch, keinen Bäcker und keine Nahversorgung. Dafür aber von Anfang an eine nette Nachbarschaft. Wir waren alle Pioniere, da hält man dann ganz automatisch zusammen.A propos Pionier: Sie haben dafür gesorgt, dass Ihr Haus seine eigene Website bekommt.

Hauptsächlich dient das der Kommunikation der Nachbarn untereinander. Wir unternehmen viel zusammen, es gibt Grillfeste, Geburtstagsfeiern oder Ausfl üge. Hierzu tauscht man sich eben über Mail und Website aus.Sie organisieren auch den HafenCity „Business Port“.

In der HafenCity leben überdurchschnittlich viele Selbst-ständige und Unternehmer. Beim monatlich geplanten „Busi-ness Port“ lernen sie sich kennen, vernetzen sich, entdecken so auch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.Inzwischen leben Sie seit eineinhalb Jahren in der HafenCity. Was macht den Unterschied zu anderen Stadtteilen aus?

Das Miteinander der Nachbarn ist sehr herzlich, die Men-schen sind sehr engagiert und energiegeladen. Zum Beispiel habe ich hier eine Partnerin für ein neues, soziales Projekt kennengelernt: Wir werden bis zu 80 Obdachlose über ihre Lebensschicksale interviewen, sie von Profi -Fotografen por-trätieren lassen, Texte und Bilder dann in einem Buch doku-mentieren. Für die Veröffentlichung benötigen wir allerdings noch Sponsoren ...Auch eine andere wichtige Begegnung haben Sie in der Hafen-City gemacht.

Ja, beim Spaziergang ist mir hier vor einem Jahr mein Lebenspartner über den Weg gelaufen.

INTERVIEW

Das Yachtkontor am Kaiserkai 29 (links) ist Verkaufsstelle für Merchandising-Produkte – und zugleich Treffpunkt für viele Nachbarn. Vom herzlichen Miteinander auf dem Dalmannkai ist Manuela Schiermann (rechts) besonders begeistert

„Wir waren Pioniere, da hält man dann zusammen“Vor allem der Zusammenhalt ihrer Nachbarn begeistert Manuela Schiermann: Sie ist Inhaberin einer Werbeagentur, nebenbei betätigt sich die engagierte Netzwerkerin immer stärker im neuen Stadtteil

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IM PORTRÄT

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ELBINSEL Im Zentrum der „Neuen Mitte Wilhelmsburg“ stehen der Neubau für die Stadtentwicklungsbehörde und der Eingangs-bereich der internationalen gartenschau ham-burg (igs 2013). Um diese urbanen Schwer-punkte soll sich eine Mischung aus Wohnen, Büros und Einzelhandel entwickeln, ergänzt durch ein Hotel sowie Sport- und Freizeitange-bote am Eingangsbereich des igs-Parks.

Seit Anfang 2008 bekannt wurde, dass die Wilhelmsburger Reichsstraße langfristig verlegt werden könnte, erhielt die „Neue Mit-te“ einen neuen Impuls: Sie könnte sich lang-fristig sogar bis zum Spreehafen ausdehnen. Mehrere tausend zusätzliche zentrale Woh-nungen wären so in nächster Nähe zur Hafen-City möglich – entlang dem Assmannkanal, der auf seiner ganzen Länge schiffbar gemacht werden soll. Zukünftig ist das Herz Wilhelms-burgs dann auch per Schiff erreichbar.

Von einer „Bauausstellung in der Bauaus-stellung“ spricht IBA-Geschäftsführer Uli Hell-weg. Denn die „Neue Mitte“ erfüllt auch den

traditionellen Anspruch der IBA, Architektur der Zukunft zu zeigen. So sind am Eingangsbe-reich zum igs-Park experimentelle Wohnungs-bauten geplant – zum Beispiel ein Haus als Kraftwerk, eine neue Form von Künstlerhaus, ein schwimmendes Haus und ein altersgerech-tes Haus für die Senioren von übermorgen. In-vestoren-Workshops für diese ambitionierten Projekte starteten im Herbst letzten Jahres.

Für den Masterplan der „Neuen Mitte Wil-helmsburg“ hatten sechs international re-nommierte Planerteams ihre Visionen ent-

wickelt. Zu überzeugen vermochte der ge-meinsame Entwurf des niederländisch-luxemburgischen Architekten Jo Coenen und des französisch-deutschen Landschaftspla-nungsbüros agence ter. Als „städtebaulichen Quantensprung für die Entwicklung Wil-helmsburgs“ lobte Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter den Masterplan: „Wir setzen auf den Elbinseln ganz neue Maßstäbe für eine lebendige und ökologische Stadtentwick-lung der inneren Stadtränder.“ www.iba-hamburg.de

Wilhelmsburg erhält eine „Neue Mitte“: Für das 30 Hektar große neue Quartier im Herzen der Elbinseln wurden mit einem außergewöhnlichen Masterplan die Weichen gestellt

IMPRESSUM

Verlag: HafenCity Hamburg GmbH, Osakaallee 11, 20457 HamburgV. i. S. d. P.: Susanne BühlerDesign: lab3 mediendesign, HamburgRedaktion: Grischa Koch, Sascha Borrée Text: Axel Reimann, Thomas Röbke, Olaf TarmasSchluss redaktion: Ulrike WallenfelsDruckerei: Langebartels & Jürgens, HamburgBildnachweis: Daniel Barthmann: S. 3 ob. li. & unt.; Code Unique: S. 1 unt. re.; B. Engel: S. 6 unt., S. 6 ob. re.; T. Hampel ELBE&FLUT: S. 1 unt. li., S. 2 Mi. ob. & unt., S. 4 Mi. re., S. 5 ob. & unt. re., S. 7 unt., S. 8 ob. (2 Bilder), Mi. li. & Mitte; HafenCity Hamburg GmbH: S. 4 Mi. li., S. 7 ob. li.; IBA Hamburg GmbH: S. 8 unt.; Martin Kohler: S. 3 ob. re.; M. Korol: S. 1 Mi.; Tim Kraus: S. 4 ob., S. 6 ob.; Thiess Rätzke: S. 5 unt. re.; B. Rostami: S. 2 ob. li.; Spengler Wiescholek: S. 8 Mi. re.; Katja Ulbrich: S. 3 ob. Mi.; Überseequartier Beteiligungs GmbH: S. 1 ob., S. 4 unt. (3Bilder);

Die Veröffentlichung von Texten oder Textaus-zügen darf nur nach Genehmigung der HafenCity Hamburg GmbH erfolgen. Die in dieser Publika-tion enthaltenen Informationen sind für die Allge-meinheit bestimmt; sie erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit.

14. Ausgabe, Hamburg, Januar 2009; © 2009 All rights reserved

WIE ES 2009 WEITERGEHT

AUSBLICK

IBA: Maßstabssprung über die Elbe

Bewegt wie das vergangene wird sich auch das Jahr 2009 in der HafenCity gestalten: Eine Vorschau auf einige wichtige Entwicklungsschritte und Veranstaltungen in den Quartieren (siehe auch Seite 1, 4 u. 5)

DALMANNKAI Schon kurz nach Jahresbeginn ist das Quartier komplett: Die letzten Gebäude werden fertiggestellt, die Bewohner-zahl steigt auf rund 1.300 an. Nur an der Spitze des Dalmannkais verbleiben noch Baukrane. Hier entsteht bis 2012 die Elbphilharmonie, ab 2009 wird ihre gläserne Krone auf dem Kaispeicher A gebaut.

STRANDKAI Mit 1.100 Beschäftigten bezieht der Konsumgüter-konzern Unilever seine neue Zentrale für die deutschsprachigen Länder, auch der benachbarte 16 Stockwerke hohe Wohnturm Marco-Polo-Tower wird fertiggestellt. Westlich dieser ersten Gebäude auf dem Strandkai fi ndet „subvision. kunst. festival. off.“ statt, für das Kunst-festival entsteht eine eindrucksvolle Raumarchitektur für Künstler.

HAFENCITY Vormerken: Die Veranstaltungsreihe Hamburger Architektur Sommer läuft – natür-lich auch in der HafenCity – von Juni bis September 2009. Weitere Event-Highlights des Jahres sind die beiden Besuche der „Queen Ma-ry 2“: Am 7. und 15. August macht der Luxusliner wieder am Ham-burg Cruise Center in der Hafen-City fest, wie üblich wird er wieder königlich gefeiert. Auf sportliche Entdeckungstour geht es im Juni: Dann startet die 8. Aufl age von Hamburgs größtem Firmenlauf, dem HSH-Nordbank-Run in der HafenCity.

AM SANDTORPARK An der teilgebun-denen Ganztagsschule „Katharinenschule in der HafenCity“ kann der Unterrichtsbetrieb beginnen. Im gleichen Gebäude gehen auch eine schuleigene Turnhalle und eine Kinder-tagesstätte mit fl exiblen Betreuungsan-geboten bis in die Abendstunden in Betrieb. Das Baugemeinschaftsprojekt „Hafenliebe“ feiert 2009 Grundsteinlegung, die übrigen Gebäude des Quartiers nehmen ebenfalls erkennbar Gestalt an; sie werden 2009 oder 2010 fertiggestellt.

ÜBERSEEQUARTIERDie ersten Gebäude im Nordteil des Überseequartiers werden bereits 2009 fertiggestellt; der gesamte Nordteil mit u.a. rund 360 Wohnun-gen im Frühjahr 2010. Der Bau im südlichen Teil des Überseequartiers mit Kreuzfahrtterminal und Science Center beginnt ebenfalls 2009.

8 JANUAR 2009