Johann Sebastian Bach We · PDF fileW. Kolneder – J.S. Bach Lebensbilder und Harenberg...

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  • Johann Sebastian Bach

    Weihnachtsoratorium

    Sonntag,21. Dezember 2008Stadthalle Gtersloh

  • 3

    WE I H NACH TSORATORIUM

    BWV 248

    KANTATEN 1 6auf Texte aus dem Lukas- und Matthus-Evangelium,

    aus Kirchenliedern und Versen von Christian Friedrich Henrici (Picander)

    nach der 3. Kantate

    PAUSEvon 1,5 Stunden mit Buffetangebot im Foyer

    Kantaten 46 ab 19.00 Uhr

    A U S F H R E N D E :

    Susanne Winter, SopranLea Martensmeier, Sopran (Echo)

    Daniela Denschlag, AltClemens-C. Lschmann, Tenor

    Bernd Valentin, BassChor des Stdtischen Musikvereins

    Detmolder Kammerorchester

    L E I T U N G :

    Karl-Heinz Bloemeke

    Johann Sebastian Bach, Gemlde von F. K. Haussmann

    Es ist also dies das Wertvollste, was wir mit Bachs Musik geerbt haben: die Schau bis ans Ende der demMenschen mglichen Vollkommenheit; und die Er-kenntnis des Wegs, der dahin fhrt: das unentrinnbare,pflichtbewute Erledigen des als notwendig Erkann-ten, das aber, um zur Vollkommenheit zu gelangen,schlielich ber jede Notwendigkeit hinauswachsenmuss. (Rede auf der Bachfeier in Hamburg. 1950)

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    PAUL HINDEMITH

  • Susanne WinterDie in Berlin geborene Sopranistin stu-dierte in den USA und in Mnchen beiRita Loving und Daniel Ssstrunk.1993 gewann sie beim Bundeswett-bewerb Jugend musiziert den erstenPreis. Sie widmete sich zunchst sehrintensiv dem Konzertfach und bereisteauf Tourneen Europa und Sdamerika.1999 wurde sie von KS BrigitteFassbaender an das Tiroler Landes-theater in Innsbruck engagiert undsang dort u.a. die Giuletta, die Gretelund Pamina und die Sophie im Rosen -kavalier. Im Bachjahr 2000 entstanden bei Kon-zerten im Rahmen des Bachfestes Leipzig und der Ansbacher Bachwo-che mehrere Rundfunkaufnahmen undeine CD. Susanne Winter ist begabtmit einem unverwechselbaren, beseel-ten Timbre und einem hhensicheren,lyrischen Material, dessen Oberton-reichtum auffallend ist. Mit ihrer kulti-vierten, noblen Stimmfhrung und ihrerdisziplinierten, ausdrucksstarken Art zusingen, ist sie ebenso fr das Konzert-podium geeignet, wie fr die Opern-bhne. (KS Brigitte Fassbaender)

    Daniela Denschlag

    Die aus Worms stammende dramati-sche Altistin studierte zunchst Biolo-gie, bevor sie ein Gesangsstudium ander Mannheimer Musikhochschuleaufnahm. Sie debtierte 1999 als Er-da im neuen Mannheimer Ring undwurde 2001 von der ZeitschriftOpernwelt zur Nachwuchssngerindes Jahres gekrt. Seit der Spielzeit 2002/03 ist sie Mit-glied der Wiener Staatsoper und singtdort Rollen in Wagner-, Verdi- undStraussopern. Als Gast war sie u.a. inKln, Stuttgart, Lyon und Straburg t-tig. Als Konzertsngerin war sie mitMahlers Lied von der Erde, wie auchin weiteren Mahler-Symphonien inmehreren Stdten Deutschlands undsterreichs zu hren. Derzeit singt sie in Dresden die 1. Norn in de r Gtterdmmerung und in Ham-burg die Marcellina in Figaros Hochzeit. 2009 wird sie in Bonn die Klytmnestra in der Elektra singen,die anlsslich des 100. Jahrestagesder Urauffhrung neu inszeniert wird.

    DIE SOLISTEN

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    Bernd Valentin Wurde in Pirmasens geboren, wuchsim Schwarzwald auf und studierte inFreiburg zunchst Medizin, bevor eran der Musikhochschule Kln ein Ge-sangsstudium absolvierte, welches er1998 mit dem Konzertexamen ab-schloss. Der Preistrger zahlreicher Wett-bewerbe wurde 1995 ans The ater Kielengagiert und wechselte 1999 an dieStaatsoper Hannover.Weitere Verpflichtungen fhrten ihnu.a. an die Theater in Basel, Bern,Bremen und zu Festspielen, wie demSchleswig Holstein Musik-Festival,der internationalen BachakademieStuttgart, der EXPO 2000, den Oster-festspielen in Luzern und dem KissingerSommer. Seit 2004 ist er Ensemble-mitglied der Deutschen Oper Berlin,wo er u.a. als Papageno (Zauber-flte), Marcello (La Bohme) und Silvio(I Pagliacci) zu hren ist. Im Sommer 2005gab er beim X. Encuentro International deMusica in Spanien einen Liederabendund war im Deutschen Requiem vonBrahms zu hren. 2006 war er Gastdes StMV als Elias in Gtersloh.

    DIE SOLISTEN

    Clemens-C. LschmannDer 1964 in Berlin geborene Tenors tudier te Gesang bei ProfessorJ. Hoe f flin an der Hochschule der Knste Berlin und nahm an Meister -kursen bei Aribert Reimann und Dietrich Fischer-Dies kau teil. Zwischen1986 und 1990 wirkte er bei Opern-produktionen der Hochschule der Knste Berlin mit und hatte in dieserZeit auch Stckvertrge bei der Berliner Kammeroper. 1990 war er Stipendiat der Gotthard-Schierse-Stiftung Berlin und 2000 derRichard-Wagner-Stipendienstiftung.In den 90er Jahren hatte er Gastver-trge in Hamburg, Potsdam, Mindenund an der Komischen Oper Berlin.Nach einer Ensemblemitgliedschaftvon 1999 bis 2001 am OpernhausBremen wurde er freischaffend undwar in Frankfurt/Main, London, Bre-men, Genua und Bielefeld als Gast zuhren. 2003 erhielt er einen Lehrauf-trag fr Gesang an der Hochschule inBremen und hat fr 2007 bis 2009 ei-nen Gastvertrag am Gran Theatre delLecieu, Barcelona.

  • Bach seine Lieder trotz vielleicht mangelnden poetischen Anmuts in Leipzig angestimmt werden. Eine Besonderheit des Weihnachts -oratoriums ist der relativ hohe Anteil vonsogenannten Parodien, worunter dieMusikwissenschaft die Umtextierunggeistlicher Vokalwerke in weltliche oderweltliche in geistliche versteht, wobeidie doppelte Verwendung von Instru-mentalwerken nicht als Parodie be-zeichnet wird. Insgesamt drften es ca.200 Stze sein, die sich im BachschenGesamtwerk als Parodien nachweisenlassen. Allein drei Stze der Geburtstags -kantate BWV 214, die Bach 1733 frdie schsische Kurfrstin komponierthatte, finden sich im ersten Teil desWeihnachtsoratoriums wieder. Der Eingangschor Jauchzet, frohlockethie dort Tnet, ihr Pauken und dieBass-Arie Nr. 8 Groer Gott, o starkerKnig war auf den Text Kron und Preisgekrnter Damen komponiert worden, wobei die Musik des ehemaligen Blhet, ihr Linden in Sachsen, wie

    Zedern als dritte Parodie besser aufden geistlichen Text Herrscher desHimmels (Nr. 24) als den weltlichenpasst.Insgesamt finden sich 17 parodierteStcke in der Partitur des Weihnachts -oratoriums, die meist keine Diskrepanzvon Musik und Text verspren lassen,was fast als Wunder bezeichnet wer-den kann, wie auch allerdings Beweisdafr sind, dass sich bei Bach geist-licher und weltlicher Stil derart durch-dringen, um auf einer hheren Ebene ei-ne Einheit zu bilden. So geht der Jubelder ehemaligen Huldigungskantate indie hhere Freude des Kirchenfestes aufund Weihnachtsstimmung durchdringtdie verschiedenartigen Teile, was dasWerk zum unumgnglichen Bestandteilder winterlichen Festzeit werden lie.

    Dr. Waegner unter Verwendung von Texten aus: W. Kolneder J.S. Bach Lebensbilder und Harenberg Chormusikfhrer

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    as mit dem 1. Adventbeginnende Kirchen-jahr erfhrt zu Weih -nachten, dem Fest derGeburt Christi, also der

    Mensch werdung des Gottessohnes, ei-nen ersten Hhepunkt. Dieses Hochfestwird von den Menschen des Abendlan-des seit altersher besonders gefeiert auch musikalisch. So sind bereits die vorber eintausend Jahren entstandenengregorianischen Melodien, die zuWeihnachten erklangen, von einem ho-hen festlichen Duktus geprgt. Danachsind seit der frhen Renaissance nebenLiedern im Volkston viele mehrstimmigeStze entstanden, die die Geburt Christizum Gegenstand knstler isch er Ge -staltung werden lieen (M. Praetorius,J. Walter, H. Schtz u.v.a.). Auch JohannSebastian Bach hat als Thomaskantorzahlreiche Werke fr das Weihnachts-fest komponiert. Einen Spitzenplatz inder Weltliteratur nimmt seit der Wieder-entdeckung durch Eduard Grell (BerlinerSing akademie, 1857) sein Weih nachs -oratorium ein, das seitdem zu den amhufigsten aufgefhrten Vokalwerken seiner Feder zhlt. Die wahrscheinlich von Bach selbst ge-whlte Bezeichnung Oratorium fr dieAneinanderreihung der sechs weih -nachtlichen Festkantaten ist fr die heutige Definition dieser Werkgattungnicht zutreffend. So wird unter einem Oratorium die auerliturgische undnicht szenische, geschlossen aufgefhr-te vielgestaltige Vertonung einer bibli-schen Textvorlage im Stil der Italienerund Hndels verstanden. Das Bach scheWerk hingegen besteht aus der Erzhlung der Christgeburt mittels der Evangelientexte des Lukas und

    Matthus, die von lyrischen Texten Picanders (Knstlername des LeipzigerSteuereinnehmers Christian FriedrichHenrici) unterbrochen werden, einepisch-Iyrisches Gebilde nach Art derPassion. Bach hat sein zyklisches Werk so weitfestzustellen ist niemals als Ganzesaufgefhrt, sondern einzeln zu den da-mals blichen drei Weihnachtstagen,am Neujahrstag, am Sonntag nachNeujahr und zum Fest der Erscheinungdes Herrn (Epiphanias) im Rahmen derLeipziger Gottesdienste erklingen lassen. Das Kantatenwerk J. S. Bachs erstrecktsich ber alle seine Schaffensperioden,von der Arnstdter bis in die spte Leipziger Zeit. In seinem Gesamtwerkverhlt sich die Kantate zur Passion wie in dem Beethovenschen d ie Kammermusik zur Symphonie, be -merkt W. Kolneder. Er hat fnf Jahr -gnge geschrieben, also etwa 300,von denen infolge der Erbaufteilung (?)nur 199 erhalten sind. Die Texte stammen neben denen ausder Bibel und dem Gesangbuch von verschiedenen Dichtern, wieSalomo Franck, Erdmann Neumeister,Marianne von Ziegler und whrend derLeipziger Zeit von Picander, der auchdie fr das Weihnachtsoratorium unddie Matthus-Passion geschrieben hat. Man hat Picander eine gewissenlosenSchmieranten genannt und damit Bachunterstellt, er habe kein Gespr frsprachlich-dichterische Qualitt gehabt.Hingegen hat Picander selbst im Vor-wort zu seiner Kantatensammlung von1728 bemerkt, dass er sich schmeichelndarf, dass durch die Lieblichkeit des un-vergleichlichen Herrn Capell-Meisters

    JOHANN SEBASTIAN BACH WEIHNACHTSORATORIUM

    VORANZEIGEZum 200. Todestag von

    Joseph Haydn

    DIE SCHPFUNGSonntag, 19. April 2009

    Stadthalle Gtersloh

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    Nr. 5 ChoralWie soll ich dich empfan