Joseph haydn · allegro con brio Fazil say · aM 03.06.2009 ... · 1822 – zu diesem Zeitpunkt war...

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2,50 E JOSEPH HAYDN · ALLEGRO CON BRIO FAZIL SAY · AM 03.06.2009 · SONATE FÜR KLAVIER AS-DUR HOB. XVI:43 MODERATO · SONATE FÜR KLAVIER E-DUR HOB. XVI:31 · FINALE. PRESTO SONATE FÜR KLAVIER C-DUR HOB. XVI:10 · SONATA 1. X. 1905 · PREDTUCHA SMRT · SONATE FÜR KLAVIER C-MOLL OP. 111 · SO KLINGT NUR DORTMUND.

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2,50 E

Joseph haydn · allegro con brio Fazil say · aM 03.06.2009 · sonate Für Klavier as-dur hob. Xvi:43Moderato · sonate Für Klavier e-dur hob. Xvi:31 · Finale. prestosonate Für Klavier c-dur hob.Xvi:10 · sonata 1. X. 1905 · predtucha sMrt · sonate Für Klavier c-Moll op. 111 · so Klingt nur dortMund.

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Dauer: ca. 1 Stunde 50 Minuten inklusive Pause

Konzert mit dem Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND, Fazil Say

FAZil SAy KlAviER

Abo: Solisten i – Meisterpianisten

in unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Auch aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der vorstellung abzusehen. Wir danken für ihr verständnis!

KONZERTHAUS DORTMUND · MiTTWOcH, 03.06.2009 · 20.00

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PROgRAMM

lEOš JANác ˇ EK (1854 – 1928)Sonata »1. X. 1905« »Z ulice« (»von der Straße«)

Predtucha (Die Ahnung)Smrt (Der Tod)

lUDWig vAN BEETHOvEN (1770 – 1827)Sonate für Klavier c-moll op. 111

Maestoso – Allegro con brio ed appassionatoArietta. Adagio molto semplice e cantabile

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JOSEPH HAyDN (1732 – 1809)Sonate für Klavier D-Dur Hob. Xvi:37

Allegro con briolargo e sostenutoFinale. Presto, ma non troppo

Sonate für Klavier As-Dur Hob. Xvi:43Moderato Menuetto i – Menuetto iiRondo. Presto

Sonate für Klavier E-Dur Hob. Xvi:31ModeratoAllegrettoFinale. Presto

Sonate für Klavier c-Dur Hob. Xvi:10ModeratoMenuetto – TrioFinale. Presto

– Pause –

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Joseph Haydn (Porträt von Thomas Hardy, 1791)

WERKE10 i 11

FORMAlE viElFAlT JOSEPH HAyDNS KlAviERSONATEN

Joseph Haydn war zwar kein Klaviervirtuose wie Mozart oder Beethoven, dennoch ein erfahrener Pianist und Organist, der am Klavier komponierte, improvisierte und auch unterrichtete. Er schuf darüber hinaus mit seinen über 60 Klaviersonaten einen musikalischen Kosmos, der in seiner formalen vielfalt kaum zu übertreffen ist. gleichzeitig stellte er damit auch gründlich erprobte verfahren klassischer Form- und Zyklusbildung bereit, auf die die folgenden Komponistengene-rationen – nicht zuletzt Beethoven – zurückgreifen konnten: so etwa die Sonatenform mit ihren gegensätzlichen Themencharakteren oder die Technik der motivisch-thematischen Arbeit in ei-ner immer ausführlicher werdenden Durchführung. Dazu kommen die deutliche Aufwertung des zweiten, langsamen Satzes und die gesteigerte virtuosität des Finales.

Das Komponieren von Klaviersonaten begleitete Joseph Haydn gut vier Jahrzehnte. Wie in den gattungen Sinfonie und Streichquartett durchmisst er auch in seinen Werken für Tasteninstru-mente – d. h. zunächst für das cembalo, später auch für das Hammerklavier – einen radikalen Stilwandel. Er experimentiert mit den unterschiedlichsten Formtypen und erarbeitet sich nach und nach eine unverwechselbare idiomatik. Besonders in den Werken der 1770er Jahre etab-liert Haydn die Klaviersonate »als gegenbild zur Sinfonie [...], die intime Kunst für den privaten Salon als gegenbild zur extravertierten Kunst für das Konzert« (ludwig Finscher).

Anfangs bedient sich Haydn noch statischer, meist zweistimmig gehaltener, kleinerer Formen. Die ersten Sonaten – wie etwa die um 1760 entstandene Sonate c-Dur Hob. Xvi:10 – stehen noch ganz in der Tradition der Divertimenti per cembalo. Darauf verweisen die einheitliche Tonart der Sätze – sieht man einmal von Dur-Moll-Wechseln ab –, die generelle Aufnahme des Menuetts in den Zyklus, die sehr knapp dimensionierte Sonatenform in den Kopfsätzen und der schnelle Kehrauscharakter der Finale. Divertimenti dienten der galanten Unterhaltung von Adeligen am Hofe, waren technisch recht einfach und vom charakter her tänzerisch und heiter gehalten.

Haydn wechselt zunächst zwischen Zwei- und Dreisätzigkeit und experimentiert mit verschie-denen Formtypen: mit Tanzsätzen, der Sonatenform, mit variationen, Rondo, Adagio-liedsätzen und Mischformen, die immer wieder neu miteinander kombiniert werden. in diesem Sinne apart ist auch die Satzfolge der Sonate E-Dur Hob. Xvi:31, die in einer Sammlung von sechs Sonaten in den Jahren 1774 bis 1776 komponiert wurde: Dem Kopfsatz in Sonatenform folgt eine drei-stimmige invention nach dem vorbild Johann Sebastian Bachs. Der barocke charme dieses Mittelsatzes muss die adelige Hörerschaft, die an leichte Unterhaltung gewöhnt war, irritiert haben. Auch das Finale, das als variationensatz gestaltet ist, ist überaus anspruchsvoll – nicht

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DENKMAl FüR EiNEN ERMORDETEN lEOš JANácEK SONATA »1. X. 1905« »Z UlicE« (»vON DER STRASSE«)

leoš Janáceks Klavierwerk »1. X. 1905« ist eine Trauermusik. Sie entstand im letzten Drittel des Jahres 1905 und nimmt auf ein Ereignis Bezug, das Janácek zutiefst erschütterte: Während einer Demonstration für die tschechische Universität in Brünn wurde am 1. Oktober 1905 der Tisch-lergeselle František Pavlik durch einen Bajonettstich getötet.

Die ursprünglich dreisätzige Komposition thematisierte das vorgefallene vor allem in ihrem Finale, das sich nach Aussagen der Uraufführungspianistin ludmila Tuckova in gestalt eines monumentalen Trauermarsches artikulierte. Dieses Finale vernichtete der selbstkritische Kom-ponist aber schon vor der Uraufführung am 21. Januar 1906. Kurze Zeit später zerstörte Janácek auch die beiden übrig gebliebenen Sätze. Da hatte Tuckova aber glücklicherweise schon eine Abschrift des Manuskripts angefertigt. Als sie dann den Komponisten viele Jahre später noch einmal mit seinem Werk konfrontierte, stimmte dieser einer Drucklegung zu und formulierte ein Motto aus, das der Erstausgabe vorangestellt wurde: »Die weißen Marmorstufen / der Beseda in Brünn – / vom Blut überströmt sinkt nieder / der schlichte Arbeiter František Pavlik – / Er kam, entflammt für die Hochschule, / und wurde von rohen Mördern erschlagen. / l. J. / Dem gedächt-nis des / bei der Manifestation für die Universität Brünn / ermordeten Arbeiters«.

Es ist nicht überliefert, ob der Titel Sonata dem Werk tatsächlich mit Janáceks Einverständnis beigefügt wurde. Dass die Bezeichnung durchaus gerechtfertigt ist, beweist der formale Bau der beiden Sätze. Dem ersten, der die überschrift »Die Ahnung« trägt, liegt die Sonatenform mit zu wiederholender Exposition, Durchführung und einer leicht veränderten Reprise zugrunde. gleiches gilt für den zweiten Satz, ein Adagio mit dem Titel »Der Tod«. Doch anders als der Kopfsatz verläuft dieser monothematisch: Das zu Beginn exponierte Thema wird in der Durchführung beschleunigt, gesteigert und in der Reprise in imitatorisch erweiterter gestalt präsentiert.

EiNE STAcHEligE FRUcHT lUDWig vAN BEETHOvEN SONATE FüR KlAviER c-MOll OP. 111

Die Reife der Spätwerke bedeutender Künstler gleiche nicht der von Früchten, schrieb Theodor W. Adorno einmal. »Sie sind gemeinhin nicht rund, sondern durchfurcht, gar zerrissen; sie pflegen der Süße zu entraten und weigern sich herb, stachlig dem bloßen Schmecken; es fehlt ihnen all jene Harmonie, welche die klassizistische Ästhetik vom Kunstwerk zu fordern gewohnt ist.«

WERKE

nur wegen seiner ausdrucksvollen Ausweichung nach Moll und der Tatsache, dass in der letzten variation eine ganz neue Melodie über dem harmonischen gerüst des Themas erklingt.

Unter dem Einfluss von carl Philipp Emanuel Bachs Fantasie-Stil wird Haydns Klaviersatz im laufe der Jahre vielfältiger und kontrastreicher: Zwischen kontrapunktischen, homophonen und improvisatorischen Abschnitten wird nun frei gewechselt, die Formteile werden deutlicher von-einander abgesetzt. Musikalische gedanken werden bei ihrer Wiederholung variiert, umspielt, verziert oder rhetorisch gesteigert. Und vor allem: Die Dimensionen werden größer. Es kristalli-siert sich ein dreisätziger Typus mit einem Allegro-Satz in Sonatenform, einem langsamen Mittel-satz in liedform (zuweilen ist an zweiter Stelle freilich auch noch das Menuett zu finden) und einem schnellen, spritzigen Rondofinale heraus – eine Abfolge, wie sie auch der Sonate D-Dur Hob. Xvi:37 zugrunde liegt. Haydn schrieb sie in den Jahren 1776 bis 1780 in einer Serie von sechs Sonaten, die er den Schwestern Katharina und Marianne Auenbrugger widmete, welche als Pianistinnen in Wien großes Ansehen genossen. Das Besondere der D-Dur-Sonate tritt vor allem in ihrem ausdrucksstarken, langsamen Mittelsatz zutage, der kein dahinplätscherndes Andante mehr ist, wie es damals Mode war. Dieses largo ist nur 28 Takte lang und artikuliert sich im Stile der barocken französischen Ouvertüre als Einleitung zum Finale. Durch den Wechsel von hohem Pathos zu spielerisch-heiterer Unbekümmertheit wird in diesem Satz ein für die Zeit un-gewöhnlich starker Kontrast hergestellt.

Haydns Sonate As-Dur Hob. Xvi:43 schließlich, komponiert um 1780, beginnt mit einem Sonaten-satz im charakter eines Marsches. Der Mittelsatz besteht aus zwei Menuetten: Das hart punktierte erste Menuett wird mit dem fließenden charakter des zweiten kontrastiert. Das finale Rondo setzt sich dann wirkungsvoll mit haydntypischen überraschungseffekten in Szene.

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WERKE

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g.de

Da klingt Recht gut.Dr. Eberhard Jaeger, Notar a.D.15 I Dr. Hans Dieter Meißner, Notar1

Jochen Spieker, Notar I Dirk Holtermann, Notar I Lutz Duvernell, Notar1

Hans Dieckhöfer, Notar6/10 I Dr. Christian Tilse, Notar2 I Dr. Jochen Berninghaus, WP, StB1 I Hans-Jürgen Palm, Notar2 I Dr. Detlef Götz, Notar Anja Berninghaus, Notarin4 I Markus Sträter, Notar3/7 I Dr. Achim Herbertz11

Manfred Ehlers1/2 I Dr. Carsten Jaeger, Notar8 I Guido Schwartz7 I Frank Stiewe1/9 I Dr. Tido Park1/5 I Dr. Thorsten Mätzig1 I Dr. Erhard Schrameyer Rainer Beckschewe4 I Dr. Steffen P. Lorscheider8 I Dr. Robert Jung I Regine Holtermann I Tobias Eggers I Oliver Tarvenkorn12/13/14 I Dirk Venschott12/14

1auch Fachanwalt für Steuerrecht, 2auch Fachanwalt für Arbeitsrecht, 3auch Fachanwalt für Verwaltungs-recht, 4auch Fachanwalt für Familienrecht, 5auch Fachanwalt für Strafrecht, 6auch Fachanwalt für Erbrecht, 7auch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, 8auch Fachanwalt für Handels- undGesellschaftsrecht, 9auch Fachanwalt für Versicherungsrecht, 10Fachanwalt für Bank- und Kapital-marktrecht, 11 Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, 12 Patentanwalt, 13European Patent Attorney, 14 European Trademark and Design Attorney, 15 Partner bis 2008

Spieker & Jaeger I [email protected] I www.spieker-jaeger.deRechtsanwälte I Patentanwälte I Partnerschaftsgesellschaft I NotareKronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49 231 9 58 58 - 0Hafenweg 14 I 48155 Münster I Telefon +49 251 53 40 10 - 0

S&J 2009-11 Konzerthaus-DO L1.indd 1 18.02.2009 14:32:23 Uhr

Worte, die den charakter von Beethovens letzter Klaviersonate nicht besser umschreiben könnten. Zerrissen, dunkel, rätselhaft – so artikuliert sich ihr erster Satz. Komponiert im Jahr 1822 – zu diesem Zeitpunkt war Beethoven bereits vollständig ertaubt – gehört sie zum esote-rischen Spätwerk des Komponisten, das geprägt ist von radikaler Subjektivierung. So erlaubte sich Beethoven in einer Zeit, da mindestens drei Sätze die Norm waren, der Sonate nur zwei Sätze angedeihen zu lassen: einen in Sonatenform mit langsamer Einleitung und einen spekta-kulären, radikal neuartigen variationensatz.

Die idee des klassischen Sonatenzyklus bleibt zwar Folie, doch bedient sich der Komponist nun aller ihm zur verfügung stehenden kompositorischen Ausdrucksmittel, um über die gattungs-grenzen hinaus seine musikalischen Utopien zu ihrem Recht kommen zu lassen. immer wieder unterläuft das freie Fantasie-Prinzip die klassisch geordnete Form: Sei es, indem improvisato-risches verhalten nachgebildet wird – etwa durch das plötzliche Abbrechen musikalischer gedan-ken oder eine sehr individuelle Tempogestaltung, die das eigentliche Taktmetrum außer Kraft setzt und immer wieder zu Stillständen führt. Oder sei es, dass polyphone Strukturen wie imi-tationen, Umkehrungen, Krebsbildungen oder kurze Fugati das geschehen prägen. Stets herrscht das Prinzip vor: Das Material hat immer im Dienste der Unmittelbarkeit des persönlichen Aus-drucks zu stehen.

So gibt sich die Maestoso-Einleitung des Kopfsatzes wenig zielgerichtet, und so artikuliert sich der erste finstere Themenkomplex in freier Fugatoform, die schnell durchführende Tendenzen aufweist. Wie als Erinnerung an längst vergangene Zeiten formiert sich ein kurzes, deutlich ab-gehobenes, lyrisches zweites Thema. Aber es bleibt isoliert und wird schon bald in den Strudel einer ausgedehnten Schlussgruppe hineingezogen.

Der zweite Satz mit seinem sehr kontemplativen Arietta-Thema vollzieht in mehreren varia-tionen eine Art Entmaterialisierungsprozess. Zwar bleibt das ursprüngliche Thema stets präsent, wird aber von immer stärker sich beschleunigenden und dichter werdenden Figurationen aufge-sogen, die das thematische Material im reinen Klang auflösen und auf diese Weise zu höchster Abstraktion führen.

Dieser »Prozess wirkt wie ein endgültiger Befreiungsakt und übergang in eine sublimere Klangwelt, die mit ihren vielfachen Trillern, ostinaten Figuren und Pendelklängen als riesenhafte Klangfläche erscheint«, so schreibt Siegfried Mauser in seinem musikalischen Werkführer. Was gäbe es nach diesem Satz noch zu sagen? Auf die Frage Anton Schindlers, warum diese Sonate keinen dritten Satz habe, soll Beethoven verächtlich geantwortet haben, dass er »keine Zeit gehabt habe, einen Schlusssatz zu schreiben und daher den zweiten Satz etwas ausgedehnt habe.«

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wurde diese Einspielung 2001 mit dem »EcHO Klassik«-Preis und dem »Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik« ausgezeichnet.

Seit der Saison 2006i07 ist Fazil Say einer der beiden Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND. 2008 wurde Fazil Say von der EU zum Botschafter des interkulturellen Dialogs ernannt. Auch die Fazil Say gewidmete Zeitinsel der nächsten Saison steht im Zeichen interkultu-reller verständigung. Seine »istanbul-Sinfonie« ist mit der Dortmunder Uraufführung in das Pro-gramm von RUHR.2010 aufgenommen worden und wird in der Folge auch in istanbul – wie das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas 2010 – gespielt werden. Musik von Fazil Say begleitet auch den Film zum Motto der nächsten Saison am Konzerthaus: »Fühlen Sie Musik wie nie zuvor!«. Schon die beiden preisgekrönten vorgängerfilme »Musik im Blut« und »Das Feuer ist entfacht« wurden auf Says Musik abgestimmt.

FAZil SAy

geboren 1970 in Ankara, Türkei, studierte Fazil Say Klavier und Komposition am dortigen Staat-lichen Konservatorium. Ein Stipendium ermöglichte es dem damals 17-Jährigen für fünf Jahre in Düsseldorf mit David levine am Robert-Schumann-institut zu arbeiten. von 1992 bis 1995 setzte er seine Studien an der Universität der Künste Berlin fort. 1994 gewann er die »young concert Artists international Auditions«, was den raschen Start seiner internationalen Karriere bedeutete.

Fazil Say ist regelmäßig gast beim New york Philharmonic, dem israel Philharmonic, dem Baltimore Symphony, dem Philadelphia Orchestra, dem concertgebouworkest Amsterdam, dem BBc Philharmonic, dem Orchestre National de France und anderen führenden Orchestern welt-weit. Seine Kammermusikpartner sind u. a. yuri Bashmet, Shlomo Mintz und Maxim vengerov, mit dem er 2004 auf Tournee in Europa und den USA ging. 2006 gründete er zusammen mit der geigerin Patricia Kopatchinskaja, »Junge Wilde« am KONZERTHAUS DORTMUND, ein Duo. Seine leidenschaft für Jazz und improvisation führte zur gründung eines »Worldjazz«-Quartetts zusam-men mit dem türkischen Ney-virtuosen Kudsi Ergüner, mit dem er im Sommer 2000 in St. Denis, Paris, Montpellier, bei den Jazz-Festivals in Montreux und istanbul und beim »Festival de Juan-les-Pins« Triumphe feierte.

Fazil Say ist gleichermaßen Komponist wie Pianist. Sein Werk »Black Hymns« komponierte er mit 16 Jahren. Sein im Auftrag des türkischen Kultusministeriums komponiertes Oratorium »Nazim« auf verse des berühmten türkischen Dichters Nazim Hikmet wurde 2001 in Ankara in Anwesenheit des Staatspräsidenten uraufgeführt. im Juli 2003 fand die Premiere seines Oratori-ums »Requiem für Metin Altiok« beim »istanbul-Festival« vor 5000 Zuhörern statt. Für Klavier und Orchester komponierte er hochvirtuose Adaptionen von Werken wie Mozarts »Alla Turca« und »Paganini Jazz«, vier Klavierkonzerte stammen aus seiner Feder. Für die »Salzburger Festspiele« 2006 entstand ein neues Solowerk, »inside Serail«, eine weitere Orchesterpartitur ist in Planung. im Mai 2005 komponierte er seinen ersten, begeistert gefeierten Soundtrack für den Spielfilm »Ultima Thule« des Schweizer Regisseurs Hans-Ulrich Schlumpf (»Kongress der Pinguine«, inter-nationaler Start November 2005). Weitere Soundtracks zu türkischen und japanischen Filmen folgten 2006.

Fazil Says erste Aufnahme mit Werken von Mozart, 1998 veröffentlicht, wurde von der Kritik mit großer Begeisterung aufgenommen. Seine Diskografie umfasst u. a. gershwins »Rhapsody in Blue« und »i got Rhythm variations« mit dem New york Philharmonic und Kurt Masur, ein Bach-Recital sowie Strawinskys eigene Bearbeitung für vier Hände des »le Sacre du Printemps« – eine Aufnahme, bei der Fazil Say beide Parts spielt. Neben zahlreichen internationalen Auszeichnungen Nortkirchenstraße 111 · 44263 Dortmund

Tel. 0231 9506-0 · www.bmw-dortmund.de

Die 12 Tenöre

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1001 iDEE

in seiner letzten Saison als Dortmunder Exklusivkünstler ist Fazil Say als Komponist und inter-pret während eines viertägigen Festivals zu erleben. Die Zeitinsel Fazil Say – »istanbul-Sinfo-nie« zeigt ein facettenreiches Programm, in dem Say von Künstlern wie Patricia Kopatchinskaja, dem WDR Sinfonieorchester und bekannten Kammermusikpartnern unterstützt wird. intendant

Benedikt Stampa wird in die Zeitinsel einführen.

Mi 10.03.201020.00

Do 11.03.201020.00

Fr 12.03.201020.00

Sa 13.03.201020.00

1001 Nacht im HaremFazil Says violinkonzert in Deutscher Erstaufführung und die »Scheherazade« von Nikolai Rimsky-Korsakow

Kammermusikabend Fazil Say Werke von Joseph Haydn, Ulvi cemal Erkin, Fazil Say und Dmitri Schostakowitsch

Fazil Say & FriendsWerke von Wolfgang Amadeus Mozart, Fazil Say, Maurice Ravel, Jorge Sánchez-chiong und Dave Brubeck

istanbul-SinfonieUraufführung der »istanbul-Sinfonie« von Fazil Say und ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 5

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iMPRESSUM

TEXTE verena großkreutz FOTONAcHWEiSE TitelS. 04S. 08S. 18

HERAUSgEBER KONZERTHAUS DORTMUND

gEScHÄFTSFüHRER UND iNTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTiON Dr. Jan Boecker · Marion Schröder

KONZEPTiON Kristina Erdmann

ANZEigEN Anne-Katrin Röhm · T 0231-22 696 161

DRUcK Hitzegrad Print Medien & Service gmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

© Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund

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Konzerthaus dortMundphilharmonie für westfalen

brücKstrasse 21 i 44135 dortMundt 0231-22 696 200 i F 0231-22 696 [email protected]