Johannsen O. 1941a

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Peder Månssons Schriften über technische Chemie und Hüttenwesen: Eine Quelle zur Geschichte der Technik des Mittelalters, übersetzt und erläutert von Otto }ohannsen VDI.Kindly provided by Paul Rondelez.

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Peder Manssons Smriftenüber temnisme Chemie und Hüttenwesen

Eine Quelle zur Gesmimte der T emnikdes Mittelalters

übersetzt und erläutert von

Otto }ohannsen VDI

194:1

VDI=Verlag GmbHBerlin NW7

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SCHRIFTENI?EIHE

DER ARBEITSGEMEINSCHAFT FUR TECH.vJKGESCHICHTE

DES VEREINES DEUTS HER INGE IE RE IM NSBDT.

BAND 16

Alle Rechte vorbehalten

Copyright 1941 by YDI-Yerlag GmbH, Berlin NW 7

Prinled in Germany - Druck: Triasdruck GmbH, Berlin SW 68

1)

MEINEM rREUNDEHERMAN SUNDHOLM

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Vorwort

Vor eInIgen Jahren habe ich es unternommen, den Freundender Geschichte der Technik in Deutschland die vortreffliche Piro­lechnia des Italieners Biringuccio, das älleste Lehrbuch dertechnischen Chemie und des Berg- und Hüttenwesens, durch eineübersetzung bequemer zugänglich zu machen. Ähnliche Ge-ichtspunlde haben mich veranlaßt, Auszüge aus den nichl

minder bedeulenden und für den deu tschen Techniker vielleichlnoch schwerer lesbaren Schriften des gleichzeitigen schwe­dischen Mönches Peder Mänsson ins Deutsche zu übersetzen unddie e durch Hinweise auf ältere Werke und durch Erläuterungenver ländlich zu machen, oweit dies dem modernen Speziali tenbei der Univer alität des damaligen Wissen und den ganz andersgelegenen Jnl res enkreisen möglich ist. Ich gebe mich dabei derHoffnung hin, daß meine Arbeit auch in Schweden Beachtungfinden, das Inleres e für die Schriften des Peder l\Iäns on ver­liefen und zu weiteren Forschungen auf diesem Gebiete an­regen wird.

Peder Müns on chwedische Schriften liegen in einer sorg-fältigen, wenn auch nicht ganz fehlerfreien Ausgabe vor, dieder ver torbene Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek inStockholm, Dr. Robert Geete, besorgt hat. Trotzdem wär esmir nichl gelungen. die altertümliche Sprache, die un er schwe­di eh s Brudervolk damals noch gesprochen hat, genügend zuverstehen, wenn mir nicht Herr Disponenl Herman Sundholmin Djur holm ein geduldiger Lehrer und unermüdlicher Helfergewe en wäre. Außerdem verdanke ich Herrn Sundholm wert­volle Auskünl'le über das alte Berg- und Hü(;;tenwesen Schwedens,des en Geschichte unsere schwedischen Fachgenossen mit vor­bildlichem Fleiß erforscht haben. Herr Sundholm hatte auchdie Freundlichkeit, zu dieser Aflbeit eine Landkarte anzufertigen,auf der die vorkommenden Orte und die älteren Bergslagen ein­getragen ind. Diese Karte wird dem deutschen Leser will-

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kommen sein. Ferner danke ich der Königlichen Bibliothek in~tockholm für die Anfertigung von Photol<opien der für dieTechnik wichtigen Stellen au den bisher nicht veröffentlichtenlateinischen Schriften de Peder Mänsson, Herrn ArchivratDr. Aloys Schmidt vom Staat archiv in Koblenz für die Durch­sicht der Lesung und übersetzung de laleinischen Textes,Herrn Dr. Schrötter vom Münzkabinell der Slaatlichen Museenzu Berlin für Auskünfte über die in den Schriften vorkommen­den Münzen, Herrn Sludienrat Aloys Frisch, Bonn, für philo­logische Auskünfte und Herrn Apothekenbe ilzer Axel Kockumin Häsunda für pharmakologische Erläuterungen.

Trotz dieser werlvollen Mitarbeil wärc es doch nicht ge­lungen, eine in allen Einzelheiten richtige, sprachlich einwand­freie übersetzung zn liefern, wenn nichl das Landsmälsarkiv ander K. Universitätsbibliothek in Upsala meine Arbeit einergründlichen Prüfung unterzogen hätte. In dankenswerter Weiseübernahm Herr Professor J. Samuelsson die nochmalige Durch­sicht der lateinischen Kapitel, während Herr Dr. Erik Holmkvistden schwedischen Text und de sen über etzung bearbeitete. Alsgründlicher Kenner von Peder Man on Schriften konnte HerrHolmkvist nicht nur viele Irrtümer berichtigen, sondern auchmanche bis dahin um er tändliche Stelle aufklären. Möge demBergingenieur Sundholm und dem Sprachforscher Dr. Holm­I<vist die Anerkennung zuteil werden, die ich meiner Arbeitwünsche.

Zum Schluß habe ich Herrn Hüllenbe itzer KommerzienratDr. Hermann Höchling für sein freundliche Interesse an dieserArbeit, meiner Tochter Jutta für Hilfe bei der Lesung der Kor­rekturen und vor allem dem Verein deut cher Ingenieure zudanken, der auf Anregung von Herrn Profes 01' Dr. phi\. h. c.Dr.-Ing. E. h. C. Malschoß die Drucklegung der AI'beit durch­geführt hat.

. 'eih.'

Podel' ?lllInssons Leben , . , . . . . . . .

62

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2·Hi

263

Inhaltsverzeichnis

Kunstbuch

Stei nscbncidekunst

Lodet'bel'Citung und Druckkunst

Hell'akt u. a. . . . . . . . . .

Glaslwnst .. .

Obel' das Gewicht und die Propol·tion dcr Glocken

Bel'gmannskunsl

QueJlenvel'Zeich n is

Sachverzeichnis

I{arte zu Poder ~llInssons Schriften

Ohcrsicht übcl' dcn Inhalt· von Pedcr ~11\n.ssons Scl1l'iften

Pod.el· ~llInssons Bedeutung flu' die Gcschichle der Tcehnil, 20

Ausz,ug a,us den lateinischen Sc!1I'iften 24

Kl'icgStkunst (Auszug) .

Bauernkunst (Auszug)

Die Hamlschriflcn

Otto JohannsenVölklingen/Saar

VI

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1

Peder Manssons Leben

J) I' häufige Wechsel der Vögte läßt darauf schließen, daß diesejunge Männer warcn, die bald wieder andere Aufg'aben erhielten.

1504- 15051505-15091509-15101510-15161516-1520.

Pcr HenrikssonOlof JonssonNiIs VilkinssonSandcr ArentssonMäns Jönsson

1) ]~r Sl'lh!\t ~dtl'it.·h ... ic'lI Pordht>1' )lan~soll.

;> IIY/l.fn·~'I'·"l1ill.V .1'. LYII 11'. Gee!e S. Ir ff..) P. H.\\ Rl t!'i 1\I~t()I'Iß 0111 fit' fonlR "r~steräs lnscoplu' - Au. I' VOll A \ Y Rti"'rn·man. 1744. ~. . .., ,

Peder Mänssons 1) Herkunft ist bisher mi t voller Sicherheitnoch nicht festgestellt worden 2). Umfangreiche Nachfor chungenvon Herman Sundholm haben nach freundlicher Privatmitteilungvon Herrn Sundholm folgendes ergeben:

ach Peder Swarts Chronik der Bischöfe von Vesteräs 3) sollPeder Mänsson zu Rebro (Rybro) im l{irchspiel Tillberga (Väst­munland) aus "edlem und freigeborenem Geschlecht" geborensein. Sein Vater M:'\ns Jönsson soll Schloßhauptmann in Vestcr~ts

gcwesen und 1520 von Christian lI. grau am hingerichtet \\lord 11

sein. Die Angaben der Chronik über ~Iäns Jönsson sind an sichrichtig. lach StyfTe: "Skandinavien und er Unionstiden", 3. Auf!.Stockholm 1911, S. 3:W, gehörte Rebro auf Grund dcs Lchns­briefe vom 28. März 1492 dem Olof Ingesson, der 1495 daselbstHäradshöfding wurde, und dessen Sohn Jön Olofsson, der dasAmt des Häradshöfding von 1498 bis 1520 hatte. Dessen SohnMän Jön son "'ar unter Sten Sture d. J. SchloßYogt in Vesteräs.Die e Burg befand ich im Besitz der Reich verwe cl' SvcnteSture (1504-1512) und Sten Sture d. J. (1512-1520); sic wnrderen wichtig ·te Fcstung.

nter den Sturc saßen folgende Vögte auf dem Schloß vonVesteräs:

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Peder Mänsson ist vor 1-162 geboren, denn wie er in seinemBergbuch bemerkt, sind die Alaunberge von Tolfn zu seinen Leb­zeiten entdeckt worden. Sein Yater muß al 0 spätestens um 1440geboren sein. Es ergeben sich dann folgende Geburtsdaten :

Müns Jönsson wäre erst im Alter von 74 Jahren Vogt auf dersehr wichtigen Burg von Vesteräs geworden. Dies erscheinthöchst unglaubhaft, ebenso daß der alte Mann einer der tat­kräftigsten Anhänger der Sture-Partei ge\>vesen ist. Man muß

Danach hätten diese Männer mindestens folgendes Alter erreicht:

Olof Ingesson 93 JahreJöns Olofsson 98Müns Jön son 82Peder Mänsson 72

3

h' Ib AhnZulld unbedingt zustimmen, wenn er in seiner Arbeil~~el .'\r·zs llabellius den berüchtigten Urkundenfäl cher undU)el nl , .,I . htfertigen Herau geber der Bischofschrol1lk des Peder Swart~IC An aben dieser zweifelhaften Quelle über Peder Mänssons

die g . h1" kl" tHerkunft für ebenso eingehend wie unnc Ig er ar.

Sichere NachrichLen über unseren Peder Mänsson liegen erst. 'L de sen EinLritt als Mönch in das berühmte Birgitten-Klo tel'sei. . - J . 1499Vad Lena vor. Nach dem Diarium Vadstenense Ist am I. UI1l ,

der SchulvorsLeher in Vadstena (redor scholannll Vadz ~enen­

" Im) und }{aplan der dortigen Petri-Kirche PeLrus Magl1l zumS!l I" .Pri 'terbruder geweihL worden. Dieser war in Jön wP.lI1g ge-horen und W:1I" ein gesetzter Mann in reiferen Jahren (qUl natusesL Yönicopiae, vir maturus & Seriosus), Da unser PederMi'tnsson im Jahre 1499 etwa 40 Jahre alt war, könnLe diese Ein­Lragung sich auf ihn beziehen. Ein anderer .Pri:sLerJ~ru~lerdi~ses

an ich ja nichL ungewöhnlichen Namens Wird 1111 D13rlum .l1lchLgenannt. Auch drei spätere Erwähnungen des Namens bez1Ch~n

sich unzweifelhaft auf unseren Peder Mänsson. AndererseIlsl'I' cheinL es fast ausgeschlossen, daß das Di:lI'ium den EintriLLunsere Peder Müns on in das Kloster nicht erwühnt haben ollLe.

Die üb rra chende Vertrautheit des Peder l\Iäns 'on mil derKupfer- und Ei engewinnung in Mittelschweden hätte sich gulmiL der HerkunfL des Peder Mänsson aus Västmanland erklärenlassen. \Venn er der Sohn des Vogtes auf Schloß Västeräs ''':Ir,hütte cl' viellei hl einen Vater oder Großvater auf dienstlichenH i en zu den Gruben begleitet. Er erwähnt unter den Bezirken,in denen Ei enhochöfen betrieben werden, Torberg, Lindesberg,SkinnskaLleberg, aber nicht Norrbärke, ondern den kleinen OrtGe berg in orrbärke. Man möchte de halb annehmen, daß ergerade Ge berg besucht hat, und daß dieser Name in seinem Ge­dächtnis hafLen geblieben ist. Wenn Peder l\-Iänsson wirklich aus,Jönköping tammt, bleibt nur die Annahme übrig, daß er im Auf­Irage seines Klosters die Bergdistl'ikte besucht hat, wo dieses taL­süchlich einige, wenn auch unbedeutende Besitzungen hatte. Fürdie Herkunft unseres Peder Mänsson aus Jönköping könnte nurseine Erwähnung des Taberges im Bergbuch sprechen, doch ist der, l1blick die es Berges so auffallend, daß hier auch ein gelegent­licher Rei eeindruck Veranlassung zur Erwähnung desselben ge­geben haben kann.

geboren pätestens 1402142214421462

Olof IngessonJöns OlofssonMüns JönssonPeder Iänsson

Zu den tätigsten Anhängern der Sture gehörte neben MänsJönsson der frühere Kirchherr in Mora und spätere Domherr inVesteräs Arvid Sigge son. Als Sten Sture d. J. den ErzbischofGustaf Trolle gefangen nahm, wählle er das Schloß Vesteräs alsGefängnis aus. Denn er war der AnsichL, daß dieser dort ambesten verwahrt war, weil Arvid Sigge son und seine Genossenim Domkapitel und der tatkräftige SChloßvogt l\Iäns Jönsson inder Stiftsstadt herrschten. (Nach Gamla pappel' angäende Moraocken. 11. Arvid Siggessons brefväxling. Vesterü 1937.) Wäh­

rend der Kämpfe im Sommer 1520 tat Mäns Jönsson den Dänenstarken Abbruch. Dann aber wurde das Schloß Vesteräs belagertund Mäns Jönsson mußte sich ergeben. Er wurde gefangen nachStockholm gebracht und dort Mitte September hingerichtet.Hierüber berichtet Olavu . Petri (En Swensk Cröneka) folgendes:Am 7. September ritt Chris>tian der Tyrann in Stockholm ein. Erschickte Trompetenbläser durch die Stadt und ließ Frieden ge­bieten. Auch ließ er sofort einen Galgen auf dem Großen Markt(Stortorget) und einen anderen auf d 111 Ei enmflrkL (Jern­torget) errichten. Einige Tage später ließ Cl' Miins Jönsson aufdem Großen MarkL vierteilen.

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E. Holmkvist~) hat dic Frage dcr Herkunft des Pcder i\Ianssonnuf Grund der Sprachforschung zu klärcn ver ucht. Der Haupt­bestandteil der Sprache des Peder Mänsson i·t dic sogenanntcVadstena-Sprachc, abcr daneben pürt man dcutlich den Dialektdes östlichen Västmanlands. Hiernach wärc es also durchausmöglich, daß Peder Mäns on in Vesterä geborcn oder erzogen ist.Peder l\Iänsson war ein Feind der Dän n und cin Anhänger derSture. Im August 1519 schrieb er au Rom an sein Kloster überdic Jotwendigkeit, daß Sten Sturc (eI. J.) den Königsnamen an­nahm :;). Dic Sture hattcn ihren Anhang hauptsächlich inYästmanland und Dalarnc. Im Frühjahr 1497 warcn die Dünenwicdcr in Schwcdcn erschicncn und ihr ](önig Johann (Hans)hattc sich und scinen Sohn, den nachmaligen König Christian lI.,in Stockholm kröncn las en. Im Juli 1499 nahm Pcder i\Hnssondie Kutte. Bcstchcn hier Zusammenhängc? Sollte schließlichdie Eintragung im Diarium \"on Vadstena einc l<älschung sein,um den Mann vor seinen Fcindcn zu verbergcn? \Vir könnencs nicht annehmen. i\[ögc diese neue Bcarbeitung \"on Pederi\Iänssons Schriften zu weiteren For chungcn anregen. Denn auchfür die Geschichte des techni ehen Schrifllums und des Hütten­wesens ist es von Bedeutung, ob die Schilderungcn des Pederi\Iänsson yon der schwcdi ehen Kupfer- und Eisengewinnung nurauf Berichten odet· auf eigener Anschauung beruhen. Vorläufigmüssen \vir das erstere annehmen, wenn der Verfa seI' auch nichtausdrücklich bemerkt, daß er die \Verke besucht hat, wie er esbei seiner Schilderung der Alaun-Gewinnung von Tolfa tut.

Da Leben dcs Mannc wäre wohl in der Klosterstille ruhigund ohne eine Spur zu hinterla en, dahingellos 'en, wenn nichtin dessen Schick al einc entscheidende \\'endung cingetretcnwäre: Der Zufall brachte ihm dic Möglichkeit, ich längere Zeitin Rom aufzuhalten und dort im Mittelpunkt der damaligen \Veltseinen Gesichtskreis zu erweitern 6).

Die heilige Birgitta (1302 bis 1373) war nach dcm Tode ihresGatten zum Jubeljahre 1350 nach Rom gezogen und hatte durch

4) E. llol".I1.. rist: 0111 Pt:"dt'l" 1\lanssons (öI'fßt..tnl'~k",p O('}I IUlIdl-iIlHlllSknp (AI'kh~ förIlordisk JUologi Bd. 52 (1936) . 340/49).

n) Arvi'] Silrg-esons hrefviixlint<. A"sg-abe Veste...ls 19:17.6) E. Hildebrand: Den swnska koloniert i Rom und... Ilwdeltid.n. Rist. tidskriit

arg. 2 (JH82) S. 2411f. Hild.hr."d j!"ihl ..in••"sfUhl·liehe D ....slRllun/: der Geschichte dessrhwedis('hrlt Ho pizes in Rom.

4

Z bel' ihrer Persönlichkeit 7) unter den vornehmen Fa­den au.,. der Stadt fromme Freunde und Bewunderer gefunden.

mllen "'1" ,. IUnter den Vcrehr rn der "PnnzesSln von Nen. <e \\ al au~ 1

I;'. ziska Gattin oder Witwe des Jacobo Petn de Papazuns.ran , . ('" I

I) ' e schenkte ihr ul \Vohnsitz ihren Palast in Rom, elll ur e a-les . f" f t' kmalige Yerhültnisse schönes Gebäude, das nut lln an 1 en

S;' Icn geschmückt \\"ur. Nach Birgittas Todc wohnte dort zu­:l~~hst deren jüngste Tochter, die später gleichfalls heilig gc­sprochene Katharina. Dann kam die Besitzung u.nt~~ die. Obhutdes Klo ·ters \"on "adstena und wurde zum HospIZ (ur ehe nachHom rei cnden schwedischen Geistlichen und Pilger bestimmt.Zwei Klostcrbrüdcr von Vadstena sollten das Haus verwaltenund gleichzcitig als Generalbevollmächtigte die Angelegenheitendes Klosters bei dcr Kurie vertreten.

An der frommen Stiftung hatte das Kloster kcine ungetrübteFreude. Bis zur Hegierung Martins V. und Eugens IV. war Romeine verödetc, unsaubere Stadt, und das schwedi ehe Hospizdrohte zu·crfallen. Aber auch später waren die Vor teher desSt. Birgittenhau es den Ränken der "aalglatten" römischenPfaffen nur schlecht gewachsen und die Kämpfe der Schwedcnmit d n Dänenkönigen wurden auch am päpstlichen Hofe zumSchaden der Freiheiten des Hospizes ausgefochten.

Im Anfang des 16. Jahrhunderts war es dahin gekommen,daß Papst Julius II. frei über das Hospiz verfügte. Da der dortigeSachverwalter des Klosters seiner schwierigen Aufgabe nicht ge­wachsen war, wu rde Peder ~Iänsson mit ei nem anderen lönchedes Klosters nach Hom geschickt. Am 2. August 1507 rei tenbeid ab, aber sie kamen nicht weit. Die Schwedcn lagen damalsim Kriege mit den Dänen, deren König Johann (Han ) sie nachseiner Niederlage gegen die Dithmarschen bei Hemmingstedt(li. Februar 1500) nicht mehr als ihren Herrn anerkannten.Dänische Kaperschiffe brachten das schwedischc Schiff, auf demdic Mönchc fuhren, auf und diese wurdcn im Schlosse Visborgauf Gotland und dann in Kopenhagen gefangen ge ·etzt. Erstnach einer langen bcschwerlichen Haft wurden sie vom Königfreigelassen und kamen am 30. April des folgenden Jahres (1508)wicder in Vadstena an.

.. 7) FrrUC1"ik llwh/litrrirll: Ht.. Birg-itta, die nordische Prophetill und 01'uensstifU:>rin.i',Ut L(~l)lln. - und ZC"ithil(L au. dem Yierz€'hnten .Tahrhnndel·L ])enlfc·h(" AUS~Rh{' VOll..t1'-rflJt-tlp,- .llirllrl8rll. o-otha I ~72.

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Peder Mänssons Mut war noch nicht gebrochen. Bereits am10. August desselben Jahres rei te er, von einem anderen Mönchebegleitet, wieder ab. Heide kamen, diese Mal, ohne von denDänen bemerkt zu werden, über die Ostsee. Am 15. Septemberreisten sie von Lübeck weiter und kamen am 8. November inRom an, nachdem sie in den Birgittenklöstern Marienmai beiAugsburg und Paradies bei Florenz längeren Aufenthalt ge­nommen hatten.

In Rom erwarteten vViderwärtigkeilen aller Art die Mönche.Der drückenden Armut wegen rei te Peder Mänssons Begleiterheim und dieser blieb allein zurück. Der bisherige Sachverwal­ter erwies sich als unzuverlässig; er unterschlug das ihm anver­traute Geld und Gut, ja er vertrieb den armen Peder Mänsson:ms dem Hospiz, und dieser stand mittellos auf der Straße. GegenEnde des Jahres 1511 gelang es endlich, den Menschen los zuwerden. Die Geldsorgen und die Zwistigkeiten mit den Römernund den schwedischen Weltgeistlichen, die alle nach dem Besitzdes Hospizes strebten, hörlen jedoch damit nicht auf. Nach undnach gelang es aber Peder fän on, der im Jahre 1513 noch somittellos war, daß er dieselben Kleider trug wie bei seiner Ab­reise und wie eine Vogelscheuche aussah, die Schulden abzu­tragen, die Rechte seines Kloster sicherzustellen und den Baude Hospizes zu verbessern.

Peder Mänsson konnte sich nun etwas freier fühlen und mit:lOdern gelehrten Männern Umgang pflegen ). Im Jahre 1512studierte er das kanonische Recht, de sen Bedeutung er wohl inseinen Kämpfen mit den römischen Geistlichen erkannt hatte,und scheint sich darin die Doktorwürde erworben zu haben.Dann wandte er sich anderen Studien zu. Jedoch waren es nichtdie humanistischen \Vi senschaften, nicht die unter dem Medi­('cerpapst Leo X. blühenden Kiinste. die ihn fesseIleIl. Er gleichthierin dem vVittenberger Mönch, des en Auftreten gegen denAblaß er mit Genugtuung begrüßt hatte 9). "Mir macht weder

8) Auf Grund der von Peder MAnsson und Johannes Maltnns geltebenen Informationen'~'hrieb Ja~ob Zie~ler seine ,chondi .. (Straßburg 1532), eine Bes hreibung Schwedens, der(,eorg AgrlCola seme Angaben über das seinvedische Berg· und Hüttenwesen entnommenhat (C. Sahlin: net svenska bergsbruket in Georg Agrieolas skrifter. Med hammare ochlackJa Bd. 1, Stockholm 1928, S. 107).

I) Er schrieb über Luther: ..Ablaß, nein Poenitentia, die. es ist doch der einzige Weg'snf ,liesem wiJj ich s!.erben I" (Hammerieh a. a. O. S. 271\.) ,

6

Italien noch die römische Kurie Freude", betonte er mehrmal .Die Jduge Stifterin seines Ordens hatte ihrem Klo tel' das Zielge etzt, die Wissenschaften für das Volk nutzbar zu machen.Deshalb stellte Peder Mänsson sich die Aufgabe, die wichtigstenausländischen Werke über praktische Künste zu sammeln. Baldbegann er die e auch ins Schwedische zu über etzen. Dabei ver­wertete er die reichen Erfahrungen, die er in der Heimat und aufseinen Hei en gesammelt hatte. Um den Leser auf eine Schrif­ten aufmerksam zu machen und deren Bedeutung zu unter­streichen, verfaßte er gereimte Vorreden, die eine für die da­malige Zeit bemerkenswerte Gewandtheit in der Beherrschungder chwedischen Sprache zeigen und als wichtige Denkmälerder schwedischen Literatur geschätzt werden.

Peder Mänssons Verdienste um das schwedische Hospiz, seineGelehrsamkeit und seine freien Worte über Rom lenkten dieAufmerksamkeit Gustav Wasas 10) auf ihn. Als der König 1523vor dem Domkapitel von Vesteräs erschien und den unbotmäßi­gen Bischof Peder Sunnanväder absetzte, schlug er Peder Mäns­son al Tachfolger vor. Die erschreckten Domherren stimmtenzu, und der König richtete an den Papst die Bitte, die Wahl zubestätigen. Darauf wurde Peder Mänsson in Rom durch einenKardinal zum Bi chof geweiht. Damit hatte der schlaue Königsich die Durchführung der heimlich geplanten Lo lösung derLandeskirche von Rom erleichtert: Peder Mänsson war "cano­nice" geweiht und konnte somit andere Bischöfe weihen, ohnedaß dazu die römische Kurie herangezogen werden mußte. Diesesogenannte "successio apostolica", die in der chwedischen Refor­mationsgeschichte eine Rolle spielt, geht also auf Peder Män sanzurück.

Am 16. Juli 1524 kam Peder Mänsson nach einer Abwesenheitvon echzehn Jahren wieder in Vadstena an und reiste von dazum Reichstag nach JÖnköping. Dort wurde er vom König zwnReichsrat ernannt, eine Würde, die nach ihm wohl kein Geist­licher Schwedens bekleidet hat. In die geliebte Heimat zurück­gekehrt, geachtet als kluger Ratgeber und Gelehrter, an die Spitzeeines großen Bistums berufen und vom König ausgezeichnet,stand Peder Mänsson auf dem Höhepunkt seines Lebens.

10) Eine ausgez<.>jchnete childenmg der politischen und kulturellen Zustände im da­maligen Schweden und ein I Jx>nsvolles Charakterbild Gustav Was.... gibt: J1di1l8 Wtitlli"lI:Schwedische Geschichte im Zeitalter der Refol'ITlAtion. Gotha lA82.

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11) Na.eh goUtig-pl' Mitt.('ilHn~ deI' Domkirche Zoll Yestel'llf'i an Hel'l'll Ht'1'1l1an 'ulldholill.12) Jliel' dio in ,1)plIt.'H·h1fwd wenig hekannte Sag€' von SehÖn·Rig'l'id, MlItter dor ]n~w'

bOl'g, dei' }\[IILte]' <\tl]' Ilrilig-en: Sigl'id war die TocJ1ter eines freicn Bu,uerl1. Bongt, deI'jUIl,KOl'(' Dl'udel' Bir~pl' Jal'ls, verliebte sich jn sie und heiratete sie. Dor J'RI'I wnl' übel'die une1x'nhül'lig-e Vel'binuHng erzünlt l111d schickte der Srhwägerin als Horh1.cilsgabe ZLUn

Hohn ein Kleid halb aus (lold lind halb allS grobem Bauem!";e.. Beugt li ß die gl'ob<>R~itR mit Edelsteinrll verdecken, Nun wal' der Bruderkrieg da., \\Pütend zo~ Bir#,"'el' vor'Ulfasa, st"in('s Bruders SiLz, Da gin~ ilUll SiWid entgegen und lud ihn freundlich ein, ihr'Gast zu st·in. VOll ihl'el' • chönheit überwältigt, rief der Jarl alls: "Hiitt(' m('in Bl'uoC'1'lljth nic'ht 1.11"01' f'l'kOl'Pl1, iC'h Hite es",

Un ere Blicke wenden sich zum Schluß zurück zu der wunder­baren nordi chen Frau, deren klarem Geiste wir in letzter LiniePeder ~län ons Schriften verdanken. Die katholische Kircheycrehrt Birgitta als gottbegnadete Prophetin, als asketi cheHeilige, al fromme Ordensstifterin, als Mutter einer Heiligen,die Anhänger Luther sehen sie an als eine der 'Vufzeln, audenen die Heformation entsprossen ist, und preisen den Mut, mitdem sie entarteten Päpsten und Königen die Wahrheit gesagt hat.Schweden verehrt sie als Tochter edelster Geschlechter und alsFörderin des nationalen Gedankens. VIiI' Modernen bewundernan Schön-Sigrids 12) Enkelin ihren prakti chen Blick, ihre Liebezur l'\atur und ihren Sinn für die schauerliche Schönheit derBerg- und Hüttenwerl<e, die vor ihr kein Mensch des Mittelaltersempfunden hat. So möge denn auch an dieser Stelle der Lob­gesang des Bischofs Nils Hermanson (gest. 1391) Platz finden,

9Pt'dt'l' )1"11. SOllS ~dtrift(ln

zu lesen, ie erklären die Besteuerung der Gei t1ichen und dießischofsweihen für ungültig, soweit die e "im lutherischen'Ve en" erfolgt ind, und begeben sich und ihre Habe "unterelen Schulz der heiligen römischen Kirche als ihrer Muller undaller Regentin".

Peder Mänsson larb am 17. Mai 153-1. Er ist vermutlich inYesteräs begraben, doch ist sein Grab nicht mehr auffindbar 11).

Peder i\läns on war ausgezeichnet durch Frömmigkeit, Klug­heit, Vaterlandsliebe, 'Vis en und Wortgewandtheit. Er warfleißig, treu, au dauernd und zäh, ein schöne Beispiel dafür, daßunter den Geisllichen selbst in diesen Zeiten des Verfalls derIürche noch gute und edle Menschen zu finden waren, abcr er warkein Mann der Tat. So ging er in den Stürmen der Reformationunter, während sein Gegner Gustav Wasa Schweden auf die poli­tische und kulturelle Höhe hob, die Peder Mansson in seinenSchriften für seine Landsleute ersehnt und er Lrebt hatte. -

Bald aber erkannte er die wahren Ab. ichten des Königs. Alsalter Mann war er euerungen wenig zugänglich, als hoher Geist­licher empörte er sich über die rücksicht lose Einziehung derKirchengüter. Deshalb trat er der religiösen Bewegung, derennationale Bedeutung er trotz seiner Liebe für die Heimat nichterkannte, entgegen und versuchte mit anderen geistlichen'Vürdenträgern heimlich den Fortgang der Reformation zu hem­men, ohne oflen mit dem König zu brechen. So standen sich derjunge kraftvolle König und der alte Bischof bald feindselig gegen­über. Gustav VlTasa ging hier wie immer klug vor; in einem Er­laß vom 28. Oktober 1528 gab er dem Bischof "wegen dessenAltersschwäche" einen Koadjutor und stellle ihn dadurch kalt.Im folgenden Jahre gab der König ihm zwar nochmals seine volleFreiheit wieder, nicht lange darauf zog sich aber Peder Mänssonerneut den Zorn des Königs zu. Er führte nämlich einen Befehldesselben an die höheren Geistlichen, übler Nachrede über dieMaßnahmen des Königs entgegenzutreten, dadurch aus, daß erdie VlTorte des Königs mißverstehend oder verdrehend, den Geist­lichen seiner Diözese mitteilte, das Gerede über die reformatori­'chen Pläne de Königs sei unbegründet, der König ließe allensagen, sie sollten den Gotte dienst weiter in der althergebrachten"Teise abhalten. Der König, der bei der Durchführung der Refor­mation und der Verstaatlichung der Kirchengüter auch beimVolke auf größten 'Viderstand stieß und einen Thron wankensah, war darüber auf das äußer te empört und schrieb einenheftigen Brief an den Bischof. In beleidigenden 'Vorten warf erihm Unfähigkeit vor und verbot ihm alle Hegierungshandlungen.Nun war die Kraft de Greise gebrochen. Da schreckliche Endeseines Vorgängers Peder Sunnanväder, den der König dem Ge­spött des Pöbels preisgegeben und dann hatte hinrichten lassen,stand ihm vor Augen. 'Vie ihn überwand Gu lav'Va a nach undnach auch die anderen Anhänger des Katholizi mus und führtedie Reformation durch. Peder Mänsson aber blieb im Herzen deralten Kirche treu. In einem schriftlichen Protest legte er gemein­sam mit einem anderen Bischof, gleichsam als ein Vermächtnis,sein Glaubensbekenntnis nieder. Beide sagen darin, daß sie, an­sehend die Not des Glaubens und der Kirche und ihre eigeneMachtlosigkeit, als "remedium juris" zu dieser "Protestation"schreiten, sie beschweren sich darüber, daß man sie gezwungenhat, Bischöfe zu weihen und die Messe in schwedischer Sprache

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der, nordische Stabreime in lateinische Verse gießend, ie be­sungen hat:

Hosa rorans bonitatemStella stillans c1aritatem

Birgida, vas gratiae.

Hora coeli bonitatemStilla vitae c1aritatem

In valle miseriae.

10

(Ho e, reich an Tau der GüteHeller Stern und Himmelsblüte,

Birgitt, gnadenvolle Schale,

Spende uns des Himmels GüteUns erhelle, uns behüte

Hier im dunklen Erdentale.)

Die Handschriften 13)

Peder MHnsson hat für seine literarischen Arbeilen mehrerehleine Notizbücher elwa vom Format 100 X 140111111 benutzt. DieAnordnung de. Sloffes ist ziemlich wahllos, so daß sich Teile dermeisten Arbeiten in mehreren Büchern zerstreut Hnden. Oftgibl der Verfasser am Schluß der Abschnitte an, wo die Forl­setzung zu Hnden isl. Er erwähnt auf diese \Veise vier Bücher:

Liber A, isl verloren gegangen.

Liber B, befindel sich in der König!. Bibliolhek zu Slockholm,wohin er 1!:l09 als Geschenk der Bibliothek der Hitler- und Dom­schule in Heval gekommen ist; Peder Mansson hat die Hand­schrift selbsl ge chrieben. Erst durch Geete Ausgabe i t derInhalt derselben erschlo. sen worden. Geete bezeichnet die Hand­schrift als Cod. b.

Liber C, befinde! sich in der Stiftsbibliothek zu Linköping.Gleichfalls Originalhand chrift. Die Handschrift ist zuerst vonG. O. Hyllen-Cavallius be 'chrieben und teilweise verötfentlichlworden. In Geetes Bezeichnung Cod. c.

Liber D, isl verloren gegangen.

Außer die en Originalhandschriften existierl noch eine wei­tere, äußerlich ganz ähnliche in der König!. Bibliothek zu Stock­holm, die aber mil den fehlenden Büchern A und D nicht iden­tisch ist. Geete bezeichnet diese Handschrift nicht ehr glücklichals Cod. a. Diese Bezeichnung ist hier beibehalten worden, umVerwirrung zu vermeiden.

Endlich besitzl die Universitätsbibliothek in Upsala eineQuarthanclschrift, die aus der zweilen Hälfte des 16. Jahrhun­derts stammt, aber kaum später als zwischen 1570 und 1579 ge­schrieben zu sein scheint. Die Handschrift ist unbezeichnet, aberaus Stil und Inhalt, au' der gereimten Vorrede, aus dem Hinweisauf andere Schriften wie auch aus der ~Iitteilung im Text, daß

13) {iretr ,'. XLl r ff. )'>'i ist Geet~ \P{"l"dienst. dao;; Ypl'hiiltnh deI" pinz{")nen ]J1U1(1·sdu'irtt'll zu (JiJHu1fl('l" klar.ttesh-llt zu haben.

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Page 12: Johannsen O. 1941a

14) E. Jlnlmkvillt, R. 340

die Handschrift in llalien geschrieben ist, ergibt sich mit Sicher­heil, daß Peder Mansson der Verfasser ist. Die klare und geübteHand chrift des Schreibers zeigt, daß die Ab chrift auftrags­mäßig angefertigl worden ist. Die Handschrift enlhält nur das"Kinderbuch" und das "Bergbuch". Ob diese Schriften denfehlenden Handschri ften Liber A und Liber D oder anderenBüchern entnommen sind, läßt sich nicht feststellen. Geete be­zeichnet diese Handschrift als eod. d. Diese Bezeichnung i thier beibehallen worden, obgleich sie zu Irrtümern Veranla unggeben ]{Önnte.

Eine andere Abschrift des "Bergbuches" aus dem 17. Jahr­hundert befindet ich in der König\. Bibliothek zu Slockholm.Es sei noch bemerkt, daß in die Upsala-Handschrift später einauS der gleichen Zeit stammendes Bruchstück des "Bergbuches"eingeheftet worden ist, das nur die Kap. 25 und 26 enthält. Esisl beachlenswert, weil es einige abweichende Schreibarlenbringt 14) .

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Schriftprobe aus Peder Mansson Cod a. S. 22

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Übersicht über den Inhalt von Peder ManssonsSchriften I~)

In Latein sind geschrieben 16) :

1. Hosarius editus ab AlberLo magno. Am Schluß die Jahres-zahl 1515.

2. Thesaurus editus a sancto thoma de uquino. Jahreszahl 1515.3. Chemische und alchemistische Hegeln und Vorschriften ...J.. Arithmetische und mathematische Aufzeichnungen.;). Lateinischer Text eines Kunstbuches.6. De Alchimia.7. Practica vera que fuit laborata in Vnguriu a C]uodam abbate

et fuit perfecta tingens mercu ri um.8. Practica ad faciendum mercuriulll sublimutulll ci multi­

plicundo argentum ecundum I'ralem Yrbanulll.9. Practica alchimie ecundum fralrcm Yrbanum prutenum

de monasterio polplin Yludislauiensi.10. Sammlung chemischer und al hemislischer Rezepte.11. Liber de Alchimia. Jahre zahl 151-1.12. De preparatione corporum et melallorum.13. Tractatus de Alchimia. Jahreszahl 1514.1·t, Ähnlicher Traktat über die Alchemie. Jahreszahl 151..J..15. Liber Alchimie.16. Liber Alchimie Qui inlilululur Flos regis. Daliert HonL­

1515 secunda februarij.17. Speculum Alchimie. Jahreszahl 1515.18. Auszug aus Plinius I. 33 eap. 3 und ..J..

Hier findel sich folgende für Peder Münssons herglechnischeInteressen bemerkenswerte Anmerl<LlI1g: In diocesi linco­pensi parochia misterhwIth upud curium götabodha ~I<I

meridianam plagam distantia duorulll tracluulll baliste eslquedam bona minera. Vbi crescunl nulile arDores ~lhieline.

Dazu findet sich wieder ein etwas spüLerer ZusaLz: El "bi

13) Geele, S. Y/VI lind YHIII'.16) G. .b'. Kl"l//h/illf/: lT!, ('n HIiLtoc·knHI'C'.... ~allllilHWI' (:--:kl'lftl'!" lItl.!'ifnn nf sn'n~kl\

lit.e 1"8 hl I'sii IIskapl't ][f. 1 :;, l"P"'1\lll ] s"'O""':!. ~. 11U).

jnuenitur vna minera prope etiam jnuenitur alia similidici t plinius. (In der Diöcese Linköping im KirchspielMi lerhuIth beim Hofe Götaboda am Südufer im Abstandvon zwei Schußweiten befindet sich ein gutes Erzlager.Dort wachsen viele Tlannen. Und wo ein Erzlager gefundenwird, da fll1del sich noch ein anderes in der Nähe, saglPliniu .)

19. Liber de Alchimia. Jahreszahl 1515.20. Chirurgia de apostematibus, vlcere cl wlneribu.. ,Jahres­

zahl 1521.21. Sammlung chemischer und alchemislischer Hezepte.22. Tractalus s. thome de aquino. Jahreszahl 1522.

Einige fiir die Geschichte der chemischen Technologie be­merkenswerte Abschnitte werden hier in Urtext und übersetzungmitgeteilt werclen.

In schwedischer Sprache sind geschrieben:

1. Seekon ulat. Bearbeitung eines im 12. Jahrhundert inSpanien ge chriebenen Seerechts des Mittelalter, das chon frühins Italieni che über etzt worden ist und als "Il Con olato deimare" bekannt war. Es behandelt die Pflichten und Rechte derSchiffbauer, SchiIT herren, Schiffer, Schiffsleule, Befrachter,Fahrgä te usw. Das Buch wurde schon vor 1500 gedruckt underlebte bi in das 18. Jahrhundert viele Auflagen in Spanien,Italien, Frankreich und Holland. Peder Man on hat seiner Ar­beilswei e ent prechend manche Kapitel fortgelas en und anderezusammengezogen. Auch hat er einige neue Kapitel eingefügt.Die Schrift isl datiert: Hom 1522.

Da keines der Kapitel technische Interesse hat, ist dieSchrift hier unberück ichtigt geblieben.

2. Krieg kun t. Diese Schrift besteht aus zwei Teilen. Dererste enlhäll eine Bearbeitung des deutschen Vegez. Die "Epi­Loma instilulionul11 rei militaris" des Hömers Flavius Vegelius(J\lille 5. Jahrhunclerl nach Zeitwende) war im Mittelaller sehrbeliebt uncl lief in zahlreichen Variationen um, die den Fort­schritten der millelallerlichen Kriegskunst enlsprechend über­arbeitet waren. Auch Peder Miinssons Quelle war eine solchespälere Bearbeitung. \Vir dürfen uns deshalb nicht wundern,wenn der alte Hömer für die Verteidigung einer Stadt "drei­hunderl La. t Pulver, tausend Büchsen, Schlangen, Serpentinen,

]fi

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Übersicht über den Inhalt von Peder ManssonsSchriften 15)

In Latein sind geschrieben 16) :

1. Rosarius editus ab Alberio magno. Am Schluß die Jahres-zahl 1515.

2. Thesaurus editus a sancto thoma de aquino. Jahreszahl 1515.3. Chemische und alchemistische Hegeln und Vorschriften.4. Arithmetische und mathematische Aufzeichnungen.5. Lateinischer Texl eines Kunstbuches.6. De Alchimia.7. Practica "era que fuit laborala in Vngarin a (Juodam abbate

et fuit perfecta tingens mercurium.8. Practica ad faciendum merCllriulll sublimalul11 et multi­

plicando argenlum ecundull1 fralem Yrbanulll.9. Practica alchimie secundulll fralrcm Vrbanllm prutenum

de monasterio polplin Vladislalliensi.] O. Sammlung chemischer und aichelllislischer Hezepte.11. Liber de Alchimia. Jahreszahl 1514.12. De preparatione corporllm et melallorul1l.13. Tractatus de Alchimia. Jahreszahl 1514.14. Ähnlicher Traktal über die Alchel1li . Jahreszahl 1514.15. Liber Alchimie.16. Liber Alchimie Qui inlitulalur 1"10' rcgis. Daliert Hom:

1515 secllnda februarij.17. Speculum Alchimie. Jahreszahl 1515.18. Auszug aus Plinius I. 33 cap. 3 und 4.

Hier findel sich folgende für Peder l\Iänssons herglechnischcInteressen hemerl<enswerte Anmerkung: In diocesi linco­pensi parochia mislerhwIth apud curiam gölubodha udll1eridianam plugam clistantia dllorum lracluull1 balisle eslqucdam bonn minera. Vbi crescllnl mullC' arb\)res ahicline.Dazu findet sich 'wieder ein etwas spülerN Zusatz: Et vbi

n) Geete, S. ",n IInu \"]l1 ff. 16) G-. B. K[")/llIliUf/: \"1' ('n ~nt.('('kl1nl'(l"" s811llilll!IIt' (:--:kl"lh"l' lltu-ifJlß uf syel1~kl\

ht"l'atlll"iiILka"et ] ILI :\. (',"alß I '''Ol,,~. !'. 11li).

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jnuenitur vna minera prope etiam jnuenitur alia similidicit plinius. (In der Diöcese Linköping im Kirchspiell\1islerhuIth beim Hofe Götaboda am Südufer im Abstandvon zwei Schußweiten befindet sich ein gute Erzlager.Dort wachsen viele T,annen. Und wo ein Erzlager gefundenwird, da findel sich noch ein anderes in der ähe, sagl

Plinius,)Hl. Liber de Alchimia. Jahreszahl 1515.:W. Chirurgia cle npostematibus, vlcere cl wlneribus. Jahres­

zahl 1521.21. Sammlung chemischer und alchemistischer Rezeple.22. Tractdlus s. thome de aquino. Jahreszahl 1522.

Einige für die Geschichte der chemischen Technologie be­merkenswerte Abschnitte werden hie~ in Urtext und übersetzungmilgeteill werden.

In ,chwedischcr Sprache sind geschrieben:

1. Seekon ulat. Bearbeitung eines im 12. Jahrhunderl inSpanien ge chriebenen Seerechts des Mittelalters, da schon frühin Italienische über etzt worden ist und al "Il Con olato deimare" bekannl war. Es behandelt die Pflichten und Hechle derSchiffbauer, SchifT herren, Schiffer, SchiIT leule, Befrachter,Fahrgä te usw. Das Buch wurde schon vor 1500 gedruckt undrlehte bi in das ]8. Jahrhundert Yiele Auflagen in Spanien,

Ilalien, Frankreich und Holland. Peder Mänsson hat seiner Ar­beitsweise enlsprechend manche Kapitel fortgela sen und anderezusammengezogen. Auch hat er einige neue Kapitel eingefügt.Die Schrift i I datiert: Rom 1522.

Du keines der Kapitel technisches Interesse hai, ist dieSchrift hier unberücksichtigt geblieben.

2. Krieg kunst. Diese Schrift besteht au zwei Teilen. Dererste enthält eine Bearbeitung des deutschen Vegez. Die "Epi­lon~a inslilulionllllJ rei militaris" des Römers Flavius Vegelius(:\hlle 5. Jahrhundert nach Zeitwende) war im l\Iitlelaller schI'beliebl und lief" in zahlreichen Variationen um, die den Forl­schritten der mi llelallerlichen Kriegskunst entsprechend 'über­ar~eitel waren. Auch Peder Mänssons Quelle 'war eine solchespatere Bearbeilung. Wir dürfen uns deshalb nichl wundern,wenn der alle Römer für die Verteidigung einer Stadt "drei­hundert Last Pul"er, tausend Büchsen, Schlangen, Serpentinen,

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Karrenbüchsen, Hakenbüchsen, Mör er, Kartaunen, Yiele tausendHandbüchsen, das Zeughaus und alle Türme voll Steinkugelnund gegossenen Ei enl<ugeln" und vieles andere Rüstzeug derZeit um 1500 verlangt.

\Vie verschiedene Hinwei e auf heimische Gebräuche er­kennen lassen, hat Peder Män on auch diese Quelle frei be­arbeitet. Er hat der Schrift eine längere gereimte Vorrede vor­gesetzt, in der er den Jutzen de Studiums der Kriegskunstbetont.

Der zweite Teil der Schrift i t einem der in zahllosen Abartenverbreiteten Feuerwerksbücher entnommen, die ursprünglichvon deutschen Büchsenmeistern geschrieben sind, aber auch imAusland schon früh verbreitet waren. Auch der Pirotechnia desItalieners Biringuccio liegt bekannllich das deutsche Feuerwerks­buch zugrunde.

Peder Mänssons Auszug beschränld sich auf die Wiedergabeeinzelner Vorschri nen; die in den Feuerwerk büchern oft zulindenden theoretischen Spekulationen fehlen. An die chemisch­metallurgischen Exkurse der Feuerwerk bücher erinnert einRezept für lutum sapientiae. Von Peder fän son selbst rührtnur die prächtige gereimte Vorrede her. Trotz dieser zwei Vor­reden dürfte Peder Mänsson beide Schriften derselben Quelleentnommen haben, denn die Verbindung de Vegez mit demFeuerwerksbuch findet ich auch in anderen Handschriften.

Der erste Teil der Kriegskunst i t im "cod. b", der zweitegrößtenteils in Liber C ("cod. c") enthallen; der Schluß steht imfehlenden Liber D.

Peder Mänssons Feuerwerksbuch ist bereit im Jahre 1845von O. Hylten-Cavalliu herausgegeben "vorden, e ist deshalbüberraschend, daß diese Schrift der Aufmerk amkeit des fleißi­gen Max Jähns entgangen ist; sie ist wegen ihrer Bedeutung fürdie Geschichte der Technik hier vollständig wiedergegebenworden.

3. Kriegsgesetz. Wie aus der gereimten Vorrede hervorgeht,ist auch diese Schrift die Bearbeitung eines älteren Werkes, dochist die Quelle unbekannt. Die Schrift findet sich nur in der Aus­gabe von Hylten-Cavallius, sie hat keine Beziehungen zurTechnik.

•16

4. Bauernkunst. Die Hauptquellen dieser Schrift sind dieWerke der römischen landwirtschaftlichen Schriftsteller Pal­ladius und Columella. Daneben sind auch die Schrift des Alber­tus Magnus "de animalibus" und diejenige des BolognesersPetrus de Cl' scentiis "de agricultura" vom Jahre 1418 benutztworden.

Die "Bauernkunst" hat wegen der häufigen Hinweise de Ver­fas ers auf die schwedische Land- und Volk wirt chaft Bedeu­tung für die Kulturgeschichte des orden. Auch die gereimteVorrede, aus der Anklagen gegen König und Adel durch Durch­streichen unlesbar gemacht worden sind, verdient Beachtung 1,).Für den Technil,er sind verschiedene Hinweise auf die landwirt­schaftlichen und ländlichen Gewerbe sowie einige andere tech­nische Notizen von Interesse. Leider fehlen Teile der Schrift.Beispielsweise befanden sich im fehlenden Liber A weitere Ka­pitel über Wein und Liber D enthielt Angaben über die Bier­brauerei.

5. Wetterkalender. Eine eigentlich für italienisches Klima be­slimmte \Vellervorau sage, die nach Kalendertagen geordnet istund die jeweils vorzunehmenden landwirtschaftlichen Arbeitenangibt. In· der Einleitung bemerkt der Verfasser, daß die \\'eller­progno e un 'icher sei, weil die Planeten, die nach Ansi ht des~Iitlelallers die meteorologischen Vorgänge verur achen, sich inihrer \\Tirkung aufheben können, trotzdem sei der Kalender fürdie Kriegs- und Handelsschiffahrt von \Vert. Peder 1änssonsQuelle i t Columellas "de re rustica".

6. Kunstbuch. Obgleich mehrere Kunstbücher dieser Art er­hallen ind, läßt ich die benutzte Quelle nicht angeben. Tinteund Sti I zeigen, daß die Notizen zu verschiedenen Zeiten nieder­ge chrieben worden sind und vielleicht auch verschiedenen\Verken en t tammen. Viele italienische und lateinische \Vortelassen darauf schließen, daß Peder Milnsson größtenteils ita­lienische Quellen benutzt hat, wie auch die Rezepte des "Mitlel­alterlichen Hausbuches" auf italienische Quellen hinweisen 18).Abgesehen von einigen alchemistischen Kapiteln ist der ganzeInhall des Kunstbuches hier wiedergegeben worden.

17) PNlel' 1\1 n~~on l'l'wilhnt hier die Besehäftigung- VOll ]llinnliindcr'J1 anf <1('11 JiC'hw di·S('}Hm. Silber- und Kup!("l"w("rken. Vgl. Torn Söderbfrf/: Rtora KOJlparberg-et untier 1lle-del·Lid n oeh (ia,Ww Vasa. St()('kholm 1932. S. 29.

tR) Vgl. Uo.se,.t und iitorek, S. XVII: non eUT" de chi lIlanp;aTe .

17•

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7. Steinbuch. Diese Schril'l i t eine frei' . bersetzung des"Speculum lapidum" des Camillus Leonardi "om Jahre 1502, dochhat Peder ~1änsson an einigen Stellen Hinweise auf Schwedeneingefügt. Die Schrift bietet für den Techniker nichts "on Inter­esse und unterscheidet sich nicht von den vielen anderen Stein­büchern.

8. Steinschneidekunst. Die Quelle dieser wahrscheinlich ausItalien stammenden, für die Geschichte der Technik sehr wich­tigen Schrift ist unbekannt. Leider fehlt der letzte, in Liber Aenthaltene Teil. Die Schrift wird durch eine gereimte Vorredeeingeleitet, die mindestens 62 Zeilen umfaßte. Davon sindjedoch nur 20 erhalten, der Hest ist durch Ausschneiden desBlattes vernichtet worden. Da die letzten erhaltenen Zeilen,welche die Eitelkeit der schwedischen Frauen tadeln, durch­gestrichen sind, muß man annehmen, daß die Fortsetzung desGedichtes bei einem Verehrer der schwedischen Frauen Anstoßerregt hat und von diesem vernichtet worden ist. Die Schriften thält beachtenswerte techn ische Zeichn u ngen.

~l. Lederbereitung und Zeugdruckerkunst. Von dieser tech­nisch sehr interessanten Schrift, die aus einer unbekanntenitalienischen Quelle ge chöpft ist, sind nur die Kapitel 20 bis 27und 4:i bis 53 erhalten.

10. "Retrakt". Das erhaltene Bruchstück dieser kunsttech­nischen Schrift umfaßt nur die Kapitel 55 bis 65; es enthält soverschiedenartige Notizen, eIaß es sch\yer ist, den Zusammenhangder Kapitel zu erkennen. Die benutzte Quelle stammt aus Italien.

11. Glaskunst. Diese SchriI'L ist gleichfalls italieni chen Ur­sprungs. Leider fehlen die "ier letzten Blätter derselben.

12. Glockenordnung. Die Quelle dieser Schrift ist unbekannt.

13. Heilbuch. Freie über etzung der Sch ri ften "cle conside­ratione quintal' essentiae rerum omnium" und "de generalibusremediis" eIes Jean de Roquetaillacle (de Hupe scissa), diewieder auf eine Schrift "de secretis naturne" zurückgehen, diedem Haymundus Lullus zugeschrieben wird. Peder Mänsson hatauch zu dieser Schrift eine gereimte Vorrede verfaßt.

Das Heilbuch ist von Hylfen-Cavallius sowie von G. E. f\.lem­ming 19) herausgegeben worden. Ein dazugehörendes lateinisches

19) Liike - o('h örwbö('kpl' fl'un $,·.,·i"., nwdpllid, Slo('kholJn IHH::'H[;, ~, 4Il{I.',

1

\'erzeichnis "on 699 Hcilmitteln hat später Geele "eröfI'en.t­licht 20). Das Heilbuch bietet für die Geschichte ~.der CI.~~Il1te

wenig und i t hier nicht wiedergegeben ,,·orden. El11e Pru~ung

dcr medizinischen Schriften des Peder ~Iänsson durch ell1enFachmann wäre erwünscht.

14. Ver chiedene Heilmittelrezepte. Anscheinend eine "onPeeIer Mans on zusammengestellte Sammlung "on HeilmiLteln,die au chließlich mcdizinisches Intet:esse hat.

15. Kinderbuch. Freie . bersetzung der "Jnstitutio principischristiani" c1e Era mu ,"on Hotterdam, eines Buches überPrinzenerziehung. Mit seiner gereimten Vorrede und seinereellen Sprache gehört es zu dem besten, was Peder ~Hnsson g.e­schrieben hat, doch bietet es für die Geschichte eier Techl1lknichts.

16. Bergbuch. Der Schrift liegt dcr Traktat "de mineralibuscl rebus l1letallicis'" des Albertus ~lagnl1s zugrunde. Die für die(;eschichtc des Berg- lind Hüttenwesens sehr \yil'htige ,\rl!eit isthier in yollem (1 m fang wiedergegeben worden.

Ifl

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Peder Mänssons Bedeutung für die Geschichteder Technik

Von allen technologi chen Sammehverken de Mittelalters istdasjenige des Peder l\länsson da umfassendste. Es sind darinsogar Ge\yerbe und Künste behandelt, von denen wir bisher nochnicht gewußt haben, daß die e da mal bereit Lehrbücher be­saßen. Dies gilt beispiel weise für die Edelsteinschneidekunstund für die Leder- und Glastechnik. Wer die mittelalterlicheDenk- und Schreibweise kennt, ist nicht überrascht, daß er unterden Schriften, die der schwedische Gelehrte aufgezeichnet hat,auch viele findet, die ihm alte Bekannte sind. Hierzu gehören be­sonders das Kunstbuch und das Feuerwerksbuch.

Die ältesten kunsttechnischen Schriflen des l\Iittelalters, ander Spitze das gewöhnlich al "Compositiones ad tingendamusiva" zitierte l\Ianuskript von Lucca, stammen noch aus derKarolingerzeit und fußen auf Schriften des Altertums. \Vie dieganz ähnliche "l\lappae clavicula", der "Traktat der Herakliusvon den Farben und Künsten der Römer", die in Deutschlandnach südländischen Vorbildern verfaßte "Schedula diversarumartium" des Theophilus Presbyter, die um 1400 von dem KünstlerJehan Alcherius gesammelten kunsllechnischen Schriften, dernach 1400 in Deutschland geschriebene Cod. Palat. Germ. NI'. 620der niversitätsbibliothek Heidelberg, Cennino Cenninis "Buchvon der Kunst" aus dem Ende des 15. Jahrhunderts und die vene­zianische "Mariegola deli 'arte dei Tentori" von 1492 zeigen,pflanzten sich die Kunstbücher durch da ganze Mittelalter hin­durch fort. Seit Anfang de 16. Jahrhunderts wurden sie von ge­schäftstüchtigen Verlegern im Druck herausgegcben. An derSpitze der Drucke steht ein niederdeutsches Kunstbuch, das be­s~nders reich an färbereitechnischen Rezepten i l. Es trägt denTIlel ,,1' Bouck va Wondre" und ist auf Grund italienischerQuellen geschrieben und im Jahre 1513 in Brü sei gedruckt wor­den. Wenig jünger sind die ältesten oberdeutschen gedrucktenKunstbücher. Große Verbreitung erlangte im 16. Jahrhundertder Plictho de larte de tentori, ein Lehrbuch der Färbereitechnik

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\'on Bonu\'en tura Hosetti, dessen erste Ausgabe im J ah re 1540erschienen ist.

Der älLeste Vertreter der artilleristi chcn Literatur ist der"Libel' ignium" des Marcus Graecus. Im deut chen "Feuerwerk ­buch", dcm Kanon der deutschen Büch cnmeister, erlangte diekriegstechnische Literatur während des 15. Jahrhunderts einefeste Form.

WesenLlich jünger als das Kunstbuch und da Feuerwerk­buch ist das Bergbuch. Kurze Hinweise auf die Metallgewinnungfinden sich bereit in den Rezepten der ältesten Kunstbücher, imübrigen aber lag die Wissenschaft der Metalle während desl\Iiltelalters ganz im Banne der Dogmatik und der Metaliverwand­lung. Deshalb wirkt die Lektüre der alchemistischen SchrifLen,z. B. des vatikanischen Anonymus "de arte metaliica" und selbstdes berühmten \Verkes "de mineralibus" des Albertu Magnusenttäuschend. Erst gegen Ende des Mittelalters fand die Tech­nologie der 1\\ talle mit den Berg- und Probierbüchern den vVegzur Praxi in Grube, Hütte und Probierlaboratorium zurück. Dieerste wirklich bedeutende Schrift über die Berg- und Hüttentech­nik i t P eier I\Iün ons Bearbeitung der kleinen SchrifL desAlbertus ~Iagnus, sie steht hoch über dem ersten gedru kten"Bergbü hlein" unel i t ein beachtenswerter Vorläufer der Piro­technia de Biringuccio und deren mit deutscher Gründlichkeitbesorgten B arbeitung durch Georg Agricola. Peder Münssons"Bergbuch " unel Bi ringuccios "Pirotechnia" fu ßen beide au f denTheorien de Albertus Magnus und knüpfen an die Spekulationeneies Scholastikers praktische Lehren an. Bei Peder I\Iünsson über­wiegt noch die Dogmatik, während diese in der Pirotechnia gegen­über der Erfahrung zurücktritt und gelegentlich scharf kriti iertund abgelehnt wird. Es besteht somit eine gerade Linie von derScholastik zum Humanismus. Hierbei bleibt allerdings die FrageolTen, ob Peder Münsson der erste moderne Bearbeiter des imJ\Iillelalter hochgeschätzten Traktates des Albertus Magnus ge­wesen ist, den man somit als die Wurzel des gesamten hüllen­technischen Schrifttums ansehen muß.

Die einzige Schrift, die sich an Universalität mit den Auf­zeichnungen des Peder Mänsson vergleichen ließe, i t das "Mittel­alterliche Hau buch" aus der Zeit um 1480, das wahrscheinlich

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I1le suum extollit patriae cum n~mi~e n.omen,Et viI' in ore frequens postentabs el:It.

Cuncta cadunt letho, studii monUJ~lenta vlgebunt,Purpurei donec lumina solI erunt.

. h b . d s Vaterlands amen,(Mi t dem eignen zugleich er ° eI e ~ .ßLeben wird er im Mund spätester Enkel ge\V1 b' t h

k "1 d' Forschung es e enverfällt dem Vergessen, Den ma er eIAlles I 'hl' Licht leuchtend die Sonne uns schenkt.)Immer, so ange I

auch fürFabriciu

d Di tichen skandiert, und doch geltenHexa.meter un . t d nen der gelehrte Ieißener Rektor'e die Verse, Oll e .SI Agricolas Metallurgie eingeleItet hat:Georg

Diese kurzen Darlegungen dürften genügend heweisen, daßPeder Mä,nsson Schriften die Lücke in der Geschichte der che­misch-technischen und lI1etallurgi chen Literatur ausfüllenhelfen, die zwischen den mittelalterlichen Rezeptenbüchern undden ersten Fachböchern der neuen Zeit klalTt. Auf manchewertvolle Bereicherung unserer Kenntnisse, die wir Peder Mäns­Sons lleißigen Gelehrtenarbeit und scharfen Beobachtungsgabeverdanken, soll hier nicht näher eingegangen werden, da sichdazu später mehrfach Gelegenheit finden \Vi rd. Daröber hinauswird der Fachmann "iel Neues finden, das dem Herausgeberen tgangen ist.

für einen hochstehenden üddeut chen Büchsenmeister ange­fertigt worden ist. Das Hausbuch enthält neben medizinischen,metallurgischen, alchemistischen und kriegstechnischen Rezep­ten chemisch-technische Vorschriften, die einem italienischenKunstbuch entnommen sind. Allerdings hat der Schreiber indie Prachthandschrift nur eine kleine Auswahl von Vorschriftenaufgenommen, so daß die Ähnlichkeit des Hausbuches mit PederMänssons Schriften rein schematisch i t.

Peder Mänssons Schriften bieten un: das Beispiel der Ver­einigung "on Theorie und Praxis in früher Zeit. Die Lehre desSchweden, "nie verzagend, nie umkehrend, zu des Heiches Er­höhung, Schirm und Nutzen" nützliche Kenntnisse zu sammelnund geleitet von theoretischen überleuungen praktische For­schungen zu betreiben, kann uns auch heute noch Mahnung undAnregung sein. Es ist wohl kein Zufall, daß die drei bedeutend­sten technischen Schriftsteller des Humanismus, Peder Mänsson,Vannoccio Biringuccio und Georg Agricola stark ausgeprägteCharaktere waren. Alle drei standen nicht auf der Seite derMehrzahl ihrer Volksgenossen. Dem einen haben die Kämpfefür die Herrschaft des Stadttyrannen das Leben verbittert, diebei den anderen haben vergeblich die Rechte der alten Kirchegegen die Neuerer verteidigt. Alle drei, der Schwede, der Welscheund der Deutsche liebten ih I' Vaterland von ganzem Herzen; wäh­rend aber Agricolas Name durch die Jahrhunderte mit unvermin­dertem Glanze strahlt, sind Peder Mänsson und Biringuccioselbst im Kreise der Fachgenossen fast unbekannt geblieben. Keinhumanistischer Verseschmied hat zu ihrem Ruhme lateinische

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end. a.I • 2~

3) Vgl. zur Ges"hi"hte des Salmiaks R"skn in Zeitsehr. f. ange\\'. Ohemi 41 (1928)S. ]321. Die Bet'eitun!< des Salmiaks aus dem zum Hei7ßn der Bäder benntzten Kam 1­mist heschreiht s"hon das .. Steinbu"h des Aristoteies". - Peder MAnsson übersieht, daßsieh das Re7ßpt n iehl auf die holzgdeuerten Badstuben seiner Heimat bezieht.

4) Pal'axid"s Imittelalt. latein. parascido i. e. catinos, Näpfe, Schüsseln) führtTI. Simon_feld (l~ondat·o dei Tedeschi lI, tuttgart 1887. S. 294 l'ir. 1]) an auf Grundeinf2'r yenetianischen t'rkunde von 1340.

25a Pedf2'r l\tnllsson. Rdniftt'1l

S a I a I' !TI 0 n i a C 1I !TI f ace r e 3) .'. ~:l

Recipe lapide qui inueniuntur in sterquiliniis balneorum etfuerunt in fumo et jam jacent in sordibus; qui lapides sunt nigriet coagulantur ex virlule salsedinis, que est in illa sordicie. IlIostere bene et pone in olJa amplum habente orificiulTI, intusvitriata facta ex bona terra; et pone super 0 eiu perap­sidem 4) ex terra etiam vitriatum, in cuiu medio sitforamen parvum, ut vapores possint exire, et perluta beneperapsidem cum olla et pone ad furnum et da in primi lentumignem. CUl11 aulem lolus vapor jam exierit per foramen et videbis,quod yenit albus fumu , tunc claude foramen cum luto sapiencieet fortifLca ignem per totum diem. Deinde fac infrigidari et habe­bis sal armoniacul11.

[S c h eid 1I n g d e ~ GoI des \. 0 I\l Si I b e r

imm auf eine Mark Silber drei Mark Antimonium, eine MarkKupfer, eine halbe Iark Salz und 6 Lot granuliertes Blei. Mischealle mit dem Silber zusammen, tue es in einen Tiegel, maehee im Feuer J1üs ig und rühre es mit einem langen Stabe gut um.Gieße es dann rasch auf da Gießeisen der Goldschmiede, schlageseitlich gegen das Gießeisen und laß es so erkalten. imm dann[die Masse I heraus und schlage den König, das heißt das GolJ,das unten i t, vom Antimonium ab. Lege diesen König mit Bleiauf die Kupelle zum Reinigen, und so hast du das Gold. Pul­verisiere dann das Antimonium, in dem das Silber zurückbleibt,und nimm soviel granuliertes Blei, wie das Silber an Gewicht hat,das vorher aufgelegl ist, soviel Salz, wie vorher, 6 Lot Weinsteinund 6 Lot J~isenfeile. Zerschlage alles gut, mische es zusammen,tue e in einen Tiegel und mache es im Feuer mit dem Anti­monium I1ü 'sig, in dem das Silber ist; wobei du mit einem Stabemnrühr 1. Gieß [die Masse] dann in das Gießeisen, wie vorher,und schlage gegen das Eisen. Tach dem Erkalten findest dudas Silber auf dem Boden. Lege dieses mit Blei auf die Kupelleund reinige e gut. So ha t du dein yorher eingesetztes Silber.]

Auszug aus den lateinischen SchriftenSeparaljo :.tul'j ab :.tI'genlo 1 )

Recipe super unam marcham 2) argenLi 111 marchas anlimoniiet una~l marcham cuprj cl dimidiam marcham ali cl 1\' lotonesl).ll~mbJ granulati; et misce om nia im ul cum argen lo et pone intIg~1I0 et fac fluere in igne el moue um baculo longo bene.Delllde funde ad fusorium ferrum 2a) aurifahrorulll festinanter etpeJ:cllle ud .ferrum fllsorium ud lalus el sic permille infrigidari.Delllde exclpe et percute regem id esl aurum, quod est inferiusab antimonio. Et pone illum regem super leslam cum plumboad j)urgandum, et sic habcbis aurull1. Deinde pulllerisa anti­monium in quo est remanens argentum cl recipe plumbumgranulatum tantum ut est argentum in pondere prius impositum,el lantum salis, sicuti prius, cl VI lotones larlari cl VI lolonesde limatura ferri. Hec omnia bene conlunde cl misce simul etpone ad tigillum faciendo f1uere in igne cum antimonio in ~uoesl argentum, et mouendo cum baculo. Deinde funde in ferrumfl.t orium ul prius et percule ad ferrull1. Quo infrigidato inue­nles argentum in fundo, hoc pone super leslam um plumbo etlTIundificia bene et sic habebi argentum luull1 prius impositum.

X l\...Die H<":l:idung mit Antim.oll {'rwlihnt t1llklal' da~ ,,)Jnll~bu{'h" (Bosset' und ,""torck].. X J1).. EI1~e klare BeschreilJuJ1g' g-elX"n d8~ !.Pl'obirl"huc·h", dt'ssf'1l (l'l"!oo,te- Ausgabe um,51~. erschienen Ist (J)antl8ta~dte,. R J 31) I !Il;OWH~ Birilif/lU'('jo8 Pirolec'hnia (H. 239). Die

.hr". H.hn ung ue~ V~rfahl,pn, 111 PeuPI" !\[an'''ion, F'khriftt'1l iwig-t. daß ~s 1I0('h ältere Be­SChl~lbungen de~ \erfahreollS g'eg-eben hat.. \\·it.~ das \\"OI·t Lot heweist. ~tnmmt die YOl"­Mhl'.ft aus Deutschland.

2) ?i~ Umrechnung <lrl" in Peder 1\[äne;,sOIl~ ~dll"ifl(>11 '"OJ'k0H11IlPIHlel1 ({ewiehte ist um~o !o.{'h\\~~t'rlg'er. als e,". l3ith oft um t i berse-tzul1,g'E>1l handelt, l)(li df."llf'n die Grwichte unyer­undert Ubel'~10mmen SJI1d. Zum ~('hwedis('hf'n G-f'wirhtssyslrllt 1I1lI ],')00 sei kurz fol,Kendeshf.",I11~.rkt: Dm. Angaben in ~em .bekal1,nt.en. HU('he "on L. H, 1"~alklllllll: 0111 matt oeh dgt iS: f'llg-e, (Stockh~Il1l 1884!x;) ~lJld I1I('ht. 111 nllf'JI .I":il1i'Rlhl'ilt.'11 J'i('hlig-, Nn.c:h ('incr nellel'­(~JI1~~, III ."No.nllsk .Ku~~l~r" eI'Srhiell~.nf'n A,I·ht.1it: ul\hHt o('h \'ikt" WHI' G-nlndlng-c allel'(re~\ l(htselllheiten <he lotlge :Murk ~111I1zgf'\\"I('ht" die 210,6 ~ "·Og'. NUll llnt(lI'Schiea Inancl~s Huf, del" Sdlale (skal,? deI' g-leic'lJul'lllig't'11 \\Tt\-ag-c bel1uLzLf'! slu\lpund \'on dem an derS~hllelh'n~lg'c (uesmal?) han,genden B('s.l1lalls~ewi{'llt. ])a" Lispflllld WOK 6,H66 Iq~, es ent.luelt 16 skälpund. dt~ SOIllIt 429 g 1I'0gen. Die k:il1heil <I," B"SIIlRllsgell'il'itles lI'at· dasl~e~n:~n~~fund. das wIeder aus 20 B('smansmnl'k hl'stand. I JI Htot'kholm wal' 11m 1,;00 das\ Crl18.ltllls de~ Besma:H:Pfnnde,~ Ztl~ll Lispflln~l wi(l 20 : 22 od(~I' l L : 1 (). U1Ll'llurh wog da~BesmRns~fund 6,242 kg odOl' 6.00~ kg Ilnd dte Be'lIlan'lIla"k :11 ~ oder 300 g. Na 'hstehel1dIst lwt (mrechnunl!en das Besmanspfl1lld zu 0,000 k~ I\I1K~no111I1H.\11 W rdl'll... 2a ? 'Ober das ferrum in(usor'inJll srhl'lliht 1\.lIsfiihl"lic·h 'l'ltetlphitllll. l)('~onc1(,I's in Buch 3

Kap. 16 (1'IIrobnld R. 70 I1l1d :!x I). •

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Page 20: Johannsen O. 1941a

.. 25

[Salmiak machen

imm die Steine, die auf den I{ehrichthaufen der Bäder ge­funden werden, die im Ofen gewesen sind und schon auf demDreck liegen. Diese Steine sind schwarz und haften zusammeninfolge der Salzigkeit, die in die em Dreck i t. Verreibe diesegut und tue sie in einenTopf, der eine weite Mündung hat undder innen glasiert und aus gutem Ton gemacht ist. Setze a~f dieMündung desselben eine gleichfalls glasierte Ton chüssel, die ind~r Mitte ein kleines Loch hat, damit die Dämpfe entweichenkonnen, und verlutiere die Schü sei gut miL dem Topfe. Stelledenselben auf den Ofen und gib zuerst mildes Feuer. Wenn aberder ganze Dampf schon durch das Loch entwichen ist und dusiehst, daß ein weißer Rauch kommt, dann verschließt du dasLoch mit lutum sapientiae und verstärkst das Feuer einen ganzenTag lang. Dann läßt du den 'Dopf erkalLen und hast Salmiak.]

Fa ce I" C arg c n tu m v i v U 111 r.)

Recipe argillam et fac vasa magna latericia et multa, etordina ea ut fundus cuiuslibet vasj poterit bene aplicari orialLerius vasj. Et quedam illorum va orum fodiantur in terraunumquidque juxta reliquum per ordinem. Et illa vasa sub~te~rata repleantur cum aqua munda. Deinde ponatur unumahud vas luteum super quodlibet id vas, quod e t defossum interra, ita quod fundus superioris vasj tet super orificioinfer.ioris yasj. Et illius superiori yasj fundus sit perforatusmultis foraminibus paruis contra aquam versis. Et lutetur

.) Nach ;ildo Mieli (BirinUll('('io-Ause;abe 1 S. 167) hiitte man Quecksilber in Idrianoch nm 1530 ,lnreh Abbrennen eines Ha.ufens von Erz uno Kohlen e;ewonnen. PederMänssons Bericht zeigt, daß man in Italien sehon früher weit bes..serc Verfahren benutzt hat.Mielis Anga.be ist auch deshalb unwa.hrscheinlich, weil nach den ,·on Simonsfeld (a. a. O. IIR: 333/35 Nr. 70 ~is 72) mitgeteilten Urkunden schon 1493 deu!.,ch Bergl ute die Queck­s'l?,-rgewllln un~ III Indria betri ben ha.ben. Eine dentsche GeseUsehaft erlangte 1494 einPrIvIleg auf em verbessertes Gewinnung-sv€'rfahren, bei dem je Z ntner Erz statt zehnKa.rren Holz n.nr zwei gebraucht we,-uen sollten. Auch sollten dadurch d.ie gesundheitlichenSchaden des blShel'lgen Verfahrens vermieden werden.

Die Gewinn ung des Quecksilbers in geschlossenen Gefiißen durch Destillation be­scllrelbt scbon PhnlUs (XXXIII 8 (41». Die von Biringuccio (deutsche Ausgabe S. 94)mlte;?tellten. Verfahren zeIgen gegenüber den von Peder l'ifänsson beschriebenen keinen Fort·schritt. ElIle im chilenischen Goldbergbau noch heute übliche Einrichtung zum Abtreibendes QuecksJlbers durch destillatio per descensum beschreibt K H Brelun in "etaII dEr .. H ft 3 . . ,,>U un

. z e , 33. Jg. (1936) . 69. Zur Beurteilung der &hriften des Peder M nsson istdie Angabe, daß es sich um eine Privatmitteilung handelt, yon Interesse.

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iunctura vasorum bene luto sapiencie, ne sit aliqua rima perqua m respiracio fiat. / Denique repleatur vas superius CUlU crudaet pistata minera. Et desuper ponantur tegule beue lutando lutosapiencie et exsiccentur. Quibus ita factis, constitutis et fifluati ,ponantur Jigna magna super et circum circa vasa ad conburendum.Et quando isLa vasa igniantur, tunc argentum vivum de sua naturavult fugere ignem et vadit per foramina illa parua in aquum,quae est in inferiori "a e, et sic non pote'L euolure in l'ulllum.Et factis i tis aperi et haurias aquam et invenies argenLumvivtuU in fundo. Hec scripsi rome secundum relacionem unius"iri sed non vidi practicari. Hic proba, si placet.

[Quecksilber machen

Nimm Ton, mache viele große Tongefäße und richte sie soein, daß der Boden jedes Gefäßes gut in die Mündung des ande­ren Gefäßes hineingesteckt werden kann. Einige der Gefäßesollen in der Erde eingegraben werden, eines neben dem 'anderen,der Reihe nach. Und diese eingegrabenen Gefäße sollen mitreinem \Va ser gefüllt werden. Dann soll je ein anderes Gefäßauf jedes der in der Erde eingegrabenen Gefäße gesetzt werden,derart, daß der Boden des oberen Gefäßes auf der Mündung desun te ren Gefäßes steht. Und zwar soll der Boden des oberenGefäßes mit vielen kleinen Löchern durchbohrt sein, die nachdem Wasser hin gerichtet sind. Die Verbindungsstelle der Ge­fäße soll gut mit LuLum sapientiae lutiert werden, damit keinSpalt vorhanden i t, durch den ein Ausatmen möglich ist.

Dann soll das obere Gefäß mit rohem gepochtem Erz gefülltwerden. Darauf sollen Deckel gesetzt werden, worauf man die egut mit lutum sapientiae lutiert und trocknet. Nachdem die Ge­fäße .so gemacht, zusammengesetzt und gesichert sind, legt mangroße Hölzer auf und rings um die Gefäße zum Brennen.Wenn die Gefäße nun glühend werden, will das Quecksilberseiner Natur nach dem Feuer entfliehen und geht durch jenekleine Löcher in das Wasser, das im unteren Gefäße ist. Sokann es nicht im Rauche fortfliegen. Hiernach öffnest du dieGefäße und schöpfst da's W,asser aus. Dann findest du das Queck­silber auf dem Boden. Dieses habe ich in Rom geschrieben nachdem Bericht eines Mannes; aber ich habe es nicht ausführensehen. un probiere, wenn du willst.]

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8.26

Page 21: Johannsen O. 1941a

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Mundificare ClIP1'll1ll

Recipe alumen et I .mo e ac mtrum cum aceto / et folia cupriignita in eo proice s' t· teplUs e ef) cuprum mundum et dulce.

[KupfeJ' reini"en

~imn: Alaun und mahle ihn; [nimm] ferner itrum undESSIg, WIrf darein öfters die glühenden Kupferbleche und dKupfer ~ird rein und weich.] ,as

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Scribere curn auro 8)

Recipe aurum foliatum et teras cum vino et apponas parumdc felle tUUI'ino et pone in cornu paruulo et moue cum ligno sicutrubricam et scribe quod vis et cum siccatum fuerit plane cumdente 9).

7) Rezepte zum ;\tzen de Ei ens geben schon die Experimente de coloribus (Merri­/ield I S. 77). An<'!l die gedruckten Kunstbücher, Rn der Spitze T Bou.k vi. \Vondre(Prene"en S. 63, J)a,.",slaedler S. 136 und 140), el,"'ihnen clas Ätzen des Eisens. DieVorschrift des Peder M/\nsson entspricht einem cler von n"'nwI! lViltim"", mitgeteiltenRezepte anS cler Zcit um 1400 (1'he beginning of etching. TechnicRI stueUes. Bcl. 3 (1934)Nr. 1 S. 16. - Nach Zeitsclu'. f. lust. Waffen· 1Uld Kostümkunde. Neue Folge, Bd. 5(1936) H. 6 S. 135).

8) Das Alll'ülnen des Goldes mit Ochsengalle erwähnen die Compositiones ad tingendamusiva (lied/ars S. 14HJ, dCI' ältere Teil der Heraklius-IIandschriIt in KRp. VII (Merri­/ield I . 191), 'l'heophilus (Ausgabe von Theobald S. 17 u. 19) lmd die HRlldschrift des.TehR" le Begu von 1341 in Kap. 336 (Merri/ield I S. 311). - Vgl. Ruch K. WeBsely:Chrysographie (Wiener Studicn. Zeitsehr. f. k1ass. Ph.ilologie 12 (1890) S. 259 ff.) unddie allSfiihrliehell Erliiuterungen von Tl. Theabald zu Buch I des Theophillls.

9) Zur Verwendung von ZälUlen zum Glätten vgl. Tlteobald: Theophilus·Ausgabe S. 1 2.

[Auf Eisen schreiben

Nimm Lindenkohlen, die mit Essig oder 'Vein abgelöschtsind, und zerreibe sie gut. Tue sie dann in einen kleinen Topf,gib ebensoviel Salz darauf und mache so eine Schicht auf dieandere, bis der Topf voll ist. Stelle den Topf dann auf glühendeI{ohlen eine Stunde lang. Wenn die Kohlen [im Topf} anfangenglühend zu '."erden, 0 nimm den Topf fort und la se ihn kaltwerden. imm dann gut verriebenen Vitriol und etze ihn ingleichem Gewichte zu; befeuchte dann alle mit Harn' oderstarkem Essig und Alaun. Schreibe dann [mit Ölfarbe} auf das~Ies er, und las e e trocken werden. 'Venn e trocken gewordenist, gibst du da vorbesagte Pulver auf da l\Iesser. Das Ei enwird in zwei ächten angefressen. Reinige das Messer dann mitEisensinter gut blank.]

sale et sic fac tratum super stratum ex illis vsque dum imple­yeris ollam; deinde pone ollam super carbones ignito per vnamhoram et quando incipiunt igniri, tunc remoue et permitle in­frigidari; post hoc recipe vitriolum bene triturn et adiunge equalipondere et lempera omnia cum vrina vel forti aceto et alumine.Deinde scribe cribe [! ] in cultello et permitte siccari, et cumsiccl11ll fuerit pone predictos pulueres supra cultellum et corroditferrum per dua noctes, deinde munda cultellum cum caba ferribene polite 7).

puluercset sic [ac

D u 1 c 0 I' a ti 0 met a I I i 6)

Funde auricalcum in tigillo et J'actat . uper eumartan et moueas. Deinde funde eum in adipe ovetino

tel' vel quatel'; et duke erit ad laborandum

(W eie h mac h end es l\I eta I I esSchmelze Messing im T' g I h" ttund r"h . le e, sc u e darauf Weinsteinpulver

~ re um. GIeße es dann in Schaf-Fett. l\Iache dies drei-oder vlermal.und das Metall wird weich so daß man es b b'tI<ann.] . ,ear el en

[D '.. amI t J e des ~I e I all \V eie h w i I' dNJIllm Kälberblut und k h b'F oc e es, IS e eingetrocknet ist

eudchte ~s dan~ mit öl an und koche es in ähnlicher Weise Lös~es ann In ESSIg au [ d . ß' . .. un gte e Jll die es präparierte Blut dasMetall, das du welch machen willst oder lö che darI'n d E'ab Ei U BI ...' as Isen

. ] ne nze ut soll namhch einem Pfund Metall entsIJrecheIlus\\'o

Vt omne metalllllll fial c1111ce

Reci~e sanguinem vituli et bulias u que dum desiccetur,~ostea dlste.m~era cum oleo et buli simiJiter; deinde distempera~n lace~o et In ISt~ sanguine preparato funde metalllJlll quod vis

u ce acere vel ferrum extingue Ha quod vna uncia san uinisrespondeat contra vnam libram m.etalli etc. g

Scribere in ferro

Recipe carbones tiliarum, qui fuerunt extincti cum aceto velcum vino, et tere bene. Deinde pone ad olliculam et tantum de

6) Rezepte wum W . I I(ZureIti S. 255 ff.). elC unRc "'n der MetRlle finden sich schon bejm Anon. de arte met.

8.27

8.66

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30

Lilere legibiles in naele ~O)

Recipe fel canis vel oculos lupi et lignum alicis putrefactiet vermes noctilucas et album oui ~1), simul distempera et scribein pergamento et nocte apparet.

[~1 i t GoI d s c h r c i ben

imm Blattgold, verreibe es mit Wein, setze etwas Ochsen­galle zu, tue es in ein kleines Horn und rühre e mit einem Holzeum wie rote Farbe. Schreibe, was du willst, und glätte es, wennes trocken ist, mit einem Zahne.]

.6

31

[Dasselbe

Nimm 2 Teile Quecksilber, 1 Teil Zinnasche, 3 Teile Schwefel,soviel wie beide betragen, und ebensoviel Salmiak wie Schwefel.Tue es zusammen in einen Tiegel, mache es zusammen heiß undrühre gut um, damit es eine Masse wird. Gieße es dann auf einenStein, verreibe es gut zu feinstem Pulver, tue es in ein Gla , gießeHarn darauf und stelle es dann drei Tage lang an den Ofen zumFaulen. imm es dann heraus und stelle es in die A chenglut.Lutiere das Glas gut mit lutum sapientiae, gib zuerst chwachcs

Ad idem

Hecipe Il parte de mercurio et I partem de eeru a tanniet III parte sulfuris sicut est utrumque et tantum de alearmoniaco sicut de sulfure, et pone insimul in tegulam et calefacsimul et mOllea bene, vt erit vna re., et lu ne funde superlapidem et lere bene in puluerem minutis imum et pone invitrum et funde desuper vrinam ponendo ad furnum ad putre­ficandum I per III dies. Deindo accipe et pone in cineres et lutavitrum bene cum luto sapiencie et da prima lentum ignem etpermitte exalare vrinam. Postea funde desuper de olea lini etda ignem forciorem per I diem et quando videres fluuium aureumtunc satis est.

[M u si v goI d

Nimm 1 Teil Zinn und 2 Teile Quecksilber, mache ein Amal­gam daraus. Nimm 1112 Vierdung gut geriebenen Schwefel undtue [alles I zum Schmelzen in eine Schale. Nimm es, wenn esgeschmolzen isl, sogleri.ch vom Feuer, setze die gleichc MengeSalmiak zu und verreibe beides zusammen aufs beste. Tue dieMasse in ein gut lutierLes Glas mit engem Hals und brenne siewie Zinnober einen ganzen Tag lang. öffne das Glas nach demAbkühlen und du findest oben im Glase das Musivgold.]

in patellam vt liquefiat, quo liquefacto pone slatim dc igneterendo et appone de sale armoniaco quantum de sulphure ettere optime simul. Et pone in vitrum bene lutatum anguslumhabens collum et crcma sicut cinobrium per integram diem indeinfrigidatum aperi et invenies in in [!] summitate vitri aurummusicum.

ama­pone

[In d~r Na~ht lesbare Buchstaben

Nimm Hundegalle oder Wolfsaugen, verfaultes Weidenholz,Leuchtkäfer und Eiweiß, verrühre es zusammen und schreibedamit auf Pergament. Dann erscheint es in der Nacht.]

A ure u S co I 0 r ~2)

Recipe auripigmentum et tere cum vitello oui et funde incornu deinde misceas cllln albumine oui mouendo et scribe.

[Goldfarbe

imm Auripigment, verreibe es mit Eigelb, gieße es in einHorn, mische es dann mit Eiweiß unter Umrühren und schreibedamit.]

Au rum mus i cu m 13)

Recipe stanni I partern, de argento viuo II partes et faclagrna, deinde recipe 1112 fertonem sulphuris bene triti et

10) Ähnliche Rezepte for phosphoreszierende Massen finden sieh bei Marcus Graecnsund Conrad Kreser (Roomocki . 120, 126 und 148) sowie im Sammelbuch des Vitalis deFurno (von Lippmann: Beiträge S. 187).

.. ~1) Die .13ereitung der in den Kunstbüchern oft erwähnten Eikläre beschreibt aus­führILch der Jungere Teil der Hel'aklius·Handschrift in Kap. XXXI (1J.['ß1"rifield I S. 233).

12) "Goldschrift ohne Gold" zu machen, lehrt schon d..- Pap. Leid. pag. 10, Z. 5 ff.Das Rezept 1st fast lClentisch mit clmnjenigen der Composition~s ad tingenda TIlusiva.(BedfM's S. 149) .und dem obigen, es findet sich ählllicil alleh im jiingeren Teile derHerakllus·Handschrlft (Mer"ifield ] S. 239).

13~ Eine klare Beschreibllng der HerstelhUlg des Mllsivgoldes findet sich zuerst beiCenllllll (Ausga.be von llg Kap. 159). I1g- verweist auf iiltere Enviihnungen des Musiv­goldes (a. a. O. S. 174). Nach der Vermutung Darmslaedle>'s hätte auch Geber das Prä­para.t gekannt (Alchemie des Geber S. 142). Auch die Handschrift von Bologna erwähntes (Merrlfield S. XCIX). Zu beachten ist, daß das gedruckte Kunstbuch von 1532 dieBereItung des Mussivgoldes beschreibt (Darmslaedler . 136).

S. 67

Page 23: Johannsen O. 1941a

Feuer und lasse den Harn verdampfen. Gieße dann darauf Leinölund gib stärkeres Feuer während 1 Tage. \Venn du es goldenfließen siehst, ist es genug.]

Viridis color,l')

Recipe cuprum et percute valde tenue et calefac ad ignem etvnge cum meile et pone ad paruum lignum, et accipe ollam quamimplebis cum aceto dimidietatem I et impende istud lignum CUlU

cupro, vt non tangat acetum, ct tege ollam, ponendo eam adcellarium per 3 die, et sic mel erit viride et cup rum rufum,et tempera colorem abrasum cum albumine oui scribendo.

[GrlineFarbc

Nimm Kupfer, schlage es sehr dünn, wärme es am Feuer,benetze es mit Honig, und befestige es an einem kleinen Holz.

imm einen Topf, fülle ihn zur Hälfte mit Essig und hänge dasHolz mit dem Kupfer so hinein, daß e den Es ig nicht berührt.Bedecke den Topf und stelle ihn 3 Tage in den Keller. So wirdder Honig grün und da Kupfer rot. Befeuchte die abgekratzteFarbe zum Schreiben mit Eiweiß.]

Col 0 I' m u 1 t i pIe x 15)

Recipe cristallum et redigc in puluerem et tempera cumalbumine oui et scribe li teras et CUlU criptura fuerit siccata tuncfrica cum aliquo metallo quocumque volueris et scripturarecipiet colorem metalli.

[Verschiedenartige Far'be

Nimm einen Kristall, mache ihn zu Pulver, befeuchte diesesmit Eiweiß und schreibe damit Buchstaben. Reibe die Schrift,wenn. sie getrocknet ist, mit irgendeinem Metall, und die Schriftnimmt die Farbe des Metalles an.]

. 14) Die Herstellung der g-rünen Kupfedarbe besehreilX'n 11. R. die olll\lositiones adt1l1genda muslva (Hed/arB . 152 und 197) und besonders ausführlich Petor von Rt.Omer(Men'i{liJld I S. 117 ff.).

15) Die Handschrift des Jehan le B~e bringt in den Aufzeiehnung-en des Alcheriusvon 1398 (E,....perimenta de coloribus) in Kap. 35 dasselbe Rezept (Merrijield I . 63). .

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Vi d oe I' e s c I' i p t u r ami n n 0 c t e 15a)

Recipe: vermiculi volantes et splendentes in nocle colli- .69

ganLur in vitro, et claudatur positum in fimo / per aliquos die,vt putrescant, deinde aperiatur vitrum et scribatur cum liquorequi in vitro esL eL ic apparet etc.

[Schl'ift bei Nacht sehen

Recipe: Fliegende und in der Nacht leuchLende \Vürmerwerden in einem Gla ge ammelt. Dasselbe wird verschlossenund einige Tage in Mist gestellt, damit die \Vürmer faulen. Dannwird das Glas geöITnet, und mit der darin befindlichen Flüssig­keit ge chrieben. So erscheint die Schrift usw.]

Sc r i b·e r e c II mau r 01G)

Recipe aurum foliaturn et ponas super lapidem et teras benecum sale. Deinde mittas in paruam testam et superinfundeaquam calidam, ic liquescit sal et eirunde vt aurum remaneatin fundo te te, po tea tempera aurum cum gumj arabico et scribecum eo. Et Cllm est siccatum, polias cum dente lupino, vtresplendeaL alcius.

l~l i t GoI cl s c h re i benNimm Blattgold, lege es auf einen Stein und verreibe e gut

mit Salz. Tue es dann in eine kleine Schale und gieße heißesWas er darauf; so schmilzt das Salz. Gieße die es ab, so daßda Gold auf dem Boden der Schale zurückbleibt. BefeuchLe dasGold nachher mit Gummi arabicum und schreibe damit. Glättees nach dem Trocknen mit einem Wolfszahn, damit e einenhöheren Glanz erhälLJ

L a zur i II m fa cer e 17)

Si vis facere lasurium nobile accipe argentum viuum duaspartes sulfuris I parlern et modicum salis armoniaci et pone ad

15a) Vgl. obon S. 30. .16) Ganz iihnlich If\.uten die Vorschriften der Compositiones ac.l tingenda musl:&

(lIc<1lorB S. 148), des Theophilus (Ausgabe Th.eabald S. 17 u. 197) und der HandsehnfLdes .Jehan Jo Beg-ue von 1431 (J[errijield I S. 303). .

17) Die Compo.o;;itiol1{,s ad tingenda musiva erwähnen z.uerst Lasur aus. pflan~ll{'henProdukten (/l rcllarB R. 119 und 162). Lasur ist entweder natürlieher Lapislazuli oderkünstliches Kupferearbonat. Die Vorschl'iit des Peder Mt",sson ist unverständlich. Vgl.ß.l1ch ..~A.

33

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paruum vitrum lutatum luto sapiencie superius angustum etmitte desuper paruum foramen et fac sicut de cenobrio dicituret quando vritur in igne, tunc con idern quando exit fumu~flauius, tunc paraturn est, et depone vl frigescat et tere in lapidesupra aqua optime, et illud lazurium valet in pondere quantumaurum.

[Lasur machen

Wenn du edlen Lasur machen willst, so nimm 2 TeileQuecksilber, 1 Teil Schwefel und ein wenig Salmiak. Tue es inein kleines Glas, das gut mit Lutum sapientiae lutiert und obeneng ist. Mache oben ein kleines Loch und verfahre so, wie beimZinnober gesagt ist. Wenn es im Feuer gcbrannt wird, beobachte,wenn gelber Rauch enlweicht. Dann ist es fcrtig, und du nimmstes fort, damit es kalt wird. Verrcibe cs auf einem Stein aufWasser sehr gut. Dieser Lasur hat dem Gewichte nach gleichenWert wie Gold.]

. 70 S i n 0 b r i U III 18)

Recipe JI partes mercurii et I partem slllfuri et re olve mutlloin sartagine, quousque mortificatur mercuriu cum coclearjferreo mouendo, tunc depone vt frigescat et tere bene in lapide.Deinde accipe vitrum cum paruo collo et impone sic, quod vitrumad spissitudinem digiti sit munitum cum argilla sapiencie etbene siccatum in sole vel circa ignem et reple vilrum pro terciaparte et pone ad ignem paruum quasi ad medium diem. Deindeauge ignem quousque videtur exire de vitro rubea flamma velfumus, et tunc est optimum.

[2 i n n 0 bel'

Nimm 2 Teile Quecksilber und 1 Tcil Schwefel. Löse beideineinander auf in der Pfanne, bis das Queck ilber abgetötet ist,wobei du mit einem Eisenlöffel umrührst. Nimm es dann vom

. 18) Die .HerstelJun~ und Reinigung des Zinnobers be!')dlJ'(~iben die Compositiones adtlllgenda mu Jva (lled/o"s S. 32 u. 151). Theophilus Pro,bytol' (I'on Lip}i>ll(mn: Beiträge

. 168), Pete,· von St. Omer (in Kap. 174 und 175. MfI'l'ijield I •. 140/41), die Hand­schrIften von Bologna und Padua, der Abecedario PitLorico (J[pl'rijifld I S. CLXXII) u. a.Auch In den gedruckten Alchem.iebüchern von 1531. 1534 lind 1.,:19 finden sich diese "01'­

schriften (Darms/aedt,r S. 133 und ]37).

34

Feuer, damit e kalt wird, und verreibe es gut auf e~nem Stcin.. 1m dann ein Glas mit einem kleinen Hals und bereite es so zu,

d~~ e fingerdick mit argilla (luturn ) sapientiae geschützt und ander Sonne oder am Feuer gut getrocknet ist. Fülle das Gl.a zu'nem DrilleI und stelle es etwa einen halben Tag an leIchtes

~euer. Verslärke darauf das Feuer, bis du iehst, d~ß aus demGlase eine rote Flamme oder ein roter Rauch entweicht. Dann

ist es sehr gut.]

Aureus color

t I d I · 0 et albumen ouiRecil e raff 19) et tere e 0 eUlU e 111

equaliter de omnibus, et pone ad ollulam et coque quousquemi cetur, ct erit color aureus.

[GoldfarbeNimm ralf [BemsteinJ und verreibe ihn, nimm Leinöl und

Eiweiß, von allem gleichviel; tue es in einen klei~en Topf undkoche, bis es sich mischt. Dann wird es eine Goldfarbe.]

Ad idemRecipe vitellum oui quantum vis, pone ad vitrum et observa

bene, ne humiditas intret. Appone farinam et fac slare ad 10vel 8 die. Deinde recipe de farina et pone ad olem el erit etc.

[D ass e I b e

il11m beliebig viel Eigelb, tue es in ein Glas und achte gutdarauf, daß keine Feuchtigkeit hineingelangt. Setze fehl zuund las e es 10 oder 8 Tage stehen. Nimm darauf "on dem Mehlund stelle es an die Sonne. Dann wird es usw.]

Temperatura viridis coloris super argentumRecipe fragas de herbis lupinis et cola per pannu~l et s~ribe

cum pinsello super aurum et argentum et accipe gunn arablcumcum claro oui, funde super lazurium et scribe super aurum elerit bonus transparens blauiuscolor 19a) •

19) Das Wort findet sich auch im Hausbuch (Bosstl't und Storck S. XXX1X) '. wo ~gleichfalls wi(' noeh heute in Schweden den Be::~ tein be?..eiclmet (altnonl.: ra.\T. friesisch.roav .- Fa/k und 1'ol'p: Norwegisches etym. \\ orterbnch). .

19a) Das \Vor! blll.uius wird in der Tabn1a de yocahulis sino?imis der lIand.chr.~[~ desJehan le Begue erklärt (Mnri[<eld I S 21),. wo die He;lI.usgebel'ln weItere Bl'le~e fUI dasfrühe VorkOlnnlen dieses deutschen "·ortes III Itahen mitteilt.

35

S.71

Page 25: Johannsen O. 1941a

[Lösung von grüner Farbe au f S 'lbN' I er

S h I~m B.eer~n von Lupinenklee und seihe sie durch ein Tuchc rel e nut elllem Pinsel auf Gold und S'lb . G .-

arabicum und E"J r' . . I er, mmm ummlauf G Id D 1 {~Ie, gleß~ e auf Lasur und schreibe damitFarbe.~· ann WIrd es ellle gute durchscheinende hellblaue

Fuseurn colol"em sie fae

...~ecipe cI~rum oui impone alumen et bircilium 20) ad ollam

t\ltJIatum, et Iterum superfunde cIarum et fac tare I)er duas Ires noctes. ve

. Inargentare euprUlll vel ferrum

RecI~e. unam partem vel pondus boni et verJ argenti foliatiet. ex vlclbus tantum de mercurio 2]), eL simul Lere' I 'dmll1utum vt farinam D' d '. lO apl efuit arg t f r' elll e acclpe sah armoniaci quantum

par.tes U~~i::~ue°s~~:~I~o::er~iS ~~~~J:u~~'aa~:p~~I:~~1un~ ~st~sacclpe frustum de nova olla lutea on d .' elll eignitum. quasi ardens; deinde extra:e a~nigOnea:t ~~~:;: ~t d.

fiat

i:! ~~IJ~~ens~:a supedrin~pone commouendo bene cum ferreoPi~s~~~~. quan 0 lila te La lutea friae c't t

ueres et repone testam I t . .1, unc ammoue pul­i nita extr '. u eam eandem III Ignem. Et cum fueritv~ rius ~h~ ab Ig~e Iterum superinponendo pulueres mouendot . '~ ~c facla donec nullus fumus inde egreditur et~~lnueJes uen?t br~nei coloris. Isto pulueres sic paratos

tere bene mlOute III lapide vbi non e Lventu eL serva in vase

" 20) Die Bereitung der "BerxiIJillm".Fa,' . ."l!.xperimenta de coloribns" des J I AI I ~e mit ITilfe yon Alaun beschreiben u. a dieA J TB' elan c lel'J lIS ,ton I 398' J" ] 4 .

IlC 1" ouck vä \Vondre" enthält viele V . '... . In .~lLp. (.J[e,.l"i{ield I S.53).dlB gpdruckten Kunstbücher VOll 11)32 un 1 10~~lll/~t.en zum FUl"ben mit "bl"esilien", ebensodem Namen IIPrisylig" kommt das 'Fal'bho~z i;~ i) m'1n810,edlf'1' S. ]36 und 140). UnterVber die Färberei de,. Pllanzenfascrl1 im M'ttel ~. Palat. ?e,.Jl1. Nr. 620 vor (Rei"king:S. 199). - Im :Mittelalter be t t 1 al.tel - lIrenll,nds Textilbe"ichte 19 (1938)später trat 1L11 deren Stell;lJ~Z e mlLn ,?II1Il Farben die ('aesalpini" sappan des Orient.sS CLXXXI) le 1lJ11erll<lLnlsche "esnlpin'a 13 T •. . Das BrasiIJlOlz hlLt beka W· I d I. l'nSI lensis (Men-ijield I

21) Das Yersilbern und Vergolde nn '~ '~Jl1 Lande BrlL~ilien seinen Namen gegeben.darunter bereits der spätere Teil d ~ nukJ" algnm be~ehrelben sämtliche KunstbücherTheophilus (Ausgabe von Theobald eSr 1?e

7ra Idus-Handsc!ll"lft (Merrijirid I S. 221/22) und

. - Wl 359).

36

clauso, alias liquescunt. Quando vis laborare cum ipsis pulueri-bus recipe quantum putas sufficere eL. non plu de pulueribus,et fac madidos cum aqua communi et commoue vt fiant quasipolenla, et exinde limas vel frica super rem cupream vel ferreampreparatam ct mundatam. Quo facto pone illam rem uperlentum ignem ex carbonibus puris tamdiu, donee mercurius/lente effumiaaL, et quando nullus fumus apparet tunc extrahe S. i3

ab igne. Deincle contere tartarum minute et in illo reminarg ntatul11 coque et bene poli cum planatorio et apparet vtes et totum argentum etc.

[Kupfer oder Eisen versilbern

Nimm einen Teil oder ein Gewicht gutes echtes Blattsilber,sowie sechsmal soviel Quecksilber und verreibe es zusammen aufeinem Stein i11ehlfein. N,imm dann Salmiak, soviel wie dasBlattsilber, und doppelt soviel gewöhnliches Salz. Verreibe dieseMengen der beiden Salze zusammen auf einem Stein. Nimmdann eine Scherbe von einem neuen Tontopf, stelle sie an dasFeuer, damiL ie heiß, fast glühend wird, nimm sie dann vomFeuer und mi che darauf alle vorbesagten gepulverten Stolle,wobei du miL einem Eisengerät gut umrührst. \Venn der Ton­scherben kalL ist, entfernst du das Pulver und legst den Ton­scherben wieder in das Feuer. \\Tenn er heiß ist, nimm t du ihnwieder aus dem Feuer und legst unter mrühren das Pulverdarauf, wie vorher. Dies tust du, bis kein Rauch mehr enL­weicht und da Pulver braune Farbe angenommen hat. Zerreibedas so zubereitete Pulver gut fein auf einem Stein, wo kein Windist, und bewahre es in einem geschlossenen Gefäße auf, onsLwird e fiüs ig. \Venn du mit diesem Pulver arbeiLen willst, sonimm davon, soviel du für genügend hältst und nicht mehr, machees feuc)lt mit gewöhnlichem "'assel' und rühre e um, daß e wiePolenta li/al. Brei von Maismehl] wird. Darauf glätte t du eoder verreib Le auf einem kupfernen oder eisernen Gegensland,der vorbereiteL und gesäubert ist. Setze darauf den Gegen tandauf leichte Feuer aus reinen Kohlen, solange bis das Quecksilberlangsam abrauchL. Wenn kein Rauch mehr sichtbar ist, nimmstdu den Gegen tand aus dem Feuer. Verreibe dann Wein teinfein und koche darin den versilberten Gegenstand. Glätte ihndann gut mit dem Polierer und er sieht aus, wie wenn er ganzaus Silber wäre usw.J

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Page 26: Johannsen O. 1941a

38

.74

D e alb are cup rum 22)

Recipe salis nitri, aluminis rochi, ar enici sublimati, anap~r~em vnam et tere simul ubtiliter. Deinde mitte in vasvltnatun~ cum olea tartari ponendo ad lentum ignem ad siccan­~~m, demde. tere bene in mortariolo. Et pone vnam partemlillus puluens super sedecim partes de cupro purgato et lique­~acto, et fiet tale cuprum ductile sub malleo et album, deindeImpone tantum de argento puro et erit album sicut purumargentum.

[Kupfer weiß machen

Ni~m je einen Teil Sal nitrum, Steinalaun und sublimiertenArs~J1lk und verreibe' es zusammen fein. Tue es dann in einglasIertes Gefäß mit \Veinsteinöl und setze es an leichtes Feuerzum Trocknen. Verreibe es dann gul in einem kleinen Mörserund wirf einen Teil dieses Pulvers auf sechzehn Teile gereinigtesund geschmolzenes Kupfer. Dann wird dieses Kupfer dehnbaru~ter dem Hammer und weiß. Setze dann ebensoviel reinesSilber zu und es wird weiß wie reines Silber.]

Fa cer e fun d a m e n l u m 23)

.Recipe cretam et tere minutissime cum aqlla, quo facto siccaet lterum tere cum claro temperato apponendo modicum crociet fac corpus in pergameno, quo siccato rade subtilitel' cultellop~eacuto, quo facto tempera aloe epaticum cum claro et cumpmzello pone in medium corporis ra i et fac siccari. Et super­pone aurum et habebis corpus densum.

[M a I g run d In ach e n

Nimm Kreide und verreibe ie aufs feinste mit \VasserTrockne sie darauf und verreibe sie wiederum mit Kläre an~gerührt, unter Zusatz von etwas Safran und ma~he daraus eineGrundmasse auf Pergament. Wenn diese getrocknet ist, schabst

. L ~2) Die ,,'Veißung der lITct/llle" spiclte ]x·i den Akhemisten einc wichtige Rolle (vgl~ 'P7nnann: AlehelTIIe (Sachregister) sowie die zahlreichen diesbezüglichen Rezepte de~

non. de arte met. (Ausgabe von Z/b1·etti). 'Veitere R"7.epte fol,:;en R 128 Das W iß'Nnaelhefnl des KDuPfers" beschl'eiben an('h das gedru('kte AlcI,emiebu('h ~;n 15'31 und 'des:e~

ae 1 0 ger ( armstaedler S. 133 und 140).

23) Die Bereitun,:; des Gold,:;rundes mit 0 k 1 1'1 ...Handschrift in Kap. XLI (Merd/ield I S. 239) ~r lC~(' 11'''' >t ""I' Jnn,:;ere Teil der Heraklius,

du sie sorg fällig mit einem zugespitzten Messer. Rühre daraufAloe hepacticum mit Kläre an, trage sie mit einem Pinsel mittenauf die geschabte Masse auf und lasse sie trocknen. Lege Golddarauf und du ha t eine dichte Grundmasse.]

T e 111 per alu r a I a zur j 24)

Recipe gumi arabicum, et rosolue in aqua clara et purgalazurillm in aqua cinerum que dicitur luth 25) donec omnisalbedo et immundicies deponatur. Et tunc re ume aquamgumatam et cola per panJ1llm subtilem el misce cum lazurio, etlunc iterum cola per pannum et scribe cum ipso tractus subtiles.

[L a s u r 'a n '!TI ach e n

Nimm Gummi arabicum und löse es in reinem Wasser auf.Reinige das Lasur in dem Aschenwasser, das Luth [Lauge] heißt,bis sich alles Weiße un.d alle Unreinlichkeit abgesetzt hat. Nimmdann das Gummiwa seI' wieder vor, seihe es durch ein feinesTuch und mi che e mit dem Lasur. Seihe es dann wieder durchein Tuch und chreibe damit feine Schriftzüge.]

Fun der e co r n u a 26) .75

Recipe et fac cornua minuta rodendo cum lima vel cultello,et pone ad ollam. Aceipe deinde cineris herbe weyth cum quo fiuntpanni blavij wlgariter weyth ask 27) 2 partes et caleis 3 parteset fac inde lixivium et funde super cornua limata et buli uperignem quousque fit pul mentum, et funde quicquid volueris informis ecundum placitum. Et si volueris habere rubeUillinfunde minium vel alium tritum colorem ad placitum tuum etc.

24) VOl"lIldlTift.en "Laz,l1r zu machpn" und .. Lasur zu t.emperirn" finden sich auch imI(edrucklen Kunstbuch von 1532 (Darmstaedter S, 1.36). - Eine ausführliche Bes('hrei·hnnJ; der RE'ini~l1ng des nzul'iwn ultralnarinum gibt die Handsclll~ift de Jehan Alchel'itlsin den Expe1'imenu. dr ('olo1'ibns Kap. 1.11/18 (Merrijield I ,97/111).

25) Luth (nellseh\\'<,d, Inl), Lauge,26) "Horn RO \Veyrh zou mn'hen das man biJdwerck in formen damit tnlc'ken mag"

lehl'en auch die gedl'uekton Knnstbücher von 1.532 und 1535 (DU1'lnstae<lter S, 135 und140). Vgl. aueh das Re7.ept znm Erweichen von Elfenbein des Anon, de arte met, (Z/breltiH. 253) und die iilteren knnsttechniseben Schriften (Theobald: l'heophilus-Aus,:;abe S. 469).

~1) ttllCrrllschend ist wieder dlls Vorkommen des deutschen 'Vorles "weyth IIseh", DieBereitun,l( "iner Lauge yon "weydt IIschen" (unreines Kaliumkarbonllt) beschreibt das ge­druckte Kunstbn('h von 15~2 (Darmslaedtcr S. 1.35).

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Page 27: Johannsen O. 1941a

. [H 0 r n gi e IJ e nImm Horn und mache es fein d

oder einem Messer und t . urc~ Schaben mit einer Feile2 T '1 ,ue es In einen T f .el e Asche von Wa 'dk _ . op. Imm dannI I aut, 'womit m d'macht, volkstümlich Waida che an 1e blauen Tüchermache dann Lauge daraus d' genannt, und 3 Teile KalkKoche auf Feuer bl's S'ICll .un g~eße ie auf das gefeilte Horn'

, eille welche M b' .Formen, was du will t n h d . a se ildet, und gieße inh b ' ac eillem Bel' b Wa en willst so tue Je' d . le en. enn du es rot

" ' nnlge 0 er eil d .hlllelll, nach deinem B I' b 1e an ere vernebene Farbe

eie en usw.1

. Ver nix 2711.)

Reclpe ollam vitriatam et in . .bulit Accipe modicum all' t. pone oleum 11111 et coque, quando

. CI e lllpone Y: ca t ttunc lllpone ratI' stell b t . 2 pu unc cessat fumus

, " ene ntum duos '11 'thure albo vt coquant . J • p'ugl 0 , et modicum defl

. ur 1mU omllJa et b'Ult cum apponitur s d ,pro a III vngue si non

sufficit. ' e eum tat tunc atis est coctum et

. [FirnisNimm einen glasierten To f t . ,. .

\Venn es siedet so nl'n1ln' p '. ue Leillol hillein und koche, elll wellig K bl -

z.u. Dann läßt der Raueh nach S no. ~~ch .~nd setze % Kopfnebenen raff sten [Bernstein] ~ndet~e Z\\el Ha~de voll gut ver­zu, und koche alles zusammen Pr el~ Maß weißen \Veihrauchfließt, wenn es aufgelegt " -d . \V OblCre auf dem Nagel, ob es

\\ ll. enn e ab - t hgenug gekocht und ist brauchb] el e t, dann ist esar.

. C a. per e ans e res i n dom es t i C 0 S 28)

. . R.eclpe paplrum plicando ad Ion .Ilhc lllfunde resinam I" gum more speclariorum et

S. que IqUlda semp ,

.76 demde facias vnam f / er manet, vel viscum eto ueam pro rb '

plicato in terra vbi c quo I et papiro impleto et'll' onsueuerunt ansere dI IC predictum papirum Et d conse ere ponendoresinam vel viscum et . esuper p~Jlas anonam intus super

, cum anseres vemunt comedendo anonam,2711.) VgJ, S, 93, 167 und 173

, 28) Dieselbe Vorsclnift zUJ~ Fdie Ballernkunst in Kap 93 .. Dang der "G}'au~iins6(j miL . T(l(ll'u ocl V . .(,,,'s ]\fis I ) ," ort finden sich allch R ' ' ,er ogeUenn gibtVorscbriffez:'.m un,~,J;~'Je an~ere \'orschrift zllm VOgelfan~.e~eBzllrkBe~eltung d s Vogelleims

" en \ang-hen Jlletter hant" (Al be our, vu. 'VonJre enthält eineISKa "on} re lIeke" S. 62),

40

tunc ip i fortiter intrudunt rostrum in papirum et cum leyayerintrostra coheret papirum cum resina seu vi co, el tunc poteris eospercutlere cum baculo, quia nichil vident nam oculi eorum untcircumlecli cmn papiro coherente, et huiu forme papiri debentes e po ite in lerra nullle, vt plurime pos int captiyari.

[W i 1 d g ä n s e fan gen

Nimm Papier, falte es der Länge nach zu ammen, wie es dieKrämer (beim Tütendrehen) machen, und gieße Harz hinein,das immer flü sig bleibt, oder Vogelleim. Mache dann eine Grubefür jedes gefüllte und gefaltete Papier in der Erde, indem dudort, wo die Gänse sich niederzulassen pflegen, das be agtePapier hinlegst. Innen auf das Harz oder den Vogelleim tu t duGetreide. Wenn die Gänse kommen, um das Getreide zu fressen,dann tauchen sie den Schnabel kräftig in das' Papier, und, wennsie dann die Schnäbel heben, bleibt das Papier mit dem Harz oderdem Vogelleim hängen, und du kannst sie jetzt leicht mit demStocke erschlagen, weil sie nichts ehen, denn ihre Augen sindringsherum mit dem anhaftenden Papier bedeckt. Papiere dieserArt müssen viele in der Erde aufgestellt werden, damit man ehrviele Gün e fangen kann.]

Oleum de frul11ento contra impediginem cilicetp i gin e III i n f a eie, c 0 11 0 ve 1 al i i s m e mb r i s 29)

Reci] e lriticum mundmn et in pixidem vitriatam habentemcollum longum ponatur et sit collum perforatum, et tota pixiscircumlutala cum lulo sapiencie. Deinde accipiatur vna lestulain cuius fundo sit foramen tam magnum quod collum pixidispos it libere intrare, tunc opiletur foramen pixidis cum fili ereisita quod frumenlum non possit exire. 'Deinde collum pixidisver um inferius ponatLu in foramen testule. Deinde supercircum el vndique ad pixidem ponatur stercu vaccinum iccumet ignis carhonum qui paulatim fortificetur, et sub foram~n colliponatur / vas vitreum ad recipiendum oleum quod stillabit. Et ,77

hoc sanal impeliginem novam et veterem.

29) E folg't\11 zwei Kapitel, welche die BereituTlK von ölen a.us Getreide und TIoizmittels Destillatio ppr clescensum besclueiben. Auch Biringuccio erwähnt dif'se Y(\rfl\lrrPIlin seiner Pirot.<>chnia (deutsche Ausgabe S, 415),

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Page 28: Johannsen O. 1941a

[öl von Getreide geaen Räude d 11 l' G . h" , .. n eSlc tund Hals oder and()J'en Gliedern

. Nimm reinen Weizen und tue ihn in eine gla ierte BüchsemIt lan~~m Hal~, und zwar oll der Hals durchlöchert und dieganze Buchse nngsherum mit Lutum 'upienciae lutiert sein.~ann nehme man eine Schale, in deren Boden ein so großes Loch~. t, daß der Hai der Blich e bequem hineingeht. Dann soll dieofTnung der Büch e mit letalldrähten versperrt werden damitd~ Getreide nicht herauslaufen kann. Dann oll der H'als derBuchse, nach unten gekehrt, in da Loch der Schale gebrachtwerden. Dann sollen darüber, ringsum und überall trockenerK~hdung und Kohlenfeuer gelegt werden, das allmählich ver­starkt ::rerden soll. Unter das Loch de Halses stelle man einG1.asgefaß zum Auffangen des herabträufelnden öles. Das heiltfrIsche und alte Räude.]

A qua des ti II a t a a.d 0 ce i den d 1I In In 1I I' e s 30)

Rc:ci~e de cepis nouis recen tibu et excoria eas corticesuper~on, et resi?uum incide cum cultello. Deinde accipe ollam:t .pel fo~a .eam 1Il fundo foraminibus parvis, ct imple eam ex~PSIS ceplS lIlcisis, deinde fac foueam rotundam in terra et sepeli111. fouea vnam ollam vitriatam, et pone ollam CUIl1 cepis superaham o~lam v~cuam quam sepelisti, Ha quod superioris ollefundus. lIlgredlatur 0 inferioris olle. Deinde luta eas inuicemvt conhngan.t se, et cooperi ollam superiorem coopertorio idoneoet luta. D~lIlde co?peri circumquaque ex Lerra, ita quod cumaccenderes Ignem clrcumquaque, igni non aLtinaat inferioremo!lam et superior sit stans in medio ignis, deinde :ccende ignemcIrca .supenorem ollam, et super eam ex stcrcore animalium vel:x al~o ponas, et fac ignem nocte vna LoLa. In mane vel'Oll1uen~es aquam distillatam in olla inferiori, quall1 cola et servaEt qm wH cum .ea occidere mures conficiat cum ea farinam veipan<:m ct ponat I.n loco vbi abundant mures, eL comcdentes ex eomon~ntur, et SI miscueris cum eo parull1 de liLargirio eritveloolter ad occidendum.

30) Ein Verfahren T"tzum 0 en von Ratten gibt T Bouek vii 'Vondre (Ausgabe ~on

Frencken S. 61). '

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[D es li II i c I' l e s Was seI' zu In T öle n der ~[ä U s e

Nimm neue, frische Zweige und ziehe davon die obere Rindeab. Das übrige zerschneide mit dem Mes er. Nimm dann einenTopf, durchbohre ihn am Boden mit kleinen Löchern und fülleihn mit diesen zerschnittenen Zweigen. Mache dann eine rundeGrube in der Erde, grabe darin einen glasierten Topf ein undsetze den Topf mit den Zweigen über den anderen leeren Topf,den du eingegraben hast, und zwar so, daß der Boden de oberenTopfe in die Mündung des unteren hineingeht. Lutiere beidedann zusammen, daß sie sich berühren. Bedecke das obereGefäß mit einem passenden Deckel und lu tiere diesen. Dannbedecke die Töpfe ringsum mit Erde derart, daß, wenn man dasFeuer ringsUll1 anzündet, dieses den unteren Topf nicht berührt,während der obere mitten im Feuer steht. Zünde dann dasFeuer rings um den oberen Topf an, und lege darüber Tiermistoder etwa anderes. Unterhalte das Feuer während der ganzenNacht. Am l\Iorgen aber findest du das destillierte \Va ser imunteren Topfe; seihe dieses und bey,;nhre es auf. Wer damit~Iäu e LöLen will, mache damit Mehl oder BroL an und lege esan eine Stelle, wo reichlich läuse sind. \Venn sie davon fre en,sterben sie. \Venn du darunter ein wenig Lithargirum mischst,tötet es noch chneller.]

l' r a C t i c a a d f a C i end U In m e r c u r i 1I rrn sub I i m a t u m 31) . 5

et Inulliplicando argentum secundum fratremv I' ban u m 32)

Recipe vnall1 libram mercurii crudi, tres libras \'itrioli, etvnam libram sali communis ista conten> simul eL ponc interream paLcllam vitreatam. Et superinfunclc mcrcurium ctpone supcr carboncs mouendo cum spatula. Cum atItem liqucs­cit, deponc de ignc et Lamen semper moue cum baculo quou qucLoLus mercuriu miscetur CUIl1 pulueribus. Cum autcm ista ma-tcria / cum mcrcurio jam inspissata fucrit et dura; Lunc iterum .86eandem matcriam contere totam cum eodcll1 mercurio et ponc incolbam id cst vitrum bene lutatum per totum et supcrponcalembicum bcnc lutatum in iunctura. Sed acumen alembici

31) Dio Bereitung des einfach und doppelt Sn blimierten Quo('ksilherehlorids ?U nie he­miRtisrh n ZwC{'ken bescl~reibt z. B. Gebers Liber de in\'entione veritatis (J)llr1llstaedtcl':Geber •. 108).

32) \\'ohl identi'Ch mit dem im folgenden Rezept genannt~n :Mönche \'on Pelplin.

43

Page 29: Johannsen O. 1941a

44

S.87

inferius dependens obtura olum cum paruo panniculo, et poneSU?eJ: furnum. In primis da ignem lentum quousque humorese~Ienn~ per pannic~llUJ.n ~t alembicum. Deinde vigora ignemahq~ahter. Et fac Ita 111 19ne decoqui, tunc mercurius ascenditsub.hm~tus, tunc de.pone ab igne frangcndo colbam et colligemc~ cU~lUm tarn subillnatum quam etiam adhuc crudum. Deindereclpe lllud caput morLuum quod in colba remansit ex pulueribuset contere iterum in pulueres. Quibu pulueribus iterummercurium immisce eundem, et pone in vitrum lutatum etsuperpone alembicum vt prius tamen non luLatum vel'O cump~ruo panniculo circumdato ori colbe cu iunctum. Et da perdIe?l vel m~gis lentum ignem quousque humores omnes reces­sen.nt per dlem et noctem. Si tune non fueri L satis clarus mer­C~UIUS, solue eurn in aqua forti. Et aquam ex colba per alem­blcurn a.bstrahe. EL iterurn illud caput rnorLuum quodren:anse~·It c.ontere in puluere. Et istum iam soluturn mer-~ln.u~ Immlsce. cum illis pulueribus vt prius et fac vt prius

dls~lllando ~er dlem et noctem / lenLo igne. EL Lunc habebis mer­cun~m ophmum clarum instal' cri talli, qui dicitur mercuriussu~lllnatus. Ad faciendum veram solucionem argenti et auri,rec.lpe I lotonern de supradicLo mercurio ublimato et I lotonemsahs. ~rmoniaci et I lotonem argenti puri laminati cL in frustaC?nCISl et curvatim plicati. Sed prima pone puluere in colbavItrea super ignem cum baculo mouendo intus. Et cum pulueresadherent baculo grisei co loris tunc intromitLe argentum lami­natum et .daude vitrum superius cum panniculo. Deinde aperirnouendo I11tus cum baculo. Si est olucio argenti facta, et tunebaculo .adhe~et, postea funde in aquam calidam. Et habebismercunurn l~ pondere ex luna. Deinde exsiccate pulueres~l~nentes et hbrate, et tarnen recipite cupri et facite fIuere inhgIllo .et ~roi~i~e i~ fluxu isto pulvere mouendo curn baculo,et facIte I11fngldan, quod ponahu in cinericio ossium supertestam curn igne, miscendo plumbum et habebis dirnidiampartem argenti puri.

. Herum supradictum mercuriurn solue in aqua forti sicutipr~orem et abstrahe ad terram albam illam prius coniunge cumpnore terra alba ex mercurio vt alibi lacius habes descriptumAmen. .

[Ver f a h ren Z LI I' Bel' ei t LI n g cl e s Q LI eck s i I bel' sub 1 i ­m a tun d zur ßI u I t i pli kat ion des S i I bel' s n ach

Bruder UrbanllS

Nimm ein Pfund rohes Quecksilber, drei Pfund Vitriol und einPfund gewöhnliches Salz; verreibe diese zusammen und tue iein eine glasierLe Tonschüssel. Gieße das Queck ilber darauf undstelle die Schüssel auf Kohlen, wobei du mit dem Spatel UI11­rührst. "Venn die Masse schmilzt, nimm sie vom Feuer, rühresie jedoch immer mit einem Stock um, bis ich das ganze Queck-ilber mit dem Pulver gemischt hat. 'Venn die Ma e aber mit

dem Queck ilber fest und hart geworden ist, dann verreibe allewieder miL demselben Quecksilber und tue es in einen Kolben,d. h. in ein Glas, das überall gut lutiert isL, und setze daraufeinen Alembik, der an der Verbindungsstelle gut lutiert ist. Dieuntere herabhängende Spitze des Alembik verschließt du nurmit einem kleinen Tuch und stellst das Gefäß auf den Ofen.Gib zuer t nur schwaches Feuer, bis die DünsLe durch das Tuchund den Alembik entwichen sind. Verstärke dann da I· euerallmählich und la e die Masse so im Feuer gar kochen. Dannsteigt da sublimierte Quecksilber hoch. imm den Kolben dannvom Feuer, zerbrich ihn und sammle da zw'ar sublimierte abernoch rohe Quecksilber. Nimm dann das Caput 1110rLuul11, davon dem Pulver im Kolben zurückgeblieben ist, und verreibe ewieder zu Pulver. Mische mit diesem Pulver wiederum da eibeQuecksilber, tue e in ein lutiertes Glas und setze wie vorher einenAlembik auf, der aber nicht lutiert, sondern durch ein um diel\Iündung de Kolbens gelegtes kleines Tuch mit dem Kolbenverbunden wird. Gib einen Tag lang oder länger schwachesFeuer, bis alle Feuchtigkeit während des Tages und der Nachtentwichen i t. Wenn das Quecksilber dann nicht hell genuggeworden ist, löst du es in Scheidewasser auf und ziehst dasWa seI' durch den Alembik aus dem Kolben ab. Verreibe dannwieder das zurückgebliebene Caput mortuum zu Pulver. :l\Iischejenes bereiLs gelöste Quecksilber mit diesem Pulver wie vorherund verfahre wie früher, indem du es einen Tag und eine Nachtlang mit schwachem Feuer destillierst. Dann hast du besteskristallklares Quecksilber, das sogenannte sublimierte Queck­silber. Um die wahre Silber- und Goldlösung zu machen, nimm tdu 1 Lot des vorbesagten sublimierten Quecksilbers, 1 Lot Sal­miak und 1 Lot reine Blattsilber, das in Stückchen zer chnitten

45

Page 30: Johannsen O. 1941a

S. 93

Gewölbe

Mittelwand

Eisenscheibe

vitris retortis

47

3~) Den Alhannor" erwähnen beispielsweiseOJ L0ber" fornnrum (Da1'1Hstaedter: Geber

Gtbers I . I l' . Gesch. derS. 116) und AJbukaslS (, e te I nz.PhaJ'lnazi S. 282). G E

Im Läkebok. Kap. 68 (Ausgabe von . .lilrolllli"" i'l. 4:n/33) beschreibt Peder Mäns~onden Han' des Ofens Alhannol' nnd gibt dazu emeandere Zckhl1ung. Da die ~ltsga~ von KIE'm-

• ff (]·I SC nicht bl"illAt, ROJen Zelchnlulg undIll1l1 n . . d • egeben'Text" l(\t,i'.tel'er in ttbcl's~t.,?llng, hier "qe elg .

68 ])"1\ Ofen Athanol' machen

Alle '~eist.eI·1 dir sublimiert ind, wie ~lleck.~i1bel't Quinta es~pntin., ~khwefE'l. sal arn'l~n~a~.Ul;~arseniculIl oder nndere, macht lnan so WIe<: e k\\'~ss",r, wie hernnrh geschrieben. steht vom Quec ",silber das zu lae yirgjni~ Wird, nachdem es

hl ' '. t ,'st \\'enn d11 den Ofen baust, machstsu 1mler . . W d 'h Fußdu zuerst elen unt.ersten 'feil und. die an C:-"fftherhO('h und rund nach uer Zeichnung a

Sealt.zkillenotn, ~'f.:>na\lPI": nach der ':~r chrif~). .tzeoben auf die ""and rine runde EIsenscheibe, ,ondrr anS sich krNIl.\\'('i.'e Abzwei~ungen,er treckel~

die die Scheibe halten und .0 gestaltet smd +, da1 Rand der Rrheibe nieht mnen ge,gen diP~\~~nde kommt. So kommt die \\'änne gleich star~um alte Aeilen im Ofen. :\[8('ho auch em Loc7.U unterst an der Enlr, wo man K~hle un~ Feuerin den Ofen einlel;L Item die E.1Senschelbe solloben in der Mitte dl'ei kurze ~'fl~ haben ~lI1dna.ch dem Randr hin weitere drei l~ngere StIfte.~fache dann die \Yanu ringshenun In ~er RUI~de

· e hllibe panne höher ober'halb der Elsen ehelbee\~d mache darauf ein runde Gewölbe, wie die~{nlkennHU'hcr die runden Kruken .zu ~l~ch~npflegen, von dem sidl die \\·ii.rme gleICh~aßlio~~d n Ofen herniederlJl'u~r1. 1\,fache auch elu .I'm oberst im Gt'wölbe, das du. öffnest und verschh.e­ß st na<'ll deilH'lll Belieben lIn.~l nach Bedmf.• atze den OIen IL\1S so vielen Stu~~en,zusammen,indem du jedes Sl.iick geson(lert fnr SI.ell macbst

l: Erste Wand

Nimm dann dns Nublillliel'tc QueckSilber, ~e

welche sublimierten Geister di1: zu nehmen gefa.~\etze dieses dann i" d n Of n auf die dr iund tue sie gut ,l{<.'lllu1l1cn in ell1 weites Glas.. un. d' d' Geister oder der Geist ist, obenSp,'t1",n Verschließe dus Glas oder Tongefllß, 11l emcJ 1.le

ßees Mache unten im Ofen "in

. G "1 be b a f und vers I ,e .nicht IIn(l setze dann das ewo 0 en u "h d drei Tag n und Nächten. 0 t1'oeknenleichtes gleiehmiißi):'es J!'euer von Hol1.koble wa r~n . K lk Ninun dann den Kalk herausdie Geister in der ,,,armen Stube und werden ,Vle 61; ~lehl in ein Glas, in deJn lnan zuund mahle ihn f in wie feinstes lI1eW. Tue dann as (Fortsetzung nächste Seite)

Sequitur forma furni euro

per huius modi clavos posi~os degilla In foraminibus fomaCls tem-

ar 'f' dperatur ignis scilicet. forh Ican ~

per imposi('ionem et mll1orando pel

ex traccionem c\avorum secundu m· t 35)exigenciam cetera paten .

33) KIester Pelplin in "'estpreußen, Diöeese Leslau (puln. \\·Iaslaw).

34) Vitalis de Furno (gest. 1327) beschreibt in seinem Ranunelbuche die Darstellungeiner unreinen SalpetersiiUl'o aus Salpetei' und Kupfervitriol (Col'prossa) (v. Lippmann:Beitrüge S. 179 und 190). Um dieselbe Zeit el'\l'iihnt G"ber (lie Da! teilung einer Süurealls 1 Pfnll(l Vit.riol, 1), Pflln(l Salpeter lind 'A Pfund Alaun ans Jemen (DarmBtaedter:Geber S. 113). Der Anonymus de !\I'te met. bescb"eibt dio Da"stellllng des Scheidewassersaus chalcllntmn und SalpeteI' (Z"retli So 245). Die J!'ellerwcrksbücl,er des 15. Jahrh. be­schreiben, "wie man Scheid wasser lna.cht, um Gold und Rill>el' z.u sc'heiden" (Jähns IS. 400). Rezepte für Scheitlewasser finden sich auch im Codice aUantico des Leonardoda Vinei Uo!. 2441'./2451'.) (Gwlreschi Ir '. 33H). Das I;ed,u('kte Alchemiebuch VOll

1531 enthält Vorsehriften zur Bereitung von "Stark. the.\·dwa"el''' (l)(/I~1l8taedte.. S. 133).Auf die ausführlichen Angaben Biringuccios sei "erwiesen (Pirotechnia, deutsche Aus­gabe S. 216 ff.).

Recipe III libras vitrioli romanj, safi nitri JI libras et fac exillis aquam fortem. Et postquam dislillaveri illam aquam, tuncrecipe Il partes salis nitri et III parte aluminis et fac aliamaquam fortem et distilla in iIlarn et perluta optime ne respiret.[Folgen alchemistische l'orschriflen, zum Schluß:]

und krumm zusammengefalten ist. Stelle aber zuer t das Pulverin einem Glaskolben auf das Feuer, wobei du den Inhalt miteinem Stocke umrühr t. 'Venn dann das Pulver mit grauerFarbe am Stocke anhaftet, gibst du das Blattsilber hinein undverschließt das Glas oben mit einem kleinen Tuche. Dann öffnestdu es und rührst wieder mit dem Stocke. '''enn ich das Silbergelöst hat und am Slocke anhaftet, gießt du die lasse in warmesWasser, und du hast Queck ilber in gleichem Gewicht aus demSilber. Trocknet darauf da zurückbleibend Pulver und wägtes. Dann nehmt ihr Kupfer, macht es in einem Tiegel flüssig,werft das obige Pulver unter Umrühren mil einem Stocke in dieflüssige Masse und laßt sie erkalten. Dann wird diese in einerKnochenaschenkupelle mit Blei gemi cht auf das Feuer gesetzt.So hast du die Hälfte reines Silber.

Löse das vorgenannle Quecksilber ebenso wie das früherein Scheidewasser und trockne es zu dieser weißen Erde ein. Ver­binde diese zuvor mit der früheren weißen Erde aus Quecksilber,wie du es an anderer Stelle ausführlicher be chrieben findest.Amen.]

46

S. 88 P r a e t i e aal e h i m i e see 1I n d LI m fra t r e 111 LI r ban u m

P r u t e n u m dem 0 n ast e rio j> 0 I pli n\'I a dis la\' i e n s e 33)

A qua III f 0 r t e 111 f a e e r c 31)

Page 31: Johannsen O. 1941a

Alchemistisch Vdem Pre ß es erfahren nach Bruder Urban,u en vom Kloster Pelplin D···· .S I 'd ' lozese Leslau,

. Clel ewasser machenImm 3 Pfund römi chen V't . I

Mache daraus Scheidewas " wlflO un~ zwei Pfund Salpeter.

hast, nimm 2 Teile S I tel. enn du ehe e \Vasser destilliert

d. a pe er und 3 Teile Alaun und h'

an eres ScheIdewasser und destilli l' .. . mac e·emdamit nichts entweicht. e e e m ehe e, lutIere bestens,

[Folgen alchemistische Vorschriften' zum Schluß')Es folgt die Gestalt des Ofen' .durch derartige Kloben aus Ton ;. m.l t cl. e n ~ las r e tor t e neingesetzt werden '''I'rd das F ,Je m dlC Locher des Ofens

, 'Y ; euer geregelt .. r hsetzen verstärkt und d "I H ' nam IC durch Ein-

. d UI Cl erau nehmen der Kl b ver-mm ert, je nach Erfordernis; das übrige isl klar.) 0 en

D e g r a cl a c ion e a tI r i 36)

Pars cum parte id est pUrllIn a timul ana tamdiu cum pul 'b " urum e purulll argentum

usque ad vigesim uen us mfrascripti in tigillo gradabisum quartum gradum In " r

cum quibus gradm"i cup' R' . pnmiS ac puluereslaminati et purga hoc mo~s. I e~Ipe VII! lotone cupri benetotidem extinguas in fo .t' o. tgl1l~ .lammas novem vicibus et

. I I ace 0 Vll1l et ex illis I "scmde paruas partes in ma 't d' ' amll11 cuprirec.ipe IIII lotones sulphuris e;:~~1 ~o~:~e~a:.lte~Orum37). Et tuncsahs armoniaci et vnum I t I no I, vnum lotonem

S.94 salis nitri lIla om" o.o.nem salis adu ti, et vnum lotonem. nIa In mInIma te t D'_____ ran ur. emde recipe / tigil-

35) (Fortsetzung) ,destillieren pflegt, und hänge dieses in ein .~odaß T es Wasser nicht einnimmt (kein \vass:'; iKe~sel zwe, Querfinger über dem Wasser,(1~m Ke~el. So schmilzt der Quecksilberkalk i n d( a Glas theßt), und mache Feuer unterT.as. . tze. dann den Glashelm au! <las n er war.m:n Badestube und fließt in das

D ..ses Ist d,e quinta. e sentia des .' Glas und d 1,Ihere da"aus klares lac viI' in'lllllchen eine Tür oder ein Locll al~U~~kS"bers und ein !(eheimvolles Din!(. nem l\1:"C~:stecken und untersuchen können b I I' andereI.' Wand, durch das sie die Hand Iu 'n'cht heineinhalten können ver'.o I <er Ofen nIcht zu heiß ist; 1111(1 wenn sie d' ;ellldschri.eben, daß man das Fe;ler nJ~;< el'l~ sIe das Fener. Und zwa,' wi\'(1 dieses ~ier an ­abwag n soll. ltem der Atanor kannd::'fR~'fe und Zube"eitun!( alle,' Geister bemessen lJ~~werden, die Verstand in den Künsten ha;lele a'~dere Art von denen angelegt und gemacht

.. !;Ienn Dr. E. Holmkviet danke i h .. en "n ~rfah~'en SInd."Iur d,e Durchsicht und Berichtigung cm~::rde; TImwe,s llllI diese interessante Notiz und

36) Vorschriften zum Gradieren" bersetzung.in deu gedruckten Probier.:' Alchemie- u~~':':Idt;.n~ Silber finden sich seit etwa 1518 auch

37) Seit 1278 gemünzte Gold. und Sil rns

.. uc ern (lJarmstacdtcr S. 122, 123 u, 141).1520 gab e~ nur silberne earlinen, die 25~imunzen, nach Karl von Aniou benannt. Umgab es erst 1m 17. JahrhundeI'l Karolinen di Sj ~6 mm DurchJll~sser haben. In Schweden

, e Her also nICht 111 Frage kommen.

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lUI11 et pone primo in eum vnUI11 stratum de dictis pulueribus,deinde de dicto cupro de uper aliul11 stratum, deinde iterumtratum de pulueribus et ita alternatiue fac lratum uper

slratum in tigillo. Deinde accipe alium tigillum et po ne upertigillo concaui junclis et perluta prima bene junctura tigil-lorum et deinde totaliter ambos tigillos perluta valde bene cumlulo apiencie, vl infra patet in figura et fac exsiccarj et nola,que par tigillorum est inferior ne vertatur et disordinenturstrata interius. Deinde pone ad furnum venti adhibendo carbonesardente , et atlende ne alique ril11e fiant in luta per quas spiritusevadant. Et fac stare ad vnam horam in forti igne ita vtcandeant tigilli ignili. Deinde extrahe et [range perlutacionemtigillorum et munda laminas cupri cum aqua a pulueribus veldecoque eas omnes in aqua bis mutando aquam et remanentlamine solute in pulueres super fundlun postea exsicca illospulueres. Deinde pone eas ad mortarium el puluerisa bene. Etlunc ponderu illos pulueres quantum sunt. Et tantum recipe devitro veneciano bene puluerizato et misce simlll cum pulueribuscupri mittens in tigillum et ponens in ignel11 et adhibe fortemignem ad dirnidiam horam. Et tunc iterum accipe / et pulueriza S.95

simul. Deinde fac aliquos floren os renen e f1uere in tigillo autdimidiarn partem argenti, et dimidiam partem auri, et ponderapuluere cum aura et argento ana et tanlum recipe de dictispulueribu . Et cum aurum et argentum sint liquefacta in tigillosuper fortern ignem, tunc proiice pulueres intus tigillum superfluidum aurum et argentum mouendo statim cum baculo adspacillm, quanto legi potest Credo. Deinde dimitte tigillumquie cere per dirnidiarn horarn in igne vt fiat matrimonium. Etinde extrahe ligillum et inuenies vnarn massam ad modum

lapidis, quam destrue et inucnies aurum in medio. Et

eiterum pulueriza iIIam massam et fac cum eis sicutpriu , quia non conburnntur isti pulueres, ymmoquanto magis vtimur illis pulueribus in hoc apere,tanto mayorem virtutem acquirunt. Sequltur figuraligillorum 38). Item vidi hanc artern praclicari rome etimponebantur boni ducati cum argento foliala, quia si

imponilur aurum leve, erlt optimum, et si imponitur aurumbonum cum argento totum efficitur aurum.

3) D~r bekannte "Botu, barbatus" der Alchemisten (vgl. 1'. l.ippuW11II: Al'hemie,

Sachre!(ister, Sliehwort: But-ber-But).

49

Page 32: Johannsen O. 1941a

51

Pur" a c i 0 f! 0 ren 0 r u 111 40)

"', de novo JutereRecI'])e s'l1is communis vitrioli ana uncwn: I, 1>u1-

< 'Et prll110 pone hobene puluerisato et cribrato unclas H.

... J 1 n lX von 1[001"0d Bischofs \'on I,utlleh 0 lan .39) Rehr wrbreitet<> Goldgulden es hl .hten niederliindisehen Gulden. , . I eh

(1 '94 his 1506) die schlechte,ten der sc. ec h n" lehren <las !\,,,drllckte Alchclllle ltl.• , stuJatz guldlll zumac e<0) .. lhl<'aten golt von poA f] (Darmstaedter S. 139).

von ]534 und dt:'ssen spätere u agen

[. ber die Gradation des GoldesEinen Teil reine Gold und einen Teil reines Silber solange

zusammen mit den nachbe chriebenen Pulvern im Tiegel [er­hitzt?], kannst du bis zum vierundzwanzigsten Grad gradieren.Mache zuerst das Pulver, mit dem du gradieren willst. imm8 Lot gut ausgetriebenes Kupfer und reinige es auf folgende\\7eise: Erhitze die Bleche neunmal und lösche sie ebenso oft instarkem \Veinessig ab. Schneide aus diesen J<upferblechen kleineStücke von der Größe der Carlinen. Nimm dann 4 Lot Schwefel,4 Lot Vitriol, ein Lot Salmiak, eip Lot gebranntes Salz und ein LotSalpeter. Verreibe alles dies auf das fein te. imm dann einenTiegel und lege in diesen zuerst eine La ~e von dem besagtenPulver, dann darüber eine Lage von dem besagten Kupfer, dannwieder eine Lage von dem Pulver und mache so abwechselnd imTiegel Lage auf Lage. Nimm dann einen anderen Tiegel undsetze ihn auf den Tiegel mit den Hohlräumen zueinander. Lu­tiere zuerst gut die Verbindungsstelle der Tiegel, und lutieredann sehr gut beide Tiegel voll tändig mit Lutum sapientiae, wieman unten im Bilde sehen kann. La se e trocknen. Beachtedabei, welcher Teil der Tiegel der untere i t, damit dieser nichtumgedreht wird und die Lagen innen nicht in Unordnung ge­raten, Setze die Vorrichtung dann auf den 'Vindofen und legebrennende Kohlen daran, Achte darauf, daß sich im Lehm keineRisse bilden, durch welche die Geister entweichen können. Lassedie Vorrichtung eine Stunde in starkem Feuer tehen, so daß dieglühenden Tiegel weiß werden, Nimm diese dann heraus, zer­brich die Lutierung der Tiegel und reinige die Kupferbleche mit'VasseI' \"on dem Pulver, oder koche ie alle in 'Va ser unterzweimaligem \Vechsel des 'Vassers. Dabei bleiben die Bleche zuPulver aufgelöst auf dem Boden zurück. Trockne darauf diesesPulver, bringe es dann in einen Mörser und pulvere es gut. Wägedas Pulver dann, um festzustellen, wieviel es ist. imm nunebensoviel gut gepulvertes venetianisches Glas, mische es mitdem Kupferpulver zusammen, tue die l\Iischung in einen Tiegel,stelle diesen in das Feuei- und gib eine halbe Stunde starkesFeuer, Nimm die Masse dann wieder und pulvere sie zusammen.Schmelze dann einige rheinische Gulden oder einen halben TeilSilber und einen halben Teil Gold in einem Tiegel, wäge dasPulver mit der gleichen Menge Gold und Silber ab und nimmebensoviel von dem besagten Pulver. \Venn das Gold und das

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, Tiegel geschmolzen sind, 0Silber dann auf ~tarkem ~eu~ra~7 das flüssige Gold und Silb~rwirf da PuLvcr In de.n ~Iege ocke solange um, \"ie man e1l1und rühre ogleich n11t e1l1em ;.t el dann eine halbe Stunde imCredo le en kan n. Lasse ,den, Ive

g"hlung ta ltfindet. Ni m m

. t 1 damit dIe erma "Feuer ruhig selen, du findest eine steinartige Masse.den Tiegel dann heraus und t d Gold in der Mitte. Pulvere

,. t] und du findes as . ].Diese zerstor ( u, h' t 'hr wie vorher, weil (Ieses. d d verfa re ml I , ,diese Ia e wie er un. " Gegenteil, je mehr wir

. b' nnt Wird' neIn Im , "ßpulver mcht ver la . A'rbeit gebrauchen, desto gro e~edieses Pulver zu dLCser d B'ld der Tiegel.] Ich sah dIe

. 1 t [Folgt as I tLeistung errel 1 es,. 'R nd zwar wurden gu, V rfahrens 10 om, u - < • 1

Anwendung dlCses e d t \Venn nämlich lelc llcsDukaten und Blatlsilber a~gewen e

l. g'.lt und wenn gutes Gold

. d 0 wud es se lr .,Gold angewendcl wir ,.S wird alles zu Gold,]und Silber angewendet werden, so

Gradacio alia ,. t Il partes de novis !atenbus. -I salis commums, e .

Reclj)e I pal em t m "in]' parum supel. d . de funde ace u ,illa puluensa bene em I -es 'In ligillum et dC1I1de

'd t et pone pu uel ,P uluercs vt madl en ur t tUIll et ilerum pulueres,

39) "num s raleve floreno hornen e d D 'nde !)erlula ligillum bene

, t lternan o. el '.stratum uper stra ~m.a 8 horas et habebi ptJmumponendo in ignem 111 lurnum per ,aurum.

[Andere Gradation ., . ,'" hes Salz und 2 Teile neue ZIegel,

limm 1 1etl ge\\ohnhc . enig Weines ig auf dad ' out· gieße dann e1l1 w . I d

pulvere le e 5 ' 'b d Pulver in einen Tlege unPulver, um es anzufeuchten, gl I as

G· Iden und wieder Pulwr,

. L I 'chte Hoornsc le u n' Idann eme age el Luliere dann den [lege. L l't der anderen.abwechselnd eine . age n I . d s Feuer während 8 Stunden.gut und etze ihn 111 den Ofen 111 aDann h'ast du bestes Gold.]

8.D6

Page 33: Johannsen O. 1941a

52

et dimidium eiuset vnum quintinitigillo et inuenies

ueres in tigiIJo et c I"um (Igllo parUIl1 Com )rimesuperpone aurum aul fI I pu/ueres. Deinde

aren os el e uper perg Isumll1Ull1 tigilli et non cOll1prima Et e pu ueres usquerando jcrnell1 fl' . ' pon, in f~rnum sic tempe_oPtima~. ne uaL. Dell1de excipe et Inuemes eparacionell1

[R e i 11 i g LI 11" deI' C' LI J IN' " J (e nImll1 gewöhnliches Salz und Vitriol . . .

gut gep.ulverte und ge iebte Zie el 2 ,Je 1 U~ze, OWle ~eue,Pulver 111 einen Tiegel und drüc~e. UI:zen. GI.b zuerst dIesesammen. Lege dann da Gold ~ ~l1Il dem Flllger etwas zu-

darauf Pulver bis zum Rande d~de~idlC GU.I~~n darauf, schüttezu ammen. Stelle den 'J" I' egel, dlucke es aber nicht

lege 111 den are d'so, daß der Inhalt nich t chll1ilzt. Nimm n un I egel: das Feuer

. und du findest eine vorzügl'ICll S h . 1 dann den Tiegel herause ,c eH ung.]

A u g m eilt a I' e a 1I I' LI m mOl' C 'I 1I I' l' f' '\ IRec', " Jrorum H ). .Ipe qual tam partem auri ungaricali

Ophml argenti et d' 'd'a '. . '. Iml lam quartam Cuprj

pLJml aun, et (unde simul el fac fl .lU . . uere 111

72 quart optllnl aurj.

[D a s G 0 1 d a 1I f d .Je Weise der Goldschmiedevermehr 11

imm ein VierleI {d I . QHälfte d - b. .' 1. ein uart} ungarisches Gold d'

a, on estes SIlber ein h Ib V. , IeQuart] Kupfer und ein Q' t j a b s lerle/ {d. h. eine halbesammen und mache es .. u~J1 c le~ esles Gold; schmelze es zu-

m emem Tiegel flüss'g D fi1~ Quart beste Gold.] . I. ann II1dest du

. L u I LI /TI S U pie 11 c i e fa c s i (' -l~)RecIpe 1 partem argille et le t'

equinum et tonsuram 1 " . r lam parlem alcis vivi et fimum. JunnI secundum e . ~ .

mlsce cum aqua salis et bene ela . xlgenCIam .hec omniaque sunt lutanda. bora unul et CUln 1110 perluta

41) Rezepte "Ad ltllg-menfnliolll?1n H I" "uneJ 4~e)ss~n späte;e Aufla~en (J)armsla·c~t~s,. :el~~'~)das ",edruckt" AI('hemiebllch Von 1534

as Lut161'en Von rröpfcn 11 1 . .lfnaren erwähnen schon Bi .. ~ . (gI. m,lL LeJun od~l' pinem (lPl1Ien vonlAppmallll: ebenda S. 8;) PP1?~'·kl;(S (VO~, [,tl'P"lIlallll: Alchemio H. 6(3) ,:::, el Z Lehm (und11 b '. -<'In Odnpltz1eJ'tes R t r" ~rnHmos t'onI'~u~ ueh. (Bo88e>·t und Siorck R. XXVIJ' ,07'()P U1' LULum S/l,picnliae findet sich im"ruIUW'ClO erwähnt das Präparat (i.\ t.s • ton LtppnUl1Ul: Bp:itritg-e ". 203) !\. h

((U ('he Au~galx> ~17. ~JK lInd 212). . ~uc

[Lulum sapienliae mache so:

Nimm 1 Teil Lehm, ein Drittel Ätzkalk, sowi Pferdedungund Scherwolle nach Bedarf. fische die e alle mit Salzwasserund arbeite e gut zu ammen. Lutiere damit, "'as zu luli ren i L]

A d se par a n du mau r u Il1 ave nc I' e 1:1) H. H7

Recipe vnciam vnam sali armoniaci et vnciam emis alinitri quarlam parlem vncie vitriol i quarlam partem vncie anli­monii yulgi et octavum partem sulfuris. Et vnam vncial11carbonum propter occulLationem 44) hec omnia pulueri. enlu!". Elsic tunc vlere Recipe venerem et fac fluere. Et in fluxu inponepulveres ad ptucilum et moue CUll1 baculo et tenl ita ad quartal"niu' hore tunc accipe coclear et effunele paulalim vener 111

vsque cito ad fundum. / Et in rundo dimitte secunclul11 exigenciam ~.!)

racionis parlem propler uurum quod in fundo mancl, vt, si essen lcentum librae, manerent in fundo octo yel elec m librae. Eljlonalur in cineri ium cum plumbo et hab bis aurum ex venere.Aul elial11; funeIe aquam fortem super materiam et tunc venua cendit et 01 erit in fundo po tea dislilla ab eo aqllHm ct in­venies aurum puri imum.

m Gold von Kupfer zu scheiden

imm eine Unze Salmiak, eine halbe Unze Salpeter, eineVierleIunze Vitriol, eine Viertelunze gewöhnliches Anlimoniul1l,eine Achtelunze Schwefel und eine nze Kohlen, um die Sa hezu verdunkeln. Pulyere alles und gebrauche e dann 0; 'iml11Kupfer und mache e flüssig. Wirf in die flü sige Mn e dasPulver nach Belieben, rühre mit einem Stabe um und las e es 0

eine Viertel tuneIe lehen; nimm dann einen Löffel und gieße daKupfer allmählich aus bi ganz auf den Boden. Lasse auf demBoden, je nachdem e die Berechnung erfordert, einen Teil zu­rück wegen eies Goldes, das auf dem Boden bleil t, 0 daß, wenn .hundert Pfund sind, auf dem Boden 8 oder 10 Pfund zurücl<­bleiben. Setze e' dann mit Blei auf die Kupelle und du ha t dasGold aus dem Kupfer.

43) Die tl'ockene 1I11d elie nasse Reheidung von Gold und Knpl,'!' lehren auch das 111111518 entstand<'ne Probierhuch und elas gedruckte Kunatbuch \'on l.;:l! (J)al'lflslacdttl'S. 123 und 133).

.... ) Der Laborant d<>nkt no h nicht an die technische, SOJH1f.\rn an eHe gpheinw nl<-1u... ·miaU.ehe Anwendung dca Verfahrens.

53

Page 34: Johannsen O. 1941a

Oder auch: gieße Scheidewa seI' auf die Masse. Dann steigtdas Kupfer empor, und da Gold bleibt auf dem Boden. Destil­liere dann das \Vas er davon ab und du findest reinstes Gold.]

H.107 S al\' r i n e fa cer e 15)

Recipe yrinam hominum anorum et putrefiat ut requiescata fecibus et tunc distilletur per filtrum mundum, et feces abi­ciantur, et distillata ponatur in cucurbila cum alembico etiterum distilletur. Cum fuerit di tillala vrina ignis ub cucurbitavigoretur. Et tunc ad latera cucurbile elevabitur sal albus clarusveluti cristallus quem collige et serua ([uia de eius proprietateest quod cito dissoluilur et dissolvit.

[Harnsalz 1llnchcn

Nimm Harn von gesunden Menschen, lasse ihn faulen, damitsich die Hefe absetzt, und destilliere ihn dann durch ein reinesFilter. Die Hefe werfe man weg. Das De ti llat tue man in eineCucurbita mit einem Alembik und de tilliere e wiederum.Wenn der Harn destilliert i t, verstärke man das Feuer unterder Cucurbita. Dann sleigt an den \Vänden der Cucurbita einweißes, kristallklare Salz hoch. Sammle diese und hebe es auf,weil es die Eigenschaft hat, daß es schnell aufgelöst wird undauflöst.]

Aqua fortisRecipe aluminis glaciei, salis pelre ana puluerisa bene et pone

in alembico et pone alembicum uper furnum et fac ignem decarbonibus primo per mediam eliem, poslea mayorem et posteamaximum. Et luta "nam ampullam ad linguam alembici cumpasta et panno Jineo sicut ci. Furnus potesl fieri triangularisseu quadrangularis vel diversimode. El si non habueris cucur­bitam accipe ollam terream supposilo igne in fornace in quadebent poni cineres legule, in qmbusdam cineribus debet cucur­bila sepeliri, tunc luta cucurbilam tuarn si esl vilrea et disponefornacem ut ponas cucurbitam in fornace in qua debet sedereolla terrea cum cineribus.

45) Das Harnsalz wird in dN' al<-hemistischen Lilpl'alu,' oft erwiihnt (von Lippmall1l:Alchemie S. 377, Geber: Liber de invent. veri!. (J)al'nlslaedlrr: Gel><!r S. 106) und ZurettiH. ~03).

[Scheidewasser

I . I . I EI'salaun und Salpeter, pulvere es gul; lue~imm g elc wIe . I I. . Alembik und stelle diesen auf ell1en Ofen. 1\ ac le

eS In ell1en } K I I f d' nnzucrsl einen halben Tag lang ein [leich/es ol.en eu.er, a...'. tärkeres und darauf ein sehr starkes. Lullere ell1 Gela.ßell1 d' Zunge des Alernbik mit Kitt und einem Leinentuch, WIean le ~ < • • I . d ch' eden-I .' ßt Der Ofen kann dreieckig, vlerec ug 0 er vers I(u "CI . . C b't .16) hast 0förmig gemacht werdcn. \\'enn du keme ucur I a. 'nimm~t du einen irdenen Topf, nachdem man F~uer.lI1 den Of.engelegt hat, und lust in diesen Ziegelasche, ~yonn dIe ~ucur,blta

eingegraben werden muß. Lutiere d~nn deme Cucurbl.ta, "enJ~

. aus Gla besleht und richte den Ofen zu, so daß du (he Cucur~)Ii~; in den Ofen st~lIst, in dem das irdene Gefäß mit der Ascheslehen muß.1

A I i a a q 1I a f 0 r t i s 47)

Recipe salis nilri, vitrioli romani ana libram vnam / pone. incucurbila et cooperi cmu alembico et luta et distilla et appltc~

ampullam ad linguam alembici bene lutatam. Et q~ando mutalUlcolor alembici depone illam ampullam et appone aham aml~ull.a~l

pro ecul1da aqua recipienda. Et quando alembicu iter.lIm lI1ClPltrubefieri, depone illam ampullam, et appone \'l1am ~ham et facmaximum ignem et distilla donec alembicus albeflat, et tuncrcrnove ignem et depone fialam et sic habebis tres aquas. TU1:Caccipe mercllrium purgati, sulfuris viui, drachm~s .duas pone 11;dicta fiala, in qua etaqua et claude bene et dImItte ~tare pehoram el totum di soluatur in aquall1 claram, quam bu.ha supercarbones donec con umatur aqua et inuenies mercurJum t~um

rubemu et morluum icut sanguis et fixum ita quod pro al[(ll~a

re non recedit ab igne et est primum secunde tincture et te~'cle

ct pote l fieri omnis spiritus. Herum r:cipe d.e aqu~ predlctalibram] ulphuris viui uncias 2, florum marb vnCIam vnamet fac vl dictum esl de mercurio, et inuenies sulphur tuum mun-

"n . ist dann folgender: \Velll116) Hier fehlen wohi die \Vorte: "aus Ton. er 1Il11. . teil r in dasmall ein ]h-'RlilliC'I·~(\niU (Cu('.urbiLl~? aus Ton l~a~. S~a~et~~ J~lt:llllt (\~~:s e\\l~~~~lt inl:;1(.n Top'fPl'uel' wenn man dn.~(,~E'n l~lI1e g-laSel"116 CUCUl bJta "'. I" })e~tillieJ"gcfäßmit Ziegelas('hl\ auf das li'puel' und wäbt darin das vorher lutlertc g llserne .ein, d. h. man h('11 ut.zt. ein Ranilbad.

41) Vgl. S. 1 :]·L

55

.10

Page 35: Johannsen O. 1941a

56

48) Hammerschlag.49) D. h. um Silber und Gold 7.U machen.50) Die Rückgewinnung de. Goldes von ,"rgoldeten ,erilien ])(,sehreiben Theophilus

(Theobald S. 128/29 und S. 359/60), das gedruckte Prohicrburh, um 1518, das Alchemie.buch von 1531 (Dm'Instaed!er S. 123 und 139) und Birinlluccio (deutsche Ausgabe S. 109und S. 453).

•. J 111

.'57

51) Rezept~ 1.111' Ußr!'\t~lI11n.'! des Zinnobers filH.lPIl Rirh in \'el's(.'hipclenrn Hand"'('hrifh~1l

<It>, :Milu'lalle .... z. B. beim Allon. c1e arie met. (ZllI'rlli R. 121).

Zinnober !TInch-en

imm zwei ehr gut glasierte, gute Teller und gib 8 TeileQuecksilber, einen Teil lebenden Schwefel und zwei T:il~ Eisen­feile hinein und zwar so, daß sie zerrieben und gut mltell1ander\'ermischt 'ind. Dann bedeckst du die eine Schüssel mit deranderen und versiegelst sie fest mit dem Lehm, mit dem dieSchmiede die Schmiedestücke bekleiden, so daß kein Hauch ausden Schüsseln entweichen kann. Aber mache oben pin einzigeskleines Loch, {das so weil isl} wie eine Gänsefeder. Dann machstdu darunter schwaches Feuer, solange du siehst, daß Rauch durchdas vorbcnannle Loch entweicht. Wenn dann kein Hauch [mehr]entweicht, öffne t du (die Schüsseln), nimmst die Masse au der

C e n 0 b r i LI m fa cer e 5\)

Recipe duas perap ides optime vitriatas et b~na~ .cl pOlleintus 8 partes argenti viui et vllam partem sulphun VIYI e~ duaspartes limature ferri ita quod sint trita cl in imu.1 belle 1I.1~or­

porata. Postea cooperias vnam scutellam sl~per ~lIam et slgIllafortiter cum terra cum qua fabri aptant fnbncR üa quod nullus[umus potest exirc dc scutellis. Sed faeia. vnUI~ pa~'u~111

foramen in summitate ad modum penne allsens. Demde. lacwsignem ubtus non magnum, quousque videris fU~lun~ eXlrc ~~er

foramen upradiclum. Postea cum fumu non exü (hSCOO~):1wset extraha de perapside et tritabis fortitel' super por~)llln~lln.

Et cum bene tritav ri repone in perap idem et faclus lcutpriu fecisti. Et hec facias tel'. Et cum fumu non exierit terti.avice tune habea Ullum pannum lineum balneatum et balneal)Isforamen '>uperius. Postea facias ignem leyem subt.u ]~er y~um

diem deinde extrahc cl dil11itte infrigidari et inueme Cll1obnull1in sl:mmitate ublimatum et hec est eius yera conposicio.

[Das Gold yon iI'gendeiner Arbeit abnehmen

Nimm Borax, mache ihn mit \Vasser an und la se ihn kochen.Bestrciche mit diesem \Vasser den vergoldeten Gegen tand undstreue ein wenig lebenden Schwefel darauf.. Tue so~.ann ~en

Gegen tand ins Fcuer, so daß er rotglühend wIrd, und 10, che Ihnin ~Fluß\\'a er ab. Dann findest du das Gold auf dem Boden deGefäßes. I

et fixum; et est "na pars de primo articuloet omnis piritus potest fieri tam ad album

dum sicut sanguiet prima tincturaquam ad rubeum.

[A n deI' e s S (' h e j d e \\' ass e r

Nimm je ein Pfund Salpeter und römischen Vitriol, tue es ineine Cucurbita, bedecke die e mit einem Alembik, lutiere [dieCucurbita) und destilliere. Setze ein Gefäß an die Zunge desAlembik an, das gut lutiert i t. Wenn ich die Farbe des Alembikändert, nimmst du die es Gefäß ab und setzest ein anderes Gefäßan, um das zweite \Vas er aufzunehmen. \Venn der Alembikwieder anfängt, sich rot zu färben, nimm t du dieses Gefäß abund setzest ein anderes an. Dann machst du das Feuer sehrstark und destillierst, bis der Alembik weiß wird. Dann ent­fernst du das Feuer und nimmst die Flasche ab. Nun hast dudrei Wässer. Dann nimmst du Quecksilber und zwei Drachmengereinigten lebenden Schwefel, tust e in die besagte Flasche, inder das Wasser ist, verschließt diese gut und läßt sie eine Stundelang stehen. Dann löst sich alle zu klarem \Vas er auf. Dieseskochst du auf Kohlen, bis das \Vasser verzehrt ist. Dann findestdu dein Queck ilber rot und abgetötet, wie Blut, und fixiert, sodaß es durch keinerlei Sache vor dem Feuer flieht. Es ist dasder erste [Artikel} der zweiten und dritten Tinktur und kannjeden Spiritus bilden. Nimm wieder 1 Pfund des besagten\Vassers, zwei Unzen lebenden Schwefel sowie 1 Unze FloresMartis 48) und mache, wie vom Quecksilber gesagt ist. Dannfindest du deinen Schwefel rein, wie Blut, und fixiert, er ist einTeil des ersterr Artikels und die erste Tinktur, und man kanndaraus jeden Spiritus machen, sowohl zum \Veiß wie zumRot 49).]

D e p 0 n e re a 11 r LI!TI a baI i CI LI 0 0 per e 50)

Recipe boracem et distempera cum aqua et fac bulire et deista aqua lineas rem deauratam et super a perge aliquantulumde sulphure viuo et postea pone in ignem ut rubea fiet et extiguein aqua fluminis et inuenies aurum in fundo vasis.

S.109

Page 36: Johannsen O. 1941a

S.12U

!'i9

salisva etunc

i('h di~~elbe sinnIo~e Yorschrift findet.

5*

.\ cl a zur i LI m 55)

Hecipe sulphuris partem I mercurii viui partes dua.,armoniaci partem octaYam, tere omnia sim.ul et P?~le III

vi treo ct a a donec videris fumum blavlUm eXil e etfactum est.

L.\zuriutn machen

N· . Teil Salpeter zwei Teile Quecksilber und einenIll1m eIllcn , t s in ein Glas-\ I t I Teil Salmiak verreibe alles zusammen, ue c h

,",.Cl e <, . I . h t daß blauer Rauc"efäß und brate es so lunge, biS (U sie s , <

~ntweicht. Dann ist es fertig.]

. . . Stunde auflöstSchcidewasser, das In eInet

N · c'ne Uilze Sal tartari und z,vei Unzen Salmiakwa seI'. Imnl 1 .,.t. e an der Sonne einziehen, bts alle emgesogen I. ,

und lu e, I' b's auf beide \Veise eine klare Masseoder um I< ('ucr, 0 dnge, 1 . .. auf'ibrig bleibt. Destilliere viermal, wie du weIßt, m~lem. du et. n Feces reduzierst. Bewahre dieses '''asscr III emem Gla ­scmc '"b ' . t· denn andeLgefäßc auf da innen mIt \Vachs 1I elzogen t, . .könnte e 'nicht halten. Dieses 'Vas er löst allcs III ClllerStunde nuLl

fAlles leicht schmclzcn

T' • cine Unze Salpeter, Borax und Bleiweiß, mi che c:'\unm Je d ß . 'I'eJ'g "'I'rd und trockne e dann...' . t F' röl so a es wie ,

krafllg ml ~Ie , .. E' Krystall und alle Kalke im Feucr\Vissc daß dicse ~Ie(lIzlll Isen, .. . f1" t]Ici~ht' chmelzend macht und durch Verflu slgung au os.

\ [Ol·tl-S soluens in vna hora• CI 1I a . .. . .

. ae ali armOlllaCIHcci le salis tartari unClam ynam, aqu . '.". d

l. t' b'be ad solem donec totUln blberct \el ad Ignel~l"ncla Ud e lIn I < d' '11 t c s

< d 'n vitra vice remaneat c\arum, I Li a v S Itantum C]uo fl s J'edllCendo Et aC]uam istam scrua in. tcr sUI)er ece sua . ..qu,\:. , I' 'to quia alitcr non POSSlt sllslll1ere.vasc vltreo mtu cera 1111 ,

Isla aqllH solucL omnia in vna hora.

Schüssel heraus und yerreib t sic kräftig au r Porphyr. 'Venndu sie gut verrieben ha t, tust du sie in die Schü sei zurück undverfährst wie vorher. Dies mach t du dreimal. 'Venn beimdritten Male kein Rauch entweicht, ha t du ein getränktes Lei­nentuch und benetzest damit die obere öffnung. Dann machstdu darunter einen Tag lang ein sanftes Feuer, danach nimmst du[die Schüsseln] herau und läßt 'ie erkallen. Dann findest duden Zinnober obcn sublimiert und da ist de sen wahre Her­stellung. ]

Ca I x 0 vor U 111 52)

Recipe testas ex ovi et purga telam interiorem et tere inmortario et ablue cum munda aqua. Deinde ponas in forti vaseterreo bene cooperto propter alienos pulvcres climissis aliquibusforaminibus paruis in circuitu vasis et in COOpcrculo vt fumus /exire possit, et ponailtn in igne fortissimo sicut cst ignisvitriariorum per diem naturalem vel donec nimis candoremsuscipiat.

[Kalk von Eiern

Nimm Eierschalen, chalTe da innerc Gewebe fort, zerreibesie in einem Mörser und wasche sie mit J'einem '''asser. Danntust du sie in ein tarkes Tongefäß, da gut bedeckt ist wegendes fremden Staubes; dabei läßt man aber einige kleine ölTnun­gen im Umfang de Gefäßes und im Deckel, damit der Rauchcntwcichen kann. Dann stellst du [das Gefäß] in ein sehrtarkes Feuer, wie das Feuer der Gla macher, während eines

natürlichen Tages 53), oder bis es zuviel Glut annimmt.]

Fun dei' e 0 III n i a [a c i I i I e I' :)4)

Recipe salis petre, boracis, ceru e ann unciam vnam et misceforLiLer com olea Ovorum vt fiat sicut pa ta, postea sicca, etscias quod hec medicina ferrum, cristallum et omnes calcesfacit fundere super ignem et resoluit liquescendo.

52) Ähnlich lautet das Rezept des Anon. de al·t~ ll1~t. (Zurrlli S. 173). Das Kalzi­nioren der Eierschalen Jehren auch dns gedruckte Aichellli~bllch von 1531 und s~ine Nach­{olger (Darmslaedler S. 134, 136 und 137).

53) Ein Tag von 24 Stunden (Throbald: 'l'heophillls-Aus/;aoo R. 220).

54) "All corpus schmidig und giissig machen" I~hren dns gedruckte Alchemiebuch von1531 und dss Kunstbuch von 1535 (Darmslard"",. S. 133 lind 140).

58

~. 112

S.113

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(j0

.. I ZU L u I u ll1 S::I pie n c j a e f ace r e [,7)

Recipe calcem viuam optime triLram eL al COl1llllune analI1isceas cum aqua communi.

[L lJ I U III S a pie Jl I i a C 111 ach C Jl

Nimm gleichviel ÄLzkalk, der aufs besLe verrieben ist, undgewöhnliches Salz und mi che es mit gewöhnlichem \\'asseL]

lil

" '. I Yitriol aus «e",öhnlichem'" i l1l a n r [) l1l I seI e 11 • 0

Yilriolmuchi

. 'ß d CI 'ünen "i trio I pulnre ihn~il1ll1l b liebig vI,cl ':'el e~.~ er o~ruCl stelle elen Krug mil

lind tue da' Pulyer In eln:l~ 11 el~en 0', Feuer und la eheißem \Va er in einen[l ZIl1Ilnl1eIofenD:~1~1 d'\:'~rd der ViLriol zu

\v "1uf dem 0 en {oc len, .das a seI.. T • dem Kruge durch cin rell1cs\ " . Seihe dIese' \\ assel aus • " ['1

\ assel. t S'llmiak und h.upfer CI -Tuch, selze diesem \Va.sser, e waGs I < [heißer Asche fe l

" . d Ia se es 111 eInem ase auspahne zu un < 1 ," 'schen Vitriol \'on hlauer Farbe.]werden. Dann hast eu 10mI

. Yitriolum flt allua tune cola aquam illamaquHm in caldan, lunc 'I m et ])one ad illam aquam

l'o per Il1UndlllTI panmcu u ,ex c:lI1 I , . niaci et limaturam \'eneri et congela upelJI10chcum nhs n~mo. Et' 1 abcbis \'itriolum rOll1anumcalidos cinere In nlro. SIC 1<hluuij colori '.

u s I U ll1 f::l C J' C ror,)

et impone soliul11 . ulphuris deindealis communis eL cla ignem ad fusionem

A esRecipe laminas eri

laminas veneris deindect tunc factum est.

[A e s U s Iu III J11 ach c n

Nimm Erzbleche, tue darauf eine Lage Schwefel, dannKupferbleche und dann gewöhnliche Salz, gib Feuer, daß eschmilzt, und dann i t es fertig.]

S. JZI

rS LI b I j JIl a I ion cl e s Z i Jl n () b crs

Nimm Steinalaun und etwas gewöhnlichen Vitriol und Zin­nober, verreibe es zusammen und ublimiere e. zweimal mitstarkem Feuer. Dann finde t du eine weiße, sublimierte glasklare. lasse.]

56) Die Bereitung- deR .,]<;R lIstum'f hcschl'pibt'll u. H. dOl' Anon. de JU'le met. (Zu1'efti:--i. 75) Sowie das gedruckte A!<'hemiplwch VOll L531 und scill(' NIl('hfo)g(l!" (Darli/staedter>:. 134 und 140).

57) Ygl. S. 52 Anm. 42). Di.> "o"'thl'ilt ist verstümmelt; (" r",,,[ 11,,, \\"il'htilt'le. do,.Zusatz von L()hm.

58) Römisdler Yitriol ist hit'I'nach kllJ>feJ'hftlli~el" Ei t'IlVitl'iol (nd. J)al"/usl((cdler:(;eher S. 194).

59) cantharus = Krug, Kanne.

S. 133 S LI b 1 i J11 ::I C i 0 ein () b r i i

Recipe alumen de rocha et modicum cle viLriolo communi etcinobrium, tere simul et sublima cum forLi igne duabus vicibusct inuenies album et sublimaLum et perspicllum icut glacies.

H. 1;1fj Q u 0 III 0 d 0 f i I \' i I I' j 0 I U ll1 r 0 III a n lJ Jll X \' i tri 0 1 0

c () III III uni r.'l)

Recipe vitriolum album aut viride quoclcunque volueris etpulueriza et puluere pone in canLrull1 uO) Lerreum et ponecantrum in caldari cum aqua calida super ignel11, et [ac bulire

Page 38: Johannsen O. 1941a

ü:?

Nicht melkend j' R'U d

. (IC elchskuh zu ihrcr ZCl'tn wen g d k ~. I, en end an kiinfti a cll St' 't(S cl G" t f t'> • 1 CI,I 1 U er ür ihre cigenen Erbcn '

l\IIt des Reiches Steuern \'om PlI uge erwerben,) 1;(1)

Und äumen zu h'1 sc Innen dcs Reiches Gutn solc~er Adern fließt ehrloses Blut '

Kratzt Jeder das F " 'B d

eucr zu eIl1em Brote eutet es Ländern und SI'" '

• Cl 0 sern den Toe!.

l!H \'.

Ino \ .Kap. 83. Von den Hall p t I e II te n

[.4 mt der Hauptlellte}

Kap. 84. \' er rät e run cl E m p Ö I' erb es t rar e n

[Beschreibung des Gerichtsverfahren}

63

61) kill'wo Ilttbha, jOl'dkwpol', lJolwärke, kärffwa. kivoniib (kiviniihh) 1)e(l('1I l.(ll wörl­lieh Rtl'cit.schnahel (kiv<:"11 = kÜlIlpfen, zankelJ; niibb = Schnabel) I es lWlTImt 0.11('11 alH Orts·namo vor (Adole Hrhii('k: "Kivinähb, en senmedeltida ol'tsnarnsg'l'lIPP i Syel'ige

ll) (Arl< I.

olol(i,kll f;t "di"I' lilll(iip;nado ]-I, K. H. Kronprins GusLar Adolf, P.Lockholm 1932), Das \V'ortfindet sidl {'l'st spit J 11:), ~s b€'zeichnet höherne Schanzwerk(', (lic llußcrhnlb ocr ] raupt­hefcstig-ullg'f11l \'011 BC'la~('l't{"n oder als Grenzsclwtz errichtet wlll'(len. jonlkllpol' sind ntitEI·tle ,A'pfiilltc Hdulillköl'lX". Diese werden bei der ErolX'l'ttllgo des Bis('llOfsgnl'lens yon

ppsala erwiihnt (1,;21), .,SII wore tre "'ä]di~ Skandzekor!(a (huilke ta kallades k"por)'litte fiil' port.. n atL Bi,cops",al'{]en," a. E. Klemmin{f: Gustar Is Krönika af Peder ~wart.

Efter .n ori",inalhanll.krift, P.tockholm 1870. S. 33. kiirffwa bedeutet ei!(enUich narbe,

Kap. 84. [I] Sich beim drohenden Kric"c rüsten ]n:?,.,

\Yeon irgendciner Handelstadt oder einem Schloß ein Kriegdroht, muß der Hauptmann zuerst sofort allc Menschen au ­treiben oder aufgreifen, die verdächtig ind und es mit denFeinden halten, Desglcichen ist auch alle unnütze Volk aus­zutrciben, wic altc \Veiber und Greisc, denn dicse könncn wederhclfcn noch wchren, Hem der Hauptmunn soll in dcn Platz inreichlicher Menge allcrhand Lebensmittel schalTcn und dic StacHmit Ärztcn und andercn Meistern versehcn, wie Schmicden,Zimmcrlcutcn, Büchsengießern und Pulvcrmachern, Auch sollCI' einen Vorrat bereiten \'on Kohlen, Holz, Büchsen, Schwcfel,Salpctcr, Blei und allcm anderen, sowie Armbrustpfeilcn undKugeln, damit nichts fehlt. Glücklich i t das Rcich, das an Kriegdcnkt, wcnn Friedcn herrscht. ltem unbedingt erforderlich i. t,daß dcr Hauptmann zwei- oder dreimal außen um die Stadt oderdas Schloß geht und charf nachsieht, wo die Feinde cine Ge­legcnhcit habcn können, mit Büchsenschüs en oder Lcitern Scha-dcn anzurichtcn. Auch baut man I dort gegen dcn Fcind In:?\'.

Basteien, Schanzkörbe, Bollwerke, Fa chincll 61), Türmc lindandcre Bauten, dcnn "wer nicht kann wehren, der kann nichtverhceren"., nd da cs sich ereignen kann, daß ein Loch in dieMauer geschossen \\'ird, und diejenigen, die in der Stadt ind,nicht genug Fa chinen haben, um das Loch wieder zu yer­stopfen, 0 füllt man große Säcke mit Erde und näht Bettdeckenzusammcn und füllt sie mit Erde, die man nach Bedarf fe. t­drückt. Oder man füllt sie mit \Volle, Hcu und Gras und hängt

Es haben Z\\'ist, Zwietracht l' "D f' . , \Ilegc un,<! Streita .. ncdhche Schaffcn zu allcr Zeit

Gestort aber so .' d ., '.. \\11' cs Immcr blciben'

DltllTI wIll Ich nun dieses B" hl . '. uc ein schreiben,

Kriegskunst [Auszug][A nhanf/F'9a)

Dcn Einwohl1e' S IIn ,c1wcclcns ZUI' St"'JDcn Königen auch j' , ~ ,GI <C, zur Lust,Dic sinnen m" ' (I~ CS schi rmcn mi t tapfcrcr Brust

LIssen WIC dcm He' J . ',""ic sie es mit B'.' h ,. IC1C sie nützen,

uc scn, SchIlden uno Schwertel'll bcschützen,

Damit es frei ble'J t dI) \'on es Kricge' f\ tNoch ta cl J J J 0, usen a He nach ihrcm TodDIe, s.eJbst ~ich \'ergcssend, dcs Heich'es Eh renGesetze, ReIchtum und \\'ohlhhrt '. J '

c \ el tne 1rcn,

('od, ('.S. 100".

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61a) "gI. die Anleillln 'Stol'('k S. XXXV/XLI). ~en d,s Ifansbllches '.111' Ve''t"i<ligllng einer BU1'g (Bossert lind

, 62) Hen Her},,, 8uHdhollli lllllCh .~~~~~r }~i:s~~~~ de dgentibus sePtenlriOI~a;jl;;I(;~' ~a~~~~f]~~~me'l·ksalll. daß 0IIIU8 )[agnu8 in

zen arsteIlt hintRr d d' ' ..).), «(m Ang'I'Jff auf p' 1 INeue s,hwed. Ausgabe S~ kh I enen 'e Angreifer gode"kt • IIlC Je agerte

62a) "gI. die "OrSCh1"C 0 m ]919/25 .', 48,) vOl'gehen (I. II lib. VII.

, torck S, XL), 1ft des Hallsbud'es ..Ein gestanck zu \ 'ff ,. B. \ I ..ln (ossert lind

)oa ",

HJ:l \,

. ~e auf in Richtung gegen den Schuß Gsie mit Essig und weichen L h d ' egen Feuer benetzt man

1 e m, en man auf die Säcke gießt.

Kap. 89. S chI 0 ß 1I n d "S l a cl l c \' C I' S t Ü I' k e n 6la)

, Außen um die Stadt oder d "el11, so daß die End as Schloß grabt man Holzbalkensollen die Balken ame~bg~genE dden Feind gekehrt ind. Auch. d " , elen n e gut zuge ch" ft 'lI1 nutzhch gegen \Val 62) . - ar sell1, denn sie

rings um das Schloß' z~n. E' und. treIbende \Verke. Item grabekeinen Boden haben ~I~~ ~I I dbe vIele leere Fä seI' ein, die oben\'erdecken. Diese sind e' ege °t en etwas lose Erde I darauf zum~Iie in diese hineinstürze~~e ~~I e \Vehre ge~en laufende Pferde,Im Boden Pflöcke ein und b f ~~ . chla?e nngs um das SchloßDies sind Fußangeln geg e eds. Ige an dIesen scharfe Eisennägel.. 't.' ,en as Fußvolk Od' ISIH zige lose Fußangeln und h' ß ... , el mac le drei-liche Heer. ' sc le oder WIrf le unter das feind-

Kap, 90, :\1 n 1I ern v e I' t n' I'

K,l( 1gen

ol11mt der Feind bis' d'kochenden Kalkbrei 1'11 • lan le Mauern heran, so hat man

Vle en Brauke I ] .ßauf den Feind. Dazu sch"tt t e Jl lel und gießt ihnI

. - u e man bre dleIßes kochendes \\' asse . I'" nnen es Holz und Aschewir.ft man allerhand "bI I~~ el 01 und anderes FeLL herab, Auch

u e Ilechenden n' t fnd dann käl11])fen s' I ". Ia au den Feind 62a).

le wac {er fur Ihr " "Rettung ,"on Frau und I{' d e eigene Rettung, fur dieEh In ern ,"on Hau d H .

.... re und für die Freiheit d . si d s un elm, für ihrewürdiges und ehrenvolles A

eld a

lt und chalTen sich damit ein

n en {en und A hwenn Frauen Mädchen \V't n e en, besonders. . ' ,I wen und Kind . , . '\\elnen, da sie aar nicht h If I" el '01 10desangstI t I tl e en wnnen D' .' t 'gll e und treue Krieg leut . d . . a zelg sich, was

t. ] . ,e 1I1 und nIcht, d'ISC 1 sItzen, mit groß \\1.' ,,\\enn lese HIn Bier-

I~' I ' en 01 ten um SIch ' f~I( e schwören. ' \\ Cl' en und schwere

K n p, 91. Ein Fell erz u r Y e I' lei d i gun g na)

Fertige "ieIe kleine Tonkruken an, die getrocknet oder un­gebrannt sind, und fülle sie mit einer Iischung dieser Stolle:nimm drei Teile grobes BüchsenpulYer, einen Teil alnitrum,]h Teil Föhrenharz, % Teil weichen Teer, einen Teil SchwefelLl~ld % Teil Salz. Zünde die ~Iischung an, daß ie brennt, undwirf sie auf die Feinde, ,,,enn diese sich der ~Iauer nähern wollen,

Kap,92. Feuerbälle macht man SOGI)

Nimm fünf Teile grobes Büchsenpulver, drei Teile salnitrum,zwei Teile sulfur, einen Teil Fichtenharz, einen halben Teil cam-phora 6~), einen halben Teil Terpentin, einen halben Teil nichtsehr fein gestoßenes Glas, einen halben Teil Salz, einen halbenTeil olio de petra, gleichviel Leinöl und einen halben Teil Brannt-wein, i\Iische alle diese Stolle sehr gut zusammen, Dann nimmLeinwand, soYiel wie du an Bällen maehen 'will t, nähe diesebeutelförmig zu ammen und fülle sie mit der vorbeschriebenen~Iischung, / Stich dann durch die Materia mit einem runden 10.J-t'.

Ei. en nach Art eines dicken Pfriems zwei oder drei Löcherund stecke in jedes Loch einen runden Holzstock. Auchist zu wi- sen, daß die yorbeschriebene Materia in einem K sselauf Feuer zusammenge chmolzen werden I,ann, und man kanneinen Beutel, mit grobem Büchsenpulnr gefüllt, machen unddiesen oft in der im Ke seI geschmolzenen ~lischung umwendenund baden, wobei man \\'erg und Noppen darum webt und ihnwieder im Kessel hadet. So macht man zwei oder drei Hüllen aufdem Ballen, \\'enn diese dann ein wenig getrocknet sind, ziehstdu die Stöcke aus den Löchern und füll t diese mit feinemPulver. Nachher zündest du Feuer auf dem Ballen an und

. chickst ihn gegen die Feinde.Auch ist zu wissen, daß der Feuerball im \Va seI' ebenso-

gut wie 3.ußerhalb des \Vassers brennt und man kann ihn nurlöschen, wenn CI' in ein große Pfütze Mist oder Dünger l<omml.

(3) J>ie 11('l'stl'lI1tll~ d('l' ]~€'\1ertöpf~ hesclneilwll Uin.mhauista (h~llf\. "u1lr (\rullo

,

Anh. 111) nnd Bil'illl(u,,<'io (tleu!sche AlIsl'abe S. ;,](1).td) ~lit H('hi<\!.\pulvl'l' ~cfüllte KanonenschHig-c besrhl't?iht s('hon Mnl'('\Is (iI'H~C\1!':

(ROIlIOt'1d R 119). Dir ][er~t,()l1ung del' Fellel'bHlI(' winl in den llandRclll'iflrll I\US dOIllAnfn,ne; <h's I.') ..Jnhl'h. IW:-l('hl'iC"ben (Jälins I S. ;H~4 lind 40,,,); Biri'H!/w'('io. lh·lIt..~('I1(' AllR-

" ...he R ;)17 lind .'iHl),6.) NRI'11 Frii<'~';[If/': l'hal'JIlRkOl'nosie des Pflan,.enl'eiclw,. :I, Auf!" Bel'lin 189], bp·

uut/.te dn~ ~littelf\ltel' ut.>n Kamfer yon Dryoba18noJl~ 81'ol1lati(,ft, (int.>rtll. (]-')'fllfkell:

T Bourk vii \\'on<1re ", JOO).

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I innerhalb einer gewissen1" 97 Ein e S 1 a ( 1 -,1)\, a p. . I nc 11

Slunde \,er)ren .. ht ist wie yorbe chnebcn

imm eine Lunte, dIe s? gen1la

tc Z" 'de diese an wenn die

.' ,'sse Länae la. un '.tehl, und elle eme ge\\I. "I' die Glocke dann Wieder

Glocke seh lügt, lasse sie brennen, )IS

-- - . ' • 1('11 iiltC'sl.('l\ IlnIHl~('hl'irt.('lI des 1'\>\1('1'-G8) Hit' I [PI'Stl\lhlllg- dei' LUllt('.1l Wird SChO~ ;1~9\ '\..\I<:h daR J Inusbueh (lJoS8f'l't '11Hl

\ r{'l'ksbudu's lXlsrhl'i{'hen (Jiihns I S. 389 1111 al~c '~' r{o'n C'l'wiihnen di se.~lor~" S. XI.;) \l1ld lJil'ill!Jlu'('io (deut."lche. Au~.gdr' d"~(';lt'~ "FcuCh\'l'rl..:sl)tltll hl'llltll,L hlllH'l1.,. 11 LC'r Vednsser elll ~u unI. .

68a) ]] il'l'nadl 1l1.ll ,} l . ". . Ronne trocknell oll. .J:irill!Jw'('ÜJ sagt, <.ln!.\ l~ln.n die Lunte 111 ,~le~f~SS{,l' sa~L hiet', <.laß det' ];'Ieucl'hnll mit l\l1\el'

G9) Yl(1. Ho Cl,i. Der unl>ekanute ., ., ,

Bjjrll~e ~ll\\'Orrt~11 wird. ~. .

70) It.al. Tel'pcntinhs1'1., al 0 Kolopl:011nllll. Il'f .t' _ vom .Tahre 140.) 1){'sd1l'lu.hC1\(l11I . Kyesers Be 1 01 IS , • ..)

71) Zur (:P!whirhLR der sc IOn 111 '1'l')60ff ~owie Pr{l(1IaIlR: 'l'PC'hnllc ~p...... 1"i.lIön ums .Jchin(\n "gI. R()uj{)rl~'i R, 164 unc - "

Kap. 93. Fe u e " lall zell 66)

imm die yorbe chriebene lischung, lue darein % Teil194 \'. Glas und % Teil Salz und mache Feuerlanzen, um I die Mauern

zu verteidigen. l\Iache Rohre oder Trompelen, die so dicksind wie ein Arm und 0 lang wi ein halber Arm, ausgeschmiedeten und zusammengebogenen Kupferblechen. Be­festige die Rohre mit lägeln gut an einem Slück Holz. Legeauf das Ende de Holzes lutulll apientie und schmiere diesesdicht, damit da Feuer da Holz nicht verbrennt, so kann mandie es mehrere Male benulzen. Auch macht man ein Loch durchdas Holz, in das man da Ende eines Speeres oder einer anderenSlange stecken kann, um die Rohre in die Luft zu schleudern,auf die l\Iauer oder gegen den Feind. Da Hohl' füllt man miteier yorbeschriebenen lrockenen Mischung und drückl diesc losezusammen, siedet [cl. h. schmelzt} sie aber nicht, denn das istfür das Kupfer nicht gut. Gleichwohl kann man Feuerlanzenaus der geschmolzenen Mi chung machen auf folgende \Veise:l\Iache einen Leinenbeulel wie einen Strumpf, fülle diesen undwebe "'erg und Hanf herum, wie vorher bei den Feuerbällenbeschrieben ist. Auch legl man in den Beulel drei Finger dickl\Iischung, darauf wieder drei Finger dick gules Büchsenpulyer

1!l.3 J'. und daz\"ischen I ell1lge kleine Feuerbälle von Tußgröße,die. wie vorbeschrieben i t, mil Löchern [versehen und} vonLeinwand und "Terg gemacht sind. Die, i t eine furchtbareFeuerlanze.

Kap. 94. "i e J e Fell er] a 11 zell z LI S a 111 111 e 11 67)

Mache einen Faßboden, nagele an diesen VIIJ oder zehnsolcher vorbeschriebenen Kupferrohre und fülle diese mit derYorbeschriebenen, nicht aekochlen l\Iischung. l\Iache dann einkleines Kupferrohr zwischen jedem der großen Hohre, die amBoden befestigt sind, und zwar so, daß das eine Ende unten amBoden befestigt ist und das andere am äußer len Ende des näch­sten großen Rohres derart, daß wenn das eine Rohr ausgebrannt

G6) Die l~euer]nnzell en\'lihnt schon drl' 11111 1290 g-Ni('hl'jebrllc 'rtakf.u,t des Ilassnn­AIr'flll1mall (Jiihn. I S. IRQ), sie kommen no('h I",i llil'illUl<ccio (deutsche Ausgabe S, 515)ul1d Giambatt.ista della Valle \'01' (Jähll8 1 R 47:1),

67) Aus diesel' Vorrichtung hahcn loli{'h die l'ellelTÜdcl" l-ulwirkC'll, Let.zlere werden indel' Handschrift K 114 der Rtaatli('hen öffentlichen Bihliothek in Dresden aus der erstenHälfte des 16. Jahrh, (Jlihn8 I K, 608), in }o'I'{/IIZ rTel", , ..Buch vou dOll jll'ohiertanKünsten" a.us dem Jahre 1:;35 «'od. Pal. !(el1n, 128 Feld/trI"8: Teohnik Rp, 670) undhe-i Birin[lw'{'jQ (deut.sche Al1~~nhe R. ,')2.) el'wiihllt.

66

. . kleine Rohr oben auf dem Pulver t~n-. t da niichsle dUlch das h' " as mit schwarzer Lell1-IS, 'b 'ehe alle Ro Ie IIl1::> d"ezündet wird. erzl . das eine Rohr durch as,., ß .cht sieht WIe~nll1d, so da " man n.I' 1 Ebe~so \üe auf einem l~aßboden kannandere angezundet wlIe. Stock befestigen und ZUI11

el ie Rohre auch auf einem ­mantriumpho brennen lassen.

- L u n t e n mac h c n <;H)Kap. 9::>. in die

d koche es gul in starker J~auge, ',''imm Hanfgarn un I" l man e auf und laßt e,

I't lut Dann lang Iman etwas sa III rum '. fIt man es in einen Sack une

I 'eI'den Dal au eg . le 1halb lroc ,-en \\. D' n hänat man es 111 ( I

sell1 ;;gTl es gul mit einer Holzkeule. an tll

, hl daraus....' . t ' stroel<net une macSchalten (;S"), damll es gu au ,

Lunten.

Kap. 96. Fe u e rh 1i I I e Hf) •

T '. \i\Teidenholz gebrannt ist, sallllll'ull1,Nimm hohle, dlC auS ". I " camllhora peleroleull1,

h (I Teer Fohl en larz, ' .Brannlwein, Sc we e , '. H' 70) von jeden gleichYlel,

., I lrementIno- alZ,. l I\\'eiche Fll'l1ls une ~I' he dann einen Beu e

I 'lies zusanunen. n ac I . Iund schme ze a '. B" 1 sen])UIyer und hek le e

f"ll 'h mit grobem UClaus Leinwand, u eIn . < 1 Hanfwer" his der Ball

. t d ' IJschung une t'>' •ihn ringsherum 1111. CI .'11 t Stich dann ein Loch 111Itlel1

ß . 1 .' du Ihn haben \\1 S. . h Ifso gro I ,\\ le PI' . d'lS im Innern Ist, e en,

B Il So )-ann das u \el, < • Idurch den a. " . " B" hege chos en wne,, . t rraendell1eI ucdaß der Ball, wenn el nl1 ,,::> , [d s Schlosses] oder Sliidlen. d' l Feuer in den Dachein e,Imslan e I ,

"I d eliese zu verbrennen.anzuzune en un

1n,i \ .

I !lü 1.

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Ziegell\' imlll"'enn

~chliigt, und lösche sie dann aus und miß, ein wie langes Stückder Lunte in einer Stunde verbrannt i t. 'imm dann Rohre,mache jedes so lang wie die Lunte, die in einer Stunde verbranntist, und mache durch jedes Hohl' viele kleine Löcher, durch dieder Rauch von der Lunte entweichen kann, Ziehe dann die Luntedurch so viele Rohre, wie du Stunden haben willst, bis das Feuersich entzündet. Lege dann einen Feuerball so an das äußersteEnde der Lunte, daß die Lunte den Ball anzünden kann, Zündenun das eine Ende der Lunte an und lege die Rohrleitung inirgendeinen geheimen Raum mit dem Feuerball. Dies ist sehrbequem, um Schloß und SWdte zu verbrennen,

Kap, 98, Fell e I' III ach e 11 0 h 11 e Fell e I' zell g 71 a)

Nimm zwei trockene Stöcke, um besten \'on Lorbeerbaum,]!lG ", und reibe sie rasch / an einander, während ein Zweiter Schwefel

darauf wirft, Dann entzünden sich die Stöcke \'on selbst.

Kap, 99, Ein e n S l e j n l1l a (' hell , d (' I' F (' LI (' r (' 11 l z Li n d e t 72)

Es kommt oft vor, daß die Lunten in 'VasseI' geraten und imRegen ausgehen, und daß das Kriegsyc)lk kein Feuerzeug hat.Darum macht man ich 0 einen Stein, der Feuer geben kann,wenn man auf den eiben peit: Nimm einen Teil ungelöschtenKalk, einen Teil nicht zubereitete tutia ulexandrina, einen Teilguten und zubereiteten salnitrum, zwei Teile Schwefel, zwei Teilecamphora und einen Teil von dem Stein cnlamita, Stoße allediese Stoa'e sehr gut und siebe sie durch ein feines Haarsieb,Binde die l\Iischung dann fest zusammen in ein neues Leinentuch,Lege dieses dann in einen großen Tiegel, tülpe einen zweitenTiegel darüber, binde beide Tiegel mi t Ei. end rah t zu ammen undbestreiche sie überall dichl zu ammen mit luto . apientie, sodaß die Luft nicht heruu kommen kann, Trockne es darauf /

]!l7,', so, daß es gelb wird, Setze die Tiegel dann in einen Ziegel-

71&) UipF..O YOI'stJ11"ift kommt ~'ollsl nidlt \'nJ', \\Til' halH'1l hip)' du" iiltpst<.' thcmischc1"('11 P1"7A:' 11 g, dessen Gesdlirht{' 11"('11 /""lclhmUJ (r!'flrhnik Rp. :~:H» t'l'l-.t tIlH IH;;~ bpginlH?ll

soll. - Uie in Italien Y€'l"b,'('itp!r Yel"wendung \'011 J;ol'heul'llOJr. ?ollill 11'('\l(~I'nHI('hen el'\viihntIIlI('h Hil'inU1t,"cio (deutsche A"s"nbe S, 490),

72) Die Bereitung einet· )1lts·c.,~t die heini Anfe.uC'ht-C'll FClI('1' Kiht, wird in den Experi.Ill~nt" de ('olol'ibus (JIel'l'ijicld 1 ~, 7a und HO). in c1~n Ker1TQ;, in den Mareus Graecns­1Il\nd,rh1'iften (Romocl" S, 9 uncl ]21 ff'.); in c1~1' J[ancl''''"'ift NI', 14XJ a c1es Ge"I1111"i­,("hpll :.\fl1R€"l1Jll in Nürnberi! all~ dem Anfang- dpoS 1."), .18hl"h. (Jiihu8 I ~. 390), in dE'1l

iilt.el'~n F~uel'wel'ksblichern (J111I118 r R IOD), Ul\ .littelallerlich,'n Hl\uslmch (B088el't unu.....·ln]'",.. :--i. XLI) und hei Birill!/Hcrio (d~tll~dtC' AlIsg'alw .. .')21) hE'c;cllJ"iebcn.

6

, brannt werden, "'enn dann dief in delll ZIegel ge d' M sse aenu" gebrannt.() en, t ' d ist auch le I a ., 0 , , , '

g gebran n StJ1 , , T'egel wie etJ1 Stell1,genu, h raus, dann ist alles Im I, ,den Tiegel e, t ibt dieser Feuer von Sich,, ehr'nll komm, g\Vas CI "

, . Slein für reucl'100 F l n a n deloer , l' 'IKap, ," , T 'le alnitrum zwei I e, T 'l camphora zwei el. , l

Nimm drei CI e , ' Teile Schwefel, stoße alles gu ,zu-Ul1gelö chten Kalk und Z\\el, " . hmiere die en dIcht

, inen TIegel, CI sc ds'lmmen und tue es In e 'h ' einen Ofen zum Brennen un"'t luto apienLie, etze I ~ 111 St' . OOlndet \'on selbst Feuer1111 , h Dieser, e1l1 ZInimm ihn darauf craus; . das bei Bedarf darauf gegossen

't SI)eichel oder" assel,an ml ,oder ges pei t wi rd,

"'I). ientic machen", 101 J 11 lu III sap , 'h. a p, ' , '1' 'l Pferdemist, etJ1en, " t Lehm e1l1en Cl

Nimm fünl 1 eile gu en 1" 'l boeschorene 'Volle, kncLeh l' g und 1/? el a 0 I 'tTeil Ei enhammersc a - d verschmiere e amI,

, 't '''assel' out zusammen unalles dIeses 1111 '"

, e el'le Kunst erfordert.wie .

k OO en") 1!l7,', nicht ausgehen 'onnKap, 102, Fackeln, die , tel' in der Nacht zu haben,

Es ist nötig, Fackeln und Llch Kam})f geführt werden. d I noe "'ege zum , } I\\'enn da' Heer urc 1 e '" 'k 'd als ein Finger, {oc 1e

d' 'cht dlC er Sill , ßsoll. Mache Dochte, I~ m d t kne sie dann gut. Sto e

't 11ltrum un roc , .. t'g, , \"asser ml alt ' soviel wie no Isie III , h 'hn mit Brann welll,ehnn Schwefel und mlsc e 1 , . list du dann die Dochte,,'t Darein leg t du und dann 10 'T 'I Föhrenharz, einenIS , '. ' T 'I '" achs, z\\'el el e , 'Schmelze weiter dlel el e 11 T 'I Terpentrn und ell1en~[' 'I Schwefel V? Teil camphora, 7~ el C' die Dochte, wobei

el , - Gieße dieses au'I' 'I pix greca zusamll1en, t Fülle den Hohlraum

el " '. usammenleg, , 'r 'Ielu die Dochte zu \,Ielen z , ' ,Mi chung aus drei CI en, d . Mitte zwischen die en mil e1l1el " 1 'So wird daralllJ1 el - d' Teil Schwe e, ,ungelöschtem Kalk un 00 e~~~~n, t wenn man sie auf der Mauereine Fackel, die sehr nutz lC l~" d wachen, oder um das Heerhat wo die Wächter gegen ,den e~n 'bt starkes Licht und kanndUI:ch Engpiis<;e zu führen, denn sie gl

nicht ausgehen,

,l i\:' wt:'cler im "'in,!j'l'ieg'fsl'kelniJ) Vgl. H. ,"'):! 1 I lelu't die Herstelhl1H! von , .7t) Auth du Hau )H:'l~OHb"rd und ~·tor('/.: K XLf).

Bodl im Re~en cl"los('hen

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70

;.). Die Bereitull!( des 'Schieß I. .V!(1. BI1'lIl.{/lI,ccio (dellt.sche AlIs!(ltbe R p~'8;e~s) wml in allen j<'euer\\'erksbüchern gel h t

76) Die Pulvel'mischungen von '.>' • '. er.nJs diejenigen Birinr.· 1 edel" 1\fnnssons Peuel'\\'(\rk 'b'l . .,IL"i eine irühe Abia;~c,os ~de"tsdle Aus!(abe ,487) ])'. ~"r~( I smd u/'lner an Salpeter

. Ullg'lzelt der ""nutzten Handsrhr;ft sr~~iieß~I;. narh Rathgen (S. 102)

Kap, 104. Pulvel' für S '11'N' c 1 ,1 n rr e n1 Imm drei Teile feinen salniL' . '"

holz oder kleinel1 Z. Jum, einen Teil von \\'eiden-~weJgen gcbra L J{

Schwefel, stoße J'edes L"·, . JC .nn e ohJe und einen TeilH

LU SIC 1 alJeIn <'11 t d' bam'sieb, Mische da ' IJ b I un sie e es durch ein. nn a es zusamme d b f

mIt stärkstem Esig ver 'tt I . n un e euchte es darauf, ml es emes Re' G'b

zuvIel Essig darauf We11l1 d b Ises, I aber nichtSt ß ,u es enetze t d·o e es dann nur einmal sehr -, un zusammen rührst.Sonne. So ist es gut. gut und Lrockne es darauf an der

77) ZIII' OeRdlil'iltl' der Pulvel'minen vgl. JWlII8 (1 S. 279, 2H2, 287 lISW.), Peil/·halts (Technik i'lp. 1070) lInll Biri71{/l/oCcio (deutsche Aus!(aue S. !i00). Es sei hier nurlOll':t be.nwl'kl., dnU dil' })lt)\'('l'llline in don meistC'll krieg-stechnis('h 11 Schriften dNi 1:';, .J",lI1'h.

Pl'wfihnt wird.78) ~\11' Gest'Jtit'hLe deI' Rrhwimmappal'ate rnit LHftfiilll1ll~ vgl. FefclhflH8 ('l't'('!lnik

Rp. ]010). ])iese Appn.I'at.e wunlen schon im Altel'ttUl1 lWllllt.zt l111U sind in (I eil l(l'ic~s·

I('l'hnisdlen S"hl'ieten deR Mittelalters oft abgebildet wordon.79) }~benso wio di R(.'hwinunnpparate ha.ben auch die 'rsu<'llnpPfuate mit Lults('hlnu('h

.. in ,ehr hohes Alter, Abbildungen der,el""n finden sich mehrfRl'h in den BilllerhandRl'hl'iftenlies )littelalter. (Prltll1(/[{s Tedmik Rp. 1118).

71

Kap. 108. Unter Wasser gehen 79) l!l!h',

Um unter \Va ser zu gehen und feindliche Schiffe zu durch­bohren und zu versenken, oder um sein eigenes Schiff zu Ilicken,um Brücken zu bauen, etwas aus der Tiefe zu heben oder onsteine Arbeit unter Wa seI' zu machen, bedarf man die er KunsL:

Kap, 107, T i c C e F 1 Ü s s e übe I' q u C ren 78)

Mache einen clichtgenähten Sack -von weichem Leder und be­fesLige an dem Sack ein Holzrohr, wie man es bei den Dudel­säcken macht. Binde die en Sack fest um die ~Iitte de Körper,außen um cl n Harni ch. \Venn du dann über tiefe Flüsse oderGewässer ziehen mußt, bläst du durch da Rohr den Sack v 11,der um die \\Teichen gebunden ist, und verschließt das Hohl' 0,

daß die LufL nicht herauskommen kann. So kann man überalle Tiefen gehen und versinkt nicht, auch wenn man nichtschwimmen kann. Dies ist nützlich für Kriegsleute, SchiLTel' undFischer, Oder e schwimmt einer zuerst mit einem Seil hinüberlind zieht, auf dem Ufer stehend, rasch alle anderen hinüber.

Kap. 106, :'II alle r n U 111 \\' e I' Ce n 77)

Falls man Schlö seI' oder Städte nicht mit Sturm nehmenkann, gräbL IIlan geheime Erdgänge, wobei man die Erde mitBreLLern befestigt, bis man unter der Schloßmauer angekommeni t. ~Iauere dorL eine feste Erdhöhle, wie einen Ofen, gegen die~Iauer, wo die Fundamente sind, und setze dort eine Tonne oderein Viertelfaß Pulver nieder. Vermauere den Zugang bi aufein kleines Loch um Boden. Streue dann Pulver auf den Boden /\'on der Pulyertonne an und durch dieses Loch und so weiter 199!',

überall im Erdgange. \Venn dann alles bereit ist, und zupa ender SLunde zündest du das Pulver an und da Feuer läuflso bi zum Faß und zündet dieses an. Dann wirft das Pul\'erfaßdie Mauern um und man stürmt sofort mannhaft.

Kap. 103. P LI I ver für "I' 0 ßNimJ . " . '" ,e B ü eh sen .5)

TI Z\\eJ TeIle alnitrum ein T'h.~lz gebrannte Kohle / und' . en, e.J1 feuchLe, von \Veiden_fur sich gut und m' h ,emen feI! sulfur. Stoße jedl'sd ISC e e dann gut .

arauf das Pulver m't E . C zu ammen. Bespritzee so feucht. Lege e~ da~~~g;nS~i~aß es f~u hL wird, und stoßenachher in Vierteltonnen \\'obe' d Sonn ~um Trocknen, tue esd " k ,I U e ein .

rllC st, und be\\'ahre es für d B d wellig zusamn1en_en e arfsfall auf.

I!lR ".

Kap. 105, Pulver CO'· H ",. LI 1 a n cl b LI (' h senImm zarte Sprossen ode Z .

die Rinde ab und sch . 1 dl: welge von Haselnußholz schäJe

. nelc e le Zweige' j I ' 'In \'. die e in eine <'1roße T I k Jl1 ~ ell1e Stücke. Legeeinem Deckel u5nd \lel'SC

oh

n~.ru e, ,ver chli ße / letztere mit

miere d 'Kruke dann in einen Of d . I~sen 1111t Lehm. Setze dieK k en 0 er 111 em tarJ<es F

ru e dann wieder aufhört euer. \Venn dieund läßt sie erkalten ö(f zu .rauchen, nimmst du sie herausheraus. Timm davo~ eine~eT:tle ~lann ~~d nimm die KohlenTeile saJnitrum. Stoße jedes f" ' ~men 1 eIl Schwefel und fünfdurch ein Sieb. Misch d ur Sich sehr gut lInd iebe es oftMischung mit BrannL ,e alm alles zusammen, feuchte die

\1 wem an und stoße' h.,Tenn du keinen Branntwein h ,Ie noc maJs sehr gut.

starkem Essig an und stoße sie as~, 0, feuchte .die Masse mitSonne und hebe sie auf 76 ). g L. lrockne SIe dann in der

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H71'.

Coe!. h.Oll '.,

73

~1) \"~l. hil'l'lI1it diE' landwil't'('haftlidtE'l1 Kapit~l in '1' BO\1("k "H \\"oll(lJ'l~ (A\1~~ahp

von Fl'r"d~'en R 10 ff.).82) Au'\zuf( an Pulladi\1s IX 14 und Coltnuel1a IX 10 mit ei~l11ln Z11.siill.en.S3) (iCllwint i .. t di(" 3 km wrsUich \'on Yiterbo ('ntsprin~('nde warmE' Rrhwrfl'lqllelle

Bulicamc.

Kap, 1 ~), Was seI' p r ü fe n b2)

Dus Regenwasser ist das heilkräftigste \\Tasser, denn es islweich und i t aus vielen Quellen heraufgezogen und durch dieLuft subtil'l gemacht. \Vasser, das heiß aus der Erde fließl,gibl es dorl, wo Schwefel ist. Es ist gul als Heilmittel für die­jenigen, die sich darin baden, und die von zuviel Feuchligkeilkrank sind. Dies isl der Fall bei viterbio R3), Das Wasser aber,das in den Brunnen ist, wo Silber-, Kupfer- oder andere Erz­berge sind, isl ganz übel zu trinken, denn es blä't die Adern aufund macht di Menschen, die es trinken, rheumatisch, Das\\'as er, das aus Sümpfen ausfließt, ist nichl sehr gut. \Va Cl'

soll klar, \\'ohlschmeckend und geruchlos sein. 'Venn man dieGüle elf' \Vasser nicht mit den Augen prüfen kann, soll mannachforschen, ob die Menschen, die in der mgegend \\'ohnen, Igesund an Mund, Kopf, Lunge, Brust, Bla e unel L ib sind,denn wenn das \Vasser, das sie trinken, schlecht i t, hahendie Leule c10rt fast alle eine Krankheit. So ah ich in einerSladt in der Schweiz, daß alle von dem dortigen \Vasser dickeHälse haben. Prüfe da \Vasser so: imm ein blanke., reine.Kupfer-, Me ing- oder Zinngefäß und IHitze das 'Va erdarauf. \Venn sich dann beim Stehen kein Ho t bildet und dasGefäß davon nichl unrein wird, ist das 'Vas er gut. Item kocheetwa \'on dem \Va seI' in einem reinen Topfe und gieße dannelas obensleh ncte vorsichtig ab. '''enn du dann auf dem Bodenkeinen Sand oder keine Erde findest, ist das \VaS er gut. Itemder menschliche Körper ist eine ldeine Erde und es sind darinvielerlei Flüssigkeilen wie Blut, Milch, Schweiß, Tränen undHarn, So sind auch in der Erde vielerlei Flüssigkeiten. Deshalb

Bauernkunst 81)

[A us;;ug1

80) Vo!?elleim Hn,l Terpentin lital).

~Iache eine Kappe oder einen Hul au doppelter Haut oder Ledderart, daß er bis über die Achseln reicht, und mache aus de e~eiben ~eder eine Trompele oder Posaune, die dicht genäht ,~Mac~e Il1nen in dieser viele Ei endrahlringe, die die Posa~~~a~sell1anderhalten, Die Po aunc geht aufwärl \'on Mund undKll1n" und zuoberst befestigt du ein larke Holzrohr und ringsum, dIeses be,festi~st du eine runde breile Korkrinde oder sonst;~\\as, das leIcht Isl, so daß es auf dem \Va seI' schwimmt. Die

rompete oder Posaune soll sehr lang und au \'ielen St"ckzusam "1" , u en

menge~a1t sem; dIe chwIIl1Inende Binde hült diese obenu,nd durch dIese geht der Alem, Befestige vor den Augen dichtell1e I Glasscheibe oder Glasaugen, \Vo die Kallpe a f dbl ß K'" u emo e~~ orper aufsItzt, leim t du sie dicht an den Achseln:m H,ucken und an ,der Brust fest mit dichtem Leim, den du au~~~t ~usaI,llme?gem,lscht~n visco und lremenlina SO) machst,DIesel Leun lost SIch DIcht im 'VasseI', \Venn die Kappe ab-genommen werden soll schmiersl du dell I{o"!'p' 't "I .d' .' el 1111 0 eIn

amIt der Leun leichter losläßt. So kann man unler 'Vasse;gehen,

Kap. 109. \' 0 n cl c r K LI n s t LI n cl \' 0 n cl e n S ö I cl n e I' n

,. [Gefahren des Sölllnerwesens, besonders der enllassenenS?ldn~r.. Empfehlung der aLLen Sille, den drillen Teil des SoldesbiS nnegsende beim Haup/banner/riiger (FiihndrichJ a f-:uheben.] ' . U

~oo \".bi ...

~Ol [',

200 [',

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Kap, 231. Ü 1 111 a <: h e n 1>8)

Das beste öl 't. .. gewll1n man im Monat Dezember /d<! man fruher gewinnt i t bitter M' ,das öl,und es ist von unreifen B ,an nennt e Sommerölmachen 'lußer '"0 d Beeren gemacht. Man oll es nicht gern____'_< n en eeren, die das stiirmische "'etter ,"on

') Das YC'rfahren ist (a"'t. id4MltiS{"h mit., d \ • (hellt'n. Natü]'li<:h findet si('h <l'p. _ ,.. .cm in I\.Ap. ,)9 drs Kr'jp,",rsbuc:hes beschrIe­landwirtschaftlichen \\·€'l'ken. I. ('. \.ß}Htt') Ill{,ht in (h~1I yon Ped(lJ' 1.länRson benutzten

So) Die Quelle r <l86) lIUt J " uren el'sIRu Ahslilz ist Pliuill' XXXI (! (:Iti).. {Cl Im kinssischen Allrrt,UJl1 y('rbl' 'tell V .

~V~chsgefllßes aus l\Icerwnsser TrinkwHlois€.'I' .. \,' ('I tl1. alwl, dal,) , mall. mit ]Iilfe einesZ ltsehl', f, klnss, Philolo!(ic 40 (I 'W-) S 'I ge \ Illnell I","U, hllhen 'Ich f1, j)icla (HermesS, 629 uud 11H9) besch:iftiut \),) '1,,10) II11d rOll [,im>I"'"11o (<'he'l1l. ZII{ '15 (1911')', h\]. ' ( e-' nl'lIft(" l ~Ec'ht die An(!:IL})(l n r A . . •

\\0 VOll )emokrit iibel'110lllmCn hat V I' ,11 l'I1'.loll'lcs 1.lIl'ii('k, der sielJeJnOkl'it f!'l"lÜ01J 7CENlUL1'Ol' (T' f .. 'i:')/' .JtPl)J"nall~1 Illllllllt 1111, (Inl.\ ein Ab~<'!ll'eihel' deshat r . kJ '\ I Ollg-O a.l JI1 d··yldOl' i(/()UO (\\' I

, 1.8 Ist "ar. (laß heide Al'tel) ,"on ('€>C"U f" / 1\0 ' I' !L(' l'J~fiiß) '"erwandeltS7) Die Quelle für dies€'~ und di T f ~\ ~Il ur d...en .b€'n~si('htiA'h'll%wN'k t11lg"<:,pignct sind.~ ) l)je öle. insbesondel'e das ~. 0 ~(IHlell ~npll-t>1 I"t l1nht' knl1l1t.

011\ enol, hesprlcht Pliuius in I. X \'.

\~~e:1erd~:dEinwohn,er ,Schweden mit trößter Sorgfalt alleSalzq 11 A~ern In Schweden untersuchen, ob sie darunter~ utze~eu~~ ~:i ande~'e Adern finden, die dem Heiche zumkahlen Heiden ~ta7d sll1d, I.!nd zwar wird man Salzadern auf

Il1C en, wo kell1 'Vald oder G hund wo das Vieh t' f' d' , ras wac sen will,

le 111 er Erde zu /re sen pflegt.

Kap, 15~, Ein e n ,S te i n 111 ach e n, cI e "F' \'om Speichel

euel' anzüncIct84)

Kap, 156, FüI' chiffsleuleH5)

Fehlt ~s den SchifIsleuten auf See an frischem "', ,~~;~;~en ~1C tro~kene ~eine vVolivließe und hängen siea~lsee~~I~~:I~

, ann zIeht dIe Wolle die süß F 'h' ,an sich und füllt sich 1111't fr' h W

eeuc LI,gkelt des Meeres

I c em assel' D d .. Iaus und trinkt es It . , leses ruc<t mandicht und I ,,' em ..mache Wachs innen hohl, so daß esSo zl'eht es fe~1 list, ,l~l~d hange es in einem Nelz unler '\Tassel'

nsc 1es 'v assel' , 'h D' 'und leere Gef"ß' In,SI~, le lun auch andere dichte

a e, \\enn man le InS Meer h:ingt lte '} Swasser d h LI' <, m sei 1e ee-

urc e 1m und e wird frisches "'assel' SI;)

,Item wo man Salzwasseradern in der Erde fi d' k 'u n fruchtbarer Bod I I" 111 en ann, IstL' I e 1, C ort wach t nichts und das Vieh frl'ßt d'r.rC e "ern Do ·t 11" le., , I so man 111 Schweden graben und suchen,

75

~9) Bl'i ('Olt1I11Cllu. 'l1lCl Rndpl"t'l1 römisrh€'11 Sdlrirtst€'llern ,"Ol'kOllllHl'nd\" 1\.\l('1! Hn·li~ni",('}w Bt'zcid111Hng liil' <Jen wiißl'igen Ölschaum.

den Bäumen chlägt. Das Haus, in dem das öl gemachl werdensoll, muß 0 gebaut ,,'erden, daß es einen dichlen, glatten Stein­fußboden hat wie eine Scheune, Dieser soll nach einer Seitegeneigt sein und soll viele kleine Rinnen haben, Er soll in vieleTeile geteilt sein, damit die ölbeeren, die man zur passenden Zeilyon den Bäumen gewinnt, auf der Diele gesondert liegen undnicht \'ermiseht werden, da man sie nicht alle :1n einem Tageverarbeiten kann, \Venn die Beeren 0 liegen, geben sie eineFeuchtigkeit \'on ich, wie ,"orher gesagt ist. Die e nennt manamurca H9) ; wo sie abfließt, sollen Gefäße oder sonst etwas unter­gestellt werden, in welche die Flüssigkeit fließt, und in denenman ie aufbewahren kann, \Venn sich nämlich die Flüssigkeit<)murea mit dem öl mischt, verdirbt sie es,

Item öl macht man auf vielerlei Art, denn jedes Land hat seinVerfahren, Aber ~Iiihlen sind dazu am besten, weil man den~lühlsLein so lagern und erleichtern kann, daß die Steine dicBceren nichL zermahlen, denn diese machen das öl übel­seh mcckcnd,

Item / wenn die Beeren auf den Bäumen anfangen grau JIi,; ",

und schwarz zu werden, obgleich der größere Teil der eIbennoch weiß ist, und helle \Vetter ist, pflückt man die Beeren vonden Bäumen, indcm man mit Leitern darauf steigt, pflückl sie,anbeI' ab und legt ie auf ein Tuch, wobei man sie \'on Laubund Zweigcn reinigt. Dann legt man sie ogleich in die Presseund drückt und preßt sie ,"orsichtig aus, Nachher nimmt mandie Becren aus der Presse heraus und legl ie unter die Mühle,wobci man unter jeden Sehe/lei Beeren zwei Hände ,"oll Salzmi cht. So mahlt man die Beeren, und zwar ist da ,wa zuersth rausläufl, da bestc, Man preßl die Beeren aber drei- odcrviermal, \yobei [imlJler noch) öl ausfließt.

\Venn das öl \'01' Källe nicht ausfließen kann, wirft man er­hitztes Salz hinein, Dann fließt das öl gut. Es i 't aber nichl zubefiirchten, daß das öl salzig wird, denn es nimmt üb rhauplkein Salz an, Ilcm, man soll keinerlei Feuer, Hauch oder Lichlin dem Hause haben, in dem man öl macht. Mache auch dieTür in d In Hause nicht auf der Seite, von wo die kalte Luft indas Hau' hineinblascn 1<ann,

Ü 1 b e ~ I' e n ein III :l ehe 11 H7)Kap, 230,

I:? I',

I :3:? \',

W,) I',

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76

Kap. 2:33. öl\' erb e s s ern\\' "1 ' ,

da e~~ 0 ,unre1l1 Wird.' erhitzt man Salz und wirft e so heiß~~1. s 01. Dann YerschlIeßt man ofort da Gefäß . d d'0' I t und I" ßt d" , lJl em askl ' a es lei Tage stehen. Dann wird da. öl rein und

ar Hem hat d .. ,.. . . as 0 emen chlechten Geruch angenommen so

11~,mmt ~l1a.n fnsche grüne Ölbeeren ohne Steine, stößt sie ~md~angt le 111 das übelriechende öl. \\'enn keine ölbeeren yor­l~nden. sin~, ni.mmt man jungen frischen Grünkohl, stößt ihnbmcJet Ihn, 111 e1l1 LeinentlIch und hängt ihn in das öl Ab:manche mischen Be' K hl' . el, elen, 0 und Salz zusammen und 1 ..dieses dre' T h" langen

, " , 1. age mein. Dann nehmen sie e heraus und tundas ~l 1Il. ell1 ~nderes Gefäß, Manche nehmen alte Ziegelsteinen~ac ~n sie h,elß ~nd werfen sie in da übelriechende Ö, Hen;\\enn Irgendem Tier e' R tL d ', lI1e a e () er on t etwa, in da öl fällt

r

lfj I',

Kap, 232, ö I g c f äße Z LI b e " eil c nD' .. ,

die 0 gefäße sollen nicht nur / gereini<Jt und zllbel'el'tet

wer en '" d '" ;"., h ' enn as 0 ~~usgedrückt werden soll, 'ondern ebenso~uc ~o~rt, :"enn das 0,' verkauft ist, enLfernt man das, was aufCten~ 0 en 1st, aber Dicht mit heißem \\'asser sonderll nlal1s reicht es yo' ' ) r ' , . <

r"ß I' . ISICl Ig mll den Händen heraus und spült die Ge-Sa I e 0 t mit kaltem \\'asser aus. Dann trocknet man mit einem• c 1wamm nach, damit alle FeuchtigkeiL fortgeht.

, Manc,he l~.flegen bla,ueJ~ Ton und \\'a 'seI' zu yermischen, soCf,I'~ßß ~ elhn dunner Brei wird, Damit streichen sie dann das Ge-a nngs cl' d <

< um aus un la sen es 0 Lroeh1en \\' 'd(Jots öl h' , t ' , enn sie annc , lJlelJ~. un .wollen, spülen sie den Lehm heraus und trock-

nen aas Gefaß wIeder N G f"'ß ' ,.. . eue e a e, 1Il elle man öl tun willn~u~sen ~m Fe~er heiß gemachL und miL ""achs überzo CI;"~Iden, sonst Zieht das öl durch, Manche begießen s' . gImt geschmolzenem Harz so werden sie n' cl , ) le Innen

, . • Cl l1er selr gut.ltem die Ölbeeren die d L" . h, ,as s urml e e \"eLLer herunterschläctt

und die man unrein a fl' t .. , ::.\\' . u le , pu L man guL, aber nicht in heißem

as er, sondern In lauwarmem \\"1 SeI' D' I tdie Presse zum Pressen, ',<lnll eg llIan je in

Die Beeren, die man nach DeZel111)er- ernlet und preßt, indgar nicht gut für Ö, zu Speisen.

und darin fault, nimmt man eine Hand voll Coriander und hängtes in den ölkrug, Den Coriander wechselt man nach einigenTagen. und z'war Yiermal. Dann gießt man das öl in ein andereGefäß und wirft brennende Glut \'on ölbaumholz in das öl.

Item wenn da öl ranzig geworden ist, nimmt man weißes Iß7 I,

"'achs, chmelzl es mit frischem öl zusammen und gießtes in da ranzige öl. Danach gibt man 'ofort gebrannte heißeSalz darunter und \'erschließt dann die Mündung de Gefäßessehr gut. So \'er chwindet alle Ranzigkeit.

Da öl soll man immer unten im I{eller aufbe\\'ahren und mitFeuer oder heißeTn \Vas er reinigen, wenn es nötig ist.

Kap, 245, Tee I' r e i 11 i g e 11 I 7,i \',

Nimm frischen weichen Teer und starke Lauge, mische eszusammen, indem du es kräftig mit einer Stange zusammen­rühr t. La. e e dann stehen und sich absetzen, 0 daß man dieLauge \'om Teer abziehen kann. Setze dann demselben Teerwieder reine Lauge zu und rühre um wie \'orher, Dies macht man\'iermal, dann gehL der Geruch yom Teer fort. / imm dann 17ß I'.

Seewa er und koche e lange, oder koche Salz- und Süßwa seI'zu ammen. \Venn e erkaltet ist, nimmst du da\'on einen Teilund mi chst ihn mit dem gewaschenen Teer, indem du kräftigmit einem Stocke umrührst. Lasse es dann stehen und sich ab­setzen. Ziehe das Salzwasser \'om Teer ab. tue mehr \'on demgekochten Salzwasser auf den Teer und rühre es zusammen,Mache dies viermal. Dann wird der Teer hell und klar. Ziehedas \Vasser \'om Teer ab und setze diesen vierzehn Tage in dieheiße Sonne, damit alle Feuchtigkeit heraustrocknct, wobei duihn bei acht hereinnimmst, um ihn \'01' Tau und Regen zuschützen. Tue den 0 zubereiteten Teer in neuen \\Tein, wobeidu in jede kleine Tonne zwei Becher Teer gibst. Rühre dabeizuerst die zwei Becher Teer mit zwei Kannen Weinmost zusam-men, Tue die Mischung sofort in die Tonne, in der der Wein-1I10st ist, wobei du durch das Spundloch lange mit einem Stockeumrührst. 0 wird der \Vein haltbar. lLem wenn die bei Bierangewendet werden soll, kann man es ebenso \'ersuchen, wie hiervorbeschrieben ist.

77

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17 f·.

178 \'.

92) POI'S: ldyl'it.'H ~nlt.· L. Auth }('{luJ1I palll~tl'(, heißt illl ~khw('dist1l(lll Plll"~.

93) I;'oen klll 11 111 offidnnle All., Fenclu"l.91) SaiHl'rjn 1t()I'lf..'ll!ii~ 1." Bohnellkl'fiut.95) rrl'i~OI1Clht, V'm'Il\l1l1 ~l'at'('lll1l L., g'I'jt'{'hisc'hf'S I h·\I. ~j{·h(·Il~(,Zl·it..

96) MpThen,97) :i\h'lilolu" offidnulis 1.1.. ~ew. !{plhel' Honig-klpt'.y~) (H~TyIThi/" /(Iah...\ L .. ;;iiflhoI7..99) \\'oh1 NUl'(llts inrli{,fi, illdis('he Narde.100) j)l1llk\:LII'otPI' \\'tlin, itnl. yilla 1lt.>l'O.lOt} AlthR\'E\ offic·jnnli L .. Eihisc·h.

79

Item \\'ein wohl riechend machen: Ni 111 m gelrockneLe Gagel­knospen 9~), sloße ie und tue sie unter 111rühren in den \Vein.Seihe sie nach zehn Tagen ab und tue den \"ein in Fässer.

ILem "'ein süß machen: Nimm gleiche ~Iengen feniculum 93)

und aturegiam 91), tue sie in den "'ein und er wird beim Um-

rühren [siißl·ILem machen, daß neuer Wein all zu sein scheint: imm

bittere Mandeln, \Vermut, Föhrenharz und fenumgrecum 9,,),

zerstoße e , soviel wie nötig ist, tue davon einen Becher in jedeKanne "Vein und lasse es stehen. Bisweilen ist e nölig, daß manmiram 96) und Aloe hinzugibt, die zu Pulver zer loßen und milHonig gemi cht sind. Dies tut man in den \Vein.

ILem zu machen, daß Wein alt zu sein scheint, der nichl allist: / Nimm zwei Lot von dem Kraut mellilolum 97

), zwei Lot 17\1\.

oder vier Lot glicirize Wurzel 98), vier Lot nardum 99) und vierLot Aloe, stoße alles im Mörser und tue sechs Lön'el \'011 davonin jedes Vierlelfaß "Vein und setze diesen dorthin, wo Hauch L t.So scheint der \Vein beim Trinken viele Jahre alt zu sein.

Item \Veißw in au chwarzem \Vein 100) machen: Timm Brot,

das au Bohnenmehl gebacken ist, und lege es in die Tonnen zum"Tein. Oder rühre drei oder vier Hühnereier und "Tein zu am­men und chlage es in die Tonnen, rühre e dann in den Tonnenmit einem Slocke zusammen. So wird der \Vein klar, wenn erzwei Tage steht. Item brenne A che von \Veinreben, die weißen\Vein tragen, und tue sie in den \Vein, 0 macht die Asch den\Vein weiß, Und A che \'on \\'einreben, die schwarzen \"eintragen, machl den \Vein schwarz, wenn man ie in den "Tein tutund das Gefäß oben verschließt. In vierzig 1'ugen wird der \\Tein

schwarz.Starken \Vein aus leichtem machen: Nimm Blätter oder \\'ur­

zein von dem Kraul altea 101), koche sie und lue sie in die \\'ein­fäs er. Oder nimm Blätter von Buchsbaum und lue sie in den

Kap. 248. E s gib t "j eIe r lei .\ r t e n \\' e j n 90)

~er Wein, der süß ist im Geschmack, isl sC'hwer. \Veißweinder..ull. Geschm~ek ein wenig Salz hal, bekommt der Blase gut:DeIJ~lllge, ?er eme gelbe Farbe hal, i 1 lustig und bekommt gut,~m die Speisen zu verdauen, Der "'ein, der weiß ist und trocken1m / Geschmack, ist gut al Trank für diejenigen, die Durchfallhaben,

Kap. 249. W ein auf b c '" a h ,. e n

. 'imm Most und koche ihn, bevor er "Tein geworden ist.Mls~he davon den dritten Teil unter den \Vein. Dann wird der\Vem haltbar, so daß man ihn lange aufbewahren kann

Item ~in anderes Verfahren 91): nimm reines Seewa~ser undla~se es em Jahr lang im Keller in einem SLeinl<rug stehen. Dann':'Ird es gut und süß. Nimm dann diese' V.rasser und mischeeUlen achtzigs~el Teil davon und einen fünfzig lei Teil gipsum1.1l~~eI: den. v.T,emmost. Rüh re das ganze nach drei Tagen sehrkl aftIg n1lt emer Stange um. Dann wird der \"ein nicht nur~ang~ haltbar, sondern erhält auch eine chöne Farbe. GipsumIst eme Art Kalkweiß.

Item ein anderes Verfahren: 'imm drei Unz n trockenesHarz, ,~toße e~ klein, tue es in das Gefäß, in dem der "'ein ist,und.ruhre mit einem Slocke um. So wird der \\'ein gut undbeWirkt, daß man gul harnen kann. '

Hem de.n \Veinmost, der / durch Hegen während des Aus­PTressens Viel \Vasser aufgenommen hut, verbe erl man so:hoche d~n ge;amten Most 0 lange, bis der zwanzigsle Teil fort­geko~ht 1St. ,~ue dann darein den hunderLsL n Teil an gipso.

Sußen \\ em aus bitterem machen: Nimm zwei Schalen~~r. ten~ehlkleie, verrühre ie mit \Vein und Lue sie unter Um­r~lhren m das Gefäß, in dem der saure "Tein ist. Manche nehmendIe .Hefe VO~l1 süßen \Vein und tun sie unter Umrühren in den\"em, der bItter ist.

17D ",

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I ~o I'.

I ~I' \'.

\Vein, oder nimm F hin den \\Tein. ruc t von dem Kraut apio J(2) und tue sie

Item klaren \Ve'n ' h .Pf I au 1'0 em \Ve1l1 machen' / T' hefferkörner und 20 pistacia 103) t ß.' '. Imm ze n

\\Tein. Tue dieses in das F ' so.. e le und ml ehe sie mitsichti

au . aß und ruhre dann lange und yor­

;" m.

T' Item neuen \Vein klar machen, und daß er alt zu· '.'NImm 8 Lot squinantos 104),8 Lot Al .. 2 L . ~em_schemt.cassie 106) 2 Lot PI' ff I oe, ot ma tlCIS 10~) 2 Lot, e er Lot . 10-) ,stoße alles 1" ' plca' , und 2 Lot mirram 108)

zu emem Pulver und sieb ,\\T 'most im G f"ß . e es. enn dann der \Vein-e a gem cht wud sch" t d

den 'Veinbeeren ab gib t 'in d:ums

.. u alle oben schwimmen-gestoßenen gipsum 'und rührst zwe.

G;5aß3 Sch~len zu Pulver

einem Stocke kräftig um A 1"- 1" age !ang 1m Gefnß mit\'011 von dem vorbeschri~b m c~Ittlen lage l1lmmst du vier Löffeltust sie in das G ("'ß denen u ver auf je zehn Kannen Wein

e a un setzest noch el . d 'rührst alles stark und 1 \\as an eren \Vein zu,

ange zusammen damit . hund verschließt dann das Gefäß .. b ,; . es. IC. gut mischt,dem die Luft enl\\'eich n u.. el all bl auf em Loch, ausschließe d::m 11 ' e kann, wahrend zwanzig Tagen. Ver-

n a es zusammen' und ' .schließt, soll die mit AI' \\enn man dIe Fä seI' ver-angerührt ist. c le gemacht werden, die mit \\Tasser

Item \\Tein gegen pestilenciam machen: Timm einVierteifaß mit gutem \Veinmost und 16 Lot kleinesnen \\T t / gestoßenen trocke-. . en.nu, binde diesen in ein fel'lleI Leinenluch und lasse11~ vIerzig.. Tage in dem Viertelfaß liegeil.h I f Dieser \\Tein ist sehr

el sam ur den l\Iagen zum Trinken.

Kap. 251. KaI k b I' e n n e n 1(9)

. Der ~alkofen oll zehn Fuß in der BI' il und111 der Hol h b zwanzig Fuß

le a en und oben eineezogen sel'n, so_____ ~ daß er dort nur

102) Apium g-raveolens L .' ' ,103) Pistarien 'Ü 1\1" ge\\. ~1Jl?ne. oU,' "'ur/.el wal" als Radix Apii offizinell.lOt) A ' gJ ne andf')n, Samenkerne von Phtta('iu \'l;'I'fl, I

ndropogon schoenanthus L., Karnelhell ~.10&) Harz von Pistacia JentiSClIS L. .

106) Zimmtca ' «"10? . . SSJ~. Innnmomum Cassio.), chjne~h;('h(lJ' ZimJ1lt.) SjJlca Nal'dl, IIldische Narde,

lOB) :1I~"'l'hen,

109) E'. 471), 'me Beschl'eibung tles Kalkhr'enncns '1 tgl) andl Biriilfllu'do (dt'uts('he Ausgabe

o

drei Fuß in der Breile hat 110). ~Ianche haben nur einen Ofen­mund, und manche / zwei. \\Tenn. aber nur ein Ofenmund vor- I I".

handen i t, machl man eine tiefe Grube innen im Ofen, in die dieAsche herabfälll, aber nichl ausgekratzt wird. \Venn zwei Ofen­münder vorhanden sind, ist es nicht nötig, daß man die vorbe­schriebene Grub hat, denn wenn das Feuer in dem einen Ofen.­mund brennl, ziehl man die Asche aus dem anderen heraus.

Achte darauf, daß das Feuer im Ofen gleichmäßig brennt,sowohl bei Tag wie bei lacht. Setze in den Ofen gulen, ,chönweißen. und harlen Kalkstein ein. Den Ofen baut man so, daßer unten im Boden gemauert ist, so daß keine Luft hineinbla enkann, und schiHzl ihn auf allen Seiten, 0 daß kein Feuer undkeine ~7ärme herauskommen kann, außer allein oben. Dafür,daß der Kalk genug gebrannt ist, ist da das Zeichen, daß dieoberslen Sleine genug gebrannt sind, daß die untersten Steinegebrannl herausfallen, und daß das Feuer keinen Rauch mehr

gibt.

Kap. 252, KaI k lös l' h e n

Der gebrannle Kalk kann ungelöscht trocken zahllos vieleJahre liegen, 0 [gulJ ist da Feuer darin aufbewahrt. Fahre denKalk dorthin, wo du ihn zum Mauern gebrauchen willst, undlege die ungelöschten Steine auf eine ebene Sohle, und zwarnichl sehr dick. Lege um dieselben einen hohen Rand mit Sandund schlag diesen mit der Schaufel gut dicht zu ammen,damil / er das \Va er halten. kann. Trage dann schnell ge- I 1\'.

nügend Wa er herbei auf den Kalk, so daß das \\Tasser überdem Kalk steht. Aber diejenigen, die beim Ablöschen nicht genug\\Tasser auf den }{alk geben, verderben den Kalk, denn er brennlsich auf und wird wie Asche. Und das machen diejenigen, dieden Kalk eimerweise verkaufen J11).

Kap, 253. S a 11 d zu 111 Mau ern

Es gibt vielerlei Sand zum Mauern, mancher ist schwarz undwird aus der Erde gegraben, mancher ist weiß und wird amStran.de oder auf Sal1drücken gewonnen, mancher ist rot und

110) Nach Ilirill!lu(',';n sind die Kalköfen gewöhnlich 6 Ellen (3,5 111) hol'l\ und:\ Ellen (t ,7;) Itl) weit. l>i(' Zahlenang-aben bei Peder l\lhns~ol1 l)C1'uhell fluf <"jn(\)U

ll'l'tum.111) \\'eil da6 Kalkhydrat ein )!'Tößeres Volumen hat als c1er Kalkbrei.

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dieser ist der beste. Hem aller Sand soll so geprüft werden:Wenn man den Sand in die Hand nimmt und die Hand fest zu­sammenballt, und der Sand knirscht oder scheuert, dann ist ergut. Hem ein anderes Verfahren: r\imm d n Sand, lege oderwirf ihn auf ein weiße Tuch, und chütLele das Tuch. \Venndann das Tuch vom Sand nicht unrein wird, ist er gut.

Hem der Sand, den man vom Meeres trande aufnimmt, trock­net spät in den Mauern, weil er alzig i l. Deshalb muß man ihn

I 2 ". einige Tage in frisches / \Vas' er legen, um das Salz auszuziehen,bevor man damit mauert.

Hem den Sand, der schwarz ist, und den Illan aus der Erdegräbt, muß man rasch vermauern und darf ihn nicht lange inder Sonne oder im Hegen liegen las en, denn er wird dadurchschlechter.

Kap. 25./. San cl u n cl K a) k 111 i s (" hell

\Venn der Kalk, wie vorbeschrieben steht, gut gelö cht ist,mischt man darunter von dem Sand, der au der Erde gegrabenist, so viel, daß der Sand drei Teile au macht und der Kalk dervierte Teil ist. \\Tenn der Sand weiß i t und vom Strande oderaus fließendem "'asser aufgelesen i t, mischt man zwei TeileSand und einen Teil Kalk.

Item Kalk brennt man auch aus i\luschelschalen, und Sandmacht man aus Steinen, indem man diese zerstößt und siebt.Man mauert damit, wenn man im Lande nichts anderes findel.

Hem weshalb der Kalk eine feste Mauer bildet, wenn er mitWa seI' und Sand gemi cht ist, hat folgende rsache: Alle natür­lichen Dinge sind aus den vier Elementen gebildel. Diejenigen,die mehr Luft haben, sind leichter, diejenigen, die mehr \\Tasserhaben, sind weicher. Die mehr von der Erde haben, sind härter,und die mehr vom Feuer haben, sind zerbrechlicher. So sind dieSteine. \Venn man diese klein stößt und nicht brennt, binden

Is:? \". sie / in den Mauern nicht, auch \'\'enn sie mit Sand und \\'assergemischt sind. \Venn die Steine aber im Ofen gebranntwerden, verlieren sie ihre Härte und Luft geht in sie. \Venn siedann abgelöscht werden, geht Wasser hinein, Feuer und Luftgehen heraus und sie werden weich. Dies beweist man mit fol-

w.)0-

Steine abwägt, bevor man ie in ~engende m: \Venn Jllan einige t I 1. einsetzt, und sie dann au gebrann g elc 1

Ofen zum BIennen . t f hlt ein Drittel an Gewicht. Des-groß und hei I hrerausn.lm~l , d \aben an tatt de sen und bindethalb muß der Kalkstelll an 11")

so nach dem Trocknen die Mauer zusammen" - .

[Am Schluß des Abschnitts:]., f)' 96 Biel' brauen 113)Scquilur 1Il IIbro D 0 10 ,

. bek unten Yt>rfassers. dpn Ppdt'l' ~luns~oll h(>·112) AtI~ tli (.'1\ HppkulallOne

ndes un a d" B'" gllc('io fil r dip lÜ'l'~tellunl! UI1"

d LI I d e H \'pothesen 10 11111. " 16H 11' )nut.zt hat, g'C'ht hervor, a fiue: I \.~rtni~ CPirot.edlnia. deutsehE.' AU~g'Rhe ." , •El'findtUlg tI., Kalkes und deI' Ziegel

nur ältel'<.' ,"ol'hildel' znru('kgphen, }{ L, nd rrruklall!l1 (Ausgnlw VOll. I""" 1 heilk-undigen ezep~1I t1 ,

113) ]n den mittelr'lleder nIl( IS<, lell ..., '.)', An!eitun:.! zu l' Hierhel'elLulIg'J)I'. IV. [" dr 1'1'''8(', Gent 1 '94 NI', !S,,) findet SI( 1 eil"(J<'renc1l'elt: 'I' BO\lC'k \'11 'Vondl't' KlO,),

Page 49: Johannsen O. 1941a

L .. \\~n",sl~I''''('h\\'el'tlilil', ,1\'1"('1\ \\·\lr/el alsim llßlIshllc·h \"01'.

",'f'llilfhliitlrl' ('ill~"\'hul1t in ell'llofticinnlis L. (kam in

.. I - 'k kommt al ... tilllinnc inl )littl'lalt.Rau('len\CI -

, d " ,ommaeder" (ital.), Ephpuhnrz, , , SI,.lt" L" GrUnkel'l1e. (::-iarh(.U1111 e ("Je. " . 1) ul1reife Frürhte von Trttl('um1["le"'<'I,: lllIlnlt'(;li~~~I'UJ;.I: "Oll lIelTn A. Ko<,kum,)Irol1nc IC 1("1 J:

"'{'ihl'autlt j('(lt'l' AI·l. "'ol'!I.',,>,'ltl-'ndes JIßl'z, g'('WI~St',!'f'H'ensum: ". Hausb), LndallUIlI. ,. 1'.\'1

1

1'10Lßuclnnul11: (so aueh Im l\I:~t.ela,lte~1. r hus "·iHd., ('j'itus ('rl'ti('lls L .. (I ... t\l

Ci~tll~al'U'n, hr'iol1ü('J's (If,LllS 111.0:~J~10l\~~tteilung von HplTI1 A. KockllJH.I n Na(·h fl'CUIl< 1(" lel [ k tb 111)

nnnl,;, J •• 11. . - )1'" fra frangans Houtt., ) \1";"8 an .1IJl('i~: ~ lllskalbliil' (Ramenmantel V~11 .;;. ~ I.IS Ih d' n l{enH' nndl "ßLntthio]us (KI'ClllC'l'0. ~l 1 I b I ,,"elchselkll'sr e, ele I' s.e eillt'1l an

o,r.u~alippo: Pl'tlllU, ,n ,a e _ ' .. S 0.1 E) Salben zu",...etzt WlI!'d,'n, lUn (Ie, n • k 11hudt. FI·ankrUl·t n,. l.' L ) "H6 . ;'8CI1 freundlicher )Iit-teilull~ YOI1 1ll"1'l'1l A. hOf U1 .~elH'hlllen (jt.~rllC'lI zu ,grlX'll. - . '.

1[plissa: )[elis:n, offkinalis L. t g("'w. }\[elJ'ise. . rita IJ.• rf..~lT('l'mil1zc', und ,Mentltn- L Pflnnzena!'l zu de!' Men!hn pipe,linIe: ~len!h/t ", . I ... ' die heide offizinell sind.

C'l'ispn, KI·ullsemllli".R't ~ 101 pn, k' t.:\fol"l'lIa: P,olnnlll1\ ni~l'lll1 L., 8('hl"ic'haUen, Toll lau.

:\(usnts: ... losrlllls. n,'I'schiedt>nel' Bos\n~lIin.o\l'h'II).~)liba.nllm: 'Veihl'llIU'h (GU111I11ilu\.l'1.

Panic'lIm: 11 il's(', l"t'l1niC'h. ;'" .. ,

P t Vlla nllsl'!'inn 1•. 11 unfflng'E:'11,,1 nut. 'rnllhrllflll.L _ Nnc'hPl'ntnfllon:, 0 ('1\ I , ,.' 'V 11';'(11 ,"on Gern.nitlnl cohunbinlull T)"Pes columlHlll1s: ~I"('tlo(kn('t.o 1 - I" kum

fJ'f'U)Hllidll'l' ]'I,[iltcil1Lng- von 1]('1'1"11 A .....oe .... , ,- I' (Rii"ksLand der 'l'eJ11enlinoI11estillnllOn),

[>ix gT('C'": 1\..010)) 10nluII1 , " . O'.>ric-h ch'n 1I1I<'!l da, l[nll~hll('h ('I'wiillllt.Pln.nt.n~o: \\Tohl Plnnt.ag'o hll1('l'olnl~ L .. ,Plt.7,\\ C... C:' •

Pomps: Pll11ll"S. Bill1"ilein. itnl. P0111I('('.

PÖITUS: Allillm POl'1'lIlH L .. Lnuc'h, POlTet:>.

POI"Lula('a: Porlulnk. BI1I·l.l'lk1'lltlt.

Hant.t": Rllta trl'avooh"u'i L. 0 '<:; 'sandelholz.""pißei' Rnn<.h~l: ,untllhun alhum L )raka'i, EU

('plber 'an del : Ahnrt <lps ,,'pi!.len ,nndel. ,. er "I)~ ariola': Cirhorium endi,.in L .. hl'eit,hlättrie;e Elldl\'le ,('nI 10. ,0ud'>l'n l'ulyc:o

nlllll' r t' ""ohl lli('hl A J·tl"misin Ul'ßf'uncnlu" L.. E .... tI'ßtrol1 •~.. rpE'n ,ans: ,. .

bistol't.a L .. \\·i(l .....~nkn()t..t'J·lch. ~ I. Tnt.amRnsi 1>. ('0. ddr Nnl',ll'.. , I' 1 Nnl'clr \'011 :;.;Iardost.a(' l~ '" ' ~ ')

sl)ic'ß: Rpi<'n. ~al'clt, lll( 1"(' 1~ .' (R" 'k t:'lnc1(-' e]l'l' ,torax:.{('\\'ll1nllH~ .' , t'. Folin ~t\TnclS t1(" 1 '~t01"ax: woltJ ('1oI1("x thyu1I611ln I t • '. r ":\["11 l1\ol'gl'nliindi~('ht'l' AI1111t'l'. eH 1'1\\~('ieher Rt.ora..x: 1181'1. \'011 Liqlliclßlllhal' onenta IS • I ..

.. toraX"ha.uJH.St.()1"ax ('alalnitu: Harz \'Oll ~tYl'ax

TInn<lel).Ti~l1al1le' timia.mR. (ital.), "·eihl'nllC'lt.

Jla.u'shllC·h lind l)(.li ']'ht'ophilns \'01'.

T'ti mal 11 11l : wi(' EtlrOI·hil1J11. , .'T'·ae;ant· ('l'hiirtett'1' ~dlleim"iaft cler A~ll'ng'allu~alt~n.J. . r 1 "el11eint>l' Bald 1'18 1\.Yaleriana: Yalel'iR.llR offlrll~n IS ~'.~. t.:; ••

Y 'l>ena' Y('rbenß offh'innlJs L" Ll"E'nkl aut.Y::'micuial"is: Hl'll1pel'\'ivlll11 t-c~d.ot"nl1l L., Hall"lWU1"z.

'-iticelln: Bp'leutunK nnklnr.""lIl'l11mehl: ~(>l11en C'ilHlE", Zit,\\PI·~~lHpn. ,.,

y '('os' JI'is Seltw<,'I'Uilir, wohl Tl'H\ PS€'\IdUCOl ~~I '[~lR('h('r' l{ulll1us offizillt'll war, kommt an<" 1

Zibet.· RckrC'L <h.w Zihetkatu'l1. dl'S 'Pl'stalllpntulli

j • f • • " lnd gekül'/.te Ühel'spt,zllng' . . .111) Di PI'R.h'll 1:3 Knpilr! Sind ('l11e ftele l~ besd reibt. lfnn yprglri('he Hllt. d(,1Il hlef

<:,.beri, da. besonders dio (,~II~~~~tiol~n~~~I~l~~~er ü;"rsetZ\lll!( de,. j;e:le:;el~~;:~:~;: ~Ii~):;i:d.er:1K~~:::I~I:eT~~"~;:~ard;f1')' A\lsf~hr~icl~~ AIl~~7',;lJ~~:~, (l:,~li~,n'i~)ell pinneteI' ('nll'i.

I I~:nd,>r .\llOll. 11,' !trI" lll<'t. (Ause;ahe Zu>eU, ' .. "Ia:,!en nnrh Ka)litpl dpl' K"dl'ncktellauc .. .. Ven('rem calclI1lrennil'cn" Solt'1lt ('a1c'l11l1',n , " lt ]'l4 13B \lud ll0LPl'obie'r. ':l11d ..\!(·hemiebi1C'ht'l' (I>m'lI!8trll!l er •. • ,

Von 114) allen Stafren, Tieren, Fi chen und Vögeln kann manSalz gewinnen, indem man ie zuer t zu Asche brennt, ,,,ie manSalz aus Asche gewinnt, elie aus Holz gebrannt ist, oder aus Kalk,eier aus Steinen gebrannt ist. Und zwar geben die Stoffe, die "onNatur rot sind, rotes Salz "on ich. Aher das Brennen der Stoffemuß in geschlossenen Gefäßen vorgenommen werden.

*) "Die im ](unstbuch in B(lSIIHt.1"IllßI·k 1 J\Tal'k 1111<1 P(cl. ßI1J!f',f!<,lH'lIf1n Ge\\'irJHC' 1>1.'-l.(-'khnE-1l einhcitlil'h c1n~ ßNiIlHtl'g'pwiC'!lt VOll 300 f(. 111 dl'I' i'lwl'st'f,znng- iSl dip Mark mitJ'fllild wiedergegeben.

JJen in der l>hal'Jl1akolo,l,!i(' ni(·hj, he"'R.nd(,l't~n LeSl'!'1l ~.;(:.li hiC'1' pine Zusammen-!'o,tellullg' der im Kunst.buch (-')'wiihIlLen Drogen und Pllnllzen go(l~ebclI, wouei dt'I' JIcl'all .~el)(',. abcl' hell1C'l"kell Illnß, unH CI' Ruch kein Pl\eJullßnn ist. Einp ~nRnmm('nstellllng- Y011699 Heilmittelll ill PedH )I,,"~so"s Heilbllrh JlIl! Grrlr im jCnrlllllrelltisk Tidskrift (18 6)hCl"all~g'{'g-ebell. doch konnte die!"C' hi l' ni<'ht benutzt w(,I"<I('n.

..\Innhnlrzeln: 'Yurzeln von Inllla H('lpnium L., nb Radix TTrh'nij offil.inelJ.

.\Ioi': Saft der Bliitter \·ers{'hi ...!Pller Arten der Aloi'pflnllzP. ~fnn 1Illtprsl'hied die helleAloö lucida, dip leberhl'll.11 lH-' Alot.: llPpntirR. lind di(' llnl'ritw ,ehwlll·i"..(' Ato(' cnbaJlina(Ra saloe).

.\mhl'll. ean: ent.weder tierisdu' Amhra odf.'1" Ilolz Yon I.Jiqllic),lInhnl' OI'i(,lllnlis )lill., Jl101'!!C'Il-liindischer Anlber- oder Rt.ol'sxhulIlll.

Amiclnll1: Stärke.

BclzlIi: Benzoe (Harz \'on Rtyrax lwnl.oin 1)rynnd).

Briollin.: Bl·yollia, Zaunriihe, Pflsnz.eng'att.lIllg, zn dei' B, nlhn L. lInd B. cJioic'n Jacq. gC'ohören; die "·urzeln heidel' waren offizinell.

BI'itoniea: Betonien. offizinalis L., ~{'hl'kl'ntlt (kommt AlIC'II im llall~bllf'll YOI' _ Bos"i('rtlind Rtol'('k ,. xxn') ,

BlI.Ldo~sa: Andllsa ofticinnli"i L .. ,Cellll'ine Oclts(,Ui".llnu<.', dpl'('u \Y II l'Z(" I lind ßliitter nls;Radix und Herba Bu~lossi offizinell waren.

~aJ>j)hls nmeris: Adiantum Capilllls \·t·nt>J"is L't

Y(>nllshnl\J',l'lllaJl111s: Kalmus ("-nrzfl yon Al'ol'u,,,, C'alal11us L.. ~pmt'il1t'l' Kallllll~).C'eJidonilll11: CheJidonium majus L., RrhöllknLUt.('entallI't>ß: Centaurea jRcea L., ""ies{lnflocken bhIJ1lE'.

('entl·oga.lli: vielleicht rentoeapii, Köni,e-skerzt>. clpI'pn HllIm('1l nl~ Ii1JoTes "l'l"hn!ot('i offizinellsind.

Cipt>l'n: Erdmandeln (mehlige "·lIJ':I..elknollen von C'YP('l't1S (~l'e'lIlplltllS \Ton ~iil,\{,I1I. 1IasE'lnuß-iihnlichem Geschmnck, Als Nachtisrh Keg-e Spn lIlld als ll~ilJllittel \'P!'w('nde!).

D l'lldI(>n billt: Harz von CaJamllS (II'ueo R" Rotllll~palll1e.":de ..a: Hedel'a helix L" g-emeine.. Epheu.1,811In: wie EliforbiulI1.

Il~lIrOI'hillnJ: Euphorbia esn1a L., 'VoJfsmileh, J)ie A1<'hcmiR.t.Pll VP!'\\'('IHh,'l.C'1l auch l~lIphorhiflSpillOSIl (DaJ'm,taedteJ': G~ber R, IS3),

F'enicullllll: Foenicnlnm ofJieinale All., FenchEl!.Ji'lammul(': Rannnc'ulus flam 11 hl L., RUlnpfhahnellfllß.C:/tl;el: lIf,l'J'ica gal< L" GnKel adel' G~rberlll)...tp,(:al'iofilata: (Garofanata), Benediktinel'kr8ut, ]\TjigeleillWlll'Z,Oarofoli: CariophyJ}i, GewÜrznelkt>n.Ollmi l>o('!e: Gomme di botte (ital.), FnßhaJ'z.

L'ou. c. Kunstbuch *)J:?2 r.

-

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Wohlriechende weiße Seife .. . . t 'st chneide ie in kieme

Nimm gewöhnliche Seife, dIe gu . I 's I tt toße sie dannk d' 8 Taoe lang Im , c 1a cn,

Stückc und troc nc lese '" . H .' b Nimm 10 Bes-.. f' nd siebe sie durch ell1 aal le .

im ~lorser ein u . PI' 8 Lot gute und fcine yreos,I . dcm geSiebten u vel, I

manna I' { \on • . 6 L t h feinen magalippo uncf . , .ßen sandah 0 se r6 Lot elncn \\CI. .' 11 . cinem Mörser zusammcn,12 Lot i\lchl \'on al11ldo, !lusche a eS

dll1 ,'cl olcum de spica wie

'b ei Lot weichen storacem un SO\ I /] 1:!7 l".

gl ZW . Soße alles out zusammen, mac 1eeine Nußschale voll hll1zu .. t '. I'" . den Schalten etc.daraus kleinc Ballen, lege sie zum 1 Joc {ncn In.. . .

ß I" S' fc noch schoncr Wird, soTLem wcnn du willst, ~Ia 8 K

ele te~'b to stoße und mische es

] 5 K l musco sowie ara Zl e ,nimm ara b h' b en StolTen mache darausin cincm i\lörscr mil den \"01' esc ne en '].] '. t etc

I . 'ie yorbesc Hle )cn I, .kleine Ballcn und troc {ne Sie, \\

119) Ro.en.

1:!7 ,'.

ie im Freien, aber nichtLauge heraus und lassetrocknen. Die Seife ist gut, um damit Goldhaar

l::!7

Ballen zum Riechen

't 2 Lot weichen sLoracclll,l" m m -! Lol .toracem cala!lll am, ., h .ßI . h nelzc allcs m emem I n

-l: Lol bclzui und 10 Lot olIbanum, sc J " h dem Pulverisicrcn](upl"crmörser zusammen und tue dann nac AI "h I' 20 gc-, . 1 Lot "elbcn sandalull1, eine Drachme ~e 0 z, .zuelsL l"r • "1 1 Sl)ica crwelchten / mus-t ., I' los lmd 8 Korn 111 0 \'01pulver e gaJ cl 0 I 'I Ballen daraus.cum hinein, mische es gut zusammen une nuc 1e

Schwarze feste Seife

k . t()ße sie und., .. f hncide sie klein, lroc nc le, s~Imm Sei e,. I .' b teht Nimm dann da\"on

siebe ie fein ab, wie \"orbesc 111e en f' I" -l: lot l"eingemah-]0 Be marmark, 6 Lot l"eingell1ahlene g.aro.o I,.. • _ ,'.' Iol

'. • ., . 11!l) o\"icl du für nchtlg halLst, JC Z\\CI •Icnen maClS, JllSdS '. . _ _. L L wcichcn Storax und

. .' I f Ihen sandah sowie Je z\\el 0 ,clpell unc g.. , lies im Mörser zusammen, machc dcl-wohlriechendcs 01, stoße a . It 'illst du die Seif

. B II d trockne ehese. em \\rau klcmc a en un. nd zibeta hinein, wienoch schöner machen, so mische muscum u\'orbe chrieben steht.

dann au derin dcr Sonnczu machen.

(" 6

'Venn du Salz aus Blut brennen willst, so trockne dieseszuerst, und zwar ist es gut, daß du zurr t zwei Teile gewöhn­liches Salz in 8 Teilen Blut chmelzest, und dann alles zu­sammen trocknest. Nachher brennst du es in einem Ofen, indem man Glas oder Tonkruken zu machen pllegt, oder in demsogenannten Ofen re\'erberationi eine acht und einen Tag lang.

Item wenn es sich um irgendein Tier11ei ch handelt, das mannicht trocknen kann, '0 legst du es in irgendein gut mit Lehm"erschmiertes Gefäß, so daß keine Luft herau kommen kann,und brennst es zwei Tage lang ohne Salz. Koche es dann in vierTeilen Regenwasser, bis das '''assel' zur Hälfte und etwas mehrfortgekocht ist. Destillicre dann das \Vasser mit einem Filterab und bringe das Wasser durch sanftes Fcuer zum Erstarren.Dann hast du Tiersalz. Diescs iibertrilrt anderes Salz, um damitzu schmelzen. Schmclzc cs dann in zwei Teilen Hcgcnwasser

I:?:? '-. und setze es so cine Woche in Mist. / Da\'on wire! es schärfer.Troc]{ne es dann auf heißer A ehe ein. 'Venn es danno ist, daß es einzieht, wenn Illan es auf irgendein Erz

(.1/etullj gibt, so ist es gut. "'enn es aber nicht einzieht, soschmelze cs \"ieder und bringe es wieder zum Erstarren. Salz,das auf diese "'eise aus gebranntcn Maulwürfen gemacht ist,trocknet Quecksilber ein und macht e fest, es "erwandelt Kupferin Gold und Eisen in Silber. Manche nehmen einen halben Teil"on pu!"en's talpe 11~) und zwei Teile Salpetcr und machen eineIÜlI1st llG). Jede Salz hat die atur, durchdringend zu wirke:],f st zu mal:hen und im Feucr zu vcrfeinern.

115) Pulver ,"on 1\Iaulwü 1'l't'l1 ('I'alpa = l\lnuhnll'f).116) ~~ine alrhemistisehf' Stotflllllwundlung.

11i) Rezepte für gewöhnlidlP lind wohll'iN'hende HeiCt'1I find"'l1 !'d('h n.lI('h in den mittel.niederJändisehAI1 medizinischen Rezep~n lind Tnlktah'n ('I' BOll('k vii \\'cHldl'~, Aus'"'abe \'onZ:rCtll'l.-f'H :-::. 1().») und im HnllSblldl (J]OJJSf'l'( ulld ,..... (,)1'('/.: '. XX lind XX1).

IIS) HaI. Bo("cale (Beche,').

l:?fi '-. Sei f e Jll a (' h e Jl 0 h Jl e Fell c r 1';-)

Ximm 3 Teilc Alaun und 1 Teil ungelöschLcn Kalk und macheeine starke Lauge, so daß ein Ei darauf schwimmen kann. imm\'on die er Lauge 3 bochal l1H) und einen bochal gcwöhnliches öl.Riihre alles zusammcn, gib einc Kläre "on geschlagenem Ei, einekleinc Schale Mehl von amidllln und 2 Lot guL gestoßenen Vitriolhinzu, rühre alles drei Stundcn lang gut und gleichmäßig zu­sammen und lasse es dann cinen Tag stehcn. Nimm die Masse

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128",

f' ~ I cl a n 0 ',20) CO III m LI n C Z LI III R i e ehe n

Nlmn~ ~ Lo~ rel,ne olibanum,..j. Lot 'toracem calamitam2 L?t beizUI, ganofoll, beide Arten andali rote Hosen ' " d'Aloeholz' 'I ' , ' , clpell un\V h " \o~ Jee en: Je, elll Lot, weichen Storacem und neues, ac, sd' \on, Jedem Je elll Quentchen, muscum und ambra can

\ on Je em Je 1 Skrul I '1 ', "Je, oWle Lot Pul"er "on zibetto knetedIe es alles 1I1 elllem heißen Kupfermörser zu ammen etc:

Hau s r Ü LI ehe r n 1~1)

fei~:~n~~~ 1 Besmannar!{ Laudanum, tigname, 1 Pfund sehrLindenl'o~~~mme~l,,12 Lot storacem calamitam, 2 Pfund weiche\' "t~ ,e SOWIe 1I1 Hosenwa seI' erweichten dragantum sovielv~~ no Ig 1St. Mache Mörser und Stößel gut heiß t " d

Morser d 1 I " ' ue 1I1 en, as {ell1geschmltene laudanum und den storacem stoßesie gut zusammen s t· I' ', 'f' , .' ' e ze e ann oVlCl dragantulll zu daß es wcichwIe elg wIrd gIb d' d K h 'nach und hh' ann a olepulver und das \Vurmmehl

nac, lI1ZU / und stoße und knete das Pulver gut bl'ses ganz vermischt 't MI< ,d t 1 ' IS , ac Ie daraus kleine und aroße Nägelun roc cne sie nachher im Schatten, :5

r N 0 C h b c s s e r e r \\' (' ihr alle h

jed:n~mJ':\ 0~~~ndunlI2' \LVurmmel:1 und stora em calamitam, vonn , ot Belzul 8 Lot Aloe"h I 3 Pf '

Lindenkohl ' ' ° z, und \\'elched' St ff e und m Ro enwasser erweichten draganti, MischeI,~se 0 e zusammen, wie "orbe chrieben ist mache d

S' agel u~ld trockne sie, \Venn man damit räu hert zündet~~aullsle an emem Ende a D 1-' 'd h n, as ;euer flammt nicht, .ondern brennt

un raue t so lange, "'ie der Nagel reicht.

, Ein Ballen gegen Peslilenzlllft1~la)

Nllnm 2 Lot g t ," t ''t ' U gel ell1lg e olIbanum, 6 Lot storacem cala-ml am, nllrram Laub' G' I, D' I " \On age und garofolos, "on jedem J'eell1e Iac Ime ell1e Drachm ' I I' 3:\loeh I I' e sane a I, Drachmen camphoram• 0 z, ca amum und Sal'L vom Kraut val ,'. , . ', , D ' elldnam, von JenemJ,e eme rachme, muscum und ambra can von J' el ' ,Skrupel. Stoße und 'b ' , ., ' e elTl Je ell1

sie e die StofIe, die zu Pulver werden sollen ,120) Soll heißen Olibano (ital) \\' 'I121) Rezepte f1t1' RäurJ 'k ...• fi elll·at.tell. Also g'E'wöhnliC'i1(l)' \\'eihl'lLlI(,h

S XX leI el zen IHlen SIch al ('h' ]j . .. ) lind im goonlckten Althemifibl1rh \'on ] -31

1(/ Im uu_ huch (Bo88ert 1I11(1 ~'·t"rrl;

121a) Ylri. die T,,"nk . ," )a/'",.laedlrr H. 13:l),H (> d~:-, HRlI"'ihudw... C'ontrn JH',tilt'Il('ißIII (ßOS!-i('I·t 111ul ~tor("k S. XVI).

tue die anderen in einen heißen Mörser und stoße alles mit einemheißen pistello ehr gut zusammen. Nimm dann den Saft desKrautes / meli sa buglossa und Rosenwasser und tue di e 12 \'

~Iischung unter gutem mrühren in den Mörser, so daß ein Teigcntsteht. ~rache aus diesem Ballen etc,

P 0 ll1 a I a 12~ )

Nimm 20 süße Äpfel, schäle sie, schneide jeden in "ier Teilcund putze die Kerne heraus, Setze in jeden Teil drei garofulos,lege die Äpfel 0 in eine reine glasierte Schale, tue darauf so "ielRosenwasser, daß ie schwimmen, und las e ie so einen Tagstehen, Tue dann alles in eine neue glasiertc Kruke, Nimmnun 4 Pfund von Sehnen und Blut gereinigtes Schmalz, schneidces fein und tuc wohlriechcnde spicam,.Je Lot garofali und 2 [I,ot?]gestoßen IÜlncelrinde hinein, Mische alles zusammen, legeeinen dichten Deckel auf die Kruke, setzc dicse in sanftes Feueraut' warmc Asche so, daß (kein] Rauch oder [keine] Flamme indie Kruke kommt, und koche es so ganz sacht "ier Stunden lang,bis da Ro, enwu seI' ganz fortgekocht ist. Prüfe dann, ob esgenug gelwchl i t, indem du einen Stock bi auf den Boden derKrukc teckst und ihn rasch herausziehst. Das, was am Stockeklebt, wirfst du ins Feuer, und wenn es sofort brennt, ist csgenug gekocht, aber koche es doch noch ein wcnig mehr, indcmdu dauernd darin umrührst.

Nimm dann 16 Lot neues weißes \Vach , schneide es klein, 129r,

mische es in der Kruke mit den anderen Stoffen und koche alleseine Vicrtelstunde zusammen, Nimm die Masse dann "om Feuer,lasse sie so lange stchen, wie du zwei "Miserere mei" 123) le, enkannst. Seihe sie dann mit zwei dichten Leinentüchern, indcmdu sie durch diese drückst, lege den Rückstand bei eite, denn erist schwarz, und tue das, was durchgeseiht ist, in ein reinesGefäß mit I' ineJl1 frischem Wasser, Lasse es in dem \Vassereinen Tag lang stehen, \Venn die Masse darin erstarrt ist, zer-

122) Hal. (l'oll1acll'),123) Anfang' tlt.'s ;;0. Psnllll~ der \~ulgat.a. - Das Allfsugl'l\ von Oebt'u'n 1.\\'C'l..'ks Zeit­

lll('ssnng ist fBI' dit.' d('11 hC'lI('nistisrhen und byz,antinbwht.'ll QlIcllC'n entlehnten Yor -('hl'ifl(,11kennz('iehnel1tL (roll LiJJ}Jmaaa: Alchemie S. 4-67), Noch henteo wird in mnnt'llcn kat.ho,lischen GeKC'llde)\ die Dau~l' des Koehens wei(,ht.\I· Eier nn<'11 t'inC'1ll ..ne~riißet s('ist du

:\laria" bl\J1\OSscn.

9

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le"e sie in vier Teile und gieße da \Va er fort. Bringe nach­her wieder alles zusammen, indem du e' mit ein m Stocke um­rührst. Falls es dabei nicht zusammenldebt, wärm t du es einwenig am Feuer an und spritzest darauf be tändig Rosenwasserunter Rühren und l\Iischen, Dann i t die Masse fertig,

Timm Eichenborke, die dem Holze am nächsten sitzt, undwasche sie mi t 'VasseI' rein, so lange bi das \\Taschwa seI' klarwird. Brcite sie dann auf einem Ti che au und lasse sie solange in der Sonne liegen, bis sie gut trocken geworden ist. Lege

12!h', dann die / Borke gut bedecl<L eine Nacht in Hoscnwasscr unddarauf auf einem Brett au gebreitct in die Sonne, damit sie guttrocknet, wobei du sie oft in der Sonne umwendest. Stoße dieHinde, wenn sie getrocknet ist, fein und sicbe sie, Wenn sienicht mehr feiner wird, legst du sie wieder zum Trocknen in dieSonne und stößt und sieb t sie dann, \\Tenn alle zu Pulver ge­worden i t, behandle dieses mit Rosenwa scr, in dem muscusverrührt ist, streue es dünn auf ein Haarsieb und mache unterdem Haarsieb einen Rauch aus folgenden Stofl'en, indem du obenauf die Borke ein doppeltes dichtes Tuch leg t:

imm ein Quentchen belzui, zwei Quentchen storacecalamita, ein halbes Quen~hen laudanum, ein halbe QuentchenAloeholz, und % Karat muscum, stoße jeden StofT für sich fein,rühre alles zusammen und nimm dann davon SO\ iel wie einehalbe Bohne. Lege e auf ein kleine Feuer und etze es unterdas Sieb, auf dem das Pulver liegt. Lasse es 0 eine Stundestehen, bis das auf das Feuer zum Räuchern gelegte ganz ver­zehrt ist. Dabei soll das Sieb dauernd zugedeckt ein. Tue die~Ia se dann in ein Glas und verschließe diese gut. Eine Besmar­mark des Pulvers, das du haben willst, erfordert die ganze McngeRäucherpulver, die oben angegeben ist. Um dann das \Verk zu

1:10 )', vollenden, / nimmst du zwei Lot des Pulvers, ein Quentchenbelzui oder ein halbes, vier Karat museum und zwei Karat zibeto,mische es zusammen und bewahre e in einem dichtcn Glas­gefäße auf.

12~) Einfache,. b<>,oh,.eiht da, Hau,lm"', die Bertitung d.. J'uillis do rillel'll (Bo...rt111111 • 'tol'ok 1'\, x.''i:),

flO

Pulver \'on cipri, • nd trockene ihn in der Sonne oder

Nimm frischen huhdungf

~1 b f uchte ihn mit Hosenwa ser,f Stoße ihn dann e1l1, e e . . d .

im 0 en. .' G roOß' Tag stehen und trockne Ihn 111 ella se ihn 111 ell1en~ e a ell1el~arl' an daß er an dem Gefäße, daSonne. Fcuchte Ihn nun 0 sd ... d' Boden de Gefäßes nach

, 't I I ht I'ehre flnn englaSIert IS , an {c , ' G ,... ß n't dem vorbeschriebenenoben, räuchere untcr d~~l le ,aD ~~ aus dem Gefäß heraus­Häucherpulvcr 0 lange, IS (e.I d u 't Ro enwasser an lindfällt. Feuchte diesen dann ,.wle'o~'~e;l \\Tenn dann genug gc­räuchere wied r darunlrr \\Ie \ t oCknest ihn und tust ihn inräuchert i t, slößt du den Dung, l' D 2 Lot 1 (\uentchen

GI N' 1m nun von dem ung ,-lein dichtes aso w d 2 Karat <Jestoßenen

, 3 K "t <Jestoßencn muscum un < t> ,.bclzLll, ald t'l. Dann ist die Masse fertIg.zibcto, und mischc allcs zusammen.

o x eil e t i 125)

, t rax calamita undNimm je 1 Pfund laudanum, tlg~ame, ~ °d I hl / 2 Lot l:ln ,'.

AI oOh I 3 Pfund welche Lw en (() e,belzui, 12 Lot oe ~ z, " .. t in Rosenwasser geschmolzenen\\'achholderbcercn, 6 Kala , ht n dragantum mische undmuscum und in Ho enwa seI' erwelC e • 'mache, wie vorbe 'chriebcn i t.

Rüuchern im Hause 00

, " 't, 2 Lot belzui, gepulvertes Aloe-limm -t- Lot storax C,llaml a, ] :-3 Karat 'lmbra

I ' dem 8 Lot muscum une , 'holz und laue ano, von JC 'I' ' h es e]aI1n zu ammen und

ß . d [", s· ch 1\ lSC e .can und sto e JC eSlll I, d f Rosenwas Cl' wärmc

I . t Krul'e Tue arau ,tue es in eine g aSler e ... . . ht'n Siedenes so vor ichtig auf warmer Asche, daß e nIC I •

kO~lmt, lind da. Ro enWclsser macht es zu ammen.

Z ti h n c w eiß mac hell l~G)

Z· Istein 2 lot PulvcrN· -l lot Pulver von gebranntem lege ,~ .

Imm - 127) Pulver von "aro[oh, Pulvervon pomes, 1 Lot Pulver \'on sepa, t>

- . "(I tobsoleli) ,"el'a1It1'te \'o1's("h1'iftc\\. -125) \Vahl'l';('IH'inlit'll (1Illst,plJt. a\l~ ossoletl ";t ~ • ' I

""I \\ Jlenn AII/!Js 11'18("11, H:"I "twl"Nadt fI'OUlldli<:hl'" ]\~lttRl 1ln~ rYO

'.. findE'tl sich im Ah~thllitt IlY~I'Rchi~dene (~I I,Hl126) \\'<.,jtcn' Mlttc-l ZU! Zah.~1pfll;e .. r" findet ~ich im Hau~bll('h (H08IJtl ll \lIll\

(Geete R,"'i7rt). I~~in ReZl'pt fUJ" "ZE'1l \~ asse nure S 98) bringt ehl Rezept "van Rw("rtenSto1'ck S. X\'lTI)" 1'1""01.""/1 ('1' ßouck ':",,\Vo u ·te ..Jan Ypennann "us der Zeit tun

k " 1<>1" (;vrnrgle des m.ees 1I",nden wit le mit ,,'ne ans' ... . I 1912 S 114).]300 (Au~~a.he von /..:. G. f. 1.t·(·"SllUl. Lel(en ,.

127) elli",

917 •

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92

128) Es handelt sil'h 11111 die' lll·I·~t(~II11n!-, VOll IdiIlHI,lic·Jl(IJ· Aloi;.129) Die Herstellung- <.IE.·~ künstlichen BOI'uxsulzl'S h(;'~('hl't'ih\\11 ull('ll (~al' gedrucktE:'

Alchemiebuch \'on lii3l und deR,en Nfic-hfol/(er ( lJllr,,,slll,P,{/,'r K I:n, l:l7 nnd Ul).130) Rezepte. Ul'll p1l1cht'uJl1 fuc'ielll zn lllac'he1\, fin((pn si('h illJ "Ilau. hudl (ßiJsscrl unu

.\;'toTck S. XXIl!). Eineg die el' Rezeph' t>nthiilt ('el'tl~n, dl'J'en AnWl'IHltllIg' als, chminkea.uch Binguccio cl'wiihnt (Pirotedillin. ,'. ('$.O), Tnt.('I'Pli\l\1lt ist 111\" obil:{l' Rt'Zl'pl we;en derAnwendung '·011 frisch gpfHlltt'tll BJeislllfat.

Nimm das \\'eiße von Eiern, tuehinein, vermische e gut miteinanderKörper, \y() du die Haare fortnehmen

nichl wieder.

l:l:l \'.

forlnehmen. ublimierles Queck ilber

und schmiere es auf denwillst, und diese wachsen

Ha are

T "." tl c r FI' aue n 131)Hol e s \\' ass erz tl I' \ e r s c h 0 n e I II n <"> •

Nimm 8 Lol feingeschnittenes briccilio-Holz und lege (h~SeS. T ~. 12 Lot vin grecum. Koche e dann

eine Nachl und emen ag l1l . f . r H"lfte eies \\Teinesin einer kleinen Kruke so lange, biS ast (Ie a

, 'I' ),.' 8 Lot gemahlenen Alaun und kochel'orlgekocht 1St. ue (alel11 . . " J ab-.'. \\'e'lle Nimm es dann vom Feuer, tue em \\el1lg

nut eIne . h" I 'er"eschorene Flocken \'on geschorenem Scharlach mem uni ( \, l­n . h rJ t \\'enn e kall geworcen IS,schließe die Kruke ()I~en ~e r 5

U. 11 F' t I;rauchbar de.

seihe es und gieße es In eme Glasampu e. ~s I

F i r n i s mac h e n 1:1~)

"111 J')J'und Leinöl und ein halbes Pfund vemice in:'\il1ll1lcI' "I' 'n Glas und

'Jr'lno ]3:1) mahle den \crnicem, lue das .elno In el ..:e~ze s l:ul' dns Feuer. \\' enn es siedel, lU'l d II den v~rn Icelll.'hinein und rührsl es mil einem Asle gut zusammen: N~ml1ll es

., b' kalt isl Dann Ist es gu .dann vom Feuer und ruhre es, IS es .. .. . l I"~ " r l\l'wiihnt. df\~ obl'n

131) T~:in ~lilt('1 zum Hol.r~il'bcll mit pel.rosil1cO. \\ ('11\ \I11( ,. :-\1,1.:

~p.l\flnnh' R('<'t'pl d('s Iln\l"lHldlt>S~.. ..' "ll ('~ll1\ini in Kap. 01 (Al1 ....~Rhl' \'011 /Ir'132) I>i' Ilpr"lplIun,g \'on ~1I'1l1" bes(llIel) ( , .

( . I F'· 'sbereitung ebend.. H. J 6b).~,60, ,.",1. 1.111' Ut'sc'hl('l~tl' (eJ' '11111 . . , '. diC' K~rm{'ss('hildla\1"", <1it' I.nm ~thal·la(·h·.

133) \'1:1 ~. 1H.) n~I'JlJ('e t!(' g-rano.. <llana J"~..,... [""I' dip ÖlI1Htl('I'l'i \'trl. (;lwl'fi:u'htfiirbt'Jt dil'nt~. !':s hnlldelt sich wn eUle. rot~ 11. nlS ~(jnH'rlftc'k 'II ~. ti", \'h'lIt'if'hl nl)('1' an«"!1 11\11' venllC't' 111 l!JHna, .

TI" " n" der Fra 1I e n\Y c i ß III a (' h e n Z II I' \ e r s c 1 0 n e I II '"'

. K'd 1'> I c)l \Iaun -1 Lol sal'" 3 J ot gemahlene rel e, ~. r <, .,Qnlln • , 'I' . . rJI'ISlerle. .' I' \\'eiße von 3 Eiern. ue 111 eIne,., <armol1lacum SO\\ le (<1 . r' .' 1 J' h esKru ke I/:! Slübchen \Vasser, rühre (he ~reld~ ~mel,11 u n\ ,o~ I~ II~. lan<Je bis es wie eine Mehlsuppe WIrd, I ue (~<ll1n..~ el1 al~l(:lcl d:s' Salz sowie ein \yenig Hirschmark hinel;l, l:~ge zulelzldas Ei\yeiß hinzu und nimm es dann rasch \om I eue ,

.' ') \Vasser das in beiden Ampullenh nen sie gl IchYlel von Je(em, . I .ne I " } rühren es zusammen und lrelc len esist, auf das Handgelen <,auf das Gesichl etc.

A I 0 l! e p a l jeu 111 111:l ehe n 1~<;)

Nimm Y2 Pfund Saft \'on morella, 1 Pfund Saft von scariola,11;2 Pfund Saft von centaurea, ] 1;2 Pfund Saft \'on \Vermut, eineOchsengalle und je 1 Lol laudanulll und Safran, mische allesgut zusammen, tue es in ein glasierles Tongefäß und setze diesesum den Maimonat dreißig Tage lang in die Sonne, wobei du esjeden Tag einmal umrührsl und mischesl elc.

BOI' a x 111 a (" hc n l~!l)

Nimm je ]5 Unzen sal alcali, gewöhnliches Salz lind salarmoniacum, / schmelze da sal armoniaculll in einem PfundHarn, das sal alcali in einem Pfund Käsewasser und das gewöhn­liche Salz in einem Pfund reinen \Vas ers. \Venn die StotTegeschmolzen sind, lue all zusammen in ein Gefäß, mischeein Lot feingestößenen \'itriol hinein und wenn dieser ge­schmolzen ist, deslilliere alle mil ein m Filter. Tue dann dareinein Lot gereinigten Honig. Gieße dann alle in ein Glas, setzedieses auf den Ofen Alhanor lind gib sanftes Feuer, bis dieMasse trocknet und Borax wird.

,"on Kal1eelrinde, Pulver von sanguine draconis und Pulver \'onmastic, von jedem 1 Quentchen, und in Rosenwasser erweichtenelraganti, mache daraus einen Teig, lrockne diesen dann in derSonne und reibe damil die Zähne.

Lac \'irginis zur Verschönerung der Frauenm:lchen 130 )

Nimm 2 Lot Alaun und 8 Lot Regenwasser, mische diese zu-ammen und koche sie zu ammen. De lilliere dann mit einem

Filter und tue die Flüssigkeit in eine Ampulle. limm weiter2 Lot Bleiweiß, das ceru a heißt, mahle dieses fein, mische dasGemahlene in 8 Lot slarken Essig und koche es zusammen.Destilliere mit einem Filter und lue es für sich in eine andereAmpulle \'on Glas. \Venn die Frauen ich schön machen wollen,

1:~:? J'.

J :~:? \'.

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137) Akk. \'on Loc('•.

138) \"1(1. K, :J6,

139) :\lit~J1nt. Lallg'I- (itlll. "llIlno).

Lacham 137) mil briccili013R) _, ..

. ,~c 1 0 n e I' III a (' h e nImm 1~ Pfund briccilio schabe e' , ,

es in ein glasierte Gef"ß 1: ' ~ fllJl Gla ICII1 und legea. ue ehr'llll gLl ] 'ß 'selze es zum I{ochen a I' J•• }' " I lei es ranum 139 ),

, u e dS <euer und h Ibl da ranum rot gel'ärbl wird, iJIllll,.e es so ange kochen,sLoßenes gllmi arahi Ulll, Lue e d<lnl~. ] Pfund gut ge-

unLer /I1ruhren mit einem• 13}) ])PIl Laf>k aUlö; ~('!I(~t'rwollt' Pl"wiihllt'1l d', ,'. ,,"

I '. ,)l) und Cennini (Kai> LI," . J I( LXptJIII1t.1Iltn fit> f'o)o,'ibll",) (JIer'ifi ItfLIlC'( Bill J . . , \ J!. a lwh Jl (' rriJid / ~ ] _ I Ir

", .. ' X""<' ll'()ibt Ruch der ('()(l. Palst (f' X' >,) ( ': :)()), Hit· Ht'rstellullg' "on(>1\\"Uh~t das Färben mit f;rht't'I'\\'olh> (jl()8:;':~;' 1~l1lci ~~O '~l~(~'i1.-t~II~1 .H, 10,'). Hns J-lnl1sblldl

13a) Yi~J1~irJ1t )1onn'I('('i lillli I ' 0", " XX\ ).mit Kermes ~efäl'bte St.offe. ., .. IlPflf'I1, Lllllll)(>I1) o<!t.'!' JH\I1I1U(·(·j (il./ll., I"ties), also

136) \\'01>1 Bolog'ninos, pr~nni,«\ d ". Sllologl1iJlo ~TOSSO «(iro.~('h(ln) Z )') ( • t~dt: Bolo~IlIl, g'(.,fpJ·ji,L:'1 ~pil I1 U I. Hpit 1236 dpl'~(,Ilhmt, .11 ... BO!Og'1I1111 pi('('oli (Pf(.lllli l ...... ). "

,...\.- \' i('1 in lfnlien nuch-

Nimm Därme \'on \Viddern oder Schafen, / reinige den Kot I:{.) r.

gul herau', ind m du ie gut auswäsche L. Nimm dann inenKe:sel \'011 reinem \\'a ,er, tue 4 Pfund Asche hinein, die aus\V inhefe gebrannt i t, und mische es gul zusammen. Gib dann6 LoL gesLoßene gumi arabici und 8 Ei ~elb hinzu und rühralles gut zu ammen. Lege darein die gereinigten S hafdärmeinen, zwei oder drei Tage oder so lange, wie nölig isl. Nimmsie dann heraus und schabe sie. Auch mußt du ein \Verkzeugoder eine kleine V\linde haben, mit der du sie verdrehst. Die eisl aus z\Vf'i kleinen Böden gemacht, wie eine Laterne, Mittenin die e sctZf'st du die Spindel, mit der du den Strang \'erdrehsl,

95

Laulen- lind Harfensailen machen

Brenn·ende Spiegel machen

Nimm 2 Lol Schwefel, -! Lot pix grecam, 2 Lol Teer und2 Lot Queck ilber. Schmelze picem und Teer, Lue den gemah­lenen Schwefel hinein und dann das Queck ilber. \Venn dieseSlolIe zu ammengemischt sind, lege sie auf Spiegelglas auf dieSeite, die nach innen liegt, und befestige e 0 in dem Holz, incl m das Gla siLzen oll. Bei Benutzung feuchtest du das Glasmit \Vas er an und etzest den Spiegel in die onne. Dannscheint f'r zu brennen 110).

110) BiriuKlH'C.'io .dl1't'iht ß.u~fiihl'Ji('h über <.1il' Brenn- und Toil~tt()~pil'~4!1, er l,')'wiilllll.al)('l' lli('ht di Gin pie$r(ll. z'ur Ot'!'i('hirhte dei' let.zt,t)I'C'H "gI. J'cldhau8 ~p, 101t.

Stock hinein und koche es gut. Prüfe dann, ob es genug ge­]{()cht i l, indem du einen Tropfen da\'on auf den :\'agel tu 't.Wenn es dorl feslhafLet, ist genug gekochL. Seihe dann dasranum in irgendein glasiertes Gefäß, imm 6 Lol Alaun / und I:{.j. '",

lege die e in Brunnenwas er zum Schmelzen, indem du esauf das Feuer 'elze ·t, bis es schmilzt. ~Iisch diese dann miLdelll \'orbeschriehenen ralln. ~imlll nun die lacham [die Farbe)lind tue ie in einen kleinen Beutel \'on Leinwand. Tue darindas wurme ranulll auf die lacham. Die lacha zi ht den Farbstoffdes briccilio an ich und das ranum läuft klar ab. Auch mußman e. gleichzeiLig oben abschöpfen. imm nachh I' die lachamaus dem Beulel heraus, lege sie ausgebreitel auf ein Brelt zumTrocknen in den Schalten und bewahre sie in kleinen Kä.tenauf' tc,

La c hain (I " L', • I.. ' .. r,ll Je milchen':!')Mache starksLe Lauge von E' h

geworden i t so tue s" . IC. na che.. \\Tenn diese klar,. ' ,Ie III Clllcn Re sei ) ]

\ lertelstunde oder Ja"n u • L une wche sie eine't>CI. C<fe d'lnn 'J PI'

Flocken \'on Scharlach' od ' ~. " , ,z ln uncJ abgeschorenc. h Cl P<lS\\onalz de gr'lI1a 1:l~) J' .

/I11'C e es sehr gul zu ll/nIllen!' , '. ~ llneln uneLauge, eihe <;ie [cl/'e I j" Il11lll d,lI1n die {'locken alL dcl'. ,auge und lue . I, .

hessel, und auch die FI I . le e ann WIeder in denmit den Händen drüc!' ~)(' <~J\. wobei ~)u . ie [die Flocken} fesLrühre um. \"enn die 'FI'.. ,e I

ze. de~ he sei auf da' Feuer undussig <cll Jed L virr 2 Pf d

nen Alaun unter Ulllrühren l'l . " ,un gestoßc-cJann den Ke el \'0111 L' TII ellleIll Slocke hlll in. Nimm

reuel' und la'<;e" 12 Sund sich absetzen S J" f .. Inn ,tunden stehenab wobei du dich' , .c ,10

hP dann da, dariiberslehende \Va seI'

, \01 Je l, daß du cJ' F' b .afll Boden Sl'tZt nl,chl 1'''1 Je ar e, ehe zu unterst /, au I"U ll'sL G' ßLasse dann den Kessel vicr S . le e das \Vassel' fort.das klare Wasse' .I, ,tund n leh n und ziehe darauf

I <l), 0 gul du kan l N'flachen Eisen 10" fY'el d . J ns . Ifllll1 dann einen

H, er Vle e Löch . 1 Ldas auf dem Boden /' d ] CI 1a, und hebe damit, ICgen e lerau und leg , f'

Setze es dann hin zum Trocknen' . e es au elll Brett.dann auf ein andere Brell d I' biS es Sich spaltet. Lege esendlich in kleine Ka"slell )uln I a e e gut Lrocknen. Tue es

une 1e)e e 'll I' I ' ,sclben kostet 36 Bolenelinos 136), < I, eenn Jecle Plund des-

J34,'.

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!l7

3 Lot von dem Teig.mache daraus kleinc

l·W\'.

Ü 1 \' 0 n ;.,\ 0 h n s a llJ e n .. d' ht die Brust wClch; es]:<'s hilfl gegen JUiltes FIeber un mac . 'r,randelo"1.

~" . d I 'gestcllt \\'IC lUmacht die Mcnsehen rell und wir lei,

\ . e .) n s a llJ e n 11e!) .(> I \"0 n - Id h rle Sehnen und denen, (Ie

Es hilft gegen Fallsucht un . a t 's \\.'1" ~hndelöl durchI . I 'Ian "e\\'lnn e. ""illl Hintern wune Slne. ,,< b

Auspressen.

f " I 1]11)I c!all1 it zu arlCI.... \\"Isser UII < •

((r run es, '. . '. . toßc sie in cinem ~Iörser undNimm frische reife LOlbeelen.'. sk . 'n delll hcißen \\'asscr

. I . 'Hasset" zerdruc e sie 1koche 'Ie e ann 1Il v,, '."1 j. s oben SChWI111ml.

und gewinne elas 0 , e ,I. . 20 J:>['Lll1d gutes Olivcnöl,. eS so' Nnnm .

Anders mac.l~L llla~l . . d 10 Prund Lorbcerluub oder ehc-l Prund halhretle Lot beelcn un d t ße eI'lcsc in dem Mörscr

. . I t .. f sind un so.Z\\'eigspitzcn, eh nlc 1 I.CI , 1- 1'. gc in das yorbeschriebcnc

. )'" J cg ehe ~Iasse ;) a, . tmll den "eelcn. • , ft Feucr in eincm \,erzll1n enöl. Setzc dieses.. dann au~ Sdl~ e~'l durch ein Tuch, so\'iel wieGcfüß zum Anwurlllen, s.eJ11e da~ 0 Beeren und Äste in einen\'on 'elbst ablließt, t~le ehe ~esL?n:l~l~~'essc aus. Hebc das ül ge­Beutel und drücke ehesen ~llt el Pf I I' "s ü\cs -l Lot neueS

T' • f Jedes une eie. ".trennt auf. NI 111 111 ,lU ". zu ammen. Dic. e. ist das\Yachs und schmelze und ruIlle es 'hesLe ül für Heillllillel.

f . d s Pfund Seifezwar nimm t du au Je e I' < I 'sche e gut zusammen uneKnete une Im

Ballen. . t pr' d von der wie vor-B 1I . Nlll1m"1: un ,

Ilem chonere a en. 1. 2 J t·. os J'e 4: Lot laudanuIll. b't tenSelfe 1 ~o He ,. .beschrieben Ist, zu erel c '. h "'tol'ax 12 Lot cipcl"I,. . 16 Lot ",elc en u • ,und storaccm calamilam, .. 111 erweiche und tcmp -

d 1- Korner muscU ,2 Lot rote Rosen un . ;) . . nd machc daraus Seifen-riere die ~[ischung Imt Rosen\\assel uballen rü r Kön ige uni Herren.

indem du das \Yerkzcug in der Hand häll t, währcnd das andereEnde des Darms an irgcndeinem Nagel festgebunden ist. \Vennder Strang verdreht ist, bindest du auch das andcre Ende aneinen Nagel in der Sonnc, das vorher an dem \Verkzeug fest­gebunden war, und das du davon abge chnillen hast. Danntrocknest du die Sehne. \Venn du diesclbe l"ilrben willst, legstdu ie in ranum und trocknest sie darauf elc.

Seife machen

96

Seifen ballen für Barbiere

Nimm gute Seife, schneide sie fein und Lrockne sie gut in derSonne. Stoße sie fein wie Pulver und siehe sie. Nimm dannein wenig muscum, weiche ihn in Rosenwas er ein und mischeihn mit der Seife. Nimm weiter yreos, garofolo' und laudanum,soviel du für richtig hältst, und mache daraus eincn Teig. Und

Timm zwei Teile Kalk und einen Tei! ge iebte Asche. Mache13!h·. daraus eine schr tarkc Lauge. / Ob sie genügend stark ist,

prüfst du so: Nimm ein rohes Ei und lege es in die Lauge.\Venn es schwimmt, ist die Lauge guL; wenn es aher zu Bodensinkt, ist sie noch nicht stark genug, lind man muß noch mehrAsche hineintun.

Nimm dann von der geklärten Lauge, lue in diese geknetetenund geseihten Bockstalg und lasse die !\fasse so lange kochen, bisdiese dick wird wie Leim. :\Timm davon einen Tropfen undgieße diesen in l<alte \Yasser. \Venn er darin zu Boden sinkt,ist die Masse genug gekochl. Andernfalls läßl du diese sieden,bis sie die Probe aushält.

Nimm dann \\'eizenmehl oder ein wenig :lmido, das istSliirke, und mische e mit öl. Tue es dann in den Kessel, indem der von Talg gel<ochtc Leim ist, und rührc dauernd darin.Nimm dann Lauge, die aus Hebenholzasche, verbrannten Bohnen­halmen, Kalk und Salz gemacht ist, iede die Lauge gut und tue'iie nach dem Abklüren in die vorbe chriebene kochende Flüssig­keil. La se diese so lange zu ammen kochen, bis sie zu einemTeig erstarrL ist. Schöpfe die en aus dem Ke seI in beliebige

I:W,.. Formen oder auf ein Brell, und es i t chön te Seife. / Zumerken ist, daß man auf 4 Pfund Talg] 0 Pfund 01 nehmen muß.

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99

--

l40\". Öl '·on Hosen

Es kräftigt, verringert Schmerzen und lö cht da Fieber. Esstillt alle rinnende Feuchtigkeit, wenn man e trinkt. Gemachtwird es so: Timm gutes öl olivarum und wasche es mehrmalsmit reinem Brunnenwas ·er. Nimm dann Rosenblumen, die bisauf ein einziges BlumenblaLL frisch ind, und zwar sind dieroten am besten. Stoße die Blumen, lege sie in das gewascheneöl in einem Glase und verschließe diese' oben gut: Setze es sosieben Tage in die warme Sonne. Siede e dann in zweiineinander stehenden Gefäßen drei Stunden lang. \Vechseledann die Blumen, indem du ie ehr gut von dem öl abpressest,lege andere frische Rosen in das eibe öl und setze das Glas wievorher sieben Tage in die Sonne. Dann kochst du in gleicher\\'eise. So wechselst du die Blumen mehrmals. Setze dann dasoben gut verschlossene Gefäß vierzig Tage lang in die Sonne.Seihe dann das Öl und bewahre e in einem glasierten Gefäß gut"erschlossen als Heilmittel auf.

Öl von Kamillenblulllcn

Die es ist immer gut bei Sehnenschmerzen, e stärkt denl·H ". Körper sehr und erweicht / Erhärtungen. Man gewinnt es genau

so, wie vorher vom Rosenöl ge chrieben i t.

Öl von Dill

Dieses ist gut, um die Ienschen zum SchwiLzen zu bringen.Es hilft gegen kalte Fieber, wenn man damiL den Rücken unddie Glieder beschmiert, und führt zum Schlafen, es hilft gegenKopf chmerzen, macht harte Geschwüre reif und wird gewonnenwie Rosenöl.

öl von Lilien

Es heilt Brustschmerzen und Gebürl11uLLerl iden, es wärmtdie Blase und hilft gegen Bauchgrimmen. Es wird gemacht wieRosenöl, wobei man zuerst das Gelbe, das in den Lilienblumensilzt, entfernt. Blaue Lilien sind kräftiger als weiße 143). Hemwenn du keine Blumen hast, so nimm die \Vurzeln, stoße sie undverfahre, wie vorbeschrieben ist.

H3) Auch ein Pestre1~pt <!f."S Ha.usbucohe cJ'wlihnt hlau \ Lilien (Bolsert uno StorckR. XVJ).

98

öl von Holunderbllllllcn

d .. t d'e Körperhaut.Es heilt Sehnen chmerzen un relmg I. 1 .' R s 110"1 aemach t.stärkt ehr und wlr( "Ie 0 e t>

Ö I von ~[o h n bIll !TI e n

1 ·rl·t einschläfernd. EsEs vertreibt Fieberschmerzen une WI ~ I machl. 1 .' Je> eno"\ gemacht. Auch aus Seerosenb umen"'H( "IC ,0 <

man öl auf gleiche \Yeise.

öl von Alant

.. . . von Kälte herrühren, und beiltEs ist gut bel Schmelzen, dIC. . t eibt üblen

. GI" tt· und (he Blasr, es \er r\\'echselfieber, die e hHmu Cl ht es so' Nimm Alanl-

. 1\lan mac ."\\'ind und Bauchgnmmen. . . h es 0"1 koche.. . ß' lege sIe In gewasc en. ,\\'urzeln, rillige SIe, to e SIe, . . Glas etc

G r' ß d tue e In ('lll L. •das öl in einem doppelten e a un

. I" u c h S IIJ)Öl von eInem

. Podagra KrankheitDieses ist sehr gut als Heilnuttel hgegen Es ~\"ird so ge-

. degen Rückensc merzen. '.in den GlJedern un g < • h 'h elas Fell ab und nimm die

I . en Fuchs Zle e I mmacht: ; ange Cll1 , . 'nem Stück indem du

h Koche ihn so In el ,Gedärme craus.. .edem J' e eine Kanne,. nd Scewasser, \'on.JBrunnenwHs el u .' I t starkes Feuer unter dem

. ß t 1\Iache ell1 l1JC 1 zu ~ htdarüber gle es . ."n \Venn alles \\'asser forLgel<ocKe sei und Lue 6 Lot Salz hll1el. f .' zwei Pfund Kräuter

I·, 1 \Vasser darau SO" le ,ist so tue nsc 1es 'h I bis das \Va er

' 1 [L·· ke] und koche noc ma.,Dill und haiesec 1 uc .., d koche weiter bis sich

1 t . l Setze nun 01 hl11zU un '.fortgekoc 1 IS. ,. A h mßt du "enug Dill hinel11-die Gelenke ehr gut trennen. P udc ],1 nd K~al1kheiten. Des-

't b h 11iert man 0 agla utun. Darm esc I. F h 1 ch[en] [Ein BlaU fehl/I.uleichen kann man den uc s <0r'

I . 10 lahrh ,lol·. }'uchses zu Bäd~l'n l'l'wii lIlt, IIll .• .llt) Hil' AI\\\l'll(llln~ l·ines gan7.en _) "hnlirh lauwl dAS Vodng'ral"'z~pt d('s

:Muwafl'ak (S,·lIelellz S. /1. A •• •persi eho l'hanllako]og (]Jossc,.! und SI",.,." :-:. XX]).Haushuches, da ... Katl.l.~nfl·tt \"l~n\'l'lHl(>t

I-tl \.

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100

ÖlF '. CI \. 0 11 \\' a (' h hol der hol z 1 ll) )

~s ISt ",ut gegen Ansleckung der H'an den Beinen «eaeH f ' dul, gegen lotes Fleisch\\'unden E '}"dtl ressende \\'unden, cancrum 150

) und alte. s "II so gemachl' Nimm b r b' " <

holz, mache und haue KI"l-' . e le Ig \'leI \\ achholder-ein großes, innen glaSier~e:\~::~~I,Sf~~elle~' da\'on u~ld fülle damithat. Grabe e' G . ge a , dclS ob n ell1 enges Loch

me rube Im Roden 'l . .'glasierle Kruke une] st"l I ' se ze 111 ehese / eineu pe (as große T f'" ß ..nachdem du zu\'or das Gefäß ~i't. ()'2~e a uber die Kruke,hasl, da \'iele kleine Lö h h e~nel~l EIsenblech \'erschlossenJ" c er at WIe ell1 Sieb \' h'"'Isenblech und die be'd T" f . " . ersc mIere daslrockenes Holz ringSh~r~ll;n 0]) le dlchl mil Lehm. Lege dannin dem das \\'achholde'h I' L~n; oben .auf das große Tongefäß,Durch die Hilze fließt d I ~.zl IS , und leuere zwei Slunden lang.E' ~ as 0 aus dem \\'achhe I I I I <

"Isenblech herunter in die Kruke . .) e CI' 10 Z durch daswende es. . Imm cheses heraus und \'er-

101

l:Jl) 1m ~t('inh1t('h l>l'l'ic:htet Peder )lan<"l'.;on: Gag"al<~~ i~t l.Wfil' 11111' ('in Harz, g-Ieic·h·wohl rN'hurt man I!~ ?oll den :-:;lein~n. Es ~iht 7.wei ArtRn, die l'int' Jleißt s\ll'rinUlH (raff),die an<!t:'I'e ist. s('h\\"al'l. lind h('ißt AJnbI'R, i. e. 8~ath. l>il?S{"S findet mun rei('hlit'h in ßrj·lanni('liland, l'!'\ 1"1- ~H'hwnl"z, It,j('ht lind tl'o('kl?ll. Lfgt mUll l'S in lias F~uel'. ~() ri('c'ht e~ühel, reibt Inan ('s 8111 Ktolr hilo\ 7.\1111 Erwärmen. so zieht (H... di(' ~khiib{,Jlt('ile und das Rt.rohnn idl. 1)(11" Ratl('h \'('l'tl'l'iht 'feure} und Zauherei; WPlln IIIUI1 es ll"iigt. hilft PS g-cg'('11\Vasseniud1l. glH"tO{.\t'1l lind g'f'll'unken heschleunigt ef"o di(' (iebl1l'l: Wl'!lll eine 1'''l'ult <.lnvolltrinkt, $,0 hnl'llt !'\ie !"ofol't" jl'do('h ni(·ht. w{'nn sie eine .)ung-fl·811 ist. Rii\l('ht"l't mall F'l'uncutlarnit unlt:'11

1l'O h('!"('hll~t1ni~t Ni dir :Monat."kl'Rnldteit deI' ]1"nl.lll'll, l'~ \'l'l't.l'('ibt Rcbln.lIg'l'J\,

\tllcl w('nll jt~lllaJ\d VOll t~iIH'r ~dtlnnge ~ehiss(,1l ist.. so stoße mall l'''' llllÜ C."''''l' t.'S \ll\d PS

heilt. \.;, fe'li~ c1ie 7.iihl1l'. \'gl. [,li"i"., XXX\'] \9 (:H).152) Uns Oll'tllll philosophoJ'Ulll, Ru(·h henedictulll. tlh'illttlll oder !-,f\llctunt ~t:'n&t1l\t,

wird sdlon von Mrsuii (1E>J1\ .Jiin~eren (g-est.. 1015) el'\dihnt ( ....·cheleJ1z So 2~O). I':~ i~tidenti"\l'h mit dt~1ll H. n. in K~'l?s{,l'S Bellifol'ti~ (Rmfl(wk" I K 1.1~) lIlld lwi lJ;r;l/!f/u'(';1I

(Deutsdu' Au .. gnht' ~. tlß) ('J'w·Ühnten Ziegelsteinöl (Oleum latr1'if·il1Jtl).

OIe u ll1 p h j los 0 p hOl' U 111 n~)

Eist elas besle unter allen ölen, denn es wärml, schmelzl,lösl, dringl durch, verzehrt überfülle, heilt \Vahnsinn, Gehirn­zerrüttung, schlechtes Gedächtnis, Lahmheit, Sehnen_ chmerzen,Podagra, Hückenschmerzen, die Milz, die Knie und die Blase. Eswird so gemacht: Nimm alte rote Ziegelsteine, zerschlage sie innußgl'oße Slücke, / lege sie in starkes J{ohlenfeuer, bis sie gul lH 1'.

glühend sind, und wirf sie dann in gutes, altes öl. Lasse siedarin 8 Tage liegen, damit sie das öl in sich aufsaugen, LIndlege. ie dann zum Trocknen in den Schatten. Sloße sie daraufin einem Mörser mehlfein. Tue das Mehl dann in ein Glas LInddestilliere mit einem Gla helm das öl in ein andCl'es Gla ab.Ver chließe diese Glas nachher gut und verwende das öl beiBedarf. Je äller es ,,,ird, desto kräftiger ,,,ird es.

Hem lllan findel die es öl auch al natürliches öl im Bodenund nennl es napla. An manchen Stellen findet man es grau­lich, an anderen dunkelrot und an anderen schmutzig schwarz,

aber das graue ist das beste.

l' 11 \' erb I' e 11 11 I ich e s Ö 1

Nimm beliebig viel olio olivarum, nimm 1 Teil ungelös hlenKalk und je ein gleiches Drittel gewöhnliches Salz und al alkali,

Ö 1 Y () 11 tl c 111 S eh\\' a r zell S t c i 11 Gap; ale s 1:;1 )

Es hilfl den Fallsüchtigen, den \'om Teufel be e senen undden Lahmen, e heilt Krämpfe und die ;\lenschen, die krankeGlieder haben, es heilt die Gebärmutter und hilfl bei der Gehurt.Da öl gewinnt man aus den Steinen wie elas öl aus \\'ach-

holderholz.

..........bis 'ie Idie Eido;~;r I' i · .. .. ..k )faun werden und man das öl ··b··k.. :.. ·· ... ann. Dann schöpft m' ." . a ammen01 mit zweI' Sto"cken an sIe 111 eIn Leinenluch und preßt da

'IUS 146 ) M h f . swalken, nachdem sie iCn . I i" anc e ]> legen die Eidotter zudas öl \'on selbst . (er "I enpfanne gebraten sind bis daß

ausJheßt. '

Öl\' ollE i d () l l e r 11 115)

Ül. \. Oll\\" e j zell 1 I.)

Es hellt Krälze und laden än . ."gemacht: Nimm \Veizen 1 'h

gg~ ~m horper. Es "'ird so

lege darauf ein andel:es 'E:ge

~I n aul eIn ehenes Eisenblech undDrücke und qu t I d Isen ech, das schwach erwärmt ist

e sc le en "reize - . I .öl rinnt aus und 'wird so I t 1 n] ZWISC len den Blechen. Das

)enu z lem 'Iur dies 11 \V'man auch öl aus Sf'nf 11H ) ]).' .' ,e )e ' else machlschlechtes Gedächtni's Ull(] J') le les. Isl gUl rür Vergeßlichkeit,

umJTI leIt.

J431'.

JJ3 \'.

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stoße und mahle es zusammen und siebe e , tue 'oviel öl darauf,daß das öl -l Querfinger hoch darauf teht, tue es in bociam 103)

und rühre es eine "iertelstunde zu ammen, Setze es danndreißig Tage in Mist und wech 'eie den Ii t jeden siebenten Tag,

IH \". De tilliere es darauf viermal / und mahle das öl zwischenjeder Destillation wieder mit seiner Hefe. Prüfe, ob es genugde ti liiert ist, indem du einen Docht in da öl leg t und siehst,ob er nicht mehr brennt. Das öl muß so lange destilliert werden,bi dies der Fall ist. Das öl i t gut, um in der Alchemiekunstalle Gei tel' fest zu machen, z, B. Queck ilber. Auch bringt esalle Erze rasch zum Schmelzen. Es wirkt al Gift, wenn man\Vunden mit dem öl beschmiert. Es färbt reine Kupfer, wennman dieses darin ablöscht. Es hält das Quecksilber in der Hitzefest, so daß es nicht fortraucht, und ist gut, um damit cristallumzu machen,

Ce I i cl 0 11 j a 1"')

[ I·W 1', ] \ Y LI n cl erb are s P 11 I \' e I'

Nimm einen bufonem )"Ö), tue ihn in eine Tonluuke, "er­schließe diese gut mit einem Deckel und mit luto sapiencie undsetze sie in das Feuer, bis er 0 "erbrunnt ist, daß man ihn zuPulver zerstoßen kann. Die e Pulver ist da allerbeste, um\Vunden zu heilen oder abgehauene Glieder anzukleben, auchwenn diese vollständig abgehauen sind. \Yenn da Blut nochwarm ist, streut man das Pulver sofort auf und 'etzt da Glied an,Dann haftet dieses fest und heilt zusammen, auch wenn es sichum einen abgehauenen Fuß oder eine Hand handelt, wie der Ver­such bewiesen hat.

:\ LI gen \\" ass e I' 1G6)

Nimm Rosen, celidonia, Raute, verbena, fenieululll, centrogalli, capillum "eneris, Endivie, plantago, britonica, von jeden

1:13) in bo('ciam (mitt.ellntein.). nlso in einrl) ])t,:>S,tiJlil'!').;olbrll.

154) Langes Rez<:'])t zur Bel'E:'ittlllg- \'on l-IC'ilwiif;sc)'Jl 11a('), Art, dei' PU,IIU<.'f'(\ lInu eines

al('h mistischen Salzes allS Chelidonhlln, d{'s..~(ln Anwendung- 1.111' (loldJllll.(')lcr i beJ'eit~o;;Plinius und der Pseudo·DemolO'itos (a. Jllhl'f,. n. Zeif.!·("(·hnullg') (~l'wiihl1en (SchelellzS. 223), V~l. t ' . Li}Jpmann: _\1C'lwmip (Rti<'11WOl't: ("1!lrlidonioll) lind tlPn AllOll. de Rl'te rnet.(Z""efli R, 277),

l!ll'i} u. h. rine Kröte. Ein Rcz(']1t deos Haushudl('''t srlll'('iht \"01', pillr Kröte unu zweiKJ'ebsp in ('illenl I-Iafen ".u brennen, 11m pin .:\Iittf?} g'('g'l'n KI'(~hsJo'nnkhf.'it. 7.\1 lIIndwJ1 (RoB8ertIIn<1 Sio/'/''' S, XIX).

156) Xhnlich Jautet <.las Rpzept fül' Augt>J1wasseJ" im. Haushuch (JJo8srrt llnd Stor('l.;X, XVllI),

102

. d t ße es etwa in einem ~Iörser,je 1 Pfund, zer chnelde es ~,~ s 0

3Unzen reinen Honig und Lue

Tue dann darein unter mru ren l.'a 157) eine Nacht und. b h 1 " grecum oder ma -vaSl

esinelnen oc a 'In. 'ß /Zucker 2 Unzen l.J.ti,","I S tze dann eUle Unze ·wel en ,

einen lag ang: ,e " rnd 1 Drachme gemahlenen calll-zubereitete LUCle alexaJ:dll~e G\.l d destilliere day n \Vasser,

h ' Tue alle In ell1 as unfore mzu. ,.' n ~Ian hebt e gut ,"er-Dies gebraucht man fur chlllnme Auge .schlos en in einem Glase auf.

Fe t tau { K lei der n was ehe n löll)

b tel' \Veinhefe gemachtNimm 1 Pfund Allal~l~l, (hier ~~: ~:/a~l~che dieses zusammen,

't d sechs bocha nsc es· , 'tIS , un " [ tt' d Kleider und wasche SIe 1111\Va che dann dann die e loenrei nem \\Tasser aus.

Anders:ur . I f gebrannt ist, und, "11' lot Alaun der aus vv ern le e ,

Jl l11m zwo· , h d' s zus .... mmen bi der. h \V ser Koc e lese co ,

zwei bochal. fnsc , es as. ~ das "Vassel' eine Ochsengalle undAlaun chmllzl. fue dann 1 r d mit die Kleider, auf die

"h es <Jut zu ammen, \\ asche aru re t>

Fett gekommen i l.

Seife (saponen) machend' Teil ungelöschten Kalk.

Nimm zwei Teile Asche un emenh

. S' b BeSI)ritze die1 . b es durc em, le. .

Mische es zusammen une sie e. 't \Ya seI' ziehe /Asche und den Kalk mitle~st eweshBes.en n~~ite L u:ld' benetze ).J.7I',

den Teil, der benetzt Isl, l:a~ ;:~e~b \Venn alle an­wieder den anderen Teil. un~ Zle e" 1 1 d .'. Loch hat. Lege

. t t t d ewewen Kube, eI emgefeuchtet 1 , US U .. h t S hüssel oder Äste und drückeüber das Loch eine durchloc er

1e c lmen daß er fest wie Holz

I d de 1 KaH' so star" zusan ,die A c le un I ~ d h" teten Test 1G9) und ziehewird, Gib dann \Va ser auf en er ar

, , , . -, I' über :Mulvasia CMOllClllVl\.sia) t t'in.~I' Rtn.rJ<,cJ\1;)7) :Mal\'usicl', ,l{'J'll~t'llls('hel \\ em, de A 1 uns J-Iaushuch cl'wnhnt diesen

I Tl \' gebracht wurde, l1C \' ' 'W JFestl1ng a\lf :iIlol'ca, \lae \' a lell 1 '!l "/' " XVIlJ) dcsgleichen die VOll ,"

dnmn.ls ~(,R('hiitzt('n Süßwein (H.o1881"I't ;U1~al~d~;~; '~ene(,SkUl1~li~e rcceptcn cn tl'ndnt J1

cl(' rn'lr,~r h("J'nllx~l~g('hrnell lllH <. C ne<',el

(F/'eu"!;"": T BO\ld, va \\'OIl"I'C R, 106{07), , 620 (Rcinkill{) S, 198),, '1 '11 Cod Palat. Germ, NI,

HiS) FIl?t'kwl\~s(,J'l'(>/('P~ fi,l1dCI1. Sl~l~~y UJ~d XXVI) und iu (len gedru('kh'l\ Kunst-

im Hausbuch ~!j."'8""1 \l1~~:_ '~~~;~:~",:illedtcr s, 134 l1nd 1-10),hücJlenl \'on 1 ,).-J~ Hnll J ,)::) . .. H 105 123 uno 21,;.

159) TiisWI1, wiE' (h"!' Irl'lhh~rd. \ gl. • , J

103

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1;i:! 1".

1-! \.

105

(, 0 I cl LI n cl S i 1 IJ e r von Ku p fc r sc h e i cl c n 16H)

ill1m Kupfer, da Gold und Silber enthält, und chmelze es.Mischc auf je 100 Pfund Kupfer fünfzehn Pfund Blei zu undrühre cs in elcr E se \'ollkommen zusammen. Lasse es dann er­kalten und hebe Scheibe für Scheibe ab, die nicht dicker sein

16t) (lallesl' in LntiulIl, I I kill nÖl'dli('h yon Ci vita ('n<;,h\l1alllt" '16!'i) l~ille klal'e R('hildC'l'lllll-t des Feinens von ,Silbe\' auf <.\,C'111 TI'Plbh~~'d,. (~IO, Wl'~('JI,

ihl'{'s hohC'1l Altl\I'S V01l g"l'oßem \Yel't ist, Eine weltel'f' ßeSl'hl'('lbllllg- dl'l-i II'eJlncl fnhl(,l\s

g-iht Pcder 1\länsson im Hl'l'g-buth (ygol. weiter unten ::;, 21!». "16G) Dil'sr ~('hildt'I'lIllg- <!('S Spig-(>l'verfahl'ens ist nächst deI' kUI'1.l'1l n(\,,;(:hl'cll~"Il~ Im

13l'l'g'hiic]JI('in VOll 1;)0;) die illtcHte, AIll"l"c.1ings fintlet sich 8«: h 01.1 i~n lInu"ihuC'lt etn{' VOI'·

I.ii~lit'he J)nl'~t.('l1un~ dl'l' Spi~erhUtte. wie B. X~1.(.I)W'lll sC'llarIsmlllg' hCl'u.lI"\g'l"fulld I~ hal(JO/Wllllsell in Hirin","ccios Pirotechniu S. 181). - Auf die BelieutuII!: der Besch~Clblllll(Peder ~llill"OI1S Jlat JO"""118.,,, ill ,:~I~tall ulld Erz" Bd. 29 (N. F. 20) (1932) . i/i! hm­

gt"wit.'sell.

L i I arg jr j U Jll 111 ach t III ans 0 16~)

Nimlll und mache einen Test aus gesiebter Asche und feinemSand, inclem du dicse anfeuchtest und dicht schlägst wic einenTeller. Lcge darauf da Blei zum Schmelzcn und oben auf dasBlei Silbel~, um die c zu reinigen und fein zu machen, indemdu mit B~ilgen bläst. Da ·teht dann das Silber weiß mittcn aufdCIll Tc t und außen am Rande schwimmt das litargirum wiegcschmolzencs Rinder chmalz. / Reiße nun vorsichtig den Te Lam Rande ein wcnig ein, damit das litargirum, das schwarz stehL,au dcm Te t au fließen kann, aber nicht das Silber. ?\[ah~e

die e mit ~Iazacolla, wie oben geschricben steht.

Glasur

l\'imm drei Pfund Mazacotta und ein Pfund litargirio, mahlesie sehr gut miL \Vas er dünn zusammen und gieße ie auf diebemal tcn Gefäßc. SeLze diese dann in den Ofcn und brenne siezum zwcitcnmal. Dann werden sie, wie wenn ie yom litargiriovergoldet wären. Diese Kunst sandte man mir nach Rom auseiner SLadt nalllen Galesa 164).

\\' eiß e F a I' b e mac h e n

'imm zwei Pfund MazacoUa und ein Pfund Bleia che,mische / beide zu ammen und mahle dIe Mas e mit 'VasseI', daß H I­

-;ie dünn und fein wird "'ie ein 'Vasser. Di se Masse, auf die Ge-

1';'ße "e"OS en macht sie "eiß. \Venn leLztere dann getrocknetcl t'):;-' ,

sind, bemal.t du 'ie miL beliebiger Farbe.

160) Yenedi.!.!' und (iut;tu.. !':!-, hUllch·Jt skh nJ ...o 1111l 'lu' J It'1' .... h.·1I 1111:.:' \"()Jl KI'I'II't.'ifl'.

161) Das Glasieren der Ton,g-rCüBe tw"'('hrriht l;iri"fIIlW';O (dl'lllsc'h,,' .A 11 s,!{n bt... K 466).lG!) :llarzacollo (ita!.). Blei",lasur.163) Sieben YonH:hriftell für GII\"III'(,l1 1.11111 (i1a."it"'(IH \"on Zil\f.n')n 1IIHI Flic'sl,tl findell

!-iidl in der Ifandsehrift ß7:J fol. dt"1' Cni\·t>rsiUit~hihlioth('l.i: )Jilndu'Jl, l'itW1I1 aldtr'misti~('hrll

Sammelbande des },"). Jahrhunderts. ~"'Ül" \\"eiß nimmt man ö I)fund Zinn, 2 Pfund Blei1Ilid :J Pfund Pulver VOll g't"lH'anntrn 1·... !ul3kil·selll. fiir GI'ün nimmt 1111\11 fi Pfund Blei und:! Pfund vom Stein ..('aIIr" olim' (l)'iinspnn, ru), HdlWllJ·1. ninllllt mUll g-It'i('hl' Teile Blei­/Ische und Eiscnllammel'schlu,K, fUt· Hot llilllJllt man g-Iei('hc Tl'ilr Bll'i. Zinn lind Stein"solil'l's" odr!' Zinnober (worunter sich{'I' nicht (iUN'ksilhel"l';lIltid 1.11 YCl"stp}U."1l ist). fUrAzu]' nimmt man gleiche Teile Blt.\i, Zinn lind delltsC'ill'll A1.tll'; rine fl'ine Goltlrarbe machtlIULIl aus enlc'iniel'L<"1ll Silbel", eint' gewöhnlidlPI'C GoldfaJ'llC' 111 l\,C'ht, llllUt aus BI<'i lind J(up(er,Die Rezepte sind in Latein, lInd ;,r~WU.I· i",11111 'reil in (I('hl'illls<'lll'ift gl's('hl'iC'hf'll, vel'~chietlelll'

AlIstlrüc]{e lInu \\"Ol'tfOI'I1H'1l wl\isell mil Ri('hel'heit nuf dil' l[PI'kunft (]('I' V'ol'srhl'iften all~

romanischen Li:indern. also wohl nl1~ Itnlipl1, hil1, Dip \~ol'sdl1'ifb'l1 sind wahrscheinlic'lJ1\111 das Jahr 1:300 lliE'(lerg-~sdll'i('hl!ll \\'OI"<ll'l1. Ir, Of/)/ZC'I/)/tiillf'1': eh."I' die chemische/',1t~lImmensetzung' mittelalteJ'lirIH."l' Zicg-elglas1.t1·cn, Zl'itl:;c1l1'. f, nng'ew'IIH!t{' Che-Illie Bd. !:iO(W:J7) R. 260/6:). - Die ii1t<'st.. huhrlonisdle "orsd,rift fii,· GiltSt"','n hut R. Campbell

1'IwIIlpseon entdeckt. sie stammt U\lS drill 1i. Jahl'h, Y. <1. Zl'itwcnde (R. lT'ilu.lerlirh:0hplIlis('ho )<\:pnntni<,;se dl'1" RItt'1l A ....l.;yl'il·J', - hpl1l. Ztg. Cil, .JuhJ'g". (1937) fo.;. 42s/29).

1O-l

H lei LI 11 cl Z i 11 11 Z LI S a IJI IJI e n b r 0(' n n l' n 1(;:\ )

imm ein Pfund Zinn und drei Pfund Blei, mische 'sie zu­sammen, lege sie in einen kleinen Ofen und brenne sie so, daßsie A ,>che werden.

\' erg 0 I cl eIe Ton gc f ii ß l' g las i l' r l' 11 1(;1)

Nimm ein Pfund Asche, die aus 'Veinhcfe gebrannt ist, undzwei Pfund reinen Sand. i\Iische diese zusammen, tue ie in einTongefäß und setze ie in einen Ofen zum Brennen oder Braten.Diese Masse nennt man auf iLalienisch :\IazacoLta 1(;~).

daraus eine sehr starke Lauge. Prüfe, ob diese genügend starkist, denn ein hineingelegte rohes Ei . chwil11l11t darauf. Nimmdann 20 bochal Lauge und 8 bochal öl, mische diese in einemKessel zusammen, hänge ihn über das Feuer und siede mitschwachem Feuer 8 Stunden lang unLer öl'Lerem Umrühren miteinem SLabe. Tue dann zehn uncia' Salz aul' jeden bochal ölhinein und lasse es mit mattem Feuer] 3 SLunden kochen, ohneaber darin noch mit dem Stocke herumzurühren. Prüfe währenddessen die Brühe oft, indem du etwa davon auf irgendein Brett

1-17 ". Lropfen läßt. 'Venn diese dick genug ist, nimmst du / denKessel vom Feuer und gießest die Brühe auf einen Tisch,der ringsherum einen Hand hat, und ebne sie oben ein. Lassedie Masse so erkalten und fest werden. Schneide sie dann in be­liebige Stücke. Eis isL gute Seil'e, wie man sie in I'enedy undgaeta 1(0) macht.

--

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sollen als die flache Hand. Setze dann die Kupfer cheiben so ineinen Ofen, der reverberationi genannt wird, daß sie alle aufder Kante stehen, und tue Kohlen dazwischen. Unter den Schei­ben soll ein Eisenrost sein, der sie trägt, und unter dem Eisen­ro·t ein Herd von Lehm, der der Länge der Scheiben nach ge­macht ist. Gib Feuer in den Ofen am Ende desselben, jedochnicht 0 stark, daß das Kupfer chmilzl. So chwitzt da Bleiaus dem Kupfer aus, zieht da Silber und das Gold mit ich, und

152\". tropft / durch den Rost in den Herd herunter; da Kupfer aberbleibt ungeschmolzen zurück und hat in sich kleine Löcher.

imm dann das Blei, setze e auf die Kupelle ein, die ein Te ti t, der aus gebranntem und feingestoßenem \Vidderhorn ge­ma ht ist, und mache Feuer darauf. So geht da Blei fort, zumTeil im Rauch, zum Teil vom Test aufgesogen. Nimm dannaquam fortem und scheide damit das Gold vom Silber.

Eis e n k 1I gel n f Li I' B Li c h sen gi e ß c n 1(;,)

Nimm gute Eisen, da in kurze Zaine geschmiedet i t, undhaue einen Ofen, der im Innern einen Herd yon Lehm hat, undbefestige am Boden de Herdes ein Eisenrohr, jedoch nicht 0,

daß e in den Herd hinein ragt. Lege dann ge toßene Kohle inden Herd und Eisenzain ringsherum auf den Herd und so Kohlcgenug oberhalb des Herdes. Blase dann mit zwci Bi:ilgen, einenauf jeder Seite, jedoch nicht so, daß der \Vind die EisenzainetrifTt. So werden sie gleichmäßig heiß, und je mehr sie glühend

1531'. werden, de to näher rück t du sie an das Feuer. / \Venn siedann so glühend sind, daß ie im Feuer weiß werden, legstdu ie oben ins Feuer und hlä t unter sie, wobei du das Feuersehr gut \'erstärkst, ind 111 du es mit \Vasser benetze t. Soschmelzen die Stücke in dem Herd nieder. Dann hast du eineei erne forma, in der man Ei enkugeln gießt. un öffnest du dasEisenrohr mit einer Eisenstange 168), indem du da Loch miteinem Hammer aufschläg t, und das geschmolzene Eisen fließtin die Form. Nachher legst du die Eisenkugel an das Feuer und

lG7) Auf diese iUt('!oth' Beschl'eihnll,K d('s KUg't'IKllsse'\ hat JuhrwllSfll in Zeitsehr. IH!'Hist. Wnffpll- un<t Kostümkun(!e N. F. Bd. 3 (12) (1929) lI. 2 S. 41 IluInwJ"ksam iW'madlt. Yt>I'Jnuflidl hat auch Biring-u('cio seine Hp~rhreihllJ1g des Kug-('IJtt1~ 'C'''; eiu('m :llt.eloCJ1Fellerw{,l'k~bu('h entnommen. Zur Ge. chiehtc des Kugelgusses vgl. JO!tOllU8t'1I in ßirin·.:nrdo~ Pil'ou.·chnia '. 380 ff. und Rnt "!Jcu.

lG~) tlicn, nl 0 Zain.

106

wärm t sie langsam auf, sonst ist diese brüchig ~nd birst, wennman sie gegen eine Mauer oder etwas Hartes schIeßt.

Eis e n s a fra n mac h e n 169)

Nimm dünnste Eisenbleche, streue gestoßenen Schwefel dar-. f"" ß t Es ig darauf und ver-, f lege sie in ein festes fonge a , ue .

,lU,. ß d G f" ß fe t etze e einen Tag lang zum Brennen 111schlte e as e a . '-d . t_ .. fT da Gefäß wenn es kalt ge\\OI en IS ,den Ofen atanOI. 0 ne , . 't Essig

. d' lYsenbleche heraus und stoße und mahle SIe ml "111111111 Ie >:..1 ." d E'

. d 0 . [1 el' n Gefa"ß daß der ESSIg uber en Isen-Tue SIe ann SI, '.. _,ul\'ern steht, und la 'e es so lange s~ehe.n, bIS dIe ~ulver lot~\'erden. Destilliere / dnnn den E 'sig mIt FIltern ab, tIockne den

crocum und hebe ihn aur.

E j sen h ü r t e n 170)

. I 't' cl'[ der Stein der das Eisen anzieht, undNImm ca anll am, . . , . h' I tmahle ihn fein. Mache das \Verkzeug, das fas~. ferlig ge c 1~~~:~~_ist, glühend, streue da Plllyer darauf und han~~nere das. _ ,

't dem Pul\'er ind m du es mehrmals gluhst, PuheI dar-zeug mI, cl S ftauf' streust und dann hämmerst. Nimm dann 8 Pfun .. a _ v~m

K t l'donI'a der aus den \Vurzeln und au den BlatteIn e esrau ce [ " . . Pf d f t

I\.rrautes gezogen ist. Koche den Saft so lange, bIS e1l1 un 0.1'-1' h" t d E' 1 und es WHegekocht ist, temperiere darin das zu ar en e ..IseI

hart.

(j 0 I cl ];1)

imm gereinigte Kupfer und gleicl~~'iel Gold, c!1.melze ~iesezusammen und gieße die Schmelze in 01, das a~s ZIegelste1l1bee~gemacht ist, \\'obei sie rot wird. Mache daraus dunne Bleche,

. ' ... )[.e rwiihnCll \I. a. ttl.ll' Allon. dc nrte 11\4.:'1.169) ])ell Crocus !(lrl'l odl.'t" (10( 1l~ .;. UI ~s bC'l . 1')31 und d('~scn Nachfahre:'

(Zun'u., S. 53) sowie dns gf'<ll'\l('kttl Alchenue ue 1 ,on ..

(f)nl'l"stlLedtu S. 134, J37 un<! 140). . TI ,) ilus (Aus/:nhc \"on Thcobnld . 71/7~170) ITiirtcrezeple finden ~l('h 11. a. 1~1 . t

1t01 1 ")~9) in <lrl' lfandschl'iftensu11l11llul1:':;

11. K :388 ff.), beim Anon. dc nr~ ln.e,.t. .(Z~: I. '3' d~':' E~perit11(-'nt.c' tle ('oloribus eelidon.indes tlehan le Bc:gup, von denen (}a~~~~~.lg~tl~n ]Ia~~hueh (lJ08Sfl't und Slol'd.: S. XXIV), 111\'I'\\iihnt (J1C,el'njid(t 1 S. 83), P F /_ S "9) ,111<1 in den gedruckten

1 "13 (A sg."be ,~on /renc ..en •.•l.'P BOllek vn \Von<lre von [) \I. Ü!· If.,lllonlll'ift aus dem Anfan~

!'\ 1'\" 1<1 139) - Jcr CIl1C ." 0'Kllnst.biidlC'l'n (I)nrmstaedlel' " .•) BI . r'" E'sell Iln(l Stahl mittels PflanzelI,

. h" R ·~I)t.c zum] Hl'ten von 1 •des 1:;. Jahl'h., <hc me ,eI e ez. t dt 'n C'e.chirhtshliitter für Techn ..\I.' a. nliltels CelidOl1ia. enthält, hrr~chte~ Dar1fts ae

d"'pl d .T),Ji\ll!o;son el'wiihnt. C. ~l,,'nlllill:

1 1 G . 11 (19') 7) S ] Wl J) 11' Rn l'terczppte es e e' •In<.l1n< c". -,... ~t rkholm 3 (1931) !'\. ii2p3.Svenskt stHI (~r('<.l ham~na.l't' ?<'Il ftH'kla\~ '. '~l .-(trn zur nkhC'mist.i .... c.h'.l1 ~\l1~mpntatioll eie ...

171) Es hanuelt Sich hll'l' 11111 0) ~( 111 '

Uoh1<', ("1;1. :-:. ).; l1nd JR).

l07

Page 61: Johannsen O. 1941a

109

173) \"1(1. olwll ~. aa. . .,_ 132/35 .1;;) Vj(1. o1><'n ~. HO. IJ I, 1_1 '~. . T Ic deI' lleraklius-llandschl'lft O[rrl'i-11.) ;,hnlidl lanten Hell'pte> Im junKe,cn el R 9~ nd 316/17).

lid,l I R. :!:!~) und hci TheoJlhilu~ (Aus!(abe "on Theubal<l ,. ~ u

1.1,1 r.

GoI d fa r be 175)

N· 2 lot \'itriol sal armoniacum und Alaun, von jedem1 Imm ~, E 1"t

] Jot viride e und sal nitrum je 1 Quentchen, 2 ,Lot. ma I e. ­. ~ , , . e eIn wemg

Stein, 1 Pfenniggewicht bolum armen,lcum ,0,\\ I •

. h ' Ile ycnnahle es mIt desblhertem Hat n, /ocram, 1111 c e a , 1\1 h 1 aus dem ),1;) \-.trockne e und mahle es darauf auf Stein. 1 ac e e annPulver in einem Tiegel ein Bett, lege darein das, was du gelbmachen willst, und lege darauf eine Lage des Pulvers, Setze danneinen Ziegelstein, der in der l\litte ein kleines Loch hat, auf, denTiegel und setze diesen dann 11/ 2 Stunden in gutes Feuer. NImm

\V (' i ß 111 ach e 11 174)

N' Q ecl(s'lll)er Vitriol viride es und gewöhnliches Salz,In1n1 LI ." . .,'edell1 gleich viel, mahle es zusammen und stoße es 111 emem

\on J .,,' h' I' "ft"g so daß man vomSteinmör er mit wenIg ESSIg se I ,ra 1" . '

(hleck ilber überhaupt nichts mehr sieht. Tue dal~n alles 111 eIn'fongefäß, verschließe dieses oben gut, so daß l<eln Rauch ..ent­wei~ht und setze es so in einen Ofen, aus dem das Brot hel aLl~-

, . t 11()le es n'Ich einer Nacht heraus und mahle ehegenommen I ,< T ' Of~[a se mit Essig, Setze sie dann wieder ein~ ~c~t 111 e:en , en

.' . her \\ried rhole dieses siebenmal. Sublul1Ier dIe ~I<lsse\\IC\ l' . IT 'tddann iebenmal und erneuere die vorbena~ntel:Sto e, ,mI . enendu das Queck ilber mahl t, bei jeder SubhmatlOn, BeIm sleben.­ten Mal wird die es fest und flieht nicht mehr vo~' de~n ~.euel.,Es verwandelt dann Kupfer, das damit gemischt Wird, III SIIbeI,

;\1 i 1 GoI cl . ehr e i ben 173)

V' ()uecl'silber gieße es in einen llläßig warmen Tiegel_,II11n1 ~ , , . f d' B'll I'

.. h Goldblälter hinein wie sie ehe Maler au le leeund tue lase '.. G Idbl"·tl ., le"en plle"en. Sofort frißt das QueeksJlber ehe 0 . a el~u f Setze da~n den Tiegel wieder solange auf das Feuer, bl. d.as'(1)lllle'el"silber mit dem Haueh fortfliegt. Nimm das Gold, das 11ll(

" ' . , f St . Pulver unc'l'iegel zurückgeblieben Ist, mahle es au ,e1l1 zUh" " . h·'b Reibe es nach ermi ehe e mit Gummi, um damIt zu sc lei en, ..

.' Z I In gleicher "Teise kann man auch Stlber mah-mit e1l1ell1 a 1n, , I . b n 'stlen und damit schreiben, wie oben vom Golde ge c 1ne e I ,

chmiere sie mit Schwefe/öl, lege ie auf eine Glut und brateund beschmiere sie oHmal. Lege ie dann in ein Tongefäß mitatramentum, immer eine Lage Bleche und eine Lage atramento,verschließe das Gefäß gut und etze e einen Tag und eine Nachtlang auf heiße Asche und glühende Feuerreste. öffne dann dasGefäß und versuche, ob du die Bleche gut mahlen kannst.

1341'. Andernfalls setze·t elu sie nochmals in da G räß ein. Mahledann den ganzen Inhalt des Gefäße zu ammen auf Stein, be­feuchte die Masse mit Schwefelöl und brate sie nochmals imFeuer zum Trocknen. Tue den achten Teil baurach 172) hineinund wirf von dem au den Blechen herge telHen Pulver einenTeil in 10 Teile Silber, so wird dieses wie Gold gefärbt undschwer. Hem Schwefelöl macht man so: Nimm 2 Teile Leinöl,tue einen Teil Scll'wefel hinein und vermahle es zusammen. Tuedie Masse in ein Glas, verschließe dieses und setze es zehn Tagein Pferdedünger. So wird es klar.

lOH

c~ 0 j dNimm Eisensafran, lege ihn in destillierten Es 'ig, bis er rot

\\"ird, und trockne ihn elan n. Tue da n n grLi n s calcecu menon,das aus gereinigtem Kupfer gemacht i I, hinein, mahle es aufeinem Stein zusammen, brate e im Feu 1', mahle e wieder undwirf davon einen Teil auf 8 Teile ge chmolzene Silber, unddieses wird goldfarben.

Ci () / d

Timm Stahlbleche, bestreiche sie mit Essig, streue daraufPulver von dem Stein ematithes, glühe sie und lösche sie in

134 \'. \Va seI' ab, kratze das, wa' an den / Blechen hängt, ab, benetzewieder die Bleche, streue pulvere darauf, wie vorher, und glüheie. Fahre so fort, bis du von der abgekratzten i\las e genug hast,

trockne diese, nimm einen Teil de abgekratzten Pulvers undeinen Teil gelben markasite, mahle diese mit öl zusammen undlasse es sich absetzen. Dann wird die Masse rot. Nimm rlannhiervon zwei Teile und von viride eris, das von Kupferblechenmit armoniaco-Salz gemacht ist, einen Teil und mische es zu­sammen. Lege abwechselnd Lagen Pulver und Silberbleche ineinen Tiegel und schm Ize. So wird dieses gefärbt wie Gold von18 Karat.

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110

J.ili ,'.

l56,'.

dann den Gegen tand heraus und lösche ihn in Harn ab. So ver­bessert man die Gegenstände, die mit schlechtem Gold vergoldetsind, derart, daß sie bestes Gold zu sein cheinell.

GoI dNimm einen Teil gepulvertes Gold, einen Teil gebrannte und

ge'waschenes Kupfer, einen Teil Ei en afran owie sal arIll0­niacum soviel, wie das vorbe chriebene zu ammen, und subli­miere das Salz. Befeuchte damit die vorbeschriebenen pulveresund mahle es lange zusammen. Setze dann alles zum Schmelzen,und 'wenn es geschmolzen ist, la se es au f warmer Asche er­starren. Ein Teil von der so getrockneten und erstarrten Massemacht 10 Teile Quecksilber fest. Item Gold wird pulverisiert,indem man es auf ein Loch legt, wo geschmolzenes Blei daruntergeschmolzen ist ete.

Ku p f el'\\' eiß 111 a <: h c n 17H)

Nimm gestoßenen \Vein tein und mi ehe ihn mit Essig.Lösche 'darin glühende Kupferbleche 6 mal ab. imm dann2 Teile ungelöschten Kalk sowie einen Teil A ehe, die aus \Vein­hefe gemacht ist, und rühre beide in \Vas er zusammen, Kochedie Kupferbleche darin fünf Stunden lang. Timm dann gemah­lene arsenicum und verrühre es in \Va er. Koche darin dieKupferbleche von ~littag bis Abend, Nimm dann von dem ge­kochten arsenico und streiche es auf die Kupferbleche auf beideSeiten. Lege diese so in einen Tiegel, ver chmiere denselbenoben gut mit luto sapiencie und etze ihn so 3 Stunden insFeuer, aber das Feuer darf nicht stark ein. Nimm dann dieBleche heraus, lege ie in einen andern Tiegel, Lage für Lage,und tue zubereitetes Salz zwischen jedes Blech, Auch soll obenauf dem Deckel des Tiegels ein Loch sein. Schmelze die Kupfer­hleche so in dem Tiegel und ie werden weiß.

Kupfer weiß machenNimm gleichviel Alaun plumbosum und sal armoniacum,

mahle sie fein und destilliere davon \\Tasser mit einem Glashelm.Das Quecksilber bleibt auf dem Boden. Nimm die es heraus undmahle es, indem du es mit dem \Vasser anfeuchtest. / Wieder-

li6) ,"gI. ob"n ~, 38, 111, 126 11. 13':;,

.' d das Quecksilber herau,die e viermal. I'\ullm ann . . "hole f d 13 d ist und setze es lOS I' rele. Esim Glase au em 0 en , .. dda , ,. r Lösche in diesem Wasser gluhen eSChl1111zt dann

E,\\ le \vbassne

d, es wird weiß wie Silber. Man nennt

Kupfer oder 'lsen a u

es Blanqu~tum, 'ß a hlenen \Veinstein und gemahlenesHem nimm wel en oem~, . E schmilzt darin

~~I ufn~~n l?~~;:~:~~~l~i~u~'e~1i~nV~~~el~:~l~~~~~schriebenen quecfk~so 01 . . ß in geschmolzene Kup elsilberwa seI' hinein und g~,e e es so , -d n'außen schönoder auf alühende Gegenstande, und dIese wer e

wei ß,

Weiß noch 'weißer machen1 timen weißenNimm \Veinstein, von Weinhefe ge~?ac 1. es au 'Koche

Essig, gestoßenen Knoblauch und gewohnl~ch~:sS;~ße I{upferdieses alles zu ammen, kläre es un~ lege darem h' .' ßoder die Kupt'ergegenslände, und dIese werden se I wel .

t .' 1 sublilllaciollCLularc "asa ne frangan L11 11 . •

Timm gestoßenen und gemahlenen Spießglanz, ~lacl~e da:,au:einen Teig und luliere damit die Gläser; dan~ zer rec, el~ a\~enicht, denn die Masse haftet so fest am Gefaß, als \\ enaus einem Stück bestände.

Id t Ge <1ensl1indenGold von "ergo e en J '"' •

a b n ~ h m e n 177)f BI . d ß er davonReibe zu er l mil dem Finger lange au el, so a

l.. b '

. d 't d m Finger sehr ange u elcehr chwarz wird rClbe ann ml e ,, ., d d I ge diesen dann 111ir endeinen vergoldelen Gegenstan ,un e .

g k F - Dalln löst sich das Gold vom Sl1ber etc.sehr tar es ·euel.

Sofislicacio bona

I 178) sal 111'trum weißen \Veinstein, von jedemNimm resa gar" . d-. 4 Lot Mi ehe diese und mahle sie zu Pulver. ~lmn: ann

lJe, ,., T eael und teile dIe pu -8 Lot Kupfer schmelze dIeses ll1 ell1em 1 0 • h I

. , '1'el'le \\lirf einen Teil davon auf das gesc mo zene\'eres In vIer ._. - I 'bi 'rheophiln, jll Bnrh III Kap, XC (Allsgabe

177) l':in iihnlidlN4 Verlahren bese u'el . d' Fntgooldull!tsverfahr('H rnit. QU(lc'k4yon 7'heobn[l[ H. 167} ... Hil'in[l"r~'iO be,ehre'~lL~":;)e I;. ~53/,;4). .'sill> 1'. Schw"rel lIn<1 Korllg"wll"'" (:l~~t.schel . K~ ,t.r, mit Arsen. Die ülJ<>rschnft zeIgt,

1;8) Realgar, sI. 0 wieder (he" el \lug l es 111flnß es sirh um eine bewußt€.' l"älsrhnng h8nd~1t.

III

15; 1'.

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Kupfer und lasse es 712 Lunde zu ammen im Tiegel kochen.:\Timm dann drei Teile ungelö chLen Kalk und \'ier Teile Honig,rühre diese gut zusammen wie einen Teig und gieße das ge­schmolzene Kupfer hinein. Lege e wieder in den Tiegel, wennes kalt geworden ist, schmelze e, chüLLe darauf einen anderenTeil der pulveres und lasse es damiL Y:! SLunde 0 kochen. Gießees dann wieder in den Teig wie vorher. SeLze dies fort, bis allevier Teile darauf geschüttet sind. ~Ii ehe dann damit einen

15i \'. halben / Teil gutes Silber, und die e' wird weich zum Schmieden.

Feststellen, ob etwa sophislicalulll istNimm 2 Teile Vitriol sowie 1 3 al armoniacum und chmelze

es mit Essig. R.eibe damit den SLein parangonem 179) etc.

15 Y. Gold aus Blei IlIlIC'hell

Nimm 1 Pfund vitriol um cipri und schmelze dieses in einemPfund Wasser, destilliere dieses zuersL miL einem Filter unddann mit einem Glashelm. Diese "Tasser gibl dem Blei Gold­farbe. Nimm dann 2 Lot gutes zu dünnslen BlüLLern ausgeschla­genes Gold und 2 LoL Quecksilber. Tue letzLeres in einen Tiegelund lasse es auf dem Feuer warm werden. "'enn es dann imTiegel zu sieden anfängt, so wirf rasch die Goldblätter hinein,nimm den Tiegel vom Feuer und riihre um. Nimm dann einPfund Blei, das, wie nachstehend beschrieben, gereinigt ist, tuees in einen Tiegel und chmelze e auf dem Feuer. Gieße danndarein das, was du aus Gold und Queck ilber gemischt hast,rühre es im Feuer in geschmolzenem Zu Land gut zusammen,mache aber da Feuer nicht allzu Larle Gieße es dann in zweiLot des vorbeschriebenen ViTa ers \'on \'itrioli cipri, und es wirdwie Gold gefärbt.

ltem das Blei soll zuer L so gereinigL werden: Schmelze esund gieße es in slarken Essig, schmelze es und gieße es in Harn,schmelze es und gieße es in reine Salzlake, ,chmelze es undgieße es in Pulver von Ziegel Lein, schmelze es und gießees in Saft von Weinraute, schmelze es und gieße es in Saft von

15U I'. celidonia, schmelze es lind gieße / es in Salzwasser, schmelzees und gieße es wieder in Essig, in dem ein wenig sal armoniacumgeschmolzen ist, schmelze es und gieße es zuletzt in Asche, danni t es gereinigt, um Gold zu machen.

1i9) Parl4(one (mittellat. Ulld ital.), Probier<will. _ Zllr Gesehiehte des Probier,steins ""I. Theflbald: Theophilll'allsgabe !i. 308.

112

Gold aus Silber. 'nen Tiegel und lasse

Nimm 6 LoL Quecksilber: tue e~ ~n te~ .. nn geschlagene G Id-'luf Feuer sieden. Lege darem zweI 0 d u '1'1 e'ln GI',}. da gU L• Tue es 'Inn 1 ',,,blaLt und rühre es zusammen.. G'b< d' ') Lot al anno-

. "b gen 1st I dZU ~

miL luto sapiencle u er~~o und Y2 LoL boras 181), gieße dara~fniacum, 1 LoL aleb roth) k 'lber und setze da Glas 111

18 Lot gut rein gewaschenes ~~Iec ~I dann gut verstärkt wird.ein Feuer, da' zuer t leicht \S ~In. t daß der Hals des Gla es

'Venn da Fe.uer

.so s arkl;~~e diesen mit einer Eisen-

ß weich wie TeIg wIrd, so d Glas so 20 Tage langzange dicht zusammen. Lasse b~Ch es dann und mahleim stärksten Feuer stehen, ~er . . t das Elixir.den Inhalt auf einem Stem. DIeses IS.

., 2 I ·t auf 50 Lot geschmolzenes SIlber, und e'Vuf 11lervon ...0verwandelt dieses in gutes Gold.

Silber aus Blei .. . . . t ist wie vorbeschnebenNimm 1 Pfund BleI, das so gelelJ11g , . 1-1 Iol

T · I tze 2 Lot sal armomacum, 72 ~steht, tuc e in einen lege, se .t. lasse alle inI 1 L L guL <1emahlenes al 111 1unl zu,

alebrolh une 0 b . St d lang kochen und es \\'irdein mehr slarken Feuer zweI un en Ce'

Silber.

, '11 c n "lH~)Sal armoniacul1l m,lC )

Nimm 1 Pfund l\lenschenblut, 2 Pfund gutes Salz und.6 I.fund. desLillicre ie dann mlL elllem'Va r mi che dIese zusammen, . F 1

Filter~ , lze ie auf das Feuer und koche so lang~, bIS alle 'cu 1-

tigkeit forL i t und das Salz trocken geworden I t.

:\ 1 e b rot 111 ach e n "ls:!)

. . SI') L t sal gemme und 2 LoLNimm 2 Lot gewöhnhches a z, - 0 . Mischung in

sal alkali, mahle die e zusammen und schmelze dIe

160) Alelll1,,·oth'III,. \'/(1. Anm. 183).

B I Vom snl nl'llloniu('ol'181) : Ol'ax. S') dic. Angaben iihel' dell (l('htell Sahnin. L ,','nd seinrl" NnC'hfnlg('1'182) V/(l. oben, ,. ~, d kl Alehemil'lHI('hes ,"on "1,,31

handelt aueil pi" Kapitel cles IN n.le .en

(J)"I"lIIs1accltel' S. 134, 137 und 141)'R t . IIe",tcllnng ,'on snl alamprot, das zn"1h3) Fin (Iem obi!(l!n iihnliches ezep . zm A' de llrte met. (Zurelli R. 203).

- k '11 I'enen soll glht der non. 11 J t "iel\"'rf"Sli!(lI

n /: des Que<' SI >e'" (1 , . hl zl1er't All'mhrolhsal, darg s10 t la.. ~"d"lpnz (R. ;l!)O) meint, daß pnracelsus,,~ das i)oppelsal, ,"on Quecksilhcl'('hlorHl un~eidlt war })al'u('cl.u: dt'l" pl'ste, der daTun r('hlornll1ß1oninll1 Yt\l'stand.

113

Page 64: Johannsen O. 1941a

114

Grünes WachsNimm 2 Pfund Wach 4 L .

und 4 Lot gekl" t H s, ot gemahlenes Spanischgrün 185)ar es arz schmelze r d'

men, wie vorbeschrieben 'ist. (lese un mische sie zusalU-

., 184) Diese VOl'schrift lliirfte fii I' diel~ber dJO IIel'~tellnng der im )Iittelaltel' ~~e~dJi('htt\.fit' I' K~:ieghtechl1ik VOll \\rel't sein, da~tof'fen sonst nif'hts bekannt i~t. bellut:l.tC'1l Rustllng'f.ln Huf; lllthtmetalliscI1C1l

185) Das Spanischgriin (Gl'ünspan") . ,unter ~ieser Bezeichnung a.U(~il in anderenW~'d ,1.lIe

l· SO,nst Yir~d . el'is ~E'nannt, es konunt

.\lcllf:'tnH~bu('h yon 1531 und in de!'i~cn N .1 f lehr,dteH '01', belsJHcl'\wei",c im gedl'ucktena{\ 0 gel n (DaI'u18!(t<!dler S. 1:1:1, l:n und ItO).

Sapo saraceniclls

Nimm 2 Teile Eichenasche und einen Teil ungelöschten Kalk.Nimm eine Kufe, die einige Löcher im Boden hat. Breite auf demBoden ein Leinentuch aus. Breite auf dem Tuch Gerstenhalmeaus und lege dann abwechselnd ein Lage A 'che und eine LageKalk, wobei du Lage für Lage mit 'den Händen fe tdrückst, bisdie Kufe voll i t. Lege zu oberst eine Lage Halme und ziehe S(,

daraus mit heißem 'Vasser eine Lauge. Nimm 2 Teile von derLauge und 1 Teil öl, mische und rühre diese zu ammen, bis einSchaum oben darauf ent teht. Koche die Mas e dann im Ke el,bis sie dick wird, und hebe die Seife so auf. \

186) Uit.\ llel'slA,'llullg- (h~r Ar,cl1e yon Pa1'11kraut zur (ila",ral)1'ikatioll l'I'\\ iihnl bet'eil~] ["raklius (Tltenbllld: Theophillls-Ausgabe S. ~o l). Auch <In, I:"druckll' A!<'hl'lIIi~hll(-:1V011 L531 und des ('11 NI\('hfol~er lehren die Bereitl1n~ dE.""i ~al Alkali (J)n1'l1l8t(ll'lltrl" K Ja I,

137 lind 141). V!(1. auch R. 1 11 2.

115

Salalkali186) IG3,·.

Nimm das Kraut filicem, einen ganz gewaltig großen Haufen,und brenne diesen zusammen, stoße die daraus er tarrte Aschefein, tue sie in einen Kessel mit warmem '\Tasser und rühre sieeinen Tag lang zusammen. Destilliere das Wasser mit einem

.Filter ab und wirf die Asche fort. Gieße da Wasser dann in ein

S apo mac h e n JH:l r.

Nimm 2 Teile von Bohnenstroh gebrannte Asche und einen'feil ungelöschten Kalk, siebe beide, zusammen gemischt, undziehe daraus mit heißem \Vasser eine 0 tarke Lauge, daß einEi darin schwimmt. Nimm dann 5 Pfund Lauge, 1% Pfund ge­klärten Schaftalg und 1% Pfund olyo olive, mische alles zu­sammen und koche es unter dauerndem Umrühren. Prüfe, ob esgenug gekucht ist, indem du ein wenig davon auf einen Steintu t, wobei es nicht Hießen und sich ausbreiten darf.

All e s 1I n d g r alle s \\' ach s ern elle I' n

Nimm da alte abgetropfte "Tachs, schmelze es und tue injedes Pfund "Tachs ein Lot geklärtes Harz und % Lot gut ge­mahlene auripigmentum, rühre diese gut zusammen und da'Vach wird so schön, wie wenn es neu wäre.. KI'jegswaffen machen1H')

I1nm 8 Lot Fischleim der au MI'2 Lot mastic und mis h : agen gemacht I t, sowieode . f c e sie gut zu ammen. Leime damit drei-. I' vier ach gefaltete Tücher zusammen und g'lb 'h . . d

eIne Fo' d' . I" I nen ligen -getrockl~:' is

l: s:~~ d~~' ~o~~)erge talt anpaßt. '\Tenn die Masse

rtem au ' nel e .Isen nicht durch diesen Harnisch.s Leder pflegt man viele Harnische für Pferde zu machen.

. Weiß{'s Wachs machenNImm] Pfund W' h h'wasser so lan e . ~ac. s, sc I~elde e klein und koche es in Salz-

koche es mitg

2 '~~tgleIschh'l NImm es d~nn aus dem "Vasser undema enen sal nLlrum gieß d .

kaltes 'VasseI', und es wird weiß. ,e es ann In

dem Saft "on Minze, und zwar in -1 Lot S ft f· .'von gariofilate 4 Lot Saft VOI . . a , el nel In 4 Lot Saft

, . Pf d '... 1 celIdonla, 4 Lot H.o enwasser undz\\el un gewohnhchem 'Va seI'.

Gelbes Wachs

N.imm .gemahlenen Safran, binde il~n in einlege Ihn eInen Tag la er • • ß . Leinentuch undh . n 5 In wel en E Ig. Nimm dann das T h

el aus und presse es l'räff T uc. d '" Ig aus. ue das, was heraus fl' ßtIn as geschmolzene \\'achs und rühre es g t le ,u zu ammen.

RolesWachsimm 2 Pfund 'Vach 6 L taeklärtes}J. h s'. 0 gemahlenen Zinnober und 6 Lot

t> .larz, sc nlelze dies .g

ut . h ~ . - e zusammen und rühre den mit öl< gemlsc ten ZInnober hinein D' Szusammen kochen G' eß d ,,,' le tOff.e sollen aber nichtund hebe es auf. . I e as ach dann In beliebige Formen

j(jO ".

Jli I \'.

[lOl1"·l

.....

Page 65: Johannsen O. 1941a

Gla und setze es auf den Ofen. \Venn e trocken wird, wird esweiß. ~fan nennt es al alkali, sal nitrum oder alumenjameni 1&7).

S pie gel JJ1 ach e n 1kh)

Nimm dünn ausge chlagene Zinn, "crmische dieses durchIncorpori~ren mit Queck ilber. Nimm zwei Spiegelgläser, diedurch ReIben mit Quecksilber gereinigt ind, lege die Mischungauf das eine Glas und lege das andere oben auf die Iischung.So wird es ein Spiegel, der in der Nacht leuchteL.

S 111 a I I LI 111 111 ach e n I HO )

Nimm 1 Pfund Glas yon beliebiger Farbe und 4 Lot Kupfer,.·chmelze diese zusammen etc.

Eis c n w eiß w j c Si 1 b c r 111 a (' h e n If)()

Nimm gebrannten \Veinstein und mahl ihn mit olio oliyarumso daß er wie ein Teig wird. Nimm dayon inen Teil und 3 Teil~Eisenfeilspäne. ~Iische diese zusammen, tue / sie in einenTiegel, yerschmiere einen dicht chließenden Deckel darauf undsetze den Tiegel solange in starkes Feuer, bis du denkst daß dieFeilspäne geschmolzen sind. Nimm dann den Deckel' ab undlasse den Tiegel noch etwa länger im Feu r tehen. Gieße danndas Ei cn und mache daraus, was du willst, denn cs sieht so hellaus \"ie Silber.

Eisen brüchig machen

'imm A.laun und destilliere daraus Was er mit einem Glas­helm. Lösche in die em \Va ser 7 mal dünne glühende Eisen­bleche ab. Dann werden ic brüchig wie Gla und du kannst siezu Pul"er zerstoßen.

167), l?en ricl.ltigell Aiaull VOll .h'HH"n erwiihlwl1 das ~t(\ill h11('h rips Aristotelps undAI(ll~aZ\\"lJll <.1'. LtPl)i~iffllJ/: Akhl"miC' K ~3R4 lUH] tll:O. (il'lwl' h{,lIl1t.zt ihll zur Riiure-herel;~nl( .~Llber ~le 'l1,"ent. \"C1·it. KIl". 23 (A11Sl(ahe von J)(I/'/IIHI"ellla S. 113).

8) E~I~e dCl fruhesten BClSC'h"C'11Hlllg-en cler Glnsspi('~cJ(nhl'ikntioll lind der VC'l'wen.(~llnA' VOll ZlIlll.amalg-am (Fellllul'll.s: Sr. 1044). Biring'lI(·('joC\ 1':l'(;J'Ü'l'lIn,LWI1 lihel' SpiegelfInden dUl'ch ~lIes~ Rezepte dei' Kllnsthü('h~l" eine El'kHil'lIJ1g'.

189) Email (üal. smalto). 1'.lr1. weiler unten S. J 62.~90) E.ines jener uralten RCU']lte zur Hcrstelltlng- VOll ]f'i('ht S(·lul1C'b..endcJ1l weißeil

~ohelsen (lurch A11fkohlen ,"on SehmieeleiRen im Tiel(cl (\'l(1. Johall1l8rn in Stahl 11ndffils~n" Bel. 30 (1910) .' 137.». Xhnlieh Rehreibt a11<l1 <lei' Anon. <le Ilrte n~~t.: Sed silnE."JI1I~ .,-o]ue.l'Js ~l1Tgare lpsurn (S(·. (f?'Tl·um). sume ipsurn, pt (unde cum nitro f?'t oleo saepeItone(' lll\"enu\s lpsum album (Zu,relli S. 51). '

116

Ei~en weich m<lchcn lll1)

Nimm 1 Pfund Vitriol und 1 Pfund al nitrum, stoße sie feinund de tilliere davon \Vasser mit einem Glashelm. Lege in dieses\Va ser fünfzehn Tage lang Eisenbleche oder andere. Erz 191a),

das du weich machen willst.

Ei~en weich machen

Nimm Stahl oder Eisen, die zugerichtet sind, glühe sie gutund lege ie so glühend in pulyeres Euforbii, glühe sie dannwiederum und lege sie in dieselben / pulvere zum Erkalten.\Virderhole diescs mehrere Male; so wird das Eisen weich wieBlei.

Item Sart \'on Mah'e macht das Eiscn weich, das mun darinablöscht. ILem Eisen und andere Erze werdcn wcich, wenn munsie oft glühend in Kuhmist ablöscht, der mit Honig gemischt isL.

Itcm nimm Pulver, das aus auripigmentum gemacht ist, ge­stoßenen Schwefel und Eisenfeilspäne und Icge dicse mit demEisen, da. du weich machen willst, in das Feuer.

ILem gieße siebenmul Blei in öl und lösche dann darin das"Iühende Ei en ab, das du \"eich machen willst. nd wenn du~'illst, daß es wieder hart wird, 0 glühe es und lösche s inZwiebel. art ab. ILem Kuhmist, der zuerst mit Saft yon Kohl ge­mischt ist, und in den dann das glühende Eisen gelegt wird,macht diese weich. Item glühendes Eisen, in Saft yon Bohnenabgelöscht, wird weich.

Item lösche glühendes Eisen im Saft der \Vurzeln des Krautesab, das brionia heißt, auf schwedisch "welsche Rüben", lösche esnmal ab und e wird weich.

ltem lösche glühendes Eisen in dem \\'asser ab, in dem. salarmoniacllll1 und gestoßener Lattichsamen geschmolzen II1d.Mach dieses zweimal/und lösche es dann in dem Saft yonBilsenkraut ab, das jusquiamus 192) heißt, und im Saft yonCelidoniakraut, von jedem gleich viel, und cs wird weich.

191) DUR \\Tcichma('hl'll (Ips EiSPI1R hesehl'eibcn dl'l' Anoll. <10 nr!l' llleL (~nr('{tiHo 2;)9/61), da<; ITflllsbndl (J]088(JI'I lllld ,"'lord., S. XX1V) H()W~~ d!C g'cdl'uektell J(\lI~"t­hiirht'). (l)tu'm~tlle<lll'l' H. 1~;) lllHl 1:39). c!:-t1·un1.r)· T BOIu'k nl \\ olHII'(, (Ausqah(' 'Oll

Prellcken H. 37).191a) 1<; .. 7. = Dl~l.nll.

192) IhoS('\"ftJllUS ni~(,J·. L., Die it.alienische Form .lllSquiUlIluS (Jlf'llita.l. ~il~:'qu.inlUo)findet sich ·ll.H(·il in K~·(~!iH·rb BeJlIforti~ (Roilw('/.:i H. ] 12) und in den nll'd~l'lan(\Is('h 11R,nepten 111111 Hdll'iften (Fr.., ...kr,,: T Bouck ,'a ""Oll 111',- ~. II:\. 11 I nncl 1 1~).

117

WO! \ .

Hi5 r.

Page 66: Johannsen O. 1941a

119

Dasselbe

N· Al'lun "llgemme aebranntes alramenlum, "iride eriI m In < , , , '" • hI \\'e'n tein "on Hotwein, mahle alles zusammen, nl1 c e e

un( I .. Ir-, b das kl'Hmil Salzwasser und lösche darin das gluhenc e ~I en ,I , <

und saub I' sein IllUß, und e wird vergoldet.

IHH ,'.

166 r.

J{ rn ge­alles zu-

Eisen hürlen

Nimm ul armoniacum, gebrannte Och enklauen,.resalgar,.un,dOfenruß, " n jedem gleichviel, stoße es fein l~nd bll1de ;S II~gl~

um das Eisen mil einem Leinenlappen. chnllere dtnn .au d:S' [' den Lappcn lutum apiencie und lege es so ange lIl

F'

.1u .. \Y"s r da au .arn-Feuer bis alles glühend ist. \Vlrf es so 111 US, <

kraut' gemachl i t, und dan~ wir~ es ~~arL. . das auf derItem hülle da Eisen in ell1 Stuck ZIegenfeIl ell1, ,.

. . . t fl te'e dann durauFici ch il mit Talg emgeneben 1S, P a I '.'ß 'n Leinentuch mit Lehm gut dick und lege e. so 111 ~<IS<lU en el . d 'n reines \Va er und es WIrdFeuer zum Glühen. WIrf es ann I. d löscht n

h' h' 'lI05) Item rühre sal armonlacum un unge.e Ik .11 . "I'c\<cn Sup])e zusammen und härte dann guteKai' zu elnel (I 0

Schneidcis n.

Eisen vergoldenimm 40 Korn 107) \Veinslein, 10 Korn .Alaun, 10

",öhnliches Salz sowie zwei Korn viride cns, mahle

E j sen 11l i t \V ass e r y erg 0 I den 190) , .

N' . len Tcil Vitriol, zwei Teile Alaun sowie cin~n 1 e!1Iml1l 11 h ' 11 . in 'Va seI' reIb mtlsal armoniacull1, stoße e' und koc e a es .. . ' 'd

" I'ß \\'a seI' das Eisen das gut geschlLflen I. t, saubel un(em lei en <. < , ,

rein und es wird schön gefärbt.

DasselbeNimm alumen jamenum, so viel \Vi.e du ,will.st, und n~ahle es

!llit H'Hn bis es wie ine Schmiere Wird. Streiche es d,lIln aur< , •• "bel' Feuerglut tc.ein beliebiges blankes Eisen und ,"arme es u ,

.. . Tl lhiJIlS (AI1N~u.l){' von 1'llco{)nld :--;, 71t9r,) Die ]t~insHt,tJliil·tllng' (-'I'w,nhnt .~erclts A l':O~l r Einsn.tzhiil'l.lI11g ill ,'C'h\\'('doll wiih.

IInü 2H9). - ZUl' A 11\\ ~1l(lllng' dalosel' ulte!\t.Rn 1, r:;e9 T 1'1 . 'I r 'I"ltIin' S\'en,kt StAl S. ,,3. ... 1"1 J .

]'(,1H1 d(,8 ] . I R11 1. 'g. . ~ '.- I1 ] E'sclls hl'jng~lI t1l'l' JUllg-OI'O CI «. CI196) VOl'Sdll'irt(lll ZUl' lInerht(,11 \el"go(un~ (('S I I' lt Al hemieburh von ]5:11

He,..klills·][nn,I,,·h,·irt (.lll'rrijirld 1 R. 223) Ullll das ~~ rnr<"

sowie dessen Nllrhroll("" (n"r1ll8Iarcller S: 133. lind. 14 'P 1 I' J\Iän. SOll dns Granl'(ewkht197) Wie <Ier letz!.<' ,all. d.,. Vor chrllt z.u;t, 1111111111 el e

st'ilH'r itnlil'nisc'ht'll YClI'Ißg'l' wf)l't1i(')1.

Eis-en hiirlt'n

JJarnische hiirlcn

Nimm 'Vurzeln ,"on titimalo, und '''urzein von ReLticl~, Esule,)(j;; \". f1ammule und portulaca, ,"on jedem gleiclwiel, I . toße sie und

ziehe daraus ein Pfund Saft. Nimm dann 1 Pfund Menschenblut,1 Pfund Knabenharn 193a) sowie gewöhnliche Salz, al nitrum,al alkali, sal gemme und sal armoniaculll, nm jedem je eine

Drachme, mi che alle die e Stoffe in einem glasierten Tongefäßzu ammen und ,"cI' chließe die e gut. \'ergrabe es während22 Tagen in der Erd. Nimm e dann heraus und destilliere\\'asser davon mit einem Gla h Im. Lö che in dem \Vasser'Waffen und Harnische ab, denn diese "'erden darin vollständighart und fest.

Steine, (;las lind Eiscn siigen 10l )

'imm einen Kupferdraht und hefe tige ihn mit den Endenan einem Bogen na h Art eines Geigenbog ns. Nimm dann fein­gemahlenen smirillum und befeuchte den }{upferdrahl mit Essigoder öl; lege den gemahlenen Schmirgel auf das, was du schnei­den oder sägen willst, ziehe den Bogen hin und her elc.

192a) Die Anwendullg' VOll Hpg'('IlWiil'lIlP/'1l ZIII' /Ic\I':o.I(lllllllg' \'011 Ilii"ft'wllS,\(')' findet si<'!l11. 11. im Jrnushuch (]J088"'! ulld Slor,." S. XXI\').

193) Die Hiil"tllll.l! mit 13orJ,\!lol'll I)('~('hr(\jhi r"h(,oJ)hilll~ (AIlIOig'ßIU' H)Il ThrrJ/)ald 8. 7~1I11d 291).

193a) \"1(1. J'''eobalcl: ThcOllhihlS·Au i!nl,,' K. 72 un.1 29~.191) Ygl. hierzu weiter unten d,'n Abschnitt: Steinschlleidekun~1 (,. 140/41).

:\'imm Angelwürmer 192a), toße sie und mache \Vas er da­,"on. Mache ein zweite "'assel' ,"on Zwiebeln, die ponus heißen.Nimm ,"on jedem \Vasser gleichviel, mischc ie und härte darindas Eisen.

Item nimm Spießglanz und calamitam, von jedem gleichviel,stoße und mahle sie, streue die pulveres auf da glühende Eisenund hämmere es oftmal vor i htig. Nimm dann 1 Pfund Saftvon Celidonia, koche e', bi ein Drittel fortgekocht ist, tue dannein Drittel starken Es ig hinein und härte darin das Ei en.

Hem nimm Bock horn, brenne e und toße es zu Pulver.Nimm ferner Bocksharn 19.1), koche darin die pulveres, bis derdritte Teil fortgekocht ist, de ti liiere es dann mit einem Filter,lösche darin das glühende J.... isen dreimal ab und es wird hart.

1]8

Page 67: Johannsen O. 1941a

Buch luben auf Eisen machen.. 't L' "I male damIt auf Ei enNimm Zinnober, mahle Ihn ml emo,

und trockne es in der Sonne.

Eis e n ver goI den 200)imm \Vidderhorn, schabe es klein, destilliere da\'on Wasser

und schreibe damiL auf blankes Eisen.

Farbe aus Eisen machen .., . e·tes Tongefäß in emer

Nimm Eisenfeil päne, tue SIe m em v~ 1 . d Ofen rever-. F" . Dicke setze dIeses m en

Schicht von emem 'mgeI '. 'k F I' mit trocke-berationi , mache drei Tage lang em20~taI es euenem Holz. Dann wird es rote Farbe ).

. m mt 201a).~'. d sQuecksilber unI11

D a 111 1 t das bIs c n a . . . "hnliches SalzNimm ViLriol, sal armoniacum, vlrIde erIS, g:who d 't das

d Wasser bestrelc e amIund \VeinsLeiI1, mache araus f 'D' bleibt haften undEisen und tue dann Queck ilber darau. leses das Eisen in demhält das Gold zum Vergolden fest. Oder koche\Va seI' und Lue dann das Quecksilber darauf.

Auf Eisen malen. . I d willst stoße sie in einemNimm marcha ILam, SOVle u, I' 16

. f' / L ge sie einige Tage ang m r.Mörser und mahle le em. e . . n Tag. . von Rotwein. Koche SIe dann eme .

starken \Veme Ig ., I' t G fäß indem du ESSIgund eine Nacht lang m emem gasleI' en e,' T'e. 'b t Setze ie darauf in die Sonne zum frocknen. ue 1

ZUgl .' in Glas und destilliere mit einem Helm auf anftem~:~:rmMeale mit dem darau destillierten \Vasser auf das b.lahnt~ge

. . d S Reibe es dann vorSIC 1Eisen und Lrockne dieses m er onne.und es wird, wie wenn es Gold wäre.

\ T "aIden des EisensRotes Wasser zum er" .' .Nimm einen Teil Eisenfeilspäne und stoße dIese 1~ emem

Mörser mit dem vierten Teil derselben an atramento. GIb dann

. n ehten Golclsehrift mittels des Destillates von200) Ein Re1.cpl ZU" lIerstellun/,:emer..u eta de eoloribus (Merri/ield ) S. 59),

HllJIlmelhorn findel sich aud, III clen Expell~'~~r brennt, erwiihllt Theophilus in Bueh I201) Die rot ]<'arbe, die man aus e d 182) aber nieht del'en Herst lIung dUleh

Ka XXIII (Aus!-:abe von Throbnlcl S, 11 un ,p. •. 9 130

Kalzinieren von E,sen, .. Th hilus (Ausgabe von ThrobllW S, 8 ,201a) Da.s Anqui('ken cn\uhnen u. a. eop

und 315) lind BirinUlIrrio (deuLSche Ansgabe S, 435).

sammen fein und tue e in einen neuen Topf miL \Vasser. Koche,bis der Yierte Teil des \Vas ers forLgekocht ist, glühe dann dasEi en und lege es sofort in die e \\T a seI'. Nimm dann ein KornGold und drei Korn Quecksilber, ma he cl:lrau ein amalgamalind streiche es auf das Ei en, obald dieses Lrocken ist. Lege esdarauf auf Feuer zum \Värmen. E isL zu beachten, daß alles mitKorn ge\\"ogen ,,'erden muß, wie \'orbeschrieben i 1.

Ei~cn vergoldenNimm blankes, gut ge chlifTenes Eisen, firnisse die es und

Lrockne es am Feuer. l\Iale dann darauf, \\"as du als Zeichnunghaben willsL, kratze dann die Firnisdecke dort, wo du \'ergoldenwillsL, mit einem Messer ab, so daß da Eisen wieder blank

107 J'. wird. / Wärme nun das Eisen am Feuer, nimm das nach­beschriebene Wasser, feuchte darin Baumwolle an und benetzemiL der Baumwolle das Eisen dorL, wo die Zeichnung isL, und woes vergoldet werden soll. Dann ,,~ird dieses rot wie Kupfer. Itemdas \\Tasser soll so gemacht werden: Ti 111m -! LoL Alaun, 2 Lotsal armoniacum, -! Lot Alaun succarinum 10 ), 2 Lot gumi bocte,2 Lot \'itriol und ein wenig \'iride eris, mahle alle fein undlwche es in einem KupferLopf, bi die Hälfte I' rLgekocht i t. Be­netze mit diesem \Vasser die Zeichnung auf dem Eisen, nimmdann mit Quecksilber vermahlene Gold und lege e darauf. Legeda Eisen auf das Feuer und poliere es dann, und es \\"ird immereine schöne Arbeit.

Eis e n \' erg 0 I den 190)

:\Timm Saft \'on Celidonienwurzeln, Lue ihn in ein Gla , daoben eng ist, verschließe dieses fest und eLz e zwanzig Tagelang in warmen Pferdedung. imm dann beliebig \'iel \'on dem\Va ser, das im Glase i t, und mahle darin etwas Goldblatt.'imm dann das Eisen, das guL auber ge chlifIen und blank ist,

f1rni se es und lege es in die Sonne zum Trocknen. Bemale es167 \". dann mit dem \-Vasser, in dem / du das Goldblalt gemahlen hast,

und Lrockne es. Mache dann mit einem kleinen scharfen Eisenfiguras, je nachdem der Entwurf ist.

19 ) Dag Alumen sacrhal"inum el"\\"ii.hnt auch das Ha.lIIIlH'lb\lch l!('s \"itlt.li~ d~ Furno(r, fApP"'"lln: Beiträge S. lR7).

199) "\"/':1. hiermit die ausführliche AlIlcitllnJ( ,les 'l'heophilus wr N'Men Vergoldungdog Eisens in Buch UI Kap, XC"\" (AlIs~abe yon Theobrrld •. 16r.t67 lind 4:;5/60),

120 9 Peder 111 nsons Schriften121

Page 68: Johannsen O. 1941a

Zu demselbenimm 2 Pfund Alaun sowie 1 Pfund sal ni~rum, destilliere

davon ~Tasser mit einem Glashelm und lege darem das geschabteoder gefeilte etc., wie "orbeschrieben ist.

S i I bel' re i n j gen ZOG)

Nimm gebranntes Widderhorn und mache einen Test undtrockne i.hn gut. Lege dann darauf 10 Lot Blei, 10 Lot Queck­'Iber und 6 Lot Silber, das gereinigt werden soll, mache Feuer

SI . f"und das Silber verbes ert sich und wud em.

GoI ,d f a I' ,b e 207)

Nimm Ochsengalle und koche. Lege dann darein irge~dei~en

Gegenstand, der au Silber oder Kupfer g~ma.cht un~ pO.hert 1 t.Koche diesen darin und lasse ihn dann dann liegen, bIS dl~ Ma .eerkaltet i L. • imm dann den Gegenstand heraus, wa che Ihn nut\Vasser und er sieht wie "ergoldet aus.

123

undvonung IH(),'.

Trockne 169 r.

schmilzt

Diese Darstellun!: des Treibprozesses ist natiil'lidl ul1ril'htil(.

Vg-1. 01>('11 R 29.

Vgl. oben S. 28 und S. 132/35.

206)

207)

20 )

W eiß mac h e n 208)

imm ublimierte Quecksilber sowie sal armoniacu~

koche diese in Es ig. Mache dann. d~e Gege~stände, dl~Kupfer ind, glühend und / lösche SIe m der sIedenden Loab. Dann sehen sie aus wie Silber.

Kupfer reinigen und weiß machen

imm Kupferbleche, glühe sie, streue gepuh:ertes Glas daraufund hämmere sie mit dem Glase. Wiederhole dies mehrere Ma~tGI"h s· e endlich und lösche sie in \Vasser ab, das so gemacwi~d~ ~illlm 4 Pfund Knabenharn, je ein Pfund gest~ßenenWei~stein und gewöhnliches Salz, 4 Pfund al armom~cu~l,1/2 Pfund öl sowie 1 Pfund Honig, koche alles zusammen, bIS em

Drittel übrig ist etc.

mit einem Filter ab und hebe das Gol.d / ges.ondert auf.dann das \Vas er auf Feuer. Das SIlber wIrd fe t undzusammen, wie e "on Anfang war.

\' e I' g 0 J cl u n g v e I' be s seI' n 203)

Nimm Vitriol und brenne ihn in einer Eisenpfanne, bis alleFeuchtigkeit und alle Grünlichkeit fortgegangen sind 20~). Stoßeihn dann, nimm davon zwei Teile und einen Teil al armoniacumund feuchte diese mi t \Vas er an, bi die la se davon wie einBrei wird. Tauche darein den Gegenstand, der mit schlechtemGold vergoldet ist. Lege ihn so auf Glut, bis er raucht. Nimmihn dann heraus und wirf ihn in Wa er. lache dies zwei- oderdreimal, bis der Gegenstand eine gute Yergoldung hat.

GoI cl von S i I bel' s ehe i den 205)

imm 18 Lot sal peter, 6 Lot Kupferrauch und 2 LotSchwefel, stoße alle zusammen und de tilliere ~Tasser davonmit einem Gla helm. Lege darein ge chabtes oder gefeiltes Silber,das Gold enthält. Das Silber verwandelt sich in \Vasser und dasGold hleibt wie Asche auf dem Boden. Destilliere das ~Tasser

darauf ein wenig starken weißen Essig und rühre es zusammenzu einem Brei. Tue diesen darnach in ein Glas und destillieremit einem Helm mit sanftem Feuer zwölfmal, wobei du jedesmalmehr von dem atramento zusetzest. Dieses \Vas er wird rot undfärbt Eisen oder Silber so, daß es Gold zu sein scheint.

202) Vgl. obon R. ,j.

203) Vgl. oben S. 7H.204) ]). h. cntwiissel'o uen Vitl'iol.

20~) Unl<laro AngahE"l1 über dir naSSe S{'heidllJ1~ VOll Gold lind Rilhpl' macht cl<:']"

AnOIl. da arte met. (Ztu'elti S. 245). Das Verlahl'C'1l wird ZlIf\I'l\f, UIlI 151H im gedruck­Ion J'l'ohiorbuch (Da"nstllO(Uer R. 123) und bald d'Ll'a"f in do,' Abha"dlnn~ ..de asse etpartibus eius

lt

des französischen Humanisten \Vj]h. Budiius erwähnt (0. SrhiiTJle1': DieJ~ntwicklung der Gold- lind Silbers('heidun~ in ,,]~(,foit~rlll'irt zum r,OjHhr. Bestehen der«outsohen Gold- und Silbel'srheideanstalt" l'l'ankful't a.]l1. ] 923 S. 40). Aus dersolhenZeit stammt die vorlieg-ende Beschreibung. Auf di(' R-usfHhrlirhC'JI Ang-alwn Biringttcdo~sei verwiesen (Piroteoh"ia. «eut ('he Ausgabe . 214 ff.).

122

A LI r LI m m LI sie u In 202)

Nimm 4 Lot Zinn und schmelze es in einem Tiegel. Tue dannzwei Lot Quecksilber hinein uno rühre es zusammen. \Venn ekalt ist, vermah1st du es fein wie Pulver unter Zusatz von 2 Lot

16 \", gemahlenem Schwefel und mischest e gut. / Tue es dann inein Glas und mache darunter ein sanftes Feuer. Lasse es aufdem Feuer solange stehen, wie Hauch aus dem Glase herausgeht.Nimm dann das aurum musicum, mache es mit Eiweiß an undschreibe etc.

Page 69: Johannsen O. 1941a

124

Item wenn du in dieses Wasser viride es sowie aus Zinn ge­machte Kalkkörner gibst und kochst, so wird darau Lasur. Itemwenn du in da Wa er .. , , .212) gibst, indem du 8 Lot davonnimmst und tust 4 Lot goldene 213) oder gelbe marchasitam hin­ein, die gut gemahlen, gewaschen und getrocknet ist, so wird /das Wasser rot. Wenn du dann irgendeinen silbernen Gegen- 175 r.

210a) Metall.211) Das fkll1'eihen auf Messern unrl anderen Eisen· und Stahlgeräten mit aqua fortis

beschreiht u. a. '1' Bour'k va \Vondre (Ausgahe von Frcnc/cen S. 63).212) Item liither tw j thiit wathnith viij Iod takandis nft the, oe thär Jiither liij Iod

marcl,asitam gylta iUler gola.

213) Markasit von Gold; vgl. S. 238.

125

\Venn du in diesem \Vasser irgendein Kupfergefäß kochstoder e glühend darin ablöschest, so wird es, wie wenn es ver-

ilbert wäre. Itern wenn du einen Tropfen des \Va sers aufWarzen tust, so fallen sie sofort ab. ltem es nimmt die Schriftvon Pergament ab, als ob dieses nimmer beschrieben worden

wäre.

eingelegtes Erz 21oa) zu fressen und zu schmelzen. Hem wenn duin dieses Wasser mit Quecksilber gemahlenes Gold, id est amal­gamiertes, leg t oder amalgamiertes Silber, so verwandelt eichin Wasser. \Yenn du dann irgendein Erz in dieses Wasser wirf tund es nachher auf die Glut legst, so wird es versilbert, wennes Silberamalgam war, oder vergoldet, wenn es Goldamalgamwar. Hem mit diesem Wasser kannst du auf Schwerter oderEisen schreiben 211), Hem wenn du Kupfer in dieses ""VasseI'leg t, so verwandelt e sich in \Vasser. \Venn du dieses späterauf einen menschlichen Leichnam tust, so bleibt er scheinendund verwest nicht, falls du ihn nicht mit dem Saft von Schier-ling / wäschest oder mit öl, das aus Weinstein gemacht ist, in lUv.

dem sal armoniacum geschmolzen ist.

Item wenn du Blei in dieses Wasser legst, so verwandelt sichdas Blei in Wasser. 'Nenn du dieses dann auf irgendein schwar­zes Pferd streichst, so geht das Haar fort, und an dessen Stellewächst weißes Haar. ltem wenn du Zinn in dieses ''''assel' legst,so verwandelt sich das Zinn in ""VasseI' und wenn du dieses'VasseI' nachher auf einen Leichnam bring t, so wird er faulund übelriechend. Und [das 'Wasser} tut sehr weh. Du kannstes nur abwa chen mit dem Saft von Viticellekraut.

. P i II I' U!TI !TI ach e n 209)

Pli trum ist weder Silber nochZwischenstofT, Silber f t. t' Ku~)fer, sondern ist ein'. an as Icum, und wird S h'

emen Tell Kupfer und 8 T'I Z' 0 gemac t: Nimmtue dann das Zinn hin . el e. mn. Schmelze zuerst das Kupfer

dein, mische es gut z '

araus Löffel oder and G .. usammen und gießeere egenstande D' h

wenn sie von Silber gemacht wären. . lese se en aus, als

Item schmelze 6 Teile Z' .Teil Silber zusammen u d .I~n, einen Teil Kupfer und einen

It n gle e daraus, was du willstem schmelze gleiche Gewichte Zinn un .

sammen und vergieße " " d Kupfer / zu-I' e m emer beliebIgen Form.tem [nzmm] 8 Teil Zinn 6 Teile K f

silber. Schmelze zuerst d Z.' . up er. und 4 Lot Queck-Mische dann darein das g:: h

ll1ni.mIsche d~relll das Quecksilber.rühre alles im Tiegel c mo zene Kupfer und 6 Lot Messing

zusammen und gieße davon \"as d '11'" u WI st.

T'. A C[ U a f 0 r li s 111 i ra b i I i S 210)

IIn1l1 3 Unzen Zinnobe 6 UVitriol. Ii.sche es ZUSaITII11e

r, d nzen sal nitrum und 1 Pfund

n un mahle es a f St .es dann mit einem Helm und " u ~1I1. Destilliereerste ist gut das z\"el'te b ge\'lI1ne darau dreI 'Vässer. Das

. ' esser und d d "frißt Eisen, Silber und G Id da. Il~te am besten; dieses

o , as ma n h lI1eml egt.

. Aqua fOI'lisNImm 12 Unzen Vitriol 4 U .

und 2 Unzen Zinnober, maille di:::n

sal mt~UJ~l, 2 ,?nze~ AlaunHelm, Hebe die Wäss' und destIlliere SIe nut einem

er 111 ver chlossene GI"Wasser, das zuerst klar h k n asern auf. Dasgesondert auf. Dann b ~ra~ls ommt, heb t du in einem Glasedieses hebst du geSOnder~g~:~ e~otes. \Vas er ~erauszukommen;zwar destillierst du mit t ; enfalls d~s dntte 'Vasser. Undheiße Asche setzest und ~ar (em Feuer, mdem du das Glas inbeiden vorbeschriebenen W~~er unter dem Ofen machst. Diese

assel' haben fast dieselbe Kraft, hin-

209) Peltrum, das nach CardMailand gebräuchliche Zinn.B' . a.nlls (de subtilitate, Lyon 1554 :::;" . .zwischen 1400 und 1800. Bel,~i;',~~~e~~,~,gsw:~) (v. Li]!})lI/allll: Die GesChi~h~"~~s ~~7:mu'~

210) Vgl. zum folgenden das Ka i . "~edl'U~kten Alchemiebuch von J 534 u~~e~ "Eyn ~\'underbar starek wasser viler k,·äfft·' id aurAe abeln des Mittelalters entsprechen ~sen h achfolgern (Darmslaedler S. 139) Dem

es Ikohols. e p antastlschen Angaben .. b d' '. nu er le W,rkung

J 70 r.

174 r.

[ln v.]

Page 70: Johannsen O. 1941a

127

. . I (Li a. = Legierllnt; unu Gehalt, einet· Le~ie1"un~d,213a) ,om tw willL haffwa ligam t,l, . g ..

al oo' \\,"1"110 I,(·,·l',"k,'it dC'~ Silbers du err~lchen \\ lUst. I .,l,t..., .: ~,.. an mehreren Rtel1t.'n \I nc ~.. 211) l)a~ Anti(·RrSIlI7. Pl'wähnt der An~n. d~ ;r~51~1~t.

eine Anlcitunl( ZUI' 1I0rstellung desselben (ZuretL> ,~ ,

Gold von Kupfer

Nimm ute Kupfer, mache dieses zu Kalk u~ld s~hmelz,~ den

KUPferk,al~ ndlit dI;m fv~r~::l~hri~):~:: ~:r~~~~r ~~S:~I~~:l ~~I~gf:ll:Dann Wird a \.up el, , ' . A t' Dann

'edel' zu Kalk und schmelze diesen wlCder mIt, n Ica~.

::rd das Kupfer so hell, daß ma~ es mit Gold mischen {ann,

177 ,'.

[177 ",]A n li c a I' 111 ach e n 21.')

ß . E hnellerAnticar ist eine Mischung, die bewirkt, da die rze, s~ 0 ge-zum Schmelzen kommen als [mit] Bor,~x, und es ,~;r eimal

" ewöhnliches Salz und mische es nl1. zwma~ht. 111~~ ~t K Ik Tue die Mischung in zwei Kruken,oVlel ungelosc em a. . . nd setze diese eine

die dicht aufeinander verschmiert s1l1d, u .. ß d d mahleöff die Gefa e ann unacht ins Feuer zum Bratel1. ne .' . G f;' ß

.' d Iben 111 ell1 gla lertes e aden InhalL auf einem Stell1, tue ense h 'I t d'e ~Iasse, d f Dann c ml z I l' ,und gieße warme \\ assel' arau,. t dieses mit

Destilliere da \\'a ser mit einem FIlter ab undl

se ze, d ~nsche't starrt und troc {en wir ,1\

dem Glase au fAche" daml es er I" ht m Kalk und brate siedie Masse wieder mll mehr unge osc e k' unddann wie vorher, schmelze sie in \\Tasser, troc ~e ledestilliere ie, / Dieses Salz ist Anticar; es schmelzt alles,

Silber adel' Gold machen

Rezept ohne Bedeutung für die Geschichte[A lchemis tischesder Technik.]

. F d gieße die lasseDeckel auf schmelze Im euer un .lege einen GI'eßbl~ch, in dem genug öl ist, zU,langen Z~1I1endann in einem d hgam

mi chst du so viel Silber hinzu, wie u an .aus, Nachher, .. t b' wenn du zuerst das Silberhaben willst 21.1a) , Bessel I.S es a el'd dann in das Gießblech. Tiegel zum Kupfer zumlschest un es d' d ]7Ü1'.1I:n Koche e nachher in einem / blanqueto un e ':,11'gießest. . t f" die Münzmeister ehr nutz-schön, Dieses Verfahren IS urlich etc.

Kupfer weiB machen

Nimm 6' Lot arsenicum, das sublimiert und mit Lauge ge­waschen ist, sowie Salnitrum, Alaun und sal tartari, von jedem2 Lot. Mahle alles zusammen, tue es in eine glasierte Kruke,setze diese so lange auf die Glut, bis alles schmilzt, und lasse esdann erstarren. Nimm nun 8 Lot gereinigtes Kupfer, das inkleine Körner gebracht worden ist, und 2 Lot von der vor­beschriebenen materia, mische sie in einem Tiegel zusammen,

126

stand hineinlegst, so wird er, wie wenn er vergoldet wäre. Odergieße Silber mehrere l\Iale hinein und es wird, wie wenn es Goldwäre.

Item wenn du sai armoniacum in diese Wasser tust, ingleicher 'lenge mit dem "Vas er, und tauch t darin irgendwelcheHemden oder Hosen ein, dann wird derjenige, der diese anzieht,sofort krank und er wird nicht eher ge und, al bis er sich inEssig badet.

Item wenn du dieses "Vas er in die Ohren irgendeinesPferdes gießest, so wird dieses ofort krank auf beiden Hinter­beinen und es wird nicht gesund, wenn man nicht Blut aus denRumpfadern abläßt. Item wenn du Bilsenkrautsamen in diesesWasser legst und jemandem 3 Unzen davon zu essen oder zutrinken gibst, dann schläft er sofort ein und schreit im Schlaf.Er wird davon geheilt, wenn man die Füße und die Schläfen mitEssig wäscht.

Item wenn du in dieses Wa seI' al armoniacum tust und legsteinen Gulden hinein, so frißt das "VasseI' da Gold auf, aberdas Gepräge bleibt vollkommen auf der l\Iünze zurück.

Item wenn du ein Loch in einen Baum bohrst und diesesWasser hineintust, so wird der Baum unfruchtbar, ebenso wenndu Quecksilber in den Baum tust.

175 v, Item wenn du etwas davon in ein Weinfaß tust, / so verdirbtes den \Vein, Dieser wird wieder gut, wenn du einen kleinenStrauß Rosmarin hineinleg t.

Item wenn du in dieses "Vas er gelbes arsenicum mischestund damit quer über ein Schwert treichst und es trocknest,und wenn dann jemand mit dem Schwert chlägt, zerbricht essofort. Noch viele anderen Kräfte hat dieses Wasser etc.

Page 71: Johannsen O. 1941a

. Ce m e n lu In f Li r GoI d 215)

ein~u~n~ Vitri?l, v.iride eris sowie sal armoniacum, von jedem. e I, zwei TeIle bolum armenicum und 2 T '1 .

emahtes mahl 11 el e vom Stelll, e a es zusammen und mische e D' I

geben de S'lb G . le pu veresm I er oldfarbe Nimm dann 1 l' .[ S'lbG Id d . eller und 1 T '1o u~ ~chmelze .~ie zusammen. Schlage daraus dünne Blec~1

~;~.Ici'e;.Ie Lage fur .Lage mit dem Pulver in einen Tiegel. Ver~le e lesen gut mit Lehm und setze ihn ins Feuer We

~uCht, sOEnin~m den Tiegel und schütte den Inhalt' in J~a~t::asser. s wird gutes Gold, das alle Proben besteht.

Quecksilber machenNimm Blei u d h Idann 3 Pf d n sc me ze es 7 mal in sal armoniaco. Nimm

17 r. Bora M~nh von dem Blei, 1 Pfund sa~ nilrum und 16 Lotdiese:' d I.~~ e ;lles zusal1:men,. tue es in ein Glas / und setzeh rel Ig age lang 111 heißen Dünger. Nimm es dann

g:::~~e~ni~tdu ~~e~e~\da~ ebin Drittel des Bleis zu Quecksilberm't I . . IC g au e, daß das Blei gefeilt und 7 mal

I sa armomaco gemahlen we d ß'nicht aber . b r en mu ,Wie vorbeschrieben istsie enmal ge chmolzen und so gemischt d'

muß 216). wer en

Beliebiges Erz weich und schmiedl' .N

. ) a J mac h e nllum sal armoniacum I't

jedem gleichviel, mahle e~ UandmS~~:~I~~r:~et~~~;~~uci1~m, kvon

es dann auf As h h . roc nedavon auf viercTe"lmac e hdaraus Pulver und wirf einen Teil

el e gesc molzene Erz od r ' hSilber, wenn dieses hart und brüchi . t e . ges~ molzenesund schmiedbar. gIs. Dann wird dieses weich

Item zu demselben Zwecke' Ni . . .samen und pix greca, von jedem'eine~~ .gunu arablcun~, Lein-zusammen \V' f d' eIl, toBe und nusche es

. Ir leses Pul\'er auf d E .schmolzen ist r"h as rz, wenn dIeses ge-

, u re es zusammen etc.

.215) Die Zementation des Goldes war schon .gucclO S. 241). Eine klare Beschreibu d ~m Altel"Lum bekannt (Jahm"'8e,,: Birin·Kap. XXXIII (Ausgabe von Theabald Snf!(4/8":) erfahrens gibt Theophilus in BllrJ! IU,Anon. de arte met. (Zuretti S. 33) Da . Das 'Yor! "Cemenlllm" findel sich beim(Darmataedtrr S. 123 und 124) B' : '. gedruckte ProbJerbuch lllls der Zeit um 151f~hren. _ Das vorliegende Reze'pt ~Jz~~CCCIO ~d Agric?la beschreib<>n allsfüh;lieh das Ver·dient alchemistischen Experimenten. kt keme praktlseJle Reinigung des Goldes, sondern

. 216) 'Yegen dieser persönlichen Bedenken P ddIe Alchemie zeigen ist dieses a . I e er ~Jänssons. di de sen Interesse für

J n SIe 1 wertlose Rezept hier aufgenommen worden.

128

Au r Eis e n sc h re i ben 217)

Nimm viride eris und argenti vivi sublimati, von jedemgleichviel, mahle es zusammen und erweiche es mit ein weniglärk tem Essig. Lege auf das Eisen oder Schwert ge chmol­

zenes Wachs. Schreibe, wenn dieses dann erkaltet ist, wa duwillst, mit einem GriITel durch das Wachs auf da Eisen, tue indie Schrift den E sig und las e es stehen. So frißt dieser das

Eisen auf und schreibt.

GoI d fe i nUll d r ein mac hell 21R) [17 \".]

Nimm auf jede Unze Gold 16 Unzen gemahlenen alten Ziegel­stein, 16 nzen bolum armenum, 10 Unzen gewöhnliches Salz,4 Unzen Vitriol und 2 Unzen Ofenruß. Mahle alles zu Pulyerzusammen, nimm die Hälfte davon und tue sie in ein Glas, wobeidu ein wenig Harn zusetzest. Lege das Gold 219) auf den Teigund lege dann den andern Teil der pul\'eres ohen auf das Gold,aber ohne Feuchtigkeit. Setze dann das Glas in tarkes Kohlen­feuer, so daß dieses gleichmäßig über dem Glase steht. Da Glassoll oben gut verschlossen sein, so daß kein Rauch entweichenkann, und es soll gut mit luto sapiencie überzogen sein.

Hem wenn das Gold brüchig und unschmiedbar ist 220), soschmelze es in einem Tiegel, schütte ein wenig gemahlenesargentum sublimatum 221) hinein und rühre es zusammen.Mache dieses dreimal und gieße dann einen Zain davon, und es 179 r.

wird ganz fein. Oder nimm 2 Teile sublimiertes Silber und einenTeil sal armoniacum, mahle diese zusammen und wirf sie unterUmrühren in den Tiegel auf das geschmolzene Gold. Dann wird

dieses schmiedbar.

H aar e vom K ö r per e 11 l re r n e n [180 r.JNimm 3 Unzen ungelöschten Kalk und 1 Unze auripigmentum,

mahle diese zusammen, vermische sie mit starker Lauge, koche

sie, lege sie auf etc. 222).

21i) VgJ. oben S. 4. Hier findet sich die im lateinischen Rezept fehlende Erwäh·

nung des Wachsüberzugs.218) Hier bringt Peder :Man san ein technisch bl'auchbares Zementationsrezept.219) Im Text steht irrtümlich glllsith (Glas).220) Auch die gedmckten Probier' und Alchemiebücher erwiihnen das Geseluneidig·

machen des Goldes (Dnrlllataedter . 123 und 133).221) icher ist arg-entunl vinun sublilnatlrffi g-cmeint, desgl. z·wei Zeilen weiter:

IIsub1imiert('~ Silber".222) nie Anwendung des Auripigments als Enthaarungsmittel war schon im Altertum

bekannt (Srhelen.: Geseh, der Pharmazie S. 12); !luch Biringuceio erwähnt <liese (Pira'

teehnia S. 125).

129

Page 72: Johannsen O. 1941a

130

180v.

Item nimm \V' l'Kalk, ,"on . el~s el,n, sal armoniacum und ungelöschten.ledern gleichviel, vermische sie mit E' 'ß

die Masse auf. \Venn die .. Iwel und legeso reibe e auf dem Korper getrocknet ist,

Lu t ums a I) , ,. . ,I e n (' lee x lr a i g n e m 223)

undNI~i1~n em~n Teil Mehl, ein Drittel gemahlenen Ziegelsteind . wemg gemahlenen Sinter von Eisenschlacke 1\1 h

avon nl1t Essig einen Teig und luliere " .' ac eLeinenlappens die Gefäße d' d . . damit mlltels eines

. ' le u mcht 111 Feuer t t d:omIt du ,?icht destillierst. Wenn du dies mit ~:es , ,0 bel'euchtest, lost sich dieser Leim sofort. assel e-

., LlIlllJl1 sapiencic im FeLIer'Nimm einen Teil g t L h .lenes Glas' . u en e m, ell1 Drittei mehl fein gemah-

stein so ~i:\n ~Ierdtel bolutn armen um und gemahlenen Ziegel-, . wie as gemahlene Glas. Rühre diese

zusammen mIt Eiweiß ode E' ," / Stoffesetzest D't . I' s Ig, \\obel du ell1 wenig Salz zu-b . d 'AI ami .verstopfst oder überzieh 1 du die Gefäße die deller .cheml~kunst ins Feller setze t. ,u

tem mmm emen Teil guten Lehm 1 T '1 . h .tein, 1 Teil gemahlene Kohle und i T ~ll . gema I.enen ZIegel-

'chenhaar knete alle . el zerschmttenes Men-[damit]. ' mIt tarkem E sig zusammen und lutiere

;\[ i s l b ä deI' mac h e n 22 I )

Suche ein Haus das d' h 1 .grabe eine viereck; e G we el, e.r 1:Iß noch, ehr kalt ist, und

und gleicher Breite.g

l\Iir~:: ~~e:~:dErde . ~'on zwe~ Ellen Tiefezusammen, lege diese l\1' 1 . ~ng, 1aubennust und Essig

~1. ISC 1ung m die Grube und set d' .gegriUJenel1 und verschlossener1 Ge{'a" ß h" ze le eln-

It. eInein.

em em anderes V f hdie Grube eine zweite c;: aren: ~ege eine Lage Pferdedung inkurze ver;ottete Halme ~~~ un?t~s~hlen Kalk, eine dritte Lagedie Gläser, um die materiall1\7~u~~n age ~lUf Lage. Setze dareinzu lassen wie es die Alch . 1 oder zu Wasser schmelzen_____' emle {unst erforderl.

.. 223) Vgl. oben S. IH, Dic V' 1'1' I, , .wal;nen bereits Abulkasis lind Raimu~l(r:I'~< ~~':,~It dCI(' S1 ];l';L"IIf:~J'I,~ ..f'riißC' mit L<,'inenlappen ('1"Uß( 328). 18 • c tr PilZ: (I(_~s('h. dl'I' Phannazic S '>8'>

224) Ygl. hiel'lllH die Bps('hrribl1ll .'. . ~ ...Ausl\'ILbe S, ,nO). . I\' d., ß["tbadcs in Bi,'illl{IIf<'i", I'irolerhnia (deutsche

Eis e 11 0 der Ha r n i sc h e h ä I' l e n IHI r.'imm Eichenasche, übergieße diese mit Harn und mache

darau eine Lauge. Nimm ferner 1 Pfund E sig, der mit einemFilter destillierl i t, sowie 2 Lot sanguinis draconis, da ge­mahlen ist, und tue es in den Essig. Nimm succurn plantaginisowie aft von Bilsenkraut und von Verbenekraut, von jedem

je % Pfund, und destilliere den Saft mit einem Filter. lischealles zusammen und härte darin Eisen oder Harnische.

Ad idemJimm 3 Unzen Schalen von gemahlenen Granatäpfeln owie

gumi edere, algemme und sal commune, von jedem 1 Unze, undstoße alles zusammen, Bestreiche damit das Eisen, das hartwerden soll, und härte es dann in dieser Flüssigkeit: Nimm Sa[lvon AmpferbUittern, pentaftlon, pes columbinus, Rettich,Celidonill und Wegerich, von jedem gleichviel, stoße die Kräuterim 'Mörser, presse den Saft aus und deslilliere ihn mit einemFilter. Lösche das Eisen darin ab und beslreiche es zweimal,

wie yorbe chrieben ist.

Ad idemNimm Kampherwasser, reines Quellwasser, starken weißen

Es ig, Retti 'h aft und Saft von serpentaria, von jedem gleich­viel, lege darein viele rote 'Würmer, die man in der Frühlings-zeil im Boden findet, und lasse das Ganze drei Tage / lehen, Ifll ,'.

Seihe es dann und setze ein Drittel öl zu, Härte darin das Eisen.

Ad idemimm \Vidderhorn, brenne es und mache daraus Pulver.

imm weiler Ruß, der im Schmiedeofen ist, gemahlene Glasund Salz, von jedem gleichviel. Bestreiche dann das Eisen milirgendeiner Flüssigkeit, damit alle diese pulveres daran haftenkönnen, damit das ganze Eisen mit dem Pulver bedeckl wird,umhülle e dann außen mit gl1tem Lehm, lege das Eisen so insFeuer, lasse es vollkommen glühend werden, lasse e dann er-

kallen ele.

Ad iclemNimm. Boeksblut, Ochsengalle und Saft von dem Kraut, das

vermiculari heißl, mische diese zu ammen und härte darin das

Ei en.

131

Page 73: Johannsen O. 1941a

Blankimentum

Nimm oleum tartari und Schwefel, gib diese zusammen undetze sie solange auf das Feuer, bis sie dampfen und sich mit­

einander vermengen. imm dann ein wenig \Veintrester, mahledazu Salz und Alaun, mische das vorbeschriebene mit reinemWasser und koche es zusammen. \Virf darein das Silber, vondem du willst, daß es weiß werden soll, oder schlechte l\Iünzen,mit denen man die l\Iädchen tanzen läßt 225).

1 2 r. BI a n k i m e n turn

Nimm 4 Lot Messing sowie 2 Lot gute Silber und schmelzeie zusammen. Nimm ferner 4 Lot Weinstein, brenne ihn weiß,

mahle ihn mit einem Drittel soviel Salz und mache daraus einPulver. vVirf dieses nach und nach in den Tiegel, in dem dasMessing und das Silber zusammen geschmolzen sind. Blasedabei mit den Bälgen und wirf die pulveres hinein. So wird dasSi Iber weiß zu 8 ligam 226) .

Blanquetum

Nimm 6 Unzen von arsenico und 1 Unze Borax, mahle diesefein und siebe sie. imm dann harte Seife und reibe sie aufeinem Reibeisen. Tue alles dieses gemischt in ein Glas, das mitLehm überzogen ist, setze dieses in Asche auf den Ofen, machedarunter zuerst eine Stunde lang schwaches Feuer und dannsechs Stunden lang starkes Feuer. öffne darauf das Glas undchütte von dem Inhalt 1 Unze auf 15 Unzen gereinigtes und mit

einem Drittel guten Silbers gemischtes Kupfer. Dann wirdalles weiß.

B r ü chi g e s Si 1be r sc h m i e d bar mac h e n 22,)

Timm 1 Unze Borax, 1 Unze salnitrum, 1 Unze incensumsowie 1 Unze Weinstein, stoße und mahle alles zusammen. Nimm

1 2 v. ferner Schaftalg und rotes Wachs, schmelze sie zusammen / undrühre darein die vorbeschriebenen pulveres, mache daraus kleineKugeln und wirf diese in den Tiegel auf das Silber, das brüchigund nicht gut schmiedbar ist, und es wird zähe.

225) 'Welcher lockere italienische Künstler mag die cn Zusatz hinzugefügt haben, dender wackere Mönch so treullerzig ab{{eschrieben hat.

226) D. h. es wird achtlötiges Silber. Reines Silber hat bekanntlich 12 Lot.227) Eine Vorschrift, Silber geschmeidig zu machen, find t sich im Alchemiebuch

von 1531 (Dar1n8taedter S. 133).

132

Falsches Gold erkennen .h P I 'er daraus Wirf diese auf

imm olibanum und mac e hU

' I 'st' Dann verdirbt es. T I 'enn es gesc mo zen 1 .

das Gold Im. lege," h H"h knochen die zu Kalk gebranntda Gold. Dies tun aue u ner ,ind und darauf geworfen werden.

Blanchimentum

imm 3 Unzen sublimatum, das ist. sUblim~e~~ze~~:~l~iitl~l:~3 Unzen arsenicum, 3 Unzen sal armon:cumi I jedes für ichund 2 Unzen Queck i1ber. Stoße u~ib n~~;he da Queck i1be;mische dann alles zusammen und ::> f h .ße Asche und mache

. . Glas setze es au elhinzu. Tue es m.em 'l'l t öffne dann das Glas, nimmFeuer darunter, biS daß es sc 1ml z.. f . Nimm dann 3 Unzendie materiam heraus und mahle sie em

h· olzen ist gieße dieses

. .. . d 1 Unze Borax gesc m ,Weinste1l101. III em ". l<e zusammen setze esauf die pulveres, rLihre alles 1I1

kelnel Ktru N'lmm darauf 3 Unzen

h r md troc ne es gu .auf chwac es 'euer 1 t S'lber schmelze diese zu-gereinigtes Kupfer und 1 Unze g~ ~s I dn vorbeschriebenensammen und schlitte darauf sovle vonpulYeres, wie du für nötig hältst.

. t ""7 a) I 3 1'.S i 1b e r a 1chi m i c u m I S --Zu erkenn.en, ob das 228)- d 'b s auf dem Stein parangone .

Nimm ilber un rel e e . , ' d' Drittel sal. hl nes vHlde ens un em

imm 2 Teile. gema e und feuchte es mit Essig undarmoniacum, mische es zusammen 'h . f den Stein

T d' e ganze ~hsc ung auMenschenharn an. ue 1 . b ha t \Venn

aran onem wo du ihn mit dem Silber gene en . n esP ,g , t . t b hält es seine ursprüngliche Farbe, wendas Sliber gu IS, e. .. d t es sofort die Farbe aufaber Alchemie-Silber 1St, dann an er

dem Stein.

Blanquetll m'I' d sal nitrum von jedemNimm arsenicum cnstal 1I1um un . '. Nimm

. . I' diese zusammen und sublImiere.Je 2 Unzen, sChm~/e. -tes Quecksilber und mahle alles zusam­dann 2 Unzen su Imlel . Pf d We!'nsleinöl starke Lauge

f . Nimm dann em un ,men em. . ' nzen Koche darin die vor-und Branntwein, von Jedem Je ~ U I" t Kruke bis allebeschriebenen pulveres mittels elller g aSler en ,

. 1 Bedeutung verfiilscltt.227a) Alrhimi'lisch hier im Sinne der italienlsc len228) Paragone, Probiersiein, vgI. 8.112.

133

Page 74: Johannsen O. 1941a

Feuchtigkeit fortgetrocknet ist und es Pulver wird. imm davoneinen Teil oder ein Gewicht und wirf es auf drei Teile gereinigtesKupfer, das mit einem vierten Teil Silber zusammen im Tiegelge chmolzen ist. Es wird gutes Silber zu 10 ligam 229).

I :1 ,'. B r ü chi g e s s c h ll1 i e cl bar ll1 ach e n

Jimm sal alkali und koche e in \Vasser, 'owie litargirumund koche es in Essig, von jedem nimm gleichviel. Destillieren~it .ein~m Filter, mische die Flüs igkeiten zusammen und bringesie m emem Glase auf warmer Asche zum Trocknen. Machedaraus Pulver und wirf dieses im Tiegel auf das Silber oderErz, das brüchig ist und unter dem Hammer zerspringt.

BlanqllcluJl1

Nimm 5 Unzen sublimiertes Quecksilber und sublimiere esviermal m\i Salz. Nimm dann 5 Unzen weißes arsenicu'm undsublimiere es zweimal mit Salz. Nimm dann ein Pfund salarmoniacum und sublimiere es zweimal mit eben oviel gewöhn­lichem Salz. Stoße und mahle damach alle' zu ammen setze6 Unzen Kalk hinzu, der aus Zinn gemacht ist, und mahle 'es mitEssig auf einem Stein zu ammen, so daß e wie ein dicker Breiwird. Tue die Masse dann in ein Glas und ublimiere sie. Mahle,was dabei sublimiert, wieder mit Es ig auf einem Stein undsublimiere es wieder. Und so verfahre 7 mal. 'Wirf einen Teilvon ~er ~~ zubereiteten Masse auf 40 Teile gereinigtes Kupfer,das Im 1 Iegel geschmolzen ist, und dieses wird davon Silberzu neun ligam.

I n g res S II sille cl i ein a r u rn 230)

IH-l,·. Jimm 3 Unzen litargirum von Silber für "Veiß oder I vonGold für Rot und tue es in stärksten Essig, der 3 mal geseihtoder durch ungelöschten Kalk hindurchgelaufen ist. Mischedann 2 Unzen sal armoniacum, 4 Unzen al nitrum und Wein­stein hinzu. Lasse die Mischung sieben Tage stehen wobei dusie jeden Tag dreimal umrührst. Koche die Mischung dannstark und lange und seihe sie. Mit diesem Wasser befeuchtest dualle medicinas und mahlst und trocknest sie, bevor du sie aufdas geschmolzene Erz wirfst, das gefärbt werden soll.

229) D. h. zu 10 Lot.

230}. Der Au~dru("k :l\fedizin riil" die :Mittel, di~ dn/.ll diC'Ilf'1I sollten, die "kranken")fdnllo 111 Gold zu verwandeln, wal' bei <.Ien Alchemiswn ü bli('h (v. IJi/l})fUUJtIl: Alchemie).

134

ßlanqllelull1

Nimm 1 Unze Zinn, schmelze es in einem Tiegel und wirf1 Unze Salz hin in, indem du Pulver daraus machs~. Nim1:ndann arsenicum cristallinum und Weinstein, von Jedel~ Je2 Unzen, sowie % Unze Feilspäne von gutem Silber. h~chealles in einem Tiegel zusammen, verschmiere diesen oben dlchtund etze ihn zwei Stunden lang in einen Gla macherofen. fahle

I· Masse dann zu I)lIlveres und wirf einen Teil derselben auf(Ie . . deinen Teil gereinigtes und geschmolzenes Kupfer. Dieses wirweiß wie Silber zu neun ligam.

Kupfer reinigen

Nimm dünne Kupferbleche, schneide sie klein wie ~fenl?ig.e,

tauche sie in olio / lini und streue dann darauf gut gl~lch~la~lgarsenicum. Lege dann davon in einen Tiegel soviel, :"le .luneln­geht. Verschmiere diesen oben g~t ~it luto aplencle undtrockne ihn. Setze den Tiegel dann 111 e1l1 sehr starke und an­haltendes Feuer. Nimm darauf den Tiegel und öffne ihn. Mahledas Kupfer auf Stein unter Zusatz von etwas s~1 alk~li. Bindedie pulvere in ein tarkes Leinentuch, chmlere nngsherumLehm gut dicht und dick, mache ein kleines Loch als Luft/.och,damit die materia in ehr starkem Feuer schmelzen kann. lm~

dann den Klumpen und gieße das Kupfer durch das Lo~h 1ll

einem Gießblech zum Zain aus. Es ist weiß wie Silber. ~h ~hehiervon einen Teil und einen Teil Silber, und das Ganze schemtSilber zu ein 231).

Blanqllelllll1

Nimm 1 Unze ,"on aqua forte, die zum Scheiden vo~ Gold u~dSilber dient. Lege etwas Silberblatt hinein und dreimal sovIelan Gewicht Quecksilber. Setze es auf das Feuer und.. las~e esschwach kochen. Gib dann darein ein Drittel g~~vohnl~chesWasser, seihe alles durch ein Leinentuch I und drucke chesesaus. Nimm dann das Wasser, koche es schv.ach unter Zusatzvon reinem Salz und lege nun darein, was du willst, . daß. esweiß oder silbern werden soll. Bewahre das Wasser III elller

Ampulle auf.

231) Inler."ani wel(en der benutzten Gießtechnik.

1::J5

184 v.

1851".

Page 75: Johannsen O. 1941a

184 r.

S chI' i r l e n t re I' n e n 2:J6)

Nimm snl nitrum und Vitriol, von jedem gleichviel, unddestillierc Wasser daraus. Nimm dann einen Schwamm, feuchte

234) l~twas and 1'S laulet das Rezept zum Färben des Goldes bei 'l'heophilus in Buch IU

Kap. XL (Allsgabo VOll Theobald S. 92).235) Die Scheidung dcs Scha.bsels mittels Schwefel beschreibt Theophilus in Buch IU

Kap. LXIX (Aus,::abe von Theobald S. 128/29). Zur Scheidung mit Antimon vgl.

oben S. 24.236) Dn Rez pt findet sich fast wörtlich in den Experimenta de coloribus (J[e/Ti·

fiela I . 47). Vel. . 125.

[228 v.]

184 v.

13710 Peder Unssolls ~chrilten

nicht lange, ondern nur kurze Zeit im Feuer zusammen. Gießees dann rasch in ein kleines Gefäß mit reinem Wa er. Dadurchwird die Masse wie weiche Butter. Koche dann das zu ver­goldende Silber in \Veinstein und kratze es mit einer Bürste /gut rein, damit ]{cin Fett darauf ist. Außerdem I~lUßt d~eine kleine Bür te aus Schweinsborsten haben. StreIche mltdieser oft über das Quecksilber und dann über das zu ver­goldende Silber. Auch hast du einen Auftrager, der aus K~pfergemacht i t. Damit legst du das gemahlene Gold auf das Sllberund drückst es, so gut wie möglich, fest. Dann legst du dasycrgoldctc Silber in Feuer, um es etwas zu erwärmen. Dar.aufnimmst du es wieder heraus und wischest mit den Schwell1s­bor ten die [Uicke von einem Wort] Schalcn ab. Dann legst dudas Stück wicder ins Feuer, solange wie es raucht. Man hütesich aber vor dcm Rauch, denn dieser ist giftig. Manche prüfenmit einer Feder, ob cs heiß genug ist. vVcnn die Feder, festgegen das Silber gedrückt, brennt, nimmst du das Silber aus demFeuer und wirf t es rasch in Bier. So ist es vergoldet. Hemwenn nicht alle gleichmäßig vergoldet ist, sondern noch einigeweiße Flecke vorhanden sind, streichst du nochmals etwas vondem gemahlenen Gold darauf, legst es wie vorher ins Feuer und

wirfst es in Bier.Manche pflegcn rote Farbe zu mahlen / und dic e mit

gelben Wachs zu mi chen. Dann schmelzen sie es auf da ver­goldete Silber auf und legen dieses ins Feuer. Dabei chmilztda Wachs fort. Dann werfen sie das Stück so heiß in kochen­den \Veinstein und polieren es. So ist es vollkommen 234).

Hcm oft schabt man das Gold von zerbrochenem Silber abund gießt e durch Spießglanz, wenn viel davon abgekratztist 235).

232), D:odOl'~S .erwäl~,nt d,ie Gold~l"ii~)el'ej in ;\.g'~·I)tcll niC'ht illl vierten, sondern im drittenBuch scme, "BIbliothek (lZ: 14). Peder Mänsson Ühersct7.lln,:: dürftc nicht unmittcl­ba~ auf ])lOdor zuruckgehen, sondern auf einer lateinisc'h('H Quolle bCl'lIhell. lJn Co<!. aS '00 448/5~, hat Pe<ler MänssOIl übri,::ens einen Jateinisf'ilcn Tl'Ilktat mit dCI' überschrift;Da AUl'O DIOdoro IIb(ro) 4 nieder,::eschl"ieben, der dns Wesenlli('he nus dCI' El'ZiihJung im]~unstbuch enthalt. HleT findet "lich <leI' AlIsd"uck "Iut.a sapicncic" nicht. Es ist nurd16 Rede von ,,1uOO", entsprechend dem ".-c"lj. r[J u des Diodoros (nach freundlicher Mittei.Iung von Her1'Jl Dr. E. IJOllllkvi8t).

23~) Ei~e ausführliche Beschl'eibun~ der Feuervel',::oldunl( ~ibt Theophilus ill Buch IUKa.p. XXX, LU (Aus,::nbe von Tlteobald '. ~9/91, 309, 313/15 Ilnd 359).

\' e I' goI den 233)

Nimm einen Tiegel, machc ihn glühend heiß. Habe Gold, dasganz dünn ausgeschlagen i L. imm auf jeden ungarischenGulden 2% Lot Quecksilber, verreibe e auf dem ausgeschlage­nen Golde, und mische diescs so kalt mit dem Quecksilber zu­sammen. Tue es dann in den glühenden Ticgel und rühre es

Gold wil'd in Ägyptenland so gemacht

Diodorus schreibt libro ..j0232), daß es in Ägyptenland schwar­zen Boden gibt, in dem weißc Streifen wie glänzender Marmorin~, die sehr sclnver abzubauen sind. Die Hauer, die diese

Steme brennen, brechen sie tief unten in der Erde. Die Grubengehen in vielen Windungen. Dann stoßen ie den ausgegrabenenStein in Mörsern graupen fein und la en ihn auf Mühlen zufeinstem Mehl mahlen. Dann legen ie das feine Mehl aufBretter, die der Länge nach liegen mit wenig Gefälle und gießenWasser darauf. Mit den Händen rühren und waschen sie danndas Mehl. Das, was nichts taugt, fließt mit dcm Wasser fort,und das Gold, das schwcr / ist, bleibt auf dcn Brcttern liegen.So waschen sie da Mehl oft mit dcn Händen und nehmendas Gold heraus. Auch pressen sie mit Schwämmen das Mehlaus, das mit dem Wasser in irgendein Gcfäß abflicßt und dasGold bleibt auf dem Boden und liegt dort cbenso wi~ auf denBrettern. Nachher nehmcn sie das so gcwonnene Gold und tunein bestimmtes Gewicht in eine Tonluuke, setzcn cin bestimm­tes Gewicht Blei, Tang aus dem Meere und Ger tcnkleie im be-timmten Verhältnis zur ganzen TonJuuke zu, überziehen und

verschließen die Kruke fein mit luto sapiencie, setzen diese inden Ofen und brennen sie gleichmüßig fünf Tage und fünfNächte lang. Dann nehmen sie die e aus dcm Ofen und holenden Inhalt aus dem Gefäß heraus. Alle, was darin war, ist ver­zeh.rt, das Gold. aber ist rcin geschmolzen und hat nur weniggermgeres GewIcht als der Einsatz. Hec diodorus.

136

185 v.

Cod. b.[1 3 v.]

Page 76: Johannsen O. 1941a

138

237) Das Fischen mit Hilfe eines ..~eckens (I) beschreibt T Bouck vä \\'ondl'eu~1r d: \V"ssel' "ngebrachten spiegelnden

lIch enthält Rezepte zum Anlocken von W'II '('Bsga

von 1'rMlCkon S. 62). - Das Haus-1 ( 0880rt lIn d Sto,'o', fl. XXII).

. Fische fangen 237)

NImm panicum, lege dieses hin zum F I .wenn es verfault ist, mit Schaftal au en und mIsche es,Ochsenblut . T . g, gemahlenen Knochen und

zu emem elg Bi d d' "binde eine lange Schnur ci n e

Vlesen m em Leinentuch und

in den See a h .. aran.. ersenke mit dieser das Tuch. c elmger ZeIt ver an I .Fische d' d . lme n sIch dort viele

, Ie u mIt dem 1 etz oder S hl ..nimmst du deinen Teig mit d S h c eppnetz fangst. Dannfür ein anderes Mal auf, etc. er c nur auf und bewahrst ihn

Cod.b.187 r.

[229 v.)

1:l9

[Blatt 230 fehlt]

[Kap. 1 fehlt]

Die Kunst Steine zu gravieren 238)

Preracio huius habetuI' folio 230 239)

Prefacio in librum lapidum 1

Steinsmneidekunst

Was alles an Dingen man findet auf Erden,Was Menschen erkennen, was Gott ließ werden,Das hat besondere Tugend und Stärken,Doch davon wollen die Menschen nichts merken.Wie Schwalben der Nacht die Sonne nicht sehen,So sind die Menschen zu faul zum Verstehen.Zu viel wird geschrieben, zu viel wird gelehrt,Was alles doch nur von geringerem \Vert.Drum schreib' ich dies Buch über edles Ge tein,Das teurer als Gold, sei es noch so rein.Von Ja pis, Rubin, Amethyst und Saphir,Topa , Diamant und Türkis sag ich Dir.Von Indien werden sie meist hergeführt,Dann zubereitet und kunstvoll graviert.Nach Schweden hin bringt man auch Steine aus Glas;Der Chemiker falscher Betrug ist das;Denn nicht nur Gold und Geschmeide schimmern,E ind oft auch Schelme, die glänzen und flimmern.Die Frauen und Mädchen sind meistens geprellt,Kommt so einer her aus der fremden Welt 240).

238) ])io Schrift zeigt den Fortschritt der Edelsteinbe8ol'b itllng seit der Zeit derHeraklillshandschl'ift (Uer7'ijield I S. 195 u. 217) lind der Sch dula des Theophillls (Aus­gabe von 7'heobatd S. 171/74 u. 470/83). Neu ist der Ers"tz des H"ndschleifens durchdie Schlcifmnschine lind dns Schneiden mit dem Sehneidrädchen. - Ein Teil der Sclniftdes P. M. ist von O. Joharm8en im 2. Proteusband, Bonn 1937 S. 172/80 veröCCenUicht

worden.239) Die Vorre cl hat Peder MAnsson später einp;efü~.240) Vgl. oben S. 1. Von Blatt 230 waren die ganze Verderseite und mindesten8 die

halbe Rückseite mit weiteren Versen beschrieben. Die beid n letzten Strophen sind durch-

gestrichen.

Dann ver-ihn in dem Wasser an und streiche über die Schrift.schwindet diese.

[521'.]

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187.v. Kap. 2. Lei!TI Z LI r B e f' e s I j rt LI n rt dei' S t . I• "t> eIn C !TI a eIe n 241)

Zuerst .~ußt du WIssen, wie die Steine befestigt und gehaltenwerden mussen, wenn du sie sägen schn 'd d .'11 '. ,eI en un graVIerenWI st. NImm plcem gre am oder Pech h I "T f ' sc me ze es In eInemo~ auf :euer, tue darein fein gemahlenen und gesiebten Ziegel­

tell1, sovIel vom Pech aufgesaugt wird und "h", ru Ie es gut zu-sam~e~. Setze dann ein wenig Wachs, ein wenig öl und einwemg I cer zu und rühre alles auf dem Feuer gutb " d zusammenwo el. u darauf achtest, wie die Stoffe zusammen schmelzen'Bestre~che nun eine glatte Fläche mit Wasser und tue den vor~beschrIebenen Teig darauf zum Abkühlen H b "h db' d 'h . e eIn ann auf

IS u 1 ~ zur Arbeit gebrauchst. fan nennt ihn in diese;Kunst LeIm; er wird hart und man kann leicht ein Stück des­seIbc:n abbre.chen, wenn er kalt ist, und so die Steine befestigend~~It man SIe halten kann, wenn man sie bearbeitet sägt formt'glattet oder graviert. ' , ,

188 r. Kap. 3. S te i n e s ü gen 242)

-:rrache eine Säg~ von dünnem Kupfer, die anderthalb oderzweI S.pannen lang ISt und keine Zähne hat sondern glatt d"U~dtmcht bre~.t is~. Denn wenn das Kupf~rblatt abgenutzt ~~;se z man dafur ell1 anderes in den Bogen ein. Diese Säge soliso gemacht und im Bogen straff gehalten werden: .

~ r., f::},~~." w

[ ..... ~

M~che dir dann noch ein Werkzeug, um darin den Stein zubefestIgen, wenn er gesägt werden soll Mach d' D. k' . eleses so' reheell1e leme flache Schale, so daß sie mitten auf einem Holz von

241) Die Herstellung der Mas d' .ben die Mapp. clav. in Kap. CXL;e, un~ ~~~h ;\leOP~l1lu~ Tellax genannt wird, beschrei-von Theobald S. llO, 336 u. 471). op I us In uch III Kap. LVIII (Ausgabe

242) Das Zersägen der Ed I te' b h .Buch III Kap XCIV (A bee s lIle esc reIben Heraklius (I. XII) und Theophilus in

. usga von Tlteobald S. 173 u. 4 0/ 2).

140

einer Elle Länge sitzt, gleichsam als wenn das Holz durch dieSchale hindurch geht. Jedoch ist die Schale aus demselbenHolz tück gemacht. Auf dem obersten Ende desselben befestigtman den zu sägenden Stein und das untere Ende befestigt mangut in einem Tisch oder Sitz. Die chale dient dazu, das auf­zusammeln, was vom Stein abfließt, wenn du ihn mit Wasserund mirillo sägst. / Item befestige zuerst den Stein um Ende 188 v.

des Holzes oberhalb der Schale mit dem vorbeschriebenenLeim, indem du diesen an einem Lichte erwärmst und rings­herum mit den Fingern festdrückst. Nimm dann den Steinsmirillus, stoße ihn und mahle ihn mit einem anderen Stein aufpolfirio 243) fein. Tue ihn dann in ein Gefäß mit Was er, nimmetwas davon und streiche es auf den festgemachten Stein undauf die Säge. Säge so, indem du [die Säge] hin- und herziehst,denn der Stein smirillu greift alle Steine an und schneidet sie.Ohne diesen Stein kann man diese Kunst nicht ausüben. Wennman Steine gravieren will, muß [der smirillus] vollkommen feingemahlen sein, wenn man diese aber glätten oder schleifen will,darf er nicht ganz so fein gemahlen sein.

Kap. 4. S t ein e f 0 r m e nun d g 1ä t t e n 244)

Mache einen Tisch von zwei Ellen Länge und befestige daraufan dem einen Ende eine Scheibe wie ein liegendes Rad und amandern Ende eine Art Spindel und einen Eisenpfosten. DieScheibe machst du aus festem Holz von zwei Finger Dicke undbeinahe zwei Spannen Breite in der Quere. / Befestige dann 189 r .

an dem Tische zuerst eine zweite Scheibe von zwei FingerDicke und eine Spanne Breite. Durch diese geht ein starkerrunder Nagel, der unten am Tische befestigt ist und durch dieScheibe gerade bis zur Oberfläche derselben hindurchgeht. Dieober te Scheibe soll sich auf der Scheibe drehen, die am Tischbefestigt ist; sie trägt einen Eisennagel von drei QuerfingerLänge, der am Rande der oberen Scheibe befestigt ist, und ein

243) Porfirio (ital.), Porpllyr, als Material zur HerstellunI( von Reibschalen mitPistillen häufig ~rwähnt, z. B. von Theophilus (Au gabe von Theobald S.19, 35, 39 u. 49)._ Das Verreiben auf Porph)'r ist kennzeichnend für die den hellenistischen und byr.an­tinischen Quellen entlehnten Vorschriften (u. Lippm(tnn: Alchemie S. 467).

2H) Vgl. hierzu die mangeUlaften Z~ichnungen der Schleifmaschine in Cod. Monac.lat. 197 der Bayerischen Rtaatsbibl. München und in Volmars t"inburh von 1498(Tlteobald, Theophilus-Ausgabe S. 472/73).

141

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143

fressen und formen den Stein mitoder wie du ihn mit dem Holze

LJ!jg~~ -1too(zfi/en) .4~~~=---l

Z . I g zeigt die Schleifmaschine maßgcrecht dargestellt mit den244 80) Nachstehende elc 11lun

in der Handschrift angegebenen Maßen:

kommt nach TheobaltL (Theophilus,Ausgabe S. 317)245) Tripel (terra trip<>litana),

bei den Alten nicht vor.

Blei cheibe und der smirilluKanten, Kegeln, Hundungen,legen willst 24480) •

ltem wenn nun der tein seine Gestalt und Form hat nach

d · n Plan soll er glänzend gemacht werden. Schlag~ dazueInei, .... t f d du mit dem

die Spindel los, die die Bleischeibe trag, au er. . .. '110 gearbeitet hast und setze die Spindel auf, die die Zmn-

snun ' . .. . I 245) und halte esscheibe trägt. imm nun em Stuck tnpo am

142

lose Holz, damit es nicht schlecht in der Hand geht, wenn mandie Scheibe mit dem Nagel und der linken Hand umdreht.

!tem am anderen Ende soll auf dem Tische eine gedrehteSpindel sein, die sich umdrehen kann, und die so gemacht ist:Mache ein starkes, kräftiges Eisen, das mehr al eine Spannehoch ist und am oberen Ende ein langes. Loch hat, das einendrei Finger langen Spalt im Ei en bildet. Befestige da andereEnde unter dem Tisch fest mit einer Klammer. Mache dannein zweites starkes Eisen von einer Spanne Länge, das an einemEnde 0 eingerichtet ist, daß e durch das vorbeschriebene Eisen

189 Y. hindurchgeht, das / fe t im Tische steht. Befestige es indiesem mit einem Eisennagel wie mit einer Klammer. Amanderen Ende bildet dieses eine Verdickung, die fast wie einHaken geschmiedet ist. In der Verdickung ist auf der nachunten gerichteten Seite eine Vertiefung. Diese soll die Spindelhalten, die darin umlaufen soll.

Befe tige dann am Tische gerade unter der Verdickung einweiteres Eisen, das ein Loch oder eine kleine Grube besitzt.Darin oll die Spindel umlaufe·n.

Du mußt nun viele gedrehte Spindeln haben, die oben breitund unten dünn sind. Auf einigen sind Bleischeiben, auf anderenZinnscheiben und auf anderen Kupferscheiben von beinaheeinem Querfinger Dicke. Befestige diese an der Holzspindel miteinem Eisennagel, der durch Spindel und Scheibe hindurchgeht,und mit einem kleinen kurzen Eisen, das diese oben auf derScheibe zusammenhält wie eine Klammer. Habe weiter eine

190 r. tarke Schnur, die du um die Spindel und den Hand der / großenScheibe bindest. Der Hand derselben soll nämlich ring herumausgehöhlt sein, da die Schnur darin liegen soll, wenn die Scheibegedreht wird. Exemplum. [So s. 143]

Mache darauf ein oder mehrere Hölzchen von einer SpanneLänge, die an den Enden eben und einen Finger dick sind. Be­festige am Ende derselben etwas von dem vorbeschriebenenLeim, indem du diesen am Feuer erwärmst und so erweichst.Drücke dann darauf irgendeinen Stein und befestige ihn so aufdem Ende des Hölzchens. Gib nun etwas Wasser und gestoßenen

190 \'. Schmirgel auf die Bleischeibe und halte den Stein / mit demHölzchen fest darauf, indem du die Holzscheibe mi L der linkenHand umdrehst. Damit läuft auch die Spindel um, und die

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144

Kap. 5. Ein Bi 1 d 0 d d .er an eres Jn ('inen Stein arah>5 eIl

Mache eine runde ged ht S h .D

. k d ,re e c eIbe von beinahe zweI' F'IC e un anderthalbS. mger

kräftige Eisenachse SePtannden Bredl~e. Befestige in dieser eine. ze ann Ie Ach . d

ihre Lager, die nebeneinan '" . se an Je em Ende inbefestigt sind. Das Ende d::rAg~elchmaßl~ unter einem TischeLager hindurchgeht m ß . c se: das hnker Hand durch daseine kleine Eisenku;beIUset:~neI:genCh~etse.in,. daß man daraufDie Scheibe höhlt . ann, WIe bel eInem Schleifstein.

man rmgsherum am Rand .Schnur darin liegen kann' de d' S . e aus, so daß dIeBrettern unter dem T' nn Je chelbe oll zwischen denMache dann im Tische ~sc~{~~dlaufen wie. ein Schleifstein.Scheibe in einer Reihe si~eI oC

Der, so. daß SIe gerade über der

über der Scheibe sein, un~endie b:~dmIttlere soll ~:rade .mitten191 v. Finger von dem t L en anderen Locher Je drei

ers en och / 0 d ß .Rande der Scheibe sitzen '..a ~.lC gerade über demschief geschnitten und .' Ab~r dIe belden außeren Löcher sollendiese soll eine dicke Ha~~ zwe~ Qu~rfinger breit sein, denn durchScheibe und um eine M e~se nhe eruntergehen, die sich um die

essmgac se legt.

Setze in das Loch d . d M' .das eine Querhand hoc~s .I~ erd Itte 1St, ein gedrehtes Holz ein,Dieses Holz soll nicht dI.cIk

sun. amI oberen Ende ein Loch hat.

er sem a sein gr ß F'dann ein zweites Holz d . 0 er mger. Drehesoll in das Loch da; as ~c~ oben auf dieses erste Holz setzengelegentlich abn~hmena7:a n e ?esselben ist, so daß man esgedreht sein wie ein mäßig ng~~ß~I~e~ lobedrste .Holz soll kugelig

p e 0 er em Knauf. Drehe

192 r.

145

246) !orma, U. h. <:IlHmou~11.

oder bohre durch diesen ein Loch, das nicht größer i t, al daßein Finger hineingehen kann. Bohre dann ein anderes kleineresLoch von oben in den Kopf, so daß es in da Querloch ein­mündet. Bohre weiter zwei andere nicht sehr große Löcherna~1e der. un tersten Stelle in den Kopf, wo der Hals ist, der sichin da Holz setzt, das im Tische befestigt i t, / auf jederSeite eines, aber nicht auf den Seiten, wo das Querloch durchden Kopf geht. Durch die beiden untersten Löcher soll dieHarfen ehne durch den Tisch heruntergehen um die Scheibe, wievorbeschrieben ist. Aber das oberste Loch ist nur dazu da, um

die Sehne einzustecken.

Dann muß man für das große Querloch zwei Buchsbaum­ringe so drehen, daß man sie, jeden auf seiner Seite, in das Locheinsetzen kann. Befestige beide mit je einem kleinen Eisen­nagel, der zum Teil durch den Kopf und in die Ringe geht. JederRing soll in seiner Mitte ein kleines, rundes Loch haben, in dem

die Achse laufen soll.

Die Ach 'e soll so gemacht werden: Mache einen Lehmballenum eine Form 246), die so von Holz gedreht ist, wie die Achsewerden soll, und gieße darin die Achse von Messing. Drehe iedann ab. Die Achse soll nicht länger sein, al daß sie / durch 192 v.

den vorbeschriebenen Kopf ein wenig mehr als einen Stroh-halm breit hindurchreichen kann. In der Mitte derselbensoll eine kleine Spindel sein, die mit dem Messinggußzusammengegossen ist, und um diese oll die Sehne laufen.Die Achse oll zu beiden Seiten der Spindel so dick sein wieein Kinderfinger und soll der Länge nach im Innern einvierkantiges oder dreikantiges Loch haben. In dieses soll manverschiedenerlei Eisennadeln, die nach dem Loch gefeilt und zu­gerichtet sind, einsetzen und daraus wieder herausnehmen.Richte aber das Loch in den Ringen nach ...der Dicke der Achseein. Setze dann die Achse in den Kopf ein, setze jeden Ring aufseine Seite und befestige ihn, wie vorbeschrieben ist. Lege danndie Sehne über die Achse und führe sie durch die vorbeschrie­benen Löcher und durch den Tisch, lege sie um die Scheibe undnähe die beiden Enden so zusammen, daß kein Knoten die

auf die Scheibe . d d, m em u diese umdrehst und \V daraufgibst. HaIt~ so den Stein, der auf dem Hölzchen :~::; daraufund drehe dIe Scheibe herum, bis der eIbe glänzend 'ist.

Es ist zu beachten daß d' t'auf eine und dieselbe Scheibe leeb~IPola ~nd der .~mirillus nichtvertragen sich nicht. g acht "erden durfen, denn sie

Item um irgendeinen Stein ["'halb Spannen langes, dickes Blezi~l:c~t~:h~:~n~:~~~~ a~dert-gemahlenen smirillum und schleift / d 'St' . eg manWasser darauf gibt. en em, mdem man

191 r.

Page 80: Johannsen O. 1941a

Logerringe ous.~'-*-~ BucbsIJoumliolz

t/J wie eingroBer finger

147

DünnerEisenr/rot/zurBefes/igungr/erScblelfilor/e/

......-Tör-....

~I

. h 9 der EdelsleinschneidmaschineWiederherslellungszelc nunnach Peder Milnsson

247) Die Zeichnungen auf S. 147 geben eine Rekonstruktion der Maschine.

J!l3/·. Hem schneide ein Stück des Tisches für den linken Armheraus, wo das Zeichen ~ steht.

So groß und lang soll die Achse von lessing gego sen undgedreht werden. Wenn du damit arbeite t, so chmiere siemit öl.

Arbeit behindert oder hemmt. Damit jedermann die Bauart ver­teht, gebe ich diese nachfolgende figuram und Abbildung 247).

146

] 9:~ v. Kap. 6. N ade I nun d S ehe i b ehe J1 111 ach e Jl

Mache viele kleine Eisennadeln derart, daß man sie derLängsrichtung nach in die Achse einsetzen kann. Diese sollennach der gleichen Form gefeilt ein wie das Loch in der Achse.Außerhalb der Achse oll jede Nadel nach der Seite der

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rechten Hand einen Q fi hadel f 'lt uer lllger erausragen. Diesen Teil derel man rund und am Ende scharf wie eine äh d

Darauf muß. ma? kleine Kupferscheibchen löten, so d~ß s~a el.der ~adelsPItze m einem Punkte befestigt sind D' K f

auf

scheibchen ka ". . lese up er-D S nn man mit emem Elsenstempel auf Blei h

m~;te:e:~~e~e~o~~~f:::c~~~t:he~nI:aS~:~e habe:, die das ~~ec~

O Einige der Kupferscheibchen sollen dick. 0 e e ." un.d andere dünn sein, und zwar soll

kemes größer sein al d .. ßgezeichnet ist. Mit den di k .} s as gro te, das hierbreit geschnitten sein SOIl,c u~~ g~~t~rt n~~.n das, was ~rob undhaarfeinste . und wenn s· b en unnen das feme oder

, le a genutzt werden bl'bäußersten Punkt ". ' el en nur diesehr nötig. e zunIck. Diese Kupferscheibchen hat man

19~ ". löte~~esNe I.KmUmPfezr~cheibchen .soll man so auf die Enden der Nadeln. mn und fe I ·t·

Stoße darunter tr I e. es m~ elller Ei enfeile mehlfein.Scheibchen auf d~CkS~~~~~ f;~~e~ ~Ichtenharz. Setze dann dasfeilten Zinn und Ha' a el, lege etwas von dem ge­halte diese so in di/;,rmgs u~ die Nadel auf die Scheibe unddas Zinn geschmolzen ~~me elll.es brenne~den .Lichtes. Wenn

;:b~~h~~C~~:nerstarrt i;t, Si~t ~~~l~~~f~;~C~l~l:fe~~~;:.m~;~~auf der Nadel gsantz abd~enutzt Ist, befestige dafür ein anderes

. e ze le adel n . d'

~:~~g~e~ieli~~ne~:: ~I~inendE~~:nndr~~t.1:I;C~~~eei~e~U:c~:~Ach e fest. un emme sie m der

111 h d . 'd ac e ann emen kleinen gedrehten Holzklotzer. so l.ang und dick ist wie ein Daumen und unte~

~re~terd1St als oben. Befestige auf dem schmäle renn e .esselben mit dem vorbeschriebenen Leim

den Stem, wenn er graviert werden soll.Habe nun in einer kl . M

19~ v. smirillus, der mit öl gemisel~te~ uschels~hale feingemahlenenerwähnte Kupferscheib c 1St, halte diese gegen das / vor­die Scheibe um d 't ~hen, ~a~ auf der Nadel sitzt, und dreheHalte dann ,a~1 er smlflllus auf das Scheibchen kommt.

Scheibe mitd;~r ~~~~e~~er ~as Kupfers~heibchenund drehe diean um. DamIt du den Stein, der auf

14

dem Holzklotz ilzt, fest gegen das Scheibchen halten kannst,setzest du die Spitze des Daumens gegen den Knauf und dieanderen Finger unten gegen das Holz, indem du den Klotz mitdem Griff des Daumens und des Zeigefingers hältst, was man inden Liedern "are" nennt 248).

Wenn ich nun da Kupferscheibchen in den Stein einfrißt,so achte darauf, daß du oft und gleichmäßig den Schmirgel vomStein ab treifst, der vom Schnitt kommt, und zwar machst dudies mit dem eiben Daumen, der den Klotz hält und regiert.Drücke von Zeit zu Zeit den Stein in weiches Wach, da mitfeingemahlener und gesiebter Kohle gemischt ist, und beobachteso im Wach, was du noch weiter in den Stein einschneiden undeingravieren mußt. \Venn der Schmirgelstein auf dem Scheib-chen weniger wird, so halte die Muschelschale wieder dagegen,wie vOJ'beschrieben steht, und ist zu viel smirillus auf demScheibchen, so streiche es / auf den Knöchel des rechten 195 r.

Daumens und nimm es wieder mit dem Scheibchen ab, wenn esnötig ist. Um einen Slein gut zu gravieren, muß man die adelnoft auswechseln, je nachdem man grob oder fein gravieren muß.

Kap.7. Den Stein glänzend machen

Nachdem der Sl",in graviert ist, muß er glänzend gemachtwerden. lache dazu ein Werkzeug von Schweinsborsten so langwie das äußer le Glied eines Fingers und so dick wie dieses, in­dem du die Borsten fest mit einem Drahl umbindest und dieBorsten an beiden Enden beschneidest. Stecke dann die 0 ge­bundenen Bor ten auf eine passende Nadel, die kein Scheibchenhat. Das Ende der Tadel, auf der die Bürste itzl, soll etwasbreiter sein. Wenn die Bürste auf die Nadel gesetzt ist, leg t dusie eine kleine Weile in Wasser, dann sitzt sie fe t darauf. Setzedann die adel mit den Borsten in die Achse und befe tigesie wie die anderen Nadeln. Nun hast du ein Stück von feuch-tem tripolo. / Halte dieses gegen das Ende der Borsten und 195 v.

drehe die Scheibe herum, so daß die tripola auf den Borslenhaftet. Halte dann gegen das Ende der Borsten den graviertenStein, der auf dem Klotz ~itzt, und drehe die Scheibe herum. Soschleif t du den Stein gegen das Ende der Borsten mit tripolam,

24 ) Herr ])1'. llolmkvist nimmt an, daß hier ein Schreibfehler für "are" vorliegt,Dies wäre eine Abkürzung des italienischen lI1usikfachausdrucks arralo. ,leI' d,'n Befehlzum Ansetzen des Bogens gibt.

149

Page 82: Johannsen O. 1941a

151

197 v.

197 r.J< a p. 10. B I ä t tel' u n tel' ein e n E deI s t e j n !TI ach e n ,der zuG 0 1,d s c h m i e d e a I' b oe i t end i e n t

Nimm einen Dukaten, so viel gutes Silber, wie 3 Dukatenwiegen, und zwei Lot gereinigtes Kupfer, schm.elze alles. gut zu­sammen und gieße es in das längliche Eisen, m dem dIe Gold­schmiede zu gießen pflegen. Schlage die materia dann auf demAmboß mit Hämmern und recke sie aus, wobei du sie währenddes Hämmerns oft ausglühst, damit sie gleichmäßig dünn wird.Damit die materia besser ausgetrieben werden kann und dünnwird, legst du sie zwei- oder dreifach zusammengebogen undschläg t sie so mit den Hämmern. Wenn die las e ~ünn. genugist 0 mache sie auf folgende Weise weiß: imm \Velll telll, derzu' Pulver zer loßen ist, und eine Hand voll reine Salz, vonjedem gleich viel. imm dann ein \venig reines ~Tas er, rührealles zusammen und koche es. Wirf darein die ausge chlagenemateria in glühendem Zustand. Dies nennt man allgemein dasWeißmachen. Nimm dann den glatten Hals eine Glases, dereine Spanne lang ist. / Lege die ausgeschlagene materia ~ara.ufund kratze sie mit einem scharfen Ei en, aber vorsIChtig,damit die dünne materia nicht zerreißt. Ferner hast du einreine und ebene Stück Kupfer von einer Spanne Länge. Legedarauf da , 'was du ausgeschlagen und gekratzt hast, und obendarauf tripolam. Du hast dabei ein kleinesStück Holz wie eine kleine Keule, dienicht dicker ist als ein Finger. Spüle danndas dünne Blatt mit reinem Wasser undtrockne es mit einem Tu~h. Nimm nun denStein ametitum, mit dem die Goldschmiedezu polieren pflegen, und poliere das Blattgut gegen das Glas. Habe weiter einenkleinen Ofen, der 0 gestaltet ist:

Seite, die nicht graviert ist, wobei du beachtest, welche Farbejeder Teil im Ausgravierten und im \Vappen haben muß. ~all. gend ein Teil des \Vappens vergoldet werden soll, so streIcheIr f d OO tdarauf ein wenig Eiweiß und lege darauf rasch au unns e aus-getriebene Goldblatt. \Venn alle Farben aufgelegt ~nd getro~k-

t Sind bestreich t du ie mit Eiweiß und legst elll au getne-ne , dbenes Silberblatt über alle Farben, damit die Farben hell wer enund durch den Stein scheinen.

bis er schön glänzend wird. Löse dann den Stein mit einemMe seI' durch Stechen von dem Klotz und reinige ihn mit demMe seI' von dem Leim.

Kap. 8. Ver ,b e s seI' u n g, woe n n sc h lee h t gr a v j er t j s t

Oft kommt es vor, daß man verkehrt graviert und e nichtso ist, wie man wollte oder sollte. Verbe ere dieses, bevorder ~tein glä~~end gemacht wird, indem du gemahlenenSchmu?el und 01 nimmst und es auf den Stein tu t, der auf demKlotz sitzt, Schleife nun mit einem Stück Kupfer, bis das ver­kehrt Gravierte abgetragen ist, und graviere dann den Steinrichtig mit großer Behutsamkeit. Das Stück Kupfer soll eineQuerhand lang und einen Finger breit sein, wenn man denganz~n Stein / schleifen muß, sonst aber wie eine Kupfernadelvon emer Querhand Länge, und man schleift mit dem Ende wennnur wenig ausgetilgt werden soll, wo man verkehrt gravie~·t hat.

Kap. 9. Fa I' b e u n tel' S t e j n e !TI ach en

. Oft. graviert man Wappenschilde und mancherlei Dinge indIe Steme. \Venn diese dann durchsichtig wie Gla sind kannman ihnen die Farbe unterlegen, wie sie da \Vappen erf~rdert,und zwar auf folgende \Veise: imm allerbeste Farbe, wie blauen~~sur, und mahle ihn i? besonders trockencm Zustande fein.

Imm dann ganz klare pIX greca oder weißes harte Föhrenharzun~. schmelze es in einem kleinen Glase odcr gla ierten Ton­gefaß a~f Feuer.. Rühre dann in die la e den gemahlenenLasur em, vermIsche ihn gut damit und bewnhre die l\lasse­sauber auf. Bereite in gleicher \Veise Rot au Zinnober undHarz, Gelb aus auropigmento und Harz und andere Farben mehrdie m~n ~m ein~elnen nötig hat. Tun hat man ein \Verkzeug:eins wJe. em~ kIeme Eisenzange gemacht i t, und mit der man /den Stelll SIcher halten kann. Dieses ist 0 geformt:

.Sctze in dieses den Stein so ein, daß die Zange den Rand des.Stems umfaßt. Habe nun drei oder vier glühende Kohlen nimmei~ wenig von den vorbeschriebenen Farben mit der Messe~spitze,warme es an der Glut und streiche es auf den Stein auf die,

HiO

lOt> r.

196 v.

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!5l) Biarc'a (ital.), Bleiweiß. Die Herslellun". \'011 Leim ftir Glas 1~~i~U~t.ei~fe:':.~~HiI((l \'on Blriweiß «'('I'n~~a) besrhrriln"ll auch die Exp rllncnt& da co (field I S. 60) lind ('ennini (Allsgabe \'I1n /ly S. 68 und 169).

Kap. 13. S lei n 0 der G las Z LI S a III III C n loe i 111 e nimm 1 nze biacham 251) und 1 nze Boli armeni, mische

sie mil ferni 0 zu ammen und leime damit.

denen sie wachsen. Sie haben nun ein lelz od~r Schleppnel~, d~s

auf den Grund gesenkt ist, und schleppen .ehe e . d?rl, \\~ dIeSl . 1 sind über den Grund. Die Korallen bleIben mlllhren A ten• eil , . t d' f. elen Garnen und eLzen hängen und werden so ml le en au -~:zogen. \Venn man aber die Korallen nicht beim er .ten Suchenfinel~t, for cht man troLzdem an vielen SLellen, denn ell1mal k~m­men sie vor da Garn, und das Reich wird davon großen Gewll1nhaben.

SequiLur in pre enli libro B folio 229 Bernstein machen.

22 v.

229 r.

15311 Ppdt"l" }'Iunsson. . rhriClen

Andel's

I imm einen Teil ungelöschten Kalk und halb so viel Biacham,mahle sie zusammen und vermische sie mit Eiweiß, da wie zurFarbe geschlagen i t, und leime damit.

[{((p. -111. Große Perlen machen

Nimm viele kleine Perlen und lege sie in \oVasser, das H~S a.l­peter und Vitriol gemacht und destilliert ist. Das Wasser fnßt Siein zwei oder drei Tagen fein wie Mehl. Setze dann da vVasser und

Kap. 12. Bel' n s lei n III a (' h e n

Nimm einen Schweine- oder Ferkelmagen, reinig ihn. gut,blase ihn dann auf wie eine Blase und la' e ihn lrocknen. NlIn~n

weiLer das \\feiße, das in Enteneiern isl, und misc~e da~'ell1

feinstaemahlenen Safran. Wenn diese sehr guL vermlschl sll1d:Lue si~ in den Schweinemagen und hänge diesen zw.ei oder ~relTage in einen Ofen zum Trocknen. Nimm darauf die ~llale:I~~l1

heraus und sLoße und mahle sie auf einem Stein mit ~ell1ol.

~Iache dann daral! die formas, die du willsL, und ?tze I~ zumTrocl<nen in den Ofen. Diese Masse wird dann wie c~lon.ler

BernsLein. \Venn du d n Bernstein noch härter haben will t, 0

nil11n~ die en, Loße ihn zu Mehl, mahle ihn miL Leinöl undmi ehe ihn damiL. Die isL erprobt und häll.

152

J99 r. Kap. 11. Kor a 11 e n i 11l 1\1 e C,' fis ehe n

Es ist anzunehmen, daß man im Meere bei :\Torwegen Korallenfinden kann. Diese kann man 0 heben: Dorl, wo hohe Bergeam Strande beim Meere sind, pflegen die auf dem Grunde eineSeemeile 249b) von den Bergen entfernt zu \ova h en, wo das Meersechzig Klafter tief ist. Man muß nun zwei Boote haben und dieLeute in jedem Boot haben einen großen breiten Stein von vierPfund 250) Gewicht. Die en Stein befe tigen ie an einem Tau,das bi auf den Grund reicht, und rudern hin und her, rückwärtsund vorwärts und ziehen die Steine auf dem Grunde, damit diesedie Korallen von ihren \Vurzeln los chlagen und losbrechen, auf

Der Ofen soll zwei Spannen hoeh und oben eine halbe Spannebreit und offen sein. \Veiler ha t du eine Zange von einer Elle

J9 r. Länge und auf dieser ilzt ein kleiner Ring, den du / auf derZange vorschieben kann t, wobei er die Zange zu ammenpreßt,wenn man damit etwa hält, und der ich zurückschieben läßtund so die Zange öffnel. Nimm dann Federn von pernice, id est[Lücke} 2(9), die sehr fein ge chnitten sind, und abegescheerteFlocken von Scharlach, \'on jedem gleieh vi I. Mi che diese zu­er·t gut zusammen, lege dann reine glühende Kohlen in denOfen, die keinen Rauch haben. Lege nun ra ch das Gemengevon Federn und Flocken auf die Glut, wobei du das unten be­findliche Mundloch de Ofens wieder ver chließe t und verstopfst.Fas e dann das vorbeschriebene Blatt mil der Zange vorsichtigam Rande, halte es oben über den Ofen in den Rauch, der ausden Feder und Flocken kommt, und der bald grün und baldanders ist. Der erste Rauch gibt auf dem Blatt eine Farbe, diegut isl, um sie in Goldringen unter topasium zu legen, eier zweiteRauch dient zum Unlerlegen VOn jacinctulll, eier drille Rauch aufdem Blatt dient für unler mbinum, eier vierle für balasio, derfünfte für zaphiro, der echste für smaragdo 2~9a). Dies ist eineehr geheime Kunst unler den Gold chmieden.

[Seite 198 u. ist leer, es folgt nun in späterer Schrift}

219) pel'llice (ital.), R bhuhn.

219a) Die b nutzten Edcl.'leine sind 11180 Topas, H)·azinlh, Rubin. BIlJa..,rubin, Saphi,'und Smaragd.

2Hb) ens wiku syös. Nordgennallischt's Liing-enmnß a.uf R('(l!. Die wirkliche Längeist unbekannt. Die Übersetzung mit C:'omeilc soll keine IJe.o;;limmf.<' Liing-e bE'zeichnen.

250) 4 Schiffspfund = 680 kg.

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154

2.2) Tinca (ita1.), Sellleie.

2.3) Limone (itaJ.), Citrone.

254) Carabe (mittelital. ), Ambra (Merrijield I S. CCLIV), neuitaJ. Bernstein.

Cod. C. K 1" B131 ". a p.;). ern s lei n mac h e nNimm das We'ß f . .d E .. I e von rIschen EIern von Hühnern Gänsen

o er ntengeflugel. drehe diese lan e .'.Sch'wamm, bis aller Schaum fort i t de t~lr durchd mIt eInemeinem F.\t . ' I lere es ann klar mit

I er, mmm nachher das Wa se t .arabicum und carabe 254) . .1', .ue elll wenig gumies in dem E" .' von Jedem gleIchViel, hinein und lasse

bis es VOllk~::I~:~ e:I:;I~~lten. Ddestilliere d~nn .mit einem Filter,Einige setzen LeiJ' ,un tu.e darelll ell1 wenig Safran.nicht gumi. Setzend~~~:l~~:;ea~l FI~clllT~ag~n gemacht ist, undauf die Hälft . t I ann 111 die Sonne und lasse sie

e em roc men, so daß sie dick wird.

131 v.

Kap.18. KOl'allen machenNimm weißes Ochsenhorn und feile es mil einer Feile so fein

wie feinstes Mehl. Lege dieses 15 Tage lang in stärkste Lauge,so daß es weich wie Wasser wird, so daß man es durch ein Haar-

2•• ) VKI. ohen S. :1-1. In diesen nnd den folKenden Kapitelll he"ei<-hl1Pt Pfnnd di

~tnrk zu rd' :100 K (VKI. R. H4 Anm.*).2.6) Das Färhen von Bein mit Krapp lehrt Theophi!ns in B,II·h 11\ Kap. X 'Tl\

(AuSl(abe von Theobald R. .171 nnd 467 f.), das Färben von Bein n. dKI. mit pnnisrhKrünerwähnen ,lie F:xperimenta de eoloribus (Merrijield 1 S. 65). Auch das gedruckte Kunst·buch von 1532 I(iht Rezept<' I.\Im Färben ,'on Bein (Danl/Biacdler R. 1:1:».

11·11)5

Kap. 17. Bei n f ä r ben 25B)

imm die Beine und lege sie 8 Tage lang in stärksten Essig,koche sie dann in dem Essig, tue darauf in den E sig die Farbe,die du zu geben gedenk t, und ein wenig sal armoniacum, / koche J32r.

eine Zeitlang. bi die Farbe sich in die Beine einbeißt und diese

sowohl innen wie außen färbt, etc.

Kap. 16. Z i n no b e r mac h e n 255)Jimm ein Glas oder eine glasierte Ampulle und überziehe sie

dick mit luto sapiencie. Nimm dann 3 Pfund Queck ilberund 2 Pfund Schwefel; tue den Schwefel in ein gla iertesTongefäß und selze / dieses auf ein Feuer, das nicht stärkerist, al daß der Schv,'efel schmilzt. Tue nachher das Quecksilberhinein und rühre und mische dieses mit einem Stock gut dar­unter, 0 daß das Quecksilber tot wird. Setze es nachher auf eineHerdplatte zum Abkühlen. Stoße es dann und tue es in die vor­genannte Ampulle. Setze die Ampulle auf den Ofen athanor undmache vorsichtig Kohlenfeuer darunter, wobei du die Ampullenicht fest zu topfst. Wenn du siehst, daß gelber Rauch aus derAmpulle entweicht wie Safran, stopfst du die Ampulle gut mitLehm zu, wobei du das Feuer mehr und mehr ver tärkst. Wenndu dann sieh I, daß roter Rauch aus dem Glase entweicht, istdie Mas e genug gekocht und gebrannt. Nimm dann die Ampulleaus dem Feuer heraus und lasse sie kalt werden. öffne daraufdie Ampulle und nimm den Zinnober heraus.

Jimm eine beliebige Form, chmiere sie mit Leinöl ein undforme so darin, wa du willst. Lasse es dann gut in der Sonnetrocknen in einem glasierten Gefäß, und es wird schönster

Bernstein.

~i:rl:~r~~nerauf .leichtes .Feuer. Das Wa er trocknet fort, dieh' . bl~lben auf dem Boden zurück wie ein Teig B

~c . mIere dIe Fmger mit Hühnerschmalz und bilde so aus' d e­feIg große Perlen, wobei du durch J'ede m'lt' . d . emr h t L elllei a el elll Loch~ IC s. ~ge die Perlen auf ein reines Brett und etz .frocknen ms F . d . e SIe zumist W . rele 0 er an dIe Sonne, wo nicht Staub oder Dreck

tin'ka 25~~~d::Sgc~\er~o~:tet sin~, ~o fange einen Fisch, der

d'le E' 'd e el ,schneIde Ihn auf und nimm aus ihn1

mgewel e hera L d'F' h . d h' uso ege le getrockneten Perlen in den

ml:~li~~:~~~n;I~:~s~~'li~~:d~en e~~:~:e:ie~e:rl~hr~l;g~d~:nzu;i:~~i~el~ ll~;me .Paste~: die aus '!'eig gemacht ist, und etze diese in

en zum laten. NImm sie nachher heraus und dfindest, daß deine Perlen schön glänzend geworden sind. u

An cl e r

ten N~:I~I~li~n~::~chtPe~len und 4 Gewichte Saft von den Früch­L 'd . . ! / heIßen, der durch ein Filter destilliert ist

d:;i:. a~e:~a~~lkl~lIlen ~erlen ~ehn Tage lang. Diese schmelze~F' 1 T' k e SIe .nac her, WIe vorher von die en und von dem

ISC 1e m a geschrIeben ist, etc.

Sequitur in libro C folio 131 Bern tein machen.

220 \".

Page 85: Johannsen O. 1941a

]57

259) :I\'linio (it.l\l.), Millilllll, ~Jennige.260) Die Hel'stellunl( von Leim aus Hechtsdüidclll cl·",lihnt. Pet.er von SI.. Omcr

(Jlerri/ield 1 R 1;'7).26\) Olihanum, \\'dhra.It·h, kommt auch im Hausbuch vor (Bosse,·t und tor("k S. XX).262) Die ]Il'rstelh,nl( kiin,t!ieher Perlen wird u. a. erwähnt in dell italienischen Hand­

schriften (Merrifield I S. XCII), im Hausbuch (Bosserl lind Stal'cI< S. XXI) lind im ge­"ruckten Kunstbuch VOll 1 ;'32 (I1arlllsllledter S. 13;'). Vgl. auch Tlteobald: Theophi!us-

Ausgabe S. 491.

Leim für Sleintix, pix und cera zu ammen und es

1170 r. ]Kap. 26. Per I e n 0 der Ban d s lei neIn n ehe n 262)

Nimm die Steine, die man in Fischköpfen findet, sammle vieledavon, stoße und mahle ie mehl fein, mache davon einen Teigmit dem 'ATeiß von rohen Eiern, forme daraus runde Bandsteineoder on L etwas nach deinem \Villen und mache ofort Löcherdurch die e, solange sie weich sind, ,,"obei du irgend eine Borsteoder einen Halm in das Loch steckst. Koche die Steine, wenn sieetwa getrocknet sind, in süßer ~fiIch und lege sie dann zumTrocknen ins Freie. Item auf dieselbe Weise kann man Band[-steine] aus gemahlenen Korallen machen oder au den weißen

Steinen, die man am Strande findet.

Kap. 25.

Schmelze Lhu 261), mawird ein Leim für Stein.

Sequitur in pre enti libro C fol. 170 Perlen machen.

Kap. 24. Lei m von Fis c hg r ä 1 e n 260)

Nimm HechtgräLen oder andere Fischgräten und trockne sie.Stoße sie dann in einem Mörser und koche sie in Wa seI' so starkwie möglich und recht lange. Versuche, ob eine Probe desWassers die Finger zusammenklebt. Seihe es dann und stelle eshin zum Erstarren. Schneide die Masse in SLücl<e und

trockne sie.

Kap. 23. Lei m für GI a sNimm viride eri , minyo 259) und Firnis, von jedem da gleiche

Gewicht, mahle die e zusammen und leime damit Glas oder Stein

und trockne e gut. Die hält in der Nässe.

sie, wenn genug gekocht ist, durch ein Leinenluch in einenKessel. Schneide den Leim nach dem Erkalten in Stücke und

trockne ihn im SchaLLen auf einem Garnnetz.

sieb oder Seihetuch seihen kann N'Zinnober, mische die en dar t' Imm dann gut gemahlenenbohre sofort L" h I' un er, mache daraus Bandsteine 257)

oc er lIndurch und leg .' 'Sonne oder auf glimmende Asche kOc~ sie. zum Tr?cknen in diesie werden schön und a t ' e le dann 111 Leinöl und

b U .

Sequitur in pre enti Iibro C f I 162o . Leim von Aalhaut.

Kap. 20. Lei Jll', d. e r i In \\' ass e rod e r i ll1 Fell oe I'

· nIcht erweicht'I1nm 3 Teile ungelöschten Kalk 1 T .

hammerschlag, einen Teil \V. .' e~1 gemahlenen Eisen-jedes für sich mische dan ~:nsLel.n un.d .~lIlen Teil Salz, mahleM ' n a es mll Lelllol Loße und k t d'rasse zusammen und leime damit Stein un(i Holz. ne e le

,. Kap. 19. Lei 111 \' 0 n Aal hall I

Imm Aalhaut d'e' S hBi' ' I Im, c atten geLrockncl i t I .nweIChen drei Tage lang in \Va ..' .ege sie zum

einem Brett 't . . sser, zel hacke le dann aufml emem Ce seI' Vielmals I . .

koche sie lange mit schwachem Feuer' be.gels,~ sOl 111 Wasser und

von d H' I )ellla 1e alles Wa '

er aut verdampft ist S.] sselein Leinentuch in e' I{' el1e un~ wringe sie nachher durchsie hin zum Erk~~:~ e~s~1 oder. elll ~Vaschbecken und stelle

St.. k . el schneide sie dann in viele kl .uc -e und lege sie' T' eInezum rocknen III den SchaLLen.

· Kap. 21. Lei III für S t ein 111 e t zoenI1nm 3 Teile ung 1"' I t Tmahle es' I . e osc 1 en Kalk und einen Teil \Veinstein

e1l1ze n mische es 't F' . 'laler benutzen, ~nd leime etc~lI Irnls zusammen, wie ihn die

Kap. 22. Lei III \' 0 n L d· e e r LI n d A b f ii 1 I e n 258)

Nimm Lederabfälle leg d' foder drei Tage lang 1.'11 ~ le we, all Kalk darauf isL, / zwei

reines assel' und ] .den Kalk heraus L " wasc 1e aus Ihnenkoche sie sechs Stu:~:nd::I;gCh~tZ,~I..dann ~n reines Wasser undmit mehr Wasser und rühre ~ie oe/

tu~tne. SIe, w,enn es nötig ist,ml emem Stock um. Seihe

2.7) Steine zum Aufreihen auf S("hnure fu,' .,25) Ahnhch lant<>t Cennini, VO"8 h 'ft (I' Hal"klltt.n. "'1<1 ({o,,·nkriim.('.

ebda. S. 169). V I .c TI ..ap. lOH Ausl(lllJ(" 1/ S(Merri/ield I S. • g. auch die 7A\.hlreichen Leimreze;t' \0".. 0·· 6H; \'1(1. auch

129, 149 und 157 Theobald' TI J' .'1 e III den alteren Kunstbüchern, . ,eop 1I 1Is·Ausg..IJe S. 190).

156

162 r.

162 \'.

Page 86: Johannsen O. 1941a

Ein('s (1t'1" ReZ('ple der l~xperiJtlonta d' ('nloribus

159

Kap. 34. Ein e n E dei s ~ ein 111 acheil.

Nimm einen Teil Salz und einen Teil gut gemahle~es arun-. L ge Salz und dann eme ~age

pigmentum, und lege zuer 1 eme . ~ ~ 'ne Kruke überziehevom auripigmento und so Lage auf ag.e 1I1.el lo"n

d chl 'leße diese miL luto saplencle und se ze sie Iun "ei'.

1172 v.]

171 v.

undzu-

%66) \'1(1. oben K. 31 Anm. 6i).

benutzt ('alamitl'1ll Illl\sculum. . bla.uer (Kupfer-) Yitriol.26i) Cal('antlllll (mittellat., Ital. calcanto).

K 33 C I' j s tal 1 LI III III ach c na p. . . N' . n Teil des

NI'm111 einen eristallum und mahle Ihn. Imm ell1~ h d'L ~67) d ml C e lesePulvers und einen halben Teil von calcan 0 - und h I e es

., T' I ins Feuer un sc me z .zusammen. Setze es 111 elllem lege .. b I' b'gel1 Formen was du Willst.Gieße dann daraus 111 eie I ,

Hic persalLa quinque capitula sequencia.

I I · unterscheidenK 32 F c h t e S t ein e \' 0 n f a s c 1 C n .

a p. . - . h'b \\TennJ' m den SLein und schleife ihn auf einer Blmsc el e. . .Im . lt hat der Stelll 111er von Glas ist, nimmt er eLwas Blei an. em

sich einige Blasen, so i t er von Glas.

S tein machen, der FeuerKap. 31. Ein e na n z Li n d e l 266)

ß . n Mörser immN' n 1 Pfund calamite und sto e es ll. '.

weitel;~icemgrecam, Schwefel und ungelö chten Kalk, vo~ Jede:oieichmäßig 1 Pfund, mahle alles fein, lege dann cal~mltadmo d f' Lage dei" anderen })lIlveres un so. T' oel arau ell1e .ell1en leo

' L . Deckel auf den Tiegel, verschmIereLage auf Lage. ege ell1en T I dreizehndiesen dicht mit luto sapiencie und setz~ den

dlegeden Tiegel

. GI I erofen / Nimm annTage lang in ell1en asmac1. h" dheraus, tue mehr von dem vorbeschriebenen. Pulver ll1el~i~~nsetze das Ganze wieder andere dreizehn Ta~e 111 den Of~n. . h

d h rau Es ist ein brennender Stelll, der Feuel von SICes ann e .gibL, wenn \Vasser daran kommt.

Kap. 30. A m c l ist u m mac h e n .

I lk r 4 Unzen Kalk von KnstallNimm 8 Unzen a aal, . II. gemahlenen Kupferhammerschlag, gieße a es% unclam

sammen und e wird etc.

Kap. 28. G e m 11l tl S mac h c n 2(;4)

Nimm das Weiße von vielen rohen Eiern, tue e in ein Glasund schüttele so lange, bis es ich \"ie \\rasser löst. Tue danngemahlenen Safran oder andere gemahlene Farbe hinein undrühre es lange mit einem Stock zusammen. Destilliere dann dasWasser mil einem Filter ab oder durch ein Leinenluch. Tue daWasser in eine Och enbla e, binde die e zu und hänge sie dreiTage im Schatten auf. 'Nenn du davon durchsichtige Steincmachen will L, so koche die Blase in Wasser, so daß sie guLdurchgekochL wird mit dem, was darin ist. Und so machst dudaraus Steine oder was du sonst willsL, oder drechselst es.

%63) Edelsteine (gemma.s) aus ~efärbten Gläsern, besonders 'mara~d und Hyzinthmachen, erwähnt z. B. Tiloophilus (Ausgabe von Theobald S. 47 u. 2,,;').

%61) Gemma (mittellat. lind ital.), Edelsteiu.%65) Agrestwll (mittelJat., ital. agresto), Raft unreifer Weintl'8uben.

158

Kap. 27. E dei s t e j n C 111 ach e n 26:1)

imm ein Pfund cri tallum oder cristala Glas, da gcstoßen,gemahlen und fein ge iebt i t, ein Pfund gebrannte Hirsch­knochen oder andere gut gebrannte Knochen, die gestoßen undgesiebt sind, und 'l2 Pfund sal alkali, mahle und mische alles zu-

170 Y. sammen, tue es in eine starke Kruke, die gul / mil lulosapiencie überzogen und oben durch einen dichten Deckel ver­schlossen ist. Selze sie in einen Glasmacherofen fünf Taglang oder länger. Darin schmilzl die Masse. Tue dann gemah­lenen Lasur hinein und e wird zafirus, oder viride es und ewird smaragdus, oder crocum ferri und es wird lopasius, oderZinnober und es wird rubinus, oder auripigmentum und andercFarben. Gib ihnen dann die Form, die du haben willst, mitsmirillo und lripola etc.

171r. Kap.29. Sllltll"agdulll machen

Nimm agrestum 2(5) und destilliere es mit einem FilLer, tuedarein viride es und Alaun, fülle es in ein Glas und lege dareineinen Kristall 20 Tage lang. Dieser wird wie ein smaragdus gc­färbt. Ebenso kann man es miL anderen Farben machen.

Item lege einen cristallum zwölf Tage in Alaun und siede ihndann mit viride es. Er wird wie ein maragdus gefärbt.

ltem nimm 16 Lot sal alkali, 8 Lot zu Kalk gebranntenKristall, 'l2 Lot Kalk von Blei, schmelze alles zusammen in einemTiegel und es wird daraus ein smaragdus.

Page 87: Johannsen O. 1941a

161

I 27-1)J' 40 Prassium mac lcn\. a p, ,

Nimm einen Teil ferretum 275), tue es ..in 48 Teile ,der vor~

h ' b Stoffe verfahre wie vorher uber den zaflrum geb sc ne enen '" '11 t . TI TIchri ben i t, und wenn du eine granatam ha.ben W,I S, 0 1111 I

noch etwa m hr vom ferreto, al ,"orbe ehneben I t.

J( n p. 41. Sm ara g cl u m 111 ach e n

d I hl gem'lhlen und amNimm }{upferhammersehlag, er zu e " < , b h'-t I t ' t ~Jisehe 20 Teile davon In den \01' ese neFeuer ge roe (ne 1 . n ". f' _

benen Kalk und verfahre, wie oben uber den za Jrum geehrieben i 1.

17 y,

[l7tl ",]

178 Goldbuch tabenSequitur in pre enti Iibro C fol.schreiben,

% 0) V gl. oben S. 33, teine,

n!) N8rh/,;,·marht.., ,I. h, lI~echt~.. tes Kohalterz, Uie f,'ühe.te E,'wiihnllng' dCl' ~us272) ZalTer ital. ,.alTara, d, I. g'e,oste '. T kt tieR i\Ieistel's Anlonlo \'on 1 IRa

• I Z lT ' findet Rlch III dem ra a ( . , 'I I.Deatsehland stnmlllen, "n "8 eil" L'aznrro si se fa di 11l1a ]1i"lrl\ ehe s, 1'0' 1\ ,', ~aus dem End(' deR 14, .JaJ,rhllndert.s, . 'I" Repertorium für Kllntw,"senR<'!'I\!t _,.J nmaltnR. eh<" n. HonlE,' rhafal"one (R". B,lU ~ 1m

b. I Zusn.mnwns t.7.lIn~ mittplnltt"I'!Irhc!'

• • (' '-lUr' uber die c enusc le . I 11 n(190~) S, 2;'9); 11, ,a"zr"u~" ,'. 1937 S 263), ZlIr Neue"finclllnll; ,es ) "" ,Ziegetglasul'C'll (An~l'wandte (hem_I.~ JO (" ) . I J'\.h,' 1500 v~1. n. J\".eW,j(lIlll ]11

l~obal4:la.s.. dnl'('h ('hri loph Schlll'er ,d, '> lun (a':.ell 'nu der 111I1fllllg'I'('I('I"'n I,it rnltl!'(l93") H 477 Fll1e Zus"nunens 11 ~ C' H A rJGluf;t('('hn. Bel', 10 .... '. '0"1' H dbuch der unQI'g'anis('hcn helllle . 11.

'-111' Geschiehto dl'R. Kobalts b,.',nl(t 3,~neS,nsl l1',a~ Di. iilteren AIIgnbell iibel' Za"?,' ("~1.System NI'. 5H: ",obl\ll., , Be,'hn .1,9 I' Wismuts zwischen J 100 lind 1HOO. Be Ii I!l .1930z. B. !'Oll JApPWflllu: 1)10 (,C'srhHhte (es

S, ;J~) silld unri('htig', B t Farbe grassa vgl. Anm, 278,273) 3 ReRnnZE'Il: .4 % Un~e.n, ; r~r rimitivp Vel"fahl'cn IIl')" Hltrl'rn Z\,jt 1.111' Hel"214) Ch")"Olll'aR (Ital. praRS'o), TI· b fd' Theophilu.-A'IRl(l\be S, ~~;'/:n,

~telltlng g (hel' und l'oWl' Glnser vg'1. teo Cl ,

275) Rot~isellstl'in (ital. ferreto),

9 C l · f a c tos 271) S l e j n e mac h e nKap, 3. 0 n Ja< ,

N' 4 Unzen Kalk der von Kristall gebrannt und gemahl_enImm , , . -2) 3 S' eIl 2.3)hl GI s 1 Unze satn 2., esunz'st 2 Unzen gema ene a , . d '.

I , II . 'nen Tiegel setze diesen dreI 0 er VIelFarbe grassa tue a es 1n el , ..' I . {' und es wird zallrus.Tage in einen Glasmac leI 0 en,

, I 270)Kap. 38. GoI cl b u c h s lab c n s ehr c t ) c n . t E'

Nimm einen Kristall, mahle ihn fein, v:rrühr~'bihn 1:1; G~I~~. M t cknen Dann reIbe daru er mlweiß und lasse (he 1 a se 1'0. . b ;' . Ebenso

und es si I1t so au , als ob mit Gold gesehrte en. wa,le.. ibstcheinen Silberbuch taben zu sein, wenn du mIt Stlbel re , .

. Persalta hie unull1 eapitulum.

1< a p, 35, Pe,' 1 e n m a (' h e n

Timm Schnecken und de tilliere Wasser davon, Nimm weitergroße Muschelschalen, die in Filis en ind, kratze da Schwarze

J 731'. ab, toße das \\Teiße und Reine in einem lör er / und mahlees wie feinstes Mehl. Benetze da Mehl dreimal mit demvorgenannten Was er und la se es inzwischen immer wiedertrocken werden. imm dann Milch, die au mastice gemacht ist,und mische sie mit dem Mehl, indem du einen Teig machst.Mache daraus Perlen oder Bandsteine von beliebiger Form,Mache ein Loch in diese LInd lege sie zum Trocknen in denSchatten, Nun mußt du das Glänzende im Innern von Perl­muttern oder l\1uschelschalen abgekratzt haben, Darein legst dudie geformten Perlen, und sie werden chön.

tarke Feuer, bi die Ja e chmilzL. Nimm nachher davon10 Lot und 10 Lot gebrannte marcha itam, mi ch die e zusam_men und schmelze sie in einem Tiegel im Feuer, So wird darausein chöner Stein, den man chleifen und polieren kann.

160

Kap, 36. E j n c n b ren n e n cl c n J{ r i s I a J I s l e j nmaChen 26 )

imm zwei Kristallsteine, die innen ausgehöhlt sind, undderen Hälften man zu ammenstülpen kann, 0 daß sie rund undkugelig sind wie ein Apfel. Lege darein viele 'Vürmer, die imDunkeln leuchten, verrottetes Holz, da im Dunkeln leuchtet,f=· B.] \Veidenholz, sowie Hundegalle, Stülpe die beiden Steineaufeinander und schließe die Dinge darin ein 269), rwärme denanderen Stein und treue Pulver von mastice auf den Rand,Die e leimt sie zusammen, und der }üistall leu htet im Dunkeln.

268) Vgl. ohen S, 31 l,nd ] 59, - Dielle Vorschrift kommt derjenigen von Kyeser amniiehsten (Romocki S, 148),

269) l)'kkiandis the jngen jaae, - Man maU annehmen, daß' eR stalt "jn/,;en" heißenlllaß "tingen", (Nach freandlieher Pri"atmitteiltlng "on HeM'n JI""'WIlIl SUlldholm) ,

-----

Kap. 37, cl i cl C In

imm einen großen Haufen 'Vürmer, die im Dunkeln leuch­17:3 v. ten, toße sie in einem Mörser, / tu sie in ein Glas und

etze ie drei Tage lang in heißen Dünger, Destilliere nachherWa er davon mit einem Helm, tue da 'Va er in ein klaresGlas und [gib] dazu ebensoviel Quecksilber. E leuchtet imDunkeln.

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J 7!l \'.

Kap. 43. K r i s lai I kaI k m a (' h e n

Ni.~lln e~nen Kristall, lege ihn in einen Ofen, bi er rot wirdun? lasche Ihn dann zwei- oder dreimal in öl ab das aus \Ve' ~tem gemacht ist. ,111

Kap. 42. Top a Sill l1l l1l a l" h c n

. imn? einen. Teil Eisenbergerz 276), brenne es und mahle esfel~. hsche dIeses unter 6 Teile des vorbe chriebenen Kalkesun ,v~~'!~hre,.wie ob~n etc. / Et nota quod semper debes ponereS~PI a IlIJ unCIas calcIs cristalli ij uncia vi tri und von der Farbwie vorbeschrieben ist. e,

Cod. a.I -I- ,'.

163

Lederbereitung und Druckkunst 27a)

[Hap. 1 bis 19 fehlen]

279) Hiitht'l"wiil'kskonsl. Das\\rol't Siitterverl~ l'l1tspl'idtt dem IIlittl'llliedenleHtsdlCllseltRwprk und drill JlOC'h<.leut.c.;,then Setzwerk, es bedeutet Zeug<! ruck. ~:'l·t.. VE"l'k 1,Ollllllt ineinem nOJ'weg'i~('hC'n lnventar VOI' (Dipl. Norv. Y: 2, ~, .:IOH fl'.). "m RthWl't.li")('!lt'n istdas "rort seh" !'wlt.en. ]~s findet sich in einem Bericht des Bei('htig'C'I's 'VOIl Yndst('IHlNicola". Ra!(val<!is VOlll Jl\ht'e 1489 übel' die dl\lllais "I"!ol~to feiet'liehe 13eis<'tzlln~ derLeiche der hl. Kathn,I'ina, rrachter dor 111. ßil'gittR, in <.1 er KlostC'l'kil'chl.:"\ von Vn.dSt.Cllll.Nach dem Bpl'it'hte W8.I'('n z.wei Säulen am Grahe ohel1 mit einet' ::'khn 11 I' Vl.:·l'hllnÜ 11, di<'dicht mit Bildl'l'll dl'!' hl. Katharina besetzt Wal'. Die Bilder waren mit siillC'I'vcl'k g'("

Ul'uckt lind uemalt, sit> wal'en doppelt, so daß man sie l'owohl vom Chor<.' nus wie von <lC'I'

L8i"nseite 8US sehen konnte (Grele S. XXX/XXXlf).

280) Vas AufieRen des Goldes auf Leder beschreibt auch Pete,' von F;t. Ollle,' Clf",.,.j·ficld I S. J:;:;) lind T Bouck vi\" Wondre (Pren,.kell i". 36).

Kap. 20. G 11 I cl I e der - 11 n cl S i I b e r I e der k 11 n s l2HO)

Wähle zuer t gut entnarbte Haut, von der das Haar voll­ständig und gut entfernt ist, so daß die Haarseite nicht zerkratztund die Haut nicht vollständig matschig ist. Weichedie Häute vollständig und gut in Wasser ein,lege dann lUJjede Haut auf ein Brett und streiche alle Runzeln undFalten mit den Händen oder mit einem stumpfen, eineSpanne breiten Eisenrnessel', das so gemacht ist:vollkommen herau und presse damit das Was er aus der HauL.Nimm nun sofort dünnen Leim, der von reinem Pergament ge­kocht und in der Kälte wie geronnene Galle ist. Nimm davonund reibe ihn mit den Händen auf die Haut über die ganze Haar­seite, so daß er durch das Reiben mit der Hand auf der Hautvollständig und gut chmilzt und warm ·wird. imm dann raschein doppelt zu ammengelegtes Papier von einer halben SpanneBreite und lege auf dieses das ausgetriebene Blattsilber derart,daß es ein wenig über das Papier hinaushängt. Lege es '0 aufdie mit Leim überzogene Haut, indem du an einer Seite beginnstund so BlaU an Blatt passend und immer das eine dicht an dasandere 1 gst, d nlrt, daß das Papier nicht an den Leim kommt.

..

li:~ i~t "i('lI·irhl idt'ntisc'h Init demCa}lzf'IIJui;l1rr: Chef' clip (Ohemis('heAlIm, 27~.)

27~) ·~b(,l'setzll11 go VOll fel'l'etlllll (Roteisellswin)271) \lrl. oben S. 116. .,r 2ifl) Das \\~ort ist vorläll.fiK nirht zu el'kliil'ell

,\ ort ,·alle. der :\1ünchener Handschrift 673 101. ·(W.Zusammensetzung mlttelaJtC')'lid\Pl' Zi('l.:"elgla"illJ"<"n. Ygl.

Kap.44. SmallunJ machcn 277 )

Nimm out oebI'a t E' b. . ;:,.n nn es ~ Isen ergerz, mische einen Teil davonmit sieben TeIlen Glas, wie vorbe chrieben ist und 1.{ T'I .der Farbe gras 278) J ' 72 el von

, < se '. e mehr von der Farbe grasse du hineintust, desto schneller flIeßt es, außer in der grünen Farbe in dieman deswegen nur ganz wenig tun soll. '

. Hem ~u Gr.ün nimm ein Gewicht Kupferhammerschlag undmische dIeses 111 8 Gewichte Gla .

Hem zu blaue~n smalturn nimm ein Gewicht safri, 8 GewichtGlas und lh GeWIcht grasse, e

Hem zu schwarzem maltum nimm ein Gewicht] 0 Gewichte Glas und lh von der Farbe. safri,

GI Hem zu Gelb nimm ein Gewicht von der Farbe und 4 von demase: Je mehr ~arbe grasse du hinzu etze t, desto schneller

schmIlzt es; und Je weniger, desto später.

. Item ~imm. 2 Pfund cri talum und mahle die es zu Pulverd.lm~l ;eüer em Pfund mit Salz vermahlene Bleiasche, / misch~

le to e zusammen und setze alle in Feuer bi es ch '1 tDas Kristallpulver soll aber zuvor 9 Tage I" ml ~ .r . d < ang m starkem ESSIgIegen, 111 em Alaun geschmolzen ist.

Sequitur in libro A 1'01. 135 Perlen machen.---

162

1 0 r.

Page 89: Johannsen O. 1941a

164

],3 J'. Auch drückst du vorsichtig oben I fFuchschwanz so daß die Silb bl"tt au ~as Blatt mit eineman irgendein~r Stelle die BI'~trt a. er, am Leim fe thaften. '\Tenn

a er m Ihrer Lage 'ht d' hammengefügt sind schne' d t d < l1IC IC t zu-

und legst diese dahi'n, wo :s ~:hlt~ aus dem Blattsilber Streifen

'\Tenn die Haut \'ollst .. d' . .du sie vorsichtig \'on d~~ ~r~~~ S~~berblä~ter~ bc!egt ist, hebstsammenfallet oder zusammenle ' d~mIt sl,e ~Ich nicht zu­bi sie halbtrocknen ist So . ~~b und hangst SIe Im Hau e auf,arbeiten willst. limm' d ve~~l ~rst du alle Häute, die du ver­festige sie mit kleinen ,~l1I; le falbtrockenen Häute und be­Brettern um sie zu liHte

agend

adu dünnen Leisten oder leichten, n un er Sonne aus' t

trocknen. Es soll zwischen den L . zuse zen, damit siePlatz sein damit die Ha t .. eisten und Brettern auch gutgut auf d' N" I u genugend Haum hat, daß man sie, en age n ausstrecken kann,

165

Kap, 22. GoI cl fa I' b e mac h I m a 11 S 0 2~2)

Nimm 60 Be marlllark 283) Leinöl, und zwar kostet jedesPfund 6 Bol. 281), item 15 Besmarmark weißes l'öhrcnharz, wo­von jedes Pfund 2 Bol. kostet, item 10 Besmarlllark aloe epatico.wovon ein Pfund einen julium kostet, item eine halbe BeSlllur­mark goma arabica, wo\'on das Pfund eine grossa kostet, vernicede grano 2%) beliebig Yiel, wovon das Pfund zwei julio kostel,und etwas zerstoßenes Glas. Mache daraus die gelbe Farbe so:

illlm einen Kes el, der 0 groß ist, daß er / mit dem Leinöl halb 10 I'.

voll wird. Mauere diesen draußen im Garten mil Steinen undErde so im Boden ein, wie man die Kessel einzumauern pflegt,in denen man Teer kocht, d. h. derart, daß die Flammen nichthochsteigen. l\Ian muß nämlich aufpassen, daß das Feuer nichtden Inhalt eies Kessels entzündet, weil man es nicht löschen kann.Mache ein kleines Feuer von trockenem Holz und noch liebervon Kohlen, Koche so das Leinöl vorsichtig drei oder vier Stun-den lang. 'Nährend nun das öl kocht, lust du das vernice degrano, das gestoßene Glas 286), das Föhrenharz und die gomaarabica in einen anderen Kessel, der in gleicher \Veise danebeneingemauert i l, und schmelzest es, wobei du das Feuer darunternicht sehr stark mach t, denn das Harz darf nicht 0 slarkkochen wie da öl, sondern soll nur gut schmelzen, 'Vährend dasHarz chmilzl, rührst du es gleichmäßig rechlsherum mit einemStabe um, wie man e immer tun soll, und Z'\"ar nicht hin undher und nicht linksherum, sondern immer auf gleiche '''ei e.Sonst "erdirbt da 'Verk beim Rühren, ltem die Aloe soll kleingehackt werden wie Nüsse, \Venn da öl beinahe gekocht i t,legt du ein oder zwei I kleine Stücke Aloe hinein. 'Venn diese im Hi ".

Ke sei ein kni lernde Geräusch geben, i t die das Zeichen, daß

! 2) Dil' lff'l'stRllnng- der ~elben Lederfirnis wird in allen Knnsthiirhern hesrhriehen(TheophiJus in B\I('h I Kap. XXI (Au gabe "on Tlleobald R. Ii<!ll, .I1.e,.,.ijidt! I 1-;. (,X,

". LiIJ}JH"t/III: Alrhelllie R. 466 Anm. B).283) YI';L f;. i<\ Anm.*).281) üh<,)' dir in diesem Ka.pitel erwähnten ~lünzen teill mir Ilt1lT 1)1', ,,'('/II'iil/('1'

folgendes mit:Hol.: Ahkii,'zul1g- VOll Bolog-nino. Pfennig der Stadt Bolog'IlH, s,,'ii -IIHI ~cpl'ügt.. .. eil

1236 I(lLh es elen Bolol';nillo 1(1'0880 (GI'oschen) 7.11 12 Bol. piccoli (Pfcllnil:e), de,' überlLIIin Italien naehA'f'illlll.('hl Wtll'Ull. fIel' kann nur der Bol. pie'cola g-Cllwinl sein.

Julius: Ci uilio, silbernCI' Ci I'os('hen des PllPStes Jtliius Ir (1,,03 bis I" I:n. 10 = 1 Dukllt.Grossa: J\tollC'll1 ~l'ossß. urg'€'nti. Größere und hessere 1\liinze im n('A'C'n~nt,z 1,11 den

gCl'inA'halti~en Pic·(·oli.! .) Vl';\ ohen ,'. 9:1.2 6) J)rn Z\l~atl, von Ula!',pu!ver bei der Finli~bereitun~ erwiihnrn ,'OBst ('r~t dil'

italienischen R('hdft"n üher die Kllnsttechnik aus dem 17. Jahrh. (M"'I'ijielll I ,. CeXI,).

..

Kap, 21. L e cl e r pol i e ren

\\Tenn die versilberten H" tS

' h ' . au e gut getrocknet sind t.. t dle erem, l1lmmst sie von den Brettern ,rags u

auf eine vollkommen glatt St. I . ~b und I.egst jede Hautfe tigt ist NI' ,e emp atte, die auf ell1em Tisch he-

, Imm nun emen I St ' .ist, dessen Farbe beinahe h ~1Il,bder a.mel1tus 281) genanntfe t in ein Holz ein da c \\arz. lau ISt, lind setze ihn

, s so gemacht ISt, daß man beide Enden

Exemplum

S~etS,Sel?en mit den beiden Händen halten I'ann, em m der Mitte des Holzes itzt. Reibe \ ,während derL~der seh~' gut mit dem Stein, indem du 0 da ver ilberteHanden mit aller Macht dagegen drückst. diesen mit beiden

In gleicher \Veise kann m .darauf legen und diese a f d anLaus ZlI~n getriebene Blätterwie das Blattsilber ab ~ em edel' mit dem Stein polieren

, er sie werden nicht ganz so glänzend.

2 1) Unkläl'e Angaben ··b' . •Ric-h im s "te ~. U PI dH.1 ZnbcJ'eitllng- des II ~ •

_ :are'k J)~ 'dren re~1 der Heraklius.T-Iandschrift (Thembanldtes ·f;tellles Will Polieren findenI \I UI IgerwClse hehandelt a I I . eo a : Theophilus·Ausgab S

mit Zinnhliittel'n (Jfe,.,.i/ield 1 S ,:I,~)I (Ol·t ~ns foll(ende Kllpilel die unechle Ve

. ·i~~6.)Theophilus.AlIsgabe 187/8b . -- . - Zur Gesdli('ht.e des f;tann'ol I eT,s, lung, . . • 'S "g. heobald:

15 ".

Page 90: Johannsen O. 1941a

d~s Öl beinahe gekocht ist. Auch muß 'Ganseflügeln haben und m't d' .. t du vlelc Federn vongekocht ist 287), Tauche d' lS hle~en prufen, ob das öl genugöl, halte sie darin währen~ede~' ~'I~tge.der Feder in .das siedendeie dann heraus W . d el emes Ave Mana und nimm

Feuer gewesen 'wäreen~I~;ledann. verb:annt ist, als wenn ie imkrümeln k ,'. 1I le zWischen den Fingern zer-

öl [genüge~~Sie~~~~~~~~s ~s ~iCl]~tige.. Zeich n dafür, daß dasFedern. . e a prufst du oftmals mit den

Nun fängst du an, nach und na h ' d . .die Aloe in das öl t .. c Je esmal m kiemen MengenPasse dabei auf ~: un ~md r~!lr .t tüchtig mit einem Stabe um,Hand läuft We'nn d~ AdIIe.. Aloe n~cM hochsteigt und über den

. e 'Oe ganz emgetngen 'st] h t dsam weiter bis sich b' < I, <OC S u lang­Drücke d" . d .? e~ eme harte J{ruste 'von Aloe bildet.dann daSlegSe Ihn ais 01 meder und rühre tüchtig um. Mische

esc mo zene Harz das in d d17 ,'. unter das öl und"h -'... ~m an eren Kessel ist,

wie gesagt I'St Kocrhu re es ~ glelchmaßlg mit dem Stocke um, . e nun wlede . St 'chelTI Kohl f I' zwei, unden lang mit schwa-

en euer und 1'''1 t" h .Klumpen lösen und sich ~ l~e uc tJg um, damit sich alleeiern Boden \yäre. Tue dZU o. en setzen, ~ls ob grober Sand aufeine reine Messerklinge al; em o?er zwe~ Tropfen des öls aufsind, streichst du sie d' fenn. die e :t~1 dem Blatte erkaltet

arau mIt den Fmger \VMasse auf dem Messerblatt . . n au. enn diemit den Fingern auf d I WIe Gold a~~s leht und, wenn du sieLeim hat, so ist dies d:: ri~~st~rblatt,druckst, .~ie Konsistenz von

gekocht I'St . d ge Zeichen dafllr, das alles !!enug

, . Imm ann den KIF .-sofort durch ein Leinentuch ~~se VO~l 'eue~, eihe, den Inhaltaus und bewahre d' M ' dlucke die. es mIt Stäeken 2R8) gut

le asse auber und gut auf M kviele Jahre aufheben und b t . I an 'ann diesepoliert ist, golden zu fä'b enu Z_Ee!l, u~ Leder, das versilbert und, I en. me hbra von de b'

1, arbe kostet in Rom 1 . r I' so erelteten.lU lUm und 100 Pfund 12 ducatos auri.

Item ist zu wissen d ß .cpaticum, das brau~ge~b ~Stzwg Arten AI(~e gibt, nämlich aloe

17\'. dieses ist schwarz Von del~s '.. le a.ndCl:e Ist aloe caballinum;diese Farbe so a't' .el steren I It eme / Besmarmark für

iSU WIe zwei von der andercn SC]l' I,. walzen a oe.

2Ri) übe' d' P "f1 le ru Ullg- der ült<'lIlperatur mit der 1·"E>oer VKI illl".,.j - •28 ) ])unh Verwi"de" <1e, Se'het I' . jield r S. (CXXXVJI.

. I tU'lPS ZWischen ~t.ö(·ken. '''goI. olx>n So 100.

]66

Kap. 23. F i I' n i s mac h -e n

imm ebenso viele Besmarmark Leinöl, Föhrenharz, gomaarabiea, vernic de grano und gestoßenes Gla , wie vorher, kochedas öl für sich und koche das Harz für sich vorsichtig. Prüfe,wie vorbeschrieben ist, und tue es zusammen. Nachdem dieMa e wie zum Goldenfärben ausgedrückt ist, wird ie Firnis, sie

enthält jedoch ]\Cine Aloe etc.

Kap. 24. Goi d f a I' b e und D r u c kau r L e der mac h e n

Wenn das Leder mit dem Stein ametito poliert ist und du esbunt haben willst, so sollst du es mit ausgeschnitzten Druck­stöcken bedrucken oder stempeln. Mahle dazu Ruß mit Leinölund gib es auf den Druckstock mit den zwei Ballen, Exemplumdie diej enigen haben, die Bilder oder Bücher drucken.Diese Ballen haben oben einen Stiel und zwischen .& &dem Holze und dem Leder Baumwolle,

Wenn du die schwarze Rußfarbe / auf den Drt1ckstock 1 r.gelegt hast, so lege das polierte Leder vorsichtig auf den Druck­stock, so daß die Form gleichmäßig auf das Leder kommt. Reibedann mit einem Rollholz über die Fleischseite des Leders, so daßdie Form gut anliegt. Hebe nun da Leder so vorsichtig vomDruckstock ab, daß e sich nicht biegt oder bricht, indem dudas Leder an der einen Ecke faßt und es nach oben abzieh t.Lege e dann im Hause zum Trocknen hin. \Venn die Druck­arbeit trocken ist, so nagele die Haut auf ein Brett und trage siein die helle Sonne hinaus. Jimm dann von der Goldfarbe, die,wie vorbesch rieben teht, gekocht ist, lege und streiche mit denHänden hier und da so viel auf die Haut, wie darauf in Klecksenhaftet. Klopfe sie dann mit den Händen auf der Haut ganz au ,wie man das Dünnbrot 289) in Dalarne und in Norwegen au ­zuklopfen pflegt. Die Farbe darf nämlich nicht auf die Hautverrieben oder ae triehen werden, sondern muß so ausgeklopftwerden. An den Stellen der Haut, die du weißlassen willst, kratzest du sofort die Goldfarbe .~vor iehtig mit einem so geformten Messer ab,~ehabst aber nicht das Blattsilber ab / und 18 v.

289) 'Vi)" mir IIerr Ul1d7lOlm freundliehst mitteilt, sind die ".....,Iatkuchen'l ein papier­dünnes G~bäck. dns in d~r alten Zeit größtenteils aus Iraf ,,. bereitet wurde, hE:'ute aber auR'V('izenmehl h€'r~e.leBt wird; ähnlich jüdischen )lazzen o(1(-r . 'hiffs~wjeback bestehen sie

aus ungesäuert 'm Teig.

167

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l!Jr.

kratzest nicht die Druckarbeit. Streiche die abgenommeneMas e auf dem i\Iesser hiervon oft an ein Tuch ab. Setze danndas Brett mit der Haut einige Stunden zum Trocknen in dieSo~nenw~.rme. Wenn die Goldfarbe aber bei ein e m Auflegenke1l1e .schone gelbe Farbe gibt, 0 nimm das Brett mit dem Lederund gIb nochmals mit den Händen die eibe Goldfarbe darauf undklopfe si~ überall gut aus. Heinige die Stell n, die weiß werden~oll~n, WIe besagt ist, mit dem Mes er und setze die Haut wieder111 dIe Sonne, damit sie überall gut trocknet. \Venn du die Hautaber gut vergoldet haben willst, 0 kannst du ie mit dem Druck­~tod:. gut d~ucken, obald sie wie vorher mil Goldfarbe beklopftI~t, lllmm dles~ aber nicht mit dem Messer ab, sondern klopfe dieI<.arbe nur zweImal aus, wobei du sie inzwischen trocknest. WenndIe Haut dann gut getrocknet i t, so nimm sie vom Brett ab.

Kap. 25. L e cl e I' s l e Jll p e 1 11 0 d c,' g r a v i e I' e 11

~enn das Leder mit den Druckstöcken bedruckt ist, muß esgravIert, cl. h. gestempelt werden. Dazu hal man vielerlei Eisen­stempel, die eine Querhand lang und am anderen Ende verziertu.nd geschnitten sind, jeder nach seiner Art, die einen klein unddIe ander~n groß. Stempele und verzier<; hiermit das vergoldeteoder versIlberte Leder, indem du diese auf eine vollkommenglatte Steinplatte leg t, den Stempel mit der linken Hand führstund. auf den Stempel mit einem viereckigen Holzklopfer vonz",:.eI. Sp~nnen Länge schlägst. Führe dabei den Stempel gleich­maßlg nngs um das Leder herum, wie es die Form des Druck­werks verlangt. Ebenso wechsel t du die Stempel, je nachdemLaubwerk,. Hosen, Bäume, Zweige oder andere Figuren auf derDruckarbert erforderlich sind. Pa se dabei auf, daß du denStempel senkrecht hältst, sonst chlügst du das Leder durch.F~rner kann~.t du auch einige Laubwerk oder einige Figuren1~lt roter, gruner oder anderer Farbe auf das Goldleder malendIe Malerei mit Firnis bestreichen und diese in der Sonne trock~nen. Damit ist das Leder fertig und man kann daraus Altar­schmuck, Kissen oder Tapeten machen, indem man die Häutezusammennäht.

Kap. 26. D I' LI C k f a r b e 111 a (' h l In alls 0

, Nimm ein 'Skalpfund Firnis, tue es in einen Topf und setzeclIesen auf das Feuer. Mahle ein halbes Skalpfund Spanischgrün

mit Leinöl zusammen. Wenn nun die Firnis anfängt zu kochen,so tue da gemahlene Spanischgrün in die Firnis und rühredie e eine \Veile mit einem Stabe um. imm diese dann vomFeuer und bewahre sie auf. Damit kannst du Goldleder millelHolzstöcken oder Formen bedrucken, wie vorher vom Ruß be­

schrieben ist.

Kap. 27. 0 a ll1 a S l b 1 u m e 11 a LI f L e cl e r !TI a (' 11 e 11

Färbe enlnarbtes Leder rot, schwarz, grau, braun oder andersund trockne es. Habe nun Holzstöcke, in denen Hosen oderandere V rzierungen eingeschnitten sind, aber nicht so, wie beiden Stöcken, mit denen man die Druckarbeit macht. Was injenen ausgeschnitten ist, soll nämlich in diesen Stöcken erhabenein, und was in jenen erhaben ist, soll in diesen Stöcken au ­

geschnittcn sein. Jeder Stock soll über eine Elle lang und breitund zwei Quer / finger dick sein. Nimm dann Klei tel' und 20 r.

streichc die en hier und da auf die Fleisch eite des Ledersmit einem solchen Eisen, das eine Spanne breit ist:Lege es dann rasch auf den gravierten und ausge- 0schnittenen Stock und drücke es fest darauf. Oderlege ein anderes reines Leder auf dieses und trampelemit den Füßen darauf. So klebt der Kleister am Stocke fest.Lege dann den Stock mit dem Leder auf einen Ti ch, der festan einer 'Wand angebracht ist. An der Wandmuß ein vierkantigel' Pfosten stehen, der inpa ender Weise an der Wand befestigt ist.Am oberen Ende soll eine kleine Kiste ein,die auf einem Eisennagel auf und nieder geht.Am anderen Ende der Kiste soll mittels einesEisennagel ein Holzstock so befestigt sein, daser lose auf dem Eisennagel geht. Lege in die Kistceinen Stein, der zwei oder drei Liespfund wiegt.Mache in das untere Ende des Stockes der Längenach ein Loch von solcher Weite, daß zwei Finger hineingehen, undmache / um das Ende eine eiserne Hülse von der Breile einer 20 \'.

Querhancl. Ferner mußt du eine gedrehte, sehr glatte KugelVOll härtestem Holz haben, und in der Kugel soll ein dicker

agel sitzen, der in rias Loch paßt, um das die Ei enhülse ist.Lege nun auf die en Tisch den Stock, auf den das Leder g klebl

168 ]~ P"d,·,. )IAn son ,'chriften 16ü

Page 92: Johannsen O. 1941a

170

ist. '''enn dieser darauf liegt, 0 hebe die Stange mit der Kugelauf da Leder und wäge den Stein zu, der in der Kiste ist. Haltenun mit den Händen die Stange herunter auf die Kugel und ziehedie e hin und her. wobei du da Leder mit der Kugel schleifst.Wenn ein Teil gerieben ist, so chiebe den Stock mit dem Lederweiter. ""enn das Leder zum er tenmal g rieben ist, so be-treiche es überall mittels eine na en Schwamme mit 'VasseI'

und schleife es zum zweit nmal mit der Kugel. Dann wird esschön glänzend, und die Ro en oder Vertiefungen sind auf demLeder. Die Kugel berührt nämlich nicht die Stellen, wo die Ver-

2] J'. tiefungen sind. / Reiße darauf das Leder vom Stock ab,kl.eistere auf diesen ein anderes Leder und verfahre genau so.wIe vorbeschrieben ist. Du mußt das Leder beschneiden, bevordu es auf den Stock klei terst. Nähe die Stü ke nach demHeiben mit der Kugel zu Tapeten oder anderen Gegenständen zu­'ammen, deren man zum Schmuck der Häuser bedarf.

Sequitur in Iibro A folio 122. Leder rotfärbcn.

[f{apo 28 bis 42 fehlen]

d. C.

l](jO ".J

160 \'.

Kap. 43. Lamm- lind Ziegcnleder =lIbereilen

Trockne die Haut zuer t gut, schmiere ie dann mit Schmalzoder Butter ein, strecke ie durch Ziehen über Ei en und walke

ie mit den Händen. So wird sie in einem Tage fertig.

Kap.44. Lederbereitung

Weiche die Haut gut in \Va seI' ein, reinige die Fleischseitegut mit dem ..... 290), lege ie mit ungelö chtem Kalk in reine'Yasser, und zwar, wenn es ich um viele Häute handelt, in einengroßen Braukessel, und rühre mit einer Stange kräftig um.~arin bleiben die Häute eine acht und einen Tag liegen. Nimm

le dann heraus, wa che sie im Flu e rein, bi da \Vasserdavon klar abläuft ohne / Kalk, trockne sie in der Sonne undlege sie dann nochmal in Kalk, so lange wie vorher. Nimmsie dann wieder heraus, wasche sie und Lrockne sie. Wiederholedies so dreimal. Schlage und haue sie dann mit Ruten und hebesie auf, bis du sie mit iraendeiner beliebigen Farbe färben willst.

.. 290) mädll bwd,henom. Na<'!. Dr. E. IIol»l,..,·isl wahrscheinlich idcntisch mit dem öster-gotland.schen bn (rund Schabeiscn). Vgl. Walter "crlund in A"kiv för nordisk filoJogi 49(1933) S. 20.'; f.

Kap. 45. GoI d f a r b e

imm 2 Lot aloe epatici und zwei Pfund Leinöl, schmelzediese zu ammen und seihe die Masse. Streiche die e auf daLeder, und wenn die e getrocket ist, treiche Firni darauf.Manchc mi chen Harz mit Aloe und Leinöl und kochen es zu­samnlen.

Kap. 46. G r ü n e s L e deI" 291)

imm ""eiße' Leder, das auf der Fiei chseite gut glatt ge­kratzt i t, und spanne e in einem cirkil oder einem olchen aueinem Faßreifen aus, nimm ferner 8 Lot sal armoniaculll undtue e in Harn. Nimm dazu 8 Lot Feil päne von Messing undia e e teh 11 und werden. Streiche dieses dann auf das Leder,reibe es gut auf der Fleischseite ein, bis diese grün wird, undtrockne das Leder dann.

Kap. 47. 'Wasser für alleI"hund Farben 2U2 )

limm Rcgenwas Cl', Harn von einem kleinen / Knaben,E sig von 'Yeißwein, ungelöschten Kalk und Eichenasche, mischediese zu ammen, koche die Mischung und mache darau einetarke Lauge. Koche ein Drittel davon fort, eihe und kläre die

Lauge gut und destilliere sie mit einem Filter. Wirf in dieLauge Alaun roche und Alaun, der aus 'Veißweinhefe gemachti t 293). 'Venn du nun einem Stoff eine dauerhafte Farbe gebenwill t, dann nimm die Farbe oder den Farbstoff und tue in dieLauge in einem gla ierten Gefäß 0 viel davon, wie dir gutscheint. L ge darein den Stoff, den du färben willst, und etzeda Gefäß auf da F uer, so daß e lang am kocht; oder grabeda. Geräß vier Tage lang mit dem zu färbenden Stoff in heißenDünger ein. Die e Farbe geht überhaupt nicht ab. So färb t dumit Zinnober oder gemahlenem minyo 294), die du in die Laugetust, oder mit geschabtem briccilio Holz oder anderen Kräuternund Grä ern.

Sequitur in libro B folio 185. Druckerkunst.

291) Das Fi,rll<'11 d,·, KOl'dllanleders (mit Krapp und B"asilholz) ]) schreibt der jU'.'gcreTeil der 11l'l'll.klills·]-Ial1dschrift (llCen-i{<eld I S. 235). Weitero Rezcpte zum L del1al']) nfinden si"h in '!' BOllck vii Wondre (Ausg'aoo von Frenel"" . 34/36).

292) Ansel",inend 1"'1-ieht sich diese Kapitel gleichfalls auf das Fürben von Leder.:\hn1i"h lalltet KalI. LI I I in T Bouck vii \Vondrc (AlIsg'abe von Frcll"'"n S. 35).

%93) AlInmo di 1'0«'11., richtiger Alaun; Alaun aus "'einhefenasche = Kaliumkarbonat.294) Y gl. S. 157 Anrn. 2.9).

171

]6] J'.

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172

295) Der Zeugdruck wird in CPllllinis Buch deI" ]'~lillste (KAJl, J ia - Ausgabe vonIlU S. 121 und 179) und in tier HRlltischl'ift der Nonne <Ies Nlirnhcr/(cr KaLharinenklostersans dem Ende des 15. Jah!'h. cr\\'j,hnt (Stadtbihl. Nli"IlI)C"g- j\Is Cent. VI N,'. R9). 'VieRobM·t FOT!'e!': Di~ Kunst des Zeugdruckes vom Mittelalter bis zu!' Empirezeit, Straßburg189B S. ,7 ff., ausfuhrt, beschreibt Cennini den Druck in ein m z,wri Ellen lnngen und eineE.lle brE'~ten Rahmen, der mit dC'I' Leinwand bespannt ht, 1I1iURI .... pin(>s \'011 oben (undnICht, wie Ilg sagt, von unten) 8JlKeleKt-en DrUl'ksto('ks. Dio -14'&1"be wird nut einem Le<ler­handschuh aufgetragen. Schwarz macht man aus Weinreben oder besser aus Leinölrußzu GeI~ nimmt man afran. zu Rot mit Gla., ge. chables Hotholz, da~ mit Lauge 8ufgeweiehtund mIt Alaun gekocht ist. GrUn nÜ'bt man mit ,,"ünspnn, 1318.11 mit Bleiweiß uno"Inds('O" und "~eiß mit BleiweiU.

. Da~ Buch der Nürnl>el'~er NOllne schilu('J1. das Yedahrt'n l1o('h 1l.11sfÜlnlicher. E 00.g~nnt !Ult der Herstellung der Druck töeh. Man kopiet'L die 7,,·i,·hnlln.: auf ölpapier, klebtdIe,ses auf d~n Stock und sehnpidet lE't1.wren dnl'llß.<.'h au~. l>A.tln folgt (las ~tiirken derLelnwa.nd 111lt Pergamentleilll und das Gllltten dCl'selbcll mit (,.'itWlIl Knochen nuf {'i!H'!'harten Tischplatte. Zurn Ur'ueken wird dit.~ "'i'arbe mit eint.'111 kleinf'll Pol!o,tRr nuf den Druck­stock anf~etrag"('n. die Lt:'inwand winl auf einen Rahmen f:'('I('~t lind dann darauf dei'Druckstock: 1lit einem .,Knehrl" wird die Farlx~ in die L inwancl eing-ericben.

. Um S~ber und Gold nn('hZlIShJllt'Il. <ll·tlckt man ZUC'l"st {'in .. ]'l.lI1dament" aus Blei­,~:eIß. ~IastIx und FirniR auf, dem man EikHil'e lind T{,I~pt:'nlin zns{'b.en kann. Bei Goldfarht man das "Flllldament" mit Ocker. ~Ian J~gt da.s BlaLtmetali auf den fel'U.:en Dru('k,druckt dlesps an, laßt es tr'oeknen lind kelll·t da nie'ht (estgt'klebw mit eine,' weichen Bü,.steab, . Rot dl,u('kt. n.1an m~t Zinnohpl' odel' mit Ocker· lind 1tfennige. Grün mit Grünspan undD]elgel!~, Blau m~t ]~<ltg"o und Bleiweiß, \\~eiß mit Bleiweiß, und Hchwnrz mit Lampen.oder KIenruß. ~ndllch hes(']~reibt das Btl(·h die Hel'stt.~IIt1n.L:' von kiinstlic-llem ~edrtl('kt(\nSamt" durch AU~Slebe.n ~'on felllg'eschnitterH:'l' (nrbig-er \Vollo auf ein a\lfgedl"u('kt~s "Funda.ment aus Mastix, FirniS und Farbe, Auf die:e \\~{'is(' wC'nlPl1 1\fust{,l" von roter' braunerblaner und grüner "Volle auf den Stoff g-eklebL. ' ,

. Peder Mänssons Beschreibung- des Zeug'dl'tlcke~ C'1'g-iinzt diese BOl'ichtR hl lnanchCllPunkten und, b~stätigt die. Richti.:keit deI' E:l'kläl'lIl1g- des Vcl'flllll"'"S, die Fon',,' .:e.:ebenh~t, Vel'lllutheh fußen hel(le BesC'llI'('ibullg- n Ruf hishC'1.' unbekannten iiItel'en Ql1ell{,l1, die,wIe. man aus deIn .~VOl't "l?undament" <1('1" NÜl"nbel",l:~C'I' Jll1nuselu'ift srhlit'ßen möchte, inltali~n zu suchen waren. '".:1. ,,~fonal.,s('hl'ift für 'J'cxtilintlustl'ie" 47 (1932) S. 142/43). _Nach Ern8t Rank "DIe RH<, dellt,sche Kunst d,>. Z~ugtlnl('ks" ("K'lIlSjs"icle lIncl Zell"'oll~" ] 9(1937) S. 106/14) .tRn,l nl'lItschlRnd in eh,,· HersLellun.: g-edl'lIcktel' Zeug~ im Mittelal!et.an ~rster Stelle.

296) Das G-nllHlieren d(,1" Leinwand besrhr('iht ('('nnini in Kn.p. ]62 (Ansrrab{' yon lIy" 107 und 170).

od. b.Il 4, LJ

Kap. 48. D.· U c k e .' k uns l 111 j l l ö c k e n 295)

Mache oder schneid zuerst viele Stöcke in Holz mit aller­hand formas und [iguras, großen und kleinen, die nicht sehrfein ausgeschnitten sind. Man kann die Stöcke so ausschneiden:

imm festes Holz, das gut geglättet und eben gehobelt ist, undleime darauf eine beliebige figura oder Bild, da mit anderenStöcken gedruckt oder auf Papier gemalt isL. Schneide nundarnach den Stock aus und las e die Linien stehen, den Rest desHolzes aber grabe yorsichtig mit einem Stemmeisen aus.

Kap. 49. G.· u n cl a u r L e j n W <I 11 cl III ach e n 296)

Habe zwei lange Stangen, die der Länge nach feststehen,~wischen diesen muß die Leinwand stramm befestigt werden,mdem man sie mit grobem Garn an den Kan ten und um die

Stangen festnäht. / Lege dann den Grund auf die Leinwandin folgender "'eise: \Venn die Leinwand grob i t, so rührerresiebtes ~Iehl und Leimwasser zusammen, erwärme e auf demFeuer und treiche es mit einem Borstenpin el auf die grobeLeinwand. \Venn die Leinwand aber fein ist, so bestreiche sienur mit Leimwa seI' und lasse sie so trocknen. Nimm dann ge­mahlenes auripigmentum oder andere gemahlene Farbe, erweichedie e mit dünnem Leimwasser und färbe die ganze Leinwand aufder anderen Seite. \Venn die Leinwand getrocknet ist, löst dusie ,"on den Stangen, denn der Grund ist fertig.

Kap. 50. Wie F i I' n j s l e m per i e r t \\' e I' cl e n m LI ß

Nimm eine halbe Kanne Leinöl, zwei oder drei Lot mehlfeingestoßenes und gesiebtes Glas, ein Skalpf~nd feingestoßenesharpös 297), das ist trockenes Harz, und em Lot gemahlenesminyo. Mische dieses alles in einem Topfe zusammen, setze esauf das Feuer und koche es vier Stunden lang unter andauern­dem Umrühren, bis es dick wird wie ein Brei. Nimm e dannvom Feuer und bewahre es auf, bis du damit arbeiten willst.

Kap. 51. Den Rahmen, auf dem man drucken soll, macht man so

1ache einen Rahmen aus vier Hölzern, die einen Klafterlang und nicht so sehr breit sind, befestige daran die Leinwandring herum mit Nägeln, so daß sie überall stramm liegt, undmache an dem Rahmen vier Füße, damit er wie ein Tisch tehL

1\ a p. 52. Sos 0 11 s l cl u cl ru c k e nNimm von dem vorbeschriebenen gekochten Leinöl und mahle

es auf einen Stein, wie man Farbe mit einem Läufer zu mahlenpflegt. \\"enn die Masse dann auf die Formen gelegt werdensoll, muß sie so dick sein, daß der Ballen, mit dem man sie aufden Stock legt, darin aufdem Stein stehen kann. Wenn die Massenicht dick genug ist, so mahle etwas trockenes, feingemahlenesminyo darunter. Lege dann den Brei auf den Stock mit einemBallen,.der so aus gedrehtem Holz gemacht ist: Dem Holzezunächst sitzt Loden und auße~um ~en Lo~.en ist entn~rb.tes~Leder, das oben ringsherum mIt kiemen Nagel befestIgt 1St.

297) harpois (a.ltfranz,), gekothtes Tannen- oder Fit'htenhal"z. ItJ,rtun 111 i , q.~od <liciturharpois "eI spe~helJlnrR" wird schon in der Zollrollr von Damme YOll 1252 erwuhnt (Ha.n·sisches U,.kllllcIenbllch I NI'. 132 S. 145).

173

1 5 r.

185 \'.

Page 94: Johannsen O. 1941a

obald nun da Leinöl auf den Stock gelegt ist, ha t du dievorbeschriebene aufgezogene Leinwand bereit, die fest und glattauf dem Rahmen liegt. Darauf legst du den Stock und beginnstan dem einen Ende der Leinwand. Du ha t nun eine 0 gebaute

Rolle von gut einer Spanne Länge bereit. Diese

JE] faßt du mit der einen Hand an ihrem Griff undrollst sie unter dem Rahmen entlang, während duoben mit der anderen Hand den Stock fest auf

die Rolle herunterdrückst, 0 daß die Leinwand den Stock aller­ort gut berührt. Auch hast du millen auf d m Rücken des

1 6 ". Druckstocks einen Riemen, / mit dem du diesen ofort saubervon der Leinwand abhebst. Lege dann sofort wieder mehr Firnisoder Leinöl auf denselben oder auf einen and rn Stock unddrucke so weiter überall auf der Leinwand, Wenn du dannnicht mehr fortlaufend mit dem Stock arbeiten mußt, so wascheihn gut mit Lauge und lege ihn hin zum Trocknen. Achte auchdarauf, daß das Gedruckte nicht beschmutzt oder angefaßt wird,so lange es feucht ist.

Kap. 53. Wie F j 0 c k e n 29R) all r <1 eIe ~ t wer den 11l Ü s sen

Iancherlei abgescherte \Volle, am b sten olche, die schöni t, wird so zubereitet, und zwar jede Farbe für sich: Säge eingroßes Stammende ab, so daß es wie ein Haublock stehen kann,und mache oben um die Kante einen Hand. Schneide und hackeauf diesem Stock die abgescherte Wolle ganz fein mit einem\Verkzeug, da hierzu besonder gemacht und scharf ist. DieseWolle mußt du immer fertig bereithalten, denn wenn die Lein­wand mit öl frisch bedruck( 299 ) ist und du da Gewebe nochfeucht auf einem BreU oder auf der Erde ausbr ite t, damit eglatt liegt, dann lege \'on der gehackten Wolle in ein feines Sieb,da aus Haar oder anderem dichten Stall' gemacht i t, und über-

186 Y. lege, welche Farbe am besten zu den / Farben der Lein­wand paßt. Siebe dann Flocken die er Farbe überall auf dieLeinwand. Siebe blaue Farbe auf gelbe Leinwand oder grüne

298) ..Die wollenen Haare. die beim Rauhen der Tlicher an <Ien Karden hiin/:en bleibenund zur Bereitung des }'il7..eS Kebrau('ht wprden (lVeh,·manll: lAih. Zunftrollen)", Han·sische.s rkillHlenbuch Ir1 R. !i,30. ,.I~nA'els('h (locken" endihnL das lIn.usbuch (J:08sert unu·torel.: S, XX\') ,

299) ny,at.h. "gI. oben S. lli3 Anlll, 279),

174

d' t oder nimm andereFarbe auf Rot, dann leuchtet lese gu,. le e

h B I· b n Wenn du nun so ge lebt ha t, so gFarben nac le . . . d d .. Ieine Decke auf die Leinwand, rolle die c vorslcl~hg l~n r;c ~e

die V\T lIe in da Leinöl hinein. Hebe dann die Lell1wan a,~d zieh die 10 e auf der Leinwand liegende Wolle ab un~. be­~'ahr~ diese für in andere Mal auf. Die Leinv"'and aber hange

zum Tro kn n auf.

equitur in libro A folio 54. Druckerkunst.

175

Page 95: Johannsen O. 1941a

Co,!. c.13U v.

1371'.

Retrakt u. a.

[Kap. 1 bis 54 fehLen]

Kap. 55. K uns t, die man R e t I' akt n e n n t 300)

Nimm Y: Pf d .und weiche2 d' un. reme~ dra~antum sowie 2 Lot gumi arabicumd H lese m so vIel remem Wasser ein, daß dieses über

ken arzel~ steht, aber nicht in mehr. Und zwar weiche' 11ommen eIl1, Seihe dan d W . sIe vo -

I d' H . n as assel' ab 111 ein anderes Gefäß:~: B~tt arzeHa~f eIl1en S.tein und mahle sie vollkommen weich

. er. . a e nun dIe nachstehend beschriebenen P

~~e s~~~ss~ d:r~m. un~ m~hle l~nd ~ische die Masse so lang~~V~;~, a sIe wIe em TeIg Wird, den du mit den Händ

~17~t~;~v~ne~nb~~~b~i~:~e~ann~.. Schmiere dabei die Hände I:i~t t d en elg gut. Falls dieser zu weich istuS

hUd mehr pulveres hinein, und falls er zu hart ist 0 tust dl'

me I' ragantum h" J r • ' I"der in ein feuchte;~;~~i1. jege den feig dann in ein Kohlblatt

K ~6a p. ;). P 1I 1 v e \' e s für den T e i "

Der Teig muß aus d' S ( '". lesen to Ten gemacht werden' TI1lgra, terra gialda 301) K .d . . erraSpanischgrün Zinn b' rel e, glpSO, enn~co, raffinato 302),

Z\ ' 11' d ' 0 er, Safran, laccha und gl:lnnolino 303) undw::~es:. Je es Pulver für sich auf einem Stein chI' gut gem~hlen

Blaue.n T.eig. macht man au mit dragantoud' gemahlener Kreiden wel1lg mdlCo, der die Farbe gibt.

Rot.en Teig macht man aus mit drag!lntou d Z b . . gemahlener Kreiden .~Jlno er, das die Farbe gibt.'tG;unen Teig m~cht man au Spanischgrün und Safran, die

ml raganto vermIscht sind, und wenig Kreide.

300) Bildwerk (neuit&l. rilralto):~;) f:erragialda. (ital.). Ocker..

) 1I1(1Ico raffmato, ~ereiniJct;er 1 d'303) GialJolino (ita!.) tro knend FI~ IgO. V~!. S. 179 Anm. 311),

, e lrlllS, gelbe Malerfarbe,

]76

Gelben Teig machl man aus gelber Erde und giallolino, die

mit draganto zu ammengemahlen sind.Schwarzen Teig macht man aus schwarzer Erde und draganto.\\'eißen Teig macht man aus gipso und draganto.Noch weißeren Teig macht man aus Kreide und draganto.

Item i t zu wi sen, daß jeder Teig gut gemahlen werden mußund nicht zu "iet Harz enthalten darf, denn wenn starkeHitze herr chl und die aus dem Teig gemachten figure trockenwerden, so drehen und heben sich die Lagen ab, wo die Harzeim Teige zu tark sind. Deshalb sollen das dragantum und dasgumi einige Tage vor der Verarbeitung angefeuchtet werden,und dann muß geprüft werden, ob diese gleichmäßig im Teigesind, denn sonst ist der Teig / nicht sehr fest und haftet an den 137 v.

Händen bei der Verarbeitung. Wenn nun die figure, Blätterund Blumen gemacht und geputzt sind, legst du sie aufKohlblätter oder auf ein feuchtes Leinentuch und wendestdie Seite nach oben, die die Kehrseite werden soll. Wenn dudie figuras dahin setzen willst, wohin sie kommen sollen, sobe treiche die Slelle und den Raum zuerst mit gutem, warmenLeim und eben 0 die figura auf der Seite, auf der sie befestigtwerden soll, und drückst sie mit aufgelegtem Eisen fest. Trocknesie dann im Schatten und nicht in der Sonne, nicht im Feuerund nichl im Freien. Auch mußt du in dieser Kunst viel auf

Schönheit und Formen achten.

Kap.57. Verzierungen für Schreine und Spiegel

Wenn du auf Schreinen und Spiegeln arbeiten mußt, sobeachte zuerst und überlege, was für Verzierungen du daraufmachen will. t. Dann färbst du den Schrein zuerst mit einerFarbe nach deinem Belieben oder vergoldest ihn, oder wenn duden camp11m smaltare 30~) oder mit Farbe bemahlen willst, 0

verfährst du, wie hier nachfolgend beschrieben steht.ltem wenn der Gegenstand ganz vergoldet i t, auf dem 13H I'.

du arbeiten willsl, so darfst du keine andere Farbe auf elen

campum legen.Item wenn der Gegenstand, auf dem du arbeiten willst, mit

Seide überzogen ist, so darfst du den campum nicht färben.

304) ('ampus (mittl'lIf11,), Malgrund, in ähnlieher Bedeulun« auch bei 'l'heophilus(Ausgabe von ~Pllf'obald H. 1 LI); smalt.are (itaL), emaillieren, mit .~<:Iullelz iihpl'zielwn.

177

Page 96: Johannsen O. 1941a

17

[17I,·.J Ka 60 Gp. . I' Ü n e s Wa .. sser, UlJl damit zu färben

Tue starken Essig in ein glasiertes Gefäß a .große Mengen Kupferfeilspän ·t.· I und leoe dareInRühre es gut zusammen kOChe, VI 110dU III , Alaun und viride eris.

, e es un lasse es dann einige Tage

305) Schwedisches Bergerz also R te' .S. 161 Anm. 215) und S. 162 Amn 0 Isenstelll, Übersetzung' ,'on fel'l'etwn. VgI. oben

306) Vgl. oben S 87 . 216). •

S01) galiga (itel.), T~ng.

. Item wenn das Holz, auf dem du arbeiten willIst, so darfst du den eampum nicht f" b t, ganz sehwnn:

It . d ar en.em Je er campus, der gefärbt i t d '

notwendig anders zu smalti ' en bl aucht man nichtre.

17~ '-.

Kap. 63. B rau n f ä I' ben

i01m 6 Lot briccilio Holz, das ganz fein ge chnitten isl,4 Pfund starken E sig und 6 Lot Alaun. Lege zuerst da Holzeine Nacht in Es ig, gib dann 6 Pfund reines \Vasser hinzu undkoche, bis ein Drittel fortgekocht ist. Tue darauf / % Pfundgestoßenen und gesiebten Alaun hinein und seihe es. Hebe dieFlüs igkeil auf, um damit zu schreiben, zu färben oder zu malen.

Kap. 64. In die u m !TI ach e n 311)

Nimm Beeren von dem Kraut, das Ebulus 312) heißl, wenndie e reif sind, drücke den Saft aus und setze die en in die

308) Ein Rezept zur Herstellung einer grünen Kupfertinte I(eben such die Experiments

de coloribus (JI l'rri{teld I " 59).309) Flos "eris, bss. Kupfer&7ßtet, so auch bei Theo] hilus (Ausl(sbe vou Tileobalrl

s. 19 und 19t!). Vgl. auch 1'. Lipprnll 11 11 : Alchemie S. 475). Die Be"eitunl( ",inl illl

Be"gburll beschrieben (S. 193).310) ))e,' imere Teil der Heraklius-Handschrift ent,hält eiu ebenso sinnloses Rezept

zur Jlcl'stolllll1g eint"1" grünen l!'arbe nur aus Honig und Essig, wobei dei' Verfasser anzu­geben vel'gißt, dal~ dM benutzte Gefäß aus Kupfer oder R",t ..,d.1 beslehen muß (M,,·ri{teld).Ob die unrichti,ie l~rgiin1.ung "Zinngefäßu unserm ):>edel' :MAnsson oder dessen Quelle- ZU1"

Last fällt, läßt Si<'!1 vorliiufig nicht entscheiden.311) Zur Geschichte der Indigofärberei vgl. Fren,.ken '. 13~. Das ~'iirlJen lI1iL

"Endich" erwi'hnt bereits der Cod. PaJat. Germ. NI'. 620 (Reillldnu S. 199).312) Sambucus ebuJus L., Attich oder Krautholunder. Re?ßl'te zum Blallfiirbcn unter

Verwendung von Attich finden sich im Cod. Palat. Germ. NI'. 620 (ReillkillU S. 199).

179

Kap. 62. G r i.i n e F a I' b e

Nimm starken Essig, tue darein gemahlenes viride eri , Saftvon Weinraute und ein wenig Alaun und gumi, und es wird einegute Farbe, um grüne Sachen zu färben, oder um cerusam zu

färben und damit zu malen.Item nimm 2 Teile Honig und einen Teil Essig, mische diese

zu ammen, tue die Mischung in ein Zinngefäß und lasse siedarin 20 Tage lang stehen. Dann wird daraus eine grüne Farbeoder ein grüner Farb toff 310).

Kap. 61. G r i.i n e Fa I' b e, U!TI da!TI i t Z'll sc h I' e i bell 308)

Nimm \Va seI' von Eichäpfeln, mahle damit florem eris 309)

sehr gut und gib ein wenig V\Teinessig darauf, daß es wie ein Teigwird. Trockne diesen, mahle ihn wieder und befeuchte ihn mitEichapfelwa ser und ein wenig gumi. Schreibe damit.

tehen. / Jeder Gegenstand, den du darein legst, wird schön 172,·.

grün gefärbt.

\Vasser, umlibro C fol 172. Grüne

, . Kap. 58. S!TI alt j re C a In p U !TIImm EIsenerz von Bergen 305) h

wasche und trockne es d S' . ma le und siebe es undPinsel auf den Campus adnn, trelche dann Leim mit einem

,un zwar vor ichtig d . t d .nicht beschmutzest d' d ' ami u die Arbeit

C' Ie arauf gelegt ist W d

ampus mit", armem Le' . enn ann derpulveres von dem Erz dal~~~t~gefeuchteti t, 0 streue sofort diedaß es an allen Stellen h [t a se es trocknen und achte darauf,

It ' . an a et, wo der campus ist.. em In gleIcher Weise kannst d "

111gm ento, sublimato in einer AI LI auch smaltIre mIt auro-mahlen ist sowie mit grob· TIpulle auf Feuer, das grob ge-

I.' em auro musico Silbe'/ KItargirio, Lasurstein und d ,I erz, upfererz,

Mahlen und Waschen vo h an eren Stoffen, die man nach demIt ' r er zu pulveres gemacht hat

em wenn dIe ganze Arbeit ferf' , ..verdünnt und geklärt is Ig.ISl, so nImm EIweiß, dasArbeit. So wird das Ga t, ul~d bestreiche damit vorsichtig die

nze ganzend und ehr schön gefärbt,

Kap. 59. Ein e n R' h. lee a p fe I 111 ach e n 306)

UTIm Muskat und Aloeholz .galiga 307), von jedem 1 Lot 2 Lo

vonJe.elem 4 Lot, garofolos und

laudanum und 1 Lot Wh' S t ma~ls, 4 Korn muscum, 2 Lot. ac s. toße dIe e zu P I dle zusammen. Mache d' R' " - u ver un mische

Gehirn. aI aus lechapfel. Diese stärken das

Sequitur in presentidamit zu färben.

J:IH v.

Page 97: Johannsen O. 1941a

180

313) Die ,"orschrift belrilrt eiue Jud' k" .314) Quaclone (neuilal cl )' 'go upe, lle' d... Harn His Rccluktionsmittel dient.

sind die zu Broten zusamn~e~~~r~~~n 1~\~It~~:·r~~rber;v.aid von lRatis tj~lctorja. L. Gemeint\\" clt JO ' ) H r ( ,anz. co('agne) Das BJaufärben mit

" cl' P ,"neu" erwähnt das Haushu('h (Bossert Will Slorc,," fl. X~VT) ..

. Kap. 65. 111 d i c.: LI ll1 l1l ac.: hell :113)

lInm qwadun[a] 314) d' . d" .. ' Ie w en Broten sind welche di.1 u~~fa~ber verwen~en: lege diese in ein Tongefäß, s~tze letztere:lJl die hon.ne und gib Jeden Tag Harn darauf, bis e weich wirdun sc.. nlll~t. Wenn es so in der Sonne steht, verfault es undgroße ubelnechende "Türmer wach en da' S 'hd h . nn. el e es dann7 ur~ emen ~eut~1 und drücke diesen gut. Setze das Aus­~eselhte dann m ewern weiten Holzgefäß zum Trockne . d"Sonne Dab' ll d' F'" . n In Ie'. el so Ie < lussigkeIt nicht tief im Gefäß st hwetnn. ddI~se trocken ist, bewahrst du die Masse auf denn s~e ~~tgu es In Icum. '

Glaskunse15) Cod. b.

:!77 r.

31\') An",rüllJ'lidl(, Bl''''ichrf.''ibungen der bereits \"011 Plinin.' (XXXL \~ '26 (tHi» ('J"wHhll-1.t"11 r:ta!'otfahl'ikn.tiol\ filvl~n !'otich im zweiten Buche fler S('he(lllJa. (le8 Theophilus und imspliteren 'I't-i'" ,leI' Ile,·aklius·Hnnd,dll·ift (MrlTijield I _. ~ 13 ff.). Peder )Inn,"on, (~nell,'stammt aus 111llipIl, wi(' die \\"örtel' usnee (Flechte), nHlU~anC's (lIulngsn{'se, Brflunsh·in)und ])unt.cllulll (Iltlnlello. IIiJrs\'Ql'l'ichtung) beweisen. Yiellli'i('ht handelt es sh,h 111H flit'-seJbe lIanusrhrift wir <li(' \'on Bil'inguccio benutzte. Die 1\.lI~flihrliche Bes<'Itreihung- derNatrona~r1H'nfnbrikatioll und der HerstelllUlg' der Fritte, die Hdlilderlln~ des italienisrlu'll

IfLRnU\('herofl:'ll!'t mit d('1ll dal'überliegenden Kühlraum, die Yl'l'wpndun~ fle" Brallnsh'in~ lllHld r li"Ol'I11li'1l Zlllll HlasC'n d('s Gla!'ips finden sieh nicht in den Hlu'ren Textl'l1 (0. JOIUIIUJ8t'U:

~eder l\lhn~son' Olnskllnst. I":in Beitrag zur Geschichte der GlaRt ('hnik. "Spre('h~anl" 6S(1932) So ~l!7). Zur Ge'l'hil'hte MI' Glaseneugunl( \'1(J. flaHs Sd",lz: Die Ges('hi(,\'l~ clerGlaserz(-,\lg-Iln~ (Uns Glas in Einzeldarstellungen Bd. ]). Leipzi~ ] 92H und die' ausführ­lichen ErJiilllol'1,ngen Thraba14s (Theophilus-Ausgabe S. 199/259). - Um 1500 hittet derLa.u~ilt,l.'I' Akltl'luisl OC'OI'J: Goer einen gli'lehrten ll'I'Cllnd in ~luill/, um ebt'I'St'IHlun/-t' <1("1'

Rdlrirt df'!'t Alhpl'l\ls 1\la~nlls "De art.e \'itl'aria". gin€' {'ritte mLer unt,('l'~eRrltohene ~khl"iftt1es Alhcl'tlls )Ill~nlls iih<:>,. die GI8smadl(~l'ktlnst iRt nitht helolllnt, uns der obi~('n Bri f·stello ist abt.>}' :t.ll l'nill<,hnwn, (laU e." damals Trald,atC' iihel' die Oln!';mn('ll('l'klln~t gool!(lV, (l"IIZfHllliilll'l': Hl'icfp eines Lausit7.el' Alc'helllisten lLUS d('11 .Taht'ell 1496 hi"'i I :iOn, ­Angewandt<, ('hpuJip IIH (t9Hr,) H. 761/64).

:116) 11(11'1' il. Frisch. 130nn, hatte die' üüte n8.Ch7.ufol'sc·!lell, oh hicl' ein Ziln,t vorliegt,doch blielwil (!in 11. a. nn elas Biil'o des Thc'3aul'us Li~lll\.O l.JlltitUW g'el'ichU.'lt·1l Anfl'o.g-cll(>1'g-ehnisloR. 11('1'1' ll'l'is('h mRc,ht darauf aufmerksam, lInB dl~r Rpl'll('h nit'hl 1l1lS ('illf'I' :l.f'~1st.allllllf'n knllll. in ell'I' das (ihu~ noch als etwas \\Pt'l'tYollt'S ~li's('hiit/,i wlll'dt', \'C'rml1t1it'hh&l~n wir in ltil'scm Intt'inis('hen Spruch die Urform d('1' g'l'I't.·imlen \P01'l'C'UCIl, cH(' Ppdot''J\.[ansson RpiitRl' in 8chwf'dischel' praehe seinen Sc'hriften \·ol'nngli'<o;t·tzt hat.

316a) Der Anon, df' arte met, schreibt: Snl akali ex h<."l'h8 t'xtl'nhitul'. {(1Inlll ,'(H'ant.

soda, qua fit "itl'um (ZIII"'lIi R. 191).

1 1

Vitrulll inler lapides est sicut stultus inter homines 31G).

Um VOIl1 Glasmacherhandwerk zu schreiben, i t zu wissen,daß man diese Kunst in verschiedenen Ländern betreibl unddazu ver chiedene StofTe benulzt. Man macht das Glas nämlichnicht in allen Ländern aus denselben Stoffen. In Rom und inWel chland macht man es aus dreierlei maleria, nämlich ausfeinem weißen Sand, aus schwarzer Asche, die aus einem Krautgebrannl i t, das kali oder alkali und auf Welsch soda heißl,und aus Salz, das sal alkali heißt 316a). Diese Asche wird ausSpanien, von Alexandria oder aus Frankreich nach Rom ge­brachl, um Glas zu machen, sowie auch aus anderen Ländern.Das Kraul kali wächst nur am Meeresslrande und enthält vielFell und Salz. Es gleicht fast einem Kraut, das in Schwed n aufRasendächern wäch t und vermicularis, da i t Dachwurz odersemperviva minor, heißt. Nach diesem Kraut kann man dasandere erkennen, da in den Heilmittelbüchern usnee genannl

wird.

oder einewillst.

Mache daraus mit E sig Brotediese auf, bis du damit färben

Persalta 4 capitula seq lencia.

Sonne zum Trocknen.Art Teig und bewahre

[173 y.]

Page 98: Johannsen O. 1941a

183

311) Die Herstellung der Fritte beschreibt Theophillls in Buch II Kap. IV (Ausgahc"on Thcobald S. 29 und 214 ff.)., er er",ilhnt aber nicht das Mahlen der Fritte.

318) Angeblich findet sich bereits bei Plinius die Nach"icht, daß die kleinen Glasöfeneinem Bienenkorb glichen, sie hatten kaum für einen, bisweilen auch für zwei lläfen Pla.tz,aber sie besaßen eine Abteilung Will Killlien des Glases (Theobald: Theophilus·Ausgabel". 200). Die teile ist allerdings nicht auffindbar. Die 'Mappae clav. CCXXIV spricht,"on einem inferiore fornace vitrarii. woraus die Kenntnis eines Glasofens mit. überein­anderliegenden Arbeitsräu111en mit icll'rheit hervorgeht (Theobald a. a. O. . 207). Auchdie späteren syris('hen Schriften a.us der Zeit zwischen 1100 und 1300 erwähnen mehr·stöckige Gla öfen mit besonderen Kammern zum Einsetzen, Erhit,,,,n und Abkühlen desGlases (v. Lippmann: Alechemie S. 393). Biringuccio beschreibt den italienischen Gla­ofen ausführlich, er gibt folgende Maße an, wobei die alten Maße in m übertragen und dieAngahen der Quelle d s P. M. in Klammern daneben gesetzt sind: Durchm sser des Ofensohne Pfeiler: 2,4 (3,3) m; Höhe der Kuppel: 3,6 (fehlt bei P. M.) 111; Breite derHafenbank: 0,45 (0,44) m; Hölle der JIafenbank übel' Ofensohle; 0,6 (0,66) m; WeItedes Rauchlochs zum Kühlraum: höchst. 0,22 (0,22-0,33) m; Höhe der Kuppel des Kühl­ran1l1S: 1,2 (0,88) 111; Höhe der Häfen: 0,05 (0,05) m. Die Zahl der Ge\\'ölbepfeilerbetril~ na.ch Biringuccio 5-6, nach P. M. 6. - Eine Rekonstruktionszeiehnung desUlasofens nach P. M. findet sich auf ,. 187. Die Zeichnung in " 'prechsaal" 65 (1935)

R. 387 enthält einige Fehler.

Der er s Le 0 fe nun d die A s c h e n m i s c h u n g 317)

Es ist zu wissen, daß man zur Glaskunst zwei öfen habenmuß. Der erste dient zur Vorbereitung der Mas e und mußfolgendermaßen gebaut werden: Mauere einen Ofen mit Gewölbevon nicht sehr großer Höhe und teile ihn vom Giebel und vom~Iundloch de Ofen in zwei Teile, indem du den zweiten Teilhöher machst durch Erhöhung der Sohle. Auch machst du einenhohen Rand, der ihn von dem anderen Teil trennt. Und zwarsoll der andere Teil der Sohle anderthalb Spannen niedrigersein. Dort soll Feuer / von trockenem Holz angezündet werden.

imm dann hundert Pfund von der vorbeschriebenen chwarzenAsche und hundert Pfund feinsten weißen Sand, mische dieseszusammen und tue es auf die obere Ofen ohle. Brenne esdort während vier oder fünf Stunden gut, so daß dieFlamme, die gegen das Ofengewölbe emporschlägt, dauernd aufdie A ehe und den Sand niedergebeugt wird. Rühre und wendedie Masse dabei oft mit einer ei ernen Kratze um. Je besser dudiese brenn t, desto schöner wird sie. imm die Asche heraus,wenn der Ofen kalt geworden ist, stoße und mahle ie ganz feinund siebe sie wie Mehl. Damit ist die A ehe zubereitet.

279 r.

oll, istgebautstehen

Der Bau d e G las 0 f e n s 318)

Der andere Ofen, in dem das Glas gegos en werdenschwierig zu bauen. Er muß gänzlich mit blauem Tonund gemauert werden, der in dem schwersten Feuer zu

Wie die Asche gebrannL wiru

.Sammle einen großen Haufen von dem vorgenannten Krautkalt, mache in der Erde eine Grube, streiche den Boden der­selb.e~l dicht.mit Lehm aus und glätte ihn. Lege dann das Krautso frIsch.' wIe es gesammelt ist, in die Grube und mache obendarauf elll starkes Feuer mit trockenem Holz, 0 daß das Krautd~rchbre~nen kann. \\Tenn dieses genug gebrannt ist, so nimmd.lC Glut lort und gieße etwas Wasser auf die Asche, damit sieSIch sammelt und in die Grube niedersinkt. Lege dann mehrvon dem rohen Kraut kali auf und bringe die Glut wieder wievorher dar~uf, um e zu verbrennen. \\Tenn da Kraut genugv~rbrannt ISt, so nimm die Glut fort und gieße \\Tasser daraufwIe vorher. Lege dann 'wieder mehr von dem rohen Kraut daraufetc. und fahre so fort, bis die Grube voll ist. Da liegt dann dieAsche, s.chwarz, zu großen Klumpen zusammengelaufen; und zuu~ter. t III der Grube i t das Salz, / das sal alkali genannt wird,wIe ~ll~ grauer Stein zusammengelaufen. Diese Salz muß wiedergereI~11g~ werden, wobei es weiß wird. Die Ärzte benutzen diesesSalz III Ihrer Kunst.

Heinigen des sal alkali

Nimm den vorgenannten Salzstein, den du zu unterst in der~rube fil~dest,. stoße ihn in einem Mörser fein, trocken, wie erISt, und SIebe Ihn durch ein feines Sieb wie Iehl Ttle I'h d. . G" . . n annIII elll efaß, gIeße reines Wasser darauf und rühre es so zu-sammen, daß das Wasser zwei Finger über dem Mehl steht.La se es so stehen, dann sinkt da Unreine zu Boden und das,,~as d~s best.e ist, bleibt oben. Seihe die Flüssigkeit dann durcheI~ remes FIlter in einen Kessel oder Topf, setze sie in einenhCIßen ?fen u~d la se sie darin über Nacht stehen. Dabei er­starrt Ie zu emem weißen Salzstein. \Venn sie aber in derersten .Nacht .im Ofen nicht erstarrt, so heize den Ofen undsetze sIe darelll, / bis sie erstarrt. Manche pflegen das filtrierteWa seI' zu nehmen und lassen es in einer Tonpfanne auf demFeuer tehen, bis es trocken ist; dann ist e reines sal alkali.It~m manche pflegen 4 Pfund Wa ser und manche 6 auf jedesPfund ge toßene~l Sal~stein zu nehmen. Aber für Glas pflegtman densrlben mcht olt so zu reinigen.

182

278,'.

271l v.

Page 99: Johannsen O. 1941a

vermag; denn Kalk vermag diese starke Hitze nicht auszu-:::!7fl \'. halten. / .Der Ofen soll mitten in einem geräumigen und weiten

Hause sem. Lege die Grundmauer millen im Hau e rund annach einem cirkil, so daß quer über den cirkil 15 Spannen sind.D~rt aber, wo der Ofenmund unten im Boden sein soll, darfst dukellle Grundmauer legen. Die er Ofen soll drei Gewölbe haben~ines ü?er dem anderen. Da er te und unterste Gev,'ölbe solilI1n~n rIngs um den Ofen an den \Vänden sein, nicht höher alsdrei Spannen vom Boden und zwei Spannen br it. Auf diesesGewölbe sollen die Gefäße gesetzt werden, in die man die Glas­asche tun soll. Ordne dann die Mauer außen so an, als ob siesechs dünne Pfeiler hätte. Spare zwischen je zwei Pfeilern einLoch aus, durch das man die Glasmasse herausnehmen bear­beiten, ei~setzeI~ und behand~ln soll; denn gerade vor' jedemLoch sollll1nen lIn Ofen ein Tongefäß mit der Masse stehen, undzwar so, daß die Höhe gerade dem Loch entspricht. Mached~nn das z.:veite Gew.ölbe 5 Spannen hoch über dem ersten. /

::! 01'. DIeses Gewolbe soll SIch über den ganzen Ofen erstrecken ab­gesehen von einem runden Loch in der ~lille de Gewölbes' voneine o~er anderthalb Spannen Breite. Oben soll rings um dasLoch em Rand sein, damit die Gläser nicht in den Ofen fallenwenn sie, frisch herge teilt, dorthin gesetzt werden zum Tem~pern, beyor sie kalt werden. Andernfall zersprinaen sie in derKälte. t>

Das dritte und ober te Gewölbe soll ich über den ganzenOfen erstrecken, und es ollen vier Spannen zwischen beidenGewölben sein. Zwischen den beiden Gewölben sollen seitlichdrei L.öcher von je ein~ Spanne Breite ein, durch die der Rauche~twelcht und durch die man die Gläser zum Tempern einsetztwie. vorbeschrieben ist. Der Ofenmund unten in der Erde solizweI Spannen breit ein. Dort steckst du trockenes Holz hineinde sen. Länge der inneren Breite des Ofens ent pricht. Grab~daz.u die Er.de unten vor dem Ofenmunel aus. Hem mache einklell1es. Loch wie einen Becherboden, wo das Eisen warm liegensoll, mIt dem du arbeitest, sowie einen Schirm gegenüber dem

2 0 \'. Loch, d~Jrch. das du die Masse herausnimmst und / bearbeitest.l\Iauere I? dIesem Schirm einen kräftigen Eisenhaken ein, in dendu ~as Elsen legen sollst, mit dem du das Glas blasest, um es zuerwarmen, wenn du es mach t und formst. So ist der Ofenbereit.

1 4

Ilem mache und lege einen vollkommen glatten Stein gerade\'01' da Loch oder niedriger auf den Boden, auf dem du dasGlas zu er t glällest und ebnest, bevor du e ausblasest. Macheam Ofen ebenso in den Pfeilern einige Zapfen oder Formen,gegen die du das Glas drücken und so formen kannst, wie es

erforderlich ist.

Die T 0 11 g e f ü ß e, die 111 a 11 i 11 d e 11 0 fe 11 e i 11 sei 'l. 1:119

)

Die Tongefäße, in denen man die materia im Ofen brennenmuß, müssen von blauem Ton gemacht werden und mü' en aufdem Boden eben sein. Sie sollen 2% SpanneIl breit, z\>\'ei Quer­finger dick und eine Elle hoch sein. Setze diese Tiegel auf demunter ·ten Gewölbe sicher und genau gerade vor die Löcher, zündedas Feuer unten im Ofen an und brenne einen Tag lang, bevordu die Asche einfüllst. Stopfe dabei die Löcher / mit Steinen :!HII'.

zu. So wird der Oren um so heißer. Nun mußt du einen~roßen starken Eisenlötrel haben, der einen Eisenstiel vonanderthalb Klafter Länge hat. Fülle mit die em die Gla aschein die Tongefäße ein, jedoch nicht in alle. Mache dann dasLoch wieder zu und gib starkes Feuer von trockenem Holz zweiTage und zwei ächte lang 320). öffne dann wieder das Lochund chöpfe die Gla materia mit dem langen Ei enlöfl'el aus denGefäßen in die zunäch t stehenden Tongefäße. Ziehe dabei denLöflel nicht aus dem Ofen, sondern reiche mit diesem na h derSeite oder quer im Oren bis zu dem anderen Geräß hinüber, ver­schütte aber nichts dabei. Durch das Uml'i.illen in das ander<'Gefäß wird nämHch das Glas reiner und bes er. So ist nun dieMasse gänzlich felltig zur Verarbeitung. Item mache auchmancherlei Farbe in das Glas. Es gibt einen schwarzen Stein,eier manganes heißt. Stoße diesen und / mahle ihn fein. Gih :lHI \.

hiervon zwei ßesmarmark in jedes Gefäß, das im Ofen steht.Davon wird das Glas sehr weiß und klar, obgleich der Stein

schwarz i l.

Die VI.' l' r k 'l. C U g e, m j t den oe n l1l a n a I' 1> e i t c t

Zuerst mußt du ein Eisen' von zwei Ellen Länge haben, dasbeinahe rund ist oder 8 kleine Sei,ten hat und dick wie ein

319) Dio H('I"lt'II11Ili: deI" Ula,lüifell heschreiht The"!>hilt,, ill Bilch I I Kap. ,. (All"

unl)l\ von 1.'hl'obafd H. ~9 ltnd 218 ff.).320) Bett'. di~ 1-um Schnwlzen und Läut.el'll ('l'fortlel'lithf' Zeil Y!,!l. 'l'ltro1wltl:

1'heophilus-AlI. gahl\ Ho 'l~O. Auch Bit'ingl1(·("io giht 7.wei yolll' TIII.tC' an.

I !)

Page 100: Johannsen O. 1941a

d . b " ht Hem habe auch Scheren, um das Glas gleich-un zer IIC . .... lt habe auchm.äßig zu he 'chneiden, wenn es nohg 1St. . em. it

h '\ . F'ornlell von Kupfer die innen verZIert sll1d, oder mJllanC el el , . ' . .I,,·· d Bla e da Glas zuerst In diesen Founen, I1lmm es~an ern. 324

dann heraus und blase es darauf weiter ).

(Die let:ten vier Blüller der Handschrift fehlen]

187

Scfmitt IX-b

der son~t ~J"sl. bei Jlllthesills \Porkollllnenden Gln.shlasefol'l1lr ll y~1.321) hl1l' (it"~l'hi('hlt'

'l"hcubald So 229.~8('h~t()h~I\(1 nn<lC'1

~('hl"il..~))('IH'n (illl!'.of(,I1"':

Daumen ist 321). Dieses Ei en soll ein der Länge nach durch­gehendes Loch haben, das nicht dicker ist al' eine Gänsefeder.Tauche dieses Eisen in ein Tongefäß mit der geschmolzenenmateria und drehe es darin um. Sofort haftet die materia amEisen an. Sei nun flink bei der Hand. Drehe das Eisen, glättedie materiam auf dem Stein, der vor dem Ofen liegt, befestigedie materiam am Eisen und blase so durch die e. Halle danndas Glas wieder in den Ofen, wobei du das Eisen gleichmäßig in

2 2 ... der Flamme drehst. / Nimm e dann wieder heraus und formedas Glas mit einer Zange zu der Gestalt, die es schließlich habensoll. Bisweilen schlenkern sie da Ei en mit dem Glase ringshoch in der Luft herum, wenn sich das Glas in der Länge aus­dehnen soll, und bald dehnen sie es mit dem Blasen des Atemsin der "'eite aus wie eine Ochsenbla e. Auch drücken sie denBoden der Blase mit einer Spitze oder Form ein und machen soden Boden, auf dem das Glas stehen soll. Mit einer Zange machensie es ringsherum gleichmäßig glatt. Sie tragen hierbei ein Holzvon zwei Finger Breite, das am rechten Oberschenkel bis herabzum Knie angebunden i t.

Benetze dann die Eisenzange mit ein wenig Speichel unddrücke sie auf das äußerste Ende de Glases, wo e am Eisen be­festigt i t, und lege es vor das Loch zum Abbrechen. Sofortbricht es, wo der Speichel darauf gekommen i t. Habe außerdemein zweites Eisen von zwei Ellen Länge, das so gestaltet ist,

2 '2 \'. wie / das erste, aber innen nicht hohl ist wie dieses, undpuntellum genannt wird 322). Diese hat immer ein kleinesStück Glas am anderen Ende und liegt im Feuer. Fasse das Glasmit diesem Eisen unter dem Boden, wobei es sof rt daran haftet,und halte es zum Anwärmen in den Ofen. imm es dann raschheraus und forme es mit der Zange, indem du e auf dem Holz,das auf den Schenkel gebunden ist, rollst 323) . \Venn das Glasso zugerichtet ist, so schneide Goldblech und lege es um denRand. Halte dann das Glas in den Ofen und das Gold schweißtsofort am Glase an. Lege dann das fertige Glas oben auf daszweite Gewölbe zum Tempern, damit es nicht vorzeitig erkaltet

186

321) Also ein außen Rohtkanti/!;es Roh .. von Zoll.lii..ko.

322) ßiringuccio endihnt die Benlltzull~ eine!" zweilrll Pft~if('. Nn.c'h Theobald (S. 224)f'1'wiihnt da~ H~ft· ode-r Nabrlcisen zuprst )Int.he-sius.

3~3) AIIe- älteren S('hl'ift~teJler wir auch Bil'ing-uccio erwähnen dirsp!i'l Holz, die Urform(les Ola.·ma('h{,l"stuhl~. nicht. Das. eibe kommt zuerst bei ~rathE'sil1S \"01'.

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1~9

Pedel' Manssons Glockenol'dnungin heutigen Maß- und Gewichtseinheiten

Vewicht in Weite des Weite \ Länoe Wandstäl'keUewicht in Schlaorinoes an deI' 11aube

l3esmar- in 1nm in 1nm,

pfundJ\.iloaram-rn in n1',n in m'ln

10 60 330 165 355 25

15 90 560 2 0 585 25

20 120 660 330 685 25

30 180 770 385 795 25

40 240 880 440 905 25

50 300 990 495 1015 25

60 360 1025 513 107.5 50

70 #-20 7100 .525 1150 /j0

80 480 1150 550 1200 .50

90 540 1200 ·575 1250 50

100 600 1210 .555 1260 .50

150 900 1320 610 1370 .50

200 1200 1430 69,0 NO 50

300 1800 1650 750 1725 75

400 2400 1760 805 1835 7.5

500 .3 000 1870 860 1945 75

600 3600 1980 915 2055 7.5

700 4200 2090 970 2165 75

800 4800 2200 1025 2275 75

900 -5 ';'00 2310 1080 23 5 75

1000 6000 2420 ]135 2495 75

1100 6600 2530 13#-0 2480 100

1200 7200 2640 1420 2590 ]00

1400 8400 2750 1475 2700 100

1600 9600 2 60 1530 27 5 100

1800 10800 2970 15 5 289.5 ]00

2000 12000 3080 ]6#-0 .300:j 75 (1)

2500 15000 3300 1750 3225 100

3000 18000 3410 /855 3310 100

3.500 21000 3520 1935 3420 100

JOOO 24000 3630 1990 3405 100

4500 27000 3740 2045 -3590 100

5000 30000 -3850 2125 3700 100

188

Über das Gewicht und die Proportion der Glocken *)

Horne Anno donllnI 1518 frater PM de monasterio wastenensiAmen

*) Die Anordnung der Zahlen in Tabellenforffi rührt vom "Cbersetzc,' her. Eine leiderdurch die D:uckle~u~g in e~nel1 unmöglichen Maßstab gebrachte Glockenordnung als Kurven·hlatt, VIelleIcht. die nl.teste uberhnupt bekannte graphische Darstellung zweier yon einanderlIhlll~~glgen Großen, ~lbt .BIl'.lI1gucclO (deutsche Ausgabe der Pirotechnia S.324).

) Der Text hat Irrtumhch besmarlt marker. Es kommen nur Besmanspfund in Frage11 Besmanspfund = rd. 6 kg).

I Il III IV V_Gewicht

- -- ----- Länge' größer

\Veite unten smin Klöppel Weite oben an der oder kleiner Dicke in

Besmar-in Spannen Haube nls Breite Zoll

pfund "*) 11m 7:011

10 1112 Die Hälfte von Ir +1 115 3 weniger 4 Zoll ,. ., ,. ., + 1 120 3 .. .. ., .. +1 130 31/2 ., .. " .. +1 140 4 .. .. ,.

" +1 150 41/2 " .. " " +1 160 5 weniger 3 Zoll .. .. ,. .. +2 270 5 weniger 1 Zoll +2 ~

80 rl und 2 Zoll"

1"

+2 290 5 und 4 Zoll .. 1

"+2 2

100 5112 .. 2 .. +2 2150 (j .. 2

" +2 2200 6 1

/2 .. 1 .. +2 2300 7112 ,. 3 .. .+ :~ 3400 8 "

:~ .. +3 3500 8L/ 2 "

3 .. +3 :~

600 9 .. :~ .. +3 3700 91/2 "

3 ,. +3 3800 10 Die .. 3

" +3 :~

900 101/2 Hälfte"

3 +3 3..1000 11 von

"3 +3 3..

1100 11 1/z II LInd 3 -2 4,.1200 12 "

4" -2 4

1400 121/2 .. 4 .. - 2 41600 13 ,. 4 .. -3 41800 13 '/2 "

4 .. -3 42000 14 .. 4 .. -3 3 [1]2500 15 .. 4 .. -3 43000 15 '/2 " 6 .. - 4 43500 16 ,. 7 .. 4 44000 16112 .. 7 .. - 5 44500 17 .. 7

"- 6 4

5000 17 1/2 .. 8 ., - 6 4

Cod. H.

178 \",bis

18:j ".

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S. J :?;~

S. J:?-I-

190

Bergmannskunst

Den .BeI:gleuten .wil'd diese Buch geschrieben,DamIt sie geschickt im Bergbau werden.

Vom Stroh trennt der Bauer die Körner reinDer Bergmann schmelzt so die Erze aus Stein'Das sind hier die ersten Berufe im Land, .Denn dadurch ist Schweden am meisten bekannt.

V?m Fleiße des Bauern gar Viele leben,DIe Bergleute ernten, was die Hütten geben.Der Bergmann gar balcle in Armut gerät,\Venn er von der Bergkunst zu wenig ,"erstehl.

Die Berge, die sind seine Äcker und AuenEr tut sie mit manchem Knechte beb:ulcn'.Doch wächst ihm nichts, wenn cl' . ehlafen gehtDer Berge Saat ja im Dunkeln tehl. "

~em Bauern jedoch, ob er schläft oder wacht,Nach Jahresverlaufe die Ernte lachl.Drum schreib ich dem Bergmanne dieses BuchDamit er es lese und werde klug. '

Auf d.aß er ~us Steinen zieh' Silber und Gold, /\VomIt un III Schweden viel Berge ind hold:Lasur, Kupfer, Quecksilber, Blei, Alaun, Zinn:In Moosen und Seen i t Ei enerz drin.

Gleich wie die Nahrung suchend das HuhnIm Boden scharret, ohne zu ruhn,Wirft hinter sich teures und edles GesteinUnd sammelt sich Samen und Körner allein.

So geht's auch in Schweden gar manchem MannDer sich nicht auf Kenntnis e stützen kann. 'Das Wertvolle liegt oft nah' seinen Händen;\Vie könnt es so schnell seine Armut beenden.

Dem Reich ließ Tatur an Gaben nichts mangeln,Gelegenheit hat man, sich Reichtum zu angeln.Die Unkenntnis i t aber hier zu groß,\Ver Schweden bereist, hat dieses bald los.

ur wenige ziehn aus dem Reich in die Lehre /Und bringen dann heim Kunst, utzen und Ehre. S.I:?-,

Ständ einer nur einmal vor Rostocks Toren,Er wäre genügend gestutzt und geschoren.

Dem König bringet es Geld, es kommenDem Reiche die Handwerke alle zu frommen.Man fährt aus dem Reich nicht die Güter davon,Wofür man gar oft nur zahlt Spott und Hohn,Und sagt: Das sind ja die schwedischen Narren,Die muß man wie Pferde mit Striegeln charren.

Kap. 1. All ge ll1 ein e s übe r cl j c S l c j n e :l~~)

Die i\leister, die über die Stoffe der Natur schreiben, beweisen,daß alle Stolfe, die schmelzen oder fließen, ihren Ursprung b ­sonders vom \\Tas er haben; denn die Feuchtigkeit ist in vielenStoffen eingebunden und vermischt, / und alles das, was in H.I:?t'

der Kälte fest wird, ist ja aus \\Tasser gebildet. Deshalb ist esnicht zweifelhaft, daß alle Erze ihren Ursprung 'om \Vasserhaben. Auch alle Steine haben ihren rsprung \'on Erde und\\Tasser. In einigen Steinen ist mehr aus \\'as er und w nigerau' Erde und bisweilen ist es umgekehrt. Keine Erde wurdeStein, wenn da \Vassel' sie nicht gebunden und festgemacht hat,andernfall-; zerkrümelt die Erde und sonclert sich ab. Zähe Erde,gemischt mit \\Tasser, wird zu dichtem Stein durch eine be­'ondere Naturkraft, gleich\\'ie alle Tiere erzeugt werden und imMutterleibe wachsen durch eine besondere Kraft die bei eier

Zeugung dazu kommt.Item am Strande und an Flüssen entstehen oft Steine; jedoch

haben nicht alle 'Wasser die Kraft, daß aus ihnen / Steine ge- S.l:li

bildet werden können 325a). Item der Chl'istallus entsteht ausEis auf hohen Bergen. Item auch im Himmel bilden sich Steine

32r;) Kul'zt'" AU:)'Lug uu~ Albel'hlS ~Iagnus I. 1. Peder 1\lUHshon g'('hL hil'I' HUI' kun;anf die- Htt'ino .'in, da (\1' diN>(\ iJn ,," tein buch" vom wiss(\lls(,haftli('iH\n lind ill dt'r ,.Rt.("in­

sc-hneid('knl\st" \"0111 prnktisrhen Rtandpunkt an~ besprochen hat.32:ia) kun WHrk(l' trn~l': Ygl. Anm. 329a).

191

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f d aegossen 'wird. Dies kommLan den Gegensta~e.1 an'f au ht enF::t "'das in den Erzen i t, voll-daher, daß da feme, eue e. ' . . / die in den " I:W

'L den erdigen TeIlen gemIscht I t,~omme~ ;.1 nd deshalb kann es keine Stelle benetzen, daranErzen sm . u . d nn die feine Erdc haLkleben oder sich wie Was~er.ausbreIten, ~ r Feuchtigkeit ver­die Feuchtigkeit in sich lunemgezogen, un eIehütet, daß die Erde im Feuer verbrennt.

K ' " Die Sie i n e s c h !TI e I zen nie h 13:lS),] p, i).

. . . ht .. Erz obaleich sie~'esh'lIb schmelzen ehc StelOe nlC \\Ie. ' '" ,

, d E d haben wIe Erz? Und wes-'h Ur IHung uu "Vas er un l' e '.I ren 'B'm Feuer aus Ihnenhalb entstehL andererseits beIm rennen I t? D' ._

. ht b . d Erzen vorkomm, ,HKalk und sie zcrfallen, was I11C, el. en " I Erde enthalten undauf ist zu antw~l:ten, daß dIe Stell1e ~ I~ die Erze haben undnichLs von dem femcn leuchten Fett, d.\s, ,. th Il

h .. t soll DlC Stell1e en a endas die Erde im Feuer sc LI zen . '. . ddagegen eine andcre Feuchtigkeit; diese yerd~mpfllln.FeUDel ,~nf'_

, . K Ik I zerfallen beul1 alelUdie Steinc verwandeln lch 111 a .. une ,~ d' F 1 fgkeit S,I:II

1 I / ]11 den Erzen aber uberw1ndet le eue 1 I~c 1 agen. d' abcr:>der das \"asscr die Erde und deshalb ehmel~:n lese, .. ""nicht die SLeine, Eben 0 ist dies die Ursache dafllr'bd~ß ,dah~ ~~~

. h" ert werden kann a el I1ICmit Hiimmern WClt au ge amm 11' D' forlSt ' D'lS \Vas er begibt ich nämlich von a en mgel~ '• eIn. e f \V das m dendie es fassen und so machL es auch das elle assel',E" n ist es 's Lzt sich von der Stelle fort, auf die der ,Vol:schlag-

Ize , hl" t nd zieht mIt SI h delihammer oder dcr Handhammer sc ag, u ~ d' BTeil fort den yon dcr Erde hat. Und davon kommt es, adas Erz ~ich ausdehnt, zäh i t und nicht unter dem. Hammer zeJr-

b ' ht d er hat I1Icht von cerb . ht Aber der Stein zer nc , enn ,['ertltCen 'za"hen Feuchtigkeit in sich, die das Erz verbunden .1

111

bJt Erde

l' . k 't . t Q cksl CI' uneenthält. Und di c ganze fette Feuc,hhg el 1S ue . 1 t 329a)

Schwefel welche beiden Naturen 329) zusammenWge'IVtlr {b'ldel., 11 E . 1 der ganzen e ge Ihaben und aus welchen a erze 11 . ~ d' E'd d ,'.1:12sind / weil die Hitze, die in der Erde ISt, aus el I. e l~n

. 'den1 ':\T'lsser Quecksilber und Schwefel bildet und ehe l:le­aus v e , d d 'I Ib' t die HItzemente vcrbindcL und in Erz umwandelt. Un es 1a I

1!):3

i.lU,i pille

11] , ... d. I ... p. :1.32 ) (lekünle Oht'!'St'tzllllg- \'on Albt.·rtus )ISg'l1US I.

329) natun'T. . 1 T)ll"O I'i ('11.l~9a) 1)('1' .. \\'ird..,·r" spi,,·1t 1\11(·h 1~ (en

Rolle (AlI"'l:l\h(' ,'on J)on",.,flll'tllf'f R }].).

Kap. 2. \V 0 I' alls j e cl c sEI' I. be sie h I J2H)

Vorstehend ist geschrieben, daß alle Erze :127) Verfe tigungen\'on "rassel' sind, und daß die Feuchtigkeit deren erste Materieund Stoffart ist. Nun fliegen alle Feuchtigkeit und alle' '''assel'schnell mit Rauch und Dampf fort, wenn F uer darunter ist.Dies wird bewiesen dadurch, daß das 'Vas er aus dem Kochtopfwegkocht mit dem Rauch, der aus dem Topf aufsteigt; und auchwenn man 'VasseI' von mancherlei Storfen mit Helmen abdestil­liert, und zwar ist das, was übrig bleibt, trocken. Aber alle Erze /

.1:W behalten die Feuchtigkeit und ihr ganzes 'Va seI', auchwenn sie oft und lange starkem Feuer geschmolzen ausgesetztwcrden. Dies kommt daher, daß die Feuchtigkeit so mit demnatürlichen Fett verbunden und so fest geworden i ·t, daß daseine Element sich nicht von dem anderen trenncn kann und auchnich t verbrennt, wie anderes außerliche Fett oder öl. Item esist bekannt, daß alle Erze, wenn sie chmelzen, kcine Feuchtig­keit von sich geben, wie es das Wasser tut, obgleich sie wieWasser laufen und fließen. Doch breitet sich das Erz nicht so auswie Wasser oder andere Feuchtigkeit und hängL sich auch nicht

192

326) (;ckiirztH ÜIX'l'set.zullg' VOll Allx~l'tlls l\[agl1l1i> I. 111 tl'ad. 11 f'll))' I.327) I':~ ~('i fhlrnn t.~rinlH·I·t. flnß Hllh'!' El'~ sowohl dns ~letnlJ(,I·I.. wie dA." )It'hlll . clh"t.

1.1l VCI' "It-hell ist.

und man findet Quellen, die die Kraft haben, alles, wa hinein­kommt, in Stein zu vcrwandeln. Da ich nun aber dieses Buchnu I' chreibe über mancherlei Erze, so i t es nicht erforderlich,hier auf Farbe, utzen, Härte, Mangel, Güte, Klarheit und dieanderen Eigenschaften aller Steine einzugehen, sondern ichschreibe nur wenig Allgemeines von den Steinen.

Die Steine sind nämlich der eigentliche und besondere Raum,in dem sich alle Erze zu finden pflegen, bisweilen vermischt mitden Steinen und bisweilen gesondert in ihnen sitzend.

Auch ist zu wissen, daß die Steine der atur des Elcmentesnäher tehen als irgendein Erz; denn die Erde nimmt das "'a seI'

'.128 auf und das Wasser die Erde bei deren Erzeufl,ung. / Aberdie Erzeugung des Erzes geht nicht so rasch, denn bei dessen Er­zeugung, die in Bergen und Steinen erfolgt, ist es erst nötig, daßdie Naturkräfte das Quecksilber, den Schwefel und die anderenDinge zubereiten und reinigen, au denen elas Erz mit demWasser in den Bergen entsteht.

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die rsache für die Bildung der Erze. Dabei hilft eine Kraft d'\"on oben \"om Himmel kommt, von den Sternen und Plan~te~e?eren Kraft und Tugend besorgt und end l \\'ärme zu allerleiStoff, .aus dem Erz werden soll, damil die Hilze das wegbrenntwas die Erzeugung verhindert. C ,

Kap. -t. Sie ben e r 1eiE r z 3:10)

S~ebenerlei Erze gibt es, die in unserer Sprache Gold S'lbKupfer BI' Z' E' ' I er,'. el, 1I1n, <lsen und Quecksilber heißen. Aber dieAlchemisten wollen beweisen, daß es nur ein Erz gibl n" I' hGold' d d' . ' , am le

. . :nn leses Ist volll<ümmen und die anderen / sechslIld a.ut dem \Vege zur Vollkommenheil, um Gold zu werdenU.~d sie sagen, daß die sechs krank sind, und daß die Krank~helten, bezwecken, sie in verschiedener Hinsicht zu reinigen in­d~m sIe Gol~ aus i~ne~l machen und ihncn die Farbe, das' Ge­\~ I~hl u.nd die ~estanclIgkei des Goldes im Feuer geben. Auchsagen Sie, daß SIC alle nur ein Erz sind, weil sie alle ihren U'-SJHunO' Ul d'h G b I, l:> I 1 re e .url au Quecksilber, Feuchtigkeit undS.ch\\ efele~de haben, wie vorbeschrieben sleht. Aber was sie \'onsl:.benerlel Erzen oder von einem Erz vortragen, ist nicht die~Il1he wert, es zu erörtern, denn Allen isl wohlbekannt was BleiIsl oder Ge Id I b . '. ) ,une e enso wie es mit den anderf'n Erzen steht 331).

J( a p. 5. \V 0 cl a s (; 0 I cl ge b j 1 cl c t wir cl :I:\~)

. ":ie oben gesagt isl, 'ind Sleine und Berge der eigentlicheO. t, 111 denen von der Nalur das Erz erzeugl und O'eboren zuw:rden pflegt. So findel man auch ela Gold / <~n manc~en StellenreIn und klar gebildet' 13" I I , ... 111 ae len unc I~ lusscn, zwischen Sand-

330) Zusammenfassung d ". a f··'·I'" '.' ..die The-orie der ],(etalJe 'el"]" U~ U LI I( l(lll ..c..1"OI'tl'l'ltlll!l'll dps AIlK'I·tll~ )lagnus über

, \\ C' le ( 1(' ,g't'Oßt>ll Philosopl e 1 I \) I .(1. !ll tra(!. ! cap. 4 bis 9). . I' 11111 • (' 11'1111'[('11 allfgestellt haben

331) Diese irollisehen \\·o,.te üb.. ,. die LeilI' I' A . .~i(\ Illit den ~('hriften übel' (Iie G Id' .<.' «(" l<'hOllllstt'1l uh(')')'ns"lu.'Il, wenn man

:.0 ma(' lerkUllst. n'I'~leidll I' I' I :\1KPSRlllltlelt hat. Rollte el' nieht die 1I1'S niin li he ~,.' ~,( 1(' l·l. ('I' .. unssan so eifrigJll'llt'I'{'S BC']'jt'hllch in (leI' Ha 11 ,I I ~) (' • (hilft d('~ Alhpl'tllS i\fngnus, sondern einfoi, !ll AllIll. ~), I ( ~(' la)t IllI)('JI t \'gol. ./OhflIII/Xf'I/: Bil'illC'll{'cio-AllSg'fiht'

,. :1:i2) Albert,uf; l\lUg'1l1lS fS('!Jl'eiht in I. IV /'11 6 ,",'" .klal'ullKt:'Il, welche die Akhemist d N p. n.usflllllll(:11 uiwl' dll' lil(,ol'ptis('lH,'ll EI'-I" R" ' en VOll Cl' ntul' des Goldes g'p) • t ..

eie el1llgnng des Goldes dUl'{'h Zt:'llwnt.atioll das \~Ol"k . ~'I1: SOllS .el'\nl.hnt er nur(/('11 "Ileuerdings" in C'lll'sb{'{"k'" 1 \\" tr.'· olllmen «-'sselh('11 Jn BohmE"1l 1111<1

('I' iihel' die Bildung d~'l' 1\r~tnll(' , 111

J ,l'JS u. ('11 :('lluu'htA'll (ioltlflllld. AIIg-emein schl'C'iht'I 111, t,.ad X ('1\» JO Il' ("~() (~ rl"wiihnt "rhrophilus in Bu{'h 111 I" X'J P " 1(' r('\\ Illltlln~ <lps Rhein·

a2~j2.j), ''''~l. hierzu aueh die AlI<.,;riihl'~~~~n ;IXr/~lIs~nll(),VOll Th"(Jbo/t/ ~. nSj9D lind'1', Der!tf'H R. ~-l2,'46), g (~ PlgoburhlrJl1s "Oll l,lO.~ (All<.,;~abe von

194

körnern liegend. Man wä cht es dort mit einem flachen Troge au ,der auf dem Boden platt ist und aus Lindenholz besleht. \\'ährendman dcn Sand darin mit \Vasser wäscht, stößt man ofl gegendas eine Ende des Troges, und das Gold sondert sich bei denStößen ab, wobei cs auf den Boden geht. Der Sand wird vom\Va er fortge püll und da Gold sammclt sich allmählich wieSandkörner, die klein ind. In Schweden aber hal niemand biszum heutigen Tage versucht oder probiert, auf diese \\'eise Goldzu finden; doch gewinnt man in Dcutschland Gold in dcn Flüs­sen, die Rhenu und Albis heißen; ebenfall in Slavonien, imUngarn land und in Transilvanien. Item in einem Lande, dasCaijndu hcißt, im Flu se Drius. Auf einer Insel, die Cipangu :1:1:1)

heißt, isl soviel Gold, daß alle Dächer und Türen, die der König /dort hat, von reinem, zwei Finger dicken Golde sind. In ~. Ja,'

einem Buche, das verfaßt ist über die Segelfahrten, die der Königvon Spanien und der König yon Portugal unternahmen, wird ge­schrieben, wo man das meiste Gold fll1det an vielen Stellen. Dorlgräbt man elas Gold lauter und rein aus eier Erde und hal eingroßes Slück in cincm Klumpen gefundcn, das 42 Lot wog. ImJahre nach Gotte Geburt 1501 grub und sammclte man in zwci~Ionalen 12000 Besmarmark lauteres Gold aus der Erde. Auchfand man an manchen Stellen auf den In ein so reichlich Goldin der Erde, daß dayon hier zu lange zu schreibcn wäre. llemin Dallnalien wurdc Gold im Sande gefunden wie kleine Blätter.Diese wusch man, wie oben geschrieben isl, und 'tllnmelte 50 Bes­

marmark j den Tag.ltem in ngarland / und in Spanien sind Berge, in denen ~,l:~t

das Gold so mit Steincn yermischt ist, wie das Kupfer in denSteinbergen Schwedens. Dieses reinigt man auf folgendc \\'eise\'on den Sleinen in ngarland im Bistum l\'()\'solio, da Slrigo-nium heißl :134): Zuerst legen sie das aus den Bergen gehauencGoldCl'z auf Holz und brennen es, wie man in Schweden die Kall­rösten :1:15) auf den Bergen zu brennen pl1egt. Dann schlagen sicdas Sleinerz mil Hammer und Schlegeln enlzwei, geben es aufeine Mühle und mahlen es fein wie Weizenmehl. Dann haben

333) .1apulI,331) NPlIsohl, t1R~ his 1,11IB ,Jah1"<.-' 1776 ZUIIl BbtU1l1 Gran (lat. ~t.l'ig'ollilll\l) A"l'h(i!'ll'

(Illu:h fr{\uncllidH'r 1\tilt.eilun~ \"011 Herrn Rekt.or ~lon~, f'/'fIlIZ .l[f'ßi/.. Ip"jtla, N(,\l~ohl).l>ie Fl1~KCI' ht'll'i<:'ht>n hipr (loinen g-l'oga.rtig't"11 Ber,lrhHu. dt'l' \"it'it' dentsc,:hl' Bt~r~lpllto 1)('·

M'lüiftiKt..e.33j) \-~1. ~. ~J\I.

195

Page 105: Johannsen O. 1941a

, SI' den Silber machl. Dann nehmen sieSilber, wie man 10 • C1\\ e , , d' h. f Latein Aqua fortis und auf Schwe 1 cdas \\'asser, da man au 'S'II . I'

t I I 'eses \"asser tun le das. 1 Jel a sSche idewa s I' nenn. n (1 d It 'h' D ' S'II er yerwan ICFeil I)änc od I' dünn au ge chlagen, as, I J I G Id

c , t f d m Boden \Venn c as 0' \Va seI' und da Gold heg au e '.. .In S'lb ' d I' 111 se1l1 n UI-heraus eholl i t, bringen sie das • I er wie e : "sprüng7i h n Zustand, \"on diesem \\Tasser ulld. s~.lner HlIck­uewinnung ~~H) findest du im Buche yon der Aichllllid.'"

, t' t s t ts111 a llcm Silber da man aus den Bergen gewll1n ,IS 'f:'' , I I' t d r zchnte 1Gold b"ld mehr und bald weniger, Manc 1ma 1 e, ,

' U T 'I D S Iber In dcmGold m'l hmul der neunte oder siebente e), as 1 ,

I, c,,,, f't Teil ist nennt man Electrum. Man macht./es c CI' lIn e, I' ], 'cln s I~O. d I' G' ft offenbar machen wenn C ICS S (dl . ,Becher ayon, (Ie I '. I' I ,jeI'ommt denn dann erscheinen nämlich mancherlei 'ar )en \\e'in He~cnbogen und es wallt beinahe zischend ~~9),

Ilem Gold findet man auch in Steinen, ab ,I' n,icht mit. d~esend s'tzt rem 111 den Stemen,yermischt oder vermengt, son ern es ,I , " ' , _

So habe ich cs in Schweden gefundcn In schwalzen Schl,eler~teinen die man an Yielen Stellen im Reiche findct. Au, (hcsen,St ' 'flegen die Schüler sich Tafeln zu machcn, um dara~ll, emen p • I I r Plattcn wiemit l\:reidc zu s hr iben, Das Gold ging (urc 1 (Ie, .,Draht. Dics I' wur yierl<antig 310), aber gleichwohl nicht ,Iclln~,

, ., . b ] da Gold durch I'eu I 1el-Dort soll man tlel l1Iedergla en une _ . h' ,h I Is ich d'lS Gold in den Steinen fand, war 1 Jung

au 0 en, < d 'chnitt (hslind begriff und wußte nicht, was das war, ,on ern s <,

Gold I;lit dem ~Iesser heraus, das in den SteInen saß, ~. I~I

It d , Gold yermindert sich niemals im Feuer, sondern jeem cl U d besser es. I"ht desto besscr wird es, n um 0 .. •

mehr man es g u , . 'I tl ' Ite' Illitist, de to schlechter ist cs zu schmelzen, ,E schml z elc 1 I

brennendem Stroh als mit tarl<em Holzleuer,

Ilem das Gold reinigt man, indem man es mit Blei i~~ di~

lI ' t t Kein Stoff kan das Gold verbrennen, \\ le CIKupe e emse z , - I '11 d derSilber odcr Kupfer verbrennt, weil das Qucc (SI )er UI1

sie ein wollene Tuch yon 10:1:16) Ellen Liinge, das '0 eingerichtetist, daß es an jeder Kante einen Rand halo Dies s legen sie aus­gestreckt in einem kl inen Bach, so daß das \Vasser langsamüber das Tuch hinwegfließl. Das yorbeschri bene Mehl verrüh-

~. 1:37 ren ie in dem / fließenden \Va er über dem Tuch, so daßdieses e nicht fortfließen läßl. Dann bleibt das Gold auf demTuche liegen, während das, was nicht taugt, mit dem \Vasserfortgewaschen wird, Doch muß man glei hwohl unter dem unte­ren Ende des Tuches eine \Vanne haben, in die das \Vasser fließt.Dort sammelt sich da abfließend Material. ~lan wäscht esnochmal auf dem Tuch, falls darin noch wertvolles Material ist.\\Tenn man ieht, daß etwas auf dem Tuche liegt, hebt man diesesauf und spült es in einem Zuber ab, Dann selzt man da Tuchwieder an dieselbe Stelle und verfährt genau so wie yorher, Sosammeln sie mit dem Tuche jede \\'oche Gold und bewahrendieses in einem Zuber mit reinem \Va 'seI' auf. Dann zapfen siedas \Vasser ab, und das Golderz liegt wie ein Brei am Roden,Hien'on tun sie einen Teil in einen Trog und geben einen guten

S, I:IH Schuß Quecksilber hinein. / Dann kneten i den Brei unddas Quecksilber mit den Händen zusammen. Das Quecksilberzieht das Gold an sich und wird klumpig wie Butler, Die Klum­pen legen sie auf die eine Seite und kneten sie noch besser. \Vennsich keine Klumpen mehr bilden, legen ie diese in ein zweimalzusammengelegtes Sergetuch :m), binden es oben zu und pres 'ens stark mit den Händen. Das Quecksilber läuft durch das Serge­

tuch in einen Behälter ab, \\'a' in dem Sergetuch zurückbleibt,setzen sie, so zusammengebunden, in eine Grube und machenringsherum ein tarkes Kohlenfeu r. \"'enn da' Serg tuch ver­brannt ist, bleibt das Gold zurück. Dieses fas en ie mit Zangenlind wl'rfen es in \\'asser, Es i t dann vollkommenes Gold. ltemein anderer ~leister au ngarn 'agte mir, daß es Leinwand seinIllUß, durch die man so da Golderz sammelt. Da gesammeltelaterial legt man in einen Tiegel und setzt es zum Schmel­

--. l:j!) z n in starkes Feuer, / Kein Quecksilber pflegt CI' dabei zuhaben,

Hem in Ungarn haben sie auch Berge, aus denen sie gleich-zeitig Silber und Gold gewinnen, Zuerst gewinnen ie das

336) X all1e (E. no/kris/ il1 Al"ki" re,,· "o"di,h filolo)(i X. :J Hl). !3,,; (11"1'1,- ,. "In('.337) Riird1lk. ::IJitleln;edenJeul<;('h s1Irdök. )(roJx>, starke Z,· 11 J.(, halb LeineIl. halh Vi'oll"

(nllfoh SdlillC')o']lühbtm), - Nlwh ("('llndlidHo" )litl(Joilllllg' VOll I)", I~', !folllllo"'lJl.

196

33M) Dito Itllc'kL:'('\\ illll 11 11L:' d('1;; f-khpidrwn ...... ('l' ...

("(,lIt~"iC'Ill' A 11. /-tlth.· Ho :!:lO), ,

339) AlIH.~rtll!o\ ~lIH,nl1~ ht'''-Iu'ieht das Ele.ktl'~tll~ Im.... 1\J;(t ftheJ', t1ut,\ pil\ Bl°C'hE:>J' nll~ 1':lektrl1Tl1 hel Enftl~t'm

\'/(1. Plinin XXX 1II 1 (~:l),

310) \\'ohl ,kh""f"lkieskl'i lAlle.

An",c·hlul.\ Rn die Zwi"'dl(·n~tofft".('I'

Inhnll ein Gl"l'itll'H'h \"on sidt ,l.Clht.

1!l7

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8.144-

S.chwefel, au denen das Gold g bildet isl, ganz klar und reinsind. Deshalb ist nichl darin, das brennen kann. Da Gold aiblauch. k~inen .Rauch und keinen Geruch von sich und gibt k:ineUnreinlIchkeit an den Sloll' ab, mit dem es gerieben wird.

Il.el:l das Gold pflegt Illan mit Salz und trockenem Ofenrußzu rell1lgen, die man mit dem Golde beim Schmelzen in den Tiegellegt.

Oder .man macht es so: Timm ein starkes Tongcfäß, setzedarauf ell1 anderes Tongefäß derart, daß dieselben dicht zu­sammenpassen, und ver chmiere die Stelle dicht mil Lehm wob ..ide Töpfe zusammensloßen. Der obere Topf soll einige f:eineLo~her hab~n. Treibe das Gold zu dünnen Blättern aus und tue:~ 111 de~ llegel mit dem Pulver, das du aus Salz, Ofenruß und~legelstell1en gemacht ha I, und zwar so, daß eine Lage aus demI ulver und die andere au den Goldblechen besteh!. Gib dannstarkes Fe~ler. So. entfern I du daraus alle Unreinigkeilen undda~ Gold wIrd gefell1t. Ilem in \Vestfalen ist ein Berg, der Cubetheißt. Au diesem gewinnl man Gold und reinigl es wie vor-beschrieben i t 34]). ' ,

..D i e Kr ä f ted es Goi des. Das Gold hai viele starkenKrafle als Heilmittel. Es slärkt das Herz bei Herzklopfen. Mankann ..es auch so. einnehmen und essen: Nimm gutes Gold, schlagees. dunn aus 111 lange Bleche / und biege diese wie einenH1l1g z.usa~1l11en, doch nichl so, daß die Enden sich berühren.~ege die R1l1ge auf einen Ziegelstein, setze sie vier Tage lang inel~:en Ofe.n, der Reverberationis heißt, so daß sie gleichmäßiggluhend sll1d und das Feuer sie bestreicht. imm ie dann her­aus, kratze davon ab, wa lose sitzt, setze sie wieder in den Ofenund ve~fahre wie vorher. Das abgekratzte Pulver ißt oder trinktman mit Branntwein bei Herzleiden, Herzklopfen oder Aussatz.

GoI d dur s t. .Hem viele sind nicht nur gierig nach Gold,,,?ndern auch ~urshg damach, und diejenigen, die sehr durstig,Jn~, haben kell1e Ruhe oder keinen Trost, bis sie ihren Durstgelo~~ht habe.~. So durstig nach Gold war ein Herr namensAqUilIUS. Spater ~ng ~hn König Mitridales i und goß ihm ge­schmolzenes Gold 10 semen Mund, indem er damit einen Gold-

. 311) 'Vie bereits oben bemerkt ist, h/\l Peder :'fAnsson die B..rhreihlln,go der Zemen­ta~JOn dem Albel'tllS l.Iag'lllls entnomnWIl. Letzterer nennt den westfälischen Ort C 1 kD,e anderen Fundorte der alten Welt sind angeführt nach Plinins XXXTlT 1 (21 ~1~S >ee .

19

durst stillen wollte. So trank er das Gold übel und starbdaran 342).

Gold findet man in folgenden Flüssen: In Spanien in einemFlusse, der Tagus heißt, in Welschland im Padusfluß, in Thra­zien im Flusse Hebron, in Asien im Flusse Paetolo, in Indien imFlusse Ganges 343). An manchen Stellen findel man es in Erd-

hügeln.Alle, die Gold suchen wollen, müs en zuer t einen Versuch

mit Trögen machen, indem sie die Erde oder den Sand waschen,wie vorbeschrieben teht. Wenn sie es nichl in dem einen Flußoder Berg finden, mü sen sie es in einem zweiten, dritten odervierten suchen, indem ie einen nach dem andern prüfen durchdas ganze Schwedenreich.

In Spanien sind derart un fruchtbare Berge, daß darauf nichtswachsen kann. Au diesen gräbt man dOl'l unsagbar viel Gold,denn / sie über ehen und verachten keinen Platz, sondern f:l.I,I;;

sie haben die Augen oITen und durchsuchen mit Klugheit undVerstand alles nur mögliche. Das Fördergul wird gestoßen, ge­mahlen, gewaschen und gebrannt, indem man ver chiedene Malever ucht, was daraus werden kann, oder was das Glück gibt,denn Schlacke und Sinter kommen bei manchen tolTen zuerstund erst beim zweilen, dritten oder viertenmal kommt die Materieheraus, 'welche die beste ist.

Item man findet auch Berge, aus denen Gold gegraben wird,die soweit untergraben sind, daß die Leute, die darin sind undgraben, viele Monate lang weder den Tag noch das Tageslichtehen, sondern ie arbeiten mit Lichtern oder beim Schein der

Fackeln. Die Berge sind abgestützt und stehen auf Stempeln undBalken. Bisweilen fallen diese nieder und die Grabenden liegendarunter, wie die Mäuse unter der Falle 344).

Hem Kaiser Caju war ehr begierig nach Gold. De halb /ließ er versuchen, Gold aus Auripigmento zu gewinnen, indem er '.14-6

312) Del" römiHhr 1"('ldJI('IT und Statthalter der Provinz Asin. AquilillS h('tzt<>, lil~h;J'n

na('h U('l1 Schätzen c.!t>s ]\1it..hrillates, <Jen König Nicomedes von Bit..l1ynir!1 zum Krieg-e gegendiesen. Dauurch kam l:tom in Feindschaft zn ~1itJnidates. ACI\dlills W111'<10 bei Proto­lachillll1 ge.rhlagen UIHI ,"m'h Venat dem Mithridat,,. ausgeliefert (HR v. d. Zeit.rechnung).Die~el" marterte ihn g-ratlsnm und ließ ihm zuletzt. Keschmolzpnrs Gold in den ]181s g-ießen.Die.. Miir i,t überliefert l",i Appian: Mithr. 11, 17 ff. und V lIeius Paierelllus 2, 18.1'. ~I. hai wohl Plinius XXXIII -1 (23) benutzt.

343) Tagi," = Tajo; Pa<!us = Po; Hebron (Helm,") = Mari!za; Paelolu'= Sarabat (im Alt("rtllm lwriihmt durch ~einen G-old~and). ""gl. Biringuccio: PirotechninS. 27.

314) Plinills XXXIII I (21).

19f1

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S. I·i!

S. I ~H

"iel davon verbrannte. Er bekam aber nur wenig Gold darausund dann wurde es nicht mehr versucht 315).

Kap. 6. Wie cl je\' crs chi e cl ·e n c n Erz e g e IJ i J d c lwer cl e n :w;)

Es ist zu wis en, daß die Erde wie ein Punkt ist, der mittenin einem cirkill steht. Der cirkill ist der Himmel, und alle Sterne,Planeten und Lichter, die in dem Zirkel sind, senden ihre Sb'ah­len und Kräfte in den Mittelpunkt, den die Erde bildet, undwirken darauf viele wunderbare Sachen. Auf diese Weise bildensie verschiedene Erze. Zuer t i t zu wi sen, laß kein Erz in derErde oder in den Bergen gebildet wird, ohne die natürliche Subli­mation, denn die natürliche Feuchtigkeit und die Erde, von deroben geschrieben ist, müssen sublimiert werden, 'weil die Erdeund die Feuchtigkeit, die tiefer in der Erde gewesen waren, woHitze / und \Värme ist, durch die Höhlungen in der Erde,durch die der Rauch entweichen kann, empor rauchen undstauben. Bald sind es mehr, bald weniger, bald größere und baldkleinere Höhlungen, und zwar gehen Rauch und Staub bisweilenauch durch Steinberge. \Venn dann der Hauch und der Staubsolange hochgezogen sind und nirgends entweichen können, "er­dichten 3J7) sie sich, "'enden sich um, gehen wieder nieder undhilden dann das eine oder das andere Erz in den Bergen oder in derErde, je nachdem die Materie dafür geeignet oder "on der Naturgereinigt ist. Und 'wenn die Erze in den Bergen mit Steinen ver­mengt ind, so ist das chlechtere das, was oben ist, und dasbessere ist tiefer.

Und wenn die Feuchtigkeit nun 0 aufgestiegen ist, sich yer­dichtet hat, und wieder niedergegangen Lt, kühlt sie sich ab underkaltet in den Steinen, denn die Hitze und der Hauch sind sokräftig. daß sie sich \Vege und Löcher durch die Erde und dieBerge machen. / Dies wird dadurch bewiesen, daß, wennheißes Erz auf die Erde gegossen wird, es sich viele \Vege macht,um in die Erde hineinzufließen. Und in den Bergen und Ge-

:.1:1) Plinill"i XXXIII 4 ('2~). (i-(-'Illf;>illl i!-.t. Kttis('1' (lnlig-IlIH.

:.16) Alldl fÜI" dies<'!'; Kapilf.>! ltiUt Ridl kC'inf.> lK'xtimmtl' (~llpl1(' ßIlg'l'!Jt-'ll. ])P11 Dal'-1·~tlllj{(,1l ühel' da~ '·orkOllllllen ((P1' t>illi'.l')nen ~Ietalll~ lil',gt di(' S<-lll'ift dl'S Allwl'tlls )[aglllls(I. 111 trad. I CU}). JO) l.11."l"tlIHI('. Hi{' Darstellung- dl'S QlI('dn;ilh('I'~ wird VOll Alhcl"tus)[a~nlls ni('ht erwähnt. wohl ahel' \'on PlillillS (XXX I I I H (J J )

31;) Köft'wa (wörtlich: t'l"sti('kl'n).

:WO

wässern bildet sich das meiste Erz, denn dort steigt der meisteStaub und Rauch auf, und der Rauch kann sich hier am be tenverdichten. ~renn aber die Erde oder der Berg offen, 10 e undunbedeckt sind, dann "en'aucht die \Värme und es entsteht kein

Erz daraus.

Gold bildet ich gern im Sande, weil der Sand heiß i t, undam Strande, wo das \Vas er den Sand dicht macht, 0 daß die\Värme im Sande bleibt. Und dort wird es mit Trögen ge ucht.Item die Alchimi tae machen ihr Gold und Erz auf die elb"'eise, aul di die Natur arbeitet. Zuerst haben ie ein Glas, dasunten weit ist. Darein gießen sie Quecksilber und Schwefel, diegereinigt und zubereitet sind. Dann kleben sie darauf dicht einzweites Glas, / das einen langen dünnen Hals hat, auf demoben ein Deckel ist, der ein kleines Loch hat. So setzen sie dasGlas in heißen Pferdedünger oder in Asche und machen Feuerdarun ter. Dann ublimiert der Inhalt des Glases und der Rauchsteigt in den dünnen Hals. Dort kann derselbe nicht entweichen,ondern muß sich verdichten und umkehren und geht in das

Glas nieder. So wird der Inhalt des Glases Gold. Dies heißt"Elixir" 3j~). Die e Goldfarbe verleiht Silber und anderen Erzendie Farbe de Golde, wenn man sie damit mi cht.

Item da Silber ftndet man auf mancherlei Art <1ebildet. Bi ­weilen ftndet man e in Steinbergen gebildet, vermischt mit denSteinen, und je kleinere Sterne die Steine enthalten, desto bes­seres und de to mehr Silber haben sie. \\'enn sie aber breiteSterne oder Flitter enthalten, dann ist darin nicht viel Blei I! I·Da Silbererz brennt man, mahlt es / in einer Mühle und

chmelzt e dann. Ilem man ftndet das Silber klar und rein ge­bildet in Steinen itzend. Item in Deutschland ist ein Silberberg,der Freiberg heißt. Dort ftndet man weißes und weiche Silber,das wie ein zähe Grütze 349) dasteht und so von der atur ge­bildet i t. Dieses i t bestes Silber.

Ilem das Eisen ftndet man in Steinbergen gebildet, viel auchin Sümpfen, Moosen und Seen, und es ist von der Natur in kleinenKörnern gebildet wie Erbsen. Dieses enthält viel Schlacke. Da1'-

3.S) In der Ahschrift heißt es, wohl irrtümlich, Clixis. Die Vorscbrift zur Gold­fahrikation ist dem Albertlls 1I1al\'nlls entnommen (a. a. O. L 111 tra<'l. 1 rap. 10).

319) Alhertlls 1\la~n\ls: ~i('llt pultes t.enaces.

201

, . 14!1

,'.150

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aL~S entsteht weiche und zähes Eisen EHItze gereinigt werden 350), ,muß mit starker

Item das Kupfer findet 'h ' , 'wie in Schwed n All ' ,~IC mlt Stell1e~l vermischt gebildet,

Deutschland ir:: GoßI~;e;e~:II~een~~o~ekan:lt JSt., Es .ist auch inwerden, fließt Schwefel ab dg.. ~'I ~ enn die Stell1e gebranntnannt wird. ' el 111 ,c lweden "Kupferrauch" ge-

Item Blei und Zinn finden i h' I .in Steinbergen und i d B' c auc 1 gebildet und gemischt

'.},,1 silber zu find An en eigen pflegt man flüs iges Queck-en. n manchen St lien l11e t '

braunes Erz in der Erde zu 11 ] g man / rot-aber in der Erd " 1I1,den, al wenn es Eisenerz wäre

e lIngsum smd kleine T f Q ,Dieses sammeln die, welche rabe 1 rap en .uecksilber.gegrabene Erde in einen O.f' g 1. Dann legen ie die aus­

en zum Trocknen M't dderselben stei t d Q .' . . I em Rauchebung des Of g ais u~cks~~ber auf und setzt sich an der Wöl-

L ens a s kleine I rapfen ab D'Zuber mit \Vasser herunter estrich ' lese ,werden in einenmen, So gewinnt I Qg .en und laufen darin zusam-

man e a ,uecksllber.

, Item ein Stein oder schwere Eise J' 'silber sch\Yimmen aber das I I' t G n <..lIln oben auf Queck-Quecksilber, wenJ~ man e d:r~~f leegt~ldkorn ver inkt sofort im

Item manche pflegen da Q J 'Ibnehmen sie zwei C1roße K <J ,uec<. I er so zu machen: Zuerstglasiert sind ~ d' ru.<.en ~us gebranntem Lehm, e1ie nicht

, un Je so elllgenchtet sind I ß deinen Kruke dicht h". ' e a er Boden deranderen gesetzt wird lI1~\~p~{~'~kwen~1 Cl' in ~Iie Mündung der

'. ].,:! Hoden viele kleine Löch ' I be

, die o,ben liegt, soll auf dem. el la en. / Die andere Kmk C1 "bt

man m der Erde ein und f" IIt' , e "radie andere oben in cl' ~I,~I I le mIt \\'asser, Dann setzt man

Je " une unq der el'ste' h'Kruken mit luto a' . . " . Ien, c mJert beideobere Kruk ' ple~~le dicht zu ammen und [füllt} e1ie

g"ß e nut g~tem Silbererz, das mit Hümmern auf ß

• ro e zerschlagen 1st D I u -Deckel aus Ton dera~.t d~~nl (,lebt man darauf einen dichtenDann macht man Feu : ba <.ell1 Hauch herauskommen kann.um so daß das S'lb el 0 eIn auf den Kruken und um diese her-

, ' I ererz, c as in den Krul . t 1 .langsam mehr und m h'", <.cn IS , sc lwItzt und_ e I \\arm wnd, Dann will elas Quecksilber

350) Peder :\lanssOIl bes('hl'pibt hi 1"" .ner~(>J"ZtJ'1l und del1ljeni~en all'" s..'p. e 1 ~lLl Z den Untel'scilled /'wi'..c'hC'1l (h~Jll Eisen ausPJ'~eht sich iil>pl" die verschipdf'll: A lllH I umpfel"zcn. Auch dl1\O; B(')'~hii('hll'ill \"011 1-0-

350 a) pa llel'l(ellO ~o,el. ,n "ten von Ei,en""zen (", 0('''''1'11 Ho 2 tH 19). ,} J

202

Ilüchten und fortrauchen, aber es kann kein Loch finden außerallein durch elen Boden, Es verdichtet sich im \Vasser und derRauch und da Quecksilber sinken zu Boden. \Venn alles ver­brannt ist, öffnet man die Gefäße und sammelt das Queck ilber.Aber das Silbererz ist deswegen nicht schlechter geworden 351).

lLem Queck- / ilber ist ein starkes Gift; es wird gereinigt, R,l.,:{

indem man e durch gegerbtes Leder drückt.Ilem Quecksilb r wird auf geschmolzene Erz, Gold und Silber

oder sonstiges Erz geworfen, so mit die en vermischt und dannsofort in \Va seI' gegossen. Hiermit vergoldet man dann, indemman es auf irgendein Erz treicht und dieses ins Feuer legt.

K ~1 p, 7, \V j C Il\ a n cl i e v e I' S chi c cl c n C 11 Erz cs c h m e 1 z t 352)

Viele Stol1'e sind schmelzbar, z. B. \\Tachs, Salz, Alaun undandere mehr, Gleichwohl schmelzen die Erze anders, denn siebehalten immer das in sich, was trocken ist, auch wenn sie ge­schmolzen sind. Diese Trockenheit stammt von der Erde, Des­halb geben si überhaupt keine Feuchtigl<.eit \'on ich und haftennicht an dem Stoffe, auf den sie in geschmolzenem Zustande ge-'gos. en werden. So hat in ihnen die Trockenheit die Feuchtigkeitund die Feuchtigkeit die Trockenheit gebunden, da die eine vonder ander n aufge augt worden ist, und die eine die / andere R. \.i-\.

wärmt. [Anders ist es bei schlecht gemischten Er:en,} da brenntdie Trockenheit, die \'on der Erde stammt, im Feuer fort, und das,was \'om \Va ser ist, fliegt mit dem Rauch fort, weil die Feuch­tigkeit nicht die Hitze der Erde löscht und die Erde die Feuchtig-keit nicht festhält, indem sie verhindert, daß die e fortraucht.Solche Erze enthalten viel Schlacke, Sinter und übelriechendenRauch, Aber das Gold ist in seiner Erde und Feuchtigkeit voll­kommen gut zusC1mmengemischt. Deshalb gibt es keinen Hauch

oder Sinter \'on sich,Alle Erze werden durch die Kälte fest und er tarren, ähnlich

wie geschmolzenes vVachs oder Talg durch die Kälte fest wird,!Lern die Erze, bei denen der erdige Teil mit der Feuchtigkeitunvollkommen vermischt ist, wie Zinn, Blei oder Kupfer, werdenum so trockener und brüchiger, je öfter sie geschmolzen werden,weil die Feu htigkcil mit dem Rauche aus ihnen fortfliegt und

:\:.1) VI!I. 111wn ,. 26, 1)a, ffilbererz ist qllecksilberhaltil(eS Fahlerz.3:'~) Gt'klil"7:t(' rhel' ...('tI.l1n~ von Albertuo, )'fngnus 1. 1I1 trnd,. 11 rat), 1.

2031 I"

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die Trockenheit wieder brüchig wird. Auch '''erden Blei-,'. ]'~.3 dächer 353) oder andere Gegenstände aus Blei schwarz, / wenn

sie alt werden, weil die Sonne und da \Vetter die äußersteFeuchtigkeit aus ihnen herausgezogen haben. Diese alle Bleiläßt ich nicht löten, wenn man das Schwarze nicht "orher ab­schabt, weil die innere Feuchtigkeit die andere Feuchtigkeitbinden muß. Sonst entsteht keine Lötung. Item geschmolzenesKupfer lötet zusammen, item auch das Silber, das sehr fest hält,weil darin "iel FeU, Quecksilber und Feuchtigkeit ist.

Kap. 8. Wie w e j l s j c h cl je\' e r s c h j e d oe n e n Erz ealls l r c i ben las S C11 :15.1)

Oben ist geschrieben, daß die Trockenheit mit Feuchtigkeit"ermischt ist. Die Feuchtigkeit gibt unter den Hammerschlägennach und zieht die Trockenheit, die in den Erzen ist, mit sich,obgleich die Kälte die Feuchtigkeit starr und fest gemacht hat.Aber das Gold ist so zäh, daß es sich weit und dünn au treibenläßt, mehr als Silber, Kupfer, Eisen und Blei, und zwar so dünn,claß man es auf Seide spinnen und dann weben kann.

K.1.3{i Auf vier Pfund gutes Silber legt man ein Pfund Gold undtreibt so Silber und Gold beide zusammen aus, daß der sechsteTeil Gold oder weniger oweit au getrieben wird, wie die "ierTeile Silber, und da Silber hat Goldfarbe auf der anderenSeite 355). \\Tenn man aber das Silber, da mit dem Golde so aus­getrieben ist, schmelzt, scheint alles Silber zu sein und man siehtüberhaupt nichts vom Golde. \Venn man aber das Gold gesonderttreibt, kann man es nicht so weit au treiben, weil die Hammer­schläge durch das Gold hindurchgehen. Aber auf Silber gelegtund getrieben bricht es nicht auseinander, weil es feine Feuchtig­keit enthält, von der ein Teil den anderen nicht losläßt, sonderndie en bei jedem Hammerschlage gleichmäßig mit sich zieht.

Die Erze, die sich nicht austreiben lassen, enthalten unreineFeuchtigkeit und ind nicht rein. Und diejenigen, die brüchigsind, sind bei ihrer Erzeugung nicht vollkommen gemischt wor­

~. 1,>7 den, d. h. die Feuchtigkeit / und die Trockenheit sind nicht

353) BI)" tackan, eig...ntlich Bleima seI. Z,,"eifellos in Fehler des AI,l"ill·eib.".,.354) Gekürzt<> ÜbersetzunI( \"on Albertlls ~Ial'"nus I. ]IT Iraet. n rap. :J.355) Die Stelle lautet bei Albel'tus ~Iagnus: nUll t'nim produdtlll' ar~entl1m et

ponitur super argentum aurum in s('x1.aderimft propol'tione au 81"g'entum ut si SUPl'1" quntuo,"lua.rchas 8rgenti ponatnr sexta auri vel minus tal11 producit.ur aurmll fluantum prodll('erepotest totum argentum ita q110<l non apparet nisi roloran. fil"g't.'"ntlll11.

204

vollkommen gemischt worden. \\Tenn man Zinn und ~up.fer

oder andere Erze zusammenmi cht und schmelzt, lassen SIe IChnicht gut austreiben, sondern sie reißen oder zerbrechen unterdem Hammer, weil sie sich gegenseitig nicht "ollkommen ver­mischen können 366).

Kap. 9. D j e Fa .. b e cl e r Erz e 3(;7)

Man findet daß die Erze drei Farben haben. Die eine der­selben ist allge'mein in allen Erzen; das ist dCl~ Gl~nz. Die an.dereFarbe ist das Weiß. Diese i t in Silber, Blei, Zll1n und EI en.Die dritte ist das Gelb. Diese ist im Gold und im Kupfer. Jefeinere Feuchtigkeit jedes Erz in sich hat, einen desto schönerenSchein gibt es, wenn es poliert ist. Deshalb scheint das Gol.d ammeisten; dann folgt das Silber und das Eisen. Letzteres 1st soglänzend, daß man sich darin spiegeln kann 358). .

Item das weiße Erz, das man in Steinen findet, 1st au guterErde gemacht, die / dort .mit feiner Feuchtig~eit gemi ch~ist. So wurde es Silbererz. Aber Blei, Eisen und Zll1n haUen belihrer Mischung unreine Erde. Am meisten war dieses der Fal~

beim Ei en, weil die Erde darin ehr verbrannt ist. Denn wa belweichen Storren sehr faul und unrein ist, das ist im Eisen undin anderen Erzen der Rost. Der Silberrost ist blau wie Lasur­farbe, weil er eine klare Flüssigkeit i t. Die gelbe Far?c i~ de~1Erzen kommt "om Schwefel her, weil dieser die FeuchtIgkeIt mItseiner Hitze so stark in der Erde siedet, daß sie gelb wird. AlsGleichni möge man zum Yerständnis Honig, Galle, Har~ un.dandere Stoffe nehmen, die durch viel Hitze in dcr Feuchbgk~lt

gelb geworden sind. Sind nun Feuchligk~it und ~rde s~hr remund werden vermischt, dann wird daraus ll1 der HItze Gold, undwann sie unrein sind, Kupfer.

Kap. 10. Der Ge S c h mac k u n cl Ger II eh der Erz e 359)

Alle Erze haben vom Schwefel Geschmack und Geruch. /Obgleich man kaum irgendeinen Ge~chma~k von Zinn und Bleikennt, läßt sich dieser trotzdem danllt beweIsen, daß, wenn etwas

356) Ähnliche alchemistische The~rie.,~ 1>ef;!egn~n un~ 0.\1(':)1 no h in Birü1uucdas Piro-t<>chnia (vgI. z. B. deutsche Ausgabe R. 6" und 6/). 3

357) Gekürzte 'Ühersetzulll( VOll Albertub IIlagnus I. ]11 trset.. I.r cap". ;, (d. h. Rt"hl)358) Albertus .Iagnus sagt klarer, daß das auf das Beste I'"en'llllgt" ELSe

spiegelt. I r t II 4359) Gekürzte 'Übersetzung von Albertus :MAJPlUi I. I trae. cap..

205

:-;. 158

S. 159

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lange in einem Zinnbehälter teht, was die ~Ienschen essen odertrinken, es die Eingeweide zerreißt, und was in Kupfergefäßensteht, setzt Grünspan an und verdirbt, wobei es chlecht schmecktund riecht. Das Gold aber ist 0 fest gebaut, daß dessen Schwefelkeinen Geschmack und keinen Geruch von sicht gibt. Das Silbergibt wenig Geschmack von . ich. Aber alle Erze geben beimSchmelzen Geruch von sich. Vor allem geben Kupfer und EisenGeschmack und Geruch an da \Va er ab, das von den Bergenfließt, in denen diese Erze sind. Da \Va ser wird bitter undekelhaft, so daß niemand es trinken kann. nd wenn man irgend­eine andere Flüssigkeit in Kupfergefäßen sLehen läßt, wird diesesofort übelschmecl,end.

Item der Rauch der Erze isL sehr Lrocken. Er Lrocknet undH. 160 heilt Triefaugen / und ist innerlich dem Menschen sehr schäd­

lich. Deshalb sollen diejenigen, die den Berg bebauen und mitErz im Feuer umgehen, Nase und Mund mit mehreren Tüchernoder anderen Sachen gut verschließen.

Kap. 11. Die Erz c y e (" b ren 11 C 11 0 der vc r b r C 11 11 e 11

11 ich l360)

Manche Erze verbrennen und manche verbrennen wenig odergar nicht. Es ist allen bekannt, daß da' \\'a ser nicht zu denStoffen gehört, die brennen können. Aber die fetten Stoffebrennen sehr stark. ILem der Schwefel enthält drei Stoffe.Erstens enthält er eine Flüs igkeit, in der das Fett fließt. Denzweiten Stoft· hat er von der Erde. DriLLens siLzt darin eineinnere FeuchtigkeiL, die nicht darau zu entfernen ist, außerwenn der Schwefel glatt vernichLet wird. Deshalb pflegen dieAlchimisten den Schwefel mit E sig, miL Harn, mit saurer Molkeoder mit anderen scharfen Wä sern zu waschen, um die vorbe-

i:'i. I(i I schriebenen beiden Flü sigkeiten zu entfernen, / und sie siedenden Schwefel oft und sublimieren ihn miL dem Helm, weil dieFlüssigkeiten das Feuer nicht leiden können, sondern forL­brennen. In gleicher Weise verbrennen sie auch das Erz.

Gleichfalls ist zu wissen, daß uuch im Quecksilber, das injedem Erz ist, eine feuchte, feine Erde ist. Da nun diese Feuch­Ligkeiten, die im Schwefel und im Quecksilber ind, nicht immer

360) Der erste Absatz ist eine gekiirt.le -eber e(/'III1~ \'011 J. lJ I (rad. II tal' . .; desAlbertus M8~nus, der zweite i~t d'-'Irt (·nJl. (i cJessrllwJl 'l'l'nklnt~l ('ntnoml11cn.

206

rein 'ind und auch nicht so vollkommen mit der reinen Erde ver­urbeitet ind, daß die Erde die Feuchtigkeit fe thält und daß dieFeuchtigkeit die Erde im Feuer erwärmt, so verbrennt da Erzoder die Feuchtigkeit, die im Quecksilber oder im Schwefel i L,und fliegt mit dem Hauche fort, und das Erz bleibt trocken undverbrannt zurück. Dieses passiert aber nicht beim Golde, denndiese I,ann nicht so verbrennen, wie die anderen Erze. Silber­erze verbrennen nur sehr \"enig, Kupfer verbrennt stark, eben-lalls Eisen. Blei und Zinn fliegen mit dem Rauche fort, / weil H. 1ß::'

deren Feuchtigkeit nicht gut befestigt ist. Deshalb verbrennendie e Erze schnell zur Asche.

ILem wenn die Erze nach der Kunst der Meister verbranntoder verarbeiLet werden, können sie verwandelt oder vertauschtwerden, so daß aus dem einen Erz ein anderes wird, beispiels­weise aus Silber Gold, weil alle Erze ihr Erzeugung und Geburtaus Quecksilber und Schwefel haben. Diese Kunst pflegen dieAlchemisLae auszuüben. Auch die Natur erschalTt oft in der Erdaus einer Ader sowohl Gold wie Silber. Dort wo der Ursprungder Ader war, fanden die Arbeiter, daß alle lauteres Gold ge­worden war. Darüber trauerten die Bergleute ehr, denn iewußLen wohl, daß tiefer kein Erz mehr in diesem Berge war, undbisweilen endigL es mit Alaun.

Kap. 12. Y 0 III S c h w e f e I 361 )

Die Meister, die über den Gang der atur schreiben, geben alsGleichnis für die Bildung aller Erze an, daß der Schwefel /der Vater i t, der erzeugt, und das Quecksilber die l\Iutter, in H.16:l

der die Erzeugung tattfindet. \Vie aus dem Samen und der Ver­einigung \"on Vater und Mutter das Kind erzeugt wird, so werdenund entstehen alle Erze aus Schwefel und Quecksilber.

Zuer t i t zu wissen, daß der Schwefel Feuchtigkeit enthält,denn er schmilzt und fließt in der 'Wärme des Feuers und er­starrt in der Kälte. Er enthält auch viel trockene Erde, denn ervergehl ganz zu Pulver, wenn er geschlagen wird, und er enthältauch viel FeLL, denn er nimmt schnell Feuer an und fängt an zubrennen. Daraus geht hervor, daß er aus vielen SLolfen zu­sammengesetzt ist, und daß gleichwohl seine Natur keineswegsvollkommen geworden ist, sondern er ist eine Art Samen, aus dem

3Gl) ])<.>1' el'~tl' Tpil ist eint' g'E'kii1"7.tR über"etzull,lr von Alhl'rlus l\18~1\11. l. 1\" rap. J.

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H.166

vieles nach dem Laufe der Natur leicht wachsen kann. Darum hatdie atur in den Räumen reichlich Schwefel vorgesehen, wo inder Erde irgendwelche Erze gebildet werden sollen. Doch kann

-;. lIi-l- der Schwefel von sich aus allein kein / Erz bilden, sondernnur im Quecksilber, wie der Mann kein Kind erzeugen kannaußer in der Frau bei beider Vereinigung.

Der Schwefel hat eine gelbe Farbe. Die e tammt her vonder Hitze, die ihn in der Erde au der Feuchtigkeit brennt, dieihn bildet. Wie im Körper der len ehen und Tiere die natür­liche innere \Värme die Speisen im Bauche schmelzt und siedet,und oft irgendein Geifer und Schaum hochkommt, so ist oerSchwefel ein Geifer und Schaum, der von der Hilze in oer Erdegebildet ist.

Item mancher Schwefel wird lebender Schwefel genannt undmancher toter. Es besteht aber nur der Unlerschied, daß der­jenige, der geschmolzen ist, nachdem Cl' aus der Erde gefördertist, toter Schwefel genannt wird, während derjenige, der nichtgeschmolzen oder gegossen wird, lebender Schwefel heißt 362).

Hem auf den Inseln, die in dem .Meere zwi chen Sizilien undWelschland sind, ist in der Erde viel Schwefel gebildet, des-

s. Iflfi gleichen an vielen Orten Welschlands in / Campanien undim Lande 1 eapel. Man gewinnt dort große Stücke und Klumpen.An manchen Stellen ist der Schwefel unvollkommen. Dieser wirdmit öl gekocht und wird dadurch vollkommen. An manchenStellen findet sich Schwefel, der zu nichts anderem brauchbar istal zur Färberei, denn damit macht man die \-Volle weich undweiß.

Hem der Schwefel wird viel zu Heilmitteln benutzt. Gemischtmit Talg und damit zusammengeschmolzen vertreibt er, aufBücken und Lenden geschmiert, deren Schmerzen. Geschmolzenmil feinem Harz, nimmt er Pu teIn im Gesicht fort und vertreibt,auf die Haut geschmiert, Aussatz. Auch viele andere Heilmittelmacht man aus Schwefel.

Kap. 13. Vom Qu eck si) bel' :163)

Das Quecksilber hat zwei Naturen in sich; die eine ist diedes Wassers und die andere ist diejenige der Erde. Diese beiden

362) Hi"r endet die Bearbeitung der Schrift des Albertus :Mal(nus. Es folgen Auszügeaus Plinius XXXV 15 (50).

363) Gekürzte Übersetzung von Albertus Magnus J. IV cap. 2.

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ind darin 0 slark verbunden, daß, wenn man da Queck ilberallein in den Helm lut, damit sie einzeln ublimieren, allessublimiert und ich gar nicht vermindert und gar nicht trocl<en Ioder fesl wird, falls es nicht irgendein Loch hat, oder on teine Stelle zum Entweichen. Hem das Quecksilber isl befähigtErz zu bilden wie e die Natur der Mutter i t, Kinder zu gebären.In den BergCI; und in der Erde verwandelt e ich durch die Hitze

des Schwefel in Erz.Hem das Queck ilber ist sehr kalt und feucht und macht die

Sehnen der Men chen so ohnmächtig fest, al wenn diese lahmwären. Gemischt mit Schmalz vertreibt e Läuse. Hem wennman Quecksilber mit Schwefel und sal armoniacum mischt undsublimierl, verwandelt es sich in ein glänzendes rote Pulver.Wenn man diese dann brennt, entsteht daraus eine fließendeFeuchtigkeit. Das, was oben im Helm sitzt, in dem die Subli­mation stallfindet, ist wie ein alabastri Stein. Wenn man die enins Feuer lut, wird Quecksilber daraus.

Hem da Quecksilber \vird mit Kunst gelötet und dann milvielen Stoffen vermi cht; es \vird mit Schwefel gehärtet undöfter mit anderen Stoffen gemahlen und getränkt 364), damite / im Feuer nicht fortfliegen soll. Dies machen die alchemiste.

Wie da Quecksilber aus den Steinerzen gewonnen wird, istvorher be chrieben worden etc.

Kap. 14. Vom B) e i 36~)

Das Blei ist in einer atur dem Quecksilber fast gleich, undwenn es geschmolzen ist, sieht es aus wie Quecksilber. Aber beider Zusammen etzung hat das Blei mehr vom Quecksilber alsvom Schwefel erhalten. Auch sind beide nicht vollkommen zu­sammengemi chl, sondern nur, \"ie wenn ein kleines bißchenLab viel Milch fest macht, so hat der Schwefel da Quecksilberfestgemacht und daraus Blei gebildet. Dieses. Que~ksilber ",:arganz unrein und voll Feuchtigkeit. Deshalb fliegt dle Feuchltg­keit schnell forl, wenn man das Blei in das Feuer legt, und es

36.) Die Stello des AllJertus Magnus ),eißt: & postquam mortificatum est, ('ommis('ibiloeßt corpol"ibus <"t. colorut. ca, vi n.utem sulphuris & vapore congelatu r ,et .d~duclt.t1r auduricielfl ('t formas diversorum metallorum et ex hoc quoque ultra modum ImblbltUI" SI co ctterreo retl11e-tur ne fl1~Ül.t ex corporibus quibus permixtum est in igne.

365) Ver erst" Teil die.es Kapitel ist eine gekürzte übersetzung von Albertu. Magnus

J. JV cap. 3.

209

H.l&7

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H.171o

bleibt nichts übrig als Asche. Item da Blei isl seiner Naturnach sehr kalt. Deshalb hat es besondere Kraft gegen Geilheit,wenn es dünn ausge chlagen und mit Camphora beschmiert aufdie menschlichen Lenden oder Leislen gebunden wird 366). Es

H. 16H ist aber nicht sehr zuträglich, / denn es treibt bö e Feuchtig­keit in den Kopf, und die Menschen werden so, als wenn sielahm wären.

Hem Bleiplatten, die in ein Gefäß mit Essig gehängt sind,werden außen zu Bleiweiß. Dieses wird abgekralzl, worauf mandie Platten wieder in das Gefäß hängt. Das Weiß, das der Essigso aus dem Blei herauszieht, isl Quecksilber, das im Blei ge­ronnen war.

Item Blei verbrennt mit Schwefel und es entsteht dannZinnober. V\Tenn man diesen nochmals slärker brennt wird eseine weiße Farbe wie Bleiweiß. Wenn man diese dan~ auf dasallerstärkste brennt, verzehrt sich der Schwefel, und es wirdwieder Blei, aber nichl so viel, wie es vorher war.

Hem das Blei enthält viel Feuchtigkeit. De halb reinigt mandamit die anderen Erze, wie Silber und Gold, indem man'e mitdie en auf einem dürren Stein ins Feuer elzt. Es schützt dieseim Feuer davor, daß sie sehr slark verbrennen, denn da Silberist feucht und das Feuer ist trocken, und da e nichl verbrennenwill, vereinigt es sich mit dem Silber. Deshalb setzt man Blei

s. 160 z~, damit / das Feuer sich be er mit diesem vereinigt unddIe es verbrennt. \Venn dann da Blei geschmolzen ist, siedendas Gold und Silber in ich und sie werden im Feuer gereinigt.

ltem das Blei hat ein schweres Gewichl, weil e dicht und ausviel Feuchtigkeit zusammengesetzt ist a67).

Hem e gibt zwei Arten Blei; die eine i l da Schwarzblei unddie .a~ldere das \Veißblei. Schwarzblei wird in Portugal undg~lhcIa aus Sanden gewonnen, die oben auf der Erde liegen.DIe en Sand erkennt man nur dm'an, das er schwer ist. Er ent­hält viele kleine Steine und findet sich meisten dorl, wo kleineBäche sind, die im Sommer austrocknen. Diesen Sand waschendie Leute, die daraus Blei gewinnen, mil Trögen und das, was aufdem Boden bleibt, tragen sie in den Ofen und verschmelzen es

366) Et.. sjledalem habet ,'il'tlltem (·ontl'a. libidil1(,111 \'('IWI'(;'()J'UIl1 (~t (·()lltl'R. Jlollutione~

Ilol'fllrnns. SI - - (AlbertlI" MnJ!nlls 1. C.• nn,'" Plini", XXXI\' I'" (:;0»). 367). HiE.'l.', cndiL~ der Auszug Rns All~rtl1~ :Mag-Hlls. l>il' (llH·!'t· fiil' :liC' fol~elHlen

NoflZELIl 1st itl'oßt('ntC'I1s PliniliS XXXTY 16/1l'\.

210

auf Blei. llem man findet das Blei auch in den Bergen, wo ewie da Golderz mit Steinen vermischt i t. Diese Bleierz hat soschwere Gewichl wie Golderz. Sie scheiden das Gold / vomBlei in öfen mit Feuer. Item in Cantabria gewinnt man vielSchwarzblei und zieht aus diesem Silber, aber nichl aus \Veißblei.

Item Schwarzblei läßt ich nur mit \Veißblei und öl zusam­menlöten und \Veißblei läßt sich nur mit Schwarzblei IÖlen.

Item da Schwarzblei entstebt auf zwei Arten, entweder ausseinen Adern allein, oder in Bergen mit Silbererz und wird danndurch Feuer davon getrennt. Das, was zuersl im Ofen fließl, i lZinn. Das, wa dann fließt, ist Silber und das, was im Ofenzurückbleibt, nehmen sie, setzen ein Drittel Erz hinzu, mischenes und schm Izen es nochmals 368). So wird es Schwarzblei.

Wenn man geschmolzenes Blei auf Papier gießt, verbrennl es

das Papier nicht.Indien hat weder Kupfer noch Blei, außer dem, was die Ein­

wohner ich für Perlen und Edelsteine einhandeln. Ilem in denLändern Brilania, Hi panie und gallia gewinnt man viel BI i<IU Sanden, die / oben auf der Erde liegen.

Hem da Blei wächst, wenn es mehrere Jahre unberührl imFreien liegt. Ilem Bleigefäße schmelzen im Feuer nichl, solangesie mil \Va er gefüllt sind; wenn man aber einen kleinen Stein,einen Ei ennagel oder einen Kupfernagel in das \'lasser auf denBoden legl, brennl gleich ein Loch in den Boden.

Il m Blei brennt man so zu Asche: Kimm ßleiplallrn, iegesie in ein Tongefäß, und lege zwischen jede Scheibe Salz und ge-

toßenen Schwefel. Setze darauf einen dichtschließenden Deckelund stelle da Gefäß auf das Feuer zum Brennen. Oder legda Blei in eine breile Tonpfanne, tue den Scll'wefel darauf, selzedie Pfanne auf das Feuer und rühre dauernd um, wenn da Bleigeschmolzen ist. Schütze dich aber gut gegen den Rauch. \~Tenndas Blei sich in Asche verwandelt hat, so wasche e mehrmalsgulmil Hegen\>vasser, stoße es im Mörser und siebe es fein. DieAsche isl gul für mancherlei Heilmittel, gegen alle Geschwüre,Eiter, \'lunden, die weiter fressen oder eilern, und gegen ela'Herausgehen des Ma tdarmes 369).

36R) Ansc'lH'ilH'lld lw:t.il'lH'1l sich <1iE'st> Angnhrll nllf elU"i R<istl'l·dttklioIlS\'(·duhl'('1l

{AgTi('o!a. (1(lutS('h(\ Al1s~abe K 345).309) ('onclylomntll (Plini", XXX1Y 1'" (.;0)).

211

S. 171

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'.72

S. 17:3

,'. 174

Kap. 15. V O!TI Z i n n :170)

Das Zinn hat dieselbe aLur wie da Blei, von dem vor Lehendgeschrieben ist, doch i ·t das Zinn weißer und reiner, weil es ausreinerem Quecksilber gebildet ist, das gehärtet ist, und dadurchist es brüchig geworden, und jedes Erz, mit dem man das Zinnschmelzt, wird brüchig und ungeeigneL, um e mit dem HammerauszuLreiben, denn es bricht gern.

Item Zinn oder Blei nehmen keinen Host an und geben auchkeine andere Unreinheit ab, weil sie keine heiße Feuchtigkeitenthalten, von der irgendein Host ent Lehen kann. Item diebeiden Erze geben keinen klingenden Laut von sich, weil sieweich und reich an Feuchtigkeit sind; dagegen geben Silber,Gold, Kupfer und Eisen einen klingenden Laut von sich. Danun da Zinn einen schwachen dumpfen Klang gibt, mischenes die Glockengießer in das Erz, damit die Glocken einen vollenKlang geben und keinen so sehr schrillen Klang.

Item das gegossene Zinn wird, auf Dächer gelegt oder alsflöhren, im Boden schnell faul. / Das Blei aber wird in derWitterung und im Boden dicker und wächst darin, wenn elange liegt, denn das Zinn wurde ganz lose zusammengebunden,als es gebildet wurde, das Blei aber ist stark und nimmt täglichFeuchtigkeit in sich auf, und so kommt es, daß es zunimmt.

Item in England macht man harte und lauteres Zinn, eben­falls macht man in britaniam und in Deutschland weichere Zinn.

Kap. 16. \' 0 m S i 1 b e r

Silber ist aus Quecksilber gebildet, das rein und hell war,und ebenso aus Schwefel, der fein war; es ist mit Hitze gebildet,und alle überflüssige Feuchtigkeit ist darau vertrieben. Gleich­wohl enthält das Silber doch etwas vom Schwefel, was manriechen kann, wenn man Silber schmelzt. Und es hat auchetwas von der Weiße des Quecksilbers und ist fest und harL undgibt Klang von sich, weil die atur es von aller schlechten Feuch­tigkeit gereinigt hat.

Item das Silber ist in seiner Natur kalt, weil es vom Queck­silber / abstammt. Weil es feines Wasser enthält, ist es,mit Gewürzen gemahlen, ein gutes Heilmittel, besonders fürHerzklopfen.

370) Gekürzte t'hersetzunK von Albertus Magnus I. IV (·ap. 4.

212

Item lIlan findet Silber in der Erde, das weich wie Brei ist.Dieses i L au viel Queck ilber gebildet. Item bisweilen. fin~eL

man da Silber von der atur rein und klar gebildet wie emeBildsäule, bisweilen liegL e wie ein Seil hingestreckt in der Erde,weil die Adern aller Erze verlaufen, wie die HiLze und der SL~ubsich in die Erde und die Berge Auswege suchen 371). Biswedenist das Silber auch in den Steinen vermischt.

Item der Schwefel verbrennL das Silber gern, wie auch andereErze, wenn man ihn darauf wirft, 'wenn diese geschmolzen ind,weil er von Natur au Verwandschaft miL diesen hat. AndereStoffe aber verbrennt er nicht so, auch wenn man ihn brennendauf Holz orler Steine wirft.

Kap.17. Gcwinnung dcs Silbcrs aus Steincn:17~)

\Venn die Steine oder Erze aus den Bergwerken / ge­fördert sind, brennt man sie auf \VenderösLen 37:1) in zehn Fe~ern

und zer 'chlägt die SLeine mit Hämmern zwischen je~er Hl~ze,

o daß J' ede Stück klein wird wie ci ne Nuß. Dann 1st kemes d E .Roheit mehr in den Steinen. Darauf bringt man as • rz 111

den Ofen.Aber in l'ngarland pflegen sie das Silbererz auf ~Iühlen zu

mahlen bevor sie e in den Ofen ein etzen. Aber manchesSilbereJ:z braucht man nicht in so "ielen HiLzen oder \\'ende­rösLen brennen.

Item der Ofen soll so gebaut werden: Sich dich zuersL nacheinem Grundstück an einem Flusse oder irgendeinem fließendenBache um in dem man ein Rad bauen l<ann, das die Bälge an­treiben oil. Neben dem Bach legt man in der Erde eine große,breite teinplatte in der \\reise, daß der \\' as erzug, der im Bodenist, seinen \Veg darunter nehmen kann. Auf die S~einpla~te legLman eine Grundmauer und baut nun den Ofen vlerkanLJg auf,indem man ihm am Boden. zwei Ellen Breite gibt, und dann /

--371)~ f!'eundlicher )fit.teill1n~ von Ur. E. lllllllll.. l'ist lautet. diese Stellt.' d~s 'rexteR:ty udrann nre ,,11('\' malm gltl" "'iUSOIII hiet('1l Dch d8lmhitt lrt,cl' si~h vtueg-el' tlll 1 ,JoI'uen('

0<'11 ßE"J"g'Oll1E"tl. 1 L\ d R372) 1~hel" dh) Gewinnllll,J( de Sillwrs bl"ril'ht.et AlI)(>rhlS ~ ~r.f\g'nlls kurz, (r~O). 1ll~1\. ßB.

Silber mit Blt'i rrinigt und Irtzlt'rrs durch YerhrenulIngo VOIll Silber trennt (Ittthplo7.e ).l.:nreint> 1':1'1.(' müssen in der :Miihle g'('Uluhlen werdE"ll, 1IIH ~teint> lind. ilberc;;nb.'tallz trennen

I.\l können (I. ('.).3i3) 1>/1 wende rosta (ygl. •. :! 19).

21H

S. l'.;

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215

:176) Alhcl't Ing'lll1l-1 t'ndihnt tlie Trennung '"Oll Blei lIlld Siltwl" Hur gt\1)Z KI1I'1.. Di<·fi.ltcste Do.l'stt'lhll\g' t1P,,", Tl'dbofens und einige Angahen iihpl" die J-lel'l'i('hl.lItl~ d('8 'l'l'(·ih·h~rd~' finden si<'n ;m lLIlushueh (I'. XXVIII un(1 Tni. 3H 11m] :19). Bi"ill;:ue,,;o I(;htdann ein<' f;'in~ehcnd(' H('hildel'1m~ des Treib\·erfahren~.

3i7) Hi'\t.. In.t.. tl'stß, ~(·hiifo'~el. lJa.~ ""ort findet "idl in <lie~(,l' Bl:dclltllllg' s('holl !Jl·jTheophillls (I. I I I K"p. XX rr r 1111(1 LX\'lII - AlI,gah., "011 7'lirnbo/d S. 7:1, ~9:1 r., J ~H

und :1.i9).37k) ))('1" ('I'qt\ Tt'il dit'st, .... Kapitel ist l'in(l fl't'ie ehcrsebmng von AlIU'l'tus )[al!'Il11S

I. lY NIl'. ß.

K. 17

Kap. 11\. BI e i 1I n d Si 1 bel' sc h eid e n :176)

1 imm A ehe, die au Knochen gebrannt ist, oder von ge­brannten Wielderhörnern, die gestoßen und gesiebt sind. Führezuer tein vierkantiges Mauerwerk bis Knichöhe auf, das eineBreite von ein m ]{Iafter hat. Mache mitten auf der Mauereinen Te t 377) aus der vorbeschriebenen A ehe, wobei du diHände und die Asche anfeuchtest und diese fest zusammen­drückst, 0 daß ie steht wie ein großer Teller mit Hand. Legenun darauf Kohle und Glut, um den Test zu trocknen. Legedann darauf da aus den Steinerzen gewonnene Blei. Verstärkedas Feuer durch Blasen mit Handbälgen, so daß da Bleischmilzt. Habe weiter einen Eisenhaken an einer Stange. Rühreund schäume mit diesem langsam das geschmolzene Blei. /Lege dann darauf dürres Kleinholz zum Brennen. Das Blei!liegt zum T il mit delll Rauch fort, zum Teil zieht es der Testin sich. \Venn dann das Silber anfängt weiß zu werelen undsich eine \Veile lang auf und nieder bewegt hat, und wenn danndie Bewegung nachläßt, ist das Silber klar.

Kap. 19. Y O!TI Ku p re I' 37S)

'Vie vorher ge agt ist, sind alle Erze aus Quecksilber undSchwefel gebildet; dies gilt auch vom Kupfer. Daß dieses aberrot geworden ist, während die anderen Erze "'eiß sind, hat dieUrsache, daß das Quecksilber, aus dem es gebildet ist, rein undgut i t. Es nLhäll aber äußerliche Feuchtigkeit und derSchwefel ist nicht rein, der mit dem Quecksilber vermischt wird,wenn sich das Kupfer bildet. Dieser verbrennt nun das Queck-silber lind die Feuchtigkeit, und davon wird da Erz rot, und diebeiden Teile können sich bei der Erzeugung nicht yollständigzusammenCügen wegen der Unreinheit, / die sie enthalten. K.liU

Deshalh gibt das ](upfer "iel Schlacke und Sinter ,"on sich und"ermindert sich im Feuer. Dadurch r.einigt es sich dann LIndscheint nun wie Gold zu leuchten.

die Seitenwände zusammenzieht, so daß er zu oberst nur nochein~ ~l~e Breite hat. Die Höhe oll drei Ellen betragen 374).

Drei Selten des Ofen ollen dick gemauert werden und die vierteSeite, die vorn ist, nicht sehr dick, weil sie niedergerissen wird,so oft der Ofen innerlich an Boden und 'Vänden erneuert werdenmuß. Der Boden soll au feingestoßener Kohle und gestoßenemund gesiebtem Lehm gemacht werden.

ILem zwei Löcher sollen im Ofen ein: eines hinten im Ofenin das die Bälge bla en 375), eine Elle oberhalb eil' Bodens, da~andere vorn eine halbe Elle vom Boden. Durch dieses Loch solldie Schlacke beständig abfließen, indem es immer offen steht,und durch dieses Loch steckt man ein lange' Eisen hinein undprüft, ob der Boden yoll von Blei ist. Dann 'führt man dort einengroßen Eisenlötlel ein unel keilt das Blei in eine runde Grubealls. Zuerst zieht man die Schlacke heraus. Sobald dann dasBlei oben in der Grube kalt wird, hebt man ein Stück nach dem~ll1dern mit einem Ei en ab. 'Venn der Ofen kalt geworden isterneuert man ihn bis auf / den Boden und schmelzt und blästeine andere Ofenreise.

'\Tenn das Erz sehr gut und fett ist, kann Illan Blei zwei [maljeden dritten Tag auskeilen 375a).

2]4

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s. J 77

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S.IHO

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.?as ,Kupfer, von dem viel Hammer hlag wie Fi chschuppenabfallt, Ist schlecht, weil e viel "ebrannte und chlecht gebildeteErde enthält. So i t aber da Kupfer nicht, da man in Deut ch­land auf dem Goslarer Berge gewinnL, und da bisweilen wieGold scheint. Man möcht de halb glauben, daß der Schwefelin dem Berge mit ar enico vermi chL i t, der da Erz brennt und~'ollkommen macht. Tun wi en wir, daß da Kupfer ein ErzI t, das sehr, iel Queck ilber, "emi cht mit brennendem Schwefelenthält, WOvon es roL geworden i t. "'enn da' arsenicum z~Kalk verbrannL wird, wird das chwarz, was vorher rot war.Dann ublimiert man e mit einem Helm, wobei es weiß wieSchnee wird. Man muß e oftmals sublimi I' n, damit e aanzweiß wird. / Dabei wird das Kupfer f sL und Lark, in~em(das al'senicum] in da Kupfer gehL und es sehr glänzend macht.\Venn das Kupfer aber sehr lange im Feu I' st ht, fliegt dasarsenicum fort und da Kupfer nimmL wi der seine ~eigenedunkle Farbe an 379).

ILem in Köln und Paris, wo man viel Kupfer verarbeitet,machL man daraus auf folgende \Vei 'e l\Iessing: Zuerst zerstößtman den Stein, der CalamiLa heißt. Das i L der SLein der daEisen anzieht 380). Man v rmi chL die puh'cres von dem Stein mit~em..,Kupfer, \\'enn die e. ge chmolzen i L, und läßt ('s 0 langeIm I;euer stehen, bi der St in fortgebrannt ist. Dann wird dasKupfer wie Gold. Damit das Me ing beim Polieren leuchtenderwerden soll, setzt man ein klein wenig Zinn zu. 0 wird dasdann Messing, wa vorher Kupfer war. Vom Zinn wird dasMe ing brüchiger und härter beim Au treib n, als das Kupferwa~·. Um das Mes ing goldfarben zu machen, verbinden 381) dieMe~ ter (den Stein] mit dem Kupfer, damiL er lange im Feuerbleibt. Dazu stoßen sie Gla. / fein wie Mehl. \\renn danndas Kupfer geschmolzen und der Stein Calamita damiL vermischtist, werfen sie das gesLoßene Glas oben darauf. Dieses schmilztund fließt oben auf dem Kupfer wie ein öl oder Fett und hält den

" 379) Anscl~e-inen(.l ha.t Pf'dt'I' :i\lun~.~on den Alh{'rtus .l\r8~1I11~ JI1i(.\\'{'1I'stnJl<ll~lI. Dieser"plicht VOll de~ • uhllmatloll <1('1" AI"Sellikalit'1I 1 \\~Hhl'end PNlcI' ]\fAnRson vom \\'eißmachendes KliPC 1'8 mIr. A'-.en ik redet.

. 380) Dieser Irrtliln findet :~ich nicilt bei Albel'tus fllgnlls. ]\fan mull sieh darübel'\\ un lern, d1l..13 Peder MAnsson nl('~ltS ]~igcJles iiool' di nfessingornlwikaLion hringt die in derRChe(lt~la des 'l'heophilus (Buch III Kap. LXII his LXV. Au gilb<' "Oll l'hcovold R. 121/24n:'.d ~a4/;;8), 1Il den ExperJll'enln de coloribllS (Mrr,.i/icCd I R. 1). im Alcilemiebuch "onJ ".i '3 \])aO:'.Hla~dle,. 8. ~33) und in Bi,:ingn(·cios. Pil'ol"chnin (H. 79 ff.) he"'hrieben wi!'d.

) \\ 01 thche ülxH setZltJ1g' '·on: lIg-ant 18)>1<1("111 f'llJlI"O.

216

tcin im Kupfer, so daß er nicht fortfliegen kann. Mit die emreinigL man. 0 da Kupfer und es wird glänzend wie Gold. a:h­her verflüchLet ich das Glas, und der tein und auch da Messll1gwerden klar. Manche Meister, die wollen, daß das Me ing nochschöner hell wird, schmelzen so das Kupfer mit dem Stein undwcrfcn mehrmals Glas darauf. Und statt Zinn mischen siein da l\Ies ing Silber. Man glaubt manchmal, daß e reinesGold i t, 0 alänzend i t es, obgleich e nicht. anderes ist al~re ing, da au Kupfer gemacht ist. ltem Herme chrei?t, da~,

·\\·enn man weiße oder rote tucia, die wie Mehl ge toßen 1st, mILgeschm Izencm Kupf'er vermischt, die es sich in glä~zende .Gol(~­farbe verwandclt, wcil die tucia aus dem Kupfer die l:.rdlgkelLund die darin enthaltene überflüssige Feuchtigkeit fartbrennL;aber auch die tucia / fliegt fort, wenn ie lange mit demKupfer im Feuer sLehL, weil nichts da isL, was sie hält, und dasKupfer erhält wieder eine eigene Farbe. .

ltem wenn man Kupferbleche miL Salz und Essig oder mitHarn eincs Knäbl ins benetzt und diese einige Tage stehen, gehtder E sig in da Kupfer und zieht auf dem Kupfer ein.e grüneFarbe. lLem wenn man Kupferbleche auf die Trestcr Wirft, ausdenen \Vein au. gepreßt ist, wächst auf dem Kupfer eine schöngrüne Farbe. "Venn man auripigmentuJl1 miL der hö~en

grünen Farbe mischt, dann wird daraus eine dunkelgruneFarbe 32 ).

ltem da Kupfer bl ibt lange glänzend, wenn e mit öl ein­geschmiert ist.

Item au Kupfer macht man viele Heilmittel, be under füralte \Vunden und Geschwüre, und zwar auf folgende \Veise:Im HüLtenofen, 'wo die Glut von Erz und Feuer auf den Steinenund Ofenwänd n pielt, setzL sich eine weiße A che ab. Bi­weilen i L diese gelb, bi weilen weich wie Mehl und bisweilenhart. Diese hißt pumex, cadmia, ceru a oder crusta. Sammlediese cadmia im Kupferhüttenofen, brenne si dann in einemTronLopf / auf GluL, lösche sie in Wein ab und stoße siedann in eincm ]\'lörser fein wie Mehl. Wasche sie rein, trocknesie und siebe sie. Brenne sie darauf wieder und wirf sie in

382) Hh'I' elHJi~l dit., C'bel","el7.un,lt aus der Srhrift d('s Alhf'rlll ~la~nll~. es folgt eine'ilersetzung llns drill Plinius (XXXI\' 10 lind 11).

217

1';. 18~

f;. I !l:l

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Kap. 20. K LI P re r g oe w i n n LI n g alls S t ein e n 38G) . 1 5

Brich zuer t da Kupfererz, das große Steine bildet, aus denBergen, zerschlage es dann mit großen Hämmern, lege es aufgeeignetes Holz, immer eine Lage Holz und eine Lage Steinerz,und brenne es so mit gutem Feuer. Das nennt man auf Schwe­disch "Kallrö te H

• Schlage dann das Erz kleiner, so daß keinStück so groß ist wie ein Hühnerei. Heize nun den mit Kohlengefüllten Ofen sehr gut eine Nacht und einen Tag. Lege danndas Erz oben in den Ofen, gib weiter eine Lage Kohlen und eineLage Steinerz. Und betreibe dies so dauernd, damit der Ofenimmer voll bleibt. Aber an manchen Orten pflegen die Bergleutedas Steinerz auf einer Mühle fein zu mahlen, nachdem sie es inKallrösten gebrannt haben. Dies macht man in Ungarland.

386) Pede,' Mllnssons Schildel'1111g betrifft zweifellos die Kupfe"g'winnung aul demGroßen Kupfcr1>e,·g. Diese wird zuerst im Anfang des 14. Jahrhunderts in Lübcckcr Aktenerwähnt und spielte bo~ondel's in (leI' Zeit der 'Vasa·Könige eine wichtige Rolle nicht nurim \\'irtschafts!ebeu, soud t'I1 auch in der Großmachtspolitik Schwedens (vgl. E. IV. Dah!·fI"en: Louis de Geer 15117-16:;2. Förra dele.1. Uppsala 1923. Auswg in Schriften reihezur ,eseh. d. 'fechn. 1111" Inf1. herausgegeben vom VDI Heft 1). Die älteste Beschrei·bung der dort üblichen Arbeitsweise i t diejenige von Peder :MÄnsson. &usführlicher und ge'na.ueor sind die An~aben von,,; wedenborg in E'iner ungedruC'kten "kort l"elation om lS.lI\ii.lte­\\'iirket viel tora Kopparberg'et uppsatt anno 1722". Auf dieser bendIen S l<'e<lc>1 borusAusfiihrun~en in !Seinenl .. Regnuffi Subtenoaneunl sive ~Iinerale (le (lUPTO ef. Orirhalco"Dresden und Leipzi~ J734. Au('h die 7..a.hJreichen Reisebeschrl'ibllrtg-PIl hl"ing'E"1l manrlwrlriüber den Hüttenbetrieb (0. ahlin: Stera Kopparberget och Falu . tad i re,cskil,lJ·iuj(ar.I"ahlll 11197, vgl. außerdem besonderS den oben (S. 214) erwähnten Reisebericht des jungenXils Rube>1ius von 160Z).

Nach Ott8!at Dessen: Aldre K01>pal'smältning-smeteder vid Faln Gruv& (Dädalus.Tekniska Mu,eet., / r,bok 19a~, Stockholm 1932, s. 60 ff.) bestand elas Arbei "erfabr 11

aus folgenden metallurqischcn l'roze en:1. RöstRn der l~l'Ze (kalll"oslningen). Dieses erfolgte in ATollen hllfeisenf(jrmi~ goc­

1'lla.llE"rtC'1l Rö!\t~tA<1eln. Beim Füllen der Sta.del wurden zuerst dicke BR.ußl.c;;tiimme auf <I(,1lßod~n g-elpA'l, da.rauf kam eine Lage Holz und dann da~ Erz, wOlk,j man darRuf achtete,,laß das sdl\\'elelreichste Erz in die Mitte des Haufens und unmitelhar auf das Holz kam.111 ~piite1"el" Zeit enthielt eine Röstllng 50 bis 80 t Erz., sie dauerte drei bis viel' \Yochl"n.

2. Suluschmelzen (Sulubruket), d. h. das Versclunelzen des Erzes auf Knllfe"stein(skiirsten). lfiel·z.u llicnle ein Rehachtofen, dessen heransnehtnbal'o "orderwnnd V('I'·

häJtnismiißi~ niedrig- war, Die Beschickung bestand aus l1ng-('rö~t..etem, rci('hem Erz.(Hb.rdmalm, J(lIp{t"l"ldcs mit. Quarzit) t geröstetenl "reicherz (kupferha!tig(,l" clLwofelkies) I

chlacke vom Rohkllpfl.!'l"srlunelzen und bisweilen etwas Kalkstein. Als Brennstoff wurdeHolzkohle henutzt. na..~ Oehliise bestand aus einem Paor BälKcn, die von hinten in denOfen hlie ·ell. Der Abstich laI' links vom Semuelzer, \\'iihrend ,lie chlacke ",uf der Vorder·seite dallel'll<1 iiber die Ollerkante des Herdes abfloß. Nach J~ubel1ü,s wal' deI' SnluofCl'gocwöhnlich f) Tage ("einca 'Vo he") lang in Betrieb.

a. Viind"ostninKen, d. h. Rösten des Kupfersteins. Diesel' Prozeß erfolgte 11nter ])achin RösthiLnSCl'n in ~emall l'ten Röststadeln, die 2 bis 3 m lanA" und 1 m bl'eit wlHen. ])el'vorher g'l'ob zCl'schlagrllr Rtein \\'1Il'ue auf Holz und ](ohle mehJ'cl'c M"alc, SOKßl' bis zu R mal,,l:{eröstet ("gewendet"), wobei pr V01' jedem IIFeuerH wieder zerschla.gen wurde, Das H Rost·\\'Cl'k(lt" t1nuertr anfangs 3 bis 4 Tage und z.um Schluß ebenso viele "I'"()(·hen.

4. Rohkupfe"schm Izen (Rostbnlket). Hierzu diente ein Sdlßchtofen, der iihnUchJ.:ebaut wal', wie der Suillofen, odel' dieser selbst. Bei diesem Prozeß entfiel Rohkllpfer mitetwas tein, der \\'i("ler "g-"wendet" wurde. (Fortsetzung S. 220)

reines \\Tasser. Stoße, wasche, trockne und bearbeite sie, bis sieweiß wie Schnee geworden i t 33). Die cadmia i t gut als Heil­mittel, sie trocknet und heilt \Vunden, stillt rinnende Feuchtig­keit, reinigt die Augen, heilt Geschwüre und bewirkt Erbrechenwenn man sie mit Honig ißt. l\lan r inigt damit wundblind~Augen, indem man sie mit Milch mi cht.

Hem aus Kupfer gewinnt man noch ein anderes Heilmittel,das erugo heißt und ein grüner Rost ist. imm Kupferhammer-chlag, stoße ihn in einem l\lörser fein, wasche ihn mehrerelaIe mit Wasser, trockne ihn und toße ihn, feuchte ihn dann

mit Essig an und lasse ihn so einige Tage tehen, wobei du oftumrührst. Stoße ihn nach dem Trocknen wieder fein wie Mehl,siebe ihn und hebe ihn sauber auf. Das ist erugo.

Auf andere Weise macht man erugo so: Feile Messing oderKupfer fein, benetze die Feilspäne mit Essig und lasse sie so

:->.184 zehn Tage stehen, / wobei du oft umrührst. Zerstoße siedann und benetze sie mit Essig, und ie werden grün.

Item auf eine andere \Veise macht man erugo 0: immKupferbleche und hänge sie in einen Zuber oder eine Tonne abernicht so, daß die Bleche in den Essig reichen, und verschließedas Gefäß oben. Kratze nach zehn Tagen den grünen erugo vonden Blechen ab und hänge die Bleche wieder in die Tonne.Manche nennen die Kupferblume 384). Lege dann die Blume ineine Tonpfanne, brenne sie auf heißer Glut, toße und waschesie oft mit Wasser. Dies i t gut, um die fi tulam in Nasen, Ohrenund Mund zu heilen, indem man ie wie Iehl aufstreut. Hemhat jemand \Vassersucht, so gib sie ihm mit zwei DrachmenKäse\\"asser, das hilft gut. Auch i t ie gut für den, der Trief­augen hat, wenn sie gut gebrannt ist. ngebrannt und un­gewaschen heilt sie die Augen, die übergewachsene Häute haben,indem sie die Häute fortfrißt. Temperiert man sie mit Wachsund öl. so heilt sie Wunden und Geschwüre an den Lippen. Zu­sammengerührt mit Fichtenharz 385) heilt sie alle Wunden; undviele, viele andere Heilmillel macht man daraus.

. 383) Über die 1'ul.ia der Kllpfel'öfell schreibt Alllel'tl" l\lng'nus I. V "/lp. H. Zur Ge·sdllchte ,1er orientalischen Tutia vg-1. JIeyd: Gesell. des Levantehandels JJ R. 654.

38.) Übersetzung von flos aeris, flos vener!s.

3a) Grann Qwado, \\'obl RC'hreibfehlcr fiir gran Quado.

218 ].;. 219

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,I (l

S,I87

Item wenn man das Steinerz auf Kohlenfeuer brennt / unde eine helle, weiße Flamme gibt, so ist e Silbererz, und wennes eine blaubraune Flamme gibt, 0 i t e Kupfererz 37).

ltem baue den Ofen so: Achte zuerst darauf. ein Gelände aneinem Strom zu bekommen, in dem du das Rad bauen mußt, dasdie Bälge antreiben soll. Lege zuer t eine dicke, breite Stein­platte, so daß, wenn Vlasser kommt, die es unter der Plattedurchfließen kann. Sonst zieht die Hitze im Ofen das \Vasseran und die Feuchtigkeit bewirkt, daß das Feuer ausgeht und dasErz nicht fließen kann. Baue den Ofen vierkantig, so daß er amBoden zwischen den Wänden zwei Ellen Breite hat und obenzwischen den Wänden eine Elle, mache ihn oben offen und ziehedie Wände allmählich zusammen, so daß er vom Boden bis obenhin fünf Ellen Höhe hat. Von dieser Höhe soll die eine Hälfte unterFlur sein und die andere über FI ur. Drei Sei ten des 0 fens sollenmit großen Steinen gemauert werden; nämlich die rechte, dielinke und die Rückseite. Mauere aber die Seite, die vorn ist,nicht dick, weil sie zuletzt gemauert und oft niedergerissen /und geöffnet werden muß, wenn der Ofen erneuert wird. Itembaue den Boden für den Ofen auf der Sleinplatte und auf einerdauerhaften Grundmauer. Stoße dann Kohle fein und siebe siestoße auch trockenen Lehm und iebe ihn durch ein Sieb. Niml~von der gesiebten Kohle drei Teile und den yierten Teil gesiebtenLehm, mische beide gut zusammen und setze \Vasser zu, so daßes die Mischung benetzt, aber diese nicht sehr naß wird. Bringedann die Mischung in den Ofen und stoße sie zuerst, damit sie

(Fortselwng \'on S. 219). 5. G:a.rkupf~rsch.melzel1 (Gar·~örnin~'()Il). Diesen Pr07.ell ('I'wühnt l.J('dt>J" ~lansson

J1u·ht. es Ist zweifelllsft, oh zu seine!" Zeit iiberhaupt sdlon Gnrkllp(et' in fokhweden ]}(>I"­

g-estellt wurde. In späterer Zrit wurde da!'i a.uf den vi{'~en JIiittrn um Großen Kupfer­hE"I'g', de~en Zahl um 1716 200 hetrug', erselullob'..en(' Rohkl1p(el" in Riiter und später be­sondel"~ 1I1 _..Fon~· (A\'estafors, jrtzt Avpsta) auf ,al'h('I'clt>n ~(,I·('inigt. wonlld gewöhnlichnoch ell1 ümschmel7ell im Schachtofen oder rriegel folJ."rte,

Allch hildliche .Darstellllngen der Ilüttenprozesse sind erhaltelI. 1)r,' st'!l\\'rllische Hof­male,' Pehr HIllestrom (1732-1H16) hat auf seinen Gomälden deli, luuofen und den Roh·l<l.lpfel'~ren da,rgestellt: Repr'odl1ktionen seine]" dUl'eh die II1cisu'l'i1arte Beherrschung' derLlcllt.wlI.'kung.. n.usgezelrhncten Gpmiildc finden sich in d(\ln 'Vl"I"](, von ~"'i.rten RÖ1HWH':

Pehr Hillestrom och HallS BI'lI1<s·oeh 13erg-vel'ksmalning-al', Htoekhollll HJ2!J... Zn!' iUterell Geschichte des Großen KlIpferhel'gr!\ vg-J. brsoll<!<:'I'S das lllChl'fach an·

gcluhrte 'Verk ,"on Tom Söderl'berf!: Rtorn. KlIp])arberg-pt 1I11d('I' Illcdoltidcll 0('11 Gustav VasaSto(,){ho.~m 193.2, wo ~ich au('h ein 1Illlfang'l'eiches Lit('rnllll'vcl'i':{'i(-hnis findel. - ](111"Ze An~Ra.h(,ll nheor <he a.e~\'Innllng' des l(.upfel's ~cben VOll t!C'1l iilkl'('11 ~khl'iftstCI1CI'1I (ler Ver­fasse,. der ComposltIOtH.'S al tin,l{enda m.usiV8 (Hedfol's H. 6:i) lind 'PIlf.).ophillls in Buth IIIKap. LXII und Kap. LXV I (Ausg-abr von Throbald R. J 2 J/~~, 12.;/~6, :1.;,[ und 3,8).

387) "Da. Fe)']' zu erkennen", lehrt a.uch das llausbudl (Bo8sert und ~torckR. XXVIIT). '

220

fest wird, indem du sie innen im Ofen kräftig auf den Bodendrückst, und zwar 0 dick, daß sie überall eine Dicke von einerElle dicht zusammen [geschlagen] hat. Habe dann sogleich einkrumm s Messer und schneide mit diesem mitten im Ofen eineElle tief glatt nieder und lege das Ausgeschnittene sofort ringum den Herd, wo ich die \Vände des Herdes und des Ofenstreffen, indem du e immer gut dicht, glatt und fest drückst undstreichst und Herd und \Vände so eben machst, daß sich dortnichts fe t etzen kann, sondern alles in den Herd niederfließenmuß, Führe dann die Wände / glatt auf mit ge·wöhnlichem, S.l 8

gut geknetetem Lehm, indem du ihn mit den Händen fe t­streichst. So soll der Herd jedesmal neu zubereitet werden,wenn man blasen muß, und zwar macht man dies einmal in derWoche. Beim Blasen muß man zuweilen ein drei Ellen langesEisen, das an einem vier Ellen langen Schaft befestigt ist, ein­führen und durch das Loch, das vorn ist, untersuchen, ob sichirgend et,,·;as an den Wänden im Ofen festgesetzt hat; denn wennsich Schlacke festsetzt, kann die Beschickung nicht im Ofenniedergehen und schmelzen. Deshalb muß man die Schlacke ab-lö en, und zwar yorsichtig, damit die \Vände nicht sehr be­schädigt und uneben werden.

Hem drei Löcher sollen im Ofen sein, da er te oll auf derRück eite ein, in der Mitte der Höhe vom Boden aus. Mauerein die es Loch eine Form aus Eisen ein, durch die die Bälgeblasen sollen, Das zweite Loch soll vorn tiefer zur Erde hinein; durch dieses soll die Schlacke gleichmäßig abfließen 38 ).

Stecke durch dieses Loch ein langes Eisen ein nieder zumBoden. / Wenn man dieses herauszieht, sitzt Kupfer am Eisen, '.1 9und damit erkennt man, ob ·wenig oder viel Kupfer imOfen i t, um e abzulassen. Und mit demselben Ei en unter-sucht man, ob sich etwas an den Wänden des Ofens fe tge etzthat, und löst es ab. Das dritte Loch soll an der linken Seite zuunterst sein, so daß es gerade der tiefsten Stelle des Bodens imHerde entspricht. Durch dieses Loch soll man das Kupfer aus­fließen lassen. Mache dann vor diesem Loch außen in der Erdeeine Grube für den Kupferstein 389), die breit und aus feinem

3 8) Die frUheste k1J\I'r S 'hilderung eines Schachtofens mit offener Brust,389) skersten (skäl'stRn): "skersten sum sidan blif(yel' smelt tilJ koppa.rwerck"

(FÖl'tRrkning I' Kronans BCl'g'sbl'uk (al' 1564); Eril. Hot",k,.ist in: BI"d för Bergshand'teringens Vänner Bd. 20 (1931) S. 166.

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Sand gut gebaut ist. Mache ferner auch für das Kupfer eineGrube aus dem oben beschriebenen, mit Lehm gemischten Ge­stübbe, fest, trocken und hart, damit da Kupfer nicht in dieErde fließt. Nämlich in diese läßt man ersl den Kupferstein unddann das Kupfer ab. Dieses Loch soll eine Elle tiefer sein alsdas zweite Loch, durch da die Schlacke au fließt. Schlage dasdritte Loch mit einem langen Ei en auf, indem du dieses miteinem großen Eisenhammer eintreib t. Sobald du da Eisen

.190 herau zieh t, fließt das Kupfer nach / au dem Herde herausin die Grube. Solange es rot fließt, läßt du es lau fen, denn es istKupfer. \Venn es aber an fängt, fahl gelb zu fließen, so ver-topfe das Loch wieder mit feuchtem Lehm, der auf das Ende

einer Stange gesetzt ist, denn was fließt, ist Schlacke. Und aufdiese Weise sollst du dich benehmen und achlgeben, sowohl dadas Kupfer als auch der Kupferstein ausläuft. Und wenn allerKupferstein ausgelaufen. ausgel1ossen, erslarrt und abgekühltist, so hebe mit dem Eisen 390) eine Scheibe nach der anderen abund lege sie auf die Seite, denn der Kupferstein ist 0 besser zuzerschlagen und auf den \Venderö ten zu brennen.

Dann mußt du Räume von Kniehöhe mit einem Ab tand voneinem Klafter zwischen den Mauern bauen, viele in einer Reihe.Zwi ehen die Mauern legt man Holz und dann Kupferstein aufdas Holz und dann abwechselnd Lagen Kupfer tein und Holz.So brennt man dort den Kupferstein in 8 oder weniger oder mehrHitzen, je nachdem es erforderlich ist, und z'vvar bis er anfängtzusammenzuschweißen, denn da i t das Zeichen, daß er in den

.I!ll Rösten genug gebrannt ist. Sammle / dann den Kupfersteinzer~chlage ihn mit Hämmern auf ußgröße und trage ih~so In d.en Ofen ein, der einen ganzen Tag hindurch gut geheiztu~d 1~~It Feuerglut gefüllt worden ist. Bla e nun gleichmäßigmIt Balgen und fülle in dem Maße, wie die Beschickung im Ofeninkt, ein Gefäß voll Kohlen und eine voll Kupferstein in den

Ofen, so daß dieser immer voll ist. Ziehe die Schlacke durch ihrLoch ab und trage sie fort. Probiere auch mil dem Eisen obder Herd mit Kupfer gefüllt ist, damit dieses nichl mit' derSchlacke abfließt. Nun hat man die Grube, die in gleicher Höhemit dem dritten untersten Loch ist, ans demselben Gestübbe und

390) Gemeint ist die sogenannte Kupferzang-e. mit denen man die Scheiben abhob.(Nach freundlicher Mitteilung VOll I>r. E. Holmkrisl.)

222

Lehm gebaut, aus dem auch der Herd im Ofen best~ht, und halsie einen "anzen Tag und eine ganze Nacht lang mIt Feuerglutheiß gem:cht. Schlage dann das Loch mit .einem . langen,scharfen Eisen millels eines großen Hammers au[ und Ziehe dasEisen ofort herau . Das Kupfer läuft in die zurechtgemachteGrube heraus. Wenn die Schlacke kommt, wird es gelb. Stopfedann das Loch mit Lehm zu, wie vorbe eh rieben steht.

Wenn du da Kupfer in kleine Stücke zerlegen will t, so /hebe mit Eisen Stück für Stück ab, so wie es er tarrt. Item man S.192

muß eine ei erne Gabel haben, um die Schlacke damit abzuheben

und fortzuschaU·en.Item die Bälge 391) sollen groß sein und sie sollen mit Rad

und Was er angetrieben werden. An manchen Orten hat manzwei öfen, jeden auf seiner Seite an der Achse, ~uf .~er d~sWa serrad silzt, und jeder Ofen hat zwei Bälge. DlC Balge, dIeoben gegen den Strom liegen, werden niederged~'ücktund w.ippenwieder auf durch Steine, die Bälge, die unten nlIt der Flut hegen,werden hochgedrückt und fallen von selbst nieder 392). Aber inSchweden pflegt man in jeder Hütte nur einen Ofen zu haben.

Item man hat auch einen großen Holzhammer, der die Kohlenklein chlägl. Die er ist so eingerichtet, daß der Hammer beimUmlauf der Ach e gehoben wird und von elbst auf die darunler­liegenden Kohlen fällt. Dieser Hammer soll sehr breit ein.

Kap. 21. Y 0111 Eis e n :19:1)

Das Eis n ist da schlechteste unter allen Erzen. Trotzdemkönnen die Menschen am allerwenigslen ohne Eisen sein, dennalle Handwerke / und alle Künste werden mit Ei en aus- s. 1!13

"eübl. lLel11 Ei en entsteht aus unreinem, erdigen Quecksilber~lI1d au anderem (!) Schwefel. Deshalb rostet e , ist schmutzigund enthält einen fetten Schwefel. Deshalb zieht es auch r llcStoffe an sich, wie Teer und Talg. Wenn man dann Zinn daraufgießl, zieht e das Zinn an sich, es wird dadurch brüchig lll~dläßl sich nichl mehr schmieden. Item die Teile dcs Eisens, dlCaus Erde Deslehen, sind sehr verbrannt. Deshaib gibt es vielSinter und Hummerschlag von sich und deshalh läßt es sich

391) Im Te~'t steht "bä('kieme" (Bäche). ." . • ..." I'392) Dio AIl~nhen heziehen sieh auf unterschlächtige odel' 1Il1Uelschlll('htlge \\ aSSl'llade .393) Her (lrRtC'n fünf Absätle sind eine gekürzte übersetzlln~ von Allwrtuc;:. 1\Int{nl1~

I. 1Y ('all. ~.

223

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Eisen im Feuerder erdige Anteil

. '.194

". 1!lS

nicht schmelzen und gießen wie andere Erze, ondern wird nurgl ühend 394). Denn die Erde darin ist vertrocknet und verbrannt.Auch das Quecl<silber, da in den Eisenerzen ist, bleibt niehtlange im Feuer, sondern fliegt schnell forL.

Item da das Eisen sehr troeken und verbrannt ist, hat es dieKraft, beim Menschen den Magen und die ieren zu stärkenwenn man \Vein oder Wasser trinkt, in dem glühendes Eisen ab~gelöscht ist.

Item Stahl ist der fein te / Teil, den dahildet; es ist härter, dichter und weißer, dennist darin geringer.

Die Schmiede haben verschiedene Kün te und Wässer umdas Eisen richtig zu härten; denn wenn das glühende Eis~n indas Wasser kommt, entflieht die Hitze unter Wasser in das Eisenund verbrennt die Feuchtigkeit, die von Natur im Eisen ist, undso wird das Eisen immer härter.

Hem 3(5) nimm Salz, da armaniacul1l heißt, stoße es zusam­men mit ungelöschtem Kalk und verrühre es mit kaltem \Vasserwie eine Iehlsuppe. Lösche darin das zu härtende Ei en ab.

Hem auf andere \Veise härtet man das Eisen so: imm einDrittel Stahl zum Eisen, schmiede dir ein Wer!<zeug, von welcherF~.rm dir gefällt. Dann nimm Bocksblut, eine Kröte 39;;a), Angel­wurmer und das Kraut Rettich, stoße alles zusammen in einemMörser, trockne es dann im Ofen, mache ein Pulver daraus,tempere darin das glühende Ei en und es wird harL.

Item ein anderes Rezept: imm da Kraut rafam 396), stoßee~ und. presse dessen Saft aus. Stoße Angelwürmer / undm~1Jn die Feuchtigkeit davon, mische eine gleiche Menge von denbelden Feuchtigkeiten zusammen, lösche und lüi.rte darin dieSchneideisen ein- oder zweimal. Dann wird es ganz hartes Eisen.

Item wenn das Eisen gut glühend gemacht ist und liegt dannund erkaltet und man schlägt während de sen nicht mit demHammer darauf, so wird es verdorben und weich wie Blei. Item

394) .Albertlls Magnlls: neque est liquabile sieut cora potills mollificabil. PederM nsson ubernlmmt. dIese Angabe, als ob er das Roheisen nicht für richtiges Eisen hält.An de~ Guß der Elsenkugeln, den er im Kllnstbuch lws(·hreiht. delikt er nicl,t.

39.) v~1. die Härterezepte im Kllnstbuch (8. 107 11 1\/19 lind 131)395a) fröder. •.

396) rafsn us, Rettich.

da Ei en verträgt nicht, daß man es schlägt oder schmiedet,wenn es rotglühend ist, sondern es muß im Feuer weißglühendsein 3(7).

Item schmC'lzt man Alaun und Essig zusammen und streichtes auf blanke Eisen, so wird dieses gFinzend, wie wenn eKupfer wäre. ltem mit gipso, cerusa und weichem Teer schütztman das Eisen gegen Rost.

ltem Ho t, der von altem Eisen gesammelt ist, ist gut als Heil­mittel, weil er bindet, stillt und trocknet; er festigt ausfallendeHaar, heilt Krätze und Pusteln im Gesicht sowie Krätze ananderen l{örperteilen, wenn er mit ~Tachs und öl gemischt wird.Gemischt mit Es ig heilt er bösen Brand. Auch stillt er Frauen- /Unwohlsein, wenn er in Wolle aufgelegt wird. Ebenfalls ist . llHj

H.ost gut bei neuen Wunden, wenn er in Wein gewaschen istund mü geschmolzener mirram zusammengerührt und auf dieWunde gelegt wird. Auch mildert er, aufgeschmiert, FußgichL.Hem Eisenrost stillt Blut, besonders wenn die Wunde mit Eisengemacht ist. ltem er frißt die fistulam und die Leichdornen au .Dieselben Eigen chafLen, wie ie der Rost hat, hat Eisenhammer-chiag. Mahl diesen fein und mache so ein Pflaster: imm ein

wenig blauen Ton wie ein uß, sech drachmas Hammerschlagvon Kupfer und echs Eisenhammer chlag, echs drachma\Vachs und ein wenig öl, knete und rühre es auf Feuer zu am­men und lege es auf die \Vunde, um sie zu reinigen. Noch vieleandere HeilmiLLel macht man aus Eisen, die ich hier nicht be­schreiben kann.

Item man findet vielerlei Eisenerz. Das eine gibt weichesEi en von sich, wie anderes Blei gibt, da nächste gibt sehrbrüchiges Eisen von sich, anderes wieder rostet sehr stark. Daeine Eisenerz gewinnt man vom Seegrunde oder von Moosen undSümpfen, / das andere aus festen Steinbergen. Das eine Erz ,.lU7

behandelt man nicht so in öfen oder Feuern, wie man dasandere zu Norberg, Gesberg, Lindesberg und Skinskatteberg be­handelt, wo man eine Menge Eisen gewinnt. Dort hat man große,runde öfen von 8 Ellen Tiefe. Man trägt in den Ofen das mitHämmern zerschlagene Erz ein, so wie man es aus den Bergengewonnen hat, und wenn genug geblasen ist, lassen die Schmelzer

397) lli ""iden folgenden Absilt7.e sind ,lem Plinius XXXiV 15 (43 bis 46) nt­!lommen.

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zum ersten Male das, was man Schneid lein 39H) nennt, in eineGrube laufen. Sie heben die en dann Scheibe für Scheibe ausder Grube ab in dem Maße, wie er er larrl. Der Hochofen hatdrei Löcher wie der Kupferofen 399).

l'>achher schlagen 'ie den Schncid lein in Slücke und ineiner Schmiede legen ie Stück für Slück ins Feuer, 'wobei siemit Handbälgen blasen. Dann wird darau Eisen und dieseshauen sie in kleine 0 mundstücke, und w nn der Osmund ge-

398) skärsten wie hei der Kup(el"g'ewinnullg (v~1. AIlIH. :HI9). l)a~ \\"ort kommt indieser Bedeutung sonst nicht \"01'. Die lnittelallcrliclte Bezci('hnullg- des Roheisens inflchweden ist unbekannt. Vielleicht vel"wechselt Pedel" l\I nsson Roheisen 1In,\ Kupfel"stein.Auch die Erwähnw'lg des Srheibenreißens könntE' auf ('inem Irrtum beruhen.

:i99) Auf diese für die Geschithtc der sch\\'cdil-lC'hf'1l 1';i~(,IIg'('\\'illnllllg- tlnd des Hoch­OrOll~ bedeutsame SteJlo hat zuerst Jte'l~1)wn 8nJld71Ofni ltOflllC'I'ksftm g-(.'I111\('ht.. (Blad fÖI'

Bel"g-shl.,ndteringens Vänner 16 (1919) R. 115/1ß; \'/.:"1. "fit."hl lind l~isen" 4.9 (1929)S. 1195). Auf Grund uer POl'srhung-rl1 von R'Iwdhnll/l ol'g'ibL sifh folg-cndes Bild der An­nin~e deI' BergPl"zveL'hüttung in I hwrl!cn: Das Bl'l·gel.,., wlIl'<!e' von Anfang' an in Hocb­(jfC"1l RU f flüssiges Roheisen veral·beitet. Die fitten sl'll\\,("<! ischPI1 llochöfcli stellen eine"reiterentwicklung der zur -Vpl"hüt.tllll~ 0(11' leichtl'edllzirrhltl'PIl ~tlJnpr~ lind See-En'A' be~

J1ntzt,{'n kleinen Gebläseöfen dar, die man in Dellt.<;chlancl Jiilsthlich nls Bauernöfen be~

zoi('hnel. Sie sind wie u.i('~ in einer l-{ohwcrzil1lmertlll~ ßufg-cführt., das Ofenmauerwerkjr.;t mit Erde ul11stampft. \ron dE"1l iilWI"E"1l "bläsler-ugnal'u nntrl'sch{'iden sich die Hoch­iifrn cllldl1l"ch, daß sie we~enLlich höher gehaut sind lind nuß r<!(>m ihre Bii.lge von "Pa Cl'·riidern nng-etl'iehen werden. AI~ Brennstoff di('ntt" Holtkohl(· lind nirJtt mehr Holz. Sund­holm nimmt an, daß die 'chweden das "~as, errad nic'ht erst durC'h eing'E"wnnderte Mönchekenneng-elernt, sondern es von ihrt"!1 Fallrt{>1t nach OSWIl, also I1nmitt.elllar aus dpl11 öst­Jj,.lten Kulturkreis, herüberg'('bracht hab<'ll. Hit" detttsch(lll Pll.chnus.Urücke (hytta, masugnltS\\.) !\ind nadl Sundholtn t"1"st später at1r~ekol11mcn, nachdem elie Hansen Einfluß imLanul' er'langt haURIl. Hier bp1;jwht also ein wesentlicher (l1t,(>rschied geg(lnübt"r dem Auf·kommen dei' Kupfergewinnllllq in Rrhweuen, die nach Sunllhoflll von Ausliinuern, ins­besondere Deutschen ins Lehen ~{lnlfen ist, Die lIrspl'ün~lichc 01°g-anisation der Eisen­g-ewinnllng in den BerJ.,"Slag-en Wß: c1iejeni~ der ])odgoemeinschaft. 1'.:1"1. und Holz zurKohlebereitung bot deI" Gemeindewald im tiberllnß. "'ert hatte nur die Hütte, also derJloehofel1, denn die \\~eiwl"\'er;Rrbeitun~ des Roheisens rfolgoLR nO('h auf primitive '\~eise.

,Tedei' Bauernhof bpsaß einen Anteil an der }{üttR, dei' 1lI'spl'ün~lidl nm Hof haftet.e, aber~pHtR~· durch Vererbung und Y·erkauf 7.er~plittcrie. Auch dir Edelleute hatten auf ihrenln'ien lIöfen Hochöfen. Eine iihnliC'he Ologanisation find n wir nurh im jegerland. Die­von.ltlldholm gegebene Darstellung liißt sieh dUl"eh gl ich7,eiti~ Quellen nicht belegen,A~llweden I t .übe~·hauPt arm an älteren rl'kunden, I 'ltndholm Jlat dal'auf aufmerksam ge~

maeht, daß SIeh 1Il <len Offenb"I"nnK<>n deI" hl. Bil"gitta eine Mschanliche Dal"SteJlung dessrhw dlsche.n HochofenhetriE"hfis findet, die otrt:'nhar fluf .JuJ{end(>rinn(ll'ung-en ut"r I-IeiligenI\ns der Zelt von 1310 bis l320 znrückgeht. "' der die Heilige Hüttenwerke ihres VatershcslIchtc. Auch dei' Gatte der Heilig-en, Vif GtldJllal'sson, besaß im . winwalde Hütten~

~~erk. ])~ese Nachricht ist also etwa golei('hi',cit.ig mit. dpl' f,-üheswn l~rwiLhnun~ deI' Hoch­ufen 1111 Slegcl'land, Zur Zeit Ped{'l' l\Juns OIlS diirftOIl <Ii s('hw{'(lis('hen IIochöfen nichtw('i!wntlic'h anders ausgesehen hab{'11 als 11111 1300. Vermut.lich hatte man zu seiner Zeit~)Ol'cits die "deut:'ichcn" Hochöfen, dir al)('1' It..uch in JTolz gl'hnllt waren llnd sic'h nut· durchjh~'e etwas größere Höhe und solidere Aus{ührnnK untcl'sdlieden (G(tme1/: IIan<lledningutl \'ellsk" :M:asmiisteriet omar]",tnd nf C. J', Lidhe("k, Fön'a Del,'n, Rtoekholm IH1ß, S. 25).GOJnß.l1Cl'te lIochöfen gab es dallials in Srhweuen noch nicht. I'~l'st in der zweiten IIälftfide!') ] 6. Jahrhunderts kam diese Bauweise dnr('}l 'V'allonen ins T..rand. Dil' schwedischen~auernhocl.löfen !iE"ferten a.urh in !iJliiten~t' Zeit al1 Gußwarcn nur Kt1~eln, doch ist der]\.~lg't"lgllß 1I1 SCI1\H"den erst naC'h ] ;")20 nRch \·C'i~bn.1" Allr~ andt'l"~ Rohl'isrn \\"1Irde ver­frIscht.

226

hauen isl, licgl in der Esse und im Feuer Slahl, der abgeschmol­zen i l und sich vom Eisen abgesondert hal!lJ°j.

Item wie ein Unterschied in den Wässern zum Härten vonSchneidei en ist, / 0 ist es auch beim An chärfen der Schneid- S.l!l

eisen. Den ~Tetz tein schmiert man mit öl ein, damit dieSchneide gul wird. Dünnes Eisen härtet man in öl, indemman e darin ablöscht. So wird die Schneide nichl spröde und

brüchig.Item die Ei enerzadern sind die breiteslen, die man findet.

Sie finden ich gern in hohen Bergen, wie im Taduberg 401) süd­lich von Jönköping, 'wo man das Erz aber bis heule noch nichl

gewinnl.

Kap, 22. Z w i s ehe n s t 0 f f e -102)

Bisher isl von den verschiedenen Erzen und deren Nalurgeschrieben worden, jetzt ist von den Stoffen zu schreiben, diezwischen den Erzen und den Steinen stehen, 'weil ie weder Erzenoch Sleine sind, sondern sowohl die Nalur der Steine wie die­jenige der Erze haben. Sie haben einige solche EJigenschaften,daß ie nichl chmelzen und fließen können. Die Eigenschaftder Erze isl, daß ie im Feuer schmelzen und fließen, denn dieSteine sind lrockene Stoffe und die Erze nasse, die Steine sind[es] von der Erde und die Erze vom "'as er. Die Zwi chen loffeDber haben owohl / die Trockenheit der Steine wie die ., l!l!l

Feuchtigkeit der Erze. Aber sie sind nicht vollkommen, wie diemarchasita nicht wie Erz im Feuer schmilzt, obgleich sie Farbeund Gewicht hat, als wenn sie Erz wäre. Item der Alaun zer­springt wie Zinn 403), wenn man ihn stößt, obgleich er ein

400) 4\lu1sw Erwiihnungo der HersteUung von Osemnndeisen nuf indirektk1l1 ""ege iibel'Roheis n. In dem oben (R. 221) erwiihnten Verzeichnis deI" königlichen Hütten vom :Jahre1564 werdNl mrhrere \\~erke genannt, die "tackejernedt" zu OselnnndeiM"n atls~rhmtE:'(~en.

40t) Taduberg- = Tal)('l"g, Es cheint aber, dnß am Tabel"~ früher B(,I"~l)llu U~lH'IIl~,Im Gedenkbu('h <le(' Rtadt ,Jönköping ist ein GeriehtsuI"teil vom Jahre 1490 ..ufg zClehnet.aul GI"und dessen eine Diebin Stockscl,läge erhalten lind allf dem B rge dien n 80IllA'.damit ihr die Ohren nicht abKeschnitten \\'ul",len (tjiina vi<l herget (Öl' öl'anen) (earl ,Ir.K;ellbe>'U: .JÖnköllings stads tänkebok 1465 bIs 1548, JÖnköpin.<; 1910/19). Olfenb~r wal'die Diobjn da:.'.n vorurteilt wOl'drn, beim Au.sklauhen der l~l'7.e ouer CIIlOl' nhllll('hon (ll'uhrt\·arbeit zu helfen. Ein IIi\kall Ta<lukulle kOlTunt in einem Geriehtslll,teil von 1386 Oktob(lI' JaVOl" (~'I"U [[annIl "",'iI,,'·U: Tabergs Bergslag H. JönköpinK Ifl3~) - O({(I'l) 8 (lIhlill) : TJlITa.bel'ß:ts i Am lan<1 iUclst,a. hi-toria. (Blad für B{'r~Rhßncltcl'ing-rns Viinnel". Tjug'on.n<lrn

Bandet lX (1n6) fl.. 332/33.)402) Gekürzt(' tibel-setzung von AJhertus MaKnus I. V ,'al'. I. Es ist zu beal'! I teil ,

daß a11eh Bil"ingl1ceio \'011 Albertus Magnlls die Einteilung der. toffe in :l\Ietalle, Rte ilH' lindZwisc'hpnstoff übernommen hat, die er mezzj minerali nennt.

403) Ttem alun amllies son then. Sichel" ein ,ehl"eibfehler.

Page 121: Johannsen O. 1941a

Dasein vom \"asser hat. Und wenn die atur derartigeZwischenstoITe erzeugt, so besteht irgendein ~Iangel an Feuchtig­keit, Quecksilber und Schwefel, aus denen der Stoff gebildetwerden muß. Und so machte die atur von den Stoffen die­jenigen vollkommen, die sie vollkommen zu machen mächtigwar. Die Meister, die ein Erz in ein anderes verwandelnwollen, sollen es deshalb mit den Zwischenstoffen behandelndenn diese sind das Mittel dazu. Von diesen Stoffen gibt e~sieben, wie es auch sieben Erze gibt. Sie heißen so; Salz, Alaun,Ar enicum, marchasita, nitrum, Vitriol und chrisocolla.

Kap. 23. \' 0 m S a] z 0101 )

:-\.200 Salz ist weder Stein noch Erz, ondern es hat I seinDflsein als Zwischen'ding zwischen beiden. Es bildet sich durchHitze aus Wasser, das grobe Erdigkeit in sich haL, und deshalbschmilzt es im Wasser oder in rauhem Weiter. Alles Salz, dasman irgendwie herstellt, gewinnt man künstlich oder durch dienatürliche \Värme und durch die Sonnenhitze. Hier in Welsch­land Raben die Leute an vielen Stellen den Erdboden an der Seezurechtgemacht, eingeebnet und mit Lehm geglättet. Darauflassen sie im heißen Sommer Seewasser fließen. Dort bleibt esstehen und die Sonnenhitze verwandelt e in Salz. Dann häufen

ie es zusammen in großen Lagern, wie große Scheunen, undla sen es darin zwei Jahre oder länger stehen, bi sie es ver­kaufen oder es fortfahren. So vertrocknete die Sonnenhitze einenSee ganz zu Salz bei der Stadt TarenLum und einen im LandeCicilia. Und an mehreren Stellen macht die Sonne ebenfalls amSee trande viel Salz. Item bei der Stadt lemphim im Lande Cyprisind Flüsse, die fließen, und die Sonne verwandelt das Wasser in

S.201 Salz, so daß das I Salz oben auf dem Flus e teht wie Eisund das \Vasser fließt darunter. Das gleiche ist auch der Fallim Lande Armenie und bei den Bergen Caspie 405).

Item in Afrika sind Sümpfe, die Salz von sich geben. Itemin Ungarland, in Polen und in Indien sind Salzberge, von denenman große Stücke haut, wie man sonstige Steinberge haut. Diese

'01) Stark erweiterte übersetzung' von Alhel·tus :Mag'lIl1S I. \' cap. 2. Diesel' beschreibtaußor einigen pha.ntastischen f.:alz1tl'tt' ll &>esalz, Rteinsulz, Hulz aus Rolen uno almiak.Reine Hinweise anf die Gewinnung- des Kochsalzes uurch \~el"d\lnRt.lln~ von 1I1eel'wasserin Italien und durch Einkochen von SnI7,so)el1 oder ~lf?'el··wa!'is(.ll' in Del1lscWand undanderen nördlichen Ländern sind ganz oberfliichlich.

405) Der "erfasse I' benutzt hier Plin;us XXXI 7 (39).

22

fahren ie über Land, um sie zu verkaufen, und die Könige habendavon mehr H.ente, als wenn es Silber- oder ?oldberge "\~ären.Item im Tartarenreiche sind hohe und große Sulzberge, die g ­nügen würden, um die ganze Welt mit Salz zu versorgen. lLemder König im TarLarenland hat in seiner Jahressteuer auf daSalz, da man in einer Stadt namens Quinsai gewinnt, tau end­scchshunderLLau end Dukaten Gold erhoben.

ltem im Lande Cappadotia gräbt man das Salz in großenStücken au der Ede. Item in einer Stadt in Arabia, die Charsishe' ßt, bauL man die Häuser aus Salzsteinen 406). ltem im ReicheSpanien hauL man die Salzsteine aus .den Bergen so groß,wie man wünscht. I Diese sind klar WIe Glas, so daß man ~. 202

hindurchsehen kann. Item in einem Reiche, das Cathai 407)

heißt, häufen sie Sand in großen Haufen auf und tragen vielWasser darauf. Nachher sammeln sie das Wasser, das unterden Sandhaufen hervorquillt, und sieden daraus Salz. ILell1 anmanchC'n OrLen verbrennt man Eichenholz und von der Aschedestilliert und siedet man dort Salz, weil man kein anderes Salzhat. Item an manchen Orten siedeL man dort Salz aus Röhrichtund Bin en. Item in Capadocia Land macht man gelbesSalz 10 ). Item in manchen Ländern siedet und machL lIlunSalz aus Seewas er. Item in Frankreich sind Brunnen undQuellen, aus denen man dort Salz siedet, desgleichen. an ma~chenOrten in DeuLschland, nämlich in drei StädLen im Blst~m.HI!des~heim in Kanner 409), Staßfurt und Ascher leben sowie 111 zw.elStädten in (dem Erzbistum] Magdeburg in Groß ~Ize.. und ~nHalle owie auch hier in der Nähe von Schweden bel Lubeck 111

der S'tadL Lüneburg. So haben Gott und die atur alle Länderund Reiche mit Salz beschenkt, wovon lange zu schreiben wäre. IDeshalb isL auch zu glauben, daß Gott Schweden ebensogut ,'. 20:~

miL Salzquellen beschenkt hat. Aber die Einwohner und Bauernsind so unwissend, daß sie ihre Augen nicht so offen machenkonnten daß ie es bis zum heutigen Tage gefunden h.aben.Deshalb' raLe und ermahne ich alle Einwohner des Reich ,s vonneuem, zu erwach.en und zu forschen, bis sie Salzquellen f1l1den.

406) Plilli,,, I. ('.'07) h;na.108) Plinill' XXXI 7 (41). " ibl109) \\'ohl ('öllnern. Nach freundlicher :Mitteilung- des f.ltaatSl\l'dllVS Hanllovc, g-

eR in drr Uiözesf.' lIilde.sheim keinen Salzort nut diesem oder einem ii~nliche~~ Naml'n, R.urhha.ben wNler Ht.a13flll"t noch ASl'hersteben jemals zur T>iözC'st" Hil(h.'shrIll1 ~e-hort.

229

Page 122: Johannsen O. 1941a

E.inige Anzeichen dafür, wo man Salzquellen finden muß, sinddIese, claß ,~ort auf dem Boden kein Gra wach en will, und daßdort d~s v ~eh, Oc~sen ~der Kühe, die Erde fre sen. Dort gräbtman tIef meder bIs.. auf das \Yasser und iedet es lange. Sosucht man unaufhorlich, denn das Vieh frißt die E -d . htwenn d' . ht S . I e nlc ,

. arm n.lc alz 1St. Hem in Lüneburg, wo man jetzt Salzledet, w~r em Abwas ertümpel, in dem die Schweine sich imSo~nmer In der Hitze zu suhlen pflegten. nd wenn sie dannh.elm.kamen, waren sie in der Sonne trocken geworden, nachdemsIe. sIch gesuhlt hatten. So waren die Schweine weiß, die vor­h~1 schwarz gewesen waren, weil sich durch die Sonnenhitze /dIe Feuchtigkeit auf dem Haar in weiße Salz verwandelthatte. Darauf forschte man nach, wo sie sich gesuhlt hatten,und fand, daß dort Salzwasser war 410). Davon 'ISt db h 'br h ann un-

esc rCl IC er Gewinn und Nutzen ent tanden und man siedetdort Salz so:

Kap.24. Salzsi den "1 )

. In L~n~burg hat man dicke Salzpfannen aus Blei, eineSpanne tIef, viereckig und breit am Boden. In diese windetman das \Va.sser au den Brunnen hoch und siedet es mit starkemFeuer, wobeI man darin rührt. l\Ian trägt das Salz das sich a fdem Bode b'ld t ,u. nIe, aus und läßt e trocknen. Dann gibt manwIeder \Vasser in die Pfanne. Dort teilen ie jedem das \Vassernach Maß zu 412).

Hem in. Nor~vegen siedet man das Salz in vierkan tigen Eisen­~fannen. die mcht tiefer sind als sech Querfinger, und dieanderthal~ Klafter breit und zwei Klafter lang sind. DiePfannen s~ehen auf zwei l\Iauern, die unter den Langseiten derPfannen ..hmdurchgehen, und man steckt an beiden Enden Holz

.'.20:; und Knu~pel unter die Pfannen. / Dann macht man eine

410) Den I rhinkellknochen von dem w k SI'LünolHll'gel" Sal7..quelle vel'dankt l<RIlI1 ma (l.r ~Ter .(' 1~vell1, .. dem man die Entdeckung derJ'\hnlirhe fleschiehten von der'. rJr n ~lor::.ll ll"l1t(': 1111 Lunebnl'goPl' Rathnuse be taunen.finuen sich Ruth an R1HIc}'('1l OI';~:l n 'rnf I,nt( e;~t1~lg von Gntlwns('hiit7..en du!"('h TiereSehweden entdeckt sein V 1 S· 11 '; (I:se else ~oll Ituch der Große Kupferberg in(J910/12) S ';25ff I' "dg'b '"'' '0.'" In Blltd fOI' Be"g-shantltel'ingoens Vanner 13

, ,. , un( ,0 CI' I"'[J a. a. O. S. I Ir.411) Die Angaben über die Sal' '"

I'uhen 'V'ohl auf eigenen Kenntniss zA'~wIllVnunfg III LuncbUJ'g, NOI'w('gen und Jütland he·412" " ('11 S er aRser's,

) In Luneburg hatte jedes der 54 Sie 1 h:' . . .ge\\"is~ s Quanhlll1 Sole, Einen Überblick 'j~ e a~lsel m~~ Je 4 I r~nnpn Anspn~.ch ,auf ein,leI' Ltineburger Sülz" g,'bt IV G" . F1"j r dIe ver\\ ICkelten F"g-entumS\'el'haltn,s e bei

~ "01"'1('8 1m tu ]1'e1' d 'h T" Il{E'g-eben yom Yerein zur Hebung' I . F" I ure , .. UI](·..)\Ir,g uno l'mg-egpnd

H

(heraus-t ....s r m( enverkehn~ In LUlll!hUI"g),

230

lange Brücke in die See hinaus, wo sie sehr tief ist, und senktdort eine Pumpe bis auf den Grund, weil das \Vasser am Bodenalziger i t, als an der Oberfläche. Dann pumpt man das Was er

hoch in eine Rinne, von 'wo es in die Pfannen oder in irgendeinenBehälter fließt, von dem aus man das \Vasser in die Pfannenleilet. Dann wird gleichmäßiges Feuer unter den Pfannen ge­macht und man siedet und rührt darin mit Eisen chaufeln.Wenn ich da Salz gebildet hat, schöpfen ie es aus den Pfannenaus und füllen diese wieder mit \Vasser, um in gleicher \Vei e

mehr zu sieden.

Il m die Leute, die in Jütland an Strand und See wohnen,nehmen Gras, das mit der Strömung an Land treibt und das"Tang" genannt wird, häufen dieses zusammen und verbrennenes. Dann nehmen sie die Tangasche, bringen sie in eine Tonneund gießen zuerst reines Wasser darauf und ziehen eine Laugedarau; diese sieden sie in großen Tontöpfen, und es wird gutesSalz. Wenn sich etwas Salz gebildet hat, chöpfen sie diesebeim Sieden mit einem Löffel aus und trocknen es. Wenn inden Tontöpfen, in denen sie sieden, das Salz an den Seitenring herum so anklebt, daß der Löffel nicht mehr hineingeht,schlagen ie den Tontopf auseinander / und heben das Salz auf. H. :loH

Item in einer Stadt in Griechenland, die Memphis heißt, siedetman rote Salz au den Schlämmen, die man in Schweden"rödhka" nennt. Aber wer ist in Schweden, der einmal ver­sucht, rödhka zu sieden, um zu sehen, was darau \",erden kann.

Item Salz hat große Kraft und Fähigkeit als Heilmittel. Ehat eine heiße atur und trocknet den Körper au. E ver­hindert, daß Ge alzenes verdirbt. Es hilft beim Schmelzen derErze, wenn e im Feuer darauf geworfen wird. E ist demMagen nicht sehr zuträglich, außer um Eßlust zu erzeugen. ItemSalz mit dem Kraut origanus 413) ist gut gegen Schlangenbiß;und wenn man von einem Skorpion gestochen ist, vermischtman es mit Leinöl und Essig und bindet (:s auf den Stich. Ebensomacht man es, wenn man von Wespen gestochen ist.

Ilem Salz mit Ochsenschmalz ist gut bei Kindern al' Heil­millel für Pocken, Pusteln, Geschwüre und \Varzcn. Item Salz

113) Orig'annlll majoranlt L" echt"r ~lajol'ltn. dessen Bliitter (Herba lI1ajoranae)offizinplI waren,

231

Page 123: Johannsen O. 1941a

232

414) .l>i(~ medizinischen AIIJ.{aben sind dem pr ..11a) Ral armanincus (Salmiak . 11l11l.~ C'lllnomnH'n.

salz) 1Ind .al '(cmme (Rteinsal') • ) ....~al napt,c1IS (em 1Iaphthahllltie:.-, schw6l'z" • tein,41& 4'- Z l'r\\8lnt Albertus ~laKnlls.

) Eitle l\llloze Beschrelhung- der Ral) ·f ,." . .(11"8Sell 1Intl Slor<'!.. S. XXIX) in li. esers I etel II.h, ,katIOn. fillllet sich im Hallshuchbuchfrn l'insrhließIi('h der l>irot,e"'hnia ~ B' .~eIIJIo~tl~ lind III den meisten }'c'lI('rw<.>rks-

es llJn~tl('('IO (RnlliUf" H. 96).

233

lLem 419) der andere Alaun ist hart und wird aus Steinbergengewonnen. Ein solchcr Berg ist zu meinen Lebzeiten bci Rom

An manchen Plätzen bildet die Sonnc Alaun, indem sie dieFeuchtigkeit austrocknet, die aus der Erdc ausschwitzt, und dieBevölkerung sammelt diese. In hispania, egipto, / armenia, .209

macedonia, ponta, africa, sardinia, melolippara und dcn In einund Ländern von strangilc findet man gcnug davon, wie auchin Holland. An manchen Orten findel man ihn weich und weißwie einc Milch in der Erde. \-Venn man diesen mit den Händenzerreibt, gibt er eine WUrme von sich; er enthält keinen Sand.Andercr Alaun ist blaß und scharf beim Anfassen. Dicser i t[nichll .118) so gut wie anderer.

Kap, 25, V 0 In A 1 a u n 417)

Der weiche Alaun hal die Kraft zu fres en, festzumachen undzu verbinden. Gemischt mit Honig heill er Pusteln im Munde,Pockcn und Krätze. Das Heilmittel oll in der Bade tube ge­macht werden aus zwei Teilen Honig und dem dritten Tcil Alaun.Man nimmt ihn auch zu pi lu las für Krälze und Krankheil derGedärme, und wenn jcmand Blut harnt. Er isl auch gul zu Seife

bei Krätzc.

4H) Bi~ anf ,len leb.1en Ah!o,u1.z 111\(,11 Plinill~ XXX\' 7 (."')2). AII:>eI'Lus 1\lngJlns be­spricht elen AllLltIl in l. V. rap. 4, seine Ausrührun~en sind abel' denj('ni~(,1\ Ppd(>1'Mäns!'>ons Wl~niK iihnlic'h, so daß Il'tzWt'('l' diese kaum b('IlULi'i Zlt ha.hen scheint.

11 ) Di(l'se wohl l>esser(' Ll'sRlt findet sich im Frlu{nwnt dps Ber~bu('JH'I'i (q,~1. oben

S, 13) E. IIolmkvisl in Arf'!\i\' für n01'di. k Filoloei,· R, :140.

419) Ygl. O. Jolwnnsi!u: P('drlo )'länssoll.· S{'lirifh'n nl~ Qllrl1(' ;"UI" <:('!·whirht.e derchemisdlen Tedlllik. )lit h~sondl!'r(>r Hrrü('ksichtig"lln~ s{'iner B{'schrf'ihung (h'l" Alaun­

fabrikation. ('heIlI. Ztg. ,,7 (J 9:1:1) " 713/14.

Alaun findet man an vielcn Orten und in viclen Arten in der\-Velt. In Cypri Land findet man ihn schwarz und weiß. Er heißtdeshalb Alaun alumine, weil er allen Farben Licht gibt, undman kann ohne Alaun überhaupt keinen Slorr färben.

Der Alaun ist gebildct au grober Erde und Feuchtigkeit,die Stoff für Quecksilber war, aber die atur konnte den Starrnicht in Quecl<silber verwandeln. So isl er durch einc Kraftfestgeworden, die er vom Schwefel hat. Man sagt richtig, wcnnman dcn Alaun das Salz der Erde nennt.

mit dem gleichen Gcwicht mirram und Honig gemischt ist gutwenn man blutrote Augen h t . f I 'man es darauf legt. Item Sal: w:~°i~eCi~~I~ ~;i~I:~I:l;)~ndembdunden und gekaut, wenn man \-Veh oder Geschwüre l'm

ll~In gd

e-

o er an der Z h LV un eunge at, Item wenn m " hseiner Zunge hält b' / ' an nuc tern Salz unterund geh . ht' I e chmIlzt, dann faulen die Zähne nicht

en OlC aus,i'i. :W7

Hcm SI" .f

a z In emClll Beutel In warmes ",rassel' actaucht Icgtman au schmerzend S h ' ::> ,Item Salz M hl H . e ,e n:n und au! schmerzendc Lenden.auf das FußI:ide onlg und 01 werden zu ammen gestoßen und

gI'bt 'ht n, das podagra genannl wird, aufgebunden' es

l1lC s, was dazu b s . t E " ,alle Heilmittel z ' er IS., S ware aber viel zu lang, hier

u beschreIben, dIe man aus Salz macht 411 ).

alk~~~I~Ci~~ ~i~t. vi~erlci Salzarten. Von einem Salz, das salwi ,,,' IS. Im uche der Alchemiekunst geschrieben, auch

e e ge\\ohnhch gewonnen wird' ebenfalls \'on sal a .sal napf I ' rmanlacus

ICU ,sa gemme und sal nitri 415) 'd ' "nicht schrciben will. ' \on enen Ich hIer

Hem Salpet . f" B'"< el ur uch en soll so gcmacht werden 410)' .

allcn Schafdünger oder die Erde d' I ' NJlmnhabcn, odcr dieJ'enifle dl'e' l~ wllo IC -,cutc lange Zcit gcpißl

, "', In "e ern hn"e ze1·t t 'tbringe dic . . < '" - rc en IS , und, e 111 e1l1cn großen Braubottich . ß T

rührc cs kr"!T" . '. ' gle c \\ assel' darauf,'Voche I, a Ib 111ll cll1er Stange um und lasse es dann eineab daß ~~lgEsodstehen und arbeitcn. Ziehe dann das \-Vasscr so

, le I' e auf dem Boden d B lf h b .~,208 'Vasser in einem großeIl B I esI /0 IC S leIbt. Siedc dasraun (esse lang d t Idarau f das Wa ' , e un s ar<. Lassc

bis es I'all . sser 111 vlCle Zuber ab und lasse e tchen. ~ . wIrd. Dann bildet sich darin eine Art Eis' '

kalt !Sl; dIese sammelt man und hebt es im Trocknen' "fendn es

~~~~r~nd~rr;e~~peter f,ür Büchsen. Er dient auch zu m:~dhe~'~e~g

. en. DIesen sollen alle Bauern in Schweden elbsteWlllnen und als St b bSchirm. euer a ge en zu des Heiches Schutz und

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8.210

424) iemlige. Im Fragment (vgl. S. 13) steht ylfnelika., also reichlich. LetztererAusdruck dürfte der richtige sein (E. Holmkri.st in Arkiv för nordisk filologi S, 340).

425) gärd. - 1m Fragment: giOl'd (E. Ilolmkv,st a. a. 0.).

Wasser nicht fortlaufen kann, das man gleichmäßig 424) daraufgießen muß. Die Steine zerfallen, / wenn sie genug 'Was er S.211

aufgenommen haben, sie liegen so wie Kalk etwa sechs \Vochenund werden kalt und sind weich, wenn man sie zwi chen diehnger nimmt. \Venn man findet, daß harte Steine darin sind,wirft man diese fort, denn sie sind nicht genug gebrannt, odergehören nicht zu der Sorte, die zu der Arbeit brauchbar ist.

Dann haL man einen großen, starken kupfernen Ke sei odereine Pfanne von sechs Ellen Breite oder weniger, die fest ineinem Ofen eingemauert ist, so daß zwei Spannen der eiben überdem Erdboden sind, während sich der andere Teil darunter imOfen befindet. Der Ofen soll gut gebaut sein, so daß kein Rauchin den Kessel hochsteigen kann. Man führt den Ofen unterdem Kessel so aus, daß das Holz unter dem Kessel auf einemGewölbe oder auf Gewölbebogen liegt, zwischen denen die vomHolz abbrenncnde A che herunterfallen und dann ausgekratztwerden kann. Nun füllt man den Kessel mit dem gebranntenStein und Wasser. Aber man nimmt viel mehr \Vasser al ge­brannten Stein. lan verrührt und vermischt den Inhalt wieeine Mehl uppe, macht das Feuer stärker unter dem Kessel undkocht so einen ganzen Tag, während man unaufhörlich mitStangen und langen Schaufeln darin herumrührt und die teinevom Boden aufhebt, denn sie sinken gleich / wieder auf den S.212

Boden. Wenn genug gekocht ist, legt man cin starkes Brett überden Kessel, das auf einer Seite liegt. Auf die e hebt man mitden Schaufeln den ausgekochten Stein, so daß das "Va ser immerwieder gut in den Kessel abfließt. Dann wirft man den Steinfort, denn er Laugt nichts mehr.

Man hat nun viele Bottiche, die neben dem Ofen in einemHau e auf Balken stehen. Diejenigen, die ich sah, waren alleviereckig, zwei Ellen tief und zwei Ellen breit. Die e warennicht miL Bändern gebunden 425), sondern die Bretter trafen anden vier Ecken in kleinen Pfeilern zusammen. Dazu hatten sieaber keine Nägel, sondern stießen zusammen, wie man es beiBalken macht. Man legt Holzrinnen vom Kessel bis zu denBottichen und chöpft das Wasser mit einem Eimer in dieRinnen. Die es fließt dann in die Bottiche. Wenn der eine

23516·

Kap. 26. A) a u n ge w i n nun g ~23)

Der Berg, aus dem man den Alaun gewinnt, ist weißes Gesteinmit Gelb dazwischen, manchmal abcr auch Braun. An manchenStellen ist das Steingebirgc schwer zu hauen, an andercn ist esmürbe und leicht zu hauen. Der Stein isL nichL schr schwer undnicht sehr leicht und auch nicht hell chcinend oder schön an­zusehen. Er sieht aus wie altcr zerbrochener Käse, der sowohlgelb wie weiß ist. Ich gebe das Gleichnis, damit ihr den Steinerkennt. Den Stein setzen die Bergleute in cinen Ofen von8 Ellen Tiefe ein, der wie ein Kalkofen in Schweden gemauerti t, und setzen darunter starkc Hitze eine acht und einen Taglang, oder wie nötig ist, um den Stein zu brcnncn. \Venn derOfen erkaltet ist, tragen sie den Stein auf einen ebenen Bodenheraus, wobei sie ihn aufstapeln und Erde darum tun, so daß das

entdeckt worden 420), der unbeschreiblichen Reichtum abwirftweil man viele SchifTe jährlich mit Alaun belädt und diesedringsum in die \Velt fährt. Hiervon gab allein der BergAugustinus 421) den Päpsten jährlich neunundzwanzigtausendDukaten Gold für die Erlaubnis, diesen zu bebauen. / Ich 422)

fuhr zu diesem Berg, besonder um zu sehen und zu lernenwie man dort den Alaun au den Bergen gewinnt, in der HofTnung:daß man auch in Schweden einen solchen Alaunberg findet, indemman verfährt, wie nachbe chrieben steht.

420) Der Paduaner Giovanni de trat der in Konstant.inopel bis z.u Eroberung derStadt durch die Türken eine Färberei helrieben hatte und daher den bis dahin im Ahend­lande h.&uptsächlich ben~tzten ~4!vantinischt'n Alaun und dc!'~cn Fundorte g'ut kannte, ent­deckte Im .Jahre 1462 die Alaunberge von ToUa. Papst Pius II nahm die Ausbeutung derGrll~n mit großer Energie. auf (nach den Commentarii des Pallstes Pius 1 r. (Ileycl II

'. 5J6;. vgl. auch Georo Vo.gt; Enea ilvio de' Piccolomini, als Pallst Pius der Zweite, undsem ~ellalter, Bd. 3, Berlin 1863, S. 546); Luc!1dO Posto,'; Gesell. der Päpste, Bd. 2, Frei­burg I. Br. 1904, S. 237, erwähnt ein Gemiilde der Minen von Tolla des Pietro da Cortona(1596 bis 1669) in der kapitolinischen Gallerie.

421) Im Fragment: Auguslinus Giis (E. Holmkvist a. a. O. R. 340).

422) Peder ~Iänsson machte verschiedene Reisen in Italien, so besuchte er im Jahre15~2 den Ort Castro i Terra d'Otranto (lIylUn·Oavalt.U8 S. LVlJ, nach einer Notiz imIiellbuch) .

423) Die Alaunfabrikalion von Phocäa in Kleinasien hahen der f"anzösisehe MissionarJorda,,:u~ Catalanl (~,m 1330), der vielgereiste Florentiner Pegol lli (um 1340) und derbyzantll1lsch~ Geschl~htssc~reiher D,lcas (Mitte 15. Jahrh,) besrhriehen (Heyd). Aufwel~he Fab1"lkal~Onsslälte SIch die Angaben des Hausbuchs (Bossert und Storek S. XXIX)blY"ehen, laßt. Sich llIchl feststellen. B'rillfl,,,·rio gibt dann eine genaue Beschreihung derAlaunfabnkalion von Tolfa (Pirotechnia S. 114). - Demgegen üher bietet da Bucl derAla~ne und Salze", das im 1t-Iittelalter weoit verbreitet war, nichts zur Technik cl'er A~a.un­gewlllnnng. (Ausgabe von Julitt.s Rtt8ka, Berlin 1935).

234

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Bottich voll ist, legl man die Rinne in den zweiten, dritten,vierten Bottich und so viele Bottiche mon mit dem Wasserfüllen kann. Deshalb soll man viele olche Botliche haben.Diese sollen 15 Tage oder mehr stehen, bis sie kall sind. Dannwird daraus Alaun wie Eis, da am Botlich anhaftet und bis-

R. 213 weilen mitten im Bottich große Klumpen bildet. / Sobalddas Wasser gänzlich aus dem Kessel ausge chöpfl ist, läßt manwieder frisches 'Wasser hineinlaufen, fülll ihn mit Steinen undrührt und kocht wie vorher. So arbeilet man Tag und Nachtund hört inzwischen niemals auf.

\Venn das 'Wasser in den Bottichen genügend erkaltet undder Alaun durch die Kälte fest geworden isl, zapft man dasWasser ab, denn es dient auf keinen Fall mehr zu der Arbeit,und sammelt den Alaun. Zuerst nimml man elen Alaun heraus,der in jedem Bottich auf dem Boden liegt. Man trägt ihn wiederin den Kessel und siedel ihn noch besser mit Steinen. DenAlaun aber, der durchsichtig ist und am Boltich sitzt, löst manab, indem man außen gegen den Botlich schlägt, legt ihn inKörbe und taucht ihn mit diesen in reines Wa ser, wobei manden Korb schüttelt. So wird der Alaun reingewaschen. Dannlegt man ihn in eine Scheune zum Trocknen oder Aufbewahren.

Sie hatten gut hundert Bottiche in dem Hause, in dem dasWasser so zum Abkühlen gebracht und zu Alaun gemacht wird.Dort gewinnt man gewaltig viel Alaun und führt ihn weit fort,um ihn zu verkaufen. Der Alaun dient nämlich und ist nützlichzu mancherlei Künsten, Handwerken und Heilmitteln 426) denn

. 21-! er trocknet böse Feuchtigkeit im men chlichen / Körper,er heilt Ohren. l\Iund und das heimliche Ding der Menschen.Dazu brennt man den Alaun zuerst zu einem Stein, bis dieserwieder anfängt zu schmelzen, stößt ihn dann zu Mehl und legtihn auf die ·Wunde. ltem gemischt mit Talg stillt der AlaunBlut, er heilt Augenleiden und lrocknet fließende Wunden, wenner mit süßem Apfelsaft gemischt ist. Er heilt die Ohren, ent­fernt eingewachsene Näge1 427 ) und erweicht harte Narben, dienach Wunden entstehen, wenn er gebrannl und mil Eichäpfelnund Essig gemischt ist. Gemischt mit Saft von Weißkohlheilt der Alaun den Aussatz. Mit zwei Teilen Salz gemischt

426) Das folgende über die medizinische Anwendung d s Alauns nach PliniusXXXV 15 (52).

427) Katnägle. Im Fragment besser: Karttnagla (nach Jo:. n rxmkvisl).

236

heilt er Flechle. Gemi cht mit \Vasser verlreibl er Nisse undLäuse im Hoar. \\Tenn man Alaun im Munde hält, treibl erZottel im Halse hoch. Und alle, die Leder und Fell behandelnoder Wolle und Tuch machen, müssen unbedingt Alaun zuihrem Handwerk haben. Deshalb rate ich allen Ein­wohnern Schwedens, zu forschen und zu suchen, um solcheBerge zu finden, denn sie wissen, daß dies besser wäre, alirgendeinen ilb r- oder Kupferberg zu ge·winnen.

Kap.27. Vom Arsenico 428 )

Arsenicum isl eine erdige Ader und wird auripigmentumgenannt. / Auf Schwedisch heißt es "Krähengold". Man findel S.215

es weiß, gelb und rot. Das gelbe ist am besten, wenn esbrüchig ist. Zur Malln1l1st und als Heilmittel wird es sehr vielbenutzt. Es nimmt das Haar fort, wenn man es auf den Körperlegt. Gemischt mit Talg hilft es, wenn man role Gesichtshauthat. Es vertreibt Läuse. Gemischt mit olio rosarum hilft esgegen eine Krankheit, die man Feigwarzen nennt, die im Hinternwachsen.

Das ar enicum enthält ein Fett von Schwefel. Deshalb ver­brennt e . tark ver chiedene Erze, wenn man es auf die e wirft,wenn ie geschmolzen sind. Bisweilen findet man e wie einenStreifen in Steinbergen sitzen; dies komml daher, daß e einZwischenslofT ist, da es ,,,eder Stein noch Erz ist.

Kap. 28. Von cl e r m are h a s i ta 429)

Die marchasila steht auch zwischen der Natur der Steine undder Erze, indem sie Härte und Trockenheit und wie dieSteine durch die Erde auch Hitze besitzt. Sie kann nichl inFeuer schmelzen, sondern brennt in starkem Feuer zu Kalk.Aber die marchasita hat Gewicht und Glanz wie andere /Erze. Trolzdem kann man keinerlei Erz daraus erschmelzen, '.216

denn was darin an Erzwesen ist, fliegt mit dem Rauche fort undder Stein bleibt wie Kalk zurück. Was nämlich in der marcha-sita ist, isl nichts anderes als unvollkommener Stoff für Erz.Man findel deshalb ehenso viele Arten marchasita wie Erz. Es

428) Nadl Albertus ~faKnus I. \' cap. :; und L TI cap. 6. Die medizinischen \\'ir­kungen der Arsenikalien sind zum Teil dem Plinius entnommen (XXXIV 1t! (;'6)).

429) Zi mlich ausführlirhe Bearbeitung von L V rap. 6 des Albertus ~lnl!nl1..

237

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Er ist zuerster von selbst,

gibt marchasita für Gold, marchasita für Silber, für Kupfer, fürEisen, aber kaum für Zinn und Blei. Jede marchasita ist ihremErz gleich. Die marchasita ist hart wie Stein und schwer vonunreiner Feuchtigkeit und heißt lapis luminis, weil sie als Heil­mittel dient. In Heilmitteln trocknel und wärmt sie nämlich.Hängt man sie den Kindern an, so werden diese nicht bange. Inder Alchemiekunst wird ie viel benutzt.

Kap. 29. Vom n i t r U !TI 430)

Da nitrum ist so genannt nach einer Insel namens nitrea,weil e dort zuerst gefunden worden ist. In den Heilbüchernwird es "baurach" genannt. Meisten!\ wird es als ein Salz an­gesehen, das die natürliche Wärme aus der Erde erzeugt.Manches i t wie dünne Scheiben von hellem Aussehen. Dieses

S. n 7 wird gebrannt und / wie Salz ange ehen. Manches i t rot,und man findet es nicht an der einen Stelle wie an der anderen.In Deutschland findet man e auf dem Goslarer Berge; besondersreichlich, wo Regen auf dem Berge fällt, der ein Kupferberg ist.na fließt das Wasser in die Grube, wo das Kupfererz gefördertwird, und. dort verwandelt sich das \Vasser in nitrum und stehtwie Eis in den Bergen, das im Winter an der Decke angefrorenist. Der Schaum, der ich oben auf diesem nitrum bildet, i tdas be te für Heilmittel.

Item an manchen Stellen findet man nitrum im \Vas er, ob­gleich es sich nicht verfestigen kann. Im Lande macedonia istein See und in diesem eine Quelle, aus der "'assel' fließt. Imheißesten Sommer gerinnt dieses Wasser zu weißem Salz. Die esist nitrum, das in den See fließt. !tem man findet auch "'assel',das oben süß ist, so daß man es trinken kann, aber am Grundebitter und salzig ist von nitrum. !tem an manchen Stellen hatman Erdgruben, um darin nitrum zu ge'winnen. Dieses i t rot,weil die Erde rot ist, aus der es entsteht. Es tröpfelt durch dieErde in die Grube. Dieses trocknet man in der Sonne.

S.218 Hem die Güte de nitrum prüft man damit, / daß esleicht ist. indem e viele Löcher enlhält wie ein Schwamm.

430) Das Kapitel enthält ge/.:enüber Albertus 1Ila/.:nus I. Y cap. 7 yersehicdenc Er­weiterungen, die dem Plinius entlehnt sind (XXX] ]0).

238

Manche Kaufleute verfälschen es, indem ie Kalk darein misch:n.Dies prüft man durch Schmecken; denn da , was gut 1 t,schmilzt im Munde. Da schlechte ist bitter auf der Zunge.

Hem in der See wächst Gras und vielerlei Tiere leben darin.Aber in der Erde, in der nitrum ist, kann nichts wachsen, denndas nitrum ist salziger als Seewasser.

Hem da ni trum wärmt und beißt in Heilmitteln. Es trocknetauch oITene, eitrige Geschwüre, zieht Unreinig~eit .aus undtrocknet die Kruste der Wangen, wenn man es mIt Felgen auf­streicht. Es stärkt die Augen, wenn man es mit Roni~ daraufschmiert. Mit Pfeffer und Wein im 1unde gehalten, mmmt esZahnschmerzen fort. Hem nimmt man es, wenn es gebranntund abgekühlt ist, und reibt es auf schwarz.e Zähne, so werdendiese weiß. In warmes Wasser gelegt, tIllt es Nasenbl.uten,\ovenn man die Nase darüber hält. Gemischt mit· den gleIchenGewichten galbano 431) und Fichtenharz heilt es alten Ru ten,indem man davon soviel wie eine Nuß ißt. Hem wenn das Salznitrum und Schwefel zusammengekocht werden, verwandeln

sie sich in einen Stein.

Es würde zu lange dauern, wenn man alle guten Eigen­schaften, die das ni trum hat, hier beschreiben wollte. Deshalb /rate ich allen Bergleuten, die Augen ofTen zu halten und ~asgenau zu beobachten, wa in den Bergen, in der Erde und 1m

Wa seI' i t.

Kap. 30. V o !TI V i l rio 1432)

Vitriol oder atrimenlum ist weder Erz noch Stein: denn esist hart wie Stein und chmilzt trotzdem, wenn ma~ es III ,;as erkocht Es wird von der ratur in der Erde gebIldet. Es hat. 'schlechten Geschmack. Man fmdet viele Arten des eiben.

emen k I" dManche sind weiß, rot, gelb und grün; der dun e grune, ergold chimmernde Sterne enthält, ist der beste.

Aller Vitriol entsteht aus Erde und Wasser.weich und erhärtet dann. Die Farbe bekommt

431) galbanum, 1I1utterhar1. ( .ummiharz, m~hrere Arien ,-on Ferula. Da /.:albanum,-on Ferula galbanitlua Boiss. et BuhS6 1St offizmell). "be d'

111 I Y rap 3 Die Anl(aben 11 r 1C132) Gekürzte "Cbersctwnl; von Albertus • a."us . . -. • 2))Anwendung des Vitriols sind grÖßtenleiI. dem Phlllll enlnommen (XXxn 12 (3 .

239

S.219

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je nachdem die Feinheit der Erde und die Kraft der \Värme dieFeuchtigkeit zusammenwirkt. nd je nach einer Farbe gebenihm die Leute, die ihn behandeln, einen besonderen amen.Vitriol ist gut für Tinte und Wichse und für viele Künste undHeilmittel. Es stillt asenbluten, heilt die Kruste von fistulam,sowie die ~runden, die fre sen und ich stark ausbreiten wollen.

Kap. 31. Von der ehr j so co I I a 43:1)

Die ehrisocolla ist eine Feuchtigkeit, die durch die Berge'.2:W fließt, wo / Golderze, Silbererze oder Kupfererze sind. So

steht die Feuchtigkeit einige Monate in den Berggruben undwird tro'cken und hart wie ein Sinter oder pomers 434). Sie istweder Stein noch Erz, obgleich diese Feuchtigkeit zuerst faultund dann trocknet Die chrisocoUa sammelt man aus der Grube,trocknet sie, stößt sie in einem Mörser, siebt sie durch ein Haar­sieb fein und macht sie wie feinstes Mehl. Was beim ersten Malnicht fein geworden ist, mahlt und siebt man zum zweiten Mal.Dann gießt man Essig darauf und feuchtet sie gut an. Dannstößt man sie wieder gut im Mörser, wäscht sie mit 'Nasser reinaus und trocknet sie. Dann gibt man Alaunwa er darauf undden Saft von einem Kraut namen Illtea 435). Sogleich zieht siedie Farbe des Krautes an sich und bildet 0 einen Farbstoff fürdie l\Ialerkunst, orobitin 436). Diese Farbe trocknet man undverkauft sie. Manche färben Tuch und Leinwand damit. Sowird die chrisocolla im Lande Cypri sowie in armenia, macedoniaund in hispanie behandelt und gemacht, und es i t zu glauben,daß man sie auch im schwedischen Reiche machen kann. DasKraut lutea muß zur Bereitung der Farbe geholt und gestoßenwerden, wenn es vollkommen grün und fri ch i t.

Item die Chrisocolla ist sehr gut für Heilmittel. GemischtS.221 mit \Vachs und öl/reinigt sie Wunden. Für sich allein

433) Pli"ius XXXIII 5 (26-30). Albertus Magnus envähnt die Chr)·,otolla "itht. _Zu," Geschichte der vieldeutigen ChJ'ysQ(·olln. vgJ. I'. LijJ})/u(ul1l: Alc'hellli{\ lind Theobnld(1'heophilus·Ausgabe S. 302).

434) Soll heißen pomice (itaL), Bimsstein. PIi"ins sagt, die ('h")'8000Ila erhärtelIf\qu6 in du..ritienl pUßlicis.

435) Plinius sagt: herba, quam lutum appellant (Reseda Inteola. \\'nu). NachP. nugyli: Die Geschichte der Färbe"ei (Verh. de,' naturforsdl. Ges. in Basel Bd. 38(J 927) S. 277) ist. Plinius ,ler erst<l. ~er ,lieS<lS Verfahren erwiihnt.

436) Orobitis (- tidi8, Akk. Un, fpm.), d r Kirhpr('rh~n (O""h"l7\\ iq,n!il')t. q, l lhsta"tivif>Tt(sc. chl')·sooolla). also mit dem Färberkraute (Iutum) gelblich gefärbte (,h,·y,o(·olla. Pli"ius(XXXIII 5 (27). - Nach freundlicher Mitteilung von Herrn A. Frisrll.

240

auf \Vunden gestreut, trocknet sie diese und zieht ie zusamme~.Item die Gold chmiede benutzen die Chrisocollam, um damItGold zusammenzulöten. Daher hat sie den Namen erhalten,Cri is ist Gold und Colla ist Leim. \Venn man die be~den. lamenzusammenlegt, entsteht der Name Crisocolla. Um mIt Cns~colla

zu löten, bereitet man sie so zu: Nimm ~it.run~, erugl.~em,

Crisocollam und Harn eines Knaben, mahle sie m emem Morserzusammen. Schmelze Gold zusammen mit dem iebenten TeilSilber und mahle dieses mit dem Vorbeschriebenen zusammenund löte damit das Gold zusammen.

Item Lehm und Sand löten Eisen zusammen, Cadmia lötetKupfer zusammen, Harz und Marmor löten Blei ~usan~me~,

Schwarzblei lötet man gern mit Weißblei und \VeIßbICl m~t

Weißblei, wobei man es mit öl beschmiert. Silber löte~.man nutZinn. Item mit Föhrenholz oder Kohlen VOI~ Fohrenholzschmelzt man gern Kupfer und Eisen. Item mIt Strohfeuerschmelzt man g~rn Gold. Item Kalk entflammt man mit Wass~rund löscht ihn aus mit öl. Feuer lö cht man am bestel.~ mItEssirr Visco oder Ei. Ausgebrannte Kohle wieder angezundct,cribt ~tärkere Hitze 437). / So ist die atur gleich in ihren Taten ,.222

bei allen Erzen, weil alle Erze ihren Ursprung und ihre Bildungaus einem Stoff haben.

In einem Lande, da Chinchalas heißt, über da der ma?nusCham Herr i t, ist ein Berg, aus dem man einen Stein gew.~nnt,

den man gut trocknet und dann in einem kupfernen Mol' erstößt. Darauf wäscht man den Stein mit reinem \\'asser,trocknet ihn und verspinnt ihn. Dann webt ~an darausKleider und wenn die Kleider unrein oder schmutZIg gewordensind w'irrt man ie in das Feuer und läßt sie darin eine halbeStu~de liegen. Dann werden die Kleider weiß \~.ie Schl:ee.. undwerden vom Feuer gar nicht verbrannt. Man wascht sIe uber­haupt n ich t Ull f andere Weise. Dieser Stei n \.\'ird sala­mandra 438) genannt.

Ich glaube zwar nicht, daß man ihn in Schweden findenkann; aber alles, was vorher von den sieben Erzen und von densieben Zwischenstoffen geschrieben ist, ist in Schweden von

431) Plin;"s XXXIII 5 (301.138) Albel'tuR Mag-nlls spt"j('ht vom a..~bestio .. unu der pltnna salamandl'(' kur7. in

1. ] 1 trart. Tl ('sp. J. Uns Rpinig-en der Asbe!'ittudlPl' im Feuer endihnt dei' fnhelrf'irhcPlinius in J. XIX... (Prldbau." Ter'hnik Sr· 40).

241

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G.ott ~md der Tatur zweifellos reichlich er chatTen worden, damitdIe EInwohner des Reiches ihren Sinn und Ver tand beleben undsuchen und forschen und nicht sinnlos herumkratzen nach demG~t, d.as vor ihren. Füßen liegt in Berg und Wald, Moosen, /Sumpfen, S~en, Fitis en, Tälern und Heiden, keinen Platz ver­achtend, keIne Stelle für unfündig haltend, nie verzagend, nieu.mkeh~.en~, sondern klug prüfend, wo die sieben Erze zu findensl~d, namhch Gold, Silber, Kupfer, Quecksilber, Blei, Zinn undElsen, und ~benso die sieben ZwischenslotTe, nämlich Salz,~Iaun, ~rsel1lcum. l\Iarcha ita, nitrum, Vitriol und Chrisocolla,Indem .sle alles verwerten zu Gottes Ehre, Dank und Lob und zudes Reiches Erhöhung, Schirm und Nutzen.

Amen.

242

O!!eHenverzeichnis

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AIberli Magni: Philosophorum maximi de l\Iineralibus [libri V].

Oppenheim 1518.Vanoeeio Biringuecio: De la Pirotechnia libri X. Biringuccios Piro-

technia, übersetzt und erläutert von QUo Johannsen. Braun­

schweilg 1925.Helmuth Th. Bossert und Willy F. Storek: Das mittelalterliche Hau~-

buch. Lei pzig 1911.Ernst Darmstaedter: Die Alchemie des Geber, übersetzt un derläutert.

Berlin 1922.Ernst Darmslaedter: Berg-, Probier- und Kunstbüchlein. (Münchener

Beiträge zur Geschichte und Literatur der Naturwissenschaften und

Medizin H. 2/3) München 1926.H. v. Deehen: Das älteste deutsche Bergwerksbuch (Zeitschl'ift für

Bergl'echt 26 (1885) S. 219/74).F. M. Feldhaus: Die Technik der Vorzeit, der geschichtlichen Zeit

und der Naturvölker. Leipzig und Berlin 1914.Gustav Fester: Die Entwicklung -der chemischen Technik bis zu elen

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af Svenska Fornskrifl-säHskapet) Stockholm 1913-15.Robert Geete: Vadstenabrodern Peder "lanssons bl'ef pa svenska

fl'an Rom till Vadstena kloster 1508-1519 (Beilage zu SvenskaFomskrift-Sällskap.et's arsmöte, Stookholm 1915).

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Parli I/II Torino 1907.H. Frederik llammerieh: St. Birgitta, die nOI,dische Prophelin und

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Iljalmal' Hedfors: CompositiOlles ad tingenda musiva. Herausgegeben,üb I' etzt und philologisch erklärt. Dissertation Upsala 1932.

Wilhelm Heyd: Geschichte des Levantehandels im Mittelalter. 2 Bde.

Stuttgart 1879,

243

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Sachverzeichnis

Seite

198, J99229

63

von Farnkrautvon Hi1'schlmochen. . . .

- von Knochen allg. 158,- von Waid ...- von Weinhefe .- von Weinr('ben.- von Weinstein .- von Widderhorn

-, k.ristallir-;i('rtpr-. weißE'T

. g Iber-, roter.Ae1'ugo ..- h(,1'8t('lIenÄrzteA best ...- -gewänd(·rAsche (von Holz ohne näh 1'0

Bez ichnUIlg) . . . 96, 103. 105_ von BohnE'llhalmen. . 96, ] 15

von Eichenholz 94, 115,131, 17J, 229

115J58215

3995, 104-, 110.. 79, 96... 11ü106,123,J31, 215

_ brenn('n für dito Gla. llutcltel'ci 1 2

elle

Amethyst, klinstl. A. maclt(,11 159Amidum s. 'Veizeru·tärkeAmpfe1'blätt('r. . . . 131AmuTca 75Anquick('n d('s Eisenfl 121Anticar maclwll. . . J27Äpfel. . . . . . . . .' 89Apium (gravE'olens L.) s. ::;ellcl'l(,Aqua cine1'um fl. Aseh('nlaugp- fortis s. ScheidewasserAquilius (röm. Feldherr)ArabienArmbrustpfrilc . . . .Armenien. . . . . 22, 233, 240Arsenik 3 , lJ 0, 126, 132/135, 216.

228, 237, 24-2133, 135134, 237126, 237

237218, 241

2163

24-J241

119

233236

113/11418J

. . 181

J20120, 125,

196, 2038, 91, 154

139

158. 136, 233

209

. 228, 233

30,

Ambra (can)Amethyst ..

Alt a s. EibischAlunwn di Toccha s. Steinalaun_ jameni : .. 116,_ plumbosum 8. Federalaun- sucearinumAmalgam ma h n

- -gewinnung- -verwendung.Albi, fl. Elb('Al mbrotltHalz llPl'HtellenAlexandria . . . . . .Alkali (Kraut)- ". alz H. HaI alkaliAloö (ohne' nähert· ßez.) 79, 80, 167_ caballinum. . . . . . . . 166_ h paticum 38, 92, 165, 166, 171_ h paticum her.·tE'llen . . . 92_ -holz (wohl Holz von Ex-

co('caria Agallocha L. ) 87, 88, 90,91, 178

Afrika ....Agath s. ngatAgrestum ..Ägypten ..Alabaster ..Alantöl R. Öl von AlantAlantwurzeln 99Alaun 28, 29, 36, 38, 4-6, 54, 60, 86,

92/95, J09, 116, 119,120,123,124,126, 132, 15 , 162, ] 71, 178, 179,190, 203, 207, 225, 227,. 2~8,

233/237, 240, 242 (fl. auch Rtell­alaun und Eisahloun)

-, cyprisclwr. . . . .-. gebrannt('r . . . . . ._ aUH gebrannt('L' 'V('inhefe 103,

111,171233/236

233, 236/237

B. Tli/debrandt: Den svenska kolonien i Rom under medeltiden (Hist.tidskrift 2 (1882) S. 2H fT.).

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244

Page 130: Johannsen O. 1941a

246

195173167172

71166167

167195

elte

195

13692, 131

· 167,

49, 151,

107, 10 , llO,121, 15

· 107, 121

7,90, 91, 97

C. mach n 90, 91154229

77

Diamant ..Dill ....Dillöl machen s. ÖlDiodoru .....DrachenblutDragantum s. TragantDrius (Fluß) .Druckerballen . . . .- -schwärze . . . .Druckstöcke machen.DudelsackDukaten .Dünnbrot .

Deut chland

247

Ebulus s. AttichEdelsteine, echte E. erkennen 159- polieren . . . 143/144, 149/150- sägen . . . . . . II , 140/141- schleifen. . . . .. 141/144- farbig unterlegen.. 150/152- mit Gold unter! gen 151

Cipangu (Japan)Cipern (Erdmandeln)

- ferri machenCrusta . OfenbruchCubet (angebl. Berg in Wc. t-

fal n) 198Cypern. . . . . . 22, 233, 240Cyprischer Alaun s. A. cypr.

DachwUl'z s. HauswurzDalarne .Dalmatien .Dama tblumen auf Leder

machen 169/170Därme 95Depilatoria machen 93,129/130,237Destillatio per desc nsum 26/27, 41,

42, 100, 101, 202/203201, 202, 212,216, 229, 23

· . . 139· .9 , 99

von Dill

-, Pulver vonCitron n. aftCönnern .Coriander .Crocus s. Safran- ferri (Marti ) .

211

159108208

229229241

240/242

89ll8

170, 196

Centaureablum

Centrogalli ("gI. S. 84) . . . . 102Cerussa s. Bleiweiß und Ofen-

bruchCharsis (b i Plinius Gerra)China .Chinchalas (Land). . . .ChrysocoUa . . . . . 228,Chrysopra, \ill chtcn Ch.

machen 161

Cadmia .. OfenbruchCaijndu (Land) . . . . . . . 195Cajus (Caligula), röm. Kaiser 199/200Calamita 6 , 107, 118, 159, 216/217Calamu s. KalmusCalcantum ..Calcecumpnon. . .

ampanien ....ampu s. Malgrundantabria ...apillu ven ris . Venushaarappadocia . . . . . . .. 229

Carab . AmbraCa. ia ( innamonum Cassia)

. Zinunt, chin .Cathai . hinaCelidonia ( h lidonia), • chöU­

kraut 102, 107, 112, 114, 117, 118,120, 131

. Wi enflocken-

Seite

Britonica (Betonica) " Zehr-kraut

Bronze. . . . . . 60- -farbe machen . 32Buch baumblätter 79- -holz . 145Büchsen . 15, 63

-gießer 63-kugeln 16, 63, 106-kugeln, gußeiserne. . 16, 106-kugeln, eis rne B. gi ßen. 106-pulv l' 15, 65, 66, 70, 71, 232

- - machen . . . . . . 70, 71Buglossa (Andusa off. L.), Ge­

meine 0 hsenzungBurzelkraut.Butter .

11896

Blei 24, 44, 63, 104/106, 1l0/1l3,117, 123, 125, 12 , 136, 142, 159,190, 194, 197, 201/205, 207,209/212, 215, 230, 238, 241, 242

-, gekörntes. 24- -gewinnung . 210/211, 213/215- löten . . . 204, 2ll, 241

-a che (Blpikalk) 104, 105,158, 162, 2ll

-a,'lche h rst Ilpn 104, 2ll-dächer . . . . . 204-erz . 202, 210/2ll-glätte 42, 105, 134, 178-glätte her t 1I('n. ... 105-pfannen 211, 230-' hachtof n bauen 213/214-sulfat, Bildung von B. 92/93,

210-weiß . 5, 92, 153, 179, 210,

225210215

2873, 11.3, 118

138. . 131, 224

Harn von Böcken

-weiß hprstd[pnBlicksilbcr . . .Blut von Kälb rn- \"on M nsch n- von Ochsen .Bock blut

-harn- -horn. .- -talgBohnenhalma che . Asche von

B.-kraut-mehl.-mehlbrot- aft

Bolognino (Bo[C'ndino, Münze)

Seite

797979

11794,

165Bolus armcnicus . 109, 12 /130,153Borax . . 56, 58, 92, 108, ll3, 127,

128, 132, 133, 238- künstl. B. mach('n 92Botus barbatus . . . 49, 127, 198Branntwein .. 65, 67, 69. 70, 133Brasilholz . . 36, 93/95, 171, 179-, färb n mit B. .. 94/95, 171Braun tein . . . . . . . . . 185Brenn. pi gel mach n 95Brionia (Bryonia) s. Zaunrübe

109

15263

126120

15588, 90, 91

162, 178,201, 225

elteAschenbad .. 54, 124, 133. 201- -lauge 39,67,77,94,96,103/104,

ll5, 126, 129, 131, 133, 155, 171- -lauge bereiten 103/104, ll5,

131, 171229199

6047/4 92, 107,

15547/4

Aschersleben . .A ien .....A('s ustum machenAthannor (Ofen).

- bauenAtramentum s. VitriolAttich(SambucusEbulusL.) . 179Augenwasser machen . . 102/103Augustinus (Bergwerk bei ToUa) 234AuripigmpI'lt . . 30, ll5, ll7, 129,

150, 158, 159, 173, 178, 199,217,237

Aurum musicum s. MusivgoldAzur . Lasur

Backofen.Baldrian ...Balasrubin . .Ba teien errichten .Bäume vergiftenBaumwolle ...Baurach s. BoraxBein färben. . .Benzoö (Belzui). 87,B rgerz, schwedisches

BergkristalJ s. KristallBernstein. . . . . . 35, 40, 101-, kün tl. B. machen 153/155Bi r . . . 77, 3, 137- brauen 83Bils nkraut . ll7, 131- -samen . 126Birnstein . . . 91, 240Blanketum s. MetalJe, Kupfer, Eisen

w ißmachenBlascbälge mit Wasserradantrieb

213, 220, 223Blattgold. . 29, 33, 109, II 2, 113,

120, 136, 151, 198. 204- herstelJen ..... 151, 204Blattsilber 36, 109, 135, 151, 163/164,

167

Page 131: Johannsen O. 1941a

64

Fackclll, im Rl'g<'n brennende F.machen 69

Fahlerz. 202/203Fallgrubl'n 64Färb<'r i 32, 35, 36, 39, 94/95, 97,

] 71, 17 /179, 208, 233, 240Farnkraut 115, 119Faßharz (gommH di botte). 120

Jl4

166ll5136225222

236205105210199

798

239

13164

104101

164

7 ,

179,

7/ 9, 9J,96, 178

Giannolino (Giallolino). 176, 177Gießblech (Gießbuckel) 24, 127,135,

151Gip 7, 0, 176. 177, 225Giulio (Juli ll, ), Münzc . I 65Glas blasen. 185/1 7__ sägen 118_ vergolden 1 6

-gefäßemitWachsau, kleid.pn 59-häfen machen . ] 5-machrci 181/17-ofen 58, 86, 135, 158, 159, 16l,

l 3/1 5-ofen bauen 183/1 5-pulver 65,66, ll6, 123, 130, 131,

161, 162, 165, 167, 173, 216

elte

249

Fuchsöl mach 11 R. Öl von E'inemF. machen

Fuchs chwallz .Fünffingerkraut (Potentilla an-

serina L.)FußangelnGaetaGagat (Agath)- -öl machen R. Öl VOll (:.

machenGagelkno, pen .- -laubGalbanum (Mutterharz)Galiga . TangGalläpfE'lGalle.Gallese (Galesa) .GalicienGanges.Gariofilate (Garofanata, Bene­

diktinerkraut, NägeleinWlll'z)Garofoli (Cariophylli) s. GE'würz-

nelkenGebete als Zt'itm er 49. 89,Gerstenhalme- -mE'hlklE'i<'Ge bergGestübbE'. . 214, 220,Getreideöl machen s. Öl von G.

machenQewürznelkt'll (Garofoli)

220

103174

llO, 111Prüfung der

. 137, 166239

79, 102

] 72. 174/175110, 179,218

21855

16069, 79, 150,

165, 167_. wpiß<'R 150, 165Föhr nholz 241_ -kohle. 241Frankreich 18J, 21l, 216, 229FrE'iberg (in ~achR<m) 201Frisclwn d R RohE'ispns 226/227FrischwaSHcr auf ti e gewirulen 74Frittt'nofell fiir clit'Cln, macherei~~n 1 3

/69, 74,159

Feuer ma l1<'n durch Reiben 68-bälle 65/68-bälle hcr 'teilen . 65, 67-lanzen hel'st<,llen 66-räderherstoll0n 66/67-töpf' hC'l'f;telll'n 65

Fichtenharz . 65, 148, 218, 239Filix s. FarnkrautFirnis 40, 67, 93, 120, 153, 156/157,

167, 169, 171. 173, 174_ herstelll'n 40, 93, 167, 173Fi clw fang<'ll . 138FlammE'nprobp zur ErkE'runmg

von ErzenFlammula R. HahnenfußFlatkuch<'11 s. DünnbrotFIE'ckwaSRer maclwnFlockE'll, farbig<, .- von Hchal'lach s. Scharlach-

flockt'n- auflE'gen .Flos aE'ri. (YeneriR)- a ris herRtellE'1l .- Mal'tiRFlußmu, clwlRchalenFöhrenharz 65, 67,

Seite

FederalaunFederprobr (zur

Tempentllu')FeigenF nchel.f niclllum (fo niculum) ,'.

Fenchelfenum grecum (fo num graecum L.)

Griechisches HeuFerretulTl s. Rotei, en, teinF ueranzündE'r hE'r, tell n 6

Seite

Eiweiß \'on Enh'll . . 153, 154- von UänRl'n 154Eibe (AI bis) 195E]ektrum , 197Elixi," (alchem.) 113, 201Email machen 116, 162-, farbigeR E. machpn 162Emaillipl'<'n von Malgnmd 178- von Möbeln 177/178Ematiihl'R- (Ametitus-, Eman-

teR-)Htpin (BlutRtein zum Po­lierpn) 108, 109, 12 ,151,164,167

Empörer bl'stl'af n 63Endivie 102England 101, 211, 212Entd clwrfahl'iell 195Enthaanmgsrni tt<,l s.DepilatoriaE]lh ul1l1J'z 131Erdgl'ubell für Verteidigungs-

zwecke .Erdmandeln s. CipernErdöl (Naphta)Erz mahlen

101130, 195, 199,201, 213, 219

rÖRten . . 213, 219Rchürfl'n . 199wa, chrn 136, 195, 196, 199, 210

E cariol 92E, ,'ig 2 , 29, 32, 4 , 51, 64, 70, 92,

107/112, 114, 118, 121, 123, 126,129/131, 133, 134, 155, 162, 171.17 /1 0, 206, 210, 217, 218, 225.

236, 240, 241.-, weißer (v. 'Vpißwein) lll, 122,

131, 171- v n Rotwein. 121ERula s. EuforbiumEuforbium (Esula, Titimalum,

Wolfsmilch, vgI. ti.84) 117, 118

24

Seite

Edel tein<', gravieren 144/146-, Gravierung von E. entfeI"!Wll 150-, künstJ. E. mac}wn 15 /161Ei, Verwendung zur Brst. deI' Dicht<,

von Laugen . 86, 96, ] 0-1-. I 15Eibisch (Althaea off. L.) . 79Eichenrinde . 90Eieröl s, Öl von EigelbEigelb 30. 35. 95- -kläre 35, 36, 38, 6,] 54, 15 , 17- - machen. ]54, 15Einpökeln 231Einsatzhärtlmg L19, 131Eisalaun .54Eisen 24,28,36,37,58,86, 106, 107,

116/] 22, 124, 126, 129, 190, 194,20], 202, 205/207, 211, 212, 216,223/227, 238, 241, 242

- ätzen 28/29, 121, 125, j 29brüchig machen 116, 223einfetten 223gegen Rost schützen 225härten 107, 117/119, 131,224,227löten (schweißen) . 241

- , auf E. malen 121ägen 11

,chärfen . 227,'chme]zen 58, 116, 2o.lL

auch EiRl'ngllßteeren. 223echt vergolden. 119/L21unecht vergo]den. 119, 121 fI22weich machen 2 , I L7weiß machen . 111, 116-erze 190, 201, 225, 227-feilspäne 24, 57, 116, 117, 121-guß 16, 106/107, 116, 224-gewinnung 202, 225/227-hammerschlag 69, 156, 223, 225-hochofen 225/226-kraut (Verbcna off. L.) 102,] 3 L-mennige machen. 121-rost 225-safran s. CrocuR ferri-sinter. 29, 130, 223

Eiweiß (v. Hülmcrn). 30, 32, 35,93, 122, 130. 151, 153, 154, 157,

158, 161, 178, 241

Page 132: Johannsen O. 1941a

250

88

139

Seite

30, 160152

80131, 210

131

251

Jaspis ..Ineensum s. WeihrauchIndien . . . 199, 2ll, 22Indigo . . . . . . . 176, 179/1 0- herstell n . . . . . . 179/1 0Ingressus medicinarurn (alch m.) 134Jönköping 227lreos (yr 0) (Wurzeln von Iris

speudacorll L., falscher Kalmus)7, 96, 97

Italien . . 181, 199, 208, 228, 233Jütland 231Julius (Münze) s. GiulioJungfernmilch (kosmet. Mittel)

machen . . . . . . . . 92/93Jungfernschaft feststellen 101Jusquiamus (Hyoscyamus)

Bilsenkraut

Kälberblut . Blut von K.Kali (Kraut) . . . . . . 1 I, I 2Kallröste . . . . . . . . 195, 219Kalk, gebrannter 39, 52, 60, 6 , 69,

81, 86, 96, 101, 103, llO, ll2, ll5,ll9, 127, 129, 130, 134, 153, 156,

159, 170, 171, 224, 241- brennen . . . . . . 80/ I, 83- löschen . . . . . . . 81, 241- von Blei s. Bleiasche- von Ei rn machen . . 58- von Hühnerknochen . 133- von Kri taU 158, 159, 161, 162- von Kri taU machen ... 162- von Kupfer . . . . . . . 127- -br i, kochender zur Ver-

teidigung. .. ..... 64- -ofen . . .. .. 80/ 1, 234Kalmus (Acorus Calamu L.,

Gem. Kalmus)-, falscher s. ireoKamelheu (Andropogon 8choe-

nanthus L.) ..Kamfer . 65/69, 88, 103,- -wa ser .Kamillenblumenöl machen . Öl

von K. machen

HundegalleHyazinth.

3979

79

217229157

Asche

17·

Seite

Harn von Knaben ll8, 123, 171,217, 241

- von Böcken (Bocksharn) . ll8Harnische härten . . . . ll8, 131- aus Tuch oder L der machen 114Harnsalz machen . . . . . . 54Harpois 173Harz (ohn näh. B z.) 67, 76, 78,

ll4, ll5, 171, 208, 241s. auch Ficht nharz, Föhren­harz u. Kolophonium

-, geklärt s . . . . . . ll4, ll5-, nicht rhärtend 40Haselnußholzkohl . . . . . . 70Hauswurz (Vermicularis, semper

vivum tectOTllm L., seinpervivum minor, Dachwurz) 131,

181Hebron (Hebrus, Maritza) . . 199Heilkunde lmd M dizini ehes 41, 73,

7, 0, 88/ 9, 97/103, 125, 126,137, 178, 1 2, 197, 198, 203, 206,

20 /212, 217, 218, 224, 225,231/233, 236, 237/241

Herba Lupina s. LupinenkleeHerme (Trismegi to ) . . .Hilde heim, Bi turn . . . .Hirnstein aus Fi chköpfen .Hirschknoch n, g brannte s.

von H.Hir ehmark . 93Hir e 138Holland 233Höll nmaschin 67/68Holunclerblumenöl machen s. Öl von

H. machenHolza eh s. Asche von H.Holzde tillation . . . . . 42, 100Honig 32, 79, 92, 103, ll2, ll7, 123,

179, 205, 218, 232, 233, 239Honigkleo, gew. gelber (Melilotus

off. L.) .Hoornsche Gulden s. Gulclen,

HoornschHorn gi ßen .Hühn r ier .Hühn r iw iß s. Eiweiß von H.Hühnerschmalz . . . 154

11816

1265149

13651/52

SeiteGranat, unechten G. machen. 161Granatapf Ischal n . . . . . 131Grassa (gra se), Farbe. . 161, 162Gravi rma chin für Edelsteineba~ n . . . . . . . . 144/146

Gravi rung von Edel teinen ent-f rn n . . . . . . 150

Graue albe machen 209Griech nland . . . . . . . . 231Gri chi ehe Heu (fo num grae-

cum L.) . . . . . . . . . 79Gro a (Münze) 165Groß alz . . . . . . . . . . 229Großer Kupferberg (bei Falun) 195,

219/223Grubenwasser. . . 206, 238, 240Grünkohl. . . . . . . . 76Grünspan s. SpanischgrünGuadone s. WaidGulden (ohne näh. Bez.)-, Hoorn ehe . . .-, rh in.-, ungar.'-- r inigen . . . . . .Gummi bocte s. Faßharz- arabicum 33, 35, 39, 94, 95, 109,

12 , 154, 165, 167, 176, 177, 179- dere s. Epheuharz

Haare bleichen . . . . . . . 87Haare entfernen . Depilatoria

mach nHahnenfuß (Ranllnculus flam­

mula L.) ...Hakenbüchs n .HaIe ech (Halica, unreife

Früchte von Triticum speitaL.). . . . . . . . . . . . 99

Halle (an d r aal). 229Handbüchsen 16Hanf. . . . 66- -garn . . 67Harfensait n . . . . . . 95, 144

vgl. auch Saiten machenHarn (von Menschen) 29, 31, 54, 73,

92, 109, HO, 112, H8, H9, 123,129, 131, 133, 171, 180, 205, 206,

217, 232, 241

eite

- löten .- polieren

Gla uren machen " 104/105Gla spiegel machen. . ] ] 6Glicirize -Wurzel (Glycyrrhiza

glabra L.) s. SüßholzGlocke~ordnung. . . . . 18 /189- -speIse .... '. . . . 212Gold 24, 33, 3 , 44, 48/49, 51/53,

56, 6, 104, 105/113, 120/129, 133,136, 139, 151, 161, ] 77, I 6, 190,194/207, 210/212, 23, 240/242

- reinigen (Gradieren, Zemen-tieren des G.) . 48/49, 51/52,

128/129, 198241

. . 33, 151- prüfen . . 112, 133'- von vergoldeten Gegen­

ständen zurückgewinnen (Ent­golden). . . . . . 56, lJ I, 137

-, schlechtes G. verbes. ern . 129- schmelzen 197- verfälschen und verm hren

(Augmentation des Goldes)52, 107/108, 110/112

-amalgam . . . . . . . . 125-fäden machen. . . . . . 204

- -farbe (unechte) machen 30, 35,123, 165/166, 171

-farbe für Leder machen 165/166,171

-gewinnung 105/106,136,194/197-grund machen. . . . . . 3-leder machen . .. 163/16-leder bemalen. " " 16-macherei (alchem.). . . 44, 46,

55/56, 112, 113, 127, 201, 207- - und Silberscheidlmg, trocken

s. Scheideverfahren, trockene- - und Silberscheidung, nasse

s. Scheideverfahren, nasse- -schmiede . . . . 52, 152, 241- -schrift machen 29, 30, 33, 109,

161. 136, 194/196

202,216,23. . . . 195

-wäscherei. . .Goslar .Gran (Strigonium).Grana s. Kermes

Page 133: Johannsen O. 1941a

252

22910724L

240

23LL72/173,L77/17

103117

7980

3

Stllte

229o 0 229, 230

tripb 0 23067/68

6735

Malvasier 0 • 0 0

Malvensaft 0 0 0

Mandeln, bittere-, grüne (Pistacien)Mandelöl s. ÖL von M.Mangane. (e) s. BraunsteinMarcha ita (Marka ita) 0 0 10 ,121,

125, 160, 227, 22 237/23, 242-, g Ibe 0 10 , 125-, goldenc. 0 0 0 125, 23Marmor 0 • 0 0 0 241Mazacotta (Marzaeotto) fl. 'La-

suren machenMastix . 0 0 80, 92, 114-, 157, 160- -milch 0 0 • 0 0 0 0 160Mauern durch angphängte Erdsäcke

verstärken 0 0 63/64- verteidigen 64Mauersand prüffln 81Maulwürfe . 0 6Mäuse v<:'rtilgen 42

Mac<:'doni.en 0 • 0 0 233, 238,Macis so Muskatblüt('Magalippo (Prunus Mahaleb L.)

s. Weich. elkirscheMagdeburg, Erzbistum 0 0 0

Magneteisenstein 0 0 0 0 0

Magnus Cham (Magnus Chan)Majoran (Origanum majorana

L.). 0 0 0 0 0

Malgrund macll€'n

253

Lübeck. 0 0 0 0 ••

Lüneburg 0 0 • 0 0 •

Lüneburger •'udhausbLunten 0 •

- machenLupinenkle€' (Herba Lupina)Lut<:'a so WauLutieren mit Rpi<:,ßglanz 0 0 111Lutum (Argilla) Hapientia(' 25, 27,

31, 34, 41, 49, 52, 60, 66, 6 , 69,102,110, 113, H9, 129, J30, 135,

136, 155, 15 , 159, 202- - machen 0 • 0 0 52, 60, 69- - für Feuer machen . L30- - extra ign('m machen 130

6897

134L34124

97

28, 88, 91225233233

- machen 0 0 0 0 0

Leinsamen 0 0 0 0 0

Leinwand grundie!'('nLcuchtkäfer 0

Lilien, w('i߀' 0

-, blau 0 • 0

- -öl mach n R. Öl \'on L.machen

Lindenholzkohl(' 0

Linde b rg 0 0 0

Lipara 0 0 0 0 0

Liparische 1nspln 0 20 ,Lithargyrum R. Bl('iglätt('- von 'old 0

- von Hilbor 0

LöffeL gieß<:'n 0

Lorbeeren 0 0 0 0 0 •

Lorbe('röl machon H. Öl von L.machcn

Lorb rholz 0

- -laub . 0

Seite

Leder färb n 169/171- h€'rstollen 170- poli r n 0 164- punzen 0 168

- tempeln 168vergolden 163/168versilbern 163/168-harni ehe anfertigen . 0 114-tapeten anfcrtigen 0 169/170

L€'ichtschmelz€,l1(l machen (AllesI. machen) 0 0 • • 0 58

L€'im (ohn näh. Bez.) 0 • 0 178- von Aalhaut machen 0 0 156- von Fischgräten mach€'n L57- v n Fischmagen 0 • • 114. 154- von Loder mach€'n 0 0 J56/157- von P rgament machen 0 • 163- für Glas machen 0 • • 153, 157- für Htein machen 153, 156, 157-, cler im Wasser nicht er-

weicht, machen 0 0 0 0 0 • 72-, d 'I' im Wasser od€'r Feuer nicht

erw€'icht, mach€'n 0 • 0 156- -wa. S I' 0 0 0 0 0 0 0 0 0 173Leinöl 31, 35, 40, 65. 93, 97, 108,

12J, 135. 153, 155. L56. 165/167,171. J73/175

9797, 128172/173

30, 33, 1609898

o 20947/48

- gold 11 fiirb€'n- löten 0 0 0 0

- r('inigen 0 0 •

SeiteKupf€'1' 24, 2 , 32, 36/38. 44, 48/49

52, 53, 60, 61, 66, 73, 86, 102'105/112, 116, J 18, 123/127:132/J35, L40, 142, 14 , 150,' 151178, J 7, 190, 194 195 197'202/207, 211, 2J2, 2'15/223, 238',

240/242o . 102, 127o 0 0 0 241

28, 123, 135- -blum s. Flo a€'ris- -('rz. 0 • 73, 178, 202, 219, 220- -farbe, grüne 0 0 • 0 0 • • 217

o. auch Spanischgrün- scJ~melzen 0 0 0 0 0 0 0 0 135- WOIß machen 38, 109/112, 123,

o .. 126/127, 132/135, 216- -fCIlspane . . 0 0 61, 178, 218- -hall1lnerschlag (gebranntes

Knpfer) II 0, 159, 161, 162, 218,o 225

- -gc.wll1nung 0 202, 219/223, 238-buttenbetrieb 0 0 0 • 219/223

- -raueh. 0 0 0 0 0 0 122, 202- - choachtofen bauen 0 220/221- - ~el~ (m('tallurg.) 0 221/222- -vttnol s. Calcantum

I,ab 0 0

Lac virgin°is.o

: : : : :s. aueh Jungfernmilch

Lamml d r zubereiten 0 0 0 0 170La ur 33/35, 39, 59, 125 150 158

178, 190, 205 (vgl. ~uch ~\.zur)mae~ n 0 0 • 0 0 33/34,59,125-schnft machen . 0 0 • 0 39

Lattich am 11. 0 0 0 • • 0 • • 117Lauch (Porre) 0 0 0 • 0 • • 118Laudanum (Ladanum, vgl. S. 85)

88, 90/92, 96, 97, 178L~ug€' von Asche s. AschenlaugeLause vertr ibon . 0 • 0 0 0 209Lautensaiton machen s. Saiten

machenLed rbearbeitung .. 0 • 163/171Lede~ bedrucken 0 0 0 • 167/169- mIt Damastblumen verzieren

169/170

1616

218228

94

eite

9, 92

92,

Kaneelrinde . . . .Kanner 1';. CönnernKarrenbüchs€'l1Kartaunen . . : :Kä. ewasserKaspisches GebU:ge

O

KermesKernseif€' °m~che~~. 'eif€'

machenKitt zur Edelsteinb€'arbeitung

140/14-2, 148, 150Kivinäb (Schanzwerk) 0 0 63Kl isterKnoblauch : : : : : : : 4-0 ; ~~Knochenasche s. Aschc \'on I-CI~ochenmehl . . . 0 o. 0 138Koln (ao Rhein) . . 0 o. 216Kohle für Büchsenpulver

machen 70- pochen : : : : 0 0 223Kohl aft 0 •

., auch °vVeillk~Ws~ft0 117

Kokillenguß o. 0 0 0 106/107K?l~phonium . . . . . 67Korngswasser herstellen . 0 • 126Korallen, echte 0 0 0 152/153, 157- fi. chen 152/153-, une~hte K. machen 155/156Kos~netiJm . . . 91/93Kr~lde . 0 0 0 • 38, 93, 176, 177Kr~eg, zum K. rüsten 0 • • 0 63KrIstall (Bergkristall) 32, 5 , 102,

158/162, 191-, unechten K. machen 0 0 • 159-'0 brennenden K. machen 0 . 160Kr~stall?las . 0 • 0 0 158Krl. talh lergefäße 235/236Kropf 0 0 • 0 • 73Kröten 0 0 • 0 • 0 • 0 102 224Kugeln s. Btichsenkugeln 'Kugelkokille . . 106Kullmist 0 0 0 41 91 117

s. auch Mistbad "Kupellieren 24, 44, 53, 106, 123,

197, 210, 211• 0 123

• 0 • 106/107

Kupellen machenKupelofen

Page 134: Johannsen O. 1941a

254

223228

37

112, 1336371

2M

eite

/89. .. 65, 67

s. auch ErdölPfeffer . . 0, 239Pferde krank machen und heilen

125, 126Pferdemist . 52, 69, 108, 120, 130Piltrum (Peltrum) machen . . 124­Pistacien s. Mandeln, grünePix greca. . 69, 95, 128, 140, 150,

157, 159 . auch KolophoniumPlanatorium (Poliorvorrichtung) 37Planeten, Wirkung der Sterne

und P. bei d r Erzeugung d rMetalle. . . . . . . . 194, 200

Plantago s. Spitzw gerichPochwerk.PolenPolentaPolieren dE'r Edelsteine s. E. po-

lieren- des L ders .. L. polierenPomade mach n . . . .. 9/90Pome (pumicE'l) R. BimsteinPontus. . . . . . . .. 233Porphyr, auf P. verreiben. 57, 141Porrus s. Lauch.Portugal . . . . . . . . 195, 21°Portulaca . BurzelkrautProbier t in .Pulv nnacher. . . .Pulvennin .....Pumex s. OfenbruchQuecksilber (auch alchem.) 26/27,

30, 31, 33, 34, 36, 37, 43/4-4, 47,55, 57, 59, 86, 95, 102, 109,llO/U3, 116, 120/126, 128, 133,135/137, 155, 160, 190, 192/194,196, 197, 201/204, 206/210, 212,213, 215, 216, 223, 224, 22 , 233,

242

Pergament . . . . . 30, 3 , 163Perlen, echte . . . 153, 154, 2ll-, küustl. P. machen. . 153/1§4,

157, 160Perlmutt I' . . . . . . . . . 160Pes columbinus s. TaubenfußPestilenz, Riechballen machen

gegen PestilenzluftPetroleum

. 240226/227

- -gewinnungOriganum s. MajoranOrobithin .....o mundsclmIiedOxell ti s. Obsol ti

Pactolus ( arabat) . 199Padus (Po) 199Panicum . HirsePapst 234I aragon s. ProbiersteinParis. . . . . . . . . 216Paswonatz de grana ( ! ) 94Pech , 140PIpiin, Klo t I' in Westpreußen 46Pentafilon (Potentilla anserina

L.) s. Fünffingerkraut

seite

Öl von G treid machen.. 41- von Holund rblum n machen 99- von Kamill nblumen machen 98- von Lilien machen . . 98- von Lorbeeren machen . . 97

- von Mandeln machen. . . 97- von Mohnblumen machen 99- von Mohnsam n machen . 97- von ard. . . . . 87- von Ro n. . . . . . 98, 237- von Ro n machen. . 98

- von chwefel machen. 108- von •'e rosenblumen machen 99- von 'cnf machn . . . . 100

, unverbl'ennliches Ö. machen101/102

- von Wachholderholz machen 100- von Weinstein .. 38, 125, 132,

133, 162- von W izen machen 41, 100- von Zieg Isteinen machen

s. 01 um philo ophorumÖlbaumholz . . . . . . . . . 77Oleum de pica Nardi s. Öl von

arde_ philosophorum . . . . 101, 107- philo ophorum machen .. 101Olibamun s. Weilll'auchOleo d petra s. PetroleumOliv nöl 74/76, 97/99, 101/102, 104,

115, ll6, 17674/76

92

91158

87. 17830, 31, 122, 178

30, 31, 1220, 88, 225, 232

SeiteMörtel, Th orie der Erhärtung

des M..... , .... 82/83M?schus. 7, 8, 90, 91, 96. 97, 178Mlmzerel . . . . . 127Mus h lschal n . . 82, 160Mu. eus s. M . chusMuskatblüteMu ivgold- h rstell nMyrrhen . . 79,

Nachtschatten (Tollkraut)Naphta '. ErdölNarde, indisch 7. . . . 9, 80, 89Nardenöl s. Öl von N.N apel, Land von N. . 20N~usohl (in Ungarn). " 195Nltr a (sagenhafte Insel). . . 238Nitrum 28, 228, 238/239, 241, 242-, verschiedene Arten von N .. 238- gewinnen 238Nopp n 65

orberg . 225orwegen 152. 167, 230

Ob oleti(v ralt rteVor. chriften)Ochsenbla c- -blut s. Bh'lt 'v~n' O~h~e~l '- -gtllle. 29, 92. 103, 123,- -horn.- -klauen, g bralmteOcker (Ocra) . . . ,Ofen Reverbprationi",

131155ll9

. 109. 176

. 86, 106121. 198

Ofenbruch 217/218, 241Ob nbru h reinigen " 217/218Of nbru t, offene. .... 2219fenruß . ll9, 129, 131, 167, 19801, Gew. (Rüböl) 28, 86, 108, 114,

ll7, 118, 123, 127, 140, 148, 150,217, 218, 225, 227, 232, 240, 24-1

- zum Löten . . . . " 211- von Alant machen 99- von Dill machen . 98- von Eiern. . " 58, 100- von Eiern machen . . . . 100- von in m Fuchs machen. 99- von Gagat machen .... 101

Jl4

1682

- drehen-fabrikation

- -feilspäne .

SeiteMedizin (alchem.) . 58, 134Mehl ..... 35, 130, 173, 232Melilotus (off. L.) s. HonigkleeMelissa (Melisse) 9Melos (Insf'l) " ..... 233Memphis. . . . . . . 22- (in Griechenland, falscl~ Le~

sun? von Plinius XXXI 7 (39)) 231Menruge .... 39, 157, 171, 173Menschenblut s. Blut von M.Menschenhaar. . . . . . . . 130Me sing 28, 73, 124, 132, 145, 146,

171, 216/218... 145

.. 216/217

.. 17], 218- -guß ..... , . 145Metalle, theoretische Betrach­

tungen über die M. 191/194, 19 ,200/201, 203/210, 212 215

brüchige M. schmiedbar 'lnachen 134

-, Ge clun~ck ~ci Ger~1C'h dc~'M 205/206

- lelChtschmelzend machen . 5 ,

102- weich machen .. 2 , 117, 12- -dämpfe, Giftigkeit der M. 206- -verwandlung 102, 134Meteoriten . . . , 191Minium s. MennigeMinze .Mirra . MyrrhenMi t zum Abdecken von Feuer 42- zum Löschen von Feuer-

.bällen . . . . . . . . . . 65MIStbad 33, 86, 102, 10 , 120, 12 ,

. 130, 160, ]71, 201M~stb~der machen . . " 130MIthndates (König) ... 19 /]99Möbel verzieren. . . ] 77Mohnblumenöl s. Öl von M.Mohnsamenöl s. Öl von M.Molken, saure. . . 206Mooserz . . . . . .190: 20J, 225Morella s. Nachtschatten.Mörs I' (Geschütze)Mörtelbereitung . .

Page 135: Johannsen O. 1941a

Seite

256

7315314973

12671

225152

I , 9977,

190.201,

Sellerie, gew.Sepa (.'epia)• erge .Serpentaria H. Wies('nknöt('J'1 h

-, lebender- toter ..- .blei (Bildlmg von H.)- -gewin~ung

- -öl s. 01 von S.- -quellen ...Schweinernagen .Schw insborsten .

chweizSchwert I' brüchig machen

chwimmapparntSeeerz ......'eemeilc . . . . . . ../-:leero enblumC'nöl machen H. 01

von 1'i. machenSeewas erSeid 177Seife 6,87. 9697, 103/1 04, 115, 132_ machen 86, 7, 96/97, 103/104,

115_ Kernseife machen 103, 104, 132-' für Könige und HeITen

machen . . . . . . .. 97Ra iers. machen. . . . 96/97

_' sarazeni che S. machen . 115_' venetiani che H. machen 103/104_' wohlriechende S. machen. 7Seigerhüttenbctricb . . . 105/106Senföl machen s. Öl VOll H.

machenSelbstleuchtende flchriftrnach('n

30, 33o

91196

eite

2m

Schrift entfernen . . 125, 137/13Schwarzblci s. BI iSchweden 62,74, 139, 167, 190/191,

195, 197, 199, 202, 219/223,225/227 229, 232, 234, 237,

, 240/242

Schwefel (auch alchem.) 30, 31, 33,34, 47, 48, 53, 55/57, 59, 60, 63,65, 67/70, 95, 107, 10 , 117, 122,132, 155, 159, 192/194, 19 , 201,202 205/213, 215, 216, 223, 22 ,

, 233, 237. 55/57, 20

208210208

15154144

232. 28, . 1i5: 1'32', 138

.93, 9494

94, 152

Seite

•'alzqueU n finden. . . . 74, 230• alzwa.. er ('alzlake) 52, 77, 112,

114, 119, 228•'amt, künst!. machcn . Flocken­

aufleg nHandel, weiß I' (Hantalumalbwn

L) 87,88. . . . 7 88

_, gelber . . . . . . . . 8 ,Hanguis draconiR H. DrachenblutHaphir . . . . . . . . . 139, 152_ unecht n H. machen. 158, 161

, d' . 233I:;ar ml 11 ..••......

aturegia (I:;atw'eja hortensis L.)s. Bohnenkraut

Scariola s. Escal'iolSchafdüngel'Schaftalg ..Scharlach ..- -färbcrci .- -flocken .I:;cheerwolle . 52, 69, 174/175Hcheibenreißen (mt'tall.) 105, 214,

222, 223, 226I:;ch idewass r 44, 46, 53/55, 59, 106

122/124, 135, 153, 197-, Rückg winmmg les S... 197- -b r ittmg 46, 54,55, 59,122/124,

153

Scheidung von Gold, Hilber lmdKupfer naSHe 53, 106. 122/123,

, 197

- von Gold, Hilber' lmd Kupfer,trockene . . . . . 24, 53, 137

- von Hilber und Blei 215Hchierlingsaft . . . . . . . . 125•'chießpulver '. BüchsenpulverI:;chlangengC'schütze .SchI ie ..,'chleifstein . .Schmalz. 89, 105, 170, 209, 231/-:lchmi dc. . . . . . . . 63, 224Schminke machon . . . . . 92/93Schmirgel II 8, 141/144, 148/150, 158'chnecken destillieren . . . . 160• chneiclst in s. Roh isenSchöllkraut s. C licloniaSchrein v rzi ren. . . . . . 177

139, 152158

Seite161, 162, 178Roteisen"tC'in . .

s. auch BergerzRubin .....-, künst!. R. machenRuß s. Of nruß

Safran 3 ,92, 114, 153/155, 158, 176aiten machen . . . . . . 95/96

1'ial alkali 92,101, 113,115/116,118,134, 135, 15 , 159, 1 1/183, 232

- - machen . . . 115/116, 182reinigcn . . . . . . . 182

HaI armoniacum (I:;almiak) 25, 30,31, 33, 36, 44, 47, 48, 53, 59, 61,92, 93, 108/110, 112, 113, 117/123,12n, 126, 128/130, 133, 134, 155,

171, 209, 224, 232- - machen 25, 113- gemme 113,11,119.131,232- naphticu. . 232- nitmm 3,109, IJl, 113, 114,

116/11 , 126, 128, 132/134, 232. 'alpetel' (im heutig('n I:;inne,

vgl. auch, 'al nitrum) 46,48,53/55,5 ,63,65,67/70, 6, 122/124, 137,

153, 232232

. 59, 126- machen .....::;al tartari . . . . .Halamandra s. A be. t::;alz, a w. 24,29, 33, 36, 43, 48, 51,

52, 60, 65, 66, 75/77, 92, 96, 99,101, 104, 109/111, 113, ll8, 119,121, 123, 127, 129/132. 134, 135,151, 156, 159, 162, 198,203,211,

217, 22 , 236, 242-, roteH . 4, 231- von Blut 86- von Eichenholzasche machen 229- von Fischen . . . . . 84- von Maulwürfen . . . 86- von '1'ie1'('n (ohne' näh. Bez.)

84, 86- von Vögeln . . . . . 84- -g winnung au. Bcrgen 228/229- - aus Qu lIen . . 229- - aus Röhricht und Binsen 229- - aus Se wasser. 228/231- - aus S(, tang ..... 231

Queck ilber, hohe Dichte cl . Q. 202-, gediegenes . . . . . . . 202- herstellen (alchem.). . . . 12- festmachen (töten) 102, 110, 209- -erz. . . . . . 27- -gewinmmg . . 26/27, 202/203Qu cksilbersublimat 43/44, 60, 93,

123, 129, 133, 134, 20943/44, 60. 209

.. 229191/192

. 229. 47/4

- machenQuellsalz .QuellsinterQuinsaiQuinta essentia

Rafanus s. RettichRammclsberg . . . 202, 216, 238Ranum (Rannum) s. A. 'chen-

laugeRasierseife machen . . . . . 96Räuchermittel (Räucherkerzen)

machen . . 88, 91Raute . Weinraut<-R algar . . . " . lU, 119.H.ebenholzasche s. Asche von R.R bhuhnfeclern . . . . . . . 152Regenwasser 73, 86, 92, 171, 211Regenwürmer. . . 118, 131. 224Retrakt (Bildwerk aus Kunst-

stoff) machen 176/177Rettich. . . . . . 118, 131, 224Reverberierofen

. Ofen Reverb rationisRh"ün (Rhenu ). . . . . . . 195Rheini che Gulden s. Gulden,rh.Riechballen (Riechäpfel) machen

87, 17Rinderschmalz " i:lchmalzRödhka (schwed.) . . . 231Rö treduktionsverfahl'en 211Roheisen machcn " 116, 226Rohkupfer schmelzen. 220/223Rom. . . 27, 49, 181, 188Roscn .... 87, 88, 97, 98, 102-, rote '" . . . . 88, 97Rosenöl s. Öl von R.Rosenwasser. 88/92,96, 97, 114Ro marin. 126Ro tock 191

Page 136: Johannsen O. 1941a

15215 , 161

1 I

J80

64125

- - herstell n. .Viscum s. Vog lleimViterbo. . . . . . 73Vitic lIekraut . . . 125Vitriol (auch Atramentum) 29, 43,

46, 48, 51 53, 55, 60/61, 6. 92,10 109, 112, ll7, 119/122, 124,12, 129, 137, 153, 17, 22,

239/240, 242_, cyprischer. . 112

grün I' . . 60_, römischer. . 46, 55, 60/61_, römischt>n V. machrn. 60/61_, weißer . .. .. 60, 239Vogelleim. . . . . . 40, 72, 241Wachholderbe€'ren. . 91Wachholderholzöl machen s. Öl

von W. mach nWach 59, 69, 74, 76, 77, ,9, 97,

114, 115, 129, 137, 140, 149, 157,178, 203, 218, 225, 240

_, alte W. neu machen 115_, weiße ..... 77, 9, 114_, weiße' W. machen. 114_, farbiges W. machen . 114, 137_ -gefäße . . . . . . 74Waffen härten ll8Waid (Guadon , Jsatis tinctol'ia

L.) .Waida ehe s. Asche von W.Walzen, Angriff mit W.Warzen ntfernen .....

Vergolden,unechtverg.1l9,121/123Vergoldung €'ntf rnen .. Gold

von verg. Geg€'nst. zurück·gewinnen

_ verbessern 109/110, 122, 137Vermicularis . HauswurzVernice in (d€') grano (Köm 1'-

lack?) . . . ., 93, 165, 167Verräter bt>straf n . 63Versilb rn 36/37, 125Verzinnte Gefä߀' 97Vinum graecum. 93, 103Vino nero 79Viride a ris (e) 108, 109, 119/121,

125, 128, 129, 133, 157, 158, 178,179108

'elte

259

Ungarn ... 52, 195/197, 219, 228Ungarisches Cold 52, 136, 195/197Unrat, übelri0ch nder zur Ver-

t idigung. . . . . . . . . 64Unverbr nnliches Öl machen s.

Öl unverbr. machenUrbanus (Mönch lmd Alchemist

im Kl. Pelplin) 46/47U n a (FI cht€') . . . . . . . 181

Valeriana " BaldrianVenedig . . . . . 104VenetianischrR GIa 49V netianischt> Heif machen s.

eife, venct. machenVenusbaal' (Adiantum capillus

veneris L.) . . . . 102Verbena s. EisenkrautVerbl ien (kupellieren) 210V rgolden, eht verg. ll9/121, 122,

125, 136/137, 150, 177, 186, 203

eite

Tong fäß v0rgoldt>tesieren 104

Topas. 139, 152_, künst!. T. machen. 158, 162Töpferofcn . . . . . . 86Tragant 88, 91, 92, 176, 177Transsilvani n (Sicb nbürgen). 195Tr ibhüttcnbetri b. . . . 104, 215

vg1. Kup lIier nTrinkwa. seI' prüf n s. Wa seI' pr.Tripel. 143/144, 149, 151, 158TrockE'n0 Dr, tillation 42, 100, 121Türkis . . . . . . . . 139Tutia (ohne näh. Bez.). . 128, 217_ alexandrina . . . . . 68, 103

Tinctura prima (alchem.)Tinctura secunda et tertia (al-

chem.) . . . . . . . 55Tinte machen. . . . . . 179, 240Titimalum s. EuforbiumTolfa, Alaungewinnung bei T.

233/236T. gla.

Tiere als Entdecker von Salz-quellen 230

Tigname (timiama), W ihrauch88, 91

56

220225222

79

176,177.. 199

. 201,

-alalm-kohle-kugeln

- -salz ...Storax, w icher

Seitetahl ätzen . 125, 129

- weich mach n .. 117- -b reitung 226/227- . piegel . . 205

tanniol . . . . . 164taßfurt . . . . . . . 229t ~ne, Theoretische 191/194tem säg n . . . . . . . . ll8v!S1. auch Edel teine sägen

t m, s lb tentzündlicher 68/69, 74,159

38, 60, 171101

16. 228/22987, 88, 97

- calamita. . 87, 88 90 91 97Str~ngi~ (Strongyle), I~sel '. '233StrlgonlUm ,. Crantro~feucr 197, 241

Sublimat s. Quecksilb€'r. ublimatuluofen .umpferz.urnpfof nüßholzwurz€'1

Tab€'rg. . . . 227Tagus (Tajo) . 199Talg . . . J19, 203 208 2'23' 237

s. auch Bockstalg' , ,Tang. . . . 136 178Tarent. . . ' 228Tartarenreich 229Tartarus . W~~ t~~Taubenfuß (p€', columbinuR L.) 131Taubenmist . . . . . . . . . 130Taucherapparat . . . . . . 71/72Te I' 65,67,77,95, 140, 165,223,225- kochen . . . . . " 165- rt>inigen . 77-, weich0r . 65, 77, 225Tempern d0>; Eiscngusses 106/107Terpentin. . . . . . . 65, 69, 72- -harz .. KolophoniumTerra gialda s. Ocker- nigra .Thrazien .Thus s. Weihrauch

Seite~chertrog . . . . . . . 195, 199

SIlber 24, 35, 36, 38, 44, 48/49, 52,73, 8~ 10~ 10~ 108, 109, 111/113,122/128, 132/137, 151, 161, ]63,167, 190, 194, 196, 197, 20],203/207, 210/213, 215 217238/242 "

- fantasticwn machen 124- feinen. . . . . . . . 105, 132-, g diegenes . . . . . 201, 213- zu Gold umfärben 10 , 125/126,

.. 128, 134, 201, 204- loten 204, 241- ma.chen (alchem.) 44, 113, 124- prufen . . . . . . . . . 133-, schlechtes S. verbessern 132/134- -er~ .... . 73, 178, 201, 211, 220- -fellspane . . . . . . . . 135- -gewmnung . 213/215- -leder machen " 163/16- -leder golden färben 165/166- -rost. 205--: .-~chrift machen . 109, 161SIZ.'hen. . . . " . 20 , 22SklllSk~tteberg . . 225, lavomen. . . . . . 195,maltum machen, s. Email

machenmaragd .

-, künstl. S. machenSoda (Kraut) ....

mirillu s. Schmirgel,'panien 181, 195, 199, 210, 212, 229,

, . h .. 233, 240pamsc grun (Grünspan) 32, 114,,. 168/169, 176, 206, 2J7pan~schgrün machen . . 32, 217,p~msche Reiter . . 64plCa Nardi s. :rarde indisch

Spiegel machen . . .' 116.. 95,- verzieren 177-. -glas - . : : : : . . 95, ll6Sp~eßglanz . 24, 53, lll, ll8, 137Spitzwegerich (Plantago lanzeo., la~a L) . . . . . . . 102, 131

Squmantl (Andropogon Schoe.nanthus L.) s. Kamelheu

Stahl " .. 108, ll7, 205, 224

25

Page 137: Johannsen O. 1941a

179

236

. 132, 217

.' it('

Zinnob 'r 30.31,34,57,60, 114,12],124 150 155 156, 15 , 171, 176,

, " 209, 210_ machen ... 34, 57, 155, 209_ sublimieren ( ublimat

machen aus Z.) 60, 209212

Zinnpest . 21 2Zinnröhren 103Zuck I' . . 117Zwiebelsaft 22- /241Zwischenstoffe .' . I

Zwischenstoffe, TheoretlR hes227/22 , 233, 237, 239, 240

261

Seite

63Zimrn deuEI · 80ZiInmt, c 1me.. . . .

Zinn 30, 31, 73, ] 04, ] 16, 122, 124,125, 135, 142, ]48, 164, 179, 190,194, 202, 203, 205/207, 210/212,

216, 223. 227, 238, 241, 242• 241_ löten . . . . . . . . 211,

-a che (Cerussa stanni, Zinn­kalk). . . . . 31, 104, 125, 134

_ -asch machen 104212

- -däch r 20292 - -erz

13140

2214930

33208

74

102

88

91117102

170

. . . 86, 87, 96ZalUlrübe

. 213, 222

. . 65/6779, 80, 92

19846

227240

121, 131A che von W.(Centaurea

Weizenstärke .Welsch Rüben s.Wenderö tW rgWermut .WestfalenW stpreuß nW tzsteinWichse mach nWidderhorn .Widd rhornasclw s.Wiesenflockenbhlmp

jac a L.) ....Wiesenknöt rich (Polygonum

bistorta L.). .Wildgänse fa,ngpnWindformWindofen ..Wolfsaug n .Wolfsmilch .. "EuforbiumWolfszahn (zum Glätten)Wolle schwpf('ln. . . . .Wollvließ .WunderbarcR Pulver machen

(alchcm.) ....Wurmm('hl (HPmen illae, Zit­

wersampn)

eite

Yr('os H. ir'e'oH

Zaff('r . . . . . . . . . 161, 162Zahn. nw ndung zum Glätten

29, 30, 33, 109s. auch WolfHzahn

Zahnputzpulver machenZaunrübe (Bryonia) . .Zehrkmut (B tonica off. L.)Zementation d('H Golde, R. G.

reinigenZeugdruckZibet ...Zi('gcl 0 fellZiegelHtein

.172/17487, 88, 90, 91

6951, 54, 76, 91, 101,

II 2, 129, 130, 140, 198Ziegp]steinöl s. Oloum philo­

ophorumZieg('nl('der zltbereit n .

°7

9223

73240

142

213, 220,Wa. erbad ..Wa serräder\Va ser prüfenWau (Reseda luteola L.) .Wegerich s. SpitzwegerichWeichlöten .Weich machen der Metalle .\Veichselkirsche (PnUlu. faha-

leb L.). . . . . . 87Weidenholz, verfaultes. . 30, 160- -kohle. . . . . . . . . 67, 70Weihrauch (Olibanum, Incen-

sum, Thus) 40, 87, 88, 132, 133,157,178

-, wei ßer . . . . . . . 40-, gew. W. machen 88Wein 28, 29, 77, 78, 80, 128, 217,

224, 225, 239. 78, 80

78/80126

- gipsen ..- pflegen und verbessern.

verderben und heilen-e. sig s. Essig-hefe .-hefenasche s. Asche von W.-mo t 77, 78,-rautp (Ruta graveolen. L.)

102, 112,s. Asche ,"on

260

-rebenascheWeinr.

- -. orten 78W instein 24, 28, 37, 1l0, 111, 119,

121, 123, 130, 132, 134, 135, 137,151, 156

-, weißer (von Weißwein) 111- von Rotwein '" .. 119

-asche s. Asche von \iV.- -öl s. Öl von Weinstein- -salz s. Sal tartariWe'intre tel'. . .Weißblei s. ZinnWeißkohlsaft . .Weißmachen der Metalle (vgl.

auch unter Kupfer und Jj;isen)38, 109/112, 116, 123, 126, 127,

132, 133/135, 216Weißwein. . . . . . . 7Weizenmehl. . . . . . 96W('iz nöl s. Öl \'on W.

Seite

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t

Karte von Mittefscbweden zu Peder MAnssons Leben und Wirken.(Die damaligen Bergslagen sind mit punktierten Linien umgrenzt)

ach H. Sundholm