Jugendbegleiter für Natur und Umwelt · Zugang zum Wasserzähler, Möglichkeiten, das Volumen zu...

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1 von 6 NABU Landesverband Baden-Württemberg Tübinger Straße 15 70178 Stuttgart Telefon 0711/96672-0 Telefax 0711/96672-33 Trinkwasser und Abwasser.doc Homepage: www.NABU-BW.de E-Mail: [email protected] Jugendbegleiter für Natur und Umwelt Themenblätter: Trinkwasser und Abwasser Altersgruppe: 4. bis 6. Klasse Ort: drinnen und draußen Wetter: egal Material: ca. 20 Bänder zum Umhängen, Inhaltsangaben zum heimischen Trinkwasser, verschiedene Sorten Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure, Probierbecher, Teebeutel in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, Wasserkocher, Wasserabrechnung, Zugang zum Wasserzähler, Möglichkeiten, das Volumen zu markieren, Arbeitsblatt mit Strichlisten für Wasserhähne, Abflussbecken, Toilettenanzahl..., Teelichter, leere Teelichthüllen, Salz, Klammern zum Becher festhalten (notfalls Wäscheklammern, Grillzangen), leere Gläser, Orangen, Äpfel, Apfelreibe, Saftpresse, Tücher, Kiwi, Waage, Becher, Schüsseln, feine Tücher (Einlagen für Baby-Stoffwindeln, die saugen nichts, reißen nicht und sind sehr fein), sehr viele blühende Löwenzähne, feiner Trichter, Wasser, 10 gleiche Gläser Vorbereitung: Infos Wasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Dennoch wird es fast ausschließlich zu Reinigungszwecken verwendet. Als reines Getränk ist es den meisten Kindern völlig fremd. Das Wasser in Flaschen wird oft sehr weit transportiert und muss mit Lastwagen ausgefahren werden. Wasser ist nicht nur zum Waschen da! Quelle: NABU/Ludwichowski

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Jugendbegleiter für Natur und Umwelt Themenblätter: Trinkwasser und Abwasser Altersgruppe: 4. bis 6. Klasse Ort: drinnen und draußen Wetter: egal Material: ca. 20 Bänder zum Umhängen, Inhaltsangaben zum heimischen Trinkwasser,

verschiedene Sorten Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure, Probierbecher, Teebeutel in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, Wasserkocher, Wasserabrechnung, Zugang zum Wasserzähler, Möglichkeiten, das Volumen zu markieren, Arbeitsblatt mit Strichlisten für Wasserhähne, Abflussbecken, Toilettenanzahl..., Teelichter, leere Teelichthüllen, Salz, Klammern zum Becher festhalten (notfalls Wäscheklammern, Grillzangen), leere Gläser, Orangen, Äpfel, Apfelreibe, Saftpresse, Tücher, Kiwi, Waage, Becher, Schüsseln, feine Tücher (Einlagen für Baby-Stoffwindeln, die saugen nichts, reißen nicht und sind sehr fein), sehr viele blühende Löwenzähne, feiner Trichter, Wasser, 10 gleiche Gläser

Vorbereitung: Infos Wasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Dennoch wird es fast ausschließlich zu Reinigungszwecken verwendet. Als reines Getränk ist es den meisten Kindern völlig fremd. Das Wasser in Flaschen wird oft sehr weit transportiert und muss mit Lastwagen ausgefahren werden. Wasser ist nicht nur zum Waschen da!

Quelle: NABU/Ludwichowski

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A. Vorbereitung Suchen Sie die örtliche Trinkwasseraufbereitung auf oder informieren Sie sich, wo das Wasser herkommt. Stellen Sie fest, woher Sie die Angaben über Inhaltsstoffe ihres Wassers bekommen (Gemeinde). Besorgen Sie vom Hausmeister den Schlüssel zum Wasserzähler und vielleicht eine Wasserabrechnung der Schule. B. Begrüßung (10 min.)

Der verschmutzte Wassertropfen

Material: ca. 20 Bänder zum Umhängen, zum Kreis gebunden und bis auf den Bauch hängend

Die Kinder stellen sich im Kreis auf. Ein Kind wird zum Wassertropfen. Dieses Kind bekommt nun viele „Verschmutzungen“ umgehängt: Öl, Spülmittel, Waschmittel, Farben, Benzin, Spritzmittel... Die Kinder sollen die Verschmutzungen nennen. Sie hängen dabei die Schmutzteilchen dem Wassertropfen um den Hals. Nun muss der Wassertropfen wieder sauber werden. Dabei hilft ihm der Boden. Alle restlichen Kinder sind Bodenteilchen. Bis der Tropfen im Grundwasser ist, hat er aber nur begrenzt Zeit, sich an den Bodenteilen zu reinigen. In 30 Sek. sollte der Tropfen nun seine Bänder loswerden, jedes Bodenteil bekommt zunächst ein Band, jedes Band muss einzeln umgehängt werden. Ermitteln Sie den besten „Wassertropfen“, bestimmt will jedes Kind einmal an der Reihe sein. C. Hauptteil

C 1. Trinkwassermesswerte (5 min.)

Material: Inhaltsangaben zum heimischen Trinkwasser Besprechen Sie mit den Kindern, was das Wasser, das aus der Leitung kommt, enthält. Sie können diese Angaben mit destilliertem Wasser vergleichen oder auch verschiedene Mineralwässer bereithalten. Salz zum Probieren ist ebenfalls empfehlenswert, manche Inhaltsstoffe gibt es auch als großen Gegenstand: Eisennagel, Kupfermünze... C 2. Mineralwasser vergleichen, Geschmackstest (10 min.)

Material: verschiedene Sorten Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure, Probierbecher Jedes Kind bekommt eine Sorte Mineralwasser in einen Test-Becher. Ein weiterer Becher dient zum Kosten. Nun schenken sich die Kinder Wasser in ihren Probebecher und vergleichen den Geschmack mit dem Test-Becher. Kann man wohl verschiedene Sorten am Geschmack unterscheiden? Achtung: destilliertes Wasser ist nicht trinkbar, nur als winzigen Schluck probieren. Falls ein Wassersprudler vorhanden ist, können verschiedene Mengen an Kohlendioxid eingesprudelt werden und anschließend der Geschmack der verschiedenen Wässer verglichen werden.

Quelle: NABU/Ludwichowski

Quelle: NABU/Helge May

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C 3. Teevielfalt (10 min.)

Material: Teebeutel in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, Wasserkocher, Becher Tee ist eine sehr geschmackvolle Alternative zu vielen gezuckerten Fruchtsaftgetränken. Die Kinder sollen sich nun in Ruhe eine Tasse Tee aufbrühen und beobachten, wie die Inhaltsstoffe ins Wasser übergehen. Heilpflanzen können hier angesprochen werden. C 4. Wasserverbrauch in der Schule (20 min.)

Material: Wasserabrechnung, Zugang zum Wasserzähler, Möglichkeiten, das Volumen zu markieren Zunächst gehen Sie mit den Kindern zu dem Wasserzähler der Schule. Dort erklären Sie, wie das Wasser bis in die Wasserhähne kommt. Zeigen Sie den Kindern eine Abrechnung, auf der der Verbrauch eines Jahres in Kubikmetern notiert ist. Anschließend versuchen Sie, dieses Volumen räumlich darzustellen. Sie können einen Grundriss auf den Schulhof zeichnen, dann in einem Meter Höhe Schnüre darüber spannen. Kante mal Kante mal 1m Höhe ist das Volumen in Kubikmetern. (Beispiel: 200 Kubikmeter: 25m x 8 m, ein Meter hoch). Lassen Sie die Kinder den eigenen Verbrauch abschätzen. Nennen Sie den aktuelle pro-Kopf Verbrauch in Deutschland (Haushaltswasser: ca. 133 l/Tag). C 5. Dem Wasser auf der Spur (10 min.)

Material: Arbeitsblatt mit Strichlisten für Wasserhähne, Abflussbecken, Toilettenanzahl... (= “Wasserzuflüsse“ in die Gebäude bzw. „Wasserauslässe“ in den Gebäuden) Gemeinsam durchstöbern Sie mit den Kindern und einem Generalschlüssel/dem Hausmeister das Gebäude der Schule. Notieren Sie, wie viele Wasserhähne, Toilettenspülungen und Maschinenanschlüsse Sie finden. Die Kinder können dann ein großes Plakat kleben, in dem sie Fotos/Bilder der „Wasserzuflüsse“ ausschneiden. Anschließend werden die Bildchen „als Pyramiden aufgetürmt“ aufgeklebt (wie beim Verdeutlichen der Menge Zucker in Cola, in dem man eine Pyramide mit Zuckerwürfeln anhäuft). Die Darstellung zeigt den Kindern, wie gut wir mit „Wasserquellen“ versorgt sind, ohne uns dessen bewusst zu sein.

Quelle: NABU/Helge May

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C 6. Salzwasser sieden (10 min.)

Material: Teelichter, leere Teelichthüllen, Salz, Wasser, Klammern zum Becher festhalten (notfalls Wäscheklammern, Grillzangen), leere Gläser Die Kinder lösen Salz in Leitungswasser auf, bis keines mehr aufgenommen wird. Diese konzentrierte Salzlösung sieht auch nicht anders aus als Süßwasser. Wenige Tropfen davon werden in eine leere Teelichthülle gegeben und über ein Teelicht gehalten. Wäscheklammern sind hier ganz praktisch, brennen aber. Grillzangen oder Greifer aus dem Naturwissenschaftsvorrat der Schule sind am besten. Sie können auch eine Schieferplatte als Herdplatte mit Hilfe von seitlichen Steinen über das Teelicht stellen und darauf sieden. Mit etwas Geduld ist das Wasser verdampft und das Salz wird sichtbar. Erklären Sie den Kindern, dass so Meerwasserentsalzung funktioniert. Wenn man den Dampf nach der Verdunstung auffängt, erhält man destilliertes Wasser. C 7. Wassergehalt in Früchten (15 min.)

Material: Orangen, Äpfel, Apfelreibe, Saftpresse, Tücher, Kiwi, Waage, Becher, Schüsseln, feine Tücher (Einlagen für Baby-Stoffwindeln, die saugen nichts, reißen nicht und sind sehr fein) Lassen Sie die Kinder erst überlegen, ob ein Obst Wasser enthält. Natürlich enthält Saft auch noch Zucker, Säuren und Geschmack gebende Stoffe, der große Anteil aber ist Wasser. Wiegen Sie jeweils vorher die Frucht und nachher den Saft oder die Fruchtreste. Die Differenz entspricht etwadem Gewicht des Wassers in er Frucht. Dann werden die Früchte ausgepresst. Äpfel werden erst gerieben, dann durch ein Tuch gepresst. Orangen werden auf der Saftpresse gedreht. Kiwis können umhüllt von der leeren Orangenschale gepresst werden. Stellen Sie das Presswerkzeug bereit und lassen Sie die Kinder selbst überlegen, wie sie den Saft aus der Frucht bekommen. C 8. Wasserleitung aus Löwenzahnhalmen (15 min.)

Material: sehr viele blühende Löwenzähne, feiner Trichter, viel Wasser

Aus den Stängeln der Löwenzähne können lange Wasserrohre gebaut werden, wenn das dünne Ende in ein dickes Ende des nächsten Rohres gesteckt wird. Die Kinder arbeiten in Gruppen an einer langen Wasserleitung. Mit einem Trichter kann dann vorsichtig Wasser hineingegossen werden. Bestimmt geht einiges Wasser unterwegs verloren, das passiert bei menschlichen Wasserleitungen an Anschlussstellen und an Lecks der Leitungen leider auch. D. Abschluss (10 min.)

Wassermusik

Material: 10 gleiche Gläser, Wasser Die Kinder versuchen, aus den Gläsern mit Hilfe des unterschiedlichen Wasserstandes eine Tonleiter hinzubekommen. Durch Klopfen mit einem Stift erklingen Töne, die in die richtige Reihenfolge gebracht werden.

Quelle: NABU/Ludwichowski

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E. Erweiterungen und Anschluss

E 1. Besuch der Kläranlage

Material: keines Viele Gemeinden haben in der Nachbarschaft eine Kläranlage, da das Abwasser ja gereinigt werden muss. Vielleicht lässt sich ein Spaziergang oder ein Ausflug zur Kläranlage organisieren. E 2. Kläranlage basteln (60 min.)

Material: Bastelpapier, leerer Karton, Infomaterial, alte Prospekte, Musterbeutelklammern, Kleber, Wasserfarben, Watteflocken Die Kinder sollen aus den Materialien eine kleine Kläranlage basteln. Die drei Stufen einer Kläranlage können gut gebastelt und beschriftet werden. Hilfreich sind die Infos unter den angegebenen Links. Die mechanische Reinigungsstufe ist ein großer Rechen, der Dosen und anderen Grobmüll abfängt. Die Biologische Reinigungsstufe braucht Belebtschlammbecken (blaue Kreise) mit Rührern, darin schwimmen Bakterien herum und machen aus den organischen Stoffen im Abwasser Bausteine. Diese werden in der chemischen Reinigungsstufe ausgefällt (zu großen Teilen verbunden) und wiederverwendet. Es bleibt ein Nährschlamm übrig, der als Dünger auf die Felder kommt. E 3. Ausflug zu einer Quelle

Material: keines Auch eine Quelle ist einen Spaziergang wert. Dort erleben die Kinder, wie das Trinkwasser aus der Erde kommt. Falls es keine Quellen gibt, ist ein Brunnen mit einer Handpumpe eine Alternative. Es sollte aber kein Spielplatz sein, da das Wasser dort nur in einem Becken unterhalb des Wasserlaufs im Kreis gepumpt wird. Links

� http://www.nabu.de/nabu/nh/jahrgang2008/heft3/08301.html

� http://www.nabu.de/nabu/nh/jahrgang2004/heft3/02525.html

� http://www.gbiu.de/Hamsterkiste/Sachunterricht/Klaeranlage/klaer.html

� http://specials.greenpeace.de/wassergeist/experimente.html

Quelle: NABU/Helge May

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� http://www.umwelt.bremen.de/wasserhits/Thema4/Listenpunkt4.html

� http://de.wikipedia.org/wiki/Kl%C3%A4ranlage

� http://www.play-with-

water.ch/d4/index.cfm?pageNo=7&systemNo=4&eksperimentNo=405&language=de

� http://www.rosalie.st/PDF/Klaeranlage2.pdf

� http://www.pollux-lernsoftware.de/wasser.htm

� http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/k/klaeranlagen.htm

Pädagogische Beratung: Anita Bitterlich, Umweltzentrum Neckar-Fils, Plochingen gefördert durch das Umweltministerium: