Joural r eurologie eurochirurgie und schiatrie · 2018-06-04 · heit und Wirkung von Memantin in...

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Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS P.b.b. 02Z031117M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Mozartgasse 10 Preis: EUR 10,– Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Journal für www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Homepage: www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Pharma-News Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie 2004; 5 (2), 66-88

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Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS

P.b.b. 02Z031117M, Verlagsort : 3003 Gablitz, Mozartgasse 10 Preis: EUR 10,–

Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz

Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie

Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Journal für

www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr

Homepage:

www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr

Online-Datenbank mit Autoren-

und Stichwortsuche

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Journal für Neurologie

Neurochirurgie und Psychiatrie

2004; 5 (2), 66-88

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Seggauer Fortbildungstage 2018

Entzündlicher Formenkreis, Therapieansätze und Pathophysiologie. Individualisierte Arzneimitteltherapie

13. bis 14. Oktober 2018in schloss seggau bei leibnitz zum Programm

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66 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

PHARMA-NEWS

Für Sie zusammengefaßt:

MEMANTINE TREATMENT INPATIENTS WITH MODERATE TOSEVERE ALZHEIMER DISEASEALREADY RECEIVING DONEPEZIL.A RANDOMIZED CONTROLLEDTRIAL

Tariot PN et al. for the MemantineStudy Group. J Am Med Assoc 2004;291: 317–24.

Einleitung

Der N-Methyl-D-Aspartat-(NMDA-)Rezeptor-Antagonist Memantin istdie erste Substanz einer neuen Wirk-stoffklasse, für die in der Behandlungvon Patienten mit mittelschwerer bisschwerer Alzheimer-Demenz (AD)klinischer Benefit und gute Verträg-lichkeit festgestellt wurden. In kon-trollierten Studien konnten Sicher-heit und Wirkung von Memantin inMonotherapie bei Patienten mit mit-telschwerer bis schwerer AD nach-gewiesen werden, jedoch lagen bisdato keine kontrollierten Studienhinsichtlich der Wirkung von Meman-tin bei Patienten, die zusätzlich miteinem Cholinesterase-Inhibitor thera-piert werden, vor. Aus diesem Grund

untersuchte eine Forschergruppe desRochester Medical Center an 37 US-amerikanischen Zentren die Wirkungund Sicherheit von Memantin vs.Placebo bei AD-Patienten, die bereitsmit Donepezil behandelt wurden.

Methodik

In die randomisierte, doppelblinde,placebokontrollierte Studie wurden404 Patienten mit mittelschwerer bisschwerer AD und Mini-Mental-State-Examination-Scores von 5–14, dieeine stabile Donepezil-Dosis erhiel-ten, eingeschlossen. Von ihnen be-endeten 322 (80 %) die Studie. DiePatienten wurden randomisiert mitMemantin (Startdosis 5 mg/Tag, er-höht auf 20 mg/Tag; n = 203) oderPlacebo (n = 201) über einen Zeit-raum von 24 Wochen therapiert.Mittels Severe Impairment Battery(SIB; Messungen im kognitiven Be-reich) und ADCS-ADL19, einer modi-fizierten, 19 Punkte umfassendenBestandsaufnahme der Aktivitätendes täglichen Lebens, wurden Verän-derungen im Vergleich zum Studien-beginn gemessen. Die sekundärenEndpunkte umfaßten die globale kli-nische Beurteilung (Clinician’s Inter-view-Based Impression of Change PlusCaregiver Input, CIBIC-Plus), eineneuropsychiatrische Beurteilung unddie Ergebnisse der BGP-(BehavioralRating Scale for Geriatric Patients-)Subskala.

PHARMA-NEWSErgebnisse

Es zeigte sich eine positive Wirkungvon Memantin im Vergleich zu Pla-cebo (Mittelwerte [SE]) hinsichtlichSIB (möglicher Bereich 0–100), 0,9(0,67) vs. –2,5 (0,69), p < 0,001;ADCS-ADL19 (möglicher Bereich0–54), –2,0 (0,50) vs. –3,4 (0,51),p = 0,03 und CIBIC-Plus (möglicherBereich 1–7), 4,41 (0,074) vs. 4,66(0,075), p = 0,03. Alle weiterensekundären Endpunkte zeigten eben-falls signifikante positive Effekte derMemantin-Therapie. Behandlungsab-brüche wegen Nebenwirkungen tra-ten bei 15 Patienten der Memantin-Gruppe (7,4 %) vs. 25 Patienten(12,4 %) der Placebogruppe auf.

Schlußfolgerung

Bei Patienten mit mittelschwerer bisschwerer AD, die eine stabile Done-pezil-Dosis erhielten, erreichte manmit Memantin, das sehr gut vertragenwurde, bei Messungen im kognitivenBereich, im Bereich der Aktivitätendes täglichen Lebens, dem allgemei-nen Outcome und Verhalten signifi-kant bessere Ergebnisse als mit Pla-cebo. Diese Resultate, zusammenmit jenen vorhergegangener Studien,legen nahe, daß Memantin eine neueBehandlungsalternative für die Be-handlung von Patienten mit schwererbis mittlerer AD darstellt.

Kommentare der Experten

Diese erste Kombinationsstudiezeigt eindrucksvoll, daß nur durchmehrdimensionale Therapien dermultifaktoriellen Genese der dege-nerativen Demenzen entsprochenwerden kann. Ein monokausalesDenken mit einer dementsprechen-den Monotherapie wird der Kom-plexität und Mehrdimensionalitätder sich über Jahrzehnte entwik-kelnden Demenzen nicht gerechtund entspricht nur unserer sym-ptomorientierten, diagnosebezo-

genen monokausalen Wirklichkeits-sicht.

Zu dieser Studie im speziellen ist zusagen, daß hier erstmals versuchtwurde, das cholinerge Defizit beiAlzheimer-Demenz mit einem Cho-linesterasehemmer über 6 Monate zubehandeln und danach das lokalerhöhte exzitatorisch wirksame undneurotoxisch wirkende Glutamat miteinem NMDA-Rezeptorantagonistennoch zusätzlich zu regulieren. Einpotenzierender synergistischer Effektsowohl in den kognitiven als auch in

den alltagspraktischen und funktio-nellen Parametern zeigt, daß eineKombinationstherapie bei manchenPatienten einen zusätzlichen thera-peutischen Nutzen bringen kann.Weitere Kombinationsstudien soll-ten trotz methodologischer Proble-me multizentrisch durchgeführtwerden.

M. Rainer, Wien

♦ ♦ ♦

Über die Therapie der Alzheimer-Krankheit gibt es eine Reihe von

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67J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

PHARMA-NEWS

Studien, in denen unterschiedlicheSubstanzen jeweils als Monothe-rapie mit Placebo verglichen wur-den. Die vorliegende Untersuchungist die erste, in der überprüft wurde,ob die Kombination zweier Sub-stanzen einer Monotherapie über-legen ist.

Patienten mit einem Durchschnitts-alter von 75 Jahren und mittel-schwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit (Mini-Mental-State durch-schnittlich 10 Punkte) profitierteneindeutig von der Kombinationvon Donepezil mit Memantin im

Vergleich zur Donepezil-Monothera-pie. Im Beobachtungszeitraum von24 Wochen kam es zu eindeutigenVerbesserungen in neuropsychologi-schen Tests sowie zu Verzögerungenin der Progression von Störungen inAlltagsaktivitäten sowie hinsichtlichglobaler Beurteilung der Demenz,psychischer Störungen, Verhaltens-störungen und Betreuungsaufwand.Mit Ausnahme etwas häufigerer Pha-sen von Verwirrtheit (7,9 vs. 2 %)und Kopfschmerzen (6,4 vs. 2,5 %)fanden sich bzgl. der Nebenwirkun-gen keine Unterschiede zwischenden kombiniert behandelten Patien-

ten (Donepezil und Memantin) imVergleich zu den placebobehandel-ten Personen (Donepezil und Pla-cebo).

Die Studie zeigt, daß es sinnvollist, bei Patienten mit fortgeschritte-ner Alzheimer-Erkrankung 2 Sub-stanzen mit unterschiedlichenWirkmechanismen (Cholinesterase-hemmer Donepezil sowie NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantin) zukombinieren.

G. Ransmayr, Linz

Für Sie zusammengefaßt:

MITOXANTRONE. A REVIEW OFITS USE IN MULTIPLE SCLEROSIS

Scott LJ, Figgitt DP. CNS Drugs 2004;18: 379–96.

Pharmakodynamisches Profil

Mitoxantron (Novantrone), ein syn-thetisches Anthracendion-Derivatist ein etablierter zytotoxischer, anti-neoplastischer Wirkstoff, dessen überimmunmodulatorische Mechanismenvermittelte Wirksamkeit in der Be-handlung von MS-Patienten genutztwerden kann. In Studien bezüglichder antineoplastischen Wirkungkonnte eine Reihe immunmodulato-rischer Effekte dieser Substanz festge-stellt werden, die zu einer makro-phagenvermittelten Suppression derB-Zell-, T-Helfer- und T-zytotoxischenLymphozytenfunktion führten. Dieintravenöse Mitoxantron-Behandlungverbesserte neurologische Behinde-rungen und verzögerte das Fortschrei-ten der MS bei Patienten mit progres-siv verlaufender schubförmig remit-tierender (relapsing remitting – RR;progressiv schubförmig – PR) odersekundär progressiver (SP) MS.

Therapeutischer Effekt

In vergleichenden, multizentrischenStudien wurde festgestellt, daß dieintravenöse Gabe von Mitoxantron(Infusion ≥ 5 Minuten) entweder inMonotherapie oder in Kombinationmit einer intravenösen Methylpredni-solon-Gabe den weiteren Verlauf derKrankheit bei Patienten mit SP-MSoder fortschreitender RR-MS verzö-gert. In der doppelblinden MIMS(Mitoxantrone In Multiple Sclerosis)-Studie verbesserte Mitoxantron inMonotherapie von 12 mg/m2 (n = 60)einmal alle drei Monate über einenZeitraum von zwei Jahren im Ver-gleich zu Placebo (n = 64) signifikantneurologische Behinderungen – Stu-dienendpunkte waren hier die durch-schnittlichen Veränderungen imKurtzke Expanded Disability StatusScale (EDSS)-, Ambulatory Index (AI)-und Standardised Neurological Sta-tus (SNS)-Score. Der Wirkstoff redu-zierte auch die durchschnittliche An-zahl kortikosteroidbehandelter Rück-fälle pro Patient signifikant und ver-längerte die Zeit bis zum ersten be-handelten Rückfall. Eine Wei-Lachin-multivariate Analyse dieser fünf Wir-kungsvariablen zeigte einen Unter-schied zwischen den beiden Behand-lungsgruppen von 0,30 (p < 0,0001).Post-hoc-Analysen lassen darauf

schließen, daß die positiven Effekteder Mitoxantron-Behandlung nachderen Ende für mindestens 12 Mona-te anhalten, mit durchschnittlichenVeränderungen nach 36 Monaten imVergleich zum Behandlungsbeginn inEDSS-, AI- und SNS-Scores von 0,10,0,61 und 0,19 in der Mitoxantron-Gruppe vs. 0,46, 1,13 und 3,38 inder Placebogruppe.

Eine Kombinationstherapie von 20 mgMitoxantron i.v. plus 1 g Methylpred-nisolon i.v. einmal pro Monat übereinen Zeitraum von sechs Monatenwar effektiver als die Methylpredni-solon (1 g)-Monotherapie hinsichtlichder Vermeidung einer Entwicklungvon neuen Gadolinium-verstärktenLäsionen bei Patienten mit sehr akti-ver RR-MS oder SP-MS. Nach sechsMonaten wiesen signifikant mehrPatienten, welche eine Kombinations-therapie erhielten, keine neuen Gado-linium-aufnehmende Läsionen auf(90,5 % vs. 31,3 % in Monotherapie,p < 0,001). Es zeigten sich darüberhinaus signifikante Reduktionen so-wohl in der durchschnittlichen Anzahlneuer Läsionen als auch der Gesamt-zahl der Läsionen bei Patienten, dieeine Kombinationstherapie erhieltenvs. denjenigen, die sich einer Methyl-prednisolon-Monotherapie unterzo-gen hatten.

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68 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

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Verträglichkeit

Mitoxantron wurde von MS-Patien-ten generell gut vertragen. Neben-wirkungen, die unter Mitoxantron(12 mg/m2 einmal alle drei Monatefür 2 Jahre) häufiger auftraten alsunter Placebo waren u. a. Übelkeit,Alopezie, menstruelle Störungenund Amenorrhoe, Harnwegsinfekte,Leukopenie und erhöhte GGT-Spie-gel, die als leicht bis mittelschwerbewertet wurden. In der empfohle-nen Dosierung scheint Mitoxantroneine geringere Kardiotoxizität aufzu-weisen.

Zusammenfassung

Mitoxantron i.v. reduziert die Schub-rate und verzögert das Fortschreitender Krankheit bei Patienten mit RR-MS, PR-MS oder SP-MS und stelltdamit eine neue Behandlungsoptiondar. Der Wirkstoff wird in der emp-fohlenen Dosis generell gut vertra-gen, obwohl eine potentielle Kar-diotoxizität die Gesamtdosis auf140 mg/m2 beschränkt. WeitereStudien sind nötig, um zu eruieren,welche Patienten mit fortschreiten-der RR-MS, PR-MS oder SP-MS ammeisten von einer Mitoxantron-Behandlung profitieren. Weiters sindStudien nötig, die die Langzeitsicher-heit und Verträglichkeit von Mito-xantron unter gleichzeitiger Gabevon kardioprotektiven Substanzen,um so die therapeutische Wirkungder Substanz zu verlängern, unter-suchen.

Kommentar des Experten

In dieser Zeitschrift wurde kürzlich(J Neurol Neurochir Psychiatr2003; 4: 39–40) eine Zusammen-fassung der MIMS-Studie gebrachtund vom Rezensenten kommen-tiert. In der hier vorliegenden Zu-sammenfassung eines Reviews überdie Mitoxantron-Therapie bei MSwerden naturgemäß wieder in ersterLinie die Ergebnisse der MIMS-Stu-die (Hartung et al. 2002) angeführt,darüber hinaus auf die Untersu-chung von Edan et al. aus dem Jahr1997 zurückgegriffen, da in dieserStudie eine Kombinationstherapievon Mitoxantron und Methylpred-nisolon, allerdings in monatlichenAbständen und nur für einen Zeit-raum von 6 Monaten, verwendetwurde. Im klinischen Alltag werdenwohl die Dosierungen der MIMS-Studie herangezogen werden.

Für die schubförmig verlaufendebzw. – mit Einschränkungen – diesekundär progrediente, mit super-ponierten Schüben einhergehendeMultiple Sklerose wird bei entspre-chend aktivem Krankheitsverlaufeine immunmodulatorische Basis-therapie mit Betainterferonen oderGlatiramerazetat, sowie – beiUnverträglichkeit – intravenösenImmunglobulinen, empfohlen.Die Therapiekonsensusgruppe derdeutschsprachigen Länder (MSTKG2002) sieht in der immunmodula-torischen Stufentherapie der MS

die Möglichkeit einer „Therapie-eskalation“ mit Mitoxantron vor,wenn unter der Basisbehandlungeine deutliche Progression (gemes-sen an einer bestätigten Zunahmeder Punktzahl im EDSS) oder eineZunahme der Schubfrequenz auf-tritt. Mitoxantron hat immunsup-pressive Wirkungen und beeinflußtdie Antwort von T- und B-Lympho-zyten auf Antigene im zentralenNervensystem. Obwohl noch vieleFragen offen und weitere Studienerforderlich sind, besteht die Opti-on, für 2 oder mehr Jahre (abhän-gig von der Dosierung) mit in derRegel vierteljährlichen Infusionenvon Mitoxantron eine Stabilisie-rung der Erkrankung zu erzielen,oder die zytostatische Therapiewird nach einigen Behandlungs-zyklen ausgesetzt und die Rück-kehr zur immunmodulatorischenBasistherapie vorgenommen. DieseVariante birgt den Vorteil, Substanzfür später, falls erforderlich, einzu-sparen, da die kumulative kardio-toxische Dosis von Mitoxantron140 mg/m² beträgt und somit derEinsatz begrenzt ist. Mitoxantronist insbesondere in einer Dosierungvon 12 mg/m² vierteljährlich intra-venös appliziert eine wirksameBehandlung bei MS-Patienten mitprogredientem oder progredien-tem-schubförmigem Verlauf.

Prim. Dr. Ulf BaumhacklNeurologische Abteilung,Zentralklinikum St. Pölten

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69J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

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Für Sie zusammengefaßt:

A PLACEBO-CONTROLLED STUDYOF SERTRALINE IN THE TREAT-MENT OF OUTPATIENTS WITHSEASONAL AFFECTIVE DISORDER

A. Moscovitch et al. Psychophar-macology 2004; 171: 390–7.

Einleitung

Die Standardtherapie bei saisonal ab-hängiger Depression (SAD), gekenn-zeichnet durch zyklische depressiveEpisoden, die zumeist im Herbst undWinter auftreten und im Zusammen-hang mit den kurzen Tageslichtpha-sen der Wintersaison stehen dürften,ist die teure und zeitaufwendigeLichttherapie. Pharmakotherapeutischsprechen SAD-Patienten auf hetero-zyklische Antidepressiva nicht gut an.Da man vermutet, daß Störungen desSerotoninstoffwechsels in der Patho-physiologie der SAD eine Rolle spie-len, liegt die Vermutung nahe, daßsich mit selektiven Serotonin-Reup-take-Inhibitoren (SSRI) therapeutischeErfolge erzielen lassen. Ziel der vor-liegenden Studie war daher die Be-wertung der Wirksamkeit, Verträg-lichkeit und Sicherheit des potenten

SSRI Sertralin (Gladem) im Vergleichzu Placebo bei der Behandlung vonPatienten mit Winterdepression.

Methodik

187 ambulante Patienten mit saiso-nal wiederkehrender Winterdepres-sion (Minimum-Score von 22 auf der29teiligen Hamilton-Depression-Scale[HAMD] in der SIGH-SAD-Version)erhielten in dieser randomisierten,doppelblinden, placebokontrollierten,multizentrischen Parallelgruppenstu-die über einen Zeitraum von 8 Wo-chen randomisiert 50 mg/d Sertralinoder Placebo. Je nach Ansprechenwurde die Sertralindosis bis auf200 mg/d gesteigert bzw. bei Neben-wirkungen reduziert. Die Zielpara-meter umfaßten: 29- und 21teiligerHAMD, SIGH-SAD (8teilige-Supple-mentary-Scale), CGI-S (Severity ofIllness Scale), CGI-I (Clinical GlobalImpression – Improvement), HAMA(Hamilton Rating Scale for Anxiety),HAD (Hospital Anxiety DepressionScale) und „Leeds Sleep EvaluationQuestionnaire“.

Ergebnisse

Sertralinbehandelte Patienten erfuh-ren eine statistisch signifikant stärke-re Verbesserung im Vergleich zu Pla-cebo bei 29- und 21teiliger HAMD,CGI-I, HAMA und HAD, zeigten im

Vergleich zu Placebo eine signifikanthöhere Responderrate (CGI-I „1“ oder„2“ Ratings am Studienendpunkt) so-wie eine signifikant größere Verbes-serung vs. Placebo nach der erstenBehandlungswoche (HAD-D). DieSertralinbehandlung wurde allgemeingut vertragen, die Nebenwirkungenvon Sertralin bestanden hauptsäch-lich in Übelkeit, Schlaflosigkeit, Diar-rhoe und Mundtrockenheit, therapie-bezogene unerwünschte Wirkungenwaren zumeist als leicht bis mittel-schwer bezeichnet. Im Gegensatz zurPlacebogruppe trat unter Sertralin-therapie keine Gewichtszunahme auf.

Schlußfolgerung

Der Therapieeffekt von Sertralin warin dieser Studie gegenüber Placebosignifikant. Die Gabe von Sertralinerwies sich als effektive und gut ver-trägliche Therapie für SAD-Patienten,und bietet somit eine wichtige phar-makologische Option bei der Behand-lung der Winterdepression.

Weitere Informationen zu Gladem:Boehringer Ingelheim Austria GmbHDipl.-Tierarzt Christian Pichler1121 Wien, Dr. Boehringer-Gasse 5–11Tel.: 01/801 05-2306Fax: 01/801 05-2232E-Mail:[email protected]

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70 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

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ERSTE PHASE DES BEYOND-PROGRAMMS ZEIGT: NUTZENDER HÖHEREN BETAFERON-DOSIERUNG BEI MS-PATIENTENWAHRSCHEINLICH

Die Schering AG hat erste Ergebnisseaus der ersten Phase des MultipleSklerose (MS)-BEYOND-Programmsmitgeteilt. Diese zeigen, daß einneues, höher dosiertes Behandlungs-regime von Betaferon (Interferonbeta-1b, wird in den USA unter demNamen Betaseron vertrieben) zursubkutanen Applikation bei schub-förmig-remittierender MS möglicher-weise eine positive Wirkung im Ver-gleich zur Standarddosierung vonBetaferon hat. Die Daten – die erstenStudienergebnisse zur Wirksamkeitdes neuen Behandlungsregimes – wur-den auf der 56. Jahresversammlungder American Academy of Neurologyin San Francisco vorgestellt.

„Diese ersten Daten stützen unsereÜberzeugung, daß eine höhereBetaferon-Dosis für MS-Patienteneinen noch besseren therapeutischenNutzen bringt als es von anderen,heute auf dem Markt befindlichenMedikamenten bekannt ist,“ sagteDr. Joachim-Friedrich Kapp, Leiterdes Geschäftsbereichs Spezial-Thera-peutika der Schering AG. „Mit demBEYOND-Programm unterstreichenwir unser Engagement in diesem

Bereich: Wir wollen MS-Patientenwirksame Behandlungsoptionen an-bieten und neue Perspektiven für dieMS-Therapie eröffnen.“

Das BEYOND (Betaferon EfficacyYielding Outcomes of a New Dose)-Programm ist eine laufende multi-nationale Phase-III-Studie und mitüber 2000 einzuschließenden Pati-enten eine der größten jemals durch-geführten MS-Studien. Die Studievergleicht an Patienten mit schub-förmig-remittierender MS die relativeWirksamkeit der Behandlungsregimesmit Betaferon 500 µg jeden zweitenTag, Betaferon 250 µg jeden zweitenTag und Glatirameracetat (Copaxone)20 mg täglich subkutan appliziert.Im September 2003 veröffentlichteSchering Ergebnisse zur Sicherheitund Verträglichkeit aus der erstenPhase des Programms, wonach so-wohl die gegenwärtig zugelasseneBetaferon-Dosis (250 µg) als auchdie neue doppelte Betaferon-Dosis(500 µg) gut verträglich war, ohneneue oder unerwartete Nebenwir-kungen.

Die doppelblinde, randomisierteParallelgruppenstudie war Teil derersten Phase des BEYOND-Programms(zur Untersuchung von Sicherheitund Verträglichkeit). EinundsiebzigPatienten mit schubförmig-remittie-render MS ohne vorherige Behand-lung wurden randomisiert den Be-handlungsgruppen zugeteilt und er-hielten mindestens 12 Wochen langentweder 250 µg Betaferon oder500 µg Betaferon. Die Patienten in

beiden Gruppen erhöhten ihre Beta-feron-Dosen während der ersten6–12 Wochen und behielten dieZieldosis während der gesamtenDauer der Studie bei. Patienten, beidenen unerwünschte Wirkungen auf-traten, durften ihre Dosis verringern.Im Einklang mit anderen groß ange-legten klinischen Studien wurde einunabhängiges Daten- und Sicherheits-Überprüfungsgremium (IDSMB) ein-gesetzt, welches die geplanten Zwi-schen- und Endergebnisse überprüfteund bei deren Beurteilung beratendtätig war.

Die MRT-Ergebnisse zeigten, daß inder mit Betaferon 500 µg behandel-ten Gruppe nach 12 Wochen diemittlere prozentuale Veränderung beiden T2-Läsionen gegenüber der beiStudienbeginn festgestellten Anzahlgrößer war, was darauf schließenläßt, daß hier eine Tendenz zu einerstärkeren Behandlungswirkung als beiBetaferon 250 µg vorliegt (–6,9 %bei Betaferon 500 µg vs. –1,8 % beiBetaferon 250 µg). Darüber hinausnahm die durchschnittliche Anzahlaktiver Läsionen unter der Dosierungmit 500 µg um 90 % und unter der250 µg-Dosis um 70 % ab.

Weitere Informationen:Schering Wien Ges.m.b.H.Mag. Christina Thaller1147 Wien, Scheringgasse 2Tel.: 01/970 37-332Fax: 01/970 37-391E-Mail: [email protected]

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NEUROTROPHINE ALS NEUERANSATZ IN DER ALZHEIMER-THERAPIE

Die neuroimmunologische Beeinflus-sung der Alzheimerdemenz ergänztdie etablierten Therapiemöglichkei-ten um eine interessante Option. FürCerebrolysin konnte nicht nur eineBeeinflussung von Kerndimensionender Alzheimerdemenz noch Monatenach Studienende nachgewiesenwerden, so Univ.-Prof. Dr. S. Kasper,Wien, auf einem Satellitensymposiumanläßlich des 16. ECNP-Kongresses.Seine gute Verträglichkeit macht dasNeurotrophin auch zu einem interes-santen Kombinationspartner.

Nicht nur physiologische ZNS-Funk-tionen, etwa Konzeptbildung und-ausführung, beruhen auf einer intak-ten Neuroplastizität, so Dr. J. Thome,Mannheim. Neben dementiven Pro-zessen ist auch bei Erkrankungen wieder Schizophrenie die gestörte Neuro-plastizität eine Ursache für psychoti-sche Verhaltensänderungen. Neurotro-phine wie NGF (Neurotrophic GrowthFactor), BDNF (Brain-Derived Neuro-trophic Factor) oder NT3 (Neurotro-phin-3) vermitteln ihre Wirkung weitüber die ihnen ursprünglich zugedach-ten Effekte – Förderung der neurona-len Sprossung und axonalen Vernet-zung – hinaus (Tab. 1). Auch die Alz-heimerdemenz ist mit der Neurotro-phinaktivität assoziiert. Neurotrophi-ne sind an der Regulation der Synthe-se des Amyloid-Vorläufer-Proteins(APP) beteiligt. NGF und BDNF för-dern das Überleben cholinerger Neu-ronen. Gleichzeitig ist die BDNF-Ak-tivität im parietalen Kortex dementerPatienten verringert. Ein genetischdeterminierter BDNF-Polymorphis-mus ist ebenfalls mit einer Alzheimer-demenz assoziiert.

Auf der Basis dieser Erkenntnisse wur-de laut Dr. M. Windisch, Graz, mitCerebrolysin eine Substanz entwik-kelt, die viele Eigenschaften humanerNeurotrophine besitzt. Es wird ineiner wässrigen Lösung intravenösappliziert und überschreitet die Blut-Hirn-Schranke. In Labortests und inalzheimerspezifischen Mausmodellenkonnten folgende reproduzierbareWirkungen demonstriert werden:• Verringerung der zerebrospinalenβ-Amyloid-Konzentration

• Verringerung der intrazellulärenβ-Amyloid-Ablagerungen

Tabelle 1: Potentielle therapeutischeEffekte von NeurotrophinenNeurologisch: Verbesserung derneuronalen Plastizität

• Förderung der neuronalen Sprossungund axonalen Vernetzung

• Förderung der Differenzierungneuronaler Stammzellen

• Modulation von Neurotransmitter-defiziten

• Induktion von neuronalen Repara-turprozessen

• Antiapoptotische Wirkung: Förde-rung des Überlebens neuronalerZellen

Klinische Effekte

• Verbesserung der Streßverarbeitung• Normalisierung von Affektstörungen

und psychotischen Symptomen• Stabilisierung und Verbesserung der

Gedächtnisfunktion

• Verstärkung der synaptischenReparaturvorgänge

• Verstärkung der Neurogenese• Verbesserung des Lernvermögens

sowie des Kurz- und Langzeitge-dächtnisses.

Mit ihrem Wirkspektrum kommen siedamit den Forderungen entgegen, wiesie an Alzheimertherapeutika gestelltwerden, bestätigte Prof. B. Reisberg,New York. Hier geht es nicht nur umkognitive Defizite, sondern auch umdie Alltagskompetenz sowie die Nor-malisierung von Verhaltensstörungen.Gleichzeitig erhofft man sich einebessere Verträglichkeit als die derCholinesteraseinhibitoren.

Cerebrolysin wurde bislang in klini-schen Studien mit über 2500 Teilneh-mern untersucht. Prof. E. Rüther,Göttingen, zusammen mit S. KasperChairman des Symposiums, konntein einer Pilotstudie bereits 1994 fürCerebrolysin positive klinischeEffekte demonstrieren.

Fazit für die Praxis

Cerebrolysin ist eine interessanteund sehr gut verträgliche Behand-lungsoption der Alzheimerdemenz,insbesondere in Kombination mitAntidementiva mit einem anderenWirkansatz.

Weitere Informationen:EBEWE Pharma4866 Unterach, Mondseestraße 11www.ebewe.com

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72 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

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METAANALYSE BESTÄTIGTBEDEUTUNG EINER RASCHENSCHLAGANFALLTHERAPIE MITACTILYSE

Die Ergebnisse einer kürzlich in „TheLancet“ veröffentlichten Metaanalysezum Schlaganfall bestätigen, daß dermedizinische Nutzen für einen Schlag-anfallpatienten um so größer ist, jefrüher rt-PA (Actilyse, rekombinan-ter Gewebe-Plasminogen-Aktivator)verabreicht wird [1].

Eine gepoolte Analyse der drei Schlag-anfallstudien NINDS, ECASS undATLANTIS bestätigte, daß eine schnel-lere Applikation von rt-PA die Wahr-scheinlichkeit (Odds Ratio) für eingünstiges Ergebnis („favourable out-come“) um den Faktor 2,8 bei Be-handlung 0–90 Minuten nach Sym-ptombeginn verbesserte und um denFaktor 1,5 bei Behandlung nach 90–180 Minuten. Die Analyse verdeut-licht, daß eine Thrombolyse zwar biszu 4,5 Stunden nach Einsetzen einesSchlaganfalls von Nutzen sein kann,es jedoch von äußerster Wichtigkeitist, daß die Behandlung so früh wie

möglich beginnt. Die Ergebnissewurden bei Patienten mit akutemischämischem Schlaganfall mit fol-genden speziellen Auswertungsmetho-den bewertet: NIHSS (National Insti-tutes of Health Stroke Scale), Barthel-Index und modifizierte Rankin-Skala.

Die Analyse umfaßte Daten von2775 Patienten mit akutem ischämi-schem Schlaganfall, die mit rt-PAintravenös verabreicht in mehr als300 Krankenhäusern in 18 Ländernbehandelt wurden.

„Dies hat entscheidende Auswirkun-gen auf den Zeitpunkt einer throm-bolytischen Therapie, da Patientenmit schwereren Schlaganfällen dengrößten Gewinn aus einer frühzeitigenBehandlung ziehen können“, kom-mentierte Prof. Dr. Werner Hacke,Abteilung für Neurologie der Rup-recht Karls-Universität in Heidelbergund Leiter der ECASS II-Studie. „Esist jedoch von überragender Bedeu-tung, daß alle Patienten ohne Verzö-gerung behandelt werden. Dies be-deutet, daß Notfallteams in Klinikenihre gesamten Anstrengungen jetztdarauf konzentrieren sollten, denZeitraum zwischen Ankunft des Pati-enten im Krankenhaus und Beginnder rt-PA-Therapie zu reduzieren, um

die Chancen aller Patienten auf einengünstigen Krankheitsverlauf undGenesungsprozeß zu verbessern.

Die Thrombolyse stellt den jüngstenFortschritt der Therapie bei einemakuten ischämischen Schlaganfalldar; bisher war eine Behandlung aufunterstützende Pflege und Rehabilita-tionsmaßnahmen beschränkt.

Literatur:1. Association of outcome with early stroketreatment: pooled analysis of ATLANTIS,ECASS and NINDS rt-PA stroke trials. TheATLANTIS, ECASS and NINDS rt-PA StudyGroup Investigators. Lancet 2004; 363: 768–74.

Weitere Informationen zum ThemaSchlaganfall unter:www.boehringer-ingelheim.com/stroke

und bei:Boehringer Ingelheim Austria GmbHMag. Elsa HebenstreitPrescription Medicines1121 Wien, Dr. Boehringer-Gasse 5–11Tel.: 01/801 05-2296Fax: 01/801 05-2232E-Mail:[email protected]:http://www.boehringer-ingelheim.at

PRODUKTPROFIL GABITRIL

Gabitril (Tiagabinhydrochlorid) istder erste und bislang einzige selek-tive Wiederaufnahmehemmer derGamma-Aminobuttersäure (SelectiveGABA Reuptake Inhibitor – SGRI).Im Gegensatz zu anderen Antiepilep-tika ist der Wirkmechanismus voll-ständig aufgeklärt und einzigartig:GABA ist der wichtigste hemmendeNeurotransmitter im ZNS. Eine ver-ringerte GABA-vermittelte Reizwei-terleitung ist die Ursache vielfältigerneurologischer und psychiatrischerStörungen, wie z. B. Epilepsie oderAngststörungen.

Gabitril bindet selektiv, reversi-bel und mit hoher Affinität an denGABA-Transporter GAT-1 auf prä-synaptischen Neuronen und Glia-zellen und verhindert dadurch dieWiederaufnahme von GABA, wo-durch die Wirkdauer von GABA imsynaptischen Spalt verlängert wird.Gabitril greift also nicht in dieempfindliche Stoffwechselbalancedes Neurotransmitters ein, sondernprolongiert nur die Wirkung derendogen freigesetzten GABA imGehirn und ist dadurch ein sehrgezielt einsetzbares Medikament,das selektiv die physiologischeGABA-Wirkung verstärkt und dasRisiko für unerwünschte Nebenwir-kungen reduziert.

Tiagabin wird rasch absorbiert undweist eine lineare, vorhersehbarePharmakokinetik auf; ein Steady-State wird innerhalb von zwei Tagennach Mehrfachdosierung erreicht.Die Bioverfügbarkeit beträgt 89 %;Gabitril wird fast vollständig meta-bolisiert, es wurden keine aktivenMetaboliten identifiziert. Die Meta-bolisierung erfolgt hautsächlich überdie Leber; bei Patienten mit Nieren-funktionsstörungen muß daher dieDosis nicht angepaßt werden.

Gabitril hat keine klinisch signifi-kanten Auswirkungen auf die Serum-konzentration anderer Antiepileptikaoder anderer gebräuchlicher Medika-mente, wie z. B. orale Kontrazeptiva,

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und zeichnet sich aufgrund des gerin-gen Interaktionspotentials und desgünstigen Nebenwirkungsprofils alsideales Add-on-Medikament aus. EinRoutine-Monitoring der Plasmakon-zentration ist nicht erforderlich, wo-durch die Behandlung erleichtert wird.

In klinischen Studien erhielten bislangmehr als 5000 Patienten Gabitril .Dabei wurde die Wirksamkeit fürfokale epileptische Anfälle nachhal-tig bewiesen. In einer aktuellen euro-paweiten Anwendungsbeobachtung(Salas-Puig, 2003) wurden insgesamt1227 Patienten mit therapierefraktä-ren fokalen Anfällen mit und ohneGeneralisierung eingeschlossen. Nachsechs Monaten zeigten 38,4 % derPatienten eine Anfallsreduktion ummindestens 50 %, 10,9 % der Patien-ten waren anfallsfrei. Daten aus 53Studien zeigen, daß Gabitril sicherund gut verträglich ist. Die Nebenwir-kungen, die im allgemeinen das ZNSbetreffen, sind meist vorübergehendund von leichter bis mäßiger Natur.

Das Medikament ist in 22 Ländernzugelassen und wird weltweit sehrerfolgreich eingesetzt – seit 1995wurden ca. 90.000 Patienten mit

Tiagabin behandelt. Gabitril ist einsicheres und wirksames Add-on-Anti-epileptikum für Patienten mit fokalenAnfällen. Patientengruppen, die be-sonders von einer Therapie profitie-ren, sind• Non-Responder auf eine Therapie

mit Na+-Kanal-Blockern• Ältere Patienten• Patienten mit Nierenfunktionsstö-

rungen• Behinderte Patienten mit Epilepsie• Patienten mit fokalen Anfällen auf-

grund eines Gliatumors• Epilepsiekranke mit Spastik

Inzwischen wächst die medizinischeEvidenz, daß das Wirkprofil von Tia-gabin auch hinsichtlich psychiatrischerIndikationsfelder deutlich breiter ist,als bisher angenommen. Eine Dysre-gulation im GABAergen System spielteine wichtige Rolle bei der Entstehungvon Angststörungen, Depressionenund Schlafstörungen. Erste klinischeUntersuchungen bestätigen, daß dieErhöhung der endogenen GABA-Kon-zentration zu angstlösenden Effektenführt (Rupprecht et al., 2003).

Im Rahmen der 156. Jahrestagung derAmerican Psychiatric Association (APA)

wurden etliche Studien präsentiert, diezeigen, daß Gabitril bei der Behand-lung von generalisierten Angststörun-gen, Angststörungen und komorbidenSchmerzen, PTSD (Posttraumatic StressDisorder) und Depression mit beglei-tender Angstsymtomatik wirksam ist.

Die vielversprechenden Ergebnisseeiner achtwöchigen, doppelblinden,randomisierten, placebokontrolliertenMulticenter-Phase-II-Studie bei 260Patienten mit generalisierter Angststö-rung führten dazu, daß in einigen Wo-chen ein groß angelegtes Phase-III-Programm zum Einsatz von Gabitril bei Angststörungen in den USA startet.

Weitere Informationen:Torrex Pharma GesmbHMag. Dieter Ratzesberger1080 Wien, Lange Gasse 76/12Tel.: 01/407 39 19-53Fax: 01/407 39 19-4E-Mail:d.ratzesberger@torrex-pharma.comwww.torrex-pharma.comwww.gabitril.at

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STOFFWECHSELWIRKUNGENMODERNER ANTIPSYCHOTIKA

Mit den Antipsychotika der zweitenGeneration ist eine wirksame unddeutlich nebenwirkungsärmereTherapie der Schizophrenie möglichals mit den klassischen Antipsycho-tika. Ein Problem ist allerdings diemögliche negative Beeinflussungdes Stoffwechsels. Hier bestehenzwischen den verschiedenen verfüg-baren Wirkstoffen jedoch klinischrelevante Unterschiede.

Antipsychotika der zweiten Gene-ration unterscheiden sich von denklassischen Antipsychotika nichtnur durch eine bessere Wirksamkeitgegen die Negativsymptomatik,sondern auch durch eine geringereRate an extrapyramidalen Neben-wirkungen. Ein Nachteil, der man-chen neuen Substanzen aber an-haftet, ist ein negativer Einfluß aufden Stoffwechsel. Wie man heuteweiß, beeinflussen die neuen, aty-pischen Neuroleptika den Stoff-wechsel in einem klinisch relevan-ten Maß.

Diese unerwünschte Nebenwirkung,die nicht bei allen Substanzen gleichausgeprägt ist, hat vor folgendemHintergrund besondere Bedeutung:US-amerikanischen Daten zufolgeliegt die Diabetesprävalenz beiPatienten mit Schizophrenie mit12–36 % deutlich über jener derNormalbevölkerung (6,5 %). Schizo-phrenie-Patienten dürften bereits vorder Medikation mit Antipsychotikaein erhöhtes Risiko für eine gestörteGlukosetoleranz, Diabetes mellitusund Hyperinsulinämie haben. Ver-mutet wird ein genetischer Zusam-menhang. Bei der Auswahl der The-rapeutika darf daher der Aspekt derStoffwechselwirkung nicht unbe-achtet bleiben. Bei manchen Sub-stanzen ist gerade zu Therapiebeginnein genaues Stoffwechselmonitoringindiziert.

Gewichtszunahme nicht unter allenatypischen Antipsychotika gleich

Die unter vielen auch neuen Anti-psychotika beobachtete Gewichts-zunahme beeinflußt nicht nur – unddies gerade in der Langzeittherapie –die Patienten-Compliance negativ,sie erhöht auch erwiesenermaßendas Risiko für die Entwicklung einesDiabetes mellitus bzw. einer gestör-ten Glukosetoleranz.

Die Frage, ob die Auswirkung alleratypischen Neuroleptika auf dasGewicht vergleichbar ist, beantwor-tet eine Metaanalyse verschiedenerStudien von Allison et al. [1]. Es zeig-te sich, daß zwischen den einzelnenSubstanzen deutliche Unterschiedebestehen. Mit 5,67 kg kam es unterClozapin zur größten Gewichtszu-nahme. Auch Olanzapin (+4,17 kg)und Quetiapin (+2,49 kg) führtenzu einer signifikanten Gewichts-zunahme. Geringen Einfluß auf dasGewicht hat Risperidon (+1,67 kg).Die mit Abstand geringste Gewichts-veränderung trat mit nur +0,28 kgunter Ziprasidon auf.

Unterschiedliche Beeinflussung desGlukosemetabolismus

Eine Gewichtszunahme ist allerdingsnicht unbedingte Voraussetzung fürdie Entwicklung eines Diabetes mel-litus unter Medikation mit atypischenNeuroleptika. Antipsychotika könnenDiabetes mellitus bzw. eine gestörteGlukosetoleranz auch bei Patientenauslösen, bei denen keine Gewichts-zunahme auftritt. Als Grund dafürwird ein Einfluß der atypischen Neu-roleptika auf den Glukosemetabolis-mus über das Serotoninsystem durchAntagonisierung der 5-HT1A- und5-HT2A/C-Rezeptoren vermutet.

In der Literatur sind 51 Fälle vonnormoglykämischen Patienten be-schrieben, die unter Clozapin eineHyperglykämie entwickelten, fürOlanzapin sind es 14 solcher Fälle,und für Risperidon und Quetiapinsind 2 Fälle publiziert.

Eine kürzlich veröffentlichte prospek-tive, kontrollierte Studie weist daraufhin, daß die Störung der Glukose-homöostase durch Olanzapin aufeiner Insulinresistenz beruht, wäh-rend die Betazellfunktion erhaltenbleibt. Die Studienautoren weisenausdrücklich auf die Notwendigkeithin, die Parameter für den Glukose-stoffwechsel gerade in der Anfangs-phase einer Olanzapin-Therapieengmaschig zu kontrollieren [2].

Für Ziprasidon findet sich in der Lite-ratur kein Fall der Entwicklung einerHyperglykämie bei zuvor normo-glykämischen Patienten. In einerUntersuchung, die den Einfluß vonZiprasidon auf den Cholesterinspie-gel, die Triglyzeride und den Gluko-sespiegel untersuchte, konnte unterZiprasidon sogar eine minimale Re-duktion des Glukosepiegels nachge-wiesen werden [3].

Verschiedene Wirkung auf den Fett-stoffwechsel

Die metabolischen Effekte der atypi-schen Neuroleptika unterschiedensich nicht nur hinsichtlich des Glu-kosestoffwechsels. Ein ähnliches Bildbietet sich bei der Betrachtung desLipidmetabolismus. Einige, abernicht alle atypischen Neuroleptikaführen zu einem Anstieg der Trigly-zeride. So war eine Hypertriglyzerid-ämie bei vier Patienten unter Cloza-pin durch einen Wechsel zu Risperi-don reversibel [3]. Untersuchungenergaben auch, daß Clozapin zu deut-lich höheren Anstiegen des Triglyze-ridspiegels führt als die typischenAntipsychotika, den Cholesterinspie-gel aber nicht signifikant beeinflußt.Auch für Olanzapin und in geringe-rem Ausmaß auch Quetiapin weisenviele Studien auf eine Erhöhung desTriglyzeridspiegels hin. Keinen Ein-fluß auf die Triglyzeride oder denGesamtcholesterinspiegel dürfteRisperidon haben.

Auch in punkto Fettstoffwechsel hebtsich Ziprasidon von den anderen aty-pischen Neuroleptika ab. Ziprasidon

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hat nicht nur keinen negativen Ein-fluß auf den Lipidmetabolismus, esgibt sogar Hinweise darauf, daßZiprasidon sowohl den Triglyzerid-spiegel als auch das LDL-Cholesterinsenkt.

Stoffwechselwirkungen im Überblick

In ihrem Review fassen Kato et al. [4]die Stoffwechselwirkungen der ein-zelnen atypischen Antipsychotikawie folgt zusammen:• Clozapin: signifikante Gewichts-

zunahme; signifikante Insulinresi-stenz, die zur Hyperglykämie führt;Neuentwicklung oder Verschlech-terung eines Diabetes mellitus;signifikante Triglyzeriderhöhung

• Olanzapin: signifikante Gewichts-zunahme; Insulinresistenz undHyperglykämie, allerdings gerin-ger als unter Clozapin; signifikanteTriglyzeriderhöhung

• Quetiapin: signifikante Gewichts-zunahme; geringer Effekt auf Insu-lin und Glukoseverwertung; mög-liche Erhöhung der Triglyzeride

• Risperidon: minimale Gewichtszu-nahme; möglicherweise Verschlech-terung eines bestehenden Diabe-tes mellitus in einigen Fällen; mög-liche Erhöhung der Triglyzeride

• Ziprasidon: geringste Auswirkungauf das Gewicht; kein Effekt aufdie Glukoseutilisation; möglicher-weise positive Effekte auf denCholesterin- und Triglyzeridspiegel

Literatur:1. Allison DB, Mentore JL, Heo M, Chandler LP,Cappelleri JC, Infante MC, Weiden PJ. Antipsychotic-induced weight gain: A comprehensive researchsynthesis. Am J Psychiatry 1999; 156: 1686–90.2. Ebenbichler CF, Laimer M, Eder U, Mangweth B,Weiß E, Hofer A, Hummer M, Kemmler G, Lechleit-ner M, Patsch JR, Fleischhacker WW. Olanzapineinduces insulin resistance: Results from a prospec-tive study. J Clin Psychiatry 2003; 64: 1436–9.3. Kingsbury SJ, Fayek M, Trufasiu D, Zada J, SimpsonGM. The apparent effects of ziprasidone on plasmalipids and glucose. J Clin Psychiatry 2001; 62: 347–9.4. Kato MM, Goodnick PJ. Antipsychotic medication:effects on regulation of glucose and lipids. ExpertOpin Pharmacother 2001; 2: 1571–82.

Weitere Informationen:Pfizer Corporation Austria GesmbHDr. Erich Eibensteiner1070 Wien, Seidengasse 33–35Tel.: 01/521 15-544E-Mail: [email protected]

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UMSTELLUNG AUF RISPERDALCONSTA – ATYPISCH, SICHER,WIRKUNGSVOLL?

In dieser multizentrisch durchgeführ-ten Anwendungsbeobachtung beur-teilten 45 PsychiaterInnen und 220Schizophrenie-PatientInnen zwischen18 und 77 Jahren die Wirksamkeitund Verträglichkeit von RisperdalConsta, der langwirksamen intra-muskulären Form von Risperidon,nach der Umstellung von einemalten, konventionellen Depot (nachder Häufigkeit der Verwendung:Dapotum Depot, Haloperidol De-canoat, Cisordinol Depot, FluanxolDepot).

Das naturalistische Design und an-wendungsbeobachtungsspezifischeformale Standards führten zu eineraußerordentlich niedrigen Drop-Out-Rate von nicht einmal 10 % bei einerdurchschnittlichen Studienzeit vonetwa viereinhalb Monaten.

Sowohl BPRS als auch CGI zeigtenVerbesserungen der Psychopatholo-gie, was eine Response auf die ge-samte Therapie darstellt.

Die psychopharmakologische Be-handlung wird insbesondere mit derpositiven Wirkung auf die Symptom-kontrolle in Zusammenhang gebracht.Die in der Studie mittels BPRS undCGI evaluierte weitere deutlicheSymptomverbesserung und eindeuti-ge Reduktion der Nebenwirkungen,wie z. B. von EPS, wird durch diekonstante Wirkstofffreisetzung beiRisperdal Consta sowie durch diegeringere Substanzbelastung ver-ständlich, obwohl die Patienten zuBeginn der Anwendungsbeobach-tung als klinisch stabil beurteilt wor-den waren: Der BPRS verbessertesich um durchschnittlich signifikante21 Punkte, was einem klinisch rele-vanten, deutlich beobachtbaren An-sprechen entspricht. Waren zu Be-ginn der Anwendungsbeobachtung

im CGI noch 154 PatientInnen als„deutlich krank“ oder „schwer krank“beurteilt worden, so zeigte der CGIbei fast allen Patienten eine Verbes-serung auf „mäßig krank“ oder „nurleicht krank“. Bei 19 % der Patientenzeigte sich sogar eine Verbesserungim CGI auf „Grenzfall einer psychia-trischen Erkrankung“.

Die Therapierisiken wurden von denbeurteilenden Ärzten als eher geringeingestuft. Die häufigsten Nebenwir-kungen, die bei 10 PatientInnen, dassind nur 4 %, auftraten, waren extra-pyramidale Symptome. Dieses Ergeb-nis weist auf den atypischen Charak-ter der Substanz hin. In diesem Zu-sammenhang ist es interessant sichzu vergegenwärtigen, daß es einigeWochen bis Monate nach Ersetzendes alten Depotpräparats durch einatypisches Antipsychotikum zu einemsogenannten Absetzphänomen kom-men kann, das durch extrapyramida-liforme Symptome imponiert. Man istdaher verleitet, diese Symptome demantipsychotischen Medikament, dasgerade gegeben wird, zuzuschreiben.In den vorliegenden Fällen der EPSunter Risperdal Consta ist diesesErklärungsmodell auch in Betrachtzu ziehen, zumal man aus neuestenPET-Untersuchungen weiß, daß unterRisperdal Consta die Rate der EPSbis auf Placeboniveau gesunken ist.

Als sehr relevantes Ergebnis ist zuwerten, daß bei der Abschlußvisite57 % der PatientInnen auf RisperdalConsta 25 mg gut eingestellt warenund über den Untersuchungszeit-raum hinaus diese Dosierung beibe-halten haben. Jeweils ca. 20 % derPatienten waren bei der Abschluß-visite auf Risperdal Consta 37,5 mgund 50 mg eingestellt. Das Ergebnisder Dosierungen der AWB unter-streicht die gute Wirksamkeit vonRisperdal Consta schon in einer sogeringen Dosierung wie RisperdalConsta 25 mg. Die konstante Wirk-stofffreisetzung und das Wegfallender Plasmapeaks ermöglichen even-tuell schon bei niedrigeren Dosierun-gen entsprechende klinische Wirkun-

gen. Diese Daten sind als Dosie-rungsrichtlinie ein guter Hinweisauf ein konstruktives Vorgehen inder alltäglichen Praxis.

Die vorherige Basismedikation wurdebei allen Patienten durch RisperdalConsta ersetzt. Die Begleitmedika-tion, wie z. B. Benzodiazepine undAntiparkinson-Medikation, konntebis zum Ende der AWB bei mehr alsder Hälfte der Patienten abgesetztwerden. Etwa ein Viertel der Pati-entInnen bekam zum Abschluß derAWB nur noch eine Antiparkinson-Medikation verordnet, die aberdurchaus auch aufgrund der vorher-gehenden Behandlung mit altenDepots nötig gewesen sein könnteund nicht zwingend durch die aktu-elle Behandlung mit Risperidon be-gründet ist.

Die vorliegende AWB ist als Argu-ment für eine moderne, patienten-orientierte, sichere und wirksameTherapieoption in der Langzeitbe-handlung von schizophrenen Patien-ten zu werten. Die beobachtbareund evaluierbare weitere Verbesse-rung der Symptomatik im Vergleichzur Vormedikation (alte Depots)weist auf die Überlegenheit der Sub-stanz Risperidon hin. Jüngst promi-nent publizierte Metaanalysen dieMuttersubstanz Risperidon betreffendsind als Stütze für diesen Hinweis zuwerten. Als wichtiges Ergebnis ermu-tigen die Daten zu einer Umstellungauf das erste atypische Depot-Präpa-rat, das eine wertvolle Erweiterungder Therapieoptionen bei chronischerSchizophrenie darstellt.

Prim. Univ.-Doz. DDr. Michael LehoferLandesnervenklinik Sigmund Freud,

Graz

Weitere Informationen zuRisperdal Consta:

Dr. Andrea Brachner1232 Wien, Pfarrgasse 75Tel.: 01/610 30-1429 • Fax: 01/616 12-41E-Mail: [email protected]

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ÜBERNAHME DER APO-GO

(APOMORPHIN) VERTRIEBS-RECHTE DURCH CEPHALON

Das pharmazeutische UnternehmenCephalon hat die österreichischenVertriebsrechte für APO-go (Apo-morphin) übernommen, das für dieBehandlung des Morbus Parkinsonzugelassen ist. Ein entsprechendesÜbereinkommen wurde zwischen

der Cephalon GmbH und dem briti-schen Unternehmen Britannia Phar-maceuticals Limited mit Wirkungzum 01.03.2004 unterzeichnet.

APO-go ist zugelassen zur Behand-lung von Parkinsonpatienten mit be-hindernden motorischen Komplika-tionen, die trotz individuell einge-stellter Behandlung mit Levodopaweiterbestehen. Mit APO-go sindzwei verschiedene Therapieformenmöglich: die intermittierende Thera-pie mittels APO-go-Pen und die

Abbildung 1: Tägliche OFF-Stunden und L-Dopa-Dosen bei Parkinsonpatientenunter kontinuierlicher Apomorphininfusion; mod. nach [Kreczy-Kleedorfer Bet al. Nervenarzt 1993; 64: 221–5]

kontinuierliche Therapie mittelsAPO-go-Ampullen unter Verwen-dung der Crono-APO-go-Apomor-phinpumpe. Die intermittierendeTherapie gewährleistet bei gleich-bleibender oraler Anti-Parkinsonthe-rapie eine schnelle Kontrolle beste-hender motorischer Komplikationen,insbesondere können sogenannte„OFF-Phasen“ innerhalb wenigerMinuten erfolgreich beendet werden.Unter kontinuierlicher Therapie, mit-tels s.c. Pumpen-Applikation, kön-nen bei ausgezeichneter Symptom-kontrolle bisherige orale Parkinson-arzneimittel auf ein Minimum redu-ziert werden (Abb. 1).

Der hochwirksame Dopaminrezep-toragonist APO-go stellt somit eineneue, einfach zu handhabende Be-handlungsoption für Patienten mitL-Dopa-Spätsyndrom dar und solltedaher vor neurochirurgischen Inter-ventionen zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen:Cephalon GmbHD-82152 MartinsriedFraunhoferstraße 22Tel.: +49/89/895570-0Fax: +49/89/895570-15

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ACETYLSALICYLSÄURE (ASS)BIETET KEINEN ZUSÄTZLICHENKLINISCHEN NUTZEN BEI HOCH-RISIKOPATIENTEN MIT SCHLAG-ANFALL ODER TRANSITORISCHERISCHÄMISCHER ATTACKE, WENNES ZUSÄTZLICH ZU CLOPIDOGRELUND ANDEREN STANDARD-THERAPIEN ANGEWENDET WIRD

Die Ergebnisse der MATCH-Studie(Management of ATherothrombosiswith Clopidogrel in High Risk Patientswith recent transient ischemic attack[TIA] or ischemic stroke [IS] – Behand-lung der Atherothrombose mit Clopi-dogrel bei Hochrisikopatienten mitkurz zurückliegender transitorischerischämischer Attacke [TIA] oder ischä-mischem Schlaganfall [IS]), die an-läßlich der 13. Europäischen Schlag-anfall-Konferenz in Mannheim-Heidel-berg am 13. Mai 2004 bekanntgege-ben wurden, zeigen, daß Acetylsali-cylsäure (ASS) bei zusätzlicher Gabezu Clopidogrel und anderen Standard-Präventionstherapien bei Hochrisiko-patienten mit zerebrovaskulären Er-krankungen zu keinem verbessertenNutzen/Risiko-Verhältnis im Vergleichzu Placebo führt.

„Die MATCH-Studie belegt, daß ineiner Hochrisikopopulation von zere-brovaskulär erkrankten Patienten mitverschiedenen weiteren Risikofakto-ren die zusätzliche Gabe von Acetyl-salicylsäure zur Clopidogrel-Basisthe-rapie im Vergleich zur zusätzlichenGabe von Placebo eine nicht-signifi-kante relative Risikoreduktion weite-rer ischämischer Ereignisse zeigt, je-doch mehr lebensbedrohliche Blu-tungen verursacht,“ so der Leiter derMATCH-Studie, Prof. Dr. Hans-Chri-stoph Diener, Abteilung für Neurolo-gie, Universität Essen.

Die MATCH-Studie verglich ASS mitPlacebo bei einer zusätzlichen An-

wendung zur Clopidogrel-Basisthera-pie in beiden Therapiearmen in be-zug auf die Prävention weiterer ischä-mischer Ereignisse (ischämischerSchlaganfall, Myokardinfarkt, vasku-lär bedingter Tod oder Rehospitalisie-rung wegen ischämischer Ereignisse)bei Hochrisikopatienten mit kurz zu-rückliegender TIA oder IS und vorher-gehenden ischämischen Ereignissenoder Diabetes. MATCH ist mit 7599Patienten, die an 507 Zentren in 28Ländern in die Studie aufgenommenwurden, die größte Studie, die bisherin einer solchen Hochrisikopopula-tion von zerebrovaskulär erkranktenPatienten durchgeführt wurde.

Das Durchschnittsalter bei der Ran-domisierung betrug 66 Jahre; 63 %der Studienpopulation waren Männer.Zusätzlich zu einem vorhergehendenischämischen Schlaganfall (78,9 %der Patienten) oder einer vorherge-henden transitorischen ischämischenAttacke (21,1 %) hatten die Patientenverschiedene weitere vaskuläre Risi-kofaktoren: Bluthochdruck (78,2 %),Diabetes mellitus (68,4 %), Hyper-cholesterinämie (56,4 %).

Die Studienergebnisse zeigten, daßdie zusätzliche Anwendung vonASS in dieser Patientenpopulationnur eine begrenzte, statistisch nicht-signifikante Wirkung auf ischämischeEreignisse hatte. Bei 596 Patienten(15,70 %) unter der Therapie mit ASStrat ein weiteres ischämisches Ereig-nis auf, im Vergleich zu 636 Patien-ten (16,73 %) unter Placebo (relativeRisikoreduktion = 6,4 %; p = 0,244).Dieser Trend fand sich durchweg füralle Komponenten des primären Wirk-samkeitsendpunktes. Außerdem zeig-ten die Studienergebnisse, daß beiPatienten, die Clopidogrel und andereStandardtherapien erhalten, ASS zumehr schweren, lebensbedrohlichenBlutungen führt als Placebo (96 Pati-enten [2,6 %] unter ASS vs. 49 Pati-enten [1,3 %] unter Placebo).

„Die wegweisende CAPRIE-Studie be-legte, daß Clopidogrel bei der Präven-tion von rezidivierendem Schlagan-fall, Myokardinfarkt und vaskulär be-dingtem Tod in einer weit gefaßten

atherothrombotischen Population,einschließlich Patienten mit zerebro-vaskulären Erkrankungen, der Thera-pie mit ASS überlegen und besser ver-träglich war. In der CAPRIE-Studie wardiese Überlegenheit noch stärker beiPatienten mit höherem Risiko für sol-che Ereignisse, z. B. Patienten mit vor-hergehendem ischämischem Schlag-anfall oder TIA – eine Population ana-log derjenigen in der MATCH-Studie,“erläuterte Lawrence M. Brass, M.D.,Professor für Neurologie, Yale Univer-sity School of Medicine, New Haven,Connecticut, und Mitglied des SteeringCommittee der MATCH-Studie.

„Wenn wir alle nun vorliegenden kli-nischen Daten zur Anwendung vonClopidogrel in einer Hochrisikopopu-lation mit zerebrovaskulären Erkran-kungen berücksichtigen, können wirden Schluß ziehen, daß Clopidogreloffenbar die geeignete Standardthe-rapie zur Sekundärprävention vonSchlaganfall, Myokardinfarkt und vas-kulär bedingtem Tod bei Schlagan-fallpatienten ist,“ so Donald Easton,M.D., Professor und Direktor, Abtei-lung für Neurologie, Rhode IslandHospital – Brown Medical School undMitglied des Data Safety MonitoringBoard (DSMB) der MATCH-Studie.„Dies ist von grundlegender Bedeu-tung für Ärzte, die Patienten behan-deln, die in diese Kategorie fallen,“fügte er hinzu.

Trotz des medizinischen Fortschritts inden letzten Jahren steht der Schlagan-fall nach wie vor an dritter Stelle derTodesursachen (nach Myokardinfarktund Krebs), und ist heute in der west-lichen Welt die zweithäufigste Ursa-che der vaskulären Demenz sowiedie Hauptursache für eine bleibendeBehinderung. Ischämischer Schlag-anfall und transitorische ischämischeAttacken sind zerebrovaskuläre Mani-festationen der Atherothrombose.

Weitere Informationen:Sanofi-Synthelabo/Bristol MyersSquibb GmbH OHGAres Tower1220 Wien, Donau-City-Straße 11www.sanofi-synthelabo.at

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79J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

PHARMA-NEWS/IMPRESSUM

SIFROL (PRAMIPEXOL) LINDERTRASCH DIE SYMPTOME DESRESTLESS-LEGS-SYNDROMS

Nach Ergebnissen einer groß angeleg-ten, randomisierten, doppelblindenStudie führt Sifrol (Pramipexol) beiPatienten mit Restless-Legs-Syndrom(RLS, Syndrom der unruhigen Beine)zur raschen Linderung der Symptome.Diese Ergebnisse wurden kürzlich an-läßlich des Jahrestreffens der AmericanAcademy of Neurology (AAN) in SanFrancisco, Kalifornien, vorgestellt.

RLS verursacht „quälende Mißempfin-dungen und starke Unruhe in denBeinen beim Hinsetzen oder -legen,insbesondere kurz vor dem Einschla-fen, wodurch die Betroffenen denZwang verspüren, unbedingt ihreBeine zu bewegen“ [1]. In einer Ana-lyse von 109 Patienten, die randomi-siert entweder der Behandlung mitPlacebo (n = 22) oder mit Sifrol

in einer Tagesdosis von 0,125 mg(n = 21), 0,25 mg (n = 22), 0,5 mg(n = 22) oder 0,75 mg (n = 22) zu-geordnet waren, konnte eine Wirk-samkeit von Sifrol im Dosierungs-bereich von 0,125–0,75 mg/Tag(= 0,088–0,54 mg/Tag Pramipexol-Base) innerhalb von drei Behand-lungswochen nachgewiesen werden.Der primäre Endpunkt der Studie wardie Reduzierung des Index der perio-dischen Bewegungen der Gliedma-ßen in der Nacht (PLMI, periodic limbmovements index). Sifrol wies beiallen untersuchten Dosierungen einegute Sicherheit und Verträglichkeitauf. „Diese Ergebnisse sind sehr wert-voll für unser Verständnis, welcheMedikamente bei der Behandlungdes RLS wirksam sind. Von dieserErkrankung sind bis zu 10 % der All-gemeinbevölkerung betroffen“ [2],kommentierte Dr. Markku Partinen,der die Studienergebnisse vorstellte.„Diese Studie weist eindeutig daraufhin, daß Pramipexol eine vielverspre-chende neue Therapie des Restless-Legs-Syndroms ist.“

Sifrol ist zur Behandlung der Sym-ptome des Morbus Parkinson indi-ziert und wird in Österreich vonBoehringer Ingelheim vertrieben.

Literatur:1. Dorland’s Illustrated Medical Dictionary.30. Auflage. Philadelphia, Saunders, 2003.2. Bassetti CL, Mauerhofer D, Gugger M,Mathis J, Hess CW. Restless Legs Syndrome:A Clinical Study of 55 Patients. Eur Neurol2001; 45: 67–74.

Weitere Informationen:Boehringer Ingelheim Austria GmbHMag. Inge HomolkaKommunikation1121 Wien, Dr. Boehringer-Gasse 5–11Tel.: 01/801 05-2230Fax: 01/801 05-2624E-Mail:[email protected]:www.boehringer-ingelheim.at

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80 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

PHARMA-NEWS

BIPOLARE DEPRESSION – EFFEK-TIVE PHASENPROPHYLAXE:LAMICTAL® (LAMOTRIGIN) WIRDALS LANGZEIT-BASISTHERAPIEFÜR DIE PROPHYLAXE DER BIPO-LAREN DEPRESSION GUT VER-TRAGEN

Lamictal (Lamotrigin) weist als Pha-senprophylaktikum bei der BipolarenDepression neben einer hohen Effek-tivität auch eine optimale Verträglich-keit auf [1–3]. Es stabilisiert die Pati-enten wirksam und langanhaltendund führt zu keinem Switch in denGegenpol – die Manie. Dabei verur-sacht Lamictal weder sexuelle Dys-funktionen noch Gewichtszunahmeoder Sedierung – Nebenwirkungen,

die bei anderen Therapieoptionender bipolaren Störung oft beschriebenwerden.

Neben der Wirksamkeit ist dieseLangzeitverträglichkeit von entschei-dender Bedeutung für die Therapie-optimierung bei bipolarer Störung,die als lebenslange Krankheit meisteine Dauermedikation erforderlichmacht. Viele Patienten, die unterbipolaren Störungen leiden, fürchtenLangzeitnebenwirkungen und bre-chen daher eigeninitiativ die Thera-pie ab.

Dr. Charles Bowden, University ofTexas, San Antonio, erklärte: „Vergli-chen mit anderen Therapieoptionenermöglicht Lamotrigin Ärzten undPatienten eine verträglichere undwirksamere Behandlung der bipola-ren Störung. Aufgrund dessen ist diePatientencompliance, die ein dauer-haftes Problem bei bipolaren Störun-

gen darstellt, für Lamictal (Lamotri-gin) sehr hoch.“

Literatur:1. Bowden CL, Asnis GM, Ginsberg LD, et al.Safety and tolerability of lamotrigine for bipo-lar disorder. Drug Safety 2004: 27: 173–84.2. Goodwin GM, Bowden CL, Calabrese JR,et al. A pooled analysis of two placebo-con-trolled 18-month trials of lamotrigine andlithium maintenance in bipolar I disorder.J Clin Psych 2004; 65: 432–41.3. Calabrese JR, Bowden CL, Sachs G, et al.A placebo-controlled 18-month trial of lamo-trigine and lithium maintenance treatment inrecently depressed patients with bipolar I dis-order. J Clin Psych 2003; 64: 1013–24.

Weitere Informationen:GlaxoSmithKline Pharma GmbHDr. Barbara Szvetits1140 Wien, Albert Schweitzer-Gasse 6Tel.: 01/970 75-507Fax: 01/970 75-197E-Mail: [email protected]

PARKINSONTHERAPIE LANGFRISTIG

Neueste Studien zeigen: Der Dop-aminagonist Ropinirol (ReQuip )verbessert und erhält bei vielen Par-kinsonpatienten die Alltagskompe-tenz über einen Zeitraum von vielenJahren. Dadurch ergeben sich neuePerspektiven in der Parkinsonthera-pie.

Geschätzte 4 Millionen Menschenleiden weltweit an Morbus Parkin-son. Die Krankheit ist bislang nichtheilbar, ihr Fortschreiten läßt sichaber möglicherweise hinauszögernund die Symptome können, beirechtzeitiger und richtiger Behand-lung, gemildert und kontrolliert wer-den. Nach der Auswertung zweierRopinirol (ReQuip )-Langzeitstudienerklärte jetzt Professor Heinz Reich-mann, Direktor der NeurologischenKlinik und Poliklinik des Universi-

tätsklinikums Dresden: „Es gibt guteArgumente, die Initialtherapie vonPatienten mit idiopathischem Parkin-son-Syndrom mit einem Dopamin-agonisten (DA) zu beginnen.“

Reichmann entkräftete bei einemvon GlaxoSmithKline veranstaltetenPressegespräch in Heidelberg dasVorurteil, eine DA-Therapie sei beilangjährigem Verlauf nicht mehr er-folgreich. Er verwies dazu auf zweiaktuelle Studien. Die erste Untersu-chung basiert auf einer 5-Jahres-Doppelblindstudie von Rascol [1]und Kollegen, die von Korczyn [2]und Mitarbeitern weitere 3,5 Jahreoffen weitergeführt wurde. Ergebnis:Nach 8,5 Jahren wiesen 71 % dermit L-Dopa behandelten PatientenDyskinesien (motorische Störungen)auf, aber nur 42 % der Patienten ausder Ropinirol-Gruppe.

Zusammenfassend zog ProfessorHeinz Reichmann das Fazit: „Die

Studie zeigt, daß Patienten, die Dop-aminagonisten gut tolerieren, nichtnur weniger Dyskinesien aufweisen,sondern auch von einer akzeptablenmotorischen Symptomkontrolle pro-fitieren.“

Literatur:1. Rascol O, Brooks DJ, Korczyn AD, DeDeynPP, Clark CE, Lang AE. A five-year study of theincidence of dyskinesia in patients with earlyParkinson’s disease who were treated withropinirole or levodopa. 056 Study Group.N Engl J Med 2000; 342: 1484–91.2. Korczyn AD, Thalamas C, Adler CH. Dos-ing with ropinirole in a clinical setting. ActaNeurol Scand 2002; 106: 200–4.

Weitere Informationen:GlaxoSmithKline Pharma GmbHDr. Barbara Szvetits1140 Wien, Albert Schweitzer-Gasse 6Tel.: 01/970 75-507Fax: 01/970 75-197E-Mail: [email protected]

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82 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

PHARMA-NEWS

Rebiject II™ bringt zusätzliche Er-leichterungen für die Selbstapplika-tion von Rebif

SERONO KÜNDIGT LANCIERUNGVON REBIJECT II AN, EINEMAPPLIKATIONSSYSTEM FÜRMULTIPLE SKLEROSE-PATIENTEN,DIE MIT REBIF® BEHANDELTWERDEN

Rebif ist ab sofort mit der dünnstenNadel auf einer Fertigspritze zur Be-handlung der Multiplen Sklerose er-hältlich.

Serono informiert über die Einführungseines neuen Rebiject II Autoinjek-tors, einem Applikationssystem, dasaufgrund seines speziellen Mechanis-mus die Selbstapplikation von Rebif (Interferon beta-1a) für Multiple Skle-rose (MS)-Patienten erleichert. Zu-sätzlich gibt Serono den Launch derneuen 29G-Nadel, der dünnsten aufdem Markt befindlichen Nadel aufder Rebif -Fertigspritze, bekannt.

„Rebiject II und die neue Rebif -Fertigspritze sind weitere Beispielefür das Bestreben von Serono, dieLebensqualität von Patienten mitMultipler Sklerose zu verbessern,“sagte Franck Latrille, Leiter der Ab-teilung Product Development vonSerono. „Mit Rebiject II wird dieAnwendung von Rebif vereinfachtund die Compliance der MultipleSklerose-Patienten verbessert. Dieneue Rebif -Fertigspritze mit derdünneren Nadel macht die subku-tane Applikation für den Patienteneinfacher. Als Ergänzung zur Ver-besserung der Lebensqualität istdie Einfachheit der Verabreichungein Schlüsselfaktor für die guteCompliance einer Therapie.“

In einer Studie, an der 115 MS-Pati-enten teilnahmen, die mit Rebif behandelt wurden, gaben 71 % der

Beteiligten dem neuen Rebiject II -Injektor den Vorzug vor der bisheri-gen Injektionsmethode. Aus denKommentaren der Patienten kanngeschlossen werden, daß die Injek-tionen mit Rebiject II wenigerschmerzhaft sind und der neueRebiject II unkomplizierter in derAnwendung ist, als der bislang ver-wendete Rebiject Mini oder diemanuelle Injektion.

Rebiject II wurde speziell für dieRebif -Fertigspritze entwickelt undist dem bisher eingesetzten Autoin-jektor in mehrfacher Hinsicht über-legen. Folgende Vorteile sprechen fürRebiject II :• Die Injektion erfordert weniger Auf-

bereitungsschritte – die Entfernungdes Kolbens von der Fertigspritzeentfällt.

• Jeder Patient kann die Tiefe desEinstichs individuell einstellen.

• Ein optisches Signal bestätigt denPatienten, daß der gesamte Inhaltder Medikation verabreicht wurde.

• Ein Sicherheitsmechanismus ver-mindert die Gefahr einer unbeab-sichtigten Aus-lösung unddamit desAuslaufensder Injektions-lösung auf einMinimum.

• Ein verbesser-ter, quadrati-scher, rutsch-fester Gummi-griff ermöglichtMS-Patienteneine bessereHandhabungdes Injektors.

Serono hatte mitRebiject Mini

als erstes Unter-nehmen einenAutoinjektor fürMS-Patientenauf den Marktgebracht. MitRebiject II profi-liert sich das Un-

ternehmen weiterhin als führend inder Entwicklung moderner, funktio-neller und patientenfreundlicherInjektionssysteme.

In Kombination mit der neuen Fertig-spritze mit der 29-Gauge-Injektions-nadel (der derzeit feinsten Injektions-nadel für gebrauchsfertige Spritzen),die kürzlich auf den Markt gekom-men ist, bietet der Rebiject II

Autoinjektor Patienten die derzeitmodernste Applikationstechnologieund damit die bestmöglichen Vor-aussetzungen, optimalen Nutzenaus der Therapie mit Rebif zu zie-hen (Abb. 1).

Eine in Dänemark durchgeführte Stu-die zeigt, daß 86 % der Rebif -Pati-enten die neue Nadel als einfacherin der Handhabung und wenigerschmerzhaft empfanden (Abb. 2).

Die neuen Fertigspritzen sind indenselben Dosierungen im Handel,wie die Vorgängerversion und sindfür dieselben Indikationen zugelas-sen. Momentan wird die neue Nadel

Abbildung 1: Patientenreaktionen auf die neue Rebif -Fertigspritze

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PHARMA-NEWS

in Europa gelauncht und bis Ende2004 weltweit erhältlich sein.

Der neue Rebiject II Autoinjektorwird zur Zeit in Europa und Kanadasowie in einigen Ländern Asiens,

Abbildung 2: Die Vorteile der neuen Injektionsnadel derneuen Rebif -Fertigspritze:– Schärfere Nadel: 5 bevel vs. 3 bevel– Dünnwandtechnologie: Gleicher Innendurchmesser 27G → 29G– Gleiche Länge: ½ inch (12,7 mm)

Lateinamerikasund des NahenOstens einge-führt. Rebiject II

wird voraussicht-lich Ende 2004weltweit zur Ver-fügung stehen.

Über Rebif

Rebif (Interferonbeta-1a) ist einkrankheitsmodifi-zierendes Medi-kament zur Be-handlung derschubförmigenMultiplen Sklero-se. Es ähnelt dem

Interferon-beta-Protein, das vommenschlichen Körper produziertwird. Interferon hilft, das Immun-system des Körpers zu modulieren,Krankheiten zu bekämpfen undEntzündungen zu reduzieren. Rebif

wurde 1998 in Europa und 2002 inden USA zugelassen und ist in mehrals 80 Ländern weltweit erhältlich.In den Vereinigten Staaten wirdRebif gemeinsam von Serono Inc.und Pfizer Inc. vertrieben. Rebif reduziert nachweislich die MRI-Akti-vität, Läsionsausbreitung, Schubrateund Krankheitsprogression. Rebif ist in einer vorgefüllten Fertigspritzeals 22 µg- und 44 µg-Dosierung er-hältlich und kann 30 Tage lang beiRaumtemperatur gelagert werden,wenn kein Kühlschrank zur Verfü-gung steht.

Weitere Informationen:Serono Austria GmbHMag. Astrid Wagner1210 Wien, Floridsdorfer Hauptstr. 1Tel.: 01 / 604 76 90Fax: 01 / 604 04 30

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Efectin ER (Venlafaxin)

MANAGEMENT DEPRESSIVERPARKINSONPATIENTEN

Die parkinsonassoziierte Depressionist eine häufig anzutreffende Erkran-kung (Prävalenz rund 40 %), die nichtimmer ganz leicht von der Grund-krankheit zu unterscheiden ist unddeshalb oft untherapiert bleibt. Schonder Schock der Diagnosestellung mitseinen sozialen Folgen sowie die mitMorbus Parkinson einhergehendenneurodegenerativen Veränderungenbewirken eine Prädisposition vonParkinsonpatienten für depressiveVerstimmungen. Klinisch entschei-dend ist vor allem, daß die Depres-

sion als behandelbares Symptomerkannt wird. Bei der Therapie sinddabei vorwiegend die optimale Kon-trolle der motorischen Symptomatikund ein günstiges Sicherheitsprofil zubeachten.

Venlafaxin ermöglicht ein zuverlässi-ges Krankheitsmanagement. In einerPilotstudie mit depressiven Parkinson-patienten konnten die gute Wirksam-keit und Verträglichkeit bewiesen wer-den. Venlafaxin aktiviert in seinerEigenschaft als SNRI sowohl dasserotonerge als auch das noradren-erge System.

Somit werden pathogenetisch rele-vante Mechanismen auf duale Weisebeeinflußt. Neben dem raschenWirkungseintritt (eine 30%ige An-sprechrate schon nach zwei Wochen)

überzeugte Venlafaxin durch hoheRemissionsraten. Ein besondererVorteil von Venlafaxin könnte dienoradrenerge Wirkung darstellen.Der leichte Blutdruckanstieg könntebei parkinsonassoziierten Depres-sionspatienten als Schutz gegenorthostatische Dysregulation fungie-ren. Darüber hinaus führt Venlafaxinkaum zu Sedierung – ein weitererVorteil in Kombination mit Dopamin-ersatzstoffen bei der ErkrankungMorbus Parkinson.

Weitere Informationen:Wyeth Lederle Pharma GmbHDivision Austria1150 Wien, Storchengasse 1www.wyeth.at

AUT-EFX82-0504

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86 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

PHARMA-NEWS

CONVULEX: DARREICHUNGS-FORMEN IN ÖSTERREICH

Valproinsäure (VPA) bzw. Natrium-valproat (NaVPA), ein Standardanti-epileptikum mit dem breitestenWirkspektrum aller bisher bekanntenAntiepileptika, gilt seit über 30 Jah-ren als bewährtes Mittel erster Wahlbei Epilepsie sowohl im Kindes- alsauch im Erwachsenenalter und ist inÖsterreich seit Jahrzehnten in diver-sen CONVULEX-Darreichungsfor-men im Einsatz. Die Erweiterung derCONVULEX-Palette trägt demBedarf an einer modernen Valproat-Retardform Rechnung, um so dembehandelnden Arzt die Auswahl derjeweils optimalen Darreichungsformfür jeden einzelnen seiner mitVPA/NaVPA behandelten Patientenzu ermöglichen.

CONVULEX 300 und 500 mg-Retard-tabletten

CONVULEX retard beruht auf einemin Österreich entwickelten, patentier-

Die CONVULEX 100 mg/ml-Injek-tionslösung kann sowohl unmittelbarund ohne Zeitverlust direkt (langsam)intravenös gespritzt als auch als Infu-sion mit NaCl, Glukose oder Ringer-lactat verabreicht werden. Die Am-pullen sind ungekühlt haltbar.

Eine Umstellung von/auf orale(n)CONVULEX-Formen ist einfachdurchführbar, weil sie dosisäquiva-lent von einem Tag auf den anderenerfolgen kann.

CONVULEX ist in folgenden galeni-schen Formen erhältlich:• Convulex 300 mg/500 mg-Retard-

tabletten• Convulex 150 mg/300 mg/

500 mg-Kapseln• Convulex 300 mg/ml-Tropfen• Convulex 50 mg/ml-Sirup für

Kinder• Convulex 100 mg/ml-Injektions-

lösung

Weitere Informationen:Gerot PharmazeutikaDr. Jan KostrounMed.-wiss. AbteilungTel.: 01/485 35 05-362Fax: 01/485 35 05-312E-Mail: [email protected]

ten Produktionsverfahren.Die neue Darreichungsformkombiniert die Vorteile einerverläßlichen Retardierung mitjenen der gezielten Freiset-zung der Wirksubstanz größ-tenteils im Darm, um so dieMagenverträglichkeit zuverbessern. Die teilbarenCONVULEX_Retardtablettenkönnen unabhängig von denMahlzeiten eingenommen werdenund sind die derzeit kostengünstigstenNaVPA-Retardformen in Österreich.

CONVULEX Retardtabletten 300 und500 mg – seit 2002 kassenfrei:• Eigene, patentierte österreichische

Entwicklung• Gezielte Freisetzung im Darm• Nahrungsunabhängige Einnahme• Teilbare Tabletten• Günstiger im Preis

CONVULEX 100 mg/ml-Injektions-lösung (5 Ampullen à 5 ml zu je 500 mgNaVPA)

Mit der CONVULEX100 mg/ml-Injek-tionslösung ist erstmals in Österreicheine sofort gebrauchsfertige Darrei-chungsform von Valproat zur intra-venösen Anwendung zugelassen. DieAmpullen sind für Fälle bestimmt, indenen eine orale Verabreichung vonCONVULEX nicht möglich oder ge-eignet ist. Sie bieten eine praktische,gut verträgliche Lösung sowohl fürschnelle Aufdosierung und raschenWirkungseintritt, z. B. bei akutenAnfällen oder Status epilepticus, alsauch für die Umstellung einer beste-henden, (vorübergehend) oral nichtapplizierbaren Valproat-Therapie,z. B. perioperativ oder zur Vorbeugungund Behandlung von Anfällen bei undnach neurochirurgischen Eingriffen.

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88 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2004

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PARKINSON: FRÜHERKENNUNGUND BEHANDLUNG ERHÖHENLEBENSQUALITÄT!

Die Früherkennung von Parkinson-erkrankungen ist entscheidend dafür,wie dem Betroffenen geholfen wer-den kann. Je früher vom FacharztDiagnose und Therapie für den Pati-enten erstellt werden können, destolangsamer wirkt sich das Fortschrei-ten der Krankheit aus. Wichtig ist,daß dem Patienten die bestmöglicheBehandlung durch wirksamste Medi-kamente zuteil wird. Nur so kannParkinson möglichst lange hintan-gehalten werden.

Wesentlich für den Verlauf von Mor-bus Parkinson sind eine frühzeitigeDiagnose und der rasche Behand-lungsbeginn. Frühe Symptome sindAkinesien – Bewegungen könnennicht schnell genug begonnen, durch-geführte Bewegungen erst zu spätgestoppt werden. Ein weiteres Anzei-chen ist erhöhte Muskelspannung,der sogenannte Rigor. Dazu kommtder Tremor, das für Parkinson typi-sche grobe Zittern einer Extremität.Außerdem lassen sich eine typischeKörperhaltung mit abgewinkeltenEllenbogen und Beugung in derHüfte, eine Verminderung der Mimiksowie depressive Verstimmungenbeobachten.

Die Behandlung der Parkinsoner-krankung zielt in erster Linie daraufab, den Dopaminmangel zu kom-pensieren. Die Substanz L-Dopa galthier über viele Jahre als Therapeuti-kum der Wahl. Die L-Dopa-Therapiestößt jedoch nach längerer Therapie-dauer an ihre Grenzen. Nach etwafünf Jahren läßt die Wirkung desMedikaments nach, und die Patien-ten leiden gehäuft an Schwankungender Beweglichkeit, sogenanntenFluktuationen.

Der Grund für die nachlassende Wir-kung und das Auftreten dieser „Wear-ing-off-Phänomene“ unter L-Dopa istlaut neueren Forschungen die quasistoßweise Stimulierung der Dopamin-Rezeptoren im Gehirn, welche nichtder natürlichen, konstanten Stimulie-rung entspricht. Neben L-Dopa wer-den heute daher vermehrt lang wirk-same Dopaminagonisten wie Caber-golin verabreicht, die eine kontinuier-liche dopaminerge Stimulation ermög-lichen.

Signifikant weniger motorische Kom-plikationen

Dopaminagonisten gehören heute zuden wichtigsten Medikamenten beider Behandlung des Morbus Parkin-son. Sie sind gut wirksam und verrin-gern das Risiko für motorische Spät-komplikationen, wie sie unter eineralleinigen L-Dopa-Therapie sehrhäufig auftreten. Eine Sonderstellungnimmt dabei Cabergolin (Cabaseril )ein. Der Wirkstoff hat die längstePlasmahalbwertszeit aller Dopamin-agonisten und muß deshalb nur ein-mal pro Tag eingenommen werden.

Mit nur einer Dosis pro Tag bleibtder Plasmaspiegel über 24 Stundennahezu konstant [1]. Eine kontinuier-liche Stimulation sollte zu einer bes-seren Kontrolle der motorischenKomplikationen sowohl im frühenals auch im fortgeschrittenen Krank-heitsstadium führen. So zeigte eineStudie von Rinne et al. [2] an über400 Patienten, daß die Wahrschein-lichkeit, im Laufe der Therapie Dys-kinesien zu entwickeln, im Vergleichzu L-Dopa signifikant geringer ist,wenn die Patienten von Anfang anmit dem lang wirksamen Dopamin-agonisten Cabergolin behandelt wer-den.

Keine Wirkdefizite in der Nacht

Etwa 70 % der Parkinsonpatientenleiden unter Schlafstörungen. Da die

meisten Medikamente eine eher kur-ze Halbwertszeit aufweisen, läßt ihreWirkung in der Nacht nach und eskommt zu Bewegungseinschränkun-gen, Dystonien, Panikattacken oderHarninkontinenz. Ein lang wirksamesMedikament wie Cabergolin solltedaher auch die Schlafqualität verbes-sern. Tatsächlich wirkte Cabergolin ineiner Vergleichsstudie besser gegennächtliche Behinderungen als eineL-Dopa Retard-Formulierung. In derVergleichsstudie mit L-Dopa [3] er-zielte Cabergolin signifikante Verbes-serungen gegenüber den Ausgangs-werten für schmerzhafte nächtlicheund frühmorgendliche Akinesien,Dystonien und Muskelspasmen, wäh-rend die Unterschiede unter L-Dopanicht signifikant waren.

Literatur:1. Lera G, et al. Cabergoline in Parkinson’sdisease: long-term follow up. Neurology 1993;43: 2587–90.2. Rinne UK, Bracco F, Chouza C, et al. Earlytreatment of Parkinson’s disease with cabergol-ine delays the onset of motor complications:results of a double-blind Levodopa controlledtrial. Drugs 1998; 55 (Suppl 1): 23–30.3. Chaudhuri KR, et al. The use of cabergolinein nocturnal parkinsonian disabilities causingsleep disruption: a parallel study with control-led-release Levodopa. Eur J Neurol 1999; 6(Suppl 5): S11–S15.

Weitere Informationen:Pfizer Corporation Austria G.m.b.H.1070 Wien, Seidengasse 33–35E-Mail: [email protected]

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