Jmpuls 4 14

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04/2014 Dezember JCVP Kanton Luzern Stadt & Land

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Die neue Ausgabe beschäftigt sich mit dem Thema Stadt & Land

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04/2014 DezemberJCVP Kanton Luzern

Stadt & Land

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Inhalt

Editorial 3

Thema Stadt und Land – ein statistischer Vergleich 4Politik nach Region 5Land!ucht – zieht’s plötzlich alle in die Stadt? 6Die WG – ein modernes Netzwerk 8Atomausstieg vs. Klimaschutz 10

Gesichter der JCVP Stefan Emmenegger 12

Schweiz Bürgerliche Zusammenarbeit 14

Kanton Eine spannende GV – bei der JCVP normal 16Erste kantonale Jugendsession – ein voller Erfolg 18

Kriens Aktuelles aus Kriens 20

Gastkolumne von Priska Wismer 22

Patronatskomitee 23

Impressum 23

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Produktion des Jmpuls ist stets mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden. Deshalb erlauben wir uns, dieser Ausgabe einen Einzahlungsschein beizulegen. Es freut uns, wenn Sie auf diese Weise die jährlichen Abonnementskosten von CHF 10.00 begleichen. Selbstverständlich darf auch ein höherer Betrag über- wiesen werden. Nur mit Ihrer Hilfe ist es uns möglich, den Jmpuls herauszugeben. Gerne liefern wir Ihnen weiterhin interessante und abwechslungsreiche Texte aus Politik und Gesellschaft nach Hause und danken Ihnen bereits im Voraus herzlich für Ihre Einzahlung!

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Editorial

Ein Agglokind sagt DankeKomisch, ich dachte nie «weder Stadt noch Land». Wenn ich über Rothenburg, wo ich aufgewachsen bin und noch bis vor einem Jahr gewohnt habe, erzähle, streiche ich immer hervor, dass es «sowohl Stadt wie auch Land» ist. Aber eigentlich ist das nicht ganz richtig. Denn Rothenburg ist keine Stadt. Zwar gibt es immer mehr Einkaufsmöglichkeiten und auch die eine oder andere Bar, doch fürs Shoppen und Nachtleben geht man nach Luzern – in die Stadt halt. Ländlich ist Rothenburg aber auch nicht. Nach einem kleinen Spaziergang ist man bereits draussen in der Natur. Sieht die Kühe weiden und kann im Wald die Stille geniessen. Trotzdem fühlt man sich nicht wie auf dem Land. Die meisten kennen knapp diejenigen, vom eigenen Jahrgang. Als Neuzuzüger lässt es sich ohne Probleme anonym leben. Mit 7‘209 Einwohnerinnen und Einwohner ist Rothenburg einfach zu gross und zu dicht bebaut, um als ländliche Gemeinde durchzugehen.

Ja, ein Hauch Land, ein Hauch Stadt umgibt uns. Nie aber sind wir Städter oder Landeier. Nein, heute muss ich mir eingestehen, dass wir halt doch weder Stadt noch Land sind – sondern schlicht und einfach Agglomeration. Doch auch das ist toll. Die Agglo ist ja nur eine dritte Kategorie zwischen Land und Stadt. Was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen. Man kann die Angebote der eigenen Gemeinde nützen, dem Leben Farbe geben, kann sich politisch engagieren – oder eben nicht. Doch für diese Entscheidung ist die Klassi"zierung Land / Stadt / Agglo egal.

Eva-Maria Habermacher ist auf dem Land aufgewachsen und lebt heute in der Stadt Luzern. Von dieser Wanderbewegung weg vom Land, die viele Menschen mitmachen, berichtet sie in ihrem Beitrag – ihrem vorläu"g letzten Beitrag. Nachdem Eva-Maria während fünf Jahren unzählige Berichte für den Jmpuls verfasst und das Heft auch während zwei Jahren als Chef- redaktorin geleitet hat, reizen sie heute neue Projekte. Mir bleibt es, ihr für ihre zuverlässige und intensive Unterstützung sowie für ihre vielseitigen Beiträge von ganzem Herzen zu danken. Vielen Dank, Eva-Maria, dass du den Jmpuls während Jahren geprägt und bereichert hast!

Danken möchte ich auch allen anderen Autoren und Autorinnen sowie unserer Layouterin, die sich Ausgabe für Ausgabe engagiert ins Zeug legen, um interessante Fakten aufzuzeigen, komische Geschichten auszugraben, politische Ideen zu erläutern und das Parteileben vorzustellen.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, danke ich für Ihre Treue uns gegen-über. Die JCVP Kanton Luzern wünscht Ihnen eine gemütliche Adventszeit, schöne Festtage und einen gelungenen Start ins 2015!

Shirin Grünig, Chefredaktorin

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Thema

Die ländlichen Gebiete unter-scheiden sich im Erscheinungs-bild stark von der Stadt und ihrer Agglomeration. Doch wie sieht es bei den Zahlen aus?von Severin Zumbühl

Wie unterscheiden sich Stadt und Land «statistisch gesehen»? Es folgt ein Blick auf interessante statistische Daten des Kantons Luzern.WohnbevölkerungIn der Stadt Luzern wohnen verhältnis-mässig wenig Jugendliche: nur 15% der Gesamtbevölkerung sind unter 20 Jahre alt, kantonaler Tiefstwert! In den meisten ländlichen Gemeinden sind es um die 23%, der Jungbrunnen des Kantons ist Doppleschwand mit 30%.In der Stadt wohnen auch am wenigsten Personen pro Haushalt, nämlich 1,9. Das kantonale Mittel liegt bei 2,34, am grössten ist die Bewohnerdichte in den Haushalten in Mauensee: 3,1 – auch das ein recht tiefer Wert. BeschäftigungWenig überraschend ist der Anteil der Beschäftigten im 1. Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) in der Stadt Luzern mit 0,8% am tiefsten; das kantonale Mittel liegt bei 17%. Am höchsten liegt der Anteil in Romoos mit 75%.

Einsam an der Spitze liegt die Stadt jedoch beim Anteil der Beschäftigten im 3. Sektor (Dienstleistungen): 90%.

Der kantonale Durchschnitt liegt bei 67%, den tiefsten Wert hat Ebersecken mit 14%.

Eindrücklich ist die Konzentration von marktwirtschaftlichen Unter- nehmen: 6’500 sind in der Stadt tätig; dahinter folgen Kriens (1’280), Emmen (1’200) und Sursee (880). Das kantonale Total liegt bei 26‘400.Bau-und WohnungsmarktInteressant mag erscheinen, dass der Anteil von Leerwohnungen in der Stadt über dem kantonalen Durch-schnitt liegt; dieser beträgt 0,81% des Wohnungsbestandes, in Luzern beträgt er 0.91%. Am ehesten "ndet man in Flühli eine Wohnung (3,33% Leerwohnungen). Zum Vergleich: In der Stadt Genf beträgt er rekordtiefe 0,33%; für einen funktionierenden Immobilienmarkt bräuchte es 2% Leerwohnungen – ein Wert, der nur wenige Luzerner Gemeinden erreichen.Gemeinde!nanzenBei der Steuerkraft liegt die Stadt mit CHF 1’800 pro Einwohner über dem kantonalen Mittel von CHF 1’450; oben aus schwingt Meggen mit CHF 4’100, gefolgt von Schenkon mit CHF 2’500.

Viel Geld trägt die Stadt bei zum kantonalen Finanzausgleich, nämlich CHF 8,1 Mio. für 2015. Danach kom-men Meggen mit CHF 5,8 Mio. und Weggis mit CHF 1,5 Mio.

Stadt und Land — ein statistischer Vergleich

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Thema

Die Städter wählen anders als die Menschen auf dem Land. Und die Parteien buhlen um die Gunst der Agglomeration.

von Shirin Grünig

Am 25. Oktober 2014 erschien im Tages-Anzeiger auf Seite 5 ein interessanter Beitrag von Philipp Loser mit dem Titel «Die Zukunft liegt in der Agglo». Bei der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative sei der Graben zwischen den Städten und ihren Agglomerationen das erste Mal grösser gewesen als jener zwischen den Agglomerationen und den länd-lichen Gebieten. Ein klares Zeichen wie die Agglomeration konservativer geworden sei. Die konservativen Werte würden vor allem das Abstim-mungsverhalten bei Öffnungs- und Migrationsfragen beein!ussen – seien also zentral für die Zukunft des Landes innerhalb von Europa.

In Fragen der sozialen Sicherheit, bei Umweltthemen, der Finanzpolitik oder der gesellschaftlichen Liberalisie-rung ist die Landbevölkerung konser-vativer als die Bewohner der Agglo, erklärt Loser. Doch auch hier sei das politische Wirken der Agglo näher an demjenigen der ländlichen Bevölke-rung als an demjenigen der Städte. Letztere seien fest in linker Hand: Die im Beitrag gezeigte und vom Politgeo-grafen Michael Hermann errechnete Smartspider-Gra"k der Schweizer Städte ist fast deckungsgleich mit dem politischen Pro"l der SP.

Gründe der regionalen UnterschiedePhilipp Loser nennt unter anderem die Wanderungsbewegungen in den Agglomerationen als Grund für die Unterschiede im Abstimmungsver-halten der Regionen. Ab der Jahrtau-sendwende seien viele Menschen zurück in die Stadt gezogen, darunter viele Linksliberale mit progressiver Haltung in Öffnungs- und Migrations-themen. Dies habe eine Verdrängung ausgelöst. Der Wohnungsraum wurde knapp und somit teurer. Wer sich diesen Entwicklungen nicht anpassen wollte oder konnte, sei aufs Land bzw. in die Agglo ge!üchtet.

Folgen für die ParteienWie der Tages-Anzeiger aufzeigt, versucht die SP mit einer «Agglome-rations-Offensive» Wähler aus der Agglo zu gewinnen. Gleiches habe die CVP bereits mit einem sozialliberalen Öffnungskurs versucht. Die SVP wolle – wen wundert’s – in der Agglo durch die Betonung der Probleme aus der Einwanderung zulegen. Der parteipolitische Machtkampf um die Agglo hat somit begonnen.

Doch wie sollen diese Wähler gewonnen werden? Ich hoffe, die Par-teien erliegen nicht der Versuchung, ihrem Parteiprogramm einfach einen konservativen Anstrich zu verpassen. Liberale Ideen sind nicht aufzugeben, nur weil ein Bevölkerungsteil tenden-ziell davon abzuweichen scheint. Die Parteien müssen weiterhin sachge-rechte Lösungen ausarbeiten und diese verteidigen.

Politik nach Region

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Thema

In Drittweltländern ziehen viele Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Städte. Die Land"ucht ist jedoch auch in der Schweiz aktuell.

von Eva-Maria Habermacher

Die Land!ucht ist kein regionales Erscheinungsbild sondern kann in der gesamten Schweiz beobachtet werden. Besonders schwer betroffen sind kleine und tendenziell abgelegene Gemeinden. Diese stehen vor der grossen Herausforderung, das Leben in ihrem Dorf aufrechtzuerhalten, damit nicht eine noch stärkere Ab-wanderung entsteht. Bereits während der Industrialisierung wanderten viele Leute vom Land in die Stadt. Daher wuchsen die Städte in dieser Zeit besonders stark. In den letzten Jahren wird diese Tendenz in der Schweiz auch wieder vermehrt festgestellt.Was begünstigt die Land"ucht?Es gibt natürlich unzählig viele Gründe und Aspekte, die zur Land!ucht führen. Ein Punkt ist zum Beispiel der Arbeitsweg. Viele Leute pendeln tagtäglich über weite Strecken zu ihrem Arbeitsort. Die steigenden Ben-zinpreise aber auch die immer höher werdenden Preise für Bahntickets sind ein Grund, warum immer mehr Leute in die Stadt respektive die Agglome-ration – und somit tendenziell in die Nähe ihres Arbeitsortes – ziehen.

Ein weiterer Grund für die Abwan-derung: Im Bereich der Landwirtschaft werden immer weniger Arbeitskräfte

gebraucht und die Arbeitsplätze verschieben sich dadurch stärker in städtische Regionen (z.B. in den Dienstleistungssektor).

Vor allem junge Leute zieht es öfters in die Ballungszentren der Städte. Neben den bereits oben be-sprochenen Arbeitsplätzen spielen bei ihnen auch die Kultur, Bildungs- und Freizeitangebote und die Infrastruktur eine Rolle.Welche Herausforderungen bringt die Land"ucht mit sich?Durch die Land!ucht haben die betroffenen Gemeinden weniger Einwohner und entsprechend tiefere Steuereinnahmen. Dadurch werden die Gemeinden vor Heraus-forderungen gestellt: Sie müssen mit weniger Steuereinnahmen ihre Infrastruktur "nanzieren. Denn wenn die Qualität der Infrastruktur leidet, dann ziehen unter Umständen noch mehr Personen in städtische Gebiete. Zudem bedeutet eine schlechtere Infrastruktur in ländlichen Gebieten, dass sich die Leute ein Auto kaufen müssten, was für sie wiederum Mehrkosten bedeutet. Auch die Zahl der Wochenaufenthalter steigt.

Wenn mehr Leute in die Stadt ziehen, braucht es in der Stadt mehr Wohnraum. Gleichzeitig ist der Platz beschränkt. Bei grosser Nachfrage nach einem beschränkten Gut steigt gemäss Wirtschaftslehre Lektion 1 der Preis für das knappe Gut. Entspre-chend steigen die Mietpreise in den städtischen Gebieten an.

Land"ucht – zieht’s plötzlich alle in die Stadt?

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Thema

Während die Preise in der Stadt für den Wohnraum steigen, sinken jene auf dem Land. Entsprechend verliert auch Eigentum an Wert, was für viele Betroffene ein Problem ist und auch dazu führt, dass Bauprojekte in ländlichen Gebieten nur schwer Investoren "nden.Land"ucht – Abzug des AngebotsEs sind jedoch nicht nur Privatperso-nen, die es in städtische Gebiete zieht. Es gibt auch Berufsgattungen, die sich vermehrt vom Land zurückziehen. Besonders betroffen davon sind Ärzte. Den klassischen «Landarzt» gibt es bis auf einige wenige Ausnahmen fast nur noch in der romantischen Vorstel-lung von Drehbuchautoren. Viele junge Ärzte wollen die hohe Präsenzzeit einer eigenen Arztpraxis (was auf dem Land oft der Fall ist) nicht mehr in Kauf

nehmen und ziehen daher Arbeitsstel-len in Spitälern vor.

Zusätzlich kann dieser Trend auch bei den Detailhändlern festgestellt werden. So verlagern sich viele Filialen in die Stadt oder Agglomeration, während sie teilweise auf dem Land geschlossen werden. Das beein!usst natürlich wiederum die Versorgung der Landbevölkerung.

Die Wahl des Wohnortes ist sehr persönlich und geprägt von indivi-duellen Vorlieben und der eigenen Lebensphase. Stadt und Land haben ihre Vor- und Nachteile. Während es viele in die Stadt zieht, ist auch der Trend feststellbar, dass viele junge Fa-milien ein Haus ausserhalb der Stadt suchen und sich dort niederlassen. Vielleicht wird es gar wieder einmal eine allgemeine Tendenz weg von der Stadt geben.

So schön ist es auf dem Land – trotzdem wollen immer weniger Leute dort wohnen. Bild: Eva-Maria Habermacher

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Thema

Wie beliebt sind Wohngemein-schaften (WG) in der Schweiz? Werden sie eher auf dem Land oder in einer Stadt gegründet? Wie lebt es sich in einer WG?von Yanick Minder

Da günstige Wohnungen in der Schweiz – vor allem in den Städten – eher Mangelware sind, gründen viele eine WG. Früher eine typische Wohnform für Studenten, leben nun z.T. auch Lehrlinge und Erwerbstätige in einer Wohngemeinschaft. Laut einer aktuellen Studie beträgt eine durchschnittliche Monatsmiete für ein WG-Zimmer ca. CHF 600. In den Städten muss man sogar bis zu CHF 700 für einen Monat hinblättern. Für die meisten Studierenden ist das sehr viel Geld. Deswegen wurden in den grösseren Städten der Schweiz sogenannte Studentenheime errichtet, bei denen man im Durchschnitt zwischen CHF 400 bis 600 bezahlt für einen Monat.Typische WG-StandorteIn der Schweiz werden mehr Wohnge-meinschaften in der Stadt als auf dem Land gegründet. Dies erstens weil für Studierende der Weg zur Schule so kürzer ist, zweitens weil eine Stadt für Jugendliche und Erwachsene viel zu bieten hat.

Doch es wäre verfehlt, zu denken, dass sich nur junge Menschen zu einer WG zusammenschliessen. Auch ältere Menschen sind an dieser

Wohnform interessiert. Es werden im-mer mehr sogenannte Senioren-WGs oder Mehrgenerationen-WGs gegrün-det. Deshalb steigt die Nachfrage für eine WG in der Schweiz enorm – und zwar auch auf dem Land.Das Leben in einer WGViele wollen eine WG gründen, um Kosten zu sparen. Es gibt aber noch andere Vorteile des WG-Lebens: Man kann zahlreiche neue Bekanntschaften knüpfen, kann in einer Stadt oder auf dem Land schneller Anschluss "nden und lebt in einer Gemeinschaft. Eine WG ist also eine Art modernes Netzwerk. Wenn man in einer WG leben will, muss man viele Kompro-misse mit den anderen Mitgliedern eingehen, über das Putzen, Kochen und Einkaufen. Jeder sollte in einer WG einen Beitrag zu einem guten Zu-sammenleben leisten. Viele "nden es interessanter zusammen zu kochen, in den Ausgang zu gehen und Sachen miteinander zu erleben. Man sollte sich aber auch bewusst sein, mit wem man in eine WG zieht. Die Mitbewoh-ner sollten zu einem passen, da man viel Zeit miteinander verbringt. Auch die Mitgliederzahl sollte man sich vorher genau überlegen. Klar ist auch: Nicht jeder ist für das Leben in einer Wohngemeinschaft geboren.

Eine WG kann in die Brüche gehen. Die Au!ösung der Gemeinschaft ist dann oft kompliziert. Wenn immer irgendwie möglich, sollte eine WG in Frieden aufgelöst werden. Hass und

Die WG – ein modernes Netzwerk

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Thema

Wut tragen nicht zu einer Lösungs-"ndung bei. Wenn Schäden an den Wohnungen entdeckt werden, z.B. schlimme Kratzer in einem Parkettbo-den, kann die Abklärung, wer für diese Schäden haftet, sehr langwierig sein. Damit solche Probleme nicht passie-ren, sollte man darauf beharren, das der Vermieter mit jedem Mieter einen Einzelvertrag abschliesst und nicht einen Kollektivvertrag für alle Mieter.Meine Meinung zu einer WGIch selber "nde, dass eine WG eine gute Lebenserfahrung darstellt und dass jeder das mal ausprobieren sollte. Denn im sozialen Bereich kann man sehr viele Erfahrungen sammeln. Auch ich könnte mir sehr

gut vorstellen eine WG mit Kollegen oder mit anderen Jugendlichen zu gründen, da eine WG günstiger ist als eine Wohnung, in der ich alleine wohne. Diese WG würde ich in einer Stadt gründen, da man da alles hat: Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten, mögliche Arbeitsplätze und ein grosses Nachtleben am Wochenende.

In einer WG sollten die Arbeiten gut und gerecht aufgeteilt werden, damit kein Streit entsteht. Das Wichtigste ist, glaube ich, dass alle offen und tolerant sind und man auch sagen kann, was einen stört, ohne dass die Gemeinschaft dadurch kaputt geht. Im Grunde sollte man eine «Grossfamilie» bilden, in der zu jedem geschaut wird.

Das Tolle an der WG: Man ist nicht alleine und das Feiern kommt nicht zu kurz. Bild: Shirin Grünig

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Thema

Hohe Erwartungen an die er- neuerbaren Energien und Ziel-kon"ikte mit dem Klimaschutz zeichnen sich als Folgen des Entscheides zum Atomausstieg ab.

von Severin Zumbühl

Nach dem Reaktorunfall in Fukushima haben sich Bundesrat und Parlament zu einem schrittweisen Ausstieg aus der Atomkraft entschieden. Statt die Atomkraft so lange beizubehalten, bis ein Ersatz gewährleistet ist, begrenzt man ihre Nutzung auf das Ende der Lebensdauer der heutigen AKW in den 2030er Jahren und hofft, bis dahin eine Lösung gefunden zu haben. Dieser Entscheid führt zu einem fundamentalen Umbau unserer Energieversorgung, der in der Energie-strategie 2050 des UVEK beschrieben wird und nun in der parlamentarischen Beratung ist.Atomausstieg technologisch mög-lich, aber zu welchem Preis?Laut der Energiestrategie soll schritt-weise bis 2050 «der Energie- und der Stromverbrauch reduziert, der Anteil der erneuerbaren Energien erhöht und die energiebedingten CO2-Emissionen gesenkt werden».

ETH-Professoren sind überzeugt, dass sich der Strombedarf aus tech-nischer Sicht ohne Kernkraft decken lässt; die Frage sei vielmehr, wie viel die Schweiz dafür zu bezahlen bereit sei. Die Ergebnisse einer ETH-Studie

zeigen, dass ein Umbau des Ener-giesystems ohne Kernkraft bis 2050 grundsätzlich technologisch möglich und wirtschaftlich verkraftbar ist. Das gelinge jedoch nur, wenn der Bei-trag der sog. «neuen erneuerbaren» Energien (besonders Photovoltaik, Biomasse und Wind) stark gesteigert werden kann. Unrealistisch starker Ausbau der erneuerbaren EnergienKünftig soll die Stromnachfrage mit Wasserkraft, Wärme-Kraft-Kopplungs-anlagen (WKK), Gaskombikraftwerken, neuen erneuerbaren Energien und Stromimporten abgedeckt werden. Dazu die Energiestrategie 2050: «Ausgebaut werden sollen vor allem die Wasserkraft sowie die neuen erneuerbaren Energien, deren Anteil am Strommix massiv zunehmen muss.»Wie massiv dieser Anteil zunehmen muss, zeigt ein Blick auf die Zusam-mensetzung der heutigen Strompro-duktion: Die AKW produzieren rund 37% des Stroms, im Winter zeitweise bis zu 45%. Der Anteil der erneuer-baren Energien liegt bei rund 60%. Davon fallen 57% auf die Wasserkraft und rund 3% auf die neuen erneuerba-ren Energien, wobei hier der Löwenan-teil aus Kehrichtverbrennungs- und Abwasserreinigungsanlagen stammt. Wind, Biomasse und Sonne tragen zusammen 1,1% zur Stromproduktion bei (Quelle: Bundesamt für Energie). Zumal angesichts der Zuwanderung

Atomausstieg vs. Klimaschutz

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Thema

und der begrenzten Möglichkeiten von energiesparenden Massnahmen nicht zu erwarten ist, dass sich der Strom-verbrauch massiv verringern wird, lässt das gewaltige Delta zwischen diesen 3% und der riesigen Lücke von fast 40%, welche die Atomkraft hinterlassen wird, die gewaltigen Herausforderungen erahnen, die auf die Schweiz zukommen. Ausbau der fossilen StromproduktionSchlechte Nachrichten sind das auch für das Klima. Zur Deckung der Strom-nachfrage braucht es gemäss der Energiestrategie nämlich auch einen Ausbau der fossilen Stromproduktion mittels WKK, Gaskombikraftwerken und vermehrten Stromimporten. «Bis im Jahr 2020 [dürfte] ein Gaskom-bikraftwerk notwendig werden. Der weitere Bedarf hängt im Wesentlichen von der Entwicklung der Wirtschaft und des Stromverbrauchs, der Akzep-tanz in der Gesellschaft sowie dem Ausbau der Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien ab.» Mit anderen Worten: Gelingt der massive Ausbau der erneuerbaren Energien nicht und lässt sich der Gasverbrauch nicht massiv senken (z.B. durch Gebäudesanierungen), wird sich das in einem erhöhten CO2-Ausstoss niederschlagen. Deutschland oder: Wie man es nicht machen sollteIn Deutschland wurden die erneuer-baren Energien bereits mit über 100 Milliarden Euro subventioniert. Trotz-dem gingen sechs Kohlekraftwerke allein 2013 ans Netz; die Kohle ist jetzt die günstigste Energiequelle. Wegen CO2-Abgaben sind die Strompreise in der EU jedoch seit 2005 um 40%

gestiegen, während sie in den USA um 5% gesunken sind.

Der Grund: Wegen tageszeit- und witterungsbedingten massiven Pro-duktionsschwankungen der Wind- und Sonnenenergie und der gewaltigen Differenz zwischen Sommer und Winter muss die Stromlücke mit Kohle gedeckt werden. Denn es muss immer genau so viel Strom ins Netz eingespeist werden, wie verbraucht wird. Da Stromspeicherkapazitäten nach wie vor fehlen, ist die grösste Herausforderung somit die Regulie-rung: je tiefer der Anteil an «zuverläs-siger», sog. Bandenergie, z.B. durch Wasser-, Atom- oder Kohlekraftwerke, desto unberechenbarer wird diese Regulierung.

Im Juli 2013 hat das Schweizer Parlament eine massive Erhöhung der kostendeckenden Einspeisevergütun-gen (KEV) beschlossen; genau das Subventionsmodell, das in Deutsch-land am Scheitern ist. SchlussfolgerungenNach dieser Auslegeordnung sehen wir, dass es zwischen dem Atomaus-stieg und dem Klimaschutz erhebliche Zielkon!ikte geben wird. Über diese Divergenz wird noch eher verhalten gesprochen; ihre Brisanz jedoch wird mit jedem weiteren Rückgriff auf die fossile Energieproduktion stärker.

Als Schlusswort ein Zitat des Club of Rome: «Heute jedoch räumen wir widerwillig ein, dass die Verbrennung von Kohle und Öl aufgrund des dabei entstehenden Kohlendioxids für die Gesellschaft wahrscheinlich noch gefährlicher ist als die Atomkraft. Darum gibt es triftige Gründe dafür, die nukleare Option offenzuhalten.»

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Gesichter der JCVP

Stefan Emmenegger

Der 27jährige Stefan aus Hasle, der als Lehrer und Berater P!anzenbau an der Landwirtschaftlichen Schule Inforama in Hondrich (BE) tätig ist, stellt sich vor:1. Wie hast du zur JCVP gefunden?

Als ich mich vor rund zehn Jahren für die Politik zu interessieren begann, war ich lange der Meinung, dass es keine passende Partei für mich gibt, da ich bei jeder Partei bei gewissen Themen abwich. Ich habe mich dann relativ spontan bei der JCVP Entlebuch gemeldet und wurde bereits an meiner ersten GV im 2008 in den Vorstand gewählt. Mir ist in der JCVP und CVP sehr wohl, ich fühle mich ernst genommen und kann meine Meinung frei äussern.2. Was sind deine politischen Schwerpunkte?

Landwirtschaft: Als Bauernsohn und zukünftiger Landwirt ist für mich zentral, dass Bauernfamilien durch eine umwelt- und marktgerechte Produktion auf dem Hof genügend verdienen können, um ein

würdiges Leben zu führen. Um die längerfristige Überlebensfähigkeit der Land-wirtschaftsbetriebe gewährleisten zu können, scheint es mir wichtig, dass der Bund und die Kantone unnötige Bürokratie einschränken und so den Arbeitsaufwand für die Landwirtinnen und Landwirte etwas senken.Verkehr und Entwicklung: Ich setze mich für eine Entwicklung des Kantons Luzern ein, in der sich nicht bloss die Regionen Sursee und Luzern (inkl. Agglomeration) entwickeln können, sondern der ganze Kanton. Wenn auch in ländlichen Gebieten wieder vermehrt Arbeitsplätze geschaffen werden können, muss die Verkehrsinfrastruktur nicht ständig für teures Geld ausgebaut werden. Damit könnten zum Beispiel Taktverdichtungen im öffentlichen Verkehr am Morgen und am Abend etwas reduziert werden, was auch das Kantonsbudget entlasten würde.Familie: Es soll sich in der Schweiz wieder lohnen eine Familie zu gründen. Dabei geht es nicht nur um "nanzielle Anreize. Ich plädiere für eine Lebens- gemeinschaft Familie, in der die Kinder nicht einfach möglichst früh in eine Krippe abgeschoben werden, sondern in der die Eltern sich die Arbeit der Kinderbetreuung und des Geldverdienens aufteilen.3. Was bedeutet das C für dich?

Das C im Namen der JCVP bedeutet für mich nicht, dass ich zwingend christlich (und katholisch) sein muss. Ich kann katholisch sein, wenn ich will – und ich will dies auch. Das C entspricht einer Geisteshaltung von mir. Es widerspiegelt die christlichen Grundwerte, wie Nächstenliebe, Hoffnung und Barmherzigkeit.Ich "nde es toll, dass wir mittlerweile in der JCVP wie auch in der CVP viele Mitglieder haben, die nicht dem katholischen Glauben angehören und sich trotzdem mit unseren Wertvorstellungen identi"zieren können.

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Schweiz

Vor einigen Jahren ging die CVP vorbildlich auf die GLP zu, diesen Sommer auf die BDP. Eine starke Allianz der Mitte war das Ziel. Sie ist gescheitert. von Jean-Pascal Ammann, Präsident der JCVP Schweiz

Viele Parteien bekennen sich vermeintlich zu einer konstruktiven Mitte- politik. Im Zweifelsfall siegt jedoch die Opportunität. Es sind keine verlässlichen Partner, die diffusen Sammelbewegungen GLP und BDP, die beide in den letzten Jahren eine verstärkte, konstruktive Zusammen- arbeit verweigert haben. Linie vertreten, Linie zeigenDie CVP muss jetzt ihren eigenen Weg gehen. In den letzten Jahren ist man zu oft ausgewichen und hat die Deutung bürgerlicher Politik anderen überlassen. Es entstand das Image einer wankelmütigen Gruppierung auf der verzweifelten Suche nach Machterhalt. Unwürdige Spielchen bei Bundesratswahlen haben zu diesem Bild beigetragen. Dieses Image muss korrigiert werden. Es ist die CVP, die geradlinig politisiert.

Wir müssen uns daher in der bürgerlichen Zusammenarbeit nicht ver- stecken, sondern vorangehen. Gemeinsam mit den Präsidenten der JSVP Schweiz und den Jungfreisinnigen Schweiz haben wir dieses Jahr mehrmals gut zusammengearbeitet. Der gemeinsame Kampf gegen die 1:12-Initiative, die Mindestlohninitiative sowie gegen die Einführung einer Einheitskasse waren erfolgreich. Im Rahmen der Reform der Altersvor- sorge 2020 haben wir gar gemeinsam die Vernehmlassungsantwort verfasst.Zusammen handeln, zusammen pro!tierenObwohl wir in diversen Fragen unterschiedliche Ansichten vertreten, arbeiten wir bei übereinstimmenden Zielen zusammen. Dies wünschen wir uns vermehrt auch von den Bundesratsparteien CVP, FDP und SVP. Die Zeit der Alleingänge und unnötigen, über!üssigen Anfeindungen muss vorbei sein.

Die Allianz mit anderen bürgerlichen Parteien erlaubt es uns, Synergien zu nutzen, unsere Glaubwürdigkeit zu stärken und uns aber auch ab und zu umso prononcierter von der JSVP abzugrenzen. Gerade bei Ecopop haben wir dies gezeigt. Der Zweck der bürgerlichen Zusammenarbeit besteht darin, gemeinsam Attacken auf den Wirtschaftsstandort Schweiz abzuwehren. Jetzt gibt es aber nicht nur Attacken von links, sondern genauso planwirtschaftliche, fast schon kolonialistische Ansätze von rechts, wie Ecopop. Widersprüche aufzeigen, Gleichheiten betonenNach langem hin und her hat sich die Junge SVP of"ziell knapp gegen

Bürgerliche Zusammenarbeit

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Schweiz

Ecopop ausgesprochen. Statt hinzustehen und das Erfolgsmodell Schweiz zu verteidigen, wählte die JSVP den opportunistischen Weg und blieb dem Abstimmungskampf komplett fern – ihr Präsident warb gar partei- intern trotz der Nein-Parole weiter für das Anliegen.

Bei Attacken aus dem rechten Lager macht die JSVP gerne Ausnah-men und missachtet fundamentale Grundsätze eines liberalen Staats-verständnisses. Mit diesen wiederholten Rechtsschlenkern zeigt sie ihre Unbeständigkeit und die Schwierigkeit einer konsequenten, bürgerlichen Zusammenarbeit. Sie unterstreicht damit, dass sie selbst und nicht die Mitteparteien regelmässig die bürgerlichen Werte verletzt.Probleme sehen, Probleme anpackenWir müssen den Wählern vermehrt aufzeigen, was die SVP eigentlich ist. Es ist paradox, aber wir müssen dazu konsequent mit ihr zusammen- arbeiten und sie so zwingen, Positionen zu beziehen. In der Vergangenheit war dies umgekehrt, die SVP hat uns mit ihrer Dynamik aus unseren Positionen weggetrieben, uns regelmässig vorgeführt. Ihr grösster Sieg war es, dass sie bei der CVP-Spitze einen regelrechten Anti-SVP-Re!ex verankert hat. Diese Allergie ist unsere grösste Schwäche.

Jede Idee der SVP wird sogleich verteufelt, das macht die SVP stark. Die SVP griff das Thema Masseneinwanderung auf, statt darauf aktiv einzugehen, tat man es als fremdenfeindlich ab und wischte damit berechtigte Sorgen in der Bevölkerung vom Tisch.

Jetzt steht die SVP mit einem neuen Anliegen am Start. «Schweizer Recht vor fremden Recht» ist die Parole. Auch hier greift sie meines Erachtens nicht zu Unrecht eine Problematik auf. Statt in der jetzigen Phase auf die SVP zuzugehen und auf parlamentarischem Wege die Unabhängigkeit der Schweiz zu stärken, beginnt man gleich aus vollen Rohren auf die SVP zu feuern und verpasst damit eine Chance.

Taktisch intelligent wird die SVP als Konsequenz eine Volksinitiative lancieren, die absichtlich zu scharf formuliert ist und die CVP und FDP erst recht zur Opposition drängt. Dazu darf es nicht mehr kommen, mit der Ausschaffungs- und der Masseneinwanderungsinitiative ist ihr das bereits gelungen. Vor der Bevölkerung steht die SVP dann einmal mehr als Hüterin der Schweizer Werte da. Das ist sie nicht und das müssen wir durch aktive Zusammenarbeit aufzeigen. Die Zeit des Zurückweichens ist vorbei.Junge voran, gemeinsam voranAuch bei den Jungen werden wir viel offener und konstruktiver das Gespräch mit anderen Jungparteien suchen. Wir sind überzeugt, dass es mehr Allianzen unter den Jungparteien geben muss. Die Anliegen der jungen Generation brauchen eine starke Stimme. Oft genug werden politische Herausforderungen halbpatzig im ‚Jetzt‘ gelöst und die Altlasten in die Zukunft abgeschoben. Wir haben keine Lust in 30 Jahren das aufkumulierte Endlager der politischen Versäumnisse aufräumen zu müssen.

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Kanton

Ein voller Saal, angeregte politische Diskussionen und gemütliches Beisammensein – bei der kantonalen GV lebte einmal mehr der JCVP-Spirit. von Tobias Käch, Präsident JCVP Kanton Luzern

Im bis auf den letzten Stuhl besetzten Saal des Hotels Ambassador in Luzern fand am 7. November 2014 die letzte Versammlung der JCVP Kanton Luzern im 2014 statt. Sie war in einen politischen und einen statutarischen Teil gegliedert: Einerseits galt es die Parolen für die kommenden Abstimmungen zu fassen, andererseits standen die typischen Traktanden einer GV an.

Nach der Vorstellung der Abstimmungsvorlagen wurden diese kontrovers und auf hohem Niveau diskutiert. Aufkommende Fragen konnten fachmän-nisch beantwortet werden. Auch wenn es zwischendurch emotional wurde, Respekt und Anstand wurden dabei immer gewahrt – typisch JCVP halt. Die Abstimmungen "elen dann meist doch deutlich aus, insbesondere bei den eidgenössischen Fragen.

GeneralversammlungDie statutarischen Traktanden wurden kurz gehalten. Nebst der Genehmigung der Jahresrechnung wurde der Vorstand für ein weiteres Jahr bestätigt. Dane-ben wurde auf das vergangene Politjahr zurückgeschaut, so zum Beispiel auf die Delegiertenversammlung der JCVP Schweiz, welche die JCVP Kanton Lu-zern im April organisieren durfte. Es war eine Ehre und ein gelungener Auftakt für Jean-Pascal Ammann, den Luzerner Präsidenten der JCVP Schweiz. Über hundert Delegierte konnten im Marianischen Saal in Luzern begrüsst werden. Beim anschliessenden Apéro, Nachtessen und gemeinsamen Ausgang konnte der gesamtschweizerische Austausch unter den Kantonalsektionen gefördert werden – auch dank Frühfranzösisch. Natürlich gab es an der GV auch einen Blick in die Zukunft: Für das Wahljahr 2015 wurden die Mitglieder animiert, sich aktiv bei den Wahlen (auch als Kandidierende) zu engagieren.

Hoher BesuchAls Gast war CVP Kantonsrat und Fraktionschef Ludwig Peyer eingeladen. In seiner kurzweiligen Ansprache erzählte er von vergangenen JCVP-Zeiten, als er vor ca. 25 Jahren selbst in der Amtspartei der JCVP Willisau aktiv war. Er ermutigte die versammelten Mitglieder, sich aktiv und in jugendlichem Elan in die kantonalen Debatten einzubringen. Zudem berichtete er von der Kantonsratssession, wo die Parteien die vom Regierungsrat vorgeschlagenen Sparmassnahmen regelrecht zerrissen, ohne mehrheitsfähige Lösungen anzubieten.

Im Anschluss an die Versammlung wurde beim Apéro noch lange über Politik und andere wichtige Dinge des Lebens diskutiert, bis das Restaurant die Türen schloss. Doch dann war noch lange nicht Schluss: In gewohnter JCVP-Manier ging es noch auf einen Umtrunk weiter.

Eine spannende GV – bei der JCVP normal

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Thema

Bei der Versammlung führten wir angeregte politische Diskussionen (oben), beim Apéro hatten wir Zeit, diese zu vertiefen und Freundschaften zu p"egen (unten).

Bilder: Andreas Weber

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Kanton

Erste kantonale Jugendsession – ein voller ErfolgAls in Luzern langsam der Herbst Einzug hielt, erwachten bei den Jugendlichen die politischen Frühlingsgefühle. Politverdrossenheit – Fehlanzeige. von Till Haechler, Vorstandsmitglied JUKALU

Gewappnet mit Sachverstand und Engagement diskutierten am 20. Oktober 2014 rund 70 Jugendliche im Luzerner Kantonsratssaal über die Themen Bildung, Jugendpartizipation, Homophobie und Rassismus. Die vom Jugendparlament des Kantons Luzern (JUKALU) organisierte erste kantonale Jugendsession war ein voller Erfolg.

Das kantonale Jugendparlament, angeführt vom Co-Präsidium mit Lea Fuchs und Nico Planzer, hat sich das Mitwirken der Jugend am kantonalen Polit-Geschehen auf die Fahne geschrieben. Zentrales Instrument dafür ist die kantonale Jugendsession. Nach langer Vorbereitung war es am 20. Oktober 2014 endlich soweit. Die Jugendlichen verbrachten den Vormittag in einer von vier Gruppen und arbeiteten aus ihrem Themengebiet eine politische Forderung an den Kanton aus. Den Arbeitsgruppen standen Ex-perten auf dem jeweiligen Gebiet Red und Antwort. Am Nachmittag stand die Diskussion im Plenum über sämtliche Forderungen auf dem Programm. Nebst der Anwesenheit von zahlreichen Kantonsrätinnen und Kantonsräten, ehrten auch die Reden von Kantonsratspräsidentin Irene Keller und Regie-rungsrat Guido Graf die Jugendlichen. Die Vertreter von sämtlichen kantona-len Jungparteien hatten zudem die Chance, ihr politisches Programm kurz vorzustellen. Selbstverständlich hat auch unser Parteipräsident, Tobias Käch, für die JCVP engagiert um die Gunst der Anwesenden geworben.Sachpolitik auf hohem NiveauDie Jugendlichen diskutierten kontrovers aber stets lösungsorientiert über eine breite Palette von Forderungen, angefangen vom Jugendstimmrechts- alter 16 über ein Sparmoratorium bei der Bildung bis zur rechtlichen Gleich-stellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit derjenigen von Heteropaaren. Für die letztgenannte Forderung haben sich die anwesenden Jugendlichen schliesslich entschieden: Sie fordern vom Kanton Luzern, dass dieser für die rechtliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren mittels Standesinitiative auf Bundesebene einsteht (namentlich in Bezug auf Ehe und Adoption). Die entsprechende Petition konnte die Co-Präsidentin, Lea Fuchs, noch am selben Tag dem anwesenden Luzerner Staatsschreiber, Lukas Gresch-Brunner, übergeben. Neben der Petitionsforderung werden auch andere Anliegen der Jugendsession vom JUKALU weiterverfolgt.

Rund 70 Jugendliche haben am 20. Oktober 2014 die rhetorischen Klingen gekreuzt, Lösungsvorschläge erarbeitet und sich im politischen Handwerk geübt. Der Vorstand des JUKALUs ist stolz, auf einen gelungenen Anlass zurückzublicken. Kantonale Jugendsession 2015 – here we go again!

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ThemaKanton

Neben den politischen Debatten, die in der Übergabe einer Petition an den Luzerner Staatsschreiber mündeten (oben), folgten die Jugendlichen den Reden von gestandenen Politikern, wie Regierungsrat Guido Graf (unten).

Bild: JUKALU

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Kriens

Was haben Mohrenköpfe, Verkehrsprobleme, Advent, Kinderrechte und ein Freizeitpark gemeinsam? Na klar, die JCVP Kriens gibt in allen Themen Vollgas. von Davide Piras, JCVP-Einwohnerrat und

Michael Krummenacher, Präsident JCVP Kriens

Der JCVP-Einwohnerrat Davide Piras reichte im September das Postulat «Krienser Kinder und Jugendliche entscheiden mit!» ein. Die JCVP Kriens fordert, dass Krienser Kinder und Jugendliche in der Planung des öffent-lichen Raums nicht nur berücksichtigt, sondern miteinbezogen werden. Junge Menschen bringen Kreativität, Phantasie und Begeisterung mit, was unweigerlich zu kinder- und jungendfreundlichen Lösungen führt.

In vielen Bereichen der Gesellschaft entscheiden Erwachsene über Kinder und Jugendliche. Obwohl sie die Zukunft und das Rückgrat unserer Gesell-schaft bilden, wird ihnen immer weniger Beachtung geschenkt. Nicht nur die Rechte und Bedürfnisse, sondern auch die Wünsche und Anregungen der Kinder und Jugendlichen treten grösstenteils in den Hintergrund. Dabei bildet diese Gruppe heute ein Viertel unserer Gesellschaft.

Die aktuell geplante Freizeitanlage Langmatt zeigt sich als ideales Partizi-pationsprojekt. Diese Anlage soll gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen geplant und gebaut werden. Durch ihren Miteinbezug werden die echten Interessen und Anliegen sichtbar, was bei der Umsetzung des Freizeitparks einen Mehrwert für alle bewirkt.

Krienser überparteiliches Komitee «Bypass – so nicht!»Das gab es noch nie in Kriens: Sämtliche im Einwohnerrat vertretenen Parteien – von ganz rechts über JCVP/ CVP bis ganz links – machen mit im überparteilichen Komitee «Bypass – so nicht!».

Der Krienser Einwohnerrat hat zwei Vorstösse – einstimmig und von allen Parteien getragen – gegen den Bypass in der aktuellen Version überwiesen. Der heute geplante Bypass verursacht für Kriens massive Nachteile, nämlich mehr Verkehr und Lärm. Das Komitee macht sich daher stark für folgende zwei Krienser Hauptforderungen, die beim Bypass umgesetzt werden sollen:1. Ein Verkehrskonzept für Kriens: Der Kanton soll bis zum Beginn der nächs-

ten Planungsphase im Jahr 2016 in einem Verkehrskonzept aufzeigen, wie mit dem Bypass auch die Verkehrsprobleme von Kriens gelöst werden können. Nur dann kann der Bypass als Chance für die Lösung der Verkehr-sprobleme der Agglomeration angesehen werden. Die Hauptstrasse von Kriens ist eine Kantonsstrasse, daher ist der Kanton in der P!icht, endlich richtige Massnahmen in Angriff zu nehmen.

2. Eine Überdachung bzw. Tieferlegung des Bypasses auf dem Krienser Gemeindegebiet: Nur bei Realisierung einer Überdachung beziehungs- weise Tieferlegung wird die Bevölkerung in diesen Quartieren vor riesigen Lärm- und Schadstof"mmissionen geschützt.

Aktuelles aus Kriens

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Kriens

Das Krienser Herz fordert Anpassungen am Projekt Bypass. Bild: Überparteilieches Komitee «Bypass, so nicht!»

Die JCVP Kriens engagiert sich zusammen mit der CVP Kriens für ein besseres Bypass-Projekt. Weitere Infos auf www.bypass-so-nicht.ch.

Die JCVP an der Krienser ChilbiWie bereits in den letzten Jahren gab es auch an der diesjährigen Chilbi am Stand der JCVP Mohrenköpfe zu gewinnen. Dank des guten Wetters war einiges los an unserem Stand. Jung und Alt freuten sich über das süsse Dessert, das man auch bekam, wenn man nicht ganz so treffsicher war. Neben Spiel und Spass konnte auch der Kontakt mit der Krienser Bevölkerung gesucht werden. Die JCVP mit der Mohrenkopfschleuder gehört einfach zur Chilbi, wie der Ponystand oder das Büchsenwerfen! Wir freuen uns bereits auf die Chilbi 2015!

WeihnachtsaktionAm 20. Dezember "ndet die JCVP Weihnachtsaktion statt. Wir werden auch dieses Jahr wieder für einen guten Zweck Kuchen und Zöpfe verkaufen. Kommen Sie auf dem Hofmattplatz bei der Migros vorbei und gönnen Sie sich ein Stück Kuchen und ein Gespräch mit der JCVP. Die JCVP Kriens wünscht allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein neues, ereignisreiches Jahr!

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Thema

Stadt und LandIm Schweizer Fernsehen gab es in früheren Jahren eine volkstümliche Fernsehsendung «Für Stadt und Land» mit Wisel Gyr. Sie lief während mehr als 30 Jahren. Ob diese Sendung wirklich das Publikum aus der Stadt und auf dem Land gleichermassen ansprechen konnte, weiss ich nicht. Ich stelle mir das schwierig vor. Mindestens so schwierig ist es in der Politik. Die Bedürfnis-se auf dem Land und in der Stadt sind sehr unterschiedlich und was in der Stadt wichtig und richtig ist, muss nicht immer auch fürs Land zutreffen.

Ein Beispiel dafür ist die Beschränkung des Pendlerabzugs, der aktuell im Rahmen der Sparmassnahmen zu reden gibt. Wer in der Stadt oder an einem gut erschlosse-nen Verkehrsknoten wohnt, wird mit einer Abzugsmöglichkeit in der Grössenordnung eines 2.Klasse-GA zufrieden sein und

seinen Arbeitsweg gut bewältigen können. Anders sieht es für einen Bewohner in einer entlegenen Ortschaft im Entlebuch aus, der einen kleinen Betrieb führt und zusätzlich als Schichtarbeiter in der Stadt- agglomeration arbeitet. Er ist auf sein Auto angewiesen, weil er sonst keine Chance hat, rechtzeitig zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen.

Ein weiterer Punkt, der immer wieder zu reden gibt, sind die Zent-rumslasten, die eine Stadt wie Luzern und die Agglomeration zu tragen haben. Die Lärmimmissionen, der Verkehr oder die Auswirkungen der 24-Stunden-Gesellschaft belasten die Bewohnerinnen und Bewohner in diesem Gebiet manchmal über das erträgliche Mass hinaus.

Und doch bin ich überzeugt, dass es viel mehr gibt, was uns verbindet, als es auf den ersten Blick den Anschein macht. Ich lebe auf dem Land, genauer auf dem Stierenberg oberhalb des Dorfs Rickenbach auf einem Bauernhof. Ich liebe es, für ein Konzert in die Stadt zu reisen, den Puls und die Lebendigkeit zu spüren. Ich freue mich aber auch über die Menschen aus der Stadt, die sich Zeit für einen Spaziergang auf dem Stierenberg nehmen und die Aussicht in die Alpen und die Ruhe genies-sen. Und schliesslich haben wir einander nicht nur viel zu bieten, sondern wir wünschen uns doch für unseren Kanton oft genau dasselbe: Eine gute und ganzheitliche Bildung, genügend und attraktive Arbeitsplätze, Lebensqualität in jedem Alter und gesunde Staats"nanzen. Und dies erreichen wir nur, wenn wir Hand in Hand gehen. Also nicht Stadt gegen Land, sondern halt doch «Für Stadt und Land».

von Priska Wismer, CVP Kantonsrätin des Kantons Luzern

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Patronatskomitee

Herr Christian Blunschi, Vizepräsident CVP Kt. Luzern, Emmenbrücke

Herr Markus Dürr, Alt-Regierungsrat, Malters

Frau Ida Glanzmann-Hunkeler, Nationalrätin, Altishofen

Frau Kathrin Graber, Einwohnerrätin, Kriens

Herr Konrad Graber-Wyss, Ständerat, Kriens

Herr Guido Graf, Regierungsrat, Pfaffnau

Herr Marcel Hurschler, Finanzchef CVP Kt. Luzern, Sempach

Herr Pirmin Jung, Präsident CVP Kt. Luzern, Eschenbach

Frau Luzia Kurmann, Regierungsstatthalterin, Buchs

Herr Christoph Lengwiler, Alt-Kantonsrat, Kriens

Herr Ruedi Lustenberger, Nationalrat, Romoos

Frau Erna Müller-Kleeb, Kantonsrätin, Rickenbach

Frau Marlis Roos Willi, Kantonsrätin, Geiss

Herr Martin Schwegler-Fasching, Präsident KAB Wohnraumgenossenschaft, Menznau

Herr Anton Schwingruber, Alt-Regierungsrat, Werthenstein

Herr Xaver Vogel, Zentralpräsident KAB Schweiz, Menzberg

Herr Franz Wicki, Alt-Ständerat, Grosswangen

Herr Franz Wüest, Kantonsrat, Ettiswil

Herr Pius Zängerle, Kantonsrat, Adligenswil

Impressum

Au"age 1630 Exemplare

Redaktionsleitung Shirin Grünig, Impasse de la Forêt 7, 1700 Fribourg, [email protected]

Redaktion Jean-Pascal Ammann, Eva-Maria Habermacher, Till Haechler, Tobias Käch, Michael Krummenacher, Yanick Minder, Madeleine Piazza, Davide Piras, Severin Zumbühl

Gestaltung Debby Bürgisser, [email protected]

Präsident der JCVP Kanton Luzern Tobias Käch, Benziwil 39, 6020 Emmenbrücke, [email protected]

Adressverwaltung Lukas Graf, Halde 22, 6263 Richenthal, [email protected]

Inserateverwaltung Martin Fischer, art."[email protected]

Der «Jmpuls» erscheint viermal jährlich zuhanden der Abonnenten, der Mitglieder der JCVP Kanton Luzern sowie der Spender des «Jmpuls» und der JCVP Kanton Luzern. Die Abonnementskosten betragen CHF 10.00. Die Verlegerin ist die JCVP Kanton Luzern.

Redaktionsschluss für den «Jmpuls» 01/2015: 31. Januar 2015.

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Termine

10.01.2015 JCVP Wahlforum23.01.2015 JCVP Nominationsversammlung im Restaurant Rössli in Ruswil29.03.2015 Wahlen

AZB

6110 Wolhusen

keine Adressberichtigungen