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Julia Gocke Bildung/Berufliche Bildung Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände 19. Januar 2007 „Beschäftigungsfähigkeit die Verbindung zwischen Hochschule und Arbeitsmark?!“

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Julia GockeBildung/Berufliche BildungBundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände

19. Januar 2007

„Beschäftigungsfähigkeit – die Verbindung zwischen Hochschule und Arbeitsmark?!“

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19. Januar 2007Julia Gocke 2Beschäftigungsfähigkeit

Beschäftigungsfähigkeit – Verbindung von Hochschule und

Arbeitsmarkt

1. Ursprung/Definition

2. Verhältnis von wissenschaftlicher Qualität und Beschäftigungsfähigkeit

3. Verantwortung der einzelnen Akteure

4. Schlüsselkompetenzen

5. Leit- und Evaluationsfragen

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Der Ursprung

• GB Dearing Report 97: Zusammenhang Studium und Beschäftigungsfähigkeit

• Beschäftigungsfähigkeit als Bologna-Ziel: allerdings eher beiläufig

- „creation of the European higher education area as a key way to promote citizens’ mobility and employability and the continent’s overall development” (Sorbonne Erklärung)

- Bachelor-Definition: relevant to the European labour market

keine prioritäre aber ubiquitäre Forderung

• HRG § 2 Abs. 1 Satz 2: „Sie [die Hochschulen] bereiten auf berufliche Tätigkeiten vor, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und wissenschaftlicher Methoden oder die Fähigkeit zu künstlerischer Gestaltung erfordern“

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Entwicklungsfaktoren

• Weniger als 10% der Absolventen schlagen eine wissenschaftliche Laufbahn ein

Beschäftigungsfähigkeit wird zum zentralen Ertrag des Studiums

• Aufgabe der klassischen Akademikerlaufbahn

• Flexibilisierung und Berufswechsel

• Flache Karrieren Empowership und Ownership

• Horizontale Karrieren in Unternehmen

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Definition

• eine fachwissenschaftliche Ausbildung

• überfachliche Kompetenzen (soziale, personale und methodische Kompetenz), die möglichst an konkreten Aufgabenstellungen des Berufsfeldes eingeübt werden

• die Befähigung, Bereitschaft und das Engagement zu lebenslangem Lernen und selbst gesteuerter Weiterbildung

• die Befähigung und Bereitschaft zur Reflektion über das eigene Kompetenzprofil, zur zielgerichteten Weiterentwicklung und selbstständigen Karriereplanung.

Fähigkeit, eine Beschäftigung zu erlangen, zu halten und sich neue Beschäftigungsfelder zu erschließen

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Beschäftigungsfähigkeit – Verbindung von Hochschule und

Arbeitsmarkt

1. Ursprung/Definition

2. Verhältnis von wissenschaftlicher Qualität und Beschäftigungsfähigkeit

3. Verantwortung der einzelnen Akteure

4. Schlüsselkompetenzen

5. Leit- und Evaluationsfragen / Beispiel

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19. Januar 2007Julia Gocke 7Beschäftigungsfähigkeit

Wissenschaftliche Qualität & Employability

Vermittlung von Schlüsselkompetenzen stärkt sowohl wissenschaftliche Qualität wie Employability

wissenschaftliche Qualität und Employability als im Wesentlichen gleichgerichtete Bildungsziele.

Methodenwissen,Systemwissen

Methodenwissen,Systemwissen

Weiterbildung,Verantwortungs-

bereitschaft

Weiterbildung,Verantwortungs-

bereitschaft

Erkenntnis-erweiterung

Erkenntnis-erweiterung

InnovationsfähigkeitInnovationsfähigkeit

Kooperation, ArbeitsteilungKooperation, ArbeitsteilungInterdisziplinaritätInterdisziplinarität

Methodenbeherrschung, Systemverständnis

Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit

Weiterbildungsfähigkeit, Eigenmotivation, Selbständigkeit

Wissenschaftliche Qualität

SchlüsselkompetenzSchlüsselkompetenz Beschäftigungs-fähigkeit

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Beschäftigungsfähigkeit – Verbindung von Hochschule und

Arbeitsmarkt

1. Ursprung/Definition

2. Verhältnis von wissenschaftlicher Qualität und Beschäftigungsfähigkeit

3. Verantwortung der einzelnen Akteure

4. Schlüsselkompetenzen

5. Leit- und Evaluationsfragen / Beispiel

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19. Januar 2007Julia Gocke 9Beschäftigungsfähigkeit

Verantwortung der einzelnen Akteure (I)Studierende• Reflexion des eigenen Kompetenzprofils/ Kompetenzprofil

an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes spiegeln • Verantwortung und Eigeninitiative für die eigene

Weiterbildung• Blick über den universitären Tellerrand hinein in betriebliche

Prozesse oder andere Länder und Kulturen.

Hochschulen• Berufsvorbereitende und berufsbegleitende Angebote • Zielgruppen: Vom Abiturienten über den Wiedereinsteiger

nach der Familienphase bis hin zum 50-jährigen MBA-Studenten

• Selbstverständnis auch als zentraler Akteur der Weiterbildung

• Aufbau von Career Centern• Integration der 4 Elemente Beschäftigungsfähigkeit in jeden

Studiengang

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Verantwortung der einzelnen Akteure (II)

Unternehmen

• Personalentwicklung weiterentwickeln

- Gerade für Berufseinsteiger mit Bachelor

• in Kooperation mit Hochschulen (gemeinsame) Angebote entwickeln und durchführen

• an Qualitätssicherung mitwirken

• Antwort auf die Frage der Hochschulen geben: „auf welche Schlüsselkompetenzen kommt es besonders an?“.

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Beschäftigungsfähigkeit – Verbindung von Hochschule und

Arbeitsmarkt

1. Ursprung/Definition

2. Verhältnis von wissenschaftlicher Qualität und Beschäftigungsfähigkeit

3. Verantwortung der einzelnen Akteure

4. Schlüsselkompetenzen

5. Leit- und Evaluationsfragen / Beispiel

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19. Januar 2007Julia Gocke 12Beschäftigungsfähigkeit

Schlüsselkompetenzen (I)

Fachliche und methodische Kompetenzen

• fachliches Wissen

• IT-Basiskompetenz

• analytische Fähigkeiten und Problemlösungskompetenz

• Kenntnisse unterschiedlicher Methoden und ihren Anwendungen

• Denken in Zusammenhängen

• Transferkompetenz

• Umsetzungskompetenz: Recherche- und Arbeitstechniken (Zeitmanagement, Projektmanagement)

Soziale Kompetenzen

• Kommunikationsfähigkeit/Fremdsprachenkompetenz

• Teamfähigkeit

• Führungsbereitschaft- und -fähigkeit (Moderations- und Feedbacktechniken, Präsentationstechniken)

• Kreativität und Flexibilität

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Schlüsselkompetenzen (II)

Personale Kompetenzen

• unternehmerisches Denken und Handeln

• Leistungsbereitschaft

• Verantwortungsbewusstsein

• Selbstvertrauen

• interkulturelles Verständnis

Career Planning Competence

• kritische Reflektion des eigenen Kompetenzprofils und beruflichen Ziels

• Wissen über den Arbeitsmarkt

• Selbstmanagement (Karriere- und Bildungsplanung) und Selbstmarketing

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Beschäftigungsfähigkeit – Verbindung von Hochschule und

Arbeitsmarkt

1. Ursprung/Definition

2. Verhältnis von wissenschaftlicher Qualität und Beschäftigungsfähigkeit

3. Verantwortung der einzelnen Akteure

4. Schlüsselkompetenzen

5. Leit- und Evaluationsfragen / Beispiel

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19. Januar 2007Julia Gocke 15Beschäftigungsfähigkeit

Leit- und Evaluationsfragen

Entwicklung und Konzept

• Existiert eine Beschreibung der relevanten Berufsfelder für diesen Studiengang?

• In wie weit werden Praktiker des Berufsfeldes bei der Erarbeitung des Konzepts des Studiengangs einbezogen?

• In wie weit sind die Zulassungskriterien auf die Ausbildungsziele abgestimmt?

• Wird Berufserfahrung bei der Zulassung berücksichtigt?

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Leit- und Evaluationsfragen (II)

Umsetzung

• Werden verschiedene Lernmethoden und Lernwege kombiniert?

• In wie weit vermittelt das Curriculum die 4 Bestandteile von Employability?

• Werden fachliche und überfachliche Kompetenzen integriert vermittelt?

• Wie ist sichergestellt, dass die Studierenden einen Einblick in das relevante Berufsfeld erhalten?

• Wie werden diese Praxiserfahrungen im Curriculum verarbeitet (Vorbereitung, Begleitung, Nachbereitung)?

• Wie werden die Studierenden angeregt, über Strategien der Berufsvorbereitung und Berufswahl sowie die eigenen Fähigkeiten zu reflektieren?

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Leit- und Evaluationsfragen (III)

Umsetzung

• Wie wird Wissen über den Arbeitmarkt im jeweiligen Berufsfeld vermittelt?

• Sind die Prüfungsformen kompetenzorientiert?

• Kann das Programm auch berufsbegleitend durchgeführt werden?

• Werden Lehrbeauftragte aus der Praxis gezielt in der Lehre eingesetzt?

• Werden Fallstudien aus der Praxis benutzt?

• Werden die Studierenden unterstützt, die Abschlussarbeit in Kooperation mit der Praxis zu erstellen ?

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Leit- und Evaluationsfragen (IV)

Evaluation und Qualitätssicherung

• Werden Verbleibstudien, Alumnibefragungen oder Arbeitgeberbefragungen durchgeführt?

• Inwieweit wird die Beschäftigungsfähigkeit bei der Evaluation überprüft

• In wie weit werden Praktiker des Berufsfelds, Studierende und Alumni bei der internen Evaluation des Studienprogramms einbezogen?

• Existiert ein Programmbeirat und wie setzt er sich zusammen?

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19. Januar 2007Julia Gocke 19Beschäftigungsfähigkeit

QualitätssicherungBeschäftigungsfähigkeit als Kriterium der internen EvaluationEinbindung von Praxisvertretern

Zielerreichung Verbleibstudien, Alumni- und Arbeitgeberbefragungen

Programm-UmsetzungSind Ressourcen angemessen?

Programm-KonzeptKohärenz von Curriculum, Zulassungskriterien, Studien- und Prüfungsordnungen sowie Lehrmethoden mit Beschäftigungsfähigkeit

Programm-Entwicklung Definition der relevanten

Berufsfelder? Kohärenz Ausbildungsziele und Anforderungen des Berufsfeldes Einbindung von Praxisvertretern

BeschäftigungsfähigkeitBeschäftigungsfähigkeit

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19. Januar 2007Julia Gocke 20Beschäftigungsfähigkeit

Beispiel für integrierten Erwerb von Schlüsselkompetenzen –

Universität Bochum

Tabellen-kalkulation

PraxisnaheWirtschafts-

lehre

Wirtschaftsenglisch

Praktikum

Entwicklungs-psychologie

Lehren und Lernen mit

Neuen Medien

Kommunikationstraining

Außerschulisches Praktikum

Beispiel OptionalbereichWirtschaft

Beispiel Optionalbereich Lehramt

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19. Januar 2007Julia Gocke 21Beschäftigungsfähigkeit

Fazit

• Beschäftigungsfähigkeit muss gleichrangiges Ziel zur Mobilität im Bologna-Prozess werden

• Dazu brauch es die Mitwirkung aller

• Wissenschaftliche Qualität und Beschäftigungsfähigkeit sind zwei Seiten einer Medaille

• Bildungs- und Beschäftigungssystem rücken aneinander

• Beschäftigungsfähigkeit als Verbindung zwischen Hochschule und Arbeitsmarkt