Jazzfestival begeistert seit 25 Jahren - Jazz-Tage Langenthal · Hits wie «Petite Fleur»...

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Jazzfestival begeistert seit 25 Jahren Mit Enthusiasmus und viel Liebe für den Jazz bieten die Organisatoren ihrem treuen Publikum musikalische Sternstunden in stimmungsvollem Ambiente. Die Jazz-Tage Langenthal sind nicht mehr wegzudenken aus der Kulturagenda und feiern ihr 25-Jahr-Jubiläum vom 13. bis 25. Oktober mit einem fünften Konzert mit Marc Sway. Von Brigitte Meier An der Medieninformation im Schloss Thunstetten präsentierte Bruno Fran- gi das Jubiläumsprogramm und blick- te auf die Anfänge der Langenthaler Jazz-Tage zurück, die seit 1998 in den jazzig gestylten Räumen des katholi- schen Kirchgemeindehauses stattfin- den. Begonnen hat die 25-jährige Er- folgsgeschichte am Bären-Stammtisch des Männerchors. Dort riefen die OK- Mitglieder Bruno Frangi, Hansjürg Moser und Willi Schnetzer sowie die inzwischen verstorbenen Rudolf Ama- cher, Victor Böhlen und Ueli Anliker über Jazz ein Festival ins Leben, wel- ches inzwischen weit über die Region hinaus bekannt und geschätzt ist. «Was 1991 zunächst im kleinen Rah- men mit Dixieland und New-Orleans- Jazz im Hotel Bären angefangen hat, ist heute ein Event gespickt mit Blues, Gospel, Swing, Big-Band-Sound bis hin zu Gipsy und Latin Jazz», sagt Pro- grammchef Bruno Frangi. Jedes Jahr gelingt es dem ehrenamtlichen OK internationale Spitzenmusiker und Bands zu engagieren, also Künstler, die sonst in Langenthal kaum zu hören wären. Ein Viertelhundert Jazz-Tage Eines der Erfolgsgeheimnisse ist ne- ben der musikalischen Qualität die Stilvielfalt und Offenheit der Macher für Neues und Unkonventionelles. Auch wenn Bruno Frangi betont, dass man als Jazzfamilie alle Kinder, sprich Künstler, gleich gern habe, seien eini- ge Glanzpunkte aus 25 Jahren er- wähnt: Bereits am zweiten Anlass machte die Chris Barber’s Jazzband Furore. Ebenso im Bärensaal gab sich Jazzlegende Humphrey Lyttelton die Ehre. An den 10. Jazz-Tagen brachte der 63-jährige Huub Jansen, ehemals Schlagzeuger der «Dutch Swing Col- lege Band», mit einem sensationellen Solo den Saal zum Brodeln. 2001 spiel- te die Swiss Army Big Band mit Pepe Lienhard im ausverkauftem Haus. Sammy Rimington, ein Klarinettist von Weltformat, lief quer über die Ti- sche und riss das Publikum zu Beifalls- stürmen hin. Mit ihren Powerstimmen berührten Richard Broadnax, Pauline Pearce, Sidney Ellis, Vera Kaa ebenso wie die First Lady an der Hammond Orgel, Barbara Dennerlein. Einmalig sind die Doppelkonzerte wie im Vor- jahr als das Zusammentreffen der US- Amerikanerin Kat Baloun mit der Zür- cherin Christina Jaccard in einer Jam- session mit Standing Ovations gipfelte. Das Konzert der Dani-Felber-Big- Band wurde vintage aufgezeichnet und damit Langenthal und die Jazz- Tage auf einem historischen Tondoku- ment verewigt. «Petite Fleur» als Auftakt Eröffnet wird das Festival im katholi- schen Kirchgemeindehaus am 13. Ok- tober mit einem Tribute to Sidney Be- chet. In seiner Musik verschmilzt der Blues der schwarzen Amerikaner mit der Lebensfreude Frankreichs. Olivier Franc erinnert meisterhaft an den kre- olischen Sopransaxofonisten, wenn er Hits wie «Petite Fleur» zelebriert. Zu- sammen mit der Swiss Yerba Buena Creole Rice Jazz Band lässt er den alten Jazz zeitlos erklingen. Showact aus Minneapolis Direkt aus den Staaten eingeflogen wird Davina Sowers. Die Singer/Song- writerin mit dem exzentrischen Outfit ist einzigartig – obschon sie oft mit Amy Winehouse oder Aretha Franklin verglichen wird. Sie spielt Piano und Ukulele und bietet mit einen atembe- raubenden Mix aus Ragtime, Blues, R&B und Soul. Mit The Vagabonds tourt sie seit zehn Jahren durch die USA und Europa. Eine geballte Ladung Blues verspricht das Wiedersehen mit dem herausra- genden Pianisten und Sänger Christi- an Willisohn und Southern Spirit. Der Langenthaler Publikumsliebling feiert Erfolge rund um den Erdball und setzt mit dem holländischen Saxofonisten Boris van der Lek rockige Akzente. Speziell war der Sound der profilierten Allotria-Jazzband mit zwei Trompeten in der Frontline schon immer. Der Name der ehemaligen Studentenband leitet sich ab von dem Münchner Jazz- lokal «Allotria». Sinnbildlich für die sieben Musiker, die stets zu einem Scherz aufgelegt sind und bereit für musikalische Eskapaden. Begleitet werden sie von Barbara Bürkle. Ihre kraftvolle und doch sanfte Stimme ist ebenso facettenreich wie ihr Reper- toire. Jazz meets Brazil Im Februar sang Marc Sway ein Duett mit Superstar Nelly Furtado im Zür- cher Hallenstadion vor 10 000 Zu- schauern und am 24. Oktober konzer- tiert der populärste Rhythm- und Soul-Sänger der Schweiz in Langen- thal. Dunkle Locken, breites Lachen und die obligate Fliege. So tritt Marc Sway normalerweise auf und so kennt man ihn auch als Juror von Voice of Switzerland. Als der Vollblutmusiker in Montreux anlässlich der Hommage für Claude Nobs «Georgia», Ray Charles‘ weltbekannte Hymne interpretierte, war Bruno Frangi beeindruckt: «Da reifte die Idee, Marc Sway für unser Festival zu engagieren.» Eigens für das Jubiläum der Jazz-Tage kreierte der 36-Jährige mit den brasilianischen Wurzeln ein Programm und wird Be- sucher und OK mit Special Guests auf der Bühne überraschen. Das Tor zum Schloss Thunstetten, sprich den 25. Langenthaler Jazz-Tagen steht weit offen (von links): Hansjürg Moser, Bruno Frangi, Claudia Frangi, Hans Zobrist, Willy Schnetzer, Daniel Kurt und Fredy Weber. Bild: Brigitte Meier Gut zu wissen Vorverkauf bei Kuoni Reisen, Bahnhofstrasse, Langenthal. Mehr Infos: www.jazzlangenthal.ch

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Jazzfestival begeistert seit 25 Jahren Mit Enthusiasmus und viel Liebe für den Jazz bieten die Organisatoren ihrem treuen Publikum musikalische Sternstunden in stimmungsvollem Ambiente. Die Jazz-Tage Langenthal sind nicht mehr wegzudenken aus der Kulturagenda und feiern ihr 25-Jahr-Jubiläum vom 13. bis 25. Oktober mit einem fünften Konzert mit Marc Sway.

Von Brigitte Meier

An der Medieninformation im Schloss Thunstetten präsentierte Bruno Fran-gi das Jubiläumsprogramm und blick-te auf die Anfänge der Langenthaler Jazz-Tage zurück, die seit 1998 in den jazzig gestylten Räumen des katholi-schen Kirchgemeindehauses stattfin-den. Begonnen hat die 25-jährige Er-folgsgeschichte am Bären-Stammtisch des Männerchors. Dort riefen die OK-Mitglieder Bruno Frangi, Hansjürg Moser und Willi Schnetzer sowie die inzwischen verstorbenen Rudolf Ama-cher, Victor Böhlen und Ueli Anliker über Jazz ein Festival ins Leben, wel-ches inzwischen weit über die Region hinaus bekannt und geschätzt ist. «Was 1991 zunächst im kleinen Rah-men mit Dixieland und New-Orleans-Jazz im Hotel Bären angefangen hat, ist heute ein Event gespickt mit Blues, Gospel, Swing, Big-Band-Sound bis hin zu Gipsy und Latin Jazz», sagt Pro-grammchef Bruno Frangi. Jedes Jahr gelingt es dem ehrenamtlichen OK internationale Spitzenmusiker und Bands zu engagieren, also Künstler, die sonst in Langenthal kaum zu hören wären.

Ein Viertelhundert Jazz-Tage Eines der Erfolgsgeheimnisse ist ne-ben der musikalischen Qualität die Stilvielfalt und Offenheit der Macher für Neues und Unkonventionelles. Auch wenn Bruno Frangi betont, dass man als Jazzfamilie alle Kinder, sprich Künstler, gleich gern habe, seien eini-ge Glanzpunkte aus 25 Jahren er-wähnt: Bereits am zweiten Anlass machte die Chris Barber’s Jazzband Furore. Ebenso im Bärensaal gab sich Jazzlegende Humphrey Lyttelton die Ehre. An den 10. Jazz-Tagen brachte der 63-jährige Huub Jansen, ehemals Schlagzeuger der «Dutch Swing Col-

lege Band», mit einem sensationellen Solo den Saal zum Brodeln. 2001 spiel-te die Swiss Army Big Band mit Pepe Lienhard im ausverkauftem Haus. Sammy Rimington, ein Klarinettist von Weltformat, lief quer über die Ti-sche und riss das Publikum zu Beifalls-stürmen hin. Mit ihren Powerstimmen berührten Richard Broadnax, Pauline Pearce, Sidney Ellis, Vera Kaa ebenso wie die First Lady an der Hammond Orgel, Barbara Dennerlein. Einmalig sind die Doppelkonzerte wie im Vor-jahr als das Zusammentreffen der US-Amerikanerin Kat Baloun mit der Zür-cherin Christina Jaccard in einer Jam-session mit Standing Ovations gipfelte.

Das Konzert der Dani-Felber-Big-Band wurde vintage aufgezeichnet und damit Langenthal und die Jazz-Tage auf einem historischen Tondoku-ment verewigt.

«Petite Fleur» als AuftaktEröffnet wird das Festival im katholi-schen Kirchgemeindehaus am 13. Ok-tober mit einem Tribute to Sidney Be-chet. In seiner Musik verschmilzt der Blues der schwarzen Amerikaner mit der Lebensfreude Frankreichs. Olivier Franc erinnert meisterhaft an den kre-olischen Sopransaxofonisten, wenn er Hits wie «Petite Fleur» zelebriert. Zu-sammen mit der Swiss Yerba Buena

Creole Rice Jazz Band lässt er den alten Jazz zeitlos erklingen.

Showact aus MinneapolisDirekt aus den Staaten eingeflogen wird Davina Sowers. Die Singer/Song-writerin mit dem exzentrischen Outfit ist einzigartig – obschon sie oft mit Amy Winehouse oder Aretha Franklin verglichen wird. Sie spielt Piano und Ukulele und bietet mit einen atembe-raubenden Mix aus Ragtime, Blues, R&B und Soul. Mit The Vagabonds tourt sie seit zehn Jahren durch die USA und Europa. Eine geballte Ladung Blues verspricht das Wiedersehen mit dem herausra-

genden Pianisten und Sänger Christi-an Willisohn und Southern Spirit. Der Langenthaler Publikumsliebling feiert Erfolge rund um den Erdball und setzt mit dem holländischen Saxofonisten Boris van der Lek rockige Akzente. Speziell war der Sound der profilierten Allotria-Jazzband mit zwei Trompeten in der Frontline schon immer. Der Name der ehemaligen Studentenband leitet sich ab von dem Münchner Jazz-lokal «Allotria». Sinnbildlich für die sieben Musiker, die stets zu einem Scherz aufgelegt sind und bereit für musikalische Eskapaden. Begleitet werden sie von Barbara Bürkle. Ihre kraftvolle und doch sanfte Stimme ist ebenso facettenreich wie ihr Reper-toire.

Jazz meets BrazilIm Februar sang Marc Sway ein Duett mit Superstar Nelly Furtado im Zür-cher Hallenstadion vor 10 000 Zu-schauern und am 24. Oktober konzer-tiert der populärste Rhythm- und Soul-Sänger der Schweiz in Langen-thal. Dunkle Locken, breites Lachen und die obligate Fliege. So tritt Marc Sway normalerweise auf und so kennt man ihn auch als Juror von Voice of Switzerland. Als der Vollblutmusiker in Montreux anlässlich der Hommage für Claude Nobs «Georgia», Ray Charles‘ weltbekannte Hymne interpretierte, war Bruno Frangi beeindruckt: «Da reifte die Idee, Marc Sway für unser Festival zu engagieren.» Eigens für das Jubiläum der Jazz-Tage kreierte der 36-Jährige mit den brasilianischen Wurzeln ein Programm und wird Be-sucher und OK mit Special Guests auf der Bühne überraschen.

Das Tor zum Schloss Thunstetten, sprich den 25. Langenthaler Jazz-Tagen steht weit offen (von links): Hansjürg Moser, Bruno Frangi, Claudia Frangi, Hans Zobrist, Willy Schnetzer, Daniel Kurt und Fredy Weber. Bild: Brigitte Meier

Gut zu wissenVorverkauf bei Kuoni Reisen, Bahnhofstrasse, Langenthal. Mehr Infos: www.jazzlangenthal.ch