K U R I E R - G E S U N D H E I T S C O A C H Yoga hilft ... · (Serie Yoga im täglichen Leben),...

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KURIER MITTWOCH, 2. NOVEMBER 2011 GESUNDHEIT 13 Yoga hilft gegen Schmerzen Therapeutische Übungen im Yoga helfen auch gegen Rückenbeschwerden. Nun erreicht der Trend Österreich. . . ............................................................. VON INGRID TEUFL M it Yoga kann man Stress bekämpfen und zu mehr innerer Gelassenheit finden. Die uralte indische Lehre lässt sich aber ebenso gezielt ge- gen Beschwerden des Bewe- gungsapparats oder Blut- hochdruck nutzen. In den USA, Indien, aber auch in Deutschland und der Schweiz sind derartige the- rapeutische Übungen aus dem Yoga schon sehr popu- lär. „Es ist manchmal selbst für mich unglaublich, wel- che Erfolge hier möglich sind. Leute, die jahrelang unter Schmerzen litten, kön- nen mit diesen einfachen Übungen wieder schmerz- frei leben“, sagt Peter Po- eckh. Der angehende Medi- ziner hat in der Schweiz eine spezielle, zweijährige Aus- bildung absolviert und ar- beitet in Mödling, NÖ. Zum Yoga kam er selbst vor zehn Jahren wegen Schulter- und Rückenschmerzen vom intensiven Tennisspielen. „Ich konnte meinen Arm nicht mehr heben. Nach ei- nem halben Jahr mit regel- mäßigem Yoga waren die Schmerzen total weg.“ Doch was unterscheidet die therapeutischen Übun- gen von herkömmlichem Bewegung Yoga? „Anders als in vielen Kursen gibt es keine fixen Abfolgen. Die Übungen wer- den individuell angepasst“, erklärt Poeckh. Das funktio- niere für jede Altersgruppe. „Ich habe sogar 70- und 80- jährige Teilnehmer. Dass man gelenkig sein muss, ist ein Vorurteil.“ Jeder be- kommt auf ihn abgestimmte einfache Übungen für zu Hause. Stundenlanges, tägli- ches Meditieren steht also bei diesem therapeutischen Ansatz nicht im Mittelpunkt: „Die Übungen basieren auf den neuesten wissenschaft- lichen Erkenntnissen und dienen der Mobilisierung und Aktivierung von Musku- latur und Gelenken.“ Nebeneffekt Ruhe Dass die Kombination mit konzen- trierten Atemübungen auch Ruhe und Klarheit bringt, ist vielfach ein positiver Neben- effekt. Das bestätigten US- Forscher in einer aktuellen Studie mit 228 Personen mit chronischen Rücken- schmerzen. Eine Gruppe ab- solvierte einen Yoga-Kurs, die zweite Dehnungsübun- gen. Eine dritte erhielt ein Buch, das über Rücken- schmerzen und Übungen in- formierte. Sie wurden 26 Wochen lang zu ihren Schmerzen befragt. „Dass wir bei beiden Bewegungs- ansätzen die gleichen Ergeb- nisse gefunden haben, legt nahe, dass der Nutzen von Yoga weitgehend auf die physischen Effekte wie Stret- ching und Muskelstärkung zurückzuführen ist und nicht auf die mentalen Kom- ponenten“, betonen die For- scher im Fachblatt Archives of Internal Medicine. · · ······························································································································ Info: Wieder beweglicher werden Kurse Eine Gruppenstunde bei Peter Pöckh kostet 15 €, ein Zehnerblock 135 €, eine Ein- zelstunde 60 €. In den Grup- penkursen wird meist ein Schwerpunkt behandelt – etwa Schulter, Nacken etc. Ort Die Kurse finden im Yoga Zentrum Mödling, Grenzgasse 40, 2340 Mödling statt; www.yogazentrum.md; 0676 / 70 900 36. Aktion Bis Jahresende zahlen KURIER-Leser für die Gruppen- kurse (Montag und Freitag je 17.30 bis 18.30 Uhr) nur 7,50 € pro Stunde. Buchtipp Paramhans Swami Maheshwarananda, Yoga gegen Rückenschmerzen. Therapeu- tische Übungen mit Entspan- nungs- und Atemtechniken (Serie Yoga im täglichen Leben), Maudrich-Verlag, 23 €. Darmkrebs: Bei hohem Risiko schützt Aspirin Studie – Personen mit einem hohen familiären Darm- krebsrisiko sollten täglich ei- ne Dosis Aspirin einneh- men. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der New- castle University im Fach- magazin Lancet. Zwei Ta- bletten pro Tag, eingenom- men über einen Zeitraum von zwei Jahren, verringer- ten das Auftreten von Darm- krebs bei 861 Risikopatien- ten um 63 Prozent. Laut dem leitenden Forscher John Burn sind die wissenschaftli- chen Beweise für diesen Zu- sammenhang überwälti- gend. Auch die Häufigkeit von anderen Krebsarten konnte reduziert werden. a/leben/s13 - # 13 # - 02.11.2011 gedruckt am 03.11.2011 14:27:13 Sprechen Sie mit Prim. DDr. Wolfgang Schlossarek am Donnerstag, 3.11., von 12 bis 13 Uhr, Tel.: 01/526 57 60, oder richten Sie über [email protected] eine Frage an ihn. Ich bekomme ein Mal jährlich eine Injektion von meinem Orthopäden gegen Osteoporose. Neulich hat mein Zahnarzt mich auf die- se Spritze angesprochen und von allfälligen Kieferkno- chenproblemen gesprochen. Es gibt einen erwiesenen Zusammenhang zwischen dem Auftreten des Abster- bens von Kieferknochenan- teilen und Osteoporoseme- dikamenten (Bisphosphonaten). Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, es scheint jedoch so zu sein, dass die in Tablet- tenform gegebenen Medi- kamente geringere Neben- wirkungen haben als die Injizierten. Erfolgt nach der Gabe dieser Bisphosphona- te kein zahnärztlicher Ein- griff, ist auch nicht mit dem Auftreten dieser Nebenwir- kungen zu rechnen. Ist eine Therapie mit Bisphosphona- ten notwendig, sollte eine Zahnsanierung im Vorhinein erfolgen, da die Medikamen- te sehr lange nicht abgebaut werden. Während einer sol- chen Behandlung sollten zahnärztliche Eingriffe nur unter bestimmten Kriterien durchgeführt werden. Unsere Tochter, 13, hat einen zu großen Unterkiefer. Der behandelnde Kieferor- VON PRIM. DDR. WOLFGANG SCHLOSSAREK _ _ ___________________________________________________ Leiter des Instituts für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde im Sanatorium Hera, Wien Von Kieferproblemen bis zu Zahnspangen KURIER-GESUNDHEITSCOACH thopäde möchte kleine Titan- plättchen am Knochen anschrauben lassen, um diese Kieferfehlstellung zu heben. Das Anbringen von Schräubchen oder Platten am Kieferknochen zur Behebung von Fehlstellun- gen ist eine relativ neue Methode, die in Kombinati- on mit einer fixen Zahn- spange zu ausgezeichneten Erfolgen führt. Insbesonde- re bei knöchernen Kiefer- fehlstellungen werden dadurch Fixpunkte geschaf- fen, zu denen die Zähne hin- oder wegbewegt werden können. Ist es sinnvoll, schon bei einem 7-Jährigen eine herausnehmbare Zahn- spange anzupassen? Bis auf wenige Zahnfehl- stellungen ist der Behand- lungsbeginn für kieferor- thopädische Zahnspangen in der Regel nicht vor dem achten bis zehnten Lebens- jahr notwendig. Tendenziell versucht man, die Behandlung so spät wie möglich zu begin- nen, um einerseits die Moti- vation der kleinen Patienten nicht zu verlieren und um die Kosten für die Behand- lung, die ja bis zum Wachs- tumsabschluss dauern kann, zu minimieren. 2 3 4 Brustwirbelsäule: Ein Bein nach hinten strecken Lendenwirbelsäule: Ausfallschritt, beim Einatmen die Arme über den Kopf heben und die Leiste des hinteren Beines sanft dehnen. Kreuzbein leicht nach unten ziehen Beim Ausatmen Bein wieder abwinkeln, Knie auf den Boden stellen und den Brustkorb lang- sam senken. Danach den oberen Rücken rund machen, Kopf dabei leicht zur Brust ziehen Beim Ausatmen beide Arme seitlich bis etwas unter die Schultergelenks- höhe absenken. Die Hüfte zur Seite hin öffnen 1

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KURIERMITTWOCH, 2. NOVEMBER 2011 GESUNDHEIT 13

Yoga hilft gegen SchmerzenTherapeutischeÜbungen im Yogahelfen auch gegenRückenbeschwerden.Nun erreicht derTrend Österreich.

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VON INGRID TEUFL

Mit Yoga kann manStress bekämpfenund zu mehr innerer

Gelassenheit finden. Dieuralte indische Lehre lässtsich aber ebenso gezielt ge-gen Beschwerden des Bewe-gungsapparats oder Blut-hochdruck nutzen. In denUSA, Indien, aber auch inDeutschland und derSchweiz sind derartige the-rapeutische Übungen ausdem Yoga schon sehr popu-lär.

„Es ist manchmal selbstfür mich unglaublich, wel-che Erfolge hier möglichsind. Leute, die jahrelangunter Schmerzen litten, kön-nen mit diesen einfachenÜbungen wieder schmerz-frei leben“, sagt Peter Po-eckh. Der angehende Medi-ziner hat in der Schweiz einespezielle, zweijährige Aus-bildung absolviert und ar-beitet in Mödling, NÖ. ZumYoga kam er selbst vor zehnJahren – wegen Schulter-und Rückenschmerzen vomintensiven Tennisspielen.„Ich konnte meinen Armnicht mehr heben. Nach ei-nem halben Jahr mit regel-mäßigem Yoga waren dieSchmerzen total weg.“

Doch was unterscheidetdie therapeutischen Übun-gen von herkömmlichem

Bewegung

Yoga? „Anders als in vielenKursen gibt es keine fixenAbfolgen. Die Übungen wer-den individuell angepasst“,erklärt Poeckh. Das funktio-niere für jede Altersgruppe.„Ich habe sogar 70- und 80-jährige Teilnehmer. Dassman gelenkig sein muss, istein Vorurteil.“ Jeder be-kommt auf ihn abgestimmteeinfache Übungen für zuHause. Stundenlanges, tägli-ches Meditieren steht alsobei diesem therapeutischenAnsatz nicht im Mittelpunkt:„Die Übungen basieren aufden neuesten wissenschaft-lichen Erkenntnissen unddienen der Mobilisierungund Aktivierung von Musku-latur und Gelenken.“

Nebeneffekt Ruhe Dass dieKombination mit konzen-trierten Atemübungen auchRuhe und Klarheit bringt, istvielfach ein positiver Neben-effekt. Das bestätigten US-Forscher in einer aktuellenStudie mit 228 Personen mitchronischen Rücken-schmerzen. Eine Gruppe ab-solvierte einen Yoga-Kurs,die zweite Dehnungsübun-gen. Eine dritte erhielt einBuch, das über Rücken-schmerzen und Übungen in-formierte. Sie wurden 26Wochen lang zu ihrenSchmerzen befragt. „Dasswir bei beiden Bewegungs-ansätzen die gleichen Ergeb-nisse gefunden haben, legtnahe, dass der Nutzen vonYoga weitgehend auf diephysischen Effekte wie Stret-ching und Muskelstärkungzurückzuführen ist undnicht auf die mentalen Kom-ponenten“, betonen die For-scher im Fachblatt Archivesof Internal Medicine.

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Info: Wieder beweglicher werdenKurse Eine Gruppenstunde beiPeter Pöckh kostet 15 €, einZehnerblock 135 €, eine Ein-zelstunde 60 €. In den Grup-penkursen wird meist einSchwerpunkt behandelt – etwaSchulter, Nacken etc.

Ort Die Kurse finden im YogaZentrum Mödling, Grenzgasse40, 2340 Mödling statt;www.yogazentrum.md;� 0676 / 70 900 36.

Aktion Bis Jahresende zahlenKURIER-Leser für die Gruppen-kurse (Montag und Freitag je17.30 bis 18.30 Uhr) nur 7,50€ pro Stunde.

Buchtipp Paramhans SwamiMaheshwarananda, Yoga gegenRückenschmerzen. Therapeu-tische Übungen mit Entspan-nungs- und Atemtechniken(Serie Yoga im täglichen Leben),Maudrich-Verlag, 23 €.

Darmkrebs: Beihohem Risikoschützt AspirinStudie – Personen mit einemhohen familiären Darm-krebsrisiko sollten täglich ei-ne Dosis Aspirin einneh-men. Zu diesem Ergebniskommt eine Studie der New-castle University im Fach-magazin Lancet. Zwei Ta-bletten pro Tag, eingenom-men über einen Zeitraumvon zwei Jahren, verringer-ten das Auftreten von Darm-krebs bei 861 Risikopatien-ten um 63 Prozent. Laut demleitenden Forscher JohnBurn sind die wissenschaftli-chen Beweise für diesen Zu-sammenhang überwälti-gend. Auch die Häufigkeitvon anderen Krebsartenkonnte reduziert werden.

a/leben/s13 - # 13 # - 02.11.2011 gedruckt am 03.11.2011 14:27:13

Sprechen Sie mit Prim. DDr. Wolfgang Schlossarekam Donnerstag, 3.11., von 12 bis 13 Uhr, Tel.: 01/526 57 60,

oder richten Sie über [email protected] eine Frage an ihn.

Ich bekomme ein Maljährlich eine Injektion vonmeinem Orthopäden gegenOsteoporose. Neulich hatmeinZahnarztmichaufdie-se Spritze angesprochen undvon allfälligen Kieferkno-chenproblemen gesprochen.

Es gibt einen erwiesenenZusammenhang zwischendem Auftreten des Abster-bens von Kieferknochenan-teilen und Osteoporoseme-dikamenten (Bisphosphonaten).Der genaue Mechanismusist noch nicht vollständiggeklärt, es scheint jedoch sozu sein, dass die in Tablet-tenform gegebenen Medi-kamente geringere Neben-wirkungen haben als dieInjizierten. Erfolgt nach derGabe dieser Bisphosphona-te kein zahnärztlicher Ein-griff, ist auch nicht mit demAuftreten dieser Nebenwir-kungen zu rechnen. Ist eineTherapiemitBisphosphona-ten notwendig, sollte eineZahnsanierungimVorhineinerfolgen, da die Medikamen-te sehr lange nicht abgebautwerden. Während einer sol-chen Behandlung solltenzahnärztliche Eingriffe nurunter bestimmten Kriteriendurchgeführt werden.

Unsere Tochter, 13, hateinen zu großen Unterkiefer.Der behandelnde Kieferor-

VON PRIM. DDR. WOLFGANG SCHLOSSAREK

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Leiter des Instituts für Zahn-,Mund- und Kieferheilkundeim Sanatorium Hera, Wien

Von Kieferproblemenbis zu Zahnspangen

K U R I E R - G E S U N D H E I T S C O A C H

thopädemöchtekleineTitan-plättchen am Knochenanschraubenlassen,umdieseKieferfehlstellung zu heben.

Das Anbringen vonSchräubchen oder Plattenam Kieferknochen zurBehebung von Fehlstellun-gen ist eine relativ neueMethode, die in Kombinati-on mit einer fixen Zahn-spange zu ausgezeichnetenErfolgen führt. Insbesonde-re bei knöchernen Kiefer-fehlstellungen werdendadurchFixpunktegeschaf-fen,zudenendieZähnehin-oder wegbewegt werdenkönnen.

Ist es sinnvoll, schon beieinem 7-Jährigen eineherausnehmbare Zahn-spange anzupassen?

Bis auf wenige Zahnfehl-stellungen ist der Behand-lungsbeginn für kieferor-thopädische Zahnspangenin der Regel nicht vor demachten bis zehnten Lebens-jahr notwendig.

Tendenziell versuchtman, die Behandlung sospät wie möglich zu begin-nen, um einerseits die Moti-vationderkleinenPatientennicht zu verlieren und umdie Kosten für die Behand-lung, die ja bis zum Wachs-tumsabschluss dauernkann, zu minimieren.

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Brustwirbelsäule:Ein Bein nach

hinten strecken

Lendenwirbelsäule:Ausfallschritt, beimEinatmen die Armeüber den Kopf hebenund die Leiste deshinteren Beinessanft dehnen.Kreuzbein leichtnach untenziehen

Beim Ausatmen Beinwieder abwinkeln, Knie

auf den Boden stellenund den Brustkorb lang-

sam senken. Danachden oberen Rücken rund

machen, Kopf dabeileicht zur Brust ziehen

Beim Ausatmenbeide Arme seitlichbis etwas unter die

Schultergelenks-höhe absenken.

Die Hüfte zurSeite hin

öffnen

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