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Paweł Jelonkiewicz Ein Blick aufs Verb. Die kognitive Grammatik und die so genannte prozessuale oder temporale Relationsprädikation Abstract Der Beitrag ist der Definition und Position der Kategorie Verb im Programm der so genannten kognitiven Grammatik gewidmet. Er will einige Fragen zur universalen vs. einzelsprachspezifischen deskriptiven Geltung dieses im Kreis um Ronald W. Langacker entwickelten Ansatzes zu einem räumlich-konzeptual definierten Grammatikmodell aufwerfen. Ins Auge fallen in dieser Hinsicht unter anderem Bestrebungen, für die anderenorts als rein syntaktisch kategorisierten Phänomene durchaus semantische Erklärungen zu geben. Auch eine grammatische Kategorisierung per Schema und Prototyp oder eine gelegentlich zu Wort kommende diachrone Erklärungsbasis stellen Punkte dar, von denen aus zu suchen ist, ob, wie oder in welchem Maße die genannte Theorie plausible Begründungen für die behandelten Sprachphänomene und erst recht für eine Cognitive Grammar als solche erbringen kann. 1 Vor- und Einblick in die kognitiv-grammatische Verbdefinition Die Bestimmung der Kategorie Verb in der kognitiven Grammatik (vgl. LANGACKER (1991b: 191)) ergibt sich aus deren Einbettung in eine, der Theorie nach, 1 für die Welt- und Spracherfahrung des Einzelnen grundlegende und prototypische Opposition, die ontologisch und/oder konzeptual-semantisch gesehen zwischen Dingen und Relationen besteht, sich auf der grammatischen d.h. kategorial-morphologischen Ebene durch das Paar Nomen vs. Verb äußert und im Sinne eines Billardkugelmodells als einer archetypischen Vorstellung vom Satz-Ereignis durch das Vorhandensein von diskreten physikalischen Objekten und deren energetischen Interaktionen zustande kommt. Schematisch wird das Verb als eine Relation charakterisiert, die durch ihre temporale Entwicklung auf die Domänen Raum und Zeit referiert und dadurch einen prozessualen Charakter aufweist. Als ein typisches Beispiel wird hier oft das englische Verb enter zitiert (vgl. LANGACKER (1987: 245; 1995: 35)). Das Schema unten (Abb.1) zeigt, wie es auf den ersten Blick scheint, solche Elemente der Ereignisstruktur, wie Zeitablauf des Geschehens, seine Egressivität (Endphase und Abschluss), Nachzustand, Dynamik der Relation; andererseits treten in der Argumentstruktur Partizipantenstellen auf – spezifisch für zwei Entitäten, deren Rollen als Trajektor (Tr), d.h. die höchst prominente Figur, und Landmarke (Lm), also eine Art Bezugsinstanz, zu bestimmen seien. Abb. 1: Schema der semantischen Struktur eines Verbs (nach LANGACKER (1987: 245; 1995: 35)) Die konzeptualen Größen Trajektor und Landmarke werden meist durch die grammatischen Größen Subjekt und direktes Objekt kodiert. Eine solche Kodierung entspringe dem archetypischen Charakter einer transitiven Relation zwischen Agens und Patiens, wobei ein Ereigniskonzept, das sich nicht völlig in ein bestimmtes archetypisches Muster fügt, zu einer alternativen Kodierung fähig sein könne. Diese erklärt LANGACKER (1991b: 303) am Verb climb: Einerseits kann das Geschehen die Ortsveränderung des Subjektsreferenten, d.h. 1 In diesem Aufsatz konzentriere ich mich vor allem auf das Modell der so genannten Cognitive Grammar und die Arbeiten aus dem Linguistenkreis um Ronald W. Langacker, die mit ihren Bestrebungen zur Fundierung einer auf konzeptualer Bildhaftigkeit beruhenden deskriptiven Grammatiktheorie eine Sonderstellung innerhalb des großen kognitiv-linguistischen Paradigmas einnehmen und durch eine holistische Sprachauffassung einen Kontrapunkt zu den um Noam Chomskys Werk konzentrierten modularen Ansätzen bilden. Zeit ENTER Lm Tr

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Językoznawstwo, kognitywizm, filologia

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  • Pawe Jelonkiewicz Ein Blick aufs Verb.

    Die kognitive Grammatik und die so genannte prozessuale oder temporale Relationsprdikation

    Abstract Der Beitrag ist der Definition und Position der Kategorie Verb im Programm der so genannten kognitiven Grammatik gewidmet. Er will einige Fragen zur universalen vs. einzelsprachspezifischen deskriptiven Geltung dieses im Kreis um Ronald W. Langacker entwickelten Ansatzes zu einem rumlich-konzeptual definierten Grammatikmodell aufwerfen. Ins Auge fallen in dieser Hinsicht unter anderem Bestrebungen, fr die anderenorts als rein syntaktisch kategorisierten Phnomene durchaus semantische Erklrungen zu geben. Auch eine grammatische Kategorisierung per Schema und Prototyp oder eine gelegentlich zu Wort kommende diachrone Erklrungsbasis stellen Punkte dar, von denen aus zu suchen ist, ob, wie oder in welchem Mae die genannte Theorie plausible Begrndungen fr die behandelten Sprachphnomene und erst recht fr eine Cognitive Grammar als solche erbringen kann.

    1 Vor- und Einblick in die kognitiv-grammatische Verbdefinition Die Bestimmung der Kategorie Verb in der kognitiven Grammatik (vgl. LANGACKER (1991b: 191)) ergibt sich aus deren Einbettung in eine, der Theorie nach, 1 fr die Welt- und Spracherfahrung des Einzelnen grundlegende und prototypische Opposition, die ontologisch und/oder konzeptual-semantisch gesehen zwischen Dingen und Relationen besteht, sich auf der grammatischen d.h. kategorial-morphologischen Ebene durch das Paar Nomen vs. Verb uert und im Sinne eines Billardkugelmodells als einer archetypischen Vorstellung vom Satz-Ereignis durch das Vorhandensein von diskreten physikalischen Objekten und deren energetischen Interaktionen zustande kommt. Schematisch wird das Verb als eine Relation charakterisiert, die durch ihre temporale Entwicklung auf die Domnen Raum und Zeit referiert und dadurch einen prozessualen Charakter aufweist. Als ein typisches Beispiel wird hier oft das englische Verb enter zitiert (vgl. LANGACKER (1987: 245; 1995: 35)). Das Schema unten (Abb.1) zeigt, wie es auf den ersten Blick scheint, solche Elemente der Ereignisstruktur, wie Zeitablauf des Geschehens, seine Egressivitt (Endphase und Abschluss), Nachzustand, Dynamik der Relation; andererseits treten in der Argumentstruktur Partizipantenstellen auf spezifisch fr zwei Entitten, deren Rollen als Trajektor (Tr), d.h. die hchst prominente Figur, und Landmarke (Lm), also eine Art Bezugsinstanz, zu bestimmen seien.

    Abb. 1: Schema der semantischen Struktur eines Verbs (nach LANGACKER (1987: 245; 1995: 35))

    Die konzeptualen Gren Trajektor und Landmarke werden meist durch die grammatischen Gren Subjekt und direktes Objekt kodiert. Eine solche Kodierung entspringe dem archetypischen Charakter einer transitiven Relation zwischen Agens und Patiens, wobei ein Ereigniskonzept, das sich nicht vllig in ein bestimmtes archetypisches Muster fgt, zu einer alternativen Kodierung fhig sein knne. Diese erklrt LANGACKER (1991b: 303) am Verb climb: Einerseits kann das Geschehen die Ortsvernderung des Subjektsreferenten, d.h.

    1 In diesem Aufsatz konzentriere ich mich vor allem auf das Modell der so genannten Cognitive Grammar und die Arbeiten aus dem Linguistenkreis um Ronald W. Langacker, die mit ihren Bestrebungen zur Fundierung einer auf konzeptualer Bildhaftigkeit beruhenden deskriptiven Grammatiktheorie eine Sonderstellung innerhalb des groen kognitiv-linguistischen Paradigmas einnehmen und durch eine holistische Sprachauffassung einen Kontrapunkt zu den um Noam Chomskys Werk konzentrierten modularen Anstzen bilden.

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    ENTER

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    dessen Bewegung auf einem durch die Prposition kodierten Pfad schildern (1a), andererseits impliziert die gegnerische Natur des Berges eine Art Agens-Patiens-Interaktion (b): (1) (a) McMurtry climbed up the mountain in seven hours. [McMurtry stieg auf den Berg]

    (b) McMurtry climbed the mountain in seven hours. [McMurtry bestieg den Berg] Da wir mit einer hnlichen alternativen Kodierungsmglichkeit auch im Falle des Verbs enter zu tun haben, fr das ein entsprechendes piktographisches Kategorisierungsschema zur Verfgung steht (Abb.1), knnen wir meines Erachtens mit Recht im obigen Kontext die Frage nach deskriptiver Potenz und Adquatheit einer so konzipierten schematischen Kategorisierung stellen. Es mag hier nmlich auf die Tatsache hingewiesen werden, dass sich dieses im Englischen als eine syntaktische Dichotomie anzusehende Phnomen im Deutschen teilweise auch auf die Morphologie des Verbs berlagert, wodurch eine Opposition zweier morphologisch, strukturell und semantisch verschiedener Verbtypen, treten/gehen (in) vs. betreten, entsteht, deren unterschiedlicher Transitivittsstatus nicht nur den postverbalen Argumentbereich beeinflusst, sondern auch durch unterschiedliche Ereignisstruktur und -komplexitt bedingt den Rollenstatus der Subjektgre differenziert. In (2a) ffnet das ereigniskomplexere treten/gehen in eine Perspektive fr eine nachfolgende Aktivitt eher als betreten (b), das lediglich auf das Passieren der Trschwelle des Gebudes beschrnkt zu sein scheint. (2) (a) Er trat/ging ins Museum fr eine Stunde.

    (b) ??Er betrat das Museum fr eine Stunde. Somit konzeptual gesehen erstreckt sich die Zeit des ersteren Ereignisses weit mehr als die des letzteren. Ferner ist auch die Egressivitt der beiden Ereignisse zu differenzieren, insbesondere was die Abschluss-Komponente betrifft. Andererseits ist die Beteiligung der Subjektgre an (b) eher als aktivisch zu charakterisieren (haben-Perfekt = Kontrolle), gegenber dem Subjekt in (a) (sein-Perfekt = Zustand[svernderung]).2 Insgesamt also sind die vorhin gemachten Approximationen zur Reprsentationsfhigkeit von Ereignis- und Argumentstruktur im besagten Schema weitgehend zu relativieren.

    Das Problem eines adquaten und kohrenten schematischen Ausdrucks von Argument- und Ereignisstruktur, sowie Relationalitt berhaupt, tritt, wie es scheint, insbesondere bei den Witterungsverben auf, wo sich unmittelbar die grundstzliche Frage aufdrngt, ob das obligatorische es lexemintern, d.h. vom Verb her determiniert und in der Verbstruktur enthalten ist, oder ob es ein verbexternes, z.B. rein syntaktisches Element darstellt. Hier knnen wir uns allerdings nicht mit der Erklrung zufrieden geben, es dient lediglich zur Kennzeichnung des Verbstellungs- und damit des Satzmodustyps (ZIFONUN et al. (1997: 1079)), die ja bei der Besetzung der kritischen Stellen z.B. durch Adverbialien diverser Art nicht mehr als zutreffend gilt. Man vgl.:

    (3) Es regnet. / Regnet es? vs. Heute regnet es unaufhrlich. Auch scheint man sich diesbezglich in der Valenztheorie nicht im Klaren zu sein, wenn von nullwertigen bzw. nullstelligen Verben gesprochen (vgl. z.B. WELKE (1988: 63)), andererseits aber eine simulierte Valenz postuliert wird (GEL (2000: 229f.)). Bei den kognitiven Grammatikern verschiebt sich das Beschreibungsproblem solcher Verben auf die Unterscheidung zwischen es als abstraktem Setting (LANGACKER (1991b: 365)) bzw. Ambiente-Setting (auch dort, in Anlehnung an BOLINGER (1977)) und als setting-hnlichem Partizipanten (LANGACKER (1991a: 362), in Anlehnung an SMITH (1985)), 3 die sich allerdings nicht mit der Opposition Satzadverbial vs. Subjekt deckt. Allein hngt die Frage nach der Inkorporierung des fraglichen es in die semantische Verbstruktur mit dem Problem der schematischen Kategorisierung zusammen. LANGACKER verweist diesbezglich auf die 2 Zur Semantik analytischer Verbformen siehe Abschnitt 3. 3 Leider konnten weder BOLINGER, D. (1977): Meaning and Form, London, noch SMITH, M. B. (1985): An analysis of German dummy subject constructions. In: Proceedings of the Annual Meeting of Pacific Linguistics Conference 1, S. 412-425, von mir eingesehen werden.

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    durch den Charakter von pluvialen und hnlichen Erscheinungen selbst bedingte Schwierigkeit einer klaren Einteilung in Setting, Prozess und diskrete Partizipanten sowie auf differente Kodierungsmglichkeiten in verschiedenen Sprachen und entwirft entsprechende Schemata (Abb.2). Dabei wird der explizite Mangel an relationaler Figur in (c) durch die Relationalitt der aus dem ganzen Niederschlag sprachlich nicht ausspezifizierten aber in feinkrniger Betrachtungsweise konzeptual doch herausgreifbaren Entitten (Wassertropfen) zueinander kompensiert, was die Kohrenz der Beschreibungsmethode aufrechterhalten werden soll.

    Abb. 2: Schemata fr verschiedene Kodierung eines Witterungsverbs (LANGACKER 1991: 366)

    Auch wenn wir die meines Erachtens allzu berspannte Interpretation von Relationalitt bei Niederschlgen doch hinnehmen wollen, so stellen solche paradigmatisch gleichen Ausdrcke, wie es herbstet oder es tagt, immerhin eine noch grere, wenn nicht unberwindbare, Herausforderung dar. Es wirft sich daher die Frage nach der Kohrenz einer auf arbitrr angenommener obligatorischer Relationalitt beruhenden Verbbeschreibung und -kategorisierung auf, wenn die Instanzen einer Kategorie so gravierend vom prototypischen Zentrum abweichen, bzw. nach der Kohrenz einer prototypischen Kategorisierung berhaupt.

    2 Umblick nach kognitionsspezifischen Verbvalenzeigenschaften Die herkmmlich als die Fhigkeit eines Lexems seine syntaktischen Umgebungen vorzustrukturieren verstandene Valenz will anscheinend wenig mit dem Valenzbegriff zu tun haben, wie er in der kognitiven Grammatik aufgefasst wird, d.h. als Kombinationsmglichkeiten sprachlicher Einheiten schlechthin gleichermaen Lexeme, wie Morpheme und sowohl in semantischer als auch in phonologischer Hinsicht (vgl. TAYLOR 2002, 229). Dagegen liefern verschiedene Perspektivierungsmglichkeiten, das Verb und seine Mitspieler als Elemente einer prototypischen Szene zu betrachten, den Anlass dazu, dass von kognitiv begrndeter Verbvalenz gesprochen werden kann. Spezifisch knnen verschiedene Situationstypen wie die bekannte, auf FILLMORE zurckgehende Kaufszene in Glieder semantisch vernetzter Wissensreprsentationen, also z.B. in die Knoten kaufen verkaufen bezahlen kosten, herausinterpretiert und global als ein kognitiver Aspekt der Valenz bzw. als kognitive Valenz aufgefasst werden (vgl. ZIFONUN et al. (1997: 1038f., 1050f.) HELBIG (2003: 27)). Untersuchungen dieser Art wenden sich allerdings eher dem Pragmatischen als dem Kognitiven und Grammatischen zu. Vielmehr adquater scheinen hierfr der Zusammenhang der Verbvalenz mit den fr die kognitive Grammatik zentralen Begriffen, Aktionskette und Energietransfer, sowie die Aussagen zur Ergativitt von Belang zu sein. In seinen Ausfhrungen weist LANGACKER (1991b: 381) auf die wohl in jeder Sprache vorhandene Opposition zwischen nominativisch-akkusativischem und ergativisch-absolutivischem System hin. Dass sich meist das erste gegenber dem zweiten durchsetze, soll daran liegen, dass einerseits die nominativische Ordnung die kognitiv prominenteste Figur/Grund-Ordnung widerspiegele mit Subjekt als Startpunkt eines natrlichen Pfades (4a) , und dass andererseits der mit dem ergativischen Muster verbundene natrliche Pfad (b)

    (b) Regen regnet (c) regnet (a) es regnet

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    mit Absolutiv als Startpunkt gegenlufig zum ebenfalls hchst salienten Energiestrom des Nominativ-Pfades verlaufe:4 (4) (a) (Nominativ ): primre Figur > sekundre Figur > Grund Florian zerbrach das Glas mit dem Hammer.

    (b) (Absolutiv ): (Z) > E1(Z)) > (E2(E1(Z))) (Glas zerbricht) > (Hammer =>(Glas zerbricht)) > (Florian =>(Hammer=>(Glas zerbricht))).

    Die Daten im Deutschen 5 zeigen einen Zusammenhang von Ergativitt und kausativem Energietransfer mit einem Phnomen, das bisweilen als reduzierte Valenz bezeichnet wird (vgl. HELBIG/BUSCHA 1994: 185, ZIFONUN et al. 1997: 1332-1335). So kann das Agens in (5), obwohl semantisch vorausgesetzt, in der Oberflche nicht angefgt und ausgedrckt werden.

    (5) Die Suppe kochte. ( Die Mutter kochte die Suppe.) Die Entstehung solcher Stze lsst sich wohl auf die Fhigkeit der im intransitiven Subjekt ausgedrckten Gre zum Empfang der Energie zurckfhren, die vom transitiven Subjekt herkommt, so dass der Absolutiv-Referent (die Suppe) infolgedessen als ein selbstndiger Prozesstrger gelten kann. Es scheint dabei irrelevant, ob die zugefhrte Energie vom transitiven Subjekt direkt herkommt, oder ob eine in der Natur vorhandene Quelle, wie Gravitation, Sonne, Sprit usw., genutzt wird: (6) (a) Die Oma bckt den Kuchen. [= Hitze des Backofens] Der Kuchen bckt. (b) Der Knabe rollte den Ball. [= Muskelkraft] Der Ball rollte. (c) Tina fuhr das Auto. [= Kraftstoff] Das Auto fuhr. (d) Die Mutter trocknete die Wsche. [= z.B. Sonnenenergie] Die Wsche trocknete. (e) Er zerbrach den Pokal. [= z.B. Schwerkraft] Der Pokal zerbrach. Wollen wir nun die Gretchenfrage stellen, ob die mit der besagten Valenzreduktion verbundene Energiebertragung primr auf die Ereignisstruktur des Verbs oder aber auf seine Argumentstruktur zurckzufhren ist, so knnen wir nicht an den konkurrierenden Fragen vorbei, d.h. ob sich die Konstruktionen mit reduzierter Valenz auf die konkreten Verbbedeutungen beschrnken und bei bertragenem Gebrauch ausbleiben, oder ob die Fhigkeit zur Autonomie eines transitiven Objekts von der substantiellen Beschaffenheit dessen Denotats abhngt. Man vgl.: (7) (a) Der Knabe brach das Rslein. Das Rslein brach. (b) Der Knabe brach die Regeln. *Die Regeln brachen. Ungeachtet dessen, welche und ob wir Antworten auf so gestellte Fragen geben wollen, werden wir doch, z.B. im Kontext der Einbeziehung der Kasustheorie in die Valenztheorie (vgl. WELKE (1988: 163-205)), mit dem Problem der ontologischen Definition der Kasusrollen und der dynamischen Relationen zwischen ihnen konfrontiert, was uns frher oder spter zu den Begriffen Wahrnehmung, Kognition und konzeptuale Semantik fhren wird.

    3 Aufblick zu Diathesen und Perfekt Der bei den Genus- und Tempusformen auftauchende analytische Bau des Verbalkomplexes verleitet LANGACKER (1991b: 200-225) zur Definierung der semantischen Werte seiner Komponenten. So ben die Formen des Partizip Perfekt auf Grund ihrer Rolle im Satz die temporale Verbalkomponente ein und treten die ursprngliche Prozessualitt an das Finitum ab, wobei je nach dem als Derivationsgrundlage dienenden Verbtyp mit mehreren

    4 Wie LANGACKER (1991b: 381f.) auffhrt, ergibt sich der Absolutiv-Pfad aus der Autonomie/Dependenz-Schichtung, die dadurch entsteht, dass das Zielobjekt (Z) in einem kausativen Ereignis den hchst autonomen Partizipanten und zugleich einen Kern bildet, um den herum sich Ereigniskomponenten mit steigender konzeptueller Abhngigkeit und kausativer Verwicklung durch verschiedene Energieinputs (E1, E2, ) aufschichten. 5 Die Valenzangaben zu den hier angefhrten Beispielen beruhen grtenteils auf den Daten aus HELBIG/SCHENKEL (1969).

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    semantischen Varianten zu rechnen sei (Abb.3). Der ersten Variante, PERF1, liegen mutative Verben zugrunde. Profiliert bzw. fokussiert wird nur der Endzustand.6 Entsprechend ihrer Charakteristik bildet diese Partizipialvariante im Deutschen das Perfektparadigma mit sein der Verben der Orts- und Zustandsvernderung. Die zweite Variante, PERF2, wird von transitiven Verben deriviert. Der Trajektor bewirkt hier eine Zustands- oder Ortsvernderung bei der Landmarke. Im Profil befindet sich die affizierte Gre. Beide Varianten ergeben einen einfachen Resultatszustand, d.h. eine statische Relation. Bei der dritten passivischen Variante, PERF3, kommt es ebenfalls zur Umkehrung in der Relation Figur-Hintergrund. berdies werden zwar alle Teilrelationen deriviert, die Zielstruktur gilt jedoch als atemporal, da die einzelnen Zustnde nicht sequenziell, einer nach dem anderen, abgetastet, sondern als ein Ganzes fokussiert werden.

    Abb. 3: Varianten des Partizip-Perfekt-Morphems (nach LANGACKER (1991b: 201, 203))

    Die kognitive Passivanalyse, die von der Eigensemantik der verbalen Elemente auf der Morphemebene ausgeht, um dadurch ber die ganze Struktur des Passivsatzes Aussagen zu machen, soll zusammen mit der Forderung, Aktiv- und Passivstrukturen getrennt zu analysieren, eine Antwort (vgl. LANGACKER (1991b: 200)) auf die transformationelle Interpretation darstellen, die sich an der Derivation des Passivs aus dem ihm zugrunde liegenden Aktiv durch Transformationen auf der Satzebene orientiert. Allerdings verleitet die kognitiv-grammatische Diathesen-Interpretation zur Gegenargumentation. Zum einen wrde eine Restriktionsbegrndung davon ausgehen, dass die Organisation eines Passivsatzes nicht nur durch den Verbalkomplex, sondern auch durch andere Gren auf der Satzebene bedingt ist. Dies zeigen die Restriktionen in der Passivbildung, wobei von den reflexiven Konstruktionen auszugehen ist. Es sollte hier von den so genannten echten Reflexivverben abstrahiert werden, deren Passivbehinderung aus der Semantik des Verbalmorphems stammt. 6 Das Aussetzen der prozessualen Temporalitt wird durch das Fehlen des dicken Strichs an der Zeitachse gekennzeichnet.

    PERF1 ( Deutsch: sein-Perfekt)

    PERF2 ( Deutsch: sein-Passiv)

    PERF3 ( Deutsch: werden-Passiv)

    (a)

    (b)

    (c)

    Tr Tr

    Basis (Standard) Profil (Ziel)

    Tr

    Tr Lm

    Janice is gone. ( Janice ist gegangen.) My wrist is swollen. ( Mein Handgelenk ist geschwollen)

    The watch you bought is probably stolen. ( Die Uhr, die du gekauft hast, ist wahrscheinlich gestohlen.) The cathedral is totally destroyed. ( Der Dom ist vllig zerstrt.)

    My arm was burned as soon as I reached into the fire. ( Mein Arm wurde verbrannt, sobald ich dem Feuer zu nahe kam.) The town was destroyed house by house. ( Haus fr Haus wurde die Stadt verbrannt.)

    Tr

    Lm Tr

  • Pawe Jelonkiewicz Deutsche Grammatik im europischen Dialog (Krakau 2006) - 6

    Demgegenber stellt der Akkusativ bei waschen in einer reflexiven oder possessiven Konstruktion das direkte Objekt des Satzes dar, dessen rckbezglicher Wert nicht in der Verbstruktur enthalten, sondern durch den Satz- bzw. Situationskontext bestimmt ist:

    (8) (a) Er wscht sich. vs. *Er wird von sich gewaschen. (b) Den Kopf wasche ich jeden Tag. vs. *Der Kopf wird von mir jeden Tag gewaschen. Eine Valenzbegrndung wrde dagegen besagen: Will man von der Unabhngigkeit des Passivsatzes vom entsprechenden Aktivsatz ausgehen, muss man mit einem anderen Valenzrahmen rechnen und eine nicht nur vom ganzen Verbalkomplex determinierte, sondern von verschiedenen verbalexternen Faktoren abhngige passivische Valenz annehmen, z.B.: (9) (a) [getanzt werden]0(2) Es wurde (von den Gsten) (Tango) getanzt. (b) [gelobt werden]1(2) Der Schler wird (vom Lehrer) gelobt.

    (c) [geschenkt werden]1(3) Das Buch wird (dem Schler) (vom Lehrer) geschenkt. Fehlt nun in einem Aussagesatz das prverbale es und gibt es kein anderes Element auer der Agensangabe, das in der Spitzenposition stnde, ist die Agensangabe wegen der Satzmodusmarkierung nicht mehr ein fakultatives, sondern ein syntaktisch notwendiges Glied: (10) Von den Gsten wurde getanzt. Ferner kann der Valenzstatus einer Ergnzung durch nicht valenzgebundene Glieder bedingt sein. Im folgenden Beispiel ist die Nennung des Agens in der von der Passivstruktur vorgesehenen von-Phrase berflssig, da der Autor (Willibald) bereits in der freien Lokalangabe genannt worden ist:

    (11) In der Bonifatius-Vita des Angelsachsen Willibald und in verschiedenen Bonifatius- Briefen wird Wrzburg (?vom Autor) jeweils kurz erwhnt.7 Auch kann im Passiv gelegentlich die semantische Rolle einer Ergnzung als nicht eindeutig erscheinen. Der Bote in (12a) kann entweder Sender (Agens) oder berbringer (Instrumental) sein, was erst in einem Aktivsatz (b) eindeutig festzustellen ist:8 (12) (a) Der Brief wurde durch den Boten geschickt. (b) Der Bote schickte den Brief. vs. Man schickte den Brief durch den Boten. Fr die Bedeutung des Perfekts soll die aus der possessiven Vollverbbedeutung entwickelte Auxiliarbedeutung entscheidend sein Es sei dabei, historisch betrachtet, von der Spezialisierung des Vollverbs have auf eine abstrakte Possessivbedeutung auszugehen. Die deutschen quivalente geben hier diese kontinuierliche Abstrahierung wider:

    (13) Besitz (physische Kontrolle) Potenz (abstrakte Relevanz): (a) halten, festhalten Vorsicht er hat ein Messer (in der Hand)! (b) bewahren Wo hat er das Geld? (c) besitzen (Konkretes) Er hat viele Bcher (zu Hause). (d) verfgen (ber Abstraktes) Er hat Zeit/Beziehungen. (e) existieren, vorhanden sein, vorkommen Wir haben hier viele wilde Tiere (rings herum). Der hier letzte, hchst abstrakte Besitzbegriff (e) stellt fr LANGACKER (1991b: 221f.) die erste Phase der Metamorphose Vollverb Hilfsverb dar (vgl. Abb. 4a). Diagramm (b) zeigt den Landmarkenwechsel Nominales Relationales und (c) den Domnenwechsel Raum Zeit. Hinzu kommt noch der Statuswechsel in der bisher als objektiv zu betrachtenden Relation Trajektor-Landmarke, so dass diese, durch das Verblassen des Trajektors bzw. seine Ablsung von der objektiven Konzeptualisierungsachse bedingt, nun als subjektiv gilt:

    7 Aus PRTNER, RUDOLF (1965): Die Erben Roms, nach ZIFONUN et al. (1997: 1831). 8 Beispiel nach HELBIG/BUSCHA (1994: 173).

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    Abb.4: Entwicklung der Auxiliarbedeutung des Verbs have (nach LANGACKER (1991b: 222))9

    In seiner semantischen Analyse der Perfektform deutet LANGACKER (1991b: 224) auf den Unterschied zwischen dem Perfekt im Englischen hin, das die aktuelle Relevanz des vergangenen Geschehens hervorhebt und den Perfekten in anderen Sprachen, wie dem Deutschen, die das Merkmal nicht oder nicht mehr aufweisen. ber diesen einen Unterschied hinaus muss allerdings auf differente Kategorisierung funktional und syntaktisch gleicher Strukturen (14a b) entsprechend als erreichten Zustands (bzw. Resultativs) und Perfekts, funktional gleicher aber syntaktisch verschiedener Ausdrcke (a a) als Nachzustands, sowie funktional gleicher aber syntaktisch verschiedener Konstrukte (b b) als Perfekts hingewiesen werden: 10

    (14) (a) She is gone. vs. (a) Sie ist weg. (b) She has been gone. vs. (b) Sie ist gegangen. Angesichts der hier auftauchenden mono- und bilingualspezifischen Kategorisierungs-probleme sei es auf die Versuche einer kohrenten Paradigmatisierung des deutschen sein- (vs. haben-)Perfekts hingewiesen. Diese scheinen sich in der neueren Literatur dem der kognitiv-grammatischen Theorie so nahen Proto- bzw. Archetypprinzip zuzuwenden, wie z.B. in ZIFONUN et al. 1997: 1875 oder in WELKE (2005: 212). Darber hinaus fhrt das Problem der Lesart von sein + Partizip als Nachzustand vs. Vergangenheit eindeutig zur Bedeutungsdichotomie Passiv (d.h. Zustand) vs. Aktiv (Kontrolle), erst recht in der Opposition sein-Perfekt vs. haben-Perfekt, die irgendwie in LANGACKERSCHER Analyse der Partizipialmorpheme Ausdruck findet. Es sei hier nur hinzufgt, dass diese Opposition auch an der Lesart bzw. Betrachtperspektive des Geschehens liegen mag, was aus solchen parallelen Kodierungsmglichkeiten ersichtlich wre, wie in (15), wo entweder eine objektive Geschehenslesart als passives Treiben unbelebter Gegenstnde (sein-Perfekt) oder ein metaphorisches Bild von belebten, ttigen bzw. kontrollfhigen also insgesamt aktiven Wrackteilen (haben-Perfekt) vorliegen kann: (15) Wrackteile waren / (selten:) hatten auf dem Wasser geschwommen.11 Darber hinaus knnen wir eine differente Kodierung auf diverse fr das kognitiv-grammatische Paradigma charakteristische kultur- und sozialanthropologische Erklrungsaspekte zurckfhren. Dies wre der Fall z.B. in (16), wo in der einen Variante der Subjektsreferent als ein Individuum, das den Lauf der Dinge auf sich zukommen lsst (sein-Perfekt), und in der anderen Variante als ein mehr selbstbewusster und tatkrftiger Mensch wahrgenommen wird, was sich nicht zuletzt mit der territorialen Zweiteilung des deutschen 9 D Dominium, der die vom Bezugspunkt (aus) wahrnehmbaren Entitten umfassende Bereich (Nachbarschaft); Z Zielobjekt, eine innerhalb des Dominiums selegierte Entitt (in der Perfektstruktur: das Vollverbgeschehen); BP Bezugspunkt, konzeptualisierte Entitt zur Herstellung des mentalen Kontakts mit einer anderen Entitt (Z); - - -> der subjektive Pfad des mentalen Kontakts des Konzeptualisierers mit dem Zielobjekt; das objektive Verhltnis zwischen Bezugspunkt und Zielobjekt, das zugleich die potentielle Relevanz (r) des Zielobjekts fr den Bezugspunkt erfasst; Identitt des Trajektors der gesamten Perfektkonstruktion mit dem des Vollverbs; 10 Vgl. z.B. LAMPRECHT (1972: 160). 11 Beispiele (14) und (15) nach DUDEN UNIVERSALLEXIKON, PC-BIBLIOTHEK, Mannheim (1997).

    BP

    Z Lm

    Tr

    D

    (a)

    BP

    Lm

    Tr D

    (b)

    r r Lm

    t D

    (c)

    r

    Tr

    BP

  • Pawe Jelonkiewicz Deutsche Grammatik im europischen Dialog (Krakau 2006) - 8

    Sprachgebiets in den erstarrten katholischen Sden mit zentraler Abhngigkeit vom ppstlichen Rom (passivische sein-Kodierung) einerseits und den reformatorischen also mehr souvernen Norden (aktivische haben-Kodierung) andererseits decken mag:12 (16) Paul hat / (sdd., sterr., schweiz.:) ist dort gestanden. Solche durchaus im Sinne der kognitiv-grammatischen Theorie, unmittelbar von der Bedeutung auf die Form gezogenen Folgerungen nhern sich allerdings den Grenzen der Empirie, allein deshalb, weil bereits die Bedeutungsermittlung empirisch benachteiligt werden kann, sei es durch subjektive Vorannahmen, diachronische Ferne oder den noch nicht geklrten Status des Prototyps, der neuerdings in der Grammatiktheorie wie ein Allheil- wenn nicht als Rauschmittel ge- oder vielmehr missbraucht zu sein scheint.

    4 Rck- und Ausblick Der hier dargebotene berblick ber die kognitiv-grammatische Definition der Kategorie Verb will unter anderem zeigen, dass die immer wieder auftauchenden Problembereiche, wie das Verhltnis zwischen Ereignis- und Argumentstruktur, argumentslose Verben, das Diathesen-Verhltnis oder der Status des sein-Perfekts, eine Herausforderung darstellen, deren Bewerkstelligung durch prototypisch-schematische Definition, wie sie in der Cognitive Grammar vorgeschlagen wird, eine Bewertungsskala zwischen Adquatheit und Vagheit impliziert. Zur Applikabilitt des kognitiven Grammatikmodells auf das deutsche Sprachmaterial liee sich dagegen einerseits auf bilaterale Divergenzen z.B. im morphologischen Bereich hinweisen, die angesichts der schematischen Behandlung der Worteinheiten im kognitiven Ansatz hier strker bercksichtigt werden sollten, andererseits auf Konvergenzen im Bereich der grammatischen Kodierung, die allerdings sprachuniversal durch Kognitionsaspekte bedingt sind.

    12 Notabene liegen einer solchen Hypothese, die diesen Aspekt der Sprachvariett erklren knnte, meinerseits keine Forschungsaktivitten zugrunde.

  • Pawe Jelonkiewicz Deutsche Grammatik im europischen Dialog (Krakau 2006) - 9

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    Pawe Jelonkiewicz witokrzyska Akademie, Kielce, Polen

    [email protected] http://www.pu.kielce.pl/znf/