201719-20 Mai 201719-20 Mai 2017

Interdisziplinäres Symposium an der Universität Freiburg Schweiz

250 Jahre nach Aufhebungder Jesuiten- missionen in Spanisch-Amerika (1767)HintergründeForschungsdebatten Neue Perspektiven

UNIVERSITÉ DE FRIBOURG UNIVERSITÄT FREIBURG

UNIVERSITÉ DE FRIBOURG FACULTÉ DE THÉOLOGIEINSTITUT POUR l’ETUDE DES RELIGIONSET LE DIALOGUE INTERRELIGIEUX

UNIVERSITÄT FREIBURG THEOLOGISCHE FAKULTÄTINSTITUT FÜR DAS STUDIUM DER RELIGIONENUND DEN INTERRELIGIÖSEN DIALOG

VeranstalterProf. Mariano Delgado Universität FreiburgDr. Christian Rutishauser SJ Provinzialat der Jesuiten in der Schweiz, ZürichToni Kurmann SJ Stiftung Jesuiten weltweit,ZürichDr. Paul Oberholzer SJ Università Gregoriana, RomNikolaus Klein SJ Jesuitenbibliothek ZürichDr. Esther Schmid Heer Jesuitenbibliothek Zürich und Archiv der Schweizer Jesuitenprovinz, Zürich

Programmwww.unifr.ch/theowww.unifr.ch/irdwww.jesuiten.ch

TrägerschaftSNF Rektorat und Theologische

Fakultät der Universität Freiburg Hochschulrat Freiburg Stiftungsrat des Forschungsfonds

Universität Freiburg Schweizer Provinz der Jesuiten Stiftung Jesuiten weltweit

Auskunft und Anmeldungmariano.delgado@unifr.chbibliothek.hel@jesuiten.org

Tagungsort Die Vorträge finden im Saal MIS03 3115 der Universität Freiburg Av. de l’Europe 20 statt (Nr. 3 auf dem Plan).Vom 1. April bis zum 31. Mai 2017 findet am selben Ort Nr. 2 auf dem Plan eine Begleitaus-stellung zur Tagung statt.

TeilnahmebedingungenDie Tagung ist öffentlich und kostenfrei. Eine Anmeldung ist erwünscht.

Zum CoverbildFlorian Paucke SJ Zwettler Codex 420 Flusspassagen in Paraquariaum 1770 | © Stift Zwettl

250 Jahre nach Aufhebung der Jesuitenmissionen in Spanisch-Amerika (1767)

Fr 19-Sa 20 Mai 2017Interdisziplinäres Symposium an der Universität Freiburg Schweiz

250 Jahre nach Aufhebung der Jesuitenmissionen in Spanisch-Amerika (1767)Hintergründe Forschungsdebatten Neue Perspektiven

Die Jesuitenmissionen in Spa-nisch-Amerika wurden wie der Jesuitenorden selbst von Anfang an kritisch hinterfragt, bewun-dernd unterstützt oder entschieden ab gelehnt. Die Missionsdörfer, Re-duktionen genannt, versammelten zwei bis drei Tausend Indigene um ein bis zwei Patres. Ob diese Re-duktionen ein »Projekt« waren, ob sie eine »christliche Alternative zu Kolonialismus und Marxismus« darstellen, ob sie von »Utopia« oder dem »Sonnenstaat« inspiriert wurden, interkulturell und inter-religiös oder paternalistisch, wirt-schaftlich und politisch weitge-hend unabhängig oder eingebun-den in koloniale Strukturen funktionierten – all diese Punkte werden in der Forschung kontro-vers beurteilt und diskutiert.In den letzten Jahren sind in diesem Kontext zahlreiche neuere Forschungsarbeiten publiziert wor-den, die neue Erkenntnisse zur Geschichte der Jesuitenmissionen in Spanisch-Amerika bereitstel-len – insbesondere auch zu den Hintergründen der Aufhebung 1767 und den nachfolgenden Entwick-lungen. Durch kulturwissenschaft-lich geprägte Ansätze bringen diese Arbeiten bisher nicht beach-tete Aspekte in den Fokus der Dis kussion – zu nennen sind etwa Netzwerkanalysen, Wissenstrans-fer, Wandel des Inkulturations-begriffes, Prägung des National be-wusstseins oder Ausbildung von indigenen, eigenständigen Elementen. Deutlich wird: Die oft euphori-sche Beurteilung der Jesuitenmis-sionen in Spanisch-Amerika muss vorsichtigeren, vielfältigeren und differenzierteren Forschungs-perspektiven Platz machen. Insbe-sondere rücken auch die Fragen in den Vordergrund, was von den Jesuitenmissionen weiter tradiert worden ist, was verloren ging und was in diesem Kontext neu ent-stehen konnte.

15:00 UhrBegrüssung

115:15 Uhr Einführung und Kontext

Johannes Meier MainzReligions- und kirchenpolitische Umbrüche. Zur Vorgeschichte der Auf-hebung der Jesuiten missionen in Amerika

Mariano Delgado FreiburgDie Reduktionen der Jesuiten im Widerstreit der Meinungen

Fabian Fechner HagenVisuelle Verhandlungen eines Skandalons: Unbekannte Abbildungen zum Aufstand des »Königs Nikolaus« in der Debatten kultur der Aufklärung

17:00 Uhr Kaffeepause

Fr 19-Sa 20 Mai 2017Tagung

Fr 19 Mai 2017Saal MIS03 3115

Interdisziplinäres Symposium an der Universität Freiburg Schweiz

217:15 Uhr Wissen und Wissenstransfer

Javier Francisco Vallejo Berlin›Para convertir a los infieles‹ – asymmetrische Wissens-zirkulation im transandinen Raum

Renate Dürr TübingenZur Debatte über jesuitische Reduktionen in Spanisch-amerika im 18. Jahrhundert – der Neue Welt = Bott, die »Lettres édifiantes et curieuses« und deren Rezeption in der europäischen Gelehrten-republik

Irina Pawlowsky TübingenZwischen Amazonas, Orinoco und Europa: Wissensproduktion und Wissens transfer durch Indigene, jesuitische Missionare und europäische Naturforscher im 18. Jahrhundert

19:00 Uhr Apéro riche

320:15 Uhr Öffentlicher Abendvortrag

Michael Sievernich SJ Frankfurt am MainÜbersetzung des Christentums in den Jesuitenreduktionen

49:00 Uhr Rezeption und Weiterentwicklung

Christoph Nebgen MainzEuropäische Netzwerke von Exjesuiten mit Missionars-vergangenheit

Eckart Kühne ZürichDie Missionen von Chiquitos und Mojos nach der Aus-weisung der Jesuiten: Trans-formation und Tradierung

Sieglinde Falkinger Klagenfurt»Amen Jesús Maria José« – jesuitische Sermone in der Überlieferung der Chiquitanos

10:45 UhrKaffeepause

511:00 Uhr Tradierung und Neubildung im 19., 20. und 21. Jahrhundert

Guillermo Wilde ArgentinienContinuités et discontinuités après l’expulsion des jésuites

Ignacio Telesca ArgentinienLe 19ème siècle et la genèse de le sentiment de nationalité /le nationalisme en Paraguay

Nikolaus Klein SJ Zürich Provinz Mittelamerika im 20. Jahrhundert

12:30 Uhr Schlussdiskussion

Prof. Mariano Delgado FreiburgProf. Renate Dürr TübingenDr. Sieglinde Falkinger KlagenfurtDr. Fabian Fechner HagenMag. phil. Nikolaus Klein SJ ZürichDr. Eckart Kühne ZürichProf. Johannes Meier MainzPD Christoph Nebgen MainzIrina Pawlowsky TübingenProf. Michael Sievernich SJ Frankfurt am MainDr. Ignacio Telesca ArgentinienJavier Francisco Vallejo MA BerlinDr. Guillermo Wilde Argentinien

Sa 20 MaiSaal MIS03 3115

Referenten und Referentinnen