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Johannes Brahms Ein deutsches Requiem 2 / 2014

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Johannes BrahmsEin deutsches Requiem

2 / 2014

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2 Inhaltsverzeichnis

4 Werkeinführung

10 Texte

14 Mitwirkende

Impressum

Herausgeber:Berner Kammerchor

Redaktion und Layout:Folco Galli, [email protected]

Druck:Printshop Christen GmbH, Bern

www.bernerkammerchor.ch

Umschlag: Verzierung in der Lombach- Kapelle, Berner Münster (Foto: Andreas Brechbühl; Gestaltung: Isabelle Willi)

Wir danken unseren Sponsoren:

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Berner MünsterSamstag, 18. Oktober 2014, 20 Uhr

Altenberger DomSamstag, 25. Oktober 2014, 20 Uhr

Johannes Brahms

Ein deutsches Requiem

Maya Boog, Sopran

Christian Hilz, Bariton

Berner KammerchorRheinischer Kammerchor Köln

Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

Jörg Ritter, Leitung (Bern)

Wolfgang Siegenbrink, Leitung (Altenberg)

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4 Werkeinführung

Johannes BrahmsEin deutsches Requiem

»Ein deutsches Requiem« ist uber einen langen Zeitraum hin entstanden. Die Hauptarbeit fällt in das Jahr 1866, als sich Johannes Brahms zuerst in Karlsruhe, dann in der Schweiz und zuletzt in Baden-Baden dem Werk widmete und es im Herbst abschloss. Die Anfänge liegen jedoch weit zuruck. Den zweiten Satz komponierte er schon 1854 als Scherzo einer Sonate fur zwei Klaviere. 1861 folgte ein Textaufriss der ersten vier Sätze mit Angaben zur kompositorischen Ausfuhrung. Den vierten Satz schrieb Brahms im Jahr 1865 nach dem Tod seiner Mutter und sandte ihn an Clara Schumann, als Teil »einer Art deutschem Requiem, mit dem ich derzeit etwas liebäugele«. Erst 1866 entstand mit den Sätzen eins bis vier und sechs bis sieben eine vorlaufig abgeschlossene Fas­sung. Den funften Satz kompo nierte Brahms erst nach der Urauffuhrung in Bremen im Jahr 1868.

Tragisches LebensgefühlDer Tod Robert Schumanns 1856 und der Tod der Mutter 1865 waren

aufwuhlende tragische Ereignisse, die den Blick des jungen Brahms auf die Thematik eines Requiems lenkten, und er hat die Bezuge auch mehrmals betont. Dennoch bleiben diese konkreten Trauerfälle eher äusserliche Anregungen. »Sicher war es das prinzipiell tragische Le bensgefuhl des Komponisten, aus dem heraus eine Konzeption wie das Requiem fast notwendig

«Ein deutsches Requiem» entstand aus dem tragischen Lebensgefühl von Johannes Brahms heraus (Gemälde von 1866).

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Werkeinführung 5

entstehen musste.« (Harenberg Chor fuhrer)

»Ein deutsches Requiem« nannte Brahms sein Werk und erhob da-mit den Anspruch, etwas dem »klas sischen« (katholischen) Re-quiem Vergleichbares zu schaffen. Eigentlich stand der Text des Re-quiems fest. »Er ist lateinisch und sakrosankt, die Totenmesse der ro-mischen Kirche. Die Komponisten haben sich an den uberlieferten Text gehalten. ... Brahms geht einen anderen Weg«, wie sein Bio-graph Johannes Forner schreibt. Während der katholische Text die Furbitte um den Seelenfrieden der Toten angesichts der Schrecken des Jungsten Gerichts in den Mit-telpunkt ruckt, »verfolgt Brahms an dere Absichten. Leid und Tod sind zu begreifen als etwas dem Leben Zugehoriges. Aber dem Un-vermeidbaren konnen wir Menschen die Kraft der Liebe und des Trostens entgegenstellen. Tod und Leben, Leid und Trost gilt es als die Pole einer Einheit zu verstehen.« (Forner)

Die Schrecken des Jungsten Tages entfallen. Im sechsten Satz ist zwar von der letzten Posaune die Rede, nicht aber vom Gericht. Schuld und

Sunde werden nicht thematisiert. Und vor allem wird in der von Brahms zusammengestellten Auswahl an Bibeltexten Christus, der Erloser, nicht erwähnt.

Der ruhige Eingangssatz beschwort Trauer und Trost. Nach einem kur-zen Orchestervorspiel setzt der Chor leise ein: »Selig sind, die da Leid tragen« (Matthäus 5,4). Durch den Verzicht auf Violinen erzielt das Orchester einen dunklen Klang. Ein mit einem Seufzermotiv einsetzender Seitensatz bringt vor-ubergehend Erhebung: »Die mit Tränen säen« (Psalm 126,5-6). Ein Durchfuhrungsteil verarbeitet zu den Worten »Sie gehen hin und weinen« beide Themen, dann folgt die Reprise des Anfangs, die mit aufstrebenden Harfen-Arpeggien trostlich ausklingt.

Ergreifende TodesklageDer zweite Satz handelt von der Unausweichlichkeit des To-des. In langsamem ¾-Takt und in gedämpften Klangfarben setzt mit den Violinen eine trauer-marschähnliche Melodie ein, die re-frainartig immer wiederkehrt – »eine der eindringlichsten, zwingend sten Eingebungen, die sich bei Brahms

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6 Werkeinführung

finden, eine der ergreifendsten To­desklagen der Musik uberhaupt« (Reclam Chorfuhrer). Der Chor in-toniert dazu einstimmig eine Weise nach den Worten des Propheten Jesaja, die wie ein altertumliches Sterbelied klingt: »Denn alles Fleisch es ist wie Gras«. Wie ein ernster, feierlicher Reigen schreitet die Musik dahin und schwellt zweimal zum Fortissimo an. Dann zerreisst ein Dreiklang der Posaunen und Holzbläser die Trauerstimmung und der Chor verkundet in einer Fuge die Freuden der Ewigkeit: »Die Erloseten des Herrn werden wiederkommen und gen Zion kom-men mit Jauchzen«.

Persönliche ErschütterungWährend der zweite Satz allgemein der Klage uber die Vergänglichkeit des Lebens und die Hinfälligkeit des Menschen Ausdruck verleiht, ist im dritten Satz der Einzelne an-gesprochen: »Herr, lehre doch mich« – mit den Worten aus Psalm 39,5-8 setzt der Solo-Bariton ein. Der Chor ubernimmt den neuen Ton der personlichen Erschutterung. Mit dem zweiten Einsatz des Solo-Baritons (»Ach, wie gar nichts sind alle Menschen«) erhellt sich die Stimmung, aber bald gewinnen

die Tone der Todesfurcht wieder die Oberhand. Der Hohepunkt ist bei der Frage »Nun Herr, wes soll ich mich trosten?« erreicht. Mit der endgultigen Wendung nach dem hellen D-Dur erklingt die Antwort: »Ich hoffe auf dich.« Und die gewonnene Zuversicht lebt sich aus in einer kraftvollen Fuge „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual ruhret sie an« (Weisheit Salomos 3,1). Mit dem beruhmten Orgelpunkt »bringt Brahms musikalisch nicht nur Glaubenskraft, sondern in seiner schieren Endlosigkeit (12x12 = 144 Takte: Symbol der Vollendung) auch einen wuchtigen Gegensatz zur Vergänglichkeit des menschlichen Lebens zu Gehor« (Paul-Gerhard Nohl).

RuhepolDer vierte Satz ist der Ruhepol in dem an dramatisch-aufwuhlenden Ausbruchen reichen Werk. Von »Lieblichkeit« spricht nicht nur der Text; auch die Musik ist »lieblich«. Die wichtige Aussage dieses Satzes lautet: Die Toten sind im Jenseits, das ein »lieblicher« Ort ist; sie sind bei Gott und es geht ihnen gut (»wohl denen, die in deinem Hause wohnen«). Bereits im diesseitigen

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Werkeinführung 7

Leben »verlanget und sehnet« sich die Seele des Menschen nach diesem Ziel. Im funften Satz singt der Solo-Sopran von den ewigen Freuden, die niemand nehmen kann: »Ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen« (Johannes 16,22). Der Chor begleitet die Botschaft mit leisem Gesang: »Ich will euch trosten« (Jesaja 66,13).

Dramatischer HöhepunktDer sechste Satz, der dramatische Hohepunkt des Werkes, kommt mit seinen »Dies irae«-Klängen dem katholischen Requiem am nächsten. Noch einmal schlägt die Stimmung um, noch einmal regt sich die Furcht vor dem dunklen Geheimnis des Todes. »Wie Brahms diesen Stimmungsumschwung in zwei Takten einfängt, das ist einer der Geniezuge der Partitur. Die tiefen Streicherinstrumente halten den G-Dur-Dreiklang fest, den Schlussakkord des vorangehenden begluckenden Stuckes, die Bläser setzen den d-Moll-Dreiklang dage-gen, die Akkorde schwellen wie Seufzer langsam an und ab – eine lapidare Formel, die den Über­gang von Himmelsseligkeit zu Er-dentrauer in sich fasst.« (Reclam-Chorfuhrer) Leise und verhalten

singt der Chor: »Denn wir haben hie keine bleibende Statt« (Hebräer 13,14). In die Ungewissheit des Suchens klingt die Stimme des Solo-Baritons, der den Zweifelnden die verheissenden Worte des Paulus‘ entgegenhält: »Siehe, ich sage euch ein Geheimnis« (1. Korinther 15,51-52). Bei der Erwähnung der Posaune, die das Jungste Gericht verkundet, brechen die Schrecken des »Dies irae« los. Aber stärker ist die Zuversicht des Paulus‘: »Der Tod ist verschlungen in den Sieg.« Der sturmisch bewegte Satz steigert sich bis zur triumphierenden Frage: »Tod, wo ist dein Stachel? Holle, wo ist dein Sieg?« Hier erreicht das Werk sein geistliches Ziel: Der Tod ist uberwunden durch den Glauben. Die anschliessende Fuge »Herr, du bist wurdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft« (Offenbarung des Johannes 4,11) wirkt wie ein Dankgesang der erlosten Menschheit.

Freundlicher NachklangEin freundlicher Nachklang ist der siebte Satz, der wieder in den Gedankenkreis und die musikalische Atmosphäre des Anfangssatzes zuruckleitet. »Selig sind die Toten« (Offenbarung des Johannes 14,13)

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8 Werkeinführung

singt der Chor-Sopran auf eine weit gespannte Melodie, die der Chor-Bass aufnimmt und in einen vierstimmigen Satz hinuberleitet. Dann kehrt die Musik des ersten Satzes wieder und rundet das Werk ab. »Selig« ist das letzte Wort, das leise und lange nachhallend verklingt.

Am Karfreitag 1868 fuhrte Brahms sein sechsteiliges Opus im Dom zu Bremen auf. Die triumphale Auffuhrung vor 2500 Zuhorern mach te den 35jährigen Musiker mit einem Schlag populär. Von der Kritik wurde Brahms als Erbe der

Traditionslinie Bach - Beethoven - Schubert angesehen, so etwa in der »Allgemeinen musikalischen Zeitung«: »Da horten Tausende, die bis dahin noch keine Note von Brahms, kaum seinen Namen gekannt hatten, staunend, andäch-tig, tief ergriffen eine Musik, so kunstvoll und ernst wie die Sebastian Bachs, so erhaben und gewaltig wie Beethovens »Missa solemnis«, uberall gesättigt in Me-lodie und Harmonie durch Franz Schubertschen Wohllaut, mit einem Worte, ein modernes Meisterwerk, den hochsten Ausdruck unserer Zeit in idealer Weise ausgesprochen.«

Die Aufführung seines Werks im Bremer Dom machte Brahms 1868 mit einem Schlag populär.

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Werkeinführung 9

Das aus norddeutsch-protestanti-scher Haltung erwachsene Werk kam durch Brahms‘ uberkonfessionelles Bibelverständnis vielen Menschen ent gegen. Der Grundgedanke des Trostens durch die Kraft um-fassender Liebe sprach die Gefuhle weiter Kreise unmittelbar an. Zudem wurde durch die Ver wendung der deutschen Sprache ein nationales Moment beruhrt und nicht zufällig trat das Werk nach der Grundung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 einen regelrechten Siegeszug an.

Ungebrochene BeliebtheitDie bis heute ungebrochene Be-liebtheit des Werkes fuhrt der evan-gelische Theologe Paul-Gerhard Nohl auf drei Grunde zuruck: Erstens ist das Werk ungemein modern, da es sehr stark die Gefuhle anspricht. Brahms kann mit seiner Musik wie kaum ein anderer Trost aussprechen. Zweitens wen det sich Brahms mit seinem Werk anders als das katholische

Requiem unmittelbar an die Trauernden und greift die Fragen und Gefuhle der Hinterbliebenen auf. Drittens hat Brahms mit seiner Komposition eine religiose Trauermusik geschaffen, die zwar Wort fur Wort auf der Bibel fusst, aber nicht nur jede konfessionelle Enge vermeidet, sondern geradezu konfessionslos ist – was unserem heutigen Zeitgeist entspricht. Brahms (»Was den Text betrifft, will ich bekennen, dass ich recht gern auch das »Deutsch« fortliesse und einfach den »Menschen« setzte«) hat bewusst ein Requiem fur den Menschen und nicht speziell fur den Christenmenschen geschrieben. Er wollte damit aber nicht die Christen von seiner Trauermusik ausschliessen oder verstoren. Wer als Christ mit diesen Bibelworten gelebt, gelitten, getrauert, gehofft und manchmal auch an ihnen gezweifelt hat, wird sie auch im »deutschen Requiem« so horen und deuten.

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10 Texte

Ein deutsches RequiemI. Chor

Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getrostet werden.(Matthäus 5,4)

Die mit Tranen saen, werden mit Freuden ernten.Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen,und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.(Psalm 126,5.6.)

II. Chor

Denn alles Fleisch, es ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschenwie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.(1. Petrus 1, 24)

So seid nun geduldig, liebe Bruder, bis auf die Zukunft des Herrn.Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erdeund ist ge duldig daruber, bis er empfahe den Morgenregen und Abendregen.So seid geduldig.(Jakobus 5, 7)

Denn alles Fleisch, es ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen.Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.

Aber des Herren Wort bleibet in Ewigkeit.(1. Petrus 1, 24. 25)

Die Erloseten des Herrn werden wiederkommen, und gen Zion kommen mit Jauchzen;

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Texte 11

Freude, ewige Freude, wird uber ihrem Haupte sein;Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird weg mussen.(Jesaja 35, 10)

III. Bariton und Chor

Herr, lehre doch mich, dass ein Ende mit mir haben mussund mein Leben ein Ziel hat, und ich davon muss.Siehe, meine Tage sind einer Hand breit vor dir,und mein Leben ist wie nichts vor dir.Ach, wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben.Sie gehen daher wie ein Schemenund machen ihnen viel vergebliche Unruhe;sie sammeln und wissen nicht, wer es kriegen wird.Nun Herr, wes soll ich mich trosten?Ich hoffe auf dich.(Psalm 39, 5-8)

Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual ruhret sie an.(Weisheit Salomos 3, 1)

IV. Chor

Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhofen des Herrn;mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar.(Psalm 84, 2.3.5)

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12 Texte

V. Sopran und Chor

Ihr habt nun Traurigkeit;aber ich will euch wiedersehenund euer Herz soll sich freuen,und eure Freude soll niemand von euch nehmen.(Johannes 16, 22)

Ich will euch trosten, wie einen seine Mutter trostet.(Jesaja 66, 13)

Sehet mich an: Ich habe eine kleine ZeitMuhe und Arbeit gehabtund habe grossen Trost funden.(Jesus Sirach 51, 35)

VI. Bariton und Chor

Denn wir haben hie keine bleibende Statt,sondern die zukunftige suchen wir.(Hebräer 13, 14)

Siehe, ich sage euch ein Geheimnis:Wir werden nicht alle entschlafen,wir werden aber alle verwandelt werden,und dasselbige plotzlich in einem Augenblickzu der Zeit der letzten Posaune.

Denn es wird die Posaune schallenund die Toten werden auferstehen unverweslich,und wir werden verwandelt werden.Dann wird erfullet werden das Wort,das geschrieben steht:

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Texte 13

Der Tod ist verschlungen in den Sieg.Tod, wo ist dein Stachel? Holle, wo ist dein Sieg?(1 Korinther 15, 51.52.54.55.)

Herr, du bist wurdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft,denn du hast alle Dinge erschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen.(Offenbarung des Johannes 4, 11)

VII. Chor

Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an.Ja, der Geist spricht,dass sie ruhen von ihrer Arbeit;denn ihre Werke folgen ihnen nach.(Offenbarung des Johannes 14, 13)

«Tod, wo ist dein Stachel?» (Sensenmann-Skulptur auf dem Kölner Melaten-Friedhof)

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14 Mitwirkende

Maya Boog, Sopran

Die Sopranistin Maya Boog studierte bei Kle-sie Kelly in Köln und wurde nach ihrer Ausbil-dung am Internationalen Opernstudio Zürich am Staatstheater Darmstadt engagiert. En-gagements folgten u. a. am Grand Théâtre de Genève, an der Volksoper Wien, an der Ko-mischen Oper Berlin, an der Opéra Berlioz in Montpellier, an der Prager Staatsoper sowie bei Festivals wie den Bregenzer Festspielen, Mozartwochen Salzburg, Schlossfestspielen Sanssouci, bei dem Menuhin Festival Gstaad und dem Festival Radio France. Als gefragte Lied- und Konzertsängerin gas-tierte Maya Boog in bedeutenden Musikzen-tren wie den Philharmonien Berlin und Köln, der Tonhalle Zürich, im Casino Basel, Wiener Musikverein, in der Liederhalle Stuttgart. Von 2001 bis 2009 gehörte sie dem Opernensem-ble des Theater Basel an und war seither wie-derholt in grossen Partien am Theater Basel zu Gast, so z.B. als Susanna in »Le nozze di Figaro«, in der Titelpartie von Cavallis »La Calisto«, als Asteria in Glucks »Telemaco« in Koproduktion mit den Schwetzinger SWR Festspielen, als Ginevra in Händels »Ario-dante« sowie kürzlich als Manon in Masse-nets gleichnamiger Oper.

Christian Hilz, Bariton

Der Bariton Christian Hilz hat sich als viel-seitiger Interpret im Konzert- und Opernbe-reich einen Namen gemacht und gastiert regelmässig in den Musikzentren Europas und Amerikas. Er ist im barocken, klassi-schen und zeitgenössischen Repertoire glei-chermassen gefragt und arbeitet mit Dirigen-ten wie Andrew Parrott, Martin Haselböck, Nicolas McGegan, Joshua Rifkin, Ton Ko-opman, Ivor Bolton, Morten Schuldt-Jensen, Krzysztof Penderecki, Daniel Klajner, Hel-muth Froschauer und Juan Pons zusammen.

Sein Opernrepertoire, das er bisher unter an-derem in Wien, Amsterdam, Madrid, Valencia, Los Angeles, München, Düsseldorf und Pots-dam pflegen konnte, umfasst etwa 35 Partien vom Barock bis zur Moderne. Christian Hilz ist Träger des bayerischen Staatsförderpreises und des Kulturförderpreises seiner Hei-matstadt Erlangen. Er hielt Meisterkurse in Deutschland, Russland, Österreich, der Schweiz und Italien und unterrichtet nach ei-ner Lehrstuhlvertretung an der Musikhoch-schule Trossingen seit 2009 im Rahmen ei-ner Professur an der Hochschule der Künste in Bern.

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Mitwirkende 15

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16 Mitwirkende

Berner Kammerchor

1940 gründete Fritz Indermühle den Berner Kammerchor, um «die A-cappella-Literatur des 16., 17. und 18. Jahrhunderts zu vermit-teln und sich entschieden für die Chormusik unserer Zeit einzusetzen». Seine Vielseitig-keit lässt sich an den Konzertprogrammen ablesen: Sie umfassen die ältere Chormusik mit Heinrich Schütz im Mittelpunkt, die Kom-positionen Johann Sebastian Bachs, Werke der Klassik und Romantik, aber auch die zeit-genössische Chormusik mit Werken seines Freundes Willy Burkhard.

1973 übernahm Jörg Ewald Dähler die künst-lerische Leitung des Chors, der sich vom Kammerchor in kleinerer Besetzung mit Schwergewicht auf A-cappella-Musik der Mo-derne immer mehr zu einem grösseren Chor

entwickelte. Auch das Schwergewicht verla-gerte sich allmählich auf barocke, klassische und romantische Werke der geistlichen Chor-musik. Dabei brachte Dähler immer wieder auch unbekannte Werke alter Meister wie Jan Dismas Zelenka, Michel-Richard Delalande, Marc-Antoine Charpentier und Baldassare Galuppi zur Aufführung.

Kontinuität und neue Akzente kennzeichnen auch das Wirken Jörg Ritters, der seit dem 1. Januar 2012 den Berner Kammerchor lei-tet. Mit Werken Händels, Bachs sowie seines Nachfahren und Bewunderers Mendelssohn knüpft Ritter an die vom Chor gepflegte Tra-dition an. Zugleich führt er mit spätromanti-schen bzw. zeitgenössischen Kompositionen seltener zu hörende Werke auf.

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18 Mitwirkende

Rheinischer Kammerchor Köln

Der Rheinische Kammerchor Köln (RKK), Mitglied im Verband deutscher Konzert-Chö-re (VdKC) und im Netzwerk Kölner Chöre, ist seit einem halben Jahrhundert ein renom-mierter Bestandteil des Kölner Musiklebens. Gegründet wurde er im Jahr 1962 vom Köl-ner Musikhochschulprofessor und Kompo-nisten Hermann Schroeder, der den Chor bis ins Jahr 1969 leitete; Schroeders Nachfolger war für die nächsten 26 Jahre der Kölner Stu-diendirektor und Komponist Ferdinand Hen-kemeyer. Seit 1995 ist Wolfgang Siegenbrink der künstlerische Leiter des Rheinischen Kammerchores.

Der RKK fühlt sich der klassischen Chormu-sik des 18. und 19. Jahrhunderts verpflichtet, behält aber auch die ernste moderne Musik

im Auge. Er hat zur Zeit rund 70 Mitglieder, und es gelingt ihm immer wieder, junge Sän-gerinnen und Sänger für sein vielfältiges Re-pertoire zu begeistern. Dank professioneller Leitung, ergänzt durch regelmässige Stimm-bildungsarbeit, musiziert der Chor auf einem beachtlichen Niveau.

Zum Repertoire gehören die h-moll-Messe und die großen Passionen von Johann Se-bastian Bach, die Oratorien von Georg Fried-rich Händel, die grossen Chorwerke von Wolfgang Amadeus Mozart, ausserdem Wer-ke von Joseph Haydn, Ludwig van Beetho-ven, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms und Giuseppe Verdi.

(http://www.rkk-ev.de)

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20 Mitwirkende

Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

Die Südwestdeutsche Philharmonie Kon-stanz wurde 1932 gegründet. Sie gehört zu den wichtigsten Kulturträgern des deutschen Südwestens, prägt das kulturelle Angebot der Universitätsstadt Konstanz und stellt auch im Konzertleben der Schweiz eine wichtige Grösse dar. Mit 60 fest angestellten Musikern erreicht das Orchester bei über 100 Konzer-ten pro Jahr ca. 80 000 Menschen. Chefdiri-gent der Südwestdeutschen Philharmonie ist der junge griechische Dirigent Vassilis Chris-topoulos.

Vor allem in Konstanz bietet das Symphonie-orchester ein umfangreiches Konzertange-

bot, unterhält aber auch in anderen Orten der Euregio Bodensee eigene Konzertreihen: Seit dreissig Jahren spielt die Südwestdeutsche Philharmonie Abonnement-Konzerte in der Tonhalle Zürich und seit Eröffnung des weltberühmten Konzertsaales KKL (2000) in Luzern auch dort. Alljährlich spielt das Or-chester in der traditionsreichen »Sala Verdi« in Mailand und beim Bodenseefestival. Des weiteren folgten in den letzten Jahren Auftritte u. a. beim Carinthischen Sommer, dem Athe-ner Festival, dem Toledo Festival sowie in der Berliner Philharmonie gefolgt von einer Chi-na-Tournee im Frühjahr 2007 sowie einer Ja-pan- Tournee im Juni 2010.

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Mitwirkende 21

Jörg Ritter, Leitung (Bern)

Jörg Ritter, seit 2012 künstlerischer Leiter des Berner Kammerchors, war von 2004 bis 2008 Leiter des WDR Rundfunkchors Köln. Zudem arbeitet er seither mit Ensembles wie dem NDR Chor, dem SWR Vokalensemble, den BBC Singers sowie Orchestern wie dem Gürzenich Orchester Köln, den Orchestern des WDR Köln, Capriccio Basel zusammen. Er leitete Einstudierungen von Werken aller Gattungen des Chorrepertoires für Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Neville Marriner, Sir Roger Norrington, Michael Gielen.

Aufnahmen für Rundfunk, Fernsehen und CD dokumentieren ein weites Spektrum, das auch die Moderne einschliesst. So hat er in Kooperation mit den Schwetzinger Festspie-len Adriana Hölszkys Oper «Hybris» an der Staatsoper Lissabon uraufgeführt. 2008 folgte er einem Ruf als Gastprofessor für Chor- und Orchesterleitung an der Indiana University in Bloomington, dem sich weitere Lehrtätig-keit in Yale, Boston und Köln anschloss. Jörg Ritter gastierte auf diversen Festivals und ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe. Seit 2014 ist er künstlerischer Leiter der Sparte Musik im Kulturforum der Universität Bonn.

Wolfang Siegenbrink, Leitung (Altenberg)

studierte katholische Kirchenmusik bei Ru-dolf Ewerhardt, Orgel bei Wolfgang Stock-meier, Klavier bei Michael Endres und Or-chesterdirigieren bei Günter Fork an der Musikhochschule in Köln. Er erhielt Stipen-dien zur Dirigierklasse von Leopold Hager am Musikkonservatorium in Wien und zu den Bayreuther Festspielen. Als Stipendiat der Internationalen Bachakademie Stuttgart beim Europäischen Musikfest 2002 dirigierte er Festival-Chor und Orchester. Er war Solo-repetitor an der Oper Bonn und dirigierte das Beethovenorchester. Dort wirkte er als Assis-tent von Jeffrey Tate beim «Parsifal» und vom Bonner Generalmusikdirektor Marc Soustrot beim «Ring des Nibelungen». Als Organist nahm er an Wettbewerben und Meisterkur-sen teil. Er führte im Jahr 2000 das Gesamt-werk für Orgel von Johann Sebastian Bach in Köln auf. Als Dirigent besuchte er Meister-kurse u. a. bei Thomaskantor Christoph Biller, Leipzig und beim Leiter der Internationalen Bachakademie, Helmuth Rilling. Seit 1995 leitet er den Rheinischen Kammerchor Köln. Seit 2002 ist er auch künstlerischer Leiter des «KölnChores». In der Kölner Philharmonie ist er mit beiden Chören regelmässig zu Gast.

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Helfen Sie mit, dass auch in Zukunft geistliche Chorwerke grosser Meister auf hohem Niveau aufgeführt und erlebt werden können!

Möchten Sie mitsingen? Der Berner Kammerchor ist interessiert an guten Stimmen. Wir freuen uns über Sängerinnen und Sänger (vor allem Tenöre), die gerne anspruchsvolle Chorwerke mitgestalten. - Proben: Mittwoch, 19.30 bis 22.00, Kirchgemein-de Petrus Bern; Leitung: Jörg Ritter; Stimmbildung: Brigitte Scholl / Sara Jäggi; Korrepetition: Ursula Roth.

Möchten Sie uns ideell und finanziell unterstützen?Der Berner Kammerchor erhält keinerlei Subventionen und ist deshalb ne-ben Sponsorenbeiträgen auf die Unterstützung eines Freundeskreises an-gewiesen. Wenn Sie sich mit unserem Chor verbunden fühlen, können sie als Passivmitglied oder Gönner Ihren persönlichen Beitrag zur Bereicherung des Berner Musiklebens leisten. Oder Sie können uns als Abonnent durch den regelmässigen Besuch unserer Konzerte unterstützen.

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann schicken Sie uns bitte die ausgefüllte Postkarte oder kontaktieren Sie uns über unsere Website ( www.bernerkammerchor.ch).

Ich bin daran interessiert:

☐ mitzusingen ☐ Passivmitglied zu werden☐ Gönner zu werden☐ Abonnent zu werden☐ regelmässig über das Konzertprogramm informiert zu werden

Bemerkungen:

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Unsere nächsten Konzerte

13./14. Dezember 2014Berner Münster

Johann Sebastian BachSchwingt freudig euch emporUnser Mund sei voll Lachens

Felix Mendelssohn BartholdyMagnificat

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PLZ Ort:

E-Mail:

Berner Kammerchor Esther Inäbnit-Gautschi Paul-Klee-Strasse 3

3053 Münchenbuchsee

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